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H U M A N I S T I S C H E R U N D S C H A U
Herausgeber: Die Humanisten Baden-Württemberg, Körperschaft des
öffentlichen Rechts, FRLG OKTOBER/NOVEMBER/DEZEMBER 2013
EDITORIALLiebe Mitglieder und Freunde,mit der Eröffnung der
ersten Huma-nistischen Kindertagesstätte in Baden-Württemberg Mitte
September hat un-ser Verband einen weiteren wichtigen Schritt hin
zu einer zeitgemäß ausge-richteten und sozial engagierten Welt-
anschauungsgemeinschaft getan. Der ausführliche Bericht darüber
folgt in der nächsten Ausgabe. Zunächst möchte ich allen, die an
diesem über Jahre geplanten und gegen teilweise große Widerstände
durchgesetzten Projekt mitgewirkt ha-ben und weiterhin mitwirken
werden, meinen herzlichen Dank für die geleis-tete Unterstützung
aussprechen!Einen schönen Herbst und angenehme Lektüre wünscht
Ihnen
AUS DEM INHALT
Religion: „Ein hochproduktiver Irrtum“
1
Messe Lebenswende Im Haus der Wirtschaft werden Berüh-
rungsängste abgebaut – mit uns!
Mit Kindern gelebter Humanismus Buchprojekt unseres Verbands
Empfang und Konzert Münch spielt Ravel und Münch
und wir heißen Neumitglieder willkommen
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Gott ist Geschichte – oder? Hundertausende Menschen wenden sich
jährlich von den Kirchen ab, hierzulande wird die Zahl der
Gläubigen immer geringer. Studien und Umfragen zufolge besitzen vor
allem die jüngeren Generationen in fast ganz Europa meist
Weltbilder und Lebenseinstellungen ohne jeden Bezug zum Glauben.
Warum da noch über „Gott“ streiten? Eine Podiumsdiskussion zwischen
Norbert Blüm und Peter Henkel lieferte erste Hinweise.
„Im modernen Bewusstsein genauso wie in den Wissenschaften war
ja die „Hypothe-se Gott“ schon lange gänzlich entbehrlich geworden
und so redete man nun nicht nur nicht mehr von Gott, man verschwieg
ihn nicht einmal mehr, man ließ ihn einfach aus“ – Mit dieser
Beobachtung aus der eigenen Studien-zeit mehr als 20 Jahre zuvor
eröffnete Andreas Henschel, Geschäftsführer der Humanisten
Baden-Württemberg, am 9. Juni 2013 eine lei-denschaftliche
Diskussion vor über 70 Gästen im Humanistischen Zentrum
Stuttgart.
Der ehemalige CDU-Politiker und Bundes-minister für Arbeit und
Sozialordnung a.D. Norbert Blüm, einst Theologiestudent beim
späteren Papst Benedikt XVI., und Peter Hen-kel, politischer
Journalist und langjähriger Lan-deskorrespondent der Frankfurter
Rundschau in Baden-Württemberg, waren vor das Pub-likum getreten,
um ihre rhetorischen Klingen zu kreuzen: Mit dem Buch „Streit über
Gott – Ein Gespräch unter Gegnern“ hatte der be-kanntermaßen recht
fromme Herder Verlag im
vergangenen Jahr einen über sieben Monate währenden Briefwechsel
zwischen Blüm und Henkel veröffentlicht, in dem die beiden Au-toren
– der eine bekennender Christ und der andere überzeugter Atheist –
streckenweise kein gutes Haar an den religiösen bzw.
welt-anschaulichen Standpunkten und Argumenten ihres Gegenübers
ließen.
„Die Taufe minderjähriger Kinder ist ein fortgesetzter Skandal.“
In seinem Auftakt- plädoyer wider die archaischen Monotheis-men und
ihren schrecklichen Folgen stellte Peter Henkel daher auch bei dem
Disput im Humanistischen Zentrum klar, keine falsche Rücksicht
gegenüber den Bräuchen der Gläu-bigen oder gar den religiösen
Gefühlen seines Streitpartners walten lassen zu wollen. Und
richtete unter anderem die Frage an Blüm, was für ein Gott das sein
solle, wenn dieser Auschwitz zugelassen hat.
Norbert Blüm gestand ein, keinen Beweis für die Existenz Gottes
erbringen zu können. „Ich kann Gott auch nicht definieren, nur
um-schreiben.“ Doch es gab nicht nur Schandta-ten und Torheiten im
Namen des Glaubens, auch die Geschichte der Wissenschaft sei eine
Geschichte der Irrtümer, entgegnete er Henkel. Selbstherrliche
Vernunft habe sich als ebenso gefährlich wie der Glaube, der keinen
Moment der Unsicherheit kennt, erwiesen.
Wer über das Christentum spreche, dürfe zudem nicht nur von
seinem Versagen reden, sondern müsse auch „die großen Leistungen
und Ideen“ erwähnen. Blüm griff hier auf ein bekanntes Mantra
zurück: „Alle Menschen
Foto
: Arik
Pla
tzek
1HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
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sind Kinder Gottes, und das zu sehen war in der Geschichte
keineswegs selbstverständlich.“ Auf die Frage von Peter Henkel:
„Auschwitz wurde von Menschen gemacht.“
Der Bundesverdienstkreuzträger schlug da-bei immer wieder Bögen
zu dem Thema, das ihn wohl bis heute am stärksten bewegt: Die
soziale Gerechtigkeit. Denn nicht nur politische Ideologien der
Vergangenheit, auch die öko-nomischen Verhältnisse der heutigen
Zeit, na- mentlich den Neoliberalismus, sieht er maß-geblich davon
getrieben, wissenschaftliche Er-kenntnisse über den Menschen in
moralische Regeln für Gesellschaften zu übersetzen – eine
Grenzüberschreitung, der sich der Christ Norbert Blüm mit aller
Kraft entgegenzustellen versucht.
Es gibt, betonte Blüm auf dem Podium
erneut, klare Grenzen für die Wissenschaft. „Moralische
Wertentscheidungen kann Wis-senschaft nicht treffen.“ Aufgabe der
Religion sei es aus seiner Sicht daher, die Pathologien der
Vernunft zu bearbeiten, wie es Aufgabe der Vernunft ist, die
Pathologien der Religion zu bearbeiten. „Religion kann
mathematische Fragen nicht beantworten“, so Blüm zur An-erkennung
von Grenzen des verkollektivierten Glaubens.
Im Disput schimmerte immer wieder durch, was Norbert Blüm und
Peter Henkel wohl glei-chermaßen dazu anspornte, gerade in
säkula-rer werdenden Zeiten eine alte Debatte neu aufzunehmen. Auch
vor dem Publikum im Hu-manistischen Zentrum brachte Blüm sein
Motiv
noch einmal auf den Punkt: „Wir twittern uns hemmungslos mit
Belanglosigkeiten zu Tode. Wir schwätzen uns besinnungslos. Und da
sol-len wir über Gott schweigen?“
Während Peter Henkel Religion als ein „ro-mantisches Postulat
und als hochproduktiven Irrtum“ bezeichnet, versucht Blüm also mit
den Argumenten für seinen Glauben an Gott, den Verirrungen
übermütig gewordener Ratio und den Abgründen von omnipräsenter
Profanität und Flüchtigkeit etwas entgegenzuhalten – als Stachel im
Fleisch der von vielen Argumenten satten Meinung, mit der
schlichten Ablehnung des Gottesglaubens und dem Abschied von
religiösen Überzeugungen sei schon alles ge-tan.
Das Eintreten für den Glauben als Reibeflä-che in einer
weitgehend säkularisierten Gesell-schaft, um die Diskussionen über
existenzielle Fragen und eine Erinnerung an den Blick auf das
„große Ganze“ neu zu entfachen: Nicht die sattsam bekannten
Argumente für und gegen Gott erschienen so schließlich als des
Pudels Kern im „Streit über Gott“ zwischen Norbert Blüm und Peter
Henkel. Der Aufruf des „Herz-Jesu-Marxisten“ nach rund anderthalb
Stunden Disput mit dem meisten Applaus für den Religionskritiker
auf dem Podium, eine „Kultur des Nachdenkens“ zu erhalten und im
„pragmatischen Miteinander“ die besten Dinge aus beiden Welten
zusammenzubrin-gen, hätte kaum deutlicher ausfallen können. „Dem
habe ich nichts hinzuzufügen“, stimmte da auch Peter Henkel zu.
Arik Platzek
Blüm, Norbert/Henkel, Peter „Streit über Gott. Ein Gespräch
unter Gegnern”
Verlag Herder, 2012, 220 Seiten, Gebunden, 16,99 € ISBN
978-3-451-30590-0
Der Glaube an Gott – tröstlich, aber unredlich? Oder Kaschierung
von Machtansprüchen? Und die Kirchenkrise – eine Krise des
Gottes-glaubens? Was heißt das überhaupt: »Gott«? Was wäre, wenn Er
nicht existiert? Peter Hen-kel und Norbert Blüm sprechen Klartext
und streiten leidenschaftlich: ein politischer Jour-nalist, der
davon überzeugt ist: der Himmel ist leer. Der andere ist sicher:
Der Mensch ist nicht der letzte Maßstab. Der traditionsreiche
Verlag Herder veröffentlichte 2012 den Briefwechsel in einem 220
Seiten starken Band.
Mit Peter Henkel sprach Arik Platzek. Lesen Sie hier eine
gekürzte Fassung, das gesamte Interview unter:
www.diesseits.de/node/2872
Lieber Peter Henkel – so begann ja auch Ihr Streitpartner seine
Antworten auf Ihre Briefe –, in Ihrer Korrespondenz bezeich-nen Sie
den Gedanken vom menschlichen Dasein als ein „einsames Rasen durch
den Kosmos“ als „grässlich und grauenvoll“. Warum finden Sie denn
eigentlich nicht die Idee großartig, dass es einen Gott gibt und er
uns Menschen ein unvorstellbar riesiges Universum zum Erforschen
und Erkunden geschenkt hat?
Peter Henkel: Es mindert die Großartigkeit eines Gedankens nun
mal ganz beträchtlich, wenn schon seine Voraussetzung falsch ist
und sie auch nicht vom Menschen geschaf-fen werden kann – denn so
etwas wie Gott existiert nicht, und herbeizudenken oder zu -beten
vermag ihn auch niemand. Im Übrigen
erforscht ja nicht die Gattung Mensch dieses alle Vorstellung
weit übersteigende Univer-sum, sondern nur eine winzige Schar von
Wis-senschaftlern. Uns Normalsterblichen bleibt im Wesentlichen die
staunende Betrachtung eines majestätischen Nachthimmels. Und das
Bemühen, nicht denselben Fehler zu machen wie zig Generationen
zuvor, nämlich in diesem nur scheinbar so harmonischen, stabilen,
ver-trauenerweckenden „Himmelszelt“ schon das Ganze zu sehen und
dahinter die ordnende göttliche Hand.
Die maximal ca. 5000 mit bloßem Auge sichtbaren Sterne stellen
aber nur einen win-zigen Bruchteil der nach heutiger Schätzung zig
Trilliarden Himmelskörper dar, in einem Kosmos, in dem sich jede
Sekunde die gigan-tischsten Entstehungs- und Untergangspro-zesse
ereignen. Meine Vermutung: Wären wir deren Augenzeugen, gäbe es
wohl gar keine Religion, es sei denn als Ausdruck schierer Angst
und Verzweiflung über dieses sinnlose,
hochbedrohliche Stirb und Werde. Die unge-heuerliche kosmische
Realität ist eines der Indizien dafür, dass der christliche Glaube
vom Menschen als Ziel und Mittelpunkt göttlicher Schöpfung nicht
nur hochgradig spekulativ ist, sondern schlicht falsch, weil
illusionär.
