JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit SS 2008
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Topic 6(Blanchard Ch.6)
• Arbeitsmarkt
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Topic 6(Blanchard Ch.6)
• Empirischer Überblick
• Arbeitsmarktströme
• Arbeitslosenquote
• Lohnbestimmung
• Preisbestimmung
• Lohn- und Preisbestimmung
• ‚Natürliche Arbeitslosenquote‘
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Empirischer Überblick
• Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter: alle Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, die grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
• Erwerbspersonen ( Labour force): Gruppe der Erwerbstätigen plus Gruppe der Arbeitslosen
• Jene Personen, die weder arbeiten noch arbeitslos sind, zählen nicht zu den Erwerbspersonen (out of the labour force).
• Partizipationsrate (Erwerbsquote): Verhältnis von Erwerbspersonen zu Bevölkerung.
• Arbeitslosenquote u: Verhältnis von Arbeitslosen zu Erwerbspersonen (= Labour force).
• Beschäftigtenquote = 1 - u
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Empirischer ÜberblickÖsterreich
Gesamtbevölkerung: 8,03 Mio.
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 – 60): 4,99 Mio.
Erwerbspersonen: 3,93 MioNot in the labour force: 1,06 Mio.
Unselbständige: 3,43 Mio.
Selbst Mithelfende: 0,5 Mio.
Unselbständig Beschäftigte: 3,18 Mio.
Alo:0,2Mio.
Bevölkerungs-gliederung Österreich 2002/03
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ArbeitsmarktströmeUSA
In den Vereinigten Staaten sind große Fluktuationen zwischen der Gruppe der Erwerbstätigen, der Gruppe der Arbeitslosen und der übrigen Bevölkerung zu beobachten.
Durchschnittliche monatliche Ströme zwischen Erwerbs-tätigkeit, Arbeitslosigkeit und Nichtteilnahme am Arbeits-markt in den USA, 1994-1999
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Lohnbestimmung
W P F u ze ( , )( , )
• aggregierter Nominallohn W hängt von drei Faktoren ab:
1. erwartetes Preisniveau Pe
2. Arbeitslosenquote u
3. Sammelvariable z, die alle anderen Variablen erfasst, die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinflussen könnten; wird so gemessen, daß z.B. eineErhöhung der Verhandlungsmacht der Gewerkschaften durch höheres z codiert wird.
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Preisbestimmung
• Produktionsfunktion: Beziehung zwischen den in der Produktion verwendeten Produktionsfaktoren und der produzierten Outputmenge. Einfachste Produktionsfunktion: nur ein Produktionsfaktor, nämlich Faktor Arbeit.
Y A NY = Outputmenge bzw. ProduktionN = BeschäftigungA = Arbeitsproduktivität bzw. Produktion pro Arbeiter, als konstant angenommen
• Nehmen wir ferner an, dass ein Beschäftigter genau eine Einheit produziert, => A = 1.
• => neue Produktionsfunktion: Y N
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Preisbestimmung
• Unternehmen legen ihre Preise gemäß der folgenden Funktion fest:
. .(1 )
W N W NP ....Lohnstückkosten
Y Y
(1 )P W für Y=N
(mark-up) stellt einen Aufschlag auf die Kosten dar, der die Marktmacht der Unternehmen repräsentiert.
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Lohn- und Preisbestimmung
• Nominallohn W wird durch folgende Gleichung bestimmt:
z.B. kann F folgendermaßen spezifiziert werden:
• angepeilter Reallohn ist von Arbeitsmarktlage und z abhängig:
W P F u ze ( , )( , )
( , )e
WF u z
P
Lohnsetzungs-gleichung (WS-
Funktion)
(1 ):
e
e
W P u zoder
aW P z
u
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Lohn- und Preisbestimmung
• Preissetzungsgleichung:
P W ( )1
• :W
P
1
1( )Preissetzungs-gleichung (PS-
Funktion)
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Lohn- und Preisbestimmung
Der im Rahmen der Lohnsetzung angestrebte Reallohn ist eine fallende Funktion der Arbeitslosen-quote. Der durch die Preissetzung implizierte Reallohn ist konstant und unabhängig von der Arbeitslosenquote.
Lohnsetzungsgleichung und Preissetzungsgleichung
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
Die natürliche Arbeitslosenquote ist die Arbeitslosenquote, die sich ergibt, wenn der im Rahmen der Lohnsetzung gewählte Reallohn dem durch die Preissetzung implizierten Reallohn entspricht.
Lohnsetzungsgleichung, Preissetzungsgleichung und natürliche Arbeitslosenquote
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
Arbeitslosenquote un algebraisch:
1( , )
1
11 1
1
e
e
n
N
N
W W
P P
P P
F u z
u z
zu
Im Gleichgewicht entspricht das erwartete Preisniveau Pe dem aktuellen Preisniveau P!
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
Eine Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung (z ) führt zu einem Anstieg der natürlichen Arbeitslosenquote. Eine höhere Arbeitslosenquote ist notwendig, um die gestiegenen Ansprüche der Arbeiter auf das Maß zu stutzen, das die Unternehmen bereit sind zu bezahlen.
Die Auswirkungen einer Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung auf die Höhe der natürlichen Arbeitslosenquote
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
Eine Erhöhung des Gewinnaufschlages ( ) senkt den Reallohn, den die Unternehmen bereit sind zu zahlen. Erst eine höhere Arbeitslosenquote stutzt die Aspirationen der Arbeiter so weit, dass sie in Einklang damit stehen = Erhöhung der ‘natürlichen’ Arbeitslosenquote
Unternehmerischer Gewinnaufschlag (mark-up) und natürliche Arbeitslosenquote
' auf
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
• Mit der natürlichen Arbeitslosenquote ist ein natürliches Beschäftigungsniveau verknüpft.
uU
L
L N
L
N
L
1
• Die Beschäftigung, in Abhängigkeit von der Erwerbsbevölkerung und der Arbeitslosenquote, entspricht
• Das natürliche Beschäftigungsniveau Nn wird dann durch folgenden Ausdruck beschrieben:
N L u ( )1
N L un n ( )1
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‘Natürliche’ Arbeitslosenquote
Y N L un n n ( )1
• Dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht ein natürliches Produktionsniveau. Gegeben die Produktionsfunktion Y = N, lautet das natürliche Produktionsniveau:
FY
Lzn1
1
1
,
Durch Nutzung folgender Beziehung un = 1 – Yn/L, kann die Gleichgewichtsbedingung (PS = WS) folgendermaßen dargestellt werden:
Der natürlichen Arbeitslosenquote un entspricht auch ein natürliches Outputniveau Yn