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CAMPUS KAISERSLAUTERN · PIRMASENS · ZWEIBRÜCKEN RUNDSCHAU DER HOCHSCHULE KAISERSLAUTERN AUSGABE 3/2014 ISSN 1867-9420 Fachhochschule wird zu Hochschule Kaiserslautern Hochschulratvorsitzender Hans Otto Streuber im Gespräch Virtual Design bringt virtuelle Realität auf die Achterbahn Hochschule Kaiserslautern erhält Stiftungsprofessur
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Oct 14, 2020

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CAMPUS KAISERSLAUTERN · PIRMASENS · ZWEIBRÜCKEN

RUNDSCHAUDER HOCHSCHULE KAISERSLAUTERN

AUSGABE 3/2014

ISSN 1867-9420

Fachhochschule wird zu Hochschule Kaiserslautern

Hochschulratvorsitzender Hans Otto Streuber im Gespräch

Virtual Design bringt virtuelle Realität auf die Achterbahn

Hochschule Kaiserslautern erhält Stiftungsprofessur

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1HS RUNDSCHAU 3/2014

Editorial

So können wir mit viel frischem Wind das neue Jahr begin-nen und können uns darauf freuen, dass 2015 noch mehrInnovationen für die Hochschule bringt. Ein neuer Web-Auf-tritt soll im Frühjahr umgesetzt werden und wenn alles planmäßig weiterläuft, können wir vielleicht schon zum kommenden Wintersemester einen Teil der Räume auf demneuen Campus Kammgarn beziehen.

Allen, die sich innerhalb und außerhalb unserer Hochschulefür ihren Erfolg eingesetzt haben und weiterhin einsetzen,danke ich auf diesem Wege sehr herzlich. Dazu gehört alsein wichtiges Gremium der Hochschulrat, der wert volleImpulse von außen gibt und dessen Arbeit in dieser Ausgabevorgestellt wird.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und ein glück-liches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2015,

Ihr

Prof. Dr. Konrad WolfPräsident der Hochschule Kaiserslautern

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein ereignisreiches Jahr 2014 liegt hinter unserer Hochschule,wie Sie allein am Umfang dieser Ausgabe erkennen können.Zwar haben sich die Ereignisse nicht ganz so überschlagen,wie bei der Achterbahnfahrt auf unserem Titelbild, aber dasAchterbahnprojekt ist nicht das Einzige, auf das wir in diesemJahr stolz sein können. Dass die Hochschule eine Stiftungs-professur der Carl-Zeiss-Stiftung einwerben konnte und derrenommierte Martin-Wienbeck-Forschungs-Preis an einenWissenschaftler unserer Hochschule ging, sind Erfolge, diedas Forschungsprofil der Hochschule weiter schärfen unddie Sichtbarkeit in der Hochschullandschaft steigern. Einweiterer Höhepunkt des Jahres war der Projektstart „EB –Bildung als Exponent individueller und regionaler Entwicklung“.Mit ihrem Projekt antrag war die Hochschule gemeinsam mit der TU Kaiserslautern und der HS Ludwigshafen in derzweiten Ausschreibungsrunde des Bund-Länder-Wettbe-werbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erfolgreich.

Nicht zuletzt diesen Entwicklungen ist die Entscheidung ge-schuldet, die Fachhochschule Kaiserslautern in HochschuleKaiserslautern umzubenennen. Seit dem 1. September ist derneue Name offiziell und inzwischen ist auch ein neues Logofür die Hochschule entwickelt, das in diesem Heft vorge-stellt wird. Mit dem neuen Logo wollen wir die Verbundenheitunserer drei Studienorte und die Verbundenheit unsererHochschule mit der Region unterstreichen. Gleichzeitig wollen wir demonstrieren, dass wir zwar eine regionale –keineswegs aber eine provinzielle – Hochschule sind. DieImpulse, die von unserer Hochschule ausgehen, wollen wirauch über die Region hinaus tragen und gleichzeitig sind wir offen für Anregungen von außen im Sinne des Leitsatzesaus unserem Hochschulentwicklungsplan „aus der Region in die Welt – aus der Welt in die Region“. Ab dem 1. Januar2015 soll das neue Logo dann den Außenauftritt der Hoch-schule Kaiserslautern bestimmen.

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EntwicklungenStabil hohe Einschreibezahlen 4 – 5

Rekord-Absolventenzahl am Internationalen Studienkolleg 5

IM GESPRÄCH: Hochschulrat-Vorsitzender Hans Otto Streuber 6

Aufgaben und Zusammensetzung des Hochschulrates 7

Fachhochschule ist jetzt Hochschule Kaiserslautern 8

Hochschulbibliothek – Vier Standorte wachsen zusammen Eine Vision und ihre Umsetzung 9 – 10

Neue Auszubildende an der Hochschule 11

30 Jahre Charta-Hochschulkonferenz Feier mit internationaler Tagung 12

Hochschulen unterstützen durch neues Verbundprojekt EB die regionale Entwicklung der Westpfalz 13

Der Neubau Campus Kammgarn nimmt Formen an 14

Gründungsradar des Stifterverbandes: Beide Hochschulen in Kaiserslautern mit hervorragendem Ergebnis 15

Aus Forschung und Lehre Hochschule Kaiserslautern erhält Stiftungsprofessur 16

Zweibrücker Wissenschaftler erhält renommierten Forschungspreis 17

Anerkennung macht stark Praxis der Anrechnung von Kompetenzen aus Studium und Beruf mit dem Portfolio-Verfahren 18 – 19

Das Referat Neue Lehr- und Lernformen und das Internationale Studienkolleg 20

Virtual Design bringt virtuelle Realität auf die Achterbahn 21 – 23

„Zweibrücken 2050“ – Ein Blick in die Zukunft 23 – 24

Campus Zweibrücken präsentiert bei Ministerbesuch innovative Forschung in der Gesundheitswirtschaft 24 – 25

Innovationsmanagement innovativ erlernen 26 – 27

Evaluation von Webauftritten aus Sicht der Kunden 27 – 28

Tag der Lehre 2014 „Souverän und erfolgreich durch das Studium“ – studentische Themen im Mittelpunkt 29 – 30

glitch – Ästhetik des Fehlers Möbel und Objekte im Sommersemester 2014 31 – 32

Lehrbuch zu Business Process Management-Systemen 33

Aktueller Forschungsbericht der Hochschule Kaiserslautern erschienen 33 – 34

TRIZ-Innovationsmethodik gewinnt an Verbreitung in Industrie und Lehre 34

Von ORTEN und NICHT-ORTEN zu LAUTER STELLEN Interdisziplinäres Projekt im Sommer 2014 35 – 36

KÖRPERHÜLLE Erstsemester-Stegreif im Fach GRUNDLAGEN DES RÄUMLICHEN ENTWERFENS 37 – 38

Rund ums StudiumHochschule Kaiserslautern geht neue Wege der Wissensvermittlung: Finance Slam! 39

Hochschule heißt ihre Erstsemester willkommen 40 • Impressionen der Erstsemester-Begrü�ßung im Fachbereich Bauen und Gestalten 40 – 42 • Erstsemesterbegrüßung im Fritz-Walter-Stadion 42 – 43

Laborvorbereitung leicht gemacht 43

Team Gipfelstürmer auf Exkursion in die Schweiz 44 – 46

Studierende aus Kaiserslautern schnuppern Praxisluft bei HIGHVOLT 46

10. Verleihung des JOHN DEERE Sozialpreises im Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften 47

VDE-Sommerexkursion zu Unternehmen der Elektro- und Informationstechnik 48 – 50

Bewertung nach Maß 50 – 51

Vorkurs bringt Mathe-Kenntnisse auf Vordermann 52 – 53

Aktuelles aus dem Gründungsbüro • Verenas Blog 54 • German Accelerator 54 • Businessplan ganz ohne Sonnenschein 54 – 55 • „Be an Entrepreneur“ 55

MBA-Fernstudiengang mit „Out-of-Campus-Event” feiert Premiere in Dublin 56 – 57

Als Erasmus Student an der Högskolan Dalarna in Schweden 58

Kick off Veranstaltung und erstes Sommerfest im Fernstudiengang Betriebswirtschaft am Campus Zweibrücken 59

Rundschau 3/2014

HS RUNDSCHAU 3/2014 2

INHALTSVERZEICHNIS

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HS RUNDSCHAU 3/2014 3

INHALTSVERZEICHNIS

Impressum

Herausgeber: Der Präsident der Hochschule Kaiserslautern

Redaktion:Elvira Grub M.A. (egr) Telefon (0631) [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit: Christiane Barth M.A.Dipl.-Kfm. Wolfgang KnerrPetra Kleemann

Beiträge von weiteren Autorinnen und Autoren sind namentlich gekennzeichnet und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Pressetexte der Hochschule Kaiserslautern sind mit (HSKL) gekennzeichnet

Titelbild: Virtual Design bringt virtuelle Realität auf die Achterbahn: Prof. Thomas Wagner (links) undder Lehrbeauftragte Michael Heyse(rechts) rasen mit Laptop und VR-Brille durch den Looping der Ach-terbahn „Blue Fire“ (Foto: HSKL)

Ausblick

In der nächsten Ausgabe der HS Rundschau erwartenSie u. a. folgende Themen:

Präsidentenwahl

20 Jahre Campus Zweibrücken

Virtuelle Labore für Schulen

Wir freuen uns, wenn Sie wiedervorbei blättern.

Herzlichstdie Redaktion

Sind keine Bildquellen angegeben, Fotos von privat.

Wir danken allen Autorinnen und Autoren.

Ausgabe 3/2014 Erscheinungsweise: Drei Ausgaben pro Jahr

Anzeigenpreise/Mediadaten unterwww.fh-kl.de/rundschau oder bei der Redaktion

Gestaltung: Agentur Barth, Marketing, Kommunikation und Design GmbHwww.agentur-barth.de

Druck: Kerker Druck

ISSN 1867-9420

AlumniManagement-Intelligenz: Der Ursprung liegt in Kaiserslautern 60 – 61

Alumnus Manuel Dasch: „Absolventen der Mikrosystemtechnik sind sehr gesucht“ 62

Vom Studium ins Management in Rekordzeit 63

Eintrittskarte in die Stammzellenforschung 64

„… mit dem Studium eine sehr gute Wahl getroffen“ 65

Offene Hochschule Erfahre, was in Dir steckt – Summer Camp am Standort Pirmasens 66 – 67

Wissenschaftlerin aus Wolgograd zu Gast am Campus K‘lautern 67

Feriencamp „Wissenschaft trifft Bewegung“ fördert Interesse an MINT 68

Hochschule kooperiert mit IGS Am Nanstein Landstuhl 69

Studentin der Technischen Logistik unter den „TOPLogistik Studenten 2014“ 69

Vorlesungen im binationalen Master-Programm an der Uni Santa Fe gestartet 70

Professor Ruda referiert auf internationaler Management-Konferenz in Budapest 71

Mit Studierenden durch Ruanda Eindrü�cke einer Begegnungsreise 72 – 73

Deutsch-Argentinischer Doppelabschluss wird mit Leben gefü� llt 74

Ein Wiedersehen in Japan 75

Lehrende berichten aus dem Ausland • Gastdozentur an der Partnerhochschule in Borlänge 76 • Prof. Ruda als Key-note Speaker auf der XIX. Red Pymes Mercosur-Konferenz in Campinas, Brasilien 77

Gestalten wie Designer 78

Die Kindertagesstätte am Campus Zweibrücken – aus dem Alltag eines Krippenkindes 79

Unternehmensplanspiele im Fachbereich Betriebswirtschaft: eine Bereicherung für Studium und Standort 80 – 81

„Praxis pur“ – Schüler nehmen an Unternehmensplanspiel teil 81

Personen, Preise, EhrungenRolf Pohl fü�r weitere fü�nf Jahre als Prüfer in der Juristenausbildung bestellt und weiterhin Mitglied im Kuratorium der FHöV 82

Ehrenprofessur für Prof. Dr. Jens Schuster 82 – 83

Ernennungen: Prof. Dr. Niels Eckstein 83

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Stabil hohe Einschreibezahlen Der nun vorliegende Endstand

der Einschreibungen an der

Hochschule Kaiserslautern zeigt:

Mit insgesamt 1620 Erstsemes-

tern gegenüber 1598 im Vorjahr,

bleibt die Zahl der Einschrei-

bungen an den drei Studien-

orten Kaiserslautern, Pirma sens

und Zweibrücken relativ stabil.

Während die Studienorte Kai-

serslautern und Zweibrücken

leichte Verluste hinnehmen müs-

sen, verzeichnet der Studienort

Pirmasens mit einer Steigerung

um rund ein Drittel ein sattes

Plus. Damit hat sich die Gesamt-

studierendenzahl auf 5885 er-

höht und ein erneutes Allzeit-

Hoch erreicht.

ür ein Studium am FH-Campus Pirmasens haben sich zum aktuellenWintersemester 196 Studieninte-

ressierte entschieden. Das sind 61 mehrals im Vorjahr, wobei auch die hohe Anfängerzahl von 2012/13, als 180 Studi-enanfängerinnen und -anfänger denStandort gewählt hatten, noch übertroffenwerden konnte. Dabei haben durchgängigalle am Standort vertretenen Studien-gänge zugelegt. Mit einem Plus von25 Studienanfängern fällt der Zuwachs imStudiengang Angewandte Pharmazie amgrößten aus. Ganz besonders erfreulichist, dass die Angewandte Logistik nach ei-nem Rückgang im Vorjahr, ihre Anfänger-zahlen jetzt mit einer Steigerung von15 auf 33 mehr als verdoppeln konnte.Sehr gut nachgefragt bleibt nach wie vorder relativ neue Studiengang Logistics –Diagnostics and Design mit 62 Einschrei-bungen. Das sind 15 mehr als im Vorjahr.Der Studiengang Produkt- und Prozess-

Engineering wurde vor kurzem in die bei-den Studiengänge Kunststoff-, Leder- undSchuhtechnik sowie Chemietechnik um-gewandelt. Zusammen verzeichnen diebeiden neuen Studiengänge drei Ein-schreibungen mehr als unter dem altenNamen. Mit acht Einschreibungen gingder neue englischsprachige Masterstu-diengang Product Refinement ins Rennen.

Mit insgesamt 785 Einschreibungen istZweibrücken erneut der Studienort mitden meisten Studienanfängern, gefolgtvon Kaiserslautern mit 639 und Pirmasensmit 196 Einschreibungen. Nachdem inZweibrücken im vergangenen Jahr vor al-lem jene Studiengänge des FachbereichsBetriebswirtschaft stark zugelegt hatten,die in der Vergangenheit mit einem Nu-merus Clausus belegt waren, haben sichdie Zahlen in diesem Jahr auf dem hohenNiveau eingependelt: 490 Erstsemestergegenüber 481 im Vorjahr. Im Fachbe-

reich Informatik und Mikrosystemtechnikkonnten die Studiengänge Applied LifeSciences, Medizininformatik und Medien-informatik ihre Anfängerzahlen leicht stei-gern, während die übrigen Studiengängeeinen leichten Rückgang notieren, so dassder Fachbereich unterm Strich 17 Erstse-mester weniger als im Vorjahr verbucht.Standortweit haben mit 785 Erstsemes-tern acht Studierende weniger als im Vor-jahr ein Studium in Zweibrücken ange-fangen.

Am Studienort Kaiserslautern bleiben dieAnfängerzahlen im Fachbereich Bauenund Gestalten mit rund 300 Einschreibun-gen relativ stabil, wobei der StudiengangArchitektur mit 98 Einschreibungen einenZuwachs von 30 notiert, während die an-deren Studiengänge leicht um die Wertedes Vorjahres schwanken. Mit 103 An-fängern bleibt das Bauingenieurwesennach wie vor der stärkste Studiengang.

4 HS RUNDSCHAU 3/2014

F

ENTWICKLUNGEN

StudiengängeArchitektur (B)Architektur (M)Innenarchitektur (B)Innenarchitektur (M)Virtual Design GrundstücksbewertungBauschädenInstandhaltungsmanagement von RohrleitungssystemenSicherheitstechnikVorbeugender BrandschutzBauingenieurwesen (B)Bauingenieurwesen (M)Bauen und GestaltenElektrotechnikElektrotechnik und Informationstechnik (M)Energieeffiziente SystemeMaschinenbauMechatronikMaschinenbau / Mechatronik (M)WirtschaftsingenieurwesenAngewandte IngenieurwissenschaftenEinschreibungen KL insgesamt Kunststoff- Leder- und SchuhtechnikChemietechnikTechnische LogistikAngewandte PharmazieLogistics - Diagnostics and Design Product Refinement (M)Logistik u. Produktionsmanagement (M)A

Wintersemester 2014/2015985

2511311000

25103

0299487

12112168

137340639277

33546285

Einschreibungen in den Studiengängen

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Noch nicht einbezogen sind die Zahlenfür die Weiterbildungsstudiengänge in Ko-operation mit der Technischen AkademieSüdwest TAS, da hier die Einschreibefris-ten noch andauern.

Der Fachbereich Angewandte Ingenieur-wissenschaften, der in den vergangenenJahren die Anfängerzahlen regelmäßigsteigern und im Vorjahr das hohe Niveauhalten konnte, weist in diesem Jahr erst-mals seit Langem einen leichten Rückgangder Einschreibungen auf (340 gegenüber379 im Vorjahr). Dabei wurde der bislangbeliebteste Bachelor-Studiengang amStandort, der Maschinenbau, mit 112 Ein-schreibungen vom Wirtschaftsingenieur-wesen mit 137 Einschreibungen abgelöst.Leichte Rückgänge gegenüber dem End-stand des Vorjahres verzeichnen zurzeitnoch die Studiengänge Elektrotechnik undMechatronik. (egr)

5HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

Angewandte Logistik- und PolymerwissenschaftenEinschreibungen PS insgesamt FinanzdienstleistungenMittelstandsökonomieTechnische BetriebswirtschaftInformation Management (B) Betriebswirtschaft (B)Betriebswirtschaft (Z/M)Information Management (M)International Finance & Entrepreneurship (M)Financial Sales Management (Z/M)Fördermittelberater (Z)Marketing Management (Z/M)Pension Mangement (Z/M)Vertriebsingenieur (Z/M)BetriebswirtschaftApplied Life Sciences (B)Applied Life Sciences (M)Mikrosystem- und Nanotechnologie (B)Micro Systems and Nano Technologies (M)Angewandte InformatikInformatik (M) IT AnalystDigital Media MarketingMedizininformatikMedieninformatikInformatik und MikrosystemtechnikEinschreibungen ZW insgesamt Hochschule Kaiserslautern insgesamt

W

19619696

158334580174

1903

108

17490816

125

331516638

56295785

1620

der Hochschule Kaiserslautern, 1. Semester

m Juli 2014 haben 74 Studienbewer-berinnen und Studienbewerber dieFeststellungsprüfung am Internationalen

Studienkolleg in Kaiserslautern bestandenund dadurch die Qualifikation für die Auf-nahme eines Hochschulstudiums erwor-ben. Gemessen am Durchschnitt der letz-ten Jahre bedeutet das eine Steigerungder Absolventenzahl um fast 100 Prozent,besonders stark vertreten waren diesesMal Studierende aus Indonesien (28), Ma-rokko (20) und Thailand (9).

„Diese Entwicklung zeichnete sich schonseit einiger Zeit ab“, sagt Brigitte Asel, dieim Studienkolleg für die Zulassungen zu-

ständig ist. „In den letzten beiden Jahrenist die Zahl der Bewerbungen stark ange-stiegen, so dass wir zurzeit zweimal proJahr Aufnahmeprüfungen mit 300 bis 400Teilnehmern durchführen. Im Februar2014 waren besonders viele gut qualifi-zierte Bewerberinnen und Bewerber da-bei, deshalb haben wir uns kurzfristig ent-schlossen, vier statt normalerweise dreineue Kurse einzurichten – darunter zweiSchnellkurse, in denen die Ausbildungszeitvon zwei auf ein Semester verkürzt ist.“

Die Betreuung der großen Anzahl vonStudierenden verlangte den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern des Studienkol-

legs ein hohes Maß an persönlichem Ein-satz ab, der am Ende aber reichlich be-lohnt wurde: Die in der Aufnahmeprüfunggeweckten Erwartungen wurden durchexzellente Ergebnisse in der Feststellungs-prüfung bestätigt, so dass bei 29 von 74Absolventinnen und Absolventen in derAbschlussnote schließlich eine 1 vor dem Komma stand. Ein besonderer Dankgebührt auch dem Fachbereich Bauen undGestalten, der dem Studienkolleg schnellund unbürokratisch die zusätzlich benö-tigten Unterrichtsräume zur Verfügungstellte. Dr.-Ing. Klaus Neemann

Rekord-Absolventenzahl am Internationalen Studienkolleg

I

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6 HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

Pfalz zur Verbesserung der Grundaus-stattung der Hochschulen vorgesehen hat, auch tatsächlich dort ankommen, wosie gebraucht werden. Die Mittel sinddurch die Übernahme der Finanzierungder Bundesausbildungsförderung (BAföG-Mittel) durch den Bund frei geworden.

Der Hochschulrat, dem Sie ja auch inder vergangenen Amtszeit angehörten,hat ja für die Namensänderung „Hoch-schule Kaiserslautern“ gestimmt. Wel-che Erwartungen setzen Sie in die Um-benennung?Allzu große Erwartungen habe ich an die Namensänderung nicht. Wenn dasProfil der Hochschule sowie das Ange-bot und die Qualität der Lehre stim-men, spielt der Name keine Rolle. Etwas schade ist, dass in der Namensgebung dieregionale Verankerung und das Stand-ortübergreifende der Hochschule nicht stärker zur Geltung gekommen sind.

Möchten Sie selbst noch etwas zu IhrerArbeit im Hochschulrat ergänzen?Bundesweit werden verstärkt Papierezum Selbstverständnis der Hochschul -räte und ihrer Zuständigkeiten verfasst.Dabei geht es in der Regel um mehr Entscheidungskompetenzen für die Hoch-schulräte, zum Beispiel was die Mit -wirkung bei Haushaltsplanungen betrifft.Wir wollen uns an dieser Diskussion in-tensiv beteiligen. Alle Mitglieder unseresHochschul rates wollen sich ernsthaft undengagiert für die Belange der Hoch -schule einsetzen und sind daran interes-siert, am Leben der Hochschule teilzu-nehmen.

Vielen Dank für das Gespräch, HerrStreuber.

Darüber hinaus werden wir den Neubauauf dem Campus Kammgarn weiter be-gleiten. Ein wichtiges Thema der kom-menden Jahre wird die Einführung derSystem-Akkreditierung sein, bei der derHochschulrat mit zu entscheiden hat. Wirwerden außerdem darauf zu achten ha-ben, dass die Zahl der Einschreibungenstabil bleibt und ggf. neue Studiengängeeingeführt werden, die den Markterfor-dernissen gerecht werden. Zurzeit ist einneuer ausbildungsintegrierter Bachelor-Studiengang „Medizin- und Biowissen-schaften (MBW)“ in Vorbereitung. Ichselbst fände die Einführung eines Studi-enangebots zum Wirtschaftsrecht gut. AmStudienort Zweibrücken gibt es hierfürdurch die Kompetenzen im FachbereichBetriebswirtschaft und durch die ansässi-gen Gerichte beste Voraussetzungen.

Wie stellen Sie sich die Umsetzungdieser Ziele vor?Wir haben einen sehr guten Kontakt zurHochschulleitung, mit der wir hervor-ragend zusammenarbeiten und uns in unserer Arbeit ergänzen. In das operativeGeschäft sind wir nicht eingebunden.

Wie sehen Sie die Perspektiven derHochschule?Wichtig ist, dass man auf dem, was in den letzten zehn Jahren erreicht wurde,aufbaut. Was das Studienangebot imMINT-Bereich betrifft, ist die Hochschulesehr gut aufgestellt. Ziel muss es sein,diese Studienangebote noch besser zubewerben. Auch sollte das Thema „be-rufs be gleitende Studiengänge“ wei-ter im Auge behalten werden. Wichtig ist es, immer kreativ und marktnah aus-zubilden, ganz besonders in den Inge-nieurwissenschaften.

Im Auge behalten wollen wir auch, dassdie 35 Mio. Euro, die das Land Rheinland-

IM GESPRÄCHHochschulrat-VorsitzenderHans Otto StreuberDas erste Jahr der Amtszeit des neu gewählten Hochschulrates neigt sich

seinem Ende zu. Über die Arbeit und Ziele des Hochschulrates in den

kommenden Jahren sprach die HS Rundschau mit dem Vorsitzenden

Hans Otto Streuber.

Als ehemaliger Oberbürgermeister derStadt Zweibrücken, als ehemaliger Prä-sident des Sparkassenverbandes Rhein-land-Pfalz und als langjähriges Mitglieddes Hochschulrates, dem Sie seit Feb-ruar 2013 auch vorstehen, begleitenSie die Geschicke unserer Hochschuleschon seit langer Zeit. Wie schätzenSie die Entwicklung der Hochschuleein? Wie steht sie aktuell da, auch imVergleich zu anderen Hochschulen?Die Hochschule Kaiserslautern hat in den letzten zwanzig Jahren mit dem Aufbau der beiden Standorte Zweibrü-cken und Pirmasens eine umfassen d po-sitive Entwicklung genommen. Mit ihremzukunftsorientierten Studienangebot, der Höhe der Drittmitteleinnahmen undder hohen Zahl an kooperativen Pro -motionen nimmt sie eine Führungsrolleunter den rheinland-pfälzischen (Fach-)Hochschulen ein. Positiv sehe ich, dass sie in den letzten Jahren ihre Außenwir-kung verstärkt hat und präsenter gewor-den ist. Mit dazu beigetragen hat, dass siestark vom Hochschul-Pakt profitierenkonnte und große Anstrengungen un -ternommen hat, die Qualität in Lehre undForschung zu verbessern.

Welche Ziele hat sich der neu zusam -mengesetzte Hochschulrat für seineAmtszeit gesetzt?Zunächst einmal sind die Aufgaben desHochschulrates gesetzlich festgeschrie-ben. Er unterstützt und berät die Hoch-schule in allen wichtigen Angelegenheiten.Eine wichti ge Aufgabe, die uns in den letzten Monaten intensiv beschäftigt hat,war die Erarbeitung eines Vorschlages für die Wahl des Präsidenten oder derPräsidentin der Hochschule. Der Hoch-schulrat hat hierfür die eingegangenen Bewerbungen gesichtet und dem Senateinen Vorschlag unterbreitet, über dendieser am 17. Dezember entscheidet.

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ENTWICKLUNGEN

Die Paragraphen 74 und 75 des Hoch-schulgesetzes des Landes Rheinland-Pfalzregeln die Aufgaben und die Zusammen-setzung des Hochschulrates. Demnachberät und unterstützt der Hochschulratdie Hochschule in allen wichtigen Ange-legenheiten und fördert ihre Profilbil-dung, Leistungs- und Wettbewerbsfähig-keit.

Die Zustimmung des Hochschul-rates ist in folgenden Angelegen-heiten erforderlich:

• Zustimmung zur Grundordnung und deren Änderungen,

• Zustimmung zur Errichtung, Ände-rung und Aufhebung wissenschaftli-cher Einrichtungen der Hochschule,

• Zustimmung zu den allgemeinenGrundsätzen des Senats zur Zuweisung der Mittel,

• Zustimmung zum Gesamtentwick-lungsplan.

Vorschlagsrechte und beratendeAufgaben hat der Hochschulrat in folgenden Bereichen:

• Beratung der Hochschule in grund-sätzlichen Angelegenheiten, insbe-sondere zur Weiterentwicklung,

• Vorschläge zur Einrichtung von Studiengängen auch unter Berück-sichtigung zukünftiger Veränderun-gen aus wirtschaftlicher, sozialer und demoskopischer Sicht,

• Vorschlag zur Wahl der Präsidentin /des Präsidenten

• Vorschlagsrecht bei der Wahl zurBesetzung des Vizepräsidentenam-tes, sofern Präsident oder Präsiden-tin keinen Gebrauch vom eigenenVorschlagsrecht macht,

• Vorschlagsrecht zur Besetzung des Kanzleramtes,

• Vorschläge zur Gewährung von Leistungsbezügen,

• Unterstützung zur Ausdehnung derZusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie,

• Unterstützung bei wichtigen Angelegenheiten gegenüber dem Ministerium und Behörden.

Aufgaben und Zusammensetzung des Hochschulrates

Der Hochschulrat wurde mit dem neuen Hochschulgesetz, das 2003 verabschiedetwurde, ins Leben gerufen und befindet sich in seiner dritten Amtszeit. Er setzt sichaus 10 Mitgliedern zusammen, von denen fünf Mitglieder durch das Ministerium fürBildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur benannt werden und fünf Mitgliederdurch den Senat der Hochschule mit zwei Dritteln seiner Stimmen gewählt werden.Die Amtszeit beträgt fünf Jahre. Die Tätigkeit als Mitglied erfolgt ehrenamtlich. DieAmtszeit des derzeitigen Hochschulrates endet am 31.12.2018.

Zusammensetzung des Hochschulrates

Externe Mitglieder Interne Mitglieder

Hans-OttoStreuberehemaliger Prä sident desSparkassen-verbandes Rheinland-Pfalz (Vorsitz)

Monika RühlLeiterin SocialRes pon sibility beider DeutschenLufthansa AGFrankfurt (stellv. Vorsitz)

Prof. Dr.-Ing.Dr. h.c. Albert AlbersLeiter des IPEK –Institut für Pro-duktentwicklung,Karlsruher Institutfür Technologie(KIT)

Prof. Dr. ElkeLütjen-Drecollehem. Präsidentinder Akademie derWissenschaf tenund Literatur,Mainz, Vizepräsi-dentin der Unionder deutschenAkademien derWissenschaften

Heidrun SchulzVorsitzende derGeschäftsführungder Regionaldirek-tion Rheinland-Pfalz-Saarland derBundesagentur für Arbeit

Prof. Dr. Hans-Jürgen SteffensFachbereich Informatik und Mikrosystemtech-nik (stellv. Vorsitz)

Prof. Dr. Man-fred BardmannFachbereich Be-triebswirtschaft

Thorsten HeckstudentischerVertreter, Fach-bereich Betriebs-wirtschaft

Prof. Dr. Uwe KrönertFachbereich Angewandte Ingenieurwissen-schaften

Viola KüßnerStabsstelle Qualität in Studium undLehre

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ENTWICKLUNGEN

Fachhochschule ist jetzt Hochschule Kaiserslautern

Ab dem 1.1.2015: Das neue Logo der Hochschule Kaiserslautern

8 HS RUNDSCHAU 3/2014

ie Umbenennung der Fachhochschule Kaiserslauternin „Hochschule Kaiserslautern“ ist seit dem 1. Sep-tember 2014 perfekt. Nachdem der Senat der

Hochschule im Dezember 2012 die Namensänderung be-schlossen hatte, ist der Umbenennungsprozess mit der Zustimmung des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminis-teriums nun vollzogen. Zuvor war das Einverständnis desHochschulrats notwendig sowie die Änderung der Grund-ordnung der Hochschule.

Die Entscheidung für die Umbenennung ist den Veränder-ungen durch den Bologna-Prozess geschuldet, mit dessenUmsetzung die Gleichwertigkeit der Abschlüsse an Universi-täten und Fach hochschulen gilt Zudem nimmt auch die an-gewandte Forschung eine zunehmend wichtige Rolle ein. Sohat die Hochschule bereits vor einigen Jahren mit der Ein -richtung der Angewandten Forschungsschwerpunkte „Inte-grierte miniaturisierte Systeme“, „Zuverlässige Software-intensive Systeme“ und „Nachhaltige Produkte und Dienst-leistungen“ ihr Forschungsprofil gestärkt. Insbesondere imSchwerpunkt „Integrierte miniaturisierte Systeme“ konntesich die Hochschule auch eine internationale Sichtbarkeiterarbeiten – vor allem mit Projekten zur Krebsforschung undder Forschung zu Erkrankungen des vegetativen Nerven -systems.

„Diese Änderungen im Profil der Hochschule sollen nunauch in der Namens gebung Ausdruck finden und im Au-ßenauftritt sichtbar werden“, erläutert Hochschul-Präsi-dent Prof. Dr. Konrad Wolf die Umbenennung. „Nach wievor wird aber die Anwendungsorientierung sowohl in derLehre als auch in der Forschung für die Hochschule Kaisers-lautern mit ihren drei Studienorten Kaiserslautern, Pirma-sens und Zweibrücken von zentraler Bedeutung bleiben“,versichert er weiter, „eine praxisnahe Lehre mit dualen Stu-dienmöglichkeiten in allen Studiengängen wird auch weiter-hin das Markenzeichen der Hochschule sein.“

Mit dem neuen Namen wird sich die Hochschule auch einneues Corporate Design und einen neuen Web-Auftrittzulegen. Während der Web-Auftritt zurzeit noch in der Ent-wicklung ist, sind die Abstimmungsprozesse zum komplettneuen Logo inzwischen abgeschlossen. Ab dem 1. Januar2015 wird der Logoentwurf „Karte“ mit stark regio nalemBezug die Hochschule nach außen repräsentieren. Bis dahinwird neben dem neuen Namen „Hochschule Kaiserslautern“noch die alte Bildmarke „fH“ prangen.

Das neue Logo greift mit dem Umriss des BundeslandesRheinland-Pfalz den geographischen Standort der Hochschuleauf und unterstreicht den Positionierungsansatz: historischgewachsen, regional verwurzelt und gut vernetzt. Auch dieFarbgebung des Logos wurde aus den Farben der Regionheraus entwickelt und auf die Fachbereiche der Hochschuleübertragen.

Die kreisförmig konzentrischen Wellen haben ihr Zentrumin der Umgebung der drei Standorte der Hochschule – Kaiserslautern, Zweibrücken und Pirmasens. Dieses moder-ne, pulsierende Element steht sowohl für die Verbreitungvon Wissen, Forschung und Lehre, als auch für positive Dynamik und aktiven Fortschritt. Der Mittelpunkt steht fürGemeinschaft und familiäres Miteinander, die geöffnetenRinge für Offenheit nach innen und nach außen. In der Assoziation zum Finger abdruck steht das Logo für Individu-alität und Vielfalt. (HSKL)

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9HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

m Anfang großer Umwälzungensteht meist der Wunsch nachVeränderung, nach Verbesse-

rung. Knapp fünf Jahre ist es her, dassvon der Hochschulleitung das Anliegenan die Leitungen der Standortbibliothe-ken getragen wurde, sowohl Nutzernals auch Mitarbeitern das Arbeiten durchVereinheitlichungen zu erleichtern unddamit auch Synergieeffekte zu erzielen.Ein Mammutprojekt – unter der „Schirm-herrschaft“ von Vizepräsident Prof. Dr.Schmidt – war aus der Taufe gehoben.Sollten doch nicht nur der Internetauftrittoder Standardtexte im Schriftverkehrvereinheitlicht, sondern auch die Da-

tenbanken der Standorte zusammen-geführt werden. Ein gemeinsamer Ka-talog, der auch den Studierenden denZugriff auf Medien des jeweils anderenStandortes erleichtern sollte, war dasZiel. In einem über Monate geplanten Großprojekt wurde in Zusammenarbeitmit dem Rechenzentrum im März 2011mit einer gemeinsamen Datenbank eineeinheitliche EDV-Infrastruktur geschaffen.Über eine neue und noch übersichtlichergestaltete Webseite konnten Nutzerjetzt auf den gesamten Bestand in einemKatalog zugreifen. Und für die Mitar-beitenden wurde das Verwalten der Be-stände wesentlich erleichtert. Es wurde

so in einer engagierten, standortüber-greifenden Teamarbeit ein einheitlichesBibliothekskonzept geschaffen.

Das nächste gemeinsame Projekt ließnicht lange auf sich warten: Für Biblio-theken gehört es heute zum Alltag, ihren Nutzern den Erwerb von Schlüs-selqualifikationen wie Recherche-Tech-niken und Informationskompetenz zuermöglichen. Und so übernimmt dieHochschulbibliothek immer mehr dieRolle einer „Teaching Library“.

Eine spezielle (halbe) Projektstelle zumThema „Informationskompetenz“ wurde

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Hochschulbibliothek – VierStandorte wachsen zusammenEine Vision und ihre Umsetzung

Das Team der Hochschulbibliothek mit Vizepräsident Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt (Mitte)

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10 HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

Eva SchönbornBerufsziel: Chemielaborantin

Warum Chemielaborantin? Weil dieAusbildung eine gute Basis für einespannende Zukunft ist.

Die vier neuen Auszubilde

Marvin KleinBerufsziel: Chemielaborant

Warum Chemielaborant? Weil dieBegeisterung für Chemie und Physikbereits in der Schulzeit gewecktwurde.

geschaffen. Diesen Aufgabenbereich tei-len sich je zur Hälfte eine Mitarbeiterinund ein Mitarbeiter am Standort KL undZW. Gemeinsam erarbeiteten sie Schu-lungen, die regelmäßig an allen Stand-orten angeboten werden; zwei online-Tutorials wurden erstellt, die auf derBibliotheks-Homepage kostenlos zurVerfügung stehen, vier weitere kameninzwischen hinzu, davon ein Film in eng-lischer Sprache.

Ein einheitlicher Flyer in deutscher undenglischer Sprache mit wichtigen Infor-mationen für alle vier Standorte, derauch über die Webseite der Bibli othekheruntergeladen werden kann, wurde2012 in die Tat umgesetzt.

Neben den Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern profitieren auch die Auszu-bildenden von dem Zusammenwachsen,sind sie doch an jedem Standort in derLage, Abläufe nachzuvollziehen und mit-zuarbeiten und sich gegenseitig auszu-tauschen.

Ein weiteres Vorhaben wartete schließlichim Januar 2014 auf die Mitarbeitendender Hochschulbibliothek: Eine große In-ventur, zeitgleich in Kaiserslautern I +II und in Zweibrücken und Pirmasens.Um die Qualitätssicherung des Bestandeszu gewährleisten, war dieser Schritt not-wendig geworden, da die letzte Bücher-zählung im Jahre 2008 durchgeführtworden war. Leider mussten die Biblio-theken an allen Standorten währendder Inventur geschlossen werden, umein möglichst exaktes Ergebnis zu er-halten. Mit Hilfe eines Inventurmoduls,in das alle Mitarbeitenden eingeführtwurden, wurde diese wichtige und not-wendige Aktion mit Feuereifer undHochdruck in einer enorm kurzen Zeitdurchgeführt, um den Nutzern einenschnellstmöglichen Zugang zur Ausleihewieder zu ermöglichen.

Die momentan letzte Aktion, in die alleStandorte involviert waren, war im Maidie Kinderuni. In Zweibrücken und Pir-masens schon länger am Start, wurdediese Veranstaltung in Kaiserslautern2013 zum ersten Mal durchgeführt. Für2014 hatten sich die Kolleginnen einneues Programm überlegt, das viel stand-ortübergreifende Vorarbeit und Orga-nisation erforderte, allen Beteiligtenaber auch viel Spaß bereitet hat.

