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MI'I - Forgotten Books

Mar 15, 2023

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Khang Minh
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MI'I‘THEILUNGEN

D E S K A I S E R L I C H D E U T S C H E N

A ROHAEOLOGISCHEN ]NSTI'I‘UTS

IIO I°IMIS C IIE A B'

I‘

IIEILUNG

WIND X I I I .

D E L L ' I M P E R I A L E

ARCHEOLOGICO

R O M

L O E S C H E R C .

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A USGR A BUNGEN VO N* POMPEJ IINSULA \

'

I 1 5 .

(Taf. L I I)

Seitdem in diesen Mittheilungen XI 1806 S. 3 fl'

. über dasdas Südende der Insula VI 1 5 einnehm ende Haus der Vettier berichte t wur de, ist diese gan ze Insu l a bis an die S tadtmauer ausgegraben werden . Es sind m eist kleinere Wohnungen , nu r ein grossesHaus. Das Erdbeben des Jah res 63 hatte hier vi el Schaden ange«richtet und um fassende R estaurationsarbeiten zu r Folge gehabt :wir haben , um die ermüdende Au fzählung zu verm eiden , i n un seremP lan (Taf. I . II) die dam als entstanden en Mau ern durch eine besondere Sch raflirung senkrecht auf die Mauerlin ie bezeichnet.Diese R estaurationsbau ten erstrecken sich nu r au f den südl ichen Teilder I nsu la (n . 1 -5 , I I I) ; weiter nördlich waren die Zerstöru ngen gefinger und man ha t sich in den beschädigten Häusern eingerich tetso gut es ging. All e dies e jüngs ten Mauern , m it ein er einzigenAusnahm e in N. 6) haben keinerlei Mal ere i erhalten , diemeisten n icht einmal rohen Stuck. so dass also, m it jener ganzu nbedeu tenden Ausnahm e, a lle Malereien , auch die l etzten Sti ls,der Zeit vor 63 angehören. In unserem Plan sin d ferner zuge«mauerte Thüren durch s ich kreuzende Linien bezeichnet. Wir begiunca die Beschreibung von Süden .

N. 2. Not. d. so. 1 897 S . 1 9 If.

Klein es ein faches Haus . Links des langen Flurs ([aucer ) a dieKüche und ein e Kamm er m , rechts , vom Inneren des Haus esgetrennt, die kleine Fullonica N. 3.

Beis tehende Reconstruction im Lfmgenschnitt kann in fast allenPu nkten als sicher gel ten. Gegeben is t die Dachschräge über a c

m. Die Ful lonica n . 3 dagegen hatte ein e Terrasse, di e zum

Trocknen der Ste lle sehr notwendig war : in der SW.ecke ist in

der Höhe von ein Res t derselben erhalten. Gegeben ist ferner die Höh e der Hansthür , der Einmündung der Fauces ins

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4 A . zu r:

Atrium des Einganges zum Tabl inum'

e. Die Höhe des Tablinums selbst läss t sich aus der Wanddecoration z iem lich s icherauf 5 m . berechn en : der obere Wandtei l konnte n icht n iedr igerund doch auch n icht viel höher sein , als er angenomm en ist.

Dagegen war u rsprüngl ich höher ; zwar der die Wan d obenabschliesw nde vorspringende Gurt, aus der Zeit des ersten Stileserhalten , reicht auch hier bis 5 m ., aber da über ihm keine Bal«kenlöcher s ind, so ist anzun ehm en , dass das Zimmer überwölbtwar. Später einmal we rden Deckbalken in das Niveau eben di eses

Gurtes gelegt. und hier bli eben sie bis zul etzt, obgleich die Stuckdecke noch beträchtlich niedriger lag. Weiter ist der r. Pilasterdes kleinen Portikus in ganzer oder fas t ganzer Höhe erhal ten,deu tlich ebenda die Höhe der Terrasse.auf die die vollkomm en erhaltene gemauerte Treppe h inauifüh rte. Obere R äume über 0waren nicht vorhanden , denn sonst würde man sicher von ihnenaus die Terrasse über i zugänglich gemacht und die Treppe in I: ,die ein späterer Zusatz ist , gespart haben. Auch an sich ist einesolche Ueberragung des Atriums durch die hinteren Räum e nichtwahrscheinl ich , R egel vielmeh r, dass ihr Dach mit dem des Atriumsin ein em gemeinsam en First zusammentrifl’t.

Dass hingegen obere Bäume rechts vom Atr ium , über 9 hwaren , sowohl vor als nach 68, ist ganz sicher, obgleich hier sonstkeineswegs alles klar ist. Erhalten sind einerseits die Balkenlöcherder Zwischendecke u nd die in un ser em Durchschnitt sichtbare Thür,andererseits auf dem weissen Stuck, der die Stelle eines in frühererZeit in der rechten Vorderecke des Atriums angebrachten, Schrankesbezeichnet, die Spu ren ein er zu dieser oder vielm ehr

'

zu einer ähn lichen Thür h inautfüh renden Treppe. Doch kann beides nicht gleich

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a use a a uum s x vos m u s s: : rs s. v r 15 5

zeitig sein ; denn unter oder bei der Thun“ sind absolut kein e Balkenlöcher für einen Treppenabsatz, auf den die Treppe hatte mündenkönnen. Wir un terscheiden also hier dre i Perioden. 1 . Anlage desSchrankes , dessen in Mosaik eine Schildkröte zeigt ,schwarz auf weissem Gru nde m it schwarzem Rande. 2. Beseitigungdes Sehrankes und Anlage der Treppe. 8. Einsturz im Jahre 63mit. Ausnahme der Vorderecke ; Wiederaufbau , aber noch ohne dieTreppe. Dass die Vorderecke mit den Spu ren des Schrankes un d

der Treppe ein Best älterer Zeit ist, ergiebt s ich aus dem Gesagtenmit Notwendigkeit ; einige seh r geringe Verschiedenhei ten in derBauweise würden an sich keinen genügenden Anhalt für dieseAnn ahm e bieten.

Ueber den Räumen I. vom Eingang m 0) waren kein eoberen Räum e ; dagegen befand sich ein solcher, nur durch eineLeiter zugänglich, über dem kleinen u nd n iedrigen Winkel d.

Von Wanddecorationen ist wenig erhalten. A us der Zeit desersten Stils stammt in der vompringende Gurt, der damals denobersten Abschluss der Wand bildete, aus der Zeit des zweitendie eine M armorbekleidu ag nachahmende Decoration des Tahlinumse. Dieser ging eine Verengerung des Einganges des sich einst i nfast ganzer B reite auf das Atrium öfl

'

nenden Tahlinums voraus ;aus derselben Zeit stamm en , nach dem ganz gleichen Mauerwerkzu schliessen, die Wandstücke n eben dem h in teren Ausgang desTahlin um s, au f denen aber n ur die Mal erei dri tten Sti ls erhal tenist, i n dem auch die Seitenwände des Tahlinums, oberhalb einesi n der Höhe von sich erstreckenden kleinen Gesimses , ergänztsind. Im dritten Stil waren fern er die Wände des Gartens k gemalt ; erhal ten ist nur die I. Wand ; die Rückwan d ist jünger, au fder r. ist die Mal er ei du rch die Treppe verdeckt. Die Wand isti n drei Felder geteilt, von denen die beiden Seitenfelder die bekann te Gartenm alerei (vgl . A u t. Denkm . d . I ns t. I , I I ) , dasm ittl ere phantastische Archi tektur en enthält, i n deren Mitte einenicht näh er kenntl iche Statue steht. Im oberen, wenig erhaltenenWandteil breiteten sich die Architekturen über die ganze Wandaus. Mit der Malerei des Gartens geht zusamm en der weisse Stuckder beiden Pflas te r und der Säule des kleinen Portikus i, dessenWände dagegen auch damals keine Malerei erhi elten ; ihr roherStuck ist dem der Pflas ter gleichzeitig oder älter.

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6. A. au s

Im dritten Sti l ist ferner c gemal t, doch ist die Mal erei nurauf der I. und Rückwand erhal ten ; die r. und Eingangswand s indn ach 63 aufgebau t u nd unbemal t. Das Zimmer ist ein Tr icl inium.

hoch circa bis an den A nsatz der, da über dem oberen Ges ims kein e Balken löcher vorhanden s ind , s icher anzunehm endenVerschalung. Endlich auch das Cubiculum h , wo der innere, fürdas Bett bes timm te Teil sei n e igenes Tonnengewölhe hatte, dervordere höher u nd flach gedeckt war. In beiden R äumen ist dieDe mm tion sehr dürftig, arm an ornamentalen Deta ils und dieseso grob ausgefüh rt, dass man vermute n könn te , es sei ein e Im itation aus der Zeit des letzten Stils . A ber der C harakter des Stilsist doch im Wesen tl ichen so gu t festg ehalten , dass hieran n ichtzu denken ist. An bildlichen Darstellungen sind n ur i n 0 zweiEinzelfiguren zu verzeichn en .

in dem gelben M ittel felde der I. Wand , b. Artem is.bekleidet mit einem violett u nd blau schillernden Chiton. der au fder r. Schul ter geöffnet u nd hoch über den Gürt el heraufgezogeuist, so dass die Füsse frei werden , bekränzt (näh eres hier und imGes icht n icht ken ntlich) , tanzt nach r. vorn , indem sie den Kopfzu rück (nach wendet. Sie stützt sich in diesem Augenbl ick au fdie Zehen des vorgesetzten r. Fusses ; der berührt nur mit derSpitz e den Boden . Ein R eh liegt mit den Hin terbeinen au f ihrer1. Schu l ter, mit den vorgestreckten Vorderbeinen au f ihrer in dieHöhe der Schul ter erhobenen Hand und wendet den Kopf gegenihr Gesicht. In der m it z ierlicher, zum Tanz passender Bewegunggesenkten und zurück (nach gestreckten r. Han d h ält sie eineSitula. Die Tanzbewegung zeigt sich auch im Gewande, an demder über den Gurt hera bfal lende Teil und wiederum der Saumu n ten lebhaft in die Höhe schnell t.

2 , in der Mitte des oberen Teiles der Rückwand. auf schwapzem G runde, b. Apollo, nackt ausser ein em auf der r. Schubter ruhenden , bis auf die Füsse hembfal lenden hel lfarbigen Ge«wende, steh t da, halb nach l., auf dem r. Fuss, den zurücksetzend ,im Begriti

' die Kithara umzuhängen , indem er sie au f dem r.Unterarm in die Höhe hebt und m it der hoch erhobenen L. einesder Hörner fass t. Zeichnung und Bewegungsmotiv sind schön , wei.tere Einzelheiten n icht kenntl ich , namentl ich vom Kopf nur derUm riss erhalten .

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A US G R A BIIA GBN VO N PO M I’ILII INS . VI 15 7

Vermutl ich ist auch f einmal im dri tten Stil gem alt gewesenund stamm t daher das weisse S tuckgesims mit Bel iefornamenten

am oberen R and der Wände. Im übrigen sind die ganzen Wändenach 63 m it grobem Stuck überzogen werden .

Die Fussböden sin d von der dürftigsten Art. Mosaik komm tausser dem schon erwähnten Schrank im Atrium nich t vor. ImAtrium eine graue Masse aus ges tampfter Lava und Ziegelbroekenin Kalk mit wenigen sehr einfachen Ornamenten aus weissen Ste inch en, in e i S ign in um ; i n eine grobe S tuckmasse mit unr egel

müssigen Marmorstücken ; k war ursprünglich ein Garten und hatt enur vom und l inks ein e mit dem Fussboden von zusammenh äu

gende Rinne aus S igninum ; später erhielt es einen Fussboden ,äh nlich dem des Atriums , m it eingelegten u nregelm ässigen Marmorstücken. In der Mitte sprang ein Springbrnnnen in einemviereckigen marmorhekleideten Bassin , aus dem eine un teri rdischeR inne in die an der I. Wan d entlang laufende A bzugsrin ne desRegenwassers führt. Die Bleirühren der Leitung sind im Plan m itpunktirter Lin ie angedeu tet.

M itth . XI (1 896) S. 4 ist das S ignaculum P ° C N 5 1 ° I-'

A I S Iaufgeführt als i n den oberen Schichten des Hauses der Vettiergefunden. Ich finde aber im A usgrabungsjournal ( 13 März 1895 ,Not. d. sc. 1895 S. 1 09) die Fuudnotiz : nella strato mper ior e delleter r a a nor d del la casa in cor sa di scavo, d. h. n ördl ich vom

Hause der Vettier, also in den oberen R äumen des eben besproo

ebenen Hauses, welches also immerh i n das Haus des P. C rusiu'

a

Faustus sein mag.

Im Zimmer I: wu rde ein im A nsgmbungsjourn al (N01. d . 80.1895 S. 439) als bakchisch bezeichneter Hermenkopf aus gelbemMarmor gefu nden. Es ist aber ein Porträtkopf, hoch ein Mannmit starkem Vol lba rt, kurzem krausen Haar, steilem Profil und

gebogener Nase. Um die Haare ein Eichenkranz , von dem Bänder

auf die Schul tern fal len , m it zwei Eicheln über jeder Schlüfe. DieBüste ist gepanzert ; sonst könnte man an Zeus denken .

Im Atrium , i n g und in Ic wurden im Gan zen sechs Amphoren oder Fragm ente von Amphoren mit Insch riften gefunden(22 Juni , 9 Oct., 5 Dec. 1 895 ; Notiz:

e degli scavi 1 895 S. 251 ,439 ; 1 896 S. Eine derselben ist schon Mitth . 1 896 S. 97, 6

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8 A . man

m i tgetei lt werden . Unter den übrigen ist ein e (Form X) mit derI nschrift

und ein kleines. nur hohes cylinderförmiges Gefäss mit derI nschrift Z O T I G E S Ä /m r

In dem Zimm er fand man ein ru ndes , sich nach u nten Veren

gerndes Thongefäss, innen m it Bronze gefüttert, aussen von Eisenri ngen eingefasst, m it deren einem die Düte des starken Holzgfiffesverbunden war ; ziem lich un ten im Gefäße ein Ausguss . Man hält

es für ein en Schm elzti egel. Durchm. I n h fand sich eineklein e Marmorbasis (lang und zwei i n archaischer Weisedicht an einander stehende Marmorfüzse, lang Ferner zweiSpinnwi rtel und eine Haarnadel (lang mit einer Hand amoberen Ende, ein klein er viereckiger a zaspiegel u nd ein Glasfles chchen (Not. d. sc. 1 897 S.

Zwei Wandin schriften dieses Hauses sind schon M itth . XI,1 896 S. 76 und S. 95 n. 9 m itgeteil t werden. A u f dem rechtenPilaster des Tahlin ums ist eingekratz t :

L N - R V PV S

Gem eint ist woh l der in den Wahlprogrammen dieser Strasse öftervorkomm ende N. Pnpius Rufus (s. u nten). A u f der einzigenS äule des Gartenportikus steht

2. S A LV T A T H

N. 3 (Not. d. 30. 1 897 S. 20 f ) .Gehört dem Grundriss nach zu N . 2, steht aber m it dem

Inneren des Hauses in keiner Verbindung. Es scheint eine ganzklein e Fu llon ica zu sein . In dem Hauptmume n befin den sich

a , in der I. h interen Ecke, in einer hohen, m it S ign innmbekleideten Aufmauerung, eine C isternenöfl

'

nung, von Durchm .

Danebenb, ein viereckiges Bass in, zwischen a , der S ü@auer und zwei

n iedrigen Mau ern , von denen s ich die nördliche um dieöstl iche um über den Fussboden erhebt. An der Südwand ,

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ausßaanuxtßn r vos vox vm r rs s . " 15 9

zwischen a und b, führte eine Röhre, wohl aus Blei. sen krechtherab ; sie teilt s ich in der Aufmauerung a u nd führte von der

diese Räume hedeckenden Terrasse das Regenwasser in a oderjonachdem man eine der beiden O etfnungen verstopfte ; 6 hat ausserdem u nten am Boden eine A bflussöffnuug (Thon röh re) nach Norden .

c, zwischen a und drei hohen Mau ern vier der kleinenPlä tze, die sich i n allen Ful loniken finden und deren Bestimmungaus dem bekannten Bilde der grossen Fullonica erhellt : m an wu schin ihnen die Stoffe indem man sie i n hier au fges tell ten Beckenausstampfte. Nicht hin längli0h erklär t ist der kleine Hohlraumunter dem beckenartig vertieften Boden dieser kleinen Plätze. dersich hier wie in anderen Fällen findet und ers t sichtbar wird, wennder Boden selbst einges tür zt ist.

d , vor d iesen Plätzen : eine mit kleinen viereckigen Ziegelngepflas ted e Fläche, eingefasst von einer ganz niedrigen Mauer u ndgeneigt nach 80 , wo ein Abfluss n icht kenn tlich, aber anzu neh

6 , drei aus der Südwand vorspringende kleine Mauern , hochc. zwischen denen Regale angebracht waren.

In 1 ist ein Sockel aus Ziegelstuck. hoch mit dem ihn absch liessenden breiten Gu rt nu r teilweise erhal ten. Er ist älter alsdie eben an fgezähl teu Einbau ten.

Ueber den noch n icht vollständig ausgegrabenen Kammernp qwaren obere R äume, deren Fussboden bei lag. Ein e Treppeführte an der W.wand von I. nach r. hinau f, war aber i n derletz ten Zeit, nach Anlage der Ful lon icaeinrich tungen , nicht m ehrvorhanden . 0 hat die Form eines Tricl inium ; an den Wän denein hoher Ziegelstucksockel , darüber roher Stuck. I n denSockel , am oberen Rande, sind au f der W. und N.wand dr eiiden tische Exemplare einer Terracottaplatte eingelegt, b.

br. auf denen in mit Stuck überzogenem un d rot.bemaltemRelief je eine Victoria auf einer R iga , n . l .. dargestel lt ist. DiePferde sind rötl ich , das Gewand au f der N.wand r. bläulich ‚

sons t grün . Die Platten , bestimm t als fortlau fender Streifen aneinander gesetzt zu werden , haben eben ein klein es Ges ims, nuten ein en gem kten Rand. Von einem Gem älde au f der Nordwand ,b. br. sind n ur schwache Spuren kenntl ich : r. etwaswie eine v iereckige Basis oder A l tar, darüber u nd dahin ter, wie es

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10 A . m m

scheint, Bäume, 1. zwei m it weisser, bis an die Kniee reichenderTunica bekl eidete Gestal ten.

Der Inhaber der Ful lonica hiess Mustias ; zwei Wah lpro

grmnme auf der S trassenwand der Fu llonica haben seinen Namenerhal ten .

1 , rechts vom Eingang (Not. d. 30. 1 897, 1 99 , 8)

l l -V IR d D —D IGNVM » R PdMVSTIVS I-

VLLO — FA C I‘

I'

sr oss r.sm -sc a wrcvs

Hinter den letzten Resten der letzten Zeile ist der Stuck ‘

abgefallen. Die Ergän zung des Schlusses ist uns icher : nm{is] ? zuscr (z

'

bit) um'

cus vgl. das Gladia%renprogramm Not. d. so. 1 880 ,

p. 299 : ser . A emz'

lz'

ue Color sing. ad Irma .

2 , gleich l inks vom Eingang (Not. d. 80 . 1 897, 1 99 , 6)

u vm -n D d"

A r rv r.s rh

.c vm-mv s r ro «v rc m o r«irsr m nc rssva vosn oc a z

Ein anderes Duumviratsprogramm des M. P upius (R ufus) s tandnicht weit von hier in derselben Strasse au f der Westseite derInsula VI 1 4 (O IL IV einem weiteren , augenschein lichrelativ alten , werden wir weiterh in begegnen . Ein A edilitütsprogramm , auch ohne C ognomen, O I L. I V 1 42. Ferner komm t er ineinem n icht datirten Triptychon des Jucundus vor {De Petra 1 00 ,

C IL IV Suppl. CIX) . Seine Cm didatur füllt wohl sicher vor 63.Ob M ustius noch in der letzten Zeit hier sein Gewerbe betrieb ,bleibt zweifelhaft. I rgend welche darau f deu tende Funde sind n ichtgemacht werden . Man fand ein e muschelfiirni ge bronzene Kuchenform , ein kl eineres Bronzegefäss, einen bronzenen Gefässhenkel , eincylinderförm iges, hohes , in nen m it Weidengefleoh t gefütteflesBron zegefäss , i n den Not. d. so. als Form zur Bereitung der R ieottabezeichnet. Es mag imm erhin bemerkt werden , dass dies M ilchproduct noch jetzt beiNeapel in solchen kleinen cylinderförm igen Korbbehältern hergestellt wird, während bei R om grössere Form en übl ichsind . Ferner dr ei Gewichte, eines aus Travertin ( 1590zwei der bekannten ell iptischen aus Blei ( 1020 und 690 zwei

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au saa a nuuos x von neu em : un s. 15 1 1

Knpl'

ermünz'

en , z'

wei Flaschen u nd zwei Salbentlüschchen aus Glas.feine Sacknadel, eine Pincette, eine Sonde und einen schlangenörm igen F ingerring aus Bronze. A n der Thür fand sich, guterhalten, das grosse eise rne Schloss.

In 0 fand s ich eine aretin ische Schale mit der Marke FELIC IO ,

zwei kleine Thongefüsse, eine grün glasirte Thonlampe, ein e el feubeinerne Spindel und ein Bronzeeimer auf drei würfelförm igenBleifüssen .

N. 4. 5.

R egelmüssiges Haus mit Atrium , Garten und Porticus vor undrechts von demselben. Für beistehende Restau ration im Längenschnitt sind gegeben die Höhen der Hausth ür , der Einmündung desFlu rs ins Atrium , der Thursa am Atrium (nicht der A lso) , des

hinteren Ausganges des Tahlinums, der Säulen des Porticus. DasGebülk dieser letzteren ist nicht erhalten , doch ergiebt s ich sei neHöhe aus dem seinem oberen Rande entsprechenden epistylartigeuStreifen auf der Rückwand. Die Höhe .des Tah linums konnte aus

der Wanddeooration , die seines vord eren Einganges aus der Breiteder Eckpilaster gegen das Atrium , gegen das Tabl inum :

e: steres massgebend ) so z iem lich berechnet werden. Für die Höhedes Atriums s ind zwei Drittel der Breite angenomm en.

Das Haus bestand wesentlich so schon zur Zeit des erstenStiles : Decorationen desselben s ind in e g und k (der obere Wand.teil ) erhalten. Vor oder in der Zeit des zwei ten Stils wurden diebeiden Thüren zwischen li und dem Atrium vermauert. Malereieu zweiten Stils s ind erhal ten in It (oberer Teil) zu ; geringeReste auch in n , einem C ubicu lum , in dem der Platz des Bettesund der übrige Raum jeder sein eigenes Tonnengewölbe hatten.

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12 a . a u s

Der dritte Stil ist sehr schwach vertreten : nur das klein e Gubi oon lum a: ze igt eine ihm wen igstens verwandte Form auf weissem

Grunde, einfach und ohne Inter esse. Auch von Mal ereien letz tenStils ist wen ig erhal ten : Res te eines schwarzen Sockels in denFances a ; sehr einfache Demm tionen in der r. A la und im Por

ticus 8 ; einfach auch f auf gelbem , die unteren Wandteile in Icauf web sem Grun de ; ein diirftiger R es t des oberen Wandteils imTabl inum i eine gu t. erhalten e aber ganz rohe Decoration aufweissem Grunde

'

m a .

A lle Malereien , auch die letzten St ils, stamm en aus der Zeitvor 63 ; die nach dem Erdbeben au fgebau ten Mau ern (im Plan eangedeu tet) blieben ganz oh ne Stuck. Das Haus war zur Zeit derVerschütztung bewohnt, aber un fertig ; in e l iegt ein Hau fe zerstossener Ziegel nm S ignin um zu machen.

Im Ein zeln en ist noch Folgendes zu bem erken. Der linkePfosten des S trasseneinganges ist nach 63 wieder aufgebaut ; aberder ih n bekr önende Tufi

'

wür fel, so wie auch das Zah nsch n ittgesimsaus Tuff über dem hölzern en Th ü rsturz s tamm en aus der Zeit desersten Stils und sind bei dem Wiederaufbau an ihre a lte Stellegelegt werden . Die Thür l iegt von der Strasse un d lässt vors ich ein kleines Vest ibulum frei. Ihr Stu rz lag bei

- d und waren in einer früheren Ze it Läden ; neben einemjeden derselben war noch eine direct von der Strass e zugilnglicheTreppe zu O berzimmern , die aber in in der letz ten Zeit nichtvorhanden war ; die Treppenthür ist hier vermauer t. In d is t derSachverh alt n icht klar, weil die Mauern n icht so hoch erhaltensind. Im I nnern des Hauses waren die Räum e des Erdgeschossesviel höher (0 zur Zeit des ers ten Stils n icht unter und einO hemtock nicht vorhanden.

I n fand man zwei Thonlampen , sieben gläserne Halsban dped en , ein kleines Thongefüss, drei Fragm en te der El fenbeinverzierungen eines Bettes (Not. d. 30. 1 896 S.

Offenbar stand i n der N0 .ecke des Atriums ein Schrank, derdie zahlreichen , hier gefundenen Gegenstände enth ielt (Not. d. so.

1 896 S. 228, 1 8 u nd 23 Mai) . Vor allem zwei S ignacu la :I . T IT I N IE»

S A T V R N

L ° S EV N S NH O N (L. Sepwu'

S emphom)

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a nsn n as us e sx von ne u em : m a n 15 13

Ausserdem verech iadenes Bronzegerät ; darun ter eine Peters , derenGriff i n e inen Widderk0pf auslänft , eine Striegel , ein O elfliischchen ,

eine Kuchen form ; fern er Glasgerüt : Flaschen , Schüsseln , ein Trinkglas u. a.; auch ein ige Thongefässe. Endlich ein elliptiw hes StückGlas lluss (Durchm . und m it Relief i n Weiss : ein

nackter Jüni ng, m it Helm u nd rundem Schild , gleitet demZuschauer angewandt, vom Pferde, indem er m it der B. den Zügelhäl t. Das Pferd steht, Vorderfüsse und Hinterfüsse fes t nebenein ander ges etzt. Sogl iano Not. 1 897 S. 22 vergleicht m it Rechtdie Diosouren von Locri , welche freil ich im vollen Laufe abspringen.

A m A trium waren 6 f m n 0 C ubicu la. Zwei Triclin ieu h lalagen neben dem Tablinum . In A: hat die I.Wand an der Innenecke die gewöhnl iche Einhöhlnng für das kurze Ende des Leotu smedius.

Zahlreiche Gegenstände wurden in n 0 gefunden (N01. 1 896S. Auch hier ein S ignacu lum

C STLA C C I

EP I'

I‘

YN C I‘N

Ferner zw ei vespaaianisch0 Du pondien un d versch iedenen Bron zegerät : zwei Kochtö pfe, zwei Kuchenformen, eine Pfanne, eine kleineSchüssel, eine kleine ‘

Amphora ‚ eine Lampe, die oben in ein en Gänsekopf endet und mit ein er Kette versehen ist, an der der Stöpsel undder Haken zum Aufh ängen angebracht sind. Weiter, auch aus B ronze, ein Schreibs tift u nd ein kleiner viereckiger, mit einem weissenMetal l überzogener Spiegel X Wenig Thongerii t :eine aretinische Schüssel (Durchm . m it Griff innen am

Boden , und 3 kleine Gelas se. Vier Glastlaschen (h.ein Salbenfiäschizhen , ein kleines Glasgofäss und zwei kleine Schalen, davon eine aus farbigem Glas . A us Knochen : eine Spindel ,ein Löffel , eine kleine Striegel , u nd drei Streifen die als stecche

(Falzbeins) bezeichn et werden . Ein elfenbeinerner Wür fel , ein

schlangenförm iger silberner Ring, ein Bleigewicht. Es ist wahrscheinl ich , das s auch diese Gegenstände in Schminken aufbewahrt waren .

Am Atr ium l iegt ferner noch das kleine Sacellum aus derZeit des ers ten Stils. Die Rückwand des kleinen Raum es enthälteine fast die ganze Breite einnehmende Nische, eingefasst von zweiPilastern mit Epistyl , Fries (dessen Farbe ver loren) und Zahn

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1 4 a . ma n

schnittgesims. Später es kann zur Zeit des zweiten , aber auch desletzten Stils gewesen sein wurden in der Rückwand der N ische dre ikleine gewölbte Nischen angebracht, die zur Rechten etwas grösser

als die anderen, und vor denselbenzwei gemau erte und mit gelb marmorirtem Stuck bekleidete Altäre.Waren vielleicht zwei Nischenm it gemeinsamem Altar für dieLar en

,die dritte für den Genius ?

Oder zwei für Laren und Gen ius, die dritte für die Penaten ?

Endl ich noch eine flache N ische über dem Gesims, gewölbt aber nachrechts bis zur Höhe des Gewölbeansatzes rechtwinkl ig erweitert.M an fand in diesem kleinen R aums eine kl ein e aretinische Schale(Durchm. ein Schabeisen und vier Kupfermüuzen. davon zweiNews , eine Vespasians, eine uukenntl ich (Not. 1 895 S.

Die Gartenportiken befanden sich zur Zeit der Verschüttungin ganz un fertigem Zustande. Mancherlei Veränder ungen haben hiersta ttgefunden. alle. wie es scheint, nach 63 ; es ist m ir aber nichtgelungen über die Geschich te derselben ganz ins Klare zu kommen .Nur eine Säul e, gleich rechts für den aus dem Tablinum kom

menden , ist relativ alt und ‚ m it Stuck (unten rot, oben weiss)bekleidet ; die anderen s ind al le nach 63 aufgebaut und warens tets ohne Stu ck . Ebenso die die Säu len verbindende, nur dem

Tabl inum gegenüber fehl ende niedrige Brüstun g, welche andie neuen Säulen hinan gemauert und auch ohne Stuck ist. A usder Zei t nach 68 stamm t auch die Regenrinne ; sie ist m it rotemStuck bekleidet und man möchte sie für älter halten ; doch istihr Stuck an die oben erwähnte Brüstung hiuangestrichen , alsojünger als dieselbe. Ferner setzt sie die Erweiterung des Gartensnach Norden voraus, die ihrerseits mitWahrscheinlichkeit der Zeitnach 63 zugeschrieben werden kann. Es ist näm l ich evident, dassder Vorderportiku s 3 noch als sein Fussboden terrassirt aus

weissen Steinchen gemacht und er im vierten Stil ausgemaltwurde, s ich nördl ich n icht über h inaus erstreckte. Auch derweisse Stu ck auf den Wänden des engeren , nördlichen Tei les setztdie Trennung voraus , und es ist auch ganz klar, das s hier damalsder Fussboden in gleicher Höhe m it dem jetzt um höheren

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a use ru auzvn s u vor: w armen m s. v r 15 1 5

des rechten (Nord-)Portikus lag. Weiter ist gan z sicher, dasseben dieser Nordportikus früher m it dem Nachbarhause N. 6 ver

bun den war , in dem noch jetzt, wie u nser Plan zeigt und gleichweiter zu bem erken sein w i rd, der östl iche Abschluss seiner äl terenSäul enreihe liegt : die Treunungsmauer gehört zu den jungen, niebem alten. A lso damals gehörte auch der nördliche Teil von s zu

N. 6 . A uf die Abtr ennung und Verein igung mit unserem Hausefolgte keine Malerei, keine Fm bodenarbeit ; wir dürfen sie alsowohl s icher nach 63 ansetzen. Die Traufrinne aber erstreckt sichvor dem ganzen, verlängerten Portikus, ohne irgend welche, auf

nachträgliche Veränderu ng deutende Ungleichmössiglrsit ; sie muss“

also für noch jünger gelten. Und doch sind noch auf ihre A nlagebedeutende Veränderungen au f der Nordseite, gefolgt.

Der Fussboden von t liegt. wie schon gesagt, um höherals der von r ; eine Futtermauer stützt ihn gegen den Garten u .

Die Ecksänle ist denen von 3an Höhe gleich , dagegen sinddie in t die Stelle der Säulenvertretenden Mauerstücke oderPfeiler mit angelehnten Halbsänlen um höher ; dieLösung konnte nur eine unor

r ganische sein, indem das Gebälk von t in das von s ober

halb des Capitella eingriff. Ueber lag zunächst kein Dach , sondern ein Zwischenboden und über diesem wahrscheinlich obereZimm er, in gleicher Höhe mit denen über zu a: y z a , und dieUngleichmässigkeit der Portiken wird sich woh l eben daraus erklä

ren , dass für die Höhe von t die Höhenlage des aus‘

ältersr Zei tstamm enden Oberstockes über w a: y z a manqebend war, währendman für s nicht von dem früher bestanden en im Sinne einer fürden Geschmack dieser Zeit übermässigeu Höhe abweichen wollte.Unsere Figu r zeigt die Nordseite des Gartens, wie sie nach 68 aufgebau t war, oder vi el leicht zum Teil ers t aufgebaut werden sollte.In führte eine Treppe (N nach S) in den Oberstock.

Es sind aber in t mich]inhe Spuren aus älterer Zeit vorhanden ,i n der sich vor zu y 3 ein sohmälerer Portikus erstreckte , dermehrfache Veränderungen erfuhr.

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16 a . man

1 . Die ältest e Spur ist ein Rest ein er Backstein halbsäule,Durchm . an der Westwand, vom A n fangss tiick des

jetzigen Portikus, u nd von da aus , parallel der jetzigen Pfeilerreihe, eine Fundamen tspur, keine sicheren Säulenspuren .

2. Jünger ist an derselben Wand, vom A nfangsstück desjetz igen Portiku s , eine Backsteinhalhaäule, Durchm . Von ihraus ein Fundam en t ; au f diesem zwei Säulen u nd e ine Halbsäul ean der Ostwand. Diese letztere ist hoch und mit einem sichnach oben capitell artig verbreiternden Stein abgeschlossen. DieseSäu lenreihe stamm t aus einer Zeit wo dieser Nordportikus sichweiter als jetzt nach Osten erstreckte das Endstiick, ein Pfeilermit angelehnter Säul e, m it dicker S tuckhülle, steht im Garten desNachbarhauses N. 6 sollte aber, wie die Halbsänle an der gan zjungen Ostwand beweist , auch bei der Neugestaltung Verwendungfinden , die keine andere sein konnte , als dass sie, sel tsam genug,als in nerer Portikus u nter dem grösseren stehen bleiben soll te. DieSäulen waren du rch eine hohe Brüstung verbunden , die imersten In tercolum uium von Osten fehlte. Der Portiku s war damalsnur breit, bis an den Stylobat.

3. A uf demselben. nu r breiten S tu ckstylobaten ist,von der Ostwand, die Spur einer Backstemsäule von Durchm .

erhalte n : ein Rest einer älteren , durch die eben besprocheneemetzten Säulenreihe.

4. Endlich können wir noch fes tstellen , dass in noch äl tererZeit an der Stelle von geschlossene Räum e, Zimm er, vorhandenwaren . Wir entnehm en dies aus einer Reihe von Balkenlöchern inder Westwand, die einen oberen Fussboden in der Höhe vonbezeugsn . Da die Balken in der Längenrioh tung des jetzigen Portikus lagen , sich aber doch nicht über dessen ganze Länge erstrecken konnten, so setzen sie offenbar nordsüdliche Querwände,in die sie eingritl

'

en, voraus .Das höhere Al ter von 1 gegenüber 2 und 3 kann n icht wohl

in Frage ges tellt werden , da 2 bis zuletzt bestand und, wie bemerkt,

auch wei ter bes tehen sol lte, 1 aber oli'

enbar beseitigt wa r bis auf dienicht leicht zu beseitigsnde Halbeäule der Westwand. Sehr m erkwürdig ist dem gegenüber, dass. wie Not. 1 897 S. 28 berichtetwird , offen bar auf Grund einer Nachgrabung, die Regenrinn e derVorders eite (3) s ich unter der Erde über die Ecke hinaus bis an

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18 A. nu n

dem nördl ichen engeren Teil des Portikus entsprechende Stückjünger, nach 63 gebau t ist und bis zuletzt ohne Stuck war.

I n der Mitte des Gartens stehen dr ei grilne ach teclrige Säu len

(b. u nd Res te einer vierten. Ohne Zweifel tr ugen sie, wienoch in manchen Häusern Pompep s (Overbeck ‘ S. 305. 323. 375.Mitth . IX , 1 894, S. 5 1 ) eine Wein laube, un ter der man im Som

mer zu speisen pflegte ; ihr Fussboden , S igninum m it sehr einfachenLinienornamenten aus weissen Steinchen , ist grösstente ils zerstört.Nicht ganz in der Mitte, sonder n mehr nach vorn , l i egt in denBoden eingelassen ein e weisse runde Marmorplatte (Durchm.

mit erhöhtem Rande und ein em Loche in der Mitte, aus dem einWasserst rahl aufsteigen sollte ; die Bleiröh re ist un ter halb desLoches sichtbar. An der Platte haftende R este des Fussbodensbeweisen , dass dieser h ier eine Vertiefung hatte. Es war wohl dies,wenn hier das Tricl inium stand, der Platz des Tisches ; es komm tja auch vor, dass aus dem Tischfusse eines gemauerten Gartentricliniums ein Wassers trahl aufstieg, der natürl ich , wenn h ier gegessen werden sollte , du rch einen Hahn abgedreht wurde (Mitth .X , 1 895, S.

Zu beiden Seiten des Durchganges aus dem Portikus in denGarten stehen, die Brüstung abschl ies send, zwei gemauerte Basen ,von denen, wie die Beste der Leitungsröhren noch jetzt erkennenlassen, je eine Brun nenfigur einen \Vasserstrah l i n die Traufr innefallen liess. Und zwar stand au f der Basis lin ks ein kleiner Löwe(l. rechts ei n Hase (l. beide aus Bronze ; in derNähe fand s ich noch eine Bronzeschlange die auch als

Wasserspeier gedient hatte (N61. 1 897 S.Die Laube sol lte wohl nach 63 nicht hergestel lt werden. Denn

man bau te eben damals an die Rückwand des Ga rtens eine Aedicula, die in sie hinein vortri tt Mit dem Geballt freilich kam diesebei ihrer geringen Höhe nicht in Conflict, würde aber den Platzzur Au fs tellung des Tr iclin ium s al lzusehr verengt haben. In derAedicu la noch ohne Stuck steht ein can nellirtes Puteal ausweissem Marmor, zugedeckt m it einer grau en Marmorpla tte, auf

der eine Marmorstatuette stand. Diese, von geringer Arbeit, zeigtein e weibl iche Figur , wir können sie wohl eine Nymphe nennen(Not. S. bekleidet mit eng anl iegendem gegt1rteten Chiton undeinem Mantel. der, von der r. Hand über dem Schenkel des auf«

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a usoru sursenrs vor: m a n n rs s. vr 15 1 9

ges tütz ten l. Beines gehalten , auf diesem und auf dem Unterarmaufliegt und weiter h in ter den Rücken geht. Zur linken ein Baumstamm , auf dem ein Schlau ch l iegt, dessen Hals die 1. (mit Armband)hnlt. Der Unterarm ruht au f dem für einen Wasserst rahl du rchbohrten Schlauch. Vor dem Puteal steht am Boden ein kleinerrunder tragbarer Tuffaltar, m it.Stuck überzogen und ziem l ich reichund bun t ornamentirt. Ferner fand man hier, auf einer viereckigenZiegelplatte stehend, einen der in Pompej i n icht seltenen kleinenThonal täre für Rauchopfer in Gefärwform (Mitth . VII I , 1 893, S.hoch mit Feuerspuren auf der Oberfläche. Wen n diese, freil ichgan z provisorische Ausstattung der Aedicula einen Ku l tus bezeugt,so ist es doch sehr woh l möglich , dass , wie Not. S. 23 vermu tet wird ,hier eine der bekann ten Mosaikbru nnenn ischen beabs ichtigt war.

I n der Nähe der A edicula fand sich eine An zahl Figuren teilsaus gewöhnlichem Thon teils aus der i n Pompej i nicht seltenen

p. 29. Dressel A nn . d. Inst. 1 882 p. Sie sollten wohl zwischenden Pflanzen des Gartens stehen , wie die Th ierfiguren aus dem

gleichen aegyptischen Porzellan in der Casa del le neu e d’

a rgen to

(Mitth . VI I I , 1 893, S. es schein t aber dass sie nicht anihren Bestimmungsorten standen , sondern bei und z. T. i n derAed icula zusammengebäuft waren. Die Figu ren sind Not. p. 23 ff.genau und ausführl ich beschr ieben und z. T. abgebildet. Es s indfolgende :

Thonstatuette einer al ten Frau , abgeb. a. O. S. 24. Siesitzt auf einem Stuhl mit Lehne, bekleidet mit Chiton und Mantel ,so aber dass die Brus t frei bleibt. In der I. hält sie den unterenTeil einer Amphora ; dies e ist ih r zerbrochen und der obere Teilmit dem Deckel liegt am Boden neben ihrem 1. Fuss. Der Schm erzüber diesen Unfal l drückt sich sehr drastisch im Gesicht aus ;

klagend greift sie mit der r. Hand in die über das Ohr au f Schu lterund Brust unordentl ich herabhängenden Haare. Sehr natu ral istischist die Behandlung des alten Gesichtea , des oüenen H undes mit

wenigen Zähnen , der hängenden Brüste und der mageren Schenkel .Am Rücken ein Griff darüber das Brennloch . Höhe

2. Thonfigur eines Elephanten , abgeb. a. O. S. 25. A uf demm it einer Decke belegten Rücken trägt er einen viereckigen Turm .

An den Seitenüächen desselben ist du rch eingeri tzte Linien Qua

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20 A . a m

derben angedeutet ; ebenda in der Mitte je ein runder Sch ild undüber diesem ein kleines Fenster ; oben an jeder Ecke eine Zinne.Befestigt ist der Turm durch drei Ketten, welche von sechsRingen aus u nter dem Hals, unter dem Bauch und un ter den Hin ‘

terecheakeln durchlau fen . Vor dem Turm sitz t der Führer, ein

Neger ; er hält in der L. ein krummes Messer und füttert mit derB. den Elephan ten , der, um das ihm gereichte i n Empfangn ehmen . den Rüssel emporbiegt .

Die folgenden Figuren sind aus glasirter aegyptischerThonwanre.3. Die Gruppe von Kimon und Pero (Helbig Wandgem . 1376.

Sogliano Die gleiche Gru ppe aus gleichem Ma ter ial ist schoneinmal im Museum zu Neapel vorhanden . Hoch

4. Gefäss in Form eines Silen der auf ein em Schlauch ruhtu nd dessen Hals m it dem I. A rm um fasst ; der r. A rm , au f dem

Schenkel aufgestütz t, dient als Griff. Die Figur ist sehr unschön.H. 1.

5 . Gefäss in Form eines Habnes. A u f dem Rücken Hals zumEingiessen ; ein von dort zum Schwan z reichender Streifen dien teals Griff. A ls A nsgnss is t der Schnabel mit zwei Löchern durchbohrt . H. l.

6 . 7. Zwei Gefässe in Form einer s itzenden Ente. Haie und

Gr iff wie 5. L. und

8. Gefilss in Form einer Gans. Hals und Griff wie oben. A u fdem Rücken eine Schlange, deren Kopf rechts am Halse der Gansl iegt, u nd eine Eidechse. L.

R echts vom Durchgange aus dem Portikus s teht im Gartenein runder Marmortisch m it cannel lirtem Fuss , im Portiku s, wohln icht an seinem Platz, ein cannellirter Fuss für ein Marmorbeckeu ,durchboh rt für ein Wasserrohr. Im Garten fand sich noch eine marmom e S ilenmaske, epheubekrän zt, von edlen Formen , b. dader Mund durchbohrt is t, sollte sie wohl als Wasserspeier dienen.Fern er ein bärtiger Kopf aus v erl in hinten fla ch um i rgendwoangesetzt zu werden ; über der Stirn eine Reihe Locken , darübereine Binde ; lange Haare fal len auf die Schul tern ; es ist wohlein bärt iger Bacchus. R ebe Arbeit ; h. Ein kleiner Bron zeleuchte r (b . ein bronzenes Tintenfass und andere Kleinigkei ten.Ferner in t ein cannel lirter Bronzekandelaber (b. mit Epheu

kreuz au f dem Fuss (Not. 1 896 S . 1 67.

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ansons nu rsa n sr von r om an rs s . v r 15 2 1

Nördl ich von dem rech ten Gad enportikus l iegen zun ächst v ierkleine Z immer w x s a zu beiden Seiten des Corridors hinterihnen ein zweiter

,zum Posticum N. I führender Corridor u nd

jenseits desselben Wirtschaftsräum e.w .c s a waren nur c. hoch . R äume gleicher Höhe lagen

früher einm al , wie an der W.wand kenntlich , an der Stel l e desPortikus Ueber al len dies en Räum en l agen obere Räum e, zugänglich durch eine Treppe (N nach S) an der W .wand von y . Vonden u nteren Zimm ern waren an .z (l etzteres früher durch eine Thürmit dem Tr iclinium des Hauses N. 7 verbunden) klein e Cubicula ,w im zwei ten Stil m it vorwiegend rotem Grunde , a: in einer demdritten Stil verwandten Form auf weissem Gnmde gemalt ; er , seh rdürftig im letz ten Stil au f weissem Grunde gem al t, war ein seh rkleines Tricl inium ; ein solches soll te wohl nach 63 auch 3 werdenfrüher waren hier zwei kleine Kamm er n (dieZwischenwand im Gru ndriss angedeu tet). I n a finden sich folgende figürlich e Darstellungen.

1 , in der Mitte der Rückwand, b. h r. gem al t alsTafelbil d m it Holzrahmen und Thüren : Narciss bekrän zt, sitzt enface, di e Beine l ., sich auf die 1. Han d stü tzend ; die r., auf demmit ein em roten Tuch bedeckten Schenkel ruhend , halt zwei an dier. Schu lter gelehnte Jagdspiesse. Unten das Spiegelbild ; im Hintergrund Bäum e.

2. 3, au f den Seitenfeldern der Rückwand. S chwebeg ruppenvon Amor und Psyche, gering in der Ausführung, r eizvoll und neuin Composi tion u nd Bewegung.

2 , links, b. Er schwebt nach r. vorn ; sie ist von hintenherangekomm en u nd um schlingt ihn , den r. A rm u nter sein en r.A rm , den l. um seinen Hals l egend. Er wendet den Kopf zurücku nd küsst sie, indem er den r. A rm von unten um ihr Ges ichtlegt, dasselbe gewissermasssn einrahmend.

3, rechts , b . Sie schweben neben einander nach I. vomer halt in der L. das Rhyton , aus dem ein roter Stra hl auf dievon ihr i n der R. gehaltene flache gelbe Schale fällt.

4, in der Mitte der r . Wand, b. Schwebende F igur mitgrossen grünen Flügeln , langem fioletten Chiton mit blüulichemRand und grünem shawlartig flatternden Gewande. Sie schwebtnach 1. vorn, auf der R. eine flache gelbe Schal e mit Zweigen , inder gesenkten L. ein e klein e goldene Weinkanne.

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22 A. au s

5. Eingangswand, r. vom Eingang, h. c. Knabe oderjunger Mann an face, in gegürteter, weisser, von der r. Schul terherabgleitender Tunica m it den bekannten zwei schmalen roten ,von den S chultern abwärts gehenden Streifen, häl t in der L. einenKantharos, i n der gesenkten R. ein Simpu lum .

Man fand in di esem Zimm er zwei Bronzemsetten mit auflisgendem bewegl ichen Ringe, e ine dritte auf der eine tragische Maskemit ein em Stift befestigt ist (Du rchm. zwei Bronzecharn iere : also viel leicht Reste eines Schrankes. Ferner ein en Bronzekessel und eine Peters deren Gri ff in einen Widderkopf ausläuft

(Not. 1 896 S.A us dem Oberstock dieses Teils des Hauses stamm t wahr

schein lich ein eigentüm liches Thongerät, wie es in Pom pej i schonöfter gefunden worden ist : ein Halbcylinder , mit der Hohlseite

nach oben auf zwei Füssen stehend, an einem Ende geschlossenund hier mit einer Büste verz iert ; l. br. Not. 1896

S. 227. Meh rere ähn l iche Exemplare enthält das kleine Museumi n Pompej i. Die Form ist die einer Schöpfkelle, doch ist das Gerätwegen sein es Gewichtes für diesen Gebrauch einigermassen u nbe«quem . A us denselben O berräumen stammen wohl auch einigeGegens tände, die in den oberen Schichten beim Posticum I I gefunden wurden (N0 1. 1 896 S. eine Amphora m it Inschrift, ein igeGlasgefässe, e in Bronzelrandelaber, drei Bronzecharniere.

Von den Räumen nördl ich des aus dem Posticum I I zugäng«l ichen Corridors ,8 ist C die Küche, mit grossem Heerd, 7 derAbtritt. Von der Thür des Posticum fan den sich 1 1 gedrechselteBronzeornamente , Durchm . an der Bas is vorspringend(Not. 1 896 S. Innerhalb des Posticum fand s ich ein e Amphora mit Inschrift, 40 a zerosetten u nd eine hohe Bronzegloclre (a. O. S. 104, doch wohl zum Läu ten um Einlass zubegehren (vgl. un ten S. 30. 47. ein e weitere Amphora m it

Inschrift in 5 (Not. 1 897 S. Diese (Form X IV) scheint Honigenthal ten zu haben ; ich lese die leider undeutliche Inschrift :

M ELL A

. A T A

8 EX IV L I

S E n T IN I

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auss aannnemr von M enu rs s . v r re 23

A us der Nähe des Pos ticum stamm en wohl auch die unter dem24 Apri l 1 896 (Not. S. 204) verzeichneten Funde : ein Bronzokandelaber, ein Trinkglas und ein gläs ernes Salbenfläschchen.

Von den mancherlei Wandkritzeleien dieses Hauses (Not. 1 897S. 23 ff.) mögen hier folgende erwähnt werden.

1 . A uf dem r. Eingangspilaster des Tahlinums steht, di esemangewandt, i n dem roten Stuck des Sockels

M ° P V P I V S R V N V S

Das N is t schlecht geschrieben , kann aber, wie es da steht, nichtanders gelesen werden . Gemeint ist aber sicher der uns schon chen(S. 10) i n zwei Wahlprogramm en begegnete und an dieser Strassenoch weiter vorkomm ende M. P upius Rufus.

2 (Not. a. O. n . auf der Vorderwand des nördl ichen, engeren Teiles von s , in weissem Stuck :

A me s s rv s

3 (a. O. n. 40) 8 5 11V R LY l d. i . Ber y line.3 (a. 0 . 42) auf der Mittelsäule von 8 in rotem Stu ck

a irs rv s HY L A .

War etwa M. P upius R ufus der Herr dieses Hauses ? SeitFiorel li pflegt man ja den Hausherrn aus den S ignacula zu ersch l iessen ; indess deren drei in ein em Hause gefu nden müssen gegendies Kriterium m isstrau isch m achen. Pupius Rufus aber ist uns

schon bekann t aus den beiden Duum viratsprogrammen oben 8. 10.

Ein dri ttes steh t gleich r. Von der Thür N. 5 :

M ° PV PIVMnvrvw m -n -ow r

Ein viertes etwas weiterhin zwischen N. 7 und 8

M o P V P IV M ‘ R V FV

Und nicht n ur als Candidat, auch als Empfehlender komm ter eben hier vor, gleich r. von der Thür dieses Hauses :

A ED V -FA C IT

ID EM .PR O B A T

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24 A . zu m

Sein einziges schon früh er bekanntes Dunmviratsprogramm stand,wie schon 8. 10. bem erkt , i n derselben Strasse ; sein einziges Aedilitätsprogramm (O IL IV 1 42) freilich etwas weiter westl ich ander Westseite der I nsula VI 3. Der Fal l erinnert sehr an Ti . C landius Verne, dessen Nam e in eine der Säul en der C asa del C enten ario eingekratzt ist (Not. 1 880 S. während ringsum seineWahlprogramm e stan den .

