Der E-Bike-Trend 16 Seiten Special – Pedelecs und E-Bikes im großen Praxistest Mountainbike Typenkunde So finden Sie das richtige Eine feste Beziehung Alles über Rennradschuhe und Pedale Fahrrad News verlost 250 Preise im Wert von über 20 000 ¤ Happy Birthday tune Zum 20. Geburtstag der Meister des Leichtbaus fahrrad-news.com Ausgabe 3 | Juli/August 2009 Marcel Wüst stellt vor Zwölf klasse Renner für Einsteiger Technik, Trends und Emotionen
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Der E-Bike-Trend16 Seiten Special –Pedelecs und E-Bikes im großen Praxistest
Mountainbike
TypenkundeSo finden Sie das richtige
Eine feste Beziehung
Alles über Rennradschuhe und Pedale
Fahrrad News verlost250 Preiseim Wert von über 20 000 ¤
Happy Birthday tuneZum 20. Geburtstag der
Meister des Leichtbausfahrrad-news.com
Ausgabe 3 | Juli/August 2009
Marcel Wüst stellt vor
Zwölf klasse Renner für Einsteiger
Technik, Trends und Emotionen
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Titel_FN_03:Layout 1 091216 16:24 Uhr Seite 2
Fahrrad News ist ein unabhängiges und kostenloses Magazin. Die entgeltliche Weitergabe ist untersagt.
Fahrrad News erscheint in der Scout Medien GmbHSchwarzgrub 5, 94262 [email protected]
Geschäftsführer Bernhard Degen Chefredakteur Ingo Kruck (IK) [email protected] Redaktion Bertram Bergfeld (BB), Bernhard Degen(BD), Kai Dudenhöfer (KD), Gunnar Fehlau (GF), Marco Fel-genhauer (MF), Johannes Haidn (JH), Rafael Schwitte (RS), Marcel Wüst (MW)
Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist urheber-rechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Inhalte auf den Webseiten des Magazins. www.fahrrad-news.com und www.radsportscout.de
Dass dieses etwas antiquierte Sprichwort auch in der Fahr-
radwelt stimmig ist, kann nur bestätigt werden, denn im
Regelfall müssen wir die Berge für die eindrucksvolle Fern-
sicht immer noch selbst hinauf kurbeln. Da machen auch
die neuen, elektrisch unterstützten E-Bikes, die wir Ihnen
in dieser Ausgabe ausführlich vorstellen, keinen Unter-
schied. Bis zu 40 km/h sind mit dem ersten nach EU-Ver-
ordnung in Deutschland zugelassenen E-Bike möglich,
wenn auch unter Aufl agen. Damit lässt sich entspannt zur
Arbeit rollen und nebenbei noch ein gut trainierter Renn-
radfahrer abhängen. Na dann gutes Gelingen!
Wie Sie an dieser neuen Ausgabe beim Durchblättern
feststellen werden, gibt es hier und da Änderungen zu
den ersten beiden Ausgaben der Fahrrad News. Wir hof-
fen, Sie haben Spaß an der FN und konnten bereits die
eine oder andere Information für sich nutzen. Damit das
auch so bleibt und nach Möglichkeit noch besser wird,
brauchen wir Ihre Mithilfe. Der Deal: Sie sagen uns Ihre
Meinung und mit ein wenig Glück räumen Sie einen der
über 250 tollen Preise ab, die wir unter den Teilnehmern
verlosen. Die Umfrage fi nden Sie in der Heftmitte und
die Teilnahme ist sowohl per Postkarte, als auch über
unsere Website fahrrad-news.com möglich.
Und dann wäre da noch die nicht ganz unbedeutende
Radsport-Veranstaltung in Frankreich, für die wir Sie mit
unserem Offi ziellen Tour de France Programmheft in
Stimmung bringen wollen. Dieses ist ab sofort im Zeit-
schriftenhandel oder auch über unsere
Webseite erhältlich. 180 Seiten Fakten,
Daten, Fotos rund um Le Grande Boucle
sind in direkter Zusammenarbeit mit
den Veranstaltern der Tour entstanden–
mehr Tour geht nicht.
Viel Spaß beim Biken wünscht
Ingo Kruck
und das Team von Fahrrad News
Impressum
EditoEditoEdito
Ohne Fleiß kein Preis!
OFFIZIELLES PROGRAMMTOURDEFRANCE 2009CARLOS SASTRE„Ich weiß, was ich zu tun habe.“
ARMSTRONGBereit für Sieg Nummer acht?
CONTADORÜberflieger oder Eintagsfliege?
Seien Sie schlau, nehmen Sie an unserer Leserbefragung teil und mit etwas Glück gewinnen Sie eines dieser vier Räder oder einen von zahlreichen weiteren Preisen.
6 20 Jahre tune Fahrrad News gratuliert auf ganz besondere Weise
12 News-Quickies 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Der E-Bike-Trend Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
44 Preiswerte Starthilfe Marcel Wüst testet zwölf Rennräder zwischen 900 und 1300 Euro
52 BB30 – Eines für alle? Das System BB30 nimmt Fahrt auf – kommt es zur Tretlagerrevolution?
58 Marktüberblick Rennradschuhe und Pedale Die Kombination macht‘s – wir zeigen Ihnen die neuen Modelle 2009
64 Typenkunde Mountainbike Ratgeber: So fi nden Sie das richtige Rad für’s Gelände 74 Power aus der Tüte Was bringt die Energie aus der Tüte? Dreizehn Energy-Gels im Test
80 Traumräder Das Flaggschiff der Cruiser –
Merlin Newsboy
82 Ausblick Die nächste Fahrrad News erscheint am 15. August
www.bike-expo.com
D I E N E U E F A H R R A D M E S S E
FACHHANDEL:23-24 JULI 09
PUBLIKUM:25-26 JULI 09
REISENrobuste ReiseräderRadreise Veranstalter
N E U E M E S S E M Ü N C H E N , E I N G A N G O S T , U 2 , M E S S E S T A D T O S TMesse München GmbH, Messegelände, 81823 München, Te l . +49 (89) 949 11 558 , Fax +49 (89) 949 11 559 , in [email protected]
STADTMOBILITÄTKOMPAKTE STADTRÄDERSPORTLICHE TREKKING- + MTBSKINDER- UND LAUFRÄDER
E-BIKESgroßer Testparcouralle führenden Marken
EVENTS„Velonale“ Jedermann RennenJunior Trophy für den Nachwuchs„Big in Bavaria“ Dirtbike Invitationalund mehr
FahrraFahrraFFahrraFahrraFahrra52 ahrraahrraBB30 – Eines für alle?ahrraahrra Das System BB30 nimmt Fahrt auf – kommt es zur Tretlagerrevolution?ahrraahrra58 ahrraahrraMarktüberblick Rennradschuhe und Pedaleahrraahrra Die Kombination macht‘s – wir zeigen Ihnen die neuen Modelle 2009ahrraahrra64 ahrraahrraTypenkunde Mountainbikeahrraahrra Ratgeber: So fi nden Sie das richtige Rad für’s Gelände ahrra74 Power aus der Tüte Was bringt die Energie aus der Tüte? Dreizehn Energy-Gels im Test
80 Traumräder Das Flaggschiff der Cruiser –
Merlin Newsboy
44 Marcel Wüst testet zwölf Rennräder zwischen 900 und 1300 Euro
33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
ahrra 33 gute Gründe für mehr Spaß mit dem Bike
28 Radler unter Strom – Wissenswertes rund um die neue Technik Praxistest: Elf Pedelecs und E-Bikes im Test
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Fahrrad News kann mehr – alle getesteten Räder werden von uns aufwändig im Studio fotografi ert und können mit dem 3D-Viewer im Internet frei gedreht und vergrößert werden. Sehen Sie also aus allen Blickwinkeln genau nach, ob der Zuganschlag so elegant gelöst ist, wie die Fahrrad News schreibt.
*Fahrrad News TV*Während der Bike Expo gibt’s jeden
Abend die Messeberichterstattung als Video auf unserer WebsiteVideo auf unserer Website
nach, ob der Zuganschlag so elegant gelöst ist, wie die Fahrrad News schreibt.
Funktionsumfang des 3D-Viewers
* Freie Rotation in der Horizontalen und Vertikalen
* Animierte Rotation um 360 Grad
* Vergrößern bis zur maximalen Aufl ösung
* Archiv mit allen getesteten Rädern
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Schauen Sie genauer hin
www.fahrrad-news.com/magazin
012-027_news_FA.indd 19 03.06.2009 19:50:12 Uhr
20 | Fahrrad News
Frisch über den großen Teich – Intense 951 FROGerade noch auf den Sea Otter Classics in Kalifornien vorgestellt, kommt die
neue Downhill-Rakete von Intense jetzt nach Deutschland.
Technische Finessen fi nden sich am 951 jede Menge: Justierbares G3-Ausfallende,
tiefes Chassis und Tretlager, hydrogeformte Easton 6061 Alurohre und ein im
Lenkkopfbereich aufgeschweisstes Gusset zur Verstärkung.
Das Rahmenset mit Fox RC-4 Federbein und VPP2-HInterbausystem liegt laut
Importeur Shocker Distribution bei 3000 Euro, eine 2700 Euro teure Variante mit
geradem Unterrohr und Fox RC-2 Dämpfer kommt in Kürze dazu.
Infos gibt's unter www.intensecycles.com
Left Hand Side – Endorfin Speed-LZugegeben, auch nach zig Jahren Cannondale Lefty-Federgabel hat man sich
an der eigenwilligen Technik noch nicht sattgesehen. Die Jungs (und Mädels)
von Endorfi n hatten bei gemütlicher Runde mit Kaltgetränken die Idee, einen
eigenen Lefty-Rahmen aus der Taufe zu heben. Auf Basis des Speed II und
Speed-R entstand das L-Modell mit 1600 g Kampfgewicht in mittlerer
Rahmendimension. Zudem gibt es noch zwei Versionen für Kettenschaltung
(840 Euro) und für Rohloff-Naben (880 Euro). Das Projekt „L“ kann man
angesichts des Ergenisses nur als gelungen bezeichnen.
www.endorfi nbikes.de
Irres Design für den Trail – CrankBrothers Cobalt XCCrankBrothers ist immer für Außergewöhnliches gut, wie der Kobalt-
blaue XC-Laufradsatz für Scheibenbremser beweist. Das eigensinnige
Speichensystem ohne Bohrungen und jeweils 24 mittig geschraubten
Doppelspeichen ist sehr ausgefallen und erlaubt die Montage von
Tubeless-Reifen bis zu einer Dimension von 2.3".
Besonders clever ist auch der geteilte Schnellspanner, der beim Öffnen
und Schließen deutlich weniger Kraft benötigt.
Eines ist sicher: Mit den 999 Euro teuren Cobalt XC fällt man brutal auf.
www.crankbrothers.com
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Besonders clever ist auch der geteilte Schnellspanner, der beim Öffnen
und Schließen deutlich weniger Kraft benötigt.
Eines ist sicher: Mit den 999 Euro teuren Cobalt XC fällt man brutal auf.
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Frisch über den großen Teich – Intense 951 FROFrisch über den großen Teich – Intense 951 FROGerade noch auf den Sea Otter Classics in Kalifornien vorgestellt, kommt die
Irres Design für den Trail – CrankBrothers Cobalt XCCrankBrothers ist immer für Außergewöhnliches gut, wie der Kobalt-
blaue XC-Laufradsatz für Scheibenbremser beweist. Das eigensinnige
Speichensystem ohne Bohrungen und jeweils 24 mittig geschraubten Speichensystem ohne Bohrungen und jeweils 24 mittig geschraubten
Doppelspeichen ist sehr ausgefallen und erlaubt die Montage von Doppelspeichen ist sehr ausgefallen und erlaubt die Montage von
Tubeless-Reifen bis zu einer Dimension von 2.3". Tubeless-Reifen bis zu einer Dimension von 2.3".
Besonders clever ist auch der geteilte Schnellspanner, der beim Öffnen Besonders clever ist auch der geteilte Schnellspanner, der beim Öffnen
und Schließen deutlich weniger Kraft benötigt. und Schließen deutlich weniger Kraft benötigt.
Eines ist sicher: Mit den 999 Euro teuren Cobalt XC fällt man brutal auf. Eines ist sicher: Mit den 999 Euro teuren Cobalt XC fällt man brutal auf.
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Drei Tage Bike Festival für Mountainbiker in Kaprun, das bedeutet drei Tage
mit dem
Mountainbike in einer der schönsten Ferienregionen Österreichs.
Dass Kaprun auch bei Nacht schön ist, beweisen die Veranstalter mit dem XC-
Battle, der in diesem
Jahr unter Flutlicht ab halb neun ausgetragen wird und auch die Freestyle- und
BMX-Events starten am Folgetag unter Flutlicht. Gänzlich ohne Beleuch-
tung kommt dagegen der neue SnowClimb aus, der am Samstag über 1500
Höhenmeter fast bis zum ewigen Eis des Kitzsteinhorngletschers führt.
Uphill ist die Devise, denn gewertet wird hier nur die Zeit nach oben.
Fahrrad News und Bike Infection verlosen fünf Startplätze
für den SnowClimb.
Das Gewinnspiel fi nden Sie unter www.fahrrad-news.com/magazin
Die Lösung fi ndet sich auf der Veranstalterseite unter www.mountainbike-kaprun.com
6. bis 8. August 2009
Gewinnspiel - Kaprun bittet zur Bike Infection
012-027_news_FA.indd 21 03.06.2009 19:50:52 Uhr
22 | Fahrrad News
Auf dem hochmodernen Messegelände im
Münchner Osten sind jedenfalls die Voraus-
setzungen gegeben um die Pläne der Messebe-
treiber Wirklichkeit werden zu lassen. Ob sich
die Bike Expo nun wirklich zur größten Fahr-
radmesse entwickeln kann, bleibt abzuwarten.
Schließlich gibt es Anfang September noch
eine nicht ganz unbedeutende Messe in Fried-
richshafen, die das Projekt an der Isar mit Inte-
resse aus gar nicht großer Ferne betrachtet.
Insbesondere das Thema Stadtmobilität ist
einer der Schwerpunkte der ersten Bike Expo
und damit trifft die Messe in der fahrrad-
freundlichen Millionenstadt München auf in-
teressierte Bürger. Stadträder, Trekking- und
Mountainbikes und natürlich Kinderräder ge-
hören zu den Kernthemen der Veranstaltung.
Nicht zu vergessen ist der Trend der E-Bikes,
die auf der Expo auf einem großen Testareal
getestet werden können.
An den ersten beiden Tagen sind nur Besucher
des Fachhandels zugelassen. Parallel zur Mes-
se fi nden mehrere kleine öffentliche Trainings
für die Sideevents der offenen Messetage statt.
Am Samstag und Sonntag geht es dann end-
lich auch für die Endverbraucher los und zwar
auf allen Kanälen: Fahrtechnikkurse, Bühnen-
programm, Mountainbike-, Trial- und BMX-
Wettkämpfe neben dem Messegelände, die
Junior Trophy für den Nachwuchs, eine Tri-
alshow und natürlich das Jedermannrennen
„Velonale“.
Je nach Anmeldung für eines der drei Velona-
le-Rennen geht es zwischen 8:30 und 12:30
Uhr am Sonntag los. Während die Rennrad-
fahrer gewohnt früh antreten müssen um
die drei Runden der abgesperrten und recht
fl achen 20km-Runde zu absolvieren, dürfen
die Tourenfahrer etwas gemütlicher nach dem
Frühstück um 11:00 auf die Strecke. Ebenso
wie die um 12:30 startenden Zeitfahrer wird
hier schon nach zwei Runden das Ziel durch-
fahren.
Besonders erfreulich ist der kostenlose Eintritt
an den Publikumstagen, sofern die Tickets
vorher Online bestellt werden. Informationen
zu den Eintrittskarten für Fachbesucher und
Publikum, sowie zu den Rennveranstaltungen
fi nden Sie unter
www.bike-expo.com
Termin 2009
Donnerstag, 23. bis Sonntag, 26. Juli
Öffnungszeiten
Fachbesucher
Donnerstag 9.00 - 18.00 Uhr
Freitag, 9.00 - 18.00 Uhr
Publikum
Samstag 9.00 - 18.00 Uhr
Freigelände bis 22.00 Uhr
Sonntag 9.00 - 18.00 Uhr
Die neue Fahrradmesse im Juli – Bike Expo
Wenn sich am 23. Juli die Tore der Messe München öffnen, hat sich ein Wunsch vieler
Hersteller erfüllt: nämlich noch im Sommer Meinungen der Besucher einzufangen
und in die Serien der kommenden Saison einfl ießen zu lassen. Dazu passt auch das
Motto „cycling trends for city and nature“. Die neue Fahrradmesse nimmt somit nicht
den Platz der IFMA in Köln ein, die im letzten Jahr zum letzten Mal stattfand, sondern
folgt einem ehrgeizigen und eigenständigen Plan mit dem Ziel, die größte und wich-
tigste Messe der Fahrradbranche zu werden.