Ein wichtiger Baustein für das Zusam-menwachsen der Teams waren von Anfang an die jährlich stattfindendenTeamtreffen. Turnusgemäß findet dieseSitzung am Ende der Sommersemes-terferien statt, abwechselnd in Kaisers-lautern und Zweibrücken. In diesemJahr kamen die Kolleginnen und Kollegenam 26. September in Zweibrücken zu-sammen. Die Treffen dienen nicht nurdem Informa tionsaustausch und der Besprechung laufender und neuer stand-ortübergreifender Projekte, sondern er-möglichen es auch, dass sich die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter derverschiedenen Standorte regelmäßigpersönlich treffen. Prof. Dr. Hans-JoachimSchmidt, der diesen Treffen alljährlicheinen Besuch abstattet, hat sich auchin diesem Jahr wieder über die kon-struktive Zusammenarbeit und die guteAtmosphäre im Team sehr erfreut ge-zeigt.

Unser Fazit:

Vier Bibliotheken – drei Standorte –ein Team – wir sind auf einem gutenWeg in eine erfolgreiche, gemeinsameZukunft.

Kerstin Squarra

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ENTWICKLUNGEN

11HS RUNDSCHAU 3/2014

Laura WesselBerufsziel: Fachangestellte für Medien und Informationsdiensate

Warum FaMI? Weil der Beruf dieHobbies und das Arbeiten am PCmiteinander verbindet.

ier neue Auszubildende starteten am 01. August in ihr Berufsleben an derHochschule Kaiserslautern. Der erste Arbeitstag diente dem Kennenlernender Hochschule und der grundsätzlichen Regelungen des Ausbildungsver-

hältnisses. Dabei begrüßte der Präsident der Hochschule Kaiserslautern, Prof. Dr.Konrad Wolf, die neuen Auszubildenden persönlich. In seiner Vorstellung der Hoch-schule ging Prof. Dr. Konrad Wolf auf die Unterschiede zwischen einer Hochschuleund einem Unternehmen ein. Er betonte insbesondere die Qualität der Ausbildungan der Hochschule sowie die vielen Möglichkeiten, die einem während der Ausbildunghier geboten werden.

Mit einem gemeinsamen Frühstück begann der zweite Tag. Alle Auszubildenden derHochschule stellten ein gesundes Frühstück zusammen, das von einem Vortrag zurgesunden Ernährung am Arbeitsplatz umrahmt wurde. Mehrere Team- und Gruppen-übungen waren dann am Nachmittag mit viel Spaß und Kreativität zu bewältigen.

Gut vorbereitet freuten sich die vier neuen Auszubildenden am Ende der zwei Ein-führungstage dann auf ihren „eigentlichen“ Arbeitsplatz.

Thomas Wettenmann

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Neue Auszubildende an der Hochschule

Von links nach rechts: Steffen Buhl, Marion Straßer, Eva Schönborn, Michael Blum, Laura Wessel,Ramona Grawert, Marvin Klein

ldenden im Kurzporträt

Steffen BuhlBerufsziel: Fachinformatiker

Warum Fachinformatiker? Weil indiesem Berufsfeld man immer wie-der etwas Neues lernen kann, sodass es stets interessant bleibt.

Weitere Informationen zurAusbildung an der Hoch-schule Kaiserslautern unter:www.hs-kl.de/ausbildung

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ie CHARTA Hochschulkonfe-renz der Großregion SarLorLux,Wallonien und Rheinland-Pfalz

feierte am 30. und 31. Oktober in Zwei-brücken ihr 30-jähriges Jubiläum.

Die Feierlichkeit in der Fasanerie Zwei-brücken wurde mit einer internationalenTagung unter dem Motto Offen und gren-zenlos: „OER, MOOCS und Co – Chan-cen für die Großregion“ an der Hoch-schule Kaiserslautern flankiert. WelcheHerausforderungen generiert der Ein -satz Neuer Medien an den Hochschu-len? Welche Vernetzungskonzepte kön-nen erarbeitet und welche gemeinsa-men überregionalen Zukunftskonzeptekönnen initiiert werden? Das waren diezentralen Themen der Tagung.

Digitale Vernetzung, Mobilität, offeneLernmedien, Spracherwerb durch Blen-ded-Learning und virtuelle Lehre stan-den im Zentrum der angebotenen Work-shops. Nahezu 100 Teilnehmer aus vierLändern sowie 15 Hochschulen und In-stitutionen identifizierten die dringendenHerausforderungen hierzu und erarbeite-ten neue Konzepte für die Großregion.Im Fokus standen dabei Neue Medien,wie Digitale Lehrstrategien, Lerntechno-logien sowie Consumer-, Internet- undSocial-Media-Technologien, die als Schlüs-seltechnologien die Hochschullandschaftzukünftig verändern. Insbesondere dieOpen Educational Resources (OER), Massive Open Online Courses (MOOCs)und Blended Learning Konzepte eröff-nen den Hochschulen dabei neue, offeneund grenzenlose Möglichkeiten der Zu-sammenarbeit in Forschung und Lehreüber die Landesgrenzen hinaus.

Motiviert wurden die Teilnehmer durchPosterpräsentationen von E-Learning-Konzepten der CHARTA-Hochschulenund Impulsvorträgen des anerkanntendeutschen MOOC-Experten Prof. Dr.

Jörn Loviscach von der FH Bielefeld sowieder Expertin für offene Lernmedien Clau-dia Bremer von studiumdigitale der Goe-the Universität Frankfurt.

Die Festreden während des Festaktes ver-deutlichten die Relevanz der Thematikenam Abend noch einmal sehr anschaulich.Sie wurden gesprochen vom Staatssekre-tär im Ministerium für Bildung, Wissen-schaft, Weiterbildung und Kultur Rhein-land-Pfalz, Herrn Hans Beckmann, vonFrau Heike Mark aus der Staatskanzlei desSaarlandes, vom Präsidenten der gastge-benden Hochschule Kaiserslautern Prof.Konrad Wolf sowie dem Präsidenten derUniversität des Saarlandes Prof. VolkerLinneweber – gleichzeitig auch in seinerFunktion als Vorsitzender der CHARTA-Hochschulkonferenz.

„Visionen, Zusammenarbeit und Aus-tausch zwischen den Hochschulen derGroßregion wurden durch die Tagung ini-tiiert, diskutiert und vertieft“, freut sichder Gastgeber Hochschulpräsident Kon-rad Wolf. Insbesondere im Bereich derTeambildung würden verschiedene Ak-tionen geplant, so z.B. hochschulüber-greifende Exkursionen zu internatio-nalen Firmen mit Professoren, um sich ingemeinsamen Forschungs- und Entwick-lungsfeldern zu positionieren. Und auchdie Teilnehmer waren sich am Ende einig, dass die Tagung sowohl ein vollerErfolg war als auch neue Impulse und Kooperationen für die CHARTA-Hoch-schulkonferenz der Großregion eröffnete.Zukünftig sollen regelmäßigere Treffendieser Form stattfinden und mit denHochschulleitungen verstärkt darüberkommuniziert werden.

Text: Simone Grimmig und Dr. Michael Lakatos

Fotos: Marios Karapanos

12 HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

30 Jahre Charta-Hochschulkonferenz Feier mit internationaler Tagung

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Claudia Bremer, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Jörn Loviscach (Fachhochschule Bielefeld), Konrad Faber, Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) und Konrad Wolf (Hochschule Kaiserslautern)

Jöran Muuß-Merholz, Moderator der Tagung

Programm

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13HS RUNDSCHAU 3/2014

otentiale für die Entwicklung der Region erkennen undnutzen will das Projekt „EB (E hoch B) – Bildung als Ex-ponent individueller und regionaler Entwicklung“, das im

Verbund der Hochschulen Kaiserslautern und Ludwigshafen so-wie der Technischen Universität Kaiserslautern heute im Beiseinvon Staatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel mit einer offiziellenAuftaktveranstaltung in Kaiserslautern gestartet wurde. Mit ihremProjektantrag waren die Hochschulen in der zweiten Ausschrei-bungsrunde des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bil-dung: offene Hochschulen“ erfolgreich.

Der Demografische Wandel stellt Rheinland-Pfalz vor großeHerausforderungen. Bis 2060 geht man von einem Rückgang der Bevölkerungszahl um 817.000 (bzw. 20%) aus, demgegen-über wird sich die Zahl der über 65-jährigen um 251.000 (31%)auf fast 1.080.000 erhöhen. Besonders stark betroffen ist dieWestpfalz. In der Folge droht nicht nur ein Mangel an Fach -kräften für die regionalen Unternehmen. Die Zunahme hoch-betagter Menschen mit chronisch-degenerativen Erkrankungenbei einem gleichzeitig erwarteten Rückgang traditionell-verwandtschaftlicher Unterstützung, lässt auch im Pflegebe-reich professionelles Personal zu einem knappen Gut werden.

Die Region für die Zukunft zu rüsten und tragfähige Konzeptefür die Regionalentwicklung bereitzustellen, hat sich das ProjektEB zur Aufgabe gestellt. Dass sich die drei Hochschulen hierbeiengagieren, wertet Wissenschaftsstaatssekretär Prof. Dr. ThomasDeufel positiv: „Der demografische Wandel ist ein Top-Themanicht nur für die Politik. Unsere Hochschulen sind mit ihren at-traktiven Bedingungen in Forschung und Lehre Zuwanderungs-magneten, die junge Menschen aus der ganzen Welt ins Landziehen. Gleichzeitig sorgen wir mit der Öffnung für beruflichQualifizierte dafür, dass möglichst viele Menschen die Chancehaben, sich beruflich weiterzuentwickeln, und halten sie so beiuns im Land. Ich freue mich, dass sich alle Hochschulen in derPfalz gemeinsam mit dem neuen Projekt auch der Herausfor-

derung stellen, eine Schlüsselrolle in der regionalen Entwicklungder vom demografischen Wandel betroffenen Westpfalz ein-zunehmen.“

Gibt es Potentiale, die bislang ungenutzt blieben? Kann es mitder richtigen Beratung und Förderung von Talenten gelingen,Zielgruppen wie Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer, arbeits lose Akademikerinnen und Akademiker, Studierende mitFamilienpflichten sowie Personen mit Migrationshintergrund bedarfsgerecht einzusetzen? Welche passgenauen und bedarfs-orientierten Bildungsangebote müssen entwickelt werden, umdie Leistungsfähigkeit der Region Westpfalz zu stärken? Das sindeinige der zentralen Fragen des Projekts, die auf der Auftakt-veranstaltung diskutiert wurden.

„Mit dem Projekt E hoch B wollen wir die Entwicklung derWestpfalz auf drei Ebenen voranbringen“, sagt Prof. Dr. KonradWolf, Präsident der Hochschule Kaiserslautern: „Auf der Ebeneder Individuen, also des einzelnen Menschen, eröffnen wir neuePerspektiven für Personen, die bislang geringere Zukunfts-chancen hatten. Auf der Ebene der Hochschulen schaffen wirhochschulübergreifend neue Qualifizierungsmöglichkeiten undverbessern so, durch die Sicherung von Fach- und Führungs-kräften, auf der dritten Ebene die Entwicklungschancen der gesamten Region.“

In einer von SWR-Moderatorin Kerstin Bachtler geleiteten Po-diumsdiskussion mit Experten der drei Hochschulen und demVCRP Rheinland-Pfalz wurde gezielt auf projektspezifische The-men, bspw. den demographischen Wandel und Regional-entwicklung als auch die intensive Kooperation mit regionalenOrganisationen und Institutionen, eingegangen.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung im Kulturzentrum Kamm-garn in Kaiserslautern von der Hochschule Kaiserslautern, diedie Gesamtprojektleitung übernimmt. (HSKL)

P

Prof. Dr. Konrad Wolf, Präsident der Hochschule Kaiserslautern (r.) undProf. Dr. Rolf Arnold, Wissenschaftlicher Direktor des „Distance and Independent Studies Center“ (DISC) der Technischen Universität Kaisers-lautern (l.) führen Staatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel (Mitte) durch eine Posterausstellung zum Projekt (Foto: Grub)

Dr. Doris Arnold (r.), Prof. Dr. Ellen Bareis (l.) und Vizepräsident Prof. Dr.Hans-Ulrich Dallmann von der Hochschule Ludwigshafen (2.v.r.) erklärenStaatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel (2.v.l.) und Vizepräsident Prof. Dr.Hans-Joachim Schmidt von der Hochschule Kaiserslautern das TeilprojektGesundheit und Pflege (Foto: Grub)

Hochschulen unterstützen durch neues Verbundprojekt EB

die regionale Entwicklung der Westpfalz

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14 HS RUNDSCHAU 3/2014

ENTWICKLUNGEN

Hier entstehen Vorlesungsräume. Tragwerk undDecke wurden für die Statik und den Brand-schutz durch eine Betonsanierung ertüchtigt

Hier entsteht ein Sanitärbereich

Durch den Verbindungsgang, der hier entsteht,kann man trockenen Fußes vom Vorlesungs- ins Verwaltungsgebäude gelangen

Das Fundament der Mensa

Blick auf die Baustelle

Die Bibliothek mit viel Licht über das Glasdach

nde September lud der Landes -betrieb Liegenschafts- und Baube-treuung kurz: LBB, Mitglieder der

Hochschule zur Baustellenbesichtigung anden neuen Campus Kammgarn in Kaisers-lautern ein. Beim Ortstermin konnten sichVertreterinnen und Vertreter von Stu -dierenden, Professorenschaft und Verwal-tung der Hochschule beim Bauherrn, demLandesbetrieb LBB über den Fortgang derBauarbeiten in formieren. Britta Flohr,Portfoliomanagerin, Thorsten Schneiders,einer der Projektleiter des LBB, der dieArbeiten vor Ort betreut und Dr. LotharLukoschek erläuterten die aktuellen Maß-nahmen am Neubau, der in absehbarerZeit beide Kaiserslauterer Fachbereichebeheimaten wird.

Am Bestandsbau E, dem ehemaligenWollmagazin, in dem künftig Vorlesungs-räume, Rechenzentrum, Bibliothek sowieeine hochmoderne Multimediaeinrichtungmit Film- und Tonstudio untergebrachtwerden sollen, ist alles entkernt und dasDach neu gedeckt. Die Ausführung vonInnen- und Außenputzarbeiten dauert seitSeptember 2013 an und soll bis Ende Dezember beendet sein. Die Trocken-bauarbeiten haben im Sommer begonnenund sollen zum Jahresende abgeschlossensein. Um die Last der im Obergeschossgeplanten Bibliothek tragen zu können,musste die Statik enorm verstärkt werden.Ebenfalls im Sommer haben die Elektro-und Malerarbeiten sowie die Installationder Heizungs- und Sanitäranlagen begon-nen. All diese Arbeiten sollen noch bisAugust 2015 andauern.

Behindertengerechtigkeit soll in allen Gebäuden nicht nur für Rollstuhlfahrergewährleistet sein – so wird es in allenGebäuden Aufzüge geben – sondern auch für Personen mit eingeschränktemSeh- und Hörvermögen. Es werden bei-

spielsweise Hörschleifen in der Aula ein-gebaut, die es Hörgeräteträgern ermög-lichen, störungsfrei Audiosignale wie Musik oder Wortbeiträge bei den Ver -anstaltungen drahtlos über ihr Hörgerätzu empfangen. Brandsignale sollen nichtnur als Audio-Signale übertragen werden,sondern auch visuell als Lichtsignale.

Wenn alle Arbeiten fristgerecht ausge-führt werden können, soll das Gebäude –ebenso wie der Neubau des in unmittel-barer Nachbarschaft entstehenden Ver-waltungsgebäudes F – bis zum Winter-semester 2015/16 bezugsfertig sein.

Der Rohbau des Verwaltungsgebäudessteht bereits und ist über einen Ver -bindungsgang im ersten Obergeschoss mit dem Vorlesungsgebäude E verbunden.Ebenso sind die Keller der beiden Ge-bäude miteinander verbunden. Wiein Gebäude E haben auch in Gebäude F im Sommer die Elektro- und Malerarbei-ten sowie die Installation der Heizungs-und Sanitäranlagen begonnen und sollenebenfalls bis August 2015 fertiggestelltsein. Die Fassadenbauarbeiten sollen imJanuar fertiggestellt werden.

Von der zukünftigen Mensa ist inzwischendas Fundament gelegt. Der Rohbau sollbis Mai 2015 stehen.

Verzögerungen gibt es nach wie vor beimLaborgebäude H, das hinter der histori-schen Fassade entstehen soll. Hierfürkonnten die Abrissarbeiten noch nicht be-ginnen, da noch die Klage eines unter -legenen Anbieters vor Gericht anhängigist. Alle anderen Arbeiten laufen bislangplanmäßig, so dass ein Teil-Umzug Ende2015 in greifbare Nähe rückt.

Text und Fotos: Elvira Grub

Der Neubau Campus Kamm-garn nimmt Formen an

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Hochschul-Delegation auf der Baustelle

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it der Veröffentlichung des bundesweiten Grün-dungsradars Anfang November wurde deutlich –Technische Universität und Hochschule Kaiserslautern

erbringen vor bildliche Leistungen in der Gründungsförderung.Unter den mittelgroßen Hochschulen in Deutschland belegendie Technische Universität Platz 4 und die Hochschule Kai-serslautern Platz 6. Damit konnten sich die beiden Kaisers-lauterer Hochschulen im Vergleich zum Vorjahr deutlich ver-bessern. Sieger in der Gruppe der mittelgroßen Hochschulenist die Leuphana Universität Lüneburg.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat denStifterverband für die Deutsche Wissenschaft gebeten, zuuntersuchen, wie deutsche Hochschulen die Gründung von Unternehmen fördern und welche Einrichtungen hierbeian der Spitze stehen. Wo finden Studierende und Wissen-schaftler die besten Voraussetzungen vor, um unternehme-risches Denken und Handeln zu lernen? Wo sind die Be-dingungen so, dass sie mit einem innovativen Produkt odereiner neuen Dienstleistung erfolgreich an den Markt gehenkönnen? Am Gründungsradar haben sich insgesamt 254 Hoch-schulen, davon 168 mit Gründungsförderung beteiligt undAuskunft über ihre Aktivitäten in der Gründungförderunggegeben. Diese Befragung ist Grundlage für den Hochschul-vergleich.

Wissens- und Technologietransfer ist neben Forschung undLehre ein zentrales Handlungsfeld für Hochschulen in Deutsch-land. Er sorgt dafür, dass die Ergebnisse der Forschung inder Gesellschaft ankommen und in Form von Innovationenwirtschaftlichen Nutzen generieren. Bahnbrechende Innova-tionen, so zeigt die Vergangenheit, entstehen aber in derRegel nicht in bestehenden Industrien, sondern in neu ge-gründeten Unternehmen. Daher stellen Ausgründungen ausden Hochschulen eine besonders wichtige Säule des Wis-sens- und Technologietransfers dar. Verbleiben die neu ent-stehenden Unternehmen dann auch noch am Standort derHochschulen, üben sie eine besonders positive Wirkung aufdie Regionalentwicklung aus.

„Nach all unserer Erfahrung“, erklärt Dr. Bernhard Schu,Leiter des gemeinsamen Gründungsbüros von TechnischerUniversität und Hochschule Kaiserlautern, „spielt die Mo-bilisierung und Unterstützung von Gründern innerhalb derHochschulen die entscheidende Rolle. Studierende und Wis-

senschaftler müssen zunächst in ihrem gewohnten Umfeldermutigt und unterstützt werden, damit sie schließlich denSchritt an den Markt wagen und die Chance haben, dorterfolgreich zu sein. Mit dem Gründungsbüro direkt in denbeiden Hochschulen haben wir natürlich einen besondersguten Draht zu unserer Zielgruppe.“

Trotz positiver Entwicklungen in den vergangenen Jahrensteht die Gründungsförderung bundesweit an den Hochschulennicht an vorderster Stelle. „Wir begleiten im Schnitt pro Jahr10-15 Gründungen aus beiden Hochschulen und den For-schungsinstituten“, so Dr. Schu weiter. „Das ist, gemessenan der Größe unseres Standortes, nicht schlecht – kann abernoch gesteigert werden.“

Die Hochschule Kaiserslautern ist mit 7 begleiteten Gründungenim Jahr 2013 im Ranking im Vergleich zu Hochschulen ähnlicherGröße auf Platz 12 von 49 gelandet. Besonders erfolgreichwar die Einwerbung von Fördermitteln für bestimmte Grün-dungsvorhaben (Exist-Stipendien, High-Tech Gründerfonds).Mit drei Förderungen steht die Hochschule hier auf Platz 5von 30.

Der Stifterverband kommt in seiner deutschlandweiten Be-trachtung zu dem Ergebnis, dass das Gesamtniveau der Grün-dungen bundesweit noch zu niedrig sei. Deshalb empfiehlter eine Beteiligung des Bundes an den Grundmitteln derGründungsförderung. Erfolgversprechend wäre auch einegrößere Öffentlichkeit der gesamten Gründungsaktivitäten,um noch mehr Studierende, Absolventen und wissenschaftlicheMitarbeiter zu Unternehmensgründungen zu animieren.

Weitere Informationen unter: www.stifterverband.info/presse/pressemitteilungen/2014_11_10_gruendungsradar/index.html

Ansprechpartnerin Gründungsbüro: Manuela Schmidt • Telefon +49 631 / 205 3892 E-Mail: [email protected]

Manuela SchmidtDr. Susanne Schohl

Gründungsradar des Stifter-verbandes: Beide Hochschulenin Kaiserslautern mit hervorragendem Ergebnis

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ENTWICKLUNGEN

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nter dem Dach des FachbereichsInformatik und Mikrosystemtech-nik (IMST) hat sich am Standort

Zweibrücken der Hochschule (HS) Kai-serslautern in den letzten Jahren ein in-novativer und nachhaltiger Forschungs-schwerpunkt im Bereich der „Biomedizin“etabliert. Entscheidend für diese positiveEntwicklung war insbesondere die Näheund gegenseitige Befruchtung der beidenStudiengänge „Applied Life Sciences“ und„Mikrosystem und Nanotechnologie“. InKürze nun wird dieser Bereich eine zu-sätzliche Stärkung erfahren, da es denVerantwortlichen an der HS gelungen ist,die Zusage der Carl-Zeiss-Stiftung für eine Stiftungsprofessur für „Optische undelektrophysiologische Analyseverfahren inder Biomedizin“ zu erhalten.

Die Idee, sich um eine Stiftungsprofessurzu bewerben, stammt dabei von Prof. Dr.Karl-Herbert Schäfer, Studiengangsleiterdes Masterstudiengangs Applied Life Sciences und Leiter des Kompetenz-zentrums „Bio Medical Engineering“ ander Hochschule. „Obwohl in verschie-denen Arbeitsgruppen bereits mit elek-trisch erregbaren Zellen, z.B. Herz- undNervenzellen, gearbeitet wird, fehlt es an einer entsprechen den profunden Exper-tise im Bereich Elektrophysiologie bzw.optischer Messverfahren wie Calcium-

Imaging“, so Professor Schäfer zu den Be-weggründen. Den Ausschlag für die Be-werbung gab letztlich die weitgehendeKongruenz einschlägiger Förderziele derCarl-Zeiss-Stiftung mit diesem gesuchtenKompetenzprofil.

Die Carl-Zeiss-Stiftung ist eine seit 1889bestehende und von Ernst Abbe ge-gründete Stiftung. Gemäß der Intentionihres Stifters fördert sie Wissenschaft undForschung im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften, wobei die För-dertätigkeit auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thü-ringen begrenzt ist. Neben Projekten,Doktoranden oder Juniorprofessoren fördert und finanziert die Stiftung auchStiftungsprofessuren.

Der jetzigen Zusage der Stiftung, die Stif-tungsprofessur über einen Zeitraum vonfünf Jahren zu fördern und am HS-Stand-ort Zweibrücken anzusiedeln, ging natür-lich ein aufwändiger Bewerbungsprozessvoraus: Im schriftlichen Antrag, der vonProf. Schäfer gemeinsam mit dem Dekandes Fachbereichs IMST, Prof. Dr. Dr. Oli-ver Müller, formuliert wurde, wurde zu-nächst die aktuelle Forschungslandschaftam Campus Zweibrücken ausführlich he-rausgearbeitet und explizit die Not -wendigkeit und der Nutzen der beantrag-ten Professur für die bereits bestehendenForschungsaktivitäten dargelegt. Beson-dere Betonung fand hierbei auch diefruchbare interdisziplinäre Zusammenar-beit der Wissenschaftler am CampusZweibrücken, aber natürlich auch die bestehenden regionalen und internatio-nalen Verflechtungen und Kooperationen,die durch die Stiftungsprofessur zusätzlichbelebt werden könnten. Dieser Antragmuss die Carl-Zeiss-Stiftung derart über-zeugt haben, dass daraufhin eine Abord-nung der HS Kaiserslautern zu einermündlichen Befragung durch eine Fach-kommission nach Mannheim eingeladenwurde – sozusagen die letzte Hürde im Bewerbungsprozess. Unterstützung bei diesem Gespräch erfuhr das Duo Schäfer-Müller natürlich vom Präsidenten

der Hochschule Kaisers lautern, Prof. Dr.Konrad Wolf, der hierbei insbesondereden Stellenwert der Professur für Lehreund Forschung der gesamten Hochschule unterstrich. Offensichtlich waren die Stel-lungnahmen und Antworten der Zwei-brücker Delegation mehr als zufrieden-stellend, denn die AuswahlkommissionCarl-Zeiss-Stiftung erteilte schließlich ein-stimmig die Förderzusage für die Stif-tungsprofessur.

„Die Antragstellung und der Auswahl-prozess waren zwar ein hartes Stück Arbeit, aber das Ergebnis ist alle Mühewert“, beschreibt Professor Schäfer seineGefühle nach dem Erfolg. Professor Müller ergänzt: „Wir sind natürlich stolz,dass wir uns gegen die starke Konkur-renz anderer Hoch schulen durchsetzenkonnten. Diese Professur wird die For-schungslandschaft in Zweibrücken sig -nifikant stärken und uns im Wettbewerbum Drittmittel in eine noch bessere Position bringen.“

Zusätzlich zur eigentlichen Professur werden von der Carl-Zeiss-Stiftung Sach-und Investitionsmittel zur Verfügung ge-stellt, so dass sich die Gesamtförderungauf 590 000 Euro beläuft. Die Hochschuleselbst stellt eine halbe Assistentenstelle,sowie weitere Sach- und Investitionsmittelzur Verfügung. Professor Wolf merkt indiesem Zusammenhang an, „dass – allein schon wegen der strategischen Be-deutung des Bereiches – die Weiterfinan-zierung der Professur über den Bewilli-gungszeitraum hinaus von der Hochschuleübernommen wird“. Dabei werden nichtnur die Forschungsaktivitäten von der Stiftungsprofessur profitieren, sondern natürlich auch die Studierenden in denBachelor- und Masterstudiengängen.„Durch die Professur, die schnellstmöglichausgeschrieben werden soll, können zu-sätzliche Lernhinhalte und Technologienvermittelt werden und es ergeben sichweitere attraktive Möglichkeiten zurDurchführung von Bachelor- und Master-arbeiten“, fasst Pro fessor Schäfer diesenAspekt zusammen. (HSKL)

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Hochschule Kaiserslauternerhält Stiftungsprofessur

Prof. Dr. Karl Herbert Schäfer hat den Förderantrag initiiert (Foto: HS KL)

16 HS RUNDSCHAU 3/2014HS RUNDSCHAU 3/2014

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

ktivitäten auf dem Gebiet der Angewandten Forschungzählen zunehmend zu den Markenzeichen der Hoch-schule (HS) Kaiserslautern. Nun konnte Prof. Dr. Karl-

Herbert Schäfer, Studiengangleiter des Masterstudiengangs Applied Life Sciences und Leiter des Kompetenzzentrums „BioMedical Engineering“, eine besondere Auszeichnung für eines seiner jüngsten Arbeitsergebnisse entgegennehmen: In Leipzigwurde ihm der Martin-Wienbeck-Preis der „Stiftung Wienbeckfür Medizinische Entwicklung“ verliehen!

Der Martin-Wienbeck-Preis wird jährlich im Rahmen der Jah-restagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin inWiesbaden an deutschsprachige medizinische Forscher verliehen,die sich klinisch und/oder wissenschaftlich mit einer auch inter -national herausragenden Arbeit auf dem Gebiet der „(Patho-)Physiologie der Motilität des Magen-Darmtraktes und seinernervalen Steuerung“ ausgezeichnet haben. Der Preis zielt ins-besondere darauf ab, junge Menschen für die Motilitätsforschungzu begeistern und vorhandene Arbeitsgruppen in ihrem Selbst-bewusstsein für ihr Forschungsgebiet zu stärken.

In diesem Jahr wurden gleich zwei Neurogastroenterologen undMotilitätsforscher geehrt: Prof. Dr. Dieter Saur von der TU Mün-chen und eben Prof. Dr. Karl Herbert Schäfer vom StandortZweibrücken der HS Kaiserslautern. Laudator Prof. Ju� rgen F.Riemann hob hervor, dass mit den beiden Preisträgern zwei en-gagierte Kliniker und Wissenschaftler geehrt werden, die maß-geblich zur fachlichen Akzeptanz des wichtigen Gebietes derMotilita�tsforschung beigetragen und ihm nationale und interna-tionale Reputation verschafft haben. Wegen der großen Zahlexzellenter Bewerber hatte sich die Jury veranlasst gesehen,zwei Arbeiten auszuwählen und den Preis zu teilen. Der vonder Firma Shire Deutschland gestiftete Preis ist mit insgesamt8000,- Euro dotiert.

Prof. Schäfer und seine Arbeitsgruppe erhielten den Preis für ihren Beitrag „Changes of the Enteric Nervous System in Amy-loid-Beta Protein Precursor Transgenic Mice Correlate withDisease Progression“. Natürlich zeigt sich der Preisträger stolzüber die Auszeichnung: „Nicht nur wegen dieses Preises habenwir unter Beweis gestellt, dass auch an einer kleinen Hochschuleinternationale Spitzenforschung möglich ist.“ So sind bereitszahlreiche weitere, in der Fachwelt sehr beachtete Publika-tionen erschienen und die Arbeitsgruppe um Prof. Schäfer ist beispielsweise regelmäßig zu internationalen Tagungen und Kon-gressen eingeladen, um ihre Forschungsergebnisse zu präsen-tieren. Natürlich profitieren von dieser Reputation auch die Studierenden der Applied Life Sciences. „Unsere Studierendensind sehr intensiv in unsere Forschungsprojekte eingebundenund für sie ist es das ideale Sprungbrett, sich für exzellente Forschungseinrichtungen und erstklassige Arbeitgeber zu quali-fizieren“, fasst Schäfer diesen Aspekt zusammen. (HSKL)

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Zweibrücker Wissenschaftlererhält renommierten ForschungspreisMartin-Wienbeck-Preis 2014 an Karl-Herbert Schäfer verliehen

Der Preisträger Prof. Dr. Karl Herbert Schaefer (links) gemeinsam Prof. Dr. Jürgen F. Riemann, dem Vorsitzenden des Auswahlkuratoriums

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Ein Studiengang nimmt Formen an

Der Studiengang LDD ist mittels Stellenanzeigen nach den Zielen und denErfordernissen des Arbeitsmarktes konzipiert. Die Lern- und Lehrformensind problembasiert. Anhand von praktischen Fallbeispielen lernen Studie-rende den Transfer vom praktischen Vorgehen zum theoretischen Denkenund erproben sich in der Umsetzung. Für die Lehrenden heißt das, sichdiesen – neuen – Lehrformen zu öffnen und Vorlesungen entsprechend um-zustellen.

In Gesprächen und mit intensiver Vorbereitungszeit vor jedem Semester-beginn wird mit allen Lehrenden die didaktische Vorgehensweise diskutiert.Dies ist zeitintensiv, aber in den Ergebnissen spannend, erfolgreich und getragen von hoher Motivation aller Beteiligten. Das Curriculum dahingehendumzusetzen, bedeutet, kontinuierlich Vorlesungen, Übungen und Seminareauf diese Lehrformen anzupassen.

tudiengänge, Lehrveranstaltungenund Prüfungen kompetenzorien-tiert zu gestalten, ist eine der

zentralen Anforderungen der Bologna-Reform. Unsere Hochschule ist in die-sem Bereich im Verbundprojekt Offe-ne Kompetenzregion Westpfalz aktiv.Der Outcome eines Studiums – gera-de mit Blick auf den internationalenArbeitsmarkt – wird so eingefordertbzw. festgeschrieben.

Mit dem Bologna-Prozess wurde zudemdie Harmonisierung von unterschied-lichen Studienabschlüssen im europäi-schen Raum angestrebt und die Ver-gleichbarkeit der Studiengänge in Europa

etabliert. Abschlüsse sollen vergleichbarsein. Sofern keine we sentlichen Unter-schiede bestehen, haben Studierendeeinen Rechtsanspruch auf Anerkennungvon Kompetenzen, die sie an anderenHochschulen erworben haben.

Der neue Studiengang Logistics – Dia -gnostics & Design (LDD) startete imWS 12/13 mit zahlreichen „Wechs ler-Innen“ aus Studiengängen der Hoch-schule Kaiserslautern, aber auch vonanderen Hochschulen kommend. Soentstand im neuen Studiengang „großerHandlungsdruck“, Studierenden rechtbald Planungssicherheit zu geben, welcheStudienleistungen anerkannt werden.

Suche nach dem „richtigen“ Verfahren

Nicht nur fachliches Wissen und Kennt-nisse, erworben in einem jeweiligen Modul, sollten isoliert betrachtet wer-den, sondern auch überfachliche Kom -pe tenzen. Dabei darf das Verfahrennicht zu aufwendig sein und dem Stu-dierenden mit seinen Kompetenzenmöglichst ganzheitlich gerecht werden.

Am Anfang stand ein Gespräch der StudienwechslerInnen mit der Studien-verlaufsberaterin, um die individuelleSituation zu erfassen. In der ersten Be-ratung wurden die Planung und der Verlauf des Studiums besprochen undauf die Vorgehensweise der Anerken-nung hingewiesen. Auf dieser Grund-lage konnte die Anerkennung einge-brachter Kompetenzen beginnen.

Die Übersicht der erbrachten Leistungenist formale Basis der Prüfung durch denStudiengangsleiter. Die zur Prüfung not-wendigen Modulbeschreibungen undZertifikate wurden von den Studieren-den eingereicht. Aber auch andere „mit-gebrachte“ Kompetenzen, etwa aus der vorangehenden Ausbildung, konn-ten in der Beurteilung berücksichtigtwerden (vergl. Hochschulgesetz RLPund ABO FH KL).

Das persönliche Beratungsgespräch ergänzte dies, um ein Gesamtbild desStudierenden zu entwickeln. Häufig warfestzustellen, dass die „Aktenlage“ vielesfür die Anerkennung Relevante unvoll-ständig wiedergab. Die Bewertung mitden anzuerkennenden Leistungen wur-de zusammen mit dem formalen Antragvom Dekan bestätigt und dem Prüfungs-amt weitergeleitet. Die Gesamtprüfungkonnte so den Studierenden Orientie-rung für ihr Studium geben.

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Anerkennung macht stark Praxis der Anrechnung von Kompetenzen aus Studium und Berufmit dem Portfolio-Verfahren

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http://www.hs-kl.de/fachbereiche/alp/studiengaenge/bachelor-logistics-diagnostics-and-design.html

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

„Grundsätzlich kann ich das Verfahrenals positiv bewerten“, urteilt Florian Miles, der im fünften Semester LDDstudiert, „der Aufwand diesbezüglichhat sich für mich im Rahmen gehalten,da ich prinzipiell nur eine Übersicht mit allen relevanten Prüfungsleistungenabgeben musste bzw. in einem per-sönlichen Gespräch mit Herrn Prof.Wölker alles durchgegangen bin, wasanrechenbar ist oder nicht.“

Die Gesamtprüfung favorisiert er vorder Einzelprüfung, „da es für uns Stu-denten wesentlich unkomplizierter istund kein langes Hin und Her darstellt.“

Auch LDD-Student Heiko Schumachergibt ein positives Urteil ab: „Das vonIhnen angesprochene Anerkennungs-verfahren hat für die Studierenden nurVorteile, da sie (…) eine enorme Zeit-ersparnis haben und eine gewisse Pla-nungssicherheit. Außerdem kann beiexpliziten Fragestellungen immer nochder direkte Kontakt gesucht werden.“

Anerkennung heißt auch Wertschätzung

Zentral in solchen Verfahren ist daspersönliche Portfolio, das bei der An-erkennung die Kompetenzen gemäß einer systematischen Vorgehensweise

erfasst. Gerade für WechslerInnen istes sinnvoll, von Beginn an Sicherheit inder Studienverlaufsplanung zu haben.Das Studium optimal gestalten zu kön-nen ermutigt sie.

Im Anerkennungsverfahren formt sichauch ein Bewusstsein für die eigenenKompetenzen, welches viele Studieren-de nach bisherigen Erfahrungen nur in eingeschränktem Maße vorweisen.Kompetenzen werden in der Portfolio-erstellung von den Studierenden selbstreflektiert und formuliert. So stärkt An-erkennung auch das Selbstbewusstseinder Studierenden.

Am Ende der Pilotphase im StudiengangLDD erwies sich das erfolgreich ent-wickelte, zentralisierte Portfolioverfah-ren in der Gesamtbetrachtung als res-sourcenschonend. Um den gleichzeitigrelativ hohen persönlichen Aufwandkünftig zu minimieren, könnte eine Stan-dardisierung, welche auch der Quali-tätssicherung des Verfahrens entgegenkommen würde, eine Verbesserung be-deuten.

Resümee

Die Weiterentwicklung zu einem Kom-petenz-Portfol io, das die gesamten erworbenen Handlungskompetenzen

umfasst, wäre sinnvoll, um beim Aner-kennungsverfahren Ressourcen zu spa-ren. Zudem hilft es Studierenden sichin ihrem individuellen Studienverlaufrichtig zu verorten. Für die Studierendenist dieses Verfahren fair, effizient undgut nachvollziehbar.

Auf Basis unserer Erfahrungen sind wirzur Überzeugung gelangt, dass es in denFachbereichen jeweils eine Person gebensollte, die zentral für Anerkennungsver-fahren zuständig ist.

Dipl.-Soz. Ulla Tschötschel, M.A. Prof. Dr.-Ing. Martin Wölker

Offene Kompetenzregion Westpfalz

Im Projekt Offene Kompetenzregion Westpfalz (OKWestpfalz) werden ander Hochschule Kaiserslautern berufsbegleitende Studienangebote kompe-tenzorientiert weiterentwickelt. Anhand einer Definition von Handlungs-kompetenz, die einzelne Teilkompetenzen bestimmt, wie Fachkompetenzund Personale Kompetenz, können angestrebte Lernergebnisse und -zielein der Lehre systematisch beschrieben, eingeordnet und überprüft werden.

So ergibt sich auf Studiengangs-, Modul- und Lehrveranstaltungsebene bei-spielsweise die Möglichkeit, bereits erworbene Kompetenzen von Studie-renden mit den Lernzielen abzugleichen und daraufhin eine Anrechnung vonberuflich erworbenen Vorleistungen vorzunehmen. Alle Ergebnisse aus denPilotversuchen in berufsbegleitenden Studiengängen sind auch auf Präsenz-studiengänge übertragbar.

Das Projekt Offene Kompe tenzregion Westpfalz ist ein Verbundprojekt imRahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Auf stieg durch Bildung: OffeneHochschulen“.

Noëmi Donner, M.A

www.kompetenzregion-rlp.de

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m 19.08.2014 war es wieder soweit: Am Interna-tionalen Studienkolleg in Kaiserslautern (ISK) fanddie Aufnahmeprüfung für das WS 2014/2015 statt.