N . 6 (Not. 1 897 S. 30Haus m it viersäul igem A trium in das die stark anstei

genden Fauces füh ren ; die Thür l iegt gleich an der Strasse. Siewar beschlagen m it eisernen Nägeln m it Bronzeköpfen , deren anverschiedenen Tagen im Gan zen 74 gefunden wurden ; au ch Reste

des Schlosses fanden s ich , und alle v ier Angeln , die oberen und

die u nteren (Not. 1 896 S. 229, 29 Mai) . Das kleine Impluviumist m it S igninum bekleidet, in das weisse Steinchen unregelm ässigeingelegt sind. I n demselben steht ein viereckiger thönerner Pfeil er,b. im Quadrat mit Basis und Kapitell, oben offen : ersollte wohl , m it einer Platte gedeckt, als tragbarer Altar dienen.A m hin teren Rande des Impluvium steht ein Tisch aus 8 Tra

vertin an dessen beiden Füssen der Vorderrand als Löwentatw

gebildet ist , die aber statt der gewöhnl ichen Flügel in ein Pflan

zenmotiv aus läuft ; die Arbeit ist gering. Zwischen den Tisch füssenstehen zwei kleine cylinderförm ige A l täre, der eine aus Tra

vettin b . der andere aus A labmster, b. A us dem

Impluvium Boss das Wasser u nte rirdisch au f die Strasse ; keinAbfluss in eine Cis terne : eine mit e in em Lavadeckel gesch lm ene

Cisterne am Fusse des Mauerpfeilers zwischen dem Tablinum

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26 A. mm

Es ist ganz klar, dass Ic und ursprüngl ich zusamm en eingrosses Zimm er waren. Dieses hatt e in der Mitte der Nordwandein Fens ter vom Boden, br. Höhe nicht erhal ten) auf m ;doch war dies Fenster n icht von A n fang an , sondern ist späte reZutat. I n der I. Wand. in der gan zen Länge des jetz igen findets ich die oft beobachtete Einhöhlung für die Schma lseite des Leotusmedius und die Langseite des imus . mit einer Erweiterung nach

oben am Fussende des l etzt eren : Beweis, dass hier das Fulcrumwar (Gött. Nachr. 1 896 S. Das Zimm er hatte eine feine und

sorgfäl tig ausgeführte W anddecoration letz ten Stil s auf schwarzemGrunde ; im A nschl uss an dieselbe, aber m it viel geringerer Sorgfal t, ist auch die Trennungswand bemal t. Folgende dr ei Bilders ind m ehr oder weniger erhal ten .

7 auf der Nordwand von Z, in der Mitte des u ngeteiltenZimmers , b. br. abgeb. Not. d. so. 1 897 S. 33. A ufeinem steinernen Sitze s i tzt ein Jüngling n . l der 1. Unterarml iegt auf dem Fels , an den eben hier ein langer Jagdspiess mitder Spitze nach u nten angelehn t ist ; auf dem Sitz , an seinenSchenkel gelehnt

'

, das kurze Schwert, un ten am Boden , an denSitz gelohn t, etwas weissliches, wie ein Köcher. Der Jüngling istnackt ausser einem zinnoherroten Gewande m it hlaugrauem Rande,welches dem 1. Unterarm als Unterlage dient und auf den Schenkelnl iegt, und Sandal en mit michem Riemenwerk. Der r. A rm ist

n icht sichtbar. Sein Kopf, mit ku rzem , krausen , dunkeln Haa r istnach 1. Artem is angewandt, die an seiner r . Seite sitzt, bekleidetmit hel lviolettem Chiton , grünem Mantel und hohen, weissl ichen,reich verz ierten Stiefeln . Sie sitzt nach l., hat aber den Oberkörperzurück, nach r., gewandt, so dass ihr Kopf im Profil ersch ein t.Sie fasst m it Daum en und Zeigefinger sein Kinn ; beide blickensich zärtlich in die Augen . Artem is hat im Haar ein grünes,goldgesticktu Diadem ; über ihrer r. Schul ter ist der Köchers ichtbar. Neben ihr steht Eros ; er stütz t den Kopf auf die r.Hand , indem er den Ellenbogen auf den Schenkel der Göttin setzt.auf dem auch der 1. Unterarm ruht, dessen Hand den Bogen derArtemis hält ; au f dem K0pfe hat er die Zackenkrone. Ein andererEros steht auf der Lehn e des S teinsitzes , stützt sich auf die 1.

Schul ter des Jünglings und blickt ihm neugierig von hinten insGesicht. lm Hintergründe ein Fe1s0nthor, durch das man auf

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aussm susonu vom m a n n rue. vr 15 27

entfernte Bäum e s ieht. Vielleicht ist die Vors tellung die, dass dieScene in einer Höhle vor sich geht ; in der Beleuchtu ng freil ichist diese Vorstellung n icht durchgeführ t.

Ich lasse unentschieden , ob es sich h ier um einen sons t unbekannten A rtemismythos handel t, etwa denselben , au f den sich dieBilder Helbig 253-255, Sogliano 1 1 9 bez iehen, oder ob Seleneund Endym ion gemeint sind, etwa im Anschluss an Darstellungenvon Aphrodite und Adonis.

8, Mitte der Os twand, Fragmen t : der I. Teil m it der unterenEcke, b. so weit erh. br. so weit erh. Links steht nachr. Artem is, in gelbem , kurzem Chiton m it violettem Rande und

grüner C hlamys. Diese, lang und aus fein em S toff, is t auf der r.Schul ter geheftelt ; dan n ist der auf die Brust fallende Teil engzusammen genommen und, den oberen Saum des Ch iton bedeckend.über die I. Schulter zurückgewcrfem der auf den Rücken fallendeTeil aber unter dem r. A rm dur ch, die Brust frei lassend, ebenfalls über die 1. Schu lter geworfen. So ist Hals u nd Unterleibbedeckt, Brust und r. A rm frei. Sie trägt Zackenkrone, Sandalen ,auf dem Rücken , über der r. Schu lter sichtbar, Köcher und Bogen ,an der r. Hand ein Armband. A u f dem r. Bein stehend legt sie

den I. Unterschenkel über den r., nur „mit der Fussspit2e den Boden

berührend. Der r. A rm ist , leicht gekrümm t, an den r. Schenkelgelegt ; mit der 1. Hand stützt sie sich , i n der Höhe der Schul ter ,au f einen auf den Boden ges tellten Speer. Sie bl ickt mit, wie esscheint, ernsthaftem u nd etwas trübem Ausdruck au f die r. überzwei Stufen auf einem Th ron sitzende , m it rotem Gewand und

Sandalen bekleidete männl iche Gestalt Von dies er , die, wie es

schein t, halb nach 1. gewandt war, sind nu r die Füsse erhal ten ,der I. auf der ersten, der r. auf der zweiten Stufe. Es war wohlZeus. Vgl. Sogliano 647.

9 , Mitte der Westwand von A: ; nur der untere Teil erhalten ;h. so weit erh. br. L. die braunen Füsse einer mit lan

gem rotg rün sch ill ernden Gewande bekleideten sitzenden Figur, i nSandalen mit reich em Riemenwerk , auf einem Tiger. oder Pantherfell . R. daneben l i egt eine Keu le, wie es scheint, mit demoberen, dünn eren Ende auf den schweren vergoldeten Thron gestützt.R ., über zwei Stufen , der u ntere Teil ein er weiblichen , wie es

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28 a . man

scheint auch s itzen den Ges tal t ; un ter dem violette n Gewande komm te in gelber Schuh zum Vorschein . — Herakl es und Omphale ?

Der Gang Ic führt weiter i n den kleinen , Küche u nd Abtrittenthal tenden Hof zu. Die Nordhäl fte von m war näm lich bedecktvon ein em nach S . geneigten Dach , dessen u n terer Rand in derHöhe von von einem viereckigen Pfeiler ges tütz t war. Unterdiesem war in der N0 .ecke der Abtritt, weiter 1. der Heerd , vomAbtri tt getrennt durch ein e hohe Mauer, die dann , 1. umbiegend, nu dem Pfeiler endigt (8. den Plan) .

A us der Küche gelangt man weiter in den Stal l n . An dieNordwand ist, nur das westliche Ende frei lass end , dieKrippe angemauert, in der gewöhnl ichen Form : eine brei teAu fmauerung (die Höhe ist noch n icht kenntl ich) an deren Vorderkan te ein Brett, dessen Spur an der Ostwand deutlich ist, schrägaufstan d.

Die Fussböden sind überall von der geringsten Qualität : Stuckm asse, i n die m it u nregelmü sigen Marmorstüclren allerl ei roheMus ter eingelegt sind. Der von 1 ist noch nicht sichtbar, ist aberohne Zweifel dem von A: gleich : S ign in um mit unregelmäss igenMarmorstücken.

Die oberen Teile des Hauses können m it zieml icher Sicherheitso, wie un ser Längensch nitt zeigt, reconst r uirt werden . Gegeben is tdie Höhe der m it Antepagm en ta verkleideten Hausthür, dieder Räume vor dem Atrium und des Fussboden:3 der über ihnenl iegenden ; dieser ist bei in d deutl ich kennbar. Deu tl ichsind ferner die Balkenlöcher des oberen Umganges über dem Atrium ,

dessen Fu ssboden etwa bei liegen mochte, so dass man in

die Räum e über a c a! über zwei Stufen hinabsti eg. Der obereTeil des Atrium s, mit den vier in das Impluvium blickenden Feustern , is t nach Analogie des besser erhal tenen Hauses N. 8 angenommen werden. Hinter dem Atrium ist 6 hoch bis zum Ansatzder Vemchalung, m it dieser etwa der obere Fussboden konn tebei sein, eher etwas höher. Zu dem Raum über h ist die

Treppe ganz erhal ten. Oben au f dem Absatz ist eine Stu fe in derDiagona le ; sie beweist, dass man erst noch über eine weitere Stufein das Zimmer stieg ; denn hätte es s ich von der obersten der NS.stu fen nur noch um eine wei tere Stufe gehandel t, so hätte man

doch di ese in die Thür gelegt un d die unbequem e Diagonalstufe

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A USGM BUNGEN VON P ° M PEJI INS . V I 1 5 29

verm ieden. A u f diese Weise erhalten wir für den oberen Fussbodenüber Im Tablinum reichen die grossen Felder der Wand.decoration bis sie sind hoch . Nehmen wir an dass derobere Wandteil 2 l3 derselben betrug (dies ist das gewöhnl ichsteVerhältniss) , so kommen w ir auf Der obere Fussboden konntealso etwas höher als l iegen. Es lagen also al le diese oberenRäum e ziem lich , wir dür fen wohl annehmen ganz im N iveau desUmganges über dem Atrium . I n Betreff der Dächer ergiebt sichaus den Höhenverhä ltnissen als das ein fachste und natürlichete,

dass die Räum e vor u nd hinter dem Atrium auf dieses geneigtwaren. Für die hinteren Teile ist zu beachten, dass der kleine Hofi keine Regen rinne hat ; er hat ein dürftiges Paviment aus ein erS tuckmasse mit einem einfachen, aus Mosaiksteinohen un d Mar

morstücken gebildeten Muster. Also hierher fiel wohl kein Wasserdas Dach über k und der Treppe war vielleicht auf den Gartendes Hauses N. 5 geneigt, vielleicht auch gegen das Atrium ,

wenndiese Räum e höher waren als die über 6 g. Das Dach von Icwar oh ne Zweifel nach 171 geneigt.

Man gelangte i n die oberen R äum e über eine Treppe, dieaus der r. Vordereclre des Atriums an fangs i n den Raum über dführte. Später wurde diese O effnung vermauert und die Treppe ander rechten Wand des Atr iums nach W in den oberen Umgangüber dem Atrium geführt.

Es fehlt auch hier nicht an Wandlrritzeleien (Not. S.Links vom Zugang zur Treppe bei 1 lesen wir :

A M PL IaT A

2. V IIN V S

3. X A N T HV S

4, auf der r. Wand der Treppe : IN C IT A

'

I'

V S

L I BE LX X X X

5. auf der Eingangswand des kleinen Raumes unter der Treppe

C 0 R N ELrA . HELEM

A MA TV R as .nvro

Ob M. Pupius Ru fus gemeint ist, und es sich hier um ein Liebesverhältniss zwischen zwei Nachbarn h andelt ?

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30 A. mm

Mancher l ei Gegenstände wurden auch i n diesem Hause gefunden, in besonders grosser Zahl im Atrium und in und vor derHausthür : es scheint, dass die Bewohner sie h ier zusammenge

tragen hatten um sie auf der Fluch t m i tzunehm en. Und wenn wirunter den vor der Thür gefundenen Dingen (Not. 1 896 S. 229 ,296) auch Reste von Pferdeschmuck finden eine Fibu la mitAnhängseln , dr ei Bronzehemhiüge von Scheuklappen, m it je einemPegasu s in Relief verz iert, dazu noch andere Bronzm ste, die auchwohl Pferdeschmnck sein können so läge ja, zumal das Hausauch einen Stall enthäl t, der Gedanke nahe, es sei ein Wagen zurFlucht bereit gewesen aber nicht zur Abfahrt gekomm en. Aberfreil ich hätten dann doch Reste des Wagens selbst und die Knochender Zugtiere gefunden werden müssen . Man fand ausserdem nochvor und in dem Eingangs einen kleinen Thonurceua mit der häutigen Inschrift :

L I O__V A M EN

O P T IM V M

und in senkrechter Richtung : C O N H A R I S

Der erste Buchstabe dieser letzteren Inschrift kann al lenfalls auchsein. Zwei bronzene Kochtöpfe. deren einer auf dem Griff

eine schlecht lesbar e Marke tragt. Ich las

P ER O BE II HÄ C J

Sogliano las : T I R 0 8 :m m m m Eine sogen. Lagoena, auch aus

Bronze ; eine bron zene, hohe Glocke (zum Läuten an derThür ? Vgl . oben S. zwei eiserne Dreifüsse.

Die im Atr ium gefunden en Gegenstände (Not. 1 896 S. 297)lagen z. T. im Imßuvium . Man fand hier drei Deckplatten vonSch lössern und noch ein k leines Schloss , zwei Charn iere und eineReu tte an der ein Ring h ängt , alles von Bronze : doch woh l Restevon einem oder m ehreren geschlossenen Kasten . Ferner einen h ronzenen Kochtopf, ein Trinkglas , einen Tell er un d eine Schüssel auchaus Glas, ein e Lampe aus aretinischer Thonwaare, zwei s ilbern eArmbänder, ein kleines cylinderförmiges S ilbergefäss mit Deckel

(h. Durchm . einen Gam sol in den ein Füllhorngeschnitten ist. Endlich eine M phora mit der nicht neuen InschriftM A PKO Y.

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z usc aa som m vor: non eu r rs s . v r 1 5 81

Im Atrium fand sich ausserdem ein zweites kleines cyl inderförm iges S ilbergefäss (h. Durchm . hübsch verz iertmit an Bukran ien hängenden Guirlanden und einer Rose tte auf

dem Deckel. Ferner zwei S ignaoula :1 . N III a u f

N — A R D I auf dem Sch ilde ein Gefäss .C A -

A E S I

\A LEN T S A . Caesz'

Valen l is ; auf dem Schilde einGefäße. Eine bronzene Sacknadel , ein Carneol mit Darstellungeines h ugbärtigen Silen in bis auf die Knie reichendem Gewande,ges tütz t m it der R. au f einen dicken Stock. Das Ges icht, aus dun klerer Schicht. macht den Eindruck einer Maske, an die er diel. Hand legt. Endl ich ein Urceus, der Garnm enthal ten hattevon der I nschrift war nu r G(ari) F(los) lesbar u nd drei Amphorenmit Inschriften . Zwei derselben s ind unverständl ich ; die dritte

(Form VII I) :T I H

KA ° C € A

rührt wohl von einem Ti . C laudius Selenens her.Weiter einwärts (in e oder fand man ein e Bronzepatera,

ein Bronzecharnier u nd sieben Glasgofässe verschiedener Form ; inferner (N0 1. 1 896 S. 372) zwei elliptische Bleigewichte, eine

Amphora und den Hals einer zweiten. Die Inschrift der Amphoraist unverständl ich ; au f dem Halse steht :

vr

IN vsvs

P B B

In der Küche m fan d sich ein bronzener Kochtopf, ein Schloss unddas Schild eines zweiten , eine Fibula (a. O. S.

Es scheint, dass auch in den obéren Räum en Funde gemachtwurden. Wenigstens wird berichtet, dass nördlich vom Atrium N. 5

in den oberen Schichten gefunden wu rde: ein e Amphora (Form X )m it der Inschrift

C H M £

eine aretiniach e Schüssel m it der Marke G ER M N IO F (O IL X8055

, eine grün glasirie zweiflamm ige Lampe, verziert m it

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32 A . ”A U

zwei Pferdeköpfen und einem (weibl ichen K0pf eine einfachezweiflamm ige Thonlampe ; ein runder kuöcherner Löffel (w chlear ) ;eine Bronzetibula und eine Kupfermünze (Not. 1896 S. 50,

A us den oberen Räum en der rückwärtigen Teile d es Hauseswerden wohl die Gegenstände stamm en , die nach Not. 1 896 S. 204

(28 April) östlich der rückwärtigen Teile des Hauses N. 5 gefundenwu rden : allerle i Bronzestücke, die als Beschlag, Griffe und Füssei rgend einem Möbel angehört zu haben scheinen ; eine m it einemPegasus in Rel ief verzierte Bronzeplatte X mit

Löchern ringsum um auf Pferdegeschirr (Scheuklappe) aufgehäh tzu werden ; eine Lampe aus aretinischer Thonwaare.

N. 7. 8. (Not. d. sc. 1 897 S. 34Klein es Haus : tuscan isches Atrium mit Räum en vorn und

hinten, au s dem m an l . in einen vor einem kleinen Garten liegenden Portikus gelangt, auf den sich von der Strassenseite zweiRäum e öffnen. Beschädigungen im Jahre 63 und darau f gefolgteAusbesserungen sind nur in Ic (unten S. 37) zu constatiren ; im

übrigen ist das Haus m it seinen Malereien, letzten Stils aber aus

der Zeit vor 63, gut erhalten.Durch die zweiflügelige Thür gleich an der Strasse gelangenin die leicht ansteigenden Fauces b. Die Ecken zwischen diesen

0 Nf«_M r .

und dem Atrium d s ind gegen die Fauces als Pilaster gebildet ;vermu tl ich einst au ch gegen das Atrium , doch sind hier die Pilaster beseitigt worden , spätestens bei der letzten Umgestaltung zurZeit des letzten Stils. Unm ittelbar vor diesen Pilas tern ist in jederFauceswand ein Loch gan z u nten am Boden. Wir erkennen hier dieSpur eines in etwas anderer Weise öfter vorkommenden Thürverschlusses : i n diese Löcher wurde ein Querballren gelegt ; ein an

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34 a . u m

Zimm er 9 m it Fenster auf den Garten , ein kleines Speisez imm er.Hinter diesem das kleine Schlafzimm er auch m it Fens ter au fden Garten ; die Bettn ische, im N, hat ein e Verschalung m it ‚derA re von N nach S. das übr ige ist flach gedeckt. Ueber Verschalung und Decke aber ist das Tonnengewölbe erhalten , das inFortsetzung von c das Ganze bedeckt. Und zwar sind die Versch alung der Bettn ische u nd die flache Decke späterer Zusatz ; mans ieht deu tlich, wie einst das Zimm er bis an die höhere Wölbungreichte , mit einem Fenster i n der Südostecke gleich über demAnsatz derselben .

R. n eben 8 f ist g die Küche. Gleich r. der Abtri tt übereiner Senkgrube, dann der Hemd u nd über ihm i n der Wan d diekleine Larennische. Zwischen Abtritt und Heard ist i n der 'Wandein e senkrechte Thonröh renleitung angebracht (Durchm . im

Lichten) : vermu tl ich liess hier das Wasser des Daches der Küchezusamm en u nd wurde von hier au f die Strasse geleite t (s . u nten8. Hinte r der Küche noch ein kleiner Raum mit Zwischenboden bei

Ueber c waren entsprechende O berzimm er : erhalten sinddie Fussböden, Teil e der Südwan d un d der Zwischenwand m it derVerbindungsthür . Ueber der Küche 9 schwer li ch ; denn da sie keineAussenwand hat, war es wohl unvermeidlich, ihr eine Deckenöü

nung

zu geben. Diese konnte am passends ten über dem Abtritt sein ,

der durch ein eigenes kleines Dach geschützt war. Dann war dasDach gegen diese O eü‘

nung geneigt u nd das Regenwas ser konn tean ihrem Rande entlang an ihre NW.ecke geleitet werden un d

hier in die erwähn te Leitung fliessen .Da a c e f g h noch n icht ganz ausgegraben si nd, so bleibt

u ns icher, wie die oberen Räume über 3 zugänglich waren. A usgeschlossen ist eine aus den Räum en über a b c hinüberführ endeGallerie, von der die bis über die betreffende Höhe erhaltenenA triumswünde Spu ren zeigen müssten . Das wahrscheinl ichste istwohl eine Treppe an der Südwand von g.

Atrium und Fauces haben ein en Fussboden aus schwarzerS tuckmaase m it Reihen weisser Steinchen . An der Rücksei te desAtriums, gleich rechts von e, ist eine C isternenötl’nung mit Lavadeckel , ohne Puteal. Ohn e Zweifel erh iel t diese Cis terne in frühererZeit das Wasser des Impluvium ; i n der letz ten Zeit aber nicht

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a usc az sus ear: vor: neu em rs s . v r 15 35

m ehr ; es liess nur aus der r. Vorder ecke auf die Strasse. Dieseu n teri rdische Leitung mündet ein in eine andere, an der Lückeim Fussboden kenntliche, die aus der Küche wohl das durch dieerwähnte Thonröhrenleitung herabflieeesnde Wasser auf die Strasse

Die Wän de der Fauces haben über einem ganz niedrigenschwarzen So ckel je zwei schwarze Felder. Ueber diesen ist

'

der

weisse Grund durch schwarze Linien in liegende Rechtecke geteiltund i n jedes derselben m it roten Linien ein klein eres Rechteckeingeschrieben : eine Erin nerung an die im ersten u nd zweiten Stilnachgeahm ten Quadern m it Saumschlag. A m A trium über sehwarzem Sockel grosse rote Felder mit je einem Vogel in der M itte ;der obere Teil wie in den Fauces. Eine einfache Decoration letztenStils auf weissem Grunde hat e ; in der Mitte der Felder kleineMalereien : ein Hun d der ein R eh verfolgt, ein anderer, der einähnl iches Thi er von vorn anbellt ; i n der Lünette Hippokampos

und Delphine. A eh nlich auch f in der Mitte der Felder dreimalein fliegend0r Schwan , der ein langes Band im Schnabel , an denFüssen und über den Flügeln trägt, viermal ei n Hirsch in der oftwi ederholten halbsitzenden Stellung, mit langem Band um denLeib, zweim al, an der Fensterwaud, ein n icht näher zu definirendergelber Vogel, der auch ein Band an den Füssen und im Schna

bel trägt.Durch eine Thür am Atrium komm en wir i n den Garten

portikus Er ist, mit seinen Ziegslsäulsn , zieml ich jungen U rsprunges. Es waren ur sprünglich drei Säulen und zweiHalhsäulen. dann. nachErbauung des kleinenZimmers zwei Säu l enund zwei Halbsäu len ,

gelb m it rotem Sockel.Nur das zunächst anliegende Intercolum «

nium ist durch eineBrüstung geschlossen . Der Portikus ist im letzten Stil auf weisssmGrunde gemal t ; der horizontale A bschluss der Schm alwände beweist,dass er flach gedeckt war und eine Terrasse trug, die zugänglich

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36 a. man

war aus den Zimm ern über I:, zu denen von der Strasse in I:ein e besonders Treppe N. 7 führte : es war also dies eine besonders verm ietete kl eine Wohnung.

Das kleine, weit geöü'

nete Zimmer zu können wir als Sommercubiculum bezeichnen ; es ist hoch Eigentüm l ich war seineDecke gebildet : eine flache Verschalung, mit der A r e vom Eingangauf die Rückwand, die aber n icht auf den Seitenwänden aufsetzte,sondern etwas einwärts, so dass jederssits ein Streifen horizontalerDecke bli eb. Ausserdem aber lief über dem Eingang, sich gegendas I nnere senkend, ein halbes Tonnmgswölbe, etwa breitund ziem lich ebenso hoch, in welches die Hauptverschalung nachArt eines Kreuzgswölbs3 einmündete. Ein kleines Fenster öffnetsich auf den Garten n , ein noch kleineres, schräg nach 8 durchdie Wand gebrochen , au f den engen Raum zwischen Ic u nd m , in

dem wohl ein Diener schlief.ist ein ziem lich geräumiges Speisezimm er, hoch bis

zum A nsa tz der flachen Verschalung, deren A r s vom Eingang au f

die Rückwand l iegt. Von der Malerei in Ic und m soll weiter un »

ten die Rede sein . Dagegen ist f ein vernachlässigter R aum , oh m

anders Wanddecoration als durch schwarze Linien gebildete Recht

ecke oh ne Sockel gleich am Boden , b. Von i nur durch einedünne Fachverkmausr getrennt führte in h eine Treppe direct vonder S trasse in Räum e über k l m.

Im Garten ist in der r. Vorderecke das Thonputeal einerC isterne, die das Regenwasser von i Ic m erhielt An der Rückwand die zierliche Larsnaedicula : auf hohem Unterbau , der einegewölbte Nische enthäl t, stehen vier Säulchsn , die beiden äusaer

steu gelb, die inneren rot, m it weiterem mittl eren Intercolumu ium .

Usher dies em ist das Gebälk gelb über bun tem Eierstabunterbrechen u nd auf den Enden der beiden seitlichen Stücken einBogen au fgesetzt, der in das durch ein violett-weisses Wellenm

namen t und ein kleines fast ganz zerstörtes Ges ims abgeschlossen eblaue Tym pan on hineinreich t.

Mitten im Garten steht ein Marmortisch , h. (abgeb.

N0 1. 1897 S. Der Fuss ist gebildet als Löwentatzs , dieoben in einen Pflanzenkelch endigt, aus dem der Oberkörper einesnu r mit einem um die London gebundenen Gewande bekleidetenSilen hervorragt, der in seinen Armen das in Windeln gehül lte

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ausoa anunonrs vor: w enn rs s. vr 1 5 37

Bacchuskind trägt un d zärtl ich auf dasselbe herabwhaut ; das Kindhat ein Diadem um das Haar, eine Haarflechte auf dem Scheitel.Die Platte, ruht auf einem viereckigen, hinter demSilen aus dem Kelch au fregenden Pfeiler.

Dass über Ic O berzimmer waren , ist zu schl i essen aus derTreppe N. 7 : ein e klein e Wohnung von mindestens zwei Zimmern. Ueber war schwerlich nur eine u nbede ckte Tsrrasse ;denn so würde die brei te Traufrinne kaum zu er klären seinman würde doch die Brüs tung gegen den Garten durchbohrt undso an einem Punkte das Wasser der C isterno zugeführ t haben. Zweifs lhaft bleibt, ob nur die Terrasse dur ch ein auf Säul en oder Pfei«lern ruhendes Dach geschützt, oder ob hier obere Zimm er waren.Beides ist möglich, ersten s i n unserer R econstructien angenomm en.

Die Wandmalerei in I: l m , vierten Stils auf weissem Grunde, ist gleichartig und zusamm engehörig. Dass sie äl ter ist als63 n . C hr., ergiebt s ich aus der Südwand von k, die, ohne Zweifeldurch das Erdbeben beschädigt, nachher n ur rohen S tuckbewurferhal ten hat. Es sind die gewöhnl ichen Motive dieses Stils : phantastisch s Ar ch i tekturen in Gelb, O rnamentstrsifen , C andelabsr , Guitlandsn, Tiere und Vögel, alles etwas schwer und unbeholfsn , wienicht sel ten au f äl teren Wänden dieses Stils. A n flgürlichen Darstellungen ist folgendes zu bemerken.

1 -3 in Ic.

1 , Mitte der i. Wand, h. br. (abgeb. N01. 1 897

S. 36 ) Perseus, Andromede das Modusenhanpt zeigend. S ie sitzenan einem Bachs . L. Perseus , nackt, m it grünen Flügeln an Kopfund Füssen ; er si tz t, au f den Ellenbogen gestützt, mit denFüssen l. ; der r. ist beträchtlich höher auf einen Stein gesetzt,an dem 1. un ten die Harps lehnt ; die Stel lung ist einigermassenunschön . Mit der r. erhebt er das Medusenhaupt über sein en Kopf,so dass das Spiegelbild rm Wasser erscheint. R. Andromeda , vollständig bekleidet m it langem gelben Chiton und shawlartigem

grünen Gewande, das von I. nach r. qu er über die Brust herabgeht, mit Diadem in dem kurzen krausen blonden Haar ; sie

sitzt mit den Füssen nach r. und legt die 1. Ha nd auf denSchenkel, die r. auf die 1. Sch ul ter des Perseus ; ihr Bl ick ist nachger ichtet, nicht auf das Spiegelbild. Hin tergru nd Felsen und

Bäum s. Ausführung sehr gering. C olorit blass und wirkungslos

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38 a . m e

2, Mitte der Rückwand, b. hr. Paris und Helena.L. Paris, nackt bis auf die auf der r. Schulter gehsftslts rote

C h lamys._

Er steht au f dem 1. Fuss , der r. Un terschenkel istkreu zweis über den 1. gelegt, so dass der Fuss nur m it der Spitzeden Boden berüh rt, der

' r. Ellbogen auf‚eine Bas is gestütz t, au f

der ein Zipfel der C hlamys l iegt. Der Kopf, mit kurzem krausenblonden Haar ist etwas gesenkt ; er blickt, wie nachdenklich oderverl egen , nach r.. n icht au f Helena, die r. steht an einer Bas iswie die auf die sich Paris stütz t. Sie steht au f dem r. Fusss , halbnach l. ; das Bein ist gehoben , so dass der Fuss nur mit der

Spitze den Boden berüh rt, um zwischen den Schenkeln das Gewandrot mit bläulich sm Rande zu halten , das sie vom O berkör

per entfernt hat und m it beiden Händen über Kopf u nd l . Schulter hält, so dass es ihrem nack ten Körper als Hin tergru nd dien t.Sie trägt ein Ha lsband u nd im Haar ein goldenes Diadem , bl icktnach vorn , nicht auf Paris. Zwischen beiden Eros. Er steht auf

dem 1. Fuss , den r. Un terschenkel über den gekreuzt. nackt bisau f die auf den Rücken und über den auf die Hüfte gestützten l.Unterarm fa llende grüne Chlamys. Er hält in der R. den auf denBoden ges tützten Bogen u nd einen Pfeil , un d blickt hinauf zu Be.lena. In der Mitte des Hin te rgrundss eine Säule, von der nach jederSei te bis zum R ande des Bildes ein weisser Vorhang gespanntist. Ausführung gering ; Farbe verderben u nd schwärzl ich . DieBeziehu ng au f Par is und Hel ena ergiebt sich aus Sogliano 569,wo Paris durch das Kostüm gekenn zeichnet ist.

3, auf den S eiten feldern , Eroten, hoch c . L . Wand 1trägt au f der B. ein en Teller mit Laub, auf der Schu l ter daskegelförm ige C ultusobject. L . Wand r. : trägt auf dem Nacken , esm it der L . haltend, ein Fül lhorn , i n der vorgestreck ten R. Zweige.Rückwand l . : bläs t die Syrien und tr ägt in der R . ein Bodum .

Rückwand r. : trägt auf der r. Schul ter eine grosse Keule, die erauch m it der 1. Hand stützt.

4, über 1 , eines der bekannten kleinen m it wen ig Str ichenh ingewerfeuen Landscha ftsbildsr, b br. Ein Fluss , 1.eine z. T. bedeckte Brücke, jensei ts Pertiken und andere Gebäude.A u f dem Flusse zwei Barken mit Ruderern . auf der Brücke zweiMänner, von denen einer, nahe dem jenseitigen Ufer, m it einerS tange lebhafte Bewegungen macht, wie es schein t m it Bezug au f

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ause u nus errrs von ren nen rs s. v r 15 39

die Barken , um sie entweder am Landau zu hindern oder ihnendabe i zu helfen . Das Ganze scheint eine Nachtlandschaft zu sein ,mit nu r tei lweiser hel ler Beleuchtung durch ein vorn , auss erhalbdes Bildes befindlichss Feuer.

5 — 8 in m. Die ganzen Wände sind hier eingenommen von einerphan tas tischen A rchitektur au f weiesem Grunde, die nur i n derMitte ein Feld freilässt ; dieses enthäl t auf der r. und Rückwandje eine F igur. Aus führung gering, Farben blass.

5 , Mitte der Rückwand, b. Bacchus steht halb nach Lnackt ausser der roten C hlamys, die, au f der 1. Schu l ter ruhendauf den Rücken und von da über den gehobenen l. Unterarm fällt.Die erhobene 1. Hand hält den auf dem Boden stehenden Thyrsus , die gesenkte R. giesst Wein aus dem Kantharos , ohn e Zweifeldem Panther, der aber verblieben ist. Ein Kranz aus Wein oder

Eph eublättern umgiebt das lang und kraus au f die Schu l tern fallends blonde Ba r.

6 , M itte der r. Wand, h. Aphrodite , fast von vom , nur

wenig nach l ., stehend, nackt, mit goldenen Ringen an Armen undFussgslsnken, einem m it einem dunkeln Stein gezierten Ring um

jeden Oberarm , zwei Halsbändern das eine aus durch eineKette verbundenen runden Gegenständen (Bull en ?) bes tehend, dasanders mit Bomm eln der bekannten auf der Brust gekrsuztsnKette und ein em Diadem . Beide Hände sind erhoben und hal teni n gan z gleicher Bewegung je die Häl fte des gla tt vom Hinterkopffallenden rötlichen Heeres .

7. Das Mittelfeld der 1. Wand ist von einem klein en Fensterdurchbrochen , daher hier keine Figur, sondern ein klein es Bild ,in. br. schlecht erhal ten : zwei Amorsn an einem geö ti

netsu Schmuckkasten . Beide s in d nackt und bekränzt ; der zu r 1.trägt die au f der Brust gekreuzte Kette, bei dem zu r r. ist diesnicht kenntl ich . Erster er bückt sich n ach r. und fasst mit der R.

eine noch im Kasten befindliche goldene Peters ; der ander e stehtaufrecht nach 1. und häl t in der L. einen Spiegel , violett m itblauem Bands und Grill es scheint, dass er sich darin spiegelt,doch ist d ies bei der schlech ten Erhaltung nicht klar.

8. Endlich auf der Rückwan d r. und 1. je eines j ener kleinenLandschaftsbilder , b. hr. I. eine Brücke m it hinüber

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40 a . war:

gehenden Personen ; r. ein Sacel lum m it A doranten ‚ r. davon eineBrücke und auf dem Fluss eine Burke.

Von Funden in diesem Hause ist wenig zu ber ichten , da bisjetzt nu r Atrium , Portikus und Garten vol lständig ausgegrabeu s ind.Im A trium fanden sich (Not. 1 896 S. 583) drei Bronzegefasse(Kochtopf, Ku chenform , Eim er) , neun Glasflasch eu und noch einGlasgel

äss , ein kleines B leigefäss und ein Thougefäss (Form IX,

aber nur ein Henkel) mit der Inschrift :

FA EC V L A A M IN EA M V S A E

A B V A IU A P 0‘ I' I T A

Im Portikus (a. O. S. 475, 588 ) ein Eim er, zwei Pfannen, einDeckel , zwei in Masken auslan fende Gefäseh enkel, alles dies aus

Bronze ; eine Amphora (Form ähnlich wie XI I) mit der Inschri ftam Hals :

weiter untenM ° FA B I ° EV P O R I

C N ID IV M

unter dem einen Henkel

So nach Sogliano’

s Abschrift. A ls ich das Gefäss sah , war der obereTeil der gri echischen und der grösste Teil der lateinischen Inschrift,so wie die am Henkel unlesbar geworden. Doch schien mir i n dergri ech ischen der erste Buchstabe Z. 3 A zu sein . Im Garten u

(a. O. S. 534) eine Bronzepatera , der en Grin’ i n einen Hundskopf

endet, u nd noch ein Bronzegefäss, und eine Amphora (Form XII)m it Inschrift :

A n o )xh wm o r

au f der anderen Seite, m it roter Farbe

Ä D s rs

Endlich ein Spiegeln aus Bronze (N0 1. 1 897 S.In der n icht ganz ausgegrabenen Küche 9 wu rden doch zwei

Bronzekessel gefunden , davon einer mit Deckel (Not. 1896 S.

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42 A. mm

vium und dieser Teil des Raumes unbedeckt. R. in g führte eineTreppe in einen Raum über h , dessen Fussbodeu in der Höhevon lag, aber nicht ganz h bedeckte, sondern 1. einen

breiten Streifen freiliess . Hier ist in der I. Hinterecke der sehrklein e Heerd : es scheint also dass über diesem eine O etl'nung fürden Rauch war. In 9 und h s teht je ein prim itiver Kochapparat.bestehend aus je zwei Amphoren , denen Hals und

' Schu lterstückabgeschlageu ist ; die un tere en th ielt das Feuer und hat im Bauchein viereckiges Loch, um diesem Zug zu geben , die andere ist alsKochgesch i rr darüber gestellt. Dergleichen Appara te s ind in Pompej i n icht selten. Endlich war r. vom Atrium noch der exedraoder tablinumartige Raum 6 .

Das Haus hatte vol lständigen Oberstock, dessen Centrum einoberer R aum über dem Atr ium war, der, wie unser Grun drisszeigt, durch eine Treppe an der Wand ersti egen wu rde ; seinFussbodeu lag bei c. Er war bedeckt. A uf den vier Säul en

(erhalten nur der Ziegelkern , der keinerlei Kapitell andeu tet) , lagein Holzarchitrav ; auf dies em ist eine Mauer aufgefüh rt, in deran jeder Seite eine breite, fensterartige O effnung angebracht ist.Diese Mau er ist an der höchsten Stelle bis über der unterenFläche des Architrave, ni rgends aber bis zum Sturz der Fensteröffnungen erhalten ; doch führt die Form dieser O effnuugeu , dieganz gleichartige Beschaffenheit der Brüstung unter und der Mauerneben ihnen , zweifel los darauf, dass es eben Fensteröfi‘

uuugen,

n icht O eti'

nnngeu zwischen Pfeilern sind, dass also über ihnen n ichtunm ittelbar die das Dach tragenden Balken lagen , sondern erstnoch die Mauer sich fortsetzte. Da der obere R aum doch mehrals mannshoch sein m usste, so ist i n unserer Restauration eine

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a usn aa s urvosrc vos m u s ru r rs s. v r rs 43

Höhe von reichl ich über dem Architrav, etwa überdem Fussbodeu angenomm en ; es ist aber l eicht mögl ich, dasssie grösser war.

A u f diesen oberen Umgang führte noch eine zweite Treppe ander Südwand des Ladens N. 1 0. Da es n icht wahrscheinlich ist,dass beide Treppen gleichzeitig bes tanden , so is t wohl anzunehmen ,dass , als diese letztere gemacht wurde, man die im Atrium beseitigte u nd der Obers tock n un separat verm ietet werden sollte.

Ueber a b 0 war nur ein einziger O ben aum , zugänglich aus

der Nordostecke des Atr iums ; dieWände, mit Ziegelstn ck bekleidet,sind nirgends bis zur Fensterhöhe erhalten . I n gleicher Höhe lageine Balkeudecke auch über es ist also wahrscheinl ich , dassauch hier ein O berzirumer war. Endlich in gleicher Höhe auchüber Ir : auch hier wird ein O berzimmer anzunehm en sein, zu

gänglich aus dem über Von h ier geht in der Wes twand schrägabwärts nach N eine Thou röh renleitung (Du rchm . zu eng füreinen Abtri tt) in die Senkgrube des Abtritts i n h . Von diesenRäum en , über h , ist n ichts erhalten.

Der Raum über 8 hing m it dem übrigen nicht zusamm en ;sein Fussbodeu lag n iedriger, bei etwa i n gleicher Höhe m itdem des Raumes übe r dem Laden N. 1 0 und ohne Zweifel mitdiesem zusammenhängend. Der Raum über N. 1 0 war zugängl ichdurch die schon erwähnte Treppe, die aus N. 1 0 in den oberenUmgang des Atriums führ te.

Die Hausthür l ag gleich an der Strasse. Gleich hin ter ihr inden Wänden von b die Löcher für die ser a , und zwar, wie gswohnlich , i n verschiedener Höhe, r. l. vom Boden : diesem bestand eben aus zwei Balken , die in der Mitte irgendwieverbu nden wurden. Die Fauces haben einen Fussboden au s einerS tuckmaaee mit unregelmässigeu Marmorstückeu ; an den Wändenroh er Stuck. I n der r. Wand, vom Boden, eine flache gewölbteN ische. b . br. doch wohl das Larenheiligtum , für wel

ch es freil ich dies ein sehr ungewöhnl icher Platz ist ; vgl. j edochdie bei Marquardt P rivatl.2 S. 240, 5 citirtc Stelle des Hieronymus

(post for ce demor am) . Im Atrium ist der Fuss boden ähn lich aberohne Marmorst ücke ; die Wände haben einen hohen schwarz enSockel , der sich auch in e und auf die Eckpilaster gegen die Fauces

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44 a . nu r:

erstreckt. Das Impluvium ist ganz bedeckt mit feinerem rotenStuck, i n den unregelmäaeige Mu morstücke eingelegt sin d. DasRegenwasser 11088 nu r auf di e Strasse ab ; die C is terne, deren cannell irtcs Travertiupu teal an der Rückwand, zwischen und g steht,war also in der letzten Zeit ausser Gebrauch u nd man bedientesich nu r der in g. A u f dem Puteal im Atrium l iegt ein v er

tinstein von im Quadrat, hoch dessen Oberfl äche mitAu snahm e eines breiten Bandes vertieft und rauh bearbeitetist, wie um etwas aufzustel l en ; es dien te also wohl als Basis fürein e Figur oder dgl.

Das einzige Zimm er mit etwas besserer Malerei ist f viertenStil es auf weissem Grunde, aber wohl , nach der sch l echten Erhaltung, äl ter als 63. Doch ist auch hier die Malerei gering und

ohne Interesse, auch ohne figürl iche Darstellungen ; nur in derMitte der Felder j e ein Vogel, ein Tier, ein Paar Delph in e. DasZimm er erhielt Licht durch zwei Fenster auf das Atr ium neben undein kleineres über der Thür. Es ist noch nicht ganz ausgegraben.

Von Funden ist auch h ier wenig zu ber ichten. Im Atrium

(N01. 1 896 S. 475. 535) fanden sich einige wenige a zegeßsse,

ein kleines Bleigefäss , ein klein es am tinischeo Thongefäss und derFuss eines zweiten mit der Marke FEL I C I O , endlich drei Amphoren und der Hals einer dr itten mit Insch riften. Die Inschrift desHalses (Form VI I) lau tet :

C O D L I I\Ä E

EX C EI.

M V A LE R I ° A B IN N ER I C I

Dazu schräg abwärts : ab supH R A T E

A mphoren des M. Valerius A binnericus sind schon früher m ehrfachgefunden worden.

In 0 fand man (a. O. S. 475) un' arms con tests mul iebree fallo nel basso, In. ich bedau re diese klein e Harmsnicht gesehen zu haben ; aus Bronze ausserdem eine Sonde u nd

eine hohe Glocke ; ferner zwei Bleigewichte, eine Spindel u ndnoch ein cylindriaches Stück aus Knochen . In fand man einigeGlasgefässe, ein brouzenes Vorhängeschloss , eine Sonde. eine Rosette, die Deckplatte eines Schlosses, alles d ies aus Bronze. Endlich

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anse ur sus e na vor: w enn rs s. v r 15 45

an einem nicht näher bezeichneten Orte noch eine Amphora mit

der I nschrift :

An Wandkritzeleien fehlt es auch h ier nicht. Wir lassen nuvarstä ndliches bei Seite und erwähn en folgende (vgl .Not. 1 897 S. 38

l , in den Fauces r. von der Nische :

qy rs o_y rs A M A T va r.ra r rrr

2, ebenda I. von der Nische : C O R V $T I C V S .

3, ebenda, weiter einwärts : I V 1 V L IA S

P R IM A E — XX X

4, Vorderwand des Atriums, r. vom Eingang

Es folgt noch wei teres , was aber nicht sicher lesbar ist.5 , Rückwan d des Atriums , zwischen {u nd g m it Kohle

C O N T I C V ER F. Very. A m . I I, 1 .

6, ebenda O C V S V A C A T

so Sogliano a. O. ; von m ir n icht gefunden ; wohl zu Gm ude gegangen.7, Vorderwan d des Atriums 1. vom Eingang :

R O M A N V S S II C V N D V S

N. 1 1 . 1 2 (Not. d. sc. 1897 S . 269

Kleine Wohnung mit Laden . A uch weiter nordwärts folgenm ehrere Läden , während wir bisher, mit Ausnahm e der Fullon icaN. 3 die S trasscnwäude nu r durch die Zugänge der Atrien un te rbrochen fanden. Es erklärt sich dies da raus, dass wir u ns hierdem There nähern. Die ös tl ich anliegende Insul a VI 1 6 endetnördlich fast in eine Spitz e, so dass das Nordende dieser Strassedem der Strada S tabiaua ganz nahe komm t.

Der Laden a ist noch nicht ganz ausgegrabeu . Die Wändehaben als Decoration n ur einen Sockel aus Ziegelstuck. Das Hinten immer ist zug leich Küche : in der Vordereclre der Heard ,da neben der Abtri tt, dann ein durch eine Brüs tung gebildetes Bassiu , vielleicht ein einer Dachöü

'

uung en tsprechendes Impluvium .

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Ueber diesem , etwas schmaler, an der I.Wand ein Streifen rotenStucks , son st roher Bewu rf. An der Eingangswaud das Lareubild,

im Quadrat. Oben die Laren. bekränzt, mit Rhyton und Peters ,

zwischen ihnen der Gen ius mit Idealzügen , i n der Praetexta. Darunter Schinken , Schweinek0pf, Würste, Rippen und rechts un tennoch etwas un deu tl iches. I n der r . Hinterecke von b eine MengeAmphoren , n och nicht ansgegrabeu.

Durch eine schmale Thür ist b m it dem Atrium' verbunden .Die Fauces d, deren

' Höhe nicht ken ntl ich , haben an den Eckengegen das Atrium , in der Höhe von je einen hobenEinschn itt, der durchaus den Eindruck m acht, als habe h ier eineQuerstange oder Latte gelegen , an der etwa ein Vorhang befes tigtsein konnte, um , wenn die Hausthür offen stand , den Blick in dasAtrium zu verhindern. Wu nderlich ist dabei die geringe Höhe ;doch stösst auch jede andere Erklärung dies er Einschnitte auf

Schwierigkeiten ; vgl. Mitth . IX, 1 894, S. 39 .

Die Wände des Atriums haben nur rohen Stuck ; aus einerrohen S tuckmasse besteht auch der Fussboden ; doch ist das Impluvium m it S igninum gepflastert, ebenso ein Streifen um dasselba, wo ausserdem reibenweise weisse Steinchen eingelegt s ind. Hinter dem Impluvium steht in der Mitte ein klein er Travertintischauf pfeilerartigem Fuss ; am Vorderrande der Platte X

Löwenköpfe , wie Wasserspeier. Ferner sind hinter dem Implu viumzwei C isternen . Das Puteal der zur r. besteht au s einem grossenDolium ohne Boden, mit Deckel , der gleich nach der A usgrabnngi n Staub zerfiel , aber doch die Cisterne geschützt hat, so dass sieleer gefunden wurde. Die C istern e I. hat kein Puteal, n ur einerunde O etl

nuug in einer viereckigen Travertinplatte im Qua

drat, h. Im Impluvium fan d sich die Steinkugel , um nachBedarf den Abfluss in die C iste rn eu oder auf die Strasse zu verstopfen ; fer ner im Atrium ein kleiner cyl inderförmiger Travertinalter , b. An der I. Wand drei Vorrichtungen um je einenKessel über Feuer zu setzen.

Die Räume um das Atr ium sind sämmtlich noch nicht ganzansgegraben . Von denselben sind c un d e Cubicu la ; e ist im dri ttenStil gema lt, auf weissem Grun de (nur der Sockel ist schwa rz) , nichtschlecht, ohne hgfirliches. In 0 ist der hel lbm nne Sockel durcheinen dunkleren Streif abgeschloaseu ; darüber weisser Grund , durch

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s vse n a aus ezs von rom a n rs s v r 15 47

rote u nd schwarze Lin ien ia '

stehende und weiter oben in liegendeRechtecke getei lt : ein aus dem zwei ten Stil stammenden, h ier aberwohl zu r Zeit des dritten Stiles ausgeführtes Schema. In 3 führ teeine Treppe zu oberen Räumen über 0 d 6, deren Fussbodeu etwa

über dem des Atr iums lag. Hinter dem Atrium liegt n ur dasgrosse Tricl in ium 9 , hoch etwa bis zum A nsatz der m indesteus haben Verschalung ; Wanddecoration wie in c. ObereRäume s ind hier, da kein A u fgang vorhanden , n icht anzunehmen.

Endlich liegt noch 1. am Atrium der kleine wandsch raukartige Raum h, nur etwa hoch ; die Wände sind weiss m it

hohem Ziegelstucksockel.

In der Küche 6 fanden s ich zwei Amphoren m it I nschrift(Not. 1897 S

1 (Form XII) P O M P EIa n um ?

: :T VED V 5 5 1'

a li ? Vgl. S. 4 1 .A B ° C A STR IC IO T .

2 (Form ähnlich wie VII I)B LXV I IEX II

P ° P * LV

P A T

Eheudaber stammen wohl auch die a. O. S. 157 (21 und

24 A pril ) als östlich von N. I I I gefunden bezeichneten Gegenstände :zwei Salbeutläschchen , der Boden eines aretiui9c heu Gefässes , dreiThoul ampeu rn it einer und drei m it zwei Flammen , eine Kupfermün ze. Im A trium (Not. 1 897 S. 1 99) fand man eine Thon larupemit zwölf Flammen , einen Bronzelöfl

'

el und eine bronzene Glocke.An der Strasse. 1. von N. 1 1 , ist mit Kohle auf die Wand

geschrieben :1 . S v s s rr

'

l'

m a S

S V R R IIN T IN A S

2, rechts von N. 1 1 4. mit Kreide

r s rs v nrv s

In der I.Wand von e ist eingekratzt

3. A S C I R I C IL I S S VM

Die Lesung ist sicher.

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48 A. man

4 , auf der r. Wand von g : FV S C V S

Das folgende Haus N. 1 8 sah ich zwar grössten te ils , abernoch nicht vollständig ausgegrabeu ; es wird daher besser sein ,dieses und die N0 .ecke der I nsula ein em späteren Bericht vorzubehalten . Ein in teressantes Factnm aber verdient gleich hiererwähn t zu werden . Es ist n äm lich voll komm en deutl ich , dass inden Stuck der Wände des Atriums Holztafelu , doch ohne ZweifelGem älde, ein gelassen waren. Von den Tafeln selbs t ist nichts sr

hal ten , der A bdruck aber ist mit voll kommener Schärfe kenntlich.An der Rückwand war die Tafel h . br. oben un ten

dick am Rande Der etwa breite Rand sprang einwenig, etwa vor die übrige R ückfläche vor ; i n der Mittewar dann noch horizontal eine lange, breite Leisteaufgelegt, die r. in ein schmaleres Ende auslief. An der 1. Wandwar die Tafel h . l. r . br. oben u n tendick der R and war so gebildet, dass die innere Hälfte desselbeu etwas hinter die äussere zu rücktrat. Die Rückseite war indrei Teile geteil t durch zwei vert ical aufgelegte breite, etwa

dicke Leis ten. Ein e kl ein ere Tafel war eingelassen in dieRückwand des tabliunm artigen Raum es r. vom Atrium : b.

hr. oben unten dick am Rande, der um

gegen die Mittelfläche vors prang. Vier Horizontalleisten , die eherste und un terste nahe den Rändern , breit, etwa hoch ,waren auf die Rücks eite aufgelegt Usher früher beobachtete ähnl iche Spuren s . Donn er von Richter bei HelbigWandgem . CXXVI .Die dort erhobenen Bedenken gegen die Annahme, dass auf dieseHolztafeln Bilder gemal t waren , komm en in gleicher Weise auchhier zu r Geltung. Es ist aber doch kaum mögl ich für alle diese,genau die den Bildern zukomm eude Stel le einnehm en den Holz tafelu eine andere Bes timmung zu erdenken . A us der ger ingen Dickedieser Tafeln werden wir sch l iessen dür fen, dass die Bilder nichtbesonders wertvol l war en.