012-027_news_FA.indd 22 03.06.2009 19:51:15 Uhr
Anz_LyriaArica105x290_RZ.fh11 04.05.2009 16:57 Uhr Seite 1
Probedruck
C M Y CM MY CY CMY K
Facelift mit Diät – Shimano Ultegra 6700Shimanos Ingenieure haben Hand an die extrem beliebte Rennradgruppe
Ultegra gelegt und starten im Juli mit der Serie 6700. Die neue Ultegra
hat ordentlich von der aktuellen Dura Ace geerbt, so zum Beispiel das
hohle äußere Kettenblatt oder auch die unter dem Lenkerband liegenden
Brems- und Schaltzüge. Große Augen bekommt man auch beim Blick auf
die Waage, denn 151 Gramm Ersparnis gegenüber der Ultegra 6600 sind
eine echte Ansage. Die Kompakt- und Dreifachversion folgt im Septem-
ber. Auch bei den Preisen müssen wir uns noch gedulden.
www.shimano.com
Wiederbelebt – Campagnolo AthenaZehn Jahre ist es her, als die Achtfach-Gruppe Athena ihren Namen ab-
geben musste und fortan Daytona hieß. Dann kam die Centaur als Nach-
folger. Für die Modellpalette von 2010 ist die Rückkehr der Athena fest
eingeplant und die Centaur dürfte als Zehnfach-Gruppe in der Hierarchie
um eine Stufe nach unten rutschen, denn die Athena gehört zum elitären
11s-Club – befehligt also elf Ritzel und wurde wie alle 11s-Systeme von
Grund auf neu entwickelt. Campagnolo rundet mit der ersten 11s-Alu-
Gruppe das Portfolio nach unten ab. Eine Carbonkurbel ist optional ver-
fügbar. Preise sind noch ein großes Geheimnis. www.campagnolo.com
012-027_news_FA.indd 23 03.06.2009 19:51:30 Uhr
Die elektronischen Komponenten mit der Di2-Technologie. Als Ergänzung zur neuen mechanischen DURA-ACE Gruppe verkörpert sie den fortschrittlichsten Stand der Schaltungstechnik. Vom Spitzenreiter für Design und Innovation. Die Zeit ist reif für ein revolutionär neues Rennradgefühl.
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Jeremy Roy – Gewinner der 5. Etappe von Paris-Nizza – fährt die neue DURA-ACE Di2.
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50 mm (Trimax Carbon, 1420 g) und ein 50 mm (Trimax Carbon, 1420 g) und ein
Scheibenlaufrad für Zeitfahrer (Carbon Disc, Scheibenlaufrad für Zeitfahrer (Carbon Disc,
1280 g). Daneben ist mit dem Trimax Pro nun
pro Band gehen
an die Kinder-
krebshilfe. www.
radsportscout.de
verfügbar. Was die Preise angeht, müssen wir uns noch etwas
gedulden. www.theloopisclosed.com
Das Rad als Kombi – Novosport TaifunEines ist klar, die Kinder gehören nicht in den Taifun, noch
nicht, aber auch dafür gibt’s bald eine spezielle Lösung. An-nicht, aber auch dafür gibt’s bald eine spezielle Lösung. An-
sonsten schluckt der acht Kilogramm leichte Anhänger
auf einer Edelstahlkarosse so ziemlich alles, was von
A nach B gefahren werden muss. Zur Not nimmt er
es auch mit dem Wocheneinkauf für eine vierköpfi ge
Familie auf – maximal aber 40 Kilogramm. Farbe?
Selbst aussuchen, 60 RAL-Farben stehen zur Aus-Selbst aussuchen, 60 RAL-Farben stehen zur Aus-
wahl. Für 565 Euro bei www.novosport.de
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Nicht weniger als fünf Tiroler Regionen sind mit dabei, wenn am 12. Juli der Fahrrad-News-Marathon im Tannheimer Tal startet.
Distanz Gesamtanstieg Anmeldegebühr bis 10. Juli StartzeitLangstrecke 230 km 2676 hm 45 Euro (55 Euro Nachmeldung) 7:00 Uhr TannheimMittelstrecke 130 km 588 hm 40 Euro (50 Euro Nachmeldung) 7:00 Uhr TannheimKurzstrecke 63 km 1340 hm 40 Euro (50 Euro Nachmeldung) 12:30 Uhr Imst, Sportzentrum
Antworten per Postkarte oder E-Mail mit Streckenwunsch an:Fahrrad News, Kennwort: MarathonSchwarzgrub 594262 Kollnburg – [email protected] ist der 30. Juni 2009
Trans XEine riesige Komponentenschmiede aus Taiwan verbirgt sich hinter dem Namen Tranz X.
Das Unternehmen beliefert die Fahrradindustrie mit einer Vielfalt von Anbauteilen und bietet
inzwischen auch einen Unterstützungsmotor samt Zubehör an. Unser Testrad ist also als Bei-
spiel dafür zu verstehen, was sich mit dem Tranz-X-Antrieb so alles anstellen lässt.
Und das ist eine ganze Menge. Das rund 27 Kilo schwere Tourenrad, das in der gezeigten
Ausstattung etwa 1600 Euro kosten würde, überrascht mit kräftiger, sportlich anmutender
Motorunterstützung, die auch am Berg überzeugen kann. Hört man auf zu treten, schiebt der
Motor merklich nach, die Steuerung reagiert also etwas verzögert auf die Tretbewegungen des
Fahrers. Am Testrad ist ein Messsystem verbaut, das auf die reine Tretbewegung sowie die
Fahrgeschwindigkeit reagiert, was man daran erkennen kann, dass bloßes „Beinefallenlas-
sen“ reicht, um den Motor zur Unterstützung zu animieren.
Oberhalb von 25 km/h riegelt der Antrieb sanft ab; nun fährt sich das Tranz X wie ein schwe-
res Tourenrad, allerdings eines mit hervorragendem Geradeauslauf. Typisch dafür ist auch
die aufrechte Sitzposition und Anbauteile wie Vollkettenschutz, Mantelschoner und Trelock-
Rahmenschloss, Letzteres leider nicht gleichschließend mit der Akku-Verriegelung. Der
Energiespeicher sitzt unterm Gepäckträger; man entnimmt ihn, indem man das Rücklicht
herunterklappt. Dass am Tranz X Batterieleuchten verbaut sind, führen wir auf seinen Status
als Prototyp zurück. Das eher einfache Display mit Geschwindigkeitsanzeige und Kilometer-
zähler ist dem Gesamtpreis des Rades angemessen.
an- und Abschalten des Motors zu einer un-
harmonischen Fahrweise. Dabei ertönt ein
lautes Freilaufsurren, wenn der Motor aus ist.
Trotz der tourenmäßigen Geometrie fährt sich
das Giant recht agil; willig zieht es in der Kurve
nach innen, was dem schweren Nabenmotor
zu verdanken sein dürfte. Bei kräftigem Tritt
macht sich die breite, nachgiebige Tretlager-
welle bemerkbar, auf holprigem Untergrund
schlägt die ungedämpfte Gabel beim Ausfe-
dern mit lautem Klacken in ihren Anschlag.
Gefallen kann die helle Lichtanlage sowie das
rahmenfeste Ringschloss am Hinterrad. Der
werkzeuglos verstellbare Vorbau qualifi ziert
das Giant zum praktischen Familienrad. Sim-
pel ist die Bedieneinheit am Lenker, zu der sich
ein Wählschalter für die zwei Akkus gesellt.
FazitDer kompakte, starke Vorderradantrieb von Tranz X bietet den Radherstellern auch in günstigen Preisbereichen die Möglichkeit, top funktionierende E-Bikes zu konzipieren.
Biketec Flyer C-9 PremiumDer schweizerische Hersteller Biketec gehört
zu den Pionieren der E-Bike-Branche und
zeigt, was eine hochwertige Steuerungssoft-
ware aus dem Panasonic-Mittelmotor he-
rausholen kann. Der Flyer schiebt stark an
und gehört am Berg zu den besten E-Bikes im
Testfeld. Im Grenzbereich von 25 km/h rie-
gelt der Motor sanft ab und setzt beim Unter-
schreiten dieser Geschwindigkeit ebenso sanft
wieder ein.
Eine konzeptbedingte Auffälligkeit, die auch
die anderen Modelle mit dem ins Tretlager
eingreifenden Panasonic-Motor zeigen, ist,
dass die Leistungsabgabe exakt dem Dreh-
momentverlauf beim Pedalieren folgt. Wird
also nicht sehr gleichmäßig getreten, kommt
es permanent zu einer minimalen Zu- und
Abnahme der Unterstützung. Dies ist auch an
der Balkenanzeige des Unterstützungsgrades
am vorbildlich gestalteten Display abzulesen,
die bei unrundem Tritt auf und ab tanzt.
Die klare LCD-Anzeige des Flyer bietet neben
der Angabe des Unterstützungsmodus einen
Fahrradtacho mit allen wichtigen Funktionen,
der auch dann funktioniert, wenn ohne Motor
gefahren wird.
Mit Schwalbe-Reifen, einem superhellen
Busch-und-Müller-Strahler vom Typ Cyo IQ
und bissigen Scheibenbremsen ist das C-9
bestens ausgestattet. Gut ist der Speedlifter-
Vorbauadapter zur blitzschnellen werkzeug-
losen Höhenverstellung, mehr als bescheiden
jedoch der darauf montierte Vorbau. Feder-
gabel und federnde Sattelstütze sind von der
hochwertigeren Sorte und erfreuen durch we-
nig Spiel und gutes Ansprechen. Der mittel-
schwere Flyer ist laufruhig und erlaubt sogar
freihändiges Radfahren, was mit längst nicht
allen E-Bikes möglich ist – und angenehmes
Fahren ganz ohne Unterstützung.
FazitDas teuerste Rad im Testfeld über-zeugt mit kräftiger Unterstützung und super Ausstattung. Vorbildlich ist die funktionenreiche Bedienein-heit am Lenker.
Kettler Layana HybritecMit gelungener Optik fällt das Kettler auf. Anbauteile wie Bremsen, Kurbeln und Felgen sind
in der Rahmenfarbe Weiß gehalten, den Rahmen selbst prägen fl orale Muster sowie ein an-
geschweißter Gepäckträger und innenliegende Züge. Gefallen können Ausstattungsdetails wie
der superhelle Busch-und-Müller-Strahler der aktuellsten Baureihe „IQ Tec“, die hochwertigen
Conti-Reifen sowie die ordentlich arbeitende, nahezu spielfreie Federgabel mit Blockierfunktion.
Im Vorderrad dreht sich ein hochwertiger Shimano-Nabendynamo, geschaltet wird mit der be-
währten Achtgang-Nabe.
Nicht ganz überzeugen kann die Bremsanlage: Die hintere V-Brake ist so schwach auf der Brust,
dass sie das Hinterrad nicht zum Blockieren bringt. Für ruhige Touren sollte die Verzögerung
jedoch ausreichen.
Kettler vertraut ebenso wie viele andere Hersteller auf den bewährten Panasonic-Mittelmotor,
der über ein Getriebe mit dem Tretlager verbunden ist. An diesem Rad wirkt der Motor freilich
etwas träge; er schiebt eher verhalten an und reißt auch am Berg keine Bäume aus. Das Abriegeln
bei 25 km/h erfolgt etwas ruckelig.
Der zwischen Sitzrohr und Hinterrad positionierte Akku lässt sich leicht entnehmen. Sein Lade-
stand wird durch drei Dioden an einer Bedieneinheit am Lenker angezeigt, die angesichts ihres
minimalen Funktionsumfanges eher volumi-
nös ausfällt. Dass aus dem Panasonic-Antrieb
mehr herauszuholen ist, zeigen andere Her-
steller – auch ein eher tourenmäßiges Rad
darf ruhig sportlicher abgestimmt sein.
FazitDas optisch ansprechende Kettler-Tourenrad überzeugt mit guten Komponenten. Aus dem Panasonic-Antrieb dürfte der Hersteller ruhig etwas mehr Power rauskitzeln.
Koga Tesla TourSatte 29 Kilo bringt das Koga auf die Waage,
doch der träge Eindruck täuscht: Extrem stark
schiebt der selbst entwickelte, völlig lautlo-
se Hinterradmotor an; das Abriegeln geht
unmerklich von sich. Auch bergauf zeigt das
Koga überragende Leistungen. Eine leichte
Schwäche zeigt sich lediglich beim Anfahren
an starken Steigungen – hier muss man erst
einmal kräftig treten, um das Rad auf Touren
zu bringen.
Luxuriös mutet die Bedienung des Elektro-
antriebs an. Am rechten Lenkergriff sitzt eine
kompakte Schaltereinheit, mit der sich der
Unterstützungsmodus wählen sowie die auf
dem großen, abnehmbaren Display angezeig-
ten Funktionen des integrierten Radcompu-
ters durchschalten lassen.
Ebenfalls sehr bedienungsfreundlich sind
die „High/Low“-Tasten für die 3x7-Ketten-
schaltung, die eine intuitive Handhabung
begünstigen. Die Kettenblätter verbergen
sich hinter einem in Rahmenfarbe gehalte-
nen Kettenschutz, und auch sonst ist man bei
Koga auf unauffällige Einbindung der Technik
eingestellt: Das Federelement der Gabel sitzt
unterm bzw. im Steuerrohr, der Akku ist ins
Unterrohr integriert, durch das auch die nach
hinten führenden Züge laufen. Ein super-
helles Busch-und-Müller-Diodenlicht sowie
starke und gekapselte Bremsen runden das
überzeugende Rad ab.
Nachteilig ist allein, dass der Akku des Koga
zum Aufl aden nicht entnommen werden
kann. Das Ladekabel wird in eine Buchse oben
am Unterrohr gesteckt – ungünstig für Stadt-
bewohner ohne Fahrradparkplatz im Vorgar-
ten oder Treppenhaus. Ohne das Display am
Lenker ist das Rad übrigens quasi wertlos:
Bringt der Dieb es in eine Werkstatt, kann der
Händler beim Auslesen der Software sofort
den wahren Besitzer feststellen.
FazitDas komfortable Koga bietet mit seinem superstarken Motor über-ragenden Fahrspaß. Gute Kompo-nenten und durchdachte Bedie-nungselemente rechtfertigen den hohen Preis.
Diamant Zouma E EliteAuf den kanadischen BionX-Antrieb setzt Dia-
mant beim Zouma Elite. Eine gute Wahl, denn
im direkten Vergleich bietet das Diamant die
subjektiv stärkste Unterstützung im Testfeld.
Ob bergauf oder in der Ebene, der geräusch-
arme Nabenmotor setzt Akzente; vor allem
beim Anfahren ist er der Konkurrenz über-
legen. Das System reagiert sensibel auf den
Krafteinsatz des Fahrers; am schmalen Dis-
play am Lenker zeigen Balken den Grad der
Unterstützung an. Diese ist in vier Stufen ein-
stellbar, dazu kommt eine ebenfalls vierstufi ge
„Motorbremse“, die in sehr geringem Umfang
zur Energierückgewinnung eingesetzt wer-
den kann. Die Bremskraft dieser Einrichtung
ist beachtlich; auf Stufe vier kommt das Rad
bei leichtem Gefälle rasch zum Stillstand.
Optimal, wenn man auf längeren Abfahrten
Bremsbeläge und Felgenfl anken schonen will.
Die Bedieneinheit bietet einen Geschwin-
digkeitsmesser sowie alle wichtigen Tacho-
Funktionen. Das kleine Display ist jedoch
nicht sehr gut ablesbar. Der Computer ist an
den Hebel der hinteren Bremse gekoppelt; so
wird der Motor beim Griff in die Eisen sofort
abgeschaltet.
Mit Shimano-Deore-LX-Komponenten ist
das Diamant gut ausgestattet. Die 3x9-Ketten-
schaltung kommt sportlichen Fahrern entge-
gen, die auch mal bergiges Terrain unter die
Räder nehmen wollen. Gut gefallen kann die
leicht laufende Marathon-Supreme-Bereifung
von Schwalbe sowie der sehr helle Supernova-
Diodenscheinwerfer. Etwas unglücklich gelöst
ist die Anbringung des Akkuschlosses unterm
Gepäckträger: Nach dem Aufschließen muss
erst der Schlüssel abgezogen werden, sonst
lässt sich der Stromspeicher nicht herausneh-
men. Zum sportlichen Charakter des Rades
passt die unauffällige, steife Federgabel, deren
35 mm Weg die gröbsten Stöße ausbügelt.
FazitEin sehr leistungsstarkes, vergleichsweise leichtes E-Bike mit sportlicher Charakteristik. Mit 27-Gang-Schaltung und Motorbremse auch für bergiges Terrain geeignet.
-BikesEBH Easy Motion CityKeine 22 Kilo wiegt das dezente Bike des spa-
nischen Herstellers BH – für ein elektrisch
unterstütztes Fahrrad ein Bestwert. Würde
man eine Starrgabel und ein Paar leichtere
Komponenten montieren, ließe sich glatt die
20-Kilo-Grenze knacken. Das Easy Motion
setzt auf den Panasonic-Mittelmotor, der hier
jedoch deutlich verhaltener arbeitet als etwa
am Flyer. Unauffällig schiebt er an, ruckelt
bei unrundem Tritt jedoch merklich, was den
Fahrer zu einer sehr geschmeidigen Fahrwei-
se zwingt.
Eher einfache, aber gut funktionierende Kom-
ponenten komplettieren das Easy Motion. Das
schwache, gelbliche Licht des Halogenstrah-
lers ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Für den
Gangwechsel sorgt ein Shimano-Schaltwerk,
das über einen Microshift-Drehschalter be-
dient wird. Ungewöhnlich ist der eng gestufte
Achtfach-Zahnkranz mit 14 bis 23 Zähnen – er
ermöglicht durch die kleinen Schaltschritte ei-
nen fl üssigen Gangwechsel und stünde manch
sportlicherem Fahrrad gut zu Gesicht. An-
nehmbare Verzögerung bieten die V-Brakes
des Easy Motion.
Typisch für den leicht abnehmbaren Panaso-
nic-Akku ist die Ladestandsanzeige mit fünf
roten LEDs, die die Anzeige an der Bedienein-
heit ergänzt. Diese weist beim Easy Motion ein
Schildkröten- und ein Hasensymbol auf, was
den Unterstützungsgrad versinnbildlichen
soll – so groß sind die Unterschiede zwischen
mini- und maximalem Motoreinsatz dann al-
lerdings doch nicht.
FazitDas Easy Motion birgt einiges an Entwicklungspotenzial; eine sport-lichere Motorabstimmung käme dem sehr geringen Gewicht entgegen. An der Lichtanlage besteht noch Handlungsbedarf.
