Der E-Bike-Trend16 Seiten Special –Pedelecs und E-Bikes im großen Praxistest
Mountainbike
TypenkundeSo finden Sie das richtige
Eine feste Beziehung
Alles über Rennradschuhe und Pedale
Fahrrad News verlost250 Preiseim Wert von über 20 000 ¤
Happy Birthday tuneZum 20. Geburtstag der
Meister des Leichtbausfahrrad-news.com
Ausgabe 3 | Juli/August 2009
Marcel Wüst stellt vor
Zwölf klasse Renner für Einsteiger
Technik, Trends und Emotionen
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Titel_FN_03:Layout 1 091216 16:24 Uhr Seite 2
Fahrrad News ist ein unabhängiges und kostenloses Magazin. Die entgeltliche Weitergabe ist untersagt.
Fahrrad News erscheint in der Scout Medien GmbHSchwarzgrub 5, 94262 [email protected]
Geschäftsführer Bernhard Degen Chefredakteur Ingo Kruck (IK) [email protected] Redaktion Bertram Bergfeld (BB), Bernhard Degen(BD), Kai Dudenhöfer (KD), Gunnar Fehlau (GF), Marco Fel-genhauer (MF), Johannes Haidn (JH), Rafael Schwitte (RS), Marcel Wüst (MW)
Redaktionspartner Lektorat Claudia Degen Layout ska design, Carola Skarabela Druck Vogel Druck, Höchberg
Anzeigen Dieter Steiner, [email protected] Es gilt die Anzeigenliste 1/2009, die Sie unter www.scout-medien.de zum Download fi nden
Vertrieb Scout Medien GmbH, Daniela Degen, [email protected], Telefon 0 99 29-95 81 10
Erscheinungsweise Zweimonatlich, jeweils in den geraden Monaten. © 2009 Scout Medien GmbH.
Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist urheber-rechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Inhalte auf den Webseiten des Magazins. www.fahrrad-news.com und www.radsportscout.de
Dass dieses etwas antiquierte Sprichwort auch in der Fahr-
radwelt stimmig ist, kann nur bestätigt werden, denn im
Regelfall müssen wir die Berge für die eindrucksvolle Fern-
sicht immer noch selbst hinauf kurbeln. Da machen auch
die neuen, elektrisch unterstützten E-Bikes, die wir Ihnen
in dieser Ausgabe ausführlich vorstellen, keinen Unter-
schied. Bis zu 40 km/h sind mit dem ersten nach EU-Ver-
ordnung in Deutschland zugelassenen E-Bike möglich,
wenn auch unter Aufl agen. Damit lässt sich entspannt zur
Arbeit rollen und nebenbei noch ein gut trainierter Renn-
radfahrer abhängen. Na dann gutes Gelingen!
Wie Sie an dieser neuen Ausgabe beim Durchblättern
feststellen werden, gibt es hier und da Änderungen zu
den ersten beiden Ausgaben der Fahrrad News. Wir hof-
fen, Sie haben Spaß an der FN und konnten bereits die
eine oder andere Information für sich nutzen. Damit das
auch so bleibt und nach Möglichkeit noch besser wird,
brauchen wir Ihre Mithilfe. Der Deal: Sie sagen uns Ihre
Meinung und mit ein wenig Glück räumen Sie einen der
über 250 tollen Preise ab, die wir unter den Teilnehmern
verlosen. Die Umfrage fi nden Sie in der Heftmitte und
die Teilnahme ist sowohl per Postkarte, als auch über
unsere Website fahrrad-news.com möglich.
Und dann wäre da noch die nicht ganz unbedeutende
Radsport-Veranstaltung in Frankreich, für die wir Sie mit
unserem Offi ziellen Tour de France Programmheft in
Stimmung bringen wollen. Dieses ist ab sofort im Zeit-
schriftenhandel oder auch über unsere
Webseite erhältlich. 180 Seiten Fakten,
Daten, Fotos rund um Le Grande Boucle
sind in direkter Zusammenarbeit mit
den Veranstaltern der Tour entstanden–
mehr Tour geht nicht.
Viel Spaß beim Biken wünscht
Ingo Kruck
und das Team von Fahrrad News
Impressum
EditoEditoEdito
Ohne Fleiß kein Preis!
OFFIZIELLES PROGRAMMTOURDEFRANCE 2009CARLOS SASTRE„Ich weiß, was ich zu tun habe.“
ARMSTRONGBereit für Sieg Nummer acht?
CONTADORÜberflieger oder Eintagsfliege?
Seien Sie schlau, nehmen Sie an unserer Leserbefragung teil und mit etwas Glück gewinnen Sie eines dieser vier Räder oder einen von zahlreichen weiteren Preisen.
003-005_Edito_Inhalt_FA.indd 3 04.06.2009 18:23:58 Uhr
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6 20 Jahre tune Fahrrad News gratuliert auf ganz besondere Weise
12 News-Quickies 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Der E-Bike-Trend Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
44 Preiswerte Starthilfe Marcel Wüst testet zwölf Rennräder zwischen 900 und 1300 Euro
52 BB30 – Eines für alle? Das System BB30 nimmt Fahrt auf – kommt es zur Tretlagerrevolution?
58 Marktüberblick Rennradschuhe und Pedale Die Kombination macht‘s – wir zeigen Ihnen die neuen Modelle 2009
64 Typenkunde Mountainbike Ratgeber: So fi nden Sie das richtige Rad für’s Gelände 74 Power aus der Tüte Was bringt die Energie aus der Tüte? Dreizehn Energy-Gels im Test
80 Traumräder Das Flaggschiff der Cruiser –
Merlin Newsboy
82 Ausblick Die nächste Fahrrad News erscheint am 15. August
www.bike-expo.com
D I E N E U E F A H R R A D M E S S E
FACHHANDEL:23-24 JULI 09
PUBLIKUM:25-26 JULI 09
REISENrobuste ReiseräderRadreise Veranstalter
N E U E M E S S E M Ü N C H E N , E I N G A N G O S T , U 2 , M E S S E S T A D T O S TMesse München GmbH, Messegelände, 81823 München, Te l . +49 (89) 949 11 558 , Fax +49 (89) 949 11 559 , in [email protected]
STADTMOBILITÄTKOMPAKTE STADTRÄDERSPORTLICHE TREKKING- + MTBSKINDER- UND LAUFRÄDER
E-BIKESgroßer Testparcouralle führenden Marken
EVENTS„Velonale“ Jedermann RennenJunior Trophy für den Nachwuchs„Big in Bavaria“ Dirtbike Invitationalund mehr
MIT ONLINE TICKET
EINTRIT T FREISA/SO, 25./26.7.09
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Fahrrad News gratuliert auf ganz besondere Weise
FahrraFahrraFFahrraFahrraFahrra52 ahrraahrraBB30 – Eines für alle?ahrraahrra Das System BB30 nimmt Fahrt auf – kommt es zur Tretlagerrevolution?ahrraahrra58 ahrraahrraMarktüberblick Rennradschuhe und Pedaleahrraahrra Die Kombination macht‘s – wir zeigen Ihnen die neuen Modelle 2009ahrraahrra64 ahrraahrraTypenkunde Mountainbikeahrraahrra Ratgeber: So fi nden Sie das richtige Rad für’s Gelände ahrra74 Power aus der Tüte Was bringt die Energie aus der Tüte? Dreizehn Energy-Gels im Test
80 Traumräder Das Flaggschiff der Cruiser –
Merlin Newsboy
44 Marcel Wüst testet zwölf Rennräder zwischen 900 und 1300 Euro
33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
ahrra 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
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Inhalt
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Wo immer d
er Wind
auch hinwehen mag20 Jahre tune
1989 – 2009
Text und Fotos: Hoshi Yoshida
Fahrrad News gratuliert tune
auf ganz besondere Art
zum zwanzigsten Geburtstag.
006-011_pictorial_FA.indd 6 03.06.2009 18:18:06 Uhr
In zwanzig Jahren sieht man Produkte kommen und gehen,
Marken aufblühen und verwelken, Trends über die Szene
schwappen und wieder abebben. Die 1989 von Uli Fahl ge-
gründete Firma tune gehört zu den Vorreitern des Leichtbau-
segments und setzt noch heute Maßstäbe in punkto Gewicht und
Haltbarkeit von Hochleistungsfahrradbauteilen.. Die Waage als
Sinnbild der Firma tune: Sie steht nicht nur für Leichtgewicht, son-
dern auch für die Ausgewogenheit zwischen minimalem Material-
einsatz und einer nachhaltigen Nutzbarkeit der Produkte.
Wo immer d
er Wind
auch hinwehen mag
Angefangen hatte die ganze Erfolgsgeschichte
mit einem Sack voller Aluminium Schrauben
als Leichtbaukit für Mountainbikes.
006-011_pictorial_FA.indd 7 03.06.2009 18:18:17 Uhr
8 | Fahrrad News
Stets Kontakt zum Boden, der bodenständige Uli Fahl.
Bei tune bedeutet die Reduktion von Gewicht nicht nur das Verringern von Material, son-
dern auch, dass eine noch ausgeklügeltere Konstruktion vorangehen muss. Dadurch sind
die Produkte häufig nach der Magerkur noch stabiler und haltbarer als vorher. Die da-
maligen Fertigungsmöglichkeiten waren durch die zur Verfügung stehenden Maschinen
limitiert: Machbar war alles, solange konventionelle Zerspanung betrieben wurde. Für die
CNC Fertigung mussten externe Firmen beauftragt werden. Als gelernter Chemiker hat
Uli ein Gespür für Materialien, für Legierungen und ihre Kombinationsmöglichkeiten.
Diese Fähigkeit geht über das Konstruieren hinaus und verblüfft so manchen Maschi-
nenbauingenieur. Etwas beschämt erlaubt er mir einen Einblick in seine – wie er selbst
sagt „laienhafte Zeichnung“ seiner ersten Bremse. Dann holt er den aus Holz geschnitzten
Prototypen heraus, womit er die Hebelverhältnisse der Bremse berechnete. Diese Bremse
ging jedoch nie in Serie, da Uli schon früh den Vormarsch der Scheibenbremse kommen
sah. Eine kluge Entscheidung, seine Kompetenz in andere Richtungen zu entwickeln.
Uli Fahl
006-011_pictorial_FA.indd 8 03.06.2009 18:18:28 Uhr
Wo immer der Wind auch hinwehen mag | 9
2007 wurde das neue Werksgelände in
Buggingen bezogen. Dieses ist heute
Heimat für 15 Mitarbeiter.
Die Zerspanungsquote von Aluminium
liegt bei bis zu 93 %. Das heißt, ein ein
Kilogramm schwerer Aluminiumblock
wird schrittweise zerspannt, bis ein Bauteil
von 70g Endgewicht entsteht.
Uli an seiner Drehbank. Hier entstanden
die ersten Schnellspanner und Nabenteile.W
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Ich durfte noch ein
letztes Foto vom
legendären tune
Klo schießen.
Die alte Wohn- und Arbeitsstätte
in Muggart wird nun endgültig
verlassen.
Sukzessiv
006-011_pictorial_FA.indd 9 03.06.2009 18:18:36 Uhr
10 | Fahrrad News
Das Design, die Konstruktion und auch die
Fertigung sind auf dem neuesten Stand der
Technik. 3D-CAD-Arbeitsplätze sind nun
seit kurzem im eigenen Haus untergebracht.
Bei tune bedeutet die Reduktion von Gewicht nicht nur das Verringern von Ma-
terial, sondern auch, dass eine noch ausgeklügeltere Konstruktion vorangehen
muss. Dadurch sind die Produkte häufig nach der Magerkur noch stabiler und
haltbarer als vorher.
Für die Zukunft stehen alle Zeichen auf Carbon.
Zur Zeit werden kleine Handgriffe an Carbonteilen
noch selbst übernommen, später soll eine eigene
Fertigung aufgezogen werden.
Viele innovative Ideen kommen auch
von den Mitarbeitern, die selbst be-
geisterte Fahrradfahrer sind. Oft wird
nach Feierabend und an Wochen-
enden getüftelt. Die Erweiterung der
tune Produktpalette wird zunehmend
von den Mitarbeitern initiiert.
Die neuen DC Car-
bon Schnellspanner
in der händischen
Fertigung
Vom Nabenbau zur kompletten
Laufradfertigung im Haus war ein
nahe liegender Schritt. Die hohe
Laufradqualität von tune
ist so gefragt, dass sogar
externe Firmen nach
Lohnfertigung anfragen.
006-011_pictorial_FA.indd 10 03.06.2009 18:18:48 Uhr
Die Fünf-Achsen-CNC-Fräsmaschine spuckt
Bauteile des DC Schnellspanners aus. Selbst so
kleine Teile benötigen eine Bearbeitungszeit von
mehr als drei Minuten pro Stück.
Die CNC Maschine läuft täglich im Zwei-Schicht-
betrieb. Manchmal auch Nächte durch.
Laufradbau bei tune ist
immer noch zu
100 % Handarbeit.
Ein Stangenmagazin schiebt Material nach, so
dass die CNC Dreh- und Fräsmaschine auch
unbemannt übers Wochenende arbeiten kann.
Ein Freilauf ist ein Freilauf ist ein Freilauf, aber noch
kein tune-Freilauf. In diesem stecken Ideen und
Patente, um die Nabe un-
schlagbar leicht zu machen,
ohne dass die Lang-
lebigkeit leidet.
Das
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kam
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hoss
en.
Danke schön an Uli Fahl, Sebastian Linser und an das
gesamte tune Team für die Firmenführung.
Alles Gute für die nächsten zwanzig Jahre!
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News-Quickies33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
Inte
nsiv
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News | 13
Kammerspiele mit Squeezy NanoAls erstes Produkt der relaunchen-
den Marke Squeezy sind nun die
Nanos erhältlich. Jeder Karton
zu 14,95 Euro enthält zehn
Doppelkammersticks mit je 2,8 g
Mineralkomplex und Aktivator.
Durch Drücken vermischen sich
beide Inhaltstoffe und verbinden
sich zum verzehrbaren Mix mit
allen für den Sportler notwendi-
gen Mineralien. Geschmacksein-
druck: Sauer macht lustig!
www.squeezygel.de
Rad wächst mit – BMW Kidsbikes
Erfrischend dynamisch, was BMW sich da ausgedacht hat. Das Kidsbike
Laufrad lässt sich ganz einfach mit einer Kurbel, Pedalen und Kette zum
richtigen Minirad aufrüsten. Zudem hebt sich das Rad mit gebürstetem
Alurahmen, vollgekapselter Kette, Klingel, Beleuchtung und Schutz-
polstern von den Mitbewerbern ab. Absolut vorbildlich: BMW liefert
den passenden Helm auch gleich mit! 259 Euro muss Mama und
Papa der BMW aber schon wert sein. www.bmw.de
Erfolgsgeschich-ten von acht Sie-gen bei der Tour de FranceJohan Bruyneel gehört zu
den großen Geheimnisträ-
gern des Profi -Radsports. Das
Duo Bruyneel/Armstrong gewann sieben Mal die Tour
und auch Alberto Contador profi tierte von den Finessen
des ehemaligen Top-Profi s. In seinem Buch „Die
Kunst zu siegen“ packt Bruyneel aus und berichtet
auch von den Taktikspielchen mit Lance Armstrong.
Ein Muss für Radsportfans mit vielen Insiderinfor-
mationen für 18,95 Euro.
Erhältlich bei www.sportboox.de
Nachwuchs im Hause Hutchinson
Mit den beiden Modellen Atom
und Intensive macht Hutchinson
mächtig Druck in Sachen Tubeless
für Rennräder. Was heute noch eher
unüblich ist, könnte schon bald zum
Trend werden. Während der Atom als Slick-
Wettkampfreifen auf Speed ausgerichtet ist
und hervorragenden Grip aufweist, überzeugt
der Intensive mit hoher Pannensicherheit und
extremer Laufl eistung bis zu 6000 km.
Beide Reifen liegen bei 59,90 Euro.
www.hutchinsontires.com
Atom
012-027_news_FA.indd 13 03.06.2009 19:48:17 Uhr
14 | Fahrrad News
Im Windschatten abgehängt – Atera Heckträger
Manchmal ist sogar der größte Kofferraum zu
klein. Wer nicht auf einen Van umsteigen will, tut
sich mit einer Anhängerkupplung und einem Heckträ-
ger wie dem Atera Strada Sport 2 für 439,95 Euro leichter
und fährt ganz sicher günstiger. Der 2er nimmt es mit Rä-
dern jeden Typs auf, hat eine integrierte Diebstahlsicherung,
lässt sich zum Öffnen des Kofferraums ankippen und hat eine
eigene Beleuchtungsanlage. Mit einem optionalen Adapter bleibt
auch ein drittes Rad im Windschatten.
www.atera.de
Shimano Yumeya – Exklusives Tuningkit für XTR-FahrerAuf der Suche nach Einsparpotenzial in Sachen Gewicht hilft Shimano
den Mountainbikefreaks weiter. Das Tuningkit Yumeya besteht aus 15
einzeln erhältlichen Leichtbauteilen der Edelwerkstoffe Carbon und
Titan und sorgt nicht nur für Erleichterung, sondern auch für glamou-
rösen Style mit weißen und goldfarben eloxierten Teilen. Exklusiv ist
auch der Preis von 969 Euro für das gesamte Kit – der Neid auf dem Trail
ist jedoch im Preis inklusive und garantiert.
www.shimano-yumeya.com
FSA K-Force Light – die leichte Diva
Mit der neuen K-Force Light hat FSA nicht
nur einen sehr leichten Carbon-Kurbelsatz im
Programm (etwa 650g, je nach Ausführung),
sondern auch eine echte Augenweide. Zudem
ist das gute Stück zu allen Schaltgruppen kom-
patibel und auch mit BB30-Lager erhältlich.
Wer auf das MegaExo-Lager setzt, erhält zu-
sätzlich ein extrem hochwertiges Keramiklager
– nur schade, dass man es nicht sieht. Für soviel
Hightech werden 680 Euro fällig.
www.fullspeedahead.com
Im Windschatten abgehängt – Im Windschatten abgehängt – Im Windschatten abgehängt –
Selle Italia SLR Fibra – Zeug zum Top-Seller
Mit dem Fibra legt Premiumhersteller
Selle Italia einen neuen Sattel mit Car-
bongestell und Schale mit Carbonanteil auf,
der dem bisherigen Klassenbesten SLR
TT die Zähne zeigen wird. Die bewährte
EVA-Polsterung in Leder und vielen
Farben übernimmt der Fibra von den
bestehenden Modellen. Preis und
Gewicht liegen gegenüber dem
TT auf gleichem Niveau (146,50
Euro/135 g) – rein optisch gese-
hen macht das Carbongestell
aber eine bessere Figur.
www.selleitalia.com
Selle Italia SLR Fibra – Selle Italia SLR Fibra – Selle Italia SLR Fibra –
Schwerkraftkünstler – Wicked Will und Dirty DanAl Mighty ist in Rente, in seinen Spuren ist ab
sofort Wicked Will unterwegs. Der fi ese Will
ist kompromisslos auf Speed und trockene Un-
tergründe ausgelegt, während der Dreckspe-
zialist Dan sich vor allem im Matsch, auf
der nassen Wiese und bei jeder Menge
Wasser wohlfühlt. Beeindruckend
sind bei Dirty Dan die extrem ausge-
prägten Außenstollen, da freut man
sich doch schon auf den nächsten
Ausritt im Mistwetter. Beide Reifen
sind mit doppelter Karkasse aus-
gestattet und kosten 52 Euro.
www.schwalbe.com
Wicked WillDirty Dan
www. kuota.de www.kuota.at www.kuota.ch
Abbildung ähnlich !
Testfazit lt. RennRad 1-2/2009Besser geht das nicht, zumindest nicht im Megatest 2009.
Das KUOTA KOM erhält die Höchstnote und bietet sich trotzdem zu einem fairen Preis an.
Abbildung ähnlich
Abbildung ähnlich !
012-027_news_FA.indd 14 03.06.2009 19:48:47 Uhr
www. kuota.de www.kuota.at www.kuota.ch
Abbildung ähnlich !
Testfazit lt. RennRad 1-2/2009Besser geht das nicht, zumindest nicht im Megatest 2009.
Das KUOTA KOM erhält die Höchstnote und bietet sich trotzdem zu einem fairen Preis an.
Abbildung ähnlich
Abbildung ähnlich !
012-027_news_FA.indd 15 03.06.2009 19:48:54 Uhr
16 | Fahrrad News
Vaude und die HosenrevolutionOb verschweißte Nähte bei der Revo-
lution Top Bib Pant nun gleich eine
Revolution bedeuten, lassen wir mal
dahingestellt sein. Fakt ist aber, dass
damit Scheuer- und Druckstellen der
Vergangenheit angehören. Das at-
mungsaktive Sitzpolster beugt wirk-
sam dem Hitzestau an strategisch
wichtiger Stelle vor. Die Revolution
kostet 190 Euro, für 10 Euro Aufpreis
gibt’s die Plus-Version mit Sensoren
für Polar-Pulsmesser.
www.vaude.com
Vaude – Alpencross Rucksack
Der Hightech-Sherpa – Vaude Alpencross 30+5
Man glaubt ja nicht, was ein richtig guter
Bikerucksack heutzutage alles können muss.
Neben den eigentlichen Staufächern braucht
er eine Helmhalterung, Blinklichtbefestigung,
Refl ektoren, MP3-, Landkarten- und Münzfach,
sowie jede Menge gepolsterter Gurte, damit es
nirgends drückt. Der Alpencross 30+5 kann da-
mit aufwarten und ist für 99,95 Euro zu haben.
www.vaude.com
Bikewear Canadian Style – Sugoi Canada und Crossroads HenleyKlein, Rosa und mit Blümchen oder Tribals – so stellen
sich einige Hersteller Mode für Radfahrerinnen vor.
Das geht auch anders und vor allem ziemlich stylish.
Das Maple-Leaf-Design des Modells „Canada“ (74,90
Euro) ist schon recht auffallend, etwas diskreter aber
nicht minder ein Blickfang ist das Trikot „Crossroads
Henley“ mit Knopfl eiste und in verschiedenen De-
signs. Wer sich auch mit Totenkopfmotiven anfreun-
den kann und nun Lust auf mehr hat, schaut sich bei
www.sugoi.com um.
Craft Kompressionsstrumpf –Vorbei sind die Zeiten …in denen Kompressionsstrümpfe maximal
uncool waren. Längst haben auch Frei-
zeitsportler erkannt, wie angenehm ein
Kompressionsstrumpf während des Bikens
sein kann und sich der leichte Druck auch
hervorragend auf die Regeneration auswirkt.
Craft erfreut mit einem sehr sportlichen und
hochwertig verarbeiteten Strumpf, der in
Weiß und Schwarz für gerade einmal
19,95 Euro angeboten wird.
www.craft.se
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Nahtlose Bräune auf der Ober-hand – Ziener DamenhandschuhWeiße Hände, braune Unterarme – so schaut
frau nach ein paar Stunden auf dem Rad und
in der Sonne aus. Wenn es richtig heiß ist,
wird es im Handschuh auch schon mal unan-
genehm. Abhilfe naht mit dem Ziener Calla S.
Trekkinghandschuh für 27,99 Euro. Das luf-
tige Obermaterial lässt nicht nur eine frische
Brise an die Hand, sondern auch die Sonne.