Zahlreiche Wahlpmgrzmme s in d auf die Ostwand der bisherbesprochenen Häuser gemal t. Da dieselben in den Not. publicirtsind u nd ihre Publ ication im Supplement zu O IL IV nahe bevorsteht, so un terlassc ich es , die auf bekannte C andida turen bezügl ichen h ier zu wiederholen und teils nur die mit. die wegenbesonderer Zusätze ein Interesse haben .

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50 A . nu r!

Ver leih ung desselben war. Möglich, dass es sich so verhäl t ; ichweiss nichts besseres vorzuschlagen ; aber freilich ist z

'

ud r'

0z'

a n ichteben die trefl

endste Bezeichn ung eines solchen Aktes ; vgl. O ILIV 1 074 add.

8 , u nten dem Ende von 2

A PPVLEIVM u v rs. of

Vgl. Not. 1 876 S. 94 n. 2, auf der Südseite derselben Insu la.Appu lez

'

a oben 8. 1 0.

4 , r. von der Thür N. 5

FR VC'

I'

VS C VM R A EC IO GVTTA O ; _A GENTES G R A TIA S

In Guitaq. ist der untere Strich des Q n icht recht deutl ich.5. Ueber und unter 4 sind in kleinerer Schrift folgende Gla

diatorenacclhmationen geschri eben :

(1 . VA R I VA d . FA B

b. HER A C LA T R \A e. MINVC I MVR V\

0. ram r n vr mu we i MVR

I n ist ucr’

mar mit roter Farbe übergestrichen . Zu c mag im

marbin daran eri nnert werden, dass im Haus V III 5. 6, 37 imTympanon des Larentempelchens Gladiatorenwatl

'

en gemalt sind ,was die Vermutung nahe legt, dass hier ein ausgedien ter Gladiatorwohnte, und dass neben der Thür eben dieses Hauses zwei Pro.

gmmme stehen , in denen zwei C andidaten von den Fabr'

empfohlenwerden . Bul l. Inst. 1 884 S. 1 6. S . 1 1 0 n. l . 2 .

Wir wenden uns jetzt der Westseite der Insu la zu , indemwir die noch n icht n umerirten Häusern m it röm ischen Zifl

'

ern

bezeichnen .

N. I I I (Not. d. sc. 1897 S. 39 . 1 55.

Haus ohne Atrium . Von der Strasse tritt man gleich , ohneFauces , in ein geräumiges Peris a , an dem die Küche c und

ein e Anzahl Zimmer liegen . Es l iegt nahe zu vermu ten, dass es

einst zu einem Atrium gehörte, aber nachweisen lässt sich diesnicht. Nach sein er Bauart stamm t das Haus etwa aus der Zeitdes zweiten Stil es . Zu den alten Teilen gehört die ganze Südwandvon ausser einer kleinen A usbesserung in der SW.ecke ; dage

o

gen sind die iibrigen Wände von c cl e wohl aus der Zeit nach 63,

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a vsa n aeum n rr vor: sou rm r rs s. v r re 51

ganz ohne Stuck bis auf das Larenbild in 0 . A uch sonst ist dasHaus sehr arm an Malerei ; n ur i n a ist auf der r. Wand eineeinfache Decoration teilweise erhal ten : schwarzer Sockel , h.dann schwarze Felder wechs elnd mit schmalen roten , 11 .dann weisse Fläche ; der Sockel ist von den Hauptfeldern , diesevon einander und von der weissen Fläche getrennt durch einengrünen , zwischen zwei weissen Linien eingeschlossenen Streifen ;eher vierter al s dri tter Stil. D i ese Decoration reicht nach hintenbis dahin. wo die Wand zwischen und g an die Südwand von as tösst, und es sieht aus, als habe sie nie weiter gereicht, währenddie grobe Unter lage, die äl ter ist, sich weiter erstreckt. Sie istzwischen h und 2. T. durch jüngeren groben Stuck ers etzt, i n denzwe i aus einer Wand geschnittene Bildchen (h . br.abgeb. N 0 1. 1897 S. 1 54 wohl dr itten Stils, eingelassen sind.Man hat sie erst mit Eisen befestigt, dann den Stuck h emmgepn tzt. Sie befanden sich einst i n ein er roten Wand , i n die derStuck, auf den sie gemalt werden sollten. besonders eingeputzt war.Beide gehören dem hellenistischen Genre an .

1 . Zwei Frau en. Die eine, r., sitzt nach I., den Fuss etwasvorgestreckt, den r. zu rückgezogen und au f einen Sch emel gesetzt,so dass Knie und Schenkel s ichtbar werden . Der A rm ist senkrecht aufgestützt, der r. ruht auf dem r. Schenkel , von dem dieHand schlaf herabhängt. Sie trägt einen hellen Chi ton u nd um denUnterkörper ein gelbes Gewand mit ganz hellblauem Bande. Umdas Haa r zwei gelbe Schnüre (od er eine B inde m it gelben Bün

grüne Sch rlhe. Sie bl ickt nachdenkl ich vor sich bin. I hrgegenüber, l., steht n. r. die andere ; sie hat den r. Fuss au f einenhohen Schemel gestel lt, den r. Unterarm au f den r. Schenkel gelegt , u nd h äl t m it beiden Händen eine Schriftroll e, aus der sie,n ach der Richtung der Augen und dem Au sdruck des Gesichts, deranderen vorzuleeen scheint, obgleich sie die Rolle sehr weit vomGes icht entfernt häl t. Sie trägt einen hel len Chiton und grünenMantel mit violettem Rande, der auf den Schultern ruht und hinter dem Rücken hemh fallend über die Schenkel genomm en ist ;grünliche Schuhe ; um das Haar ein Ephenkranz ; die Form derBlätter ist deutl ich ; es s ind die Blätter, die der Eph eu b ildet,wenn er sich von der Wand oder dem Baume ablös t. Im Hintergrunde zwischen beiden eine Säul e.

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52 A . man

2 , r. von 1 . Zwei Frau en . Die eine, r sitzt nach 1. auf einemSitz ohne Lehne , hinter dem ein Kalathos steht, ganz eingehülltin ein zinnoberrotes Obergewand m it hellblauem Rande ; gelbeSchuhe, Ohrringe. Sie hält den I. A rm im Gewande, so dass nur

die gegen die Brust erhobene Hand zum Vorschein komm t ; denr . streckt sie gegen die ihr gegenüber stehende, m it dem Gewande , so das s hier die Brust vom Obergewand entblösst wird, indemsie zwischen Daumen u nd Zeigefinger ein en kleinen u nkcnutl ichen

Gegenstand hält. Die andere steht auf dem r. F uss, indem sie

den 1. Unterschenkel über den r. kreuzt und nur m it der Fussspitze den Boden berührt. Sie stützt sich , etwas vorüber gelehnt,m it dem Unterarm au f eine Basis ; der r. A rm ist etwas vorgestreckt, so dass die Hand etwas über der 1. ist, mit der Innenfläche nach u n ten. Ob sie etwas in der r., oder in beiden Händenhält, ist bei der schlechten Erha ltung n icht deutl ich. Bekl eidet is tsie m it einem sehr feinen , durchsichtigen Chiton , der von der r.Schulter herabgegl itten ist, und einem weissen Obergewand m ithellblauem Rande, das, m it beiden Enden au f dem I. Unterarmruhend, um den Un terkörper genommen ist ; helle Schuhe. O hrringe, Armband am r. Handgelenk (l inks n icht deutlich) . Sie blicktaufmerksam die si tzende an .

Die Säulen des Peristyls, h . Durchm. sind aus

Ziegeln , m it dorischen Tufi'

kapitellen , verbrmdeu durch einehohe Brüstung. die nur gegenüber einen Durchgang hat. DasRegenwasser 11083 aus der m it rotem Stuck bekleideten Traufri nnem die Cis terne, deren m erkwürdig weites gemauertes Pu tea l zwi«schen der letzten u nd vorletzten Säu le r. die Brüstung u nterbricht.Ferner ist gleich südlich vom Durchgang der Rand der Rinn e gegen den Garten durchbohrt, zu r Bewässerung desselben. Zu bem erken ist noch, dass an der ganzen Vorderwand ein e breite,

hohe Stufe läuft, au f der (8. P lan) zwei Halbsäul en stehen ,h . über der Stu fe und also bedeuten d höher als dieSäulen. Sie entsprechen diesen auch nicht, stehen n icht symmetrischzum Eingang u nd zu den Ecken , stammen also wohl aus einerZeit wo diese Räum e eine andere Gestalt hatten und entsprachenanders disponirten Säulen.

I n der hinteren Säulenhalle steht ein kannel lirter Marmorfussfür einen Tisch oder ein Brun nenbecken ; in der oberen Flächeda s S teinmetzm icheu h (b.

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ar sc m nus c sx von: neu em rs s. v r 1 5 0 8

Die Küche 0 hat in der Mitte der r. Wand den Heerd, i nder r. hin teren Ecke den A btritt , zwischen der rechten Vordereckeund dem Heerd das Laren tempelchen. Dieses (abgeb. Not. 1 897S. 1 05) steht au f ein er hohen , chen breiten und

tiefen , in der Höhe von aus der Wand vorspringenden Console.Unm i ttelbar über dieser eine gerundete aber fis ch gedachte Nischeund vor ih r die kleine Aedicula : zwei dorische Säulen auf Basen ,Epistyl, hohes Giebel feld mit sternart igem rot-weissen O m am en t.

Aedicul a und Console s ind teils aus Ziegeln , teils aus Tuff, d as

ganze rot gemalt. In der Nische sind au f blau em Grun d der Gen iusund die Laren gemalt. Letztere bekränzt, i n der gewöhnlichenTracht un d Stellung mit Rhyton und Situla ; in der M itte derGenius, bekränzt, in weisser Tunica mit den gewöhnl ichen beidenroten Streifen und über den Kopf gezogener Praete xta ; die Schuhesind nicht näher kenn tlich. Er hat jugendliche Züge, z iem lich voll eForm en ; i n der 1. hat er das vergoldete Füllhorn u nd libir t

'

m it

der r. aus goldener Patera au f den gelben cyl indrischen Altar. Erhat eine gewisse A ehnlichkeit m it dem Gen ius im Hause der Vettier(Mitth . 1 896 S. es ist n icht u nm öglich , i n beiden Nero zu

erkennen . Unterhalb der Aedicula s ind auf die Eingangswand, au fdie r.Wand u nd auf den Heerd zwei grosse gelbe Schlangen gemalt,r. män nl ich , weibl ich , die sich auf den zwischen ihnen gemaltengelben cylindrischen Altar zu ringeln , au f dem ein Pin ienzapfen ,zwei Eier u nd Kräuter sichtbar s ind. Unter dieser Mal erei ist ander Eingangswan d r. bis an die Ecke u nd weiter an der r. Wandbis an den Hoord ein e n iedrige Bank angebracht, auch sie rot ge

m alt, m it Pflanzen au f ihrer senkrechten Fläche und au f der Wandüber ihr.

Im übrigen si nd die Wände der Küche ohne Stuck ; an derr. Wand war, gegen den Eingang gerichtet, eine Treppe (zwei stehname Stu fen , dann Holz) zu einem Raum über 9. dessen Fussboden bei lag u nd der s ich wahrscheinl ich auch über d erstreckte . Schwerl ich über 9 ; denn bei der Grösse dieser Räum eist es nicht glaubl ich, dass sie so n iedrig gewesen sein sollten.Auch sonst finden sich kein e Spuren eines Oberstockes.

Ueber die übrigen , a lle nur m it rohem Stuck beworfenen undin gänzlich unfertigem und provisoriechem Zus tande befindlichenRäum e ist wenig zu sagen . Wir können g h i als Triclinien ,

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54 A . a u s

a l m n 0 als Cubicula bezeichnen ; d moch te eine Vorratskammer sein , u nd ähnlichen Zwecken konnte auch /r dienen.

An der r. Wand von er stand, zwischen c und e, ein Schrank,der eine beträchtl iche Zahl von Gegenständen enthielt. Sie sindaufgezählt Not. 1 896 S. 478 f., 1 Oc t. Bemerkenswert ist diegrosse Anzahl von Glasgefässen . 8 grössere u nd 5 klein ere Flaschen , 6 Salbenfiäschch en , 22 Gefässe verschiedener Form ; dagegenau s Thon nur zwei Kochtöpfe und ei ne Lampe ; aus Bronze zweim uschel förmige Kuchenformen u nd ein kleines Gefäss ; ferner un terallerlei kleinen Bronzegegenständen. 2 S trigeln u nd 2 Bibeln . EinMesser m it Elfenbeingrifi

. A us Knochen ein e Tessera m it der ZifferV IIII, zwei Haarnadeln und andere Kleinigkeiten. Die kleine Figureines Schauspielers (h. aus Bernstein . Ein Carneol m it einemweiblichen Kopf ; ein Achat mit einem Löwen ; ein Kleiderschlossaus Silber, ein goldener Ohrring. Endlich aus Glasfluss ein nur

grosses viereckiges Tischchen m it vier Füssen u nd

ein anderes in Form eines Eph eublattes (l . m it drei Füssen .In der N0 .ecke des Peristyls fand man (Not. 1 897 S. 1 56)

einen Bronzekessel , eine kleine Wege aus Bronze m it zwei Gewichten von 73 u nd 88 gr., ein en eisernen Dreifuss. In m einSkelett. In h e in S ign ä0ul um

A V C T (0

auf dem Schild, wie es scheint, eine Amphora ; ferner eine Thonlampe m it einem Greif und den Boden eines aretinischen Gefässesm it der Marke FO R '

W . In 3 (Not. 1 896 S,585) einen Kochtopf und

eine Lampe aus Bronze, letztere m it Griff in Form eines Hahnen

kopfes ; drei aretinische Lampen , darun ter eine mit drei sitzendenGottheiten ; eine andere m it einem Löwen ; zwei aretinische Schalen m it der Marke 4> I A K ; eine kleine gelbe Glasschale ; eineAmphora auf der m it Kohl : LXXI geschrieben is t.

N. IV (Not. d . cc. 1 897 S.Kleine Wohnung. Von der Strasse treten wir in den Gang

dann i n den etwas breiteren , hinten sich wieder verengendenRaum e, den wir als Atrium bezeichnen können. Er hat abern icht, wie sonst, das Impluvium in der Mitte, sondern seitwärts,d. Es ist durch eine hohe M auer von 9 getrenn t ; i n seiner

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a usa a anus a nx vor: m a ps: : rss. vr 15 55

NW.ecke ein e auf den Kopf ges tellte M phora. Die noch n ichtganz ansgegrabene Küche 0 , m it Heerd und verm u tlich Abtritt inder SW .enke, m it kleinem Fens ter auf die Strasse, enthält aucheine Treppe zu oberen Räumen. L . zwei grosse Bäume, wir können sie Speisezimm er n ennen , a und g, j eder m it einem massiggrossen Fenster auf d, a ausserdem m it einem kleinen Fensterauf die Strasse. Alle diese Rä um e haben keine andere Decorationals einen hohen S ockel aus Ziegelstuck.

Obere Räume waren über 0 , und dem dazwischen l i egendenZimmer des Nebenhauses. Ferner deutl ich über a u nd be, beidem it grossem Fenster au f die Strasse. I n e sind die Balkenlöcherdes Zwischenbodens deutlich gegenüber d ; es schein t aber, dasssich der Oberstock nicht über den inners ten , engeren Teil von e

erstr eckte : die Balkenlöcher enden östlich mit einem grösserenLoch gegenüber der Ecke von g. Ging hier vielleicht, von W nach0 , e ine Treppe au f eine Ter rasse ? Dagegen ist über 9 keine Spur vonOberstock ; es scheint höher gewesen zu Sein als die übrigen R äum e.

Es scheint dass der Oberstock eine ganze kleine Wohnungenthielt. Ueber 0 war wohl die Küche : in der SW.ecke erken nenwir deutlich den Abtri tt ; neben demselbennördl ich feh lt auf einem

langen , hohen Stück der sons t vorhanden e grobe weisseStuck der Wand : vermutl ich war dies der Platz des Heerdes . DerFnssboden des Oberstockes lag etwa über dem u nteren .

Nach der Strasse hatte das Haus , etwas oberhalb des oberenFussbodens , ein Schu tzdach ; doch ers treckte sich dies nur au f densüdlichen Teil bis etwas nördlich der Thür.

I n 9 fand man einige Glas und Thongeßsse, unter letztereneinen Teller m it vier Eiern und ein igen E ierschalen ; ferner zweigeschnittene Ste ine, ein en Carneol m it einer anbefe ndou Figu r mitThyrsus vor

,einem Altar, neben dem ein Baum steht, und einen

weissen Stein mit Darstel lung eines Angelnden ; i n a einen klein enGoldring, in ein Skelett, sieben kleine Thongefässe und ein

Gewicht aus Sandstein (2 1 . 25. 26. JuniVon Wan dinschriften notiren wir folgende :1 , i n o, l. Wand, m it Kohle

C O N S'

I'

A S

P R I S C V S

I I S h A S X

Page 57: MI'I - Forgotten Books

56 a . ma n

2, in e, r. Wand, m it rotem Stein : i_LIVS C O N STA S

8 , i n r. Wand , ebenso : C O N S4, i n e, r. Wand, Grifl

elimchrift : S II C V N D V S .

N. V (N0 1. d. sc. 1 897 S.Noch kleinere Wohnung als die vorige. Die S trassenwand hat

nach aussen einen Sockel aus Ziegelst uck und es sind Bänke nebender Thür angebracht. Durch die Hausthür, gleich an der Strasse,treten wir in den engen Gang (1 , der in der Höhe von einenZwischenboden hatte. D ieser reichte aber nicht gan z a n den Eingang hinan, sondern bl ieb so weit von ihm en tfernt, dass diehohe Thür nach innen au fschlagen konnte. Es war ein seltsam er,spelunkenartiger Eingang. A u f diesen Zwischenboden führte keineTreppe, m an musste ihn mit einer Leiter ersteigen. Gleich l. dieKüche 6 m it Heerd und A btritt. Weiter gradeaus können wir dAtrium nennen ; es wird fast ganz eingenomm en von einem grossenImpluvium ,

so dass ringsum nur ein schmaler Streif bleibt, derwohl n icht von dem gewöhnlichen A triumsdach , sondern von denvompringenden Dächern der um liegenden Räume bedeckt war. ImImpluvium eine C isternenötl'nung : ein Lavastein m it wulstart igemRande au s S igninum , ohne Pu teal. A u f d öffnet sich vom das Cubicul nm 0, hinten das Speisezimm er e ; alle diese Rä um e haben aussereinem hohen Ziegelstucksockel keine Decoration.

Obere Räume sind deutlich kennbar über 5 c e ; ihr Ensebodeu lag bei sie waren hoch n icht unter ihre Wändewaren m it Ziegelstuck verpntzt. Auch über er musste ein obererRaum sein , von dem aus eine Gallerie an der Südseite von d in

den sonst u nzugänglichen Raum über 6 füh ren musste. Die Tr eppean der Nordseite von rl führte über a ; die vier untersten Stufensind gemauert, das übrige war aus Holz . In die I.Wand von a

ist eingekratzt

> c s r. s n rs

N. VI (Not. (1. so. 1 897 S.Das nordwestliche Eckhaus der Insu la, grösser als die vorigen.

aber seh r unregelmäs sig gestaltet und in schlechtem Zustände, nach68 notdürftig durch Ausbesserung einiger Ecken hergerichtet.

Durch die nur wenig ansteigenden Fauces In (mit einem du rcheine Rinn e unter dem Trottoir auf die Strasse führenden Ausguss

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58 A . trau

Atriums i n der Höhe von (dieselbe Höhe is t auch über zu

kenntl ich ) einen Zwimhenhodeu hatte, dessen Balken m it ih remSüdende in der Wand ruhten , m it ihrem Nordende au f einemBalken der von der SW.ecke von zu r NO .ecke von gespannt war.

Im Eingangs fand man das eisern e Thürschloes u nd am Fussedes r. Pfostens eine bronzene Glocke (h. es ist wohl kaumzu bezweifeln (vgl. oben S. dass man an ihr läutete um

Einlass zu verlangen ; ferner fan den sich gleich beim Eingangeinige Bronzegefüsse, ein C andelaber, zwei Glassfiasch en , acht inein Stück Zeug gewickel te Silberm ünzen . Im A trium ein Bronzeeimer, Reste eines Schlosses u nd ein Gr id von ein em Kasten oderdgl . ; ferner in der Küche d . h. wohl am Nordende desA triums, beim Heerd, ein aretin isches Gefäss u nd der Bodeneines zweiten , sieben Glasgefässe verschieden er A r t ; aus Bronzeein e klein e Zange, ein Spiegelgrifl

'

, Fragm en te von Ketten miteinem Stöps el , wohl von einer Lampe, eine Sonde , eine zweiflamm ige Thonlampe ; das Relief derselben zeigt eine die 1. Hand aufeinen Schild stützende Victoria m it Palm e u nd Steuerruder. Not.1 897 S. 828 . Endlich in h aus Bronze 2 Kochtöpfe, ein Krug.eine Zange und Reste eines Schlosses , aus Eisen ein Dreifuss undein S chlüssel. A us Thon vier Lampen , darunter eine mit einerSphinx, eine kleine Amphora und noch e in kleines Gefäss mitDeckel.

A u f der Rückwand des Atrium s war m it Kohle geschrieben

1 . V E S O N IV S .

L V C R I O

Z. 2 so von Sogliano wohl richtig abgen hrieben ; ich sah L und C

n icht deutlich . In die Nordwand ist eingeh atzt

" R C S

IIV R V S

I n fand man ein Fragment roten S tuckes (8. Stils) mit der eingekratzten Insch ri ft

8 . P L A'

I'

0 R (so deutlich ; es fehlt nichts) .

A uch an der Aussenseite dieser Häuser, nach der Strasse zu ,

fehl t es nicht an eingeb au ten Inschriften (Not. 1 897 S.

Page 60: MI'I - Forgotten Books

a r se na sus eas von eou es r r rs s. v l l s 59

von N. VII' LA C C V S

Z. 2 schien m ir sicher B , nicht R zu s tehen.

von N. V, mit Kohle : A T IM IIT V S

So Sogliano N0 1. 1 897'

S . 1 06 n . 4 ; ich sah nu r unsichere Reste.

6 , zwischen N. V und VI : R V S S EV S

7, r. von N. v : S n v n n r

8 , zwischen 1 1 u nd III, i n dem Mörtel einer n icht verputzten

N O M E S V I\

9, südl ich von 8, ebenso : N I C ID I

1 0, nahe der S \V.ecke, au f dem Hause der

I V C V N D V S V xxxxxxx

A A A r

1 1 , von 1 0

A N I C II T V S A M V

ku xxawon a

Nach Z . 2 noch unleserliche Reste.An Wahlprogramm en ist nur eines zu bem erken , 1. von N. 1 1 1

L ° R V ST IC SLVM u v1s ' lo (sie)

da run ter, auch mit roter Farbe, aber nicht sicher dazu gehörigIV C V N D V S .

A . Mac .

Page 61: MI'I - Forgotten Books

IKONOGRA PHISCHE STUDIEN

XI. Hom er os .

u Seinem Stil nach gilt das Bildniss allgem ein und m it Rechtfür eine Erfindung der A lexandrinischeu Zei t s , schreibt Bernoul l iam Schlüsse seiner Besprechung des bekanntes ten Homertypusund doch wage ich es darauf aufm erksam zu machen , da ss dieseu nd jene unserer Repliken noch erkennen läs st, wie ein älteresVorbild die Grundlage war, wovon hi e und da noch ein Zug erhaltenist. Leider stehen mir nur von drei Exemplaren Abgüsse zu r Verfügung, bei Bernoul li n ° I Neapel , 1 1 Louvr e und 1 8 BritishMuseum . Die Büste in Sanssouci , n ° 1 7 ist m ir nur i n Photographien zugängl ich, woraus sich aber zur Genüge erkennen lässt,dass dieses Exemplar aus röm ischer Ka iserzeit datiren m uss und

von al tgriechischer Behandlung und A u ffasuug wenig mehr verspüreu lässt.

Auch das Exemplar i n Neapel komm t fü r diese Frage n ichtin Betracht. Denn dieses scheint

,nach dem A bgusse zu urtheilen ,

einen ganz u nverdienten Ruhm zu geniessen , schwach und unbedeutend in der Ausführung zu sein . A uch scheint der Künstlereine keineswegs glückl iche A enderung der Hal tu ng des Kopfes vorgenomm en zu haben.

Es bleiben die Büsteu von Paris u nd London. Beide habenan Stel len, die n ich t ins Auge fallen , oben auf dem Kopf und

hin ten im Nacken , Spuren einer streng stil isirten Anordnung desHaares aufbewahrt, die i n grellstem Widerspru ch zu der lockeren

S . R öh l . Mitth . X 1895 S. 1 79. A then Mitth . XX II 1897 S . 4 15.

Jahrbuch d. I . XI . (1 896) S. 1 63.

Page 62: MI'I - Forgotten Books

.r . srx, rxoxooua r u rscu a s r cn rrzs 6 1

Behandlung des Haares stehen, zu der Haartracht al s solcher abervortrefll ich passen . Beide Partien werden hier (s. Fig. 1 und 2)abgebildet nach Skizzen , die leider, meinem Verlangen entgegen ,die un symm etrische Behandlung stärker als die symmetrische A nord

Fre . 2.

nung zum Ausdruck bringen , die indess genügen , um die Stellenkenntlich zu machen und m ein e Meinung an zudeu ten . Hat maneinmal auf diese Spuren geachtet, so fäll t es nicht schwer die ganzeA n lage von Haar und Bart sich im Geiste zurückznübersetzen inal lerstrengste Techn ik eines alterthümlicheu Bronzekopfes.

Wahrscheinl ich ist es aber kaum , dass man der Haartrachteiner alten Homerstatue frei gefolgt wäre u nd sich um den Typusdes Antlitzes nicht gekümmert hätte. Dass aber sehr charakte

ristische Greiseu tn en schon früh existirteu ist nicht zu bezweifeln .

A ll erdings bes itzen wir bis jetzt in plastischer Dars tel lung nur dieBildwerke der Olympischen Giebel , die n icht auf so hohe Jahreweisen, darun ter die Greisinnen nu r in Repliken . Aber wie dieseund der sinnende Greis genau bekannten Typen der Vasenmalerentsprechen, so sind auch die übrigen Typen rothfigu riger Vasenia abstr aclo in jenen Zeiten plastisch ausgeführt denkbar.

Uunter ihnen nun herrscht die grösste Verschiedenheit. Dertrockne, dürre Geras der C harmidesamphora (Jou r n a l of HeüenicS tudies 1 888 PL XXX) , der abgemagerte gekrümm te Greis der

(Collection v. Brauteghem Taf. 22) der dicke glötzäugige Tithonus der O ionoklesvase (Luynes, Vases grecs P l. XXXVIII )Fig. 3, der altersschwache leidende Geras, der A u togeras möchteman sagen , einer Amphora des Louvre (Philologus L , N. F . IV

Page 63: MI'I - Forgotten Books

62 31 !

Taf. 1 ) bilden die Extrem e der Gmppe die Hartw ig zusamm euge

hat

Fre . 8.

Es aber darunter auch edlere Typen, die esalle h ier zu wiederholen, da nur

Fre . 4.

Älcistersch aleu S. 438. N ° 2,

lohn tA nalogie zu

dem Hom er den wir kennenbildet, ich m ein e der Vaterdes Eurystheus auf der R eraklesschale des Euph ro

uios im Britischen Museum

(Fig.Selbstvemtändlich kann

auch dieser Kopf n icht alsdirecte Vorlage gelten , stehtaber dem des Hom er so

nahe,wie es bei verschiede

nem Gegenstand nu r denkbar ist.

Page 64: MI'I - Forgotten Books

urorsoe aar u rsorm sr unrr:s 68

Allerdings n ur i n der Anlage, im Bau und Umriss, denn dieMittel der Ausführung sind ganz vers chieden , da Euphronios n ur

über Lin i en verfügt, und die Künst ler der Homerköpfe m it Flächen operireu. Darin wird, wie uns die Olym pischen Giebel lehren.auch das vorauszusetzende Prototyp, dem Euph ron ios ganz nahegesta nden haben , und die Umarbeitung, in hd leuist ischer Zeit,muss sehr eingreifend gewesen sein , trotzdem also Bau und Anlageund Umriss des Kopfes bewahrt blieben .

Die Zeit des ältesten Homerbildnisses, von dem wir Kundehaben. das Dionysios von Argos für Smikythos arbei te te , zwischen0 1. 78 und 80 (468-60) an zusetzen , schein t nicht übel zu dieserVoraussetzung zu stimmen.

A ber genug der Phantasi e ! Ich will n icht weiter ausführenwie dies er Homed ypus in die Kunstformeu der kimonischeu Zeitzurückübersetzt aussehen würde, wie die Flächen , i n Linien auf

zulösen , Furchen und Runzeln bilden , die Seiten locken sich wie

Hobelspän e ringeln sollen. Jeder der die Fäh igkeit dazu bes itzt wirdfinden wie leicht dieser Kopf sich dazu hergibt, andere würde ichdoch nur durch eine plastische W iederherstell ung, nicht durchWorte überzeugen können.

Ich will auch nicht verschweigen dass sich m ir ein e Schwieo

rigkeit ergibt. Die m eisten Exemplare sind kahlköpfig mit einereinzigen Haarlocke am Diadem , und das passt zu dem Typus derPerserzeit, das Londoner Exemplar aber hat. volles Haar bis zum

Diadem, und dieses grade in einer Weise stilisirt die an archaischeVorbilder er innert Eine einleuchtende Lösung dieser Frage habeich bis j etzt n icht gefunden.

Andererseits aber möchte ich fragen , ob die Haartmch t an

sich , abgesehen von der Behandlung, nicht schon all ein an ältereVorbilder hätte erinnern sollen , i n hel leuistischer Zeit dagegenganz verein zelt dasteh t.

Im Anschluss an diese Ausführungen er laube man m ir eineM ittheilung und eine Bem erkung.

Unter den Antiken iu Rembrandts Bes itz befand sich. ob imA bguss oder im Original erhellt n icht, ein e Marmorbüste, die verschollen zu sein scheint, die ich jedenfalls n icht nach zuweisen vermag. Wie dieser K0pf dem Maler zum Vorbil d gedient hat, habe

Page 65: MI'I - Forgotten Books

64 J. s rx

ich an anderem Orte besprochen u nd wiederhole es hier n icht.Nur die thatsfichlicheu Angaben sind hier am Platze. Im Jahre1 652 schein t dieser Homertypus Rembrandt noch u nbekan nt gewesenzu sein . In dem Homer, der seine Gedichte verträgt, einer Handzeichnung in dem Album Pandora des Jan Six, aus diesem Jah re

,

komm t er noch nicht vor. Im Jahre 1 658 malt er ihn ab u n ter derHand eines u nbekann ten Dichters , in welchem ich ein Phantasieporträt Torquato Tasso ° s v erm uths . Im Jahre 1 656 wird er in

'

sei

n'

em I nven tar verm erkt ; 1 668 dien t er zur Vorlage für einen Homerder seine Verse dictirt, jetzt im Bes itz

‘e des Herrn Dr. A. Bredius ,und von ihm dem M auritsh uis im Haag geliehen . Das zuerstgenannte Gemälde geh ört Herrn Rudolph Kan n in Paris, der m ichin l iebenswüdigster Weise in Stand gesetzt hat eine Abbildung zugeben , die zu r Erkennung des Originals genügen dür fte (Fig.

Der Kopf ist vom Capitol in — Pariser Typus. Die Büste schein tm ir antik. Ich kenne wen igstens diese Büsten form , m it der ru ndenda

chen Scheibe als Un tersatz , nur an An tiken , wie die kleinenBr

'

onzen der Bibl iothek des Ph ilodem oder besser der Marmorbüste eines späten A pollodor03 aus Stockholm Vielleicht ist einLeser dieser Zeitschrift i n der Lage das Origin al nachzuweisen.

Noch ein Wort über die Bl indheit Homers in der b ildendenKunst. Es ist eben so un richtig jeden bl inden Porträtkopf, und wäreer

'

oh ne Zweifel ein Dichter, für Homer i n Anspruch zu nehm en, alsdaran zu zweifeln dass der s. g. Epimenides ein Blinder sei. A ligem eine Erwägungen genügen hier kaum . Ich weise alsodarauf hin,erstens dass z . B. S tesichoros, als Dichter der Pal inodie leicht alsBlinder dargestel lt sein könnte zweitens dass wir z. B . im

s : g. Diogenes aus dem C apitol (Brunn u nd Arndt, Gr. u. R .

O mi-Holland XV. 1897. S. 4 fl'

.

C omparetth u. do Petra, la Vrl£a Er cola neee Ta f. XII . 4. 7-9.

Durch \'

em ittelung Herr n Dr . P. A rndts bezogen e Ph otograph ieuu

“66 .

A uch an Thamyr is kann m an er inn ern, dessen Besch reibung bei Paus an ias nach der Nekyia (X. 30. 8) dreq0a g,u iy m a l 6r,üerg‚

m i ra n ew riv

r

'

r'

rr rrv ap iu é m i. a} mim ; H al l i} p 3v irrt h f; xeq>a i rfc, 71 0 11 1} m in?t oi

"

; y rvr r'

or ; an d ieses Bild gemahnt. A ber trotzdemdass er von Polygnot u ndTbeen gemalt wu rde, möchte ich n ich t ohne weitere G ründe ein Marm or

bildn iss von ihm voraueeetzou .

Helbig. Führer I. n ° 466.

Page 67: MI'I - Forgotten Books

66 J. S IX

Spal t. Es ist dies übrigens die älteste Darste llungsform der Blindheit, wie wir sie z. B. an den Phineusdarstellungen der Vasenmalerfinden. Wenn auch im Leben heute die seltenere Form, so ist sie

doch nicht ohne Beispiel. Will m an ein Beispiel aus der Kunst,so nenne ich ein sehr modernes, Jan Veth

'

s treflliches Bildn iss

Prof. A. D . Lom an ’

s, abgebildet im illustrirten Kata log der Berl iner Auss tellung von 1 897 n

° 1 488. S. 5 1 .Stell t man aber jetzt die Frage, ob wir gezwu ngen wären

anzun ehm en dass , wie die Vasenmaler, so auch Dionysios von Argosdiese Form der Blindheit hätte zum Ausdruck bringen müssen, soglaube ich das verneiuen zu dürfen. Es mögen ihm feine Beobachtungen zur A ugeu ferin und A ugenumgebuug eines Blin den noch

gefehlt haben , das Lich t mchen der A ugen hat er durch die Stelleder P up

llen schon theilweise zum Ausd ruck bringen können, und

die Wahl des farbigen Steines den er dabei verwendete hat ihmgewiss erlaubt kenntlich zu machen , dass im Auge das Licht gebrochen , die Pupille blin d sei.

XI I. S e l eu lros .

Eine Anzeige von verkäufl ichen Gipsabgüsseu der GräflichErbachscheu Samm lung von der Hand des Herrn Dr. Eduard Antheslenkte mein e Aufm erksamkeit auf einen Marmork0pf jen er Sammlung, früher als Drusus gedeutet u nd u nte r diesem Nam en vonMengez publicirt Anthes bezeichnete diesen Kopf al s P tele

mäerbildniss u nd hat dam i t die rich tige Deu tung als hellen istischesPorträt nu r etwas zu cencwt formulirt.

Herr Dr. A uthes hatte n icht nur die Liebenswiirdiglreit, mirdie beabsichtigte Behandlung des Kopfes zu überlassen, sondernm ir auch die Erlaubnis zur Publication von Seiten des Gra fenErbach zu erwirken , photographische Au fnahm en zu besorgen undauf m eine Nachfrage hin das Original zu untersuchen.

Sobald ich nämlich darauf aufmerksam geworden war , dassi n diesem Kepf ein hel lenisiiaches Werk vorläge, wurde ich sofortdurch die r erhältuissmäasig seltene Helm f0rm an das Porträt desSeleukos Nikator erinnert, welches seine eigenen Münzen zeigen .

Icono‚qraphie R oma in II . S . 96. Taf. XXI. 9 u nd IO .

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raosm n s eu rscn s sm m aw 67

Es ist ein attischer Helm m it Sti rnband und Backenlaschen , aberaus zetfigem Fell , und zwar aus Kuhhau t, wie die Hörner und

Ohr en erweisen Dieser Helmtypns ist i n archaischer Zeit nichtgan z selten , findet sich aber soviel ich weiss später nur bei SeleukesNikator. A ls Veran lassu ng dazu galt die Bändigung eines wildgewordenen Stieres , wobei er das Leben Alexanders, der das Thieropfern sol lte, rettete Es sind aber die Hörner i n Babel wieauch sonst im Orien t das Abzeichen der Götter, die ihren Rangdurch Verdeppluug und Verdreifachung anzeigen , und was für denGri echen bloss ‚die Erinnerung an eine Heldenthat war, zeigte demOrientalen die Göttl ichkeit des 'Geh örnten . Zunächst aber galt esnun festzustell en , ob die jetzt fehlenden Stierh örner auch Spurenihres ehemal igen Daseins hin terlassen hatten. In der Tha t wu rdemeine Vermu thung vol l bestätigt von Herrn Dr. Anthes , indem ermir schrieb : Etwa zwei cm. über den Ohren sind bestessene Flächen wahrzunehmen ; über dem l inken Ohr ist di ese elliptischeFläche sogar etwas vertieft, was al lerdings zu der Annahm e berechtigt, dass an diesen S tellen irgeud eine A barbeitu ng statt gefundenhaben mag. Löcher zum Einsetzen etwa von Bronzeh0rueru fehlen anden Seiten des Kopfes. Es lässt sich übrigens sogar auf unsrer Tafeldie überarbeitete Bruchs telle des li nken Hernes leicht erkennen .

Es bleiben freilich gewisse Unterschiede zwischen dem Helmder Münzbilder u nd des Marmors übrig, Am Marmor findetsich ein h eisruudes Lech von 1 5 mm . Durchmesser auf dem

S cheite l Es schein t dert also ein Helm t eingelassen gewesen zu sein , den die Mün zen nich t zeigen. Dem Marmor fehlen ,wie die Ohren, so die Backenlasch en der Münzen. Die Münzenkönnen aber leicht den Helmbusch als unwesentl ich für die C harakteristik fertgelasseu haben ; an attischen Hoh en sind, in derPlastik, die Backenlaschen überaus sel ten dargestellt werden , unddie Ohren kann der Künstler aus künstl erischen Rücksich ten fortgelassen haben , da doch die Hörner zu r C har akteristik und Sym

bolik genügten.

Babe len i rrt sich , wen n er in dem Helm ein Pan ther fel l erkennen

wi ll : die Tatzen um den Hals hängen mit dem Helme n icht zu samm en .

A ppian u s S y r iaca 56 ; Se idna v.

Mitthoil ung von Herrn Dr. A nthes.

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68 an :

Eine m ehr oder weniger fremdartig berühreude Behandlungdes Helm randes, mit den vorquellenden Haaren , hatte mich zwarauf die Vermuthung geführt dass h ier viell eicht doch einmal Backenlaschen da gewesen wären, aber die Un tersu chung des Originalsbes tätigt keine eingehende Uebem beitung der betr effenden Stellen .Wesentl ich ist diese Abweichung auch nicht.

Viel schlimm er steht es mit der Erkenntniss der Züge. Ja so

sehr weichen diese von dem Herculanischeu Broncekopf, den Woltere, nach den Münzen die Seleukes als Greis zeigen, richtig er

kann t hat dass ich von vornherein darau f verzichte j emand vonder Richtigkeit m einer Ben ennung überzeugen zu wollen , der nichtschon an anderen Beispielen gelernt hat, wie unerwartet gross derUnterschied sein kann zwischen zwei B ildnissen derselben Personaus verschiedenen Zeiten und von versch iedener Hand. Beispielsweise m öchte ich die Bildnisse Napoleons anführen , oder aberdes John Buskin wo die Sache, wen iger von Nebeuursachenbeeinflusst , vorli egt.

Der Kopf übrigens steht i n dieser Beziehung nicht schl echterda als die Münzbilder m it dem Helm , die auch, wegen ihrerUnähnl ichkeit mit den später en , von Imheof n icht in sein e griechischen Porträtköpfe aufgenomm en s ind Diese aber werdentrotzdem an den vesch iedenstsn Seiten als Porträt des SeleukesNikate r anerkannt

Was special l die später en Porträts, Bronzekopf und Mün zenkennzeichnet, ist die Furche die quer duch die Backs geht unddie den früheren Bildern fehl t. Ein Lehensalter, welchem das Entstehen dieser Furche eigen , die bei Kindern nicht vorkomm t, weissich n icht anzugeben , habe aber, seit m ein e Aufmerksamkeit au f

diese Erscheinung gerichtet war, folgende Bem erkung gem acht.Ein etwa sechzin ger Herr, meiner Bekanntschaft , hat in einem

(1) in diesen man. IV. (1889) s. 32 e.

Ger ad e des Beau A r ts 1 894 I. S . Magaz ine of A r t XI( 1888) S. 8 1 und 176.

Magaz ine of A rt XIV. (1891 ) S . 73 und 121 .

S. 5 wo er diesen Typus a ls A lexan der bezeichnet.(5) Gardn er Br . M as. Get. the king: of S y r ia S. 4. T. I. 1 1 ; Head .

Guide 8 . 57. T. 28. 14 ; Histor ia Nummorum S . 688. Babelou ; R eis de S y r ieXV. I. 1 4.

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1xoaoon aeu rsca z sr r nrau 69

stark dum hfurch teu Gesicht diese Furche in so aufl‘

älliger Stärke,dass ich ihn mir n icht ohne dieselbe vorstel len kann , un d dasskein Porträt ohne sie ähnlich sein würde. Ich war aber i n derLage zu beobachten, dass trotzdem, bei völliger Ruhe des A uflitzes die Furche noch schwindet. A ls ich diese Beobachtung machte,ssss neben ihm , mir gegenüber sein etwa fünfundzwan zigj ährig&Sohn ; mit jugendlich glattem Gesicht, das kein Künstler vonHau tfalten durchquert wiedergeben würde, und worin trotzdembeim Sprechen deu tlich die nämliche Furche schon wahrnehmbarwar, die den Vater ch arakterisirt u nd auch bei ihm sich fes tlegenwird , sobald die Haut dür r und trocken sein wird.

Wo wir al so von einem Vergleich zwischen dem Erbachscheu

Marmor und der herculauensischen Bronze vor der Hand absehenmüssen , wär e es desto m ehr erwünscht eine sprechende A ehn lichkeit zwischen den Münzen m it dem Stierhelm und dem Mar

mor anstellen zu können . Aber auch daran sind wir behindert,indem einerseits die Mün zen das Gesicht so weit von dem Ba

ckenlascheu bedeckt zeigen, andererseits dem Marmorkopfe die antike Nase fehl t Der Streifen des Antlitzes nun der zum Vergleich übr ig bleibt ist seh r schmal . Darin l iegt noch das Auge,das im flachen Relief der Münze anders aufgefasst zu werdenpflegt als wie es eine photograpt e P refllau fnahme des Kopfeszeigt, wenn man dami t rechnet, aber trotzdem nicht u nähulich

ist, wie es gerade so auch m it dem Munde m eh r oder wenigerder Fal l ist . So bleiben die Geäch tsecke, die Sti rne, die scharfen , an Nase und Mun d die Backs begrenzenden Züge und das

seh r charakteristische schwere Kinn , was al les wirkl ich iden tischist . Leider sind von dem jugendlich gehalten en Kopf i n Verdenansicht der Bronzem ünzen (Babelen, R eis de S y r z

'

e II der

besonders geeign et zur Vergleichung wär e, keine genügend erhal

teuen Exemplare publicirt Das beste mir bekann te Exemplar istKings of S yr z

'

a pl. XXVI II 1 .Viel ist das all erdings n icht: aber doch wohl genügend , in dem

nichts der Gleichstellung widerspricht, die vom Helme so drin

Modern ist we iter n ach Dr . E. A n thes gütigü er Mitteilung die Bru st.Gestückt in t am S tirn rande über dem l inken A uge u nd an der rechten Wan ge.

D ie ergänzten Theile sin d von andersfarbigam Marmor. Der Kopf ist polirt .

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70 su

gend empfohlen sind. Dass auch der Stil des Marmorkop fes zu

jener Epoch e vortrefllich passt, davon b in ich ausgegang en u n d

gehe darauf un ten noch näher ein .

Indess, zugegeben dass s ich zwei Porträts einer P ers on so

unühnlich sein können , dass man n icht unm ittelbar di e Zugeh ör i gkeit erkennt, so steht doch zu erwarten , dass bei al len U n te rschieden , die auf Verschiedenheit des dargestellten Leben s al te rsdes Darges tellten und besonders der künstlerischen Anlage u n d.

Schul ung des darstellenden Bildhauers zurückgehen, gewis se Z ügeübrig bleiben werden , die sich wieder erkennen lassen.

Sehr werthvoll wäre es dabei ein Bindegl ied zwischen b e id enLebensstu fen au fzu treiben , welches den Uebergang vom Jü ngl ing

zum Greise darstellte. Ich m eine ein solches zu finden in e i n emMünztypus, auf welchen m ich mein Vater aufm erksam gemach t h a t.

Vor ku rzem hat Imhoof der M ünzstatte Babylon e in ensel tenen doppelten Goldetater zugewiesen, welchen er dem S el eu

kos vor der Annahm e des Diadems zuschreibt. Die Vorderseitezeigt den

,

Kopf mit dem Elephanten fel l, den Ptolemaeos Sote r z u

erst prägen liess, un d der als Idealportrfit Alexanders gil t. H i e raber is t der Kopf nichts wen iger als ein Idealporträt sondern b i etet eben das verlangte Bindeglied zwischen den Jugendhilü rissendes Seleukes u nd demjenigen seines Greisenal ters Die A ch ul ichkeit mit dem l etzteren ist, besonders im Profil, schon u n verken nlar, u nd trotzdem ist die Haut noch n icht runzel ig, sin d dieBacken noch n icht durchfurcht. Seleukes nach der einen Angabe35736 nach der anderen 353 geboren , war , als er das Diademanlegte. 806 etwa fün fzig oder m indestens siebenun dvierz ig Jah realt, u nd er ist erst 280. jeden falls dreiun dsiebzig, viell eicht s ie»

benundsiebzig Jah re alt, gestorben ; aber so hoch i n Jahren zeigtun s ihn auch die Neapeler Bronze n icht. Ich denke wir hättendort ein Bild aus den sechziger Jahren des Königs. A us seinendreissiger Jah ren könnte der Marmor sein.

Wesentlicher aber noch als der Altersunterschied ist der Gegensatz im Stil der beiden Köpfe. Man kann sich diesen i n einem

Die Müuzsiiitte Babylon , N um . Zeitschr i ft XX\'

I I. 1895. T. I I. 1P. Gardner , Typ a of Greek m in s P i. XIV. 3.

J. P. S ir , le S atrape Jl aza ios, N am. C hrom 1881 . S. 183. Der

Widerspruch Babelon'

s, R eis de S y r ia S . XIV ist u nbegründet.

Page 72: MI'I - Forgotten Books

rn oxoe n apu rscnz su mmer 7 1

Menschenalter kaum grösser denken. Der Marmor legt noch grossesGewicht auf Bau un d Proportionen des Kupfes, giebt den verschiedenen Gesichtstheilen , wie Mund und Augen, eine schulmüssige

Form , die streng festgehalten wird, und worin das Individuelledes Porträts sich nur ganz bescheiden einmischt. Nur eine Ansichtdieses Kopfes hat, wie ich am Abguss wahrnahm , etwas sehr C harakteristisches. Die Vorderansicht, m eine ich, von etwas niedrige

F 16 . 6 .

rem S tandpunkte aus gesehen als un sere Au fnahm e wiedergibt,welche eine m ehr quadratische Form des A ntlitzes zeigt, ein En

lengesich t das sich ähnl ich in der Bronze wiederfindet. Fig. 6 .

Die Bronze aber geht von ganz anderer A utlhssung aus. Das

A enssere der Erscheinung ist i hr alles, un d m anches, u . a. diek leine A ugenbildung mag an Lvsipp erinnern , wie Wolters bem erkthat ; ja, man könnte fas t geneigt sein zu vermuthen. dass diesesWerk in der Wiedergabe des Scheines noch über das was wir ronLyaipp kennen hinaus geht.

Page 73: MI'I - Forgotten Books

72 J. an

Ist es noch m öglich unter sol chen Umständen einen Vergleichan zuetellen , so möchte ich verweisen auf das Hochüegen der A ugen , das ja, der verschiedenen Kunstfich tung zu folge, grundverschieden ausgedrückt ist ; au f das scharfen Umbiegen der Stirne überden äusseren A ngenecken ; auf die Profill in ie ; auf die fein e Mundspalte, so verschieden auch sons t wi eder der Mund au fgefasst istauf die Kinnform und die Züge die von Mund un d Nase aus dieBacken begrenzen . Ku rz, die A eh nlichkeit, die bei einem Porträtdoch schl iessl ich all es ist, lässt sich , wie gesagt, zwischen beidenWerken in einer A nsicht m indestens erken nen u nd kann m it demLeben für beide gleich gross gewesen sein .

Sehr lehrreich ist ein Vergleich der beiden A lexanderpor träts,die s ich dem Stile nach zu u nseren beiden S eleukoalröpfen ge.sollen. I n der Herm e des Louvre hat doch Köpp eine Kopienach Lysipp erwiesen ; u nd der Münchener A lexander zeigt ein eso grosse Uebereins timmung i n technischen Einzelheiten mit demErbachwheu Kopfe, dass ich kaum zwei andere Griechische Porträts kenne , die m it m ehr Recht auf dies elbe Schu le, wenn nichtauf dieselbe Hand zu rückzuführ en wären . Leider lass t sich wiederunsere A bbildung weniger gu t vergleichen als der A bguss, aberauch sie gestatt et noch s ich Rechenschaft zu geben von der fastiden tischen Bildung der grossen Augen und der eigenü üm lichen ,

dreieckigen Form an den Mundwinkeln . Die nach dem A bgase

vorhanden e Uebe‘

minst imm ung der Lippenbildung lässt unsere Tafelkaum erkennen. Wenn man aber auch im A bgase die grossartigenZüge der A leranderata tue n icht w iederfindet, so möch te ich diesweder dem Kün stler, noch dem Copisten , sondern einzig

der Persönlichkeit Alexanders zusch reiben.

Das wird man hoffentl ich zugeben , dass zwischen den beidenAl exander und den beiden Seleukosbildn issen sich ein ähn lichesVerh ältniss erkennen läss t i n Bezug auf ihren Stil, indem beideein ähnl icher Gegensatz von Ideal ismus und. Natum lismus kennzeichnet, wenn es erlaubt ist diese etwas abgegriffenen Formelnhier der Kürze wegen zu verwenden.

Ist es nun erlaubt i n dem Bronzekopf aus Herculanum ein

spütes Werk des Lysipp oder aber m indestens seines Schülers

Bed iner Winckd man us-I‘

rogramrn .

t' ) Löwy . Inscbr. Gr. Bi ldhau er 11

° 487.

Page 75: MI'I - Forgotten Books

74 J. srx

Seleukes der den Stier bei den R öm ern gefasst hat, im Schem a

eines stierbündigenden Herakles. Dass er dabei schon den S tierhelmgetragen hätte, wäre dem Geis te des A l terthum s nicht zuwider .

Andererseits bietet sich auch folgende Combination. Eine e i nz igo kleine Silbermünze zu Ber l in zeigt den König zu Pferd e .einen Helm mit Stierhörn ern auf dem Haupts , i n statuarischer Ruh e.Da Pausan ias VI 1 1 , 1 von einer Rei terstatu e des Seleukes inOlym pia berichtet, könnte diese, im Typus der Münze, als Vorlagedes Marmors zu denken sein.