Kalkhoff Pro Connect SSonderfall Nummer eins in unserem Testfeld stellt das Pro Connect S dar. Als einziges der elf
E-Bikes unterstützt es den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h und ist daher
zulassungs- und kennzeichenpfl ichtig. Der Fahrer muss außerdem mindestens über ei-
nen Mofaführerschein verfügen. Noch ist das Kalkhoff eine Ausnahmeerscheinung,
da das Kraftfahrtbundesamt bisher nur diesem Hersteller die nötige EU-Zulassung
erteilt hat. Was bringt die „offene Klasse“? In unteren Geschwindigkeitsbereichen
verhält sich das Kalkhoff wie ein E-Bike mit optimal abgestimmtem Antrieb: Es
bietet kräftige Beschleunigung und ist stark am Berg, zeigt aber auch das für den
Panasonic-Mittelmotor typisch scheinende Ruckeln bei unrundem Tritt. Doch auch
gut trainierte Radfahrer tun sich schwer damit, dauerhaft im maximal möglichen Ge-
schwindigkeitsbereich zu fahren.
Kein Wunder: Wer in entspannter
Oberlenker-Haltung auf einem leicht
laufenden Rennrad 40 fährt, muss bereits
Sonderfall Nummer eins in unserem Testfeld stellt das Pro Connect S dar. Als einziges der elf
E-Bikes unterstützt es den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h und ist daher
zulassungs- und kennzeichenpfl ichtig. Der Fahrer muss außerdem mindestens über ei-
nen Mofaführerschein verfügen. Noch ist das Kalkhoff eine Ausnahmeerscheinung,
da das Kraftfahrtbundesamt bisher nur diesem Hersteller die nötige EU-Zulassung
erteilt hat. Was bringt die „offene Klasse“? In unteren Geschwindigkeitsbereichen
Panasonic-Mittelmotor typisch scheinende Ruckeln bei unrundem Tritt. Doch auch
gut trainierte Radfahrer tun sich schwer damit, dauerhaft im maximal möglichen Ge-
schwindigkeitsbereich zu fahren.
Kein Wunder: Wer in entspannter
Oberlenker-Haltung auf einem leicht
um die 420 Watt leisten. Auf einem vergleichs-
weise schweren Tourenrad mit dicken Reifen
und breitem Lenker sind es locker 20 Watt
mehr. 190 Watt also, die der Kalkhoff-Fahrer
beisteuern muss – so mancher Breitensportler
ist da schon im tiefroten Bereich. In Wirklich-
keit muss seine Zusatzleistung jedoch deut-
lich höher ausfallen, denn je näher man den
magischen 40 km/h kommt, desto geringer
wird ja die Leistungsabgabe des Unterstüt-
zungsmotors, bis sie oberhalb von 40 Sachen
auf Null sinkt. Das Erreichen des maximalen
Speeds wird auch dadurch erschwert, dass das
Kalkhoff nur über neun Gänge verfügt, die
im Interesse eines großen Übersetzungs-
umfangs nicht sehr eng abgestuft sind.
Besser wäre eine eng gestufte Kas-
sette wie am Easy Motion bzw. eine
kombinierte Naben- oder Kettenschaltung.
Überzeugen kann das das leichte E-Bike durch
die hochwertigen Komponenten: Shimano-
XT-Schaltung und LX-Naben, superheller
Busch-und-Müller-Diodenstrahler, bissige
Magura-Felgenbremsen. Die nahezu spiel-
frei funktionierende RST-Federgabel ist vom
Lenker aus blockierbar, was jedoch zu einem
weiteren Kritikpunkt führt: Mit der großen Be-
dieneinheit, einem Tacho, dem Blockierhebel
für die Gabel und einem Gashebel, der bis zu
einer Geschwindigkeit von 9 km/h ohne Mit-
treten anschiebt, ist der Lenker einfach über-
laden. Dazu kommt noch ein Rückspiegel, der
ebenso Pfl icht am schnellen E-Bike ist wie die
seitlichen Rückstrahler an den Gabelholmen.
FazitMit sehr guter Ausstattung und starkem Motor überzeugt das Kalkhoff Pro Connect S. Das spätere Abriegeln bringt im normalen Fahrbetrieb wenig und wird durch diverse Anbauteile erkauft.
Es muss ja nicht immer Profi -Material sein – wer in den Radsport einsteigen will, bekommt schon um die 1000 Euro richtig anständiges Material, das durchaus auch eigenen Rennambitionen nicht im Wege stünde.
Marcel Wüst stellt für Fahrrad News zwölf Modelle zwischen 900 und 1300 Euro vor.
Starthilfezwölf Modelle zwischen900 und 1300 Euro
044-051_renner_FA.indd 45 02.06.2009 10:25:49 Uhr
46 | Fahrrad News
Angesichts der guten Komponenten
verspricht die schöne Optik des Cube
nicht zu viel.
Einen optisch gelungenen Einsteiger-Renner
stellt Cube auf die Beine. Der schwarze Lack
mit dem rot-weißen Dekor würde auch Rä-
dern gut stehen, die deutlich mehr kosten als
die für das Attempt geforderten 1099 Euro.
Perfekt ins Bild passt die Carbongabel des
renommierten Herstellers Dedacciai, klas-
sentypisch mit Aluminium-Schaftrohr. Bei
der Ausstattung setzt Cube auf einen Mix
aus Shimano-Ultegra-Schaltkomponenten
und einer Dreifach-Kurbel sowie einem Satz
Bremsen aus dem neutralen Shimano-Sorti-
ment ohne feste Gruppenzugehörigkeit. Das
hilft Sparen, hat funktionell jedoch keinerlei
Nachteile: Schaltverhalten und Bremspow-
er fallen mehr als zufriedenstellend aus. Viel
Komfort verheißt der FSA-Lenker mit kleinem
Bogen und fl achem Oberlenker. Oben bietet er
den Händen viel Aufl agefl äche, seine Enden
liegen nicht ganz so tief und sind daher gut er-
reichbar. Schlicht, doch schön und solide sind
die Fulcrum-Laufräder; den Kontakt zur Stra-
ße stellt gar einer der besten Reifen auf dem
Markt her, der neue Schwalbe Ultremo R.
Überraschend wendig für diese Preis-
klasse ist das superleichte Haibike.
Ausgesprochen sportlich präsentiert sich das
Hai Q Race RC. Das liegt zum einen an dem
erfreulich geringen Gewicht von 8,73 Kilo,
zum anderen an der kompakten, superagilen
Geometrie, die Fahrrad News-Tester Marcel
Wüst begeisterte, so manchen Einsteiger je-
doch überfordern dürfte. Der Rahmenvorbau
ist so kurz, dass sich das Vorderrad deutlich
mit dem in waagerechter Position stehen-
dem Fuß überschneidet – da kann eigentlich
nichts passieren, dennoch ist diese mangeln-
de Raumknappheit so manchem Radler sus-
pekt. Sportliche Sparfüchse jedenfalls werden
diesen Renner lieben: Mit Leidenschaft wirft
er sich in die Kurve und widersteht mit seinem
steifen, durch kantige Rohrprofi le gekenn-
zeichneten Rahmen auch kräftigen Antritten.
Optisch passend, technisch tadellos und auch
dem Gesamtpreis von 1199 Euro angemessen
sind die schwarzen Shimano-105-Kompo-
nenten, die durch einen exzellent bereiften
Aero-Laufradsatz ergänzt werden.
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
„Ein optisch gelungener Renner mit ausgewogenem Fahrverhalten. Cool, dass für diesen Preis schon FSA-Kom-ponenten wie der griffgünsti-ge Lenker zu haben sind.“
Cube Attempt
Haibike Hai Q Race RC
„Der weiße Hai und ich sind auf Anhieb Freunde geworden. Optimale Fahrei-genschaften für mich, etwas zu nervös für manchen Einsteiger.“
geworden. Optimale Fahrei-genschaften für mich, etwas zu
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Preiswerte Starthilfe | 47
Die
Meinung
vonMarcelWüst
Die Amerikaner bieten einen
hochwertigen Rahmen mit agilen
Fahreigenschaften.
Mit dem optisch stimmigen Allez Elite mar-
kiert der US-Hersteller Specialized die preisli-
che Obergrenze unseres Testfeldes. 1299 Euro
sind angesichts der eher sparsamen Ausstat-
tung, zu der auch einfache, aber bissige Spe-
cialized-Bremsen gehören, recht viel, doch
die Amerikaner legen traditionell großen Wert
auf hochwertige Rahmen, was Einsparungen
an anderer Stelle nötig macht. Mit Fahreigen-
schaften wurde hier jedenfalls nicht geknau-
sert: Für dieses Marktsegment ungewöhnlich
agil, macht sich das Allez Elite besonders bei
sportlich orientierten Radfahrern beliebt. Der
kurze Vorderbau bietet zwar keine echte Fuß-
freiheit, was aber zu verschmerzen ist. Der
Rahmen an sich erweist sich mit verschliffe-
nen Schweißnähten und Carbon-Sitzstreben
als hochwertiges Exemplar, zu dessen Agilität
auch eine hohe gefühlte Steifi gkeit kommt –
sehr zu Marcel Wüsts Zufriedenheit, der sich
auch über das mit weichen Gelpolstern unter-
legte Lenkerband freut.
Als durchaus renntauglich erweist sich
das dezent gestaltete Corratec Dolomiti.
Mit sportlicher Übersetzung wendet sich das
Dolomiti an Radfahrer, die schon etliche Trai-
ningskilometer in den Beinen haben. 53/39,
das sind Kettenblätter, die am Berg viel Kraft
erfordern und in der Ebene für hohes Tempo
gut sind. Bei Corratec kombiniert man den
FSA-Kurbelsatz mit einer kompletten Ulte-
gra-Gruppe und Mavic-Aksium-Laufrädern,
was eine insgesamt hochwertige Ausstattung
ergibt. Als Montagebasis dient ein robuster
Alu-Rahmen, an dem die stark profi lierten
Hinterbaustreben sowie der stabilitätsför-
dernde Steg hinterm Tretlager auffallen. Er-
wartungsgemäß legt das Corratec-Fahrwerk
die klassenübliche Verwindungssteifi gkeit an
den Tag – kein Wunder bei den hier allseits
verwendeten Alu-Rahmen der mittleren bis
oberen Gewichtsklasse. Das Fahrverhalten
ist eher ausgewogen mit einem Stich ins Le-
bendige, was an dem kurzen Hinterbau liegen
könnte, der zwischen Reifen und Sitzrohr nur
wenig Platz lässt. Schönes Detail an der Sat-
telstütze der Eigenmarke Zzyzx: die Skala zur
exakten Höhenverstellung.
Dass Campagnolo-Komponenten
viel Fahrspaß bringen, beweist das
Bianchi Via Nirone.
Als einziges Rad im Testfeld ist das Bianchi
mit Campagnolo-Komponenten ausgestattet,
was in diesem Preissegment eigentlich unver-
ständlich ist, denn die italienischen Anbautei-
le können voll überzeugen: Die extravagant
geformten Schaltbremsgriffe liegen gut in der
Hand, die Schaltvorgänge gehen butterweich
vonstatten und die Bremsen verzögern sanft,
aber mit Nachdruck. Die Kompakt-Ketten-
blätter von FSA bieten gute Bergtauglichkeit;
der oben fl ache, an den Enden weniger tiefe
Lenker des gleichen Herstellers erweist sich
als ausgesprochen griffgünstig. Der Rahmen
weist Carbon-Sitzstreben auf, die wie die
Gabelbeine mit gelblichen Kevlarmatten ver-
stärkt sind – eine Maßnahme, die für besse-
re Stoßdämpfung sorgen soll. Die Geometrie
des Via Nirone ist eher wendig. Ein Blick aufs
Detail entdeckt verschliffene Schweißnähte
sowie gleich drei Zugführungen am Oberrohr,
deren mittlere dafür sorgt, dass der Bremszug
schön eng am leicht gebogenen Rohr anliegt.
Nicht vom Hocker hauen können einen allein
die einfachen Laufräder.
Specialized Allez EliteCorratec Dolomiti
Bianchi Via Nirone 7
„53/39 – endlich mal eine richtige Männer-Übersetzung! Ein sportliches Rad, an dem mir allerdings die etwas zu dicken Schweißraupen auffallen.“
„Ein Rad mit toller Optik und guten Fahreigenschaf-
ten. Nur die Dreifachkurbel würde ich gerne gegen ein sportliche-res Zweifach-Exemplar eintauschen.“
„Ein Rad mit Wow-Faktor, das ich in dieser Preisklasse nicht er-wartet hatte. Klassische Optik und lebendiges Fahrverhalten – für mich einer der Favoriten.“
und guten Fahreigenschaf-ten. Nur die Dreifachkurbel
würde ich gerne gegen ein sportliche-
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48 | Fahrrad News
Unter tausend Euro mit kompletter
Ultegra – Bulls bietet viel Rennrad
für wenig Geld.
Für 999 Euro bietet die Hausmarke der Händ-
lergemeinschaft ZEG ein Rad mit kompletter
Shimano-Ultegra-Ausstattung, stabilen Aero-
Laufrädern und ordentlichen Anbauteilen, das
in Sachen Rahmensteifi gkeit kaum zu über-
bieten sein dürfte. Mächtige Hinterbaustreben
sorgen für eine verlustfreie Kraftübertragung;
auch schwere Fahrer dürften dieses Fahrwerk
nicht ins Wanken bringen. Die Fahreigen-
schaften sind dabei ausgewogen und auf si-
cheren Geradeauslauf hin ausgelegt. Trotz des
knappen Preises gönnt Bulls seinen Kunden
die schöne Optik verschliffener Schweißnäh-
te sowie einen praktischen Kettenfänger am
Hinterbau, der den Gliederstrang beim Ra-
dausbau unter Kontrolle hält. Top ist die Kom-
plettierung mit hochwertigen Ultegra-Teilen;
auf das typische Nutzerprofi l abgestimmt ist
der FSA-Kompakt-Lenker mit fl achem Bo-
gen – kein Zweifel, bei Bulls hat jemand sehr
genau darüber nachgedacht, wie man in der
günstigen Klasse Kunden glücklich machen
kann. Da sieht man auch über die billigen Rei-
fen hinweg.
Durchaus tourentauglich ist das eher
einfach gehaltene, preisaggressive
Giant.
Nicht ganz 900 Euro für ein komplettes Renn-
rad – dass das machbar ist, beweist Giant mit
dem Defy 2. Angesichts der Ausstattung jedoch
relativiert sich der günstige Preis ein wenig:
Die Shimano Tiagra liegt eher auf der schwe-
ren Seite, ihre Bremsen fallen gegenüber den
höherwertigen Shimano-Modellen merklich
ab. Überdies muss sich ihr Nutzer mit der am
Rennrad nicht mehr aktuellen Neunfach-Tech-
nologie begnügen – das schafft beim nachträg-
lichen Aufrüsten Kompatibilitätsprobleme
und ist in Sachen Schaltkomfort den aktuellen
Zehnfach-Schaltungen unterlegen. Der Giant-
Rahmen dagegen kann mit seinen verschliffe-
nen Schweißnähten durchaus gefallen, auch
die charakteristischen Rohrformen machen
optisch einiges her. Gut sind die Zuganschläge
am Steuerrohr – so können die Züge nicht am
Lack scheuern – sowie die Gewindebohrungen
am Hinterbau, die etwa die Montage eines Ge-
päckträgers zulassen. Das Rahmendekor da-
gegen wirkt altmodisch und lieblos und sollte
dringend aufgefrischt werden.
Zum günstigen Preis bietet KTM dem
Rennrad-Einsteiger eine solide Basis.
In den Farben seiner österreichischen Heimat
kommt das KTM Strada 1000 daher. Das soli-
de Rad, auf der Homepage des Herstellers rea-
listisch als „Einsteiger-Bike“ bezeichnet, bietet
für 899 Euro keine Überraschungen, weder in
die eine noch in die andere Richtung: Mit der
Shimano Tiagra mit drei mal neuen Gängen ist
es ordentlich ausgestattet, die 32-Speichen-
Laufräder tragen auch schwere Trimmradler
klaglos über den Asphalt. Am Rahmen gefal-
len der kräftige Alu-Monosteg über der hinte-
ren Bremse, die verschliffenen Schweißnähte
sowie die am Steuerrohr positionierten Zug-
anschläge. Einstellschrauben für die Schal-
tung sitzen oben an den Hebeln, die auch eine
Ganganzeige bieten – gerade für den Anfänger
eine große Hilfe im Gangdschungel. Mit 9,71
Kilo ist das Gewicht des KTM eher hoch, die
gefühlte Rahmensteifi gkeit liegt im normalen
Bereich. Das KTM ist laufruhig, ohne träge zu
wirken, jedenfalls aber kein agiler Kurvenstar
à la Hai Q Race RC – der von KTM angepeilte
Kundenkreis wird froh darüber sein.
Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2KTM Strada 1000
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
„Schöner Lack und superstabil – Optik und Fahreigenschaften stimmen beim Bulls. Gut ist die kompakte Lenkerform, die inzwischen nicht mehr nur Einsteiger schätzen.
„Kein Rad für den Rennbetrieb, doch mit seinen futuristischen Rohrformen durchaus interessant. Im direkten Vergleich hat das Giant aber einen schweren Stand.“
„Ein ordentliches Einstei-gerrad mit gemächlichen Fahreigenschaften und bodenständigem Laufradsatz. Gelungen ist die optische Einbin-dung der Gabel.“
„Kein Eyecatcher, eher ein stilles Wasser. Die Steifi gkeit ist hoch, das Fahrverhalten eher gutmütig. Trotzdem macht es Spaß, das Müsing in die Kurve zu legen.“
Einsteiger-Renner im Detail: Ein insgesamt positives Bild zeigt das preiswerte Testfeld; nur hier und da sieht Fahrrad News Verbesserungsbedarf.
Extrem kurz ist der Vorbau des Haibike. Das freut erfahrene Sportler, schreckt jedoch so manchen Einsteiger ab.
Warum nicht immer so? Zuganschläge am Steuerrohr verhindern Kratzer und bieten ein aufgeräumtes Bild.
Praktische Sache: Ganganzeige plus Justageschrauben am Shimano-Tiagra-Hebel
Carbon-Sitzstreben gibt’s nur bei den edleren Modellen dieses Testfeldes. Technische Vorzüge bieten sie jedoch nicht.