An das Sonnenöl müssen Sie aber trotzdem
selbst denken. Übrigens gibt’s für die Rada-
mazonen bei Ziener auch schicke Trikots.
www.ziener.de
Schmieren ist nicht gleich Fetten – Innotech Kettenfluid 105Weil das Reinigen von Ketten so absolut spaß-
frei ist, sehen viele Ketten auch derart schmut-
zig und angerostet aus. Dabei machen es
neuartige Kettenfl uids doch so einfach. Aufge-
sprüht reinigen sie erst und hinterlassen dann
nach Verdunstung der waschaktiven Substan-
zen einen dauerhaften Schmier- und Schutz-
fi lm, der jedoch nicht klebt und somit auch we-
der Schmutz noch Staub bindet. 200ml kosten
10,95 Euro. www.innotech-r.de
Schmieren ist nicht gleich Fetten – Innotech Kettenfluid 105Weil das Reinigen von Ketten so absolut spaß-
frei ist, sehen viele Ketten auch derart schmut-
zig und angerostet aus. Dabei machen es
neuartige Kettenfl uids doch so einfach. Aufge-
sprüht reinigen sie erst und hinterlassen dann
nach Verdunstung der waschaktiven Substan-
zen einen dauerhaften Schmier- und Schutz-
fi lm, der jedoch nicht klebt und somit auch we-
Kopfschutz mit Rücklicht - KED ZenithEinen kombinierten Rad- und Skatehelm
gibt’s nun bei KED. Zenith macht auch bei In-
lineskatern eine gute Figur und überzeugt mit
seinen im Nacken integrierten LED-Rück-
leuchten, Insektenschutz und einem gepols-
terten Kinnband. Die alte Helmregel „More
Air, More Money“ bewahrheitet sich beim
Zenith nicht unbedingt, denn das Marken-
fabrikat hat mit 14 Belüftungsöffnungen jede
Menge Luftzirkulation, während der Preis von
54,95 Euro erfreulich überschaubar bleibt.
www.ked-helmsysteme.de
der Schmutz noch Staub bindet. 200ml kosten
10,95 Euro. www.innotech-r.de
der Schmutz noch Staub bindet. 200ml kosten
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THE PARAGONOF BALANCE
www.corratec.comIKO Sportartikel Handels GmbH · Kufsteinerstrasse 72 · D-83064 Raubling
Tel. +49(0)8035/87070 · Fax +49(0)8035/8208
012-027_news_FA.indd 17 03.06.2009 19:49:33 Uhr
18 | Fahrrad News
Erfrischend anders – City-Bike Kettler NenaDer allgemein gerne verwendete Silber-
lack durfte beim Damenrad Nena in
der Büchse bleiben. In beschwingtem
Weiß-Orange-Design und mit orga-
nischen Formen sorgt Nena in der
2009er-Version für etwas mehr Pep
auf Deutschlands Straßen. Koffein-
freunde können das, mit 529 Euro
angenehm günstige Modell, auch im
Design „Cappu“ bekommen. Da be-
kommt der Begriff Cappucino-Tour
gleich eine ganz neue Bedeutung.
www.kettler.net
Die Einsteigerklasse – Ciclosport CP12LCiclosport hat seine Palette von Herzfre-
quenzmessern mit dem CP12L nach unten
abgerundet. Die mit 34,99 Euro günstige
Pulsuhr zeigt aktuelle und durchschnittliche
Pulswerte an, warnt bei zu hohem oder niedri-
gen Puls und hat ansonsten die üblichen Uhrfunk-
tionen. Ein Fahrradhalter liegt bei, optional ist auch der
angenehm zu tragende Textilgurt von Ciclosport nutzbar.
www.ciclosport.de
www.kettler.net
Pulsuhr zeigt aktuelle und durchschnittliche
Pulswerte an, warnt bei zu hohem oder niedri-
gen Puls und hat ansonsten die üblichen Uhrfunk-
tionen. Ein Fahrradhalter liegt bei, optional ist auch der
VAUDE_BS_AllMountain_210x97.indd1 1 16.04.2009 11:12:59 Uhr
Faltrad Toxy Flite – Origami-Fahrrad für Liegetransporte
Faltrad? Kennen wir schon lange! Liegerad? Alter Hut! Mit dem
brandneuen Liege-Faltrad Flite hat sich Spezialist Toxy
dagegen selbst übertroffen. Das bequeme und zudem
sportlich schicke
Liegerad lässt
sich mit weni-
gen Handgriffen handlich
und vor allem tragbar
zusammenfalten und auch
problemlos in nahezu jedem
Kofferraum verstauen.
Preise stehen noch nicht
fest, erste Räder wer-
den voraussichtlich
im Sommer
endmontiert.
www.toxy.de
Zéfal Blizzard Standpumpe – Eine für Alle 16 Bar! Drei Ventilsysteme! Manometer! Noch Fragen? Die
Blizzard ist für nur 42,50 Euro eine wirklich günstige Stand-
pumpe mit viel Gegenwert. Mal abgesehen davon, dass sie
die Herren Presta, Schrader und Dunlop bedient, nimmt
sie es mit ihren maximal 16 Bar auch mit den härtesten
Schlauchreifen auf. Besonders augenfreundlich ist der Ma-
nometer am oberen Druckzylinderende. Ganz offensichtlich
hat man bei Zéfal mitgedacht und pumpt auch selbst noch
– sehr erfreulich.
www.zefal.com
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20 | Fahrrad News
Frisch über den großen Teich – Intense 951 FROGerade noch auf den Sea Otter Classics in Kalifornien vorgestellt, kommt die
neue Downhill-Rakete von Intense jetzt nach Deutschland.
Technische Finessen fi nden sich am 951 jede Menge: Justierbares G3-Ausfallende,
tiefes Chassis und Tretlager, hydrogeformte Easton 6061 Alurohre und ein im
Lenkkopfbereich aufgeschweisstes Gusset zur Verstärkung.
Das Rahmenset mit Fox RC-4 Federbein und VPP2-HInterbausystem liegt laut
Importeur Shocker Distribution bei 3000 Euro, eine 2700 Euro teure Variante mit
geradem Unterrohr und Fox RC-2 Dämpfer kommt in Kürze dazu.
Infos gibt's unter www.intensecycles.com
Left Hand Side – Endorfin Speed-LZugegeben, auch nach zig Jahren Cannondale Lefty-Federgabel hat man sich
an der eigenwilligen Technik noch nicht sattgesehen. Die Jungs (und Mädels)
von Endorfi n hatten bei gemütlicher Runde mit Kaltgetränken die Idee, einen
eigenen Lefty-Rahmen aus der Taufe zu heben. Auf Basis des Speed II und
Speed-R entstand das L-Modell mit 1600 g Kampfgewicht in mittlerer
Rahmendimension. Zudem gibt es noch zwei Versionen für Kettenschaltung
(840 Euro) und für Rohloff-Naben (880 Euro). Das Projekt „L“ kann man
angesichts des Ergenisses nur als gelungen bezeichnen.
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Irres Design für den Trail – CrankBrothers Cobalt XCCrankBrothers ist immer für Außergewöhnliches gut, wie der Kobalt-
blaue XC-Laufradsatz für Scheibenbremser beweist. Das eigensinnige
Speichensystem ohne Bohrungen und jeweils 24 mittig geschraubten
Doppelspeichen ist sehr ausgefallen und erlaubt die Montage von
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und Schließen deutlich weniger Kraft benötigt.
Eines ist sicher: Mit den 999 Euro teuren Cobalt XC fällt man brutal auf.
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Drei Tage Bike Festival für Mountainbiker in Kaprun, das bedeutet drei Tage
mit dem
Mountainbike in einer der schönsten Ferienregionen Österreichs.
Dass Kaprun auch bei Nacht schön ist, beweisen die Veranstalter mit dem XC-
Battle, der in diesem
Jahr unter Flutlicht ab halb neun ausgetragen wird und auch die Freestyle- und
BMX-Events starten am Folgetag unter Flutlicht. Gänzlich ohne Beleuch-
tung kommt dagegen der neue SnowClimb aus, der am Samstag über 1500
Höhenmeter fast bis zum ewigen Eis des Kitzsteinhorngletschers führt.
Uphill ist die Devise, denn gewertet wird hier nur die Zeit nach oben.
Fahrrad News und Bike Infection verlosen fünf Startplätze
für den SnowClimb.
Das Gewinnspiel fi nden Sie unter www.fahrrad-news.com/magazin
Die Lösung fi ndet sich auf der Veranstalterseite unter www.mountainbike-kaprun.com
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Gewinnspiel - Kaprun bittet zur Bike Infection
012-027_news_FA.indd 21 03.06.2009 19:50:52 Uhr
22 | Fahrrad News
Auf dem hochmodernen Messegelände im
Münchner Osten sind jedenfalls die Voraus-
setzungen gegeben um die Pläne der Messebe-
treiber Wirklichkeit werden zu lassen. Ob sich
die Bike Expo nun wirklich zur größten Fahr-
radmesse entwickeln kann, bleibt abzuwarten.
Schließlich gibt es Anfang September noch
eine nicht ganz unbedeutende Messe in Fried-
richshafen, die das Projekt an der Isar mit Inte-
resse aus gar nicht großer Ferne betrachtet.
Insbesondere das Thema Stadtmobilität ist
einer der Schwerpunkte der ersten Bike Expo
und damit trifft die Messe in der fahrrad-
freundlichen Millionenstadt München auf in-
teressierte Bürger. Stadträder, Trekking- und
Mountainbikes und natürlich Kinderräder ge-
hören zu den Kernthemen der Veranstaltung.
Nicht zu vergessen ist der Trend der E-Bikes,
die auf der Expo auf einem großen Testareal
getestet werden können.
An den ersten beiden Tagen sind nur Besucher
des Fachhandels zugelassen. Parallel zur Mes-
se fi nden mehrere kleine öffentliche Trainings
für die Sideevents der offenen Messetage statt.
Am Samstag und Sonntag geht es dann end-
lich auch für die Endverbraucher los und zwar
auf allen Kanälen: Fahrtechnikkurse, Bühnen-
programm, Mountainbike-, Trial- und BMX-
Wettkämpfe neben dem Messegelände, die
Junior Trophy für den Nachwuchs, eine Tri-
alshow und natürlich das Jedermannrennen
„Velonale“.
Je nach Anmeldung für eines der drei Velona-
le-Rennen geht es zwischen 8:30 und 12:30
Uhr am Sonntag los. Während die Rennrad-
fahrer gewohnt früh antreten müssen um
die drei Runden der abgesperrten und recht
fl achen 20km-Runde zu absolvieren, dürfen
die Tourenfahrer etwas gemütlicher nach dem
Frühstück um 11:00 auf die Strecke. Ebenso
wie die um 12:30 startenden Zeitfahrer wird
hier schon nach zwei Runden das Ziel durch-
fahren.
Besonders erfreulich ist der kostenlose Eintritt
an den Publikumstagen, sofern die Tickets
vorher Online bestellt werden. Informationen
zu den Eintrittskarten für Fachbesucher und
Publikum, sowie zu den Rennveranstaltungen
fi nden Sie unter
www.bike-expo.com
Termin 2009
Donnerstag, 23. bis Sonntag, 26. Juli
Öffnungszeiten
Fachbesucher
Donnerstag 9.00 - 18.00 Uhr
Freitag, 9.00 - 18.00 Uhr
Publikum
Samstag 9.00 - 18.00 Uhr
Freigelände bis 22.00 Uhr
Sonntag 9.00 - 18.00 Uhr
Die neue Fahrradmesse im Juli – Bike Expo
Wenn sich am 23. Juli die Tore der Messe München öffnen, hat sich ein Wunsch vieler
Hersteller erfüllt: nämlich noch im Sommer Meinungen der Besucher einzufangen
und in die Serien der kommenden Saison einfl ießen zu lassen. Dazu passt auch das
Motto „cycling trends for city and nature“. Die neue Fahrradmesse nimmt somit nicht
den Platz der IFMA in Köln ein, die im letzten Jahr zum letzten Mal stattfand, sondern
folgt einem ehrgeizigen und eigenständigen Plan mit dem Ziel, die größte und wich-
tigste Messe der Fahrradbranche zu werden.
012-027_news_FA.indd 22 03.06.2009 19:51:15 Uhr
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Probedruck
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Facelift mit Diät – Shimano Ultegra 6700Shimanos Ingenieure haben Hand an die extrem beliebte Rennradgruppe
Ultegra gelegt und starten im Juli mit der Serie 6700. Die neue Ultegra
hat ordentlich von der aktuellen Dura Ace geerbt, so zum Beispiel das
hohle äußere Kettenblatt oder auch die unter dem Lenkerband liegenden
Brems- und Schaltzüge. Große Augen bekommt man auch beim Blick auf
die Waage, denn 151 Gramm Ersparnis gegenüber der Ultegra 6600 sind
eine echte Ansage. Die Kompakt- und Dreifachversion folgt im Septem-
ber. Auch bei den Preisen müssen wir uns noch gedulden.
www.shimano.com
Wiederbelebt – Campagnolo AthenaZehn Jahre ist es her, als die Achtfach-Gruppe Athena ihren Namen ab-
geben musste und fortan Daytona hieß. Dann kam die Centaur als Nach-
folger. Für die Modellpalette von 2010 ist die Rückkehr der Athena fest
eingeplant und die Centaur dürfte als Zehnfach-Gruppe in der Hierarchie
um eine Stufe nach unten rutschen, denn die Athena gehört zum elitären
11s-Club – befehligt also elf Ritzel und wurde wie alle 11s-Systeme von
Grund auf neu entwickelt. Campagnolo rundet mit der ersten 11s-Alu-
Gruppe das Portfolio nach unten ab. Eine Carbonkurbel ist optional ver-
fügbar. Preise sind noch ein großes Geheimnis. www.campagnolo.com
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Flasche Elite Jossa - Auf den Kopf stellen …könnte man die neue Flaschenserie Jossa von Elite, sagen jeden-
falls die Italiener. Wer kennt nicht die klebrigen Spritzer auf dem
Rahmen, weil die Flasche einfach nicht dicht hält? Das neuarti-
ge Membranventil der Jossa sorgt für 100 % Dichtigkeit, auch
wenn sie gedrückt wird. So viel Funktion hat natürlich auch
seinen Preis, 13 und 14 Euro kosten die beiden Versionen
mit 550 und 750 ml. www.elite-it.com
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sportartübergreifend. Seit der Tour
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in Sachen Anti-Doping. Auch
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In der Nordeifel lässt sich bekanntlich
gut Mountainbiken, was die beiden Auto-
ren Meyer und Mommer zum Anlass nah-
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Felgenhöhe (Trimax Ultimate, 1730 g),
50 mm (Trimax Carbon, 1420 g) und ein
Scheibenlaufrad für Zeitfahrer (Carbon Disc,
1280 g). Daneben ist mit dem Trimax Pro nun
auch ein schicker und nur 1540 g leichter Alu-Satz
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nicht, aber auch dafür gibt’s bald eine spezielle Lösung. An-
sonsten schluckt der acht Kilogramm leichte Anhänger
auf einer Edelstahlkarosse so ziemlich alles, was von
A nach B gefahren werden muss. Zur Not nimmt er
es auch mit dem Wocheneinkauf für eine vierköpfi ge
Familie auf – maximal aber 40 Kilogramm. Farbe?
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Das Tal selbst, zwischen den Orten Schattwald
und Nesselwängle gelegen, mit Tannheim
ziemlich genau in der Mitte, wäre für einen
anspruchsvollen Marathon zu fl ach. Ideal ge-
eignet ist es allerdings als Startort. Nur wenig
Verkehr stört die Radler in diesem Hochtal, die
Massen an Fahrzeugen umgehen die Region
auf deutscher Seite über den Füssener Grenz-
tunnel. Außerdem bleibt den Teilnehmern
genügend Zeit, sich auf den ersten Kilometern
warm zu fahren, zumindest auf den beiden
längeren Strecken …
Kurz aber richtig knackig
Für die Kurzdistanz über 63 Kilometer ab Imst
hat man sich nämlich etwas ganz Spezielles
einfallen lassen. Auf die Teilnehmer wartet der
extrem harte Anstieg zum Hahntennjoch direkt
nach dem Start. Dieser Pass ist so etwas wie
die Alternative zum Fernpass, nur wesentlich
höher und weitaus weniger befahren als die
Bundesstraße zwischen Imst und Ehrwald. Oft
sind hier die Radfahrer ganz allein mit sich und
den gut 1000 Höhenmetern, die es zu bewäl-
tigen gilt. 8,1 Prozent Steigung im Schnitt mit
Steigungsspitzen bis zu 18 % klassifi zieren den
Anstieg als Hors Catégorie (HC). Nach einer
herrlichen Abfahrt über zahlreiche Serpenti-
nen geht es bei mäßig abfallender Straße zügig
nach Weißenbach, wo der kurze Gaichtpass
hinauf ins Tannheimer Tal wartet. Wer das
Ziel erreicht, war fast 30 Kilometer nur bergauf
unterwegs, hat 1340 Höhenmeter überwunden
und ist schließlich 300 Höhenmeter über dem
Ausgangsniveau angekommen. Ein Traum für
jeden Bergfl oh!
Mit großem Anlauf in den Berg
Die Kurzdistanz ist auch mit den letzten 63
Kilometer für die Fahrer der langen Distanz
identisch. Der Gedanke dahinter ist ziemlich
einfach: Sollte man aufgrund extrem schlech-
ten Wetters nicht über das Hahntennjoch fah-
ren können, würde das Ziel kurzerhand nach
Imst verlegt. Die Protagonisten des Fahrrad-
News-Marathons können also etwa 170 km
Anlauf nehmen, um das Dach des Rennens
zu bewältigen. Zur 170-km-Aufwärmrunde
gehört zunächst eine fl ache Schleife, bevor es
den zähen Anstieg durchs Lechtal hinaufgeht.
50 Kilometer ist dieser lang und überwindet
gerade einmal 300 Höhenmeter. Dafür war-
ten nach dem kleinen Ort Steeg gleich zwei
anständige Pässe über 1700 Meter. Zunächst
der Flexen- und nach einer kurzen Abfahrt der
Arlbergpass. Eine sehr lange Abfahrt später ist
Imst und der bereits erwähnte Scharfrichter,
das Hahntennjoch, erreicht. Auf der Passhöhe
wird die Leistung mit Verpfl egung und Aus-
blick belohnt. Die Strecke ist also eine lösbare
Aufgabe für trainierte Sportler und gerade die
lang gezogenen Stücke laden zum kraftspa-
renden Rollen in der Gruppe ein – eine schöne
Runde für jeden Allrounder.
Der Einsteigermarathon
Wer wenig Lust auf steile Berge hat, dem sei
die Mittelstrecke empfohlen. Diese kürzt das
230-Kilometer-Rennen am Ende des Lechtals
ab, sprich nach einer kleinen Schleife führt
der Weg schnurstracks wieder nach Weißen-
bach und über den Gaichtpass zurück nach
Tannheim. Die gerade einmal 588 Höhenme-
ter machen aus dieser Runde ein richtiges Je-
dermannrennen, bei dem sich Einsteiger und
weniger Trainierte einmal an einem Marathon
versuchen können. So sollte für jeden Sportler
etwas dabei sein. Ein Limit gibt's allerdings bei
der 230-Kilometer-Strecke: Das Starterfeld ist
auf 1000 Anmeldungen beschränkt. Man sollte
sich also beeilen, um sich noch auf www.rad-
marathon.at anzumelden. Wer mehr auf sein
Glück vertraut kann bei unserem Gewinnspiel
teilnehmen, bei dem es je Strecke zwei Start-
plätze zu gewinnen gibt. (MF)
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28 | Fahrrad News
Radler unter
Einst als Rentnerfahrzeuge verachtet,
werden E-Bikes inzwischen von weiten
Kreisen als Heilsbringer im Kampf gegen
die Klimakatastrophe gesehen.
Fahrrad News hat elf Modelle getestet
und untersucht, ob sie als Mobilitäts-
alternative taugen.
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30 | Fahrrad News
Keine Fahrradgattung hat in den
letzten Jahren für so viel Aufse-
hen gesorgt wie das E-Bike. Kein
Wunder, hat doch die Fahrrad-
branche damit eine echte Mobilitätsalternati-
ve am Start, die das Zeug dazu hat, die Men-
schen auf kürzeren Strecken im Alltag weg
vom Auto zu locken – so die Hoffnung der
E-Bike-Lobby. Radfahren ohne Anstrengung
verheißt das neue Fortbewegungsmittel, oder
zumindest mit deutlich weniger Kraftaufwand
als auf einem normalen Fahrrad. Dabei ist ein
E-Bike mehr Fahrrad als Mofa, denn bei der
auch „Pedelec“ (Pedal electric cycle) genann-
ten Gattung ist ständiges Mittreten notwendig,
um den Zusatzantrieb zur Mithilfe zu animie-
ren. Noch vor wenigen Jahren, als Fahrräder
für Faule mit dem Image des Versehrtenfahr-
zeugs geschmäht, haben sich die E-Bikes
inzwischen einen ausgesprochen guten Ruf
erarbeitet. Was nicht zuletzt daran liegt, dass
die Fahrräder mit Zusatzmotor das so ziem-
lich einzige wirklich funktionierende Konzept
eines Elektrofahrzeugs darstellen. Das wiede-
rum ist natürlich auch den Fortschritten in der
Batterietechnik zu verdanken; die aktuell ver-
wendeten Lithium-Ionen-Akkus können be-
zogen auf ihr Gewicht vier- bis sechsmal mehr
Energie speichern als die Blei-Gel-Akkus, die
in der Frühzeit der E-Bikes verwendet wurden.
Größere Reichweite und geringeres Gewicht
sind die Früchte dieser Entwicklung, kurz ge-
sagt deutlich mehr Alltagstauglichkeit. Wer
mit dem E-Bike im Alltag unterwegs ist, muss
keine Angst mehr haben, dass nach wenigen
Kilometern der Saft alle ist. Auch mittellange
Tagestouren zwischen 50 und 80 Kilometern
sollten mit den meisten Rädern möglich sein,
wenn man nicht dauerhaft mit der kräftigsten
Unterstützungsstufe unterwegs ist.
Solchen technischen Verbesserungen ist es
zu verdanken, dass die E-Bike-Verkäufe in
den letzten Jahren regelrecht in den Himmel
geschossen sind. Rollten 2005 noch um die
25000 Stück aus den Fachgeschäften, waren
es 2008 nach Informationen des Zweirad-
Industrieverbandes (ZIV e. V.) bereits 100000
Einheiten. Eine erstaunliche Steigerungsrate,
auch wenn die Zahl angesichts von 4,3 Milli-
onen Fahrrädern, die letztes Jahr in Deutsch-
land verkauft wurden, recht gering erscheint.
E-Bike-Lobbyisten halten es für möglich,
dass in nicht allzu ferner Zukunft jedes dritte
Neurad einen elektrischen Zusatzantrieb hat,
was dann wirklich einer Mobilitätsrevolution
gleichkommen würde – aber auch nicht sehr
realistisch erscheint.
Dass die Berührungsängste immer noch groß
sind, liegt nicht zuletzt an den hohen Preisen,
die für E-Bikes aufgerufen werden. Sie kosten
durch die Bank zwei- bis dreimal so viel wie
vergleichbar ausgestattete Normalfahrräder.
Jemand, der noch keine Erfahrung mit den
elektrisch unterstützten Rädern hat, ist da na-
türlich erst einmal skeptisch. Wer kann schon
genau sagen, wie sich ein E-Bike zu fahren hat?
Zumal die Probefahrten mit den elf Modellen
im Fahrrad News-Test ergeben haben, dass
neben den unterschiedlichen Fahreigenschaf-
ten der Räder an sich auch die Motoren deutli-
che Abweichungen aufweisen. Selbst dort, wo
die gleichen Aggregate verbaut werden, zei-
gen die Unterschiede in der Programmierung
der Steuerungselektronik weit auseinander-
liegende Charakteristika. Durch Anschauen
alleine kann man auch nicht einschätzen, ob
man ein eher tourenmäßiges oder ein sportli-
ches E-Bike vor sich hat: Das Koga Tesla etwa
bietet den Sitzkomfort eines Hollandrades, ist
aber mit einem außerordentlich druckvollen
Antrieb ausgestattet. Vielleicht hat das auch
damit zu tun, dass Tourenräder mit fl achem
Sitzwinkel à la Koga, Giant oder Tranz X einen
kraftvollen „Schiebetritt“ mit geringer Tret-
frequenz ermöglichen. Das passt gut zu den
Motoren, die auf eine Frequenz von um die 70
Umdrehungen pro Minute ausgelegt sind.
Der Begriff „sportlich“ sollte in Bezug auf E-
Bikes vorsichtig verwendet werden, um keine
überzogenen Erwartungen aufkommen zu
lassen. 25 km/h in der Ebene sind für einen
Alltagsradler durchaus zügig, einen Geschwin-
digkeitsrausch lösen sie jedoch nicht gerade
aus. Interessant wird’s, wenn die Fahrwider-
stände deutlich steigen, etwa bei strammem
Gegenwind oder am Berg. Dann nämlich kann
der Motor seine volle Leistung von 250 Watt
entfalten, ohne dass die Maximalgeschwindig-
keit überschritten wird. Kräftige Steigungen,
Wer kann schon genau sagen, wie sich ein E-Bike zu fahren hat?
028-043_pedelec_FA.indd 30 04.06.2009 17:42:41 Uhr
Radler unter Strom | 31
-BikesEWas Sie über E-Bikes wissen sollten
Radwege muss/darf man auch mit dem
E-Bike benutzen. Eine Ausnahme
machen die zulassungspfl ichtigen
schnellen E-Bikes wie das Kalk-
hoff in unserem Test: Innerorts
dürfen diese nur mit abgeschal-
tetem Motor auf Radwegen
bewegt werden.
Eine Helmpfl icht gibt es
für E-Bike nicht, auch nicht für
Modelle, die erst bei 40 km/h abriegeln.
Einen zu tragen, empfi ehlt sich natürlich
dennoch angesichts der vergleichsweise
hohen Geschwindigkeiten.
Was ist eigentlich ein Pedelec? So, nämlich als „Pedal electric cycle“, bezeich-
net man ein E-Bike, beim dem zum Aktivieren des Motors mitgetreten werden muss, also
praktisch alle Modelle hier im Test. Da weit über 90 Prozent aller E-Bikes zu dieser Gat-
tung gehören, kann man den sperrigen Begriff fallenlassen und einfach „E-Bike“ sagen.