Sie zeigen sich in einem ersten Brief über-zeugt, dass Religion
in den nächsten Jahr-zehnten eine zentrale Rolle in vielen
Weltre-gionen spielen wird. Was meinen Sie, welche Rolle wird oder
soll in so einer Welt dann der Atheismus, den Sie ja als Autor
schon seit mehreren Jahren vertreten, spielen?
Auf sehr lange Zeit wird der Atheismus kei-ne guten Karten
haben. Sein „Angebot“ ist in unserer Welt des allgegenwärtigen
Marketing bei weitem nicht attraktiv genug. Global ist eine
übergroße Mehrheit religiös eingestellt, je nach Tradition und
Kultur. Atheisten müssen sich bewusst machen: Da wirkt das Prinzip
der Evolution. Religion bringt Vorteile – dem Ein-zelnen wie der
Gesellschaft, und keineswegs
Interview: „Auf sehr lange Zeit wird der Atheismus keine guten
Karten haben”
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 20132
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bloß eingebildete, sondern ganz reale – und steht deshalb so
hoch im Kurs, unab-hängig von ihrer je-weiligen Gestalt. Un-
terschlagen, verdrän- gen, vergessen wer-den dabei bekannt-lich nur
zu oft die Nachteile, nämlich die vielfältigen und gewaltigen
Schä-den, die Religion in der Menschheitsge-schichte anrichtete.
Und die Frage nach ihrer Wahrheit wird oft nicht mehr ge-stellt.
Wünschens-wert wäre es, wenn ein säkularer Hu-manismus einen
globalen Siegeszug anträte – also einerseits die prinzipielle
atheistische Absage an alle jenseitigen Phantasien und andererseits
das Bekenntnis zu einer lebensdienlichen Ethik, die ohne alle
Hybris den Menschen und seine konkreten Interessen ins Zentrum
rückt. Aber auch hier sollten wir uns hüten vor Wunsch-denken. Eine
realistische Weltbetrachtung, die bewusst ohne Religion, Esoterik,
Aberglaube etc. auskommt, scheint eher auf dem Rück-, denn auf dem
Siegeszug.
Norbert Blüm schrieb Ihnen, dass „die Sehnsucht nach Gott dem
Menschen we-senseigen“ sei. Für Sie ist Gott „ein Produkt
menschlichen Denkens, Fühlens, Hoffens, an- zutreffen allein in den
Köpfen derer, die an ihn glauben“, und Sie halten Ihrem
Brief-partner entgegen, dass Durst kein Wasser herbeischafft. Nun
kann man aber Durst schon als ein deutliches Indiz dafür sehen,
dass es so etwas wie Wasser geben muss.
Aus ganz natürlichen biologischen Sach-verhalten sollte man
keine metaphysischen Kurzschlüsse ableiten. Organisches Leben
braucht Wasser, und Durst veranlasst uns, das Nötige zu trinken.
Das sagen uns Erfahrung und Logik. Religiöse Sehnsüchte geben aber
eine Parallele in dem Sinne, dass folglich auch ihr Objekt ein real
existierendes sein müsse, nicht her. Die Gotteshypothese ist
jenseits aller Erfahrung angesiedelt, und alle Versuche, sie
logisch zu begründen, gelten zu Recht als ge-scheitert. Religiöse
Sehnsüchte sind vielmehr nachvollziehbar entstanden als menschliche
Antworten auf unterschiedlichste, aber immer sehr diesseitig
erklärbare Fragestellungen und Herausforderungen.
Norbert Blüm eröffnet sein Plädoyer für Gott unter anderem mit
dem Satz „Wir twit-
tern uns hemmungslos mit Belanglosigkeiten zu Tode. Wir
schwätzen uns besinnungslos. Und da sollen wir über Gott
schweigen?“ Sie gestehen ihm in Ihrer Antwort zu, dass „der Tanz um
das Goldene Kalb der Belanglosig-keiten, das Breittreten des Quarks
um Stars und Sternchen, das kurzatmige Twittern und gedankenarme
Posten“ auch Gegengewich-te brauchen. Verraten Sie uns welche, wenn
nicht Gott?
Nicht Gott ist da das gemeinte und taugli-che Gegengewicht,
sondern wieder mehr Be-sinnung auf existenzielle Fragen anstelle
der permanenten geräuschvollen Unterhaltung durch dieses und jenes.
Zu den wesentlichen Themen zählt der Kern des Religiösen.
Aller-dings mache ich als jemand, der mittlerweile drei Bücher dazu
geschrieben hat und ent-sprechend oft einschlägige Gespräche führt,
fortwährend die Erfahrung, dass wohl auf kei-nem anderen Felde so
schludrig und kurzat-mig gedacht – oder besser gefühlt – wird wie
hier. Oft könnte man annehmen, die Epoche der europäischen
Aufklärung habe nur in den Geschichtsbüchern stattgefunden, nicht
aber in den Köpfen. Die Devise „Anything goes“ überwuchert alles.
Geglaubt wird, was man bloß ererbt hat, was irgendwie nützlich oder
angenehm erscheint und spirituellen Kitzel verschafft, was
vermeintlichen Sinn produziert oder den Allmächtigen nicht
verärgert, den es ja vielleicht doch irgendwie gibt. Das Ganze wird
dann noch überhöht als Realisierung von Freiheitsrechten, auf die
jede(r) Anspruch hat.
Als Immanuel Kant – der ja beileibe kein Atheist war –
verlangte, Religionen müssten vor einem „Gerichtshof der Vernunft“
Rede und Antwort stehen, da hat er sich wohl nicht träumen lassen,
dass dieses Ansinnen gut zwei
Jahrhunderte später ganz überwiegend als absurd und als anmaßend
empfun-den würde, als Aus-geburt eines von Herzen verachteten
„Rationalismus“, von dem viele Zeit-genossen unter tätiger Mithilfe
un-serer Theologen die trübsten und abson-derlichsten
Vorstel-lungen hegen.
Und was halten Sie eigentlich von den Vorschlägen des britischen
Phi-losophen Alain de Botton, der dafür plädiert, Religionen als
Fundgrube voll
wertvoller Dinge zu betrachten und sich die-se zu Nutze zu
machen?
Alain de Botton ist Atheist, diese Information sollte nicht
unter den Tisch fallen. Ich stimme ihm voll zu: Religion ist eine
solche Fundgrube. Es ist beispielsweise abwegig – leider tun viele
Atheisten das – ihren immensen Beitrag zur Entwicklung von
Wissenschaft und Kunst zu ignorieren oder zu leugnen. Ein fairer
Atheist erkennt aber problemlos an, was sie etwa zur Ethik, zur
Würde des Menschen, zum sozialen Zusammenhalt zu sagen hat,
beitragen kann und tatsächlich beiträgt (und teilt es, mit
Aus-nahme religiöser Letztbegründungen). Insofern können säkulare
Humanisten sogar Bündnisse mit ihren Anhängern eingehen. Dies aber
im-mer in dem Bewusstsein der unendlich vielen Irrwege und
Schandtaten, die Religion und Kirche zu verantworten haben; und
eben des Umstands, dass ihr Fundament aus frommer Fiktion
besteht.
Ein Amazon-Rezensent schlug vor, diesen „Streit über Gott“ zu
einer Reihe auszubau-en. Zum Beispiel mit Hans Küng und Micha-el
Schmidt-Salomon als Streitgegner, Margot Käßmann und Karlheinz
Deschner. Können Sie diesem Vorschlag etwas abgewinnen?
Im Prinzip ja, sehr viel sogar. Aber es müss-ten die Autoren
sich tatsächlich auf den ner-vus rerum einlassen und nicht die
sattsam bekannten Schlachten in der Peripherie schla-gen. Abgesehen
davon bleibt es ein Skandal und eine Schande, dass eine angemessene
Auseinandersetzung mit Karlheinz Deschners kirchen- und
glaubenskritischem Lebenswerk seitens der Amtskirche und der
akademischen Theologie bis heute aussteht.
Lieber Herr Henkel, herzlichen Dank für das Gespräch!
Der Journalist und Autor mehrerer religionskritischer Bücher
Peter Henkel wünscht sich eine Absage an alle jenseitigen
Phantasien und das Bekenntnis zu einer lebensdienlichen,
humanistischen Ethik.
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3HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
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Berührungsängste abbauenUnser Verband ist bei der Messe
LEBENS-WENDE vom 23. bis 25. November 2013 im Haus der Wirtschaft
in Stuttgart Ko- operationspartner und bietet drei Vor-träge bzw.
Workshops zu den Themen Patientenverfügung, Humanistische
Sterbe-begleitung sowie Humanistische Trauerkul- tur an. Außerdem
gestalten ehrenamtliche Mitarbeiter der Humanistischen
Hospiz-initiative einen Infostand.
Der Kerngedanke der Messe LEBENSWENDE ist, das sensible Thema
Tod offen zu kommu-nizieren, umfassend und fundiert aufzuklären und
zu enttabuisieren. Dabei soll den Besu-chern eine sehr breit
gefächerte Plattform geboten werden, welche die drei Bereiche Ab-
schied, Trauer und Anfang anspricht – zum ersten Mal in dieser Form
in Süddeutschland. Angefangen bei der Sterbebegleitung durch
Hospize oder Psychologen, Pflege im Alter oder bei Krankheit,
finanzieller Vorsorge, prak-tischer Hilfeleistung im Alltag über
die Themen Bestattung, Bestattungsarten, Grabgestaltung bis hin zum
Bereich der Trauerbegleitung sol-len Besucher ganz offen all ihre
Fragen, die in diesen Lebenssituationen entstehen, stellen und sich
informieren können.
Zielgruppe ist in erster Linie Privatpublikum, aber auch
Fachbesucher werden aktiv eingela-den. Neben den direkt Betroffenen
sollen mit der Messe Menschen jeden Alters dazu bewegt werden, sich
mit dem Thema zu befassen, da es uns alle betrifft. Daher ist der
Leitgedanke der Messe „(K)ein Thema wie jedes andere: der Tod.
Offen über das sprechen, was zum Leben gehört.“
Ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Vorträgen rundet die Messe
ab. So ist z. B. die Autorin des Buches „Vier minus drei“, Frau
Barbara Pachl-Eberhart, zu Gast und erzählt von ihrem persönlichen
Schicksal und ihrem Umgang mit der Trauer.
Zur selben Zeit finden im Haus der Wirt-schaft die Stuttgarter
Buchwochen mit täglich etwa 1000 Besuchern statt. Mit dem
Ver-anstalter, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, haben
die Initiatoren der Mes-se eine Kooperation, unter anderem für eine
Lesung durch Dr. Christian Sprang zu seinem neuesten Buch „Ich mach
mich vom Acker“ als weiteren Bestandteil des Rahmenprogrammes
vereinbart.
Während der LEBENSWENDE wird ein Workshop für Kinder und
Jugendliche ange-boten, der einen Einblick in eine besondere
Trauerkultur bietet: den „Día de los Muertos”, einer der
wichtigsten mexikanischen Feiertage. Die jungen Teilnehmer können
am Werktisch zu Schere und Farben greifen und sogenann-te papel
picados gestalten, Papierblumen zu Sträußen werden lassen und
Stofftaschen mit farbigen Zuckertotenköpfen verzieren.
