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JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS08/09
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Topic 4 Offene Wirtschaft(Blanchard Ch. 18,19)
• drei Dimensionen der Offenheit:1.Offene Gütermärkte:
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Wechselkurs
• Wechselkurs in Mengennotierung zwischen EUR und JPY (aus Sicht des Euroraums):
– Aufwertung des Euro: Wechselkurs E steigt:
man bekommt mehr JPY für 1 EUR
– Abwertung des Euro: Wechselkurs E sinkt:
man bekommt weniger JPY für 1 EUR
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Wechselkurs
Zahlenbeispiele dazu (1):
Aufwertung des EUR bei Mengennotierung:
● am 1.10.07: JPY/€ = 164,76
● am 18.10.07: JPY/€ = 165,00
Der Wechselkurs ist angestiegen, d. h. für 1 Euro müssen nun mehr JPY bezahlt werden bzw. bekommt man mehr JPY für 1Euro , also hat der Euro aufgewertet
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Wechselkurs
Zahlenbeispiele dazu (2):
Abwertung des EUR bei Mengennotierung:● am 28.05.08: EUR 1 = CZK 25.209● am 21.07.08: EUR 1 = CZK 22.968 Der Wechselkurs ist gesunken, d. h. für einen Euro bekommt man nun weniger CZK, also hat der Euro abgewertet
WICHTIG: Beim bilateralen Wechselkurs bedeutet eine Abwertung der einen Währung (€) immer gleichzeitig eine Aufwertung der anderen Währung (CZK) und umgekehrt!
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Wechselkurs
Der reale Wechselkurs:
• Preis eines Autos in den USA: 30,000 USD: Pus
• Preis eines Autos in Euroland 15,000 EUR =>• E= 1,40 USD/EUR => 21 000 USD Peu x E
• relativer Preis des ‘Golf’ gegenüber dem ‘Cadillac’ gleich:• 21 000 USD/30 000 USD = 0,7 ( Peu x E)/Pus
• entspricht realer Wechselkurs:• [(EUR/europ. Gut) x (USD/EUR)]/[USD/amerikanisches Gut]=• amerikanisches Gut/ europäisches Gut = 0,7 => für 1 ‘Golf’ bekommt
man 0,7 Einheiten ‘Cadillac’
• verallgemeinern auf alle Güter einer Ökonomie: Preisindex für die gesamte Ökonomie: BIP-Deflator.
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Wechselkurs
• realer Wechselkurs:
• E… Wechselkurs in Mengennotierung : z.B. JPY/EUR
• P… inländisches Preisniveau
• P*...ausländisches Preisniveau
*
.
P
PE
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Wechselkurs
• Warum ein realer Wechselkurs? um Effekte von Differenzen in den Inflationsraten bzw.
Preisniveaus zu berücksichtigen!• (fiktives) Beispiel: 1992: mexikanische Pesos/EUR = 10
2003: mexikanische Pesos/EUR = 15 Aufwertung des Euro um 50 % (bzw. entsprechende Abwertung des Peso)
bedeutet diese Aufwertung des Euro nun, dass mexikanische Produkte relativ zu europäischen Produkten auch um 50 % billiger geworden sind?
NEIN! Denn zur selben Zeit stieg das Preisniveau in Mexiko um 50 % an => d. h. der Preisindex in Mexiko stieg von 100 auf 150. In Europa blieb das Preisniveau [annahmegemäß] unverändert bei einem Preisindex von 100.
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Wechselkurs
• ε1992 = 10*100/100 = 10• ε2003 = 15 * 100/150 = 10• in diesem Beispiel hat der mexikanische Peso zwar nominell
stark abgewertet, aber der reale Wechselkurs (=Preis mexikanischer Güter relativ zum Preis europäischer Güter) blieb unverändert!
• weil der reale Wechselkurs unverändert blieb, hat die nominelle Aufwertung des Euro keine Auswirkung auf die Menge der importierten bzw. exportierten Güter. Selbes gilt in Mexiko.
• für die Entscheidung, ob inländische oder ausländische Güter gekauft werden, ist der reale und nicht der nominelle Wechselkurs maßgeblich!
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Wechselkurs
• reale Aufwertung :
man bekommt mehr ausländische Güter für 1 inländisches Gut. inländische Güter werden teurer relativ zu ausländischen Gütern!
• reale Abwertung : man bekommt weniger ausländische Güter für 1
inländisches Gut. inländische Güter werden billiger relativ zu ausländischen Gütern!
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Wechselkurs
• Wodurch kann eine Veränderung des realen Wechselkurses ε bewirkt werden?
• 1) durch eine Veränderung des nominellen Wechselkurses E
• 2) durch eine Veränderung des Preisniveauverhältnisses zwischen In- und Ausland (P/P* )
• 3) durch eine Kombination aus Veränderung des nominellen Wechselkurses und Änderung des Preisniveauverhältnisses:
• wenn E und (P/P*) in gleiche Richtung gehen, dann ist die Auswirkung eindeutig
• wenn jedoch E und (P/P*) in entgegengesetzte Richtungen gehen, dann ist die Auswirkung auf den realen Wechselkurs ungewiss! Es kommt darauf an, welcher Effekt dominiert.
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Wechselkurs
• bilateraler Wechselkurs: Wechselkurse zwischen zwei Ländern.
• multilateraler Wechselkurs: Wechselkurse
zwischen mehreren Ländern.– Anteil der europäischen Exporte und Importe mit
einem bestimmten Land ist Gewicht für dieses Land im => multilateralen (realen) Wechselkurs des €
• Zahlungsbilanz• Bestimmung des Wechselkurs (flexible WK)
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Importe/Exporte
Bestimmungsgrößen der Importe:
- höheres Y => Importe steigen - höherer realer Wechselkurs => inländische Güter werden relativ zu ausländischen Gütern teurer ( reale Aufwertung) => höhere Nachfrage nach Importen.