Aber genug des Unerreiehbaren. Es bleibt auch sonst hiernoch genug zu forschen . Soviel aber hoffe ich klar un d an nehm l ichgema cht zu haben dass, wenn wir in der Herculaner Bronze diedurchfnrchten gealterten Züg e des h ingen Herrschers besitzen , un sdaneben der Erhachsche Marmor das Bild aufbewahr t hat des heldenrnüth igen Hetairen , der sich mit einer Handvoll Reiterei einWeltreich wiedergewinnen sollte.

XII I. P e r s e u s K ö n i g v o n M a k e d o n i e n .

Das Museum zu Neapel besitzt ein Königsporträt aus weissemMarmor, das als Ptolemäos V im Museo Egi: lano, Inventar1 037, aufgestel lt ist, abgebildet Bru nn und Arndt, Griechische u ndRöm ische Porträts n

° 347. 848 . Der Nam e ist ganz w il lkürl ich ,über die Herkunft scheint man n ichts zu wissen , konnte ich wenigstens n ichts erfahren .

Das Werk hat sehr gelitten . Hals, Nase, der grössere Theildes linken Obres u nd die Hälfte der Stirnhaare samm t dem ganzenHinterkopf sind modern . Das Uebrige ist weder eine hervorragendeA rbeit, noch scheint es ganz fiei von Ueberarbeitung. Der Kopfist also ikonographisch nicht besonders wichtig, lohn t aber dochden Versuch der Identification .

Dass es ein Königsbildn iss ist geht aus dem Königsdiademzur Genüge hervor.

Die Zeit lässt sich durch die Barttracht bestimmen, dennder König trägt ausser einem dünnen Schnu rbart, den Bart an denBacken ganz kurz geschoren ‚ ja die Unterl ippe bis zum Kinn sogar

Imhoof, D ie Münzetütte Babylon , Nam . Zeitschr. 1 895. Taf. II .

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m osoc u a r a rscn n sr um n rr 75

glatt rasirt . Die Zeit dieser Tracht haben wir in dem Aufsatz Vüber Flam ininus tir irt, und hier ist n ichts im Stile was dem

widersprüche.Ein en von den Kön igen die uns dort zur Datirung dienten

m eine ich in diesem Kopf wieder zu finden u nd zwar den letztenKön ig von Makedonien , Perseus .

Ich habe dies schon 1 888 zu Neapel gemein t, als i ch nu r diebeiden in Imhoofs Port rätköpfen abgebildeten Münzen zum Vergleich heran zieheu konnte, aber ich fürchte, dass ein Verweis auf

diese Bildn isse n ur wenige von der R ich tigkeit mein er A nsichtüberzeugen würde. Es s ind das auch kaum die getreuesten Bildniss edes Königs. Es lag ihm , über dessen Geburt allerhand Gerüch teim Umlauf waren sehr daran seinem Vater ähnlich zu sehen , un ddiesem Verla ngen ist Zepyros, der ihm den schönen Stempel , beiImhoof Taf. I I . 1 3. schn itt, sehr weit entgegengekommen , wie einVergleich m it den darüber stehenden Münzen des Philippes V ,

Taf. II 1 0, zeigt.A ehnlicher war gewis s das Didrachmon (Taf. I I 1 1 , im Text

aber dort ist der mürrische Zug des Gesichts wieder besonderss ta rk beton t. Die versch iedenen Stem pel gehen überhaupt sehrs tark auseinander. Unter denen die ich sah steht in Bezug au f

die A ehnlichkeit mit dem M armorkopf ebenen das Tetradrachmonder Sammlung von Prof. Dr. Otto Seyifer i n Stuttgart, h interlassenu nd im October 1 89 1 in Münch en versteigert, von dem eine vorzüg»

l iche A bb i ldung im Catal og , Taf. III 11“ 59 1 vorkomm t. Daneben

lässt s ich das Exemplar der Samm lung All ier de Hau teroch e, P l.V 1 1 , citiren , obgleich auch dort die Stirn wieder meh r zusammengezogen ist. Auch die Exemplare die Hil l abbildet, Numz

'

smatz'

c

Ghron z'

cle 1 896. P l. IV. 1 und 3, eign en s ich zum VergleichNehm en wir also den Sevifertschen Typus , so ergiebt sich , abgesehen von der modernen Nase, eine schlagende Uebereinstimm nngm it dem Neapeler Kopfe , im Ausdruck wie i n Blick und Haltung,im Bau wie in den Einzelheiten des Kopfes. Die Anschwellung ander Stirne, das tiefliegende klein e Auge, die ausserordentl ich kur

'

zeOberlippe mit dem kleinen Schnurrbart, der über d ie Mundacke.

0 ) In d iesen Mittheil ungen IX. 1 894. S . 1 18.

Ich verdanke diese Nachweise me inem Vater.

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76 J . S IX

ja im Marmor vor der M undecke ganz dünn herunter hängt, daskleine Kinn und sogar die u nschöne Ohrmuschel des rech ten antiken Ohres sind d ie am deutl ichsten zu erkennenden Theile. Haarund Bert stimm en wie gesagt i n Tracht und Wuchs überein , nu r

ist die Wiedergabe der Mün ze am Bart, deutl icher. Dieser Stempeleebneider hat s ich n ich t gewagt an eine so l eise Andeu tu ng, wiew ir z. B . am Bart des Mith radat V (Imhoof Porträtköpfe Taf. V 2)finden. Darin steht dann, aber auch nur darin , das oben angefüh rteDidrachmon (Imhoof Taf. 1 1 1 1 . ( 1 2) dem Marmor viel näher.

Der König, im J. 212 geboren, war, als er 1 78 die Regierung antrat, vierunddreissig Jahr al t. Er hat zehn Jah re geherrscht,und es fallen deshalb die Mün zen, wie der Marm or, zwischensein vierunddreissigstes und vierundvierzigstes Lebensjahr. Obgleichdie Tracht des Bartes dazu beiträgt das A ntl itz jugendlich erscheinen zu lassen , will es m ich doch bedünken , dass man dieEntstehungszeit des Marmorkepfes wie des Münztypus am bestenin die erste Regierungszeit des Königs setzen würde. Dazu stimmtdie l iterarische Nachricht die wir über das Bes iren zu jener Zeitbesitzen. Der Bericht bei Plinius ist nichts netz , da er in seinerKürze die Thatsachen fälscht. Ausführl icher aber theil t Gall ine 1 11 4m it , der jüngere Africanus zuerst habe, als er angeklagt war , keineTrauer angelegt, sich also auch tägl ich rasirt ; er, C ellins, habesi ch ob dieser Nachs icht gewundert, habe aber erfahr en , wozudie Bildn isse stimmten, dass zu jener Zeit die Männer m ittl erLebzeit (Vien iger) sich ras irt hätten , n icht aber die Greise. Wirdürfen hinzufügen ebensowen ig wie die jünger en.

A ls ich vor drei oder vi er Jahren diesen Au fsatz n iederschrieb u nd die Herausgabe verzögerte, bis die A rndtschen Tafelnherausgekommen sein würden , hatte F. Hil l seine zu Newton’

s

Beobachtu ng stimmende Benenn ung eines späteren Heroen typusdes Pemeus von Makedonien noch n icht veröffentl icht. Trotz derversch iedenen , kaum zu erwartenden Repl iken, scheint mir dieserVorschlag n icht zu verwerfen, wenn man ins Auge fasst. dassoffenbar ein Heros , wohl Perseus, mit den Zügen des Kronprinzendargestellt ist.

Dam i t ist das hier erkannte Bild des Königs n icht im W iderspruch . Es kann daneben bestehen , wie ganz v erschiedene Bild

B ist. Nat . VII. 59.

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1 nonoa na r u r% u s sr cn rax 77

nisse Alexanders an einem Monumente vorkomm en wie wirverschi edene Typen von Seleukes gefun den haben, wie die Bildnisse Mithradats als Herakles (2) und Helios neben einanderbestehen können , wie, und das ist hier das Wichtigste, auch dieMünzen des Perseus zwei streng geschiedene Haupttypm aufwei

sen , deren jeder seinerseits zu r Begründung der Erkennung dienenmuss . Denn Hill hätte gewiss besser das D idr achmon das. lmhoofa. a. O. I . I l 1 1 gibt, neben dem heroischen Perseuskopfe, zurBegründung seiner An sicht verwendet als die beiden Tetradrachmondie er abbildet.

Anders steht es m it S h rdniczka’

s Verm uthung die Bronzestatue m it der Lanze vom Museo delle Terme (Brunn u nd ArndtGr. 11. R öm. Porträts 358-360) solle auch Perseus darstellen.Zwar ken ne ich seine Gründe noch n icht, glaube aber die Berechtigu ng zu haben zu widersprechen. Und nicht nu r weil nu r ein egewisse Uebereinstimm nng im Au sdru ck, keine A ehnlichkeit mitden Mün zen zu bestehen schein t

,auch nicht weil das Diadem fehlt,

aber weil das Por trät aus jüngerer Zeit sein muss. Die Geschichteder Mode der m ännlichen Haar tracht ist noch zu schreiben, obgleiches nicht am S totl

' dazu fehl t, ebenso wenig wie an einschlägigenEinzelbemerkungen . Die scheinbare Unordnung der Haare jenerZeiten , ist eine sorgfäl tig gepflegte , an der das Brenneiseu nichtfr emd war. Ein solcher calamz

'

stratus fährt n icht mit der gan zenHand durch das Haar sondern kratzt, vors ichtig m it dem einenF inger, de

'

gz'

to scalpant uno cap ut Sogar von einem Manneso schl icht wie Pompeius konnte C lodius fragen : T i; s

r i dm ü q»

x vä t ac n }v xmml rjv ; m it der Gewissheit Anklang zu finden beiseinen Zuhöreren . Es lassen sich in dieser Mode für bestimmteZeiten Neuerungen nachweisen . So sind die hinten, vom Nackenher wellent'örm ig, nach vorne gestrichene Locken , wie sie auchjene Statue zeigt i n hellen istischer Königszeit unbekannt und engbegrenzt in der Jul isch -C laudischen Zeit. August u nd Agrippas ind die ersten , Nero der letzte der sie trägt. Som it schein t aber

Am s. g . A lexan der-S arkophag von Sidon.Jahrbuch d. I . 1 894. T. 8.

In diesen Hitik. X. 1896. S. l 79.

Bei Hil l a. a. 0 .

(5) Juvenal 9. 1 83.

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78 su , mosoc na r n rscn s sw m sw

die übrige Lockenordnung der Bronze älter als Tibet zu sein . bei

dem. wie bei seinen Nachfolgern , das Haar schon m ehr grad e auf

die Stirn herunter hängt. Auch passt es kaum mehr zur spä terenA ugusteim hen Zeit. A ls näch ste A na10gie n enne ich die Büste desPompeius Es findet dagegen die Scheidung der vorderen Lo

cken , an den Schl äfen , auch wieder bei Agrippa einen Vergle i c h .Alles schein t m ir auf jene Epoche zu weisen. Der Stil des Wer kespasst, m eine ich , für die Zeit welche die Bildnisse des Pompeiusund Agr ippa und den Augus t von Primaporta ents tehen sah , u n d

die torvr'

tas der Züge steht dem Ernste Agrippas näher als demDünkel des Pemeus.

Nach der Seitenansicht m öchte ich annehmen dass im Haa rein Kranz lag.

Das leicht behaarte Kinn kan n auf einen ungeachorenen Jü ngling August z. B. war ja 24 Jahre alt, bevor er sich zum

ersten Male rasiren liess (2) wie auf Trauer weisen.Wem aber unter den jungen Römern nach Pompeius und vor

Agrippa eine als Sieger bekrönte slatua A chillea gesetzt werdenkonnte, die ihn darstell te wie er sich, ein zweiter Alexander, au fdie Lanze s tütz t, den A rm i n den R ücken gelegt wie ein ausm hem

der Herakles, das vermag ich nicht zu errathen .

Auch die Buchstaben des einpun ctirten Monogramms M A Rgeben keinen Halt. Für M A R cellus passt weder die Stellun g nochdie Zeit, auch ist sein Bild von Man (3) m it grösster W ah rschein

lichkeit in eine Statue des Pompeianischen M a c e l l u m wiedergefunden. M A R £u3 aber ist leider viel zu früh.

Im September 1 897

J. e .

In diesen Mittheil nngen Taf. II .

Die. XLVIII.(3) S ta tut: di Marcello n ipote d i A ugusta.

A bgebildet Bernou ll i, R öm . Ikonograph ie II. Taf. VII I.

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NEUE BEITRAGE ZU DEN MEISTER S IGNA TUR EN

UND LIEBLINGS INSCHR IFTEN

(Taf. IV ) .

In den A rchäolog. epigr. Mittheilungeu aus Oesterreich-Ungarn 1 895 S. 13— 23 habe ich ein ige Notizen über neue Meister.s ignaturen und Lieblingsinmhriften auf griechischen Vasen gegeben.Ich setze hier dies elben fort und beschränke m ich auch hier m eistauf das Notwendige.

F l o r e n z .

1 ) M u s e o a r c h e o l o g i c o. Ungewöhnlich grosse schwanfignrige Schale, 1 892 in

'

s Museum gelangt. Ungenau von HelbigBall. 1 879 S. 246 (dan ach Klein , Liebl . S. 27) beschrieben. Innenriesiges Gorgoneion. Aussen zwischen Augen :

A) L. steht Herakles nach r. i n der R . die Keul e schul ternd.Ihm gegenüber A thens nach 1.mit Schild (Zeichen : Wagenkasten )und Lanze. Hinter ihr nach 1. Hermes. der in der L. das Ken;keion hält und mit der B. gesticulirt Schwarzgemalt di e InschriftHEDA HP O HKA L O '

1 .

B) Theilweise zerstö rt. Satyr schreitet von 1. nach r., vorihm steht Dionysos mit Kantharos in der R. nach r. sich um

blickend ; ihm voraus geht Han n es nach r. (Oberle ib fehlt).Zwischen den Henkeln je ein Krieger und, zum Theile von

den Henkelansätzen überdeckt, r. und 1. von j enem je ein Bogenschütze in asiatischer Tracht.

A m Boden des Fusses ist die von Helbig l. c. p. 247 m itgetheilte etruskische Inschrift eingeri tzt.

2) Ehda. Von der im Inn ern weissgrundigen , aussen rotfigu rigen Schale mit dem Liebl ingsnam en L] VA NA R [O

'1 hat

Milan i in den R endiconti dei Lincei classe di soienze mar . star . e

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80 r.. r a t u r:

filol. S. V Vol . II. 1 893. p. 1 007 ss. eine vorläufige Mittheilunggemacht. Die Zahl der weissgrundigen Schalen hat durch dieseshervorragende Monument ein e wichtige Erweiterung erfahren. Zuletzthat Pottier in den Mon . P r

'

ot I I 1 895 p. 42 s. die betreffendenSchalen aufgezählt. Ich gebe h ier eine kleine Ergänzung zu dieserdurch ihre Bez iehungen zur grossen m onum en ta len Malerei wichtigen Denkmälerclasse. Zu den 25 von Pott ier angeführten Vasenkommen n un hinzu :

a ) die Athamas-Nepheleschale der Sammlung Tyszkiewicz,von deren Echtheit auch ich m ich bei wiederhol ter Autopsie überzeugte, Collect. Tyszlriewic: p l. X l l u . w iederholt p . 29.

b) die Florentin er, eben besprochen. lnneu : thron en de A ph rodi te. Aussen : rotfig. Palaestras00neu.

c) das_'

Fragment einer grossen Schale der Berl iner Vasensammlung kurz erwähnt im Jahrbuche der kgl. preussischen Kunst.'

samm lungen 1 897 S . LV. I n einer schlechten Bause mir vorlie

gend. Ein hervorragend schön es, einer gu ten Publication würdigesBruchstück. A us dem ös tl ichen Etruri en. 8 cm . hoch , 6 cm . brei t.Erhal ten ist im Innern mit gelbl ich braunem Contu r gemal t einnach r. m it mächtigen au sgespauuteu Flügeln schwebender Eros .

Vom nach r. im Profil gerichteten Gesiebte ist nu r der u ntereTheil von unter der Nase an gerettet. Die Haare sind krobylos«a rtig hinten zusamm engefasst. Der Oberkörper ist archaisch

Vgl. die B erlin er Peith inosschale Hartwig Meis terschalen Tf. 25.

steif en face gesehen . Etwas unterhalb des Nabels bricht dasBild ab. Der r. nach 1. gerade ausges treckte A rm ist bis zum

A nsatze des Handgel enkes erhal ten , während der I., wie aus demA nsatze der I. Schul ter hervorgeht, nach aufwärts gerichtet war.Vom 1. Flügel ist nur ein klein es Stück über der L Schul ter erhalten.Höchst m erkwürdig und besonders für diese frühe Zeit ganz sin .

gulär ist die Art der A bschattirung des Flügels , wohl das äl testebisher bekann te Beispiel Von dem oberen Rande des Flügels

N ° 21 der A u fzählu ng Piots (Klein Euph ron . ‘ S . 249) ist, was

P. unbekan n t bl ieb, von Bh usopulos in einer Einzelsohril'

t pulflicirt worden11 . zw. in -

‘M m r

'

ov Pow orroü ou hm nol rri a'

pxaw l oy rxrri m ei el rm;'

A r r e

y cin jr. A then 1885.Vgl. W in ter im 55. Ber lin er Winh lm an n sprogramme S . 7. Potfier

in ”an . Fiat 11 p. 46.

Page 83: MI'I - Forgotten Books

82 r.. eou .ax

Nikos th enes, gewiss eines der besten Products , welche wir bisheraus der so rührigen Werkstätte dieses Vasenmalers kennen. Hierfolge nur ein e ku rze Besch reibung dieser i nha ltlich wie stilistischhöchst in teressan ten Vase, deren Publication nicht lange au f sichwarten lassen kann.

A u f der Mantelfläche der Pyxis , oben und u n ten von je dreiFirnissstreifeu begren zt, Herakles unt er den Götte rn s itzend. Von 1.nach r. : Zeus n ach r. thronend (B litz in der R.,Scepter in der L .)ihm gegenüber ehen falls thronend Hera (grosse Blüth e in der RScepter in der Usher Zeus die m it schwarzem Firn isse gemal teInschrift NIKO HO ENEHEP O IEHEN . Es folgen zuerst Hermes

(rothe Flügelschuhe, i n der B. Kerykeion) dann eine Göttin (grosseBlüthe und Banken in der R., O elzweig in der L. Aphrodite beidenach r. s itzend. Hierau f ebenfalls nach r. sitzend Apollon (Bogenund Pfeile i n der L.) und ihm gegenüber stehend Artem is (2 Pfeilein der R .) Dann nach r., schreitend eine weibliche Flügelügu r(Iris vor der nach r. eine Gött i n m it über das Hinterhaupt gezo

genem , von der L. gehal tenem Himation si tzt (Hestia ?) Zu ih rwendet sein Haupt der nach r. si tzende Dionysos (in der L. mechtiger Rebstock) und vor ihm i n derselben Richtung sitzen die behelmteAthene (in der R. Lanze

,auf ihrem Schoosse eine Eule) und endlich

zu ihr zurückbl ickend Herakles mit Himation um den Unterleib

(i n der R. die Keule) .A uf dem zum grössten Theile erhaltenen Deckel sind in m in ia

turartig feiner Ausführu ng Kampfscenen zwischen Rei tern und

Fussgängern dargestel lt.Die Details sind ungemein reich u. besonders an die Gewäm

der hat Nikostheuea viel F leiss gewendet. Seh r v iel Gebrauch istvon Weiss und Rotbraun gemacht werden . Ausserordentl ich häufigist die Innenzeichnung gravirt.

P e r u g i a .

4 ) Im Museum befindet sich als n° 1 2 eine unbekannte

Lykosschale. Vgl. Klein Liebl . S. 59. Nur I nn enbild. Im ein fachenMaennder : Jüngling en face stehen d, nach 1. bl ickend hält in derR. ein e Strigil is vor sich hin ; l inks von ihm ein Stuhl u nd darau fein Himation.

‚U\ ) l LVKO H

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u m sr nn sra s ar u n s x va n u s er.uwrsrx&:u n rm x 88

Keine R itzlinie am Haare. Die von m ir nur durch_die Glas

scheibe in der Vitrine gesehene Schale scheint überschm iert zusein.

R om .

5) S am m l u n g T y s z k i e w i c z . Hier befin det sich dievon R . C. Bosan quet im Journal of hellen z

'

c studies 1 896 p. 1 65sub n

° 7 ku rz erwähn te weisegrundige, al s in Par is bei Bol li n etFeuarden t bez eichnete Lekythos.

Links sitz t nach r. eine Frau in Ch iton und schwarzem Hi

mation und hal t beide Hände offen vor sich h in , um ein ziem lichgrosses Kästchen entgegenzunehmen , das ihr ein auf sie zm chreiten

das Mädchen bringt. Zwischen beiden die d r ocp ; clo'

v gesch riebeneInsch rift

A l® l /\O Z

KA A O £ O'

MHA A N O I"

6) Die von m ir i n diesen Mittheüungen 1 897 S. 1 05 if.ausführlicher publicirte boiotische Feldflasche des Ph ithadas .

(In derselben Sammlung befindet sich die folgende Vas e, diestreng genommen nicht h ieh er gehört, da s ich weder ihr Meistergenannt hat noch eine Lieb lingeiusch rift sie ziert. Aber bei demInteresse. das eine jede griech ische Dialectin schrift beanspru ch endarf, wird man die Besch reibung gerechtfertigt fin den , um someh rda das Gefäss in relativ fr ühe Zeit hinaufreicht, aus der eine jedeBereicherung willkomm en ist .

Koriuthiacher Skyphos etwa der Form Berlin 98, cm. hoch ,der Durchmesser der Mündung 13 cm . Ungem ein feiner sehr leich o

ter, lich tgelber Thon , die Henkel aussen schwarz ; ebenso das I nner edes Skyphos gefirn isst. A m Fusse S trahlenornament. Die Bildersin d von m ehreren dünnen braun rothen gelben un d schwarzen Str eifen chen wie un ten eingemhm t.

A ) L . jugendlicher Reiter (langes in den Nacken fall endesHaar, Zügel und Lan ze in den Händen) au f ruh ig nach r. schreitendem Pferde, h in ter dem ein Vogel nach r. oben fliegt. Vor demPferde schreitet ein nackter Jüngling (Lanze in der L.) nach r. Vertical von oben nach unten lau fend die Inschrift gemalt

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84 r.. ronu u r

Ihm voraus, sich umblickend, geht ein bärtiger Mann nach r.

(Lanze in der R.) R YPYMA + O M , auf ihn zu schreitet nach 1.ein bärtiger nackter Mann (Lan ze in der R.) I"DO MA + O M, hin terdem ein Jüngling in gleicher Haltung wie der I. nach r. reitet.

B) I n der Mitte ein Jüngling m it Lanze auf einem nac hr. schreitendem Pferde. R. u . l. i n der Richtung nach ihm j e ein

Hahn , über dem ein Lotus herabhängt . Hinter dem Pferde 1. einnach r. oben fliegender Vogel .

Fül ls terne Spärlich ges treut. Viel Innenzeichnung geritzt, au fden Ges ichte rn Braun roth , mehr oder weniger erhalten.

Dem Vasenmaler schwebten bei den Nam en Ederiy axo; un dHgöp axog epische Reminiscenzen vor Beim nicht ganz erha ltenen si nd , da etwa 4-5 Buchs taben fehlen, versch iedeneErgänzungen möglich.)

M u s e o a r t i s t i c o i n d u s t r i a l e. Un ter seinen Samm lungenfigm irt auch eine den Meis ten u nbekan nt gebli ebene kleine, von m irin Scheden aufgenommene Vas ensammlung, die meh rere sehr gu teVasen aufweist 2. B. die strengrotfign rige einst be i C as tellan i befindliche Schale (zuletzt publ. von Benndorf, Heroou von Gjölhasch iTryas S. Hier sei eine schön e polychrom e aus Gri echenlandstamm ende Lekythos m it gütiger E rlaubnis der Direction in zwe iAnsichten auf Taf. IV publicirt.

7) Lekythos cm . hoch. A u f der Schulter Kymationund Banken m it Palmetten .

Bildgrund gelblich . Das Bild ist oben von einem durch Kreuz .platten un terbrochenem Maeander und unten von einem ein fachenFirnisstreifeu begrenzt.

Frau (Haare in Knoten hin ten zusamm engebunden, schmalesl ilafarben es dr eifaches Haarband, dor. Chiton, der roth war) 1.nach r. stehend häl t mit der B . einen braunen Korb , von dem

eine dunkelh 1afarbige und eine weisse braungesäum te Taenie herabhängen. I hr gegenüber steht au f sie blickend eine zweite Frau enface jon. Chiton und schwarzes über die 1. Schul ter u nd Unterleibgeworfenes Himation Falten blasslilafarben i n dem der 1. A rmsteckt) . Jenseita von ihr komm t r. ein niedriger Stuhl (Fuss weiss.

Vgl. Will isch, A ltkoriuth isch c Thon h dns trie S . 165

.

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ME IS TER S IGXA T UR £ N van u n s u z<asrxscnmm s 86

Sitz braun) zum Vorschein . Zwischen den Frauen am Boden un tenein S taar nach r. und oben mit braunem Firn isse Urm ;; r;wfßv gemal t

A l ® l /\ O Z

KA A O Z

MEA A N O F'O

R. und I. von den Frau en hängt im Felde je ein e Din ochoe, r. ausserdem eine rothgehöh te braungesäumte Haube.

Vgl. über diese Gruppe der weissgrundigen Lekythen R. C .

Bosanqu et im Jour n . of hell. st. 1 896 p. 1 64 ss.

Im K u n s t h a n d e l konnte ich vor 2 Jahren die von Milan iim Museo Ita liana I ll , p. 270, dem Klein Lieblingsin schr . S. 1 9folgte, ganz flüchtig erwähnte A mphora m it dem LieblingsnamenTimotheos genau prüfen und photograph iren ;

8) Dieselbe schwarzfigu rige ist 42 cm ., m it dem erhaltenenzugehörigen Deckel 5 1 cm . hoch und fast intact.

Am Halse z ieht sich ein Band von gegenstäudigen Palm etteuund Lotos hin.

Die Bilder sind oben von einem Stabornam ente, un ten von

einem doppel ten Firn isstreifen begrenzt. Am Fusse zu unterstStrahlen , dann folgen nach oben Lotus und einfacher Maeauder .Unter den Henkeln Banken u nd Palmetten .

A) Hierbei abgebildet, steht Herakles (Löwenfel l über demKopfe, rothbärtig, kurzer C hiton, Köcher an der Sei te, Keule inder B.) nach r. Vor ihm nach r. Herm es (rother Bart, Spitzhu t,Flügelschuhe , Himation , in der B. das _lange Kerykeion) . Er beschwich tigt vorgebeugt m it der L. den doppelköpfigen Kerberos,der n ach 1. die Füsse des Gottes beschn iiffelt. Der Höllenhundhat ein rothes Halsban d , die Bückedh n re sind in altjonisch er

Weise in krumm e Zottel n gelegt, die abwechselnd weiss und

schwarz sind, der Schwanz endigt in einen Sch langenk0pf mitoffenem R achen . Jenseits des Höll enhundes schrei tet nach r. sichumblickend der als Greis mit weissem Haare gebildete Hades (lan

ger Ch iton, in der L . ein langes Scepter ; r. von ihmnach 1. Pemephone (weisses Fleisch , langer Chit. u . beideHände in lebhaftem Staunen erhoben. Ueber dem Bilde mit schwa rzem Firnisse T IMO S EO H KA LO H.

Diese Darstellung des Herakles-Kerherosabenteuem weicht

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86 r.. w ar m

besonders in einem wesentl ichen Punkte von den bisher bekan n tenBildern ah . Herakles verhäl t sich hier ganz passiv, und an s ein eStelle ist Hermes getreten, der den Kerberos zu beschwichtigen su c h t.A uf der Amphora im Museo Gr egor z

ano (B) II tan. 52, 2a red etHerakles selbst dem Hunde zu, u nd so tlnut er es auch auf zw e iAmphoren (Zeichnung im Berliner Apparat, siehe Fu rtwängler i nRmchers Lexic. I Sp. Augenschein lich trau t si ch auf

serem A mphorenbilde Herakles an das Unthier nicht heran , u n d

der hilfsbereite Gott legt sich in ’

s Mittel . Dadurch hat das Bildeinen humoristischen Anstrich bekomm en .

B) Theseus (jugendlich , Krobylos, rothes Haarband , kurzerChiton , Schwert an der Seite) nach r. hin hat den nach in

'

s

Knie sinkenden Minotaur, dessen Kopf eher pferdeähnl ich gerathenist, an beiden Handgelenken gepackt und zwingt ihn zu Boden .Die Hände des Minotau ros sind geballt, als wenn sie etwas (Steineh iel ten. R. n. l., der Gruppe zugewendet, j e eine langbekleidete(Chit. wohl männl iche Gestalt.

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mansr zn snos ar va nx cr<n u neu xc s rs scnmm s 87

N e a p e l .

9) S am m l u n g A. v o n B o u r g u i g n o n. Fragmentirte Bas iseines Rhytons in Form eines Vierfüsslem. Die mit glänzendstem

schwarzem Firn isse gedeckte Basis war oblong und ist j etzt etwain der Diagonal rich tung gebrochen. 1 1 cm . grösste Länge, cm .

breit, cm. hoch. A us 8. Maria di C apna veter e.Von der Gestalt, welche den Vasenkelch trug, s ind nur zwei

ungespaltene Vorderhufe erhal ten gebl ieben, was auf ein Pferdoder Esel-Mm ‘thier oder auch Kentau r hindeu tet, un ter den Gefässendieser Gattu ng neue Form en. A u f der Langseite ist r. eingeri tzt,nur zum Theile erhalten

also ein e Signatur des Setados. der ausser dem Kantharos KleinM. S .

2 S. 1 87 besonders durch die prächtigen einst Branteghem

'

schen , jetzt Londoner Gefässe D 5 , 6 , 8 , 9 , 1 0 bekannt ist.Gerade derselben Proven ienz ist das schönste al ler Gefässe dieserGattung die sitzende Sphinx in London E 788 publ. Journ . ofhell. st. VI II pl. 72-78.

1 0) Ebda. Nolanische M phora 32 cm . h . A uf n icht u nterbrocheuem Maeander :

A ) Jüngling (Himation , welches die r. Schulter freiläss t,r. Haarbaud) bläs t nach r. schreitend aus voll en Backen die Doppelllöte. Im Felde sein schief gestellter Krückstock u nd die Sybene.Insch rift kirschroth KA L O ) .

B) Flaumh ltrtiger Jfingl ing (li imatiou , welches die I. Schul te rfreilässt, rothes Haarband) geht nach r. m it dem Krückstock inder B. Ihm voraus schreitet ein grosser Hund (rothes Halsband) .

KA L I A '1

also Ka l (l )fa g m l o'

g. Es ist das nach dem fast immer o ffen ge«schriebenen Alpha wohl Ka l l fa ; Il . Siehe Klein , Liebl. S . 76 n ° 3, 4.

1 1 ) Seit kurzem befindet sich in dieser Samm lung auch

Page 89: MI'I - Forgotten Books

88 r.. r om an.

die von Klein Liebl . S. 84 n° 2 als vemchollou erwähn te und

daselbst u ngenau beschriebene nolan ische A mphora mit dem Liebl ingsnamen K leinias. cm . hoch. A uf n icht unterbmehenemMaeander

A) Eos (genestelter jon. C hiton m it weit herabhängendemUeberfalle. rothes breites Haarband) verfolgt n ach r. die Handausst mckend den n ach r. fliehenden , zurückblickenden ‘

Keph alos

(kleine über Rücken und beide Arm e geworfene Chlamys, rothesHau band, Peü sos im Nacken, 2 Speere in der Zwischenihnen oben KA EN IA £ ,

unten KA A SZZ .

B) Bekränzter Mank ljüngling nach l. streckt die R. aus .

Innenzeichnung reichl ich m it verdüna Firn isse.

1 2) K u n s t h a n d e l. Fragm ent ein es bauchigen Gefässes(nol. Amphora ?) Erhalten ist der O bertheil ein es bärtigen Mannesnach r. in gefi lteltem C hiton u nd Himat. über der Schul ter, dieHaare (Binde) fallen breit auf den Rücken herab. Nase und Stirnfehlen. Erhal ten ist noch der r. Oberarm . L. blas sbraun gemalt

KA LO H

was vielleicht der Rest vom Liebl ingsnamen Hippou ist, sieheKlein L . S. 72.

W i e n .

1 3. H o fm u s e u m . Ein Becher aus der Werkstatt des Niokoathenee, den ich au f Grund einer m ir von Herrn Professor Rob.von Schn eider gütigst zugesandten M ittheilung beschreibe. A usvielen Fragmenten zusammengesetzt, ergab s ich die n icht häufigeForm ein es henkellosen Becken auf kräftigem Fusse, ungefährentsprechend der Form 47 bei S tephani, Vasensammlung der Erem itage. Doch fehlt h ier der Deckel , der au f einem vorspringendenWulste anfasss.

Ueber dem Fusse erhebt sich ein S trahlenornament. Die ringsumlaufende Darstel lung ist oben durch den Wulst, un ten durch einenbreiten Firnisstmifen begren zt.

Die Mitten der Bilder n imm t je ein Bema ein, das eine einstutig, das andere zweistufig.

Page 91: MI'I - Forgotten Books

DI UN RITROVAMENTO DI OGGETTI PREZIOS I

SULL’

ESQUILINO NEL 1 545

Il codice Barberiniano XVI 28 contiene i l Dia r ium A ngel!

Massar eltz’

de S . S ever tnopost et autodz'

scessum ex urbe ad Con

eilz'

um Tr z'

dentt eeleb‘

r andum a die 23 Febr ua r . 1 545 usque ad

diem pr imam Febr uar z'

z'

a . 1 546 (non au togmfo ma in copia delsec. XVII) . A f. 1 2, sotto la data 29 Har t. Dom. Pa lm. [sie] .10 scriven te menziona l

arr ivo (a Trento) di u na lettera del cardinal e Farnese, contenente istruzion i per i legati ; ed aggiunge af. cum s. litter z

'

s ex u rbe nuatz‘

a lum est Joea lz'

a t'

lla R omeo

z‘

uven ta , quae hie annotar e non abs r e ve'

sum est. Siccom e d iqu es to curioeo ri trovamento, per quanto sappia io, non si serbataultra m emoria, mi para u tile di pubbl icare qui I

elenco gentilmentecom unicatom i dal sig. dott. Merkle, lasciando a coloro che pih specialmen te si occupano dell e pietr e antiche, i l ricamare , se qualcheduno dei pezz i ann overati si possa identificare con oggetti esiatenti,th ree nella raccolta gilt Fam esiana ora Napoletana. Quanto al luogodel ri trovamento, la chiesetta oggi non piü es istente d i e. Biagio

(detta de mont ilzus 0 de asce3ez) v iene annovem ta nel catalogo To»

rinese delle chiese di Roma, ed in quello del Signoril i i ns iem e conquelle di 8 . Pantaleo (modernamm te detta la Madonna del BucnC onsiglio) e di 8. Qu irico e Jul itta ; il Martinell i (R ömer es: ethu tcasacr u p . 348) la descrive s ituata descendemlo de Exqu flfnopropeS . P etr um in ear eere ver sus Templum Paola. Una lapide in teressante, riferibile alla riedificazione del la chiesetta nel 1 20 1 , sta

ancora murata nella sagres tia della Madonna del Bucn Cons iglio,e fu pubblicata dall ' A rmell in i (Chz

'

ese di R oma , ed. 2, p.La ch ieaa fu distrutta pcco depo il 1 587 ; l

'

orto ann esso si dovrücredere situato non lnngi dal quadrivio di Via del Cardel lo e Viadi 8. Pietro in Vincoli . Siamo qu indi prossim i all a prefettura ur

bane e al Tempio del la Tellur e, ed in vicinanza immediata con lepa rieh

'

n ae nobz‘

lz'

s aedz'

fiez‘

c’ donde nel 1 706 ternö alla luce l ' epi

grafe O IL. VI, 9 13 dedicata a Nerone C esare.

Page 92: MI'I - Forgotten Books

08 . HUR S EN ‚ D I UN R ITR O V A M EI<TO D I DG O E‘

I‘

I'

I 9 8 3 2 108 1, R OC .

Notar delle case tr ova te nelt'

hor to di S an B iagio

pr esse S . P ietro in Vineola a R oma al li 6 dt A pn'

le [sic] 1 545 .

Una Faustina di C alcidon io.Una Tests di C alcidon io.Una Des della natura con la sus base di A gata.Un

al tra Des sim i le m inore pur d'

aga ta .

5 Un'

aquila con una palla a pie d‘

agata .

Una mascara di diasporo in 3 pazi.Un Vasetto d‘ agata com e un biobiere.Un C agnolino di Calcidonio che rede nn osso.Una tes ts di Calcidonio.

10 Una figura d i Calcidonio come u n term ine.Un vaso d ' agata piccol ino.3 vasi d i aga ta rotti in pezz i.Un biobiere di matre di perle.Un pezzo di C alcidonio tondo non lavorato.

15 Un pezzo di C orallo b ianco.Un mercufio di A gain.Un porcel lino di pietra dolce.Un elefan te piccolo d i ambra.

Un leone d i ambra negra.20 Un C upido di am bra gial la.Un Cupido che dorm e del m edesimo.Una palla di ambra gialla.Dei pom i d i C ristaüo grandi .Un porn o sim i le m inore.Due com e borchie di mula del medesimo.Una figura di cris tal lo con la base.Una clava di Hercole di Crista l lo.Una Bertnccia di Calcidonio.Un dito di Cr istal lo.

30 Un ramo di arbore d i cristallo con una fogl ia.

Una base di Cristallo.

Un r asetto di Cristallo.

Page 93: MI'I - Forgotten Books

92 ca . n r s t ss x, m us n rr novax s s r o n r oc ean : s um mer, acc.

Un coperchio di C ris tal lo.35 Un bich iere di Crista llo.Una Tar a di cristal lo.Una tigm ina di cr istallo.Un Cocchiaro di Cristallo.Sei com e nocciole d i Cristallo.

40 Un catino piccolo di C ris ta llo.Un

'

anello gran de di Crista llo con una vittoria intagl iata.Una palla di pietra tina.

Un tigre di C alcidonio.Una figure d ' ambra negra con la base.

45 Una m edaglia che ha dentro certe figure.Un giove grande con i l busto d

' agata .

Un Giove m inore di agata.Un Giove piü piccolo d i Calcidonia.Un al tro Giove di agata .

50 Una Ven ere di C alcidonio.

Un a Dea della natura di C alcidonio.Una ultra Des simile d i C alcidonio.Una testa di Alex(andr) ° di C alcidonio.Una testa piccola di C alcidonio.

55 Una tes ta di Apollo incavata di C ristallo et il rivescio haforms di Testudine.

Una m ascara di C alcidon io grande.Undeci mascare piccolo come da putti di C alcedon io.Un Cocchiaro di C alcidonio.

Un Giove di Lapislazol i con '

1 basic .

60 Un vasetto da profum i d '

argento.

Un Cocch iaro di C r ista llo.Un Vasetto di agata.

Una testa di Socrate di Calcedonio.Una testa di un poé ta di C alcidonio.

65 Un marte di Calcidonio.Un Dom itiano d ' agata bell issimo.Un Dom itiano d’ agata mediocre.Un Sileno di agata .Un Traian o di agata .

CH. Hun t er—zu .

Page 94: MI'I - Forgotten Books

DER FA USTKA EMPFER DES '

I‘

HER MENMUSEUMS

Von dieser hervorragenden Bronze hat jüngst C . Wanderer imPhilologus LVI I (N. F. KI) S. 1 ff. eine neue, zur Prüfung euregende E rklärung gegeben. Ein solches Werk au f einen bestimm ten ,zeitl ich annähernd festzul egenden Vorfall zu rückführen zu könnenwurde i n der That höchst erfreulich sein , aber der vorl iegende Versuch ist schwerl ich als geglückt anzusehen.

Der m it den schweren Schlagriem en bewehrte, und mit frischen Spu ren eines eben bestandeuen Kampfes im Gesichte da

sitzende Faustkämpfer sol l nach dieser neuen Erklärung der weltberühm te Kleitomachos von Theben sein , welcher um das Jahr 200v. C h . Wunderer will sogar noch etwas weiter heru n tergeheneinen Strauss von einer gewissen national en Bedeutung mit demA egypter A ris tonikos siegreich auskämpfte. Wie uns Polybios

XXVI I 9 bei Gelegenheit erzählt, hatte Ptolemaios, IV Philopatornach B ultsch , nach Wunderer sein Nachfolger Epiphanes seinenA ristonikos gesandt um dem Kleitomachos die Palm e zu entreissen ,und die Menge war nach dem ersten Gange dem A egypter gün stiggewesen. I n einer Ruhepause wan dte sich dan n Kleitomachos andie Menge u nd machte ihr wegen ihrer Parthein ahme für den Fremden Vorstel lungen. O h sie denn nicht wüs sten , dass er seine Pfl ichtthäte u nd für die Ehre der Hellenen kämpfte, sein Gegner aberfür die des Kön

'

Ptol emaios ; u nd ob sie l ieber woll ten dass einA egypter den B e Ionen den Olympischen Kranz entrisse , oder dassein Boioter aus Theben als Sieger ausgerufen würde. Mit solchenVorstellungen hätte er die M enge vol lständig umges timmt, so dassA ristonikos m ehr noch ih r als dem Kleitomachos erlegen wäre. DieBronze des Therm enmuseums nun sol l den Kleitomachos darstell en.

Jener nach Hul trmh , we il Kleitomachos n ach Paum Vl 15, 3 in den0 1 piadeu 141 und 142 in O lym ia ges iegt ha tte ; u nd da

üPausan ias die

R n mestitel des Kleitomachos auge n will : u ? de' ot JJEa v „v vo m'

deso ist man be rechtigt anzu n ehm en , dass die von ihm angeführt en S ie dreifl e0m

,

Iaöpq'

i am selben T e im B ingen , Faus tlrampf u nd Pan‘

on,

endl ich in den zwe i genan n ten%]ym piadeu , n icht die Vorstu fen son dern dieHöhe seiner Le is tu ngen sind. Wanderer schein t n icht genügend zu beachten ,das s Kleitomachos in versch iedenen Kampfarteu zugleich auft rat.

Page 95: MI'I - Forgotten Books

94 lt . en a us es

wie er ausm hend zur Menge rede ; und es sei woh l m ögl ich , m eintW.,

dass dies eben die von Pausanias erwähnte olympische Statu esei, welche Hermokrates, der Vater des A thleten geweiht hatte.

Das rqa öy a xa fgam'

, welches A ristonikoe seinem Gegn er imersten Gange beigebracht hatte ,wurde eine genaue Untersu chung desOriginals finden lassen , m eint Wanderer, vielleicht am Halse. Eswär e bil lig gewesen s ich dieses Punktes vorher zu vergewissern ,was ja, sofern der Verfasser n icht selbst dazu i n der Lage war,m it einer Anfrage h ierher gethau gewesen wäre. Also sei es jetztversichert, dass am Halse kein erlei Verl etzung vom Künst ler angedeu tet ist, überhaupt keine andere als die Quet mhungen der linkenWange, der Nase, v i elleicht auch sonst, aber keine wie es sch ein tvon ernster Bedeu tung.

Dass ein Sieger n icht als solcher , sondern in einem vorausgeheuden Zeitpunkt, nam entl ich in einem für den Verlauf des Kampfes n icht gleichgiltigen , wie es jene Ruhepause für Kleitomachoswar, dargestel lt werden , das wäre ja begreifiich . Aber ist es denndenkbar, dass Kleitomachos in so läss ig gleichgiltiger Weise sitzend sein en Appell an das Nationalgefühl der Zuschauereine A nsprache an die Menge gehal ten hätte, m it welcher er siezu seinen Gunsten stimmen wollte ? Das Ethos jener von Polybiosberichteten Ansprach e u nd das Ethos des Faustkämpfers im Therm eum useum ist ein grundversch iedeues . Stumpfsin nig sitzt der brutal e Kraftm ensch da, nach schwerer Arbeit ruhend, indem er beideUnterarm e auf die Oberschenkel aufstützt, von keiner R ücksichtauf Anstand und Würde gehalten oder getragen . Mit ein er Bewegung u nd Miene, in welcher m ehr G

_leichgiltigkeit als Freude,

höchstens eine gewisse st umpfe Neugier s ich äussert, wendet er denKopf, gewiss nach den Zuschauern hin . Höchstens ein Laut, unmöglich eine Rede, gar um die Hörer sich geneigt zu machen , wärem it solcher Haltung vereinbar. Dass der Mund zum Sprechen geöffnet erschein t ’

ist für W. ausser Zweifel. Warum ? Der Mund.spalt ist n icht weiter als bei andern Köpfen , die wohl lebhaft athm en.aber sicher n icht sprechen . Dass der Mann n icht durch die eqnetsch te Nase athmen kann, hat Belger (Jahrbuch 1 887 S. 132)richtig bemerkt, und n icht weiter als zum A thmen nöth ig, wird manden Mund geöffn et finden , wen n man auch noch die Zähne h inzudenkt. Denn dass man nicht von An fang an so wie heute in dieleere Mundhöhle hineinsah versteh t sich von selbst. Waren demMann auch. wie durchaus wahrscheinl ich etl iche nicht al le. wasHüls en in diesen Mitth . 1 889 S. 1 78, 2 m it Recht betont Zähneeingeschlagen , so konn te das eben nur durch Zahnlücken , nichtdurch gänzliche Zahnlosigkeit anschau l ich werden . Auch der vor.geschobene Unterkiefer, nach Hülsen a. a. O. segno de

'

fer oez'

oeramen te setvaggr’

a , sch l iess t den Gedan ken Wanderers aus. Dem

Boxer ähnelt sehr der Herakles ein iger Brenzem iinzen von Phaistos

Page 96: MI'I - Forgotten Books

man r ausr xas srr r s rr u ns m s a u zwu r suvsrs 95

im Britischen Museum Gr eek eoz'

ns Gr ete Taf. KV 7 und 9. Ge

genüber dem zu späten, keineswegs so allgemei n angenommenenZei tansatz weise ich nur hin au f einen unschainbaren aber eigenthüml icheu Zug, die Bildung des Schnurrbarts, mit seinen klein enemporges trich enen Haarbüschelchen . Dazu biete t der LudovisischeGallier eine überraschende Analogie , ja auch die Braueu sind trotzder Fülle bei der Lndovisisohen . dennoch an beiden Figuren

Es scheint nicht, dass die Bronze'

nach ihrer A ufiindung andererErgän zung als des Felssitzes bedurft habe, zumal es Photographimgiebt, welche den Boxer noch in der Ausgrabung so wie er Jetzt istzeigen. Um so gewisser sind an tike Ergänzungen , worun ter n ichtdie von Hülsen a. a. O. bemerkten Gussfehlercorrekturen zu verstehen sind ; und auch die abgeschlisseuen Zehen beweisen dassdie Statu e schon im A lterthum , leicht erreichbar, ihre Schicksalegehabt

hat.

Jedem aufmerksamen Betrachter m uss aud'alleu dass der I. A rmwie Fleisch auf Fleisch auf dem Bein ruht, der r. dagegen wietodter S toü

, ohne Nachgeben des ein en und des andern. Bei genauerer Betrachtung erkenn t man die sicherste Spu r einer A nabasserung an einem , vrelleich t zweien, mehrere Mm . im Du rchm esserh abenden Nietköpfeu hier aussen auf dem Oberschenkel. Von derselben Art einen aussen am Glu taeus, einen zweiten weiterhin ,

etwa an d er Mitte des I. Obersch enkels, einen dritten nahe beidem Flicken an dessen Unterseite. Es scheint

,dass diese Theile

zusammeugedrückt und dann wieder au fgetrieben werden und innen durch g engenietete Stücke Hal t bekomm en hätten , was durchden ofi‘

euen ita zu erkennen sein müsste.Wichtiger ist etwas anderes. Zweifellos ist das Wirbelstück

des Hin terkopfw ,etwa 1 0 _cm. im Durchm esser, eine spätere Zu

that von schlechter A rbeit, roh und nothdürfti dem übr igen Haarangepasst. Natürlich war das echte S tück ver oreu gegangen , wasn u r begreiflich ‚ wenn es auch u rsprünglich besonders gearbeitet war.D as hatte aber gewiss den Zweck, den man anders wo durch separate Ausführung des Kopfes erreichen m ochte, näm lich Augen und

Zähne, die aus andrem Stoff gearbeitet waren , von innen einzu fügen .

E. Par s nssrr.

Page 97: MI'I - Forgotten Books

S IT Z UN G EN

7. Jan uar : Ma n über das Grabmal des Eu rysaces . P s r s n ssw

über ein Hochrelief des vatikanisch en Museums.21 . Jauuar : P s r aa ssw über den Torso vom Belvedere. R. Hea

zoc über den Ganswürger bei Herondas. Ma n über daseenaculum.

4. Februar : Mens. Wa s s er über die C onsulartracbt im 4. und

folgg. Jahrhunderten. Ps r s nss s über eine historischeErklärung des Faustkämpfeß im Thermenmuseum . DazuHes sen s . P s r aass u über Cai le Vipenna und C acu auf

etrnskisch en Denkmälern .

18. Februar : Mon s. WILP BR '

I‘ über das Pal lium des Trach tgeset

zes vom J. 382. CA NTA R ELLI über das Elogium der Ma

t idin (O IL. XIV Per s asex über die Wandge

mälde der tomba Francois in Vulc i.4 . März : ausgefallen wegen der Fesla della S ta tu lo.

1 8. März : Köar s über e inen Theil der Wandgemälde der grol ladei tor z

’ in C om eto. Dazu Kam , Losw r , Ps r s ass n .

Hau ses Inschrift vom Pompeiusth eater (OI L. VI s.

Mittheilungen später) . Pozna n über eine archaische Vasemit der Lösung R ektors. P s _r sm s n über die griechischeBüste von Elche nach P. Paris ' Herausgabe.

1 . Apri l : S av rewom Boiotische Vasen. Dazu P s r ea ssx .— Per s a

s ex über die gröss te antike Statue i n Rom . Dazu HUELS EN.

15. April : Per s a ssw über die r atikan ische Pigna. Dazu HUBL °

saw. M an über W eichardt, Pompej i vor der Zerstörung.S avrenom l egt im Namen des comm. Bauwas s r die imAuftrage des Ministerium s angefertigte C opie des Ph ilosophenmosaiks von Torre A nnnnzia ta vor m it Grundlin ien eineseigenen Erklärungsversuohes. Dazu v. \Vrnau ow rr z-Mos n

n swnoa r r .

22. April : Pal iliensitzung : Ps r s nss r: über die capitolinische Wolfin . Her-meer: über Sergius Iwanoli

und seine Rekonstruktion der Caracal ls thermen .

Page 99: MI'I - Forgotten Books

98 w . a u nw r<e

i n der anderen, wenigstens in der des Mittelsin-eitens , noch so v iel eA bsondcrl ichkeiten übrig bleiben , dass s ich au ch Robert selbst dasProblematische seiner Erklärung der einzelnen Figuren n icht hatverhehlen können .

Das Bild ist in drei horizontale Streifen getei lt ; in dem

un tersten war, nach den Besten zu u rteilen , die En tführ ung derKom darges tel lt ; l inks sin d erhalten Hekate, Herm es u nd zum

Teil zwei Pferde des Gespan nes , rechts zwei Gespielinnen derGeraubten u nd K0pf und Hände ein er Dritten. Zwischen dieserdritten und dem Wagen is t noch Raum für zwei Figuren .

In der obersten Reihe s in d l inks Hera, Zeus u nd Ganymedzu erken n en. Dann folgt das Viergespann des Helios , das Dem etereben im Begriff ist zu besteigen ; da rau f ein stehender Jüngl ingmit C h lan is , Kranz und Blum e, dan n Poseidon , endlich Eos oderSel ene. Die Deutung des Jüngl ings au f Phosphoros ist unsicher.D ieser wird sonst au f den u nterita lischen Vasen als schwebenderKnabe mit Fackeln dargestellt ; hier kann m an nicht einmal mit

darzulegen . Ebendort habe ich ein e grosse R e ihe von e in schlägigen Denkm älern behandelt. Wen n ich au ch . wie n atü rl ich , n icht m eh r al le dort gegebenenDeut ungen im E inzeln en ver te idigen möchte, so halte ich doch nu m ein er( irnndau ffasm ng fest, u nd ich da rf behaupten , dass d ie Monum en te m ir R echt

geben . Ueber das B i ld der a t tisch s n Lek_vthoe rn it dem R inglram pf von Peleu sund Thetis‚ das Ro bert eben falls C itiert (O verbeck ‚ C al l. h er. VI II

vergleiche mein e D issertat ion p. 33. Dort sehen wir links Peilho, A phrodi te.Em s u nd P an , ih nen gegenüber A then s u nd Poseidon , erstere in deutl ichemB ang zu Peleus , letz teren zu

'

l'

heiis . A u f u n serer Vase lritt Pose idon zu

A phrod ite m it E ros und Pan u nd bildet m it i hnen eine G ruppe elementarer

Gottheiten im G egen satz zu der andern Se i te, zu Zeus m it A pol l u nd A rtem is .