Ausländische Studieninteressierte stellten sich in einer Deutsch- und Matheprüfung den Leistungsanforderungen,um sich einen Studienplatz an einer (Fach)-Hochschule zusichern. Das ISK ist eine wissenschaftliche Einrichtung derHochschule Kaiserslautern und unterstützt junge Menschenaus dem Ausland bei der Vorbereitung auf ein Hochschul-studium in Deutschland.

Zum ersten Mal war auch das Referat Neue Lehr- und Lern-formen (RNLL) in die Aufnahmeprüfung des ISK involviert.In einem Pilotdurchlauf sollte ein Teil der bisher rein pa-pierbasierten Aufnahmetests in Form einer Online-Prüfung absolviert werden. Das primäre Ziel war dabei dieVereinfachung und Zeitersparnis bei der Testauswertung:Die Prüfungen sollen nicht arbeitsintensiv von den Mitar-beitenden des ISK, sondern automatisch durch den Computerausgewertet werden können.

Die Zusammenarbeit zwischen ISK und RNLL im Vorfeldlief optimal: Die Inhalte der Tests lieferte das ISK, die On-line-Tests erstellte das RNLL daraufhin mit dem zur Verfügungstehenden ONYX-Editor, einem Editor zur Erstellung vonmultimedialen Prüfungsaufgaben. Die so erstellten Prüfungenkonnten anschließend in das Learning-Management-Systemder rheinland-pfälzischen Hochschulen (OpenOLAT) einge-bunden werden.

Das Prüfungsszenario wurde folgendermaßen gestaltet: 40 Prüfungsteilnehmer melden sich parallel in zwei PC-Poolsmit eigens dafür vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz(VCRP) angelegten Accounts in OpenOLAT an und könnenmit einem speziellen Code (passwort-geschützter Zugang)die entsprechende Prüfung aufrufen. Dabei wird ein prü-fungssicherer Browser (Safe Exam Brower) verwendet, derausschließlich die voreingestellte Webseite öffnet und dieNutzung anderer Internetseiten oder weiterer Anwendungenauf dem Rechner blockiert.

In einem Probedurchlauf vor Ort konnten im Vorfeld – mittatkräftiger Unterstützung durch Mitarbeiter des Rechen-zentrums und des VCRP – noch potentielle Hürden für dieAufnahmeprüfung erkannt und beseitigt werden sowie einTestlauf zur Validierung des vorgesehenen Verfahrens simu-liert werden.

Am Prüfungstag trafen nach der obligatorischen Visa- undPasskontrolle, die am Standort Kammgarn durchgeführt wurde,gegen 11 Uhr die ersten Teilnehmer im PC-Pool in der Mor-lauterstraße ein, um ihre Prüfung online abzulegen. DiePrüflinge starteten mit den Deutschtests. Die Deutschtestsbestanden aus Lückentexten, in denen die Teilnehmendenfehlende Wörter in einem Text (B2-Niveau) ergänzen mussten.Direkt im Anschluss startete um 12 Uhr der zweite Durchlauf,so dass insgesamt 69 Deutschprüfungen online abgelegtwurden. Ab 14 Uhr startete die Mathematikprüfung (Schwer-punkt Wirtschaft). Die Prüfung bestand aus 16 Single-ChoiceAufgaben von Bruchrechnen über Funktionen bis hin zuTextaufgaben. Auch hier wurde wieder parallel in zwei PC-Pools und in zwei Durchläufen gearbeitet, so dass insgesamt68 Mathematiktests online durchgeführt werden konnten.

Da es sich hierbei um den ersten Prüfungsdurchlauf dieserArt handelte, kam es während der Tests in drei Fällen leiderzu unvorhersehbaren technischen Komplikationen. Für diesenFall waren aber Papiertests als Back-up-Lösung vorbereitet,um den Teilnehmern die Möglichkeit geben zu können, diePrüfung papierbasiert fortzuführen.

Die Ursache der Probleme konnte jedoch schnell gefundenwerden und mit Hilfe des VCRP wurde eine Möglichkeit ge-funden, diese Fehlerquelle zukünftig vollständig auszuschließen.Bereits im Englisch Einstufungstest des ISK der am 10. Sep-tember 2014 auch wieder als Onlineprüfung stattfand, konntenalle Prüfungen ohne Ausfallquote und technischen Störungendurchgeführt werden.

Der allgemein sehr positiven Resonanz ist es zu verdanken,dass bereits im Februar 2015 alle Aufnahmeprüfungen amISK komplett online durchgeführt werden.

Martin SchiwyBeate Baldauf

Simone Grimmig

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Online-Aufnahmeprüfungen fürs Internationale Studienkolleg

Das Referat Neue Lehr- undLernformen und das Inter-nationale StudienkollegErfolgreiche Zusammenarbeit bei der Online-Aufnahmeprüfung

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Virtual Design bringt virtuelle Realität auf die Achterbahn Mit Beginn des Sommersemesters 2013 startete der Studiengang

Virtual Design gemeinsam mit dem Achterbahnhersteller Mack

Rides aus Waldkirch und dem Europa-Park in Rust bei Freiburg ein

einzigartiges und für alle Beteiligten sicher auch äußerst aufregen-

des Kooperationsprojekt.

in großes Team von VD-Studierenden unter der Lei-tung von Prof. Thomas Wagner konnte erstmals erproben, Virtual-Reality-Brillen während einer echten

Achterbahnfahrt zu tragen und damit die reale Strecke durcheine virtuelle Realität zu ersetzen.

Auf diese Weise erlebt der Fahrgast den rasanten Flug durcheine virtuelle Welt nicht nur visuell, sondern spürt auch allerealen Beschleunigungskräfte und Schwerelosigkeitsphasen.

Der breiten Öffentlichkeit sind VR-Brillen wie die „OculusRift“ spätestens seit dem medienwirksamen Aufkauf durchFacebook bekannt geworden.

Solche Brillen versetzen den Anwender in verblüffend realwirkende computergenerierte „virtuelle“ Welten. Die Kopf-bewegung wird präzise nachverfolgt, die 3D-Darstellung istdank Stereoskopie räumlich und das Sichtfeld erstmals großgenug, dass die virtuelle Welt tatsächlich als Realität erscheint.Der Blick durch die Oculus Rift ist vergleichbar mit demdurch eine Skibrille.

Zu den beliebtesten Demo-Anwendungen in der Oculus-Rift-Szene gehörten von Anfang an Nachbildungen realerAchterbahnfahrten. Die sorgten zwar für Adrenalinschübe,

aber auch schnell für Schwindelgefühl oder Übelkeit, da d i ef e h lenden Wahrnehmungen des Gleichgewichtssinnes nichtzu den rasanten Bewegungen passten, die die VR-Brille demTräger vorgakelt.

Vor diesem Hintergrund stellte sich Prof. Wagner die Frage,ob solche Nebenwirkungen womöglich ausbleiben, wenn dievirtuelle Fahrt während einer echten Achterbahnfahrt erlebtwird, synchronisiert zum realen Vorbild. Dadurch würdeerstmals eine virtuelle Fahrt mit echten Beschleunigungskräftenund echten Schwerelosigkeitsphasen erlebbar werden.

Im Februar nahm er schließlich Kontakt zur Firma Mack Rides auf, wo er seine Idee zunächst Marketingspezialist Ma-ximilian Röser und schließlich auch Vertriebs- und Marke-tingleiter Thorsten Köbele sowie Entwicklungsleiter DennisGordt vorstellen konnte. Auch hier erkannte man das Potenzialder Idee und startete dieses bislang einzigartige Forschungs-projekt:

E Die Studentin KathrinAttmann bei einerTestfahrt auf der Achterbahn „Pegasus“

Prof. Thomas Wagner (rechts) und der Lehrbeauftragte Michael Heyse (links) montieren ein Laptop an einem Sitzplatz der Achterbahn „Blue Fire“

Maximilian Winter (links) begleitet David Kebrich (rechts) während der Achterbahnfahrt am Laptop und überwacht die Synchronität zur virtuellen Welt

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Mack Rides und der Europa-Park, der ebenfalls der FamilieMack gehört, stellten daraufhin dem Studiengang VirtualDesign zwei reale Achterbahnen zur Verfügung, die jeweilsabends nach Parkschluss und in den Morgenstunden vorParköffnung für Testfahrten genutzt werden konnten. Zwi-schendurch übernachtet wurde in den Blockhütten des „CampResort“.

Tatsächlich erwiesen sich die Achterbahnfahrten mit VR-Brille schnell als absolut angenehm und – vor allem – extrembeeindruckend. Schwindelgefühle oder Übelkeit blieben wieerhofft aus. Die Testpersonen fühlten sich in den durch VRerweiterten Fahrten sogar noch weitaus wohler als bei derFahrt ohne VR-Brille.

Im Laufe des Sommersemesters wurden so bereits weit überhundert Testfahrten durchgeführt, was nicht nur der Grund-lagenforschung, sondern auch der Umsetzung der Projektarbeitdient: Denn die Studierenden erhielten die passende Se-mesteraufgabe, virtuelle Interpretationen der realen Achter-bahnen „Blue Fire“ und „Pegasus“ zu entwickeln.

Professionelle technische Unterstützung kam dabei stets auchvon Mack Rides. Entwicklungsleiter Dennis Gordt l ieß eigens für dieses Vorhaben spezielle Laptop-Halterungen fürdie Achterbahnsitze fertigen, so dass die jeweiligen Ocu-lus-Rift-Testfahrer stets auch von einem „Operator“ am Laptop begleitet werden konnten, um die Synchronität dervirtuellen Fahrt zu überwachen. Musste diese zu Anfang noch händisch korrigiert werden, konnte Prof. Wagner inZusammenarbeit mit Mack Rides inzwischen ein System ent-wickeln, das eine automatische Synchronisierung mit demjeweiligen Wagen der Achterbahn ermöglicht und unterdessenauch Teil einer Patentanmeldung wurde.

Während die „Blue Fire“ mit Looping und Schrauben sowieeiner atemberaubenden Startbeschleunigung von 0 auf100 km/h in 2,5 Sekunden beeindruckt, ist die „Pegasus“alsFamilienachterbahn konzipiert und etwas weniger Intensiv.

Doch gerade hier liegt auch die Chance, eine eher harmloseBahn in der virtuellen Realität zu erweitern und spektakulärerzu machen. So kann die Fahrt beispielsweise hoch über denWolken stattfinden und auch völlig ohne sichtbare Schienen.Stattdessen sitzt man als Fahrgast etwa auf einem fliegendenDrachen oder in einem Raumschiff und rast durch ein As-teroidenfeld.

Die Veröffentlichung dieses recht spektakulären Projektesim August erweckte weltweit ein breites mediales Interesse.Auf Videoportalen kamen in kürzester Zeit über 600.000Views zusammen, außerdem begannen große Technologie-Webseiten und so bedeutende Formate wie Focus Online,Bild Online, Discovery Channel, ARD, ProSieben Taff, SpiegelTV oder BBC mit der Berichterstattung.

Die in diesem Projekt entstandenen Arbeiten werden vor-gestellt auf der Webseite www.vr-coaster.com und auf www.facebook.com/vrcoaster

Dort findet man auch ausführlichere Informationen über diebisherigen Forschungsergebnisse und Versuchsanordnungen.

Prof. Wagner arbeitet derzeit mit der Firma Mack Rides ander Weiterentwicklung dieses Systems mit der Zielsetzungeiner robusten, publikumstauglichen Version für den alltäglichenEinsatz in Freizeitparks.

Marie Fritz (rechts) testet ihre Arbeit auf der Achterbahn „Pegasus“, während Corbinian Butz (links) das Laptop bedient

Nicolas Block (links) und Artur Eurich (rechts) rasen mit Laptop und VR-Brille durch den Looping der Achterbahn „Blue Fire“

In der Arbeit der Studenten Dennis Rappl, Alexander Bodemer, Falco Möbius und Nicolas Block erlebt man in der „Blue Fire“ eine aufregende U-Boot-Fahrt

In der Arbeit der Studenten Artur Eurich, Philipp Arnold, David Kebrich und Aleksej Skrypnik rasen die Fahrgäste der „Blue Fire“durch eine futuristische Raumstation

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or welchen Herausforderungen und Veränderungenstehen unsere Städte in den nächsten Jahrzehnten?Welche Maßnahmen müssen bereits heute ergriffen

werden, um in naher Zukunft die gewünschte Wirkung zuzeigen? Welche Rolle spielt dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit,wonach sowohl die Bedürfnisse der gegenwärtigen als auchdie der zukünftigen Generation Berücksichtigung finden sol-len?

Diesen komplexen Fragestellungen gingen vier Mitgliederdes Angewandten Forschungsschwerpunkts „NachhaltigeProdukte und Dienstleistungen“ nach. Im Rahmen eines

internen Forschungsprojekts mit dem Titel „Transformati-onsfaktoren der Stadt Zweibrücken im Rahmen nachhaltigerStadtentwicklung – Zweibrücken 2050“ kooperierten dieProfessoren Rolo Fütterer, Dr. Michael Jacob, Dr. GeorgKling und Dr. Thomas Lechner mit der Stadt Zweibrücken.

Als „Mammutprojekt“ bezeichnet es die Zweibrücker Zeitungvom 12. März 2013. Zu Recht, schließlich geht es um dieZukunft der gegenwärtigen und zukünftigen Bürgerinnen undBürger, deren Stadt Zweibrücken – wie viele deutsche Städte– vor den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen He-rausforderungen des demografischen Wandels steht. Folglich

Prof. Thomas Wagner (links) und Student Sascha Vogel (rechts mit VR-Brille) bereiten sich auf eine weitere Testfahrt in der Achterbahn „Blue Fire“ vor

Prof. Thomas Wagner (links) und der Lehrbeauftragte Michael Heyse(rechts) im Looping der „Blue Fire“

Ein induktiver Sensor an einem Rad der Blue Fire ermittelt die genaue Position auf der Bahn

Prof. Thomas Wagner mit Oculus Rift auf der Achterbahn: In der virtuellenRealität kann der Fahrgast beispielsweise hoch über den Wolken zwischenschwebenden Inseln umherfliegen

Ansprechpartner: Hochschule KaiserslauternProf. Dipl.-Des. Thomas Wagner+49 (0) 177 / [email protected]

Mack Rides GmbH & Co KGMaximilian Röser+49 (0) 7681 / [email protected]

„Zweibrücken 2050“ –Ein Blick in die ZukunftAbgeschlossenes Forschungsprojekt des Angewandten

Forschungsschwerpunkts „Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen“

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

mussten dafür hochschulinterne und externe Kompetenzenverschiedenster Disziplinen gebündelt werden, um der Kom-plexität der Thematik gerecht werden zu können. Auf Hoch-schulseite spiegelte sich dies durch die Vernetzung der dreiFachbereiche Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften,Bauen und Gestalten sowie Betriebswirtschaft wider, wobeidie Professoren über 160 Studierende einbezogen. VonSeiten der Stadt waren neben dem Oberbürgermeister KurtPirmann, dem Vorstand des Umwelt- und ServicebetriebsZweibrücken Werner Boßlet, auch Mitarbeitende andererstädtischer Einrichtungen und die Bürgerinnen und Bürgerinvolviert.

Das Forschungsprojekt gliederte sich in drei miteinander verknüpfte und teils parallel laufende Teilprojekte. Prof. Dr.Jacob und seine Studierenden nahmen anhand von zwölfThemenbereichen, wie bspw. Handel und Dienstleistungen,Industrie, technische und soziale Infrastruktur bis hin zu Gesundheitswesen und Altersversorgung eine städtespezi-fische Stärken- und Schwächen-Analyse vor. Aus dieserwurden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Bedeutendes Ele-ment dabei war die Beteiligung der Bürger/innen in Formvon Meinungsumfragen. In diesem Zusammenhang warenauch die Einschätzungen der Studierenden von besonderemInteresse, da diese als zukünftige Bürger und Bürgerinnender Stadt möglichst auch nach Abschluss des Studiumserhalten bleiben sollen. Damit verknüpfte Maßnahmen um-fassten u.a. die Verbesserung des öffentlichen Personen-nahverkehrs, die Einführung einer Rabatte-App zur Steigerungder Attraktivität der Einkaufsmöglichkeiten in der Innen-stadt, verlängerte Kinderbetreuungsangebote, Bau eines Altenhilfezentrums und Förderung energieautarker Wohn-gebiete.

Die beiden anderen Teilprojekte fokussierten explizit zweider genannten zwölf Themenbereiche. So konzentriertensich die Professoren Fütterer und Dr. Lechner mit ihren Stu-dierenden insbesondere auf die soziale Infrastruktur unddabei auf die Gestaltung nachhaltiger, zukunftsfähiger Wohn-gebiete und einer damit verbundenen Flächeneffizienz. Demwurden komplexe Untersuchungen von Bevölkerungsent-wicklungsstatistiken zugrunde gelegt.

Das Teilprojekt von Prof. Dr. Kling knüpfte an die technischeInfrastruktur der Stadt Zweibrücken und deren öffentlichenVersorgungsunternehmen an. Dabei lag der Fokus auf Maß-nahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz der Zwei-brücker Kläranalage. Die Untersuchungen von Prof. Dr. Klingund seinen Kollegen/innen ergaben, dass aus anfallendenProdukten Dünger isoliert und demnach nutzenbringendweiterwendet werden kann.

Das Forschungsprojekt endete offiziell im Dezember 2013,jedoch sind bereits Folgeprojekte der involvierten Professorendes Angewandten Forschungsschwerpunkts „NachhaltigeProdukte und Dienstleistungen“ in Planung, was den großenBedarf an Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit wider-spiegelt.

Alle Beteiligten des Forschungsprojekts „Zweibrücken 2050“bedanken sich nochmals ganz herzlich bei allen Unterstützendenund freuen sich auf weitere gemeinsame Projekte.

Anja Wiesmeier

m zweiten Tag seiner diesjährigen Sommerreise be-suchte Alexander Schweitzer, damals noch in seinerFunktion als Gesundheits- und Arbeitsminister, die

Hochschule Kaiserslautern und informierte sich am StandortZweibrücken im Gespräch mit der Hochschulleitung, Dekanender Fachbereiche und Professoren über den aktuellen For-schungsstand und Entwicklungen in den Bereichen Medizin-informatik und angewandte Lebenswissenschaften.

„Die Hochschule Kaiserslautern hat in den letzten Jahreneine Vielzahl von zukunftsweisenden Forschungsfeldern imBereich der Gesundheitswirtschaft aufgebaut, insbesondeream Standort Zweibrücken“, so Minister Schweitzer zumAnlass seines Besuchs. Unter anderem informierte er sichüber das Projekt der Professoren Dr. Gerhard Schmidt undDr. Uwe Tronnier „openIntelliCare“, eine intelligente Plattformzur Vitalparameterüberwachung in der häuslichen Pflege.

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Campus Zweibrücken präsentiert bei Ministerbesuchinnovative Forschung in derGesundheitswirtschaft

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Dabei werden unterschiedliche Ansätze aus dem BereichHausnotrufsysteme, sensorgestütztes Patienten-Monitoringmittels Vitaldatenüberwachung, Expertensysteme und Not-rufzentralenmanagement zu einem innovativen und effizientenVersorgungssystem zusammengeführt. Mit der Ausstattungder Patienten mit der entsprechenden Sensortechnik soll esmöglich sein zu handeln, noch bevor es dem Patienten richtigschlecht geht. Mögliche Anwendungsfelder sind die Diabe-tes-, die Adipositas-Behandlung oder die Behandlung vonBluthochdruck und Herz/Kreislauferkrankungen. Auch einereale Verbesserung der Situation von Schlaganfallpatientensoll möglich sein, z.B., indem Vorhofflimmern überwachtwird. Die neue Technologie soll vor allem älteren Menschengewährleisten, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebungzu verbleiben. Neben der Verbesserung der individuellenSituation der Patienten, so die Projektleiter, sei hierbei auchder Volkswirtschaftliche Aspekt nicht außer Acht zu lassen.

Ein weiterer Fokus lag auf dem Projekt „Usability“ von Prof.Dr. Dieter Wallach, das einheitliche Rahmenbedingungenzur Sicherung der Gebrauchstauglichkeit von medizintech-nischen Produkten schaffen soll. Da sich mit zunehmenderVielfalt und umfassenden Einsatzmöglichkeiten medizinischerProdukte auch der Kreis potenzieller Anwender erweitert,obliegt die Bedienung nicht mehr ausschließlich geschultemmedizinischem Fachpersonal. Vielmehr bilden auch Patientenund deren Angehörige – etwa im Bereich der Telemedizin– zentrale Nutzergruppen. „Eine schnell erlernbare, leichtzugängliche und risikominimierte Bedienung medizinischerProdukte stellt eine Anforderung dar, die zunehmend an Be-deutung gewinnt“, hob Schweitzer hervor. Die Entwicklunggebrauchstauglicher Medizinprodukte, die eine hohe Patien-tensicherheit gewährleisten, sei für die Akzeptanz und damitdie tatsächliche Nutzung nicht nur für Anbieter, sondernauch für Nutzer ein wichtiges Ziel. „Dies wird zunehmendauch zur ergänzenden Grundlage präventiven, diagnostischenund therapeutischen Handelns“, so Schweitzer weiter. AlsBeispiel für eine entsprechende Entwicklung stellte Wallacheine visuelle Skala vor, mit der Kinder mit Hilfe eines iPadihr Schmerzempfinden einstufen können.

Auf Sensoren im Fitness- und Leistungssportbereich hat sichProf. Dr. Hendrik Speck spezialisiert und hat dabei vor allemdas Nutzerinteresse im Blick, personenbezogene Daten zuschützen. Er will es allein in die Hand der Nutzer legen,darüber zu verfügen, was mit ihren Daten geschieht. Dafürarbeitet er an einer herstellerunabhängigen App.

Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer stellte das Wirken seiner Ar-beitsgruppe vor, die zum Enterischen Nervensystem forschtund neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer undParkinson im Blick hat. Er sieht da Darmsystem als „großesLager neuronaler Stammzellen“, womit er und seine Arbeits-gruppe auf diesem Gebiet „weltweit ganz weit vorne“ seien.Ziel der Forschung ist es, über eine Biopsie aus dem Darmeine Frühdiagnose über den möglichen Ausbruch dieserKrankheiten gestellt werden kann. Gleichzeitig arbeite manan einem Projekt zu Antioxidantien in Nahrungsmittelergän-zungen.

Der Gesundheitsminister und die Professoren tauschten sichim Rahmen des Besuchs intensiv über mögliche Schnittmengenzu den Zielen im Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege-2020“ des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit undDemografie aus. „Die moderne Medizin ist ohne neue Ver-fahren, z.B. der Elektro- und Informationstechnik, nichtdenkbar. Hochqualifizierte Fachkräfte bilden hierfür die Basis,die die rheinland-pfälzischen (Fach-) Hochschulen – und vorallem die Hochschule Kaiserslautern – in langer Traditionbieten.“

Minister Schweitzer besuchte bei seiner diesjährigen Som-merreise verschiedene rheinland-pfälzische Unternehmen,Kliniken und Wissenschaftspartner. Im Mittelpunkt standendabei die Gesundheitswirtschaft und der Austausch zum Zu-kunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“. „Angesichtsdes demografischen Wandels gewinnt die Förderung von in-novativen Konzepten, Medizintechnik und Telemedizin zu-nehmend an Bedeutung, um eine flächendeckende medizinischeund pflegerische Versorgung in allen Regionen des Landesauch in Zukunft gewährleisten zu können“, so Schweitzerzur Intention seiner Reise.

www.msagd.rlp.de

Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer und Labormitarbeiterin Monika Martin zeigen Minister Alexander Schweitzer ihre Forschung zum EnterischenNervensytem (Foto: Grub)

Großes Aufgebot an Professoren beim Ministerbesuch – Vizepräsident Prof.Dr. Hans-Joachim Schmidt begrüßt die Gäste (Foto: Grub)

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nnovation als industrielles Paradigmaist keine Frage einzelner „goldener“Ideen, sondern das Resultat harter und

systematischer Arbeit. Da viele interna -tional erfolgreiche Unternehmen diese Erkenntnis zum Zentrum ihrer Arbeit machen, steht vor allem die Geschwin-digkeit beim systematischen Innovierenim Mittelpunkt ihrer Innovationstätigkeit.

Master-Studierende im Studiengang Lo-gistik und Produktionsmanagement an derHS Kaiserslautern konnten diese Zusam-menhänge über einige Monate hinwegzum Gegenstand ihres Lernens und ihrerArbeit machen. Im Rahmen einer Veran-staltung, die stark auf kompetenzorien-tiertes Lernen fokussiert war, spannteProfessor Thurnes vom Kompetenzzen-trum OPINNOMETH der Hochschule

Kaiserslautern den Studierenden ein Sze-nario auf, innerhalb dessen sie als Innova-tionsmanagerinnen und -manager inner-halb von drei Monaten „garantiert“erfolgreiche innovative Produkte ihrer fik-tiven Unternehmen erarbeiten mussten.

Die „Garantie“ für Innovation wurde hier-bei über die Nutzung entsprechender Innovationsmethodik hergestellt. Profes-sor Thurnes arrangierte eine Kooperationmit dem weltweit anerkannten Consul-ting- und Softwarehaus Ideation Interna-tional Inc. aus Detroit. Ideation Interna-tional Inc. stellte unter anderem einespezielle Software und Wissensbasis – Directed Evolution TM – zur Verfügung.Diese Software umfasst viele Wissens -elemente der TRIZ-Master Boris Zlotin,Alla Zusmann und weiterer Experten der

systematischen Innovation. Zur Einführungstellte Dr. Frank Zeihsel vom Beratungs-haus Synnovating aus Kaiserslautern –Partner von Ideation International inDeutschland – wesentliche Elemente desVorgehens vor und berichtete einige Suc-cess-Stories internationaler Unternehmen.

Im weiteren Verlauf führte Prof. Thurnesdie Studierenden durch den Prozess dergerichteten Evolution, um innovative Pro-dukte zu schaffen, die nicht zufälliger -weise, sondern konsequenterweise, hohesInnovationspotenzial bieten. Die Metho-dik der Directed Evolution TM weistPfade und Muster auf, entlang derer sich technische und andere Systeme entwickeln. Das Erkennen und gezielteEinwirken auf diese Pfade steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit von Innova -

I

Innovationsmanagement innovativ erlernenKompetenzorientiertes Lernen in Kooperation mit amerikanischem Unternehmen Ideation International Inc. an der HS Kaiserslautern

Studierende des Master-Studiengangs Logistik & Produktionsmanagement nach erfolgreichem Abschluss der Innovationsmanagement-Veranstaltung.

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27HS RUNDSCHAU 3/2014

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Evaluation von Webauf-tritten aus Sicht der KundenEvaluierungen sind in der heutigen Zeit ein wichtiges Instrument in vielen Lebens- und Unterneh-

mensbereichen. Unter einer Evaluierung verstehen Literatur und Praxis allgemein eine Beurteilung

beziehungsweise Bewertung. Einen möglichen Bewertungsgegenstand stellt der Internetauftritt eines

Unternehmens dar. Webauftritte bzw. Webpräsenzen umfassen alle Webseiten eines Anbieters, die

unter einer bestimmten Domain (Internetadresse) zusammengefasst sind. Je nach Zielsetzung des An-

bieters lassen sich unterschiedliche Formen unterscheiden, die von einer kurzen Unternehmensprä-

sentation, über Blogs bis zu Webshops reichen. Von Bedeutung ist insbesondere die Multimedialität,

also die gleichzeitige Verwendung von Text, Bild, Grafik sowie Audio und Video.

ei der Evaluierung von Webprä-senzen sind zunächst grundlegendeEntscheidungen zu treffen. Als ers-

tes stellt sich die Frage nach dem Bewer-tungsobjekt (Bewertungsgegenstand).Dieses kann die gesamte Webpräsenz desUnternehmens mit allen Unterseiten odernur ein Teilbereich sein. Die Differenzie-

rung der Teilbereiche kann nach Unter-seiten oder anderen Kriterien (Inhalte, Bil-der, Navigation, Technik) erfolgen. Imnächsten Schritt entscheidet das Unter-nehmen, wer die Evaluierung seiner Webpräsenz durchführt (Bewertender).Diesbezüglich bieten sich interne bezie-hungsweise externe Experten, Laien oder

technische Systeme an. Auch für den Zeit-punkt der Evaluierung existieren mehrereOptionen, da sie bereits während derKonzeption einer Website erfolgen sollteund sich bis zu deren technischen Um -setzung erstreckt. Danach sind Überprü-fungen und Anpassungen in regelmäßi -gen Abständen oder beim Eintreten

B

tionsprojekten exponentiell. Diese Me-thodik sowie weitere Innovationsmetho-den der TRIZ (Theorie des erfinderischenProblemlösens) stellen eine der beideninhaltlichen Säulen des Kompetenzzen-trums OPINNOMETH dar, welches hierinauch für Unternehmen der Region als An-sprechpartner zur Verfügung steht.

Die Studierenden beschäftigten sich in-tensiv mit verschiedenen Haushaltsgerä-ten und fanden sich in der fiktiven Rolledes Innovations-Managers entsprechen-der Top-Unternehmen, mit dem Auftrag,vielversprechende Neuprodukt-Ideen für das eigene Unternehmen zu konzipie-ren. Einige Studierende staunten nichtschlecht, als kurz nach Abschluss der Veranstaltung auf der IFA in Berlin vieleConsumer-Produkte als innovative Neu-heit vorgestellt wurden, die im Wesent-lichen den eigenen Konzepten stark äh-nelten. Ein Beleg dafür, dass systematischeInnovation sicher zum Erfolg führt – wases im Umkehrschluss noch wichtiger

macht, schnell zu sein. Neben verschie-denen Smart-Home-Ideen für Waschma-schinen, Herde, Trockner und ähnliches,generierten die Studierenden aber auchKonzepte für besonders effiziente undökologisch verträgliche Haushaltsgerätesowie Produktkonzepte, die durch genialeEinfachheit bestechen. Wahrscheinlichwerden auch solche weiter in der Ferneliegenden Konzepte in ein paar JahrenRealität.

Die Studierenden sollten jedoch nicht nur„Innovation lernen“, sondern auch inno-vativ lernen. So wurde die Veranstaltungkonsequent kompetenzorientiert aufge-baut. Die Studierenden durchliefen einenArbeitsprozess, in dem Professor Thurneseher als Coach bzw. Mentor in Erschei-nung trat.

Auch die Bewertung der Veranstaltungresultierte nicht nur aus dem Benoten eines Konzepts oder einer Klausur. Kom-petenzorientierte Methoden wie das

Lerntagebuch und das Portfolio kamenzum Einsatz. Diese ungewohnten Arbeits-formen verlangten den Teilnehmendenein gleichmäßiges Arbeiten und Lernensowie ständige Reflexion der eigenen Er-gebnisse und des eigenen Lernprozessesab.

Kompetenzorientiertes Lernen wird auchweiterhin durch das Kompetenzzentrumunterstützt und in den Veranstaltungenvon Professor Thurnes genutzt werden.Insbesondere die hiermit verbundeneHandlungskompetenz der Absolventen ist ein entscheidendes Differenzierungs-merkmal, mit dem die Studierenden derHS Kaiserslautern sich in ihrem „Innova-tionswettkampf“ von Absolventen ande-rer Institutionen positiv absetzen können.

Prof. Dr.-Ing. Christian M. ThurnesKompetenzzentrum OPINNOMETH

www.OPINNOMETH.de

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

bestimmter Ereignisse notwendig. Sehrvielfältig und komplex sind die Metho -den zur Evaluierung von Webpräsenzen.Neben einer Online-Befragung bieten sicheine persönliche Befragung, Gruppen -diskussionen oder unterschiedliche For-men der Beobachtung an.

Die Frage nach möglichen Bewertungs-kriterien stellt sich häufig am Anfang vonEvaluierungen. Literatur und Praxis ver-wenden dazu beispielsweise folgendeGliederung:

• Inhalt• Design (Gestaltung)• Navigation• Performance• Zugänglichkeit• Quelltext• Interaktion

Detaillierter als die genannten Katego-riensysteme sind Checklisten, die kon-krete Fragen enthalten.

Eine besondere Form der Evaluierung istdie Analyse des Website-Verkehrs mittechnischen Systemen. Mit Hilfe von so-genannten Controlling-Tools lassen sichvielfältige Kennzahlen zu einer Websiteermitteln. Beispielhaft genannt seien dieAbsprungrate, die Verweildauer, die Auf-rufe von Unterseiten oder Downloads.Ergänzend lassen sich Verfahren der Blick-registrierung (Eye-Tracking) zur Bewer-tung einer Website heranziehen. Diesemessen insbesondere die Wahrnehmungeinzelner Elemente (Bilder, Links) durchden Nutzer.

Die Vielzahl von bestehenden Evaluie-rungsmöglichkeiten lässt nicht nur für dieAnalyse von Webpräsenzen sondern da-rüber hinaus auch in anderen unterneh-merischen Bereichen den Wunsch nacheiner „Vereinfachung“ aufkommen. ImFolgenden soll deshalb überlegt werden,wie sich ein von Fred Reichheld entwi-ckeltes Konzept zur kundenorientiertenUnternehmensführung für die Evaluierungvon Webpräsenzen nutzen lässt. DasKonzept in allgemeiner Form stellt einenBezug zwischen der Weiterempfehlungs-absicht von Kunden und dem Erfolg einesUnternehmens her. Im Zentrum steht die Ermittlung des sogenannten Net Promoter Scores.

Der Berechnung des Net PromoterScores geht eine Erhebung bei Kundenvoraus, die in der klassischen Variante nurfolgende Frage beantworten müssen:„Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diesesUnternehmen einem Freund oder Kolle-gen weiterempfehlen?“ Die Beantwortungdurch die Kunden erfolgt mit Hilfe einerSkala von 10 (äußerst wahrscheinlich) bis0 (äußerst unwahrscheinlich). Anschlie-ßend erfolgt eine Kategorisierung in fol-gende Gruppen:

• Kunden, die mit 9 oder 10 antwor-ten, werden als Promotoren einge-stuft

• Kunden, die einen Wert kleiner 7angeben, werden als Detraktorenklassifiziert

• Passiv zufriedene Kunden sindsolche, die mit 8 oder 7 antworten

Durch Subtraktion der Prozentzahl anDetraktoren von der Prozentzahl an Pro-motoren ergibt sich dann der NPS (NetPromoter Score). Passiv zufriedene Kun-den werden für die Berechnung nicht herangezogen. Der NPS liegt im Inter -vall zwischen -100 und +100. Ergänzendist eine Kommentierung der Kunden möglich.

Das Konzept des NPS hat sich trotz ver-einzelter Kritik in der Praxis bisher als sehrerfolgreich erwiesen, da es ein ganzheit-liches Feedback des Kunden sehr zeitnaherfasst und einfach zu ermitteln ist. GroßeUnternehmen insbesondere in den USAhaben mittlerweile ganze Befragungssys-teme nach diesem Ansatz entwickelt.Folglich bietet es sich an, das Konzeptauch für die Evaluation von Webpräsen-zen zu nutzen. Hierbei lässt sich z u-nächst ein NPS-Wert für die ganze Web-präsenz ermitteln. Im einfachsten Fall erfolgt dies mit einer entsprechenden Abfrage der Weiterempfehlungsbereit-schaft zum Beispiel beim Verlassen derWebsite. Die Bereitschaft der Besucherzur Mitarbeit dürfte im Vergleich zu klas-sischen Umfragen wesentlich höher sein,da sich die Frage innerhalb weniger Se-kunden beantworten lässt. Ergänzendkönnen bestimmte Webpräsenzen aus-gewählten Probanden auf einem Note-book, einem Tablet-PC oder einem

anderen Endgerät zur Evaluation gezeigtwerden. Damit lassen sich auch poten-tielle Interessenten erreichen, die dieWebpräsenz noch nicht besucht haben.Außerdem können Unternehmen mit diesem Vorgehen die Wirkung alternati-ver Websitegestaltungen testen. Ergän-zend zum NPS-Wert für die gesamteWebsite lassen sich NPS-Werte für Teil-bereiche ermitteln. Diesbezüglich gibt esvielfältige Abfragemöglichkeiten.

Aussagekräftige Vergleiche sind sowohlbeim NPS für die gesamte Website wieauch für die Teilbereiche möglich, wennein Benchmarkvergleich stattfindet. Hierzubieten sich die Webpräsenzen von Wett-bewerbern an. Ergänzend können auchWebpräsenzen von anderen Branchen alsVergleichsobjekte herangezogen werden,da sich so häufig innovative Ideen gewin-nen lassen. Weitergehende Auswertun-gen nach Zielgruppen (Geschlecht, Alterusw.) führen zu interessanten Zusatzin-formationen.

Insgesamt betrachtet stellt der Net Pro-moter Score zumindest eine Ergänzungder vorhandenen Methoden zur Eva-luierung von Webpräsenzen dar. In Teil-bereichen kann er auch klassische Evalu-ierungen ersetzen. Eine entsprechendeIntegration in ein Evaluierungskonzeptmuss unternehmensspezifisch vorgenom-men werden. Im Vergleich zu sehr de -taillierten Kriterienkatalogen, die von Ex-perten genutzt werden, bietet dieNutzung des NPS zur Evaluierung vonWebpräsenzen eine ganzheitliche Be -wertung aus Kundensicht. Damit wird eine schwer zu bestimmende Gewichtungvon Einzelkriterien vermieden, um zu einem Gesamturteil zu kommen. Die Gewichtung erfolgt stattdessen intuitivdurch die Festlegung auf einen Gesamt-wert. Ein weiterer Vorteil der Methodeist, dass diese sich auch für andere Berei-che des Online-Marketings (zum BeispielE-Mail-Marketing, Online-Werbung) unddarüber hinaus zur Evaluierung andererFunktionsbereiche beziehungsweise Pro-zesse in einem Unternehmen nutzen lässt.Die Evaluierung einer Website eines Un-ternehmens wäre somit ein erster Ver-such, Erfahrungen mit einer zwischenzeit-lich weltweit anerkannten Methode zusammeln und diese bei Bedarf auch in an-deren Zusammenhängen anzuwenden.

Prof. Dr. Michael Jacob

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ereits bei seiner Begrüßung unterstrich der Vizepräsidentund Vorsitzende des einladenden Senatsausschusses, Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt, den Anspruch der Ver-

anstaltung als einem Forum für alle an der Lehre unmittelbar und mittelbar beteiligten Hochschulangehörigen. Der Tag derLehre diene nicht nur der Offenlegung von Meinungen und Einstellungen, sondern insbesondere auch von Bedenken, Fragenund Wünschen der Lehrenden und Studierenden und damit der Anregung und Entwicklung einer hochschulweitenQualitätsdiskussion.

Um insbesondere die Studierenden mit der Veranstaltung an-zusprechen und in diese Qualitätsdiskussion einzubeziehen,wurde in diesem Jahr der inhaltliche Fokus gezielt auf derenWünsche und Interessen ausgerichtet, was bereits im Veran -staltungsmotto „Souverän und erfolgreich durch das Studium“zum Ausdruck kam. Die Stabstelle Qualität in Studium undLehre, bei der gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen des ReferatsStudienverlaufsberatung & Tutorien die organisatorischen Fädender Veranstaltung zusammenliefen, hatte im Vorfeld in Gesprächen mit den studentischen Fachschaftsräten aller HS-Standorte Themen ausgelotet und Vorschläge erarbeitet, dieschließlich in den angebotenen Workshops gezielt aufgegriffenwurden. Diese Themen waren die studentische Mitbestimmungsowie Prüfungen.