Die Messeveranstalter haben auch diverse Medienkooperationen
geschlossen, unter an-derem mit der „Stuttgarter Zeitung“ und den
„Stuttgarter Nachrichten“, sowie der „hos-piz zeitschrift“ und
„Psychologie heute“. Mit dem SWR sind die Veranstalter ebenfalls im
Gespräch. Daneben wird die LEBENSWENDE um die Ausstellung „Hand
aufs Herz“ (www.hand-aufs-herz.org) bereichert werden. Bereits zwei
Wochen vor der LEBENSWENDE, mit Be-ginn der Stuttgarter Buchwochen,
wird im Ein-
gangsbereich des Hauses der Wirtschaft eine Ausstellung des
Bestattungshauses Haller individuell gestaltete Särge zeigen. Nach
dem Motto „Sarg es selber“ haben bei einem Pro-jekt verschiedene
Menschen ihren eigenen Sarg gestaltet.
UnsErE bEIträgE zUr MEssEUnser Verband ist mit folgenden
Workshops
bzw. Vorträgen am Montag, 25. november im Haus der Wirtschaft
vertreten:
Workshop: Patientenverfügung – oft falsch verstan-den, 11.45
Uhr
Seit der gesetzlichen Regelung von 2009 gel- ten
Patientenverfügun-gen als verbindlich. In der klinischen Praxis
kommt es jedoch regel-mäßig zu Problemen, wenn sie von Ärzt(inn)en
oder Bevollmächtig-ten nicht auf die konkrete
Entscheidungssitua-tion beziehbar sind. Wann genau soll z. B. eine
künstliche Ernährung oder Dialyse untersagt werden? Die meisten,
frei kursierenden Pati-entenverfügungen gehen immer noch davon aus,
dass sie auf den unumkehrbar tödlichen Verlauf einer Erkrankung
beschränkt sein müssen. Das ist jedoch juristisch und
medi-zinethisch falsch. Der Workshop soll helfen, Formulierungen
für eine praxistaugliche Pati-entenverfügung zu erarbeiten. Die
Teilnahme ist kostenfrei. Aktuelle Materialien werden zur Verfügung
gestellt.
Referentin: Rechtsanwältin Hedda Hoff-meister, geb. 1955,
Kanzlei für Medizin- und Zivilrecht, bundesweite Beratung und
rechtli-che Vertretung u. a. im Bereich Patientenver-fügungen,
Vorsorgevollmachten, Krankenver-sicherungsrecht, ärztliches
Gebührenrecht.
www.rain-hoffmeister.com
Vortrag: Humanistische begleitung am Lebensende
16 UhrAuf Initiative der Arbeiterwohlfahrt Stuttgart
(AWO) entstand 2009 unter deren Trägerschaft und mit den
Humanisten Baden-Württemberg als Kooperationspartner der erste
Ambulante Humanistische Hospizdienst in Baden-Würt-temberg.
In einer immer säkularer werdenden Gesell-schaft entsteht Bedarf
an humanistischer Be-
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 20134
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gleitung auch am Lebensende. Wer sein Leben ohne Rückbindung an
einen Schöpfer in Selbst- verantwortung gelebt hat, benötigt am
Le-bensende besondere Bewältigungsstrategien.
Der Dienst versteht sich aber nicht als Angriff auf die
kirchliche Hospizarbeit, sondern sieht sich als wesentliche
Ergänzung der bestehen-den Angebote und sucht die
Zusammenarbeit.
Referentin: Dr. med. Gabriele Will, Fachärz-tin für
Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Stuttgart, Basisausbildung in
Palliativmedizin, Vorstandssprecherin der Humanisten
Baden-Württemberg K. d. ö. R. und stellvertretende
Koordinationsleiterin des Ambulanten Huma-nistischen Hospizdienstes
der AWO Stuttgart.
Vortrag: Leitlinien humanistischer trauerkultur
16.30 UhrHumanistische Welt-
anschauung kennt kein „Lehramt“, sondern die Selbstbestimmung
der Individuen. Es gibt kei-ne „Liturgie“, die den Inhalt
humanistischer Trauerfeiern regelt. Tex-te über Humanistische
Trauerkultur sind An-
regungen, deren Umsetzung persönliche Ent-scheidung bleibt.
Dennoch gibt es Leitlinien humanistischer Trauerkultur: Der Tod
bedeutet
das Ende des persönlichen Lebens. Auf ein „Jenseits“ wird nicht
verwiesen. Humanisten suchen in einem solchen illusionären
Konst-rukt keinen Trost. Dieser besteht für sie in einer
authentischen Erinnerung an das Leben, wes-halb in einer
humanistischen Trauerfeier an die Einmaligkeit des Verstorbenen in
sprachlich einfühlsamen Worten zu erinnern ist.
Referent: Andreas Henschel, M.A., geb. 1957, Studium der
Theologie, Psychologie und Sozial-pädagogik in Bielefeld, Tübingen,
Minneapolis und Berlin. Geschäftsführer und Feierredner der
Humanisten Baden-Württemberg K. d. ö. R. mit Sitz in Stuttgart,
Mitglied im Präsidium des Humanistischen Verbandes Deutschlands e.
V. (Berlin). www.dhubw.de
Leben bis zuletztWie wollen wir sterben? Man kann diese
Frage zur Seite schieben, irgendwann holt das Thema jeden ein.
Wer hat keine Angst, den Ent-
scheidungen anderer ausgesetzt zu sein, Angst an Maschinen
gefesselt zu sein, Angst vor Schmerzen und Atemnot und davor allein
zu sein auf dem letzten Weg zum endgültigen Ende des Lebens?
Für säkulare Menschen ohne Vorstellung von – oder Hoffnung auf –
ein Jenseits hat der Tod möglicherweise eine viel elementare-re
Bedeutung als für Gläubige. Deshalb muss auch anders mit diesem
Thema umgegangen werden und werden andere Bewältigungsstra-tegien
benötigt, die ohne Tröstungen auf ein ewiges Leben und Tröstung
durch Hoffnung auf Wiedersehen mit bereits Verstorbenen
zurückgreifen zu können. Gerade Menschen freier Weltanschauung
wollen dieses Thema, das unter die Haut geht, offensiv angehen und
nicht verdrängen, sondern suchen die Ausein-andersetzung.
Wir laden Sie deshalb ein zu einer Veranstal-tung, in der es um
diesen Themenkreis geht: Palliativmedizin, stationäres Hospiz,
ambulan-ter Hospizdienst. Diese Begriffe sind für viele Menschen
unklar in ihrer Bedeutung und lösen Verunsicherung aus. Ich möchte
deshalb mei-ne Kenntnisse zu diesen Themen weitergeben und benutze
zur Veranschaulichung ein Video des Wuppertaler Medienprojektes mit
dem Ti-tel „Leben bis zuletzt“.
Anschließend steht Zeit für Fragen und Dis-kussion zur
Verfügung.
Dr. med. Gabriele Will
Mittwoch, 27. November 2013 19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 MEnsCHLICH stErbEnVortrag und Film mit
Dr. med. g. WillEintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Aktiv für eine menschliche Gesellschaft in Stuttgart
HelferInnen für gartenaktion gesucht!Zu unserer großen Freude
können wir Ihnen
berichten, dass der zukünftige Kleingarten für Menschen mit
Demenz in Stuttgart-Botnang weitere Formen annimmt. Noch im Herbst
soll für die genehmigte Behindertentoilet-te eine Wasserleitung
verlegt und weitere Vorbereitungen getroffen werden, damit im
Frühjahr 2014 zwei Lauben mit Pergola auf dem Grundstück aufgebaut
werden können. Bis Sommer 2014 sind dann voraussichtlich die ersten
Hochbeete bepflanzbar und der Besuch des Gartens möglich.
Für einen gemeinschaftlichen Arbeitsein-satz zusammen mit den
Gartenfreunden Bot-
nang, der am samstag, den 12. Oktober (9 bis 12 und 13 bis 16
Uhr) stattfinden wird, suchen wir noch ehrenamtlich Enga-gierte,
die – unter Anleitung – mithelfen, den momentanen Wildwuchs auf der
zukünftigen Pachtfläche zu bändigen und weitere gärtne-rische
Vorarbeiten zu leisten. Alle Beteiligten sind herzlich, nach den
Gartenarbeiten, zu einem gemeinsamen Essen vor Ort eingela-den.
Bitte melden Sie sich bei Heike Degen-Hientz, (0711) 8708983
oder per E-Mail: [email protected], sie gibt Ih-nen
auch gerne nähere Informationen. U
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23. bis 25. November 2013 Im Haus der Wirtschaft, Stuttgart,
Willi-Bleicher-Straße 19 MEssE LEbEnsWEnDEWorkshops und
VorträgeEintritt 7/ermäßigt 5 €, Drei-Tage-Ticket 12/8 €
Gabriele Will, Kinderärztin und Vorstandssprecherin der
Humanisten referiert zwei Mal über menschliches Sterben.
5HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
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Die Themen Sterben, Tod und Trauer sind mo-mentan
allgegenwärtig: Reportagen, Foto- dokumentationen, lnterviews und
Serien – das Fernsehprogramm und die Zeitungen sind voll davon.
Politische Diskussionen z. B. zur Patientenverfügung oder
Organspende bringen immer mehr Menschen dazu, sich mit dem Sterben
zu beschäftigen.
Doch letztlich bestimmen immer noch Tabus und Ängste die
Auseinandersetzung. Häufig fehlen einfach die Anlässe, um über
solche persönlichen Themen zu sprechen. So kommt
es, dass sich die Menschen oft zu spät Gedan-ken machen, was
ihnen ganz persönlich für ihre letzte Lebensphase wichtig ist.
Deswegen setzt das Palliativ-Netz Stuttgart die Dialogaktion
„Sterben, Tod und Trauer – Wir reden darüber!“ fort. lm Rahmen
einer Kulturwoche vom 11. bis 18. Oktober 2013 unter dem Motto „Der
Tod gehört zum Leben“ finden zum Beispiel eine Tanzperformance,
zwei Jugendtheaterstücke, Konzerte, Lesun-gen, Filmvorstellungen
und vieles mehr statt. Für die Vielfalt im Programm kooperiert das
Palliativ-Netz Stuttgart mit zahlreichen Kultur-
und Kunstschaffenden in der Stadt. Partner sind neben den
Mitgliedern des Netzwerks bisher u.a. die Bachakademie, das
Renitenz-theater, das JES, das Lindenmuseum und die Filmakademie
Baden-Württemberg.
Ziel der Kulturwoche ist es, Aufmerksamkeit für die Themen
Sterben, Tod und Trauer zu schaffen und Gespräche anzuregen, in
denen deutlich wird, dass der Tod für jeden Einzelnen ein großes
Lebensthema ist.
lnformationen zur Kulturwoche finden Sie auch online:
www. palIiativ-netz-stuttgart. dev
Humanistische Beiträge zur Kulturwoche 2013 „Der Tod gehört zum
Leben“
Die Humanisten Baden-Württemberg laden im Rahmen ihrer
Beteiligung an der Kulturwo-che 2013 zum Dokumentarfilm über den
mit-ten im Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg gelegenen
Friedhofspark Pappellallee ein.
Das heutige Gartendenkmal war von 1847 bis 1934 der Friedhof der
Freireligiösen Ge-meinde Berlin, auf dem bekannte Persönlich-keiten
wie der Mitbegründer der Sozialdemo-kratischen Partei Wilhelm
Hasenclever und die bekannte Frauenrechtlerin Agnes Wabnitz
begraben wurden.
Die Geschäftsführerin der Freireligiösen Gemeinde Berlin und
Mitinitiatorin des Films, Kirsten Reuther (Bild unten), steht im
An-schluss an die Vorführung für Fragen und Ge-spräche bereit.
Mittwoch, 16. Oktober 2013 19.00 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 FILM UnD AUtOrEngEsPräCHDer
Friedhofspark Pappelallee, berlinEintritt frei, keine Anmeldung
notwendig.