Schnelle E-Bikes sind solche Modelle, deren Antrieb erst bei 40 statt bei 25 km/h
abriegelt. Sie zählen zu den zweirädrigen Kleinkrafträdern und sich versiche-
rungs-, kennzeichen- und führerscheinpfl ichtig (Mofafüherschein oder
höher). Die Versicherungspfl icht ist dabei eine gute Sache, zumal viele Radler
keine Privathaftpfl icht haben, was bei Unfällen ein böses Erwachen geben
kann. Außerdem lässt sich die Haftpfl icht um eine Kaskoversicherung ergänzen,
die Diebstahl mit einschließt – bei Rädern um 3000 Euro keine schlechte Idee.
Das Thema Reichweite wird oft überschätzt; wer sein E-Bike im Alltag
bewegt, wird den Akku kaum in die Knie zwingen. Bedeutender ist, dass
die modernen Lithium-Ionen-Akkus sehr robust sind und weder Memory-
Effekt noch schleichenden Kapazitätsverlust kennen.
Der Energiebedarf eines E-Bikes ist minimal. 100 km E-Bike-Fahren
verbrauchen in etwa so viel Energie wie drei Minuten heiß duschen.
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tetem Motor auf Radwegen
bewegt werden.
Eine
für E-Bike nicht, auch nicht für
Modelle, die erst bei 40 km/h abriegeln.
Einen zu tragen, empfi ehlt sich natürlich
dennoch angesichts der vergleichsweise
hohen Geschwindigkeiten.
Was ist eigentlich ein Pedelec? So, nämlich als
die Diebstahl mit einschließt – bei Rädern um 3000 Euro keine schlechte Idee.
Das Thema Reichweite wird oft überschätzt; wer sein E-Bike im Alltag
bewegt, wird den
die modernen Lithium-Ionen-Akkus sehr robust sind und weder Memory-
Effekt noch schleichenden Kapazitätsverlust kennen.
Der Energiebedarf eines E-Bikes ist minimal. 100 km E-Bike-Fahren
verbrauchen in etwa so viel Energie wie drei Minuten heiß duschen.
an denen das Tempo unmotorisierter Radler
in den einstelligen Bereich sinkt, rollt man
mit 15, 16 km/h locker nach oben und spürt so
richtig die hilfreiche Power des Antriebs. Bei
der Probefahrt sollte man also darauf achten,
nicht nur vor dem Radgeschäft ein wenig die
Straße auf und ab zu rollen, sondern durch-
aus ein Steilstück unter die Räder zu nehmen.
Wer noch skeptisch ist, wird spätestens dann
mit dem E-Bike-Virus infi ziert werden. Über-
haupt sind solche Radgeschäfte vorzuziehen,
die eine gewisse Auswahl an Marken bieten,
statt nur das eine E-Bike ihres Hauslieferanten
anzubieten. Wie schon gesagt, brachte unser
Praxistest große Unterschiede bezüglich des
Fahrverhaltens und der Motorcharakteristik
ans Tageslicht, doch die lassen sich teilweise
nur im direkten Vergleich „erfahren“. Das hat
Fahrrad News gemacht – wir sind elf Modelle
gefahren, die Erkenntnisse lesen Sie auf den
folgenden Seiten. (BB)
Entspannter Rad fahren und den
Sonntagsausfl ug mit der Familie ge-
nießen – das E-Bike macht's möglich.
Leistungsstarke Li-Ion-Akkus sind an aktuellen E-Bikes Standard.
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FazitHochwertiger Holland-Tourer mit gelungenen Details, der etwas mehr Power vertragen könnte. Günstiger Preis für ein schön gemachtes Rad.
32 | Fahrrad News
Gazelle ChamonixDem Hang vieler holländischer Hersteller zur Systemintegration frönt Gazelle am Chamonix. Der
superhelle LED-Scheinwerfer ist in die Federgabel eingebaut, die Klingel in Drehgriff-Bauweise
steckt auf dem Lenker, die Züge verlaufen im Rahmen und verhelfen so zu einer aufgeräumten
Optik. An Bord sind ein Vollkettenschutz, ein Ringschloss sowie ein transparenter Mantelscho-
ner am Hinterrad.
Gelungen ist das Display am Lenker, das neben dem Ladezustand des Akkus die Fahrgeschwin-
digkeit anzeigt (Balken-Halbkreis und Ziffern), ebenso Tages- und Gesamtstrecke sowie Durch-
schnittsgeschwindigkeit. Das Display ist abnehmbar und diese Eigenschaft sollte man auch nut-
zen – ohne die Kontrolleinheit lässt sich das Rad nicht elektrisch fahren.
Das Chamonix kennt zwei Fahrmodi, „eco“ und „boost“. Auch den Boost-Modus setzt der Mo-
tor sanft und nicht sehr druckvoll ein; die Unterstützung am Berg könnte kräftiger ausfallen. Bei
25km/h riegelt der Vorderradantrieb ebenfalls recht sanft ab. Ohne Motorunterstützung fährt sich
das Gazelle wie ein typischer Holland-Tourer, allerding s vergleichsweise agil und kurvenfreudig.
Der unterm Träger sitzende Akku wird mitsamt dem Rücklicht nach hinten ausgezogen, dabei
fällt auf, dass seine Verriegelung mit dem Rahmenschloss gleichschließend ist – prima, so spart
man sich einen zusätzlichen Schlüssel. Die gekapselten Bremsen sind kräftig, dass die Shimano-
Nabenschaltung nur sieben Gänge liefert, geht auch in Ordnung. Und mit knapp 27 Kilo ist das
Chamonix für seine stattliche Erscheinung auch nicht allzu schwer geraten.
Giant TwistMit über 32 Kilo Gesamtgewicht ist das Giant
Twist ein dicker Brocken, was allerdings auch
daran liegt, dass sich am tourenmäßigen Bike
gleich zwei Akkus à 3,3 Kilo verstecken – im
Wortsinne, denn die Stromspender sind in
den breit auftragenden Gepäcktaschen mon-
tiert. Zum Entnehmen der Li-Ion-Akkus ist
ein relativ hoher Kraftaufwand notwendig.
Seine Sitzposition charakterisiert das Twist als
typisches Hollandrad – aufrechte Haltung, der
Sattel ist weit hinterm Tretlager positioniert.
Das erlaubt einen kraftvollen Schiebetritt, auf
den der breit bauende Vorderradnabenmotor
spontan mit kräftiger Unterstützung reagiert.
Auch am Berg zieht das Aggregat gut an und
lässt das hohe Gesamtgewicht vergessen.
Oberhalb von 25 km/h riegelt der Motor recht
abrupt ab. Bewegt man sich länger in diesem
Geschwindigkeitsbereich, führt das dauernde
FazitEin schweres Tourenrad mit kräftigem Motor. Ein Plus ist die große Reichweite durch den serienmäßigen zweiten Akku.
Einfache Bedienelemente am Giant-Bike.
Typisch Hollandrad ist das Rahmenschloss.
Der Gazelle-Radnabenmotor
ist nur mäßig stark.
Übersichtliches, abnehmbares
Display am Gazelle.
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Radler unter Strom | 33
-BikesE
Trans XEine riesige Komponentenschmiede aus Taiwan verbirgt sich hinter dem Namen Tranz X.
Das Unternehmen beliefert die Fahrradindustrie mit einer Vielfalt von Anbauteilen und bietet
inzwischen auch einen Unterstützungsmotor samt Zubehör an. Unser Testrad ist also als Bei-
spiel dafür zu verstehen, was sich mit dem Tranz-X-Antrieb so alles anstellen lässt.
Und das ist eine ganze Menge. Das rund 27 Kilo schwere Tourenrad, das in der gezeigten
Ausstattung etwa 1600 Euro kosten würde, überrascht mit kräftiger, sportlich anmutender
Motorunterstützung, die auch am Berg überzeugen kann. Hört man auf zu treten, schiebt der
Motor merklich nach, die Steuerung reagiert also etwas verzögert auf die Tretbewegungen des
Fahrers. Am Testrad ist ein Messsystem verbaut, das auf die reine Tretbewegung sowie die
Fahrgeschwindigkeit reagiert, was man daran erkennen kann, dass bloßes „Beinefallenlas-
sen“ reicht, um den Motor zur Unterstützung zu animieren.
Oberhalb von 25 km/h riegelt der Antrieb sanft ab; nun fährt sich das Tranz X wie ein schwe-
res Tourenrad, allerdings eines mit hervorragendem Geradeauslauf. Typisch dafür ist auch
die aufrechte Sitzposition und Anbauteile wie Vollkettenschutz, Mantelschoner und Trelock-
Rahmenschloss, Letzteres leider nicht gleichschließend mit der Akku-Verriegelung. Der
Energiespeicher sitzt unterm Gepäckträger; man entnimmt ihn, indem man das Rücklicht
herunterklappt. Dass am Tranz X Batterieleuchten verbaut sind, führen wir auf seinen Status
als Prototyp zurück. Das eher einfache Display mit Geschwindigkeitsanzeige und Kilometer-
zähler ist dem Gesamtpreis des Rades angemessen.
an- und Abschalten des Motors zu einer un-
harmonischen Fahrweise. Dabei ertönt ein
lautes Freilaufsurren, wenn der Motor aus ist.
Trotz der tourenmäßigen Geometrie fährt sich
das Giant recht agil; willig zieht es in der Kurve
nach innen, was dem schweren Nabenmotor
zu verdanken sein dürfte. Bei kräftigem Tritt
macht sich die breite, nachgiebige Tretlager-
welle bemerkbar, auf holprigem Untergrund
schlägt die ungedämpfte Gabel beim Ausfe-
dern mit lautem Klacken in ihren Anschlag.
Gefallen kann die helle Lichtanlage sowie das
rahmenfeste Ringschloss am Hinterrad. Der
werkzeuglos verstellbare Vorbau qualifi ziert
das Giant zum praktischen Familienrad. Sim-
pel ist die Bedieneinheit am Lenker, zu der sich
ein Wählschalter für die zwei Akkus gesellt.
FazitDer kompakte, starke Vorderradantrieb von Tranz X bietet den Radherstellern auch in günstigen Preisbereichen die Möglichkeit, top funktionierende E-Bikes zu konzipieren.
Der werkzeuglos verstellbare Vorbau
qualifi ziert ein E-Bike zum Familienrad.
Trotz des günstigen Preises fi nden sich
Details wie ein Rahmenschloss.
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34 | Fahrrad News
Biketec Flyer C-9 PremiumDer schweizerische Hersteller Biketec gehört
zu den Pionieren der E-Bike-Branche und
zeigt, was eine hochwertige Steuerungssoft-
ware aus dem Panasonic-Mittelmotor he-
rausholen kann. Der Flyer schiebt stark an
und gehört am Berg zu den besten E-Bikes im
Testfeld. Im Grenzbereich von 25 km/h rie-
gelt der Motor sanft ab und setzt beim Unter-
schreiten dieser Geschwindigkeit ebenso sanft
wieder ein.
Eine konzeptbedingte Auffälligkeit, die auch
die anderen Modelle mit dem ins Tretlager
eingreifenden Panasonic-Motor zeigen, ist,
dass die Leistungsabgabe exakt dem Dreh-
momentverlauf beim Pedalieren folgt. Wird
also nicht sehr gleichmäßig getreten, kommt
es permanent zu einer minimalen Zu- und
Abnahme der Unterstützung. Dies ist auch an
der Balkenanzeige des Unterstützungsgrades
am vorbildlich gestalteten Display abzulesen,
die bei unrundem Tritt auf und ab tanzt.
Die klare LCD-Anzeige des Flyer bietet neben
der Angabe des Unterstützungsmodus einen
Fahrradtacho mit allen wichtigen Funktionen,
der auch dann funktioniert, wenn ohne Motor
gefahren wird.
Mit Schwalbe-Reifen, einem superhellen
Busch-und-Müller-Strahler vom Typ Cyo IQ
und bissigen Scheibenbremsen ist das C-9
bestens ausgestattet. Gut ist der Speedlifter-
Vorbauadapter zur blitzschnellen werkzeug-
losen Höhenverstellung, mehr als bescheiden
jedoch der darauf montierte Vorbau. Feder-
gabel und federnde Sattelstütze sind von der
hochwertigeren Sorte und erfreuen durch we-
nig Spiel und gutes Ansprechen. Der mittel-
schwere Flyer ist laufruhig und erlaubt sogar
freihändiges Radfahren, was mit längst nicht
allen E-Bikes möglich ist – und angenehmes
Fahren ganz ohne Unterstützung.
FazitDas teuerste Rad im Testfeld über-zeugt mit kräftiger Unterstützung und super Ausstattung. Vorbildlich ist die funktionenreiche Bedienein-heit am Lenker.
Der praktische Speedlifter-Adapter
trägt einen sehr einfachen Vorbau.
Fein ansprechende, blockierbare
Federgabel am Flyer.
Klares Display mit großem
Funktionsumfang beim Flyer.
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Radler unter Strom | 35
-BikesE
Kettler Layana HybritecMit gelungener Optik fällt das Kettler auf. Anbauteile wie Bremsen, Kurbeln und Felgen sind
in der Rahmenfarbe Weiß gehalten, den Rahmen selbst prägen fl orale Muster sowie ein an-
geschweißter Gepäckträger und innenliegende Züge. Gefallen können Ausstattungsdetails wie
der superhelle Busch-und-Müller-Strahler der aktuellsten Baureihe „IQ Tec“, die hochwertigen
Conti-Reifen sowie die ordentlich arbeitende, nahezu spielfreie Federgabel mit Blockierfunktion.
Im Vorderrad dreht sich ein hochwertiger Shimano-Nabendynamo, geschaltet wird mit der be-
währten Achtgang-Nabe.
Nicht ganz überzeugen kann die Bremsanlage: Die hintere V-Brake ist so schwach auf der Brust,
dass sie das Hinterrad nicht zum Blockieren bringt. Für ruhige Touren sollte die Verzögerung
jedoch ausreichen.
Kettler vertraut ebenso wie viele andere Hersteller auf den bewährten Panasonic-Mittelmotor,
der über ein Getriebe mit dem Tretlager verbunden ist. An diesem Rad wirkt der Motor freilich
etwas träge; er schiebt eher verhalten an und reißt auch am Berg keine Bäume aus. Das Abriegeln
bei 25 km/h erfolgt etwas ruckelig.
Der zwischen Sitzrohr und Hinterrad positionierte Akku lässt sich leicht entnehmen. Sein Lade-
stand wird durch drei Dioden an einer Bedieneinheit am Lenker angezeigt, die angesichts ihres
minimalen Funktionsumfanges eher volumi-
nös ausfällt. Dass aus dem Panasonic-Antrieb
mehr herauszuholen ist, zeigen andere Her-
steller – auch ein eher tourenmäßiges Rad
darf ruhig sportlicher abgestimmt sein.
FazitDas optisch ansprechende Kettler-Tourenrad überzeugt mit guten Komponenten. Aus dem Panasonic-Antrieb dürfte der Hersteller ruhig etwas mehr Power rauskitzeln.
Ein extrem heller Busch-und-
Müller-Strahler ziert das Tourenbike.
Stimmige Optik, auch
bei den Details am Kettler
E-Bikes bringen Erleichterung im
Alltag und mehr Ausdauer auf Touren.
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36 | Fahrrad News
Koga Tesla TourSatte 29 Kilo bringt das Koga auf die Waage,
doch der träge Eindruck täuscht: Extrem stark
schiebt der selbst entwickelte, völlig lautlo-
se Hinterradmotor an; das Abriegeln geht
unmerklich von sich. Auch bergauf zeigt das
Koga überragende Leistungen. Eine leichte
Schwäche zeigt sich lediglich beim Anfahren
an starken Steigungen – hier muss man erst
einmal kräftig treten, um das Rad auf Touren
zu bringen.
Luxuriös mutet die Bedienung des Elektro-
antriebs an. Am rechten Lenkergriff sitzt eine
kompakte Schaltereinheit, mit der sich der
Unterstützungsmodus wählen sowie die auf
dem großen, abnehmbaren Display angezeig-
ten Funktionen des integrierten Radcompu-
ters durchschalten lassen.
Ebenfalls sehr bedienungsfreundlich sind
die „High/Low“-Tasten für die 3x7-Ketten-
schaltung, die eine intuitive Handhabung
begünstigen. Die Kettenblätter verbergen
sich hinter einem in Rahmenfarbe gehalte-
nen Kettenschutz, und auch sonst ist man bei
Koga auf unauffällige Einbindung der Technik
eingestellt: Das Federelement der Gabel sitzt
unterm bzw. im Steuerrohr, der Akku ist ins
Unterrohr integriert, durch das auch die nach
hinten führenden Züge laufen. Ein super-
helles Busch-und-Müller-Diodenlicht sowie
starke und gekapselte Bremsen runden das
überzeugende Rad ab.
Nachteilig ist allein, dass der Akku des Koga
zum Aufl aden nicht entnommen werden
kann. Das Ladekabel wird in eine Buchse oben
am Unterrohr gesteckt – ungünstig für Stadt-
bewohner ohne Fahrradparkplatz im Vorgar-
ten oder Treppenhaus. Ohne das Display am
Lenker ist das Rad übrigens quasi wertlos:
Bringt der Dieb es in eine Werkstatt, kann der
Händler beim Auslesen der Software sofort
den wahren Besitzer feststellen.
FazitDas komfortable Koga bietet mit seinem superstarken Motor über-ragenden Fahrspaß. Gute Kompo-nenten und durchdachte Bedie-nungselemente rechtfertigen den hohen Preis.
Am Lenkerende sitzen
die Funktionstasten
für Antrieb und Rad-
computer.
Extrem stark zeigt sich der kompakte,
lautlose Nabenmotor des Koga.
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Radler unter Strom | 37
-BikesEHercules IdosMit seinen 180 Watt liefert der Protanium-
Vorderradnabenmotor des Hercules deut-
lich weniger Leistung als die bei zulas-
sungsfreien E-Bikes erlaubten 250 Watt.
Bemerkbar macht sich das beim Anfahren
und an Steilstücken: Hier fällt das Idos
gegenüber starken E-Bikes wie dem Koga
oder dem Flyer merklich ab.
Auch die Funktion des Antriebs unter-
scheidet sich von den meisten anderen Rä-
dern: Beim Hercules registrieren Sensoren
die Fahrgeschwindigkeit und die Tretfre-
quenz des Fahrers, mit den Bremshebeln
gekoppelte Messeinrichtungen reagieren
aufs Verzögern. Solange man also die Bei-
ne fallen lässt, hilft der Motor mit, beim Bremsen schaltet er sofort
ab. Die Reaktion auf die Tretbewegungen kommt mit leichter Verzö-
gerung, beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit schaltet sich der
Motor unauffällig ab. Als einziges Rad im Test verfügt das Idos über
ein Zündschloss am Gepäckträger,
dessen Schlüssel mit dem für den
Akku identisch ist. Letzterer steckt
unterm Gepäckträger und lässt sich
mit seinem großen Griff leicht ab-
ziehen. Ebenfalls ungewöhnlich ist
die Verwendung eines Seitendyna-
mos; das ist nicht zeitgemäß und
frisst nachts einige der vom Motor
gespendeten Extra-Watt wider auf.
Mit Schwalbe-Reifen und Busch-
und-Müller-Halogenstrahler ist das
Hercules hochwertig ausgestattet. Gefallen kann der „Kabelkanal“ auf
der Rückseite des Sitzrohres, der für eine aufgeräumte Optik sorgt. Die
Kombination von Siebengang-Nabenschaltung und Rücktritt dürfte
gerade älteren Tourenradlern entgegenkommen.
FazitEin schlichtes Touren-E-Bike zum günstigen Preis, das einen kräftigeren Motor vertragen könnte. Bis auf den Seitendyna-mo recht gut ausgestattet.
Zusätzlich zu den V-Brakes
gibt’s noch einen Rücktritt.
Die dicken Zughüllen machen das
Hercules-Cockpit nicht eben schöner.
Motorsteuerungselement
am Gabelbein des Idos
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38 | Fahrrad News
Diamant Zouma E EliteAuf den kanadischen BionX-Antrieb setzt Dia-
mant beim Zouma Elite. Eine gute Wahl, denn
im direkten Vergleich bietet das Diamant die
subjektiv stärkste Unterstützung im Testfeld.
Ob bergauf oder in der Ebene, der geräusch-
arme Nabenmotor setzt Akzente; vor allem
beim Anfahren ist er der Konkurrenz über-
legen. Das System reagiert sensibel auf den
Krafteinsatz des Fahrers; am schmalen Dis-
play am Lenker zeigen Balken den Grad der
Unterstützung an. Diese ist in vier Stufen ein-
stellbar, dazu kommt eine ebenfalls vierstufi ge
„Motorbremse“, die in sehr geringem Umfang
zur Energierückgewinnung eingesetzt wer-
den kann. Die Bremskraft dieser Einrichtung
ist beachtlich; auf Stufe vier kommt das Rad
bei leichtem Gefälle rasch zum Stillstand.
Optimal, wenn man auf längeren Abfahrten
Bremsbeläge und Felgenfl anken schonen will.
Die Bedieneinheit bietet einen Geschwin-
digkeitsmesser sowie alle wichtigen Tacho-
Funktionen. Das kleine Display ist jedoch
nicht sehr gut ablesbar. Der Computer ist an
den Hebel der hinteren Bremse gekoppelt; so
wird der Motor beim Griff in die Eisen sofort
abgeschaltet.
Mit Shimano-Deore-LX-Komponenten ist
das Diamant gut ausgestattet. Die 3x9-Ketten-
schaltung kommt sportlichen Fahrern entge-
gen, die auch mal bergiges Terrain unter die
Räder nehmen wollen. Gut gefallen kann die
leicht laufende Marathon-Supreme-Bereifung
von Schwalbe sowie der sehr helle Supernova-
Diodenscheinwerfer. Etwas unglücklich gelöst
ist die Anbringung des Akkuschlosses unterm
Gepäckträger: Nach dem Aufschließen muss
erst der Schlüssel abgezogen werden, sonst
lässt sich der Stromspeicher nicht herausneh-
men. Zum sportlichen Charakter des Rades
passt die unauffällige, steife Federgabel, deren
35 mm Weg die gröbsten Stöße ausbügelt.
FazitEin sehr leistungsstarkes, vergleichsweise leichtes E-Bike mit sportlicher Charakteristik. Mit 27-Gang-Schaltung und Motorbremse auch für bergiges Terrain geeignet.
Beim Diamant sind die Bremsgriffe mit
der Motorsteuerung verbunden; beim
Verzögern schaltet sich der Antrieb ab.
Innenliegende Zugführungen bieten
ein aufgeräumtes Bild.
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Radler unter Strom | 39
-BikesEBH Easy Motion CityKeine 22 Kilo wiegt das dezente Bike des spa-
nischen Herstellers BH – für ein elektrisch
unterstütztes Fahrrad ein Bestwert. Würde
man eine Starrgabel und ein Paar leichtere
Komponenten montieren, ließe sich glatt die
20-Kilo-Grenze knacken. Das Easy Motion
setzt auf den Panasonic-Mittelmotor, der hier
jedoch deutlich verhaltener arbeitet als etwa
am Flyer. Unauffällig schiebt er an, ruckelt
bei unrundem Tritt jedoch merklich, was den
Fahrer zu einer sehr geschmeidigen Fahrwei-
se zwingt.
Eher einfache, aber gut funktionierende Kom-
ponenten komplettieren das Easy Motion. Das
schwache, gelbliche Licht des Halogenstrah-
lers ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Für den
Gangwechsel sorgt ein Shimano-Schaltwerk,
das über einen Microshift-Drehschalter be-
dient wird. Ungewöhnlich ist der eng gestufte
Achtfach-Zahnkranz mit 14 bis 23 Zähnen – er
ermöglicht durch die kleinen Schaltschritte ei-
nen fl üssigen Gangwechsel und stünde manch
sportlicherem Fahrrad gut zu Gesicht. An-
nehmbare Verzögerung bieten die V-Brakes
des Easy Motion.
Typisch für den leicht abnehmbaren Panaso-
nic-Akku ist die Ladestandsanzeige mit fünf
roten LEDs, die die Anzeige an der Bedienein-
heit ergänzt. Diese weist beim Easy Motion ein
Schildkröten- und ein Hasensymbol auf, was
den Unterstützungsgrad versinnbildlichen
soll – so groß sind die Unterschiede zwischen
mini- und maximalem Motoreinsatz dann al-
lerdings doch nicht.
FazitDas Easy Motion birgt einiges an Entwicklungspotenzial; eine sport-lichere Motorabstimmung käme dem sehr geringen Gewicht entgegen. An der Lichtanlage besteht noch Handlungsbedarf.