Im Workshop 1 setzten sich die Studierenden mit den Möglich-keiten und Auswirkungen studentischer Mitbestimmung an derHochschule Kaiserslautern auseinander. Nach einem erstenÜberblick über die Struktur studentischer und hochschulischerEntscheidungsgremien wurden mit der Methode „Gruppen-puzzle“ in zwei aufeinander aufbauenden Diskussionsrunden

verschiedene Aspekte herausgearbeitet und reflektiert, die stu-dentische Mitbestimmung ermöglichen. Zum Schluss versetztensich die Teilnehmer/innen in die Rolle einer/s studentischen Vi-zepräsidentin/en und formulierten ihre „Agenda 2014 – Stu-dentische Mitbestimmung“. Ein wesentliches Element darin war die Schaffung von mehr Transparenz, sowohl hinsichtlich der Arbeit hochschulischer aber auch studentischer Gremien. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Beschreibung vonAnforderungen für Gremienmitglieder gewünscht. Die Teil-nehmer/innen forderten eine frühzeitige Einbindung in die Ent-scheidungsfindung und würden gerne an der Entwicklung vonKonzepten für die Hochschule mitarbeiten. Als wichtigste Res-source für studentisches Engagement stellte sich der Faktor„Zeit“ heraus, weshalb eine Kreditierung des derzeit ehren -amtlichen Engagements diskutiert wurde.

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

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Tag der Lehre 2014„Souverän und erfolgreich durch das Studium“ – studentische Themen im Mittelpunkt

Die Vermittlung der Studieninhalte im Rahmen einer qualitätsbewussten Lehre steht ander Hochschule (HS) Kaiserslautern natürlich tagtäglich im Mittelpunkt. Gleichwohl istdiesem Kernbereich mit dem „Tag der Lehre“ regelmäßig eine gesonderte Veranstal-tung gewidmet, bei der sich Mitglieder der gesamten Hochschule ganz gezielt und abseitsdes Tagesgeschäfts über Themen aus dem Bereich Studium und Lehre informieren undaustauschen können. In diesem Jahr waren etwa 70 Lehrende, Mitarbeitende und Stu-dierende der Einladung des Senatsausschusses Qualität und Lehre gefolgt und nutztendie Veranstaltung, die am 12. November am Kammgarn-Campus in Kaiserslautern statt-fand, um sich intensiv mit Beispielen, Ansätzen und Aspekten der Hochschullehre aus-einanderzusetzen.

Constanze Schmitz (l.) und Viola Küßner (r.) von der Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre mit dem studentischen Co-Moderator Max Frantz (Foto: Nicole Ulrich)

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Im Workshop 2 erarbeiteten Studierende unter Zuhilfenahmeder Methode des „World-Café“ ihre Vorstellungen von eineroptimalen Prüfung. An vier verschiedenen Tischen wurde einejeweils andere Fragestellung behandelt. Diskutiert wurde überden optimalen Prüfungszeitraum, über das beste Prüfungsformat,den Inhalt einer guten Prüfung sowie über das Ziel und dieFunktion einer Prüfung. Dreimal waren die Gruppen an den Ti-schen anders zusammengesetzt. Das auf diese Weise gesam-melte und gewachsene Wissen wurde anschließend allen prä-sentiert. Auffallend war wie vielfältig die Prüfungspraxis an denverschiedenen Standorten ist, denn aus allen Fachbereichen wa-ren Studierende vertreten, die ihre Erfahrungen eingebracht ha-ben.

Das Thema Hochschulprüfungen wurde darüber hinaus in einemweiteren Workshop beleuchtet, der ausschließlich Lehrendender Hochschule vorbehalten war und von Prof. Dr. ChristianThurnes geleitet wurde. Im Workshop mit dem Titel „Prüfungen– Erfolgreich Lehren“ ermittelten Lehrende zunächst im Rahmenvon Partnerinterviews mit einem Kollegen bzw. einer Kollegindie für sie wichtigen Aspekte zum Thema Prüfen. Dabei kristal-l isierte sich das kompetenzorientierte Prüfen für alleTeilnehmer/innen als der wichtigste Aspekt heraus, der in dersich anschließenden Themendiskussion im Hinblick auf Hinter-grund und Ursachen sowie Hindernisse und Lösungen näherbetrachtet wurde.

Spannend war die Gegenüberstellung der Ergebnisse der beidenPrüfungsworkshops in der großen Abschlussrunde, zu der dieTeilnehmer/innen aller Workshops nach der Pause zusammenkamen. Grundsätzlich stimmten Studierende und Lehrende darinüberein, dass die klassische „Klausur“ gewiss nicht immer dieoptimale Prüfungsform sei. Andererseits zogen auch beide Grup-pen das Fazit, dass nicht gänzlich auf die Prüfungsform Klausurverzichtet werden könne. Auf jeden Fall wurde der Bedarf deut-lich, den Einsatz von alternativen kompetenzorientieren Prü-fungsformaten voranzubringen.

In der Plenumsdiskussion wurde auch die wichtige Funktion derTeambildung betont. Gerade Studierende, die in den Fachschaf-ten engagiert sind, wünschten sich mehr Unterstützung seitensder Hochschule, um die Erstsemester besser aufnehmen undeinbinden zu können. Vorgeschlagen wurde etwa die Studien-einführungstage zeitlich auszudehnen, gezieltere Teambildungs-

veranstaltungen zu ermöglichen und den organisatorisch ver-antwortlichen Studierenden die Zeit dafür zur Verfügung zustellen.

„Das Experiment, die Veranstaltung hauptsächlich in Form vonWorkshops anzubieten, können wir als durchaus gelungen be-zeichnen“, bewertete Viola Küßner von der Stabsstelle Qualitätin Studium und Lehre die erstmalig für einen Tag der Lehre ge-wählte Veranstaltungsform. „Damit haben wir es geschafft, inder leider nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit direkt indie konstruktive Diskussion einzusteigen. In der Abschlussrundehaben sich Studierende, Lehrende und die Hochschulleitung un-mittelbar und angeregt ausgetauscht.“ ergänzte Olivera Jovic,die Leiterin des Referats Studienverlaufsberatung & Tutorien.

Dabei werden es nicht nur die Ergebnisse der Workshops sein,die in der Folge wichtige Impulse für handlungsorientierte Ent-wicklungen liefern können, sondern auch das Feedback, das zu-sätzlich im Rahmen der abschließenden Plenumsdiskussion gewonnen wurde, legte entsprechende Potenziale und Aspekteoffen. Sehr zufrieden zeigte sich denn auch der Präsident derHochschule Kaiserslautern, Prof. Dr. Konrad Wolf, mit der Ver-anstaltung und sprach in seinem Schlusswort von einem nach-haltigen Format, das seinen Beitrag dazu leiste, die Qualitäts -kultur an der Hochschule insgesamt zu unterstützen.

Zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat sicherlich auch der von verschiedenen Hochschulreferaten und lehrunter-stützenden Einheiten betreute Info-Markt, der während der gesamten Veranstaltung zur Informationsbeschaffung und füranregende Gespräche genutzt wurde. Besonderer Dank ge-bührt auch dem AStA am Campus Zweibrücken, dessen inEigen initiative erstellter und publizierter Imagefilm die Wer-bung für die Veranstaltung insbesondere unter den Studieren-den sehr unterstützt hat.

Alles in allem können die Zuständigen mit dem diesjährigen Tagder Lehre sehr zufrieden sein und man darf bereits gespannt sein, mit welchem Schwerpunktthema sich die nächste Ver -anstaltung dieser Art beschäftigen wird.

Wolfgang KnerrViola Küßner

Constanze Schmitz

Prof. Dr. Christian Thurnes erarbeitet mit Lehrenden, wie kompetenz-orientierte Prüfungen konzipiert werden können (Foto: Nicole Ulrich)

Angeregte Diskussionen mit der Hochschulleitung Vizepräsident Prof. Dr.Hans-Joachim Schmidt (vorne links), Präsident Prof. Dr. Konrad Wolf (vorne rechts) (Foto: Nicole Ulrich)

HS RUNDSCHAU 3/2014

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rof. Jens Wendland formulierteseine Aufgabenstellung wie folgt:

„Gemeint ist das visuelle Ergebnis einer digitalen Panne, ein ‚Verrutschen’ von Pixeln aufgrund kleiner Störungen in einem digitalen Programm oder in derHardware. Man kennt das aus Fehlern bei Computerspielen oder beim ‚Ver-schießen’ von Fotos bei der Übermitt -lung von Bilddateien. Seit einiger Zeit verschiebt sich nun der Blick auf diesePhänomene. Im Ärgernis eines digitalenDefektes werden reizvolle (meist grafi-sche) Strukturen entdeckt, die eine ganzeigene Ästhetik des Unperfekten mit sich bringen. Aus der Fehlfunktion wirdein ‚happy accident’ (Scott Fitzgerald).Grafik Design, Typografie, Film, Kunst und Musik arbeiten schon sehr aktiv mitdiesem Begriff – wir werden in diesemSemester erkunden, ob er unser Den-ken ü� ber das Entwerfen von Möbeln und Objekten befruchten kann.“

Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff glitch bildete die Basis eines eigenen Möbelentwurfes, der 1:1von den Studierenden umgesetzt wurde.

Es ging dabei nicht um die Übernahmevon in der glitch-art üblichen grafischenPattern, sondern um eine designtheore-tische Untersuchung der Layer, auf denenim Bezug auf ein Möbeldesign glitchesentstehen könnten. Es ging um die Ent-deckung dieser spannenden, oft sehr leisen Störgeräusche (noise), die ein Pro-dukt auf selbstverständliche Art sympa-thisch und eigenständig werden lassen.

Das bewusste Erzeugen von glitches(glitch-alike) bzw. das Erzeugen von Pro-zessen, bei denen glitches entstehen,setzte ein Wissen ü�ber das Fehlerfreie(das Richtige?) voraus. Im willkü� rlichenEntwickeln, ja selbst im Zulassen des Im-perfekten sind glitches dabei auch immereine Unterwanderung der etablierten Designmodelle. Aus Überlegungen dieserArt heraus entwickelten die Studieren-den das Design Ihres Möbels.

P

glitch – Ästhetik des FehlersMöbel und Objekte im Sommersemester 2014

Was ist eigentlich ein glitch? Der Ursprung des Begriffsglitch ist nicht recht auszumachen: vielleicht ein Kunst-wort aus goof (Panne und hitch (Störung), evtl. aberauch vom jiddischen glitshen bzw. vom deutschen glit-schen abgeleitet (wegrutschen).

„A Tub of“ von Kathrin Jung

„Aufhänger“ von Veronika Schwarzenböck

„ELL“ von Tatjana Berwald

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32 HS RUNDSCHAU 3/2014

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Die theoretischen Untersuchungen unddie entstandenen Möbel der Studieren-den wurden in einer Dokumentation mit dem Arbeitstitel glitch Ästhetik desFehlers zusammengefasst. Alle Seminar-teilnehmenden erstellten dabei ein eige-nes ‚Kapitel’ dieser Dokumentation.

Fotos: Projektbeteiligte undDipl.-Ing. (FH) Nadin Schumacher

Text: Prof. Jens Wendland und Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

„Rebell“ von Philip Möbius

„Rubber Chair“ von Pauline Pommerenke

„Schmuckstück“ von Anette Münch

„Die Dokumentation“

„Triangle“ von Kerstin Graupner

„INSIDE-OUT” von Mandy Finke

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33HS RUNDSCHAU 3/2014

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

mmer mehr Unternehmen automati-sieren ihre Geschäftsprozesse mit Hilfe von Workflow- oder Business

Process Management-Systemen (BPMS).Im Gegensatz zu herkömmlicher Soft -ware werden die Abläufe nicht mehrkomplett programmiert, sondern in Formgrafischer Ablaufdiagramme modelliert.Dies reduziert nicht nur den Entwicklungs-aufwand, sondern erleichtert auch Ände-rungen an den implementierten Prozes-sen. Die grafischen Modelle sorgen zudemfür ein gemeinsames Ver ständnis vonFachabteilungen und IT-Experten.

Das neue Lehrbuch von Professor All-weyer aus dem Fachbereich Informatikund Mikrosystemtechnik führt schrittweisein alle wichtigen Aspekte eines BPMS ein.Anhand eines einfachen Angebotsprozes-ses werden das Prinzip und die Architek-tur eines solchen Systems erklärt. Einezentrale Rolle spielt die Modellierung derPro zesse mit ihren Verzweigungen, paral-lelen Abläufen, Ausnahme-Behandlungenetc. Die Prozessmodelle müssen abernoch um zahlreiche weitere Aspekte er-gänzt werden, bevor sie ausgeführt wer-den können. Hierzu gehören die Fest -

legung der beteiligten Benutzer-Rollenund der zu verwendenden Daten, aberauch Regeln, Benutzerdialoge und Aufrufeanderer Systeme. Diese Themen werdenim Buch ebenso besprochen wie die Ad-ministration eines BPMS sowie die Über-wachung und Auswertung der durchge-führten Prozesse.

Das besondere an dem Buch, das aus einer Vorlesung im Master-Studiengang In formatik entstand, sind die zahlreichenund ausführlich erläuterten Beispielpro-zesse. Sie können von der Begleitweb-seite des Buchs heruntergeladen und aufeinem frei verfügbaren Open Source-BPMS direkt ausgeführt und als Grund-lage für die Entwick lung eigener Prozes-se ver wendet werden. Hierdurch werdendie behandelten Problemstellungen undKonzepte konkret erfahrbar. Zwar unter -scheiden sich die am Markt erhältlichenBPMS in vielen Details, doch finden sichdie im Buch vermittelten Grundlagen inallen gängigen Systemen wieder. Sie sinddamit unabhängig von einem bestimmtenProdukt anwendbar.

Prof. Dr. Thomas Allweyer

Lehrbuch zu Business Process Management-Systemen

I

Thomas Allweyer:BPMS – Einführung in Business Process Management-SystemeBOD, Norderstedt 2014ISBN 978-3-7357-4030-4

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite zum Buch:www.kurze-prozesse.de/bpms-buch

on der Datenschutzproblematik in sozialen Netzwerken bis hin zuneuen Wegen in der Krebsfor-

schung gibt der neu erschienene For-schungsbericht 2014/2015 Einblicke in dieVielfalt aktueller Forschungsthemen, diean der Hochschule Kaiserslautern bear-beitet werden. Einen Vorgeschmack aufden Inhalt geben die folgenden Beispiele:

Soziale Netzwerke sind aus dem Lebenvieler Menschen nicht mehr wegzuden-ken. Aber wie können Jugendliche für dieDatenschutzproblematik sensibilisiertwerden? Informatikprofessor BernhardSchiefer entwickelt gemeinsam mit demLandesdatenschutzbeauftragten vonRheinland-Pfalz spielerische Ansätze fürJugendliche zur Auseinandersetzung mitdiesem wichtigen Thema.

Neue Wege in der Krebsforschung be-schreitet Professor Sven Ingebrandt mitseiner international besetzten Arbeits-gruppe Biomedizinische Messtechnik amCampus Zweibrücken. In Kooperation mitanderen Forschergruppen weltweit arbei-tet er an einem Verfahren zur zuverlässi-geren Früherkennung von Prostata-Krebsunter Einsatz von Nanodraht-Sensoren.

Energieeffizienz ist eines der wichtigsteningenieurwissenschaftlichen Themen. Aneinem neuartigen elektrischen Antriebs-system arbeitet Doktorand ChristianSchumann unter fachlicher Betreuung vonProfessor Edgar Stein. Ihr Ansatz beruhtauf der kompletten Systembetrachtungund konnte bereits als Prototyp realisiertwerden.

Projektarbeit an der Hochschule ist an-gewiesen auf engagierten wissenschaft-lichen Nachwuchs. Ihm sollen deshalbauch wissenschaftliche Karrierewege er-öffnet werden. In die Forschungsprojekte

Aktueller Forschungsbericht der Hochschule Kaiserslautern erschienen

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34 HS RUNDSCHAU 3/2014

ie Innovationsmethodik TRIZ(Theorie des erfinderischenProblemlösens) stellt eines der

Kernthemen des KompetenzzentrumsOPINNOMETH von Professor Dr. Chris-tian Thurnes an der HS Kaiserslautern am Standort Zweibrücken dar. Ein Haupt -anliegen des Kompetenzzentrums ist dieVerbreitung dieser überaus erfolgver -sprechenden Methodik in ganz Deutsch-land und insbesondere der Region – sowohl in der Lehre, aber vor allem auchin der industriellen Anwendung.

Vor diesem Hintergrund wirkt Prof. Thur-nes als stellvertretender Vorsitzender imRichtlinienausschuss des VDI (VereinDeutscher Ingenieure) für Innovations-methodiken (VDI-GPP-FA320) mit. DerAusschuss arbeitet an einer VDI-Richt-linie, welche die Grundlagen der kom -plizierten Methodik allgemein verständlichbeschreibt und dann vor allem ein ver-lässliches Fundament für die breite Anwendung der Methodik bildet. Stan-dards wie Normen und Richtlinien sindin technischen und organisatorischen Fel-dern sehr wichtig, da sich zum Einen dersogenannte „Stand der Technik“ darausableiten lässt und andererseits bilden sie die Grundlage für die Curricula unter-schiedlichster Bildungsinstitutionen undAusbildungen.

Der Richtlinienausschuss traf sich zuletztam 26.September in Zweibrücken. DieTeilnehmenden entstammen Universitä-ten und Hochschulen sowie verschie -denen Firmen, wobei insbesondere Technologiekonzerne vertreten sind. Eshandelt es sich hauptsächlich um erfah-rene TRIZ-Anwender aus Lehre, Industrieund Beratung. Vor der Arbeitssitzung am Campus Zweibrücken lud KlausMeissner, Director Product Strategy beiTEREX Cranes, eine Delegation des Aus-schusses in das Kranwerk in der Dingler-straße in Zweibrücken ein. Neben einerWerkführung stand hierbei insbesondereder Austausch zu Fragen und Praktikendes Innovationsmanagements und derInnova tionsmethodik im Mittelpunkt.

Unternehmen der Region können sichbeim Kompetenzzentrum OPINNO-METH der HS Kaiserslautern/StandortZweibrücken über die Innovations -methodik TRIZ informieren und ent -sprechende Kontakte knüpfen. ProfessorThurnes betont, dass Innovationserfolgweniger eine Frage von Genialität sei, sondern viel wichtiger sei das Innovati-onstempo – und das lässt sich wieder -um durch methodische Ansätze deutlicherhöhen. (HS KL)

Weitere Informationen im Internetwww.OPINNOMETH.de

Ihr Ansprechpartner:Prof. Dr. Christian ThurnesTel: 0631/3724-5265 Mail: [email protected]

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

TRIZ-Innovationsmethodik gewinnt anVerbreitung in Industrie und LehreRichtlinienausschuss für Innovationsmethodiken tagt in Zweibrücken

Klaus Meissner (rechts) und Prof. Thurnes (3. v. links) mit einer Delegation des VDI-Richtlinienausschuss Innovationsmethodiken beim Besuch von TEREX Cranes

der Hochschule sind zurzeit mehr als30 kooperative Promotionen integriert.Kooperativ bedeutet in diesem Zusam-men hang, dass die formale Abwicklung aneiner Partneruniversität mit Promo-tionsrecht abläuft.

Nicht nur die Steigerung der Drittmittel-einnahmen auf über 6 Mio. Euro im Jahr2013, sondern auch andere Indikatorenwie die Zahl der Publikationen, Patent -anmeldungen und kooperativen Pro-motionsverfahren unterstreichen die er-

folgreiche Forschungsaktivität der Hoch-schule. Zunehmend gewinnen interna-tionale Zusammenarbeiten an Bedeu-tung. Davon zeugen nicht zuletzt Berichteüber Forschungsfreisemester im aktuellenForschungsbericht. Professor Albert Meijverbrachte sein Forschungssemester in einer Biomechanik-Arbeitsgruppe an der Tokyo Metropolitan University, Prof.Marc Piazolo verfolgte an der Stellen-bosch University in Südafrika die Aus -wirkung der US-Geldpolitik auf Kapital-ströme ins südliche Afrika.

Wer mehr über die verschiedenen For-schungsprojekte erfahren möchte, istgerne eingeladen sich die pdf Datei unterhttp://www.hs-kl.de/uploads/media/Kaiserslautern_HS_Internet.pdf he-runterzuladen oder ein gedrucktes Exemplar beim Referat Forschung undPro jektkoordination anzufordern. Deraktu elle Bericht entstand wie seine Vor-gänger in Kooperation mit dem media-print infoverlag.

Dr. Susanne Schohl

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m Rahmen eines studentischen Ent-wurfsprojekts, das interdisziplinär inden Studiengängen Innenarchitektur

und Virtual Design an der HochschuleKaiserslautern im Sommersemester 2014erarbeitet wurde, haben sich die Studie-renden mit den Qualitäten von ORTENbeschäftigt. Der französische Anthropo-loge Marc Augé unterscheidet in diesemZusammenhang den ORT mit seiner ihmeigenen Identität vom NICHT-ORT, dermit keinem besonderen Erinnerung-swert belegt ist, weil er keine identitäts-stiftenden Merkmale aufweist. Zu diesenNICHT-ORTEN zählt er neben anderenauch Haltestellen im öffentlichen Raum.

Mit dieser Thematik setzte sich das Semesterprojekt auseinander. SechsGruppen von Studierenden suchten sichgeeignete Haltestellen in Kaiserslautern(am Rathaus, Pfaffplatz, Hauptbahnhof

und Schillerplatz) für interaktive Instal-lationen aus und bespielten diese am 17. Juli 2014 in einer Ein-Tagesaktion zwischen 10.00 Uhr und 23.00 Uhr.

Ankündigung der Projekte Plakatierung zur Bewerbung der Aktion

Abendinstallation Fragmente an der WALL-Haltestelle am Schillerplatz vorm Theater

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Von ORTEN undNICHT-ORTEN zuLAUTER STELLENInterdisziplinäres Projekt im Sommer 2014

Wie kann ein solcher NICHT-ORT zum ORT mit Identifikation werden?

Aufbau Installation Fragmente

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Teilnehmer der interdisziplinären studentischen Projektgruppen:

HAUPTBAHNHOF Kerstin Graupner, Kathrin Jung, Dominik Maslo,Thien Trang Vu Thi, Monique Frank, Selina Buckel und Artur Bäcker.

SCHILLERPLATZ Annette Münch, Daniela Kitte, Alex Müller, Eric Stacke, Florian Tasser, Christopher Mackin und Tim Witprächtiger.

RATHAUS A Pauline Pommerenke, Marie Fritz, Laura Kaufmann, Nicolas Block, Franz Abendrot, Kathrin Attman, Sascha Vogel, Sarah Steinberg und Johannes Ruf.

RATHAUS B Jennifer Rauer, Valeriya Kostova, Andrea Schütz, Lena Rottmann, Cor binian Butz, Claudia Barz und Keshia Freeman.

PFAFFPLATZ Tatjana Berwald, Mandy Finke, Nathalie Krugel, Marika Singer, Angelika Wolf und Patrycja Kostka.

RATHAUS C Philipp Möbius, Falco Möbius, Dennis Rappel, Alexander Bodemer, Jennifer Tesch und Nina Najem.

MEDIA TEAM Aleksej Skrypnik, David Kebrich, Artur Eurich und Philipp Arnold.

Interdisziplinäre Betreuung erfolgte durch:

Prof. Thomas Wagner, Prof. Dr. Ulrich Winko, Prof. Werner Glas, Prof. Stefan Hofmann und Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Interaktion meinte in diesem Projekt denEinbezug aller Personen, die an diesemTag die Haltestellen benutzten, ebensoaber auch aller interessierter Bürger, diemittels Plakaten und Internetmedien aufdie Aktion aufmerksam gemacht wurden.Eine hohe Beteiligung der Bürger be-stimmte die Qualität der einzelnen Pro-jekte wesentlich mit.

Dieses sehr aufwendige Semesterprojektkonnte zuletzt nur durch die überausfreundliche Unterstützung von Seiten derStadt Kaiserslautern, der Stadtwerke Kai-serslautern (SWK), des VerkehrsbundesRhein-Neckar (VRN), der Firma Wall AGund der Kreissparkasse Kaiserslautern ent-stehen.

Fotos: Media Team und Co

Text: Prof. Werner Glas und Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Tagesinstallation Fadenspiel am Schillerplatz

Installation Memoria am Hauptbahnhof

Installation Fadenspiel am Schillerplatz

Aufbau Memoria

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Flickwerk in Abendstunden

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

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KÖRPERHÜLLEErstsemester-Stegreif im Fach GRUNDLAGEN DES RÄUMLICHEN ENTWERFENS

„Entwerfen Sie ein Gewand aus Papier oder papierähnlichen Materialien, das Sie selber tragen sollen.“

So lautete die Kernaussage der GDE-Aufgabenstellung für Architektur- und Innen -architektur-Studierende im Wintersemester 2014/2015.

Präsentiert wurden die Gruppenarbeiten am Donnerstag, den 23.10.2014 in Form einer großen Modenschau auf einem eigens dafür aufgebauten Laufsteg in den Räum-lichkeiten des Campus Kammgarn.

Kleidung ist unsere zweite Haut. Sie ist sowohl ein Schutzmantel als auch als Selbst-darstellungs-Medium und Schmuck zu verstehen. Die Aufgabe der Studierenden bestand darin, sich mit den Ausdruckskräften, die ein Gewand haben kann zu beschäf-tigen und die verschiedenen Eigenschaften und Anmutungen (wie zum Beispiel: ARMES GEWAND – Mönch – Rückzug oder SCHRILLES GEWAND – Schauspieler– Darstellung) sichtbar zu machen.

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AUS FORSCHUNG UND LEHRE

Ziel war es, ein auf die jeweilige Themen-stellung bezogenes Gewand zu entwerfen,welches die Physiognomie und den Ge-samtausdruck den „Trägers“ berücksich-tigt. Zu beachten galt es die Möglichkeitendes Materials Papier, die Art der Fügungund die Ausdruckskräfte der Form, umeine möglichst einmalige und bemerkens-werte Kreation schaffen zu können.

Im Fokus der Themenstellung lagen dieVermittlung eines ganzheitlichen Gesamt-empfindens, das Verständnis von Gestikund Ausdruckskräften, Verbindungstech-niken, Materialgefühl, kompositorische Fä-higkeiten und natürlich die Ideenfindung.

Die Betreuung des Faches erfolgte vonDekan Prof. Gregor Rutrecht und Prof.Andreas Gierer. Unterstützt wurden diebeiden Innenarchitektur- und Architek-tur-Professoren von den AssistentenDipl.-Ing. Eva Maria Ciesla, Jacqueline Gre-gorius M.Sc., Dipl.-Ing. Susanne Heyl, Dipl.-Ing. (FH) Jochen Sinnwell und Dipl.-Ing.(FH) Nadin Schumacher.

Fotos: Dekan Prof. Gregor Rutrecht

Text: Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

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RUND UMS STUDIUM

um Ende des Sommersemestersfolgten rund 40 Studierende ausdrei verschieden Hochschulen

der Einladung von MLP und kamen zumersten „Finance Slam“ in die Unterneh-menszentrale nach Wiesloch. In Anleh-nung an Science-Slams aus den Naturwis-senschaften vermittelt der Finance Slamauf einfache, humoristische und unterhalt-same Art und Weise Finanzthemen. DerFinanz- und Vermögensberater MLP willmit diesem Format die finanzielle Allge-meinbildung unter jungen Erwachsenenund Studierenden verbessern.

Prof. Dr. Christian Armbruster als Leiterdes Studiengangs Finanzdienstleistungenim Fachbereich Betriebswirtschaft derHochschule Kaiserslautern war von derIdee des Finance Slam sofort begeistert

und stellte das Projekt seinen Bachelor-Studierenden vor. Insgesamt 12 Studie-rende fanden sich in drei Slam-Teams zusammen und erarbeiteten über zwei Monate Slams aus den Bereichen Vor-sorge, Vermögen, Gesundheit, Versiche-rung und Finanzierung. In der Wahl desThemas sowie dessen Ausarbeitung undGestaltung gab es, außer einer zeitlichenRestriktion von 10 Minuten pro Vortrag,keinerlei Vorgaben.

Im großen Finale in Wiesloch standen sichschließlich 9 Slam-Teams der Hochschu-len Ludwigshafen, Augsburg und Kaisers-lautern/Zweibrücken gegenüber. DieGruppe „Die Kleinbürger“ schickte JensPalme (Kaiserslautern) auf die Bühne. Ererläuterte mit einem Augenzwinkern, wa-rum er und auch alle Anwesenden lieberauf das Bausparen verzichten sollten. Fürdie „Finance Spinner“ slamte Jan Müller,ebenfalls Kaiserslautern zum Thema „Stirblangsam – Riester Rente reloaded“. Dasdritte Kaiserslauternteam „Puzzel“ mitFrontmann Kevin Stein erklärte mit Hilfeeiner Bananen-Metapher den Aktien-markt. Bei der Abstimmung via Publi-

kumsapplaus siegte mit nur 0,1 Db mehrdie Augsburger Gruppe „Circus Augs-burg“ gegenüber den Zweibrückern „DieKleinbürger“. Aufgrund der knappen Ent-scheidung spendierte MLP als Sieger -prämie beiden Teams einen Gutscheinfür den Europapark Rust.

„Wie unterschiedlich und ideenreich alle Vorstellungen waren ist faszinierend.Dass alle Teilnehmer sich fachlich aus-führlich mit den einzelnen Themen-schwerpunkten auseinandergesetzt ha-ben, war deutlich zu erkennen, denn nurso gelingen humoristische Pointen“ be-stätigte Prof. Armbruster den Erfolg derVeranstaltung. Auch alle Teilnehmer derHochschule Kaiserslautern zeigten ihreBegeisterung über die gelungenen Prä-sentationen. Irina Schwarz aus der Gruppe„Puzzel“ bemerkt in Ihrer Seminararbeit:„Dies ist eine gute Alternative, um die Fi-nanzbranche auf interessante und humor-volle Art und Weise zu präsentieren. Fürmich war das auf jeden Falle eine positiveErfahrung.“

Ulrike Joseph

Hochschule Kaiserslauterngeht neue Wege der Wissens-vermittlung: Finance Slam!Das Team die „Die Kleinbürger“ des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaft/Finanzdienstleistungen be-

legte nach einem knappen Finale den zweiten Platz im erstmals durchgeführten „Finance Slam“ der MLP.

Gruppenfoto aller teilnehmenden Hochschulen bei der Abstimmung (Foto: MLP)

Jens Palm von der Hochschule Kaiserslautern beiseinem Auftritt für das Team „Die Kleinbürger“(Foto: MLP)

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RUND UMS STUDIUM

n Zweibrücken begrüßte neben der Hochschulleitung auch Oberbürgermeister Kurt Pirmann die Studienanfängerinnenund -anfänger. Auch ein Gottesdienst gehört traditionell zur Semestereinführung am Studienort. Ebenso wenig lässtes sich der Pirmasenser Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis nehmen, die Neuen an der Hochschule am Campus

Pirmasens zu begrüßen. In Kaiserslautern empfängt der dortige Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die Erstsemestervon TU und Hochschule gemeinsam im Fritz-Walter-Stadion. Ein abwechslungsreiches Programm mit team -bildendem Charakter bot der Fachbereich Bauen und Gestalten. Mehr dazu im folgenden Artikel.

I

u Beginn eines jeden Wintersemesters werden dieNeuankömmlinge im Fachbereich Bauen und Gestaltenmit einem abwechslungsreichen Programm begrüßt.

Die Erstsemestereinführung ist eine gute Gelegenheit künftigeKommilitonen und Kommilitoninnen sowohl aus dem eigenenStudiengang, als auch aus den verwandten Studiengängenkennen zu lernen, sowie mit den Gebäuden der Hochschulevertraut zu werden. Für viele beginnt hier der erste Kontaktzum Studentenleben in Kaiserslautern.

Workshops, welche unter der Leitung von Professoren undAssistenten angeboten werden, bieten den frisch gebackenenStudierenden die Gelegenheit einen ersten, spielerischenEinblick in den Themenkomplex des Fachbereichs Bauen undGestalten zu erlangen und erste Kontakte mit zukünftigenKommilitonen zu knüpfen.

Fotos: Tobias FilianText: Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Hochschule heißt ihre Erstsemester willkommenMit Einführungs- und Begrüßungsveranstaltungen verschiedenster Art hießen die fünf Fachbereiche an den drei Studienorten insgesamt 1620 Erstsemester willkommen.

Impressionen der Erstsemester-Begrüßungim Fachbereich Bauen und Gestalten

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Künstlerisches Talent war beim Workshop „Abbild“ der Assistenten Jochen Sinnwell und Robert Meyer-Pyritz aus dem Studiengang Innenarchitektur gefragt.

Auch beim Workshop „Motion Action Painting“ der Assistenten Gabriele Bingula und Andreas Aust aus dem Studiengang Virtual Designwar Teamwork angesagt.

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41HS RUNDSCHAU 3/2014

RUND UMS STUDIUM

Im Workshop „Bru�ckenschlag“, den Prof. Dr. Schanzenbach und Dipl.-Ing. (FH) Klaudia Emrich mit studentischen Helfern aus dem Studiengang Bauingenieurwesen konzipiert und betreut haben, bauten die Erstsemester aus Dachlatten Brücken, die anschließend einem Belastungstest ausgesetzt wurden.

„Luftschlösser“ konnten die Erstsemester im Workshop von Prof. Gregor Rutrecht und Assistent Jens Betha aus dem Studiengang Innenarchitektur bauen.

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RUND UMS STUDIUM

aiserslautern. Die gemeinsame Erstsemesterbegrüßungim Fritz-Walter-Stadion hat in Kaiserslautern bereitsTradition. Am Abend des 12. November luden Stadt,

TU und Hochschule Kaiserslautern zusammen mit dem 1. FCKerneut in die Walter-Elf-Lounge des Stadions ein. Wieder konn-ten sich die Gastgeber über ein volles Haus freuen, so vieleNeulinge der beiden Hochschulen waren der Einladung gefolgt.

Die Veranstaltung bot nicht nur eine ideale Kulisse zum gegen-seitigen Kennenlernen, sondern auch reichlich Gelegenheit, zuerfahren, was die Stadt außer den beiden Hochschulen zu bietenhat: 35 Aussteller präsentierten sich beim großen Infomarkt mitallem, was zum ersten selbstständigen Leben in der Stadt gehört.Von Arbeitsagentur über Stadtsparkasse bis Verbraucherzentrale,von kulturellen und sportlichen Freizeitangeboten bis hin zu au-ßercurricularen Angeboten der beiden Hochschulen und stu-dentischen Initiativgruppen, war ein breites Spektrum abgedeckt.Zudem konnten sich die Erstsemester über eine Freikarte fürsHeimspiel des 1. FCK freuen, die der Verein allen Studienanfän-gern spendierte. Zur Auswahl standen die Begegnungen gegenErzgebirge Aue oder SV Sandhausen.

Aufsichtsratsmitglied, Prof. Dr. Gerhard Steinebach, der den1. FCK als Gastgeber vertrat, hofft, dass der eine oder die andere unter den Studierenden durch den Besuch des Spielsvom „Betzefieber“ angesteckt wird und den Verein weiterhin

als Fan unterstützt. Nicht nur als Aufsichtsratsmitglied des FCK,sondern auch als Professor für Raum- und Umweltplanung derTU freut er sich über das umfassende Angebot des Hochschul-sports, das er den Studierenden ausgiebig zu nutzen ans Herzlegte. Fürs Studium wünschte er ihnen viel Erfolg und einenguten Abschluss.

Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern,empfing die neuen Studierenden mit den Worten, dass der TUdie Nähe zu ihren Studierenden sehr wichtig sei und die gesamteHochschulleitung Wert darauf lege, beim Empfang der Studien-anfänger/innen dabei zu sein. Er empfahl den Studierenden, dievielfältigen Angebote von Hochschulsport und Kultur an derTU anzunehmen und sich mit Kommilitonen zusammenzutun,um gemeinsam das Studium zu bewältigen.

Prof. Dr. Konrad Wolf, Präsident der Hochschule Kaiserslauternhieß die Erstsemester ebenfalls in seiner Hochschule willkom-

Erstsemester-begrüßung im Fritz-Walter-Stadion

Schwarz und weiß ging es im Workshop XXX der Assistentinnen Jacqueline Gregorius, Eva-Maria Ciesla und Nadin Schumacher aus denStudiengängen Architektur und Innenarchitektur zu.

Großer Andrang bei Erstsemesterbegrüßung – Stadt lockt mit attraktivemKulturangebot für Studierende (Foto: Grub)

PräsentationPause

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men, in der die kurzen Wege und das persönliche Verhältnis zuden Studierenden ganz oben auf der Prioritätenliste stünden. Erverwies auf das umfassende Betreuungsangebot der Hochschule,das er die Studierenden zu nutzen ermutigte. Ebenfalls riet er,sich in studentischen Gremien zu engagieren, um einen besserenZugang zum Studium zu erhalten.

Während des Studiums nicht nur ans Lernen zu denken, sondernauch öfter in die Stadt herunterzukommen, ermunterte Ober-bürgermeister Dr. Klaus Weichel die Neulinge. Hier erwarte sienicht nur eine aufregende Kneipenszene, sondern auch ein um-fassendes kulturelles Angebot. Dies zusammen mit moderatenMietpreisen und Lebenshaltungskosten mache Kaiserslautern zueiner anziehenden Stadt für Studierende.

Auch Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhard legteden Erstsemestern das abwechslungsreich kulturelle Angebotmit Pfalztheater, Fruchthalle, Museen und Kulturzentrum Kamm-garn ans Herz. Ebenso wie Günter Fingerle vom Pfalztheater,der die Gastgeber dem Publikum vorstellte und ergänzend aufdie attraktiven Sonderkonditionen für Studierende im Kultur-bereich verwies. (egr)

RUND UMS STUDIUM

as genau ist ein Liebig-Kühler und wo ist der Unterschied zwischen einem Messzylinder und einem Messkolben?

Wie benutzt man die Geräte und was muss man vor Betretendes Labors wissen bzw. beherrschen?

Ein virtueller Chemie Labor-Vorkurs des Open MINT Labs(OML) Projektes soll für die Studierenden ein Begleiter durchihr Studium sein und ihnen wertvolle Tipps zum Thema „Che-mielabor“ mitgeben.

OML erstellt in Zusammenarbeit mit den Dozenten virtuelleGrundlagenlabore zu den verschiedenen Themen der Ingen-ieurwissenschaften, Physik, Biologie sowie Chemie. Die Beo-bachtung, dass schon Fragen nach den grundlegenden fach-lichen Arbeitsweisen und den Geräten zur Versuchsdurchführungdie erste Hürde für ein erfolgreiches Experimentieren darstellen, wird sehr häufig gemacht.

Daher entstand im Bereich Chemie gemeinsam mit den Ver-bundpartnern des OML Projekts ein Kurs, der wichtige Infor-mationen und Anleitungen für die Durchführung eines realen Laborexperiments bereithält.