Bei den günstigeren Dreifach-Kurbeln von Shimano ist das größte Blatt ein 50er, bei der Ultegra gibt’s zwei Zähne mehr.
Lobenswert ist die Verwendung eines griffgünstigen Kompakt-Lenkers.
Nicht gerade stabilitätsfördernd ist das hohe Spacertürmchen. Warum nicht ein längeres Steuerrohr am Einsteiger-Bike?
Sauber überschliffene Schweiß-nähte sind auch schon an Sub-1000-Euro-Bikes zu fi nden.
Schlecht erreichbar unterm Unterrohr sitzen die Zugan-schläge mit ihren Justage-schrauben am Müsing.
Top & Flops
Preiswerte Starthilfe
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50 | Fahrrad News
DieMeinungvon
Marcel
Wüst
Das sehr leichte Fuji punktet mit
sportlicher Optik, könnte jedoch
seitensteifer sein.
Nur 999 Euro ruft Fuji für das 8,67 Kilo leichte
Roubaix Pro auf; übermäßig große Abstri-
che bei der Ausstattung müssen dafür nicht
gemacht werden. Der Shimano-Mix aus
105-Hebeln, Ultega-Schaltwerk und Brems-
zangen ohne Gruppenbindung funktioniert
unauffällig, aber gut; auch am FSA-Kurbelsatz
mit Kompakt-Kettenblättern gibt’s nichts
auszusetzen. Die eher schlichte Optik weckt
Radrenn-Assoziationen, was daran liegen
könnte, dass Fuji das Profi team Fuji – Servetto
ebenso wie die Frauen der Equipe Nürnberger
mit Material ausstattet. Am schlanken Rah-
men fallen das kantige Unterrohr sowie die
Carbon-Sitzstreben auf, lobenswert sind die
Gummibandagen an den Schaltzügen, die ein
Scheuern am Lack verhindern. Nichts auszu-
setzen gibt es an den eher auf guten Gerade-
auslauf getrimmten Fahreigenschaften, und
wäre da nicht die geringe Steifi gkeit des Rah-
mens, könnte das Fuji als eines der Highlights
im Testfeld gelten. Für Sprinter ist dieses Rad
defi nitiv nicht gemacht, eher für leichtgewich-
tige, drahtige Fahrer.
Geringes Gewicht und ein auffälliges
Schaltwerk heben das SL 09 aus der
Masse heraus.
Mit angenehm geringem Gewicht wartet
das Berner SL 09 auf. Mit seinem Sub-1400-
Gramm-Rahmen und der leichten Vollcar-
bongabel erzielt das schlanke Rad den Best-
wert im Vergleichsfeld, liegt preislich dafür
auch ziemlich weit oben. Berner ergänzt eine
Shimano-105-Gruppe mit einem Ultegra-
Schaltwerk, das durch die extragroßen
Schaltröllchen auffällt – die Idee dahinter ist
eine Reibungsminderung durch die deutlich
geringere Umlaufgeschwindigkeit, was eine
Krafteinsparung von bis zu 5,8 Watt bringen
soll. Kein Wunder, dass zahlreiche namhafte
Triathleten und auch einige Straßenprofi s auf
die Spezialrollen setzen. Abgesehen davon
macht das SL 09 durch hochwertige Reifen
und den bequemen Arione-Sattel auf sich
aufmerksam; im Straßenbetrieb fallen seine
gutmütigen Fahreigenschaften auf, die eher
den Langstreckenfahrer als den Kurvenkrat-
zer ansprechen. Schön und funktional sind
die weißen Controltech-Anbauteile, vor allem
der Lenker in Kompakt-Form sowie die un-
gerasterte Sattelstütze mit gut zugänglichen
Klemmschrauben.
Mit Kompakt-Tretlager wendet sich
das Centurion Hyperdrive an eher
sportliche Fahrer.
Die weiß-silberne Optik, die schon am Bulls
gefallen hat, schmückt in ähnlicher Ausfüh-
rung auch das Centurion Hyperdrive. Anders
als beim Bulls-Rahmen gibt es hier jedoch kei-
ne veredelten Schweißspuren. Abgesehen von
ihrer etwas rustikalen Optik haben die dicken
Schweißnähte aber keinerlei Nachteile. Klas-
sentypisch ist wieder eine Ultegra an Bord,
diesmal ergänzt durch ein Zweifach-Tretlager
ohne Gruppenbindung mit Kompakt-Überset-
zung. Die etwas kleineren Kettenblätter (50/34
statt 53/39) ergeben eine deutlich bergtaugli-
chere Übersetzung und sind inzwischen auch
bei starken Radfahrern weit verbreitet. Und
mit 50/12 ist ein Gang an Bord, der auch bei
Topspeed getreten werden kann. Die ausge-
wogenen, berechenbaren Fahreigenschaften
qualifi zieren das Hyperdrive als ideale Ma-
schine für den Einstieg in den Radsport, mit
weniger als neun Kilo ist das verwindungsstei-
fe Rad dazu angenehm leicht – insgesamt also
ein gelungener Auftritt.
Centurion Hyperdrive 4200Roubaix ProFuji
„Ein gelungenes Rad für den Ein-steiger; mit Kompakt-Kurbeln sehr bergtauglich, dabei immer noch sportlich. Auch das Design überzeugt.“
„Optisch attraktiv, aber deutliche Defi zite in der Steifi gkeit. Eher etwas für leichte Fahrer, die sich dann auch am geringen Gewicht erfreuen können.“
Das Rad mit dem gewissen Etwas. Schön leicht und angenehm zu fahren, der leichte Rahmen würde durch-aus zu besseren Komponenten passen.
Berner SL 09
leichte Rahmen würde durch-aus zu besseren Komponenten
044-051_renner_FA.indd 50 02.06.2009 10:27:20 Uhr
Preiswerte Starthilfe | 51
Die harten FaktenCube Attempt Haibike Hai Q Race RC Specialized Allez Elite Corratec Dolomiti Bulls Desert Falcon
Giant Defy 2 Müsing C-Sport Onroad Centurion Hyperdrive 4200 Bianchi Via Nirone 7 Fuji Roubaix Pro KTM Strada 1000 Berner SL 09
1099,- Euro
1199,- Euro
1299,- Euro
1300,- Euro
999,- Euro
899,90 Euro
1199,- Euro
1299,- Euro
1240,- Euro
999,- Euro
899,- Euro
1249,- Euro
9,4 kg
8,73 kg
9,34 kg
9,04 kg
9,18 kg
9,19 kg
8,87 kg
8,87 kg
9,0 kg
8,67 kg
9,71 kg
8,6 kg
Aluminium
Aluminium
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Aluminium
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Alu mit Carbon-Sitzstreben
Aluminium
Aluminium
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Mizuno Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Carbon/Alu-Schaft
Vollcarbon
Preis Gewicht (o. P.) Rahmen Gabel
1099,- Euro 9,4 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft Cube Attempt
1299,- Euro 9,34 kg Alu mit Carbon-Sitzstreben Carbon/Alu-Schaft Specialized Allez Elite
999,- Euro 9,18 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft Bulls Desert Falcon
1199,- Euro 8,87 kg Aluminium Mizuno Carbon/Alu-SchaftMüsing C-Sport Onroad
1240,- Euro 9,0 kg Alu mit Carbon-Sitzstreben Carbon/Alu-Schaft Bianchi Via Nirone 7
899,- Euro 9,71 kg Aluminium Carbon/Alu-Schaft KTM Strada 1000
Conti Ultra Sport Alex ALX-200 FSA Gossamer 2-fach kompakt Shimano 105/Schaltwerk Ultegra/Fuji Roubaix Pro
Conti Ultra Sport Shimano Tiagra/Mavic CXP 22 Shimano Tiagra 3-fach Shimano Tiagra/Schaltwerk 105 KTM Strada 1000
044-051_renner_FA.indd 51 02.06.2009 10:27:32 Uhr
52 | Fahrrad News
Mit dem nicht ganz neuen Stan-
dard BB30 bewegt sich etwas
in Sachen Systemintegration
im Tretlagerbereich. Was vor
einigen Jahren mit der Einführung integrierter
Steuersätze begann und heute Standard ist,
könnte sich mittelfristig mit BB30 wiederholen.
Der Systemwechsel vom klassischen Steuersatz
zum eingepressten Lager ging vergleichsweise
zügig und problemlos über die Bühne. In Sa-
chen Tretlager ist Widerstand spürbar, obwohl
der von Cannondale patentierte Standard seit
2007 für alle Hersteller offen ist. Es könnte al-
les so einfach sein …
Bisher galt es, mit Begriffen wie Vierkant,
ISIS, Octalink, Hollowtech II, Ultra Torque,
GXP, Howitzer, MegaExo, X-Type oder X-
Drive umzugehen – in Zukunft könnte da-
mit Schluss sein und das gilt gleichwohl für
Rennradler als auch für Mountainbiker und
ebenso für alle anderen Fahrradtypen. Un-
gemein praktisch, oder? Standard-Lager ver-
einfachen die Produktion und sind als Mas-
senware vor allem billig, der Kunde hat es
leichter und Fahrradmechaniker machen aus
gleichem Grund drei Kreuze im Kalender.
Eine heile BB30-Welt verspricht auch FSA als
der führende Hersteller und hat mit seinen
Partnern Cannondale und Specialized seit
Jahren zwei Premiummarken im Boot, die
ihre Topmodelle mit dem „neuen“ Lagersys-
tem ausstatten. Was bisher bei Cannondale
GXP, Howitzer, MegaExo, X-Type oder X-
Drive umzugehen – in Zukunft könnte da-
mit Schluss sein und das gilt gleichwohl für
Rennradler als auch für Mountainbiker und
ebenso für alle anderen Fahrradtypen. Un-
unter dem Pseudonym „Hollowgram“ und
„SI BB“ lief und die Kalifornier von Specialized
„Oversized Integrated BB“ tauften, ist nichts
anderes als BB30.
BB30 ist simpel: Statt eines Tretlagers mit
Gewindehülse kommt im Rahmen eine La-
gerhülse aus Aluminium oder Kunststoff zum
Einsatz, die beide Hohllager und die darin ro-
tierende 30mm-Oversized-Welle aufnimmt
und mittig aus Gewichtsgründen ausgefräst
ist. In Kohlefaserrahmen ist es sogar mög-
lich ohne Lagerhülse auszukommen und die
Lager direkt in das Gehäuse zu pressen, dies
erfordert jedoch höchste Präzision ohne nen-
nenswerte Fertigungstoleranzen. Die dünn-
wandige Alu-Welle mit dem markanten
Der BB30-Standard nimmt langsam Fahrt auf – kommt es zur Tretlager-revolution? Fahrrad News hat sich das Lagersystem kritisch angeschaut.
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BB30 - Eines für alle? | 53
Keilwellenprofi l an den Kopfenden wiegt nur
60 Gramm und wird schlussendlich mit den
Kurbelarmen verschraubt. So simpel kann das
sein, wenn man den entsprechenden Rahmen
besitzt, doch das ist der Knackpunkt, denn
diese liegen aktuell nicht unbedingt en masse
im Fahrradgeschäft. Rahmen vieler Hersteller
beherbergen einpressbare Lager nach dem
PressFit-Standard. Ein Beispiel dafür ist die
TCR Advanced-Rennradserie von Giant mit
integriertem BB86-Innenlager oder das neue
MTB-Hardtail Elite 9.9 SSL von Trek mit ei-
nem integrierten BB90 von Shimano. War es
das mit den integrierten Lagern? Nein, noch
lange nicht. Da wäre unter anderem noch
BB92 und die Liste ließe sich problemlos um
weitere Systeme erweitern. Verständlich, dass im fernen Japan bei Shimano nicht unbedingt die
Korken knallten, als FSA den BB30-Standard zur Chefsache machte und nun den Nachbrenner
zündet. Mit BB86 hat der Marktführer selbst ein heißes Eisen im Feuer und sähe diesen Stan-
dard ebenfalls gerne als künftige Allzweck-Waffe im Tretlagerbereich. Ein System für alle – nur
welches? Der Kampf der Standards wiederholt sich in vielen Segmenten der Wirtschaft – zuletzt
erlebten wir solche Rangeleien, als es zwischen den Videoformaten Blu-Ray und HD-DVD zur
Sache ging.
Fremdgeher
Ein BB30-Rahmen muss nicht
das Ende der Beziehung zur
geliebten Campagnolo-Kurbel
bedeuten und auch die Be-
fürworter anderer Lager mit
geringerem Durchmesser als
BB30 können aufatmen. Mit
den Ultra Torque OS-Fit Inte-
Keilwellenprofi l an den Kopfenden wiegt nur
60 Gramm und wird schlussendlich mit den
Kurbelarmen verschraubt. So simpel kann das
sein, wenn man den entsprechenden Rahmen
besitzt, doch das ist der Knackpunkt, denn
diese liegen aktuell nicht unbedingt en masse
im Fahrradgeschäft. Rahmen vieler Hersteller
beherbergen einpressbare Lager nach dem
Eines fur alle?..
Mit der K-Force Light BB30 als Flaggschiff hat FSA eine Top-Kurbel im Sortiment – 650 Gramm inklusive dem BB30-Lager zeigt die Waage bei der Kompaktversion an, ein Spitzenwert.
Im Vergleich mit anderen Lager-standards offeriert BB30 keine Vorteile, wie unser Vergleich anhand von Rennradkurbeln zeigt.
Hersteller Modell Q-FaktorFSA SL-K Light BB30 147 mmShimano Ultegra SL 147 mmSRAM Force 150 mmCampagnolo Chorus 145 mm
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54 | Fahrrad News
grated Cups haben die
Italiener ein Herz für
den Neuling, sofern
sich eine Campa
darin dreht und auch
die große Hollowtech-
Fangemeinde kann nach-
rüsten: Für etwa 15 Euro gibt’s
passende BB30-Shims von Wheels Manufac-
turing für Shimano-kompatible Kurbeln.
Ist BB30 leichter?
Ein häufi g genutztes Argument ist der Ge-
wichtsvorteil des Systems, doch hier ist ein
zweiter Blick hilfreich, denn die Kombination
aus Innenlager und Kurbel muss unter dem
Strich nicht grundsätzlich leichter als konkur-
rierende Systeme sein. Die Gewichtsersparnis
des Lagersystems ist unbestritten vorhanden,
wenn es sich auch nur um ein paar Gramm
handelt. Eine BB30-Kurbel jedoch ist bei ver-
gleichbaren Steifi gkeitswerten per se nicht
leichter als ein konkurrierendes System.
Wenn rohe Kräfte walten
Nirgendwo sonst treten am Rad so hohe Kräf-
te auf wie am Tretlager. Ein guter Radsportler
kann durchaus mit den Kräften einer Kurbel-
welle im PKW konkurrieren. Mit im Durch-
messer größeren Lagern und Wellen sind
physikalisch auch höhere Steifi gkeitswerte
möglich. Sie erlauben die Fertigung der Welle
aus dünnwandigem Aluminium und ermögli-
chen darüber hinaus auch den Einsatz größe-
rer Kugellager. Letztere widerstehen höheren
Belastungen und sind extrem wartungsarm.
Faktoren, die auf dem Papier durchaus für
BB30 sprechen.
Pedalabstand
Der Q-Faktor ist keine weitere Ethno-Kol-
lektion von Assos, sondern gibt den Abstand
beider Kurbelarme voneinander an und wird
von außen gemessen. Eigentlich ist’s ganz
einfach: Umso weiter die Kurbelarme auseinander liegen, desto breiter steht der Biker auf den
Pedalen und kippt das Rad im Wiegetritt auf die gerade belastete Seite. Das ist ineffi zient und
es kostet Kraft in den Armen, um die Bewegung am Lenker auszugleichen. Es gilt also die Regel
„Weniger ist mehr“.
Der Zug gewinnt langsam an Fahrt
Während Shimano und Campagnolo keine Vorteile für den Kunden sehen und auf ihre eigenen
und erfolgreichen Systeme setzen, hat sich Sram auf die
Seite der Befürworter des Systems geschlagen
und bietet die Top-Kurbel Sram Red optio-
nal auch mit dem neuen Lagerstandard an.
Weitere Hersteller sind derzeit Stronglight
und THM – eine bisher doch recht magere Ausbeute und nicht genug für eine Tretlager-Revo-
lution – aber ein Anfang und in den kommenden zwei Jahren ist davon auszugehen, dass sich
das System bei weiteren Kurbel-Herstellern zunächst als Option im Regal fi nden wird. Der Weg
zum allgemein akzeptierten Standard führt jedoch nur über Shimano, Campagnolo und die gro-
ßen Fahrradmarken und wir dürfen gespannt sein, ob es auf den Fachmessen dieses Jahres neue
Impulse für das System BB30 gibt. (IK/Fotos MF, SRAM)
grated Cups haben die
Italiener ein Herz für
den Neuling, sofern
sich eine Campa
darin dreht und auch
die große Hollowtech-
Fangemeinde kann nach-
rüsten: Für etwa 15 Euro gibt’s
es kostet Kraft in den Armen, um die Bewegung am Lenker auszugleichen. Es gilt also die Regel
Während Shimano und Campagnolo keine Vorteile für den Kunden sehen und auf ihre eigenen
und erfolgreichen Systeme setzen, hat sich Sram auf die
Seite der Befürworter des Systems geschlagen
und bietet die Top-Kurbel Sram Red optio-
nal auch mit dem neuen Lagerstandard an.