W ir finden diese gegw sätzliche En tsprechu n g be ider Kr.ise von G öttern auch

son st ; vgl . m eine D i ss. p. 37 u . 39 ; auch a uf dem zweiten Hauptbi ld u n serer

Vase (s iehe oben ) ist Pose idon al s Vertr eter se in es Elemen ies zwischen die

Gotth eitf: u der Gest i rne gesetzt. M ögen die cu ltlich en Zu sammenh än ge fürdie A uswah l zu schauender Götter an m on um en ta len Werken en tsche idendgewesen si — ln s icher n achgewiesen ist auch da s n icht so erg iebt s ichdu ch bei den dccora tiven Werken der Kle inku n st.wie den Ze ich nu nge n un serer

Vasen . sobald m an sie in gröss eren R eihen betrachtet u n d ih re Dars tell ungennur aus dem bei i hnen Gegeben en u nd stän dig Wiederholteu beurteil t, dassfür d ie A uswahl der zuw h auen den Götter

'

auf ihnen zun ächs t al lein poetischeBez iehun gen massgebcnd waren und da — s s ich weite rhin e in e gewisse Tradi tionbi ldete, die am Ende zu gedanken loafl Wiederholu ng de r a ltgewohn ten Porm eln führte.

Page 100: MI'I - Forgotten Books

on en rscn s s m n eu. un r s n tr amßcu nn va ss au s nnn n r 99

Bes timm theit sagen , dass er dem Wagen voranschrei tet ; er sch ein tvielmehr m it Poseidon zusamm enzugehören . Einen anderen Namenweiss ich ihm a llerdings auch n icht zu geben . Poseidon ist öftersso, wie h ier , zwischen die Gottheiten der Ges tirn e ges tel l t ; er istder Gott des E lemen tes

, aus dem sie auftauchen u nd i n dessenFluten sie verschwinden . Hier entspri ch t er ausserdem noch dem

Zeus a ls Bruder des Hades.Die Gruppe des Helios m it Dem eter setzt diese Reihe m it

der un ters ten in Beziehu ng, den n zweifellos is t hier der Momentdarges tel lt, i n dem die suchende Mutter den Sonn engott nach demVerbleib ih res Kindes fragt : soviel ich weiss, das einz ige sich ere Beispiel dafü r, dass zwei zeitl ich auseinander li egende Momen te ein erSage räum lich in dem selben Bilde vereint dargestel lt werden

In dem m ittleren Streifen sind deu tlich charakterisi:t z l inksdie stehende I ris, rechts die sitzende A phrodite m it Eros. Zwischenihnen e il t eine jugendliche Schaar von sechs F iguren nach rechts ;zwei davon sind zu Pferde. Die beiden äussers ten links t ind gerüste tm it Panzer, Helm , Schild u nd Lanze. Schild, Lan ze u nd Helm

N ich t absolu t s icher is t das G leiche der Fall au f dem Vasenbild‚

das das Schicksal des A don is dars tellt ; Heydem ann a. a. 0 . S A . 702, Bal lett .

n apolet. N . 8 . VII t . 9 u nd Baumeis ter, Denkmäler p. 1 6. Unm ögl ich r icht igist die Deutung, die in der Frau rechts oben Persephone, in dem Kn abenl inks A don is und in der Fr au h in ter ihm Dem eter erkenn en will .

Zu bedenken ist vor al len D ingen , dass dies er obere Te i l des B ildesbeson ders be sch äd igt u nd resta ur iert ist . Der Kn abe l i nks war augen schein l ichursprüngl ich ein B rot, wie der bess er erhalten e rechts im A rm der A ph rod ite .

Der scheinbare Hut ist ein Res t der Flügel ; das Ban d ist dort wie h ier vorh anden . Die Frau rechts oben ist n ach i hrer Stellun g im Bi lde e ine Nebenperson ,wie der ihr entsprechende Hermes . Der a ngebl iche Zweig ist fast gan z modern ,und der Kasten , auf den sie s ich lehn t, is t ein übl iches , gän z l ich neben v

M hl l6 l188 Ute n s i l au f dieser A rt von Bildern : Naben A ph rodite wird hier Peithoam ers ten zu vermuten se in .

D ie angebl iche Demeter is t a ugen sche in l ich Persephone (so schon von

Heydem an u ben ann t) ; ih r A ttribut w ird u rsprüngl ich die Kreu zfaclrel gewesensein . Mit dem Wegfal l des klein en A don is hö rt au ch die s ichere Beziehun ga uf den Streit der be iden Gött i n n en auf. Nai d rlich er sche int es, A phroditein Klagen über das Ereign is zu denken , das w ir u nten dargestellt sehen .

N ichts n öt igt un s, sie in der Figu r am Kopfende des Bettes aberma ls zu

erken nen ; eben sowen ig Per sephon e in der Gestalt rechts davon . D iese wäreindem be i ein er Klagescen e um A donis , wie wir sie an nehmen , wohl am Platze,u nd ihre R uhe dabe i sehr ver st ändl ich.

Page 101: MI'I - Forgotten Books

100 v . n un .r .xo

hatte auch die zweite Figur von rechts, von der nur der Kopfer hal ten ist. der sich von denen der andern in keiner Weise un ter

scheidet. Der erste R eiter l in ks und die nächste Figur, von der

der Kopf und der rechte A rm erhalten sind, zeichnen s ich du rchorientalische Kopfbedeckungen aus ; die fragmentierte trug ans

serdem ein orien ta l isches gemus tertes A erm elgewand, und in ihrerHand erkennt man ein Schal lbecken .

Dass diese bunte Gesellschaft mit der Hauptdarstellung zusammmgehört, dass sie auf das Geschrei der Geranbten zu Hül fe eilt.ist klar. R obert deutet die beiden R eite r als Dioskuren , n imm taber sel bst an der orientalischen Kopfbedeckung des einen Anstoss.Er benen nt die rechte fragmentierte Figur A thens ; wir sahen , dassder Kopf sich in n ichts von denen der anderen Figuren un terscheidet,also ebensogut, wie diese, einem Jüngling angehört haben kann .

Das l in ke Fragmen t sol l von einer Artemis stammen ; das or iental ische Kostüm wäre n icht so befremdl ich. wie R obert glaubtAber das Soballbecken ? D ie beiden Vollbewa lfn eten werden Apollund Ares genannt, aber für die Darstellung des Apol lon als Hoplitenweiss R obert selbst nur archaische Beispiele anzuführen .

Vor al len Dingen aber widerstreitet es der Sage durchaus,dass m it A thens u nd Artem is zugleich auch noch andere Gottheitenauf das Geschrei zu Hülfe ei len . A then s und Artemis sind Gespielinnen der Kore. aber vor den a nder n Göttern ist ih r Au fen thaltverborgen und kein er von ihnen ausser Hel ios weiss nach der Thatder fragenden Demeter Kunde zu geben.

Die Schaar ist ein heitlich und muss einheitlich erklärt werden .

Es s ind zarte Jünglinge, gewatfnet, teilweise orientalisierend gekleidet ; die Sehallbecken setzen sie in nahe Beziehung zu der orgiastischeu Umgebung der grossen Mutter . Es giebt nur eine Benennung,die den angegebenen Zügen en tspricht : es sind Kory öanten oderKar sten . Die vollständigste Zusammenstel lung der Monumente, dieuns diese Wesen darstellen , findet sich jetzt in dem bek etl

'

enden

A rt ikel von Immisch in Bosoher’

s mythologischem Lexicon. I hreErscheinung entspricht übera ll der Darstel lung auf unserer Vase.

Vgl . ein ige Beispiele in mein em demnl chst bei Paniy-Wissow».

R eal«En cyclopi die erscheinenden Ar tikel Xu pu lm äq: ‚m b ; Hart

wig. Bendis .

Page 103: MI'I - Forgotten Books

102 w a u sw s u

dern der Beschützer der in seine Mysterien eingéweihten Seelen ,der die eben Ankommenden der Gunst der Unterweltegöüer am »

pfeh le. A ls Grundlagen ihrer Ansicht dien t der Nachweis, dass zurZeit der En tstehung der Vasen die orph ische R el igion in Un ter italieneine ausserordentliche Verbreitung gefunden hatte. u nd die Beohachtung, dass a uf den in Frage kommenden Gem älden die Figurder Euryrl ike fehlt. Widerspruch hat Milchhöfer im Philologus( 1894 p. 385 112 u. 1 895 p. 75 1 f.) erhoben ; in derselben Zeitschrift ( 1895 p. 1 93 111 ) hat dem gegenüber Kuhnert seine A u ffassung nochma ls deta i llierter en twickelt.

Die Behauptung, dass Eurydike au f den betreffenden Bi ldern .d. b. den grossen Un terwel ts — Darstelluugen fehle, bedarf einer Modificiern ng, denn au f der Vase, von der die beka nnten Karls ruherFragm en te stammen und die eine Dars tel lung der Un terwelt gan znach A rt der Münchener Vase enthielt. war aller Wah rschein

lichkeit nach Eurydike in der That über Orpheus sitzend darges tel lt(siehe zuletzt A rch . A nz. 1 89 l p. wenigstens müssen wir

mit d ieser Möglichkeit rechnen. Da die genan n ten Fragmen te nuneine bessere, sorgfältigere Zeichnung aufweisen , als die übrigen .

vollständiger erhaltenen Vasen , so scheint es nahe zu liegen , wasdiese Fragmente geben , für das Ursprüngliche zu hal ten . Hiergegenm uss man indess einwenden , dass es für die an der Haupthandlunginn igst beteil igte Figur kaum einen u npaae enderen Platz in der

ganzen C ompos ition gab. als h ier zu Häupten ihres Gatten. und

jeden falls keine unpa sendere S tellung, als die. in der wir sie sehen ,

in sich vemunken , m it dem R ücken nach dem C entrum gewendet.Nun is t zudem auch sonst schon bemerkt werden , dass die Figurin den Hauptzügeu ganz m it der der Megara auf den anderenVasen übereins timme. Diese aber gehört zum typischen Bes tan de

der B ilder. Darum liegt es näher, die Sache so aufzufassen , dassder Maler der Karlsruher Fragmente s ich die in seiner Vorlageursprü nglich n icht vorhandene Eu rydike aus der Figur der Mega ran icht gerade glückl ich zurecht gemacht habe. W ir werden ein enanalogen Fal l noch an einem anderen Beispiele constatieren können .

Wenn man also zugeben muss , dass Eu rydike al ler Wahrsch einlichkeit nach auf einem der in Frage kommenden Bilderdarges tellt war , so hat sich doch ergeben , dass sie dem u rsprungl ichen Figureubestand dieser Bilder wahrscheinl ich frem d war.

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O R PHl SCHES IN DER. UNTR R IT A LINIHI N VA S ENM A LR R E I 103

Es ist also dem Argument D ieterioh '

s u nd Kuh nert’

s dam it nichtsan Kraft en tzogen.

In dieser Hinsicht ist auch das Vasenbild, das die S age vonOrpheus und Eurydike unverkennbar darstell t. noch wichtiger, alsbisher erkan n t werden is t (abgeb. Wiener Vorlegeblätter Serie E.

T. 11 1 A uf ihm ist n icht nu r die R ückführu ng der Eu rydike,sondern auch in Verbindung m it der Bezwingung des Kerberosdurch Herakles die Befreiung des Theseu s aus dem Hadesdargestellt. Theseus ist ganz ohne Zweifel der Jüngling, der demHermes voraneilt ; in der oberen R eihe rechts sehen wir Dike m itdem allein zu rückbleibenden Peirithoos (so schon erkan nt von

Heydem ann a. a. 0 . S A . 709 , Petersen in der Arch. Zeitu ng 1 877p. 12 1 und Winkler, Darst. d. Un terwelt auf un terit. Vasen p. 32 ;Kuhnert, Jahrb. p. 109 glaubte, den Jüngling n icht bestimm t denten zu können).

Betrachten wir zur Vergleichung die anderen Bilder, so sehenwir dort Theseus wohl im Gegensatz zu Peirithoos vom S itze gelöst ,aber n ichts deutet auf seine R ückführung ; dort ist die Sagenversionbefolgt , nach der Theseus freiwi ll ig bei dem Freun de zurückbleibt(vgl . Winkler a. a. 0 . p. Der Maler des Bildes T. 11 1 2 hat

hier abs ichtl ich geä ndert, wie auch in dem oberen S treifen ; inbeiden Fäll en h at er durch seine A enderu ng das Thema der Befreiung eines Weeens aus den Banden des Todes betont im Gegen sa tzzu den Malern der andern Bilder, die davon n icht das Geringsteangedeu tet haben .

Dass er aber seine Darstellu ng mit Hill fe der anderen zu

S tande gebracht hat, dass diese also die u rsprünglichere Fassungwiedergeben , beweist die vollkommene Uebereinstimmnng des Thesous m it dem Hermes der Bilder W. V., T. III 1 und I I. DasMädchen rechts neben der Hekate des u nte ren S treil

'

ens ist hierohn e A ttribu t ; sie ist ohne Zweifel eine Danalde, eine Erinnerungan den C hor derselben au f den anderen Vasen . Die wirkl ioh s chöne

Gruppe des Orpheus und. der Eurydike werden wir dem unselb

ständigen Verfertiger des Bildes n icht zutranen mögen ; sie kannaus einer entsprechenden Darstel lung stammen .

Das Bild W. V. T. IV hat Kuhnert in seinem zweiten Aufsatzn icht weiter benutz t. Der Jüngling, den er im Jahrbuch (p. 1 06)für einen Nysten erklärt , ist ohne Zweifel Apollon neben Artemis

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104 w . an n uso

(besonders als Apol lon abgeb. bei Overbeck, Kun stmythol. T. KK"

Winkler (p. 65 ff.) hatte die ganze Darstellung schon mit R echtauf dieAnodos der Kore bezogen . Nach ihm wären die zuschauendeuGottheiten als Liebes und Hochzeitsgötter anwesend. Ich habein meiner Dissertation (Personificierung des Lebens i. d. Naturp. 5 1 f.) die Vase ebenfal ls besprochen und bin dort durch dieBetrachtu ng ein es grösseren Kreises en tsprechender Bilder dazugelangt, in ihnen vielm ehr Natur u nd Früh lingn tter zu sehen ,welche durch ihre A uwesenheit

_ihre Teilnahme an dem Hauptvor

gange beweisen , der das Neuemtehen des Blühen s u nd Gedeihensauf Erden bedeutet. D ie Gottheiten s ind natürlich n icht mit inder Un terwelt zu denken ; das Local ist du rchaus idea l behandelt.

In dem selben S inne ist auch die Anwesenheit der Aphroditeauf dem Londoner B ild (Winkler p. 69 , Tafel) zu verstehen . A uch

hier ist die Gött in schein bar m it in der Unterwel t ; ebenso auf

dem B i lde W. V T. V 2, wo wir sie in der Figur rech ts zu

erkennen haben . Die Figur lin ks ist am Wah rschein lichsten eineDanaide ; sie vertr itt den ganzen C hor ihrer S chwestern , wie dieentsprechende Gesta lt auf dem Bilde W. V., T. I I I 2. Für die

Persephone ist sie zu einfach in Kleidung und Haltu ng ; diese aberkann wiederum in der Figur rechts n icht erkannt werden wegendes Sonnenschirmes. S ie feh lt auf diesem B ilde, das übrigens inder Compos ition ganz merkwürdig m it dem bei Winkler publ ieierten überein stimm t.

In naher Beziehung zu den erwähn ten Bi ldern der Anodossteht das Bild W. V T. VI 2. In der u nteren R eihe ist der übl iche C hor der Danaiden . In der Mitte der oberen R eihe thron tHades ; ü ber ihm hängt sein Hut u nd Schwert, wie auf dem bei

Winckler publicierten B ilde. Links von ihm steht Kore, auf die

erloschene Kreuz fackel gelehn t. Weiter l inks sitzt Aphrod ite, durchKleidung, Ball und den darüber hängenden Fächer un d Gürtelgenügend gekennzeichnet R echts von Hades steht Hekate und

wieder rechts von ihr sitzt eine Erinys. Uebergangen ist bisherdie Jünglingsgestalt lin ks mit leichtem Mantel , gelehn t auf einenS ta b , das Haupt mit Lorbeer bekränzt ; über ihm hängt eine Leyer.Er hat Gesicht u nd Hän de im Gespräch erhoben ; Aphrodite neigtsich horchend . zn ihm. Die natür l ichste Deu tung, gesichert durchL orbeer u nd Layer auch die anderen hängenden Gegenstände

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106 w . n en n en

gebracht. Der Mann , spielend beschäftigt, sich einen Kranz auf ’

s

Haupt zu setzen , blickt um nach seiner Frau, die ihm den Blickzurückgiebt, indem _

sie sich lässig mit übereinander gestelltenFüssen an ih n lehnt und mit der Linken das Himation über dieSchulter zieht. Das Söhnchen ist wieder ganz für sich mit seinemSpielzeug bes chä ftigt

Dass der Kranz des Man nes von Myrthen ist, wird n iemandbeweisen können , u nd es ist deshalb gleichgültig, ob Myrthenlrräuz ein den orphischen My sterien eine Rol le gespielt haben oder n icht.Kuhnert sagt , der B lick der Frau h atte an Persephone ; aus demBi lde selbst ist das n icht abzunehmen . Natü l icher und einfacherwi rd ih r Blick m it dem ihr es Mannes in Verbindung gebracht.Jedenfal ls aber verbietet au ch hier die nachläss ige Haltung jedenGedanken an Flehende vor der Gottheit. Eine Deutung auf eineFam il ie der Heroenwelt vermag auch ich n icht zu gehen . S icherist, dass uns die Gruppe im Gegensatz zu den Erscheinungen derBüsser ein Bild reinen , u nges törten Friedens giebt. Mögen es Mysten

sein ; die Gruppe wü rde u ns dann ein Beispiel des seligen Lebensder Geweihten nach dem Tode darstellen . Aber auf keinen Fal lsind es A nk0mm linge, die erst jetzt die Gewähr ung der S eliglreitaus dem Munde der Persephone erhal ten sol len .

Dürfen wir al so die von Kuhnert als Mysten gedeuteten Figuren n icht in directcn Zusammenhang m it Orpheus bringen , so fragtes sich, wass denn seine Erscheinung und sein Gesang u nd Spielhier bedeuten soll. Es schein t m ir nu r eine Erkläru ng m öglichOrpheus ist begriffen au f seiner d ;

"

Juic e m äßa o’

rg , die das ihm

zugesch riehene Gedicht geschildert hat ; er ist im Hades , dasser den Menschen ein Bote werde der Dinge da dm nten und sie

dadurch für seine Lehre gewinne und zu dem «im»; Cr}v bekehre(Dieterich , Nekyia p. 1 28) A ls Para llele zu diesem kühnenWagn is des Sängers dient die Hadasfahrt des Herakles, bei der esga lt, den Kerberos herau fzn holeu ; n icht ohne A bsicht scheint

hier bei der Hinweis auf die Er lösu ng des Theseus ganz unter »

Trotzdem kön n te die Fam ilie au f dem Münchener Bild Nystendarstellen . D ie gan ze Zusammengrnppieru ng au f diesen Bildern ist sym bolisch .

A uch Megan u nd die Herakliden s ind erst nach der Heranfholung des Kerbeo

ros gestorben .

Page 108: MI'I - Forgotten Books

on p n iscu ns m am u s r s n rr au scn aez vasxsm r.s as r 1 07

drückt, um den Gedanken an die E r lösung der Eurydike ga r

n icht a ufkommen zu la ssen .

Wenn wir also auch die Einzel-Erkläru ngen Kuh nert ' s abwei

sen m ussten , so bleibt doch Dieter ich'

s u rsprüngl iche, in seinerDissertation ausgesprochene A nsicht bestehen , der Zusammenhangmit dem orphischen Mysterienglauben , die Abhängigkeit von einemorphischen Gedichte. Dieses R esultat findet nun durch das Ergebn isunserer Untersuchu ng über die Dars tellung des Kore-R aubes einen eue S tütze, denn auch dort geht die Darstellung in der Hauptsacheauf eine orphische Dichtung zurück.

W. A u s nu s e .

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DA S PATR IMONIUM UND DIE BATIO THESAUBO R UM.

Wenn Augustus in den r es gestae von seinen Geschenken andas Volk u nd seinen Ausgaben für den S taat spr ich t, redet er stetsvon seiner peoaaia pr ivata, seinem patr z

'

mouium (s. die Zusammenstel lung bei Kn iep Societas publicaaor um Jena 1 896 p. die

er streng von den öti'

en tlichen Geldern , zu denen die maaibiae

gehören , scheidet. In seinem br eviar ium tolz'

us impefi z'

, dieserBechenschaftsablegung an den Sena t und das Volk, sagt er : br eviar z

'

um [alias z'

mper ii qua ntum pecum'

ae in aer ar ia et fi3cis etc.

Was er hier unter fiscz' versteht, is t n icht ganz klar. Urs prünglich

bedeu tet fiscus einen in Korb n, in den Gelder, und besonders

Gelder, die nu r für kürzere Zeit aufbewahrt werden sollten eine

gepackt wu rden (s. C ie. Verr . act. pr . 22. 24. Tec. A m , I.37. S uchC laud. 1 8. S eneca Epist. XX 2 Hieraus en twickelte sichdie Bedeutung Kasse und zwar, wie es scheint, haup tsächlichP rovinzialkasse (s. C ie. Verr . I I 8 . P rovinzialkassen sindauch die fisci bei Augustus und zwar aus folgenden Gründen . A u

gustus giebt den Bestan d der öffen tlichen Gelder an , erste ns derGelder, die unter der Verwaltung des Senats standen , zweitensderer die zu seiner eigenen Disposition standen. Die letzteren abers ind ausschl iess lich Gelder, die ihm aus den Provinzen zukamen :die Abgaben der Kaiserl ichen Provin zen und viel leicht die asiatische Kopfsteuer , die in den fiscus A eia licus flow. Von seinem

eigenen Vermögen , seinem Patr imon ium , konn te er h ier n icht reden ;von dem , was ihm persönl ich gehörte, brauchte er keine R echenschaft abzulegen Das lässt darauf schl iessen , dass u nter A u

A uch das aerar ium m ilila re kann unter f r ei n icht gemein t se in ,

da es zu der Zeit des A ugu stus eh er mit dem aer afi um als m it den f reiiden tiflciert werden konnte.”

D |gltiz ed b

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1 IO u . n osr owznvr

auch von Hadr ian bis Septimius Severns keinen Generalvem alter

des Patrimoniums haben Wir kennen aber eine gan ze R eihevon kaiserlichen Kassen« und Kanzleibeamten , die n icht durch denNamen einer besonderen r atio gekennzeichnet s ind.

( 1) Die In schriften der P atrimon ialprocura toren die wir besitzen sind

seh r verschieden tlich aufzu fassen . Zuerst m üss en wir bedenken , das s n icht jeder

procu rator pa tr imon ii zur C en tra lverwaltung gehö rt. Dies zeigt der Fall des.\qu ilius Felix. I n C .X 6657 °

cf. VI 1582 6 wird er , n achdem er im J. 1 93

p. Ch procum tor oper am publwor um, u nd später procurator her editat iuur pa.

tr imon iip rr'

eati gewesen is t, procum tor pn tm°

m 0n i die. Ein ber liner Papyru szeigt un s den selben Aquiliua als procu rator kaiserlichen Besitzth ümer in A s

gypten im J. 201 p. C h . (UHM. A lso ist wen igs ten s eine der Putr imo

n ialprocu raturen , wahrschein lich aber die beiden , Provin zial proc uraturen (anders P . Meyer Herm es 1 897 p. 298 A nm ., desse n A u sführungen m ich n ichtüberzeu gt haben . Hier kan n ich aber seine Hypothese n icht einge hender besprechen ) . Ebensn kö nnen wir n icht m it Hirschfeld den O rontes C .X 1740 als

Vors teher des Pat rimonium s en tl as sen . Er is t vielm ehr Patrimon ia lprocu ratc r inS üditalien gewes en . W irkliche Vorsteher der Patr imon ialverwaltu ng sind fol

gen de : r ergl. Hir schfeld Un ter sueh ungen p. 41 A nm . 8 und p. 43 A nm . 1 : Ti.

C la ud ius Ma rcellin ns [proc. A ]sg. a pa tr imon io 0. XI 850 1 . S ex . Caes ius

S er . P roper tian us p we. imp . ( Vitellii) a pa t r im(on io) et heredit(al iöus)et Iibell e

'

s 0. XI 5028 . C . Domitius Lerne ns pres. pa tr imon i et hered(ita tim )C . V1 8499 . 8500. (In . O ctaeius Tit in ius Capito proc. ab epi

'

static et a pa

tr imon io (Dom itiwu'

) 0. VI 798. P lin . cp. I. 1 7 ; 5. 8 ; 8 . 1 2 Dessau , Prowpogr .

II.p. 429 n . 4 1 T. S tatiliw Opta tas pres. A ug . heredz'

ta tium pr oc. A ug. ad

pd r imon r'

um Not . d. S o. 1 893 p. 197 0. VI 31863. Die S tellu ng dieser Ver.

h adrian iech en P roouratoren ist eine sehr hohe ; sie verein igen in einer Hand

«las pat r imon ium und die hered it ates u nd werden den a l ibeltie u nd ab epieta l is

gleichges tellt. Es ist kein Zweifel. das s sie das ganze Patrimon ium u n ter sichhatten . A nders wird es n ach Hadrian . Die procu r ator es pn tr imon ü

'

durchwegs R itter stehen u n ter den P rocu ratoren der XX heredita tinm zu R om.

8 . Dessa u 1454. 1389 C . XI V 2922. D ie Proc u ratn r h at seit Hadrian sicher an

Wichtigkeit verloren . Das ist wahr schein l ich m it den bekan n ten Pab imonia i

re form en Hadrian s in Zusammen hang zu bringen . Wahrschein lich h at er die

p roeu ra tores pat r r'

m0 1rii in Bern a u f Italien beschrä nkt, wie die Urkunde desS a ltus B u r nn itan us und der S aepina tische Fa l l 0. IX 2138 ; Momm se n Herm es

1 5 p. 898 zeigen . Noch mehr fä l lt das Am t seit der Ein führ ung der ra tia pr i

na ta u n ter S eptimius Sevc rus . Das zeigt die C ard ére des M . A ur . Pr osenes

0 . VI 8498 (g estorben a . 2 17 p. Ch .)In dieser gan zen Zeit sind un s kein e Kassenbeam ten bekan n t. Wir ken nen

n ur tabu la r ii 0. VI 8507. 8507, C . XI 3085 , einen pro.r imus tabu la r ii 0. VI

8508, m ehrere commen ta r ienaer 0.XI 8860. 0. VI 8502. 8503 ; cf. 0. VI 8509.

dan n Be amte der sta tic 0. VI 8505. 8962. 8504, aber keine a r ca r ii u nd

dispens ator er .

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nes ear am mswu vu n nm n an o r n nsan aonosr 1 1 1

Es sind dispensator es und ar car ii einerseits, tabus andererseits. Merkwürdigerweise fehlen die commen ta r z

'

enses, die sonst

einen nothwendigen Bestandtei l jeder r a tio bilden ; vielleicht abers ind als solche die zwei S klaven a commen la r iis ‚ C . VI 8624.8625 zu erklären . Die Serie der

°

oben genan n ten Beam ten ist seh rreichhaltig, viel reichhaltigen als die der Beamten anderer r a tz

ones.

S ie beginnt unter Tiberium (tabu lar z'

z'

0. VI 906 1 . aus der

Zeit des C laudius 0. VI 64. 8822. 8843. 8839. 8964. 4236 (disponsa tor es) 871 9 9068 des Nero 0. VI 9060 (tabular ias) , Titu s 0. VI 881 9 (rl ispm sator ) , Domitianns 0. VI 8831 ,der Flavier 0. VI 9059 (taba lar z

'

us ) 0. VI 8835des Traianus 0. VI 882 1 . 8826. 8844 (dz

'

spensator es) 0. VI 9069

9074 Hadrian C . Vi 904 5 . 9056 (Iabular iz) ,M. A nrelius und L . Verne C. VI 8841 (dz

'

spensator ) cf. 0 . VI 9057.

9071 . Der letzte chronologisch bestimm bare 0. VI 9075 scheintder Zeit des Septim ius S everns anzugehören . A usser diesen nocheine R eihe von chronologisch n nbestimmbaren : tabula r ii 0. VI9058. 9063. 9067. 9070. 9072. 9073. 9076 , u nd dispensa lor e&

0. VI 300. 4440. 8820. 8825. 8828. 8829. 8830. 8832. 8886.

8837. 8838. 8842. 8845 Eph . ep. IV 755 Boni 1 7, 1 7. Ma r. 885, 5

a r ca r li 0. VI 871 8.Eben solche dis7 wasator es und tabula ru finden wir auch aus

serhalb R om s in Ital ien , wo sie augenscheinl ich zu r Verwaltung derkaiserl ichen Besitzth timer gehören , 0. X IV 49 . 200. 202. 204. 205.

304 (Ostia) ; 2259. 226 1 (Ager Albanne) ; 2426 in ter Bovil las et

CM t rimoen inm cf. 2431 Eaty ches disp . vill(ae) Momer r anoeebenda (Zeit der C laudier) ; 286 1 (Nerom

'

s A ug. lid. tabu la r z'

us)2856 Pm neste (M. Aurel nnd Commodus) ; 3567 (Tibur) 3698(ebenda) ; 3920 (Monticelli) . In al len diesen Gegenden sind un s

ka iser liche Villen bezeugt (s. Fr iedländer S itteag. 1 16 p. 1 08 — 1 1 6 .

Hirschfeld Un term /z. p. 24 A nm. Es ist also sicher, dass dieseein zelnen R echn ungs u nd Kassenbenmten zur ratio jeder ein

zelnen Villa gehörten und dass jede ka iserl iche Vi lla ih r eigenesBudget und eigene Kasse hatte.

Eine ganze r a tio ist u ns ausdrücklich für die Tiburtiner Villenbezeugt : wir haben zwei tabuhm

'

z'

m'

llae Tibur lis C . XIV 3635 .

3637, einen commenl ar z'

en sz’

s C . XIV 8636 und zwei dispensa lor esC. XIV 3567. 3693, die aber , was sehr bezeichnend ist, dz

'

spensator es

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1 1 2 u . aom wu w

schlech tnreg genannt werden . Im Norden sind solche Beam te inVolsin ii (7. X I 2706 C entnm C eline 0. XI 3549 , Lorium 0. XI3738, Cam ino 0. XI 3762 ; im Süden ein tab(u)lar ius pr aetor i A stia iini 0. X 6667 und düpensator es in Pu teoli 0. X 1 730 , 1 731 .8 1 79 , of. 1 742 (tabulafi us) bekann t.

S ehr characteristisch ist 0. X 6093 (Caieta) : Laconas vor

n (ae) disp(em aior i) qui vixil ann . LX V! e! est oon ver soius lsamma sollicitudine lin diemquoad vis it [circa tad elam p raeltor i,A mazonicus A ugy . (ib. p r ocur a t(or )

Anders ist es in der Transpadana, wo die ka iserl ichen Bureauss icher n icht zur Villenverwaltung, sondern zu der der sal tss gehörtenso in Ferra ra C. V 2385 . 2386 cf. 2383, in Genua C . V 7752

Pola C . V p. 3 ci. Hirschfeld p. 43, Abrega C . V p. 39. A uf dieKa iserres idenzen in den Provinzen kommen wir noch weiter u ntenzu sprechen ; die dortigen tabu la r ia und Kassen bez iehen sich s icheralle auf die kaiserl iche Finanz und Patrimonialverwal tn ng.

So s in d wir zu dem R esu ltate gelangt, dass die in Ital ien , besonders ia der Näh e von R om bezeugten kaiserl ichen Kan zlei u nd Kassenbeamten sich sämm tl ich auf die Verwal tung der kaiserl ichenR esidenzen u nd Vil legiatu ren beziehen und danach einen Tei l derVerwaltu ng des ka iserlichen B eth al tos bilden . Denselben Schlussmüssen wir auch für die aus R om bekann ten ditpensaior es und

(abalar ii gelten lassen , u nd er wird durch die zwei folgendenInschriften bestätigt 8. Not. d . S cavi 1 897 p. 457 (Museum der

Diocletian sthermeu, Proven ienz u nbekannt)D. M. Corneliae P r ociilae Q uiniiiia P r ocu la et S ilva

7m s Goes. n . ven ta dzlsp(easa tor ) lpar ents: passea l vis it a . I

m . X d .

ebenda , Provenienz unbekanntD . l l . S . S ilvani Cae3. n . ser (vi) vem (ao) disp(ensaloris)

scaen ieor am via ann . posaer ani Quinl ilr'

a P ro‘

au to coniuna: eine ot Folio: A ug. (ib. [r atenEinmal also wird S ilran us disponsa tor schlechtweg, das andereMal disponsalor scaenicor um genann t, und man is t gezwungen ,diese beiden Titel für identisch zu halten , da derjen ige in der

Der Name A mm on icu: und das A ugg. weist auf die Zeit M . A urelu

u nd des Commodus ; Lamprid. Commod . 1 1 und 1 2 ; Die. 72. 20. 2 ; 1 5. B.

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1 14 aosr om w

Wir sind. glaube ich, berechtigt, auch für andere Teile deskaiserlichen Haushaltcs solche r ationes vorauszusetzen , selbst wennuns nur die S klaven , die zu der familia d. h. dem thütigen Dienstegehörten bekannt s ind.

Zu diesen verschiedenen Kassen und Bureaus gehörten alsounsere Beamten. die ein fach diepensa tor es, tabula r ii heissen , u nddas bezeugt uns , dass die ganze Admin istration als Einheit dieverschiedenen r ationes als Teil einer grossen r atio angesehenrvurden .

A us den angefüt Beispielen , die natürlich nicht vollständigs ind , ersieht man gen ug, wie mann igfaltig und reich gegliedert derkaiserl iche Hofhal t gewesen ist.

Es ist aber u nm öglich vorausznsetzeu, dass es dieser R iesenadm in istration an einem Verwalter , u nd hauptsächlich FinanzverWalter fehlte . Es muss eine besondere centrale r at io existiert haben ,die die vielen verschiedenen A bteilungskasn n und Bur eaus u n ter

sich hatte. Ich stimme unbedingt Hirschfeld bei, wenn er sagt(p. 1 95 . S ehr befremden m uss es bei dem ungeheuernUm fang dieser Verwaltung u nd ihrer Bedeutung n icht eine eigener a tio, die ja fas t übera ll selbs t bei den unbedeuteudsten Unterabteilnngeu der kaiserlichen Verwaltung nachweisbar ist, für diesenZweck erwähnt zu finden zu der Annahme. dass durcheine zufäl lige Lücke der Ueberlieferung diese Beamten uns unbeken nt geblieben seien. wird m an s ich bei der ausserorden tlichenMasse von Inschriften , die von der Existenz selbst der n iedr igstenBeamten des Ka iserhauses Kunde geben , gewiss n icht verstehenkönnen

D iese S klaven gehören zu der stat io der A bth eilung a. über statioHenm . A n na li dell

Ins t. 1 843 p. 341 . Seiner Meinung aber , dass stat io dasLocal bezeichnet , kan n ich n icht vol lständig beistimmen . Zur etat io gehörenmeist die beim D ien st selbst beschäftigten Beam ten , zur rat io die Rechn u ng(Kanzlei-)Beamten ; s. z. B. r at io aqua rw n 0. VI 8487. 8488 ; stat io 0. VI

8489 ; warme m: 0. VI (r at io) ; 0. VI 4 10 (M io) ; anm a C. VI

9626 (etatioen eneorer mach ina r ii) ; patr imon ium 0. VI 8502. 85048 (rat io)0. VI 8505 (stotioM bel la r iur) ; votuptar ia C. VI 8564 (ratio). C. VI 8619

(sta tic ) ; cactreau'

r : r at io oft beseugt ‚ C . VI 8528 (M io). Es kommen aber

auch Verwechaelun gen vor ; a. Her man e. 0. VI 252. Vgl. darüber auch Karlowa Büm. Bech tag. I p. 543.

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m s m r nm os w u um nu r n an o r as s aon ca usr 1 1 5

Sein er eigenen Ab nahm e aber, dass“

die Oberverwaltung dier atio castr eaait gewesen ist. können wir n icht vollständig beietim o

man, da die Einwände, die gegen diese Hypothese von Momm sengeltend gem acht werden s ind, u ns vollständig berecht igt scheinen(s. Hermes 25 p . 242 ; S taa ts r. II3 p. 807 n . 2 ; Eph . ep. V p.Wir müssen die r a tio caatr easis auf die Verwaltung nu r einesTheiles des kaiserl ichen Hofhal tes beziehen , des Thei les, der demKaiser in seiner Eigenschaft als oberstem Truppencommandan ten

zustand.

ich füge den Gründen Mommsen s noch folgende zu . In den

kleinen unteren Kammern des Tiberiuspalastes gegen den Tempelder Magna Mater zu befin den sich etliche Graffiti , die wohl

nochder ersten Kaiserzeit angehören (8. R asa A nna ti delt

l stitu to 1 865

p. S ie wurden von Carrera Gra/fiti di R oma , Butt. com. 1 894

p. 95 sqq. leider in u ngenügender Weise publiciert. Ich gebe hierdie wichtigs ten teilweise nach meiner eigenen Capie. Carrera 226Secu rities castr ensibus sa l(a tam) , Carrera 227 : S ecundus hie et

ubiqae an (toat ) . daneben Palm e, Carrera 228 : hie et vote

cartr esis, daru nter cas(treases oder m ais) cf. Carr era u° 232. 287

alles Erwähnungen der cash -cases. Dabei aber : C arrera 229 Tul tiusR omanus miles u nd 238 mi(tes) coh(or tis) X II . Schon Rosa hatauf Grund dies er Graffiti vermuthet, wir hätten in diesen KammernWohn ungen von Soldaten vor uns. Es werden wohl sicher die R äumesein , wo die auf Wache stehende cohor s urbana oder pr aetom

a sichteilweise aufhielt (die Inschri ft 238 gehört sich er einem Soldatender roh . X I I urbana und bezeugt , dass auch die urbanae nichtn ur pr aeton

'

ae W acbedienst im Palaste hielten ; s. MarquardtS taatsv. II p. Für uns sind interessan t die durch dieseGraffiti bezeugten engen Bez iehungen zwischen den castr enses u nd

Soldaten . Es schein t,dass Secundus auch ein Soldat gewesen ist,

und es ist wahrschein lich , dass die Mehrzahl der l nschriften von

Soldaten geschrieben worden s ind. Die An rufungen der castrem es

durch die Soldaten bezeugen also, dass beide in engeren Bezieh un «

gen zu einander standen , u nd dass die Soldaten wahrschein l ich ihreR ationen und viel lei cht selbs t den Said aus dem fiseus castr ent is

bekamen .

Der ßecus castr eneis ist demnach die Abteilung der kaiserlichen .

Privatkasse, die für die Spesen dieses Tei les des Hofes zu sorgen hatte.

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1 16 u . aosrow zrw

Zur r a tio caetreasis in dieser ihrer Eigenschaft gehören auch dieVerwaltung nud

_dle Spesen der kaiserl ichen Besidenzen in den grös

seren Provin zial und Lagerstädten : so fin den wir eine Abtei lungin Lyon eine andere in C arthago C . VII I 12609 cf. 1 2640

Mommsen Eph. epigr . V p. 1 1 7, eine dritte in Lambaesis 0. VII I2702, 2825 (cf. H ippo regius C . VI I I 5284 wahrschein l ich auch zu

C arthago gehörend), eine in A ler andr ien .

Lyon , wie Hirschfeld u nd Momm sen mehrfach hervorgehoben haben .

hatte eine exceptionelle S tell ung u n ter den röm ischen Mun icipieu gehabt, dien ur m it der S tel lung von A lexan drien u nd C arthago verglichen werden dar f :8 . Seneca ep. 91 . 10 ; Mommsen Eph . epigr. V p. 1 19. 120 O .Hirsch feld die Verweitu ng der R heingrenze in Comment at iones Homme. p. 44 1 ; S itzungsberichteder Wiener A cademic 1 884 (t. 107) p. 240 ; cf. S itz ungsberichte der BerlinerA kademie 189 1 p. 860. S ie ist aber au ch als kaiser liche R esiden z angesehenwerden , was man aus dem Vorkomm en von Plombageu m it den A ufschriftenr (a tio) c(aat rensix) u nd A nu bol icam schl iessen kan n (8 . meine S tade ra r i n

ptombs ant iques‚ R ev. n um. 1897 p. 26 das Separatabdruckcs). Dazu komm tnoch die Inschrift C IGr .3888 £ epa a roiv rin e[l ]séö epor Ker}a xen n

A [o]vy dov'

vov Fa l l in g m i. in[i]reon ov d'*gn; rin g xa i h irgon ov

xaorqfiocy . Mit Hirschfeld ( Verwa ltung der R he ingrenre p. 44 1 n . 32) diese

P rocnratu r a ls kaiser liche Verwaltung der S tadteh küu fte au fzu fasaen ver

bietet die A nalogie von A lem adr ien (s. un te n ), der von Hirs chfeld selbst ci

t irte Text Tacitus bis t. I . 65 , wo kaiserliche A n sprüche an die S tad tein

kün fte u nd folglich auch die kaiserlich e Verwaltung nur als vorübe rgehendangesehen werden , endlich der Verlau f der C arriere des Cm oen s : sie bewegts ich in lauter Patrimmxial und Hoihm tern . Viel eher ist die P rocuratu r al s

Verwaltu ng der kaiserlichen R esidenz in Lyon und der kaiserlichen Bes itzun

gen daselbst anzusehen , woz u die Bezeichnu ng des A m tes , die gan ze C arriereu nd besonders das Vorrücken zum procu ra tor cas tr e»s ie vorzügl ich pas sen .

Ebenso haben wir in A lexan dr ien eine kaiserliche Re sidenz u nd ka iser lichenvielleicht au f das Ter ritorium der ganzen S tadt au sgedehn ten Besitz (s . S imbaXVII. 8 p. 793. A mm . Marcell . 22. 1 1 . 6 ; R ngg iei

0 Dir . ep. 1 p. D ie

sen verwalte te sicher ein besonderer Pr ac nrator, der p roew*

ator A lex andr iao

C . II 4186 C . XIV 2932 oder p. A i. ad r a t(iones ) pa tr (imon ii) C . XIV 2504

hies s. Die Verwaltung der kaiserlichen (früher kön iglichen ) Gebäude hat derprocura tor Nea poleor et ma usolei A lex and r ia ; s. C. VII I 8952 ; A limor et D is.

sard M usée de Lyon I p. 184 ; Don au 1454 ; Ber liner Papyrus UBM. 8. col . 11

v. 26 . Dieser erschein t in der letzten Urkunde als Ver folger eines va e'

xl qgo;

für Schulden an den fiscuc. Vielleicht is t diese r y n éx1qqo; Grou püch ter von

unbenütz te u Teilen der ßc a üem (diese Erkläru ng füh rt, allerdin gs als die

wen iger wah n ch s inliche auch Viereck Herm es 1892 p. 527 A nm. 2 an , u n s

schein t sie die weit wahn cheinlich ere) . Beson ders lehrreich ist der Vergleichder C arfl éren C . XIV 2982 (A lexandria) un d C IGr . 8883 (Lyon) ; h ier wieda rein e Hofhaltscarriere.

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1 18 u . aosr owzaw

Completieren muss man drese Insch rift nach der Analogie der'

zwei vorher angeführten , besonders der des Delphicus. Danach er

gänze ich, nur teilweise von Henzen abweichend : Mar tr'

a lis A [ug.

[ib] laba la r z'

u[s a p res. fiscor um [A ug. u .

[e] ! fiscz'

cas t7[ens ls] [p r]oc. et fisc] i (c'

be[r latis. In der dritten Zeile ist A ug. 37. n icht ganz s icher, aberder R aum muss ausgefüllt werden ; in Z. 6 hätte ich statt et

p roc. vorgezogen ; dazu aber schein t der R aum zu fehlen. Es

kann nach der Ana logie der C arriere und der S tellung gegenüberanderen P rocuratoreu kaum zweifel haft erschein en , das s die fiscr

'

m it den thesa ur z' identisch s ind ; die Verein igung der fiscz

'

m it dem

[icons r asl r em is zeugt davon , dass diese fisct'

oder lhesaur z

wirklich als Kassen un d n icht als Deposita von al lerlei Kostbarkeiten angeseheu werden müssen . Weiter ist es wichtig, dass derVerlau f der C arriére der aufgeführten drei Procu ratoren s ich ans

schliess lich in städtischen Finanzäm tern bewegt, zweimal mit demTabulariat a r a tiom

'

bas beginnend, u nd dass die A em ter h auptsächlich solche des kaiserl ichen l lofhaltes oder Patrimon ialämter sindcf. 0. VI 8450, wo ein (M a lar r

'

us a r a lz'

om'

bas nachher p r omr a tor fiscr

'

liber tatr'

s et p eculior um wird.Es ist danach sehr wahrscheinlich , dass die r a tio thesauror u nz

eine viel wichtigere Rol le gespielt hat, als die ih r von Hirschfeldzuges chriebene. Es war die C en tralverwaltnng der verschiedenenR % hnungsäm har, die bei verschiedenen Zweigen des kaiserlichenHofhaltes vorhanden waren ; sie selbst wurde wahrscheinl ich direct dem A m t a r atiom

bus unterstel lt. Mit dieser p rocur a lr'

o

fiscor um ist wohl die procu ra le'

o aer a r z'

a'

, die Hirschfeld an führt

(p. 1 98 n . identisch ; s. vita Diadem. c. 4 vom späteren Ka iserMacrinns : pal er eine pu rpuras [uns /or le p r aem*

olar aer a r z'

z'

iaspe.r it cf.'

Boecking Not. dign . 2 p. 888. Die ältes te zeitlichbes timmbare von den angeführten Inschriften ist die des T. FlaviusDelphi0us , die in die Zeit der Flavier gehört. Vielleicht noch älterist 0. VI 85 15 ; in ihr erscheinen noch al le Kassen , die zum

Hofhalt gehören, u nter einer Leitung. Es ist also wen igstens mögl ich, dass die r a tio fiecoram zusammen m it der r a tio castr eaxz

'

s

Cf. den A n fang der C arriere des A W . P roseaes (ord inatu r a divo

Commodo in kastrense) .

Page 120: MI'I - Forgotten Books

D A 8 P A TR IMO S IUM UND D i l R AT l O T BESA UR O R UM " 9

entstanden ist, u nd dass alle Kassen u rsprünglich unter einer Leitung standen . . Die r atio castr easz

'

s entstand aber wahrschein l ichunter C laudius. Hier also wie anderswo m üssen wir die Ordnungdem Pa l las anschreiben . Wem früher die Leitung der C on troll undKassengesch iifte u nterstand, wissen wir n icht ; man kann aher vermuthen dass es der kaiserl iche a r a te

'

om'

bus gewesen ist, dessenThatigkeit vor C laudius sich wah rscheinl ich au f die Verwaltungdes Patrimon ium und der Hofh esen beschränkte.

Eine wohl von dem pr ocur a tor thesaa ror um u nabhängiger atio war die r a tio pecatz

'

a r r'

s des Kaisers, die in dieser Formn ur einmal erwähn t wird, 0. VI 869 1 : Hecht A ug. p ro(car ator z

'

s) a lor z'

cata ea: r atione peculz'

a r z'

; danach gehören zu dieserr atio al le P rocuratoren a lor r

cata und wohl auch ad Castor em

8. (I. VI 8688. 8689. 8690. 8692. Was diese r a tio peca lz'

a r z'

s

gewesen ist, schein t die Nachr icht zu ergeben , die wir bei S ueton .

Galba 1 2 finden und die folgendermassen lautet : chor aulae de

mm'

os quz'

aqae dona vz'

t protatas mama aaa epecu tz'

ar ibus tocul is

aufs Es wäre also die Pr ivatschatul le des Kaisers , die Gelder,die imm er zu seiner D isposition standen , und die am Forum Julium

bei der sta taa lor icata des Jul ius C aesar und in den u nteren

R äumen des C astortempels aufbewahrt wurdenWir sind also zu folgenden R e8ul taten gelangt. Der kai

serliche Hofhalt zerfiel in zwei grosse Teile ; die r atio castr ensz'

s

oder m il itärische und provim iale Abteilung m it einem besonderen

Die sem i pecu lia ra S uet. Ga st . 76 C . V! 8868. C . XI V 2181 (If

brrtur) 3639 und Mie te sind vielleicht die Sklaven , die dem Kaiser schon als

Kiude an gehört haben .

Vgl . Hirschfeld Unte re. p. 8 n . 4. Die Kas sen u nd Verwaltungs

bnrea ue der öffen tlichen A bgaben und vielleicht auch des Hofh altes befanden sich auf dem For um Trainh am ; a. Ulp. Fr agm . Vat. 134 : A roor i

Caesafioa i qu i in [ar a haben: sta tiones az sw i: cons tr'

tut ion iöas multffmr iam m in i: haben ! immun itotem ; cf. S partiauus vita Hadr. 7 ; Bio 69. 8

C . VI 967 Eckh el VI p. 478. Wo sie vor der Erbau u ng desselbe n sich befunden ha ben , wissen wir nicht . Die Erklärung , die Komm en , teilweise

Borghesi folgend,°

vou der ratio pecu lia r ir u nd der lor icata giebt (S . C. V!

zu den citierien In schriften ) , ist wenig wah rschein lich. Man könn te auch ea:

r at iou pecul iar i zu l iber tas beziehen , u nd den Hech us für eine früheren ser

ver peca l iar ir halten . Wie dem auch sei, eine ra tiopew liu is ist dam it sicherbezeugt, und sie kan n n ichts an deres als das Scha tu llengut das Kaisers ver

Page 121: MI'I - Forgotten Books

1 20 x . noer ov zn v

[freue und die vielen anderen r a tiones des städtischen und ita

l ischen Hofhal tes, die jede i hre eigene Kasse und eigenes Bureau hatten. Diese letzteren wurden in Betreff der Rechn ungs

führung von Seiten eines Con trolbureau geleitet, das r a tiofiscor amoder t_/wsaa mr um hiess und einem besonderen Procurator unter

stand. In dieser zweiten Abte ilung haben wir keinen al lgemeinenC hef, wie den procu r a tor eas tr ens is in der ers teren ; der prom

r a tor thesaaror um en tspricht dem p r om otor fisci caetr easis inder r a tio castr ens is. W ir haben in dieser zweiten Abteilung n ur

verschiedene P rocuratoren , die tei lweise als Procuratoreu einer

gewissen r at io ausdrücklich gekennzeichn et sin d (z. B. p roc. vi

nor am , p roc. mane mm , pr oc. sammt chor agii etc .) oder bei denkleineren r a tiones wahrschein lich p rocur a tor es schlechtweg heissen .

Jede r at io hat, wie gesagt ihre Gasse. ih r commen tam'

um und ih r

tabu lar iam , das sind die R ech nungsämter. Andererseits haben wir

die zahlreiche /'

amitia , die den actuel len Dienst hat : S tal lknech te,Kammerdiener, u . s. w. Dieselben haben wohl m it der r a tio the.

.saa ror am n ichts zu thun ; sie hängen von den P rocura toren ab.

die dem Kaiser direct un terstehen Es ist seh r wahrsch ein lich,dass die verschiedenen Abteilungen s ich wieder mann igfaltig gruppierten , und dass endlich nur

°

eine ganz beschränkte An zahl vonP rocuratoren übrig blieb , die verschiedene grössere Zweige verwalteten , und die im R ange dem procu r a tor castr eas is n icht nachstanden ; 3. 2. Beispiel den p rocur a tor sammt chor agii C . I l l 348.