Die Elemente des Kurses

Unterteilt in die Bereiche „vor dem Versuchstag“, „während desLabors“ und „nach dem Labor“ beinhaltet der Kurs Informatio-nen zu Glasgeräten sowie zur Benutzung weiterer technischerGeräte, die wichtig für den Laboralltag sind. Ein kurzes Tutorialzum Periodensystem und zu Grundtechniken im Labor wie zumBeispiel dem korrekten Pipettieren, oder dem Herstellen vonVerdünnungen und Lösungen ist ein weiterer Bestandteil desKurses. Aber auch für die Nachbereitung des Versuchstages hältder Kurs hilfreiche Informationen bereit und gibt Hilfestellungenzur Frage „Wie fertige ich ein Kurs-Protokoll an?“.

Individuelle Anpassungen

Auch wenn die im Chemie Labor-Vorkurs enthaltenen ThemenGrundlagen für die Laborarbeit sind, besteht die Möglichkeit, das Angebot und die Zusammenstellung individuell auf die ein-zelnen Lernveranstaltungen bzw. Studiengänge und Dozenten-wünsche anzupassen. Das Grundpaket soll dabei kontinuierlichweiterentwickelt werden. Hierbei freuen sich die Mitarbeitervon OML auf Input der Dozenten oder Laborassistenten.

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf über www.openmintlabs.de

Manuel StachOML Fachgebietskoordinator Biologie/Chemie

Laborvorbereitung leicht gemacht Chemie Labor-Vorkurs als Begleiter für Laborpraktika während des Studiums

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Nachfrage an den Infoständen des Referats Wirtschaft und Transferund der Fachschaft AING (Foto: Grub)

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KOLUMNEN-

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ereits nach fünfstündiger Fahrt er-reichte die Gruppe in Begleitungvon Sandra Morsch das Weingut

Kilchsperger in Flaach im Weinland, wosich die Gruppe bei einer kurzen Wein-bergswanderung einen ersten Eindrucküber schweizer Anbaubedingungen ma-chen und die Füße vertreten konnte. Derin Weinsberg geprüfte staatliche Techni-ker für Weinbau und Oenologie und Be-triebsleiter Ueli Kilchsperger erklärte den interessierten Studierenden anschlie-ßend die Besonderheiten des SchweizerWeinbaus im Vergleich zum Deutschenund degustierte mit der Gruppe einebreite Palette an Weinen. Kilchsperger,der bekennender Riesling- und Sektfanist, stellte der Gruppe auch seinen Ries-ling vor, um über die Stil istik dieser Sorte in seinem Betrieb zu sprechen.

Nach einem stärkenden Grillbüffet gab es für die Studierenden am Abend nurnoch das Ziel Leinwand, um das Finalspielder Weltmeisterschaft zu verfolgen.

Den Montag begann die Gruppe, diefortan vom Schweizer Mikrobiologen JürgGafner begleitet wurde, mit einer kurven-reichen Fahrt über den Furkapass ins Wal-lis, wo die eigentliche Rundreise amRhône Gletscher begann. Die erste Sta-tion im Wallis war der Verkostungsraumdes Weinguts Chanton, wo eine umfas-sende Probe autochthoner Rebsorten des Wallis einen Einstieg in die Beson-derheiten dieser Region lieferte. Gwäss,Himbertscha, Plantscher, Lafnetscha, Cor-nalin und weitere Rebsorten gaben aus-giebigen Gesprächsstoff mit dem WinzerMario Chanton. Die Studierende Zhuyun

Chen aus China stimmte die Probe nach-denklich: „Die Weinprobe mit den au-tochthonen Rebsorten des Wallis zeigtfür mich sehr klar, dass sich ein Wine -maker immer bemühen muss, durch ge-wissenhafte und saubere Arbeit, fehler-freie und reintönige Weine herzustellen.Qualität basiert auf einer ordentlichenVerarbeitung von Traube und Wein. Dasklingt sehr selbstverständlich, ist es aberleider nicht für alle“.

Der Mittag führte zum höchsten Wein-berg Europas in Visperterminen und indie St. Jodernkellerei in Oberstalden. Hiererzählte der erst seit zwei Monaten ver-antwortliche Kellermeister Michael Hockvon den Besonderheiten dieser Kellereiund seinen Vorstellungen für die nächstenHerbste. Bei der folgenden Degustation,

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Team Gipfelstürmer auf Exkursion in die SchweizAm Sonntag, den 13.7.2014 reisten 18 Studierende des dualen Studiengangs Weinbau und Oenologie

am Weincampus Neustadt , nach Beendigung ihres zweiten Semesters, in die Schweiz um die Kultur

und den Wein des Alpenlandes kennenzulernen.

RUND UMS

Am Rhône Gletscher

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KOLUMNENTITEL

45HS RUNDSCHAU 3/2014

die durch einen Walliserteller (eine typi-sche Wurst- und Käseplatte) ergänztwurde, gab es rege Gespräche um Heidaund Pinot Noir-Typen.

Am Dienstag besichtigten die Neustäd-ter Studierenden in Mund die Safran Plantagen und verzehrten zum Mittag-essen köstliche Safranspezialitäten, diedurch eine Probe von Weinen des Win-zers Rolf Marx und seiner Tochter Flo-rence aus dem Vispertal begleitet wurde.Die Kultur des Safrananbaus und die Be-sonderheiten des Munder Safran wurdenmit großem Interesse verfolgt. Der Besucheiner Alm, auf der eine Herde Eringer-kühe und die diesjährige Königin Fregat-te zu beobachten war, stellte sich als weiteres Erlebnis des Tages heraus.

Mit einem Besuch des historischen Wein-baumuseums, das die Geschichte desSchweizer Weinbaus verdeutlichte undder vermutlich ältesten Weinrebe derWelt begann der Reiseabschnitt in Sal-gesch, einem der bekanntesten Wein-orte im Wallis. Die Degustation im Wein-gut Ferdinand Cina, war umfangreich und geprägt von interessanten Erklärun-gen zu den Böden und dem Klima imWallis. Unerwartete Sorten wie Malbec,Tempranillo und San Giovese waren nureinige der Highlights dieser Probe. Mitdem traditionellen Schweizer Käsefondue

genoss die Gruppe am Abend einen weiteren kulinarischen Höhepunkt dieserExkursion.

Der Besuch im Weingut Gilliard in Sion,wo uns der Önologe Hansueli Pfenningerempfing, war sicher ein Highlight derReise. Nach einer Betriebsbesichtigungging es in die Terrassenweinberge. Nacheiner kurzen Wanderung in den SteillagenSions, wurde die Gruppe mit einem Rac-lette-Essen, samt herrlichem Ausblick aufschneebedeckte Berge unter einer wun-derschönen Pergola inmitten von Wein-reben, verwöhnt. Die Gespräche der Studierenden drehten sich vor allem umdie interessanten autochthonen Rebsor-ten wie Petit Arvine und Heida, aber auch um Pinot noir und dessen Charakter.An diesem einmaligen Plätzchen Erdewurde dann auch die Weinprobe abge-halten und nicht wenige Studierende wollten „gerne noch ein bisschen“ blei-ben. Franziska Keck (23) aus Ellerstadtempfand das Racletteessen über Sion inden Weinbergen als „eines der atembe-raubendsten Highlights der Schweizreise.Das traditionelle Raclette, welches in Runden zu den gebietstypischen Weinenmit einer grandiosen Aussicht serviertwurde, bleibt mit Sicherheit in besondererErinnerung. Auch all die Arbeit, welchein die Terrassenbauten und die Wein-berge in Steillagen gesteckt wird, ist un-

vorstellbar und ich habe großen Respektvor den Winzern der Schweiz, die sichdieser Herausforderung jährlich aufs Neuestellen.“

Freitags ging es vormittags in das Agros-cope in Conthey, wo verschiedene Vor-träge, landwirtschaftliche Anbaumetho-den und Versuche präsentiert wurdenund die Studierenden an einer Him beer-Degustation teilnehmen durften. Anschlie-ßend ging es nach Chexbres wo RolandRiesen, Dozent für Önologie an der Ecoled'Ingénieurs de Changins, die Gruppeempfing um mit ihr entlang einer Streckedurch die Weinberge mit andauerndemAusblick auf den Genfer See durch dieReben nach Rivaz zu spazieren. Dort an-gekommen konnten die angehendenWinzer der azurblauen Far be und dergreifbaren Abkühlung nicht widerstehenund so gab es einen Zwischenstopp zumBaden im Genfer See. Gemeinsam mitRoland Riesen ging es dann weiter zurEcole d'Ingénieurs de Changins, wo dasThema Ausbildung und Studium zumÖnologen in der Schweiz behandeltwurde und eine Probe von Weinen derVersuchsanstalt gemacht wurde. DieÜbernachtung in Genf er möglichte derGruppe am südlichsten Punkt der Reisedas Nachtleben zu er forschen.

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Am Genfer See

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Uwe Stephan (3. v.r.) und Michael Hensel (4. v.r.) zeigen den Studierenden die Hochspannungs-Prüfhalle von HIGHVOLT

rofessor Karsten Glöser vom Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaf -ten und sechzehn Studenten der Elektrotechnik der Technischen Universitätund der Hochschule Kaiserslautern besuchten am 2. September die HIGHVOLT

Prüftechnik Dresden GmbH. „Es ist uns ein Anliegen, die praxisnahe studentischeAusbildung zu unterstützen“, betont HIGHVOLT-Geschäftsführer Dr. Ralf Bergmann.„Es ist wichtig, dass Studenten bereits während des Studiums erste Erfahrungen sammeln, wie sie mit ihrem Fachwissen und ihrer technischen Neugier zum Erfolg vonUnternehmen wie beispielsweise HIGHVOLT beitragen können.“

Die Gäste informierten sich zunächst über das Leistungsangebot von HIGHVOLT, bevor sie anschließend die Fertigungsbereiche und die Prüfhalle besichtigten. DieHIGHVOLT-Ingenieure Michael Hensel und Uwe Stephan mussten sich dabei nichtnur technischen Fragen stellen. „Die jungen Leute haben auch nachgefragt, welche konkreten Anforderungen wir an junge Ingenieure stellen“, berichtet Hensel. „Viel-leicht wird der eine oder andere der Studenten auch unser Angebot nutzen, um wäh-rend eines Praktikums oder einer Diplomarbeit mehr über die Arbeitswelt beiHIGHVOLT zu erfahren“, so Hensel weiter.

Im Anschluss an den Besuch bei HIGHVOLT führte die studentische Exkursion wei-ter zur SIEMENS AG Dresden, mit der HIGHVOLT eine enge Zusammenarbeit ver-bindet. (red)

P

Studierende aus Kaiserslautern schnuppernPraxisluft bei HIGHVOLT

Der Besuch des Agroscopes Wädenswil,mit Einblicken in die Forschungsgebietevon Jürg Gafner, beeindruckte die Studie-renden sehr. Die zahlreichen Kontaktedes Mikrobiologen und das Vertrauen, dasdie Schweizer Winzer in den Forscher ha-ben, ermöglichten den Studierenden vieleder Erlebnisse der Woche. Ein weiteresdurch Gafners Tätigkeiten ermöglichtesHighlight der Reise war der Besuch desWeinguts Schwarzenbach in Meilen: Hierwurden die Weine des Hauses direkt imprivaten Garten am See präsentiert undein fantastisches Buffet von Preisig Käse& Wein aus Richterswil veranschaulichtedie große Welt des Käses.

Auf dem Heimweg gab es noch zwei wei-tere Stationen: Am Sonntagmorgen standeine Besichtigung des Rugenbrau Kellersund der zugehörigen Brauerei mit Ver-kostung von Bier und Whiskey an. Zünftiggab es zur Stärkung ein Haxenmenü imBraustübli, bevor sich die Gruppe vollerDankbarkeit von Jürg Gafner verabschie-dete: Gafner hat durch seine Kontakteund viel Einsatz diese Reise ermöglichtund wie es Andreas Schalk in seinenVerabschiedungswor ten, die von stehen-dem Applaus für Gafner begleitet wurden,sagte, „durch seine Herzlichkeit jeden be-rührt“. In der letzten Pause auf der Heim-fahrt durften die Studierenden den Ko-

operationsbetrieb Weingut Kiefer in Ba-den besichtigen. Hier konnten die Studierenden Ähnlichkeiten mit demSchweizer Weinbau finden und gleichzei-tig deutsche Weintypen wiedererkennen.

Die äußerst interessante Woche vergingfür alle viel zu schnell. Die Teilnehmerwerden aber nachhaltig von sehr vielenneuen Eindrücken, Ideen, Netzwerk undImpressionenF profitieren.

Sandra Morsch Jörg Thomas

Der Weincampus Neustadt ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Hochschulen Ludwigshafen, Bingen und Kaiserslautern, die in Kooperation mit dem Dienstleistungs-zentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz und über 250 Kooperationsbetrieben den dualen Studiengang Weinbau und Oenologie durchführt.

HIGHVOLT PrüftechnikDresden GmbH

Das in Dresden ansässige mittelstän-dische Unternehmen ist Mitglied derREINHAUSEN Gruppe. Für denWelt markt projektiert und fertigtHIGHVOLT Hochspannungs- undHochstromprüfsysteme zur Prüfungvon Geräten der elektrischen Ener-gieübertragung wie beispielsweiseTransformatoren, Kabeln und Schalt-anlagen.

HIGHVOLT ist Innovationsführerauf dem Gebiet der Hochspannungs-und Hochstromprüftechnik. DerUmsatz stieg von etwa 8 MillionenEuro im Jahr 2002 auf zirka 50 Mil-lionen Euro im letzten Jahr.

Das Unternehmen blickt auf einelange Tradition zurück.

Bereits 1904 wurde die Koch & Ster-zel AG gegründet. Sie wurde nachdem Zweiten Weltkrieg unter demNamen Transformatoren und Rönt-genwerk (TuR) Dresden verstaat-licht und nach der Wiedervereini-gung Deutschlands 1991 von derSiemens AG übernommen. 1995wurde der Geschäftsbereich Hoch-spannungsprüftechnik ausgegliedertund die HIGHVOLT PrüftechnikDresden GmbH gegründet.

Derzeit beschäftigt das Unternehmen216 Mitarbeiter und 6 Auszubilden-de. Zirka 60 Prozent der Mitarbeiterhaben einen Studienabschluss, diemeisten davon sind Ingenieure derElektrotechnik. 30 Prozent der Be-schäftigten sind Facharbeiter oderMeister.

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Preisträger Florian Michel, Dr. Folker BeckPreisträger Markus Müller, Dr. Folker Beck

eit 2005 in Folge wird im Fachbereich Angewandte In -genieurwissenschaften der JOHN DEERE-Sozialpreis ver-liehen. In diesem Jahr fand die Prämierung am Ende der

Fachschaftsrat AIng-Vollversammlung (FSR AIng-VV) am 14. Ok-tober 2014 statt. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, wo-durch die beiden diesjährigen Preisträger, Markus Müller und Florian Michel, vor einem großen studentischen Publikum geehrtwurden.

Die Laudatio für den Masterstudenten in der Elektrotechnik,Markus Müller, sprach sein Kommilitone Sven Trinks. Als Vor-sitzender des FSR AIng und Mitglied im Studentenparlament hatHerr Müller großes Engagement für die Studierendenschaft bewiesen. Sein stets aktueller Überblick über alle Referate hieltdie Mitglieder im FSR AIng gut zusammen und motivierte alleenorm. Als Sprachrohr zwischen den Studierenden und denProfessoren machte er sich besonders verdient und dies nichtnur in den Fachbereichsratssitzungen.

Der Bachelorstudent im Maschinenbau, Florian Michel, ist seitseinem ersten Semester im FSR AIng aktiv. Als stellvertretenderVorsitzender für den Fachschaftsrat AIng und Vorsitzender fürden Bereich Maschinenbau/Mechatronik agierte er als ständigerAnsprechpartner für seine Mitstudierenden. Er war verantwort-lich für die Aktualität des Skript- und Klausurbestandes für denMaschinenbau und die Mechatronik. Als Mitglied im Ausschussfür Studium und Lehre und im Fachbereichsrat fiel er immerwieder besonders positiv durch die von ihm engagiert vorge-

tragenen Interessen, Wünsche und auch Beschwerden seiner Kommilitoninnen und Kommilitonen auf. Der LaudatorViktor Koslow unterstrich, dass Herr Michel eine gute Wahl fürdie Interessenvertretung der Studierenden war.

Nach den Laudationes verlieh Herr Dr.-Ing. Folker Beck, Aus-bildungsleiter bei John Deere, den JOHN DEERE-Sozialpreis. Inseiner Ansprache betonte er, dass nicht nur gute Noten alsSchlüsselqualifikationen in den Unternehmen gefragt sind son-dern ebenso soziales Engagement, Teamgeist und Zuverlässigkeit.Das komme bei Arbeitgebern sehr gut an. Die Preisträger hättendas „Vertrauen der Mannschaft“ gewonnen und sich dadurchbesonders hervorgetan. Herr Dr. Beck überreichte den Preis-trägern eine Urkunde und die schon traditionelle John Deere-Kappe.

Der Dekan des Fachbereichs AIng, Prof. Dr. Thomas Reiner,bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei Herrn Dr. Beckfür die langjährige Treue, die er dem Fachbereich entgegenbringt.Unser aller Dank geht an das Unternehmen JOHN DEERE fürdie 10. Preisverleihung des JOHN DEERE-Sozialpreises. Herz-lichen Dank!

Fotos: Elvira Grub

Artikel: Prof. Dr. rer. nat. Susanne Kuen-Schnäbele

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10. Verleihung des JOHN DEERE-Sozialpreises im Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften

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48 HS RUNDSCHAU 3/2014

uch dieses Jahr fand wieder dieVDE-Sommerexkursion in einerGemeinschaftskooperation der

Hochschule Kaiserslautern und der Tech-nischen Universität Kaiserslautern statt.Die Organisation übernahm dabei dieVDE Hochschulgruppe der HochschuleKaiserslautern unter Leitung der VDEZweigstelle Kaiserslautern mit Herrn Prof. Dr. Karsten Glöser.

Durch großzügige Spenden mehrererLehrstühle des Fachbereichs Angewand-te Ingenieurwissenschaften (AING) derHochschule Kaiserslautern sowie des VDEBezirksverbands Kurpfalz und des Freun-deskreises der Hochschule Kaiserslau -tern konnte der Unkostenbeitrag für dieTeilnehmer auf einem Minimum gehaltenwerden.

Die diesjährige Fahrt zeigte an fünf Tagenacht unterschiedliche Unternehmen derElektro- und Informationstechnik ange -siedelt im Süden und Osten Deutsch-lands. Unter den Teilnehmenden warendabei nicht nur Studierende der Hoch-schule und Universität sondern auch Pro-fessoren und Mitarbeitende.

Erstes Ziel der Exkursion war der Pum-pen- und Armaturenhersteller KSB inHalle (Saale). In einer Unternehmensvor-stellung erhielten die Teilnehmer einenÜberblick über die Kompetenzen von KSB im Bereich Pumpen und Energieeffi-zienz. Besonderes Interesse weckte dabeider neu entwickelte Elektromotor nachdem Synchron-Reluktanzprinzip. In deranschließenden Werksführung wurde unsder komplette Entstehungsprozess derelektrischen Antriebe dargestellt. Dabeiwurde ein umfassender Eindruck vomSpulenwickeln über die Rotorfertigung bis hin zur Endmontage vermittelt. An-schließend ging es mit dem Bus weiter indie Jugendherberge nach Dresden mit ei-nem gemütlichen Ausklang in der Altstadtvon „Elbflorenz“.

Dienstags ging es weiter zu HIGHVOLTPrüftechnik Dresden GmbH, dem welt-weiten Marktführer für Systeme derHochspannungsprüf- und Messtechnik.Am Firmensitz in Dresden entwickelt undfertigt HIGHTVOLT Systeme zur Prüfungvon Geräten der elektrischen Energie-übertragung wie Transformatoren, Kabelund Schaltanlagen. Auch Forschungs- und

Lehreinrichtungen werden mit Produk-ten des Unternehmens ausgestattet. NachBegrüßung und Vorstellung durch denGeschäftsführer Herrn Dr. Ralf Bergmannund Fachvorträgen zum Thema „Prüfungvon Transformatoren und Leitungen/Kabeln“ konnte in einer Führung durchdas Unternehmen das Prüffeld (siehe auchArtikel auf Seite 46) sowie die Fertigungbesichtigt werden.

Am Nachmittag stand das Siemens PowerTransmission & Distribution Transforma-torenwerk in Dresden auf der Agenda.Während einem Rundgang über das Firmengelände konnten Fragen zur Ferti-gung und Entwicklung von Transformato-ren unterschiedlicher Spannungsebenenund Leistungsklassen bis in den dreistel-ligen MVA-Bereich gestellt werden. Dieanschließende Weiterfahrt führte nachNürnberg.

Der dritte Tag der Exkursion stand ganzim Zeichen von Siemens. Vormittagszeigte eine Führung das Werk der Sie-mens Business Unit Large Drives in Nürn-berg. Beim Rundgang durch die Motoren-fertigung konnte bei Motoren mittlerer

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Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer (Foto: Prof. Glöser)

VDE-Sommerexkursion zuUnternehmen der Elektro-und Informationstechnik

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Leistungsklasse ein direkter Vergleich zuKSB gezogen werden. Doch auch die Fer-tigung von Hochspannungsmotoren biszu 11,7 MW und Antriebe für Schienen-fahrzeuge fanden ein reges Interesse beiden Teilnehmern.

Im Folgenden ging es weiter zum Sie-mensstandort in Erlangen. In einem Rundgang durch die hoch automatisierteFertigung wurde auch auf das komplette„Just-in-Time“ Logistik-System zur Be -stückung der Maschinen eingegangen. ImTechnologie- und Applikations-Center(TAC) konnten an Hand von Expona-ten mit Bezug zur Praxis Eindrücke überden Einsatz von modernen Motion Con-trol Systemen, wie Simotion und Sina-mics, gewonnen werden. Der Exkur-sionstag endete am Übernachtungsort inRegensburg, wo er in bayrischer Gemüt-lichkeit ausklang.

Als weiterer Transformatorenherstellerstand am vierten Tag der Exkursion dieStarkstrom-Gerätebau GmbH in Regens-burg auf dem Plan. Nach einer herzlichenBegrüßung in der Kantine wurde im Rahmen eines Vortrags die SGB-SMITGruppe vorgestellt. In einer anschließen-den Führung über das 500 Mitarbeiterumfassende Firmengelände, konnten vonder Wickelei über die Kernscheideanlageund die Kernlege-Abteilung bis hin zurEndmontage jeder Arbeitsschritt begut-achtet werden. Während dem Rundgang

und auch beim darauf folgenden Mittag-essen in der Kantine wurde die Chanceausgiebig genutzt Fragen zu Leistungs- undGießharztransformatoren zu stellen.

Der Nachmittag gehörte dann Bauteileneiner eher kleineren Leistungsklasse. MitOsram Opto Semiconductors hatte maneinen der ganz Großen „Global Player“des Opto-Halbleitermarktes im Pro-gramm. Das nötige Fachwissen über dieaufwendige Herstellung, Funktionsweiseund Anwendung von Licht emittieren-den Dioden (kurz: LED’s), dem Haupt-zweig von Osram Opto Semiconductors,eigneten sich die Exkursionsteilnehmerin zwei kurzen Vorträgen an. In der an-schließenden Führung über das Werks-gelände und durch die Reinräume vonOsram konnten daraufhin die passendenFragen gestellt werden.

Bevor es samstags wieder zurück nachKaiserslautern ging, stand am Freitag noch ein Besuch bei der MaschinenfabrikReinhausen (MR) an. Dabei nahm sich MReinen kompletten Tag Zeit mit den Stu-denten das Montagewerk und das Prüffeldin Reinhausen sowie in Haselbach dasProduktionswerk zu besichtigen. Mit 2800Mitarbeitern weltweit ist MR mit seinenLaststufenschalter für Transformatorenjeglicher Größenordnung Weltmarktfüh-rer. Und warum das so ist, zeigte sich spä-testens in der Prüfabteilung für die Schal-ter, dessen waren die Studenten sich einig.Auch hier bekam die Exkursionsgruppebei einem Mittagessen noch einmal dieGelegenheit sich über das Werk und dieEinstiegsmöglichkeiten zu informieren.

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Siemens-Transformator (Foto: Prof. Glöser)

Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla (Foto: Prof. Glöser)

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Um auch den kulturellen Aspekt einersolchen Exkursion nicht zu kurz kommenzu lassen wurde kurzfristig beschlossender Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla an der Donau noch einen Besuch abzu-statten.

Die Walhalla gilt dabei als das „Haupt-werk aller Kunstschöpfungen des bayri-schen König Ludwig I“ und wurde vondem Architekten Leo von Klenze zwi-schen 1830 und 1842 errichtet. In ihr befinden sich 129 Marmorbüsten und65 Gedenktafeln von allen bedeutenden

Persönlichkeiten aus der „germanisch-deutschen“ Sprachfamilie.

Nach diesem grandiosen Abschluss in Regensburg stand der letzte Tag der Exkursion, ein Samstag, ganz im Zeichender Rückfahrt nach Kaiserslautern. Im Rahmen eines gemütlichen Abschluss-grillens in den Örtlichkeiten der Hoch-schule Kaiserslautern hatten die Teilneh-mer von Hochschule – und TechnischerUniversität Kaiserslautern die Gelegen-heit die gemachten Erfahrungen noch einmal Revue passieren zu lassen und

geknüpfte Kontakte zwischen Hochschu-le und Universität zu intensivieren.

Insgesamt wurde von den Teilnehmernein sehr positives Fazit gezogen. Es bleibtzu wünschen, dass sich diese Art Sommer-exkursion zu einem festen gemeinschaft-lichen Programmpunkt im Veranstaltungs-Repertoire der VDE-Hochschulgruppe ander Hochschule sowie des ETK an derUniversität etabliert.

Ralf Holderbaum Carsten Räch

Diese Urbedürfnisse machte sich der Tagessegreif für Studierende der Architektur und der Innenarchitektur zunutze. Die Ausgabe der Aufgabe erfolgte am Mittwoch, den 22.10.2014, um 9.30 Uhr. Noch am gleichen Tag, um 18.00 Uhr, wurden die Er-gebnisse im Foyer des Campus Kammgarn präsentiert.

Die Aufgabenstellung lautete wie folgt: Bauen Sie einen möglichst hohen und stabilen Turm aus bereitgestellten Materialien. DerTurm muss eine Mindesthöhe von einem Meter erreichen. Planen Sie auf der Spitze des Turms eine Belastungsfläche für eine oder mehrere gestapelte Tafeln Schokolade ein. Der Turm muss der Belastung wenigstens 15 Sekunden standhalten, ohne in sichoder seitlich umzufallen. Erlaubte Materialien waren Schaschlik-Spieße aus Holz und Gummibänder.

Die Aufgabe wurde in Zweier-Gruppen bearbeitet und während der Präsentation mithilfe von „Belastungs-Schokolade“ von denAssistenten Dipl.-Ing. Eva-Maria Ciesla, Dipl.-Ing (FH) Nadin Schumacher, Jacqueline Gregorius M.Sc., Dipl.-Ing, Susanne Heyl,Dipl.-Ing. Robert Meyer-Pyritz und Dipl.-Ing. (FH) Jochen Sinnwell auf Belastbarkeit und Standhaftigkeit überprüft. Bewertet wurde nach der Formel:

Text: Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Fotos: Dipl.-Ing (FH) Nadin Schumacher

Dipl.-Ing. Robert Meyer-Pyritz

Bewertung nach MaßTagesstegreif der Architektur- und Innenarchitektur-Assistenten im WS14/15

Der Mensch strebt seit jeher nach Höherem… und Schokolade.

(Höhe (cm) - 100 cm) x Belastungsgewicht)

2 x Material (Anzahl Schaschlik Spieße)x Gestaltungsfaktor

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Arbeiten in kleinen Gruppen

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RUND UMS STUDIUM

ie in jedem Jahr fand im Sep-tember 2014 vor Beginn derregulären Vorlesungen für

die Studienanfängerinnen und Studien -anfänger aller Studiengänge des Fach -bereichs Angewandte Ingenieurwissen-schaften (FB AIng) und des StudiengangsBauingenieurwesen (Fachbereich Bauenund Gestalten – FB BG) der Mathematik-Vorkurs statt. In diesem Jahr haben rund280 Studierende teilgenommen.

Seit 1996 wird der Kurs vor dem Startdes Wintersemesters angeboten. Entwi-ckelt wurde er von Frau Prof. Dr. SusanneKuen-Schnäbele. Auf Basis der jährlichenUmfragen und dem direkten Feedbackder Studierenden, der Tutorinnen undTutoren wird der Kurs ständig an neueAnforderungen angepasst und weiterent-wickelt.

Mit dem Mathematik-Vorkurswerden im Wesentlichen drei Ziele verfolgt:

1.Die Erstsemester mit sehr unterschied-lichen Mathematikvorkenntnissen sollendurch Vorlesungen und Übungen inkleinen Gruppen auf einen einigerma-ßen gleichen Kenntnisstand gebrachtwerden, um ihnen so den Einstieg inalle ingenieurwissenschaftlichen Lehr-veranstaltungen zu erleichtern, bei denen Elemente der Mathematik be-nötigt werden.

2.Der Mathematik-Vorkurs dient dem gegenseitigen Kennenlernen der Studi-enanfängerinnen und Studienanfängernund einem ersten Hineinschnuppern in den Alltag an der Hochschule. Sokönnen sich bereits vor den ersten

Vorkurs bringt Mathe-Kenntnisse auf VordermannMathematik-Vorkurs für Präsenz-Studiengänge am Campus Kaiserslautern

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Das Team: Tutorinnen, Tutoren, Ana Hott und Prof. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele

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KOLUMNENTITEL

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Mathematik-Vorkurs WS 2014/2015

regulären Vorlesungen studentische Arbeitsgruppen und auch Fahrgemein-schaften bilden. Studierende solcher gemeinsamer Arbeitsgemeinschaftengehen erfahrungsgemäß dank der ge-genseitigen Unterstützung einen vielleichteren Weg durchs Studium als„Einzelkämpfer“.

3.Die Hemmschwelle der Studierendengegenüber den Professorinnen und Professoren wird abgebaut, da der Kontakt in den relativ kleinen Gruppensehr viel leichter zustande kommt, alsim vollen Hörsaal. Dies fördert das gegenseitige Vertrauen und sorgt füreine entspannte Atmosphäre

Die Antworten auf die Umfrage, die amEnde des Kurses durchgeführt wurde, belegen, dass diese Ziele auch in diesemJahr wieder erreicht wurden.

Professorin Susanne Kuen-Schnäbele or-ganisierte und leitete wie jedes Jahr den 3-wöchigen Mathematik-Vorkurs füralle Studiengänge des FB AIng, der wieimmer außerordentlich nachgefragt war. Unterstützt wurde sie dabei von 17 Tu-torinnen und Tutoren, die in 14 kleinenGruppen den 220 Erstsemestern bei derBearbeitung der Übungsaufgaben zurSeite standen und ihnen beim Erlernenbzw. Wiederauffrischen des mathemati-schen Lehrstoffes behilflich waren. DieTutorinnen und Tutoren waren auch je-den Nachmittag in zusätzlichen und gutbesuchten Übungsstunden für die Stu -dierenden da. Hierbei kommt das Tuto-renprogramm „Tutorium à la Soft Skills“ besonders zum Tragen. Eine Studentinbzw. ein Student kann durch das Leiteneines Tutoriums einen Schein für 2 Se-mesterwochenstunden (3 credit points)erlangen. Die Tätigkeit wird nach vorge-gebenen Regeln überprüft und dann be-notet. Somit ist es möglich ein nichttech-nisches Wahlpflichtfach im FB AIng zuerlangen. Die Lehrbeauftragte Ana Hottunterstützt seit einigen Jahren mit vielErfahrung bei den Vorlesungen, denÜbungen und den Sprechstunden.

Die Leitung des Mathematik-Vorkursesfür die Erstsemester des StudiengangsBauingenieurwesen des FB Bauen undGestalten hatte Professor HermannThamfald inne. Er betreute gemeinsammit fünf Tutoren 60 Erstsemester. Bei den Vorlesungen wurde er dabei auchdurch einige Kollegen seines Fachbe -reichs unterstützt.

Auch dem neuen Jahrgang von Studien-anfängerinnen und Studienanfängern fehl-ten grundlegende Mathematikkenntnisse,was sich aus den Ergebnissen des Ein-gangstests, der zu Beginn des Kursesdurchgeführt wird, ablesen lässt. Die Not-wendigkeit des Mathematik-Vorkursessteht daher bei allen Beteiligten ein-schließlich der Teilnehmer(innen) außerFrage. Der Erfolg zeigte sich den Studie-renden wie immer an ihren Ergebnissender Abschlusstests.

Fotos: Alexander Braun

Prof. Dr. Susanne Kuen-Schnäbele

Artikel: Prof. Dr. rer. nat.

Susanne Kuen-Schnäbele

Tutor Julian Frank mit StudentinnenTutor Benjamin Schneider mit Studierenden

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German AcceleratorKurz erklärt

uch wenn das Wetter nicht aufSommer schließen ließ, begabensich in der ersten Septemberwo-

che 14 mutige Junggründer zur Entre pre -neurship SummerSchool des Gründungs-büros in die Villa Denis in Diemerstein.

Mit Hilfe praxisnaher Vorträge und an -regender Diskussionen mit Referentenaus unterschiedlichsten Fachrichtungenund Branchen, arbeiteten die Teilnehmerintensiv an ihrer eigenen Geschäftsidee.Prägnante und verständliche Formu -lierungen, Herausarbeiten des Kunden-nutzens, Erarbeiten des Geschäftsmo-dells, erste Ideen für das Marketing- undVertriebskonzept sowie das Beschäfti-gen mit dem Finanzplan und rechtlichen

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RUND UMS STUDIUM

er German Accelerator unter-stützt ausgewählte Startups beimEintritt in den US-Markt. Beglei-

tet werden Startups aus dem Bereich derInformations- und Kommunikationstech-nologie, die in Deutschland gegründetwurden und jünger als drei Jahre sind.

Das speziell an den US-amerikanischenMarkt ausgerichtete Förderprogramm desBundeswirtschaftsministeriums bietet den jungen Gründern viele attraktive und individuell abgestimmte Angebote,u.a.: Workshops und Seminare oder dieBereitstellung von Büroräumlichkeiten.Besonders hervorzuheben sind die Net-working-Möglichkeiten, da das ProgrammStartups mit populären IT-Konzernen so-

wie potenziellen Investoren zusammen -bringt. Somit finden die Gründer optima-le Voraussetzungen für ihren Start in eineglobale Expansion vor. Die Teilnahme ist für interessierte junge Unternehmenkostenlos, jedoch muss der Aufenthaltweitgehend selbst bezahlt werden.

Mit dem Erwerb eines zweiten Standor-tes neben dem kalifornischen Silicon Valleys in New York, änderte das För-derprogramm seinen Namen German Silicon Valley Accelerator Ende Mai 2014in German Accelerator.

http://germanaccelerator.com/

Verena Paff

A

Aktuelles aus dem Das Gründungsbüro ist eine gemeinsame Einrichtungder Technischen Universität und der HochschuleKaiserslautern.

Das Gründungsbüro und seine Angebote werdenvom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiter-bildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz unterEFRE-Kofinanzierung gefördert.

ie die Zeit vergeht, im Au-gust bin ich in das dritte undletzte Ausbildungsjahr ge-

startet. Im Frühjahr 2015 wird es alsoernst für mich, Antreten zur Abschluss-prüfung. Doch ich schaue diesem Ter -min erwartungsvoll entgegen, mich be-gleitet bereits jetzt ein gutes Gefühl.

In der letzten Zeit beschäftigte ich michviel mit Markenrecht und führte Recher-chen durch.

Ich erhielt von Frau Dr. Blau den Auftrag,Markenschriften zu unterschiedlichen Süßwaren für die Managementakade-mie in Plön herauszufiltern. Toblerone,Milka, Haribo und Bounty waren u.a. dieMarken, die es zu recherchieren galt. Daich während meiner bisherigen Ausbil-dungszeit eine intensive Einführung in dieSchutzrechtsrecherche durch Mitarbei terdes Patent- und Informationszentrums(PIZ) erhielt, war diese Auf gabe für michkein Problem. Wusstet ihr eigentlich, dassdas PIZ an der TU Kai serslautern der An-sprechpartner für ge werbliche Schutz-rechte in ganz Rheinland-Pfalz ist?

Die Markenrecherche kann unter Um-ständen eine komplizierte Angelegenheitsein, da es unterschiedliche Markenfor-men gibt: Wortmarken, Bildmarken,Wort-/Bildmarken, Dreidimensionale

Marken oder auch Hörmarken. So ist beispielsweise das Logo der DeutschenTelekom eine Wort-/Bildmarke, aber die bekannte Melodie des Telekommunika-tionsunternehmens ist eine Hörmarke.Das Spannendste für mich bei den Re-cherchen ist die Tatsache, dass sich einUnternehmen oftmals hinter mehrerenbekannten Marken verbirgt. Vor allem finden sich häufig vermeintliche Konkur-renten unter einem Dach. Oder habt ihrgewusst, dass Körperpflegeprodukte derMarken Dove, Rexona, Axe oder dusch-das alle aus dem Hause Unilever stam-men?

Bis zur nächsten Ausgabe im neuen Jahr,Verena

Verenas Blog Hallo, hier bin ich

wieder. Ein wenig

Zeit ist vergangen

und ich freue mich

wieder etwas aus

dem Nähkästchen

zu plaudern.

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Businessplan ganzohne Sonnenschein

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Fragen waren dabei die wichtigsten The-men. Aber auch patent- und marken-rechtliche Aspekte kamen nicht zu kurz.

Und fast noch wichtiger als die Wissens-vermittlung – die Diskussion mit Gleich-gesinnten, den Referenten und Exper -ten und nicht zuletzt der Hochschulleitungund immer wieder das Präsentieren dereigenen Idee. Alle Teilnehmer durften bereits am ersten Abend ihre Idee vorProfessor Poetzsch-Heffter (Vizeprä-sident Forschung und Technologie derTU) und Professor Wolf (Präsident derHS) darlegen. Am letzten Tag wurde dann vor einer Jury mit Vertreten der örtlichen Banken, Wirtschaftsförderungund Hochschulen präsentiert. Um nebender intensiven Arbeit an der eigenen

Idee den Junggründern auch einen Motivationsschub mit zu geben, stelltensich beim „Gründergrillen“ Mittwochabends Michael Neidhöfer (Gründer vonNetbiscuits GmbH) und Oliver Strecke(Gründer von Viamon GmbH) nicht nurden Fragen der Teilnehmer, sondern be-richteten mit Enthusiasmus und einer gehörigen Portion Humor von ihremWeg ins Unternehmertum.

So gab es zwar in dieser Woche bis aufden letzten Tag keinen Sonnenschein,aber die Teilnehmer nahmen eine ordent-liche Portion Motivation und Inspirationmit und sind nun gewappnet, um ihre Ideeim eigenen Businessplan voranzutreiben.