Weitere Hersteller sind derzeit Stronglight
Komponente MegaExo BB30
Kurbelarm rechts mit Spider 292 g 271 g
Kurbelarms links mit Schraube 126 g 161 g
Lagersystem 98 g 60 g
Kettenblätter und Schrauben 198 g 198 g
Gesamtgewicht 714 g 690 g
Gewichtsersparnis 24 g
Am Beispiel der gerne als Ultegra-Ersatz verbauten Kurbel FSA SL-K Light wird deutlich, dass der Gewichtsvorteil gering ausfällt:
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BB30 - Eines für alle? | 55
Industrielager Einteiliges Kugellager aus industrieller Fertigung und in normierter GrößeVierkant Älterer aber verbreiteter Tretlagerstandard mit Vierkant-Kurbelaufnahme und 17 mm-AchseISIS-Drive Tretlagerstandard der ISIS-Group um Truvativ, Race Face und Chris King mit 22 mm-AchsePressFit Industriestandard für integrierte Hohlwellen wie zum Beispiel BB30 und BB90Cannondale SI BB Frühere Bezeichnung des BB30-Systems bei CannondaleGXP Hohlwellen-Lagerstandard von Truvativ mit Kompatibilität zu Hollowtech 2, MegaExo und X-TypeHollowtech II Das Hollowtech II-System von Shimano basiert auf hohlgeschmiedeten und Octalink Kurbelarmen (Hollowtech) und ein in den rechten Arm integriertes Innenlager mit OctalinkUltra Torque Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung und außen liegenden HohlwellenX-Type und Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race MegaExo Face und FSA eingesetzt werdenX-Drive Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbelarm kombiniert ist und in einer Hohlwelle mit außen liegenden Lagerschalen rotiertHowitzer Massive Tretlagertype von Truvativ mit integrierter Achse für Downhill- und Freeridebikes
BB30 - Eines für alle? | 55
Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung Campagnolo setzt auf eine geteilte Kurbelwelle mit mittiger Stirnverzahnung
Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race Kurbel- und Tretlagertypen auf Basis von Hollowtech/Octalink, die von Race
BB30 - Eines für alle? | 55
Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbel- und Tretlagersystem von Race Face, bei dem die Achse mit dem linken Kurbelarm kombiniert ist und in einer Hohlwelle mit außen liegenden
Massive Tretlagertype von Truvativ mit integrierter Achse für
Eingepresst: Die beiden BB30-Hohlwellen lie-
gen an den jeweiligen Enden der Lagerhülse.
Zwei innere Sicherungsringe sorgen für Halt,
um ein Verrutschen gen Mitte zu verhindern.
Eingefettet: Die Welle braucht Fett für ihren
Job. Es empfi ehlt sich übrigens auch die
Kopfenden der Hohlwellen zu fetten um das
Eindringen von Schmutz zu verhindern.
Spannend: Eine ringförmige Feder auf
Kettenblattseite sorgt für Spannung an der
Welle und verhindert axiales Spiel.
Scheibchenweise: Den Abschluss bilden je
nach Hersteller Kunststoff- oder Alumium-
scheiben , bevor die Kurbel aufgesteckt wird.
Verschraubt: Mit einem Drehmomentschlüs-
sel werden die Kurbelschrauben mit der Welle
verbunden – und das war’s dann auch schon.
Verbindlich: Gut gefettet werden Kurbel
und Welle bündig miteinander verheiratet
– dosierter Druck hilft weiter, wenn es nicht
gleich fl utscht.
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56 | Fahrrad News
Der „runde Tritt“ ist das große Ziel eines je-
den ambitionierten Radsportlers. Um eine
kreisrunde Bewegung zu erhalten, sollte der
Fuß möglichst nah an der Pedalachse sein, da
sonst ein eher ovaler Tritt dabei herauskommt.
Die Bauhöhe gibt diesen Wert an, also den Ab-
stand, den die Sohle des Schuhes vom Mittel-
punkt der Pedal-Achse hat. Extrem gute Wer-
Die wichtigste Verbindung von Mensch zur Maschine sitzt an Schuh und Pedal. Wenn es hier hakt, drückt oder rutscht, macht
das Radfahren garantiert keinen Spaß. Zum Glück gibt es jedoch eine große Auswahl an Schuhen und Pedalen für jeden An-
spruch und Geschmack. Auf den folgenden Seiten fi nden Sie eine Übersicht über aktuelle Rennradschuhe und -pedalsysteme.
bikeFeste VerbindungRennrad-Pedale und Schuhe im Test
te haben in dieser Wertung Speedplay, Ritchey
(mit den V4-Modellen) und Crank Brothers.
Ein weiterer, oft gehörter Begriff ist der Q-
Faktor. Dieser Wert defi niert den von außen
gemessenen Abstand der beiden Kurbelarme
und ist um das Pedal erweitert ein wichtiges
Kriterium. Vor allem Rennradfahrer bevor-
zugen eine möglichst enge Beinstellung, was
nur mit einem niedrigen Q-Faktor möglich ist.
Natürlich spielt hier vor allem die Form der
Kurbel und der Typ des Tretlagers eine Rol-
le, wobei Pedale jedoch die kostengünstigere
Variante der Optimierung darstellen. Gute
Werte haben Speedplay (vor allem durch die
seitlich verschiebbaren Schuh-Platten) und
Campagnolo. Ganz problemlos ist der enge
Tritt allerdings nicht. Bei bestimmten Fuß-
Fehlstellungen schleift entweder die Ferse an
der Kurbel oder die Füße werden in eine un-
natürliche Haltung gedrückt. Dieses Problem
löst Hersteller SQ-Lab mit dem Bau extra brei-
ter Pedale. Damit lassen sich besonders große
Schrägstellungen des Fußes realisieren, was
so manches Ärgernis beim Treten vermeiden
dürfte.
SchuheRennrad-Pedale und Schuhe im TestSchuheRennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
SchuheFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste VerbindungRadFeste VerbindungRadFeste VerbindungFeste VerbindungrennradFeste VerbindungFeste VerbindungPedaleFeste VerbindungFeste Verbindung
bikeFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestbikeRennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
bikeFeste Verbindung
Rennrad-Pedale und Schuhe im TestFeste Verbindung
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Rennrad-Schuhe und Pedale | 57
bike
Gaerne G. Opal | 99,00 €
Der leichteste Schuh in dieser Preisklasse ver-
zichtet einfach auf alles, was viel wiegt. Kein
Ratschen-Verschluss, keine Carbon-Sohle
(die oftmals mehr wiegt als eine aus Kunst-
stoff ) und keine vorgeformte Innensohle. Ge-
rade letztere wäre aber gut, um dem Fuß etwas
mehr Halt in dem relativ weichen Schuh zu
verschaffen. 566 g/Paar
DMT Vision | 109,00 €
Reduziert auf das Wesentliche, so könnte
man den DMT Vision kurz umschreiben. Drei
Klett-Verschlüsse und eine Sohle aus faser-
verstärktem Kunststoff senken den Preis und
gleichzeitig das Gewicht, womit der DMT in
beiden Kriterien im Mittelfeld landet. Gut ge-
fallen hat auch die ausgewogene Belüftung.
594 g/Paar
Specialized Comp Road | 159,90 €
Der Comp Road ist der teuerste Schuh in die-
sem Testfeld, aber wirklich jeden Cent wert.
Wie beim Topmodell S-Works kommen hier
eine perfekte Einlegesohle und ein sehr steife
Carbon-Sohle zusammen, Komfort und Kraft-
übertragung sind absolut gewährleistet. Die
Belüftung ist sogar besser als die des teureren
Markenbruders.
603 g/Paar
Sidi Zephyr | 139,99 €
Durch den Verzicht auf einen Ratschen-Ver-
schluss kommt der Zephyr auf ein sehr gerin-
ges Gewicht - gemessen an dieser Kategorie.
Außerdem kommt keine Carbon-Sohle zum
Einsatz, sondern eine verstärkte Kunststoff-
Sohle, die aber trotzdem sehr steif ausfällt.
Insgesamt wirkt der Sidi damit sehr schlicht,
kann aber dennoch mit den besten seiner
Klasse mithalten. 589 g/Paar
Northwave Vertigo SBS | 129,90 €
Für einen Northwave ist der Vertigo relativ
großzügig geschnitten, hier passt die gewohnte
Größe auf Anhieb. Richtig gut gefällt auch die
Sohle aus Carbon-verstärktem Kunststoff. In
Sachen Steifi gkeit wird man hier kaum einen
Unterschied zu den teureren Varianten spüren.
Bestenfalls das höhere Gewicht fällt hier auf,
was wohl auch an dem gut verstellbaren Rat-
schen-Verschluss liegen dürfte. 603 g/Paar
Einsteiger-Schuhe
Shimano SH-R132L | 149,95 €
Der R132L ist der stabilste Schuh dieser Preis-
klasse. Harte Carbon-Sohle, breite Verschlüs-
se, recht fester Oberschuh - wenn der Shima-
no passt, dann sitzt er richtig gut. Vor allem
die steife Fersen-Kappe hält den Fuß sicher
im Schuh. Lediglich die Belüftung leidet etwas
unter dem dicken Obermaterial.
627 g/Paar
Bontrager R Road | 89,99 €
Der günstigste aber auch schwerste Schuh
kommt von Bontrager. Wen das Gewicht nicht
stört kann sich über einen stabilen Ratschen-
Verschluss und eine recht steife Sohle aus
faserverstärktem Kunststoff freuen. Die Einle-
ge-Sohle von „eSole“ ist wie beim teuren RXL
individuell anzupassen und damit die Beste
dieser Schuh-Auswahl. 634 g/Paar
Die angegeben Gewichte beziehen sich immer auf Schuhgröße 41
056-063_pedale_FA.indd 57 03.06.2009 19:17:11 Uhr
58 | Fahrrad News
Specialized S-Works Road | 249,90 €
Der leichteste Schuh unseres Testfeldes be-
sticht mit einer der besten serienmäßigen
Einlegesohlen. Taube Füße sind damit sicher
kein Problem. Dank Boa-Schnürung ist der
gut belüftete Schuh darüber hinaus exzellent
einstellbar. Die Fersen-Kappe könnte etwas
steifer sein. Der Preis für den S-Works ist bei
der Performance mehr als gerechtfertigt.
507 g/Paar
Sidi Ergo 2 Carbon | 339,99 €
Glänzender Lack-Oberschuh, drei verschiede-
ne Verschluss-Systeme an einem Schuh – der
Sidi ist sicherlich nicht unauffällig. Ob man
nun den mittleren Drehverschluss braucht
oder nicht ist Geschmacksache, die einstell-
bare Fersen-Kappe dagegen eine richtig gute
Innovation. So sitzt der Fuß trotz des eher
weichen Materials sehr sicher. Die Sohle ist
sowieso ganz vorne mit dabei.
643 g/Paar
Shimano SH-R220 | 249,95 €
Unscheinbar wirkt der 220er von Shimano,
hat es aber in sich: die Einlegesohle und Teile
des Innenschuhs sind aufgewärmt verformbar.
Durch dieses Custom-Fit-System lässt sich
der Schuh individuell anpassen. Für mehr Un-
terstützung des Fußes liegen Klebe-Pads bei,
mit denen sich die Sohle außerdem anpassen
lässt. Lediglich an der Ferse fehlt etwas Halt.
613 g/Paar
Scott Road Limited | 249,90 €
Der Scott ist lang und schmal geschnitten und
gefällt vor allem durch sicheren Halt an der
Ferse. Das verdankt er erstens einer Gummie-
rung an der Innenseite und zweitens der zur
Fersen-Kappe hochgezogenen Carbon-Sohle.
Gewichtsmäßig liegt er nur ganz knapp hinter
dem Specialized. Die Einlegesohle ist recht
einfach gehalten.
510 g/Paar
Gaerne G. Myst | 199,95 €
Wie es sich für einen Italiener gehört, zeigt
sich der Gaerne schmal und kurz geschnitten.
Lediglich die Belüftung ist untypisch – näm-
lich sehr gering. Gut gemacht sind dagegen
die Verschlüsse: Kunststoff-Haken an der Un-
terseite verhindern effektiv, dass sich die Kletts
lösen, womit diese ähnlich stabil werden wie
die Ratsche am Rist. Die Carbon-Sohle ist ex-
trem steif, dafür ist die Fersen-Kappe etwas zu
weich geraten. 688 g/Paar
Top-Schuhe
Diadora Speedracer Carbon | 189,90 €
Der günstige Preis des Speedracer wird haupt-
sächlich durch die Sohle erreicht. Diese ist
nicht komplett aus Carbon, sondern nur im
Mittelbereich. Außen besteht sie aus Kunst-
stoff, weshalb sie auch die weichste im Test-
feld ist. Bei den restlichen Features wurden
keine Abstriche gemacht, Ratsche und Kletts
arbeiten einwandfrei. Die Belüftung ist dank
vieler kleiner Löcher sehr gut.
698 g/Paar
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60 | Fahrrad News
Bontrager RXL Road | 199,99 €
Das Augenmerk beim Bontrager RXL liegt ganz
klar auf der Einlegesohle. Die „eSole“ besteht
aus zwei Teilen und lässt sich so individuell an
den jeweiligen Fuß anpassen (siehe Kasten).
Die solide Ratsche und zwei Kletts halten den
Fuß stabil im Schuh, der mit extrem guter Be-
lüftung aufwarten kann.
583 g/Paar
DMT Prisma | 269 €
Das BOA-System bekommt Konkurrenz: am
neuen Prisma ist ein neues Seilzug-System zu
sehen, das nicht durch drehen, sondern ähnlich
einer Ratsche mit einer Hebelbewegung ge-
schlossen wird. Das funktioniert hervorragend
und lässt sich auch schrittweise wieder lösen.
Gemeinsam mit dem kleinen Klett wird der
weiche Oberschuh so sicher um den Fuß ge-
schlossen. Etwas mehr Halt an der Ferse wäre
nun noch wünschenswert, damit der leichte
Schuh seine Qualitäten voll ausspielen könnte.
537 g/Paar
Mavic Pro Road | 199,99 €
Mavics Nummer zwei unter den Schuhen
kann vor allem in Sachen Belüftung überzeu-
gen. Der Oberschuh ist mit zahlreichen Mesh-
Einsätzen versehen, was ihn zudem sehr weich
macht. Der breite Verschluss am Rist sorgt für
sicheren Halt, sofern die hakelige Ratsche dies
zulässt. Die Carbon-Sohle kann bei der Steifi g-
keit nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten,
dafür gefi el die Innensohle umso besser.
589 g/Paar
Northwave Aerlite SBS | 249,90 €
Weicher Oberschuh, extrem gute Belüftung -
man erkennt den Aerlite sofort als waschech-
ten Italiener. Der Schnitt ist dazu passend eng
und kurz, die berühmte „ Nummer größer“
ist hier angebracht. Die Carbon-Sohle ist be-
züglich Steifi gkeit nahe an der Perfektion, an
der Einlege-Sohle könnten die Jungs von Nor-
thwave aber noch etwas arbeiten.
661 g/Paar
Lake CX 401 | 399,95 €
Der teuerste Schuh im Test, aber auch einer
der innovativsten. Die stark gebogene und an
der Ferse weit hochgezogene Carbon-Sohle
lässt sich im Ofen erwärmen und dann perfekt
an den Fuß anpassen. Damit sitzt der CX 401
schon bombenfest am Fuß, noch bevor man
den BOA-Verschluss zugeschraubt hat. Mit
dem weichen Känguruh-Leder und den groß-
fl ächigen Mesh-Einsätzen ist man auch bei
großer Hitze komfortabel unterwegs.
552 g/Paar
Suplest Street Racing | 229,00 €
Wer es auffällig mag, wird sich schnell mit
dem Suplest anfreunden können. Allerdings
muss man dann auch das recht hohe Gewicht
in Kauf nehmen, ebenso wie den geringen Halt
an der Ferse. Die Sohle in silbrigem Carbon ist
dafür eine der steiferen ihrer Art und die dicke
Einlegesohle dämpft Vibrationen spürbar.
700 g/Paar
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Rennrad-Schuhe und Pedale | 61
Bont A-One | 325,00 €
Die Firma Bont kommt eigentlich vom Eis-
schnelllauf und hat daher viel Erfahrung mit
angepassten Carbon-Schuhen. So lässt sich
auch der A-One erwärmen und perfekt an den
Fuß anpassen. Besser kann ein Schuh nicht
sitzen, außer man lässt sich einen Bont-Schuh
direkt auf den 3D-gescannten Fuß schneidern
– auch das ist möglich. Die sehr schlichte Op-
tik kommt eher Freunden des gepfl egten Un-
derstatement zu gute. 514 g/Paar
Top-Schuhe
Ratschen-Verschluss
Die Ratsche ist die stabilste Methode, den Fuß
am Rist sicher im Schuh zu halten. Leider ist
das System recht schwer und bei manchen
Herstellern eher hakelig. Schrittweises Lösen
ist meistens möglich und sehr sinnvoll, da
man den Schuh zu Begin einer Ausfahrt damit
gerne zu eng schnallt.
Seilzug-Verschluss
Lange war das BOA-System das Einzige, nun
präsentiert DMT am Prisma ein Konkurrenz-
Produkt. Beide Systeme sind sehr feinfühlig
einzustellen und verteilen den Druck gleich-
mäßig über den Fuß. Darüber hinaus sind die
Seilzüge nicht allzu schwer, dafür aber noch
recht teuer.
Klettverschluss
Kletts sind leicht und günstig, kommen da-
her oft bei den vorderen zwei Verschlüssen,
an Einsteiger- oder Leichtbau-Schuhen zum
Einsatz. Hersteller wie Sidi oder Gaerne un-
terstützen die Klettverschlüsse mit eingear-
beiteten Kunststoff-Lippen, die ein langsames
Lösen effektiv verhindern.
Da an Rennrad-Schuhen Schnürsenkel fast vollständig verschwunden sind, kommen hauptsächlich diese drei Verschluss-Systeme zum Einsatz:
Verschlusssysteme
13
1312
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62 | Fahrrad News
Die Pedalsysteme
Speedplay
Ein ganz eigenes Prinzip: die Mechanik sitzt
am Schuh, die Platte quasi an der Pedalachse.
Das ganze System ist sehr leicht. Auch dann
noch, wenn man das tatsächliche Gesamt-
gewicht betrachtet und nicht nur die Pedale.
Hervorragend ist auch die niedrige Bauhöhe
und die frei einstellbare Bewegungsfreiheit
der Zero-Pedale. Die drei verschiedenen Vari-
anten Zero, Light Action und X5 sind unterei-
nander nicht kompatibel.