Glanzende C arrieren kommen hier n icht vor und die p rocar a tor es

thesaaror um stehen eher höher im R ange, a ls n ied riger wie die

prom r a tor es castr eases

Wir können in den R ahmen dieses Au fsatzes n icht au f weitereAusführungen eingehen . Uns bleibt nu r noch übrig, die A rt der Verteilung der Gelder zwischen verschiedenen r ationes und die weitere

O b in jedem Zweige zwei P rocuraioren zu un ten ch eideu _eind : einer

der fam ilia ode r stat ic , der an de re der R ech n un gaführu ng oder r a tio, ist

mit S icherheit nicht zu ents cheiden , is t aber sehr wen ig wahrschein lich .

A uch ‚war . stor(ian te) cas td en ris) gena n n t 8 . N . d. S e. 1888. p. 569 .

(3) A ls glän zende C arr iére wird von de S anctis Dir . Ep. 1 1 , p. 146, die

des A urel in s C rescen s angeführt (CIGr . das beru ht aber n ur au f der

falschen A u ffas su n g der Pr«kuratur Lugudrm i, die m it der von Gal lia Lugdunensis verwechselt wird . Die R eiheu f«dge der A em ter in der Inschrift istsich r r au fsteigend .

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1 22 ar. nocr owznw

ren . Aber eine &gwy a rm } xm'

gtr kennen wir n icht. sondern nur eineripwp a r ng>ögog (s. Pauly-W issowa R ealenc. I I , 1 , 1 210 ff.Tomaachek) ;den Genefiv rn it Abgaben der aigasy a u x r} xaiqa zu erklärenverbietet u ns ers tens der Mangel an Nachrichten , dass diese xaigajemals eine Abgabe an die R ömer bezahlt habe, zweitens die Ungewöhn l ichkeit des Ausdrucks. Viel wahrschein l icher ist an aim}zu denken ; das Subs tantivum wird oft fortgelassen u nd n u r das

A djecüv bleibt, wie z. B. ixö vrx r} oder ix&vq (s. l aser . of Br it.

Mas . n° 508 und Lumbroso Ew a . polit. p. 306 , 807) e

'l a tx r} (R ev.

Laws of P lot. Philadetp ir.Wort index) u . s. w. Was ist aber dieseciw a t cx rj niw} ? A n verpachtete Abgaben ist, wie gesagt , wohlkaum zu denken , eher an ein Geschäft zwischen dem kaiserl ichenHofe und den ägyptische Kaufleu ten . Man verpach tete an diese dieBeschaffung der nötigen ägaiy a m indischer, ambi5 cher u nd

africaniaeher Products. Un ser Thonsiegel dien te dazu , die Waaren

als kaiserl iches Eigenthum und damit als zoll frei zu bezeichnen(über die Zölle s. Plin . rt. h . 12. 1 4 5

Die Hauptaufgabe der r a tio thesa uror anz war also die A ufs tellung des Budgets, die Verte ilung der S umm en an d ie verschiedenen r a tiones und endl ich die Control le über die assign ierten

Gelder. W ir haben schon oben gesehen , dass diese Ordnung bis zu

der Zeit der S evere zu verfolgen ist. Unter Septim ius Severus schein teine grün dl iche R eform eingetreten zu sein . Das hängt m it derGründung der r atio pr iva ta zusammen, die das Krongu t zu ver

wal ten hatte, wie ich m it Karlowa und Kn iep meine. Dies Krongu t, aus dem natürlich die Ausgaben für den Hofhal t bes tr ittenwurden , stand u nte r der Gesammtleitung des p r ocu rator r ei pr i

va tae : C . K 6569 ; Dio 78. 80 s. auch vita Macr ini 2 später magis ler sammmr pr ivatae genannt ; 8 . C . VII I 822 cf. 1 2845 ; B utt.du comitt hielor r

'

qae 1 898 , p. 209 und Ball. ibidem p. 2 1 4 ; GagnatItem. a r ch. 1 894, n . 58 Zum Bu reau des ersteren gehör te derad iutor tabuta r ii C . V1 85 10, des zweiten der com

m(eata r ii) oder comm(ea tar iens ium ) summ(ae) p r iva tae 0. VI29682 Es ist höchst wahrschein l ich , dass der magister summae

( t l Kar lowa R öm . R ech tsg . I, p. 5 05. Kn iep S oc ieta s publ.. p. 185 .

S . Hirschfeld Vgs ch . p. H , n . 3. Mommse n , m emor ie de l.

t'

l st itu t0 , p. 320 .

C f. Hfllt t u R . M. 1 89 1. p. 339 . Mommsen ergi nzt agm pro com .

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un s r ar a ru osw sr nun n u r na n o r u r sauaon uza 1 23

pr ioatae auch eine centrale Hofkasse u nter sich hatte, obwohl unsKassenbeam te dieser r atio n icht überl iefert sind Dam it stimm tauch, dass die thesa ur i zu kaiserl ichen Schatzkammern h erabges anken sind, in denen Kos tbarkeiten verschiedener A rt aufbewahrtwurden ; 8. vita A lex . S eo. c. 40, God. l as t. XI , V II I (VII ) 1 4 ;cf. 0. Th . V I I I 5 c. 48 S 1 ; Hirschfeld p. 1 93 n. 1 , FriedländerI , p. 1 96 . Der praepositus der Vita ist sicher n ich t m it u nserenProcuratoren zu identificiern .Wir haben also folgende Entw ickelung :zuerst fliessen die Patrim 0nialein lrünfte in die versch iedenen Kassender Hofhaltung u nd in die kaiserliche Pr ivatschatu lle und werdenwahrschein l ich du rch den a r a tionibus verwal tet. Un ter C laudiusbekomm t der a r a tion ibus eine v iel grössere Bedeutung : seinerVerwaltung werden n icht n ur die Patrimon ialkasw n sondern au chdie Odeu tl ichm Kassen und Abgaben unterstel lt Der Hofhaushaltw ird systematisiert , indem er in mehrere Teile geteilt wird. JederTei l hat seine Kasse und sein Bureau. Die Kassemrerwalt1mg stehtu nter einer speciellen r a tio, die r atio fism r um et fisci castr ensisheisst. S päter gewinn t die r a tio ca3tr ens is immer mehr und mehran Bedeu tu ng,_und ihr fiscus wird gesondert verwaltet. Die anderenbleiben alle u nter der Leitung des pr ocur a tor thesa uror um. Diesep rocu r a tia thesaur or um verliert m it der Gründung der r atio p riova ta besser nach ihrer R eform ierung, die sich im Titel magistersumma e pr ioatae wiedempiegelt jede Bedeutung u nd wird zu derVerwaltung der ka iserl ichen Schatzkammer.

R om , 29 Nov. 1 897.

M. Bosr owzaw.

m (entd r‘

m ) summ(n rum) pr ion ine gegen die Ueberlicferung. Die erste C hargeis t woh l a ccnr (iban ). Die nochm alige R evision des Textes in Cassel ,die Pr of. Hülsen veran lass t h at, ergab dass der vierte Buchstabe nach pros icher ein a: ist.

Hirschfeld führ t einen di:pm a tor Gra t. 597, 5 an aber die In schriftstammt aus Gen ua C . V 1 752 un d wir haben wahrschein lich vor uns einen

Beam ten der regio é l apw la ; , A lpd lc ; , A ry rgiu ; C .I.Gr. 6771 vor uns . C l'

.

auch 0 . IX 1 682 adoocd us fisci summc (sie)

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UEBER DIE M ILITA ER ISCHEN WEGWEISER. IN POMPEJI.

(Tafel V)

Im November vorigen Jahres gel ang es m ir dur ch systematb

sches Nachsuchen zu den v ier hieher bekan nten oskischen l n

sch riften , deren m il itärischen C haracter Nissen in seinen Pompejanischen S tudien 8. 498 ff. erwiesen hat , auf dem Pfeiler 1 9 derIns. V/VI de: R egion u nter einer S tuckschicht eine 5“

au fzu

finden , welche einerseits m ir die erwünschte Bestätigung mein erim grossen und ganzen der Nissenscheu gleichen Auffassung derInschriften gab , und andererseits abgesehen vom Sprachlichen du rcheine topographische Neu igkeit In teress e zu erwecken geeignet ist.

Unsere Tafel ‘V giebt u n ter N. 1 ein Facs im ile der neuen

Insch rift nach einer von m ir selbst angefertigten Durch zeichnung.da

'

es'

n ich t mögl ich war eine zu r zinkograph ischen Vervielfältigunggeeignete photographische Platte von der nach Norden ger ich teten .schlech t erhaltenen Inschrift herzustellen . Es ist aber versucht mitm öglichster Gen au igkeit alles zu geben , was erhalten ist u nd so

wiederzugeben, wie es erhal ten ist, nur ist natürl ich der Ab.dru ck deu tl icher als das Original . Diese Bemerkung ist n ich t unwesentlich gegen iiber dem Umsta nds , dass in der otficiellen Publication der Inschrift in den Not. d . scaoi vom November 1 897 Sogliano sowohl in dem au f gleiche Weise hergestel lten Facsim ile alsauch in der Transcriptiou zweimal amat statt amp t giebt u nd wedervon dem Sch lusse der dritten Zeile noch von den R esten einer

un d Zeile, deren einstige Existenz übrigens noch durch andere Indicien bewiesen wird , etwas bemerkt hat.Was amp! anbetrifl

‘t, so hat

erstens Herr Prof. Man mit m ir zusammen am Tage der A nflindungder Insch rift diese Lesung fes tgestel lt. und dann haben in der letztenJanuarwoche die Herren Holwerda , Vater und Sohn , auf meineB itte die betreffenden S tellen nochmals untersucht und mir m it

Page 127: MI'I - Forgotten Books

126 a . hm m m

den Beweis der Möglichkeit dieser Uebersetzung auch nur zu ver.

suchen, um der Schwier igkeit überhoben zu sein , die versch ieden .

artige topograph imhe Bez iehung der Inschri ften , wie sie die Nis

seusche Ushersetzung virus , pta tea verlangt, erklären zu müs

sen , mag noch angehen , denn bei gesch i ltlichen An zeigen . die imGrunde genommen für Einh eim ische bes timm t waren . die genauwussten , wo der KI. und X II. Turm waren , kan n man viellei ch teine solche Unbestimm theit des Ausdrucks en tschu ldigen , wenn

schon es immerhin sonderbar ist in dieser R ichtung ! bald als

nach rechts bald als nach l inks verstehen zu müssen .

Aber erstens die Wahl der P lätze ! Bekann tlich war das Fah renvon Pemoneu in den i tal ischen S tädten wen igs tens bis in die

Ka iserzeit überhaupt n icht oder nur im besch ränkten Umfange d. h.im C olt oder als Ebrenauazeichnung ges tattet. Wir haben gar keinenGrund anzun ehmen , das s Pompej i hier in eine Ausnahme machte ;vielm ehr lässt sich manches für die A nnahme Sprechendoa bei.bringen dass es auch hier nicht anders war. D ie hohen Tr ittsteine,welche über den Fahrdamm hinweg den Fussgängerverkehr von

einem Trottoir zum anderen verm ittelten , dien ten s icherlich auchdazu , das Fahren zu erschweren u nd vor al lem das S chn el lfahren ,das doch für den Personenverkehr die Hauptbedingung ist , unmöglich zu machen , sodass man also aus dem Vorhandensein dieserTritts teine schliessen kann , dass auch in den S trassen Pom pej i ' sn u r Lastfuh rwerk gestattet war. Ebendasselbe geht auch aus dem

Die oben stehende Figur giebt die S telle n ac h m ein er Durchzeich n un g. Von denzwei schwarzen gemalten Flecken , die Conway (B. I S . 70) gesehen haben will,

habe ich n ich ts entdecken können und zeigen auch meine sehr scharfen Photo

graph ien n icht die gerin gste Spur . Dem nach kan n 0. dieselben wohl nur auf

der Zr eta ieil"

n heu Tafel XIV , 8, aber n icht auf dem O riginal gem-h en haben.Von P lan ts , der sich für diese Insch rift au f A n topsie beruft, sagt über dieseS tel le Nichts .

Vergl . Marquardt , Privatleben der R ömer , 2. A ufl. S . 728

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e s s en n ur au u n r:a rem mre w es w z rs s n ru nommen 1 27

schlechten Zustande der Pflasterung in den meisten und hauptsäch äl iebsten S trassen hervor. der eine Droschkenfah rt durch Pompej iselbst im 1angaam sten Tempo n icht gerade als eine Annehml ich «keit erscheinen lässt. Unter solchen Umstän den ist es denn auchganz selbstverständl ich , dass die cisz

'

a r z'

i ihre Halteplätze nur ausserh alb der S tadt haben konnten , da sie ja n ur den Personenver

kehr ausserhalb der S tädte zwischen benachbarten Orten zu ver.

m itteln hatten. Irgend welche andere Gründe fü r diese Massregell iegen doch n icht vor ; un d besonders ist die Ans icht ungemebtfertigt, dass diese Droachkenhalteplätze aus wer weiss was für Gründen abseits und gewissermassen versteckt gelegen hätten , wie dasC . au f Grund der C apuan er Insch rift C . L. X 4660 an zunehmenschein t. Die in der bekan nten Pompejan ischen Inschrift C. I. L.

X 1 064 erwähnte pompejan ische S tation lag vielmehr direkt an derHaupts trasse nach S tahlas. denn es wird eine Teilstrecke derseLben du rch diese S tation begrenzt, u nd ebenso war es auch in C apua.wo der C l ivus. d. h. eine bergen steigende S trasse.vom Th orbogenbis zur D roschkenhal tesflalle der Porta S tellatina gepflastert wurde.

Weshalb sollen dann aber die San ftenhal teplätze, denn selbstver

ständlich könnte es sich innerhalb des S tadtbezirkes n u r um solchehandeln , an so verborgen und versteckt l iegenden , von jeglichemVerkehr abgeschlossenen Plätzen l iegen. wie sie durch unsere In

schriften bezeichnet werden , während sie doch zu r Bequem lichkeitund zur Erleichterung des Verkehrs bestimmt sind ? Für eine solcheAnnahme feh lt es an jeglicher Begrü ndung.

Man könn te aber auch die Frage nach dem Urheber dieserInschriften en twerfen . Da sind wohl nur zwei Möglichkeiten vor

h and'

eu ; en tweder wir haben obrigkeitliche Er lasse vor uns oderP r ivatkundgebungen d. h. Beclamen der Unternehmer. Diese letztereAnnahme hat: schon Nissen , Pomp . S t. 8. 498 genügen d zurückgewiesen, durch den Nachweis , dass eine Beclame in diesemS inne das Altertum noch n icht gekann t habe. Demn ach bleibtnu r die Möglichkeit offen , dass die Insch riften oflicielle P latzan

weisungen seitens der Behörden waren . Dann ist aber unverständl ich , weshal b sie in so bedeutender Ferne von den angewiesenenPlätzen stehen , auf denen selbst man sie vielmehr zu finden crv arten müsste. Ferner ist dam i t auch n icht recht das Bezugnehmenauf bestimmte Personen (nach C . die Eigentümer) in Einklang zu

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128 n . nm nru s c

bringen , die doch in der -bleibenden Institution das Wechselnde undUnw eentliche sind. Oder man müsste gar meinen , dass der S tadt»rat von Pompej i , etwa zur Entschädig ung für die A blegenheit derangewieseuen Halteplätze, die doch augenfäl lig ist , m it jenen l nschr iften selbst die Reclame für die S änftenverm ieter übernommenhabe. Dazu komm t noch. dass wir für solche kleinen Landstäd tewie Pompej i , überhaupt schwerl ich die Institution der Mietsän ften ,die nur für die Hauptstadt bezeugt wird, vorausaetzen dürfen ; amallerwenigsten aber ist eine ganze R eihe von Concurrenzuuter

nehmungen dieser A rt glaubhaft.Prüfen wir nun die Nissensche Au ffassung ! Die Inschrift 62

steht auf dem wes tlichen Eckpfeiler der c a s a d el fa n n o und zwarauf der der Nolanemtrasse zugewendeten Fläche. Dieselbe ist alsooü

'

enba r für Passanten dieser S trasse bestimm t, wobei es vor

läufig ganz gleichgiltig ist, ob wir u ns diesel ben von Osten oderWesten herkommend zu denken haben. In derselben Bez iehung zurNolauerstrasse resp. ihrer Fortsetzung, der Them enstrasm . stehtdie Inschrift 6 1 , welche jedoch n icht auf einem Eckpfeiler, son .

dem auf dem zweiten Pfeiler der Ostecke der ca s a d i P a u s es ich findet. Mit 6 1 völlig identisch ist 60 . Auch diese steht n ichtauf einem Eckpfei ler sondern au f dem zweiten Pfeiler der S üdwes tecke der c a s a d i S a l l u s t i o u nd wird von der s t r a d a c on

s o l a r e ausgelesen . Die Inschrift 63 l iest man wieder au f einemEckpfeiler an der S üdostecke der R eg. 8 Ins . VI und zwar vom

v i c o l o d ei s o p r a s t a n t i aus. Die neue Inschrift endlich befindet sich in der A bboudanzastrasse au f dem zweiten Pfeiler derNordwestecke der c a s a d e l m ed ie n neben dem die lnseln Vu nd VI nur halb trennenden v i c o l et t o.

Mag man nun aber, wie später bewiesen werden soll , eituasm it eun to resp. can ! oder nach Nissen-Enchela mit tler (as!)übersetzen , so gehen alle Inschriften völlig übereinstimmend dieBeziehu ng auf den ein zuschlagenden Weg durch chea lc amvfmr«

u nd an . Daraus ist aber m it Notwendigkeit die Folgeru ng zu

z iehen , dass _man diesem Ausdrucke überal l dieselbe Geltung und

eine topograph isch absolut gleichwerth ige Bedeutung zusch reihen

muss. Dieser meiner An sicht nach u nabweisba ren Forderung wirdaber die Nissen — Büch eler

sche Deu tun g von amvianml m vr'

w s

p la tea äyq>oäog durchaus n icht gerecht. Nimm t man nämlich diese

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130 n. nm n rso

dass der v i c o d e l l a fu l l on ic a garn icht einmal dahin führt,wohin die Inschrift ihrem Wortlaut nach leiten will , näml ich zurMauers trecke zwischen dem Hercu lenerflror (ver a sar r

'

nu ) und

dem Turme, sondern au f die S trecke zwischen dem

und l l “m Turme mündet. In folgedessen ist Nissen auch genötigt,den Worten der Inschriften 60, 6 1 , 62 e ine erweiterte Deutungzu geben , die m it der kurzen , praecisen Fassung derselben u n

vereinbar erscheint. Warum, so fragt man ausserdem , gab es zu der

Mauerstrecke des A adz'

rz'

is zwei verschiedene Wege? Auch hierau f erhalten wir von Nissen keine An twort.

Alle diese S chwierigkeiten lassen sich jedoch meiner Ansichtnach lösen. wenn man amvlanmim als margo, Bürgersteig (2) sr

In der dritten Zeile von 60 n nd 61 m it Conway sa rnn u zu lesen h alte

ich für unmöglich . D ie In schrift en 60 u. 62 sind jetzt in so schlechtem Znstande, das s man fast n ichts m ehr lese n kan n ; wir sin d also für 60 au f Fio

relli angewiesen , der safl'

n u giebt. In 6 1 jedoch h at von P lan ts das Ver

h ältn is richtig erkan nt, übe r das a ist nachträglich i übergeschrieben , ob

oder i das kan n man n icht en tscheiden , da vom a bis zum i gerade die Mitte der

Buchstaben verletz t ist. Was Conway für die zweite Basis des ans ieht, halteich für ein en S trich , der den h in ter dem übergesch riebeneu i stehenden Beetdes a als un giltig bezeichnen soll. E in Buchstabe durch ein en S tr ich getilgtist auch in der In schrift 67. Das vermein tliche h in perkhen is t wohl nu r

ein vom Maler irrtüml ich zugesetztes und wieder gestr ichenes r . S . Zn -taieif

Syll. l aser . O sc . Taf. XVI 4. Man vergleiche das ganz anders geformte h vonapln

'

m'

m in ders elben Inschr ift.Die Bedeutu ng margo läss t sich für amvfm üm am leichtesten

gewin nen , wenn m an der ursprünglichen Nissen-Büchelerscheu Erklärun g fol

gen dürfte , die diese zu gun sten der erweiterten Deutu ng ri'

pmodoc aufgegebenhaben , dass nämlich amm ia-no, das zu beiden Seiten des Fahrweges Liegendebedeute , wo um als Praeposition

'am6i, amb, am gr iech ciyqi gefasst ist, die

wir auch in lat. ambidem , amoitou umbr. ambol tu osk. amnud u nd anderen

Worten finden . Vergl. von Pla n ts Gramm . II , 455. Der zweite Teil des C om

pos itums p iano wäre dan n von via abzuleiten , wie A bellano von'A bella

und anderes . D iese Erklär u ng ist aber vielleicht n icht mehr au frecht zu erh al

ten , seitdem in m indeste ns zwei Fül len nn festgestellt ist , den n C on souant en

verdoppelung kan n man nach den A usführungen von P lan ta‘

e (Gramm. I S .587 f.)

über C onm nau tenverdoppelung hier n icht ann ehmen, besonders auch deshalbn icht, weil das S ufliz na, das allein im O skisch en fast hundertmal belegt ist ,nicht in ein em einz igen Falle m it zur vorkommt. Al som uss das z u etym ologischberechtigt sein , u nd dan n bleibt wohl kaum etwas A nderes übrig als

'vianno

au f c lan d0 zurückzuführen, wobei ich woh l n ur daran zu erin neren brauche,dass auch von ein em lat. view gerade viandum belegt ist . Ist also -ulann dm

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u nten . um m u n s a rscn z u wuew r.rsaa rs nou n m 131

klä rt und zugleich erkennt, dass die Inschr iften dur ch die R ichtung der S chr ift die Wegrichtung angeben . Wir brauchen dann nur

noch , was ja auch N issen p. 505 if. du rch Hinweis auf die Vor

schriften der Taktiker sehr plausibel gemacht hat, anzunehmen,dass ein zelne d . h . wohl alle m il itär isch ni cht benutzten v i c i imBelageruugszustan de verbarriw diert waren , u nd A lles ist im bestenEinklangs . Wie wir u ns den Zustand der Stadt im Falle einer Belagerung, wie die S ullanische, zu denken haben , davon geben uns

die von Nissen a. a. O. S . 505 d‘

. heraugezogeneu S tellen aus Philound Aeneas eine gan z gute Vorstellung und ich brauche zu dem vonNissen dazu Bemerkteu kaum etwas hinzuzufügen. Nur auf eins

möchte ich noch h inweisen , dass man offenbar nicht nur die Neobeugassen an beiden Enden sperrte sondern auch die Hauptstrasseudurch Verhaue und Gräben u npassierbar machte und auch hier n ur

die durch unsere Insch riften bezeichneten schmalen Fussteige offenl iess , soweit sie für den Wacht und Verteidiguugsdienst u num

gängl ich nötig waren .

80 führt denn die Inschrift 61 auf dem Fussteige der Thermeush asse (verlängerte Nolan eretraß e) en tlang, am verschlossenenv i c o l o d i M o d e s t o vorüber auf die s t r a d a c ou s ol a r e ; hierabermals an einem verschlossenen v i c o lo ( d i M er c u r i o ) vorbeizu der Inschr ift 60, die von der vielleicht von hier ab n icht mehrverbarrioaü erteu Hauptstrasse ab durch den v i c o l o d i N a rc is s o direkt au f die bezeichn ete Mauerstrecke leitet. N ° 62 zeigtdurch den v ice d e l fa u n o direkt zu dem angegeben en Mauerabschn itte. S ie ist wohl nur deshalb n icht im v i c o l o selbst auge»

schrieben , weil die Enge dieser S trasse sonst leicht zu einem Ue«

hersehen derselben hätte Veranlassung geben können . Ein Irrtumin der Beziehung war von selbst ausgeschlossen , denn der m it am.

vianmim benann te Buss teig biegt ja an der Ecke um , direkt auf diebezeichn ete Mauerstrecke zu. Die neue Inschr ift führ t auf dem Fusswege der sechsten Insel der VII I R egion um die Ecke der c a s a

'efamlüm das zu Befah reude so könn te '

amvtandrim«amvtan n üm a das n ichtzu Befahrende d. h. der schmale Fussnreg sein. Der Bildung n ach

zu verglei

chen wäre lat. infamfam. So fallt dann au ch die S chwierigkeit fort, dass gegen übe r dem lat. ambivium im O ak. die näml iche Praepositiou in der ver«

kürzten Form um vor derselben Lautgruppe auftri tt .

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132 u. ns c an rs 0

d i F r a n c e s c o I um biegend zum Forum trim gnlare, das als der

in der Inschr ift bezeichn ete Platz un ten noch näh er nachgewiesenwerden wird. N °

63 en dlich weist ohn e Zweifel den v i c o d ei sop r e s t a n t i entlang. A uf die in derselben genan n te Mauerstrockewerden wir aber ebenfa lls erst weiter un ten näher ein zugehenhaben .

Nissen nimm t an , dass der gemeinsame Mittelpunkt der In.schr iften das Forum sei, un d ich denke ein Blick au f den P lan

von Pompeji genügt, um diese Annahme als zutreffen d zu erkennen . Wenn wir die R ich tuugsliuieu der neuen Inschrift und der

Inschriften 60 , 6 1 und 68 rückwärts verlängern , so kommen wir

auf das Forum resp. die Fom m sst rasse. Anders l iegt die Sachebei 62 ; aber auch diese weiss t otl

eubar auf die Forums zu

rück. Um näm l ich die Coiacideuz von Schrift. undWegrichtung iunehal ten zu können , musste die Inschr ift natürl ich wegen der Linksläufigkeit der S chr i ft auf die rechte Ecke vom vi c e d e l fa u n od. h . also auf die vom Forum entfern tere gerückt werden . Währendnun aber die In schriften 60 , 6 1 un d die neue von der Ecke ab

rückeu auf ein en zweiten Pfeiler offenbar , um die Beziehungsm ögl ichkeit auf die nächstgelegenen Nebeugasseu auszuschliesseu , trittdiese au f den Eckpfeiler d . h. so nahe als mögl ich dem vom Fo

rum Kommenden en tgegen . Abgesehen aber davon , dass durch dieWah l des zweiten Pfeilers für jene drei In schriften die falsche Be«z iehung verm ieden werden sollte, s ind auch sie dem vom ForumKommenden soweit als möglich en tgegengerückt Das zeigt sich z B.

sehr deutlich bei 60, denn sie steht schon ein beträchtliches S tückvor der eigentlichen S traseeuspaltuug. W ir wurden deshalb auchdie fehlende Inschr ift für die Man nschaften der Mauerstrecke zwio

schen dem u. I I“" Turm , deren W eg durch den v i c e d e l l atu l l on ic a führen musste, ebenso auf dem zweiten Pfeiler der S üdostecke der Thermen un d Merkm trasse zu suchen haben und finden ,wenn hier n icht ganz junges Ziegelmauerwerk die S telle ältererBau ten einnähm e. 62 würde also, fal ls sie für Leu te bestimm tgewesen wäre, die statt vom Forum vom Nolauerthor herkamen , wie

jene drei anderen auf der rechten Hausse ite stehen müssen ,'

zu der

die in dieser R ichtung Ankomm enden zuerst gelangten , d. h . alsoauf dem zweiten Pfeiler der Südostecke der c a s a d e l fa u n o.

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184 n . n ae am r<e

fand s ich in einer S tel lung, die genau derjen igen der Inschrift ander c a s a d i P a u s e entspr ich t, die nach den hier auseinandergesetzten Grun dsätzen gesuchte und gefuude Inschrift. Für den jenseits der S tabianerstrasse liegenden Tei l der Südl in ie bis zum Am

ph ith eater , sowie für die ganze Ostlin ie sind weitere Inschriftendurch die Ausgrabungen zu erwarten .

Wie gesagt war die neue Inschr ift un ter einer S tuckschichtverborgen , aber diese war möglicherweise nur eben zu dem Zweckedarüber gelegt die Inschrift zu verdecken , denn es schien mir als

ob der S tuck sich n ie über den ganzen Pfei ler erstreckt habe,sondern nu r soweit, als eben die In schrift reichte. M it Bestimm theit kann ich dies jedoch n icht behaupten. Dass die Inschriften ,deren Zeitansa tz , w ie ihn Nissen au fgestellt u nd begründet hat, mirvol lkommen richtig erschein t bald nach Einrichtung der Sullauischeu Colonie auf diese Weise dem Auge des Publikums ent

zogen wurden , würde sehr gut zu ihrem C harakter passen , denn sie

mussten sehr geeignet sein auf beiden Seiten , bei A lt und Neu

bürgern böse Erinnerungen zu wecken. Dazu stimm t auch die Nie»

seusche Deutung (Pomp. S tud. S . 509) der un ter 63 stehenden lateinischen Inschrift c . cases, als Soldatenwitz über den S a mbr z

'

us Uebrigens m üssen die Inschri ften z. t. aber doch geraum eZeit s ichtbar gewesen sein oder vielleicht von Zeit zu Zeit durch

Wen n Sog lian o a. O . sagt , dass die Inschrift war ricoper ta da u no

strato di ter ra r imestavi adercnte, so ist das ein Irrtum , der entschu ldbarist, da er be i der Blos legun g der In sch rift n icht selbst zugegen war . Selbstvemtün dlich war die bedeckeude Schicht n icht feiner Marm oratu ck, son derneine A rt Kal kmörtel.

Was Conway , Indog. Fors ch. III S . 85 dagegen aufiihrt, h at schonvon P lan ts , Gramm . II S . 609 genügend zu rückgewiesen .

In der zweite n Zeile von 68 ist u nter tfi lba zu lesen resp. zu er

gan zen u nd zwar mit der Ligator von n t , die auch in N . 6 0 u. 6 1 vorkomm tund den Raumverhültn iaeen n ach auch für 62 voraun usetzeu ist. Der Q uers trich über der letz te n Haste des n ist n och ganz deutlich zu sehen u nd au chder un tere Teil des folgenden 0 erhalten . Das s ü ber m it. Zvetaiefl

'

zu tr“t

zu ergän zen ist, bestätigt d ie neue Inschrift. Taf. V N . 8 giebt eine R econstrucfion der S telle, in welcher Erhalten es u nd Ergäu 1 tes von einan der un

tersch ieden is t. Zeile 4 is t das von P lan ts verm u tete spun'

r‘

eis s icher , wie m anau s dem Facs im ile Taf. V Fig. 2 ersehen kann . Zeil e 5 is t zweifel los S ehrlmlrr ils zu lesen . Was von den letzten Buchstaben noch zu erken nen ist , giebtdas Fm imile Taf. V Fig. 4 wieder , und dar t erscheint jede andere E r

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om a n ur. m r.rras a uscum wm wn rsna zu neu en : 485

Abfall en der verdeckenden S tucksch icht wieder sichtbar gewordensein, denn die pompejan ische Schuljugen d schein t nach ein igen dersel ben S chreibübungen angestel lt zu haben. So sind auf demselbenPfeiler , auf dem die neue Inschrift steht, u n ten gerade über demS ockel mancher lei Kr itzeleien , die in ihrem wirren Durcheiuauderund namentlich dadurch, dass zuletzt einer der Schreibkün stlerman che der Buchstaben zu kleinen Bäumen ausgestaltet und da

nur ein Bruchstük einer solchen Schr eibtibung, welche Worte der unweit stehendenIn schrift 62 reproducierte. Weshalb C onwaydenselben als now not visible bezeichnetweiss ich n icht, da ich ihn im November1 897, also nach Conway, noch sehr gut habesehen können . Auch der Dipin to N. 78 i/iden C onway als now lost bezeichnet, istnoch recht deu tlich zu lesen . Etwas ver

stündl icher ist es schon , wenn weder Conway, noch Sogl iano, noch Zvetaiefi

'

den Di

pin to s k i r u (Conway I t. Dial . mg 75

Not. VI I) haben auflinden können, den Corssen nach S chöne’

s Abschr ift publiciert hat(Ephm ep igr . I I p. Hätten sie aberden dort angegebenen Pfeiler 87 der P lateaHer cu r z

'

i, nach der neuen Zählung R eg. VIins. 8 N. 21 genau angesehen , so hatten sieden Graflito fin den müssen , den S chöne offenbar gemein t hat, aber n icht ganz richtig

gelesen hat. Ich gebe beistehend ein Facs im ile nach meiner Durchu ichaung. Die Originaln der Buchstaben be trägt 35-40 mm .

A uch hier ist die Beats des A: in einen respectabeleu Baum ver

wandelt.

gim nng, besonders aber imbrtr ausgeschlossen . In der Er klärung des Nam ens wird man wohl C onway

'

s A ns icht gelten lassen kön nen . Vergl. Conwayh a t. Dial. II S . 655.

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136 u . m am m a

Wir haben nun zu untersuchen, in wie fern es gerechtfertigtist als den in dieser Inschr ift genann ten O rt das Forum triangu

lare zu bezeichnen . Die Inschr ift n enn t das Ziel, zu dem sie lei

ten will , m it den Worten amp! tr ibud too amp! J cu rv(as

sakaralclzld ). Dieses Ziel ist also otl’enbar in einer Weise angegeben , die m it der aus den übrigen Inschr iften bekann ten n ichtgleich ist. Sol lte auch hier, wie in den anderen Insch riften (auchdie S trecke durch Angabe ihrer Grenzen bezeichn et werden , so wäre

gar kein Grund dafür erfindl ich , weshalb man von der dort gebrauchten Ausdrucksweise abgewichen sein sollte. Es müssen alsodemnach wohl hier absonderliche Verhältn isse vorl iegen , die dieseAbweichung erklären . Zunächst kan n es n un wohl kaum einem Zweifel unterl iegen , dass tüv. n ur eine Abkürzung ist für trivlz

'

kad , dennwenn auch die anderen vier Inschr iften ausser in den Namen sonstnur am Zei lenende abkürzen. so war doch gerade diese Abkürzungvon tüvtz

'

ks und seinen C asus in Pompej i geläutig, w ie N. 44, 45

und 47 beweisen , und kann deshalb auch hier n icht antiäl lig sein .

Ebenso s icher is t es aber auch , dass amp ! eine Praeposition seinmuss , welche die hier erwartete örtl iche Beziehung ausdrückt. Sehenwir also vorläufig von der genaueren Bes timmung der Bedeutungdieser Praepositiou ab , so ergiebt sich doch , dass der O rt , zu demdie Inschrift leiten will, m it tr ibud telvt(ikad ) bezeichnet wird .

Dass der nun folgende Zusatz , den ich ampt M ener v(a s saka r ak lrid)ergän ze. einen zweiten Grenzpunkt bezeichnen könn te, haben wir

schon vorhin abgewiesen .Einen zweiten auf demselben Wege zu er.

reichenden Punkt kan n dersel be ebenfalls n icht angeben , sonst müssteman fe lm zwischen den beiden O rtangabeu erwarten . Demnach mussalso dieser Zusa tz die genannte O ertlichkeit von einer anderen um

temcheiden , für wel che dieselbe Bezeichn ung tr i6ud tdvtz'

kad mög«»

lich wäre.Das Wort !r fibcl und die Ableitungen tr ibam ka vum und tr !

barakl a'

u/ kennen wir bereits mehrfach aus der Inschr ift 42 und

dem Cippus A bellanus un d man erklärt es hier als H a u s , resp.die,

abgeleiteteu Formen als b a u en und B a u l i c h k e i t , G e b ä ud e , wobe i man meistens von dem zu derselben Wurzel gehör igenlat. tr abs der Balken ausgeht. Hiergegen mach t aber von PlantsGramm . I I S . 1 A nm . 2 geltend, dass alle verwandten Wörter (umbr.traber

'

t, tremmz der häufige Ortsname Tr ebula und anderes B' 283.

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138 n . om m ae

fanum, templum ist aber schon nicht sehr glaubhaft, da kauman zunehmen ist dass die Umbrer allein neben *

farno von lat.

[d atum [dena auch noch ein Synonym von*

gwrdh gebildet haben .

Ver /a le n imm t man deshalb auch wohl besser als ver/ale(f) d. h.A cc. Plur . von aus ver — wol f. Dersel be Uebezgang von er

zu schein t vorzu l iegen in umbr. fur/un i lat. feret o, ferner viel.leicht in S a/ine

'

m aus*S az_cin im vergl. griech I a vvi

'

r a r. Es würdedann m it dem oskischen vera und dem umbrisch0n vera/

'

zur

Wurzel *var (z. B. in lat. *

ap«gcsr io) zu stel len sein u nd mit

Umschliessendes , Grenzen , S chranken » zu übersetzen sein . P az/ewürde dan n h ier wie an den übrigen S tel len als Acc. Plur. sichau fl

'

assen lassen und tr cbct'

t sich auf die Thätigkeit des A dfertor

bei der Festsetzung dieser Grenzen des A uguraltemplum bez iehen ,also etwa mit aussondern , z iehen oder ähnlichen Ausd rücken zu

übersetzen sein .

A ehn lich l iegt die Sache auch im O skischen . Es steht anscheinend n icht einmal ganz fest, ob sich die Inschr ift 42 auf die so

genann te Cun'

a Ist'

ace bezieht oder n icht. Dürften wir das aberan nehmen , so würde schon für dieses Gebäude der Begriff des Hau

ses als Wohnhaus sehr schlecht passen , u nd N issen hat das auchwohl gemerkt und deshal b aus der Zusammenstel lung mit ist trabsden Begriff des Peristylbauses abzuleiten versucht, den er dan n ingeschickter Weise auch für die I nschr ift 63 so zu verwenden sucht,dass er sogar die beiden Häuser als S tandquartier seines Imper alor s nachweisen zu können glaubte. Nachdem nun aber sowoh lunter als S ehsz

'

mbrz'

ls festgestellt ist, u nd dam it auch diese Inschr ift durchaus auf das N iveau der anderen gerückt ist, dürfenwir n icht mehr nach besondern Häusern suchen , sondern die Inschrift nennt ein fach zwei bel iebigeGrun ds tücke, welche als Gren zender von der Mannschaft des S ehslmbriis zu besetzenden S trecke derVerteidignngs linie bestimm t werden. Ob auf diesen GrundstückenHäuser standen oder n icht, ob sie gan z bebaut waren oder teilweise, oh prächtig oder dürftig, das is t für den Zweck der Inschriftgleichgi ltig ; es han delt sich nu r darum , die Grenzen des zugewie

sen en Bezirkes zu bestimmen , und das geschieht, wie in 60 , 6 1 , 62

(1) O ak. vom ist wohl mit Plan ts , Ind. Forech . IV 264 als A cc. Plur.

zu erklären .

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s auna n r: m r.rn aa rscs rm m wn rsaa rs m en u 139

durch Thor und Türme, h ier durch zwei Bes itztitel von An liegern ,eben wei l dieser Mauerstrecke die Türme fehlten .

Auch für den C ippus A he11anus erschein t der Begriff des

Grundstückes des ausgescnderten , abgegrenzten Gebietes zur

Uebemetzung von*tr ia

‘ba geeigneter als der des Gebäudes odernamen tlich des Wohnhauses. Es handelt sich bei den hier in fragekommenden Bestimm ungen dieses Gesetzes oder Ver tra ges wohl n urum das Einhegen von Spielplätzen in der Nähe des Herculesheiligtums au f gemeinschaftlichem Gebiete, n ich t aber um grössere,feste Bauten . Das Gesetz bestimmt, dass solche eingefriedigtcn

Plätze welche ein e jede der beiden Gemeinden beschüesseu und

an lagen dürfe (senal cis savets tangz'

mld l r z'

ba rakavum likl tud ) ,doch von beiden Gemeinden gemeinsam benutzt werden un d Gemeingut bleiben sollten . Für grössere Bauten ist diese Bestimm ung un

verständlich , den n sicherlich würde keine der beiden Gemeindensich zu der Ushernahme solcher Lasten besonders gedrängt haben .

Für unsere neue Inschrift aber müssten wirm it der UebersetzungHaus n für tr ibu auf jede weitere Deutun g und sachl iche Erklä

rung verzichten , denn es ist schl echterd ings in der Nähe derselbenu nd in der R ichtu ng auf das for o t r i a n gol a r e zu kein Volkshaus r zu finden , auf das die einschränkende Bezeichnung amp !

Menem (rrs salca r alrlod ) passen könnte. W ie oben gesagt, ist es abernicht sicher, ob die Inschrift 42 auf die Cur ia Isiaca (Palaestra)zu bez iehen ist, da die später eingefügte Trennungsmauer zwischendem Isistempel und der Palaestra , in die sie, m an weiss n icht ein

mal ob als Inschr ift oder als Baustein , verbau t war , keines falls ihrursprüngl icher Platz sein kon nte. S ie wird aber jedenfalls auf eineLocal ität in der Nähe zu beziehen sein , und dann l iegt es nahe 62sowohl als auch die neue Inschrift auf ein un d dasselbe Local zubeziehen. näm lich auf das Forum triaugnlare. In 42 ist dann mit

ckak Ir z'

z’

bum nur der Platz Marktplatz schlechthin be

zeichnet, da der O rt, wo die Inschr ift ursprünglich angebrachtwar. s icher lic h jeden Zweifel an der Bez iehung ausschloss . In derneuen Inschr ift dagegen , die eine unmittelbare örtl iche Beziehung

Tr föarakk r'

uf u nd tribarakavam von"tr ib u nd a r ccrs ; wie man

sieht kommt auf diese Weise auch der zweite Teil des C ompositumc zu seiner

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1 40 u . nm aa rsc

n icht besass, ist, um jeden Irrtum auszuschliessen, eine detail lirtereBezeichnung gewählt. Zunächst ist um das

Grundstück » dadurch bes timm ter als ein öffentl iches als den

Marktplatz zu bezeichnen , und durch den zweiten Zusatz amp !Mener v(as saka r aklod) wird dieser Platz von anderen z. B. dem

Forum civile unterschieden .

A mp ! haben wir oben als P raeposition angesprochen ohne vor.

läufig auf Ableitun g u nd Bedeu tung näher einzugehen : wir wollendas nun hier nachholen. Was zunächst die Ableitung anbel:rifi

'

t , so

verhält sich wohl amp ! zum griech. a“

,uql lat.

*ambi (in ambi

vz'

am) , wie lat. pas! zu umbr. pas ; wie umbr. osk.pcr t zu griech .

7rrpl'

, Is t , um br. per ; wie lat aa!e, Oak. a n ! zu griech . dvd . Dem

Einwurfs, den mir Bücheler brieflich macht, dass Oak. urn/'

(sta tt

amb-amp ) feststeht, et. kann man vorderhanddam it begegnen , dass es noch ein e ganze R eihe von Worten giebtim O skischen sowohl wie im Umbrischen , wo p für steht, undwenn auch einerseits noch n icht genügen d erklärt so doch andererseits auch n icht bestritten oder durch Conjectur beseitigt werdenkann A ls Bedeu tung ergiebt sich dan n für amp! m m a um .

herumDie Ergänzung von Heuer und dem ,

was dahin ter an Farbenresten in der dritten Zeile erhalten ist. zu Mene mas oder .l!encr bas‚

ist wohl kaum zweifelhaft. Die vierte und fün fte Ze ile lassen sichaber eben falls m it Ausnahme des Namens des S treckencommandanten mit zieml icher S icherheit ergänzen. So scheint ‚a uf durch dieS . 1 85 erwähn ten Graffiti am Fusse des Pfeilers ges ichert und dam itnatürl ich auch faawa ! und ein Name. Das von mir eingesetz te sa

lrar afl zld ist einmal dem S inn e nach, wenn auch n icht erforderl ich,so doch gan z passend , und andererseits wird dadurch der vorhan deneRaum genau ausgefüllt Du rch Einsetzen von entsprechenden Buchstaben kan n man sich überzeugen , dass der un ter dem e von Heuer

erha ltene Quemtrich mit dem oberen Tei le des (1 von sakar aklrid

zusammenfallsn würde ; ein Purikt und per/'

füllt dann die Zeile

A uch im Latein ischen ist vielleicht ' au p er ha lte n . fa lls, was ich vor

läufig n icht uachpfl lferr kann , Thcwrewk im Festus an pl erm r'

a i nach handschriftlie La u t giebt. Vergl. Pla ta , Gramm . I 464 f. [Die drei von mirverglichen en besten Hsch r., der Gnolferbytan us Meu t enxis und Th eresia, ha

ben in der That an pt cn n in i. Cu. Il ]

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142 a . nm m rxe

Im srsteren Falle müssten v ir zher doch wohl eher ü rrespono

d. h . also deiva to m artem als man glanben kann, dass diesesParticipinm grammatisch nach dem u n d o

‘ ér sd cr mit: tovlo ver

bun denem dcz'

cm sich richten solle. Dazu komm t noch , dass diese

nahme zu hilfe ziehen muss, dass dez'

vatems für deiv verschrieben sei, denn Brngmann

'

s (Ind0g. Forsch. V 96 A nm . 1 ) Parall eledez

'

vatm zr— humuas hat ni cht die geringste Wahrs chein lichkeit, dadas S uffiz ö-0nz

'

s besonders dort, wo es neben -as vorkomm t, demWorte eine Bedeuürngssteigerung ver leih t an die man bei deiva

tum doch n icht denken kan n . Auch stünde diese Form als ein eWeiterbildung von einem Participial stamm gän zl ich isol iert.

Dagegen kann man dez’

vaums ohne jeglichen gramm afischenAns toss als C onj . Praesentia ansehen , so dass die late in ische ebemetzung der S telle folgendermassen lauten würde : ut popu lus

j ur en l , sea tenl iam dz'

cant, se de aus r ebus id sen ien tiae dicer e,

quod optimum publicum censea t esse. Das Asyndeton von farm !und dies e ! ist doch n icht gerade anf äl lig In gleich er Weise kannman aber auch eituns als 3. Plu r. Conj. P ress. resp. Immr.anf assen ‘

ea nl'

resp. m e ta . Lau tlich diirfte die Form wohlso zu erklären sein , wie es zuerst von Bugge (K. Z. XXI I I 389ausgesprochen wurde, dass näml ich M aus eine Analogiebildung sei,

die sich an*efl ud anschliesse, wie dez

'

cans an dec'

oud , pu tfan8 au

p al lad . Hierzu kann man dann auch dez'

oatzms stellen . Die oskische S prachgruppe hat oli‘enbar von a S tämmen und vielleicht auchvon un thsma tischen vocalischen S tämmen (wie z. B.

*ez

) keinenConj . P ress . gebildet resp. denselben verloren , den wir im Umbrischen durch assn

'

az'

a , por ta z'

a , elaians belegen können . Die For

men deiaaz‘

d und tada z'

t, welche in der Tabula Ban tina syn tactisch

als Conjunctive auftreten. s ind ih rer Bildung nach Optativformen ,

welche em tzweise die Funktionen des Coniunctivs übernommenhaben. Ob auch im Plural dieselbe Vertrea stattfand, ist vorderhand n icht auszumachen , da man es: silentz

'

o natür lich n ichtschlies sen kann , dass sie n icht mögl ich gewesen sei. Aber selbstwenn dieselbe in Gebrauch war, so ist damit n icht ausgeschlossen ,dass die O skar neben diesen O ptativformen au ch noch anders Er

Page 144: MI'I - Forgotten Books

u am m a m u r axa rncnnw wm wmsn m rou m i 1 48

satzformen schufen und benutzten . A uch für die dritte Plur. des Imperativs fehlen (abgesehen von eit s) Belege aus dem oskischen

Spmchgebiete. Da aber in der B ildung dieser Formen die latein ische und die umbrische Sprache difl‘

erieren

lat. kabel habeto

haben ! habenlo

umbr. habel u

und die B ildungsweise der umbr ischen Formen wohl mit Bestimm theit der Periode der Einzeldialekfc zugewiesen werden kann ,so steht meiner Ansicht nach der Annahme Nichts entgegen , dassdie oskische S prach e einen von beiden abweichenden dr itten Weg

einschlug und in der von Bugge erkann ten Weise von actud , dei

vatud , eitud, actuns ‚ ds£z‘

valuns‚ eftuns bildete. Da sich aber dieBedeutrmgssphäre des Imperativ

'

s u nd Conjnnctiv’

s sehr eng be

rühren , so ist es auch n icht zu verwundern , wenn in der 22 Cheesediese Formen fiir die fehlenden Coniun ctivform en m it verwendetwurden , zumal sie auch in ihrer B ildung mit secundärem S uüix as

an den Conjunctiv sich anschliessen .

Wir kommen nun zu dem Worte Haben wir eft s als

eas t, eunto erklärt, so könn en wir selbs tverstän dl ich n icht die uhliche Deutung von puf= lat. ubz

'

beibehalten , denn eituns ver

langt ein S ubject, und dieses kann n icht dur ch einen Satz gegebenwerden , der mit. ubi beginn t. Die Deu tung p uf ubz

' hängt zu

summen und ist veran lasst durch die Au frecht— Comsenmhe Er

klärung von foumel ha bita t, während es doch bei weitem n äh er

liegt , die geforder te Bedeu tung des Commandierens von [zum ahzu °

leiten , wie von P lan ts , Gramm . I I, S . 610 that. Faama t= habi

[a l könn te doch nur den dauernden Aufen thal t, n icht aber dieFührung des Comm andos bezeichnen , wie ja thatsüch lich auch habilat so gebraucht wird. Vergl. Bücheler Eh.M. N. F. LIII , S . 207.Dan n musste man natür l ich zu famat ha6itat p uf als abi erklären , und da dieser Erklärung lautliche S chwierigkeiten n icht en tgegenstehen , so konnte man sich um so leichter dabei beruhigen.Wenn wir aber famat von [am ableiten , so ver langt dieses Wort

A ufrecht Kirchhofl'

, Umbr. Sprd. I, 76. C on sen , K. Z. 22, 290 if.

Page 145: MI'I - Forgotten Books

144 n . nm aa rna

als transitives Verbum ein Object und wir müssen deshalb p iaf als

A cc. P l. als quos interpretieren Dadurc h gewinnen wir dann aberzugleich das oben geforderte S ubject zu eftuns , die Addresse derInschriften . Nr. 60 würde also z. B. in lat. Uebersetzung folgendermassen lau ten :

Hoc ma rginc erento inter la r r a'

m duodecz’

mam et por !am S a

la r iam, quos alloquz'

lur M r . A dirz'

us V. f.Gegen diese Deutung von puf als A cc. Plural is quos wird

man vermu tl ich wie gegen die Büchelersche Deut1mg von sea/’

(Eh . M. XXXV S . 495 ff.) geltend zu machen suchen , dass dieoskische Sprachgruppe im Gegensatz zu der umbrischen den A cc.Plur. auf ss bilde, wie /eilmss‚ ekass etc. beweisen , aber diesenGründen kann solange eine zwingende Kraft n icht zugemeaaen werden , als man auf der anderen Seite im neuumbrischen einen ein

maligen Acc. Plur. au f us in abrons zugeben muss, denn al leVersuche dieses Wort anders denn als A cc. P l. erklären zu wol len ,

würden an der direkten sachlichen und wört l ichen Paral lelitüt vonlg. Taf. Vi l a 48 u nd I b 33 einerseits u nd der sachl ichen Identitä tvon VII a 8 und Vi l a 43 andererseits scheitern . Auch der Brugman nsche Versuch (von P lants , Gramm . I 5 10) abr ans auf den

S tamm *apr 0n zurückzu füh ren , ist abgesehen davon , dass wir dan n

nach Analogie von manf abr on/ erwarten müssten , auch deshalbn icht annehmbar , wei l die völl ige Identität von *

apr tm u nd *apro

n icht sicher , ja n icht einmal wahrscheinl ich ist. Entweder wirdman deshalb I I a 1 1 trotz Bücheler’

s (Umbrica S . 1 26) A usfüh run

gen über die S tel lung der Zah lw0tte abr unu in abr u m m auf

lösen müssen , oder aber abr zm u bezeichnet hier einen besonde

ren. wohl ein en Masteber Derselbe Unterschied w ird auch imLatein ischen ursprünglich zwischen pavus und pavo, capus u nd

capo‚ aquila und aquilo bestanden haben . In den ersten beidenFällen haben die das Exemplar als ein ausgezeichnetes seiner Gattu ng erklärenden Formen die alten verdrängt ; im letzten Falle hats ich ein metaphor ischer Gebrauch entwickelt aqm

lo der grosseschwarze Himm elaadler die dunkle Wetterwolke.