Vorbildcharakter sollte das geringe
Gewicht des Easy Motion haben.
Der Panasonic-Motor zeigt
sich an anderen Rädern
stärker.
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40 | Fahrrad News
Kalkhoff Pro Connect SSonderfall Nummer eins in unserem Testfeld stellt das Pro Connect S dar. Als einziges der elf
E-Bikes unterstützt es den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h und ist daher
zulassungs- und kennzeichenpfl ichtig. Der Fahrer muss außerdem mindestens über ei-
nen Mofaführerschein verfügen. Noch ist das Kalkhoff eine Ausnahmeerscheinung,
da das Kraftfahrtbundesamt bisher nur diesem Hersteller die nötige EU-Zulassung
erteilt hat. Was bringt die „offene Klasse“? In unteren Geschwindigkeitsbereichen
verhält sich das Kalkhoff wie ein E-Bike mit optimal abgestimmtem Antrieb: Es
bietet kräftige Beschleunigung und ist stark am Berg, zeigt aber auch das für den
Panasonic-Mittelmotor typisch scheinende Ruckeln bei unrundem Tritt. Doch auch
gut trainierte Radfahrer tun sich schwer damit, dauerhaft im maximal möglichen Ge-
schwindigkeitsbereich zu fahren.
Kein Wunder: Wer in entspannter
Oberlenker-Haltung auf einem leicht
laufenden Rennrad 40 fährt, muss bereits
Sonderfall Nummer eins in unserem Testfeld stellt das Pro Connect S dar. Als einziges der elf
E-Bikes unterstützt es den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h und ist daher
zulassungs- und kennzeichenpfl ichtig. Der Fahrer muss außerdem mindestens über ei-
nen Mofaführerschein verfügen. Noch ist das Kalkhoff eine Ausnahmeerscheinung,
da das Kraftfahrtbundesamt bisher nur diesem Hersteller die nötige EU-Zulassung
erteilt hat. Was bringt die „offene Klasse“? In unteren Geschwindigkeitsbereichen
Panasonic-Mittelmotor typisch scheinende Ruckeln bei unrundem Tritt. Doch auch
gut trainierte Radfahrer tun sich schwer damit, dauerhaft im maximal möglichen Ge-
schwindigkeitsbereich zu fahren.
Kein Wunder: Wer in entspannter
Oberlenker-Haltung auf einem leicht
um die 420 Watt leisten. Auf einem vergleichs-
weise schweren Tourenrad mit dicken Reifen
und breitem Lenker sind es locker 20 Watt
mehr. 190 Watt also, die der Kalkhoff-Fahrer
beisteuern muss – so mancher Breitensportler
ist da schon im tiefroten Bereich. In Wirklich-
keit muss seine Zusatzleistung jedoch deut-
lich höher ausfallen, denn je näher man den
magischen 40 km/h kommt, desto geringer
wird ja die Leistungsabgabe des Unterstüt-
zungsmotors, bis sie oberhalb von 40 Sachen
auf Null sinkt. Das Erreichen des maximalen
Speeds wird auch dadurch erschwert, dass das
Kalkhoff nur über neun Gänge verfügt, die
im Interesse eines großen Übersetzungs-
umfangs nicht sehr eng abgestuft sind.
Besser wäre eine eng gestufte Kas-
sette wie am Easy Motion bzw. eine
kombinierte Naben- oder Kettenschaltung.
Überzeugen kann das das leichte E-Bike durch
die hochwertigen Komponenten: Shimano-
XT-Schaltung und LX-Naben, superheller
Busch-und-Müller-Diodenstrahler, bissige
Magura-Felgenbremsen. Die nahezu spiel-
frei funktionierende RST-Federgabel ist vom
Lenker aus blockierbar, was jedoch zu einem
weiteren Kritikpunkt führt: Mit der großen Be-
dieneinheit, einem Tacho, dem Blockierhebel
für die Gabel und einem Gashebel, der bis zu
einer Geschwindigkeit von 9 km/h ohne Mit-
treten anschiebt, ist der Lenker einfach über-
laden. Dazu kommt noch ein Rückspiegel, der
ebenso Pfl icht am schnellen E-Bike ist wie die
seitlichen Rückstrahler an den Gabelholmen.
FazitMit sehr guter Ausstattung und starkem Motor überzeugt das Kalkhoff Pro Connect S. Das spätere Abriegeln bringt im normalen Fahrbetrieb wenig und wird durch diverse Anbauteile erkauft.
Das zusätzliche Getriebe inklusive
Kettenumlenkung bedeutet mehr
Reibung.
Das Kennzeichen signalisiert
ein Geschwindigkeitsplus,
das sich freilich kaum
nutzen lässt.
Am überladenen Lenker fi ndet sich unter
anderem ein Remote-Lockout für die
Federgabel.
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Radler unter Strom | 41
-BikesE
Victoria MünsterDas Siebengang-Cityrad von Victoria ist ein E-
Bike im klassischen Sinne: Der Zusatzantrieb
wird per Gasgriff gesteuert und ist nicht von
der Tretkraft des Fahrers abhängig. Von der
Fahrgeschwindigkeit allerdings schon. Auch
dieses Rad riegelt bei 25 km/h ab. Bis zu die-
sem Tempo ist jedoch vergleichsweise wenig
passiert – auch in der stärkeren von zwei Mo-
torstufen ist das Rad keine Rakete à la Koga.
Mit einem günstigen Preis von 1399 Euro zielt
es jedoch sowieso in eine andere Richtung; es
ist kein sportliches Freizeitfahrzeug, sondern
ein elektrisch betriebenes Fahrrad mit Hilfs-
motor.
Am Lenker des Victoria fi nden sich zwei
Schalter („on/off“ sowie „eco“) zum Aktivie-
ren des Vorderradantriebs sowie zur Wahl des
Unterstützungsgrades. Der sehr leichtgängige
Gasgriff muss dauerhaft gehalten werden, was
einiger Gewöhnung bedarf. Zusätzlich zum
Rücktritt gibt es zwei V-Brakes, deren Griffe ebenfalls mit der Elektronik verbunden sind; so wird
der Motor beim Verzögern abgeriegelt. All das führt zu dick ummantelten Kabelsträngen, die das
Cockpit des Victoria nicht eben aufgeräumt erscheinen lassen. Immerhin werden die nach hinten
laufenden Leitungen durch den Rahmen geführt.
Gelungen ist die unauffällige Positionierung des Akkus unterhalb des Sattels hinterm Sitzrohr.
Zum Einrasten muss der Speicher schon recht nachdrücklich in seine Halterung gedrückt wer-
den; sein Schlüssel passt nicht auf das am Rad befi ndliche Ringschloss. Ungewöhnlich für ein
E-Bike: Der Strom für die Lichtanlage kommt nicht aus dem Antrieb, sondern wird durch einen
einfachen Seitendynamo geliefert.
FazitEin Fahrrad mit elektrischem Hilfs-motor, der per Gasgriff reguliert wird und mäßige Leistungen zeigt. Günstiger Preis.
Beim Victoria wechselt der
grüne Schalter den Fahrmodus.
Sieben Gänge aus der Rücktritt-
nabe tun’s auch am Tourenrad.
Eigentlich gar kein schlechter
Platz für den Akku ...
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44 | Fahrrad News
Fotos Kai Dudenhöfer photosign.net
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Preiswerte Starthilfe | 45
Zugegeben – auch die Redaktionsmannschaft
von Fahrrad News befeuert den Kult um im-
mer leichtere, immer schnellere und immer
teurere Rennmaschinen. Mit zunehmender
Sachkenntnis wächst die Lust am Material,
und darüber geht hin und wieder die Erkennt-
nis verloren, dass sich auch mit einem 1000-
Euro-Renner die Faszination Straßenradsport
erleben lässt.
Sich von der 1000-Euro-Klasse wieder auf
den Boden der Realität holen zu lassen ist
keineswegs unangenehm. Tritt man nämlich
erst einmal in die Pedale, anstatt die Labels an
den Komponenten zu checken, entdeckt man,
dass gute Funktion auch in diesen Preisregi-
onen zu haben ist. Mit wenigen Ausnahmen
klappen Gangwechsel und Bremsmanöver
hier ebenso gut wie an Rennrädern, die das
Zwei- bis Dreifache kosten. „Schuld“ daran
sind die allgegenwärtige Shimano Ultegra und
ihre kleine Schwester, die 105, denn zumin-
dest die Ultegra ist auch in deutlich höheren
Preisregionen vertreten und wertet Rennräder
um 1000 Euro demzufolge deutlich auf.
Die im Testfeld versammelten Shimano-
Gruppen kommen übrigens in vier verschie-
denen Tretlager-Varianten daher: klassisch
zweifach mit der Kettenblatt-Kombination
53/39, kompakt und etwas bergtauglicher, mit
50/34, sowie in gleich zwei Dreifach-Varian-
ten: 52/39/30 und 50/39/30. Von der 105 ab-
wärts montiert Shimano nämlich eine kleinere
„Scheibe“ auf die Dreifach-Kurbeln; trittstarke
Fahrer sollten das beim Kauf berücksichtigen.
Durch die Bank gut sind die Fahreigenschaften
im Einsteiger-Testfeld. Die aktuellen Alumini-
um-Rahmen der günstigen Preisklassen war-
ten mit üppiger Materialstärke auf; das macht
sie nicht eben leicht, aber dafür ausgespro-
chen stabil. Rahmenfl attern oder merkliche
Verwindungen im Sprint und im Wiegetritt?
Fehlanzeige. Die meisten Hersteller setzen auf
ausgewogene Fahreigenschaften, die auch den
Neuling nicht überfordern. Ein extrem agiles,
kurz gebautes Rad wie das Haibike ist da die
absolute Ausnahme. Die Möglichkeit, mit
dem Fuß ans Vorderrad zu stoßen, schreckt
viele Radler ab. Hat man jedoch erst einmal
festgestellt, dass dieses Malheur äußerst un-
wahrscheinlich ist, beginnt der Zauber der
sportlich-wendigen Geometrie zu wirken.
Durchweg zufriedenstellend sind Verarbei-
tung und Lackierung. Dass längst nicht alle
Rahmen mit verschliffenen Schweißnähten
daherkommen, dürfte nicht zuletzt daran
liegen, dass die Schleiferei sehr vorsichtig
erfolgen muss und daher kostenintensiv ist
– zu viel Materialabtrag könnte den Rahmen
schwächen.
Ein weitgehend positives Bild bietet die Kom-
plettierung unseres Testfeldes. Die Hersteller
verbauen entweder Material namhafter Zube-
hörfi rmen wie FSA oder Ritchey oder montie-
ren Teile ihrer Hausmarken wie Zzyzx bei Cor-
ratec oder XLC bei Haibike. In beiden Fällen
gibt’s Anbauteile sehr ordentlicher Machart.
Ein Kritikpunkt an vielen Rädern sind jedoch
die gerasterten Sattelstützen, die keine exak-
te Justierung der Sattelneigung erlauben. Mit
Glück bekommt man den Sattel exakt waa-
gerecht – aber nur, wenn Sitzrohrwinkel und
Rasterung zufällig harmonieren. Positiv fällt
dagegen die Wahl eines Kompakt-Lenkers
bei einigen Herstellern auf. Dessen weniger
tiefe Bögen machen nämlich die Unterlenker-
Position deutlich entspannter – etwas, das
gerade Fahrer, die noch keinen jahrelangen
Anpassungsprozess hinter sich haben, als an-
genehm empfi nden.
Die Wahl der Laufräder refl ektiert in den
meisten Fällen den Preis des Komplettrades.
Zwei der teuersten Räder schmücken sich
bereits mit hochwertig anmutenden Mavic-
Systemlaufrädern, während die sparsamsten
Modelle auf konventionell gespeichte Räder
setzen. Beim ebenfalls vergleichsweise hoch-
preisigen Specialized geht diese Rechnung
jedoch nicht auf – hier geht der hochwertige
Rahmen zulasten der Komplettierung, etwas,
das angesichts des ebenfalls eher hohen Ge-
wichts nicht bei jedermann auf Verständnis
stoßen dürfte.
Insgesamt harmonieren Preis und Gegenwert
jedoch in fast allen Fällen so gut, dass Fahrrad
News jedem der zwölf Einsteiger-Bikes gute
Leistungen bescheinigen kann. Jetzt liegt es
an den Kunden im Radshop, mit klaren Wün-
schen und guter Beratung das für sie richtige
Rad zu wählen. (BB)
Preiswerte
Es muss ja nicht immer Profi -Material sein – wer in den Radsport einsteigen will, bekommt schon um die 1000 Euro richtig anständiges Material, das durchaus auch eigenen Rennambitionen nicht im Wege stünde.
Marcel Wüst stellt für Fahrrad News zwölf Modelle zwischen 900 und 1300 Euro vor.
Starthilfezwölf Modelle zwischen900 und 1300 Euro
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46 | Fahrrad News
Angesichts der guten Komponenten
verspricht die schöne Optik des Cube
nicht zu viel.
Einen optisch gelungenen Einsteiger-Renner
stellt Cube auf die Beine. Der schwarze Lack
mit dem rot-weißen Dekor würde auch Rä-
dern gut stehen, die deutlich mehr kosten als
die für das Attempt geforderten 1099 Euro.
Perfekt ins Bild passt die Carbongabel des
renommierten Herstellers Dedacciai, klas-
sentypisch mit Aluminium-Schaftrohr. Bei
der Ausstattung setzt Cube auf einen Mix
aus Shimano-Ultegra-Schaltkomponenten
und einer Dreifach-Kurbel sowie einem Satz
Bremsen aus dem neutralen Shimano-Sorti-
ment ohne feste Gruppenzugehörigkeit. Das
hilft Sparen, hat funktionell jedoch keinerlei
Nachteile: Schaltverhalten und Bremspow-
er fallen mehr als zufriedenstellend aus. Viel
Komfort verheißt der FSA-Lenker mit kleinem
Bogen und fl achem Oberlenker. Oben bietet er
den Händen viel Aufl agefl äche, seine Enden
liegen nicht ganz so tief und sind daher gut er-
reichbar. Schlicht, doch schön und solide sind
die Fulcrum-Laufräder; den Kontakt zur Stra-
ße stellt gar einer der besten Reifen auf dem
Markt her, der neue Schwalbe Ultremo R.
Überraschend wendig für diese Preis-
klasse ist das superleichte Haibike.
Ausgesprochen sportlich präsentiert sich das
Hai Q Race RC. Das liegt zum einen an dem
erfreulich geringen Gewicht von 8,73 Kilo,
zum anderen an der kompakten, superagilen
Geometrie, die Fahrrad News-Tester Marcel
Wüst begeisterte, so manchen Einsteiger je-
doch überfordern dürfte. Der Rahmenvorbau
ist so kurz, dass sich das Vorderrad deutlich
mit dem in waagerechter Position stehen-
dem Fuß überschneidet – da kann eigentlich
nichts passieren, dennoch ist diese mangeln-
de Raumknappheit so manchem Radler sus-
pekt. Sportliche Sparfüchse jedenfalls werden
diesen Renner lieben: Mit Leidenschaft wirft
er sich in die Kurve und widersteht mit seinem
steifen, durch kantige Rohrprofi le gekenn-
zeichneten Rahmen auch kräftigen Antritten.
Optisch passend, technisch tadellos und auch
dem Gesamtpreis von 1199 Euro angemessen
sind die schwarzen Shimano-105-Kompo-
nenten, die durch einen exzellent bereiften
Aero-Laufradsatz ergänzt werden.
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
„Ein optisch gelungener Renner mit ausgewogenem Fahrverhalten. Cool, dass für diesen Preis schon FSA-Kom-ponenten wie der griffgünsti-ge Lenker zu haben sind.“
Cube Attempt
Haibike Hai Q Race RC
„Der weiße Hai und ich sind auf Anhieb Freunde geworden. Optimale Fahrei-genschaften für mich, etwas zu nervös für manchen Einsteiger.“
geworden. Optimale Fahrei-genschaften für mich, etwas zu
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Preiswerte Starthilfe | 47
Die
Meinung
vonMarcelWüst
Die Amerikaner bieten einen
hochwertigen Rahmen mit agilen
Fahreigenschaften.
Mit dem optisch stimmigen Allez Elite mar-
kiert der US-Hersteller Specialized die preisli-
che Obergrenze unseres Testfeldes. 1299 Euro
sind angesichts der eher sparsamen Ausstat-
tung, zu der auch einfache, aber bissige Spe-
cialized-Bremsen gehören, recht viel, doch
die Amerikaner legen traditionell großen Wert
auf hochwertige Rahmen, was Einsparungen
an anderer Stelle nötig macht. Mit Fahreigen-
schaften wurde hier jedenfalls nicht geknau-
sert: Für dieses Marktsegment ungewöhnlich
agil, macht sich das Allez Elite besonders bei
sportlich orientierten Radfahrern beliebt. Der
kurze Vorderbau bietet zwar keine echte Fuß-
freiheit, was aber zu verschmerzen ist. Der
Rahmen an sich erweist sich mit verschliffe-
nen Schweißnähten und Carbon-Sitzstreben
als hochwertiges Exemplar, zu dessen Agilität
auch eine hohe gefühlte Steifi gkeit kommt –
sehr zu Marcel Wüsts Zufriedenheit, der sich
auch über das mit weichen Gelpolstern unter-
legte Lenkerband freut.
Als durchaus renntauglich erweist sich
das dezent gestaltete Corratec Dolomiti.
Mit sportlicher Übersetzung wendet sich das
Dolomiti an Radfahrer, die schon etliche Trai-
ningskilometer in den Beinen haben. 53/39,
das sind Kettenblätter, die am Berg viel Kraft
erfordern und in der Ebene für hohes Tempo
gut sind. Bei Corratec kombiniert man den
FSA-Kurbelsatz mit einer kompletten Ulte-
gra-Gruppe und Mavic-Aksium-Laufrädern,
was eine insgesamt hochwertige Ausstattung
ergibt. Als Montagebasis dient ein robuster
Alu-Rahmen, an dem die stark profi lierten
Hinterbaustreben sowie der stabilitätsför-
dernde Steg hinterm Tretlager auffallen. Er-
wartungsgemäß legt das Corratec-Fahrwerk
die klassenübliche Verwindungssteifi gkeit an
den Tag – kein Wunder bei den hier allseits
verwendeten Alu-Rahmen der mittleren bis
oberen Gewichtsklasse. Das Fahrverhalten
ist eher ausgewogen mit einem Stich ins Le-
bendige, was an dem kurzen Hinterbau liegen
könnte, der zwischen Reifen und Sitzrohr nur
wenig Platz lässt. Schönes Detail an der Sat-
telstütze der Eigenmarke Zzyzx: die Skala zur
exakten Höhenverstellung.
Dass Campagnolo-Komponenten
viel Fahrspaß bringen, beweist das
Bianchi Via Nirone.
Als einziges Rad im Testfeld ist das Bianchi
mit Campagnolo-Komponenten ausgestattet,
was in diesem Preissegment eigentlich unver-
ständlich ist, denn die italienischen Anbautei-
le können voll überzeugen: Die extravagant
geformten Schaltbremsgriffe liegen gut in der
Hand, die Schaltvorgänge gehen butterweich
vonstatten und die Bremsen verzögern sanft,
aber mit Nachdruck. Die Kompakt-Ketten-
blätter von FSA bieten gute Bergtauglichkeit;
der oben fl ache, an den Enden weniger tiefe
Lenker des gleichen Herstellers erweist sich
als ausgesprochen griffgünstig. Der Rahmen
weist Carbon-Sitzstreben auf, die wie die
Gabelbeine mit gelblichen Kevlarmatten ver-
stärkt sind – eine Maßnahme, die für besse-
re Stoßdämpfung sorgen soll. Die Geometrie
des Via Nirone ist eher wendig. Ein Blick aufs
Detail entdeckt verschliffene Schweißnähte
sowie gleich drei Zugführungen am Oberrohr,
deren mittlere dafür sorgt, dass der Bremszug
schön eng am leicht gebogenen Rohr anliegt.
Nicht vom Hocker hauen können einen allein
die einfachen Laufräder.
Specialized Allez EliteCorratec Dolomiti
Bianchi Via Nirone 7
„53/39 – endlich mal eine richtige Männer-Übersetzung! Ein sportliches Rad, an dem mir allerdings die etwas zu dicken Schweißraupen auffallen.“
„Ein Rad mit toller Optik und guten Fahreigenschaf-
ten. Nur die Dreifachkurbel würde ich gerne gegen ein sportliche-res Zweifach-Exemplar eintauschen.“
„Ein Rad mit Wow-Faktor, das ich in dieser Preisklasse nicht er-wartet hatte. Klassische Optik und lebendiges Fahrverhalten – für mich einer der Favoriten.“
und guten Fahreigenschaf-ten. Nur die Dreifachkurbel
würde ich gerne gegen ein sportliche-
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48 | Fahrrad News
Unter tausend Euro mit kompletter
Ultegra – Bulls bietet viel Rennrad
für wenig Geld.
Für 999 Euro bietet die Hausmarke der Händ-
lergemeinschaft ZEG ein Rad mit kompletter
Shimano-Ultegra-Ausstattung, stabilen Aero-
Laufrädern und ordentlichen Anbauteilen, das
in Sachen Rahmensteifi gkeit kaum zu über-
bieten sein dürfte. Mächtige Hinterbaustreben
sorgen für eine verlustfreie Kraftübertragung;
auch schwere Fahrer dürften dieses Fahrwerk
nicht ins Wanken bringen. Die Fahreigen-
schaften sind dabei ausgewogen und auf si-
cheren Geradeauslauf hin ausgelegt. Trotz des
knappen Preises gönnt Bulls seinen Kunden
die schöne Optik verschliffener Schweißnäh-
te sowie einen praktischen Kettenfänger am
Hinterbau, der den Gliederstrang beim Ra-
dausbau unter Kontrolle hält. Top ist die Kom-
plettierung mit hochwertigen Ultegra-Teilen;
auf das typische Nutzerprofi l abgestimmt ist
der FSA-Kompakt-Lenker mit fl achem Bo-
gen – kein Zweifel, bei Bulls hat jemand sehr
genau darüber nachgedacht, wie man in der
günstigen Klasse Kunden glücklich machen
kann. Da sieht man auch über die billigen Rei-
fen hinweg.
Durchaus tourentauglich ist das eher
einfach gehaltene, preisaggressive
Giant.
Nicht ganz 900 Euro für ein komplettes Renn-
rad – dass das machbar ist, beweist Giant mit
dem Defy 2. Angesichts der Ausstattung jedoch
relativiert sich der günstige Preis ein wenig:
Die Shimano Tiagra liegt eher auf der schwe-
ren Seite, ihre Bremsen fallen gegenüber den
höherwertigen Shimano-Modellen merklich
ab. Überdies muss sich ihr Nutzer mit der am
Rennrad nicht mehr aktuellen Neunfach-Tech-
nologie begnügen – das schafft beim nachträg-
lichen Aufrüsten Kompatibilitätsprobleme
und ist in Sachen Schaltkomfort den aktuellen
Zehnfach-Schaltungen unterlegen. Der Giant-
Rahmen dagegen kann mit seinen verschliffe-
nen Schweißnähten durchaus gefallen, auch
die charakteristischen Rohrformen machen
optisch einiges her. Gut sind die Zuganschläge
am Steuerrohr – so können die Züge nicht am
Lack scheuern – sowie die Gewindebohrungen
am Hinterbau, die etwa die Montage eines Ge-
päckträgers zulassen. Das Rahmendekor da-
gegen wirkt altmodisch und lieblos und sollte
dringend aufgefrischt werden.
Zum günstigen Preis bietet KTM dem
Rennrad-Einsteiger eine solide Basis.
In den Farben seiner österreichischen Heimat
kommt das KTM Strada 1000 daher. Das soli-
de Rad, auf der Homepage des Herstellers rea-
listisch als „Einsteiger-Bike“ bezeichnet, bietet
für 899 Euro keine Überraschungen, weder in
die eine noch in die andere Richtung: Mit der
Shimano Tiagra mit drei mal neuen Gängen ist
es ordentlich ausgestattet, die 32-Speichen-
Laufräder tragen auch schwere Trimmradler
klaglos über den Asphalt. Am Rahmen gefal-
len der kräftige Alu-Monosteg über der hinte-
ren Bremse, die verschliffenen Schweißnähte
sowie die am Steuerrohr positionierten Zug-
anschläge. Einstellschrauben für die Schal-
tung sitzen oben an den Hebeln, die auch eine
Ganganzeige bieten – gerade für den Anfänger
eine große Hilfe im Gangdschungel. Mit 9,71
Kilo ist das Gewicht des KTM eher hoch, die
gefühlte Rahmensteifi gkeit liegt im normalen
Bereich. Das KTM ist laufruhig, ohne träge zu
wirken, jedenfalls aber kein agiler Kurvenstar
à la Hai Q Race RC – der von KTM angepeilte
Kundenkreis wird froh darüber sein.
Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2KTM Strada 1000
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
„Schöner Lack und superstabil – Optik und Fahreigenschaften stimmen beim Bulls. Gut ist die kompakte Lenkerform, die inzwischen nicht mehr nur Einsteiger schätzen.
„Kein Rad für den Rennbetrieb, doch mit seinen futuristischen Rohrformen durchaus interessant. Im direkten Vergleich hat das Giant aber einen schweren Stand.“
„Ein ordentliches Einstei-gerrad mit gemächlichen Fahreigenschaften und bodenständigem Laufradsatz. Gelungen ist die optische Einbin-dung der Gabel.“
bodenständigem Laufradsatz.
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Preiswerte Starthilfe | 49Preiswerte Starthilfe | 49
Dezente Optik sowie gute Komponenten
und Anbauteile machen das Müsing
interessant.
Schlicht, schwarz, schlank: Auf den ersten
Blick sieht das Müsing C-Sport nicht sehr
aufregend aus. Wo sich die Konkurrenz in
aufwendigem Dekor ergeht, herrscht hier
Nüchternheit vor – und genau das ist das,
was viele Radsportler wollen: kein auffälliges
Material, sondern funktionelle Technik. Denn
der schlanke Rahmen mit den verschliffenen
Schweißnähten und dem Steg hinterm Tret-
lager bietet eine Steifi gkeit, die auch Marcel
Wüsts hohen Ansprüchen genügt. Die Shi-
mano-Ultegra-Komponenten bieten optimale
Funktion und Anbauteile wie Lenker und Vor-
bau von Ritchey sowie der komfortable, hoch-
wertige Fizik-Sattel signalisieren, dass auch
an der Peripherie nicht gespart wurde. Der
Lenker weist übrigens das etwas aus der Mode
gekommene Maß von 25,8 mm auf, was im
Vergleich zu den aktuellen Oversize-Bügeln
einen gewissen Komfortgewinn für die Hand-
gelenke bringt. Komplett mit den hochwertig
bereiften Mavic-Systemlaufrädern bringt das
Müsing keine neun Kilo auf die Waage – auch
dieser Wert stimmt also.
Müsing C-Sport Onroad
„Kein Eyecatcher, eher ein stilles Wasser. Die Steifi gkeit ist hoch, das Fahrverhalten eher gutmütig. Trotzdem macht es Spaß, das Müsing in die Kurve zu legen.“
Einsteiger-Renner im Detail: Ein insgesamt positives Bild zeigt das preiswerte Testfeld; nur hier und da sieht Fahrrad News Verbesserungsbedarf.
Extrem kurz ist der Vorbau des Haibike. Das freut erfahrene Sportler, schreckt jedoch so manchen Einsteiger ab.
Warum nicht immer so? Zuganschläge am Steuerrohr verhindern Kratzer und bieten ein aufgeräumtes Bild.
Praktische Sache: Ganganzeige plus Justageschrauben am Shimano-Tiagra-Hebel
Carbon-Sitzstreben gibt’s nur bei den edleren Modellen dieses Testfeldes. Technische Vorzüge bieten sie jedoch nicht.
Bei den günstigeren Dreifach-Kurbeln von Shimano ist das größte Blatt ein 50er, bei der Ultegra gibt’s zwei Zähne mehr.
Lobenswert ist die Verwendung eines griffgünstigen Kompakt-Lenkers.
Nicht gerade stabilitätsfördernd ist das hohe Spacertürmchen. Warum nicht ein längeres Steuerrohr am Einsteiger-Bike?
Sauber überschliffene Schweiß-nähte sind auch schon an Sub-1000-Euro-Bikes zu fi nden.
Schlecht erreichbar unterm Unterrohr sitzen die Zugan-schläge mit ihren Justage-schrauben am Müsing.
Top & Flops
Preiswerte Starthilfe
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50 | Fahrrad News
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
Das sehr leichte Fuji punktet mit
sportlicher Optik, könnte jedoch
seitensteifer sein.
Nur 999 Euro ruft Fuji für das 8,67 Kilo leichte
Roubaix Pro auf; übermäßig große Abstri-
che bei der Ausstattung müssen dafür nicht
gemacht werden. Der Shimano-Mix aus
105-Hebeln, Ultega-Schaltwerk und Brems-
zangen ohne Gruppenbindung funktioniert
unauffällig, aber gut; auch am FSA-Kurbelsatz
mit Kompakt-Kettenblättern gibt’s nichts
auszusetzen. Die eher schlichte Optik weckt
Radrenn-Assoziationen, was daran liegen
könnte, dass Fuji das Profi team Fuji – Servetto
ebenso wie die Frauen der Equipe Nürnberger
mit Material ausstattet. Am schlanken Rah-
men fallen das kantige Unterrohr sowie die
Carbon-Sitzstreben auf, lobenswert sind die
Gummibandagen an den Schaltzügen, die ein
Scheuern am Lack verhindern. Nichts auszu-
setzen gibt es an den eher auf guten Gerade-
auslauf getrimmten Fahreigenschaften, und
wäre da nicht die geringe Steifi gkeit des Rah-
mens, könnte das Fuji als eines der Highlights
im Testfeld gelten. Für Sprinter ist dieses Rad
defi nitiv nicht gemacht, eher für leichtgewich-
tige, drahtige Fahrer.
Geringes Gewicht und ein auffälliges
Schaltwerk heben das SL 09 aus der
Masse heraus.
Mit angenehm geringem Gewicht wartet
das Berner SL 09 auf. Mit seinem Sub-1400-
Gramm-Rahmen und der leichten Vollcar-
bongabel erzielt das schlanke Rad den Best-
wert im Vergleichsfeld, liegt preislich dafür
auch ziemlich weit oben. Berner ergänzt eine
Shimano-105-Gruppe mit einem Ultegra-
Schaltwerk, das durch die extragroßen
Schaltröllchen auffällt – die Idee dahinter ist
eine Reibungsminderung durch die deutlich
geringere Umlaufgeschwindigkeit, was eine
Krafteinsparung von bis zu 5,8 Watt bringen
soll. Kein Wunder, dass zahlreiche namhafte
Triathleten und auch einige Straßenprofi s auf
die Spezialrollen setzen. Abgesehen davon
macht das SL 09 durch hochwertige Reifen
und den bequemen Arione-Sattel auf sich
aufmerksam; im Straßenbetrieb fallen seine
gutmütigen Fahreigenschaften auf, die eher
den Langstreckenfahrer als den Kurvenkrat-
zer ansprechen. Schön und funktional sind
die weißen Controltech-Anbauteile, vor allem
der Lenker in Kompakt-Form sowie die un-
gerasterte Sattelstütze mit gut zugänglichen
Klemmschrauben.
Mit Kompakt-Tretlager wendet sich
das Centurion Hyperdrive an eher
sportliche Fahrer.
Die weiß-silberne Optik, die schon am Bulls
gefallen hat, schmückt in ähnlicher Ausfüh-
rung auch das Centurion Hyperdrive. Anders
als beim Bulls-Rahmen gibt es hier jedoch kei-
ne veredelten Schweißspuren. Abgesehen von
ihrer etwas rustikalen Optik haben die dicken
Schweißnähte aber keinerlei Nachteile. Klas-
sentypisch ist wieder eine Ultegra an Bord,
diesmal ergänzt durch ein Zweifach-Tretlager
ohne Gruppenbindung mit Kompakt-Überset-
zung. Die etwas kleineren Kettenblätter (50/34
statt 53/39) ergeben eine deutlich bergtaugli-
chere Übersetzung und sind inzwischen auch
bei starken Radfahrern weit verbreitet. Und
mit 50/12 ist ein Gang an Bord, der auch bei
Topspeed getreten werden kann. Die ausge-
wogenen, berechenbaren Fahreigenschaften
qualifi zieren das Hyperdrive als ideale Ma-
schine für den Einstieg in den Radsport, mit
weniger als neun Kilo ist das verwindungsstei-
fe Rad dazu angenehm leicht – insgesamt also
ein gelungener Auftritt.
Centurion Hyperdrive 4200Roubaix ProFuji
„Ein gelungenes Rad für den Ein-steiger; mit Kompakt-Kurbeln sehr bergtauglich, dabei immer noch sportlich. Auch das Design überzeugt.“
„Optisch attraktiv, aber deutliche Defi zite in der Steifi gkeit. Eher etwas für leichte Fahrer, die sich dann auch am geringen Gewicht erfreuen können.“
Das Rad mit dem gewissen Etwas. Schön leicht und angenehm zu fahren, der leichte Rahmen würde durch-aus zu besseren Komponenten passen.
Berner SL 09
leichte Rahmen würde durch-aus zu besseren Komponenten
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Preiswerte Starthilfe | 51
Die harten FaktenCube Attempt Haibike Hai Q Race RC Specialized Allez Elite Corratec Dolomiti Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2 Müsing C-Sport Onroad Centurion Hyperdrive 4200 Bianchi Via Nirone 7 Fuji Roubaix Pro KTM Strada 1000 Berner SL 09
1099,- Euro
1199,- Euro
1299,- Euro
1300,- Euro
999,- Euro
899,90 Euro
1199,- Euro
1299,- Euro
1240,- Euro
999,- Euro
899,- Euro
1249,- Euro
9,4 kg
8,73 kg
9,34 kg
9,04 kg
9,18 kg
9,19 kg
8,87 kg
8,87 kg
9,0 kg
8,67 kg
9,71 kg
8,6 kg
Aluminium
Aluminium
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Aluminium
Aluminium
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Mizuno Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Vollcarbon
Preis Gewicht (o. P.) Rahmen Gabel
1099,- Euro 9,4 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft Cube Attempt
1299,- Euro 9,34 kg Alu mit Carbon-Sitzstreben Carbon/Alu-Schaft Specialized Allez Elite
999,- Euro 9,18 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft Bulls Desert Falcon
1199,- Euro 8,87 kg Aluminium Mizuno Carbon/Alu-SchaftMüsing C-Sport Onroad
1240,- Euro 9,0 kg Alu mit Carbon-Sitzstreben Carbon/Alu-Schaft Bianchi Via Nirone 7
899,- Euro 9,71 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft KTM Strada 1000
FSA Wing Compact/FSA OS 190
XLC Oversize
Specialized
Zzyzx
FSA Vero/FSA OS 190
Giant
Ritchey Comp/Ritchey Pro
Procraft
FSA Wing Compakt/FSA OS 190
Fuji Ultra Lite/Fuji Pro
Ritchey
Controltech
Cube
XLC
Specialized
Zzyzx
Selle Italia X2
Giant
Fizik Pavé Sport CX
Centurion Race
San Marco Ponza
Fuji Ultra Lite Racing
Selle Italia X2
Fizik Arione
FSA
XLC
Specialized Carbon
Zzyzx
FSA SL-280
Giant Composite
Ritchey
Procraft
Carbon RC
Fuji Pro
Ritchey
Controltech
www.cube-bikes.eu
www.haibike.de
www.specialized.com
www.corratec.de
www.bulls.de
www.giant-bicycles.com
www.müsing-bikes.de
www.centurion.de
www.bianchistore.de
www.fujibikes.de
www.ktm-bikes.at
www.berner-bikes.com
Cube Attempt Haibike Hai Q Race RC Specialized Allez Elite Corratec Dolomiti Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2 Müsing C-Sport Onroad Centurion Hyperdrive 4200 Bianchi Via Nirone 7 Fuji Roubaix Pro KTM Strada 1000 Berner SL 09
Lenker/Vorbau Sattel Stütze Kontakt
FSA Wing Compact/FSA OS 190 Cube FSA www.cube-bikes.eu Cube Attempt
Specialized Specialized Specialized Carbon www.specialized.com Specialized Allez Elite
FSA Vero/FSA OS 190 Selle Italia X2 FSA SL-280 www.bulls.de Bulls Desert Falcon
Ritchey Comp/Ritchey Pro Fizik Pavé Sport CX Ritchey www.müsing-bikes.deMüsing C-Sport Onroad
FSA Wing Compakt/FSA OS 190 San Marco Ponza Carbon RC www.bianchistore.de Bianchi Via Nirone 7
Ritchey Selle Italia X2 Ritchey www.ktm-bikes.at KTM Strada 1000
Shimano Ultegra/Umwerfer 105/
Bremsen Shimano BR-R560
Shimano 105
Shimano 105/ Bremsen Specialized
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shimano Tiangra
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Campagnolo Veloce
Shimano 105/Schaltwerk Ultegra/
Bremsen Shimano BR-R560
Shimano Tiagra/Schaltwerk 105
Shimano 105/Schaltwerk Ultegra
Shimano 3-fach
Shimano 105 3-fach
Shimano 3-fach
FSA Gossamer 2-fach
Shimano Ultegra 3-fach
Shimano Tiagra 3-fach
Shimano Ultegra 2-fach
Shimano 2-fach kompakt
FSA Gossamer 2-fach kompakt
FSA Gossamer 2-fach kompakt
Shimano Tiagra 3-fach
Shimano 105 2-fach kompakt
Fulcrum Racing 7
Shimano RS-30
Specialized/Mavic CXP 22
Mavic Aksium Race
Shimano WH-RS-10
Giant/Mavic CXP 22
Mavic Aksium Race
Mavic Aksium Race
Miche/Ambrosio
Alex ALX-200
Shimano Tiagra/Mavic CXP 22
Fulcrum Racing 7
Schwalbe Ultremo R
Schwalbe Ultremo R
Specialized Mondo
Conti Grand Prix
Michelin Dynamic
Kenda Kriterium
Conti Grand Prix 4000 S
Maxxis Xenith-Hors
Vittoria Rubino
Conti Ultra Sport
Conti Ultra Sport
Schwalbe Ultremo R
Cube Attempt
Haibike Hai Q Race RC Specialized Allez Elite Corratec Dolomiti Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2 Müsing C-Sport Onroad Centurion Hyperdrive 4200 Bianchi Via Nirone 7 Fuji Roubaix Pro
KTM Strada 1000 Berner SL 09
Komponenten Kurbelsatz Laufräder Bereifung
Schwalbe Ultremo R Fulcrum Racing 7 Shimano 3-fach Shimano Ultegra/Umwerfer 105/Cube Attempt
Schwalbe Ultremo R Shimano RS-30 Shimano 105 3-fach Shimano 105 Haibike Hai Q Race RC
Conti Grand Prix Mavic Aksium Race FSA Gossamer 2-fach Shimano Ultegra Corratec Dolomiti
Kenda Kriterium Giant/Mavic CXP 22 Shimano Tiagra 3-fach Shimano Tiangra Giant Defy 2
Maxxis Xenith-Hors Mavic Aksium Race Shimano 2-fach kompakt Shimano Ultegra Centurion Hyperdrive 4200
Conti Ultra Sport Alex ALX-200 FSA Gossamer 2-fach kompakt Shimano 105/Schaltwerk Ultegra/Fuji Roubaix Pro
Conti Ultra Sport Shimano Tiagra/Mavic CXP 22 Shimano Tiagra 3-fach Shimano Tiagra/Schaltwerk 105 KTM Strada 1000
044-051_renner_FA.indd 51 02.06.2009 10:27:32 Uhr
52 | Fahrrad News
Mit dem nicht ganz neuen Stan-
dard BB30 bewegt sich etwas
in Sachen Systemintegration
im Tretlagerbereich. Was vor
einigen Jahren mit der Einführung integrierter
Steuersätze begann und heute Standard ist,
könnte sich mittelfristig mit BB30 wiederholen.
Der Systemwechsel vom klassischen Steuersatz
zum eingepressten Lager ging vergleichsweise
zügig und problemlos über die Bühne. In Sa-
chen Tretlager ist Widerstand spürbar, obwohl
der von Cannondale patentierte Standard seit
2007 für alle Hersteller offen ist. Es könnte al-
les so einfach sein …
Bisher galt es, mit Begriffen wie Vierkant,
ISIS, Octalink, Hollowtech II, Ultra Torque,
GXP, Howitzer, MegaExo, X-Type oder X-
Drive umzugehen – in Zukunft könnte da-
mit Schluss sein und das gilt gleichwohl für
Rennradler als auch für Mountainbiker und
ebenso für alle anderen Fahrradtypen. Un-
gemein praktisch, oder? Standard-Lager ver-
einfachen die Produktion und sind als Mas-
senware vor allem billig, der Kunde hat es
leichter und Fahrradmechaniker machen aus
gleichem Grund drei Kreuze im Kalender.
Eine heile BB30-Welt verspricht auch FSA als
der führende Hersteller und hat mit seinen
Partnern Cannondale und Specialized seit
Jahren zwei Premiummarken im Boot, die
ihre Topmodelle mit dem „neuen“ Lagersys-
tem ausstatten. Was bisher bei Cannondale
GXP, Howitzer, MegaExo, X-Type oder X-
Drive umzugehen – in Zukunft könnte da-
mit Schluss sein und das gilt gleichwohl für
Rennradler als auch für Mountainbiker und
ebenso für alle anderen Fahrradtypen. Un-
unter dem Pseudonym „Hollowgram“ und
„SI BB“ lief und die Kalifornier von Specialized
„Oversized Integrated BB“ tauften, ist nichts
anderes als BB30.
BB30 ist simpel: Statt eines Tretlagers mit
Gewindehülse kommt im Rahmen eine La-
gerhülse aus Aluminium oder Kunststoff zum
Einsatz, die beide Hohllager und die darin ro-
tierende 30mm-Oversized-Welle aufnimmt
und mittig aus Gewichtsgründen ausgefräst
ist. In Kohlefaserrahmen ist es sogar mög-
lich ohne Lagerhülse auszukommen und die
Lager direkt in das Gehäuse zu pressen, dies
erfordert jedoch höchste Präzision ohne nen-
nenswerte Fertigungstoleranzen. Die dünn-
wandige Alu-Welle mit dem markanten
Der BB30-Standard nimmt langsam Fahrt auf – kommt es zur Tretlager-revolution? Fahrrad News hat sich das Lagersystem kritisch angeschaut.
052-055_BB30_FA.indd 52 02.06.2009 10:05:54 Uhr
BB30 - Eines für alle? | 53
Keilwellenprofi l an den Kopfenden wiegt nur
60 Gramm und wird schlussendlich mit den
Kurbelarmen verschraubt. So simpel kann das
sein, wenn man den entsprechenden Rahmen
besitzt, doch das ist der Knackpunkt, denn
diese liegen aktuell nicht unbedingt en masse
im Fahrradgeschäft. Rahmen vieler Hersteller
beherbergen einpressbare Lager nach dem
PressFit-Standard. Ein Beispiel dafür ist die
TCR Advanced-Rennradserie von Giant mit
integriertem BB86-Innenlager oder das neue
MTB-Hardtail Elite 9.9 SSL von Trek mit ei-
nem integrierten BB90 von Shimano. War es
das mit den integrierten Lagern? Nein, noch
lange nicht. Da wäre unter anderem noch
BB92 und die Liste ließe sich problemlos um
weitere Systeme erweitern. Verständlich, dass im fernen Japan bei Shimano nicht unbedingt die
Korken knallten, als FSA den BB30-Standard zur Chefsache machte und nun den Nachbrenner
zündet. Mit BB86 hat der Marktführer selbst ein heißes Eisen im Feuer und sähe diesen Stan-
dard ebenfalls gerne als künftige Allzweck-Waffe im Tretlagerbereich. Ein System für alle – nur
welches? Der Kampf der Standards wiederholt sich in vielen Segmenten der Wirtschaft – zuletzt
erlebten wir solche Rangeleien, als es zwischen den Videoformaten Blu-Ray und HD-DVD zur
Sache ging.
Fremdgeher
Ein BB30-Rahmen muss nicht
das Ende der Beziehung zur
geliebten Campagnolo-Kurbel
bedeuten und auch die Be-
fürworter anderer Lager mit
geringerem Durchmesser als
BB30 können aufatmen. Mit
den Ultra Torque OS-Fit Inte-
Keilwellenprofi l an den Kopfenden wiegt nur
60 Gramm und wird schlussendlich mit den
Kurbelarmen verschraubt. So simpel kann das
sein, wenn man den entsprechenden Rahmen
besitzt, doch das ist der Knackpunkt, denn
diese liegen aktuell nicht unbedingt en masse
im Fahrradgeschäft. Rahmen vieler Hersteller
beherbergen einpressbare Lager nach dem
Eines fur alle?..
Mit der K-Force Light BB30 als Flaggschiff hat FSA eine Top-Kurbel im Sortiment – 650 Gramm inklusive dem BB30-Lager zeigt die Waage bei der Kompaktversion an, ein Spitzenwert.
Im Vergleich mit anderen Lager-standards offeriert BB30 keine Vorteile, wie unser Vergleich anhand von Rennradkurbeln zeigt.
Hersteller Modell Q-FaktorFSA SL-K Light BB30 147 mmShimano Ultegra SL 147 mmSRAM Force 150 mmCampagnolo Chorus 145 mm
052-055_BB30_FA.indd 53 02.06.2009 10:06:08 Uhr
54 | Fahrrad News
grated Cups haben die
Italiener ein Herz für
den Neuling, sofern
sich eine Campa
darin dreht und auch
die große Hollowtech-
Fangemeinde kann nach-
rüsten: Für etwa 15 Euro gibt’s
passende BB30-Shims von Wheels Manufac-
turing für Shimano-kompatible Kurbeln.
Ist BB30 leichter?
Ein häufi g genutztes Argument ist der Ge-
wichtsvorteil des Systems, doch hier ist ein
zweiter Blick hilfreich, denn die Kombination
aus Innenlager und Kurbel muss unter dem
Strich nicht grundsätzlich leichter als konkur-
rierende Systeme sein. Die Gewichtsersparnis
des Lagersystems ist unbestritten vorhanden,
wenn es sich auch nur um ein paar Gramm
handelt. Eine BB30-Kurbel jedoch ist bei ver-
gleichbaren Steifi gkeitswerten per se nicht
leichter als ein konkurrierendes System.
Wenn rohe Kräfte walten
Nirgendwo sonst treten am Rad so hohe Kräf-
te auf wie am Tretlager. Ein guter Radsportler
kann durchaus mit den Kräften einer Kurbel-
welle im PKW konkurrieren. Mit im Durch-
messer größeren Lagern und Wellen sind
physikalisch auch höhere Steifi gkeitswerte
möglich. Sie erlauben die Fertigung der Welle
aus dünnwandigem Aluminium und ermögli-
chen darüber hinaus auch den Einsatz größe-
rer Kugellager. Letztere widerstehen höheren
Belastungen und sind extrem wartungsarm.
Faktoren, die auf dem Papier durchaus für
BB30 sprechen.
Pedalabstand
Der Q-Faktor ist keine weitere Ethno-Kol-
lektion von Assos, sondern gibt den Abstand
beider Kurbelarme voneinander an und wird
von außen gemessen. Eigentlich ist’s ganz
einfach: Umso weiter die Kurbelarme auseinander liegen, desto breiter steht der Biker auf den
Pedalen und kippt das Rad im Wiegetritt auf die gerade belastete Seite. Das ist ineffi zient und
es kostet Kraft in den Armen, um die Bewegung am Lenker auszugleichen. Es gilt also die Regel
„Weniger ist mehr“.
Der Zug gewinnt langsam an Fahrt
Während Shimano und Campagnolo keine Vorteile für den Kunden sehen und auf ihre eigenen
und erfolgreichen Systeme setzen, hat sich Sram auf die
Seite der Befürworter des Systems geschlagen
und bietet die Top-Kurbel Sram Red optio-
nal auch mit dem neuen Lagerstandard an.
Weitere Hersteller sind derzeit Stronglight
und THM – eine bisher doch recht magere Ausbeute und nicht genug für eine Tretlager-Revo-
lution – aber ein Anfang und in den kommenden zwei Jahren ist davon auszugehen, dass sich
das System bei weiteren Kurbel-Herstellern zunächst als Option im Regal fi nden wird. Der Weg
zum allgemein akzeptierten Standard führt jedoch nur über Shimano, Campagnolo und die gro-
ßen Fahrradmarken und wir dürfen gespannt sein, ob es auf den Fachmessen dieses Jahres neue
Impulse für das System BB30 gibt. (IK/Fotos MF, SRAM)
grated Cups haben die
Italiener ein Herz für
den Neuling, sofern
sich eine Campa
darin dreht und auch
die große Hollowtech-
Fangemeinde kann nach-
rüsten: Für etwa 15 Euro gibt’s
es kostet Kraft in den Armen, um die Bewegung am Lenker auszugleichen. Es gilt also die Regel
Während Shimano und Campagnolo keine Vorteile für den Kunden sehen und auf ihre eigenen
und erfolgreichen Systeme setzen, hat sich Sram auf die
Seite der Befürworter des Systems geschlagen
und bietet die Top-Kurbel Sram Red optio-
nal auch mit dem neuen Lagerstandard an.