Film und Autorengespräch: „Schaff t hier das Leben gut und
schön, kein Jenseits ist kein Auferstehn“
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 20136
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Nachdem im vergangenen Jahr das neue Format einer theatralisch,
von Musik um-rahmten Lesung mit Texten zum Thema Sterben, Trauer,
Tod zu unserer traditionellen Veranstaltung am Totensonntag bei
vielen unserer Mitgliedern und Gäste sehr positiv aufgenommen
wurde, bieten wir dieses Jahr ein ähnliches Programm. Nach der
Ehrung der Verstorbenen unseres Verbandes tritt die Schauspielerin
Emily Pfankuch auf.
„E n D L I C HWenn ick ma tot bin
und in meim weißen Seidenkleid
im Sarje lieje mit Bescheidenheit,
denn fällt die Schule aus.
Denn jeht´s zum Kirchhof raus.
Die janze Klasse kommt bei mir ins Trauerhaus.
Die woll´n ma alle sehn, wenn ick ma tot bin.
Wenn ick ma tot bin, ach, det wird so scheen....“ Friedrich
Holländer
Der Tod – ein Tabuthema? Nicht in diesem Programm: In „ENDLICH“
wird aus verschie-densten Blickwinkeln auf dieses Sujet ge-schaut.
Die Literatur bietet einen unerschöpf-lichen Fundus.
Ein jeder wird gewollt oder ungewollt mit dem Sterben
konfrontiert. Wir begegnen dem Tod mit Wut, Ablehnung und
Aggression im Hinblick auf seine Unausweichlichkeit und Bru-
talität, mit Liebe und Sehnsucht angesichts der erhofften Erlösung
und Verheißung, mit Angst vor Verlust und Ohnmacht in Erwartung des
Ungewissen und Demut angesichts des Un-nennbaren.
Den Anstoß zum Programm gab ein prämier-ter Prosatext, der sich
als roter Faden durch die Veranstaltung zieht, die so als
künstlerische Abschlussprüfung des Studiengangs
Sprecher-ziehung/Sprechkunst präsentiert wurde.
Ob eine junge Frau den Tod ihres Vaters verarbeitet, ein Mädchen
sich den Tod herbei-sehnt, weil dort vermeintlich ein besseres Le-
ben auf sie wartet oder wie R. M. Rilke, Inge-borg Bachmann und
Georg Büchner sich die-sem Thema nähern, kann hier erlebt
werden.
„ENDLICH“ berührt auf feine Weise und lässt jedem Zuhörer die
Freiheit, eigene Bilder und Gedanken entstehen zu lassen.
Unterstützt wird Emily Pfankuch in ihrem Programm mit Texten von
Friedrich Hollaen-der, Noemi Schneider, Rainer Maria Rilke, Ge-org
Büchner, Sophie Hunger, Elfriede Jelinek, Ingeborg Bachmann und
Heinrich von Kleist, umfasst durch Jonas Bolle (Sound) Paul Pape
(Bild) und Michael Seitz (Klavier).
Emily Pfankuch, ge-boren in Hamburg, ab- solvierte im Februar
2009 das Examen zur staatlich geprüften Atem-, Sprech- und
Stimmlehrerin. Seit-dem unterrichtet sie nach der Arbeitsweise
Schlaffhorst-Andersen. Aufbauend auf die Tä-tigkeit als Atem-,
Sprech- und Stimmlehrerin studierte sie an der Musikhochschule
Stuttgart am Institut für Sprechkunst und Kommunika-tionspädagogik
den Bachelor- Studiengang Sprechkunst und Sprecherziehung bei Prof.
Annegret Müller.
Neben ihrer Tätigkeit als Therapeutin und Sprecher-zieherin (u.
a. Kultusminis-terium BW, Donau-Schwä-
bische-Kulturstiftung des Landes BW, Institut für
Auslandsbeziehungen) ist Sprechkunst ihre Leidenschaft.
Als Sprecherin am Mikrofon leiht sie Hör-spielen, Features, aber
auch Sachtexten (HdM Stuttgart, Thieme Verlag, etc.) ihre Stimme.
Auf der Bühne lässt sie das gesprochene Wort nicht nur hörbar,
sondern auch sichtbar werden. Von Autorenlesungen über
Kinderprogramme, zu musikalischen Sprechkunstprogrammen/-projekten
(Heine – LiedKunst Kunstlied e. V., „Gruselett“, Stuttgart liest
ein Buch, etc.) ver-fügt sie über eine große Bandbreite.
Totengedenkfeier 2013
Sonntag, 24. November 2013 16 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 HUMAnIstIsCHE tOtEngEDEnKFEIErProgramm
mit Emily PfankuchEintritt frei, um Spenden wird gebeten.
7HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
-
V E R A N S T A L T U N G E N20
13Oktober
Dezember
Dienstag ,1./Donnerstag ,10. OktoberFeldenkrais-Herbstkurs I und
IILeitung: Knut Störmer Dienstag, 1. Oktober, 19.30-21 Uhr (I)
Donnerstag, 10. Oktober, 18-19.30 Uhr (II) im Humanistischen
Zentrum Stuttgart An 12 Abenden im Herbst führt Knut Störmer seinen
Feldenkraiskurs fort. Auch Anfänger sind jederzeit herzlich
willkommen. Kosten: 180 € pro Teilnehmer, für Mitglieder 170 €.
Mittwoch, 2. Oktober, 19 UhrChorprobe Avanti Comuna
KantiLeitung: Lena Spohn Humanistisches Zentrum Stuttgart Auch vorm
Tag der Deutschen Einheit probt der Chor. Wenn Sie Lust zum
Mitsingen ha-ben, erfragen Sie bitte weitere Probentermine bei
Caroline Herre, (0711) 6152098.
Mittwoch, 9. Oktober, 19 Uhrneumitgliederempfang und Konzertmit
Martin Münch Humanistisches Zentrum Stuttgart
Musikalisch-Humanistischer Salon mit Werken von Ravel und Münch und
Stehempfang zur Begrüßung unserer neuen Mitglieder (s. S. 13).
Samstag ,12. Oktober, 9 – 16 Uhrgarten für Menschen mit u. ohne
DemenzGemeinsam mit den Gartenfreunden Botnang. Wenn Sie Zeit und
Lust auf diese ehrenamt-liche Aktion im Kreise engagierter Menschen
haben, melden Sie sich bitte bei Heike Degen-Hientz, (0711)
8708983, die Ihnen gerne weitere Informationen gibt, s. auch Seite
5.
Mittwoch, 16. Oktober, 19 Uhr„schafft hier das Leben gut und
schön, kein Jenseits ist kein Auferstehn“Filmvorführung und
Autorengespräch: Humanistisches Zentrum Stuttgart Dokumentarfilm
über den Friedhofspark Pappellallee, Berlin (siehe Seite 6).
Sonntag, 20. Oktober, 16 UhrHErbstFEst Jazzkonzert und
Vernissage Humanistisches Zentrum Stuttgart „The Jazz Consort“ mit
der Deutsch-Amerikanerin Pearl Bretter (Gesang) spielt zur
Eröffnung der Ausstellung „Verdichtet“ der Künstlerin Sylvia
Rupp-Link. (s. auch S.16).
Sa., 26. + So., 27. OktoberFeldenkrais-Wochenendkurs: „Alles
atmet – Alles bewegt”Leitung: Knut Störmer im Humanistischen
Zentrum Stuttgart Sa., 10 – 17 Uhr, So., 10 – 13 Uhr Atmen ist eine
komplexe Bewegung – wir wollen nicht den Geist überlasten, sondern
wieder zur Einfachheit zurückkehren. Kosten: 150 €, für Mitglieder
140 € . Anmeldungen bitte bei Knut Störmer, (0711) 6408415
Mittwoch, 6. November, 15 Uhrsenioren- und FreundeskreisLeitung:
Heidi und Walter Tannert im Humanistischen Zentrum Stuttgart Nach
der gemeinsamen Kaffeetafel zeigt Wal-ter Tannert wieder
Interessantes und Kurioses aus dem Internet.
Sa., 9. bis So., 10. November, 11 Uhr JuHu Herbsttreff im
Humanistischen Zentrum Stuttgart Leitung: Petra Häneke Das Programm
lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor, interessierte Jugendliche
erhalten es per E-Mail oder schauen auf unsere Homepage. Anmeldung
bitte bei Petra Häneke, (0711) 2482890.
Samstag, 9. November, 18 Uhr Vorbereitungstreff Jugendfeier 2014
im Humanistischen Zentrum Stuttgart Leitung: Petra Häneke/Andreas
Henschel
Kennenlernen und erste Terminabsprachen stehen im Mittelpunkt.
Weiter besprechen wir Wünsche und Vorstellungen zu den wei-teren
Vorbereitungen. Anmeldungen bitte bis 24. Oktober in der
Geschäftsstelle,
(0711) 6493780.
Mittwoch, 20. November, 19 Uhrbuchvorstellung „Erziehen ohne
religion“mit Ulrike von Chossy und Michael Bauer im Humanistischen
Zentrum Stuttgart Die humanistischen Autoren skizzieren in dem im
reinhardt Verlag erschienenen Werk, wie es gelingen kann, eine
nicht-religiöse Haltung in der Erziehung einzunehmen (s. Seite
11).
23. bis 25. NovemberMesse „Lebenswende“Haus der Wirtschaft,
Willi-Bleicher-Str. 19Workshop und Vorträge, siehe Seite 4/5.
Eintritt 7€/ermäßigt 5 €, 3-Tage-Ticket 12/8 €
Sonntag, 24. November, 16 Uhrtotengedenkfeier 2013 im
Humanistischen Zentrum Stuttgart Theatralische Lesung mit Emily
Pfankuch sowie Jonas Bolle (Sound), Paul Pape (Bild) und Michael
Seitz (Klavier) (s. Seite 7).
Mittwoch, 27. November, 19 UhrVortrag und Film „Menschlich
sterben“mit Dr. med. Gabriele Will im Humanistischen Zentrum
Stuttgart Zu den Themen Palliativmedizin, stationäres Hospiz,
ambulanter Hospizdienst (s. a. S. 5).
Mittwoch, 11. Dezember, 19 UhrVortrag: richard Wagnermit Dr.
Peter Machauer, Lichtenstein im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Wir beleuchten am heutigen Abend Leben und Werk dieses berühmten
und zutiefst zwiespältigen Komponisten, in dessen mu-sikalischem
Schaffen alle gängigen geistes- und ideengeschichtlichen Strömungen
des 19. Jahrhunderts kulminierten (s. auch S. 13).
Sonntag, 15. Dezember, 15 UhrHumanistische Wintersonnwendfeierim
Humanistischen Zentrum Stuttgart Ansprache: Andreas Henschel.
Musikalische Umrahmung: Elena Benditskaja. Nach tradi-tioneller
Kaffee- und Kuchentafel und dem Kinderprogramm hören und sehen wir
zum Abschluss unseres Jahresprogramms noch kuriose Geschichten zum
Fest der Feste.
Sonntag, 22. Dezember, 15 UhrWintersonnwendfeier zuffenhausen
AWO-Begegnungsstätte, Lothringer Str. 13 A Wintersonnwendfeier des
Ortsverbandes Zuffenhausen-Stammheim-Neuwirtshaus. Gäste
willkommen! Ansprache, Musik, Textbeiträge, Filme und Gespräche.
Für die Kinderbescherung bitte bis Anfang Dezember telefonische
Angabe zu Namen und Alter der Kinder bei Walter Tannert, (0711)
875563.