SPD-SL
Shimano-Standard mit großen Platten, ähn-
lich den Look-Delta. Große Standfl äche und
sicherer Ein- und Ausstieg sind die Vorteile.
Look Kéo
Der Nachfolger der Delta-Platten fällt etwas
kleiner und damit ein gutes Stück leichter aus
als die alten Modelle. Bei den entsprechenden
Pedalen sorgen vor allem Carbon und entspre-
chende Verbundstoffe für geringes Gewicht.
Das System wird auch von Mavic bei den Race
SL Pedalen verwendet.
Campagnolo
Das Record-Pedal besitzt ebenfalls einen
eigenständigen Standard. In die Kunststoff-
Platte ist ein Metallkern eingelegt, womit die
Abnutzung bei häufi ger Verwendung sehr ge-
ring ist. Die Bauhöhe ist aber sehr groß, eben-
so der Preis für das relativ schwere Pedal. Da-
für ist ein sehr kleiner Q-Faktor realisierbar.
SPD
Einst der Versuch, MTB-Technik an den Renn-
rädern zu etablieren. Sehr geringes Gewicht
und kaum vorhandene Schuhplatten sind die
Vorteile, geringe Standfl äche aber ein enormer
Nachteil. Wird kaum noch verwendet.
Pedalsysteme
Die meisten Rennrad-Pedale ähneln immer noch dem Ur-Pedal von Look mit den „Delta“ ge-
nannten Schuhplatten. Das kleinere SPD-System von Shimano konnte sich einigen Vorteilen
zum Trotz nicht durchsetzen und ist in un-
serem Test nur am Ritchey Pro V4 zu sehen.
Gerade bei der für die Kraftübertragung so
wichtigen Standfl äche auf dem Pedal hat die-
ses Prinzip seine Schwächen. Daneben fi nden
sich nur noch wenige Rennrad-Schuhe, die
die nötige 2-Loch-Aufnahme besitzen. Einen
entsprechenden Adapter für 3-Loch-Systeme
sucht man bei Ritchey vergeblich im Karton.
Das Drei-Schrauben-Prinzip bleibt also der
Standard, was bedeutet, dass man auch für
Speedplay Pedale einen Adapter benötigt.
056-063_pedale_FA.indd 62 03.06.2009 19:17:48 Uhr
Rennrad-Schuhe und Pedale | 63
Ein lange vernachlässigter Faktor beim Komfort der Schuhe sind die Einlegesohlen. Ein Fehler, den vor allem Radprofi s durch individuell angepasste,
oftmals sogar orthopädische Einlagen auszugleichen versuchen. Günstigere Varianten kommen von Herstellern wie SQ-Lab, bei denen nach dem
Vermessen des Fußes aus verschiedenen, vorgefertigten Sohlen ausgewählt werden kann. Shimano, Bontrager und
Specialized bieten inzwischen aber schon serienmäßig hervorragende Innensohlen an, die dann durch Wärme-
verformung oder austauschbare Einzelteile angepasst werden.
Rennrad-Schuhe und Pedale
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Gewicht
Leichte Schuhe sind leider auch immer richtig
teuer. Preise um die 250 Euro wie bei Scott, Shi-
mano und Specialized sind da durchaus einzu-
kalkulieren. Dafür bekomm en Sie aber Schuhe,
die in nahezu allen Bereichen sehr gute Noten
vorweisen können. Dass ein noch höherer Preis
nicht unbedingt weniger Gewicht bedeutet, zei-
gen Sidi und Lake.
Komfort
Komfortable Schuhe mit guten Einlagen gibt es auch schon im Einsteiger-Segment, wie Specia-
lized und Bontrager beweisen. Gerade die Kunststoff-Sohlen der günstigeren Schuhe sind auf
lange Sicht sowieso etwas bequemer. Wer individuell angepasste Schuhe sucht, muss richtig tief
in die Tasche greifen. Diese Modelle gibt es meist erst ab 300 Euro.
Komfort aus dem Backofen
Custom-Fit heißt das Zauberwort, das vor allem bei hochpreisigen Schuhen immer häufi ger
Anwendung fi ndet. Bei Lake hat man damit schon seit einigen Jahren Erfahrung und Shimano
hat inzwischen einen verformbaren Schuh im Angebot. Bei beiden Modellen werden bestimmte
Teile des Schuhs nach dem Erwärmen im Backofen weich und lassen sich an den Fuß anpassen.
Nach dem Abkühlen bleibt die Form erhalten. Gerade im Bereich der Ferse sitzt der Schuh damit
bombenfest. Bei der Firma Bont geht man noch einen Schritt weiter, hier kann die gesamte Sohle
verformt werden. Wem das zu heikel ist, kann sich aber auch einen komplett maßgeschneider-
Wonach suchen Sie? Günstige Schuhe sind nicht unbedingt schlechter, sofern man nicht alles auf einmal
haben möchte. Wer auf Carbon-Sohle und auf-wändige Verschlüsse verzichten kann, wird sich einiges an Geld sparen. In Sachen Verarbeitung und Materialqualität sind die Unterschiede der hier getesteten Schuhe ohnehin sehr gering.
Bei der Auswahl des richtigen Mountainbikes für den Alpencross, einen XC-Marathon oder die Abfahrt mit Verlust der Bodenhaftung braucht es etwas Fachkenntnis oder ein richtiges Allround-Bike. Fahrrad News zeigt Ihnen die verschiedenen Typen moderner MTBs und deren Einsatzbereiche.
Im riesigen Angebotsdschungel der Mountainbikewelt kann man schnell den Überblick verlieren. Bei einem großen Radhändler stehen gut und gerne 50 Mountainbikes im Verkaufsraum und eines ähnelt dem anderen. Bei so viel Auswahl sollte vorher klar sein, für welchen Einsatzzweck das Rad gedacht ist. Gehören Sie zu den Tourenfahrern, die Wert auf Komfort legen und den verblockten Trail eher meiden oder soll es die gewichtsoptimierte Rennfeile ohne Kompromisse sein? Vielleicht sind Sie auch eher der markige Typ, der jeden Millimeter Federweg auf halsbrecherischen Downhills ausreizen will?Auf dem Weg zum richtigen Rad sollten Sie sich darüber klar werden welcher Fahrertyp Sie sind und welches Gelände hauptsächlich befahren wird. Fahrrad News hilft Ihnen mit der Mountainbike Typenkunde dabei.
Der schnellste Weg von A nach B ist eine Linie. So denkt der Downhiller und
macht nur bei Rampen abseits des harschen Downhills einen Umweg – aus
purer Lust an der Freude. Wenn Abfahrer quer durch den Wald hinabdonnern
und dabei Spaziergänger mit Hut und Dackel fast plattwalzen, verlieren diese
schnell mal die Contenance. Aber in Wirklichkeit ist das nur Neid, oder?
Betrachtet man einen genetisch astreinen Downhiller, fällt sofort die brutale Doppel-
brückengabel auf, die auch an einer Motocross-Maschine hängen könnte. Während
dieses Ungetüm Schläge und Felsbrocken eher inhaliert als sich davon irgendwie
beeindrucken zu lassen, ist sie konstruktionsbedingt recht schwerfällig und wenig
spritzig bei schnellen Richtungswechseln. Im Umkehrschluss gibt’s dafür jede Men-
ge Laufruhe und ein sicheres Gefühl. Lange Federwege bietet auch der Dämpfer am
Hinterbau – insofern unterscheiden sich Freerider und Downhiller nicht.
Das Cockpit des Downhill-Boliden mit Stummelvorbau vom Typ „Panzer" samt hoch
aufbauenden Riserlenker kann kaum stabil genug sein. Wie schon beim Freerider ist
1 Viel Gabel, kurzer aber mächtiger Vorbau, breiter und massiver Lenker – daran erkennt man das DH-Bike sofort.2 Vom Motocross-Bike abgeschaut: Die Doppel-brückengabel ist ein Schluckspecht ohne Respekt vor groben Hindernissen. Für verwinkelte Bikeparks taugen DH-Gabeln eher nicht, da fehlt es an Agilität und Wendigkeit.3 Hinterbau und Dämpfer bilden ebenso wie beim Freerider eine nahezu unzerstörbare Einheit. Viel Hub und großzügige Rohrdurchmesser mit Verstärkungen können nicht selten mehr ab als der Pilot sich traut.4 Die 2.5" bis 2,6" – Reifen sollten hervorragen-den Grip haben und mehrfach gegen Durchschläge geschützt sein. 5 Bei den Bremsen gilt das Gleiche wie bei den Freeri-dern: Gut und dosiert zupacken heißt die Devise, wenn denn schon gebremst werden muss.6 Der Downhiller nutzt im Regelfall ein Uphill-Shut-tle um auf den Gipfel zu kommen, da kann man auf eine bergtaugliche Übersetzung recht gut verzichten. Plattform-Pedale sind dagegen Pflichtprogramm.
jedes gesparte Gramm verpönt und fehl am
Platze. Mehr Gewicht bedeutet schließlich
mehr Speed – denn bergauf geht’s mit den
Bergabrad noch viel weniger als mit dem Free-
rider. Dafür sorgen ein einzelnes Kettenblatt
und eine schmalbandige Kassette.
Bremsen? Eher uncool – aber wenn, dann bit-
teschön mit Top-Stoppern à la Shimano New
Saint oder Avid Juicy Elixir.
Die Reifenfrage dagegen ist eine epische Dis-
kussion unter den Bikern. Fakt ist, dass der
Downhiller noch mehr Auswahl an Breitreifen
mit unterschiedlichen Profiltypen hat, als der
ohnehin schon verwöhnte Freerider.
Runter kommt man immer, auch mit einem
günstigen Bike ab 2000 Euro. Top-Bikes lie-
gen in Preisregionen ab 3500 Euro aufwärts.
Auf kürzestem Weg vom Gipfel zum Garda-see – Solveig Lindgren von den Trek Gravity Girls weiß wie es geht.
1 Je nach Anwendung sind Stummelvorbauten und Lenker mit 700 mm Breite für Downhiller oder normale Vorbauten mit etwa 80 mm und 680 mm breite Lenker für tourenfähige Enduros die richtige Wahl.2 160 mm Federweg schlucken auch grobes Geröll einfach weg,
sind aber ohne Niveauausgleich schlecht nach oben zu bewe-gen – also lieber gleich etwas mehr investieren.
3 Für Platz an strategisch wichtigen Stellen während des Downhills kann eine versenkbare Sattelstütze wie
die Joplin von CrankBrothers sorgen.4 ProPedal oder alternative Systeme gehören an den Dämpfer eines Enduros, sonst pumpt der Hinterbau bei jedem Tritt die Antriebsenergie ins Nirvana.5 Mit 200 mm-Tellern brennt so schnell nichts
an, wenn der Fahrer ordentlich Gummi in die Spur ätzt.
6 Ein Enduro verfügt über die gleiche Übersetzung wie ein All Mountain – manche Hersteller montieren statt
der 42er-Scheibe aber gerne ein 44er – damit lässt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten bergab noch etwas drauflegen.
an der Gabel und ebenso viel Dämpfer-Kompression dürfen es schon sein, um nicht
allzu schnell an die Grenzen zu stoßen. Wenn das Budget noch ausreicht, empfiehlt
sich auch eine Niveauregulierung, um nicht im Elefantentempo über die Alpen zu
schleichen. Logisch, dass ein eher Downhill-orientiertes Bike am kurzen Vorbau
hoch aufbaut und sein Chauffeur stark aufgerichtet sitzt. Steuerbefehle nimmt ein
breiter Riser-Lenker mit bis zu 700 mm Breite entgegen. Größe zählt auch bei den
Bremsen und Endurofahrer erfreuen sich an gut zu dosierenden aber auch giftig
zupackenden Systemen mit großen Scheiben und robuster Ausführung. In Sachen
Reifen liegt es wieder in der Hand des Bikers das richtige Material für die Strecke zu
wählen. Die optimale Breite liegt irgendwo zwischen 2,25" und 2,4". Für tempoharte
Fahrer empfehlen sich stark profilierte Reifen mit ordentlichem Flankenprofil, um
auch mit viel Speed sicher um die Kurve zirkeln zu können. Wicked Will und Dirty
Dan von Schwalbe bieten ein solches Profil und sind ab sofort im Fachhandel erhält-
lich. Mit 1500 Euro geht es bei den Enduros los und das sollte auch drin sein, denn
Materialschwächen sind bei Extrembikes einfach nicht drin. Nach oben ist es so wie
immer: Es gibt kaum Grenzen.
Radtyp: Enduro
Einsatzbereiche: Enduro, Downhill
Federgabel: 120 mm bis 160 mm
Dämpfer: 120 mm bis 160 mm
Gewicht: 13 bis 16 kg
Bremsen: 180-200 mm Scheibenbremsen
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Mit dem Trek Remedy gewann
René Wildhaber das Downhill-Race vom
Mount Kenya.
Tipp: Finger weg von Leichtbauteilen um das Gewicht zu drücken!
1 Ein leicht gekröpfter Riser-Lenker sorgt für spürbaren Komfort und spielerisches Handling auf dem Trail. Die höhere Front kostet durch die steilere Sitzposition allerdings auch etwas Antriebsesprit.2 Mit mindestens 120 mm Hub an der Gabel meistert man auch rockige Passagen gut – ist die Gabel leicht und absenkbar, wirkt sich das sehr positiv auf die Kletterfreudigkeit aus.3 Ein gut austarierter Schwerpunkt und eine sportive Geometrie sorgen für satten Vortrieb, wenn das Bike eher auf Touren ausgelegt ist. Eine etwas nach hinten verlagerte Position trägt den Trailkünstlern Rechnung. 4 2,25" bis 2,3" empfehlen sich für Tourer, etwas mehr darf es für ruppige Abfahrten sein. Fette Reifen mit ordentlich Grip kosten allerdings auch immer
Spritzigkeit und Agilität. Tubeless-Reifen sind empfehlenswert.5 Mit einer großen Scheibe ab 185 mm, vor allem am Vorder-
rad, bleibt auch die Bremsscheibe stoisch gelassen, wenn der Fahrer die Finger nicht von den Hebeln lassen kann.
6 Ein langer Radstand erhöht die Laufruhe beim Top-Speed-Downhill, wenn das Rad trotzdem agil bleibt und nicht am Hinterbau pumpt, haben Sie ein Spitzenbike gefunden.
Tipp: Achten Sie auf ein ausgewogenes Hub-Verhältnis zwischen Federgabel
und Dämpfer.
tern an Gabel und Dämpfer haben die Alleskönner unter den Moun-
tainbikes jede Menge Reserven beim Downhill und bieten dennoch gute
Uphill-Gene. Primär ist es das Gewicht, das dabei den großen Unter-
schied macht, denn AM Fullys gibt es in einer Spannbreite von etwa
12 bis 14 Kilogramm. Je nach Einsatz sind aber auch hohe Rahmenge-
wichte bulliger Rahmen akzeptabel. Vor allem dann, wenn der Fahrer
gerne mal Ausflüge in die Regionen macht, die eher den Enduro-Fah-
rern vorbehalten sind. Für jene rustikaler angehauchten Trips ist es vor-
teilhaft, gleich zu einem AM zu greifen, welches nicht mit einem fixen
Federweg ausgestattet ist. Per Niveauregulierung und einer Absenkung
auf problemlose 100 mm klettert es sich erheblich leichter. Die große
Variabilität im Fahrwerksbereich erfordert Bremsen, die auch nach lan-
ger Passabfahrt noch ordentliche Verzögerungswerte abliefern. 180 mm
sind Standard aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn auch
200 mm sind durchaus nicht unüblich und mit einer derartigen Frisbee
verliert auch die längste Abfahrt ihren Schrecken. Die Kombination aus
Gabeln und Laufrädern mit Steckachsen macht bei den All Mountain
Bikes durchaus Sinn, sofern die Ausrichtung eher in Richtung Downhill
geht. Unser Testbike, das Trek Fuel EX, gehört zu den tourenlastigen
AM-Bikes und rollt daher auf normalen Schnellspannerachsen. Rei-
fenbreiten von 2,2" bis 2,4" sind absolut angemessen, wenn sie ordent-
lich Grip aufweisen und sich mit breiten Lenkern ab 660 Millimetern
steuern lassen. Ein guter Pannenschutz ist bei der Reifenwahl nicht zu
vergessen. Mit dem Rocket Ron und Nobby Nic hat Schwalbe gleich
mehrere richtig heiße Eisen im Feuer, aber auch Conti Rubber Queen
und Mountain King, sowie Hutchinson Toro wissen zu überzeugen.
Der Griff ins Portemonnaie fällt der Ähnlichkeit zum Race-Fully wegen
auch in etwa gleich aus. Schon ab 1500 Euro gibt’s einen Allrounder.
Ein Rad mit Top-Komponenten und geringem Gewicht kostet jedoch
schnell 3000 Euro und mehr.
Radtyp: All Mountain
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: ab 120 mm
Dämpfer: ab 120 mm
Gewicht: 12 bis 14 kg
Bremsen: 180-200 mm Scheibenbremsen
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Trek-Testfahrer Travis Brown zeigte uns auf den Trails am Gardasee, wie unglaublich variabel das Fuel EX All Mountain sein kann.
1 Nicht selten sind Lenker mit 580 mm Breite anzutreffen. Wenn noch BarEnds montiert werden sollen, empfehlen sich eher Breiten von 600 mm und mehr, sonst wird’s am sportiven Cockpit eng.2 100 Millimeter Federweg dürfen es schon sein, wer mehr braucht, ist mit einem Fully besser bedient. Praktisch ist der Remote Lockout am Lenker – das erspart den Griff zur Gabel.3 Ist die Sattelstütze am Hardtail bocksteif, wird’s unbequem. Ein guter Sattel kann entlasten. Echte Racer schätzen den unverfälschten Fahreindruck.4 Schmale Reifen in den Dimensionen 2,0" bis 2,25" sind die richtige Wahl
für ein Hardtail. Racer lieben es hart und fahren eher hohe Drücke, was in der Regel zu Lasten der Traktion geht.
