PITYRIASIS VERSICOLOR PITYRIASIS VERSICOLOR Kleienflechte, Tinea versicolor Syn: "versicolor" bedeutet "Farbe wechselnd", gemeint ist die fehlende Sonnenbräunung der Herde Note: Erstbeschreibung der mykotischen Natur der Hautveränderungen durch Eichstedt im Jahre 1846 Histr: sehr häufig Vork: Infektion mit Malassezia species (M. furfur oder M. globosa oder M. restricta) Err: Malassecia globosa soll am häufigsten assoziiert sein. Vork: Int J Dermatol. 2013 Feb;52(2):231-3 Lit: Umschlag von Pityrosporum orbiculare sive ovale (Saprophyten) mit reinem Wachstum durch Sprossung in Malassezia furfur (Parasit) mit fadenpilzartigem Myzelwachstum und Auswanderung aus den Haarfollikeln Pg: Kontagiosität/Ansteckungsgefahr besteht nicht, da es sich um eine Aktivierung körpereigener Mikroben handelt. Folg: seborrhoische Areale des oberen Stammes: Hals, Schulter, Brust, Rücken Lok: - Kopfhaut ist oft Erregerreservoir - Hyperhidrose Risk: nichtentzündliche, hyper- oder hypopigmentierte (rel. zum natürlichen Kolorit), meist kleinfleckige Herde, teilweise aber großflächig konfluierend KL: - Die Hypopigmentierung ("versicolor") läsionaler Haut zeigt sich oft erst Wochen nach der UV-Expostion. Ursache ist die Produktion von Azelainsäure durch den Pilz, wodurch die Melanosomenreifung gehemmt wird. Note: Hobelspanphänomen (feinlamellöse, kleieförmige Schuppung) - teils vergröbertes Hautrelief - atrophisierende Pityriasis versicolor So: Atrophying pityriasis versicolor Engl: Erstbeschreibung im Jahre 1971 Histr: selten Vork: epidermale Atrophie Hi: J Am Acad Dermatol. 2016 Nov 2. pii: S0190-9622(16)30750-2. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2016.08.062 Lit: Nativpräparat Di: - Materialgewinnung: Aufrauung per Holzspatel, Tesa-Film-Abriss, Färbung des Streifens mit Methylenblau für 5 sec, Abwaschen mit Leitungswasser, Mikroskop Meth: "Don't scrape, just tape" (d. h. eine Kultur ist entbehrlich) Merk: Myzelstränge mit dazwischenliegenden Haufen von kugeligen Sporen Erg: "Spaghetti mit Fleischbällchen", d. h. ein Nebeneinander von der saprophytären Wachstumsform (Sporen) und der parasitären Wachstumsform (hyphenartig) Merk: Wood-Licht: randbetonte gold-gelbe Fluoreszenz - intrakornealer Nachweis von Pilzelementen Hi: wenn Schuppen fehlen: DD: - Vitiligo - Chloasma - Pseudoleukoderm - wenn der Entzündungsprozess rel. ausgeprägt ist: - seborrhoische Dermatitis - Pityriasis rosea - Lues II - hypopigmentierte Mycosis fungoides - Pinta - 400 mg Fluconazol oder Itraconazol als Einmaldosis pro Monat Prop: häufige großflächige Rezidive Ind: Lokaltherapie Th: - Selendisulfid - Selsun ® 2,5% Suspension Phar: - jeden 2. Tag über 1-2 Wochen Appl: Einschäumen des gesamten Integuments einschließlich Kopfhaut, 5 min einwirken lassen, danach gründlich abspülen, anschließend antimykotisches Externum Meth: 2 3 4 1
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Pityriasis versicolor - wikiderm versicolor.pdf · -Pityriasis rosea-Lues II-hypopigmentierte Mycosis fungoides-Pinta Prop: 400 mg Fluconazol oder Itraconazol als Einmaldosis pro
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PI T YR I ASI S V E R SI COL ORPI T YR I ASI S V E R SI COL ORKleienflechte, Tinea versicolorSyn:"versicolor" bedeutet "Farbe wechselnd", gemeint ist die fehlende Sonnenbräunung der HerdeNote:Erstbeschreibung der mykotischen Natur der Hautveränderungen durch Eichstedt im Jahre 1846Histr:sehr häufigVork:Infektion mit Malassezia species (M. furfur oder M. globosa oder M. restricta)Err:
Malassecia globosa soll am häufigsten assoziiert sein.Vork:Int J Dermatol. 2013 Feb;52(2):231-3Lit:
Umschlag von Pityrosporum orbiculare sive ovale (Saprophyten) mit reinem Wachstum durch Sprossung in Malassezia furfur (Parasit)mit fadenpilzartigem Myzelwachstum und Auswanderung aus den Haarfollikeln
Pg:
Kontagiosität/Ansteckungsgefahr besteht nicht, da es sich um eine Aktivierung körpereigener Mikroben handelt.Folg:seborrhoische Areale des oberen Stammes: Hals, Schulter, Brust, RückenLok: -Kopfhaut ist oft Erregerreservoir-HyperhidroseRisk:nichtentzündliche, hyper- oder hypopigmentierte (rel. zum natürlichen Kolorit), meist kleinfleckige Herde, teilweise aber großflächigkonfluierend
KL: -
Die Hypopigmentierung ("versicolor") läsionaler Haut zeigt sich oft erst Wochen nach der UV-Expostion. Ursache ist dieProduktion von Azelainsäure durch den Pilz, wodurch die Melanosomenreifung gehemmt wird.