November
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 20138
-
Wir gratulieren zur HochzeitFlorian Dort und Jennifer Zimmerman
· Frankfurt am MainKira Köhnle und Kevin Kilgour · Karlsruhe
Wir gedenken unserer VerstorbenenJutta Eberhardt ·
BesigheimJosef Kubbinger · AidlingenGertrud Lustig · StuttgartRosa
Schaich · Stuttgart-Bad CannstattMargarete Schweizer ·
GaienhofenMarlies Viehweg · Stuttgart-BotnangErich Schindler ·
Stuttgart-Asemwald
Zur Vermeidung von Terminüberschnei-dungen bitten wir um
Rücksprache vor Festlegung von Terminen für Namensfeier, Hochzeit
oder Trauerfeier, an denen ein Sprecher unseres Verbandes die
Zeremonie leiten bzw. die Ansprache halten soll.
Wir gratulieren nachträglich zum runden geburtstag (ab 60 Jahre
aufwärts)Die seitherige Praxis der persönlichen posta- lischen
Gratulation zu runden Geburtstagen unserer Mitglieder ab 60 Jahren
kann momentan nicht aufrechterhalten werden. Deshalb gratulieren
wir rückwirkend für das vergangene Quartal unseren
Geburtstags-kindern über diese Mitteilungsseite herzlich und
wünschen Ihnen alles Gute für das neue
Lebensjahr/(halb-)Jahrzehnt:Erich Knapek · Ulm · 85Hans-Peter
Walter · Stuttgart · 75Helene Fischer · Bempflingen · 98Norbert
Schwarz · Stuttgart · 60
Hildegard Hänle · Bogen · 85Werner Huter · Kirchheim · 65Walter
Ebinger · Stuttgart · 85Gerhard Duppui · Waiblingen · 85Gretel
Weber · Stuttgart · 94Klaus Dunkelmann · Stuttgart · 80Monika
Herrmann · Stuttgart · 60Dr. Günther Wolfahrt · Stuttgart · 91Josef
Woller · Friolzheim · 80Gerd Sommer · Bietigheim-Bissingen ·
70Ortrud Peter · VS-Schwenningen · 75Almuth Schuran · Filderstadt ·
70Inge Mutschelknaus · Stuttgart · 80Erna Klink · Sersheim ·
75Karl-Heinz Körner · Holzmaden · 85Birgit Ried · Stuttgart ·
60Ingrid von Staden · Stuttgart · 70Gabriele Hartmann · Stuttgart ·
70Rosemarie Geißler · Stuttgart · 75Liselotte Sigloch · Stuttgart ·
75Ingrid Hassler · Waiblingen · 75Inge Laidig · Waiblingen ·
93Irmgard Ilzhöfer · Korntal-Münchingen · 99Lieselotte Daubert ·
Kernen · 93Erna Mütschele · Stuttgart · 96Hildegard Nanz ·
Esslingen a. Neckar · 94Eugen Müller · Stuttgart · 91Albert
Jeanrond · Meersburg · 70Irma Nagel · Neuffen · 91Hilde Heindel ·
Esslingen · 85Irmgard Koll · Müllheim / Baden · 80Wolfgang von
Bergh · Freudenstadt · 92Maria Brümmer · Ludwigsburg · 95Guntfried
Stroh · Backnang · 94Gertrud Schlecht · Pforzheim · 96Meta
Schlenker · VS-Schwenningen · 94Susanne Becker · Stuttgart ·
60Klaus Seemüller · Gerlingen · 65Renate Gögelein · Herdwangen ·
70Hanna Görlich · Murrhardt · 80Elisabeth Diessner · Aidlingen ·
94Berta Schaal · Ludwigsburg · 93Rainer Gohl · Ludwigsburg ·
65Hedwig Staiger · Stuttgart · 91Rolf-Peter Schlack · Stuttgart ·
70Kurt Pscheidt · Böblingen · 75Paula Herbst · Sindelfingen ·
101Wolfgang Mann · Steinenbronn · 60Maria Ziegler · Heidenheim ·
90Gustav Hillengass · VS-Schwenningen · 93
Bitte melden Sie sich, wenn Sie im vergan-genen Quartal auch
einen runden Geburtstag gefeiert haben und hier nicht genannt sind.
Teilweise ist die Datenlage nicht konsistent. Diese Liste wurde
nach besten Wissen und Gewissen erstellt. Auch wer nicht genannt
werden möchte, kann dies mit einem kurzen Vermerk an die
Geschäftsstelle kundtun. Wir werden dies dann künftig
berücksichtigen. Wir wünschen unseren Jubilaren alles Gute!
newsletterEines unserer jüngeren Mitglieder erstellt seit Juli
ehrenamtlich unseren elektronischen Newsletter, der über
Veranstaltungen und Ak-tionen aus dem Verbandsumfeld zeitnah
infor-miert. Wer den Newsletter erhalten möchte, teile uns dies
bitte unter der E-Mailadresse [email protected] mit.
Philosophischer Arbeitskreis Die neuen Termine und Themen des AK
Phi-losophie für das kommende Quartal werden in dessen 7. Sitzung
am 17. September ver-einbart. Mitglieder des AK, die eine
E-Mailad-resse angegeben haben, werden informiert. Neue
Interessenten wenden sich bitte direkt an Ludwig Lauer per E-Mail:
[email protected] oder unter (07152) 948093.
spendenaufrufWir bedanken uns an dieser Stelle bei allen
Mitgliedern und Interessierten herzlich, die dem Aufruf der letzten
Ausgabe dieser Ver-bandszeitschrift gefolgt sind und sich mit
kleinen und größeren Beträgen an der fälligen Teilsanierung unseres
Humanistischen Zen-trums Stuttgart (Karl-Becker-Haus) beteiligt
haben. Besonderer Dank geht an ein Mitglied, das nicht genannt
werden möchte, das im ver-gangenen Quartal einen runden Geburtstag
beging und seine Geburtstagsgäste bat, statt ihn zu beschenken,
unseren Verband mit einer Spende zu bedenken. Ein sehr
nachahmens-wertes Beispiel! Der Landesvorstand
Anmeldung Jugendfeier 2014Wir bitten die Eltern der Kinder, die
2014 an der Jugendfeier unseres Verbandes teilnehmen wollen, sich
bis spätestens 24. Oktober in un-serer Geschäftsstelle zu melden!
Den Termin fürs erste Treffen finden Sie nebenstehend. Gerne können
Sie für die Anmeldung auch die beiliegende Postkarte verwenden.
Mitgliedsbeiträge 2013Die meisten Mitglieder haben ihre Beiträge
bereits überwiesen oder sie wurden, wo wir die Einwilligung haben,
per Lastschrift von uns eingezogen. Doch bei Einigen war entweder
das Konto erloschen oder die bei uns hinter-legte BLZ oder
Kontonummer nicht mehr auf dem aktuellen Stand bzw. andere Umstände
führten dazu, dass die Lastschrift nicht ausge-führt werden konnte.
Andere haben ihren von der Landesversammlung in Höhe von 50 € für
das Einzelmitglied und 75 € für die Familien-mitgliedschaft
festgesetzten Beitrag noch nicht bezahlt. Wir bitten dies umgehend
nachzuho-len. Wer bis Ende Oktober noch im Rückstand ist, wird von
uns im November angemahnt.
IMPrEssUMDie Humanistische Rundschau erscheint vierteljährlich
als Organ der Humanisten Baden-WürttembergRedaktion: Andreas
Henschel Lektorat: Walter Tannert Layout:
www.monikalehmann.deDruck: frechdruck, StuttgartDie
veröffentlichten Beiträge stellen nicht injedem Fall die Meinung
des Verbandes dar.
DIE HUMAnIstEn bADEn-WÜrttEMbErgKörperschaft des öffentlichen
RechtsMörikestraße 14 · 70178 StuttgartGeschäftsführung: Andreas
Henschel, M. A.
(0711) 6493780Fax (0711) 6493886(Bitte nutzen Sie unseren
Anrufbeantworter)E-Mail: [email protected]:
http://www.dhubw.deGirokonto 2493529 bei der BW-Bank (BLZ
60050101)Vorstandssprecher:Dr. Gabriele Will, (07152) 948093Dr.
Norbert Röhrl, [email protected]
Mitteilungen
9HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
-
Nach hartem Kampf und zähem Durchhalte-vermögen fand am 17. Juli
endlich der In- formationsabend für die zukünftige Kita, ge-nannt
„HuKi“, im Humanistischen Zentrum Stuttgart statt. Das Interesse
war nicht nur groß, sondern überwältigend!
Geschäftsführer Andreas Henschel beschrieb in seinem Grußwort
nochmals die „schweren Steine“ die „bewegt und weggerollt“ werden
mussten, bis es zum Informationsabend für in-teressierte Eltern
kommen konnte. Die Wege der Bürokratie waren lang, zum Teil
undurch-sichtig, verwirrend und manchmal mit Stolper-steinen
gepflastert. Umso mehr erfreute uns Ende 2012 das „go“!
Nun hieß es Konzepte überarbeiten, Bewer-bungsrunden
einzuläuten, Handwerksfirmen zu mobilisieren, die Einrichtung mit
Innen- und Außenarchitekten abzustimmen ... und dies al-les in
sogenannter „affenartiger Geschwindig-keit“, denn der
Eröffnungstermin bleibt fix. Die HuKi wird planmäßig am 16.
September 2013 eröffnet – dank vieler kompetenter Fachleute, die
sich für dieses Projekt begeistern ließen.
So traf Susanne Winkler, Leiterin der Kinder-tagesstätte, den
Nagel auf den Kopf, als sie mit Goethes Zitat „Auch aus Steinen,
die einem
in den Weg gelegt werden, kann man Schö-nes bauen“ auf die
„rolling stones“ verwies: Nichts muss so bleiben, wie es ist.
„Wir sind es“, so Winkler, „die Veränderun-gen mit unseren
Visionen, intrinsischer Energie und Motivation vorantreiben.
Stolpersteine dienen somit der Erfahrung, nicht der Resigna-tion
und dürfen daher auch Ecken und Kanten haben, denn schon im
Kindesalter lernt man: nichts ist in unserem Geiste, was nicht
vorher in unserer Bewegung war“.
Insofern wird die Kommunikation und die Kooperation mit allen
bislang Beteiligten und noch viel wichtiger, mit all den
zukünftigen Be-teiligten, sprich, der Elternschaft, das Funda-ment
für eine große Sache, ein großes Projekt darstellen; ergo, den
zukünftig neuen Lebens-weg der Kinder!
Hand in Hand, an einem Ort für Worte, Lie-be, Vertrauen und
Zuversicht, mit Menschen, die Wissen, Motivation und Herzensbildung
eint, werden sich die zukünftigen Kinder von HuKi zu mündigen,
selbständigen, doch vor allem zu sozial und verantwortungsbewussten
Menschen entwickeln können.
Der Informationsabend spiegelte die päda-gogischen Inhalte und
Ziele wieder und stieß auf ein großes, positives Echo. Gut kam
auch
an, dass man alle päd-agogischen Fachkräfte persönlich kennen
lernen konnte. Denn, Vertrauen ist eine Sache von Mensch zu Mensch!
Hochglanzbroschüren sind das eine, die persönliche
Überzeugungs-kraft und Ausstrahlung das andere ... und dies scheint
„HuKi“ an diesem Abend nachhaltig gelungen zu sein. Die
Bewerbungsbögen wur- den schnellstens ausgefüllt, so dass erste
Ter-mine für die Vertragsgespräche schon am fol-genden Tag
stattfinden konnten .
Auch dies war und ist ein deutliches Signal der Institution,
dass man sich um die Wünsche und Bedürfnisse der Elternschaft nicht
nur be-müht, sondern diese auch sehr ernst nimmt und umsetzt.