5 Größere Bremsscheiben stecken mehr Reibungswärme weg und verzögern dadurch besser. 160/160 (Vorne/Hinten) ist
eine allgemein ausreichende Ausstattung.6 Der steife Hinterbau gibt berechenbares Feedback vom Untergrund. Dicke Brocken sollte man aber mit ei-nem Hardtail lieber meiden. Ein 34er-„Pizzateller“-Ritzel als Rettungsring hilft über steile Stiche weg.
Tipp: Wer genug Power in den Beinen hat, versucht sich am 2-fach-Antrieb mit 42/29
oder 42/27 Kettenblättern. Standard bleibt aber das Triple mit 42/32/22.
bination mit leichten Komponenten und Laufrädern sind Komplettgewichte
unter neun Kilogramm kein Problem, wenn auch kostspielig. Ein leichtes Bike
ist die beste Voraussetzung, um bergauf jedes Muskelzucken in Vortrieb um-
zusetzen. Naturgemäß folgt dem Aufstieg jedoch der Downhill und an dieser
Stelle beginnt ein wenig die Gratwanderung zwischen Speed, Sicherheit und
Komfort. Die fehlende Dämpfung des Hinterbaus sorgt vor allem auf kernigen
Pisten für ungefilterte „Fahrfreude“ am körpereigenen Hinterbau oder einen
kraftraubenden Stehplatz über dem Tretlager. Gute Fahrer schätzen den di-
rekten Kontakt zum Untergrund und stecken die Schläge vom Heck einfach
weg, auf Dauer aber ist ein Hardtail-Racebike kein Komfortkönig.
Was dem Rad unter das Vorderrad kommt, wird mit 80 bis 100 mm Feder-
weg weggebügelt – sofern gewünscht – denn viele Federgabeln erlauben das
Sperren der Federgabel per „Remote-Lockout" vom Lenker aus. Fehlt diese
praktische Funktion, wird ein Griff zum entsprechenden Regler an der Gabel-
krone notwendig.
Gebremst wird fast ausschließlich mit Scheibenbremse, nur Puristen greifen
noch zu den wenigen Exemplaren mit Felgenbremse. Als Standard bei den
Hardtails hat sich inzwischen das gute Mittelmaß von 160 mm durchgesetzt.
Schon ab 1300 Euro gibt es gute und für Renneinsätze geeignete Hardtails
oberhalb der Zehn-Kilo-Klasse. Wer weniger als zehn Kilo Alu oder Carbon
auf den Berg schleppen will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und
vor allem die seltene Sub-9-Klasse strapaziert das Budget mit Preisen ab etwa
4000 Euro beträchtlich. Ganz anders sieht es wieder aus, wenn das Rad eher
als urbane Spaßmaschine gedacht ist und Ausflüge in die stadtnahe Botanik
zum Hauptprogramm gehören. Auch für 1000 Euro kann man durchaus ein
geländegängiges und gut ausgestattetes Rad bekommen das mit wenig rabi-
ater Race-Geometrie und aufrechter Sitzhaltung mehr Komfort bietet als die
Racebikes mit extrem gestreckter Sitzposition und ordentlich Druck auf der
Front.
Radtyp: Hardtail
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: 80 bis 100 mm
Dämpfer: keiner
Gewicht: 8,5 bis 10kg
Bremsen: 140-180 mm Scheibenbremsen
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1
3
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Katrin Schwing und Matthias Ball vom Team Trek auf dem neuen Top-Hardtail Trek Elite 9.9 SSL
1 Auf langen Marathons empfehlen sich Barends am Lenker um die Hände mit variablen Griffpositionen zu entlasten. Üblich sind je nach Auslegung sowohl flache Lenker, als auch gekröpfte. Barends stehen übrigens am besten waagerecht!2 Mit 100 mm Hub ist das Fully recht gut ausgelegt. Wer wegen seines Eigengewichts mehr Federweg braucht, wählt eine 110er bis 120er Gabel – oder gleich ein All Mountain.3 Der Dämpfer ist je nach Hersteller am Sitzrohr, Oberrohr oder schwimmend am Hinterbau montiert. Antriebseinflüsse wie starker Kettenzug durch unrundes Treten werden bei guten Fahrwerken
eliminiert oder zumindest minimiert. 4 2,1" bis 2,3" sind für ein XC-Fully im Regelfall
ausreichend. Wer sich lieber im ruppigen Gelände auspowert, wählt eher breitere und gripstarke
Pneus sowie geringere Drücke.5 Wenn es viel und schnell bergab geht, dürfen es vorne auch gerne die 185 mm Scheiben sein um auch auf langen Downhills kraftvoll zupacken zu können.6 Wenn Hinterbau und Dämpfer perfekt zusam-
men wirken, entsteht ein traktionsstarkes Heck mit radikaler Beschleunigung und Sicherheitsreserven
im Downhill.
Tipp: Beim Einkauf breiterer Reifen darauf achten, dass sie in den Rahmen passen!
Wiegetritt nicht unnötig Bewegungsenergie an die Federung abzugeben. Hochwer-
tige Dämpfer setzen auf moderne Technologien wie zum Beispiel ProPedal, bei der
langsame Federbewegungen wie sie beim Pedalieren auftreten, automatisch nicht
ausgefedert werden. So viel IQ kostet, High-Tech findet sich ausschließlich an den
Fullys der Preisregion ab 3000 Euro und ab hier darf man auch ein Rad deutlich unter
12 kg erwarten. Wer es finanziell etwas gemäßigter angehen möchte, kann ab etwa
1400 Euro beim Fachhändler ein Schmuckstück bekommen, darf dann aber nicht
auf Wunder beim Nachwiegen hoffen.
Bauartbedingt haben vollgefederte Räder oft nur einen Flaschenhalter. Einige Her-
steller wie Specialized oder Merida verbauen den Dämpfer allerdings schwimmend
am Hinterbau, was das „Problem" wiederum löst. Unbedingt erwähnenswert ist der
erhöhte Wartungsaufwand eines Fullys. Dämpfer wollen gereinigt und geschmiert
werden, der Luftdruck muss kontrolliert werden und die Gelenke der Federung ver-
langen regelmäßige Wartung.
Radtyp: XC Fully
Einsatzbereiche: XC Race, Marathon
Federgabel: ab 100 mm
Dämpfer: 100 mm Hub sind inzwischen
Standard
Gewicht: 10 bis 12,5 kg
Bremsen: 160 - 185 mm Scheibenbremsen
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Mit 30 Sachen durchs Gehölz - Heinz Verbnjak
demonstriert eindrucksvoll auf diesem Trek Top Fuel
Der Freerider kann fast alles, Hauptsache es ist schnell,
hoch und weit. Mit Höllentempo bergab durchs Gehölz, ei-
nen fetten Sprung über die selbstgebaute Rampe in Rich-
tung Steinbruch und dort einen Drei-Meter-Drop über die
Brotzeit haltenden Arbeiter. Zur Belustigung derer legen wir
noch ein paar Slopestyle-BMX-Tricks drauf und ab die Post –
jedenfalls so lange es bergab geht, denn aufwärts ist nicht
das Ding des Freeriders. Dafür gibt’s Autos.
Wozu ein Downhill-Bike, wenn der Freerider doch auch alles
kann? Berechtigte Frage und zugegeben sind die Unterschiede
recht gering. Während das reinrassige Downhill-Bike eben auf
Abfahrten ausgelegt ist und auch Sprünge gut wegstecken kann,
ist der Freerider auf eben diese Belastungsspitzen ausgelegt und
stellt damit eine gelungene Kreuzung aus Mountainbike und
Fluggerät dar. Viele Hersteller nutzen für ihre Freeride- und Downhillbikes den glei-
chen Rahmen und machen den Unterschied anhand der Komponenten – so auch am
Trek Session 88 FR und DH.
Mit massig Federweg an der Gabel und einem stahlgefederten Dämpfer am Hinterbau
sind Sprünge möglich, die mit einem normalen Fully für kurzen Prozess sorgen wür-
den. Kein Wunder, dass ein derart gefedertes Bike auf der Straße wippt wie ein Schau-
kelstuhl. Aber auch hier sorgen ProPedal und Co. für Abhilfe, was an der Bergtaug-
lichkeit allerdings nichts ändert, denn Gewicht ist beim Freerider nebensächlich. Mit
36 zu 11-32 und Kettenführung lässt sich vermeintlich auch der ein oder andere Berg
nehmen, aber das ist an einem 16 bis 19 Kilogramm schweren Bike eher eine theoreti-
sche Option. Dass dem Fahrer bei Topspeed auch schon mal der Gedanke nach einem
abrupten Bremsmanöver kommt, dürfte klar sein. Dementsprechend großzügig fallen
die montierten 200 mm – Gullydeckel an den Laufrädern auf, die bei Top-Rädern sehr
fein dosierbar sind, damit der Bediener nicht über den Lenker absteigen muss. 2,5 Zoll
breite Reifen mit mäßigem Druck graben sich tief in den Boden ein und geben Trak-
tion und Sicherheit. Steckachsen sind natürlich Pfl icht, wer möchte dem niedlichen
Schnellspanner schon dabei zusehen, wie er in drei Teile zerlegt kurz vor dem Laufrad
1 Stummelvorbau und ein besonders robuster, hoch bauender und breiter Riser sind Merkmale der FR- und DH-Bikes.2 Ob nun eine massive Doppelbrückengabel oder eine klassische Federgabel zum Einsatz kommt, hängt etwas vom Einsatzzweck ab. Für den Einsatz im Bikepark sollte es aber die klassische Gabel sein.3 Bloß keine Wasserwaage auf den Sattel legen – das gehört so! Sitzen ist aber eh nicht die Domäne des Freeriders.4 2.5" bis 2,6" – Reifen wirken schon fast wie Motocrossbereifung und der Sprung ist auch nicht mehr weit. Spezialisten wie Maxxis haben ein riesiges Angebot an Freeride- und Downhillreifen für nahezu jeden Untergrundtyp.
5 Gut dosiert verzögern, aber Tür knackig zu wenn’s brennt. An der Bremse sollten Sie nicht sparen und auch die Brems-
beläge nach jedem Ausritt auf Verschleißerscheinungen kontrollieren.6 Wenn das Rad samt Fahrer aus ein paar Metern Höhe aufschlägt, leisten Dämpfer und Hinterbau Schwerstar-beit. Gleiches gilt für die Gelenke und Buchsen. Ausge-schlagene Gelenkbuchsen gehören aber heutzutage zu den eher seltenen Problemfällen. Kettenführung und Plattformpedale sorgen für mehr Kontrolle auf dem Weg nach unten.
Tipp: Eine versenkbare Sattelstütze ist zwar kein Low-Budget-Produkt, aber ungemein praktisch.
Vor allem mit einer Fernbedienung am Lenker.
den Abfl ug macht? Was kostet das Abheben
mit dem Enduro? Aufwändige Rahmen und
Federgabeln haben ihren Preis und deshalb
sollten Preisschilder mit 2000 Euro aufwärts
auch keinen Kreislaufzusammenbruch verur-
sachen.
Radtyp: Freeride
Einsatzbereiche: Freeride, Downhill,
Bikepark
Federgabel: ab 180 mm
Dämpfer: ab 180 mm
Gewicht: 16 bis 19 kg
Bremsen: 200 mm Scheibenbremsen
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3
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6
Freeride wie es sein soll: Andrew Shandro bei
einem fetten Drop mit dem Trek Session 88 FR
born in the black forestbuilt to enjoy nature
Österreich: Bike & Sport, Reitern 12, A-4822 Bad Goisern Tel: +43 6135/6409, mail: [email protected]
Wenn die schnell verfügbaren Energievorräte erst einmal aufgebraucht sind, ist Besuch vom Mann mit dem Hammer zu erwarten. Höchst unerfreulich, aber vermeidbar – Fahrrad News hat mit Ernährungsexpertin Corinne Mäder dreizehn Gels auf Inhalt und Nutzwert geprüft.
Illustrationen Carola Skarabela
074-079_Gel_FA.indd 74 04.06.2009 17:48:09 Uhr
Power aus der Tüte | 75
Die inneren Werte zählen
Die meisten Produkte enthalten eine Mi-
schung aus verschiedenen Kohlenhydraten,
die im Idealfall über einen längeren Zeitraum
Energie zur Verfügung stellen, da sie unter-
schiedlich schnell ins Blut gelangen. Zu den
schnellen Energiespendern gehört zum Bei-
spiel Traubenzucker (Dextrose/Glukose). Glu-
kose wird sehr schnell vom Körper resorbiert
und gelangt zur Energiebereitstellung zügig
ins Blut. Optimal für eine möglichst hohe
Kohlenhydrataufnahme im Magen-Darm-
Trakt unter Belastung ist eine Kombination
von Glukose und Fruktose im Verhältnis zwei
zu eins. Diese Kombination bewirkt eine circa
50 % höhere Energiezufuhr pro Zeiteinheit im
Vergleich zu reiner Glukosezufuhr.
Für Kurzzeitbelastungen bis zu zwei Stunden,
die nicht als Fettstoffwechseltraining angelegt
sind, reicht ein Gel mit ausschließlich schnel-
len Kohlenhydraten (KH) also vollkommen,
sofern die Flüssigkeitszufuhr sichergestellt ist.
Dabei reicht ein KH-Zusatz von 30 bis 60 g pro
Liter Wasser aus. Vor allem in der Endphase
eines Rennens ist die schnelle Energiegewin-
nung vorrangig.
Beim Training des Fettstoffwechsels sollten
keine bis nur sehr wenig KH (etwa 30 g) kon-
sumiert werden. Bis zu einer Stunde Sport sind
übrigens keine KH nötig – die körpereigenen
Glykogenspeicher reichen dafür aus.
Geht es dagegen mehrstündig im Wett-
kampf zur Sache, ist es wichtig, eine maxi-
male Kohlenhydratzufuhr (70 bis 90 g KH pro
Stunde) von außen zu sichern, um die kör-
pereigenen Kohlenhydratreserven (Glykogen)
möglichst lange zu schonen. Moderne Gels
stellen die bereits angesprochene Mischung
aus schnellen und langsamen Energiespen-
dern zur Verfügung und sorgen für eine ma-
ximale Energiebereitstellung.
Magenprobleme
und Unverträglichkeiten
Einige Inhaltstoffe können Probleme mit sich
bringen. Vor allem Menschen mit einer Fruk-
tose-Malabsorption sollten bei der Wahl
des richtigen Gels aufpassen. Nur zwei
der 13 getesteten Produkte enthielten al-
ternative Kohlenhydrate, so das mit Iso-
maltulose zusammengestellte Nutrixxion
und das wohlschmeckende Hammer-Gel.
Wenn Sie Magenprobleme nach der Einnahme
von Gel haben und eine Laktose-Intoleranz ist
bereits bekannt, sollten Sie sich auf Fruktose
testen lassen, denn circa 80 % der Personen,
die an einer Milchzucker-unverträglichkeit
leiden, weisen auch eine gestörte Funktion des
Fruktose-Transporters im Dünndarm auf.
Astronautennahrung für Radfahrer ist seit 15 Jahren
ein Begriff in Deutschland und es ist ja auch so herrlich
einfach: Ein Griff in die Trikottasche, Tütchen oder Tube
raus und rein damit, etwas Wasser hinterher und alles ist im Lot.
Ganz so einfach ist es dann aber doch wieder nicht, denn je nach Trainingsanfor-
derung ist das eine oder andere Gel besser geeignet oder bestimmte Inhaltstoffe
bringen bei empfi ndlichen Personen außer Magenproblemen nicht das, was das
Marketing versprochen hat. Grundsätzlich haben alle Gels eines gemeinsam,
sie enthalten Kohlenhydrate, also vereinfacht ausgedrückt Zucker, der unseren
Motor am Laufen hält. Da Zucker aber nun mal nicht gleich Zucker ist,
lohnt ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe.
Corinne Mäder ist selbständige Ernährungs-spezialistin (Nutritionist B.A.) in München und betreut Leistungs-sportler in Ernährungsfragen www.cm-nutrition.de
raus und rein damit, etwas Wasser hinterher und alles ist im Lot.