Müssen wir aber umbr. abrons neben apr uf und abro/ als

gleichberechtigt anerkennen, so ergiebt sich daraus ebenso wie

Quo: a lloqm'

tur für quite: imper ar.

Page 147: MI'I - Forgotten Books

146 B . DEGBR IN“ , [JEDER D I E M ILI‘

I‘

A BR ISC HEN W EGWB ISKR IN POM PEJ I

Büchelers Abhandlung im Eh . Mas. LI I I S . 205 f., die er

schien als diese Arbeit bereits abgeschlossen war , is t n ur in ein

zelnen Punkten , die sich noch nachträgl i ch ein schieben l iessen ,berücksichtigt. Es ist das wohl um so mehr entschuldbar, als B.

auch h ier du rchaus auf dem schon früher vertretenen u nd in der

vorstehenden Abhandlung eingehend besprochenen S tandpunkte verharrt, wäh rend das Neue, was er zu bieten schein t, auf der falschenund unvollständigen Lesung Sogl iano

'

s beruht.

Göttingen ,

H. Dac s nm e .

Page 148: MI'I - Forgotten Books

L A 0 K 0 0 N

(Ta fel VI)

Von der tragischen Idylle wie Goethe m it r ichtigem Gefühl eund bezeichnenden Worten die Laokoongruppe im vaticauischen

Belvedere nan nte, hatten wir bis jetzt keine an tiken Nachbildungenin Marmor. Denn sowohl der A remberg

'

% he Kopf wie der des

Marchese Litta in Villa Leinate bei Mai land un d die Köpfe imPalazzo S pada (3) und der aus dem Bes itze C ampana' s n ach Petersburg gelangte sind wie die jüngst in R eggio d i C alabria (5) zuTage gekomm ene Gruppe m it R ech t für m oderne Ar beiten erklärtwerden , un d der von Förster im Jahrbuch e 1 89 1 Taf. 3. S . 1 89

publioirte Kopf in Bologna wird , wie der Herausgeber richtig aus

führte, eher ein em Gigan ten angehört haben . Som it h ätten wir bisjetzt kein e R eplik des Laokoonkopfes in dem Materia l des O rigivaales , und desto glückl icher bin ich über den Zu fall , der m ich ein

kleines Köpfchen in R om sehen l iess, das sich m ir beim ersten

Anblicke als n icht anzuzweifelnde an tike Nachbildung des Lackoonkopfes ergab und auch gewiss bei jedem Betrachter denselbenEindruck hervorrufen wird.

Das m it dem Hals 63 mm hohe Köpfchen wurde vor vier bisfün f Jahren in ein er Vigna gegenüber S . Agn ese vor Porta Pia gefunden und befand sich seither im röm ischen Kunsthandel . DieTafel VI bringt zwei nach Photographien hergestel lte AnsichtenDas Material ist feinkörn iger, stark tran sparen ter, wohl griechischerMarmor m it einem S tiche in '

s Graue. Der Kopf ist m it dem Halse

Mon . del? Ist. II tav. 4 1 A vgl. Förs ter in Verhandlungen der 40.

Versamm lun g deutscher Philologen in Görlitz S . 298 H.

S ton'

a delle a r ti del disegao di Winkelm a n n t. II p. 188.

Beschreibun g der S tad t Rom III , 3 S . 445.

A rch. Zeitu ng 1803, Taf. 1 78, 2.R öm . Mitt h 1895 S . 284 ff.

Ein gu ter A bgase ist durch den Gipsgiesser Gherardi (via S istin a 56)hergestellt worden und kan n von ihm zum Preise von 4 Lira bezogen werden.

Page 149: MI'I - Forgotten Books

148 r.. pot.t.u r

erha lten . Von dem überaus üppigen Hauptha re. das in breitenMassen hembwall t, is t etwas un ter dem Scheitel h in ten ein S tückausgebrochen , von den Haar locken an der S tirne ist seitlich an der

rechten un d ebenso an der linken S chläfe je ein e Lockenpartie hestossen . Die Unterstirne, über die zwei horizon ta le Falten s ich hinziehen , tritt m äch tig hervor. In dem in S chmerze weit an fgerissenenAuge ist der S tern durch einen Dreiviertelkreis , die Pupille durcheine runde Vert iefung wiedergegeben . Von der Nase fehl t etwa dieHälfte. Ein starker, sich theilender Schnurrbart bedeckt die Oberlippe, der Mund selbst ist halbgeö tfn et, ein d ichter Ba rt umwall t

das Ges icht. Der m us ku löse Hals muss mit einer W enden Flüssigkeit gereinigt werden sein , denn er hat die Epiderm is aingebüsst. A n se iner l in ken Seite ist un terha lb der Haarenden ein etwa3 mm . dickes 2 cm. langes, l l cm . hohes S tück abgesplittert. Ein ekleine Abschürfung an der rechten Wange ist kaum bem erkbar .

Während die Fl eisch theile mit einer bei so kleinen Dimensionenungewöhnlichen , geradezu an Elfenbeintechnik gemahnenden Feinheit und Sorgfalt ausgefü hrt sin d, sind die Haare in breiten Pa rt ien angelegt, die durch m it dem Bohrer gearbei tete Gange sichvon einander loslöseu ; die ein zeln en Haare sin d in den S trähnennur in geringem Ma sse angedeutet. Es haften noch bis und da

im Gesich te und an tiefu l iegeudm S tel len R es te von Pflanz en .

wu rzeln , wie sie sich im Erdreiche an zusctwn pflegen .

Die ganze Arbeit und besonders die A rt. in der die Augens terne u nd Pupil len wiedergegeben sind , führ t auf die zweite Hälftedes zweiten nachchristl ichen Jah rh undertes

A us der auflallenden Klein heit ein iger der uns erha l tenen Inschriften der drei Meister des Laokoon hatte Helbig den S chlussgezogen , dass es im A lterth ume kleine als ‘

06j els d’

élagér e’

geo

b rauchte Copien grosser Kuns twerke dieser Schu le gegeben habeun d dass dabei die Inschr iften mitübertrageu wu rden . Keku le (2) hingegen hatte aus der genan nten Thatsache auf von Haus aus kleineWerke ' dieser Meis ter geschlossen . Unser Exemplar scheint m irder ersteren Ans icht R ech t zu geben . Die gan ze kleine Gruppe wirdnach dem Maasstabe des Köpfchen schwer lich über 28 cm . hoch

B ull . 1867, p. 14 1.

a Deu tung un d Zeitbestimmung des Laokoon 8 27 .

Page 151: MI'I - Forgotten Books

FUNDE UND FORS CHUNG.

Indem ich nach einer Pause meine Berich terzzta ttung wiederaufnehme, und es nunmeh r n icht allein das ganze Jahr 1 897

sondern auch noch einen Theil des vorhergehenden zu überbl ickengilt, darf vielleicht auch noch etwas weiter ausgeholt werden .

Im nördl ichen Ital ien haben die Arbeiten der letzten Decenn ien

ein immer mehr s ich zusammen sch liesw ndes und belehendes B ildä ltester C ulturen twickelung geschaffen u nd damit s ind aus

der litterarischen Ueberl ieferuug die Namen un d Wanderungen derVölker als die Träger dieser C ultu r von dem einen mehr , von demandern wen iger kühn , aber auch inhaltl ich abweichend in Verb indung gesetzt werden .

Erst spater ist am entgegengesetzten Ende Ita liens, auf S icil ien die Er forschung der A n fänge ernstlich in Angr iff genommen .

Was Cava llari und v. Andr ian , Sal lnas und Mauceri begonnenhatten tritt weit zurück hinter dem was P. Omi seit fast ein em

Decenn ium in seiner auf den Osten der Insel begrenzten neuer

dings etwas erweiterten Provin z geleistet hat. Ja wenn man die

Für die La ndschaften nördlich vom A penn in l iegt jetzt in Mon te

l ine, la civilim t ion pr im it ive en Ita lia I ein P rachtwerk vor, m it reichsterLitteraturangd m und, n u r zu elegan ten , Abbildu ngen . Derselbe Gelehrte hatim Jou r na l of the anthropologica t In st itute. febr . 1897, S . 261 den Muthgehabt, eine preclaesica l chm nologg; in Greece a nd Ita ly zu en twerfen , oh n e

andern A nhalt als den Formcnwech s ol des Geräth s . Indem M. u ng. bei 2000

v . C . begin nt, gewin nt er nach c. zwö lf Jahrhunderten etwas festeren Boden .

Wenn hier n un aber aus den r agen al lgemeinen Berechnungen sich ergiebt ,

dass die Gri ber R e g a l i n i-G a l a s s i in C aere, d e l D u os in \'

cuilon ia ,

B e r n a r d in i in Palestrina um zwei Jahrhunderte ä lter sein sollen als die

t om b a d‘

I s id c in Vulci, so kann die R echn ung n icht richtig sein. Die

Methode auf des Ganze die C hm n 0 10gie zu gründen , sta tt vom Einzelnen

ausz ugehen , diirfte etwas zu pn eh istorirmh sein .

Page 152: MI'I - Forgotten Books

n . pnr s nsz s , m an : u n s roascn ns o 15!

Arbeit des Einzeln en in die Wagschale wirft, so ist kaum einerim Lande, der ihm gleichkomm t in methodiscber Du rchforschnngdes Bodens , in gewissenhafter Beobachtung und Verzeich nm g, in

musealer Ordn ung u nd fleissiger Bearbeitun g des gewonnenen Materials, un ter steter Berücksichtigung des im übrigen Ital ien und

auch im Osten des Mittelmeergebiets gefundenen. Was von Orsi'oThatkraft u nd Umsicbt vor allem noch zu erhoffen wäre, das istdie A uflindung und Ausbeutung der ältesten Neh 0pole einer derion ischen S tädte S iciliens, von Katane, von Naxos oder Leon tinoinachdem er von dem S tande des Kunsthandwerks in den ältestenZeiten der dorischen Sy rakus und Megan uns so reich hche A n seh en

ung verschafft hat. Ors i hat aber auch die voraufiiegenden Jahrhunderts in s Auge gefasst und die C u l turzustäude der Insel vor

fester A nsiedelm g der Hellenen mit gleichem Eifer u nd Erfolgerforscht und an fgehell t.

Die ethnograph i3ch en Fragen , die h ier freil ich n icht so v ielBedeutung haben wie im Norden I tal iens, keineswegs aus den A u

gen lassend, aber vors ichtig h iutanhal tend, oder vielm ehr durchLeugnung der Verschiedenheit von S ikanern und S ikelern beseiti

gend, hat Ors i durch Vergleichung des Materials selbst d r e i P er iod e n der Sikelercultur geschieden , u nd i hnen voraufliegend einevor s ik e l is c h e . Indem er n un endl ich jüngst in L i c o d i a ,

lang gesucht, eine Nekropole, gefunden hat, wo das S ikelerthumganz von eingesessener Hellenencu ltu r durchdruugen ist, und s ichdaneben noch (Mon . a uf. d . Lincei VII 20 1 ) d ie citc gr een a

Ter r avccchia stellt, in Wahrheit eine cittd sicu la gr eciu a ta dapoi

(och so kann m it dieser v i er t en P er i o d e die S ikelerforschung als zu einem gewissen Abschluss gelangt angesehen wer«

den ; mag immerhin manches Material wie das von Pan tal ica nochun verarbeitet sein , und eben noch von n euen Funden A ndeutm glaut werden . Darin liegt die R echtfert igung dass h ier jetzt eineUebersicht über die R esu ltate dieser Forschung gegeben wird , von

denen ich früher nur kurz Notiz genommen habe Das Mater ialin Palermo, Girgen ti und namentlich in Symkus, wo ich das liberalste En tgegenkommen von Orei ' s S eite kaum zu rühmen brauche,

Mitth eill. 1892. 1 74 ; 1895, 76 1896, 260.

Page 153: MI'I - Forgotten Books

1 52 u n s erm

habe ich wiederholt, zuletzt im Sommer 1 897 du rchgesehen Die

Notizie d. sca n! citiere ich N., aber berüch ich tige die dort gegebenen Berichte n icht, wen n die aus führl ichere Nachricht an

derswo gegeben ist ; namentl ich im B a lletlc'

no di pa letnolegz'

a ita

liana , hier als B . citiert, und in den Monumenl i an tichi dei

Lincei, hier als L. angeführt , die letzteren nach Bänden , die ersteren nach

_den Jahren unseres Jahrhunderts.

V or s ik e l i s c h sind nach Ors i die Funde von S tentinello

S t B . 90, 1 77. n icht eine Nekropole sondern R es te einer S iedelung auf n iedriger, vom Meer umspülter und verkleinerter Fläche,unweit nördlich von Sym kusai, n ur Abfal l, sca r z

'

co aus zwei Felsspalten hervorgezogen : S te in-und Knochengerüth u nd namentlichThonscherben, auch Knochen der verset Th iere.

A ehnliches , dagegen n ichts spec ifisch S ikelisrhes (der I. bisI I I. Periode) fand sich in t ieferen Schichten der c. 1 0 Kilom . davonentfern ten Area von M eg a r a H y b l a ea (B. 95 , Neuestens

(N. 98, 35 ) s ind in einigen Grotten bei P a c h i n o an der SWspitze

der Insel R este derselben Cu l tur, und zwar der Behausungen gefunden , un d bei R a gu s a in Mon tetabuto u nd Monte racello Höhlen ,aus welchen die Urbewohner das Material ihrer S teinmesser gevwon nen haben sollen .

O rs i’

s 1 . Periode stellt sich dar in den Nekropolen : Bernardina bei M e l i l l i M B . 9 1 , 58 , noch etwas weiter nördlich als

Sten tin el lo, von P r i o l o n icht weit davon B . 95 , 1 50, von C a s t eb

l u c c i o (Car a dell a S ignora) zwischen Baguen und Note am

TellaroB . 92, l , und ebenda auch in einer Ablagerung des AbfallsB . 93, 30, u nd in mehreren Nekropolen , z. T. schon zu II. zu

rechnen , der Provinz G i r g en t i G zuletzt aufgezählt, B . 9 7, 5 .

Der l l . Periode gehören die Gräber von C e z z o d e l P a n

t a n o C p. L. II 1 und P l em m y r ion P l B . 9 1 , 1 1 5 , jenes imSüden , d ieses im SWesten des grossen Hafens von Sym lrus gelegen ,ferner ein Grab von M i l o c c a oder M atrensa Mi, zwischen dem

Hafen und dem Kyanesumpfe, B. 89, 1 97, auch die wen igen Grä

S ummar ischen Bericht, je nach derzeit igem S tande, haben erstatt et

Tropen . R ier'

sl d di stor ia n a tion I S . 86 ; G. Perrot in der R evue de: deux

monda 1 897 ; Sch octens aclr, A us dem klassischen S üden S . 39 u nd Zeitschr.f. Ethnologie 189 7 S . 1 6.

Page 155: MI'I - Forgotten Books

1 54 n. ver s u ss r:

welche un terhalb derselben begraben wurden. Aber Spu ren ihrerWohnungen hat Ors i au f diesen Flächen vergebene gesucht. IhrenAbfal l an Knochen u nd Gerä th hat er in S ten tinello u nd C astell uccio gefunden , auch in der Grotta Torruggi bei P a c h i n o N. 98,

35, n irgends aber die gesuchten Hüttenbödeu . Wie früh er in Pan .

ta lica B . 89. 1 65 , natürl iche von M enschenhaud wohn l icher gemachte Grotten , hat 0 . in der prächtigen Gretta di C ala Farinabei P a c h i n o neuerdings Feuerstel len , focolar i der I . und I I.Periode ausgegraben m it R esten von Thon und Flin tstein . Ja an

der sandigen Küste bei G i r g en t i , zwischen zwei Sommers tro«ckenen Bächen. 3 Kil. vom Meere glaubt G. E. R izzo, MitarbeiterO rsi

'

s bei Mel illi , an den Wänden eines Gmbens an dunklerenS tellen des Erdreichs nunmehr den Durchschn itt eines Hüttenbedens erkann t zu haben , der wenn kreisru nd, nach den angegebenenMaassen auf 3 m . Durchmesser zu berechnen wäre. Neugier wecktdie B . 97, 1 99 gemachte M ittheilung Ora i

'

s von einem 1 895 (s.

N. 95 , 268) au fgefundenen palm o di Panta le'

ca , weleher.w ie

O. sagt, am la r esz'

dczu a del p r incipe di Pa n ta lica , ed provar ne

l’

al la an h'

chitä, se non bastasse la foggz'

a dell a cosl r usr'

one

vorher nen n t er sie in par te megal itica sar ebbe m decz'

sz'

ve le

l r accic di u na [onder z'

a e la pr esenza di n umerose'

coccz’

del

2 ° per ioda in esse segna laü’

. Al so etwa nach A rt der mykenischeuPaläste ?

Was von Befestigungen sich fand ist von u ngewissem Alter,so das Gestell, von welchem C astel luccio benannt ist. m ittelalterlich, aber m it älterem Kern , come io credo, sagt Ors i B . 92, 4 ,

vgl . 93, 31 die p iccola ed z'

nespugnabz'

le m opoli ( verdrucktso der quer durch den lsthmos, welcher den R ücken

von Pan talica mit dem Hin terland verbindet, ins Gestein gehaueneGraben , doch wohl ein griechisches Werk, zugehörig zu der Mauerdah in ter, welche nach Ors i ein Werk des ersten Dionysios ist, wiePan tal ica m it.Fazel le fü r das bei Dieder genann te Herbessos gehalten wi rd. In Finocchito hat Ors i B. 97, 179 Taf. VIII eine

wirkliche Befestigung des Bergrückens gegen S üden gefunden , S tein

A lso n icht dass elbe Bauwerk wie das sc hon 8 . 89 , 164, 1 erwähn tedi std incer ta, obgleich ein zweites auffällig ist, wo, wie n euerdings vers ichert

wird, weit un d breit ausser dem pa laxzo n ichts ist .

Page 156: MI'I - Forgotten Books

m a n : UM ) m ascavno 155

packu ngen h in ter mehreren Lin ien von S teinmauern , in Abständen ,

wie von mehrfacher Verstärkung. Ostwes tl ich quert dieser S teinwall den Isthmes, mit einer grossen centralen halbkreistörm igen

Bastion von c. 25 m . Du rchmesser'

und einer klein eren am Westende,wogegen das Ostende n icht erhalten ist. Eine den R ücken en tlanglau fende S trasse läs st ein Thor n eben der Mittelbas tion vorauasetzen .

Die Ungewöhn l ichkeit solcher Befestigung in solcher Gegend, dieA ehnlichkeit der runden Bastionen m it den Befestigu ngen vom

Euryalus und von S elin uut die Unausgegl icheuheit zwischenAn lage u nd Au sführ ung lassen Ors i vermutheu, dass dieser Bauvon Sikelern herrühre, die von ihren Feinden den Griechen gelern t.Trotz des späteren Datums der genannten gr iechischen Befesti

gungen schreibt Orsi diese sikel ische der ers ten Hälfte des 7. Jrhdtszu , wei l die Nekropole von Finocchito m it jenem Zeitpunkt schlösse.

Griechischen Einfluss findet Ors i auch in den Grundm auernein iger Häu ser von Castel luccio, die er N. 9 1 , 348 beschreibt,ebenso in späteren Gräbern a [esse bei Tremenzauo ebda S . 353,

in R agusa S . 353 u nd in Licodia N. 97, 327.

So sind denn bis jetzt die Gräber das Wesentlichste was un sdie S ikelercultur vergegenwärt igt. Die bis zu sieben übereinanderliegenden O eü

nungeu dieser Gmbhöhlen , a fineslm genann t von

v. Andr ian nach der Form der O elfnuugeu über u nd nebeneinander,a fer ne von den I ta l ienern nach der backefeuähnlichen Form derKammer, hatten schon manches R eisenden Auge auf s ich gezegen u nd viel früher die Lus t etwas zu erbeu ten . Unter denvielen hunderten in Finecch ito al lein 266 von Gräbern , dieOrs i wie Keiner vor ihm durchsucht oder aufgeräumt hat, hatte erdas Glück auch ein e Anzahl in takter zu finden , besonders zahlreichin Cozzo d. Pan tane. Die grössten Nekropolen, die von Pants lica

und Cassibile en thalten an die Tausend Gräber jede, in Gruppenvertheilt wie auch anderswo.

Die A rt des Zuga ngs zu den von Meuscheuhand hergestel ltenGrotten , u nd nur um diese handelt es sich , hän gt zunächst von derBodeugestalt ab. Kon nte man n ich t, wie häufig in Pl horizontal in

Vgl. hfitth eiL 1892 S . 185 ff. u nd N. 1894 S . 202 B'

.

Vgl . Holm Geech. v. S icilia I 1 01 u nd 379 ; F. S . C avallar i im

Ar chivio stor ies s iciliano 1876 S 276.

Page 157: MI'I - Forgotten Books

1 56 sa m en

den Abhang hineingraben , da grub man (Fig. I 4, 5) einen senkrechten Schacht pozzelto, von dessen Boden aus man hor izontalvordrang Was h ier der Schacht, war Abhängen gegenüber ein

Dromos , oder Kanal , der um so kürzer war, je rascher das Terrainanstieg ; und bei der Niedr igkeit der Grotten war die nöthige Höhedes Hanges bald er reicht. Nur bei so san fter S teigung wie z. B. in

Thapses sind die Zugänge länger. Bei steilen Abhängen fehlt er

ganz ; nur ein gerundeter oder eckiger Anschn itt des Hanges ist

P ro. 1 .

gemacht, die Höhe und Festigkeit des weichen Kalksteius oder Kalktu tfs zu erreichen . So en tstand ein Vorraum , pa rti

glz’

one, wie Fig. 1 3 u . 6 , der vor dem Eingang in die Kammer inder That erforderl ich war für die sich wiederhelenden Man ipulationen mit den Thürvemchlüssen . Daher pflegt auch der Kanal, woer vorhanden ist, vor der Grabkammer sich zu erweitern zu eineran ticella , Fig. 1 1 -4, n icht zu verwechseln m it den n icht so häufigen Fällen , wo hin ter e iner ersten C e l l a noch eine zweite folgt,als nachträgliche Erweiterung der Anlage, wie z . B. M . 31 , Th . 6,

C . 1 0. Es versteht sich von selbst, dass Zugang wie Vorraum meistganz oder grösstentheils unbedeckt sind, daher häufig mit A bflussr inne für das R egenwasser versehen . Nu r wenn vom pezsetto aus ,

So au ch bei den Gräbcm von C apaci n ördlich von Palermo N. 87.

357 Taf. X .

Page 159: MI'I - Forgotten Books

158 E . n r : n sr: rs

einander S teinpacku ng und Plattensch luss . Bemerkenswerth sindmehrere Gräber von C ., wo die Thursa noch am Platz waren , B. 92

Taf.Vl nö,2 , 3 (Fig. I Bei 22 war es eine dicht schliessende genauzugeschnittene Platte. an welcher vorn in der Mitte bei der A berbeitung ein starker Zapfen stehen gelassen war, offenbar zum Hebenund Bewegen der Platte, deshalb über der unteren Hä lfte, und

senkrecht stärker als quer. Eine zweite n iedrigere Platte war aussendagegengestemmt, zwecks festeren S tandes unten dicker als eben ,

hier m it einem Ausschn itt , um jenem Zapfen R aum zu geben.Zwei Vorsprünge wie Brüs te un ter dem Ausschn itt dien ten wohlauch als Handhaben .

Fre 1 1

Den Verschluss von 23 bildete nur e i n e Platte wie die m iteinem Zapfen in 22, den von 82 wieder zwei Platten, beide ohneZapfen. Daher konnte man durch den sehr regulären Ausschn ittder vorderen durchfassen zum Abziehen . Die dahinter stehendehatte statt eines Zapfens ein R el ief, das als ungeschicktere Nachahm ung eines Ornaments erscheint, welches in 31 auf der ersten ,

in 34 au f der zweiten Platte s ich findet (Fig. 1 1) je auf der R ückseite. Das Ornamen t besteht aus zwei Doppelspiralen , die aus demoberen u nd unteren En de eines Stamm s ich entwickeln . Sehr augenfällig zeigt sich bei Vergleichnng aller drei R eliefs der Versuchein fremdartiges, von aussen überkommenes Ornament, ofl

'

enbar

myken ischen Ursprungs nachzubilden , ein Versuch, der in 34 am

besten gelungen ist. In 31 ist aus dem Umriss des Mittelgrundesein besonderer Theil des Ornaments geworden , der unten wie Beine,

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m a n n u r<n sons cn um 1 59

oben schon wen iger wie Arme auss ieht, so dass eine gewisse A ehnl ichkeit m it den Männchen der A rnoaldi— Vel i-Orn amentik gewissn ur zufä llig ist. Eine weitere Entstel lung bedeu tet das B . 92, 73

ab gebildete Ornam en t von 32. Diese Verzierungen müssen einenZweck u nd S inn gehabt haben , zum al sie s ich verstecken ; fürHandhabeu zu wen ig vorspr ingend, werden sie wohl apetropaeischsein ; wie Ors i auch einmal, Th . 31 einen ph_al losförm igen S teinvor die Thür gestel lt gefunden h at.

Die ziem li ch scharfe Ausarbeia der abgestu ftm Thürrahmen , wie man sie z. B. in den photog raph ischen Abbildungenschon aus Mel i lli B . 9 1 S. 59, dann aus Thapses L . VI 99und 109 , Cozzo d. P. L. I I, 27 s ieht, noch mehr aber die ver

zierten S teinplatten von C as telluccio verratheu n icht unerheblicheFähigkeit den S tein zu bearbeiten . Ors i (B . 92, 1 2) hat sich dur cheigene Versuche überzeugt, dass für solche Arbeit, noch mehrfrei lich für die sorgfältig geschn ittenen Thürplatten der III.

Periode metal lene Werkzeuge nöthig waren. Aber auch die blosseAushöhlung der ältesten Grotten schon erforderte, wie m it SalinasN. 80 , 358, auch Ors i B. 89 , 2 16 denkt , besseres Werkzeugals das steinerne, welches man zu den Tedteu ins Grab legte.Man wird also , schon nach älterem Herkommen, den Tedteu m it

dem S teingeräth ausgestattet haben , um das kostbarere metallenedem Gebrauche der Lebenden rom ubehalten . Immerhin zeigt dieKleinheit der älteren Grotten u nd die Häufung der Leichen inihnen , im Gegensa tz zu den späteren geräum igeren , und nur mit

wen igen , ja ein zelnen Tedteu belegten , wie sehr die Leichtigkeitder Herstellung solcher Grotten durch verbessertes Werkzeug, du rchvermehrte u nd besser geschulte Arbeitskraft m it der Zeit gswachsen ist.

Erstau nl ich ist die Zahl der in den ältesten , al lerdings n ichtgrade kleins ten Grotten Beigesetzten . In C . 9 hat Orsi auf c. 513 m. Grundfläche m indestens 28 Skeletts eon statiert ; andre Grottenvon ungefähr gleicher Grösse haben 23, 26 , und die jüngsten da

O rsi n immt B. 92 , 77 an , dass ein Theil der A rbeit an diesen Thür .

platten doch mit ein em in dem Grabe 33 gefunden en Baaaltkeil ausgeführtse i. Doch war dessen Zweck wohl ein andr en A n dem Grabe von Lentini N. 87,

303 n äm l ich fand C avallari die Grabth ür mit solchen m ei verkeilt

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1 60 vm as r n

selbst 1 7, 13, 6 Todts . Die höchste Zahl aber erreicht O p. 1 6 ,

das , abgesehen von 4 Skeletten im padz'

glione und 4 in der anl i

cella , noch 60 in einer C ella berg, die kaum halb so gross wie

jene vorerwähnten war ; u nd auch Th . u nd P I. erreichen nochZahlen von 49 und 22 Tedteu in einer Grotte. A m enßchieden steu

ist der R ückgang der Zahl in F. B . 97, 1 88, wo von 87 Gräbern5 1 nur je ein S kelett enthielten . A us dieser A nhäu fung der S ke«lette zieht Ors i B . 92, 80 ; L. II 1 9 ; VI 31 , 1 42, den Schluss.den andere anderswo aus ähn l ichen Thatsachen gezogen haben , dassn icht die Leichen sondern die en tfleisch ten S kelette beigesetztworden seien. Das ist kaum ein ausreichender Grund für solcheAnnahme Denn da die Tedteu ja doch nacheinander beigesetztwurden , gleichzeitig mehrere aus einer Fam ilie nur ausnahmsweise,so werden ja stets die früher Beige9etzten auch ohne sca mz

'

men te

schon mehr oder wen iger zu S keletten geworden sein , wenn man

einen frischen Tedteu h inzulegte, und nur je eine oder zwei letz tewerden etwas mehr R aum eingenommen haben ; die damal igenMenschen waren gewiss hager. Ein wirklicher Beweis des sca r n imen lo wäre ja die küns tliche Färbu ng (2) der Skelette, wovonOrs i aber trotz genauer Prüfung, weder in M. noch in O . un d P l.

S puren gefunden hat m it der Form der Beisetzung wäre jeneauf den ersten Blick so abschreckeude S itte sons t woh l zu verein igen .

Es sind genug Gräber in takt gefunden um von der A rt

der Beisetzung eine Vorstell ung zu gewinnen . A u f dem Boden derGräber, näher der Mitte oder rings an der Wand, we rden die

Tedteu hingesetzt (5) mit den Füssen gegen die Mitte, eine langsams ich mehrende Vers amm lu ng der Angehörigen einer Fam ilie odereines Gesch leeh ts , wo n icht Fremde eindrangen . Also wesentl ich

O rsi hebt mehrfach z. B. B. 94, 58 die A bnahme der Zahl u nd dasA ufbereu des sca rn imen te al s zwei gesondert beobachte te Thatsacheu hervor ,n icht ganz sachgemäs s.

D iese is t in Ital ien in einem Grabe von Sgu rgola , welche der S teinzeit gehörte , beobachtet, aber auch an zweien von sechzehn (l) S teinpfeilspitzenII. 80, 33. Virchow Z. f. Eih nol . 1897 Verh andl. S . 337 (vgl . 1898 Verb. S . 70)häl t sowohl beabsichtigte als zufäl lige Färbung in Sgu rgola für denkbar.

2 . B. B. 9 1 , 75 ; 92, 86 f.Z. B . C . M . 1 2 ; C . 31 , 33 ; Th . 2, 6, 7, 1 5, 1 7, 32. 38 , 53, 64

C p. 9, 1 6, 28, 83, 34.

Vgl. IVS . 87, 303 ; H. 12, 32 ; Op . 28.

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162 s . r m : usax

Die Tedteu also in der Grotte gleich wie Lebende gelagert,das erweckt nothwendig den Gedanken , dass die Grotte selbst vonAnfang an ein Abbild der Behausung der Lebenden sein soll te.R und u nd gewölbt, ruft sie die ital ische Hütte in Erin nerung, u ndmancher weitere Zug, der im Laufe der Zeit die u rsprünglich einfachste Form des [om a bereichert, fügt s ich wohl in den R ahmendieser I dee oder entstamm t vielmehr demselben , mit der Zeit

ja gleichfal ls zum Hause vervol lkommneten Vorbild. So eine an derWand um laufende S tu fe, zum An lehnen m ehr als zum S itzen , Fig. I 3so auch m itun ter ein besonderer Lagerplatz , ein leituccio in C .

1 und 6 mit. etwas erhöhtem R ande die Vorläu fer der späterimmer häufiger werdenden Nischen , j ene wie diese n icht ohneA eh nlichkeit m it den an der Wand italischer Hütten eingeh ängteuLagers tellen ; auch sie nur zum K rumm liegen gross genug und

dur ch Erhöhung am Kopfende, das capezza le, ihre Bestimmunganzeigend , mögen sie auch leer von S keletten , oder von spä terhineingelegten besetzt gefunden sein, wie häufig in Plemmyr ion.

Auch die gelegentlich m it anderen Beigaben gefundenen Zwergmmhbildungeu von Möbeln in Thon wie Th . 53, ferner in den

Tuff gehanene S i tze draussen vor der Thür Th . 3, selbs t der R iegelan der Thür in Tremenzano I) . 92, 85 u nd die ö fter im Vorraumgefundenen S kelette. wie C . 22, 28, 82 ; ( Ip. 28, 29 ; Fin . B .

9 7, 47, sind lauter Uebertrngungen von der Wohnung der Lebenden .

Ob beim Uebergang vom ru nden zum rechteckigen Grundriss derGrotte die Umwand lung der Hütte ins Haus manssgebend gewesensei, oder vielmehr nu r [oem -Gräber, da hier das Liegen der Tedteum it dem Kopf au f stehen gelassener Erhöhung gebrä uchl ich wi rd ,kan n m an zwei feln ; aber die stattliche Ausges ta l tung der Grabvorbau ten , wie Th . 28 , m it ihren zwei , allem Anschein nachursprünglich freistehenden S tützen zwischen Seitenwänden , also ina al z

'

s , die Ors i an homerische Paläs te erinnert, sie ist gewiss eineUebertragung vom Hause.

Um nun über die Gmbausstattung zu nächst mögl ichst n ur zu

berichten , so ist die Vor s ike l i s c h e’ Periode als neol ithisch be

Von O rsi ö fter au sgesprochen , m it Zweifeln B. 9 1 , 1 88 ; oh ne BedenkenB. L. VI 1 15, 1 8 1 . Er wendet auch oft vom Han se en tleh n le Bezeichn u ngen

für die Theile des Grabes an , wie Tholmr, Thalam ns, Protbyron u. m w.

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r os as ur m m asm vso 1 63

zeichnet, wei l nur S teingeräth wie Basal täxte und Messer von Flintzahlreich aber sehr gleichförm ig sich gefunden , n ichts von Erz. freil ich n icht als Grabbeigaben , sondern als Abfall , so dass au f völ

l ige Unbekann tschaft durchaus n icht geschlossen werden kann . Ja

wie die S teinwaü'

en neol ithischer Zeit durch Form und Politur so

häufig sich als Nachh ildungen von metallenen darstellen , gleich wieThonware ja in weitestem Umfang als S urrogat für Metallgefässegedient hat, so macht auch das grösste Messer von S tentinel lo gan zden Eindru ck solcher Nachahmung.

Das Thougeschirr ist zum Thei l schlechte (gr ezzo) , zum Theilgute Ware, letztere von überraschender Vollkomm enheit. Leider lassen die S cherben keine Gefässform sicher erkennen , nur etwa grossebauchige, klein e gedrückte Gefässe ; und die von 4 bis 80 mm . ge

hende W ahdungsdicke lässt auf seh r verschiedene Grösse (und Feinheit) schl iessen. Henkel sind vorhan den , eng, ja nur Durchboh run

gen zum Durchziehn von S chnüren , doch auch schon weiter . Der

reine, nur m it Kalksteinstaub gemengte Thon ist compakt, bei grössereu Gefässen geglättet, sogar fast glänzend , wie gefirn isst, bei

offenem Feuer gebrann t ; doch hart , in dicken S tücken roth , son strothgrau oder schwärzlich.

Fre . 11 1.

e

Mit Flerss ist au ch die Musterung (Proben Fig. 1 1 1 ) ausgführtmit dem Griffel eingegraben , mit kleinen S tempeln . gekerbten S täbchen oder R ädern eingedrückt, ohne Bemalung, aber mit weisser Füllung ia den Vertiefungen . Die Mus teru ng ist zunächst so zu sagenpositiv, indem die eingezeichneten Lin ien selbst die S chemata bilden.gerade, auch mit kurzen Querstrichen dicht besetzt , gebrochene(Zickzack) , schräg sich kreuzende (Gitterung) , R homben gereiht,auch m it den stumpfeu Winkeln ineinandergreifend. Dicht u nd

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1 64 s . en s a saw

massenhaft nebeneinandergesetzt, bilden diese Elemente die Füllunggrösserer Schemata : Wolfszähne, R homben , die ineinander gelegtnach aussen immer mehr gerundete Seiten bekommen . In solcherAusbreitung werden diese Elemen te zu letz t gm ndfüllend u nd bildengewissermassen negativ das Muster. in dem die glatt gelassenen Flä.chentheile, sie das eigentliche S chem a , dunkel von dem weiss durchgezeichneten Gw ade sich abheben . Patron i (s.S . 1 70, 1 ) S . 1 38 beton tdie A ehn l ichkeit dass m it absolumen t du méme year s zu viel gesagt ist, wird sich bald zeigen ein iger S cherben die v. An dr ianTaf. V aus Gr. Segg ia, La Scorosa und Vil lafrati abbildet, von

denen die des letzten Ortes , des einz igen weiter ab von S tentinello

gelegenen , übr igens von Ors i selbst B . 99 , 1 97, 9 angeführt werden .

Andres komm t weiterhin zur Sprache.1. P er iode der S ikelercultur. Noch sin d S teinmesser zahlreich ,

Basal täxte wie früher seltener. Kleiner simpler Schmucksachen is t

Fm . IV.

n ur grad genug, um ein ungefähres Bild von der Ausstattung derTod ten zu gewinn en : dumh hoh rte Kieselchen . zum Anhängen als

A mulete, was noch sicherer ist bei kleinen durchbot A exten ;

Perlen , der geringen Zahl wegen , wie so viele [usa izzolz'

, eher Nadelköpfe, aus S tein , Alabaster, Harz, Kupfer ; aus Kupfer auchR inge, Spiralen , Perlen , ein Gürtelh aken , ein S tückchen Blech , Dolcheoder Messer, eine A xt, diese wie jene sehr klein . S ind diese Dingeschon m it Wahmchein1ichkeit als Import zu bezeichnen , so ist diesausser allem Zweifel bei gewissen Gegenständen von Knochen von

gan z besonderer A rt. Nachdem deren vier mehr oder wen iger volls tändige aus anmutrolierten Grabungen ins Museum von Symkus

gelangt waren (B. 92, 4 hatte Ors i das Glück auch noch zwei ,davon ein es Fig. IV, in C . 1 3 zu finden Der aufl

üllige Um

(1) Wenn auch diese u n vollständig waren , u nd al les S uchen nach den

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1 66 z . vr:vs u suw

abstechemlen S toff eingelegt. Farbspuren trug auch das trojan ische.lm Grabe C . 13 lag das S tück un ter dem S chädel , wie ö ft ers dieFlintmesser, auch das noch ein Bewies seiner einstigen Bestimmung.

M es ser und S cheide haben der Zeit nicht Widerstanden. Von dem

gleichfa lls eigena rtigen Orn am en t is t später noch zu sprechen .

Fun . V .

In pos itivster Weise sind also hier Bez iehungen der ers ten

Periode m it dem . wie wir jetzt sagen m üssen , vormykenischen Trojanachgewiesen . Kein Zweifel , dass Seefahrer diese Dolche oder Messerm it verzierten Scheiden nach S icil ien brachten . verm uthlich die

selben , d ie sie auch den Troc : u l ieferten . S ie werden dan n wohlauch andre Dinge nach der Insel gebracht haben , wie jene kleinenSchmucksachen und jeden falls auch Gefässe, sei es von Thon , sei

es von Metall ; denn wiederum m it troisch er Thonwzre zeigt, wieO mi n icht en tgangen , das theils in den Gräbern thei ls in jenemAbfal l gefundene Thongeschirr mehrfache Uebereinstimmnng in denFormen , namentlich ein zweihenlreliger Becher (s. Fig. V

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m a nn us e roascu uso 167

Die vielen Scherben aus dem Abfal l, von dem weit die grössteMasse an O rt u nd S tel le geblieben ist, sicher Produkte einheimi

scher Industrie,‘

sind an sich und für den Vergleich m it an dernFunden von hoher Bedeutung. Auch hier zwei Sorten ; das Unterscheidende ist die Bemalung. Bei beiden ist der Thon m it Lavagruss gemengt, grauer bei der ersten , heller bei der zweiten A rt,mit einem dün nen Ueberzng reinen Thons abgeglättet. Ohne Scheibegemacht, sind die Gefässe auch schlecht gebran nt. Die u ngemalteWare, weit geringer an Zahl, kleine halbkngelige Tassen u nd Sch lieseln , ist nur m anchmal m it Finger oder Nageleindrücken grob ge«zeichnet : ein iges auch m it eingestochenen Punkten gem ustert. Die

bemal te zerfäll t in zwei A btheilungen . Erstens näm l ich ist sie nur

im Ganzen gelbl ich oder röth lich getönt : z. T. grosse Gefässe, bisüber 1 m . hoch, für Wasser oder andern Verreth, m it Wandunge

stärke bis zu 25 mm. D ie Henkel sind , wo n icht einfache Du rchbohrungen für Schnüre, r ingförm ig, häufiger senkrecht als quer gestellt. Wichtiger ist die zweite A bth eilu ng. welche au f dem hellenweissgelb oder röth lich gefärbtem Grund Ornamente tragt, welchem it spitu m oder breitem Pinsel in m ineralischem Schwarz auf

getragen sind : namen tl ich erstens grosse tonnen förm ige Vorm th sgefliese wie Fig. V 13 zweitens, so zu sagen Tafelgesch i rr für jenesepulcraleu Symposien , schlanke Kelche au f röhren fihun igem , n achu nten s ich weitendem Fuss, dreibenkl ig oder ohne Henkel, wie Fig. V8 , 9 , 12 ; endlich drei Becherformen , l . der troische (Fig. V I ).2 . derselbe verkürzt, d. h. ohne besondere Mündung (Fig. V8 . ein fussloser, nach oben sich weitender Cylinder mit hohem in

der Mitte quergetheiltem Henkel (Fig. V Diese Gefässe sindmm mit reichem geometrischem Linienspiel verz iert, die Kelche,zu denen u ngefähr die Hälfte aller Fragmen te gehört, n icht blosaussen sondern auch innen : senkrecht oder quer , einfach oder mehrfach nebeneinandergezogen, grad oder gebrochen, sich überschneidead an den Enden oder sich kreuzend in rechtem oder spitzemWinkel ; die so en tstehenden Felder klein oder gross , getheilt, oderwechseln d gefüllt u nd n ngefüllt, gefüllt m it Kreuzschm tllerung odergan z, schachbrettartig, mit wirksamem Gegensatz der gefüllten und

der angefallten Felder, kurz eine n icht grosse Zahl von Ele'

rnenten ,

mann igfach und n icht nngefällig zusammengesetzt.

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168 u. vm ua s z x

O rsi hat in B . 98, 47 u nd, bereichert und berichtigt. 97, 4m it Nachweis der Publ icationen die Orte zusammengestel lt, wo sobemalte Gemses gefunden s ind , in den Provin zen Syraku s , Girgen t i,Palermo also vom Osten S üden und Norden der Insel . Hinzu kommen au s der Provinz Trapan i Gefässe und Scherben von P a r

t a n n a in der Un ivers ität von Palermo, deren Kenn tn iss ich A nton io S alin as verdanke, sowie die Möglichkeit sie zu bes ichtigender Gefäll igkeit seines S ohnes. Ungewisser Herkunft s ind ein igeS tücke im Museo civico in C atan ia.

II. P e r i od e . Immer giebts noch Flintmesser, u nd selbst inTh . 1 0 noch ein e Basal tsxt, auch cbds 29 eine kleine als Amu letgetragene. Die kleinen Schm ucksach cn sind n icht viel anders , vonBronze Eisen ist ganz selten S piralen. R inge, jetzt auch A rmspiralen u nd kleine m ünzähn liche S cheiben ; von Glas oder glas ierterMasse Perlen (besonders Th . u nd wieder werden sie Phoen i

kern zugeschrieben , n icht um ihrer selbst willen sondern wegender frühen Zeit, welcher diese Periode noch zugesch rieben wird.Neu sind decidiert myken ische Vasen , des dr itten S tils , dazu Messerund S chwerter gleichen Ursp ru ngs , auch Fibeln . Den grös sten Raumn imm t wieder die einheim ische Thouware ein. Ein par rohe z

'

doletti

kommen kaum in Betrach t. Die Techn ik der Teigwiechung, Arbei tohne Scheibe, Glättung, Brennen bei offenem Feuer, das ist nochdasselbe, aber die Formen sind n icht sowohl n eu als vielfach ver

ändert : S tützhenkel verschwinden , und statt gerundeter Uebergängevon einem Gefässtheil zum andern werden eckige bel iebt ; das A ngenfälligs te aber ist das Verschwinden der gemalten Ornamente,an deren S tel le vielmehr m it dem Gri ffe] in den weichen Thon ein

gezeichnete treten . meis t noch geometrische. Doch zeigen s ich auchschon Nachbildungeu von Vögeln , Vierfüssern und Menschen . UeberFormen u nd Ornamente ist weiter unten zu sprechen .

III. P e r i od e . Noch ist Bronze das vorherrschende Metal l ,für Fingen inge, Armbänder, für Anhängsel und Halsketten aus

Deppel ringm , auch für Fibeln , deren schon etl iche von Eisen vor

kommen , eine auch von S ilber Etwas gan z Neues sind vier Ba o

D iese an zweite r S telle feh lend, weil Villafrati u n d Melilli hier aus

geschieden s ind , jedoch m it Un recht.Die Fibeln der S ikeler hat P atron i B. 96 n ach ih rem Vorkomm en

in den drei Per ioden gem u stert : in 1 . keine, in II. Bogenfibe lu , ein fache und

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1 70 n . es r s ns s n

griechische geometrische Vasen aufkommeu ,mit wenig neuen Formen .wie der Askos und die aus älteren , noch daneben fortlebenden Formen sich entwickelnden Hydrien und Amphoren. c. 45 cm . hoch,aus unwissenschat

tl ichen Grabungen längst bekann t, in L en t i n iu nd N ot e v e c c h i o N. 1 897 69 : in Gräbern der II I. Periode ge.funden . Das gewöhnl ichste s ind S chüsseln oder Kummen , scodellonzlDieselben Formen werden von dem heim ischen Handwerk nach

geahmt. das n un auch den Gebrauch der Drehscheibe lernt. DieDecora tion , theils m it dem Grifl

'

el. theils m it dem Pinsel gemacht,ist in deu tl ichen Verfal l, durch die überm ächtige Concu rw nz derhellen ischen Arbeit.

IV . P e r i od e . In der vierten Periode ( L i c o d i a ) entstehtneben dem Kammergrab der d ri tten und dem S chacht mit Locn ln sauch eine Verb indung der Langgrube m it Locu lua. Das Thonge

sch irr weist neben Griech ischem , jetzt Spätkorinthischem n ochdieselben Amphoren , Hydrien u nd Kummen auf, m it diiri

’tiger gem

metr ischer Verzieru ng.Nachdem soweit im Wesentl ichen nach Orsi berichtet ist, hat

n un die Kri tik zu folgen , die am besten an die Kritik anknüpft,

welche G. Patron i, der a ls Ass is ten t am Museum in Sym lrus O s

legenheit hatte die S ikelercultu r eingehend zu studieren , an Orsigeübt ha t Es sind die Funde hervorgehoben , nach welchen dieI . Periode (nach der vorsikeli30hen ) m it Troja, und zwar dem vor.

mykeuis0heu Troja au f eine Zeitstufe gestell t ist, die II. m it Mykene, die dr i tte als die frühel len ische, die IV. als vol l griech ischebezeichnet ist. Darin weicht a uch Patron i von Ors i n icht ab, obgleich er im R ückwärtsdatieren m it den Jahrhunder ten etwas frei.

gebiger umgeht. Wenn aber Ors i einen schar fen Einschn itt zwischendem Vorsikel ischen und dem S ikelischen gemacht hatte, jede Continu itä t der Entwickelu ng zwischen jenem u nd d i esem leugnend, som acht Patron i diesen Schnitt zwischen 1 . un d II. Per iode, und

hatte 0 . m it; dem traditionel len Un te rschied zwischen S ikanern und

S ikelern zu oper ieren vorsichtig abgelehnt, so findet P. völlige Uebereinstimmnng zwischen der schriftl ichen Ueberlieferuug und den

Fundthatsachen : Vomikelische u nd I. Periode sol len den Sikanet a

Zue rs t in seiner Gu ido del R . Museo a rcheologico d i S irocm 1896

S . l l ff.. da n n in der A n thropologie [897 VIII 8. l 29 u nd 294.

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son ne un s roascn uso 1 7 1

gehören , I I. und folgende den S ikelern , welche aus Italien zuwen

dernd die vor ihnen dagewesenen S ikauer aus dem Osten und Nordender Insel verdrängt h aben sollen . Wenn die Beweiat

iih ruug so sicherwäre wie der Meisterten , in welchem sie vorgetragen wird , dan nwäre sie unan t

'

ech tbar . Prüfen wir die neun S ätze, in denen P. sie

zusammen fasst.

l . Url r ile funér az'

r e norweau , heis st es S . 31 8, tritt m it derII. Periode ein , und dam it ist das fiir ethnographische S cheidungschwerwiegeudste Argumen t richtig vorangestol lt. Aber vorher 8.294

lau tet es anders le r t' ls [unér ajr e est app a r emmen t peu modz'

fié . Inder Tha t. wen n die Nischen an der Kammer, in welchen der Todtsmehr gelegen als gesessen hätte (obgleich sie öfters wen ig übereinen Meter lang sind) , wenn diese das Neue sein sollen , dann kan nvon neuem R i tus durchaus n icht die R ede sein . Denn n icht genug,dass vereinzelt schon in Per. I , wie M . 31 und C . 1 7, die kei

neswegs als besonders jung in jenen Nekropolen sich darstellen .Nischen vorkommen , an denen ja auch in andern Gräbern die an li

cella oder eine zweite C el le hinter der ersten (8. S . 1 56) eine A rtvon Uebergang bilden : das erste Grab von Girgen ti . in specifisch

sikau ischem Gebiet, von dem wir Genaueres hören , ist eine Kammer m it zwei Nischen Und vor al lem , wie verträgt sich m it

P .

'

s Au fs tellung die Thatsacbe, dass in den Nekropolen der I I . Pen

'

ode die Nischen erst al lmählich Au fnahme finden (3) u nd das s auchda noch wo sie regelmäss iger werden , die Hmkenden in der C elleneben den in die Nischen Gebetteten bleiben ? Waren etwa dieseS ikeler, jene S iknner ? Ein wirkl ich n euer R itus wäre ja die Beisetzung von Leichen statt vordem von S keletten , und wirkl ich hatPatron i das sca rn z

'

mento als sikan ischen R itus acceptiert. Aber dieUmstände, aus denen man dieses gefolgert hat, dauern in der II. Periode noch lange fort Was s ich P. denkt S . 1 48 qu

on ava r'

t

Dass diese Nischen in einem n icht exakten Bericht h albkre isfön n iggenan n t werden , kan n P.

’e Einwu rf S . 8 18, 1 n icht begr ünden : m an sehe die

N ischen t'

orm Cp. 23, B. 89 VII A B.

In Th wo d ie m eis ten myken ischen Vase n gefunden sind, entbehrt die

grössere Zahl der Gräber noc h der Nischen , so 1 . Il . 10, 22, 23, 28 (die letzte n

beiden mit kunatvol lerem Vorbau) , 29.4 1, 5 1 , 53, auch O p. 32. all e diese m itVasen der II . Periode ausgestattet.

VgL oben 8. 160 .

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172 n . r en n en

pa r tiellement abandormé la scarz'

ficate'

on et qu’on ensevelz

'

ssa it

auss i les cada vr es, non pas seulm en t [es squaletlex, das wäre nur

den kbar, wenn S ikeler u nd S ikaner n icht blos nebeneinander gelebthatten , sondern auch zusammen begraben wären , m ith in eine Continn ität bestanden hatte, die P. eben leugnet (vgl.

2. La popu la te'

on de l'

äge du bronze a un ca r a clér e guer

n’

er qu i manque cel ls de l’

riye énéole'

lhz'

rzue. Das Tha tsäch licbe

ist der mählich zu nehm ende Import von Metallwali'en , n eben denendie ste inernen noch lange die gewöhn l icheren bleiben . Ein eth no

graphischer Schluss ist daraus n icht zu ziehen : Neger m it Feuerwati’en bleiben Neger , wie sie m it Bogen und Pfeilen waren .