Während „oben“ die Zukunft nun „bespro-chen“ wurde, arbeitete
man „unten“ an der-selben „handwerklich“ zügig weiter. Tag für Tag
lässt sich baulicher Fortschritt erkennen. Ein Fortschritt, der
sich von Steinen, die im Weg lagen, nicht bremsen ließ, ein
Fortschritt, der die Steine in Bewegung brachte, eben oder gerade
deswegen. HuKi, Goethe und die „rolling stones“ im Humanistischen
Zentrum Stuttgart! Es werden noch viele Steine bewegt werden.
HUKI Goethe und rolling stones – Nichts bleibt, wie es ist!
kreativ · weltoffe
n ·
bewegt · t
olerant
Interessierte Eltern und das HuKi-Team rund um Leiterin Susanne
Winkler
sex in zeiten von Internet, Kommerz und Kapitalismus. Jenseits
von Fundamen-talismus und Beliebigkeit: Ein Plädoyer für eine
moderne humanistische Positionierung zur menschlichen Sexualität
ist Titelthema.
Schriftstellerin und politische Aktivistin Nao-mi Wolfs neues
Buches Vagina, Eine Geschich-te der Weiblichkeit; Porträt einer
Begegnung mit Sigmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten;
Interview mit Philosoph und Kulturpolitiker Julian Nida-Rümelin;
Entwick-lungshilfe für eine bedrohte Art leistet Thomas Fleckner:
Er unterstützt nichtreligiöse Men-
schen in Asien, sich gegen den übermächtigen Einfluss des
Gottesglaubens zu wehren; ein Es-say zur „Herzensbildung“ des
Publizisten und Korrespondenten für Politik und Gesellschaft bei
der WELT-Gruppe Alan Posener; Interview mit den Berliner
Kulturwissenschaftlerinnen Peggy Mädler und Julia Schleipfer über
ihre Ausstellung zu atheistischen Heiligtümern und agnostische
Reliquien; Wahlcheck zur Bundes-tagswahl.
Außerdem: Kurznachrichten aus Deutsch-land und der Welt,
Buchbesprechungen und Rezensionen u. a. von Peter Bieris „Eine Art
zu
leben.” Über die Vielfalt mensch-licher Würde und Im Schatten
des Sinai: Fußnote über Ursprünge und Wandlungen totaler
Mitglied-schaft von Peter Sloterdjik.
Bestellen Sie die diesseits für 4,25 €/Monat in der
Geschäftsstelle (0711) 6493780 oder per E-Mail unter
[email protected].
diesseits – Wir müssen reden!
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 201310
-
BUCHVORSTELLUNG/LESUNG Religionsfreie ErziehungMehr als ein
Drittel der Deutschsprachigen
bezeichnet sich als religionsfrei – Tendenz stei-gend. Dieser
gesellschaftliche Trend wirft eine wichtige Frage auf: Wie können
Eltern ihre Kinder ohne Rückgriff auf Werte und Vorstel-lungen aus
den Religionen erziehen?
Die Autoren skizzieren, wie es gelingt, eine nicht-religiöse
Haltung in der Erziehung ein-zunehmen. Aufbauend auf Erkenntnissen
der Hirnforschung und Entwicklungspsychologie thematisieren sie den
Umgang mit wichtigen Themen wie Lebenskrisen, Tod und Trauer.
Eltern erhalten ganz pragmatische Tipps, z. B. zu den Themen
Feiern von religiösen und re-ligionsfreien Festen im Jahresverlauf,
Auswahl einer passenden Kita sowie Umgang mit Reli-gionsunterricht
und religiösen Ritualen in der Schule.
Hilfreiche Adressen und Literaturtipps run-den das Buch ab. Das
Buch erschien im Sep-tember 2013 im reinhardt-Verlag.
Über die Autoren Ulrike von Chossy,
Dipl.-Sozialpädagogin, leitet die Humanistische Grundschule
Fürth. Sie ist Mutter von zwei Kindern.
Michael bauer, Dipl.- Pol., ist Vorstand des Hu-manistischen
Verbands Deutschlands/Landesver-band Bayern und Ge-schäftsführer
des Huma-nistischen Sozialwerks Bayern. Er lebt in einer
Patchwork-Familie mit zwei Kindern.
Ulrike von Chossy, Michael Bauer „Erziehen ohne Religion
Argumente und Anregungen für Eltern”
reinhardt 2013, 146 Seiten , 19,90 €
ISBN 978-3-497-02367-7
BUCHPROJEKT Das „Ich-bin-Ich-Büchlein” – mit Kindern gelebter
HumanismusUnser Verband bringt ein Bilderbuch heraus für Kinder,
deren Eltern eine Ethik und eine Weltanschauung ohne Gott leben.
Mit einer Vorabauflage suchen wir jetzt einen Verlag.
Das Buch soll Kindern ein hilfreicher Beglei-ter, ein Büchlein
des Staunens, der Erkenntnis und des Selbstverständnisses „Ich bin
ich“ sein. Gudrun Becker, Mutter dreier Kinder und Lehrerin hat es
geschrieben und illustriert. Ei-gentlich sind es zwei Bücher, eines
mit Bildern
und kleinen Texten zu verschiedenen Lebens-bereichen, eines zum
Ausfüllen und Bemalen.
So sollen Kinder zu eigenem Denken und Fühlen angeregt werden,
zu Toleranz und Ver-antwortung für sich selbst und die Mitwelt.
Besonders Kindern, die von der Mission der Christen im Alltag
verunsichert sind, soll das Buch einen Weg zeigen, selbstbestimmt
und behütet zu leben, ohne einen Gott zu brau-
chen. Sie sollen lernen, dass wir frei denken und fühlen dürfen
und dass unser Herz und Gewissen uns den Weg weisen. So sollen sie
selbst Antworten auf ihre Fragen suchen.
Sollten Sie Kontakt zu einem geeigneten Verlag haben, melden Sie
sich bitte, wir stellen Ihnen dann gerne ein Exemplar zur
Verfügung. Alle anderen bitten wir um Geduld, bis dieses schöne
Projekt umgesetzt sein wird.
Mittwoch, 20. November 2013 19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 bUCH „Erziehen ohne religion“ Eintritt
frei, um Spenden wird gebeten.
11HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
-
BERLIN. (hpd/hvd) Der langjährige Berliner FDP-Vorsitzende,
Rechtsanwalt und Humanist Wolfgang Lüder ist im Alter von 76 Jahren
in Berlin verstorben. Lüder galt politisch als Mann des Ausgleichs,
der sich früh für die Ostpolitik von Willy Brandt und Walter Scheel
engagierte. Von 1971 bis 1981 war er Chef der Berliner Liberalen
und von 1975 bis 1981 war Lüder in Berlin stellvertretender
regierender Bürger-meister und Wirtschafts- und Verkehrssenator,
Ämter von denen er im Zuge des Bürgschafts-skandals um den
Bauunternehmer Dietrich Garski zurücktrat. Von 1987 bis 1995 war er
als Mitglied des Deutschen Bundestages poli-tisch aktiv und war
Autor des Berlin-Antrages, der den Umzug des Bundestages von Bonn
an die Spree einleitete.
Wolfgang Lüder war ein langjähriges Mitglied im Humanistischen
Verband Berlin-Branden-burg e. V. sowie viele Jahre Mitglied des
HVD-Bundespräsidiums. Insbesondere in der Neu- gründungsphase des
Verbandes Anfang der 1990er Jahre unterstützte er den HVD
aktiv.
Der Vorstand des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg e.
V., Manfred Isemeyer, reagierte auf die Nachricht mit folgenden
Wor-ten: „Mit Wolfgang Lüder ist ein überaus ver-dientes und
engagiertes Gründungsmitglied des Humanistischen Verbandes
Deutschlands
verstorben. Wir Humanistinnen und Humanis-ten in Berlin und
Brandenburg haben mit un-serem langjährigen Mitglied einen
wertvollen Ratgeber, geschätzten Humanisten und guten Freund
verloren. Sein Verlust wiegt schwer.“
Der Philosoph Frieder Otto Wolf erklärte für den
HVD-Bundesverband: „Wir trauern um Wolfgang Lüder. Er hat nicht nur
als ein füh-render Sozialliberaler dazu beigetragen, dass der HVD
sich in Berlin und auf Bundesebene in der Mitte der Gesellschaft
hat verankern können. Sein kluges und entschiedenes Ein-treten für
eine umfassende Gleichbehandlung der Konfessionsfreien in
Deutschland hat uns nicht nur immer wieder Impulse geliefert, er
hat auch selbst sein politisches Gewicht dafür wirksam
eingesetzt.“
Wolfgang Lüder waren die humanistischen Werte wie Solidarität
und Selbstbestimmung bis zum Ende wichtig. Mit einer
Patientenver-fügung des HVD hatte er frühzeitig festgelegt, dass im
Notfall bei ihm keine unerwünschten Behandlungen mehr durchgeführt
werden.
Als engagierter Humanist trat er auf politi-scher Ebene aktiv
für eine Gleichbehandlung und gegen die Diskriminierung von
konfessi-onsfreien Menschen ein.
Andreas Henschel, Geschäftsführer der Humanisten
Baden-Württemberg, erinnerte:
„Auf dem Neu- jahrstreffen der CDU im Januar 2006 sagte der
damalige Mi- nisterpräsident Günther Oet-t inger zum Thema Einbür-
gerung, Musli-me seien ihm lieber als Atheisten oder Sciento-
logen. Auf unseren Protest gegen die diskri-minierenden Äußerungen
folgte nicht nur ein halbherziger Entschuldigungsbrief, sondern
nach der Landtagswahl auch ein massiver Einschüchterungsversuch
durch das Kultusmi-nisterium. Unter anderem hier hat Wolfgang Lüder
sehr geholfen, dass wir uns gegen Ver-suche der politischen
Repression zur Wehr set-zen konnten.“
Ihre letzte Ruhestätte fand die Urne mit Wolfgang Lüders Asche
im Humanistischen Bestattungshain auf dem Waldfriedhof
Berlin-Zehlendorf, wo auch die Trauerfeier stattfand, bei der der
ehemalige Präsident des Huma-nistischen Verbandes, Dr. Horst
Groschopp, Direktor der Humanistischen Akademie, die Trauerrede
hielt – so wie es Wolfgang Lüder selbst bestimmt hatte. Arik
Platzek
NACHRUF Wolfgang Lüder (11. April 1937 – 19. August 2013)
Der Bundesverband Selbsthilfe Körperbe-hinderter e. V. bietet
vom 4. bis 10. November einen einwöchigen Workshop in
Krautheim/Baden-Württemberg an, um ehrenamtliche Reiseassistenz für
Menschen mit Behinderung zu schulen. Teilnehmen können Personen,
die mindestens 18 Jahre alt und körperlich belast-bar sind sowie
über Einfühlungsvermögen, Geduld und Ausdauer verfügen.
Während des kostenpflichtigen Workshops werden in praktischen
und theoretischen Übungen unter anderem die Fragen beant-wortet:
„Wie helfe ich einem Rollstuhlfahrer an einer Bordsteinkante?”,
„Welche Pflege benötigt ein querschnittsgelähmter Mensch auf
Reisen?”, „Wie begleite ich eine blinde Person?” oder „Welche
unterschiedlichen Be-hinderungsarten gibt es überhaupt?”. Ziel
ist
es, die Teilnehmenden für die Anforderungen und Bedürfnisse von
Menschen mit Behinde-rung zu sensibilisieren.
Viele Menschen mit Behinderung sind im Urlaub und auf Reisen auf
engagierte Helfer/innen angewiesen, die sie begleiten und
un-terstützen. Erst dann ist für viele der Traum von einem
erholsamen Urlaub realisierbar. „Das ist eine tolle Sache, endlich
kann ich auch mal Ur-laub machen”, berichtet eine
Rollstuhlfahre-rin, die in Begleitung von Reiseassistenz einen
abwechslungsreichen Urlaub verbrachte.