Atrophying pityriasis versicolorEngl:Erstbeschreibung im Jahre 1971Histr:seltenVork:epidermale AtrophieHi:J Am Acad Dermatol. 2016 Nov 2. pii: S0190-9622(16)30750-2. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2016.08.062Lit:
NativpräparatDi: -Materialgewinnung: Aufrauung per Holzspatel, Tesa-Film-Abriss, Färbung des Streifens mit Methylenblau für 5 sec, Abwaschenmit Leitungswasser, Mikroskop
Meth:
"Don't scrape, just tape" (d. h. eine Kultur ist entbehrlich)Merk:Myzelstränge mit dazwischenliegenden Haufen von kugeligen SporenErg:
"Spaghetti mit Fleischbällchen", d. h. ein Nebeneinander von der saprophytären Wachstumsform (Sporen) und derparasitären Wachstumsform (hyphenartig)
Merk:
Wood-Licht: randbetonte gold-gelbe Fluoreszenz-intrakornealer Nachweis von Pilzelementen Hi: wenn Schuppen fehlen:DD: -
Vitiligo-Chloasma-Pseudoleukoderm-
wenn der Entzündungsprozess rel. ausgeprägt ist:-seborrhoische Dermatitis-Pityriasis rosea-Lues II-hypopigmentierte Mycosis fungoides-Pinta-
400 mg Fluconazol oder Itraconazol als Einmaldosis pro MonatProp:häufige großflächige RezidiveInd:
LokaltherapieTh: -Selendisulfid-
Selsun® 2,5% SuspensionPhar: -
jeden 2. Tag über 1-2 WochenAppl:Einschäumen des gesamten Integuments einschließlich Kopfhaut, 5 min einwirken lassen, danach gründlichabspülen, anschließend antimykotisches Externum
Meth:
2
3
4
1
Ellsurex® Paste-
Anfeuchten der betroffenen Hautpartien, Einreiben der Paste, 2-5 min einwirken lassen, danach mit Wasserabspülen, Anwendung bis zu 2 Wochen
Appl:
Azole (Auswahl)-ClotrimazolStoff: -
Cloderm® Creme/Lsg./PumpsprayPhar:
2-3x/Tag dünn auf die betroffene HautAppl:Clotrimazol-Lsg. 1% NRF 11.40Rp:
Ketoconazol 2%-Adapalen 0,1%Co:
J Dermatolog Treat. 2014 Jun 3:1-4. [Epub ahead of print]Lit:RCTPT:jeweils 1x/TagAppl:
Croconazol-
Pilzcin® Gel/CremePhar:
Econazol-Epipevaryl-P.v.® LösungPhar:0,5 Beutel auf die Haut, die andere Hälfte in die Haare über 3 Tage; antrocknen lassen (nicht abduschen)Appl:
Fenticonazol-Lomexin® Creme/Lsg./PumpsprayPhar:
Sertaconazolnitrat-Mykosert® Lsg.Phar:
Ciclopirox-
Kelual® DS ShampooPhar:
Retinoide-TretinoinStoff: -Adapalen-
Dermatology. 2012;224(2):184-8Lit:RCTPT:
systemische Therapie-Therapieresistenz bei großflächigem BefallInd:
insbes. bei immunsupprimierten Pat.Vork:KetoconazolStoff: -
Nizoral®Phar:
200 mg/Tag für 3 WochenDos:Fluconazol-
GS der SystemtherapeutikaBed:
Diflucan®Phar:
50 mg/Tag für 3 WochenDos: -400 mg als Einmaldosis oral-
Dermatology 2004; 208: 55-9Lit:Effektiver als 400 mg ED ItraconazolErg:
1x/Tag 200 mg für 7 TageDos:p.o., am besten zusammen mit VollmilchAppl:
Itraisdin® 50 mg-
50 mg-Hartkapsel entspricht dank verbesserter Resorption einer 100 mg-Hartkapsel der herkömmlichenItraconazol-Hartkapseln (Markteinführung in Deutschland ab 4/2016).
Pos:
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Pityriasis versicolor, hyperpigmentierend
Pityriasis versicolor, hyperpigmentierend, Abb. 2
Pityriasis versicolor, hypopigmentierend
Pityriasis versicolor, hypopigmentierend, Abb. 2
Pityriasis versicolor, hypopigmentierend, Abb. 3 Pityriasis versicolor, Einzelherd mit vergröberter bis gefältelterHauttextur