Manuela Schmidt

RUND UMS STUDIUM

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ntrepreneurship Summit 2014 inBerlin: Der Weg, um ein eigenesUnternehmen zu gründen, ist mit-

unter steinig und birgt vielerlei Hinder-nisse. Mittlerweile haben es sich viele verschiedene Anlaufstellen zur Aufgabegemacht, den Weg zur eigenen Firma mit zahlreiche Tipps und Hilfestellungenzu unterstützen. Die Stiftung Entrepre-neurship von Prof. Günter Faltin wid -met sich dieser Aufgabe schon seit Jahren.Hierzu haben der Hochschullehrer undsein Team ein erfolgreiches Trainings -programm entwickelt, das jeder Grün-der zur Weiterentwicklung und Aus -arbeitung seiner Geschäftsidee nutzenkann – den Entrepreneurship Campus.Eine der Präsenzphasen dieser virtuellenCommunity ist der EntrepreneurshipSummit. 2014 bot er nun vom 11. Okto-ber bis 12. Oktober zum sechsten Mal

die einmalige Chance sich weiterzubil-den, Kontakte zu knüpfen und interes-sante neue Sichtweisen kennenzulernen.Auf dem Entrepreneurship Summit teilenrund 150 etablierte Gründer und Exper-ten aus den Bereichen Business-, Social-,Educational-, Ecological- und Cultural-Entrepreneurship ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den 1.500 Besuchern. InImpulsgruppen, Workshops und Podiums-diskussionen plaudern die Experten ausdem Nähkästchen, geben Anreize, Im-pulse und Ratschläge rund ums ThemaGründen. Die Veranstaltung konzentriertsich ganz auf die Vermittlung von Metho-den und Techniken zur Erarbeitung einesausgereiften und tragfähigen Geschäfts-konzepts.

Dieses Jahr war das Gründungsbüro erstmals als Referent zur Veranstaltunggeladen. In der Impulsgruppe „Inkubato-ren“ teilte Bernhard Lorig die seit Jahrengesammelten Erfahrungen des Grün-dungsbüros rund um die Unterstützungjunger Gründerinnen und Gründer in derVorgründungsphase mit den interessier-ten Zuhörern. Mit Kollegen von der LMUMünchen, der Züricher Hochschule derKünste und der Allianz Versicherung wur-

den verschiedenen Konzepte zur institu-tionalisierten Gründungsunterstützungdiskutiert. Die unterschiedlichen Heran -gehensweisen sowie die Ideen und Rück-fragen des Publikums warfen viele span-nende Aspekte auf, so dass jeder neueIdeen und Input mitnehmen konnte.

Und getreu dem Motto der Veranstaltung„Be an Entrepreneur“ nahmen alle Teil-nehmer viel Mut und Motivation mit, umsich mit dem eigenen Startup weiterzu-beschäftigen. Die Diskussionen mit den anderen Teilnehmern, aber auch denReferenten ermöglichte allen neue Sicht-weisen anzunehmen, Erfahrungen auszu-tauschen, seine eigene Idee zu erweitern,zu hinterfragen aber letztlich doch immerdie Lust aufs Gründen!

Weitere Informationen über den Summit,die Stiftung Entrepreneurship sowie zahl-reiche Videos unter: www.entrepreneurship.de

Manuela Schmidt Bernhard Lorig

„Be an Entrepreneur“ Wie das Gründungsbüro Kaiserslautern sich beimEntrepreneurship Summit in Berlin vernetzt

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Motivierte Teilnehmer der Summerschool(Foto: Verena Paff)

Großes Interesse am Entrepreneurship Summit2014 in Berlin (Foto: Christian Klant)

Dr. Gerhard Huhn, Flow Akademie (Foto: Christian Klant)

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bwohl sich die Teilnahme aneinem internationalen Seminarlängst als fester Bestandteil des

MBA-Fernstudienganges Marketing-Ma-nagement und Vertriebsingenieurwesenetabliert hat, wurde 2014 ein doppeltesJubiläum gefeiert. Zum ersten Mal warendie Teilnehmer in der irischen Hauptstadtzu Gast und mit 30 MBA-Studierendenwar die Gruppe so groß wie noch nie.

Unter der Leitung der Professoren Dr.Bettina Reuter und Dr. Walter Ruda be-suchten die berufsbegleitend Studieren-den des Fachbereichs Betriebswirtschaftim Rahmen einer Out of Campus-Ver -anstaltung die irische Hauptstadt. Der Besuch in Dublin war Teil des Pflicht -programms der MBA-Studierenden (Mas-ter of Business Administration) aus denbeiden Präsenzorten Zweibrücken und

Augsburg. Mittlerweile hat sich Dublin zueinem Zentrum der pharmazeutischen Industrie (u. a. Pfizer) und insbesonderedes IT-Sektors mit den Europa-Head -quartern von z. B. Facebook, Google, Microsoft, Paypal, Twitter und Yahoo ent-wickelt. Dies liegt sicherlich nicht nur amberühmten dunklen Guinness.

Das mehrtägige Besuchsprogramm be-inhaltete die unterschiedlichsten Bausteineund wurde hervorragend durch BiancaWelsch und Martina Fremgen von ed-Media organisiert. Am ersten Tag wurdeder „Entrepreneurs Day” der 59. Welt-konferenz „Entrepreneurship and Sus-tain ability”, der auf dem Gebiet Unter-nehmertum/Entrepreneurship weltweitführenden Forschungsvereinigung Inter-national Council for Small Business (ICSB)besucht. An der ICSB-Konferenz nah-

men über 600 Wissenschaftler aus derganzen Welt teil. Allein die fünf Ses-sions der Pre-Conference zählten rund 300 Teilnehmer. Im Vortragsprogrammder Konferenz stellte Prof. Dr. Rubén Ascúa, Lehrbeauftragter der HochschuleKaiserslautern, in seiner vielbeachtetenPräsentation den „IPE-GESt Index of theEntrepreneurial Propensity of UniversityStudents” vor. Der Index basiert auf denErgebnissen der GESt-Studie (Gründungund Entrepreneurship bei Studieren -den), die von den Professoren Dr. WalterRuda, Dr. Thomas A. Martin und Dr. Ru-bén Ascúa sowie M.A. Benjamin Danko,Lehrbeauftragter im Fachbereich Betriebs-wirtschaft, in Zusammenarbeit mit demZentrum für Gründungs- und Mittel-standsökonomie (ZMG) durchgeführtwird. Prof. Ascúa bekleidet mittler-weile sogar das Amt des Präsidenten

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MBA-Fernstudiengang mit „Out-of-Campus-Event” feiert Premiere in Dublin

MBA-Studierende vor dem Dockland Innovation Park

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RUND UMS STU-

dieser renommierten Forschungsvereini-gung.

Am ersten Tag beteiligten sich die MBA-Studierenden am „Entrepreneurs Day”.Diese Veranstaltung von und für Unter-nehmer wurde in einem der Konferenz-räume des Double Tree Hotel in Dublindurchgeführt. Der Schwerpunkt der Beiträge der Vortragenden aus Irland,Großbritannien, Sri Lanka und USA warder Erfahrungs- und Wissensaustauschüber das erfolgreiche Unternehmertum. Höhepunkt des Tages war hierbei derVortrag von Bonnie Harvey und Micha-el Houlihan, den Gründern von BarefootWines. In einer in unnachahmlicher Weise geführten Präsentation stellten siedas Geschäftsmodell und die Erfolgs-faktoren von Barefoot Wines vor. Alles begann in den 1980er-Jahren mit einem Garagen-Wein von zwei unkonventionel-len Kaliforniern. Mittlerweile ist BarefootWine die Nr. 1 in den USA und in mehrals 90 Ländern weltweit erhältlich.

Am zweiten Tag besuchte die Gruppeden Dockland Innovation Park. Die Stu-dierenden bekamen die Aufgabe, in klei-nen Gruppen verschiedene Fallstudienzum Thema „Mergers & Acquisition” zubearbeiten. Nach der Mittagspause stell-ten Cairín O`Connor und Eoin Costellodie Dubliner Start Up-Landschaft vor. In Ihrem Exposé zeigte Frau O’Connorwie der Innovation Park, in dem sie alsDevelopment Director tätig ist, das Un-ternehmertum in Dublin unterstützt. Neben Beratung und diversen Förderun-

gen wie z. B. durch die Organisation vonWettbewerben bietet der Innovations-park jüngeren Unternehmen seine Räum-lichkeiten (Büroräume sowie Hallen), zuvergünstigten Bedingungen in der kriti-schen Phase der Unternehmensgründung,zur Nutzung an. Diese Lokalität bietet zu-dem den Vorteil der Nähe zum DublinerHafen, zum Flughafen und zum Stadtzen-trum. Start Up Ireland, mitbegründet vonHerrn Costello, widmet sich hauptsächlichder Vernetzung innerhalb der Gemeindeder Unternehmensgründer in Irland. An-schließend stellte David Numan seinpreisgekröntes Internet-Start Up vor.

Ein weiteres Highlight des Tages war dieBesichtigung der Jameson Old Destillery.Die 1870 von John Jameson gegründeteDestillerie zählt heute weltweit zu denberühmtesten Whiskeyherstellern. DieEinzigartigkeit der Jameson Whiskys wirddurch verschiedene Komponenten ver-liehen. Darunter die Anwendung des Verfahrens der dreifachen Verbrennung,die einzigartige Trocknung der Gerste so-wie die verschiedenen Lagerungstechni-ken. So erhält Jameson Whiskey den ty-pischen Geschmack und die Färbung.Davon konnten sich die Besucher auchdirekt vor Ort überzeugen. Der vorletzteTag begann mit einer Stadtbesichtigung.Die Führung war Anlass die GeschichteDublins neu zu entdecken. Am Ende die-ser meisterlich mit Humor und Feingefühldurchgeführten Führung wurden viele Ge-heimnisse der Stadt – von Jonathan Swift,William Yeats, James Joyce, Samuel Be-ckett, George Bernhard Shaw, Oscar

Wilde und anderen berühmten DublinerPersönlichkeiten – gelüftet. Ein außerge-wöhnliches Erlebnis war auch das ge-meinsame Abendessen in „The Bank onCollege Green”, einer ehemaligen Bankerbaut im viktorianischen Stil in entspre-chendem Ambiente.

Ein besonderes Highlight war die Weiter -führung des Fallstudienseminars in denaltehrwürdigen Räumen des schon imJahre 1592 von Königin Elisabeth I. ge-gründeten Trinity Colleges. Die Hauptat-traktion ist die aus 1732 stammende Bi-bliothek mit rund 200.000 alten Textenund dem berühmten Book of Kells, das2011 zum Weltdokumentenerbe erklärtwurde. Spektakulär ist der fast 65 Meterlange Long Room, in dem die wertvollstenBücher aufbewahrt werden. Welcher Stu-dierende kann schon von sich behauptenin solch traditionsreichen Räumlichkeitenpräsentiert zu haben? Abschließend bliebtzu erwähnen, dass die Teilnehmenden dieMöglichkeit genutzt haben, um die legen-däre Gastfreundlichkeit des irischenNachtlebens zu prüfen. Neben der Ver-netzung hatte auch die sportliche Aktualität – Fußball Weltmeisterschaft inBrasilien – eine wichtige Rolle in dieseminoffiziellen, aber nicht unwichtigen Teildes Programms gespielt. Wieder zuHause angekommen, hatte die Realitätdie MBA-Studierenden recht schnell wie-der eingeholt. Die Poster-Präsentationenzu den einzelnen Dubliner Vorträgenmussten erstellt werden.

Maffo Meli, Prof. Dr. Walter Ruda

Professoren Dr. Rubén Ascúa, Dr. Juan Federico, Dr. Bettina Reuter (v.l.n.r.)

St. Patrick‘s Cathedral

Geburtststätte des UlyssesTraditional Fish and Chips

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RUND UMS STUDIUM

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Als Erasmus Student an derHögskolan Dalarna in Schweden

Nordlichter in Borlänge

Silverlake

Typische Häuserlandschaft am See

… sind die ersten zwei Wochen am spannendsten. Diesesogenannten Introduction weeks sind dazu gedacht, so vieleandere Studierende wie möglich kennen zu lernen. Das wirddadurch erreicht, dass die Studentenverbindung der Universitätjeden Tag Aktionen starten, bei denen man oft in Kontaktmit anderen gerät, somit konnte ich Studierende aus allerWelt kennen lernen. Als Student fühlt man sich in Borlängeoder Falun direkt wohl, da einige Professoren und Dozentensowie etliche Studenten aus Deutschland kommen. Des Wei-teren ist es in Schweden üblich, jeden, mit Ausnahme desschwedischen Königs, mit Vornamen anzusprechen.

Zudem ist es eine sehr kleine Universität, vergleichbar miteinem Campus unserer Hochschule. Dadurch herrscht ander ganzen Hochschule eine Art familiäres Verhältnis unddurch die Introduction weeks kennt man so gut wie alle imersten Semester, was das Leben als Erasmusstudent sehrangenehm gestaltet. Als Student des Studiengangs Energie-effiziente Systeme ist die Högskolan Dalarna mit dem MasterProgramm Solar Engineering besonders attraktiv, um seinBachelorstudium in diesem Bereich zu vertiefen. Die Lehr-veranstaltungen an dieser Hochschule unterscheiden sichvollkommen von dem deutschen Bildungssystem. Kurse findenin einem Zeitrahmen von wenigen Wochen und parallel zumaximal zwei weiteren Kursen statt. Dadurch ist es alsStudent einfacher sich auf einen Kurs zu konzentrieren. DesWeiteren gibt es hier keinen festen Stundenplan, sodass sichder Wochenablauf immer von der vorherigen Woche un-terscheidet. Diese Umstellung ist am Anfang sehr ungewohnt,allerdings muss ich sagen, dass mir diese Art von Bildungssystemsehr gut gefällt.

Neben dem Leben an der Universität bietet die RegionDalarna, in der sich die Hochschule befindet, wunderschöneOrte, die es so in Deutschland nicht zu sehen gibt. Insbesonderewenn man seine vorlesungsfreie Zeit in der Natur verbringenwill und es mag, Wandern, Angeln oder einfach nur in einem260 m tiefen See (Silverlake) schwimmen zu gehen, und sichdann Abends mit seinen Kommilitonen zu treffen um dieNordlichter zu beobachten, dann sollte man erwägen, einAuslandsemester an der Högskolan Dalarna in Schwedenzu absolvieren!

Timo Roeder

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RUND UMS STUDIUM

m 12. September 2014 fand das erste Sommerfest imFernstudiengang Betriebswirtschaft am Campus Zwei-brücken statt. Die Geschäftsstelle des Fernstudien -

gangs hat die Initiative ergriffen und die neuen Studierendendes Wintersemesters sowie alle eingeschriebenen Studierendenzum Sommerfest in und um die Campus-Kapelle einge laden.Schwierigkeiten bereitete es im Vorfeld, einen geeigneten Ter-min für diese Veranstaltung zu finden, da die Fernstudierendenpro Semester nur wenige Tage an der Hochschule verbringen.Hier bot sich der Tag der Kick-off Veranstaltung an, da auch amgleichen Tag Präsenzen des Studienganges in anderen Fach-semestern stattfanden.

Die neu eingeschriebenen Studierenden des Fernstudiengan-ges werden zu Beginn des Semesters immer zur sogenanntenKick-Off Veranstaltung eingeladen. Hierbei handelt es sich umeine Informationsveranstaltung – ähnlich den Semesterein -führungstagen in den grundständigen Studiengängen – bei derdie Studierenden Informationen und Materialien über den Ablauf und die Besonderheiten des Studiengangs erhalten. ZumWinter semester sprach der Prodekan des Fachbereichs Be-triebswirtschaft, Prof. Dr. Christian Thurnes, die Begrüßungs-worte, ehe der Studiengangsleiter Prof. Dr. Marc Piazolo über Abläufe, Prüfungsangelegenheiten und Plattformen die Studie-renden mit dem Studiengang vertraut machte.

Im Anschluss an diese 2 1/2 stündige Veranstaltung wurden dieStudierenden zur Campuskapelle eingeladen, wo ein Buffet undGetränke bereitgestellt waren. Bei Kerzenschein und Bier konnten sich die Erstsemester untereinander kennen lernen.Aber auch ein Austausch mit höheren Semestern war möglich,da am gleichen Tag diverse Präsenzen des Fernstudiengangsstattfanden. Nach zehrenden Vorlesungen in Mathematik undBWL konnten sich die Studierenden der höheren Semesternoch vor der Heimreise stärken. Diese Möglichkeit wurde zahlreich angenommen. Begrüßt wurde von studentischer Seiteauch, dass noch mehrere Professoren den Weg zur Campus

Kapelle gefunden haben und ein offenes Ohr für die Prob -leme der Studierenden hatten. Bei Würstchen, Salat und selbstgemachtem Kuchen war die Stimmung gelockert und derspäter einsetzende Regen konnte dies nicht trüben. Studieren-de, Professoren und die Geschäftsstelle des FernstudiengangsBW zogen ein positives Resümee und wünschen sich für dasnächste Jahr, dass das Sommerfest (dann auch bei Sonnenschein)erneut stattfinden wird.

Nikola Roos

A Studierende beim Eintreffen in der Campus Kapelle, noch abwartend waskommen wird.

Nach kurzer Zeit waren die Gespräche am Laufen. Studenten im Gespräch mit Frau Martina Schließmeyer (2.v.r.), Mitarbeiterin der Geschäftsstelle Fernstudiengang BW

Noemi Donner (Projektmitarbeiterin OKW) (links) mit Prof. Dr. Piazolo imGespräch mit Studierenden

Kick off Veranstaltung und erstes Sommerfest im Fernstudiengang Betriebs-wirtschaft am Campus Zweibrücken

Die Erstsemester Studenten lauschen den einführenden Worten des Prodekans des Fachbereichs BW Herrn Prof. Dr. Thurnes

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Management-Intelligenz: DerUrsprung liegt in KaiserslauternAlumnus und Management-Experte Julius Seebach im Interview an alter Wirkstätte

m Februar 2007 beendete Julius See-bach sein Wirtschaftsingenieurstudiuman der Hochschule (FH) Kaiserslauternin Rekordzeit und mit Auszeichnung.Heute gehört der passionierte Business-Diplomat und Autor zu den besten Management-Beratern. Nicht nur die Re daktion der HS Rundschau blätterteseine neuste Publikation Management-Intelligenz auf und erfuhr, warum Spezia-listen scheitern und wie Generalisten wirken. Profilierte Persönlichkeiten ur -teilen überzeugt:

„Das Buch besticht mit seinem weiten Fokus auf das Management. Mit vielenBeispielen sowie innovativen Denkansät-zen für Manager, Führungskräfte und Unternehmer wird es zu einer Pflichtlek-türe für alle, die alte Methoden hinter -fragen, die effektive und effiziente Ansätzesuchen, die eines wollen: den Unterneh-menserfolg.“

Hermann Scherer, Business-Experte & Bestseller-Autor

„Ein interessantes Buch, das man gelesenhaben muss, wenn man neue Impulse fürerfolgreiches Management gewinnen will.“

Dr. Heiner Geißler, Bundesminister a.D. & Bestseller-Autor

Grund genug für die Hochschule ihrenAlumnus zum Interview an alter Wirk-stätte einzuladen.

Herr Seebach, warum scheiternSpezialisten als Manager?Weil Mick Jagger heute noch auf derBühne steht und nicht zum Manager derRolling Stones bestellt wurde. Wer glaubt,dass er sich nach erfolgreichen Jahren aufder Spezialisten-Bühne für eine Manager-Karriere qualifiziert, unterliegt einem dra-matischen Trugschluss. Unsere Erfahrungund Identität bestimmen maßgeblich,wozu wir fähig sind und wie wir uns verhalten. Genau auf diesen Ebenen wirddie persönliche Performance als Wert-beitrag für das Unternehmen gemessen.Die Wahrheit ist, dass sich das Kompe-tenzprofil eines erstklassigen Managersgrundlegend von dem eines Spezialistenunterscheidet. Eine neue Visitenkarte mit Management-Titel bringt sicher keineManagement-Intelligenz mit sich. Geradedie Metamorphose vom Spezialisten zum Manager wird zu einem persönli -chen Kraftakt, weil sie an dem ansetzt,wer wir sind. Spätestens mit der Er-kenntnis, dass nicht jeder Porsche-Ingenieur die Nordschleife so schnellmeistert wie der Rallyefahrer WalterRöhrl, folgt für viele die Einsicht, dass eskeinen Spezialisten-Background im Ma-nagement braucht und sie viel Zeit aufihrem Karriereweg verloren haben.

Was ist Management-Intelligenz und in welchen Fähigkeiten spieltsich diese wider?Viele Soft-Skills werden zu Hard-Skills.Management-Intelligenz ist die hoheKunst, wirtschaftliche Exzellenz, juristischePräzision und technische Raffinesse opti-mal ineinandergreifen zu lassen. Den bes-ten Wirkungsgrad erzielt dabei nur einSchmiermittel: menschliche Kulanz. ImManagement geht es ausschließlich umResultate und diese erzielen Topmanagerin der Regel neben Methodenkompetenzsowie Projekt- und Prozessdenken mit einer Kombination aus Strategie, Inno-vation, Empowerment, Verhandlung,Kommunikation, Führung und Verände-

rung. Besonders in dem Moment, in demManager Interessen unterschiedlicher Disziplinen und Gruppen kennen, mana-gen, ergründen, antizipieren, vermittelnund priorisieren, sind sie unschlagbar undtreffen optimale Entscheidungen.

Was können unsere Studenten tun, um ihren Management-Fokus zu schärfen?Ein Ansatz – sie sollten amerikanische Serien schauen. Meine Empfehlung lautet:„Suits“ und „Scandal“. Der Unterhal-tungswert ist super und es lässt sich sehrviel Substanzielles verinnerlichen, wie Verhandlungskompetenz, Rhetorik undWirkung. Grundsätzlich ist es wichtig, sichein persönliches Manager-Idealbild vordem geistigen Auge zu zeichnen. Mit dieser Zielstellung lassen sich Maßnahmenableiten, die der Einzelne ergreifen kann,um genau diese Person zu werden. Damitsynchronisieren Sie Denken, Reden undHandeln für ein authentisches Auftreten,das durch Loyalität getragen wird. Deroberste Handlungsmaßstab dabei lautet:Bringt das, was ich gerade tue, mein Un-ternehmen langfristig weiter?

Gilt in Unternehmen das Leistungsprinzip und wie wichtig ist gutes Networking?Das ist sehr wichtig. Menschen mit autis-tischen Zügen und sozialer Inkompetenzkönnen im Management nicht erfolgreichsein, in der Spezialisten-Rolle jedochschon. Manager sind wie Otto-Viertakt-Motoren: Sie saugen Informationen an,verdichten, zünden und blasen sie an der richtigen Stelle wieder aus. Sie sindNetzwerker auf ganzer Linie, denn sie wissen: Informationen sind Macht. Nurüber die persönliche Beziehung gelangensie zur richtigen Zeit an verwertbareInfor mationen. Wer dies nicht erkennt,verkennt den Wettbewerb um Positio-nen, wird vorgeführt und wird zwangs-läufig gehen müssen. Noch ein Tipp: Werwissen möchte, wer und ob er Karriere

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ALUMNI

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macht, wird in der Personalabteilung nichtfündig. Es gilt nur herauszufinden, wer mit wem zum Mittagessen geht.

Oft erlebe ich jedoch auch, dass unfähigeFührungskräfte noch unfähigere Mitarbei-ter anheuern, um die eigene Inkompe-tenz zu verschleiern. Sind diese Mitarbei-ter zudem sehr jung und überspringenSprossen auf der Karriereleiter, führt dieszu falscher Dankbarkeit zu einer loya-len Ja-Sager-Mentalität. Solche Szenensind dann leider Chancen für hochspezia-lisierte Fachkräfte, um den Sprung ins Ma-nagement zu schaffen – jedoch mit fatalenFolgen für sich selbst, die Mitarbeiter undletztendlich das Unternehmens als Gan-zes. Leistungsprinzip ade. Mein Credo vordiesem Hintergrund lautet: DrittklassigeFührungskräfte stellen Mitarbeiter ein, dieschlechter sind als sie. Zweitklassige Füh-rungskräfte stellen gleich gute ein understklassige Führungskräfte stellen Leuteein, die besser sind als sie.

Was erleben Sie im Hinblick aufden Umgang mit Fehlern oderUnsinnigem in Unternehmen?Katastrophal. Gesteuert von unserem Egound unserer Bequemlichkeit, sind wirwahre Meister im Vertuschen, Nichtwahr-nehmen und Eingestehen. Solange Fehlerals Schwäche und nicht als Chance zurfrühzeitigen Korrektur gesehen werden,ist eine effiziente Organisation reine Utopie. Wie bei Lügen ergeben sich Un-plausibilitäten und Blindleistungen, die zuFrust, Resignation und innerer Kündigungder Mitarbeiter führen. Besonders, wennsich Altgediente nicht selbst in Frage stel-len, stocken notwendige Veränderungen.Meinen Respekt haben diejenigen, die solche Themen transparent machen undmutig aussprechen.

Welche Rolle spielte die FH Kaiserslautern in Ihrer beeindruckenden Karriere?Hand aufs Herz – jeder von uns kenntdie Parolen des Flurfunks: Techniker tüf-teln das Unternehmen in den finanziel-len Ruin, Vertriebler versprechen Kun-den Utopisches und der Stratege ist malwieder realitätsfern. Ganz zu schweigenvon den Controllern, die in Meetings beim Sit-in mit Kaffee und Kuchen verweilenund andere im Verfolgungswahn vom Arbeiten abhalten. Keiner will so richtigverstehen, warum er nicht die Sonne imPlanetensystem ist.

Für mich waren diese Parolen von Be-ginn an befremdlich. Durch die erstklas-sige und vor allem breite Qualifizierungzwischen Technik und Wirtschaft an derFH Kaiserslautern lernte ich früh, die Anforderungen der anderen zu verstehen.Dies ist aus meiner Sicht die Grundvo-raussetzung für professionelles Manage-ment. Wir müssen weg vom Lamentierenüber Personen, Prozesse und Entschei-dungen, über Unsinniges und den Fakt,dass nichts voran geht. Nur wer Schnitt-stellen zu Nahtstellen verbindet, sollteManagementverantwortung tragen dür-fen. In meinem Fall hat den wichtigenGrundstein hierfür die Fachhochschule inKaiserslautern gelegt.

ALUMNI

Zur Person

„So wie Steuerberater in Steu-erfragen und Rechtsanwälte inRechtsfragen, stehe ich meinenMandanten in wirtschaftlich-unternehmerischen Fragen zurSeite.“

Julius Seebach arbeitet als Part- ner und Berater für Menschenmit Ergebnisverantwortung wieProjektleiter, Manager, Geschäfts -führer oder Aufsichtsräte. DerMBA und Wirtschaftsingen ieurführt unterschiedlichste Anfor -derungen und Interessen ausFachgebieten wie Wirtschaft,Technik und Recht zusammenund optimiert Prozesse und Projekte in Unternehmen. Mit I-IQ Interessenintelligenz® ist Julius Seebach ein gefragter Me-diator und Verhandlungsführer.Im Bereich Bildung unterstützt er zukunftsfähige Konzepte undProjekte zum Wohle der Gesell-schaft. In seinem neuen Buch„Management-Intelligenz“ bietetder Autor innovative Denkan-sätze für Manager, Führungs-kräfte und Unternehmer.

Weitere Informationen erhal-ten Sie unter www.juliusseebach.com.

Das Buch ist erhältlich im Buch-handel und bei Amazon bzw.Springer direkt.

Management-Intelligenz:Warum Spezialisten scheitern und wie Generalisten wirken

Verlag Springer GablerISBN-10: 3658051531ISBN-13: 978-3658051532Hardcover: 29,99 EUR

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bsolventen der Hochschule Kai-serslautern zieht es nicht nurin die Forschung. Für viele ist

auch eine Beschäftigung in der Wirtschaftattraktiv. Manuel Dasch, ehemals Studentder Mikrosystemtechnik am CampusZweibrücken, hat diesen Weg gewählt.Bevor er allerdings seine Arbeit beiBosch in Homburg aufnahm, zog es ihnnach Singapur. Dort machte er ein Pra-xissemester an der Synchrotron Strah-lenquelle der National University of Singapore und konnte sein an der Hoch-schule erworbenes Wissen im Bereichder Mikrofertigungsverfahren in der Pra-xis anwenden.

„Insgesamt hat mir das Praxissemesterin diesem internationalen Umfeld extremviel gebracht. Das gilt sowohl fachlich,durch das selbständige Bearbeiten einesProjektes, als auch sprachlich und per-sönlich. Die asiatische Kultur und geradeder Stadtstaat Singapur mit seinen vielenbuddhistischen und hinduistischen Tem-peln, Moscheen und Kirchen war sehrinteressant“, so Dasch. Weil die Arbeitin Unternehmen heute immer mehr in-ternational geprägt sei, habe er mitseinen Auslandserfahrungen bei seinenBewerbungen punkten können. Er istsich sicher, dass sein Praxissemester inSingapur dazu beigetragen hat, die an-schließende Diplomarbeit bei Boschmachen zu dürfen.

Für sein Diplom beschäftigte sich derStudent mit Partikeln, also nicht ge-wünschte Verunreinigungen, die im Ma-schinenbau Schwierigkeiten verursachenkönnen: „Partikel sind nicht nur in derMikrochip-Herstellung kritisch, sondernkönnen mit kleiner werdenden Tole-ranzen auch im klassischen Maschinenbauzu Problemen führen. Bei meiner Di-plomarbeit ging es um die korrekte Zu-ordnung von Stahl-Partikeln zu ihremjeweiligen Werkstoff. So ist es möglich,deren Herkunft zu ermitteln, um somitdie Ursache für störende Partikel schnellbeseitigen zu können.“ Dasch analysiertePartikelgrößen um 100 Mikrometer, de-ren Herkunft er in zerstörungsfreierPrüfung nachweisen musste.

Im Anschluss an die Diplomarbeit bekamer bei Bosch eine Stelle angeboten undarbeitet heute als Versuchsingenieur inder seriennahen Entwicklung im BereichDieseleinspritzsysteme. Dabei plant erVersuche und Analysen, führt sie durchund bewertet die Ergebnisse. Die Kol-legen, mit denen er zusammenarbeitet,kommen aus der ganzen Welt, zum Bei-spiel aus Brasilien und China. Sein Stu-dium an der Hochschule Kaiserslauternhabe ihm viel gebracht, denn es sei amPuls der Zeit. „Es geht um hochaktuelleTechnologien und Absolventen sind inder Wirtschaft sehr gesucht. Die La-borausstattung ist aufwendig und mo-dern. Der Studiengang ist nicht so über-laufen, deshalb ist der Kontakt zu denProfessoren gut und der Umgang mitden Mitstudenten schon fast familiär.“

Susanne Lilischkis

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Alumnus Manuel Dasch: „Absolventen der Mikrosystem-technik sind sehr gesucht“

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Manuel Dasch an einem Universal-Funktions-prüfstand für Common-Rail Komponenten derFirma Bosch (Foto: Bosch)

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in Mikromodell zur Optimierungder Ölförderung zu entwickelnoder einen Mikrochip zur schnel-

leren Diagnose von Leukämie – mit die-sen spannenden Themen beschäftigtsich Dominique Bouwes zurzeit. Dieehemalige Mikrosystemtechnik-Studentinging nach dem Abschluss ihres Studiumsin Zweibrücken an die UniversitätTwente in den Niederlanden. Dort warsie verantwortlich für den Bereich Li-thografie und konnte nicht nur ihre sehrguten Kenntnisse im Bereich der Mi-krosystemtechnik ideal in die Praxis um-setzen, sondern zusätzlich ihr Wissennoch erweitern. Danach kehrte sie fürden Master nach Zweibrücken zurück,bevor sie gefragt wurde, ob sie für einStart-Up Unternehmen tätig sein wolle.

Für die iX-factory in Dortmund erstelltesie die technischen Ausschreibungenfür die Geräte und baute alles Schrittfür Schritt auf. Unterstützung erfuhr siedurch die Stadt Dortmund und durchihre erfolgreiche Teilnahme am Grün-der-Wettbewerb „start2grow“.

Den Absolventen, die eine eigene Firmagründen möchten, rät sie: „Neben derguten Idee sind auch die Vorbereitungsowie verlässliche Partner wichtig. Einegute Möglichkeit bietet der WettbewerbCosima vom VDI/VDE, um eine Ideeumzusetzen und ein Businessmodel aus-zuarbeiten.“ Kunden der iX-factory sindzum einen Institute, aber auch namen-hafte multinationale Firmen und inno-vative Start-up-Unternehmen, die ausden verschiedensten Branchen kommen.Hergestellt werden Mikrochips für Wis-senschaftler, aber auch Sensoren für dieAutomobilindustrie. Über die Fertigungwird die firmeninterne Forschung finan-ziert. „Wir haben zum Beispiel einenNiedrigtemperatur anodischen Bond-prozess entwickelt, der es ermöglichtvor dem Verschließen der Kanäle lokalesbiosensitives Material aufzubringen“, be-merkt Bouwes.

Ihr Studium in Zweibrücken hat ihr dieSchlüsselqualifikation für ihren weiterenBerufsweg vermittelt: „Meine Erfahrungenaus dem Studium haben mir nicht nurzu Beginn meiner Karriere sehr geholfen,sondern auch jetzt, obwohl ich in anderenneuen Schwerpunkten wie Unterneh-mensführung, Verkauf, Personalführung,Mitarbeiterausbildung, und Qualitäts-management Erfahrungen sammle. DerRespekt der Kunden und Partner basiertzu einem wesentlichen Teil auf meinerFachkenntnis in der Technologie.“ DieBreite der Technologien war ein we-sentlicher Punkt bei ihrer Entscheidungfür ein Studium in Zweibrücken. „Ichkann das Studium nur weiterempfehlen,da es kein Kompromiss ist zwischenElektrotechnik oder Maschinenbau undder Mikrosystemtechnik“, ist sie über-zeugt, „die Zukunft liegt in diesen Tech-nologien. 2014 wird beispielsweise inder MEMS-Branche ein Wachstum vonsieben Prozent erwartet.“

Susanne Lilischkis

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Vom Studium ins Management inRekordzeit Dominique Bouwes gründete nach ihremFH-Abschluss ein Unternehmen

Dominique Bouwes machte 2002 an der FH Kaiserslautern ihren

Diplom-Abschluss in Mikrosystemtechnik. Heute ist sie Geschäfts-

führerin von iX-factory, einem Hochtechnologie-Unternehmen in

Dortmund, das sich auf die Auftragsfertigung von kundenspezifi-

schen Mikrochips mit den neusten Technologien auf Basis von

Glas und Silizium spezialisiert hat.

Dominique Bouwes an ihrem Schreibtisch beider iX-factory. Foto: iX-factory

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ine Bachelor-Arbeit ist normalerweise erst der be -scheidene Anfang einer Karriere. Bei Melanie Benderkann sie der Eintritt in eine vielversprechende For-

scherkarriere sein. Die Studentin der Applied Life Sciences(ALS) an der (Fach-) Hochschule forschte in der Arbeitsgruppevon Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer in enger Zusammenarbeitmit Prof. Mathias Montenarh aus der Biochemie am HomburgerUni-Klinikum an neuronalen Stammzellen. Die Ergebnissedieser Forschungen sind so vielversprechend, dass die Wis-senschaftler die Arbeit als Veröffentlichung an ein renommiertesWissenschaftsmagazin senden werden.

In ihrer Forschung beschäftigte sich die Studentin mit demEinfluss der Proteinkinase CK2 auf neuronalen Stammzellen.Stammzellen besitzen viele Eigenschaften, die sie in einemspäteren Stadium als entwickelte Zellen nicht mehr haben.Sie haben mit Krebszellen einiges gemeinsam, deshalb werdenStammzellen in der Wissenschaft gerne genutzt, um an Krebs-medikamenten zu forschen. Die Proteinkinase CK2 ist einProtein, das verschiedene Prozesse im Inneren der Zellesteuert. Man kann es mit Medikamenten an- und abschalten.Melanie Bender untersuchte die Wirkung, die das auf dieStammzellen hat. Ihre Bachelor-Arbeit, die mit 1,0 benotetwurde, konnte sie in den Laboren der (Fach-) Hochschuleam Zweibrücker Campus durchführen. „Hier ist die Ausstattungschon ziemlich gut“, erklärt sie, „es gibt einige Geräte wieden Zellsorter, den man in anderen Laboren nicht hat. Auchder Reinraum ist eine tolle Einrichtung, die man nicht überallfindet.“

Zum ALS-Studium kam sie durch Zufall, als ihre Schwesterihr nach dem Besuch einer Jobbörse einen Flyer der (Fach)Hochschule mitbrachte. Die Verbindung von Biologie undMedizin war für die Mannheimerin reizvoll und so bewarbsie sich in Zweibrücken. Im Grundstudium war sie allerdingsüberrascht, ziemlich viel aus den Bereichen Mathematik undPhysik lernen zu müssen. Aber im Nachhinein sieht sie einenSinn darin, denn das Studium sei sehr breit aufgestellt undbefähige die Absolventen, in die verschiedensten Bereichezu gehen. „Im Hauptstudium kamen die interessanten Sachenwie Medizin oder Zellkultur“, berichtet sie. Hier entwickeltesie auch ihr Interesse für neuronale Stammzellen. Nach ihremStudium wird sie ein Masterstudium der Molecular Biosciencesmit Schwerpunkt Neurowissenschaften an der UniversitätHeidelberg anschließen. Ihre Bachelor-Arbeit war eine guteEintrittskarte in den zulassungsbeschränkten und sehr nach-gefragten Studiengang. „Beim Bewerbungsgespräch in Hei-delberg haben die Professoren eigentlich nicht viel gefragt.Sie haben nur ein paar Punkte aus meiner Bachelor-Arbeitherausgegriffen, danach war ich zum Master-Studium zuge-lassen.“ Melanie Bender ist bereits die fünfte FH-Studentin,die diesen Weg an die Heidelberger Universität angetretenhat. „Der ALS-Studiengang bietet ideale Möglichkeiten sichauch für exzellente Studiengänge und -orte zu qualifizieren“,so Studiengangleiter Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer, „es istfür unsere Studenten eine Auszeichnung, in Heidelberg an-genommen zu werden.“

Susanne Lilischkis

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Eintrittskarte in die Stammzellenforschung

Melanie Bender am Zellobserver (Foto: Susanne Lilischkis)

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hristian Astor denkt gerne an seine Zeit in Zwei-brücken zurück: „Ich habe immer sehr viel Spaß amStudium in Zweibrücken gehabt. Das Studium in

kleinen Studentengruppen ist sehr angenehm und persönlich.Durch die kleinen Lerngruppen ist auch der Kontakt zu denProfessoren gut. Schnell kennt sich jeder beim Namen undjeder ist immer ansprechbar und hilfsbereit. Auch die vielenAssistenten, Mitarbeiter, Doktoranden und Hiwis pflegeneinen sehr lockeren und intensiven Umgang und Wissens-austausch, man unterstützt sich gegenseitig.“

An den Zweibrücker Campus der Hochschule kam ChristianAstor nachdem er ein paar Semester Medizin studiert hatte.„Nachdem mir klar wurde, dass ich mehr Spaß an praktischemArbeiten und technischen Herausforderungen habe, habeich mich nach zukunftsweisenden, interessanten und vorallem praxisnahen Studiengängen umgesehen. Dabei bin ichauf Mikrosystem- und Nanotechnologie an der Hochschulein Zweibrücken gestoßen und habe dort meinen Bachelor-sowie Masterabschluss erworben. Dies war eine sehr guteEntscheidung, denn ich wurde dort gut ausgebildet.“

Für seine Bachelor-Arbeit beschäftigte Christian Astor sichmit organischen Leuchtdioden, so genannten OLEDs. Anihnen wurde Anfang der 2000er Jahre auf der ganzen Weltintensiv geforscht, denn sie lassen sich kostengünstig herstellen,verbrauchen weniger Strom als gewöhnliche LEDs und siesind aufgrund ihrer Materialeigenschaften als biegsamer Bild-schirm oder als elektronisches Papier interessant.