Das detaillierte Programm, weitere Informa-tionen und die
Anmeldeunterlagen finden Sie auf der Webseite der BSK-Reisen GmbH
www.bsk-reisen.org unter Reiseassistenz.
Der bundesverband selbsthilfe Körper- behinderter e. V.
(bsK)
In Deutschland leben heute rund 7 Millionen schwerbehinderte
Men-schen. Der BSK e. V. wurde 1955 gegründet, um die Interessen
dieser Menschen und ihrer Angehörigen zu
vertreten. Seit der Gründung entstanden rund 140
Untergliederungen und Einrichtungen. Ehrenamtliche Mitarbeiter, die
selbst durch eine Behinderung betroffen sind, geben ihre
Erfahrungen und ihr Wissen an ratsuchende Menschen weiter. Der
Verband ist gemeinnüt-zig tätig. Die Arbeit wird ausschließlich
durch die Unterstützung unserer Förderer, Spender und Mitglieder
möglich.
Kontaktinfos für Ihre Rückfragen: BSK-Reisen GmbHAltkrautheimer
Straße 2074238 KrautheimE-Mail: [email protected]
Reisen möglich machen – Schulung für Reiseassistenz
4. bis 10. November 2013 Krautheim/Baden-Württemberg
schulung für reiseassistenz des bsKab 105 €/Person
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 201312
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Wir freuen uns als Humanisten über das zunehmende Interesse an
unserem Verband. So haben allein im letzten Jahr wieder annähernd
70 neue Mitglieder den Weg zu uns gefunden. Unsere Humanistische
Rundschau verschicken wir zur Zeit an ca. 300 Interessierte.
Im Vorstand haben wir es nicht bei einer großen Freude über
diese Entwicklung gelas-sen, sondern uns Gedanken darüber gemacht,
wie wir den „Neuen” den Einstieg in unsere Gemeinschaft erleichtern
können. Wie in je-dem Verband, Organisation etc. ist es sicher auch
bei uns zunächst nicht leicht, Kontakte zu knüpfen, sich
kennenzulernen, ins Gespräch miteinander zu kommen. Deshalb möchten
wir alle neuen Mitglieder und auch Interessierte, die sich noch
nicht zu einem Beitritt entschlie-ßen konnten, herzlich
einladen:
Mit einem musikalisch-freigeistigen Konzert begrüßen wir diesmal
unsere Neumitglieder. Beim anschließenden Empfang haben Sie die
Möglichkeit, im Gespräch mit unseren Mitar-beitern und
Ehrenamtlichen den Verband und seine Arbeit mit ihren Inhalten und
Strukturen näher kennenzulernen, Ihre Fragen zu stellen und Ihre
Erwartungen an uns zu äußern.
Unter dem Motto „RAVEL-münch” erklingen
abwechselnd jeweils charakteristische Werke des französischen
Meisters des musikalischen Impressionismus und eigene Kompositionen
von Martin Münch. Eine faszinierende klang-liche Entdeckungsreise
im Spannungsfeld des Abstands von einem Jahrhundert.
Martin Münch, ge-boren 1961 in Frankfurt, studierte Schulmusik
und Philosophie in Mainz, danach Komposition bei Wolfgang Rihm an
der Musikhochschule Karls-ruhe. Der Künstler gibt jährlich an die
50 Konzer-te und ist als Solist in fast allen Ländern Eu-ropas
sowie Argentinien, Japan und den USA aufgetreten. Bekannt wurde er
durch seine abendfüllenden Interpretationen von Albéniz, Balakirew
und seine 2-tägigen Lecture-recitals über Skrjabin.Sein bisher 50
Stücke umfassen-des Oeuvre reicht von Kla-vier- über Kammermusik
bis hin zu Orchesterwerken.
Veröffentlichungen: „Ka-tharsis“, 1996, und im Duo mit Jérôme
Bloch „barbaro cantabile“, 2001.
Seit 1994 ist Münch Do-
zent für Klavier an der Universität Bamberg, betreut in
Weinsberg den Bereich Musikthe-rapie, ist Gründer der
„Jahrhundertwende-Gesellschaft“, Heidelberg, 1. Vorsitzender der
Gesellschaft „piano international e. V.“ und künstlerischer Leiter
mehrerer internationaler Klavierzyklen sowie des
Neckar-Musikfesti-vals.
„... kein Walzer, sondern ein Exzess von ei-nem Walzer. ...
Tollkühn begab sich der Pianist in den Taumel dieses Stücks. Münch
ging an die Grenzen des klanglich Möglichen, verlor aber nicht die
Übersicht. Einen mitreißenderen Abschluss hätte man sich nicht
denken kön-nen“ (Böblinger Bote, 26.8.2003).
Für unsere Mitglieder ist der Eintritt zu Kon-zert und Empfang
frei, Gäste zahlen 6 Euro.
Zur besseren Planung der Bewirtung bit-ten wir Sie um Anmeldung
unter (0711) 6493780 oder [email protected]. Über zahlreiche
Anmeldungen freuen wir uns sehr!
Zum Ende des Wagner-Jubiläumsjahres beschäftigt sich im
Humanistischen Zentrum Stuttgart Peter Machauer mit dem genialen,
aber zutiefst zwiespältigen Komponisten. Der in Lichtenstein
wohnhafte Germanist und Kulturwissenschaftler, der für uns auch als
Trauersprecher aktiv ist, beleuchtet in seinem Vortrag die
facettenreiche Persönlichkeit:
Richard Wagner, die vielleicht vielschichtigste und zugleich
ambivalenteste Künstlerpersön-lichkeit der Kulturgeschichte,
polarisiert noch heute seine Kritiker und Interpreten. Kaum fassbar
erscheint der Kosmos seiner Werk- und Deutungsbezüge. So
kulminieren in seinem dramatischen und theoretischen Schaffen alle
gängigen geistes- und ideengeschichtlichen Strömungen des 19.
Jahrhunderts. Ausgehend von den Vollendungsparadigmen der
deut-schen Klassik über die Entgrenzungssehnsucht der Romantik und
die Barrikadendemokratie von 1848 kulminiert Wagners Denken und
Schaffen schließlich im späten Erlösungszau-ber des
Bühnenweihfestspiels.
Grundsätzlich reagieren seine Musikdramen auf einen mit der
Aufklärung einsetzenden
Wandel von Werten und Ordnungen. Eine seit 1800 schmerzlich
diagnostizierte Zergliede-rung erfasst nicht nur den
geschichtsphilo-sophischen Diskurs, sondern auch das
Kunst-verständnis der Epoche und führt zu einer fortschreitenden
Ausdifferenzierung aller Ge-sellschafts- und Lebensbereiche. Auf
den Rati-onalismus und eine allgemeine Entzauberung der Welt folgt
der Verlust einer einheitlichen Weltinterpretation.
Wagners soziale Utopie verarbeitet vor die-sem Hintergrund nicht
den von der Romantik und Heinrich Heine diagnostizierten Gottestod,
sondern auch die politische Aufbruchsstim-mung nach der
gescheiterten Revolution von 1848, an der er noch aktiv
teilgenommen hat. Angeregt vom sozialrevolutionären Denken
Feuerbachs, Stirners, Proudhons und Bakunins entwirft Wagner
Phantasmagorien des Un-tergangs, hinter denen die ganzheitliche
Vision einer unverfälschten Welt jenseits von Herrschaft und
Fremd-bestimmung aufscheint. Eine von Repräsentations-zwängen
befreite Kunst
wird dabei zum Medium einer sozialen Be-wegung, die einen
autonomen und nichtent-fremdeten Menschen hervor bringen soll. Vor
allem Wagners Idee vom Gesamtkunstwerk als kollektives Ereignis
gewährt jenen ästhetisch ganzheitlichen Erfahrungsraum, in dem die
Brüche der politisierten und bürokratisierten Welt aufgehoben
werden können. Dabei wei-sen das kritische Potential der Tetralogie
„Der Ring der Nibelungen” oder die integrative Bürgerutopie der
Meistersinger, aber auch die psychologische Tiefenschärfe seiner
Figuren-zeichnung weit über Wagners Epoche hinaus. Aufgrund dieser
erstaunlichen Modernität be- haupten seine Musikdramen auch
jenseits Bay-reuther oder nationalsozialistischer Anwand- lungen
bis heute eine Aktualität, die Wagner zu einem der meist
diskutierten und aufge-führten Musikdramatiker der Welt machen.
Mittwoch, 9. Oktober 2013 19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 EMPFAng UnD KOnzErt Eintritt: 6 €, für
Mitglieder frei
Mittwoch, 11. Dezember 2013 19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 VOrtrAg rICHArD WAgnEr Eintritt frei, um
Spenden wird gebeten.
KLAVIERKONZERT ... und Empfang für Neumitglieder und
Interessierte
VORTRAG 200 Jahre Richard Wagner – Kunst und soziale Utopie
13HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
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„Wie frei sind wir eigentlich” – Jugendfeier 2013Am Sonntag, den
16. Juni fand die diesjährige humanistische Jugendfeier statt –
eines der wichtigsten Feste humanistischer Feierkultur. Im mit fast
300 Gästen voll besetzten Saal des Häussler Bürgerforums in
Stuttgart-Vaihingen zelebrierten acht Jugendliche gemeinsam mit
Familie und Freunden ihren Übergang von Kindheit zur Jugend.
Wie in den Jahren zuvor, sorgte die Projekt-gruppe des
Musikfachseminars Stuttgart für musikalische Begleitung.
Gleich zu Beginn der Feier konnten die Ju-gendlichen mit einem
kurzen szenisch dargestellten Dialog über Sinn und In-halt der
Jugendfeier, den sie mit der The-ater-Pädagogin Susken Jurda
erarbeitet hatten, ihr schauspielerisches Talent unter Beweis
stellen. Gleichzeitig ge-währten sie einen ersten Einblick in die
Themen, die sie während ihrer sechsmo-natigen Vorbereitungszeit
bewegt hat-ten: die Erwartungen der Eltern und der Druck in der
Schule auf der einen, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen und
ihre Fantasie auf der anderen Seite. Ein großes Stück
Selbstbestimmung und Freiheit konnten sie bei der humanistischen
Ju-gendfeier ausprobieren: „Es ist ja unsere Feier und nicht die
unserer Eltern!“ war dann auch die selbstbewusste Ansage der
Jugendlichen am Ende des Dialogs.
Anschließend beschrieb der Geschäftsführer der Humanisten
Baden-Württemberg, Andreas Henschel, in seiner Begrüßung die
Bedeutung der Jugend aus humanistischer Perspektive. Bei der
Vorbereitung zur Jugendfeier wer-
den die Jugendlichen ein Stück weit über die Schwelle von
Kindheit zur Jugend begleitet, ohne von ihnen im Anschluss in der
Feier ein weltanschauliches Bekenntnis zu erwarten. So kommt die
humanistische Jugendfeier ohne Glockengeläut und Glaubensbekenntnis
aus und ist dafür eine Feier der Jugendlichen auf ethischer
Grundlage, bei der sie ihre persön-lichen Ansichten ihren Eltern
und Freunden vorstellen können.