Ganz so einfach ist es dann aber doch wieder nicht, denn je nach Trainingsanfor-
derung ist das eine oder andere Gel besser geeignet oder bestimmte Inhaltstoffe
Astronautennahrung für Radfahrer ist seit 15 Jahren Astronautennahrung für Radfahrer ist seit 15 Jahren
kampf zur Sache, ist es wichtig, eine maxi-
male Kohlenhydratzufuhr (70 bis 90 g KH pro
Stunde) von außen zu sichern, um die kör-
pereigenen Kohlenhydratreserven (Glykogen)
möglichst lange zu schonen. Moderne Gels
derung ist das eine oder andere Gel besser geeignet oder bestimmte Inhaltstoffe
bringen bei empfi ndlichen Personen außer Magenproblemen nicht das, was das
Marketing versprochen hat. Grundsätzlich haben alle Gels eines gemeinsam,
sie enthalten Kohlenhydrate, also vereinfacht ausgedrückt Zucker, der unseren
derung ist das eine oder andere Gel besser geeignet oder bestimmte Inhaltstoffe
bringen bei empfi ndlichen Personen außer Magenproblemen nicht das, was das
074-079_Gel_FA.indd 75 04.06.2009 17:48:29 Uhr
76 | Fahrrad News
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1.60 Euro
4,00 Euro
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40 g
Lemon Fresh, Citrus Vanilla, Citrus,
Strawberry-Vanilla, Vanilla, Banana,
Cola Lemon, Orange, Strawberry
29,6 g
303/1270
40 mg Koffein / ja
36 mg Natrium
36 mg Kalium
Vitamin B1, B2, B6, B12
Maltodextrin, Isomaltulose
68 mg L-Leucin, 34 mg L-Isoleucin
34 mg L-Valin
nein
ja
250 ml Wasser pro Beutel
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Sehr modernes Gel mit großem
Spektrum und Top-Geschmack
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Preis pro 100 g
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ja
ja
200 ml Wasser pro Beutel
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Einfache Mischung
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Einfache Struktur ohne Elek-
trolyte, aber viel Energie
Info
Bezug
Preis pro Packung
Preis pro 100 g
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Brennwert kcal/KJ pro 100 g
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Aufreißbeutel
40 g
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156 mg Guarana
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ja
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40 mg Natrium,
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Fruchtsaft,
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ja
ja
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www.hammergel.de
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15 Euro (12 Stück)
3,47 Euro
Aufreißbeutel
36 g
Himbeere, Apfel-Zimt,
Vanilla, Espresso, Tropical,
Banane
22 g
250/1140
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Kalium
Obstkonzentrate und Püree
Maltodextrin
20 mg L-Leucin, 10 mg L-Isoleucin
10 mg L-Valin, 10 mg L-Alanin
nein
ja
200 ml Wasserpro Beutel
etwas fester
Geschmackssieger mit
einfachem Spektrum, aber ohne Natrium
074-079_Gel_FA.indd 76 04.06.2009 17:48:34 Uhr
Power aus der Tüte | 77
www.powerbar.com
Fachhandel
1,79 Euro
4,36 Euro
Aufreißbeutel
41 g
Black Currant + Koffein, Vanilla,
Lemon Lime, Strawberry Banana
Tropical Fruit, Green Apple + Koffein
26,7 g
261/1109
50 mg Guarana
210 mg Natrium, 20 mg Kalium
-
Maltodextrin
Fruktose
-
ja
ja
400 ml Wasser pro Beutel
eher dickfl üssig
Sehr modernes Gel mit
Top-Spektrum
www.bexaline.de
Fachhandel
2,50 Euro
3,57 Euro
Tube
70 g
Zitrone
Orange
Kirsche
48,4 g
280/1180
-
11 mg Natrium. 80 mg Kalium Vitamin C, E, A
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
ja
400 - 600 ml Wasser pro Tube
angenehm
Gutes Spektrum und
toller fruchtiger Geschmack
www.squeezygel.de
Fachhandel
9,90 Euro (10 Stück)
3,96 Euro
Aufreißbeutel
25 g
Cola + Koffein, Zitrone + Koffein
ohne Koffein auch: Erdbeere,
Pfi rsich-Orange, Vanille, Zitrone
16,3 g
261/1108
25 mg Koffein
31 mg Natrium
25 mg Kalium
Vitamin C
Maltodextrin
Fruktose
-
ja
ja
250 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Gute Mischung aber recht
künstlicher Geschmack
www.sponser-europe.de
Fachhandel
2,00 Euro /1,10 Euro
2,85 Euro /3,66 Euro
Tube/Aufreißbeutel
70 g /30g
Liquid Energy Plus,Liquid Energy,
Liquid Energy Protein
53 g
300/1275
50 mg Koffein, 700 mg Taurin
117 mg Natrium
96 mg Kalium
Vitamin B2, B6
Glukose, Fruktose
verfügbar in Liquid Energy Protein
ja
ja
400 ml Wasser pro Tube
angenehm
Sehr süß, aber prima Spektrum
und sehr praktisch
www.sponser-europe.de
Fachhandel
2,00 Euro /1,10 Euro
2,85 Euro /3,66 Euro
www.sponser-europe.dewww.overstims.com
Fachhandel
1,95 Euro/1,80 Euro
7,22 Euro / 7,20 Euro
Tube/Aufreißbeutel
27 g /25 g
Minze, Grüner Apfel,
Vanille, Waldbeere,
Zitrone, Neutral
30,4 g
300/1300
-
11 mg Natrium
Vitamin C, B1, B6
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
nein
mit ausreichend Flüssigkeit
angenehm
Gelungene Mischung,
ausgefallener Geschmack und sehr praktischund sehr praktisch
www.xenofi t.de
Fachhandel
5,20 Euro (5 Stück)
4,16 Euro
Aufreißbeutel
25 g
Redberry, Pfefferminz,
Citrus Mix
16,95 g
271/1151
Matetee-Extrakt mit Koffein
-
Vitamin C, B2, B6
Maltodextrin, Glukose
Fruktose
-
ja
ja
200 ml Wasser pro Beutel
angenehm
Erfrischender Geschmack,
gute Rezeptur aber ohne Natrium
www.windose.eu
in Kürze auch in D
steht noch nicht fest
steht noch nicht fest
Aufreißbeutel
40 g
Lemon, (Organic Farming)
39,2 g
300/1260
-
-
Vitamin C
Fruktose
-
ja
ja
mit ausreichend Flüssigkeit
etwas fester
Recht simple Mischung
für schnelle Energie, guter
aber sehr süßer Geschmack
Info
Bezug
Preis pro Packung
Preis pro 100g
Verpackung
Packungsgröße
Geschmacksrichtungen
Kohlenhydrate pro Packung
Brennwert kcal/KJ pro 100 g
Koffein/Guarana pro Packung
Elektrolyte pro Packung
Sonstiges
Energiequellen
Aminosäuren pro Packung
Enthält Fruktose
Eignung bei Glutenintoleranz
Einnahmeempfehlung
Konsistenz
Redaktionseindruck
074-079_Gel_FA.indd 77 04.06.2009 17:48:40 Uhr
78 | Fahrrad News
Aminosäuren
Auch die gerne als besonders wertvoll ange-
priesenen Aminosäuren sind während des
Trainings verzichtbar und verteuern das Gel
nur unnötig. Sinn machen BCAA’s dann, wenn
das Gel nach dem Sport zur Regeneration ein-
gesetzt wird. So zum Beispiel Sponser Liquid
Energy Protein. Corinne Mäder: „Wenn wäh-
rend dem Ausdauertraining Kohlenhydrate
konsumiert werden, sind zusätzliche Ami-
nosäuren wie etwa die BCAAs (= Branched
Chain Amino Acids – Leucin, Isoleucin, Va-
lin) nicht notwendig. Zugeführte Kohlenhy-
drate während dem Training verhindern die
BCAA-Oxidation im Muskel und beugen so
einen Muskelprotein-Abbau vor – zusätzliche
BCAAs sind daher für Ausdauerathleten wäh-
rend der Belastung nicht erforderlich. Eine
Leistungssteigerung ist nicht gegeben.“
Koffein/Guarana/Taurin
Koffein in einer Menge von 3 bis 6 mg pro kg
Körpergewicht (abhängig von der gewöhnlich
konsumierten Menge an Koffein) wirkt leis-
tungssteigernd, ohne dass unter Belastung
ein entwässernder Effekt zu beobachten wäre.
Von daher ist ein Koffeinzusatz für Ausdau-
ersportler, die intensive Belastungen vor sich
Da war noch was
Richtig! Bedenken Sie auch die Verpack-
ungsformen der verschiedenen Hersteller.
Optimal sind wiederverschließbare Tuben
wie von Sponser, Penco und Overstims.
Vor allem bei eher dickfl üssigem Gel fällt
die Einnahme von mehr als 25 g auf einmal
recht schwer und ein halb verzehrter und
offener Gelbeutel im Trikot führt schnell
zu klebrigen Händen und Taschen. Einige
Hersteller bieten übrigens beides an. Squee-
zy ist besonders variabel und bietet speziell
für Radsportler 125 ml und 500 ml Nachfüll-
Flaschen mit verdünntem Gel an.
Maxim-Gel haben wir im Test nicht berück-
sichtigt, da Hersteller CCS seine Prioritäten
in Richtung des neuen Nutrixxion-Gel ver-
schoben hat. Produkte wie Windose und
Overstims sind gerade dabei, ihre Produkte
am deutschen Markt zu etablieren und im
Fachhandel noch schwer erhältlich.
Inhaltstoffe – Mehrwert?
haben, sinnvoll. Personen mit empfi ndlichen
Magen sollten die Verträglichkeit von Koffein-
haltigen Gels jedoch vorher austesten.
Guarana scheint ähnliche Eigenschaften wie
Koffein im Organismus zu entfalten. Für Gu-
arana und dessen Sinn im Ausdauersport gibt
es jedoch nur eine spärliche Datenlage.
Auch bei Taurin ist noch nicht ausreichend
erforscht, ob die Substanz nennenswert die
sportliche Leistungsfähigkeit beeinfl ussen
kann. Und auch für Rotweinextrakt gilt: Es ist
wissenschaftlich nicht bewiesen, dass daraus
eine Leistungssteigerung resultiert.
Vitamine
Auch die Supplementierung von Vitaminen
ist nicht immer ein unbedenklicher Mehr-
wert. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass es
bei hoch dosierter Zufuhr der sogenannten
antioxidativen Vitamine C, E und Betacarotin
zu verringerten Anpassungseffekten des Or-
ganismus kommen kann. Ein gewisses Maß
an freien Radikalen (welche während sportli-
chen Belastungen im Organismus produziert
werden) ist also notwendig, um Anpassungs-
effekte im Organismus zu erzielen. Um das
Immunsystem zu stärken, empfi ehlt sich ne-
ben einer Kost mit reichlich Obst und Gemüse
(in verschiedenen Farben) die Vermeidung
von Stress, Übertraining und schnellem Ge-
wichtsverlust.
Natrium und Kalium
Mit jedem Tropfen Schweiß verlieren wir auch
die Elektrolyte Natrium und Kalium. Ohne
Natrium verliert der Körper schnell Wasser,
was zu Leistungseinbußen führt. Zudem för-
dert Natrium im Organismus die Glukose-
Aufnahme in den Darm. Idealerweise sollte
daher circa 500 bis 700 mg Natrium pro Liter
Flüssigkeit und pro Stunde zugeführt werden.
Kalium spielt eine entscheidende Rolle bei der
Muskel- und Herzfunktion. 200 bis 250 mg/l
haben sich in Forschungen als sinnvoll zum
Ausgleich der Schweißverluste bewährt. Auch
für die Regeneration ist Kalium sehr wichtig,
da es an der Speicherung von Kohlenhydraten
in den Muskelzellen beteiligt ist. (IK)
Eine besonders lange Liste an Inhaltsstoffen ist kein Indikator für ein Top-Produkt!
Wir haben uns die gebräuchlichsten Stoffe angesehen.
074-079_Gel_FA.indd 78 04.06.2009 17:48:42 Uhr
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074-079_Gel_FA.indd 79 04.06.2009 17:48:43 Uhr
80 | Fahrrad News
Auf Basis des wahrscheinlich schönsten und
elegantesten Cruiser-Rahmens den die Welt
je gesehen hat, baute unser Leser, der an die-
ser Stelle nicht genannt werden möchte, ein
zeitlos schönes Unikat auf. Wer die Nummer
32 von nur 100 zwischen 1995 und 1997 ge-
bauten Rahmen sein eigen nennt, kann bei
der Komponentenwahl natürlich nicht ins
Standardregal greifen und das dachte sich
wohl auch jener Sammler aus dem Oberbay-
erischen. Heraus kam die Titanbüchse der
Pandora, bereit für jede Menge Überraschun-
gen und Ergebnis eines „wahnsinnig“ leiden-
schaftlichen Fahrradfreaks.
Designer Rob Vandermark hatte vielleicht ei-
nen solchen Aufbau im Sinn, als er Mitte der
Neunziger Jahre den ersten Newsboy auf dem
Zeichenbrett entwarf und damit einen Kult-
Rahmen zur Welt brachte. Vandermark war
auch der erste Mitarbeiter bei Merlin Metal-
works und kümmerte sich zunächst nur um
das Finishing und die Versandvorbereitung
der fertigen Rahmen. Keine Spur von Design,
aber das sollte sich schnell ändern. In den fol-
genden Jahren entwickelte er zahlreiche Rah-
men und galt bis zu seinem Ausscheiden 1996
und der Gründung von Seven Cycles im Janu-
ar 1997 als kreativer Kopf der Titanschmiede
Merlin.
Ungewöhnlich, wie so vieles an diesem Rad,
ist sicher auch die Konzeption als MTB-
Cruiser. Ergo sorgt an der Front eine standes-
gemäße und seinerzeit sündteure 80mm Pace
Gabel der Serie RC38 AirForce II für ausgegli-
chenes Fahrgefühl. Verzögert wird mit einer
Kombination aus Hope-Discstoppern und
blau eloxierten Avid-Bremshebeln an einem
Easton-Lenker aus Kohlefaser, der ebenso
über jeden Zweifel erhaben ist, wie der „Geiles
Teil“-Vorbau von Tune.
Wir wollen den Tune-Superlativ nicht weiter
vertiefen, aber das trifft ganz sicher auch auf
die edlen Chris King-Naben zu und wenn wir
schon beim werten sind, bei Felgen und Rei-
fen hätte dem Newsboy etwas mehr Exklusivi-
tät gut zu Gesicht gestanden. Aber wir dürfen
auch nicht vergessen, dass das Rad nicht in
einer Glasvitrine steht, sondern über drei Jah-
re regelmäßig gefahren wurde und seitdem
zu besonderen Anlässen aus dem Keller darf.
Heute ist so einer.
Das Flaggschiff der Cruiser – Merlin Newsboy
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Moots Titanstütze. Wie aus einem Guss wir-
ken Rahmen und Stütze und geklemmt wird
selbstverständlich mit Titanschrauben. Am
XTR-Umwerfer vorbeigeschaut kommt das
nächste und höchst seltene Doppel in Sicht-
weite: Auf der Race Face Kurbel wurden Boone-
Kettenblätter aus Titan montiert, deren Import
nach Deutschland sehr zeitraubend und teuer
ist. 300 Euro sind da schnell „verschwendet“,
denn angesichts der schnellen Abnutzung,
fehlender Steighilfen und Inkompatibilität zu
9-fach-Systemen muss es sich beim Einkauf
um echte Liebe auf den ersten Blick gehandelt
haben – vergängliche aber leider auch.
Neben Liebe braucht es aber auch jede Menge
Geduld, denn bei der Felgenbremse unter den
Vor einigen Wochen erreichte uns das Angebot eines Radfreaks sein Merlin Newsboy als
Traumrad vorzustellen. Nun sind die edlen Merlin-Rahmen natürlich immer einen Blick
wert und der Newsboy-Cruiser mit seinen geschwungenen Titanrohren erst recht.
Was der Sammler dann stolz vor unseren
Augen enthüllte, war Grund genug für
nicht unerhebliches Herzrasen.
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr – das wirkt ungemein edel und aufgeräumt.
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Moots Titanstütze. Wie aus einem Guss wir-
Ein besonderes Highlight des Merlin ist die
AX-Lightness Sprint Carbonsänfte auf einer
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr – das wirkt ungemein edel und aufgeräumt.
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
Fein gelöst – Schalt- und Zugseile verschwinden im geschwungenen Rahmenrohr –
Die Traumräder unserer LeserHaben auch Sie einen seltenen Schatz zu Hause, von dem Sie meinen, dass er es verdient hat, auf diesen Seiten der Fahrrad-welt vorgestellt zu werden? Dann schicken Sie uns per E-Mail an [email protected] ein Foto und eine kurze Beschreibung. Egal, ob Rennrad, Mountainbike oder eine sonstige Rarität. Räder, die wir zur Veröffentlichung auswäh-len, werden von uns im Studio professionell fotografi ert – als Dankeschön erhalten Sie von uns einen großformatigen und gerahm-ten Kunstdruck Ihres edlen Zweirads.
Kettenstreben handelt es sich um eine WTB
Rollercam, die bekanntermaßen zwar überra-
gend verzögert, aber in Sachen Justage und Be-
lagswechsel ein echter Alptraum ist. Wie auch
immer, läuft sie mal, gibt’s echte Bremspower
und rein optisch ist das Ding ein Leckerbissen.
Was kostet nun so ein Unikat, möchten Sie
wissen? Das können wir Ihnen leider auch
nicht sagen, denn unser geheimnisvoller Leser
nahm diese Info mit nach Hause. Bei Markt-
preisen ab 3500 Euro aufwärts für so seltene
Rahmen lässt es sich aber erahnen …
Bund fürs Leben: Die Moots Titanstütze wirkt wie gemacht für den Rahmen und auch der AX Lightness Carbonsattel macht in der Kombination eine gute Figur.
Merlin NewsboyRahmen Merlin Newsboy Nummer 32
Gabel Pace RC38 Air Force II
Laufräder Sunrims DS1-XC Felgen auf
Chris King Nabe
Bremsen Hope Disc / WTB
Rollercam U-Brake
Steuersatz Chris King
Vorbau/Lenker Tune „Geiles Teil“/
Easton Monkey Lite CT2
Kurbel/Kettenblätter Race Face/Boone
Schaltung Shimano XTR
Stütze/Sattel Moots Titan/
AX Lightness Sprint
Die Rollercam-Bremse unter den Kettenstreben ist ebenso eigenwillig, wie die in freier Wildbahn höchst seltenen anzutreffenden Titanblätter von Boone.
Die Fahrrad-News-Redakteure und Mitarbeiter plaudern aus dem Nähkäst-chen und stellen ihre 15 ganz persönlichen Highlight-Räder des Jahres 2009 vor.Je fünf aus den Kategorien Rennrad, Mountainbike, City- und E-Bike
Themenänderungen sind aus Gründen der Aktualität möglich.
Vorschau | August
Der Zahnriemenantrieb hat durchaus Zukunft und ist endlich serienreif – wir haben ihn getestet.
Carbon-Drive
Für die Wahl des richtigen Reifens reicht die neue Fahrrad News. Alle Reifen, alle Fakten –für alle Fahrradtypen – die große Marktübersicht.
Highlight-Räder des Jahres 2009 vor.
ECMC Berlin 2009
Darauf fährt die Redaktion ab
Fotostory
Extremprogramm: die Helden der Großstadt bei der Kurier-EM in Berlin
Die neue Fahrrad News erhalten Sie ab dem 15. August wieder gratis bei Ihrem Fahrrad-Fachhändler. Oder bequem nach Hause – Infos dazu unter www.fahrrad-news.com
Radsport auf dem Kinderrad –
(Renn)Veranstaltungen für die Kleinen boomen.Bambini-HeldenBesuchen Sie uns im Internet.