Weitere Hersteller sind derzeit Stronglight
Komponente MegaExo BB30
Kurbelarm rechts mit Spider 292 g 271 g
Kurbelarms links mit Schraube 126 g 161 g
Lagersystem 98 g 60 g
Kettenblätter und Schrauben 198 g 198 g
Gesamtgewicht 714 g 690 g
Gewichtsersparnis 24 g
Am Beispiel der gerne als Ultegra-Ersatz verbauten Kurbel FSA SL-K Light wird deutlich, dass der Gewichtsvorteil gering ausfällt:
052-055_BB30_FA.indd 54 02.06.2009 10:06:31 Uhr
BB30 - Eines für alle? | 55
Industrielager Einteiliges Kugellager aus industrieller Fertigung und in normierter GrößeVierkant Älterer aber verbreiteter Tretlagerstandard mit Vierkant-Kurbelaufnahme und 17 mm-AchseISIS-Drive Tretlagerstandard der ISIS-Group um Truvativ, Race Face und Chris King mit 22 mm-AchsePressFit Industriestandard für integrierte Hohlwellen wie zum Beispiel BB30 und BB90Cannondale SI BB Frühere Bezeichnung des BB30-Systems bei CannondaleGXP Hohlwellen-Lagerstandard von Truvativ mit Kompatibilität zu Hollowtech 2, MegaExo und X-TypeHollowtech II Das Hollowtech II-System von Shimano basiert auf hohlgeschmiedeten und Octalink Kurbelarmen (Hollowtech) und ein in den rechten Arm integriertes Innenlager mit OctalinkUltra Torque Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung und außen liegenden HohlwellenX-Type und Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race MegaExo Face und FSA eingesetzt werdenX-Drive Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbelarm kombiniert ist und in einer Hohlwelle mit außen liegenden Lagerschalen rotiertHowitzer Massive Tretlagertype von Truvativ mit integrierter Achse für Downhill- und Freeridebikes
BB30 - Eines für alle? | 55
Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung
Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race
BB30 - Eines für alle? | 55
Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbelarm kombiniert ist und in einer Hohlwelle mit außen liegenden
Massive Tretlagertype von Truvativ mit integrierter Achse für
Eingepresst: Die beiden BB30-Hohlwellen lie-
gen an den jeweiligen Enden der Lagerhülse.
Zwei innere Sicherungsringe sorgen für Halt,
um ein Verrutschen gen Mitte zu verhindern.
Eingefettet: Die Welle braucht Fett für ihren
Job. Es empfi ehlt sich übrigens auch die
Kopfenden der Hohlwellen zu fetten um das
Eindringen von Schmutz zu verhindern.
Spannend: Eine ringförmige Feder auf
Kettenblattseite sorgt für Spannung an der
Welle und verhindert axiales Spiel.
Scheibchenweise: Den Abschluss bilden je
nach Hersteller Kunststoff- oder Alumium-
scheiben , bevor die Kurbel aufgesteckt wird.
Verschraubt: Mit einem Drehmomentschlüs-
sel werden die Kurbelschrauben mit der Welle
verbunden – und das war’s dann auch schon.
Verbindlich: Gut gefettet werden Kurbel
und Welle bündig miteinander verheiratet
– dosierter Druck hilft weiter, wenn es nicht
gleich fl utscht.
052-055_BB30_FA.indd 55 02.06.2009 10:06:52 Uhr
56 | Fahrrad News
Der „runde Tritt“ ist das große Ziel eines je-
den ambitionierten Radsportlers. Um eine
kreisrunde Bewegung zu erhalten, sollte der
Fuß möglichst nah an der Pedalachse sein, da
sonst ein eher ovaler Tritt dabei herauskommt.
Die Bauhöhe gibt diesen Wert an, also den Ab-
stand, den die Sohle des Schuhes vom Mittel-
punkt der Pedal-Achse hat. Extrem gute Wer-
Die wichtigste Verbindung von Mensch zur Maschine sitzt an Schuh und Pedal. Wenn es hier hakt, drückt oder rutscht, macht
das Radfahren garantiert keinen Spaß. Zum Glück gibt es jedoch eine große Auswahl an Schuhen und Pedalen für jeden An-
spruch und Geschmack. Auf den folgenden Seiten fi nden Sie eine Übersicht über aktuelle Rennradschuhe und -pedalsysteme.
bikeFeste VerbindungRennrad-Pedale und Schuhe im Test
te haben in dieser Wertung Speedplay, Ritchey
(mit den V4-Modellen) und Crank Brothers.
Ein weiterer, oft gehörter Begriff ist der Q-
Faktor. Dieser Wert defi niert den von außen
gemessenen Abstand der beiden Kurbelarme
und ist um das Pedal erweitert ein wichtiges
Kriterium. Vor allem Rennradfahrer bevor-
zugen eine möglichst enge Beinstellung, was
nur mit einem niedrigen Q-Faktor möglich ist.
Natürlich spielt hier vor allem die Form der
Kurbel und der Typ des Tretlagers eine Rol-
le, wobei Pedale jedoch die kostengünstigere
Variante der Optimierung darstellen. Gute
Werte haben Speedplay (vor allem durch die
seitlich verschiebbaren Schuh-Platten) und
Campagnolo. Ganz problemlos ist der enge
Tritt allerdings nicht. Bei bestimmten Fuß-
Fehlstellungen schleift entweder die Ferse an
der Kurbel oder die Füße werden in eine un-
natürliche Haltung gedrückt. Dieses Problem
löst Hersteller SQ-Lab mit dem Bau extra brei-
ter Pedale. Damit lassen sich besonders große
Schrägstellungen des Fußes realisieren, was
so manches Ärgernis beim Treten vermeiden
dürfte.
SchuheRennrad-Pedale und Schuhe im TestSchuheRennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
SchuheFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste VerbindungRadFeste VerbindungRadFeste VerbindungFeste VerbindungrennradFeste VerbindungFeste VerbindungPedaleFeste VerbindungFeste Verbindung
bikeFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestbikeRennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
bikeFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
056-063_pedale_FA.indd 56 03.06.2009 19:17:04 Uhr
Rennrad-Schuhe und Pedale | 57
bike
Gaerne G. Opal | 99,00 €
Der leichteste Schuh in dieser Preisklasse ver-
zichtet einfach auf alles, was viel wiegt. Kein
Ratschen-Verschluss, keine Carbon-Sohle
(die oftmals mehr wiegt als eine aus Kunst-
stoff ) und keine vorgeformte Innensohle. Ge-
rade letztere wäre aber gut, um dem Fuß etwas
mehr Halt in dem relativ weichen Schuh zu
verschaffen. 566 g/Paar
DMT Vision | 109,00 €
Reduziert auf das Wesentliche, so könnte
man den DMT Vision kurz umschreiben. Drei
Klett-Verschlüsse und eine Sohle aus faser-
verstärktem Kunststoff senken den Preis und
gleichzeitig das Gewicht, womit der DMT in
beiden Kriterien im Mittelfeld landet. Gut ge-
fallen hat auch die ausgewogene Belüftung.
594 g/Paar
Specialized Comp Road | 159,90 €
Der Comp Road ist der teuerste Schuh in die-
sem Testfeld, aber wirklich jeden Cent wert.
Wie beim Topmodell S-Works kommen hier
eine perfekte Einlegesohle und ein sehr steife
Carbon-Sohle zusammen, Komfort und Kraft-
übertragung sind absolut gewährleistet. Die
Belüftung ist sogar besser als die des teureren
Markenbruders.
603 g/Paar
Sidi Zephyr | 139,99 €
Durch den Verzicht auf einen Ratschen-Ver-
schluss kommt der Zephyr auf ein sehr gerin-
ges Gewicht - gemessen an dieser Kategorie.
Außerdem kommt keine Carbon-Sohle zum
Einsatz, sondern eine verstärkte Kunststoff-
Sohle, die aber trotzdem sehr steif ausfällt.
Insgesamt wirkt der Sidi damit sehr schlicht,
kann aber dennoch mit den besten seiner
Klasse mithalten. 589 g/Paar
Northwave Vertigo SBS | 129,90 €
Für einen Northwave ist der Vertigo relativ
großzügig geschnitten, hier passt die gewohnte
Größe auf Anhieb. Richtig gut gefällt auch die
Sohle aus Carbon-verstärktem Kunststoff. In
Sachen Steifi gkeit wird man hier kaum einen
Unterschied zu den teureren Varianten spüren.
Bestenfalls das höhere Gewicht fällt hier auf,
was wohl auch an dem gut verstellbaren Rat-
schen-Verschluss liegen dürfte. 603 g/Paar
Einsteiger-Schuhe
Shimano SH-R132L | 149,95 €
Der R132L ist der stabilste Schuh dieser Preis-
klasse. Harte Carbon-Sohle, breite Verschlüs-
se, recht fester Oberschuh - wenn der Shima-
no passt, dann sitzt er richtig gut. Vor allem
die steife Fersen-Kappe hält den Fuß sicher
im Schuh. Lediglich die Belüftung leidet etwas
unter dem dicken Obermaterial.
627 g/Paar
Bontrager R Road | 89,99 €
Der günstigste aber auch schwerste Schuh
kommt von Bontrager. Wen das Gewicht nicht
stört kann sich über einen stabilen Ratschen-
Verschluss und eine recht steife Sohle aus
faserverstärktem Kunststoff freuen. Die Einle-
ge-Sohle von „eSole“ ist wie beim teuren RXL
individuell anzupassen und damit die Beste
dieser Schuh-Auswahl. 634 g/Paar
Die angegeben Gewichte beziehen sich immer auf Schuhgröße 41
056-063_pedale_FA.indd 57 03.06.2009 19:17:11 Uhr
58 | Fahrrad News
Specialized S-Works Road | 249,90 €
Der leichteste Schuh unseres Testfeldes be-
sticht mit einer der besten serienmäßigen
Einlegesohlen. Taube Füße sind damit sicher
kein Problem. Dank Boa-Schnürung ist der
gut belüftete Schuh darüber hinaus exzellent
einstellbar. Die Fersen-Kappe könnte etwas
steifer sein. Der Preis für den S-Works ist bei
der Performance mehr als gerechtfertigt.
507 g/Paar
Sidi Ergo 2 Carbon | 339,99 €
Glänzender Lack-Oberschuh, drei verschiede-
ne Verschluss-Systeme an einem Schuh – der
Sidi ist sicherlich nicht unauffällig. Ob man
nun den mittleren Drehverschluss braucht
oder nicht ist Geschmacksache, die einstell-
bare Fersen-Kappe dagegen eine richtig gute
Innovation. So sitzt der Fuß trotz des eher
weichen Materials sehr sicher. Die Sohle ist
sowieso ganz vorne mit dabei.
643 g/Paar
Shimano SH-R220 | 249,95 €
Unscheinbar wirkt der 220er von Shimano,
hat es aber in sich: die Einlegesohle und Teile
des Innenschuhs sind aufgewärmt verformbar.
Durch dieses Custom-Fit-System lässt sich
der Schuh individuell anpassen. Für mehr Un-
terstützung des Fußes liegen Klebe-Pads bei,
mit denen sich die Sohle außerdem anpassen
lässt. Lediglich an der Ferse fehlt etwas Halt.
613 g/Paar
Scott Road Limited | 249,90 €
Der Scott ist lang und schmal geschnitten und
gefällt vor allem durch sicheren Halt an der
Ferse. Das verdankt er erstens einer Gummie-
rung an der Innenseite und zweitens der zur
Fersen-Kappe hochgezogenen Carbon-Sohle.
Gewichtsmäßig liegt er nur ganz knapp hinter
dem Specialized. Die Einlegesohle ist recht
einfach gehalten.
510 g/Paar
Gaerne G. Myst | 199,95 €
Wie es sich für einen Italiener gehört, zeigt
sich der Gaerne schmal und kurz geschnitten.
Lediglich die Belüftung ist untypisch – näm-
lich sehr gering. Gut gemacht sind dagegen
die Verschlüsse: Kunststoff-Haken an der Un-
terseite verhindern effektiv, dass sich die Kletts
lösen, womit diese ähnlich stabil werden wie
die Ratsche am Rist. Die Carbon-Sohle ist ex-
trem steif, dafür ist die Fersen-Kappe etwas zu
weich geraten. 688 g/Paar
Top-Schuhe
Diadora Speedracer Carbon | 189,90 €
Der günstige Preis des Speedracer wird haupt-
sächlich durch die Sohle erreicht. Diese ist
nicht komplett aus Carbon, sondern nur im
Mittelbereich. Außen besteht sie aus Kunst-
stoff, weshalb sie auch die weichste im Test-
feld ist. Bei den restlichen Features wurden
keine Abstriche gemacht, Ratsche und Kletts
arbeiten einwandfrei. Die Belüftung ist dank
vieler kleiner Löcher sehr gut.
698 g/Paar
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056-063_pedale_FA.indd 59 03.06.2009 19:17:21 Uhr
60 | Fahrrad News
Bontrager RXL Road | 199,99 €
Das Augenmerk beim Bontrager RXL liegt ganz
klar auf der Einlegesohle. Die „eSole“ besteht
aus zwei Teilen und lässt sich so individuell an
den jeweiligen Fuß anpassen (siehe Kasten).
Die solide Ratsche und zwei Kletts halten den
Fuß stabil im Schuh, der mit extrem guter Be-
lüftung aufwarten kann.
583 g/Paar
DMT Prisma | 269 €
Das BOA-System bekommt Konkurrenz: am
neuen Prisma ist ein neues Seilzug-System zu
sehen, das nicht durch drehen, sondern ähnlich
einer Ratsche mit einer Hebelbewegung ge-
schlossen wird. Das funktioniert hervorragend
und lässt sich auch schrittweise wieder lösen.
Gemeinsam mit dem kleinen Klett wird der
weiche Oberschuh so sicher um den Fuß ge-
schlossen. Etwas mehr Halt an der Ferse wäre
nun noch wünschenswert, damit der leichte
Schuh seine Qualitäten voll ausspielen könnte.
537 g/Paar
Mavic Pro Road | 199,99 €
Mavics Nummer zwei unter den Schuhen
kann vor allem in Sachen Belüftung überzeu-
gen. Der Oberschuh ist mit zahlreichen Mesh-
Einsätzen versehen, was ihn zudem sehr weich
macht. Der breite Verschluss am Rist sorgt für
sicheren Halt, sofern die hakelige Ratsche dies
zulässt. Die Carbon-Sohle kann bei der Steifi g-
keit nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten,
dafür gefi el die Innensohle umso besser.
589 g/Paar
Northwave Aerlite SBS | 249,90 €
Weicher Oberschuh, extrem gute Belüftung -
man erkennt den Aerlite sofort als waschech-
ten Italiener. Der Schnitt ist dazu passend eng
und kurz, die berühmte „ Nummer größer“
ist hier angebracht. Die Carbon-Sohle ist be-
züglich Steifi gkeit nahe an der Perfektion, an
der Einlege-Sohle könnten die Jungs von Nor-
thwave aber noch etwas arbeiten.
661 g/Paar
Lake CX 401 | 399,95 €
Der teuerste Schuh im Test, aber auch einer
der innovativsten. Die stark gebogene und an
der Ferse weit hochgezogene Carbon-Sohle
lässt sich im Ofen erwärmen und dann perfekt
an den Fuß anpassen. Damit sitzt der CX 401
schon bombenfest am Fuß, noch bevor man
den BOA-Verschluss zugeschraubt hat. Mit
dem weichen Känguruh-Leder und den groß-
fl ächigen Mesh-Einsätzen ist man auch bei
großer Hitze komfortabel unterwegs.
552 g/Paar
Suplest Street Racing | 229,00 €
Wer es auffällig mag, wird sich schnell mit
dem Suplest anfreunden können. Allerdings
muss man dann auch das recht hohe Gewicht
in Kauf nehmen, ebenso wie den geringen Halt
an der Ferse. Die Sohle in silbrigem Carbon ist
dafür eine der steiferen ihrer Art und die dicke
Einlegesohle dämpft Vibrationen spürbar.
700 g/Paar
10
11
12
11
10
056-063_pedale_FA.indd 60 03.06.2009 19:17:26 Uhr
Rennrad-Schuhe und Pedale | 61
Bont A-One | 325,00 €
Die Firma Bont kommt eigentlich vom Eis-
schnelllauf und hat daher viel Erfahrung mit
angepassten Carbon-Schuhen. So lässt sich
auch der A-One erwärmen und perfekt an den
Fuß anpassen. Besser kann ein Schuh nicht
sitzen, außer man lässt sich einen Bont-Schuh
direkt auf den 3D-gescannten Fuß schneidern
– auch das ist möglich. Die sehr schlichte Op-
tik kommt eher Freunden des gepfl egten Un-
derstatement zu gute. 514 g/Paar
Top-Schuhe
Ratschen-Verschluss
Die Ratsche ist die stabilste Methode, den Fuß
am Rist sicher im Schuh zu halten. Leider ist
das System recht schwer und bei manchen
Herstellern eher hakelig. Schrittweises Lösen
ist meistens möglich und sehr sinnvoll, da
man den Schuh zu Begin einer Ausfahrt damit
gerne zu eng schnallt.
Seilzug-Verschluss
Lange war das BOA-System das Einzige, nun
präsentiert DMT am Prisma ein Konkurrenz-
Produkt. Beide Systeme sind sehr feinfühlig
einzustellen und verteilen den Druck gleich-
mäßig über den Fuß. Darüber hinaus sind die
Seilzüge nicht allzu schwer, dafür aber noch
recht teuer.
Klettverschluss
Kletts sind leicht und günstig, kommen da-
her oft bei den vorderen zwei Verschlüssen,
an Einsteiger- oder Leichtbau-Schuhen zum
Einsatz. Hersteller wie Sidi oder Gaerne un-
terstützen die Klettverschlüsse mit eingear-
beiteten Kunststoff-Lippen, die ein langsames
Lösen effektiv verhindern.
Da an Rennrad-Schuhen Schnürsenkel fast vollständig verschwunden sind, kommen hauptsächlich diese drei Verschluss-Systeme zum Einsatz:
Verschlusssysteme
13
1312
056-063_pedale_FA.indd 61 03.06.2009 19:17:35 Uhr
62 | Fahrrad News
Die Pedalsysteme
Speedplay
Ein ganz eigenes Prinzip: die Mechanik sitzt
am Schuh, die Platte quasi an der Pedalachse.
Das ganze System ist sehr leicht. Auch dann
noch, wenn man das tatsächliche Gesamt-
gewicht betrachtet und nicht nur die Pedale.
Hervorragend ist auch die niedrige Bauhöhe
und die frei einstellbare Bewegungsfreiheit
der Zero-Pedale. Die drei verschiedenen Vari-
anten Zero, Light Action und X5 sind unterei-
nander nicht kompatibel.
SPD-SL
Shimano-Standard mit großen Platten, ähn-
lich den Look-Delta. Große Standfl äche und
sicherer Ein- und Ausstieg sind die Vorteile.
Look Kéo
Der Nachfolger der Delta-Platten fällt etwas
kleiner und damit ein gutes Stück leichter aus
als die alten Modelle. Bei den entsprechenden
Pedalen sorgen vor allem Carbon und entspre-
chende Verbundstoffe für geringes Gewicht.
Das System wird auch von Mavic bei den Race
SL Pedalen verwendet.
Campagnolo
Das Record-Pedal besitzt ebenfalls einen
eigenständigen Standard. In die Kunststoff-
Platte ist ein Metallkern eingelegt, womit die
Abnutzung bei häufi ger Verwendung sehr ge-
ring ist. Die Bauhöhe ist aber sehr groß, eben-
so der Preis für das relativ schwere Pedal. Da-
für ist ein sehr kleiner Q-Faktor realisierbar.
SPD
Einst der Versuch, MTB-Technik an den Renn-
rädern zu etablieren. Sehr geringes Gewicht
und kaum vorhandene Schuhplatten sind die
Vorteile, geringe Standfl äche aber ein enormer
Nachteil. Wird kaum noch verwendet.
Pedalsysteme
Die meisten Rennrad-Pedale ähneln immer noch dem Ur-Pedal von Look mit den „Delta“ ge-
nannten Schuhplatten. Das kleinere SPD-System von Shimano konnte sich einigen Vorteilen
zum Trotz nicht durchsetzen und ist in un-
serem Test nur am Ritchey Pro V4 zu sehen.
Gerade bei der für die Kraftübertragung so
wichtigen Standfl äche auf dem Pedal hat die-
ses Prinzip seine Schwächen. Daneben fi nden
sich nur noch wenige Rennrad-Schuhe, die
die nötige 2-Loch-Aufnahme besitzen. Einen
entsprechenden Adapter für 3-Loch-Systeme
sucht man bei Ritchey vergeblich im Karton.
Das Drei-Schrauben-Prinzip bleibt also der
Standard, was bedeutet, dass man auch für
Speedplay Pedale einen Adapter benötigt.
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Rennrad-Schuhe und Pedale | 63
Ein lange vernachlässigter Faktor beim Komfort der Schuhe sind die Einlegesohlen. Ein Fehler, den vor allem Radprofi s durch individuell angepasste,
oftmals sogar orthopädische Einlagen auszugleichen versuchen. Günstigere Varianten kommen von Herstellern wie SQ-Lab, bei denen nach dem
Vermessen des Fußes aus verschiedenen, vorgefertigten Sohlen ausgewählt werden kann. Shimano, Bontrager und
Specialized bieten inzwischen aber schon serienmäßig hervorragende Innensohlen an, die dann durch Wärme-
verformung oder austauschbare Einzelteile angepasst werden.
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Rennrad-Schuhe und Pedale | 63
OFFIZIELLES PROGRAMM
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Gewicht
Leichte Schuhe sind leider auch immer richtig
teuer. Preise um die 250 Euro wie bei Scott, Shi-
mano und Specialized sind da durchaus einzu-
kalkulieren. Dafür bekomm en Sie aber Schuhe,
die in nahezu allen Bereichen sehr gute Noten
vorweisen können. Dass ein noch höherer Preis
nicht unbedingt weniger Gewicht bedeutet, zei-
gen Sidi und Lake.
Komfort
Komfortable Schuhe mit guten Einlagen gibt es auch schon im Einsteiger-Segment, wie Specia-
lized und Bontrager beweisen. Gerade die Kunststoff-Sohlen der günstigeren Schuhe sind auf
lange Sicht sowieso etwas bequemer. Wer individuell angepasste Schuhe sucht, muss richtig tief
in die Tasche greifen. Diese Modelle gibt es meist erst ab 300 Euro.
Komfort aus dem Backofen
Custom-Fit heißt das Zauberwort, das vor allem bei hochpreisigen Schuhen immer häufi ger
Anwendung fi ndet. Bei Lake hat man damit schon seit einigen Jahren Erfahrung und Shimano
hat inzwischen einen verformbaren Schuh im Angebot. Bei beiden Modellen werden bestimmte
Teile des Schuhs nach dem Erwärmen im Backofen weich und lassen sich an den Fuß anpassen.
Nach dem Abkühlen bleibt die Form erhalten. Gerade im Bereich der Ferse sitzt der Schuh damit
bombenfest. Bei der Firma Bont geht man noch einen Schritt weiter, hier kann die gesamte Sohle
verformt werden. Wem das zu heikel ist, kann sich aber auch einen komplett maßgeschneider-
ten Schuh anfertigen lassen.
Bontrager Rxl Road Specialized S-Works Road Shimano R220
Einlegesohlen
Wonach suchen Sie? Günstige Schuhe sind nicht unbedingt schlechter, sofern man nicht alles auf einmal
haben möchte. Wer auf Carbon-Sohle und auf-wändige Verschlüsse verzichten kann, wird sich einiges an Geld sparen. In Sachen Verarbeitung und Materialqualität sind die Unterschiede der hier getesteten Schuhe ohnehin sehr gering.
Günstige Schuhe sind nicht unbedingt PREIS
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64 | Fahrrad News
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MTB Typen | 65
Bei der Auswahl des richtigen Mountainbikes für den Alpencross, einen XC-Marathon oder die Abfahrt mit Verlust der Bodenhaftung braucht es etwas Fachkenntnis oder ein richtiges Allround-Bike. Fahrrad News zeigt Ihnen die verschiedenen Typen moderner MTBs und deren Einsatzbereiche.
Im riesigen Angebotsdschungel der Mountainbikewelt kann man schnell den Überblick verlieren. Bei einem großen Radhändler stehen gut und gerne 50 Mountainbikes im Verkaufsraum und eines ähnelt dem anderen. Bei so viel Auswahl sollte vorher klar sein, für welchen Einsatzzweck das Rad gedacht ist. Gehören Sie zu den Tourenfahrern, die Wert auf Komfort legen und den verblockten Trail eher meiden oder soll es die gewichtsoptimierte Rennfeile ohne Kompromisse sein? Vielleicht sind Sie auch eher der markige Typ, der jeden Millimeter Federweg auf halsbrecherischen Downhills ausreizen will?Auf dem Weg zum richtigen Rad sollten Sie sich darüber klar werden welcher Fahrertyp Sie sind und welches Gelände hauptsächlich befahren wird. Fahrrad News hilft Ihnen mit der Mountainbike Typenkunde dabei.