Dass Freiheit, Selbstbestimmung und die Gemeinschaft mit anderen
in ihrem Alter den Jugendlichen in diesem Jahr besonders
wichtig
waren, zeigte sich auch daran, dass sie sich selbst gegenseitig
den Gästen vorstellten – und nicht von den Pädagogen, wie in den
letz-ten Jahren üblich, vorgestellt wurden: Nikola Stolz aus
Tübingen, der gern Hockey spielt und Breakdance macht, gab den
Jugendlichen und insbesondere den Eltern später noch
Lö-sungsvorschläge für ein gutes Miteinander auf den Weg; der
sportliche Tufan Ulusoy, der gerne Basketball und Hockey spielt,
auch ein
Breakdancer, und ebenso aus Tübingen kommt; Claudia Scharff aus
Marbach am Ne-ckar, ein selbstbewusstes und nachdenkliches Mädchen,
die später über den Lebensalltag von Jugendlichen sprach; Maja
Haas, auch aus Tübingen, die gerne tanzt und Englisch spricht und
viel lächelt; der aktive Falk Krohmer aus Stuttgart-Vaihingen, der
sich für Kung-Fu, Kla-vier und Zirkus begeistert; Mateo Kaiser aus
Tübingen, der gerne Sport macht und dem sei-ne Band besonders viel
bedeutet; Lasse Nold
aus Tübingen, der später darüber sinnier-te, „wie frei wir
Jugendlichen eigentlich sind“ und sich prompt bei seinen Eltern
dafür bedankte, dass sie ihm so viel Frei-heit lassen; Franka
Schrottenholzer, die Vegetarierin ist und während der Feier mit
einer Klaviereinlage das Thema Frei-heit den Gästen musikalisch
vermittelte. Gemeinsam führten Lasse, Maja, Mateo und Tufan einen
szenisch inszenierten Dialog über das Erwachsenwerden vor, den sie,
wie auch den Anfangsdialog, mit der Theater-Pädagogin Susken Jurda
erarbeitet hatten. Unter dem Titel „So
fern und doch so nah“ zeigten sie mit großer darstellerischer
Begabung, dass die Wünsche von Eltern und Jugendlichen eigentlich
gar nicht so weit auseinander stehen, doch dies gegenseitig zu
vermitteln, beiden Seiten oft schwer fällt. Außerdem zeigten
Franka, Lasse, Maja und Mateo während der Feier noch mit einem
Bandstück ihr musikalisches Können.
Sichtlich bewegt sprachen Ingo Grießbach und Petra Häneke, die
beiden Pädagogen, die
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 201314
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JuHu-Termine +++ JuHu-treffen am 9. und 10. November 2013Beginn:
Samstag, 11 Uhr Das Programm ist in Planung, Anmeldung bitte über
die Geschäftsstelle
(0711) 6493780
+++ Infoabend Jugendfeier 2014 im Humanistischen Zentrum
Stuttgart am Samstag, 9. November 2013 18 bis ca. 19.30 Uhr
Wilde Tiere, schaurige Geschichten und viel gute Laune!
Beim diesjährigen JuHu-Treffen im Juli 2013 trafen sich 13
JuHus, um bei tollem Sommer-wetter und viel guter Laune gemeinsam
in der Wilhelma ein Führung hinter den Kulissen bei den Reptilien
und eine Wilhelma-Rallye zu erleben. Nach einem leckeren, selbst
ge-kochten Abendessen im Garten unseres Hu-manistischen Zentrums,
fanden wir uns an der „Stuttgardia“ am Rathaus ein, um eine
Geis-
terführung durch die Innenstadt von Stuttgart zu erleben.
Huuuu!
Die nächtliche Filmvorführung auf der gro-ßen Leinwand im Saal
des Humanistischen Zentrums genossen die Jugendlichen in
ge-mütlicher Kinoatmosphäre…
Am Sonntag galt es erst einmal zwei Stun-den lang den Aufbau
fürs Sommerfest unseres Verbandes zu bewältigen, um dann auf der
Karlshöhe lecker zu essen und den Nachmit-tag beim Sommerfest mit
Musik und viel Spaß ausklingen zu lassen.
Besonders zu erwähnen ist auch noch die bestandene
JULEICA-Ausbildung von Yuphadi, Moritz und Lasse, die am Sonntag
unter großem Applaus aller Gäste und Glück-wünschen von Petra
Häneke und Andreas Henschel ihre Urkunden erhalten haben.
Text und Fotos: Petra Häneke
die Jugendlichen bei der Vorbereitung auf die Feier ein halbes
Jahr lang angeleitet hatten, über die Gruppe der Jugendlichen und
die Zeit mit ihnen. Dabei erklärten sie, dass sie sich beide eher
als unterstützende Begleiter der Jugendlichen auf dem Weg ihrer
Identitäts-findung sehen. Gemeinsam mit den Jungen Humanisten
(JuHus) Stuttgart hatten sie ein Erlebnispädagogisches Wochenende
auf der Schwäbischen Alb verbracht und an einem weiteren Wochenende
die JuHus in Nürnberg besucht. Beide gaben mit ihrer Rede
span-nende Einblicke in die Praxis humanistischer Pädagogik.
Theoretisch unterfüttert wurde das Ganze
dann mit der unterhaltsamen Festrede von Dr. Thomas Mohrs
(Pädagogische Hochschule Oberösterreich). Insbesondere den Eltern
rief er in Erinnerung, dass es während der Puber-tät zu
Umstrukturierungen im Gehirn komme, der präfrontale Kortex,
zuständig für Ratio, reife dabei gar zuletzt, Geschlechtshormone
werden im großen Maße ausgeschüttet, was zusätzlich für Verwirrung
sorgt. Daher habe er für sich entschieden, die Freiheit seiner
Kinder anzuerkennen, sie aber dennoch nicht so wie Erwachsene zu
behandeln. Den acht Jugend-lichen der diesjährigen Jugendfeier
sagte er, sie sollen ihre Träume weiter träumen und sich nicht von
etablierten Machtstrukturen ein-
schüchtern lassen. In Anbetracht des Zustands der Welt der
Erwachsenen mit Kriegen, Aus-beutung, Raubbau an der Natur, wünsche
er sich von den Jugendlichen, rebellisch zu sein, kreativ und
eigene Wege zu gehen – für eine bessere, humanere Welt.
Mit herzlichen Glückwünschen und Ge-schenken vom Verband der
Humanisten Baden-Württemberg und Andreas Henschel, Petra Häneke und
Ingo Grießbach wurden die Jugendlichen der diesjährigen Jugendfeier
noch einmal mit tosendem Applaus bestärkt und gefeiert.
Julia von Staden
15HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2013
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Im Rahmen des diesjährigen humanistischen Herbstfestes
präsentieren wir ein überaus spannendes Konzert mit Pearl &
”The Jazz Consort” und eröffnen eine Ausstellung der
freischaffenden Künstlerin Sylvia Rupp-Link.
KOnzErtPearl bretter, gesangDas ist kein Künstlername, sie heißt
wirklich
so: „Pearl“ – und ein Juwel ist auch ihre ex-pressive
Soulstimme, mit der sie ihr Publikum begeistert. Mit bluesigdunklem
Timbre, sicherer Intonation, emotionaler Stärke und überzeu-gender
Körpersprache interpretiert sie Jazzbal-laden, Standards und viele
andere spannende Titel aus dem „American Songbook“. Pearl wurde in
Portland, Oregon geboren und lebt seit früher Kindheit in
Süddeutschland. Erste Bühnenerfahrung als Sängerin sammelt sie in
diversen Bands im Bereich Rock, Pop und später Musical. Dann
entdeckt sie den Jazz für sich und es erscheint mit Pearl & the
Jazz’s die CD ”Hear we go”. Sie sammelt Erfahrung im Bigbandsound
und gestaltet jetzt wieder in kleinerer Besetzung mit Begeisterung
ausge-suchte Jazzstandards individuell und frisch.
Unterstützt wird Pearl von einem „Consort“ – in der
Renaissancemusik ein „Ensemble aus Musikinstrumenten“. In die
Gegenwart über-tragen heißt das: „The Jazz Consort“ – be-stehend
aus erfahrenen Musikern, die bereits in verschiedensten Besetzungen
zusammen gespielt haben, aber in dieser Auswahl zum ersten Mal
zusammen auf der Bühne stehen. Die Premiere also einer
vielversprechenden
Formation und der Zusammenarbeit einer hochkarätigen Sängerin
mit vier Musikern, die in dieser Gruppe ihre Stärken als kreative
Solisten und als zuverlässige „sidemen“ zeigen können:
Eberhard Hahn, sax, Klarinette, Flöte
Saxofonstudium an der Musikhochschule Stutt-
gart, lange Jahre Musiker bei Andreas Vollenweider,
Konzerte in Europa, USA, Kanada, Südamerika, Lehr-
beauftragter für Doublings an der Musikhochschule Stuttgart,
Zusammenarbeit mit Michael Kiedaisch und Mike Svoboda.
Helmut Link, PianoMit 7 Jahren Klavierunterricht,
ab 17 aktiver Musiker, Musikpä-dagogisches Studium, Pianist,
Ar-
rangeur, Komponist, Musikredakteur und Musiker bei SWR4,
Live-Musiker in verschiedenen Besetzungen von Piano Solo über Trio,
Quartett, etc. bis Big Band
Peter schönfeld, bassLange Jahre in den unterschied-
lichsten Genres als Bassist beschäf-tigt – von Jazz über Rock,
Pop, Mu-sical bis hin zur zeitgenössischen Jazzmusik und Neuen
Musik – ist er einer der Preisträger des Kleinkunst-preises
Baden-Württemberg 1995 zusammen mit "Trio des Arts & Peter
Schlack". Er gab Konzerte und Festi-vals in Europa, USA, China,
zahlrei-che CD Produktionen, Hörfunk- und TV Auftritte als Bassist
der SWR 4 Band, Ins-trumentallehrer und Autor.
Peter schmidt, schlagzeugSeit 1971 am Schlagzeug, Studium an
der
Swiss Jazz School in Bern, Independent Drum-mer mit unzähligen
Formationen im Bereich: Jazz, Pop, Rock, Soul, Fusion, Gospel,
Country & Western, Tanzmusik, Klassik, Galas,
Künst-lerbegleitung, Chorbegleitung, experimentelle
Percussion-Ensembles, Theater- und Varieté-musik,
Schlagzeuglehrer.
AUsstELLUng „VErDICHtEt“Die freischaffende Künst-
lerin und Kunsttherapeutin sylvia rupp-Link gibt Einblick in ihr
Schaffen von 2009 bis 2013.
Der Titel „Verdichtet“ lässt Raum für handwerk-liche als auch
für die ver-
schiedenen thematischen Ebenen. Über das Wort, die Dichtung, das
reflektierende Wahr-nehmen, über die haptische sinnliche Erfah-rung
des Materials gelangt die Künstlerin zu ihrer Bildsprache. Durch
die Verwendung des Materials Wolle und seiner Verarbeitung zu Filz
ergibt sich ein besonderer Reiz im Spiel mit Transparenz und
Dichte.
Filz als malerisches Element steht gleichbe-rechtigt neben der
Arbeit mit Acryl und Papier. Die expressiven Bilder erzählen
Geschichten und lassen Freiraum für die eigene Wahrneh-mung und
Phantasie. Nicht zuletzt sind die vielfältigen Einflüsse und
Anregungen, die aus der kunsttherapeutischen und sozialen Arbeit
der Künstlerin kommen, für sie Fundus und In-spiration
zugleich.
Genießen Sie Kunst und Musik im Huma-nistischen Zentrum und
feiern Sie mit uns den Herbst mit Kaffee und Hefezopf, Sekt und
Bre-zeln!
HERBSTFEST The Jazz Consort und „Verdichtet”
Sonntag, 20. Oktober 2013 16.00 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14 VErnIssAgE UnD KOnzErtsylvia rupp-Link
und the Jazz ConsortEintritt frei, um Spenden wird gebeten.
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 201316