Christian Astor erforschte unter dem Titel „Optimierungdes PEDOT: PSS-Drucks zur OLED-Herstellung sowie Eva-luation des Inkjet-Druck-Verfahrens für weitere funktionellePolymerschichten“ die Applikation der verwendeten Poly-merlösungen mittels eines Materialdruckers. Ein großerNachteil der OLEDs ist aber zur Zeit noch ihre geringe Le-bensdauer, so dass sie noch nicht häufig zum praktischenEinsatz kommen. Für seine Masterarbeit suchte sich ChristianAstor ein anderes Thema.

In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPA PAMB in Mann-heim entwickelte er neuartige hydraulische Antriebskonzeptevon minimal invasiven chirurgischen Instrumenten. Durch dieHydraulik kann der Chirurg besonders feinfühlig arbeiten.Die Instrumente müssen auch keinen starren Schaft mehrhaben – die Hydraulik ermöglicht es, dass der Schaft innahezu jedem erdenklichen Winkel gebogen werden kannund man sozusagen „um die Ecke“ operiert. Im Septemberdieses Jahres, direkt im Anschluss an das Studium, bekamChristian Astor eine Stelle für das Qualitätsmanagement unddie Dokumentation bei der Firma Gönnheimer in Neustadt.Dort werden elektrische Geräte für den Einsatz in explo-sionsgefährdeten Bereichen produziert. An der Hochschulehat er die nötigen Grundlagen erworben, die ihm die Ein-arbeitung an seinem neuen Arbeitsplatz erleichtert haben.In Zweibrücken würde er jederzeit wieder studieren: „Allesin allem habe ich mit dem Studium eine sehr gute Wahlgetroffen. Ich wurde gut ausgebildet und auf das Berufslebengut vorbereitet.“

Susanne Lilischkis

C

„ … mit dem Studium eine sehrgute Wahl getroffen“

ALUMNI

Christian Astor an seinem Arbeitsplatz (Foto: privat)

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Mit diesen und anderen Zielen meldeten sich im Juli 2014 inte-ressierte Schülerinnen und Schüler von Gymnasien aus Kaisers-lautern, Pirmasens und Umgebung zum diesjährigen SummerCamp des Fachbereichs Angewandte Logistik- und Polymer -wissenschaften am Standort Pirmasens an. Für das SummerCamp wurden die beiden Themen „Unternehmerisch Denkenund Handeln“ sowie „Mathematik I“ angeboten.

Am ersten Tag erfuhren die Teilnehmenden durch Vorträgeund Laborführungen alles rund um das Hochschulleben und dievielfältigen Studienmöglichkeiten an der Hochschule Kaiserslau-tern und besonders am Standort Pirmasens. Danach erfolgtendie themenbezogenen Inhalte.

Die spezielle Einführung zum Thema „Unternehmerisch Denkenund Handeln“ begann mit einem Überblick über die Lerninhaltedes Summer Camps, das Wirtschaftsleben im Allgemeinen, Un-ternehmenszyklen und verschiedene unternehmerische Kom-petenzen.

Im Anschluss wurden neu gegründete und schon erfolgreichejunge Unternehmen in der Region besichtigt. Vom Handwerks-betrieb bis zum IT-Dienstleister berichtete man den jungen Be-sucherinnen und Besuchern dort von Erfahrungen von der Grün-dungsphase bis zum „Stehen auf den eigenen Beinen“. Für einenbeschwingten Abschluss der informationsgewaltigen Einführungs-tage sorgte eine gemütliche Spielrunde mit dem „Business Mas-ter“. Hierbei konnten die Schülerinnen und Schüler ihr bishergesammeltes Wissen aus den Bereichen Wirtschaft und Handelvorab einmal ungezwungen testen.

Über die Sommerferien hatten die Summer-Camper dann dieMöglichkeit, über einen E-Learning-Kurs im Umfang von etwa60 Stunden, die sie sich zeitlich frei einteilen konnten, tiefereEinblicke in die spannende Welt der Unternehmen zu erlangenund ihre Fortschritte selbst zu überprüfen. Konzipiert und ent-wickelt wurde der Kurs unter Beteiligung der beiden Referate„Neue Lehr- und Lernformen“ und „Innovative Lernumgebungund Weiterbildung“ der Hochschule.

In der letzten Ferienwoche trafen sich alle Teilnehmerinnen undTeilnehmer noch einmal, um bei einem Planspiel ihr erworbenesWissen praktisch, aber ohne Risiko, anzuwenden. In Teamarbeitwurde ein Businessplan erstellt und anschließend über mehrerePerioden die Gründung eines Unternehmens durchgespielt. Sokonnten die Schülerinnen und Schüler auch einmal persönlicherfahren, was Unternehmertum bedeutet und wie viel Unter-nehmerpotential bisher in ihnen steckt.

Summer Camp Mathematik I

Beim Thema “Mathematik I“ wurde für die Teilnehmer einekomplette Lehrveranstaltung, wie sie den Studierenden im erstenSemester im Fachbereich angeboten wird, abgehalten. Die In-halte Äquivalenzumformungen, (Betrags-)Gleichungen und Un-gleichungen, (echt und unecht gebrochen) rationale und trans-zendente Funktionen, Differential- und Integralrechnung, reelle

Matrizen und Vektoren wurden mittels „konventioneller“ Vor-lesung mit Übungsbeispielen vermittelt. Ergänzend wurden stu-dentisch betreute Tutorien, Lern-Materialien und Online-Forenauf einer Lernplattform angeboten. Die Teilnehmer konntenIhre Fitness anhand von ca. 300 Übungsaufgaben mit zufallsge-nerierten Parametern auf dem Übungssystem IMATHAS über-

Einführungswoche – der studentische Botschafter Raphael Kiefer informiert über das Studentenleben an der Hochschule

Führung durch die Labore

Erfahre, was in Dir steckt – Summer Camp am Standort Pirmasens Erfahre, was in Dir steckt, steigere Deine Kompetenzen und lerne das Hochschulleben kennen!

Summer Camp Unternehmerisch Denken und Handeln

OFFENE HOCHSCHULE

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om 15. Juli bis 14. August war Frau Dr. Elena Surkovavon der Staatlichen Universität für Bauwesen und Architektur in Wolgograd als Forschungsstipendiatin

des DAAD zu Gast an der Hochschule Kaiserslautern. Frau Sur-kova ist promovierte Philologin und erhielt im Rahmen ihres Stipendiums Gelegenheit zu einer Literaturrecherche zur „Aka-demischen Kommunikation in Russland und Deutschland unterBerücksichtigung von Geschlechterspezifika“. Hierbei wurdeElena Surkova von der Gleichstellungsbeauftragten der Hoch-schule Kaiserslautern, Professorin Dr. Sybille Monz-Lüdecke betreut. Die Organisation des Forschungsaufenthalts wurde vonProf. Dr. Hans-Peter Geromiller übernommen.

Die Hochschule Kaiserslautern räumte der Gastwissenschaft -lerin Gelegenheit zur Nutzung ihrer Bibliothek für Recherchenin der Bestandsliteratur der Hochschule sowie Recherchen inelektronischen Bibliotheken ein. Als Wohn- und Arbeitsraumstellte ihr die Hochschule das Europahaus zur Verfügung.

Beeindruckt zeigte sich die russische Wissenschaftlerin von den günstigen Rahmenbedingungen, welche ihr an der Hoch-schule für ihre Arbeit eingeräumt wurden, insbesondere vonden elektronischen Recherchemöglichkeiten. Ein erheblicher Teil der sie interessierenden Literatur war vor Ort verfügbaroder konnte binnen weniger Tage von anderen Hochschul-Standorten ang-eliefert werden.

Elektronisch recherchierte Literatur konnte Frau Surkova teilsin vollem Umfang, teils als Abstrakt elektrisch speichern. Pro-fessorin Monz-Lüdecke gab wertvolle Hinweise zum Arbeits-thema, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rechenzentrums,der Bibliothek und des Auslandsamts der Hochschule trugenmit ihrer Kooperationsbereitschaft zum Gelingen der Forschungs-arbeit bei. Dafür wolle sie sich nochmals herzlich bei allen bedanken. Sie kehre mit einer Fülle neuer Eindrücke nach Wolgograd zurück und werde die Hochschule Kaiserslautern inangenehmer Erinnerung halten, teilte sie bei ihrem Abschiedmit. Über eine neuerliche Gelegenheit zu einem Arbeitsaufent-halt an der Hochschule Kaiserslautern würde sie sich freuen.

Prof. Dr. Hans-Peter Geromiller

prüfen. Dadurch konnte der Leistungsstand jederzeit aktuellfestgestellt werden. Falls eine Aufgabe bei überdurchschnitt-lich vielen Teilnehmern fehlerhaft bzw. gar nicht gelöst wurde,konnte gezielt an dieser Stelle nachgebessert werden

Zum Abschluss des Themas „Mathematik I“ wurde eine Klausurunter den gleichen Prüfungsbedingungen wie bei den einge-schriebenen Studierenden durchgeführt. Die Prüfungsergebnisse,die – rechtlich gesehen – außerhalb des Hochschulbereichs er-zielt wurden, können nach dem neuen Hochschulrecht bei einemspäteren Studium im Fachbereich Angewandte Logistik- undPolymerwissenschaften als Prüfungsleistung anerkannt werden.Dies kann dann zu einer spürbaren Entlastung des Studiums imersten Semester führen.

Ergebnisse

Die Erfahrungen, die die Gymnasiasten bei diesem SummerCamp sammeln konnten, werden ihnen bei der Entscheidunghelfen, ob ein Studium in einem der angebotenen Bereiche inFrage kommt. Doch auch wenn sie etwas ganz anderes machenwerden, werden ihnen die in den Summer Camps gemachtenErfahrungen hilfreich sein.

Text: Prof. Dr. Uli Schell, Prof. Dr. Ralph Wiegland, Pia Ludwig, Christiane Barth

Fotos: Christiane Barth

Aufgabenbeispiel Screenshoot OLAT-Lernmodul Businessplan – Executive Summary

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Elena Surkova an ihrem Lieblingsarbeitsplatz in der Bibliothek (Foto: Elvira Grub)

Wissenschaftlerin aus Wolgograd zu Gast am Campus K‘lautern

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Feriencamp „Wissenschaft trifft Bewegung“ fördert Interesse an MINT

Einführung American Football (Foto: Grub)Im Logistik-Workshop darf der Materialfluss zwischen Produzent und Kunden nie ins Stocken geraten (Foto: Grub)

Wie verteilt sich Salzlösung in Wasser? – Dokumentation der Beobachtungen (Foto: Grub)

Im nanoTruck die Welt im ganz Kleinen erleben (Foto: Grub)

n den letzten Tagen der Sommerferien (Do.04.09.2014 – Sa. 06.09.2014) erlebten 38 Schülerinnenund Schüler der Klassenstufen 8-11 das Gelände der

Schillerschule Kaiserslautern als Science- und Sportpark. An den drei von der Hochschule initiierten und organisierten Tagen beschäftigten sich die Jugendlichen in interaktiven Workshops, Sportevents sowie in Vorträgen aktiv mit wissen-schaftlichen Fragestellungen aus dem MINT-Bereich (Mathematik,Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und sportlichen Aktivitäten. Mit dazu gehörte der nanoTruck des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung und ein Besuch in derKletterhalle Rocktown.

Am ersten Tag standen zunächst die Registrierung, Begrüßungund der Einzug in die Schlafquartiere in den Klassenräumen aufdem Programm. Danach folgten Workshops wie das Program-mieren eines Roboters, der Bau eines Elektromotors oder dasLöten einer Blinkschaltung. Aber auch sportliche Aktivitäten kamen nicht zu kurz: Volleyball, Fußball oder Bogenschießenwaren angesagt. Am Nachmittag öffnete außerdem der nano-Truck erstmals seine Türen und die Teilnehmenden erlebten„Kleines ganz groß“ und wurden in die Welt der Nanotech-nologie eingeführt.

Im Laborbereich des nanoTrucks im Untergeschoss ging es amzweiten Tag weiter. Dort bauten die Schülerinnen und Schülereine nanokristalline Farbstoffsolarzelle, die sogenannte „Grät-zelzelle“. Hierbei wird, wie nanoTruck-Betreuer Dr. Niklas Kot-man erklärt, Titandioxid – das uns als weiße Pigmente in Wandfarbe bekannt ist – mit dem Farbstoff aus Hibiskusblü-tentee kombiniert und damit Strom erzeugt. Der Betreuer war sehr zufrieden mit seinen Schützlingen: „Man merkt, dassalle freiwillig hier sind. Es sind alle sehr interessiert.“ In einemweiteren Workshop im nanoTruck erfuhren die Teilnehmen-

den mehr über den sogenannten „Lotuseffekt“ und wie man mit Hilfe der Nanotechnologie Oberflächen so gestalten kann,dass Schmutz wie von einer Lotusblüte auf wundersame Weiseabperlt. Zum Abschluss des Tages befassten sich Lehrende aller Studienorte der Hochschule sowie der TU gemeinsam mit den Teilnehmenden mit wissenschaftlichen Fragestellungenrund um das Thema Bewegung.

Um Teilchenbewegung im Sinne von Diffusion und Osmoseging es im Workshop von Dr. Bianka Muschalek. Hier unter-suchten die Teilnehmenden unter anderem, wie sich Salzlösungin Wasser verteilt. Richtig Bewegung kam beim Workshop „Ishi kageka“ ins Spiel, bei dem sich die Teilnehmenden als Logistikerin einem simulierten Unternehmen versuchen sollten. Dabeiwar Teamwork angesagt. Legosteine sollten nach bestimmtenFarbsortierungen und Anordnungen möglichst schnell vom Un-ternehmen zum Kunden gebracht werden. „Was muss getan werden, damit der Materialfluss nicht ins Stocken gerät?“,war dabei die Frage, die die gegeneinander antretenden Teamsbeschäftigte. Auch sportlich ging es in den beiden letzten Tagen des Camps mit American Football, Hockey, Karate, Bas-ketball und Klettern mit Rocktown zur Sache.

Sehr zufrieden mit dem Ablauf des Feriencamps sind die beidenOrganisatorinnen Dr. Bianka Muschalek vom Referat Öffent-lichkeitsarbeit/Schulkontakte und Julia Gaa vom Referat NeueLernumgebung und Weiterbildung. „Die einzige Kritik, die wirvon den Teilnehmenden zu hören bekamen, war, dass das Campzu kurz war“, freut sich Julia Gaa, „viele wollen gerne wieder-kommen.“ Dass der Erfolg des Camps auch dem Engagementder Lehrenden zu verdanken ist, die es verstanden, wissenschaft-liche Themen spannend zu präsentieren, sind sich beide einig.

(egr)

A

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m 23.09.2014 traf sich Hochschul-Präsident Prof. Dr.Konrad Wolf mit der Direktorin der IGS Am NansteinLandstuhl, Frau Monika Wagner-Gödtel, zum Unter-

zeichnen eines Kooperationsvertrags in den Räumen des CampusKammgarn der Hochschule Kaiserslautern.

Dabei konnten beide Seiten über Meilensteine in der aktu -ellen Entwicklung ihrer Einrichtungen berichten. So ist MonikaWagner-Gödtel als Direktorin der Integrierten Gesamtschule voll und ganz mit der Konzeption und dem Aufbau der Ober-stufe befasst. Dabei will sie durch entsprechende Schwerpunkt-setzungen darauf hinarbeiten, dass sinnvolle Fächerkombina -tionen in den Leistungsfächern wie zum Beispiel Mathematikund Englisch wählbar sind. Präsident Wolf begrüßt es, wenn dieLehrer und Lehrerinnen ihre Schülerinnen und Schüler darinbestärken, als naturwissenschaftliches Grundkursfach „Physik“zu wählen, weil hierdurch der Weg für alle ingenieurwissen-schaftliche Studiengänge offen bleibe. Durch die Kooperation will die Hochschule Kaiserslautern durch attraktive Angebotefür die Schülerinnen und Schüler mit dazu beitragen, dass das Interesse an MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwis-senschaft und Technik) gefördert wird.

Im gemeinsamen Kooperationsvertrag wird die bisherige Zusammenarbeit in den Bereichen der Kennenlern-Angeboteder Hochschule Kaiserslautern weiter vertieft. Nicht nur dasProjekt Bi In, das Schülerinnen und Schüler vornehmlich mit

Migrationshintergrund die „Zukunftschance Abi“ eröffnen will sowie die naturwissenschaftlich-technischen Workshops, die dieHochschule anbietet, leisten eine frühzeitige und sinnvolle Unterstützung vonseiten der Hochschule für die Berufs- und Studienorientierung. Künftig sollen auch Virtuelle Labore im Unterricht der IGS zum Einsatz kommen, die im Hochschul -verbundprojekt Open MINT Labs (OML) entwickelt werden. Insbesondere zeigen ebenfalls Veranstaltungen wie die Pro -jekttage für Schülerinnen Wege in zukunftsträchtige Studien-gänge, die auch in der Region Berufschancen bieten. Ein weitererKontaktpunkt wird hierzu auch das BotschafterInnen/MINT Mentoring Programm für die entstehende Oberstufe sein,bei dem ein Eindruck über Aufbau und Arbeitsfeld der be -stehenden Studiengänge der Hochschule gegeben wird.

Darüber, dass durch die Kooperation eine Win-Win-Situationfür beide Einrichtungen geschaffen wird, sind sich Direktorinund Präsident einig. Die Schule bereichert durch die Angeboteaus der Hochschule ihr Unterrichtsangebot, was vor allem inder aktuellen Umgestaltungsphase wichtige Impulse setzen kannund die Hochschule kann durch ihr Engagement künftige Stu-dierende binden. Annette Reder

Hochschule koope-riert mit IGS AmNanstein Landstuhl

A Bildunterschrift: Direktorin Frau Monika Wagner-Gödtel und Hochschul-Präsident Prof. Dr. Konrad Wolf bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages (Foto: Grub)

um dritten Mal haben Studierende der Hochschule Kaiserslautern an Deutschlands größtem Wissenswett-bewerb im Bereich Logistik, dem „Logistik Masters

2014“, teilgenommen und schafften es erneut in die Spitzen-gruppe der Top 20.

Larissa Nickel, die im 6. Semester Technische Logistik studiert,erreichte bei dem Wissenswettbewerb den 8. Platz. Die gebür-tige Russin zählt damit zu den Top Logistik-Studierenden 2014.

„Eine phantastische Leistung – trotz Sprachbarriere, die sie inden letzten 2 Semestern bis zur Akzentfreiheit überwundenhat“, freut sich Studiengangsleiter Prof. Dr. Rüdiger Grascht,

der die Studentin zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Alexander Lavrov betreut.

Die „Logistik Masters“-Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten von Januar bis August 2014 über 70 Fragen aus denBe reichen Transport, Spedition, Logistik und Supply Chain Management beantworten. Zusammengestellt wurde der Fra-genpool von Wissenschaftlern und Praktikern der Logistik -branche. Teilgenommen hatten 1506 Personen von 168 Hoch-schulen, wovon nur 289 den Sprung über die 80%-Hürdeschafften und sich als Top-Logistik Studenten qualifizierten.

Christiane Barth

Studentin der TechnischenLogistik unter den „TOP-Logistik Studenten 2014“

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as binationale Master-Programm des FachbereichsBetriebswirtschaft der Hochschule Kaiserslautern mitder Universidad Nacional del Litoral (UNL) in Santa

Fe, Argentinien, das durch das Deutsch-Argentinische Hoch-schulzentrum (DAHZ) gefördert wird, nimmt weiter Gestaltan. Die UNL ist mit über 35 Tsd. Studierenden eine derbekanntesten Universitäten in Argentinien. Neben den Pro-fessoren Dr. Christian Armbruster und Dr. Marc Piazolo hatauch Dr. Walter Ruda Vorlesungen an dieser traditionsreichenUniversität in der gleichnamigen Hauptstadt der ProvinzSanta Fe durchgeführt. Neben der Landwirtschaft ist dieProvinz Santa Fe durch eine weitgefächerte Industrie geprägt.Die Stadt Santa Fe liegt mit rund einer halben Million Ein-wohnern an einem Nebenarm des Flusses Paraná.

Unterstützt bei den Vorlesungen wurde Professor Rudadurch Prof. Dr. Rubén Ascúa, der der Hochschule Kaiserslauternseit vielen Jahren als Lehrbeauftragter verbunden ist. In derVorlesung „Hidden Champions, Strategic Management andInternationalization“ wurden von den Kursteilnehmern auchFallstudien in Kleingruppen bearbeitet. Die Lösungsvorschlägewurden dann dem Auditorium präsentiert. Die ZweibrückerStudierenden Katharina Vaeth, Thorsten Heck und RajkoKraft haben neben den argentinischen Master-Kurs-Teilnehmerndie englischsprachigen Vorlesungen besucht. Das binationaleMaster-Programm stellt sicherlich eine unschätzbare Erfahrungdar. In Gesprächen mit den Professoren Carlos Beltrán, demDekan, Maria Rosa Sanchez Rossi, Leiterin des MBA-Studi-engangs, Dr. Martín Dutto und Luis Felipe Agramunt, Aus-landsbeauftragter der Wirtschaftsfakultät, wurden weitereSchritte der Kooperation besprochen. Mit den ProfessorenMaría Fernanda Andrés, verantwortlich für Forschung undWissenschaften an der Wirtschaftsfakultät, und Julián Esterellaswurden mögliche Forschungsvorhaben andiskutiert.

Eine Anekdote am Rande: Roberto Néstor Sensini aus SantaFe foulte bei der Fußball-WM 1990 in Italien im Finale RudiVöller. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte dann AndyBrehme aus Kaiserslautern zum Sieg. Sinnigerweise trainiertSensini heute Atlético Rafaela, den Erstliga-Club aus der Hei-matstadt von Rubén Ascúa. So schließt sich der Kreis.

Prof. Dr. Walter Ruda

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Master-Studierende mit Professoren

Vorlesungen im binationalen Master-Programm an der Uni Santa Fe gestartet

Puente Colgante

Iglesia Catedral de Todos los Santos

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OFFENE HOCHSCHULE

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OFFENE HOCHSCHULE

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n dem Plenarvortrag „Comparing Start-up Propensitiesand Entrepreneurship Characteristics of Students in Swit-zerland and Germany“ untersuchte Prof. Ruda das Grün-

dungsverhalten von Studierenden aus Deutschland und derSchweiz. In seiner Funktion als Mitglied des „Honorary Com-mittee“ fungierte er darüber hinaus als „Session Chair“ inder Plenarveranstaltung. Am positiv begutachteten und imTagungsband komplett abgedruckten Beitrag sind auch dieCo-Autoren Prof. Dr. Andreas Grüner von der UniversitätSt. Gallen und B. A. Frank Christ maßgeblich beteiligt. DasSchweizer Sample setzte sich hierbei aus den Studierendender Eliteuniversität in St. Gallen zusammen.

Herr Christ, der erst kürzlich als bester Absolvent des Fern-studiengangs Betriebswirtschaft ausgezeichnet wurde, hatsich auch in seiner hervorragenden Bachelorarbeit mit dieserThematik auseinandergesetzt. Er ist Prokurist bei der Cre-ditreform Koblenz. Besonders interessant ist die in diesemBeitrag aufgezeigte „Gender-Problematik“, die sich in einemunterschiedlichen Gründungsverhalten zwischen weiblichenund männlichen Studierenden sowohl in Deutschland als

auch in der Schweiz zeigt. Das Forschungspapier fand aufder Konferenz ein reges Interesse.

Im Rahmen der GESt-Studie (Gründung und Entrepreneurshipbei Studierenden), werden Studierende in verschiedenenLändern zu „unternehmerischen Kriterien“ wie Motiven,Hürden und Unterstützungsbedürfnissen im Gründungskontextbefragt, um Erkenntnisse über den Vorgründungsprozess undden zielgruppengerechten und zielgruppendifferenziertenAusgestaltungsbedarf von Gründungsförderprogrammen ineinem internationalen Kontext zu erlangen. Die Studie wirdin Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mittelstands- undGründungsökonomie (ZMG) Kaiserslautern-Zweibrücken-Ludwigshafen durchgeführt. An die Vorträge schlossen sichfruchtbare Diskussionen und Anregungen für die Weiter-entwicklung von Forschungsvorhaben an. Bei der abendlichenBankettveranstaltung konnten die Kontakte weiter vertieftwerden.

Prof. Dr. Walter Ruda

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Professor Ruda referiert auf internationa-ler Management-Konferenz in BudapestProf. Dr. Walter Ruda referierte auf der internationalen Konferenz „Management, Enterprise and Benchmar-

king“ in Budapest. Auf der 12. MEB-Tagung der Óbuda-Universität nahmen wieder zahlreiche eingeladene

Wissenschaftler aus Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Ungarn und Deutschland teil.

St.-Stephans-Basilika, größte Kirche in Budapest (Foto: Ruda)Internationale MEB-Konferenz (Foto: Ruda)

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Mit Studierenden durch RuandaEindrücke einer Begegnungsreise

„Ruanda, das ist nicht mehr Afrika“. Der ruandische Bekannte, der das sagt, schaut nachdenklich, als

wir auf das nächtliche Lichtermeer der Millionenstadt Kigali hinunterblicken. Natürlich liegt Ruanda

im Herzen des afrikanischen Kontinents, doch die vergangenen Jahre haben dem kleinen Land gewal-

tige Veränderungen beschert. Die rasante Modernisierung hat nicht nur das Land verändert, sondern

auch seine Menschen, ihre Kultur und Lebensart. Genau die aber wollen wir kennenlernen.

m Jahr 2013 hat die Katholische Hochschulgemeinde Kai-serslautern eine Partnerschaft mit der Hochschulgemeindein Kigali geschlossen. Also machen wir uns nun auf den

Weg nach Ostafrika: Mitarbeitende und Studierende derHochschulgemeinden aus Kaiserslautern und Speyer. Ge-meinsam mit Studierenden der University of Rwanda wol-len wir das Land bereisen und Kontakte knüpfen. Wir erfah-ren eine überwältigende Herzlichkeit und Gastfreundschaft.Wir sehen ein Land im Aufbruch, in dem an allen Eckeninvestiert und gebaut wird. Dort, wo vor wenigen Jahrennoch steinige Holperpisten die Dörfer verbanden, sind nungeteerte Straßen entstanden. Statt der Petroleumlampenleuchten selbst in entlegenen Dörfern moderne Energiespar-lampen und das ruandische Mobilfunknetz kann sich mit europäischen Standards messen. Wir spüren aber auch, dassdieses Land sein Trauma noch immer nicht verarbeitet hat.Fast eine Million Menschen sind vor zwanzig Jahren demVölkermord zum Opfer gefallen. Allein 250.000 von ihnenliegen heute in der nationalen Gedenkstätte in Kigali begra-ben. Millionen Überlebende blieben schwer traumatisiertzurück. Im kleinen Ruanda gibt es keine Familie, die davon

nicht betroffen ist, als Opfer oder als Täter. Die Folgen die-ses Traumas werden wohl erst mit der nächsten Generationendgültig überwunden sein.

Zum nationalen Entwicklungsplan Ruandas gehört darum anvorderster Stelle die Bildung der zahlreichen jungen Men-schen. Das „College of Science and Technology“ der Uni-versity of Rwanda in Kigali (das bisherige „Kigali Institute ofScience and Technology“, kurz: KIST) unterhält seit eini-gen Jahren eine Partnerschaft mit der TU Kaiserslautern.Francois Zimulinda, Dozent am College, führt uns über denCampus. Wir sehen Labore und Hörsäle, die vom Standarddeutscher Hochschulen noch weit entfernt sind. Doch wirerleben auch einen starken Willen, mit dem Gelernten zumAufbruch des Landes beizutragen. Neben den Hochschulenbaut die ruandische Regierung darum gezielt sogenannteIPRCs (Integrated Polytechnic Regional Center) auf. Siestellen eine Art Kombination aus Berufsschulen und Fach-hochschulen dar, bieten jungen Menschen von dreimonatigenAusbildungskursen bis hin zu einem dreijährigen Ingenieur-studium ein breites Bildungsspektrum an.

Gruppe mit Bischof (Foto: Wolf)

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Jean Damascene Bimenyimana, Bischof der Speyerer Part-nerdiözese Cyangugu, empfängt uns im Pastoralzentrumseiner Diözese. Zwei Mal schon war Bischof Jean Damascenezu Gast in der Hochschulgemeinde Kaiserslautern. Einenganzen Tag lang nimmt er sich Zeit, bereist zusammen mituns seine Diözese, zeigt uns Ergebnisse der langjährigen Part-nerschaft mit dem Bistum Speyer. Wir erfahren in einer Ko-operative, wie Tee produziert wird und wie der exzellenteruandische Kaffee vom Kaffeestrauch bis in unsere Tassekommt. Er gibt den Menschen dort Arbeit und Einkommen.Dennoch werden wir künftig bei jeder Tasse an jene Frauendenken, die auf dem Boden einer Lagerhalle die Kaffeebohnenmit der Hand sortieren, für 70 Cent Lohn am Tag.

Im Krankenhaus von Mibilizi erhalten wir noch einen Einblickin die medizinische Versorgung der ruandischen Provinz.Krankenzimmer, OP-Säle, Laborräume. In Deutschland un-vorstellbar, für die Menschen dort ein Segen. In einer Ab-stellkammer finden wir ein deutsches Ultraschallgerät. Es istein Geschenk aus Deutschland. Die Ärzte können es nichtverwenden, weil es nicht gelingt, die Sprache auf dem Displayvon Deutsch auf Englisch umzustellen. Wir nehmen die Ge-rätedaten auf und versprechen, uns in Deutschland darumzu kümmern. Auf dem Rückweg nach Cyangugu, idyllisch amUfer des Kivu-Sees gelegen, wird es rasend schnell dunkel.Wir fahren durch ein dunkles, aber wunderschönes Land.Vereinzelt sind die Lichter der Dörfer zwischen den Hügelnzu sehen. Was wir durch die Fenster unseres Busses sehen,das ist Afrika.

Martin WolfKHG Kaiserslautern

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Vor dem Campus Huye (Foto: Wolf)

Campus Kigali (Foto: Wolf)

Handarbeit in der Kaffeekooperative (Foto: Wolf)

IPRC South in Huye (Foto: Wolf)

OFFENE HOCHSCHULE

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74 HS RUNDSCHAU 3/2014

Deutsch-ArgentinischerDoppelabschluss wird mitLeben gefüllt Gemeinsam mit der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universi-

dad Nacional del Litoral in Santa Fe, Argentinien hatte sich der Fach-

bereich Betriebswirtschaft im April 2012 um ein gemeinsames Master-

projekt am Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrum (CUAA-DAHZ)

erfolgreich beworben. Seit August 2014 sind drei deutsche Studenten in

Santa Fe und gleichzeitig fünf Argentinier in Zweibrücken.

lle acht verbringen ihr Auslands-semester an ihrer Partnerhoch-schule. Dabei nehmen sie nicht

nur an Fachveranstaltungen in englischerSprache teil, sondern arbeiten an Unter-nehmensprojekten mit und besuchen einen Sprach- und Kulturkurs. Der Aus-landsaufenthalt wird finanziell vom DAHZ gefördert.

Im Rahmen des Projektes kommt es seitüber einem Jahr auch zum regelmäßigenAustausch von Dozenten. So verbrachtendie Zweibrücker Professoren WalterRuda und Marc Piazolo jeweils eine Wo-che an der UNL, um Masterkurse abzu-halten. „Über International Capital Mar-kets in einem so volatilen wirtschaftlichenUmfeld zu diskutieren, hat als Dozent ei-nen ganz besonderen Reiz“, so ProfessorPiazolo. „Argentinien hat ein Umschul-

dungsproblem und es herrscht Devisen-knappheit – mit der Folge, dass der offi-zielle Wechselkurs im September 2014bei 10,7 Peso/Euro stand, während manin einer halboffiziellen Wechselstube füreinen Euro 18,8 Peso erhielt. Der Ver-gleich zur Eurokrise mit den KrisenländernGriechenland, Irland oder Spanien lag so-mit auf der Hand. Schnell diskutierten diedeutschen Teilnehmer lebhaft mit ihrenargentinischen Kommilitonen über unter-schiedliche Lösungsansätze.“ Da die ar-gentinischen Studenten i.d.R. berufsbe-gleitend studieren, fanden die Seminareunter der Woche am späten Nachmittagsowie samstags statt. Ihr Praxisprojekt absolvieren die drei Zweibrücker Studie-renden bei Zelltek Integrante de AmegaBiotech, einem erfolgreichen Exportun-ternehmen im Technologiepark der Uni-versität am Ufer des Parana. „Die Unter-

stützung im Alltag – z. B. bei der Woh-nungssuche – und Integration in den Stu-dienbetrieb klappte hervorragend“, lobtKatharina Väth die MBA-Verantwortlichenan der UNL. „So einen richtigen Wahl-kampf zum Studentenparlament wie hier,habe ich in Zweibrücken nicht erlebt. Dasist definitiv eine neue Erfahrung!“

Santa Fe ist eine Wirtschaftsmetropoleam Rande der Pampa und liegt an einemSeitenarm des Parana. Der Export vonAgrarprodukten nimmt daher eine Schlüs-selstellung ein. Doch seit der Wahl zumPapst hat Santa Fe einen weltberühmtenSohn der Stadt. Er hat in den sechzigerJahren an dem Colegio de la Immaculata(Gymnasium) gelehrt und in dem histori-schen Konvent de Francisco Messen ge-lesen. Prof. Dr. Marc Piazolo

A

Teilnehmer am Masterseminar mit Martin Dutto (MBA Direktor, dritter von rechts)und Marc Piazolo – Open Air Cafeteria

Argentinien als Nahrungsmittelexporteur –Getreidesilos in Santa Fe am Parana

In dem Franziskaner Konvent hat Papst Franziskus schon gepredigt

Partnerhochschule UNL im Wahlkampfmoduszum Studentenparlament!

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75HS RUNDSCHAU 3/2014

m August fand im japanischen Tsukubadie Internationale Konferenz für minia-turisierte Systeme (M6 – Third Inter -

national Conference in Advanced Manu-facturing for Multifunctional MiniaturisedDevices) statt, die vorheriges Jahr von derHochschule Kaiserslautern am CampusZweibrücken ausgerichtet wurde. Für die13 Professoren, Mitarbeiter und Studie-renden aus Zweibrücken, die nach Japangereist waren, bot sich somit eine guteGelegenheit, ihre Wissenschafts-Kollegenwiederzusehen. Das Projekt M6 fördertden Austausch von Wissenschaftlern ausAsien und Europa. Zur M6 Konferenz tra-fen sich in Japan 80 Teilnehmer – ausChina, Großbritannien, Korea, Deutsch-land und dem Land selbst. Sie tauschtensich über ihre Forschungen im Bereichder biomedizinischen Materialien, Geräteund Anwendungen aus. Auch über dieHerstellung kleinster Strukturen für eineReihe von Einsatzgebieten wurde refe-riert.

Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer hielt einenKeynote-Vortrag über die Interaktion vonZellen und Oberflächen unter dem Titel„Micro and nanomodified surfaces forneurite guiding and neuronal differentia-

tion.“ Vorgestellt wurden die Forschungenzur Löslichkeit von Nanokristallen für einHautgel zur Behandlung von Borreliose;Forschungen an mikrostrukturierter mehr-lagiger bakterieller Zellulose für medi-zinische Anwendungen oder Arbeiten aneinem Stempel für Nanoimprint-Litho-grafie, der mit Hilfe von Elektronenstrahl-Lithografie hergestellt wird. Ergeb nisse eines Versuches der präzisen Bestimmungvon reduzierten Graphenoxid-Schichtendurch eine Kombination von Rasterelek-tronen- und Rasterkraftmiskroskopie wurden ebenso gezeigt wie die Herstel-lung von hochpräzisen ultradünnenSchichten aus zweidimensionalem Gra-phenoxid durch Spin-Coating. WeitereThemen der Zweibrücker Forscher wa-ren die Anodisierung dünner Folien ausnanoporigem Aluminiumoxid auf Siliziummit Nickel-Eisen; die Herstellung vonhochpräzisen ultradünnen Schichten auszweidimensionalem Graphenoxid; dieHerstellung von bak terieller Zellulose zurErschaffung von künstlichem Gewebe sowie ein Vergleich ionensensitiver Feld-effekt-Transistoren mit Silikon-Nano-drahtsensoren zum Auslesen von DNA.Es gab einen Beitrag über Nickel-Eisen-Molybdän-Schichten für den Einsatz in

magnetischen Mikrosensoren und der chinesisische Student Xiao Ming, der ge-rade im Rahmen des M6 Projektes inZweibrücken forscht, wurde für seine Arbeiten zum Bau von Kupferstiften durchFotolithografie mit dem Preis für den besten Vortrag ausgezeichnet.

Die Poster und Vorträge der Hochschu-le Kaiserslautern fanden ein reges Inte-resse und alle Beteiligten sind sich einig,dass sie den erfolgreichen Austausch von jungen asiatischen und europäischenWissenschaftlern weiterhin unterstützenmöch ten.

Natürlich kam das touristische Programmnicht zu kurz. Bei einem Besuch der größ-ten Buddha-Statue Japans konnten sichdie Teilnehmer ein Bild von den Kultur-schätzen des Gastlandes machen. Selbst-verständlich bietet ein solcher Ausflug für die Konferenzteilnehmer auch immereine Gelegenheit, sich in einem persön-lichen Gespräch über Themen auszutau-schen, die über das jeweilige Fachgebiethinausgehen und somit Land und Leutebesser kennenzulernen.

Susanne Lilischkis

I

Das Team aus Zweibrücken auf der M6-Konferenz in Japan

Ein Wiedersehen in Japan

OFFENE HOCHSCHULE

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KOLUMNENTITEL

76 HS RUNDSCHAU 3/2014Lehrende berichten aus dem ausLand

ittsommer war leider längst vor-bei und die Tage wurden schonkürzer, doch Schweden bietet

auch einen herrlichen Indian Summer. InMittelschweden, gut 200 km von Stock-holm entfernt, in der historischen ProvinzDalarna, liegen die Städte Borlänge undFalun. Bei der Anfahrt vom FlughafenStockholm Arlanda bekommt man schoneinen guten Eindruck der Weite diesesLandes. Wälder machen den Großteil derLandschaft aus, welche allerdings andersals bei uns einen großen Birkenanteil auf-weisen. Auf dem Weg gen Norden durchOrte mit Tolkien‘schen Namen wie Mor-gongàva oder Hedemora begegnet maneinem riesigen roten Holzpferd, dem Sym-bol der Region Dalarna. Borlänge selbstist eine industriell geprägte Stadt, domi-niert von einem großen Eisenwalzwerkund einer großen Papiermühle. Dennochkommt keine Ruhrpott-Atmosphäre auf,sondern die Stadt macht einen sehr auf-geräumten, ordentlichen und sauberenEindruck. Komplementiert wird dieser Ein-druck durch einen strahlend blauen Him-mel, der die nördliche Lage – wir sind nurnoch rund 700 km vom Polarkreis entfernt– nochmals betont. Mitten in der Stadtbefindet sich die „Högskolan Dalarna“. DieHochschule ist auf die zwei Standorte Bör-länge und Falun aufgeteilt, und ich wardort Gast für einige Tage. Von dem brei-ten Angebot an Studiengängen interes-sierte mich besonders die Aktivitäten derHochschule im Bereich der angewandtenSolarforschung, was sich in einem inter-national anerkannten Forschungszentrum(SERC) und einem Masterstudiengang„Solar Engineering“ wiederspiegelt. Nunmag man einwenden, wie man denn aufden Gedanken käme, Solarenergie so weitim Norden nutzen zu wollen. Doch diejährliche Einstrahlung ist bis auf die Höheder Stadt Gävle, die noch etwas nördlicherliegt, kaum geringer als in Mitteleuropa(wenn auch mit einer saisonalen Verschie-bung zum Sommer hin). Während also imSommer die Sonne wesentlich längerscheint als bei uns, hatte sich das jetztEnde September angeglichen.