εIM IM(Y , )=),(
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Importe/Exporte
ε*X X(Y , )=
Bestimmungsgrößen der Exporte
(+,-)
höheres ausländisches Einkommen führt zu höherer ausländischer Nachfrage und damit zu einem Anstieg der Exporte. niedrigerer realer Wechselkurs macht inländische Güter konkurrenzfähiger, weil inländische Güter relativ zu ausländischen Gütern nun billiger werden ( reale Abwertung)=> mehr Exporte
*P
EP
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Offene Gütermärkte
• Empirische Illustrationen• Wechselkurs• Importe/Exporte• Gleichgewicht• Veränderung des Gleichgewichts:
• Zahlungsbilanz• Bestimmung des Wechselkurs (flexible WK)
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Veränderung des Gleichgewichts
Welche Auswirkungen haben die Veränderungen der Nachfrage auf die Produktion in einer offenen Volkswirtschaft?
1) Erhöhung der inländischen Staatsausgaben
2) Anstieg der ausländischen Nachfrage 3) Abwertung
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Veränderung des Gleichgewichts:Erhöhung der Staatsausgaben
De
ma
nd
, Z
Produktion
45°
ZZ
A
Urspr. Gleichgewicht
Y
ZZ´ (G > 0)
G > 0
C
B
NX
0
Ne
tto
ex
po
rte
, N
XProduktion
YYTB
Gleichgewicht:Y = YTB
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Veränderung des Gleichgewichts:Erhöhung der Staatsausgaben
Erhöhung der Staatsausgaben => Ausweitung der Produktion und Erhöhung des Handelsbilanzdefizits.
Multiplikator: kleiner als in einer geschlossenen Volkswirtschaft.
kleinerer Staatsausgabenmultiplikator und das Handelsbilanzdefizit haben die gleiche Ursache: ein Teil der (zusätzlichen) Güternachfrage entfällt auf ausländische und nicht auf heimische Güter.
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Veränderung des GleichgewichtsErhöhung der Staatsausgaben
• Je offener eine Wirtschaft desto geringer ist der Effekt von ΔG>0 auf Y und desto größer ist der Effekt auf die Handelsbilanz.
• Beispiel: Belgien mit einem Anteil der Importe am BIP von 70 % d. h. wenn sich die Nachfrage (zB G) erhöht, fallen 70 % der erhöhten Nachfrage auf Importe (ausländische Güter) und nur 30 % auf inländische Güter
• Somit: Effekt einer Erhöhung der Staatsausgaben G in Belgien großer Anstieg in Belgiens Handelsbilanzdefizit und nur ein kleiner Anstieg des Gleichgewichtseinkommens Y!
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Veränderung des Gleichgewichts:Erhöhung der Auslandsnachfrage
45°
Na
ch
fra
ge
, Z
Produktion
ZZ
A
Y
DD
NX
0
Ne
t to
ex
po
rte
, N
XProduktion
YYTB
NX
ZZ´
X
NX´
X
Inländische Nachfrage
NX
Nachfrage nach inländischen Gütern
D
C
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Veränderung des Gleichgewichts:Erhöhung der Auslandsnachfrage
steigende ausländische Nachfrage erhöht die inländische Produktion und führt zu einer Verbesserung der Handelsbilanz
Warum muss sich die Handelsbilanz verbessern?
Importe nehmen zwar zu, allerdings überkompensieren sie nicht den Anstieg der Exporte.
Handelsbilanz verbessert sich
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Veränderung des GleichgewichtsErhöhung der Auslandsnachfrage
S Y C T einsetzen von Y in Spar-Gleichung ergibt:
S = C + I + G + X – (1/ε)IM – C – T
S = I + G + X – (1/ε)IM – T
S + T + (1/ε)IM = I + G + X ein Anstieg der ausländischen Nachfrage (ΔX>0) bedeutet einen Anstieg des Gleichgewichtseinkommens Y; S, T, IM verändern sich (=steigen)
ΔS + ΔT + Δ(1/ε)IM = ΔI + ΔG + ΔX
ΔG, ΔI = 0 => Δ(1/ε)IM < ΔX
IMXGICY1
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Veränderung des GleichgewichtsErhöhung der Auslandsnachfrage
Δ(1/ε)IM < ΔX
Somit kommt es durch eine Erhöhung der ausländischen
Nachfrage zu einer Verbesserung der Handelsbilanz!
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Veränderung des Gleichgewichts
• Ein Anstieg der inländischen Nachfrage führt zu einem Anstieg der inländischen Produktion, aber auch zu einer Verschlechterung der Handelsbilanz.
• Ein Anstieg der ausländischen Nachfrage führt zu einem Anstieg der inländischen Produktion und zu einer Verbesserung der Handelsbilanz.
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Veränderung des Gleichgewichts
• Länder präferieren eine Erhöhung der ausländischen Nachfrage (ΔX>0) gegenüber einer Erhöhung der inländischen Nachfrage (zB ΔG>0)
• Während einer Rezession könnten Länder mit einem hohen Handelsbilanzdefizit darauf spekulieren, dass ihre Konjunktur durch ausländische Nachfrage angestossen wird Problem: Rezessionen könnten andauern, deshalb:
• Koordination zwischen den Ländern, wie z.B. zwischen den acht größten Ländern der Welt, (G8), ist ein Versuch kompatible makroökonomische Politikmaßnahmen zu implementieren.