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66 | Fahrrad News
Der schnellste Weg von A nach B ist eine Linie. So denkt der Downhiller und
macht nur bei Rampen abseits des harschen Downhills einen Umweg – aus
purer Lust an der Freude. Wenn Abfahrer quer durch den Wald hinabdonnern
und dabei Spaziergänger mit Hut und Dackel fast plattwalzen, verlieren diese
schnell mal die Contenance. Aber in Wirklichkeit ist das nur Neid, oder?
Betrachtet man einen genetisch astreinen Downhiller, fällt sofort die brutale Doppel-
brückengabel auf, die auch an einer Motocross-Maschine hängen könnte. Während
dieses Ungetüm Schläge und Felsbrocken eher inhaliert als sich davon irgendwie
beeindrucken zu lassen, ist sie konstruktionsbedingt recht schwerfällig und wenig
spritzig bei schnellen Richtungswechseln. Im Umkehrschluss gibt’s dafür jede Men-
ge Laufruhe und ein sicheres Gefühl. Lange Federwege bietet auch der Dämpfer am
Hinterbau – insofern unterscheiden sich Freerider und Downhiller nicht.
Das Cockpit des Downhill-Boliden mit Stummelvorbau vom Typ „Panzer" samt hoch
aufbauenden Riserlenker kann kaum stabil genug sein. Wie schon beim Freerider ist
1 Viel Gabel, kurzer aber mächtiger Vorbau, breiter und massiver Lenker – daran erkennt man das DH-Bike sofort.2 Vom Motocross-Bike abgeschaut: Die Doppel-brückengabel ist ein Schluckspecht ohne Respekt vor groben Hindernissen. Für verwinkelte Bikeparks taugen DH-Gabeln eher nicht, da fehlt es an Agilität und Wendigkeit.3 Hinterbau und Dämpfer bilden ebenso wie beim Freerider eine nahezu unzerstörbare Einheit. Viel Hub und großzügige Rohrdurchmesser mit Verstärkungen können nicht selten mehr ab als der Pilot sich traut.4 Die 2.5" bis 2,6" – Reifen sollten hervorragen-den Grip haben und mehrfach gegen Durchschläge geschützt sein. 5 Bei den Bremsen gilt das Gleiche wie bei den Freeri-dern: Gut und dosiert zupacken heißt die Devise, wenn denn schon gebremst werden muss.6 Der Downhiller nutzt im Regelfall ein Uphill-Shut-tle um auf den Gipfel zu kommen, da kann man auf eine bergtaugliche Übersetzung recht gut verzichten. Plattform-Pedale sind dagegen Pflichtprogramm.
jedes gesparte Gramm verpönt und fehl am
Platze. Mehr Gewicht bedeutet schließlich
mehr Speed – denn bergauf geht’s mit den
Bergabrad noch viel weniger als mit dem Free-
rider. Dafür sorgen ein einzelnes Kettenblatt
und eine schmalbandige Kassette.
Bremsen? Eher uncool – aber wenn, dann bit-
teschön mit Top-Stoppern à la Shimano New
Saint oder Avid Juicy Elixir.
Die Reifenfrage dagegen ist eine epische Dis-
kussion unter den Bikern. Fakt ist, dass der
Downhiller noch mehr Auswahl an Breitreifen
mit unterschiedlichen Profiltypen hat, als der
ohnehin schon verwöhnte Freerider.
Runter kommt man immer, auch mit einem
günstigen Bike ab 2000 Euro. Top-Bikes lie-
gen in Preisregionen ab 3500 Euro aufwärts.
Auf kürzestem Weg vom Gipfel zum Garda-see – Solveig Lindgren von den Trek Gravity Girls weiß wie es geht.
Radtyp: Downhill
Einsatzbereiche: Downhill
Federgabel: 200 mm
Dämpfer: 200 mm
Gewicht: 17 bis 20 kg
Bremsen: 200 mm Scheibenbremsen
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MTB Typen | 67
Mit einem Enduro sieht man bergauf ziem-
lich alt aus, wenn die Fahrer von Mara-
thon- und XC-Bikes vorbeiziehen. Obwohl
Enduros durchaus eine bergtaugliche
Übersetzung haben, ist das hohe Gewicht
und die aufrechte Haltung ein echter Stim-
mungskiller. Geht es dann bergab, können
die eben noch feixenden Uphiller allerdings
einpacken.
Auch die Grenze zwischen All Mountain und
Enduro ist fließend, so lässt sich je nach per-
sönlicher Ansicht das Arbeitsgerät von René
Wildhaber, Sieger des Urge Kenya 2009, ent-
weder als radikales All Mountain oder auch als
gemäßigtes Enduro bezeichnen. Unbestreit-
bar braucht ein zwischen All Mountain und
Downhillbike angesiedeltes Abfahrtsgerät sein
schluckfreudiges und ausgeglichenes Fahr-
werk mit viel Federweg. 150 bis 160 mm Hub
1 Je nach Anwendung sind Stummelvorbauten und Lenker mit 700 mm Breite für Downhiller oder normale Vorbauten mit etwa 80 mm und 680 mm breite Lenker für tourenfähige Enduros die richtige Wahl.2 160 mm Federweg schlucken auch grobes Geröll einfach weg,
sind aber ohne Niveauausgleich schlecht nach oben zu bewe-gen – also lieber gleich etwas mehr investieren.
3 Für Platz an strategisch wichtigen Stellen während des Downhills kann eine versenkbare Sattelstütze wie
die Joplin von CrankBrothers sorgen.4 ProPedal oder alternative Systeme gehören an den Dämpfer eines Enduros, sonst pumpt der Hinterbau bei jedem Tritt die Antriebsenergie ins Nirvana.5 Mit 200 mm-Tellern brennt so schnell nichts
an, wenn der Fahrer ordentlich Gummi in die Spur ätzt.
6 Ein Enduro verfügt über die gleiche Übersetzung wie ein All Mountain – manche Hersteller montieren statt
der 42er-Scheibe aber gerne ein 44er – damit lässt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten bergab noch etwas drauflegen.
an der Gabel und ebenso viel Dämpfer-Kompression dürfen es schon sein, um nicht
allzu schnell an die Grenzen zu stoßen. Wenn das Budget noch ausreicht, empfiehlt
sich auch eine Niveauregulierung, um nicht im Elefantentempo über die Alpen zu
schleichen. Logisch, dass ein eher Downhill-orientiertes Bike am kurzen Vorbau
hoch aufbaut und sein Chauffeur stark aufgerichtet sitzt. Steuerbefehle nimmt ein
breiter Riser-Lenker mit bis zu 700 mm Breite entgegen. Größe zählt auch bei den
Bremsen und Endurofahrer erfreuen sich an gut zu dosierenden aber auch giftig
zupackenden Systemen mit großen Scheiben und robuster Ausführung. In Sachen
Reifen liegt es wieder in der Hand des Bikers das richtige Material für die Strecke zu
wählen. Die optimale Breite liegt irgendwo zwischen 2,25" und 2,4". Für tempoharte
Fahrer empfehlen sich stark profilierte Reifen mit ordentlichem Flankenprofil, um
auch mit viel Speed sicher um die Kurve zirkeln zu können. Wicked Will und Dirty
Dan von Schwalbe bieten ein solches Profil und sind ab sofort im Fachhandel erhält-
lich. Mit 1500 Euro geht es bei den Enduros los und das sollte auch drin sein, denn
Materialschwächen sind bei Extrembikes einfach nicht drin. Nach oben ist es so wie
immer: Es gibt kaum Grenzen.
Radtyp: Enduro
Einsatzbereiche: Enduro, Downhill
Federgabel: 120 mm bis 160 mm
Dämpfer: 120 mm bis 160 mm
Gewicht: 13 bis 16 kg
Bremsen: 180-200 mm Scheibenbremsen
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Mit dem Trek Remedy gewann
René Wildhaber das Downhill-Race vom
Mount Kenya.
Tipp: Finger weg von Leichtbauteilen um das Gewicht zu drücken!
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68 | Fahrrad News
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MTB Typen | 69
Erst vor einigen Jahren ergänzte das All
Mountain die Mountainbikeklassen, doch
auch innerhalb der All Mountains gibt
es zwischenzeitlich schon wieder unter-
schiedliche Einsatzbereiche. Grundsätzlich
aber gilt, das AM Fully ist ein Alleskönner
am Berg.
Das richtige Rad für den Alpencross und Tou-
ren im Gebirge finden Sie mit hoher Wahr-
scheinlichkeit unter den All Mountains. Mit
Federwegen zwischen 120 und 150 Millime-
1 Ein leicht gekröpfter Riser-Lenker sorgt für spürbaren Komfort und spielerisches Handling auf dem Trail. Die höhere Front kostet durch die steilere Sitzposition allerdings auch etwas Antriebsesprit.2 Mit mindestens 120 mm Hub an der Gabel meistert man auch rockige Passagen gut – ist die Gabel leicht und absenkbar, wirkt sich das sehr positiv auf die Kletterfreudigkeit aus.3 Ein gut austarierter Schwerpunkt und eine sportive Geometrie sorgen für satten Vortrieb, wenn das Bike eher auf Touren ausgelegt ist. Eine etwas nach hinten verlagerte Position trägt den Trailkünstlern Rechnung. 4 2,25" bis 2,3" empfehlen sich für Tourer, etwas mehr darf es für ruppige Abfahrten sein. Fette Reifen mit ordentlich Grip kosten allerdings auch immer
Spritzigkeit und Agilität. Tubeless-Reifen sind empfehlenswert.5 Mit einer großen Scheibe ab 185 mm, vor allem am Vorder-
rad, bleibt auch die Bremsscheibe stoisch gelassen, wenn der Fahrer die Finger nicht von den Hebeln lassen kann.
6 Ein langer Radstand erhöht die Laufruhe beim Top-Speed-Downhill, wenn das Rad trotzdem agil bleibt und nicht am Hinterbau pumpt, haben Sie ein Spitzenbike gefunden.
Tipp: Achten Sie auf ein ausgewogenes Hub-Verhältnis zwischen Federgabel
und Dämpfer.
tern an Gabel und Dämpfer haben die Alleskönner unter den Moun-
tainbikes jede Menge Reserven beim Downhill und bieten dennoch gute
Uphill-Gene. Primär ist es das Gewicht, das dabei den großen Unter-
schied macht, denn AM Fullys gibt es in einer Spannbreite von etwa
12 bis 14 Kilogramm. Je nach Einsatz sind aber auch hohe Rahmenge-
wichte bulliger Rahmen akzeptabel. Vor allem dann, wenn der Fahrer
gerne mal Ausflüge in die Regionen macht, die eher den Enduro-Fah-
rern vorbehalten sind. Für jene rustikaler angehauchten Trips ist es vor-
teilhaft, gleich zu einem AM zu greifen, welches nicht mit einem fixen
Federweg ausgestattet ist. Per Niveauregulierung und einer Absenkung
auf problemlose 100 mm klettert es sich erheblich leichter. Die große
Variabilität im Fahrwerksbereich erfordert Bremsen, die auch nach lan-
ger Passabfahrt noch ordentliche Verzögerungswerte abliefern. 180 mm
sind Standard aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn auch
200 mm sind durchaus nicht unüblich und mit einer derartigen Frisbee
verliert auch die längste Abfahrt ihren Schrecken. Die Kombination aus
Gabeln und Laufrädern mit Steckachsen macht bei den All Mountain
Bikes durchaus Sinn, sofern die Ausrichtung eher in Richtung Downhill
geht. Unser Testbike, das Trek Fuel EX, gehört zu den tourenlastigen
AM-Bikes und rollt daher auf normalen Schnellspannerachsen. Rei-
fenbreiten von 2,2" bis 2,4" sind absolut angemessen, wenn sie ordent-
lich Grip aufweisen und sich mit breiten Lenkern ab 660 Millimetern
steuern lassen. Ein guter Pannenschutz ist bei der Reifenwahl nicht zu
vergessen. Mit dem Rocket Ron und Nobby Nic hat Schwalbe gleich
mehrere richtig heiße Eisen im Feuer, aber auch Conti Rubber Queen
und Mountain King, sowie Hutchinson Toro wissen zu überzeugen.
Der Griff ins Portemonnaie fällt der Ähnlichkeit zum Race-Fully wegen
auch in etwa gleich aus. Schon ab 1500 Euro gibt’s einen Allrounder.
Ein Rad mit Top-Komponenten und geringem Gewicht kostet jedoch
schnell 3000 Euro und mehr.
Radtyp: All Mountain
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: ab 120 mm
Dämpfer: ab 120 mm
Gewicht: 12 bis 14 kg
Bremsen: 180-200 mm Scheibenbremsen
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Trek-Testfahrer Travis Brown zeigte uns auf den Trails am Gardasee, wie unglaublich variabel das Fuel EX All Mountain sein kann.
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70 | Fahrrad News
Vortrieb hat im Wettkampf oberste Priorität und
geht zu Lasten des Komforts. Mit einem Hardtail
können Sie die Berge am Anschlag hinauffeuern,
runter wird’s dann allerdings deutlich ruppiger
als mit einem Fully.
Rahmengewichte knapp über einem Kilogramm sind
bei Hardtails heute durchaus möglich und in Kom-
1 Nicht selten sind Lenker mit 580 mm Breite anzutreffen. Wenn noch BarEnds montiert werden sollen, empfehlen sich eher Breiten von 600 mm und mehr, sonst wird’s am sportiven Cockpit eng.2 100 Millimeter Federweg dürfen es schon sein, wer mehr braucht, ist mit einem Fully besser bedient. Praktisch ist der Remote Lockout am Lenker – das erspart den Griff zur Gabel.3 Ist die Sattelstütze am Hardtail bocksteif, wird’s unbequem. Ein guter Sattel kann entlasten. Echte Racer schätzen den unverfälschten Fahreindruck.4 Schmale Reifen in den Dimensionen 2,0" bis 2,25" sind die richtige Wahl
für ein Hardtail. Racer lieben es hart und fahren eher hohe Drücke, was in der Regel zu Lasten der Traktion geht.
5 Größere Bremsscheiben stecken mehr Reibungswärme weg und verzögern dadurch besser. 160/160 (Vorne/Hinten) ist
eine allgemein ausreichende Ausstattung.6 Der steife Hinterbau gibt berechenbares Feedback vom Untergrund. Dicke Brocken sollte man aber mit ei-nem Hardtail lieber meiden. Ein 34er-„Pizzateller“-Ritzel als Rettungsring hilft über steile Stiche weg.
Tipp: Wer genug Power in den Beinen hat, versucht sich am 2-fach-Antrieb mit 42/29
oder 42/27 Kettenblättern. Standard bleibt aber das Triple mit 42/32/22.
bination mit leichten Komponenten und Laufrädern sind Komplettgewichte
unter neun Kilogramm kein Problem, wenn auch kostspielig. Ein leichtes Bike
ist die beste Voraussetzung, um bergauf jedes Muskelzucken in Vortrieb um-
zusetzen. Naturgemäß folgt dem Aufstieg jedoch der Downhill und an dieser
Stelle beginnt ein wenig die Gratwanderung zwischen Speed, Sicherheit und
Komfort. Die fehlende Dämpfung des Hinterbaus sorgt vor allem auf kernigen
Pisten für ungefilterte „Fahrfreude“ am körpereigenen Hinterbau oder einen
kraftraubenden Stehplatz über dem Tretlager. Gute Fahrer schätzen den di-
rekten Kontakt zum Untergrund und stecken die Schläge vom Heck einfach
weg, auf Dauer aber ist ein Hardtail-Racebike kein Komfortkönig.
Was dem Rad unter das Vorderrad kommt, wird mit 80 bis 100 mm Feder-
weg weggebügelt – sofern gewünscht – denn viele Federgabeln erlauben das
Sperren der Federgabel per „Remote-Lockout" vom Lenker aus. Fehlt diese
praktische Funktion, wird ein Griff zum entsprechenden Regler an der Gabel-
krone notwendig.
Gebremst wird fast ausschließlich mit Scheibenbremse, nur Puristen greifen
noch zu den wenigen Exemplaren mit Felgenbremse. Als Standard bei den
Hardtails hat sich inzwischen das gute Mittelmaß von 160 mm durchgesetzt.
Schon ab 1300 Euro gibt es gute und für Renneinsätze geeignete Hardtails
oberhalb der Zehn-Kilo-Klasse. Wer weniger als zehn Kilo Alu oder Carbon
auf den Berg schleppen will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und
vor allem die seltene Sub-9-Klasse strapaziert das Budget mit Preisen ab etwa
4000 Euro beträchtlich. Ganz anders sieht es wieder aus, wenn das Rad eher
als urbane Spaßmaschine gedacht ist und Ausflüge in die stadtnahe Botanik
zum Hauptprogramm gehören. Auch für 1000 Euro kann man durchaus ein
geländegängiges und gut ausgestattetes Rad bekommen das mit wenig rabi-
ater Race-Geometrie und aufrechter Sitzhaltung mehr Komfort bietet als die
Racebikes mit extrem gestreckter Sitzposition und ordentlich Druck auf der
Front.
Radtyp: Hardtail
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: 80 bis 100 mm
Dämpfer: keiner
Gewicht: 8,5 bis 10kg
Bremsen: 140-180 mm Scheibenbremsen
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Katrin Schwing und Matthias Ball vom Team Trek auf dem neuen Top-Hardtail Trek Elite 9.9 SSL
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MTB Typen | 71
Oft ist das Fully die bessere Wahl, wenn der
Trail zu brutal wird. Daneben ist auch der
Komfortvorsprung und die hohe Variabilität
des Fullys ein schlagkräftiges Argument für
den Kauf eines vollgefederten Bikes.
Was das Gewicht angeht, kann ein Fully dem
Hardtail natürlich kaum Konkurrenz machen.
Ein bis zwei Kilogramm stehen da schnell
mehr auf der Waage. Das muss kein Nachteil
sein, denn in verblockten Passagen und auf
langen Marathons kann der Komfortgewinn
des Fahrwerks zum Sicherheitsplus werden
und das Handling merklich verbessern. Feder-
wege von 100 mm sind an Gabel und Dämp-
fer Standard. Neben der Federgabel für das
Vorderrad sorgt ein Dämpfer am Hinterbau
für gute Traktion und geringe Belastungen.
Mit einem Hebel lässt sich der Dämpfer auf
langen Asphaltpassagen blockieren um im
1 Auf langen Marathons empfehlen sich Barends am Lenker um die Hände mit variablen Griffpositionen zu entlasten. Üblich sind je nach Auslegung sowohl flache Lenker, als auch gekröpfte. Barends stehen übrigens am besten waagerecht!2 Mit 100 mm Hub ist das Fully recht gut ausgelegt. Wer wegen seines Eigengewichts mehr Federweg braucht, wählt eine 110er bis 120er Gabel – oder gleich ein All Mountain.3 Der Dämpfer ist je nach Hersteller am Sitzrohr, Oberrohr oder schwimmend am Hinterbau montiert. Antriebseinflüsse wie starker Kettenzug durch unrundes Treten werden bei guten Fahrwerken
eliminiert oder zumindest minimiert. 4 2,1" bis 2,3" sind für ein XC-Fully im Regelfall
ausreichend. Wer sich lieber im ruppigen Gelände auspowert, wählt eher breitere und gripstarke
Pneus sowie geringere Drücke.5 Wenn es viel und schnell bergab geht, dürfen es vorne auch gerne die 185 mm Scheiben sein um auch auf langen Downhills kraftvoll zupacken zu können.6 Wenn Hinterbau und Dämpfer perfekt zusam-
men wirken, entsteht ein traktionsstarkes Heck mit radikaler Beschleunigung und Sicherheitsreserven
im Downhill.
Tipp: Beim Einkauf breiterer Reifen darauf achten, dass sie in den Rahmen passen!
Wiegetritt nicht unnötig Bewegungsenergie an die Federung abzugeben. Hochwer-
tige Dämpfer setzen auf moderne Technologien wie zum Beispiel ProPedal, bei der
langsame Federbewegungen wie sie beim Pedalieren auftreten, automatisch nicht
ausgefedert werden. So viel IQ kostet, High-Tech findet sich ausschließlich an den
Fullys der Preisregion ab 3000 Euro und ab hier darf man auch ein Rad deutlich unter
12 kg erwarten. Wer es finanziell etwas gemäßigter angehen möchte, kann ab etwa
1400 Euro beim Fachhändler ein Schmuckstück bekommen, darf dann aber nicht
auf Wunder beim Nachwiegen hoffen.
Bauartbedingt haben vollgefederte Räder oft nur einen Flaschenhalter. Einige Her-
steller wie Specialized oder Merida verbauen den Dämpfer allerdings schwimmend
am Hinterbau, was das „Problem" wiederum löst. Unbedingt erwähnenswert ist der
erhöhte Wartungsaufwand eines Fullys. Dämpfer wollen gereinigt und geschmiert
werden, der Luftdruck muss kontrolliert werden und die Gelenke der Federung ver-
langen regelmäßige Wartung.
Radtyp: XC Fully
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: ab 100 mm
Dämpfer: 100 mm Hub sind inzwischen
Standard
Gewicht: 10 bis 12,5 kg
Bremsen: 160 - 185 mm Scheibenbremsen
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Mit 30 Sachen durchs Gehölz - Heinz Verbnjak
demonstriert eindrucksvoll auf diesem Trek Top Fuel
9.9 SSL, was mit einem Top-Fully und guten Bei-
nen möglich ist.
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72 | Fahrrad News
Der Freerider kann fast alles, Hauptsache es ist schnell,
hoch und weit. Mit Höllentempo bergab durchs Gehölz, ei-
nen fetten Sprung über die selbstgebaute Rampe in Rich-
tung Steinbruch und dort einen Drei-Meter-Drop über die
Brotzeit haltenden Arbeiter. Zur Belustigung derer legen wir
noch ein paar Slopestyle-BMX-Tricks drauf und ab die Post –
jedenfalls so lange es bergab geht, denn aufwärts ist nicht
das Ding des Freeriders. Dafür gibt’s Autos.
Wozu ein Downhill-Bike, wenn der Freerider doch auch alles
kann? Berechtigte Frage und zugegeben sind die Unterschiede
recht gering. Während das reinrassige Downhill-Bike eben auf
Abfahrten ausgelegt ist und auch Sprünge gut wegstecken kann,
ist der Freerider auf eben diese Belastungsspitzen ausgelegt und
stellt damit eine gelungene Kreuzung aus Mountainbike und
Fluggerät dar. Viele Hersteller nutzen für ihre Freeride- und Downhillbikes den glei-
chen Rahmen und machen den Unterschied anhand der Komponenten – so auch am
Trek Session 88 FR und DH.
Mit massig Federweg an der Gabel und einem stahlgefederten Dämpfer am Hinterbau
sind Sprünge möglich, die mit einem normalen Fully für kurzen Prozess sorgen wür-
den. Kein Wunder, dass ein derart gefedertes Bike auf der Straße wippt wie ein Schau-
kelstuhl. Aber auch hier sorgen ProPedal und Co. für Abhilfe, was an der Bergtaug-
lichkeit allerdings nichts ändert, denn Gewicht ist beim Freerider nebensächlich. Mit
36 zu 11-32 und Kettenführung lässt sich vermeintlich auch der ein oder andere Berg
nehmen, aber das ist an einem 16 bis 19 Kilogramm schweren Bike eher eine theoreti-
sche Option. Dass dem Fahrer bei Topspeed auch schon mal der Gedanke nach einem
abrupten Bremsmanöver kommt, dürfte klar sein. Dementsprechend großzügig fallen
die montierten 200 mm – Gullydeckel an den Laufrädern auf, die bei Top-Rädern sehr
fein dosierbar sind, damit der Bediener nicht über den Lenker absteigen muss. 2,5 Zoll
breite Reifen mit mäßigem Druck graben sich tief in den Boden ein und geben Trak-
tion und Sicherheit. Steckachsen sind natürlich Pfl icht, wer möchte dem niedlichen
Schnellspanner schon dabei zusehen, wie er in drei Teile zerlegt kurz vor dem Laufrad
1 Stummelvorbau und ein besonders robuster, hoch bauender und breiter Riser sind Merkmale der FR- und DH-Bikes.2 Ob nun eine massive Doppelbrückengabel oder eine klassische Federgabel zum Einsatz kommt, hängt etwas vom Einsatzzweck ab. Für den Einsatz im Bikepark sollte es aber die klassische Gabel sein.3 Bloß keine Wasserwaage auf den Sattel legen – das gehört so! Sitzen ist aber eh nicht die Domäne des Freeriders.4 2.5" bis 2,6" – Reifen wirken schon fast wie Motocrossbereifung und der Sprung ist auch nicht mehr weit. Spezialisten wie Maxxis haben ein riesiges Angebot an Freeride- und Downhillreifen für nahezu jeden Untergrundtyp.