Richtig aufmerksam wurde ich auf dieHochschule durch die Initiative einer mei-

ner Studenten im Fach Energieerzeugung(Studiengang Energieeffiziente Systeme),der sich dachte, sein Studium sei nicht nureine Ansammlung von hart verdientenScheinen, sondern beinhalte eben nochmehr. Und da die Nutzung der Sonnen-energie global die wahrscheinlich wich-tigste erneuerbare Energiequelle werdenwird, ist ein vertieftes Wissen in diesemBereich sicher kein Nachteil.

Nebenbei ist die DU (Dalarna University)schon seit langem eine Partnerhochschulevon uns. So konnte ich auf einer Liste derAustauschstudenten dort einige Namender HS KL wiederfinden. Was mich dortsehr beeindruckte, war das Platzangebotfür Studierende (es gibt buchbare Bespre-chungsräume, adäquate Sitzgruppen, eineTeeküche mit Mikrowellen) sowie die Sau-berkeit des Hochschulgebäudes. Es hatzwar auch schon 20 Jahre auf dem Buckel,doch wäre es nicht in dem Zustand, wennnicht alle darauf achtgeben würden. DieSeminarräume sind zugangsgesichert, sodass Studenten erst nach Eintreffen einerLehrperson Zugang haben. Dieser im Prinzip unschöne Zug hat den Vorteil, dashochwertiges Präsentationsequipmentdort liegen kann. So können bspw. alleVorlesungen aufgezeichnet und später vonden Studenten abgerufen werden. Ich hielt einige Vorträge bzw. Seminare überSolarkraftwerke vor sehr interessiertenStudierenden (darunter viele internatio-nale Studenten) und Mitarbeitern.

Finanziert wurde die Gastdozentur über-wiegend durch das ERASMUS+ Pro-gramm, welches nicht nur Auslandssemes-ter von Studierenden unterstützt, sondernauch den Austausch von Dozenten för-dert. Wertvolle Hilfe für alle Formalitätenkommt von den freundlichen Mitarbeite-rinnen des Auslandsamts. Basierend aufmeinen Erfahrungen möchte ich alle Le-serinnen und Leser unter den Studieren-den und in der Professorenschaft, ermun-tern, einen Auslandsaufenthalt in ihre Zeitan der Hochschule einzubauen.

Text und Fotos:Prof. Dr. Matthias Hampel

M

Gastdozentur an der Partner-hochschule in Borlänge

Das berühmte Dalahäst

Eingang der Hochschule in Borlänge

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KOLUMNENTITEL

77HS RUNDSCHAU 3/2014

Lehrende berichten aus dem ausLand

uf der XIX. Jahreskonferenz vonRed Pymes Mercosur, die aufdem Campus der Universidade

Estadual de Campinas (UNICAMP) inCampinas, Brasilien durchgeführt wurde,referierten und diskutierten Wissen-schaftler unter dem Leitthema „SMEs, Innovation and Development“. Neben Dr. Ayman El Tarabishy, George Wash-ing ton University, Washington D.C. undICSB-Executive Officer, war auch Prof.Dr. Walter Ruda als Keynote Speaker ein -geladen.

In fünf verschiedenen Arbeitskreisen wur-den die einzelnen Vorträge präsentiertund rege diskutiert. Die Konferenzteil-nehmer kamen insbesondere aus Latein-amerika und Ländern wie Argentinien, Bra silien, Chile, Kolumbien, Mexico undUruguay. Die Konferenz stand unter derLeitung von Prof. Dr. Rubén Ascúa, RedPymes-Präsident und Prof. Dr. Miguel Juan Bacic, Universität Campinas. Die UNICAMP gehört zu den staatlichen Universitäten des Bundesstaates SãoPaulo und wird in verschiedenen Hoch-schul-Rankings mit an vorderster Stellefür Lateinamerika geführt. Sie wurde 1966

gegründet und hat mittlerweile über 40 Tsd. Studierende bei mehr als 2 Tsd.Professoren. Die UNICAMP besteht aus20 Ins tituten und Fakultäten und zeichnetalleine für 15% der gesamten brasiliani-schen Forschungsleistung verantwort-lich. Der Hauptcampus liegt in Barão Geraldo, einem Stadtteil von Campinas,ca. 10 km von der Innenstadt entfernt.

Campinas liegt mit mehr als 1 Mio. Ein-wohnern etwa 100 km nördlich von SãoPaulo. Die Stadt ist ein wichtiges Indus-trie- und Handelszentrum mit vielfältigenWirtschaftszweigen: Kaffee-, Zuckerrohr-und Baumwollanbau, verarbeitende In-dustrien (Textilien, Maschinenbau, Papier,Chemie, Elektronik) und Dienstleistungen.Die Region um Campinas erwirtschaftetmit etwas mehr als 3% der Einwohnervon Brasilien 9% des brasilianischen Brut-tosozialprodukts. Campinas wird oftmalsauch als brasilianisches Silicon Valley be-zeichnet. Technologieunternehmen wiez.B. Motorola, IBM, Lucent Technologies,Samsung, Bosch, 3M, Texas Instruments,Mercedes-Benz, General Motors undHonda haben hier ihren Sitz. Auch diepharmazeutische und petrochemische Industrie mit Unternehmen wie z.B. Du-Pont, Merck, Sanofi-Aventis und Shell sindhier beheimatet. Campinas ist ein wich -tiger Verkehrsknotenpunkt mit dem in-ternationalen Flughafen Viracopos, derzum größten Flughafen Brasiliens, mögli-cherweise sogar Lateinamerikas ausge-baut werden soll. Ein Sohn der Stadt, deres zu einer zweifelhaften Berühmtheit gebracht hat, ist Paulo Moacyr BarbosaNascimento, der beim denkwürdigen ver-lorenen Finale der Fußball-Weltmeister-schaft 1950 gegen Uruguay im Tor derbrasilianischen Nationalmannschaft stand.Ihm wurde die Schuld an dieser spätenFinal-Niederlage und damit „Staatstragö-die“ gegeben. Seitdem wurde er in Bra-silien als persona non grata angesehen. Erst mit der hohen Niederlage gegenDeutschland im WM-Halbfinale 2014dürften andere brasilianische Spieler ähn-liche Schuld auf ihre Schultern geladen haben. Red Bull hat mittlerweile in Cam-pinas eine „Fußball-Dependance“ einge-richtet. Der Club spielt derzeit in derCampeonato Paulista, der zweithöchstenSpielklasse im Bundesstaat São Paulo.

In seinem Vortrag „International Com-parison of Entrepreneurial Intentions of Students using GESt Methodology“ stell-te Prof. Ruda das gemeinsam Buchpro-jekt der Professoren Dr. Thomas A. Martin, Dr. Rubén Ascúa und M. A. Ben-jamin Danko, Lehrbeauftragter im Fach-bereich Betriebswirtschaft, vor. In zehnKapiteln werden vergleichende Unter-suchungen des Gründunsgverhaltens vonStudierenden in den Ländern Deutsch-land, Polen, Spanien, Ungarn sowie Ar-gentinien, Brasilien, Chile und Kolumbiendurchgeführt. Die GESt-Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum fürMittelstands- und Gründungsökonomie(ZMG) Zweibrücken-Ludwigshafen-Rafaela durchgeführt. Dieses internationa -le Buchprojekt wird durch die UniversidadNacional del Litoral, Santa Fe unterstütztund ansonsten privat finanziert.

Neben einer Vielzahl von interessantenDiskussionen und Gesprächen mit denKonferenzteilnehmern rundete ein Besuchin São Paulo die Vortragsreise und den Erfahrungsaustausch ab.

Prof. Dr. Walter Ruda

A

UNICAMP, Campinas

Altehrwürdige Wolkenkratzer: Edificio AltinoArantes und Edificio Martinelli, São Paulo

Blick vom Edificio Altino Arantes, São Paulo

Konferenzteilnehmer: Gruppenbild mit Dame

Prof. Ruda als Keynote Speaker auf der XIX. Red Pymes Mercosur-Konferenz in Campinas, Brasilien

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78 HS RUNDSCHAU 3/2014

Stempel und Aufkleber bringen Farbe in die Werke

Gestalten wie DesignerKinderuni im Fachbereich Bauen und Gestalten 2014

otal gespannt verfolgten die Kin-der und einige Eltern die Einfüh-rung in das Thema „Gestalten wie

Designer“. Beschrieben wurde der Kurswie folgt: „Gestalte dein persönliches Skizzenbuch. Ob Künstler, Designer oderArchitekt – um Ideen, Inspirationen undEindrücke schnell visualisieren zu kön-nen, dienen Skizzenbücher als wertvollesWerkzeug. Zum Einsatz kommen ver-schiedene Materialien wie z.B. Zeichen-utensilien, Vorlagen, Papiere, MaskingTape, Stempel, Aufkleber etc. sowie dieEinführung in eine Buch-Bindungsart.“

Um den Kindern das Thema und die Auf-gabe transparenter zu gestalten, solltenSie ihr persönliches Reise-Skizzen-Buchfür die Ferien 2014 entwerfen. Freudig

und hoch motiviert machte sich der kleineNachwuchs ans Werk. Betreut wurde dasProjekt von Dipl.-Ing. Nicole Ulrich, Jacqu-line Gregorius M.Sc. und Dipl.-Ing. (FH)Nadin Schumacher.

Am Ende des Kurses konnten alle Kin-der in einer Präsentation auch die Ergeb-nisse der Anderen betrachten und eswurde ein Gruppenfoto gemacht. Danachzückten die Kinder sogleich ganz stolz ihren kleinen Kinderuni-Studierenden-ausweis, um einen Stempel für die erfolg-reiche Teilnahme zu erhalten.

Fotos: Dipl.-Ing (FH) Nadin Schumacherund Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Text: Dipl.-Ing. Nicole Ulrich

Aufkleber zur Dokumentation der Ferienaktivitäten

Stolz präsentieren die Kinder ihre Werke

Mit Engagement bei der SacheT

Die Teilnehmenden präsentieren ihre selbstgemachten Ferienbücher

Insgesamt 21 Kinder im Alter von 8-12 Jahren nahmen am Diens-

tag, den 22. Juli 2014 an der Kinderuni im Fachbereich Bauen und

Gestalten teil.

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allo, ich heiße Nora und bin zweiJahre alt. Ich gehe in die Kinder-krippe an der Hochschule in

Zweibrücken. Heute erzähle ich Euch mal,wie so ein Tag bei uns in der Krippe aus-sieht.

Morgens um halb acht fahre ich mit mei-ner Mama an die Hochschule. MeineMama arbeitet nämlich dort, während ichden ganzen Tag in der Krippe bin. Wennich ankomme, muss ich zuerst meine Jacke aufhängen und Hausschuhe anzie-hen. Dann darf ich meistens den Früh-stückswagen ins Esszimmer fahren. Wel-ches Brot wir auf unseren Tellern habenwollen und was da drauf soll, dürfen wirselbst aussuchen. Am liebsten mag ichBrezel mit Marmelade. Unsere Erziehe-rinnen schneiden uns auch immer Gur-ken- und Karottenscheiben auf. Manchmalsogar als Sterne oder Herzen. Zum Früh-stück sind meine Freundinnen Hanieh undMona auch schon da. Später kommendann noch Finja und Nils. Das sind imMoment leider nicht so viele Kinder –aber nächstes Jahr soll es hier rund gehen!Dann kommen wieder ein paar kleine Kin-der dazu.

Nach dem Frühstück gehen wir erst malspielen. Oder wir bekommen Geschich-ten vorgelesen. Oder wir basteln. Oderwir malen. Aber egal was wir machen, esmacht auf jeden Fall Riesenspaß. Danachsind wir fast immer mit Kleber und Farbeverschmiert und dürfen an unseremneuen kleinen Kinderwaschbecken dieHände waschen. Dabei spritzen wir unsgerne gegenseitig nass und brauchen erst-mal frische Kleider. Der Vormittag ist dannmeistens auch schon vorbei.

Um halb zwölf wird unser Mittagessengebracht. Also alle wieder Lätzchen an -ziehen und mal schauen, was es gibt. Ichmag eigentlich alles. Außer Salat. Aber ambesten finden wir alle die Nudel- oderSuppentage.

Nach dem Mittagessen gehen wir dannein wenig schlafen. Im Sommer haben wireine ganz neue und ganz tolle Schlafland-schaft bekommen. Mit richtigen kleinenKuschelhöhlen und einem großen Schlaf-podest. Jeder hat seine eigene Bettwäscheund darf sich seinen Schlafplatz selbst aus-suchen.

Ich bin fast immer als Erste wieder wach.Also aufstehen und nochmal was snacken.Meistens Obst. Lecker. Jetzt ist es etwadrei Uhr. Frisch gestärkt wird dann wiedergespielt oder gemalt. Meine Werke darfich später mit nach Hause nehmen odersie kommen in meinen Ordner. Dort sindganz viele von meinen Bildern drin. Aberauch Fotos von zu Hause und von unse-ren Ausflügen, die wir mit dem Kinder-garten gemacht haben. Freitags sind wiroft unterwegs. Wir waren schon Kartof-feln ernten, Kastanien sammeln, auf einem Bauernhof, in der Fußgängerzoneund im Supermarkt. Wenn es nicht regnetgehen wir aber nach dem Mittagschlafganz oft raus spielen. Schaukeln oderSandburgen bauen, wippen oder rutschen.Wenn nicht alle Kinder da sind, gehen wirauch mal meine Mama im Büro besuchenoder spazieren einfach über den ganzenCampus. So, wie mich dann viele an-schauen, merkt man, dass es jede MengeStudenten und Kollegen von meinerMama gibt, die gar nicht wissen dass eshier überhaupt einen Kindergarten gibt.Das ist wirklich schade, denn bei uns istes echt toll und es ist immer was los.

Um vier Uhr kommen mich dann meineMama oder mein Papa wieder abholen.Schuhe und Jacke anziehen und schnellans Auto. Wie fast jeden Tag hab ich ver-gessen Tschüss zu sagen. Also noch malrein. Tschüss! Nochmal winken. Bis mor-gen. Halb acht bin ich ja wieder da.

Nadine TheisStephan Eisel

Die neue Schlaflandschaft nach dem HamburgerRaumkonzept (Foto: Stephan Eisel)

Die Krippenkinder Nora, Mona und Hanieh (Foto: Irmgard Pick)

H

Die Kindertagesstätte am Campus Zweibrücken –aus dem Alltag eines Krippenkindes

Die Kindertagesstätte am CampusZweibrücken ist eine Krippenein-richtung mit einem kirchlichen Trä-ger. Es stehen insgesamt 10 Plätzefür Kinder im Alter von 6 Monatenbis 3 Jahren zur Verfügung.

Die neue Schlaflandschaft nach demHamburger Raumkonzept wurdevon der Hochschule finanziert undbietet den Kindern individuelleSchlafmöglichkeiten.

Betreuungszeiten: montags bisdonnerstags 07:30 – 17:30 Uhr, freitags 07:30 – 14:00 Uhr

Anfragen oder Anmeldungen: Petra Fleischer, (0631) 3724-5199bzw. [email protected].

Die Kindertagesstätte auf dem Campus Zweibrücken (Foto: HS KL)

79HS RUNDSCHAU 3/2014

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80 HS RUNDSCHAU 3/2014

in Unternehmen ist immer nur sogut wie seine Mitarbeiter. Daherkommt der Verfügbarkeit von qua-

lifiziertem Fachpersonal für einen Wirt-schaftsstandort eine hohe Bedeutung zu.Die Hochschule Kaiserslautern legt gro-ßen Wert auf eine praxisorientierte Aus-bildung der Studierenden. Unter demMotto „Learning business by doing busi-ness“ werden daher seit fast zwanzig Jah-ren im Fachbereich Betriebswirtschaft amCampus Zweibrücken Unternehmens-planspiele eingesetzt.

Prof. Dr. Manfred Bardmann, der in derForschung und Lehre auf Allgemeine Be-triebswirtschaftslehren und Lehren vonder Unternehmensführung spezialisiert ist,hat sie dort bereits Mitte der 90er Jahreeingeführt, als sie in Deutschland nochwenig verbreitet waren, und damit Weit-blick bewiesen. Seitdem werden sie ander Hochschule in vielfältiger Weise ver-wendet, zum Beispiel im Rahmen der Ver-anstaltung „Vernetztes Denken“ in denStudiengängen Mittelstandsökonomie, Finanzdienstleistungen und InformationManagement.

Nach dem Grundstudium, wenn sich dieStudierenden Basiskenntnisse in Betriebs-wirtschaftslehre angeeignet haben, kön-nen sie ihr Wissen in Planspielen praktischumsetzen. Sie schlüpfen dabei in die Rollevon Managern, die ein fiktives Unterneh-men leiten. In dieser computergestütztenSimulation müssen die Studierenden allebisher erworbenen Kenntnisse sinnvollmiteinander verknüpfen, denn jede Ent-scheidung, die sie treffen, hat Auswirkun-gen auf einen anderen Unternehmensbe-reich. Anschließend wertet der Computerdie Maßnahmen aus und ermittelt das Er-gebnis. „Wie unternehmerisches Handelnfunktioniert und fundiert ist, all das wirdsichtbar“, erklärt Prof. Dr. Bardmann. „DieStudierenden können die Theorie un -mittelbar anwenden und erkennen dieKonsequenzen ihres eigenen Handelns.“

Außerdem entwickeln die Studierendendurch die Teamarbeit ihre sozialen undkreativen Kompetenzen. Die Rückmel-dungen sind positiv. „Die Studierendensind hochmotiviert und würden diese Un-terrichtsmethode gerne noch stärker ein-setzen“, berichtet Prof. Dr. Bardmann.

Aber auch auf internationaler Ebene fin-den Planspiele Anwendung. Prof. Dr.Christian Armbruster setzt sie zum Bei-spiel im Rahmen der International Busi-ness Week ein, bei der Studierende undProfessoren aus vier Ländern zusammenmit den angehenden deutschen Finanz-dienstleistern an einem betriebswirtschaft-lichen Projekt arbeiten.

Eine äußerst wertvolle Erfahrung sind Un-ternehmensplanspiele auch für Schüler.Daher unterstützt die Sparkasse Südwest-pfalz regelmäßig die Durchführung amCampus Zweibrücken und hat bereitsjetzt für das nächste Jahr die Finanzierungwieder zugesagt. Schüler der Berufsbil-denden Schulen aus Pirmasens, Zweibrü-cken und dem Landkreis Südwestpfalzkönnen so erste Erfahrungen in ange-wandter Betriebswirtschaft sammeln undvernetztes, selbstständiges Lernen üben.Zweimal im Jahr nehmen sich Prof. Dr.Christian Armbruster sowie die Diplom-Betriebswirtinnen Nikola Roos und NicoleKalina-Klensch viel Zeit für die Schülerund fungieren als Spielleiter.

Seit 2007 besteht eine Kooperation zwi-schen der Berufsbildenden Schule Rodal-ben und dem Fachbereich Betriebswirt-schaft der Hochschule Kaiserslautern, vonder die Schüler der Höheren Berufsfach-schule Organisation und Officemanage-ment sowie der Berufsoberschule II Wirt-schaft und Verwaltung profitieren.Dadurch können die Schüler nicht nur –ähnlich wie die Studierenden – ihre imUnterricht erworbenen Kompetenzen imPlanspiel praktisch einsetzen, sondern siehaben auch die Gelegenheit, sich über

das Studienangebot der Hochschule zuinformieren und Campus-Flair zu schnup-pern.

Die Kooperationen zwischen den Schulenund dem Fachbereich Betriebswirtschaftwerden von den Wirtschaftsförderungendes Landkreises Südwestpfalz, der StadtZweibrücken und der Stadt Pirmasenstatkräftig gefördert. „Die Unternehmens-planspiele sind eine hervorragende Vor-bereitung auf den Betriebsalltag“, findetMiriam Heinrich, die Geschäftsführerinder WirtschaftsförderungsgesellschaftSüdwestpfalz. „Da die Spieler bereichs-übergreifend agieren müssen, wird dasVerständnis für das Zusammenspiel derverschiedenen Abteilungen in einem Un-ternehmen gefördert. Die Simulationzeigt, wie viel Spaß es macht, Verantwor-tung für einen Betrieb zu übernehmen.“

Gerne stellt die Hochschule ihr Knowhowin Sachen Unternehmensplanspiele fürFührungskräfte von Unternehmen zurVerfügung. Prof. Dr. Bardmann schult Mit-arbeiter von mittelständischen Betrieben,Gesundheitsunternehmen, Verbänden, öf-fentlichen Betrieben, Verwaltungen undInstitutionen der wissenschaftlichen Wei-terbildung in den Bereichen E-commerce,Banking sowie General und InternationalManagement.

EPraxisorientiertes Lernen: Verschiedene Teamsder Berufsbildenden Schulen Pirmasens und Rodalben übernehmen Leitungsfunktionen beider imaginären Copyfix AG. Studienrat DominikRichter von der Berufsbildenden Schule Rod-alben ist Nina Schäfer, Luca Eichhorn und Anna-Lena Keller (v.l.n.r.) gerne behilflich (Foto: Christoph Nauerz)

Unternehmensplanspiele im FachbereichBetriebswirtschaft: eine Bereicherung für Studium und StandortTrainingsangebote auch für Schulen und Unternehmen

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Auch in anderen Fachbereichen derHochschule Kaiserslautern werden Plan-spiele eingesetzt. Prof. Dr.-Ing. RalphWiegland vom Lehrgebiet Innovations-und Gründungsmanagement im Fachbe-reich Angewandte Logistik/Polymerwis-senschaften leitet im Business + Innova-tion Center Kaiserslautern (bic) im

Rahmen von Projektwochen und an derHochschule im Rahmen eines SummerCamps Schülerprojekte zur Unterneh-mensgründung, in denen der Nachwuchsspielerisch an das Thema herangeführtwird. Hierzu nutzt er ganz innovativ einenOpenOLAT-Kurs „UnternehmerischDenken und Handeln“, der für Studie-

rende verschiedener Fachbereiche ent-wickelt wurde. Der hybride Online-Kursbeinhaltet Online-Lektionen, Gruppen-arbeit, eine Präsentation und ein über-wiegend online durchgeführtes Unter-nehmensplanspiel.

Susanne Kraus

OFFENE HOCHSCHULE

um Teilnehmerkreis zähltenSchülerinnen und Schüler der13. Jahrgangsstufe des Beruflichen

Gymnasiums (Wirtschaft) der BBS Pir -masens und der Höheren Berufsfach-schule (Wirtschaft) aus Rodalben. InGruppen von sechs bis acht Teilneh-mern – mit der gleichen betrieblichenAusgangssituation – hatten sie die Auf-gabe ein Unternehmen zu führen, das Kopiergeräte für den nationalen und in-ternationalen Markt herstellt. Die an-spruchsvolle computergestützte Unter-nehmenssimulation, die ansonsten mitStudierenden der Hochschule durchge-führt wird, verschaffte den Schülerinnenund Schülern umfassende Einblicke in die betriebliche Praxis. Durch den ganz-heitlichen Ansatz des Planspiels lerntensie komplexe betriebswirtschaftliche Zu-sammenhänge zu verknüpfen, Entschei-dungen unter Zeitdruck zu treffen undunternehmerische Strategien zu entwi-

ckeln. Neben den klassischen Handlungs-feldern eines Unternehmens wie Beschaf-fung, Produktion und Absatz mussten sichdie „Jungunternehmer“ auch intensiv mit gesamtwirtschaftlichen Faktoren wiebeispielsweise Konjunkturlage, Zinsent-wicklung, Arbeitsmarktsituation oderWechselkursschwankungen auseinander-setzen und sie in den Entscheidungspro-zess miteinbeziehen. Beim unterneh -merischen Denken und Handeln wurdendie Teilnehmenden von Prof. Dr. Chris-tian Armbruster, Nikola Roos, Nicole Kalina-Klensch (Hochschulmitarbeiterin-nen), Jürgen Diehl (Firmenkundenberaterder Sparkasse Südwestpfalz) sowie denFachlehrern der beiden Berufsbildenden-den Schulen, Peter Michel, Pascal Schlim-mer und Christoph Nauerz, begleitet.

Am Ende des zweiten Tages fand die offizielle Abschlusspräsentation statt, beider die Schüler im Sinne einer Haupt -

versammlung ihre Geschäftstätigkeit unddie daraus resultierenden Unternehmens-zahlen vorstellen und rechtfertigen muss-ten. Als Gäste nahm neben Vertreternder jeweiligen Schulleitungen auch FrauKatharina Wisniewski-Hoffmann von derWirtschaftsförderung Südwestpfalz teil,die anschließend auch die Auszeichnungder Schülerinnen und Schüler vornahm.

Die Kooperation mit der Wirtschafts -förderung Südwestpfalz, der SparkasseSüdwestpfalz und dem Fachbereich Be-triebswirtschaft besteht schon seit meh-reren Jahren. Teilnehmende Schulen sindneben den Berufsbildenden Schulen aus Rodalben und Pirmasens auch jedes Jahrdie Berufsbildende Schule Zweibrücken,die im Februar 2014 mit knapp 60 Schü-lern ebenfalls an dem Unternehmens -planspiel teilnahm.

Nikola Roos Peter Michel

Z

„Praxis pur“ – Schüler nehmen an Unternehmensplanspiel teilUnter dem Motto „Learning business by doing business“ stand das am 23. und 24. September 2014 am Campus

Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern durchgeführte Business-Planspiel, an dem Schüler der Berufsbil-

denden Schulen Pirmasens und Rodalben teilnahmen. Ermöglicht wurde das schulübergreifende Projekt durch

die Wirtschaftsförderung Südwestpfalz, die Sparkasse Südwestpfalz sowie den Fachbereich Betriebswirtschaft

der Hochschule Kaiserslautern.

(von links: Philipp Ruppert, Peter Michel (BBS Pirmasens), Max Kupper, Sara Holland-Cunz, Alfred Kraft (Abteilungsleiter BBS Pirmasens), Tamara Dengler, Jürgen Diehl (Sparkasse Süd-westpfalz), Karolin Singer, Katharina Wisniews ki-Hoffmann (Wirtschaftförderungsgesellschaft Südwestpfalz), Jennifer Klug, Prof. Dr. ChristianArmbruster (Hochschule Zweibrücken), MaxGrünfelder, Pascal Schlimmer (BBS Pirmasens)

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82 HS RUNDSCHAU 3/2014

PERSONEN, PREISE, EHRUNGEN

ereits seit 2001 besteht eine engeZusammenarbeit zwischen derHochschule Kaiserslautern (Fach-

bereich Angewandte Logistik- und Po-

lymerwissenschaften) und der StaatlichenUniversität für Design und Technologiein Moskau. Die Kooperation wurde vonProfessor Dr. Jens Schuster ins Leben

gerufen und von ihm in den vergangenen13 Jahren durch den Austausch vonProfessoren und Doktoranden intensivbetreut.

Ehrenprofes-sur für Prof.Dr. JensSchuster

B

rof. Dr. iur. Rolf Pohl, Professorfür Wirtschaftsrecht und Leiterdes Studiengangs Mittelstands-

ökonomie im Fachbereich Betriebswirt-schaft wurde von Beate Reich, der Staats-sekretärin im Ministerium für Justiz undVerbraucherschutz für weitere fünf Jahreals Mitglied in der Prüfungsabteilung I(Staatliche Pflichtfachprüfung) des Lan-desprüfungsamts für Juristen in Rhein-land-Pfalz bestellt.

Neben seinem Lehrauftrag im Fachbe-reich Rechtswissenschaften an der Universität Trier in Vorlesungen undÜbungen zur Examensvorbereitung an-

gehender Juristinnen und Juristen übter diese Prüfertätigkeit seit nunmehrzwanzig Jahren aus.

Der besondere Reiz dieser beiden Funk-tionen in der Juristenausbildung ist zueinen der fachliche Anspruch der Rechts-lehre auf hohem Niveau. Zudem gewinntProf. Pohl hierdurch Einblicke in aktuelleEntwicklungen und Anforderungen deruniversitären Ausbildung. Diese konnteer gewinnbringend etwa in die Konzep-tion der neuen Master-Studiengängedes Fachbereichs Betriebswirtschaft ein-bringen. Als Vorsitzender des MasterCourse Boards hat der diese mitgestal-tet.

Daneben bietet das Ministerium derJustiz seinen Prüferinnen und Prüfern

regelmäßige Schulungen im Prüfungs-recht. Dies kommt der langjährigen Tä-tigkeit von Prof. Pohl in seiner Tätigkeitals Vorsitzendem Mitglied der Prüfungs-ausschüsse Bachelor BW (Präsenz) derMaster-Studiengänge zu Gute.

Zudem wurde Prof. Pohl kürzlich wie-derum in das Kuratorium der Fach-hochschule für Öffentliche Verwaltung(FHöV) in Rheinland-Pfalz berufen. DieFHöV hat zwei Standorte in Rheinland-Pfalz. In Mayen ist der Fachbereich All-gemeine Innere Verwaltung angesiedelt.Der Fachbereich Polizei hat seine Aus-bildungsstätten auf dem Flugplatz Hahn.Die FHöV hat jährlich ca. 200 Bache-lor-Absolventen.

P

Rolf Pohl für weitere fünf Jahre als Prüfer in der Juristenausbildung bestelltund weiterhin Mitglied im Kuratoriumder FHöV

Quelle: MSUDT, Prof. Dr. Jens Schuster (Mitte) mit Rektor Prof. Belgorodskiy (links) und Forschungsdekanin Prof. Kostyleva (rechts)

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PERSONEN, PREISE, EHRUNGEN

Ernennungen

rof. Dr. Niels Eckstein folgte am1.9.2014 einem Ruf auf eine Pro-fessur für Arzneimittelzulassung

(Drug Regulatory Affairs) im FachbereichAngewandte Logistik- und Polymerwis-senschaften.

Der gebürtige Stuttgarter, der seit 40 Jah-ren in Nordrhein-Westfalen lebt, hatin Bonn und San Francisco Pharmaziestudiert und promovierte im Bereichder Molekularpharmakologie. Acht Jahrearbeitete er in der pharmakologisch-biochemischen Grundlagenforschung imForschungszentrum Caesar der Max-Planck-Gesellschaft bevor er 2011 zumBundesinstitut für Arzneimittel und Me-dizinprodukte (BfArM) wechselte, woer im Fachgebiet Onkologie für die Zu-lassung von Arzneimitteln gegen bös-artige Tumore zuständig war.

Arzneimittelzulassung und Qualitäts -management-Systeme sind auch dieSchwerpunktthemen, mit denen er sichan der Hochschule Kaiserslautern be-fassen wird. Ein weiterer Schwerpunktin der studentischen Lehre wird in sei-nem langjährigen Forschungsgebiet, der Pharmakologie liegen. Zulassungsver-fahren für Medikamente sind sehr kom-plex, daher macht es Sinn, Studierendeauf diesem Gebiet auszubilden. DieNachfrage aus der Pharmaindustrie nachAbsolventen mit entsprechendem Fach-wissen ist groß. An der Professur imStudiengang der Angewandten Pharmaziehat Dr. Eckstein, der über 15 Jahre Lehr-erfahrung verfügt, die stringente Aus-richtung an den Bedürfnissen der In-dustrie am meisten gereizt.

Sein wichtigstes Ziel ist es, die Qualitätder Lehre am Standort Pirmasens wei-terhin auf hohem Niveau zu halten. Zudem sollen in der angewandten For-schung wissenschaftliche Projekte vor-angetrieben werden und zu sammenge-nommen die positive Außendarstellungdes Studiengangs der AngewandtenPharmazie weiter gestärkt werden.

Christiane Barth

Prof. Dr. Niels Eckstein

Im September 2014 wurde ProfessorSchuster zum Ehrenprofessor an derMoskauer Universität ernannt. Die Eh-renprofessur zeigt die hohe Wertschät-zung, die der Hochschule Kaiserslauternund dem Fachbereich von der russischenUniversität entgegengebracht wird. Sieermöglicht Professor Schuster die ei-genständige Betreuung von Doktorandenund eröffnet Studierenden, die im An-schluss an ihr Masterstudium promo-vieren möchten, ganz neue Perspekti-ven.

Christiane Barth

Zur Person

Prof. Dr. Jens Schuster ist seit 1996 Professor im Fachgebiet Kunststoff -technik am Studienort Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern. Er ist so-wohl Studiengangleiter im Bachelor-Studiengang Kunststoff-, Leder- undTextiltechnik als auch im neu eingeführten englischsprachigen Masterstu-diengang Product Refinement. Seit 2010 leitet er das Institut für Kunststoff-technik Westpfalz (IKW) und fungiert als Auslandsbeauftragter des Fachbe-reichs Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften.

P

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GRÜNDERINFO

Wertvolle Hilfe für

innovative GründerWettbewerb „1,2,3,GO“ startet in die nächste Runde

er mit dem Gedanken spielt, seine innovativeIdee aus dem technologischen Bereich als Grund-lage für ein eigenes Unternehmen zu nutzen,

dem sei der Wettbewerb aus der Großregion Saarland,Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lothringen und Wallonien ansHerz gelegt. „1,2,3,GO“ prämiert nicht nur die besten Busi-nesspläne, den potentiellen Gründern wird vielmehr imVorfeld auch kostenlos geholfen. Jeder Wettbewerbsteilnehmererhält qualifizierte Unterstützung bei der Erstellung deseigenen Businessplans durch kompetentes, kostenfreies undindividualisiertes Coaching des großen Experten-Netzwerkesder Großregion.

Zudem besteht die Möglichkeit wertvolle Kontakte zu ge-nerieren. Weitere Gründer, Coaches sowie Unternehmertreffen die Teilnehmer bei verschiedenen von „1,2,3,GO“organisierten Events. Die Möglichkeit, die eigene Geschäfts-idee einem erfahrenen Unternehmer vorzustellen und vonseiner Erfahrung Nutzen zu ziehen, kann Gold wert sein. „1,2,3,GO“ beschleunigt zudem die Entwicklung undVermarktung des Projektes dank seiner überregionalen Kon-takte.

Jährlich ab Oktober bis Juni des Folgejahres können Gründerihren Teilnahmeantrag stellen und erfahren dann ein gezieltesTraining, um für die eigene Karriere gerüstet zu sein. Mitihrem persönlichen Coach erarbeiten sie einen fundiertenBusinessplan, der anschließend im Juni/Juli bei der Jury ein-gereicht wird. Jeder Teilnehmer erhält Feedbacks von dreiJuroren zu seiner Gründungsidee. Zudem ermöglicht einprofessionell erstellter Businessplan einen leichteren Zugangzu Finanzierungen.

Für die Gewinner ist der Wettbewerb noch lukrativer: DasPreisgeld kann bis zu 10.000 Euro betragen und eine Gründungerheblich erleichtern. Die Medienpräsenz in der Großregionund ein Film über das eigene Projekt helfen zusätzlich dasgeplante Unternehmen zum Erfolg zu führen.

Die Historie des Wettbewerbs, der seit 2000 besteht, isteine Erfolgsgeschichte: Mehr als 2.600 Projekte haben sichseitdem beworben, davon wurden über 1.100 zugelassenund 555 schafften es, einen fertigen Businessplan einzureichen.Das hat zu 330 Unternehmensgründungen in der Großregion,69 davon in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, geführt.

Das „Business + Innovation Center“, kurz BIC, in Kaiserslauternist regionaler Ansprechpartner. Deshalb wurde dort der Startdes neuen Wettbewerbs 2015 mit einem Event gefeiert. ImRahmen der Veranstaltung „Kreativität trifft Technologie“am 12. November in den „Enabling Spaces“ des BICs in derTrippstadter Straße 110 wurde der nächste Wettbewerboffiziell eröffnet. Neben dem Leiter des BICs, Prof. Dr. RalphWiegland, waren Mechthild Kern vom Ministerium für Wirt-schaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung sowie Fré-dérique Gueth und Samuel Paulus von „1,2,3,GO“-Luxemburganwesend.

Kontakt: Business + Innovation Center Kaiserslautern GmbHzu Händen von Maria BeckTrippstadter Straße 11067663 KaiserslauternTelefon: 0631 68039-0Fax: 0631 [email protected]

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C

V.l.n.r.: Mark Schlick (PS:Kreativ), Frèdèrique Gueth (1,2,3,GO), Maria Beck (bic), Prof. Ralph Wiegland (bic), Mechthild Kern (MWKEL),Samuel Paulus (1,2,3,GO) (Foto: Fabio Broschat ï Broschat Design)

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Business + Innovation

Center Kaiserslautern GmbH

Trippstadter Straße 11067663 Kaiserslautern

Telefon 0631 - 680 39 -0

Fax 0631 - 680 39 [email protected]

www.bic-kl.de

MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, KLIMASCHUTZ,ENERGIE UND LANDESPLANUNG

nfoeelTnertualsersi Ka3667601e 1ßartr SetdatsppirT

Hbm GnertualsseriaKerentCnoiatvonnI

s + senisuB

edl.k-c.biwwwed.kl-icb@tkatnok0210 39 -81 - 6360xFa0 0 39 -81 - 6360

LANDESPLANUNGENERGIE UND WIRTSCHAFT, KLIMASCHUTZ,MINISTERIUM FÜR

LANDESPLANUNG

gnlukciwt EnealnoigeRrü f FondrhecsiäopruE

noin UehcsipärouE

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Wertvolle Hilfe für innovative Gründer!

Wettbewerb 1,2,3,GO startet in die nächste Runde Anmeldung zum Parcours 2014/15 ab sofort möglich

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Hochschule KaiserslauternUniversity of Applied Sciences

Campus Kaiserslautern I • Morlauterer Straße 31 • 67657 KaiserslauternTel. (0631) 37 24-0 • Fax (0631) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de

Campus Kaiserslautern II • Schoenstraße 6 • 67659 KaiserslauternTel. (0631) 37 24-0 • Fax (0631) 37 24-2105 • http://www.fh-kl.de

Campus Pirmasens • Carl-Schurz-Straße 10-16 • 66953 PirmasensTel. (0631) 37 24-0 • Fax (0631) 37 24-7044 • http://www.fh-kl.de

Campus Zweibrücken • Amerikastraße 1 • 66482 ZweibrückenTel. (0631) 37 24-0 • Fax (0631) 3724-5105 • http://www.fh-kl.de

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