5 Gut dosiert verzögern, aber Tür knackig zu wenn’s brennt. An der Bremse sollten Sie nicht sparen und auch die Brems-
beläge nach jedem Ausritt auf Verschleißerscheinungen kontrollieren.6 Wenn das Rad samt Fahrer aus ein paar Metern Höhe aufschlägt, leisten Dämpfer und Hinterbau Schwerstar-beit. Gleiches gilt für die Gelenke und Buchsen. Ausge-schlagene Gelenkbuchsen gehören aber heutzutage zu den eher seltenen Problemfällen. Kettenführung und Plattformpedale sorgen für mehr Kontrolle auf dem Weg nach unten.
Tipp: Eine versenkbare Sattelstütze ist zwar kein Low-Budget-Produkt, aber ungemein praktisch.
Vor allem mit einer Fernbedienung am Lenker.
den Abfl ug macht? Was kostet das Abheben
mit dem Enduro? Aufwändige Rahmen und
Federgabeln haben ihren Preis und deshalb
sollten Preisschilder mit 2000 Euro aufwärts
auch keinen Kreislaufzusammenbruch verur-
sachen.
Radtyp: Freeride
Einsatzbereiche: Freeride, Downhill,
Bikepark
Federgabel: ab 180 mm
Dämpfer: ab 180 mm
Gewicht: 16 bis 19 kg
Bremsen: 200 mm Scheibenbremsen
4
5
1
3
2
6
Freeride wie es sein soll: Andrew Shandro bei
einem fetten Drop mit dem Trek Session 88 FR
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Österreich: Bike & Sport, Reitern 12, A-4822 Bad Goisern Tel: +43 6135/6409, mail: [email protected]
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Wenn die schnell verfügbaren Energievorräte erst einmal aufgebraucht sind, ist Besuch vom Mann mit dem Hammer zu erwarten. Höchst unerfreulich, aber vermeidbar – Fahrrad News hat mit Ernährungsexpertin Corinne Mäder dreizehn Gels auf Inhalt und Nutzwert geprüft.
Illustrationen Carola Skarabela
074-079_Gel_FA.indd 74 04.06.2009 17:48:09 Uhr
Power aus der Tüte | 75
Die inneren Werte zählen
Die meisten Produkte enthalten eine Mi-
schung aus verschiedenen Kohlenhydraten,
die im Idealfall über einen längeren Zeitraum
Energie zur Verfügung stellen, da sie unter-
schiedlich schnell ins Blut gelangen. Zu den
schnellen Energiespendern gehört zum Bei-
spiel Traubenzucker (Dextrose/Glukose). Glu-
kose wird sehr schnell vom Körper resorbiert
und gelangt zur Energiebereitstellung zügig
ins Blut. Optimal für eine möglichst hohe
Kohlenhydrataufnahme im Magen-Darm-
Trakt unter Belastung ist eine Kombination
von Glukose und Fruktose im Verhältnis zwei
zu eins. Diese Kombination bewirkt eine circa
50 % höhere Energiezufuhr pro Zeiteinheit im
Vergleich zu reiner Glukosezufuhr.
Für Kurzzeitbelastungen bis zu zwei Stunden,
die nicht als Fettstoffwechseltraining angelegt
sind, reicht ein Gel mit ausschließlich schnel-
len Kohlenhydraten (KH) also vollkommen,
sofern die Flüssigkeitszufuhr sichergestellt ist.
Dabei reicht ein KH-Zusatz von 30 bis 60 g pro
Liter Wasser aus. Vor allem in der Endphase
eines Rennens ist die schnelle Energiegewin-
nung vorrangig.
Beim Training des Fettstoffwechsels sollten
keine bis nur sehr wenig KH (etwa 30 g) kon-
sumiert werden. Bis zu einer Stunde Sport sind
übrigens keine KH nötig – die körpereigenen
Glykogenspeicher reichen dafür aus.
Geht es dagegen mehrstündig im Wett-
kampf zur Sache, ist es wichtig, eine maxi-
male Kohlenhydratzufuhr (70 bis 90 g KH pro
Stunde) von außen zu sichern, um die kör-
pereigenen Kohlenhydratreserven (Glykogen)
möglichst lange zu schonen. Moderne Gels
stellen die bereits angesprochene Mischung
aus schnellen und langsamen Energiespen-
dern zur Verfügung und sorgen für eine ma-
ximale Energiebereitstellung.
Magenprobleme
und Unverträglichkeiten
Einige Inhaltstoffe können Probleme mit sich
bringen. Vor allem Menschen mit einer Fruk-
tose-Malabsorption sollten bei der Wahl
des richtigen Gels aufpassen. Nur zwei
der 13 getesteten Produkte enthielten al-
ternative Kohlenhydrate, so das mit Iso-
maltulose zusammengestellte Nutrixxion
und das wohlschmeckende Hammer-Gel.
Wenn Sie Magenprobleme nach der Einnahme
von Gel haben und eine Laktose-Intoleranz ist
bereits bekannt, sollten Sie sich auf Fruktose
testen lassen, denn circa 80 % der Personen,
die an einer Milchzucker-unverträglichkeit
leiden, weisen auch eine gestörte Funktion des
Fruktose-Transporters im Dünndarm auf.
Astronautennahrung für Radfahrer ist seit 15 Jahren
ein Begriff in Deutschland und es ist ja auch so herrlich
einfach: Ein Griff in die Trikottasche, Tütchen oder Tube
raus und rein damit, etwas Wasser hinterher und alles ist im Lot.
Ganz so einfach ist es dann aber doch wieder nicht, denn je nach Trainingsanfor-
derung ist das eine oder andere Gel besser geeignet oder bestimmte Inhaltstoffe
bringen bei empfi ndlichen Personen außer Magenproblemen nicht das, was das
Marketing versprochen hat. Grundsätzlich haben alle Gels eines gemeinsam,
sie enthalten Kohlenhydrate, also vereinfacht ausgedrückt Zucker, der unseren
Motor am Laufen hält. Da Zucker aber nun mal nicht gleich Zucker ist,
lohnt ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe.
Corinne Mäder ist selbständige Ernährungs-spezialistin (Nutritionist B.A.) in München und betreut Leistungs-sportler in Ernährungsfragen www.cm-nutrition.de
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76 | Fahrrad News
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1.60 Euro
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40 g
Lemon Fresh, Citrus Vanilla, Citrus,
Strawberry-Vanilla, Vanilla, Banana,
Cola Lemon, Orange, Strawberry
29,6 g
303/1270
40 mg Koffein / ja
36 mg Natrium
36 mg Kalium
Vitamin B1, B2, B6, B12
Maltodextrin, Isomaltulose
68 mg L-Leucin, 34 mg L-Isoleucin
34 mg L-Valin
nein
ja
250 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Sehr modernes Gel mit großem
Spektrum und Top-Geschmack
Info
Bezug
Preis pro Packung
Preis pro 100 g
Verpackung
Packungsgröße
Geschmacksrichtungen
Kohlenhydrate pro Packung
Brennwert kcal/KJ pro 100 g
Koffein/Guarana pro Packung
Elektrolyte pro Packung
Sonstiges
Energiequellen
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Enthält Fruktose
Eignung bei Glutenintoleranz
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Konsistenz
Redaktionseindruck
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40 g
Banane
28 g
232/1193
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-
Rotweinextrakt
Maltodextrin
Bananenpüree
ja
ja
ja
mit ausreichend Flüssigkeit
angenehm
Einfache Struktur ohne Elek-
trolyte, aber viel Energie
www.isostar.com
Fachhandel
6,20 Euro (4 Stück)
4,43 Euro
Aufreißbeutel
35 g
Lemon, Apple
29 g
326/1386
-
-
Vitamin C, B1
Glukose
-
ja
ja
200 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Einfache Mischung
für schnelle Energie
Einfache Struktur ohne Elek-
trolyte, aber viel Energie
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Bezug
Preis pro Packung
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Ice Tea, Tropic
27,3 g
275/1168
156 mg Guarana
11 mg
14,5 mg
Vitamin B1
Maltodextrin, Fruktose
-
ja
ja
250 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Gute Mischung und
angenehmer Geschmack
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1,50 Euro
3,95 Euro
Aufreißbeutel
38 g
Himbeere +, Orange +,
Banane, Orange, Zitrone
Apfel, Summerfriut
22 g
224/937
30 mg Koffein
40 mg Natrium,
Kalium
Fruchtsaft,
Maltodextrin, Glukose, Fruktose
-
ja
ja
mit ausreichend Flüssigkeit
sehr dünnfl üssig
Gutes Spektrum, etwas wenig
Energie
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36 g
Himbeere, Apfel-Zimt,
Vanilla, Espresso, Tropical,
Banane
22 g
250/1140
-
Kalium
Obstkonzentrate und Püree
Maltodextrin
20 mg L-Leucin, 10 mg L-Isoleucin
10 mg L-Valin, 10 mg L-Alanin
nein
ja
200 ml Wasserpro Beutel
etwas fester
Geschmackssieger mit
einfachem Spektrum, aber ohne Natrium
074-079_Gel_FA.indd 76 04.06.2009 17:48:34 Uhr
Power aus der Tüte | 77
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26,7 g
261/1109
50 mg Guarana
210 mg Natrium, 20 mg Kalium
-
Maltodextrin
Fruktose
-
ja
ja
400 ml Wasser pro Beutel
eher dickfl üssig
Sehr modernes Gel mit
Top-Spektrum
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Tube
70 g
Zitrone
Orange
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280/1180
-
11 mg Natrium. 80 mg Kalium Vitamin C, E, A
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
ja
400 - 600 ml Wasser pro Tube
angenehm
Gutes Spektrum und
toller fruchtiger Geschmack
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Aufreißbeutel
25 g
Cola + Koffein, Zitrone + Koffein
ohne Koffein auch: Erdbeere,
Pfi rsich-Orange, Vanille, Zitrone
16,3 g
261/1108
25 mg Koffein
31 mg Natrium
25 mg Kalium
Vitamin C
Maltodextrin
Fruktose
-
ja
ja
250 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Gute Mischung aber recht
künstlicher Geschmack
www.sponser-europe.de
Fachhandel
2,00 Euro /1,10 Euro
2,85 Euro /3,66 Euro
Tube/Aufreißbeutel
70 g /30g
Liquid Energy Plus,Liquid Energy,
Liquid Energy Protein
53 g
300/1275
50 mg Koffein, 700 mg Taurin
117 mg Natrium
96 mg Kalium
Vitamin B2, B6
Glukose, Fruktose
verfügbar in Liquid Energy Protein
ja
ja
400 ml Wasser pro Tube
angenehm
Sehr süß, aber prima Spektrum
und sehr praktisch
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Tube/Aufreißbeutel
27 g /25 g
Minze, Grüner Apfel,
Vanille, Waldbeere,
Zitrone, Neutral
30,4 g
300/1300
-
11 mg Natrium
Vitamin C, B1, B6
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
nein
mit ausreichend Flüssigkeit
angenehm
Gelungene Mischung,
ausgefallener Geschmack und sehr praktischund sehr praktisch
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25 g
Redberry, Pfefferminz,
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16,95 g
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Matetee-Extrakt mit Koffein
-
Vitamin C, B2, B6
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
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200 ml Wasser pro Beutel
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Erfrischender Geschmack,
gute Rezeptur aber ohne Natrium
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in Kürze auch in D
steht noch nicht fest
steht noch nicht fest
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40 g
Lemon, (Organic Farming)
39,2 g
300/1260
-
-
Vitamin C
Fruktose
-
ja
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mit ausreichend Flüssigkeit
etwas fester
Recht simple Mischung
für schnelle Energie, guter
aber sehr süßer Geschmack
Info
Bezug
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Preis pro 100g
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Brennwert kcal/KJ pro 100 g
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Enthält Fruktose
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Konsistenz
Redaktionseindruck
074-079_Gel_FA.indd 77 04.06.2009 17:48:40 Uhr
78 | Fahrrad News
Aminosäuren
Auch die gerne als besonders wertvoll ange-
priesenen Aminosäuren sind während des
Trainings verzichtbar und verteuern das Gel
nur unnötig. Sinn machen BCAA’s dann, wenn
das Gel nach dem Sport zur Regeneration ein-
gesetzt wird. So zum Beispiel Sponser Liquid
Energy Protein. Corinne Mäder: „Wenn wäh-
rend dem Ausdauertraining Kohlenhydrate
konsumiert werden, sind zusätzliche Ami-
nosäuren wie etwa die BCAAs (= Branched
Chain Amino Acids – Leucin, Isoleucin, Va-
lin) nicht notwendig. Zugeführte Kohlenhy-
drate während dem Training verhindern die
BCAA-Oxidation im Muskel und beugen so
einen Muskelprotein-Abbau vor – zusätzliche
BCAAs sind daher für Ausdauerathleten wäh-
rend der Belastung nicht erforderlich. Eine
Leistungssteigerung ist nicht gegeben.“
Koffein/Guarana/Taurin
Koffein in einer Menge von 3 bis 6 mg pro kg
Körpergewicht (abhängig von der gewöhnlich
konsumierten Menge an Koffein) wirkt leis-
tungssteigernd, ohne dass unter Belastung
ein entwässernder Effekt zu beobachten wäre.
Von daher ist ein Koffeinzusatz für Ausdau-
ersportler, die intensive Belastungen vor sich
Da war noch was
Richtig! Bedenken Sie auch die Verpack-
ungsformen der verschiedenen Hersteller.
Optimal sind wiederverschließbare Tuben
wie von Sponser, Penco und Overstims.
Vor allem bei eher dickfl üssigem Gel fällt
die Einnahme von mehr als 25 g auf einmal
recht schwer und ein halb verzehrter und
offener Gelbeutel im Trikot führt schnell
zu klebrigen Händen und Taschen. Einige
Hersteller bieten übrigens beides an. Squee-
zy ist besonders variabel und bietet speziell
für Radsportler 125 ml und 500 ml Nachfüll-
Flaschen mit verdünntem Gel an.
Maxim-Gel haben wir im Test nicht berück-
sichtigt, da Hersteller CCS seine Prioritäten
in Richtung des neuen Nutrixxion-Gel ver-
schoben hat. Produkte wie Windose und
Overstims sind gerade dabei, ihre Produkte
am deutschen Markt zu etablieren und im
Fachhandel noch schwer erhältlich.
Inhaltstoffe – Mehrwert?
haben, sinnvoll. Personen mit empfi ndlichen
Magen sollten die Verträglichkeit von Koffein-
haltigen Gels jedoch vorher austesten.
Guarana scheint ähnliche Eigenschaften wie
Koffein im Organismus zu entfalten. Für Gu-
arana und dessen Sinn im Ausdauersport gibt
es jedoch nur eine spärliche Datenlage.
Auch bei Taurin ist noch nicht ausreichend
erforscht, ob die Substanz nennenswert die
sportliche Leistungsfähigkeit beeinfl ussen
kann. Und auch für Rotweinextrakt gilt: Es ist
wissenschaftlich nicht bewiesen, dass daraus
eine Leistungssteigerung resultiert.
Vitamine
Auch die Supplementierung von Vitaminen
ist nicht immer ein unbedenklicher Mehr-
wert. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass es
bei hoch dosierter Zufuhr der sogenannten
antioxidativen Vitamine C, E und Betacarotin
zu verringerten Anpassungseffekten des Or-
ganismus kommen kann. Ein gewisses Maß
an freien Radikalen (welche während sportli-
chen Belastungen im Organismus produziert
werden) ist also notwendig, um Anpassungs-
effekte im Organismus zu erzielen. Um das
Immunsystem zu stärken, empfi ehlt sich ne-
ben einer Kost mit reichlich Obst und Gemüse
(in verschiedenen Farben) die Vermeidung
von Stress, Übertraining und schnellem Ge-
wichtsverlust.
Natrium und Kalium
Mit jedem Tropfen Schweiß verlieren wir auch
die Elektrolyte Natrium und Kalium. Ohne
Natrium verliert der Körper schnell Wasser,
was zu Leistungseinbußen führt. Zudem för-
dert Natrium im Organismus die Glukose-
Aufnahme in den Darm. Idealerweise sollte
daher circa 500 bis 700 mg Natrium pro Liter
Flüssigkeit und pro Stunde zugeführt werden.
Kalium spielt eine entscheidende Rolle bei der
Muskel- und Herzfunktion. 200 bis 250 mg/l
haben sich in Forschungen als sinnvoll zum
Ausgleich der Schweißverluste bewährt. Auch
für die Regeneration ist Kalium sehr wichtig,
da es an der Speicherung von Kohlenhydraten
in den Muskelzellen beteiligt ist. (IK)
Eine besonders lange Liste an Inhaltsstoffen ist kein Indikator für ein Top-Produkt!
Wir haben uns die gebräuchlichsten Stoffe angesehen.
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80 | Fahrrad News
Auf Basis des wahrscheinlich schönsten und
elegantesten Cruiser-Rahmens den die Welt
je gesehen hat, baute unser Leser, der an die-
ser Stelle nicht genannt werden möchte, ein
zeitlos schönes Unikat auf. Wer die Nummer
32 von nur 100 zwischen 1995 und 1997 ge-
bauten Rahmen sein eigen nennt, kann bei
der Komponentenwahl natürlich nicht ins
Standardregal greifen und das dachte sich
wohl auch jener Sammler aus dem Oberbay-
erischen. Heraus kam die Titanbüchse der
Pandora, bereit für jede Menge Überraschun-
gen und Ergebnis eines „wahnsinnig“ leiden-
schaftlichen Fahrradfreaks.
Designer Rob Vandermark hatte vielleicht ei-
nen solchen Aufbau im Sinn, als er Mitte der
Neunziger Jahre den ersten Newsboy auf dem
Zeichenbrett entwarf und damit einen Kult-
Rahmen zur Welt brachte. Vandermark war
auch der erste Mitarbeiter bei Merlin Metal-
works und kümmerte sich zunächst nur um
das Finishing und die Versandvorbereitung
der fertigen Rahmen. Keine Spur von Design,
aber das sollte sich schnell ändern. In den fol-
genden Jahren entwickelte er zahlreiche Rah-
men und galt bis zu seinem Ausscheiden 1996
und der Gründung von Seven Cycles im Janu-
ar 1997 als kreativer Kopf der Titanschmiede
Merlin.
Ungewöhnlich, wie so vieles an diesem Rad,
ist sicher auch die Konzeption als MTB-
Cruiser. Ergo sorgt an der Front eine standes-
gemäße und seinerzeit sündteure 80mm Pace
Gabel der Serie RC38 AirForce II für ausgegli-
chenes Fahrgefühl. Verzögert wird mit einer
Kombination aus Hope-Discstoppern und
blau eloxierten Avid-Bremshebeln an einem
Easton-Lenker aus Kohlefaser, der ebenso
über jeden Zweifel erhaben ist, wie der „Geiles
Teil“-Vorbau von Tune.
Wir wollen den Tune-Superlativ nicht weiter
vertiefen, aber das trifft ganz sicher auch auf
die edlen Chris King-Naben zu und wenn wir
schon beim werten sind, bei Felgen und Rei-
fen hätte dem Newsboy etwas mehr Exklusivi-
tät gut zu Gesicht gestanden. Aber wir dürfen
auch nicht vergessen, dass das Rad nicht in
einer Glasvitrine steht, sondern über drei Jah-
re regelmäßig gefahren wurde und seitdem
zu besonderen Anlässen aus dem Keller darf.
Heute ist so einer.
Das Flaggschiff der Cruiser – Merlin Newsboy
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Moots Titanstütze. Wie aus einem Guss wir-
ken Rahmen und Stütze und geklemmt wird
selbstverständlich mit Titanschrauben. Am
XTR-Umwerfer vorbeigeschaut kommt das
nächste und höchst seltene Doppel in Sicht-
weite: Auf der Race Face Kurbel wurden Boone-
Kettenblätter aus Titan montiert, deren Import
nach Deutschland sehr zeitraubend und teuer
ist. 300 Euro sind da schnell „verschwendet“,
denn angesichts der schnellen Abnutzung,
fehlender Steighilfen und Inkompatibilität zu
9-fach-Systemen muss es sich beim Einkauf
um echte Liebe auf den ersten Blick gehandelt
haben – vergängliche aber leider auch.
Neben Liebe braucht es aber auch jede Menge
Geduld, denn bei der Felgenbremse unter den
Vor einigen Wochen erreichte uns das Angebot eines Radfreaks sein Merlin Newsboy als
Traumrad vorzustellen. Nun sind die edlen Merlin-Rahmen natürlich immer einen Blick
wert und der Newsboy-Cruiser mit seinen geschwungenen Titanrohren erst recht.
Was der Sammler dann stolz vor unseren
Augen enthüllte, war Grund genug für
nicht unerhebliches Herzrasen.
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr – das wirkt ungemein edel und aufgeräumt.
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Moots Titanstütze. Wie aus einem Guss wir-
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr – das wirkt ungemein edel und aufgeräumt.
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
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Traumräder | 81
Die Traumräder unserer LeserHaben auch Sie einen seltenen Schatz zu Hause, von dem Sie meinen, dass er es verdient hat, auf diesen Seiten der Fahrrad-welt vorgestellt zu werden? Dann schicken Sie uns per E-Mail an [email protected] ein Foto und eine kurze Beschreibung. Egal, ob Rennrad, Mountainbike oder eine sonstige Rarität. Räder, die wir zur Veröffentlichung auswäh-len, werden von uns im Studio professionell fotografi ert – als Dankeschön erhalten Sie von uns einen großformatigen und gerahm-ten Kunstdruck Ihres edlen Zweirads.
Kettenstreben handelt es sich um eine WTB
Rollercam, die bekanntermaßen zwar überra-
gend verzögert, aber in Sachen Justage und Be-
lagswechsel ein echter Alptraum ist. Wie auch
immer, läuft sie mal, gibt’s echte Bremspower
und rein optisch ist das Ding ein Leckerbissen.
Was kostet nun so ein Unikat, möchten Sie
wissen? Das können wir Ihnen leider auch
nicht sagen, denn unser geheimnisvoller Leser
nahm diese Info mit nach Hause. Bei Markt-
preisen ab 3500 Euro aufwärts für so seltene
Rahmen lässt es sich aber erahnen …
Bund fürs Leben: Die Moots Titanstütze wirkt wie gemacht für den Rahmen und auch der AX Lightness Carbonsattel macht in der Kombination eine gute Figur.
Merlin NewsboyRahmen Merlin Newsboy Nummer 32
Gabel Pace RC38 Air Force II
Laufräder Sunrims DS1-XC Felgen auf
Chris King Nabe
Bremsen Hope Disc / WTB
Rollercam U-Brake
Steuersatz Chris King
Vorbau/Lenker Tune „Geiles Teil“/
Easton Monkey Lite CT2
Kurbel/Kettenblätter Race Face/Boone
Schaltung Shimano XTR
Stütze/Sattel Moots Titan/
AX Lightness Sprint
Die Rollercam-Bremse unter den Kettenstreben ist ebenso eigenwillig, wie die in freier Wildbahn höchst seltenen anzutreffenden Titanblätter von Boone.
080-081_Traumrad_FA.indd 81 03.06.2009 18:40:11 Uhr
FahrraahrraahrraFahrraF d*newsahrra*newsahrrad*newsd
Das große Reifen-Special
Die Fahrrad-News-Redakteure und Mitarbeiter plaudern aus dem Nähkäst-chen und stellen ihre 15 ganz persönlichen Highlight-Räder des Jahres 2009 vor.Je fünf aus den Kategorien Rennrad, Mountainbike, City- und E-Bike
Themenänderungen sind aus Gründen der Aktualität möglich.
Vorschau | August
Der Zahnriemenantrieb hat durchaus Zukunft und ist endlich serienreif – wir haben ihn getestet.
Carbon-Drive
Für die Wahl des richtigen Reifens reicht die neue Fahrrad News. Alle Reifen, alle Fakten –für alle Fahrradtypen – die große Marktübersicht.
Highlight-Räder des Jahres 2009 vor.
ECMC Berlin 2009
Darauf fährt die Redaktion ab
Fotostory
Extremprogramm: die Helden der Großstadt bei der Kurier-EM in Berlin
Die neue Fahrrad News erhalten Sie ab dem 15. August wieder gratis bei Ihrem Fahrrad-Fachhändler. Oder bequem nach Hause – Infos dazu unter www.fahrrad-news.com
Radsport auf dem Kinderrad –
(Renn)Veranstaltungen für die Kleinen boomen.Bambini-HeldenBesuchen Sie uns im Internet.
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