3. Die Keram ik ist tout fa it de'

/fér en le ; die Polychrom iecesse tout coup. M it den Töpfen hätten es also die S ikeler ern

ster genommen als m it dem Bes taitungsritm . Abe r Orsi hat: mitvollem Recht wiederholt die Verwandtschaft der I. Keram ik m itder II. beton t, wovon u nten noch zu Sprechen ist.

4. Von II. zu III. sei allmählicher Uebergang. Gräber beiderPerioden fänden sich an demselben O rt, beweisend la per sislan cede la méme pop ula ta

'

on sur place, n icht so von I. zu II. O ti’eubarkein neues Argument, sondern n ur zu besserer Erkenntn iss, wie P.

sich die A blösung der S ikaner du rch die S ikeler denkt, aber indirektem Widerspruch m it Satz 1 und den dazu in Erinnerung gebrachten Thatsachen.

5 . In Gegenden welche die Tradition den S ikanern nach ihrerVerdrängung aus dem Norden und Osten anschreibe, also im Südenu nd Westen finde sich ca généra l nur was der I . Per iode entspreche.Im Texte voraussehend , was in der Anmerkung durch Funde beiGirgen ti , C aldare (B . 97, 8 if. und oben zu 1 und S . 152) bereits sicherfül l t hat, dass n äm l ich in eigen tlich sikanischem Gebiet sich Dingefinden würden, die der IL Per iode entsprachen , erklärt P. 30 1c

durch Ausgleichung zwischen S ikan ern u nd S ikeleru . Wen n solcheAusgleichung schon in myken ischer Zeit begann , dan n wird manfrei l ich gegen die angebliche Loca ltradition , über Urzustän de beiS ikelern u nd S ikanern (s. bei Sch riftstellern , die ein halbes Jeh rtausend später gelebt, wie Ph ilistos, oder gar ein ganzes, wie Dienysios un d Diodor. doppel t m istrauisch . Aber was bedeutet dennjenes en gén ér al angesichts der wen igen gut beobachteten Thatsachen im Süden und Westen der Insel ? Dass es aber, auch ab.

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1 74 u. rm s asax

9. Den S chlussstein von E s Beweisführung bildet die Behauptung, dass zwischen der Ch ronologie der Funde und derjen igen derS chri ftsteller völ lige Uebereinstimmn ng herrsche : die ersten myken ischen Einflüsse, nach P. von den S ikelern vom Festlan d m itgebracht m it Beginn der I I. Periode, fielen nach myken ischer C h ronologie um 1 800 v. C die Einwanderu ng der S ikeler nach denSchrifts tellern 80 J. vor dem troiachen Kr iege, also nahezu gleichzeitig, dar in les écr z

'

vaz'

ns sz'

célio_les‚ qui ont sans do:d e (m u comp le

des (r aditz'

orzs locales (vgl . zu en [es compa rant a us: dates dela logogr aphz

'

e gr ecque, s'

rwcordent tous, d . h. Ph ilistos (Hellan ikos gehört ja n icht dazu) bei Dionys. a rzt. I 22, während Thukvdides 6 , 2 sie um ein par Jahrhunderte zu spät ansetze. Um so ar

gumentieren zu können muss m an allerdings meh r Glauben als

Kritik besitzen, muss entgegen der neueren historischen S chule.gegen welche P. Front macht, jedes Zeugn iss für sich statt im

gan zen Zusamm enhang antiker Ueberlieferuug bewerthen , m uss da nnauch in h andschri ftlicher K ritik wieder wie früh er jede Handsch riftfür sich gelten lassen . Solche Umkeh r macht s ich in Ital ien m eh rfach bemerklich , wenn n icht inaugu riert. so doch wesen tl ich bestä rktdurch den Verfasser des dicken Buchs über gli Het/wr

'

o P elasgz'

(“l.

u nd al lerdings müsste die K ritik erst todt gemacht werden , bevor

gewisse Bestrebungen , von denen noch die R ede sein wird, Raumgewin nen können.

Kurz die These resul tiert so wenig aus den Beweisen, dassvielmehr diese für jene au fgeboten scheinen : der Nachweis eth no

logischer Verschiedenheit zu r Erklärung der A enderungen von der

I. zur I I . Periode u nd die Zuweisung jener an die S ikaner, dieseran die S ikeler als zwei stammversch iedene

'

Völker. dieser Nachweisist in keinem Punkte erbracht. Aber unzuläss ig ist nun au ch diescharfe Scheidung die Ors i selbst zwischen dem Vorsikelisch en u nd

den drei sikelischen Per ioden machen will , wobei die vorsikeliache

Keram ik wah rscheinl ich nur deshalb n icht mit dem sonst von selbstsich bietenden Namen der S ikaner belegt ist, wei l eben auch inspecifisch sikanischem Gebiet sich die charakteristischen Zeugen der

S ollte n icht eben dieser der am i w ienl al islc sein , welcher P . die

A bleitung des Namen s der S ika n er u nd S ikeler au s dem A egyptisch en , du rchS i Sohn , also S ohn des Ken un d Soh n des Kel verrath eu hat (8 .

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r uxon vu n m useum— a 175

sikelischen Periode gefunden haben , eben die Thatsache die dannP. bewog. den Scheidungastrich nach I. zu ver legen . Gegen jeneS cheidung O rsis hat P. gegründete Einwendungen gemacht 8. 1 89

u nd 1 45 d'

. O rs i un d P. haben beide R echt, jener die C on tinuitätvon I . zu II. behauptend , dieser von Vorsikel iachem zu I . Folglichhaben beide Un recht m it ihrem Einschn itt, jener vor, dieser nach1 . D ie Periodisierun g hat ihr Gu tes zur Markierung der Phasender _En twickelung, aber zum Entgelt hat sie die Erfassung derContinuität beein trächtigt . Denn indem der Bl ick zu einseitig aufdas Gem einsame des u n ter eine Periode S nbsumm ierten gerich tetwar

,wurden die vorhandenen Un terschiede und die auch innerhalb

einer und derselben Periode vorhandene Entwickelung u nd die in

ihr sich vol lziehende Veränder ung übersehen.

Die Con tin uitfit der Entwickelung l iegt in den Grabhöhlenvon I. an vor, in der Keram ik schon von der vorsikeliachen Periodean , zunächst in der gem einen (grezzo) Ware, die schon so früh

neben der besseren hergeh t, deu tlicher noch in der verzierten : dieeingedrückte oder eingeritzte a stecco oder a pu n ta und a slampe

Ornamen tik von S tentine u nd andern Orten kann n icht getrenn twerden von der mit denselben Schemateu arbeitenden Grifi'

eldeco

ration der I I . Per iode ; dass sie dann absterbend von dieser nochin die dritte hineinreicht ist wen iger bestritten . Trotz der versch iedenen Techn ik hängt die Ornamentik von S ten tinel lo aber, wie

Patron i m it R echt betont h at, nach der andern Sei te auch m it

der gemalten von C astelluccio u . s. w. zusammen . Beide sind eineZeitlang jedenfal ls nebeneinander hergegangen , wenn auch local getrennt , doch

'

n ich t ohne sich zu beeinflussen .

Bei der C harakteris tik der S tentinel loornamen tilr ist nebender Verschiedenheit der Elemente auch die verschiedene A rt dieselben zusammenzusetzen hervorgehoben , u nd es scheint eine so zu

sagen organ ische Entwickelung von der er s ten S t ufe, wo diese Elemente lediglich durch sich selbst zu wirken best imm t s ind, zunächstje ein Elemen t in geringerer oder grösserer Häu fu ng sich wiederhol t, zur z w e i t en zu führen , wo Gruppen verschiedener Elementenebeneinander gestellt sind, aber noch ohne dass für jede Gruppeein besonderer R aum abgetheilt und umgrenzt wäre. Dies stell t sicherst allmähl ich heraus au f der d r i t t e n S tu fe. wo das , was eben

negatives Ornament genan nt wu rde, au f dem klaren Gegensatz der

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1 76 n . eur t as z u

durch zeich neten und der glatt gelassenen Flächen beruht, u nd mehrund mehr durch best immte Lin ien die einen von den andern abgegrenzt werden (s. Fig. 11 1, wo 1 -5 die erste, 6 , 7 die zweite, 8-1 1die dritte S tufe veranschaul ichen ).

Vergleicht man nun die von v. A ndr ian au f Taf. V abgebil

deten winzigen Bruchstücke von V i l l a fr a t i , Gr. L a S eg g i aund S coros a , so muss hier einem jeden ein leuchten dass die dreiS tücke 5 , 1 1 u nd 1 6 , von Gr. Seggia auch 6 und 1 5 von denen

Fre . VI.

noch wieder zu sprechen ist , au f der zweiten S tu fe atehn , desglei

eben 1 7 von Seerose, wäh rend 1 4, allem Anschein nach wie S tent.VII 1 0 zu vervollständigen , schon zur dritten zäh lt. Noch klarerist der Fortschritt an 7, 8 (Fig. VI 10, 12 mit ihrer scharfenR aumtheilung und Um und Abgrenzung der verschieden behandel ten Flächentheile, während die Zahl der füllenden Elementeoti

enbar geringer geworden ist : nur grade Linien , verschieden com

biniert , alles m it dem Grit1‘

el gerissen , n ichts m it S tempel gedrückt .Ehe noch auf an dre etwas anders gezeichnete Gefässe von Vil

lnfrati ein Bl ick geworfen wird, ist auf die Gefässe und S cherbender stazione della M oa r d a bei Monrea le P a l e r m o hinzuweisen ,

die Sal inas N. 84 Taf. II abgebildet hat (2) (4, 3, 5 hier Fig. VItheils unverz ierte, th ei ls mit dem Griti

'

el verzier te , keines m it Villatrati übereinstimm ender als Mo. 5 mit Vfr. V 8 (hier Fig. VI

D urch Versehen ist dies in der Uebers icht S . 9 1 beiden Fundortenzugetheilt werden .

Nach O rsi B. 90, 196 cem m iche simili wie die von S ten tin ello.

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1 78 I:. eurem

durch Grifl’

elzeichnnng. Glatte S treifen an den Kan ten und nochzwei in gleichen Abständen dazwischen l iegende theilen ein ePyramidenseite in drei stehende Felder, von denen das m ittlereRhoinben , glatt nur m it kleinem eingedrücktem Auge im C en

trum , die seitl ichen glatte Zickzackstreifen enthalten , um welche derGrund mit schnurartigem Eindrücken gefüllt ist. Hier ist also an

genschein lich noch etwas von dem R eichthum der Elemen te erhal ten ,wie er in den meisten S tücken von S ten tinel lo vorliegt, aber derklaren Banm theilung un tergeordnet, wie sie am ähn lichsten an

Moarda 2 und 8 uns entgegen triü .

Fre. VII.

Durch Vereinfachung des O rnamente und seine Sonderung und

dem Gefässkörper angepasste An ordnung stellen s ich auf die dritteS tu fe auch die übrigen Gefässe von Villafrati

,Andr . IV 7, 5, 1 4

(hier Fig. VII 6 , 8 , 7) und ein kleines dem letzten nahesteben

des. Zunächst der benkellose Becker, den Pigorini B . 82 Taf. I I(Fig. VII 6) m it ähn lich geformten und ähnl i ch verzierten neolitischer Zeit aus Frankreich, Portugal , England, Dänemark, Boehmenzusamm engestellt hat. A n dem sicilischen wechseln horizontale glatteund von fast gleicher Breite gefüllte S treifen , gefül lt n icht mitPun kten , wie Pigorini S . 30 nach Andr iana Abbildung annehmen

Diese letzteren fehlen an an drer Seite , und sind ersetz t durch zwei

andre Zickzackbänder , al le m it den Spitzen sich berühren d ; zwischen denmittleren R hom ben .

Vielleicht aber habe ich meine Skizze misverstanden . und sind die

R homben gan z von kleineren eingeechzch teltcn R homben gefüll t, ganz wie inS tentinello Fig. III I.

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w a n n us » m useu m 1 79

m usste, sondern , wen n ich_recht gesehen ,mit sch rägliegenderi S chnureindrücken wie bei den Pyram iden . Solche vielleicht n icht eingeschn ittene S tricheluug fül lt auch die drei Zickzackbänder der c.

9 cm . hohen Henkeltasse Andr. IV 5 (Fig. VI I 8) als breite Henkelzone, wie ‘ den Hals ein Band m it Kreuzstr ich . Das kugel igen u r 6 cm. hohe Gefäss (Fig. VII 7) mit senk rechten R öh renher

'

rkeln

hat zwischen diesen als genaue Henkelzone ein Band von vier Pam llel lin ien , das an den Henkeln m it St ichen endet, und auch obenwie un ten von je einer Punktreihe gesäumt wird. Bei dem selbensteht im Museum von Palermo. also wohl gleicher Herkun ft, ein

andrea Gefäss. c. 1 0 cm. hoch , an dessen Kugelform sich, ein wen igeingezogen , ein n iedriger Fuss und Hals an setzt Der eine hier horizonta le Böbrenhenkel l iegt oben an der S chul ter ; das Hauptornam en tband liegt aber w ie beim vorigen , wieder oben und unten

von Pu nkten gesäum t , aber die drei Lin ien laufen n icht grade son

dem in kleinem Zickzack. Ein ähnl iches Band , etwas einfacher umgiebt den Fuss, ein noch einfacheres den Hals. Diese Zeichn ung istnoch grossen theils m it Weiss gefül lt.

Der Zusammenhang nun dieser älteren Graflitokeram ik m it derspäteren der I I . und III. Periode zeigt sich gan z allgemein sehen

darin , dass der Fortgang, von reicherem füllendem zu ein facheremspa rsamem Ornam en t, von regellos vertheiltem zu wohlgeordne

tem , in II. sich fortsetzt oder schon am Ende angelangt ist sichfortsetzt auch noch in III. wo Orsi m it R echt , von Verfal l sprich t.Und zwar hängt diese En twickelu ng offenbar zusammen m it der

al lmählich zunehmenden Grösse der Gefässe und mit der Färbungdes Grundes, der m ithin selbst schon wirken sollte, wovon nachher .

In den Formen der Gefässe lässt sich der A us ch lns von I I an

die Vorperiode am wenigsten beweisen , weil'

aus letzterer zu

wen ig gan ze Gefässe erhalten sind Was aber erhalten findetfas t ohn e Ausn ahm e sein vollendeteres Gegenstück in I I. In derVerzierung ist dagegen um so klarer, dass sowohl die Anordnung,

Se lten sind so mit O rnament n . zwar sorglos h ingewerfenem überzo

gene Gcfltsse wie Th . IV 17 und auch S . 103, 127 ; V 1 , 8, 20. m it denen

man z. B. IV 14, V 22 vergleichen mu ss.Vgl. B oa rds No. 84 II 1 und Fig . VII 8 mit Th . P lemmy

rien B. 91 , XI 2 1 ; Mu rcia II 10 m it P.. B. S9 IV 4 6, Th . V 8 ; Ho. 11 8

und 9 m it'l

‘h. V 2, B . 89

'

VII 2 ; Fig . VII 7 m it und Th .

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1 80 n . n a s sen

die Th'

eilung des Gefässes durch einen f A equator'

in obere und

untere S phäre, der Gegensatz des radial (Längengrade, senkrechtwenigstens auch bei den un ten sich weitenden Röhrenfüssen ) , unddes zonenartig angelegten O rnamen te, als auch die verz ierenden Elem ente selbst kanm etwas Neues bringen . Neu sind die seltenen ,offen bar eben au ftauchenden Bilder von Vögeln und Vierfüssern .

ein Dreiblatt , vereinzelt Wel lenl in ien und häufiger die festom'

,

Gürte l von doppel linigen . wie Gewinde hängenden Kreissegmenten .

Es fehlt aller S tempeldruck : der Grifi'

el ist das ausschliessl ich verwandte Instrum ent. Er zeichnet m it Vorl iebe gradl in ig, ein oderm eh rstrich ig. imm er noch Zickzack, Fischgräten , Wolfizähne ; selteu

'

fä llt er in der alten fieissigen Weise die Doppell in ien mit S tr ichelung, macht die ein fache durch schräg nach beiden S eiten dagegengestellte S tr ichlein (vgl. Fig. V 1 0 m it III 7) zum Zweig. O efter

noch fül lt er den Zwischenrzmm zweier Lin ien m it Punkten , wie

schon S tentinello Fig. 1 1 1 8, ein fach gereihten oder zwei. und m ehrfachen , n icht zu regelm ässig. Insbesondere vergleiche man m it denpunktgesänm ten Lin ien der beiden Gefässe von Villafrati S . 1 79

(Fig. VI I 7 das eine) die eigenth üm liche Ornamentik des grossenHenkels Th . 8. 132 (davon ein Theil Fig. VI I 8 , und zu den an

den Lin ienenden eingestochenen Punkten Fig. VII 2 und IXDer nachgewiesene Zusammenhang der I I . und I I I. Keramik

m it der vorsikelischen' zeigt sich nun darin n och deutlicher , dass

die I ., bemalte, n icht allein , wie Orsi zugegeben , m it der I I son

dern auch mit der vorsikelischen verwandt ist, a lso als B indegliedzwischen beide tr itt . Schon rein äusserlich berührt sie sich mitder vorsikelischen , indem v. Andr ian in Gerace, einer ‘

neol ithi

schen ’ Funds tätte, S cherben sowoh l mit eingegrahenen vorsio

ke]. als auch mi t gemalten (I .) Ornamenten bezeugt, und au ch ausVillafra ti trotz der Vers icherung : al le Gefässe trügen cingegrabeüe .0 rnm ente, auf Taf. IV 10 (danach Fig. V 5) einen einstzweihenkligen Becher mit schwachen R esten aufgemalter Ornamen te

Im Nordwesten der In sel darf h ier auch 0 s p a c i N . 80 , 856 gen ann t

werden , rn it Gefäß en auf Taf. XI , von denen 6, form verwand t dem S . 1 79 be.

sch riebe'

nen von Villa frati, ein rohes Greflit trägt, 3 Spuren von ein fa chst mMalornarn eut. Vgl. auch B . 89 , 218 über Note . A uch aus P artnu na, l ßen tin i,Tremenzan o, Pan ta lica, C ozzo del Pan ta no habe ich S tücke beider Techn ikena ls

nebcneinander liegend gesehen notiert .

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1 82 tr. rm s aaa a

Kumme, die dann auf n iedrigen Fuss gestel lt, selten ist in I häufigeria —II. ; auf höherem Fuss dann eines der charakteristiachsten Geßssein I. bildet und, weiter en twickelt, in I I. bleibt, Kelch u nd Fuss(s. S . an fangs von gradl in igem Umriss , dan n mit schwacherKrümm ung, beim Kelch nach aussen oder innen , heim Fuss, zu

festerem S tande, nach aussen . Der Uebergang vom Kelch zum Fussist an fangs m inder hart und eckig. die Form beider Theile nochfas t gleich ; allmäh lich wird der Kelch flacher u nd weiter, der Fussenger schlanker, jeder seiner besondern Bestimm ung entsprechender Auch in dieser schl anken Form noch behält das ba cino ,die eigenthümlichen d rei Henkel oder r ichtiger wohl S tützen , welcheun ten u ngefähr in halber Höhe des Fusses. oben in halber Höhe desKelches ansetzen , 06enbar wen iger zum Passen des Gefässes als zu

festerer Verbindung beider Theile dienen sollten. Denn zutreffendhat Ors i au f die n m?

‚u e

'

r eg des Homer ischen Bechers und Helhigs

I llustration des selben durch in Etrur ien gefundene Becher aus Meo

tal lblech hingewiesen Die aus so viel späterer Zeit stammendenu nd doch in ihren Formen so viel prim itiver aussehenden Blechbecher leiten s ich offenbar ebenso wen ig von den sikelischen the.

nernen her, wie diese von jenen , sondern beide von einem oder meh

reren gemein samen Urtypen . Die S tützenhenkel , welche schon in I .zu verschwinden anfangen , sind doch, die Verwandtschaft bezeugend,an solchen der I I. Periode noch m itunte r vorhanden Dieser ei

(1) Vgl. besonders aus der Gegend von Girgen ti A ndrian l u nd B. 97

I 4, u n d 5 den Gürtel eines ähn l ichen Geßs aes , auch 95 I\'

3, andere IV 1

und m eh r noch A m t . 1 880 A B 1 . Ebenda 3 wurde m an zun ächst vielmehr fiir

ein en Fu ss zu ha l ten geneigt sein , abe r die In nen an sich t 4 zeigt , dass es in

der That ein tiefer Kelch ist. S . Fig. VIII 6. au ch 1 . Ga n ze Kelcbe oder n u r

Füsse aus der I. Periode 8 . Fig . V 8, 9 , 12 X 1 5 ; aus der II. Per iode Fig . VII 9

X 16 , 20. Vgl. Ilios Fig. 1 185 a u s der ‘vierten S tadt

8 . 93, 42, 17 ; zuletz t B . 97 S . 5, 6. Vgl. meine Bem erkungen Mittheil .1897 S . 24 und 26.

80 a n dem auch in der Klepaydr aform’

seh r alterthüm licheu Til l .S . 107, fehlend hingegen an dem gleich fal ls n och alte rtbllm lich en Exemplar

Th. 8 . 1 1 6 ; vo:ba uden auch C l) . II 10, Th . 8 . 136 u nd IV 7 , an welchemdie l uu m t roh gezeichnete m ensc hliche Figu r, u n ter welcher O rs i S . 102 ein

S ch itt‘

svorderth eil, ich einen hochbein igen Vogel sehe, an die S tützcn flgu ren derin voriger A nmerkun g verglichenen Blechba che r gem ahn t.Der seh r zusammengesch rumpflc Kelch dieser Beispiele legt n ahe , sie n ur als Un ter ri tze zu denken ;

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r es et: van ron ca uso 183

gen th tim lich ist dann die weitere Ausbildung des immer flacher gewordenen Kelches , der eben deswegen nun einen eingezogenen Banderhält ein Beweis dass die Kelche für Fliissigkeit, Wasser, Milch

oder was immer, best imm t waren . A n den eingezogenen R and fügts ich dann öfters, abermals scharf absetzend, eine wieder nach aussensich weitende schmale Lippe. Diese neue Form des hoch füssigen

Kelches ist aber nur eineWiederholung einer uralten schon in derVorper iode vereinzelt, häufig in I. nachweisbaren Henkelschale ; dassaber auch die ältere Form des Kelches m it einfach geschwungenemUmriss in I I. noch vorkommt , zeigt das Fragment O p. I 4.

Bevor der Zusammenhang von II . m it I. auch in der eigenthüm lichen Henkelbildung der Kelche zweiter Periode nachgewiesenwird, ist dafür zunächst die noch deutlicher als die Formen re«

donde Ornamen tik gel tend zu machen . Auch die m it brauner oderschwärzlicher Farbe auf den helleren Grund gemalten Ornamenteder 1 . Per iode sind näm l ich m it n ichten überal l gleicher A rt ; vielmehr hat auch diese Decoration ihre Entwickelungsgeschich te.

Ein Blick auf die Becher von C olle tabuto B. 95 VI lässt2 . B. 3 m it seinem gezeichneten Orn amen t von 1 0 und 18 mit

ihren theilweise m it breitem Pinsel gemalten sofort un terscheiden ,u nd 6 , 8, 1 1 mehr jenem , 4 , 12, 1 8 mehr diesen sich nähernd erken °

nen. Denselben Unterschied weisen die zu jenem ersteren sich stellenden vier Gefässe von Girgenfi bei Andrian IV 1 -4 auf, wenn mani hn en gegenüber V 1 , 2 , 9 , 13 von Gr. Lazaro stellt. Kein Zweifelferner, dass auch alle E . 97 I abgebildeten Gefässe von MonteAperto und Monserrato bei Girgenti wesen tl ich der ersten A rt sind,desgleichen die von Mon te Toro derselben Gegend B . 95 IV, ebensodie Vasen von Partan na im geologischen Kabinet der Un iversität Palermo. Diese A rt hat also ihren S itz, w ie es schein t, vorwiegend imWesten der Insel, und die von Mauceri A nn . 1 880 T. A B, CD

veröll'

entlichten aus der Gegend zwischen Licata und C ampobel lokönnten den Uebergang zu der in Gr. Lazaro, Cel le tabuto und

C astelluccio, also im Osten vorwiegenden zu bilden schein en . Aberauch in Castellnccio fehlt die erste A rt n icht, die sofort durch ih ren

doch andr e. wie Th . V 1 6 u nd S . 180, wo aus dem kleinen Kelch noch ein

zweiter auf drei St ützen aufsteigt, lassen hier wenigstens beide nur zwei ver »

schieden en Theile des l ahles en thaltend verstehen .

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1 8t r.. r ar eus s r:

viel helleren , wei l nu r wen ig von dunkler Farbe gedeckten.Grundtonabstechen , wie z. B. H. 98 VI 1 5 , 20, 21 , 26 , 88, sämm tlich wie

es scheint Becher der unverkürzten troischen oder der verkürztenF orm ; so auch ein ige Kelch füsse wie 1 9 , 25 , auch noch m it breiterer Musteru ng wie VI 84, 42 (Fig. VIII 7 ,

Diese Musteru ng besteht noch grösstenth eil s in Geraden , hor iozon talen oder senkrechten , drei oder vier nebeneinander. Zickzack,Wol fszahn , R hom ben . in der Breite oder Länge gereiht ; dasselbeElem en t wird z. T. massenhaft wiederholt . Darin , u nd in der deiseigen Durchführung der gleichmüssig oder gruppenweis, zu zweien ,dreien , vier und mehr si ch kreuzenden Lin ien ist etwas von der A rtder S ten tinelloornamen tik, so versch ieden diese sonst w irken m uss.

soweit sie mit S tempeltech nik arbeitet. die ebenso sehr lose und

gesonderte Elemente m it sich bringt, wie Gritfel und Pin sel zusammenhängende Und auch die Elem en te selbst s ind ja fastdieselben. Und dennoch , oder vielleicht m it wegen der verschiedenenTechn ik, steht au ch die eben geschilderte. zwei fellos frühere A r tder Malornamentik n icht auf der ersten oder zweiten, sondern auf

der dritten der oben 8. 1 75 chamkterisierteu S tufen : der Gefäss

körper ist auch hier schon , je nach seiner Form mehr horizon taloder mehr vertikal getheilt, das weitere Orn amen t dieser Theilnng n ntergeordnet u nd eingefügt. Ja es ist m . E. völlig klar . dass d ie Griffelornamen tik der S tücke von Moarda N . 84 1 1 2 und 3 n icht blossau f derselben Entwickelungsstufe steht wie die gemalte von MonteSara bei G i r g en t i B . 95 IV, sondern an diesen , namen tl ich 1 (2)und 3 (Fig. V 1 2, 18) u nd Innen 3 m it jenen 2 u nd 3 (Fig. VI 2)so gut wie identisch ist, und die Divergenz der vertikalen Lin iengruppen über und un ter dem m ittleren Gürtel 1ä8st m ich , oh ne

dass ich die Originale gesehen hätte, kaum zweifeln , dass auch dieGefässform iden tisch war , näm lich der aus zwei Kegelstumpfenzusammengeseü te Kelch

Verein zelte Elem en te sind in der gemal ten Keramik selten . es sind

hauptsächlich die kleinen R homben m it halben R homben an zwei oder vier

Ecken , die aber alsbald sich reiben , u nd ein andrea, Kreu zh aken m ehr als

Ha kenkreuz zu benen nendcn. 8. Fig . VIII 6 u . 10 if.

Mit 1 B n ahezu überein s timmende gra;fiti habe ich m ir in syrakusau f S cherben von T r em e n z a n o (III) not iert .

Bei N. 2 ist die Vertikalengr uppe links ofl'

enhar etwas in Verkürzunggezeichnet ; son st ist al lerdings d ie Bundun g n icht bemerklich gem acht .

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186 er nann t

geben , die n un durch entsprechende Ausfül lung bez. Grundfarbenoch wirksameren Gegensatz und ein bestimmtes Musterungsprincipbilden . Eine der ein fachsten Formen giebt Fig. VI I I 5 .

Der ersten A rt gegenüber weist also die zweite n icht n ur neue

S chemata auf, sondern zugleich gan z al lgemein das S treben die h ellere Grundfarbe mehr und mehr zu decken , also etwas ähn licheswie wir später an der schwarztigurigen Vasenma lerei beobachte n .

Soll te es da n ich t angezeigt sein , die über den gan zen Körper dun kelgefärbten Gefüsse, ohne irgend welche Zeichnung, als die letzte Phasedieser Entwickelung an zusehen und als den Uebergang zu der wiederautlebendeu Griü

'

elornamentik ? Natürl ich hätte man aber dieseverschiedenen Techn iken oder S tilmt en nicht schlechtweg einanderablösend zu denken sondern theilweise nebeneinan der hergehend , undspeciell die Gritfe1decoratiou als n ie ganz abgekommen . S ind dochauch in 0 . noch S tücke m it eingestoch enen Mustern gefunden wie

B . 93 V 1 4, 46 und namentl ich gan z der 8 . S tu fe S tentine entspre

chend 45 , und ausserdem solche mit eingekerbtem , endlich V 4,

6 , 1 7, 23, 24, 88 , 34 , 48 dazu B . 92, III 9 m it Ornament in Bel ief, wie es eben fa lls in der I I. Periode auftritt (s. Fig. X).

Ergiebt sich aus dem allem , dass die I . Per iode n icht nur im

Grossen und Gan zen durchaus r ichtig von Orsi zwischen die vor

sikelische und I I. angesetzt ist , sondern dass sie au ch m it jeneru nd namentl ich mit dieser in un löslicher Verbindung steht, so wirddieses nun durch ein ige besondere Beobachtungen bestätigt.

Für die Phys iognom ie der Gefüsse ist kaum etwas andres bedeutsam cr als die Henkel, u nd chen die Gefüsahenkel der I. und

der folgenden Perioden , die m it Bemalung, die mit dem Grili'

el

verz ierten und endlich diejen igen mit Bel iefbildung zeigen so an

genfäl lige Verwaudsch aft, dass hierdurch allein sowohl O rsi’s wiePatroa ia Sonderung widerlegt wird .

Man vergleiche z. B. die trapezförm igen Henkel m it und ohn eMalerei 0 . Fig. IX 8 , 4 m it Th . Fig. IX 1 1 (welcher des Ornamente wegen oben 8. 1 80 m it Gefässen von Vil la frati verglichenwu rde) u nd 12, wo der Henkel noch um Gefüss haftet : die kei

Das wen ige was von solchen der Vorperiode erhalten ist, kan n wederfür noch gegen die Verwandtschaft mit den folgenden Perioden beweisen ; n urein ige Hen kel von Moarda ste hen solchen von I. u nd ii. n ahe.

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r un na van m useu m 187

neswegs gewöhnl iche Henkelform ist iden tisch, das Ornamen t sehrähn lich. Jene wie dieser steht in Bez iehung zu andern Henkeln ,beider Perioden , I . und II. Um näm l ich diesen trapezförm igen ,

Fre . IX.

frei vom Geldes abspringenden Henkel vor dem Abbrechen zu

schützen , gab man ihm rückwärts eine S tütze, was am deutlichstenbei Fig. IX 1 4 (Girgenti) . Auch schon in den wen igen in Fig. IX13, 1 5, 1 7 vorgestellten Beispielen erken n t man , wie die Formen twickelung ein erseits zu dem cannel ier ten Henkel IX 1 , 2, 1 0

füh rt, wo beide Theile des Henkels in eine zusammengehn , wie inetwas andrer Weise bei IX 5 , andr emeits zu den ins Ungemessenewachsenden platten A ugenhenkeln mit den spitzen Hörn en IX 20

u nd 9 , dessen Graditoornam ent die Verwan dtschaft m it IX 1 1 u nd 1 2n icht verleugn et, mit denen er auch durch Zwisch0nglieder wieIX 1 8 verbunden wird Daneben melden sich nun noch andereFormen zur Verwandtschaft wie IX 68 und 1 9 und, scheinbar vonanderem Ausgangspun kt herkommend , IX 1 6 , 1 7. Von diesen allenzählen ja nur 1 4 n ach den Fundorten , zur I. Periode,al le übrigen zur I I. ; und zwar stel lte die Mehrheit dieser übrigenun verkennbar die späteren S tad ien der Entwickelung dar.

Dies ist indessen keineswegs alles was uns der Vergleich derHenkelformeu lehrt. Es sind noch andere Formen da, welche denvon Patron i geleugneten Zusammenha ng von I. und II. noch weiter

O b die A eh n lichkeit dieser gehörn ten A ugenhenkel m it jener S . 158erwi h nten Versch lnseplatte von C . 22 zufl llig ist ?

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188 neu em

sicherstellen u nd zugleich zeigen, dass n icht bloss in der I son

dern auch noch in der II. Periode überraschende Uebereinstimmnngmit Troiachem vorhanden ist. Da ist zun ächst ein nach aussen in

Dreiecks form abgeachn ittener Ansa tz, kein eigen tlicher Henkel, am

wenigsten , wo das Dreieck, wie bei C . Fig. X 1 ob danach 2 zu

erklären ist, lasse ich dahingestefl t sein ohn e Höhlu ng zum

Hin ein fassen m it den Fingern ist. Doch auch Letzteres zeigt sich

P ro. X.

schon C . Fig. X 8. en twickelter dann in C aldare (Girgen ti) B . 97

Taf. I l , schon au s Per. I I., in Th . Fig. X 3 und besondere Pa .

Fig. X 13 und eine Form . die Ors i m it einem Hu ndeohr vergleicht und danach benen n t Sol lte wo anderweitige Verbindungsfitden m it Troja aufgedeckt s ind. die A eh n lichkeit m it treiscben Gefüssen , wie Fig. X 10 u nd 1 4, zufällig sein ? Die R eliefwindungen , in welche die hohen Ohren bei dem zuletzt angeführtentroischen Exemplar au slau fen s ind diesem O h rhenkel mit einem an

dern bogen förm igen gemein : Ilios, Fig. X 1 1 . n ur ein es von vielenBeispielen. Auch dieser Bogenh enkel ist an sikelischen Gefü sen

Eine A bar t ist. die viereckige Form Th . Fig . X 12.

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1 90 r„ n u m s

noch au f die Uebereinstimm nng der sonderharen gemalten Ornament»tiger von einem Kelch fragmen t C . Fig. VI I I 25 hingewiesen wer

den , wom it aus der II. Periode zu vergleiehen ist das eingegrabeneHenkelornzmen t von Thapsos S . 1 32, hier Fig. VI I 3, u nd nochübereinstimmender von ebenda S . 1 08, in Fig. V 7” wiedergegeben.Auch des Ornament des Bechem von C . Fig. V 7 gehört dazu ,selbst wenn es so auss ieht, wie ich es 7 ‘

skizziert habe.

Sowohl die Form dieses Bechem wie sein Ornamen t, welchesbeides myken ischen Bechem sehr unbesteh t, sowoh l golden en als

auch th0nerneu , wie Myk. Vas. I I 1 1 IX 56 X 68 , besonders auf

Jalysos gefundenen , schein t mir nun aber zu beweisen , dass es etwaseinseitig ist, wenn man die I. Periode m it Ors i ausschliessl ich dervormykenizch

-troisch en C ultur gleichs tellt , und die myken ischenEinflüsse erst mit der zweiten eines tzen . lüsst. Frei lich sind eigen t

lich myken ische Vasen nur in Nekropolen der I I. Periode gefun den .

Ist aber n icht schon das befremdlich , dass diejen ige Verzienmgsweise, welche bei der vormykenischen troischen Keram ik die herrschende oder allein übl iche ist, n äm l ich die eingegrabene oder ein

gedrückte, in S icil ien nach Orsi n ur in der Vorperiode und in der IIn icht aber grade in der troischen

'

angewandt sein soll , und ebensodie, wie die myken imhe, gemalte Decoration grade der I . d . h . der

troischen ausschliess lich eigen , dagegen der I I. d. h. der sikelisch

myken ischen frem d sein soll ? Auch dieser Widerspru ch löst si ch,sobald man , wie oben ausgefiit ist. die I I. Peri ode n icht blossmit der I., sondern auch mit der Vomikelischen in Zusammen.

hang denkt , diese als die Erbin jener , und jene schon durch troischeoder kyprische Ein flüsse best immt ; die n eue malende Verziernngs«weise dan n aus myken ischem Kreise schon

'

in der I. Periode wirksam werdend. Allerdings könnte es schein en , dass grade ein , wie

schon hervorgehoben wurde, Hauptmotiv der malenden Weise.

die sich kreuzenden Doppellin ien , dazu auch Augen oder S terneu nd Zweiglein u nd die gan ze Kreuzstrich fül lung du rch jene kh ochetnen Dolchscheiden hervorgeru fen wären , wenn man z. B . Fig. IVvergleicht mit VIII 5 und besonders 22. Aber es finden sich jadoch auch unter myken ischen S cherben zwar verein zelte Stückewie M. V. XXIV 1 82 f., deren principiel le Uebereinstimn mit

denjen igen von Cas telluccio nur um so aufl'

ülliger ist. Und dazukommen doch noch eine Anzahl mykeniseher Züge im Bereich von

Page 192: MI'I - Forgotten Books

zum : us a roascn uso 1 91

O rsis erster Periode, wenn n icht noch früher. Eine mykeuische

Scherbe M. V. X IX 1 35 (vgl. auch XXVII ) scheint das Vorbildder Gewächse au f jenen S . 1 89 vergl ichenen Scherben von GrotteSeggia u nd Op . ; und auch Versuche eine Banks uachzubilden

l iegen in Malornamen ten von Na ro vor , die ich Fig. VII I 1 5-1 8wiederzngeben versucht habe. -Au ch das fast herzblattähu liche O rnament VI I I 8 und 2 1 dünkt m ich von myken ischem etwa wie

M. V. XXXII 310 abzu stammen : die Hakeumotive Fig. VIII 9 ,1 1 , 23, 25. 27 und namen tlich V 7 in M. V. 1 9 an einer Amphoravon Jalysos vorgebildet. Nich t eckiger Haken , sondern meh r Doppelspirale, au fwärts Fig. V I II 3, abwärts hängend an der von Man .

ceri A us . 1 880 A B veröffentl ichten Tasse. dass ist n ichts andres als

die hängende Doppeh pirale an dem m_vkeuischen

'

Thürversch luss

Fig. 1 1 rechts. Endlich zwei myken ische z'

doletlz'

, aus Villafrat i imMuseum in Palom a. eines Fig. VII I 1 2 skizziert, sind O rsi

'

s For

scherauge n icht entgangenEs ist im Gru nde nur eine geringe Moditicieru ng, die ich mit

Omis Aufstellungen vornehmen zu müssen geglaubt habe, und vielleicht h ätte er selbst sich dieser Betrach tu ngaweise n icht versagt,wenn er nicht, sei es durch Oppos ition gegen den überhaupt etwasu nbill ig beurtheilten v. Andr ian , sei es du rch die Macht der praeo

historischen Schlagworte ‘

neolitisch'

und‘u ueolitisch

'

zu allzn«

strikten Scheidungen sich hätte drängen lassen . Im B . 89 , 53 Aus.

serte er z. B., die gemalten Vasen der Gegend von Girgenti hättenn ichts mit der etc! neolz

'

l ica zu th an ; S . 54 praeoisiert er dies so,

dass gemalte Vasen n icht m it Flintmessern gefunden sein könnten .

Zum Unglück machte er dann zunächst den Fund von Sten tinello,

dessen a pun la oder a stampo verzierte Keram ik nun , weil nur mitS teingerflth gefunden als neolithisch von jener gemalten völ lig ab

gesondert wu rde. Und doch war in den bald nachher gemachtenFunden von C astelluccio die Herrscha ft des S teingeräths fast nochebenso ausschliessl ich . Sal inas hatte eben ganz R ech t , als er M 1 884

S . 258 aussprech. dass in S icilien das S teingeräth noch seh r split

vorherrsch en d gewesen sei.

E. Par z a saw.

S . L. VI 146. Der Kopf scheint abgebrochen ; kleine Löcher am Fuss

l inks und rechts dien ten vielleicht es sta ndfes t zu m achen . Grössere Löcher,in der Skizze angedeutet, gehn in den A rmsttlrnpfen von un ten ech rl g hin auf.

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S CAVI DI OR VIETO.

Nel ripris tiuamen to che viene esegu endo questo Municipio al selciato

del la storica P iazza del Popolo, ed alle scala esterna di accaaao al maeatoso

Palazzo del Podestix (e quin di del C apitau o) dell’

epoca 1200 di pure stile O t

vietano, a poc a profondita da l sud o, venn e in Ines tm tratto di ant ico m ar e

lange m . di spem re, orien ta to (n el se n se longitu dina le) a Nord

Es t, formado a fila ri di parallelepipa ii di tu fo ben law rati e couu essi fra di

loro in made mirabile seen cemm tc , al mode sim sco dail’

epoca florida . Per

ragioni tem ich e di la voro‚ diagrazia tameute non fu pom'

b ile il proeegu imw to‘

Presse il medes imo pero furono m colti alcun i framm en ti di gramii an»

foto di terra coh a ordinaria, e di bucchero appartenen ti a m e tti e tazze, e

poor) luugi da ques ti u n frammen to fittile di decorazione pafieta le dipin to

acacch icra a color ros so e bian castr o.Nello sc avo in vece per la fondazioue della sca le di accesso a detto pu

lazzo che si erge l i pres se si rin ven nero altr i h amm euti fittili delle stesso

s til c: etr usco'

molto progredito per la greca influenza forse della C ampau ia .

A me sembra pertan to ten en do presen ti ta li scoperte di avan zi di m ura

e di frammcm t i fittili decorativi del timpano ch e non possa cader du bbiodell

es iste nza in quelle localitzi di un tempio o san tu ario del II 0 III secolo

avan ti C risis . C ite rö solo la lastra eve e attacca ta un a mano a rilievo (forse

ad un te rm del vera) che str inge un bastone, l'

altra lastr a con palm ette rile'

vate a colori, s das framm enti di fregio dipin ti . T ale m ia opin ione vien e ar

valorata degli a ltr i esempi es iste nti in c ittä di sifl’aü i mon um en ti com e il tem pio

scoper to a S . Giovan ni, a Belvedere, e sotto il palazzo Miscia ttell i.

A s che un pozzo di epoca ein em , che ha per orificio il bordo di ungrande ziro di terracotta, ven ue all

apc rto presse il palazzo Bracci con tracce

d i iriur e delle stil e de lle tombe della necm poli. Mi s i aaaicura pc i ch e a ltri

pozzi della stesaa epoca fu rono scoperti alcun i anni fa n ell'

eseguire alcuue

riparazion i al detto palan o ch e fron teggia quello del Popolo nella piazza

om onimn.

O rvieto, 25 giuguo 1 898.

R mcaan o Mas crs r.

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1 94 x. Ps asucn er r r

Amiterno ed i Vestin i , che indubbiamente dor ette es istere e che

argomentai del la presenzn del vetu sto ponte Nascoso in qnel diC ivitatomassa (Foruli) , pon te eine indica una via diverse della Se

laria, m i sono invogl iato a fare delle r i cerche in prepos ito. Se

queste r icerche, fette con paz ienza ed amore, non ostante i l langee faticoso mmmino a traverso une regione eccess ivamente ed aspramente montuosa, non mi hanno dato un risu ltato abbondante ed

esau riente da rim uom re ogn i dubbio, tuttavia non sera inu tile ch '

io

port i a e'

orioscenza del pubblico tale risnl tato ehe. 111 0880 in relazione e fu

'

tn re forse pin fortunate se0perte, potrebbe giovare a

spendere m aggior Ines sopra sili'

atta questions .Ma prima di esporre i l frutto di queste m io indagin i , stimo

necessario riferire l ’ epigrafe ehe ad esse ha dato occas ione ; e lan

'

porto second0 le lezione odertaci dal dottissimo Hülsen , con le

correzion i e supplementi da ln i proposti. Con gentile permesso delch . comm . Barnabei poss iamo aggiungere i l facsim ile fotograticodel la lapide.

Oper a lod ata ) [v]ia Caecilia de (sestertium milibue n um um) .

[A d] m il(ia r ium} XXX V pou tem in flw(o) io; [pecun fla adtr ibuta est,

popu10 cans t(at) (B) [sester tium . . P amph ilo manoepi et Ope(r is ) : [canoter e) vie]r (am) T. Wbio T[e]maudino q(ua es

lor e) a rb(a a).

[Via gla]r eu stern enria af mil( ia r io_l [LXX VI II et p n A ]p[e]nn h mmm uun im [da . . [per m(i’l ia} p (asm um)] X X. pecun ia adtr ibuta [a t : (ro)

popu lo c]ons t ;at) seatertium n(umum cen tum qu iequngin ta m ilibus ). L. R ap

filio L. mane upi ; cu r(a tore vier(am) Vö (io) [q(rmes tor e) .

[Via af] mil( ia r io) LXX[XX VJIII ad mil(ia r ium) CX[ | : tem endaet a]la In teram n ium vo[rm s ad m il(iar ium) C ]XX, pocue ia adtr ctbu ta

(15) est, popu]lo cons ta t (sester l iis sewcen t is [m ilieus n am am T.

S cpem io T. man cupi, cur(a t0 ro via]v( am) T. Vibio [Tjem[uud ino q(uaestw e) urb(ano) .

]a rcus dele[psus . pw ua ia adt r ibuta est ; populo com t(at ) semae cupi (20) vim{um) T. Vibio] q(uoe

s tore) urb(an o) .

I. D e l l e v e l l e d el F a r fa a l l e v a l l e d e l T or an o._

La prime opera che l’

iscrizione surriferita ei dice data in ap

paltd fu la costruzione d’

un pon te sul finme al 85° m iglio, endela prima indagine che questo studio m '

imponeva di fare era ap

punto quel le di rintracoiare possibilmente ta le ponte : poiché eas i

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Page 197: MI'I - Forgotten Books

N. PER S l CHET'

I'

I

cnrendeei d'

esserci m ess i snlla buona via , c i avrebbe date lena a

Ed invero, presse al cenfine che eggi divide le Sabina , assegnandone parte al le previncie di R oma e parte e quel le di Pe

rngia, sonvi due'

colli, sopra uno dei quali eiede i l vil laggio diGinestra e snil ' altro si distende il paese di Monteleene. Tre questidue col l i scerre, piu ttosto abbendentc d’

acqua, i l Bio della Ven el la, al qnale si n nisce altro come d ‘

acqua dette fosse del le Mele,che passe sotto Mon teleene. Poco depe la conflnenza. il Venelle,cesi ingrossato, s

’ imbatte neli'

edierne via rotabile Bieti» C errese,la quale vie le cavalna con un pente eggi dette pente Beide o

del Bnido o del Beide, e per le passato dette pente Vu ite Le

grandiose dimension i di questo pente dimostrano l’

impeto del Ve«

nella cni si e dovnte opporre forte resisteaza. Appenai due chi

metr i dope i l pente Beide, il Venel la, s’

incontra con le sorgentidel Fart'a sotto Fresse Sabine, ende i l Venel la medes imo si put»

quasi considerare come u na delle pin remote scatnrigin i del Farfaistesso.

Intente si ha che, a soli 20 metr i circa del l ' attuale penteBeide, a destra di chi va da Gen ese a B ieti, su di un prato delsig. Lorenzo C amsi ed accesto ad una sea. casetta destinate a free.

te ie, veggonsi gl i avanz i del la tes tate orientele d’

altro vecchiopente disfatte ; dice vecch io perohé‚ a prima vista, ne lla presentsdi antioe, ma, eeceduto sul poste e fatti tegliare gli spiei che ne

r ivest ivano e n ascendevan'

e la spalla meridienale rasente i l terrente,e der di terra e qualche metre appena sopra i l polo dell

'

acqna,he avn te la liste fortu na di trovare tre file di blocchi caratter isticied ineppugnabil i d

epeca remana.

I l blocce pin grande lnngo m . X di altezza.Al sollte , sone mess i in opera e secco, senza ma lte , e su di ess ivodosi inues ta ta le pesteriore vecchia muratura di restam e a celce,

di eni restano pochi ruderi tante del m ore meridienale che di quellesettentrionale di sostegno della testate medesime. Qnei blocch i adunque sone i sel i ma ben important i test imon i rimestiei dell’ an »

C I. C arte corogreflca della Sab ina an tica e moderne di Lodovico Pre»

seda . Rom a 1 827. — Martelli‚ A nt ich ild dei S icoliH p. l 77. — C f. U.I.L. IX

n . 4983.

Page 199: MI'I - Forgotten Books

1 98 van snee r.r r r

Dopo penis Beide di pmseute non evanzene vestigi dell ’

an

tica via. Perl) tante sulle carte tepegratice del Pressede quent0se quelle del Kiepert vedesi marcete i l passaggio del le Saler iain questo pente ed indicate i l prosieguo di esse verso PeggioS . Lorenzo, parte dei vesti . i essendone allem tuttavia esisten

°

ti. Ese quelle carte nassen segee vi e di el tra strade en tica, che diremasse del le Saleria e fosse la C aecil ia, che noi andiem0 rietraß

ciando. Ma queste via devette esserci, come ci dimostrano altr ifatti che nerrerb in segeito, e per eenseguenza e de creders i ched iramava del le Saleria dope passete i l dette pen te. E sono di questo

avviso poiché es la diramaziene fesse avveeu te prim a, la Saleriaistasse avrebbe dovuto valicare i l Farin con altro pente diversedal Beide, del quale nen v

é traccia, m entre che,suppenendosi la

bil'

ercezioue posteriore al passeggie del Venelle, bastava i l pentemedeeime al l ‘ un a ed al l

'

el tre vie.

E qui non sera in u tile ricardere ciö che l’

Helstenius ci narredi avere osservate in questi l uogh i al lerehé li percor9e : A lle no«

ste rin delle Narnia , egl i dies , e cepe delle scale ste m erete e u

pezze d ’

une en tice iscrizione Poi nel piano del Massicci (Gateria nuova dei Massacci) passete le term hosteria viee da man

dritte le Saleria en tica et en tre nella moderne, e poce innanzi cheentre si vedouo accento di esse vestigi grendi di fabbn

'

ca antica.Poi poce dope che entre nel la moderne si vedoue vestigi grandissimi di case, sepolture ed eltre febri0h 0 et anche u n Iapis me

"

liar z'

us , ma pero talmente loghereto, che non epperisce vestigioelceue di lettera. Queste XXX IV ab R oma e XIV a R ea le R o

mam ver sus. Di 1a al men te di S . Lorenzo (Peggie s. Lorenzo)m . 2

Velende in terpretare qeel che intende dirci I'

Holstenins , met

tendole in rad’

route a ciö che eggi presen ta ne quelle lecalitä , es

mal nen m i appongo, parm i ch'

egl i veglia descriverei ciö che videpassete la terza esterie dope quelle di Nerola (che esiste tuttera) .B so le esterie allem erene deve sono le attual i, la prima sarebbe

(U V. C a rte cereg mfice delle S abin a, sopra ciiale.

V. Kiepert, Tabula (opoyn Ita liana r eg. I V, C . I. L. IX.

(3) Holsten ius, Itinerar ii spel tant i agli amn'

1 61 1 , 1 6 13, 1 6 1 9 ; codice

m auoscrifl o conservato nella biblioteca di Dresde. seguato F 1 93, fol . 1 6.

V. C. ] L. IX 11 . 5945 .

Page 200: MI'I - Forgotten Books

a nna a tec aca n enne v u cem u ue 199

state quel le eggi dette 03ter ia euere 0 l i Masaa ci (dere fu Virus

nem ) , la seconds l ’

esterie di Fiacchini ; la terra quelle del penteBeide. C redende adunque ch

'

egli voless0 accennare al le lecal itädope pen te Beide (tante piü che dies che di 1a a Poggio S . Le

renzo com me 2 m iglia) . si avrebbe che al lem vi si vedevano duestrade, a man dr itte la Saleria an tica , ed e sin istre la medem a.O ra, so neu erre, potrebbe essere che la strada chiemate dell ’Holsten ies Saleria antica fosse la Ceecilia, e quel le ehe chiama moderne fesse la Saleria prepriamente detta, peiché la rotabile at»

tnale n en es isteva ai tempi dell ' Hols teeius. Netisi inoltre che in

quei pressi nen mencano i vestigi grendi di fabbrica an tica accen .

natici de lu i. In fatt i a circa 400 111 . del pente Beide ed a levan tedel medes ime, nella cen trade dette C asalin acci 0 R ips S an to Ian n i.in un terreee appartenee te anche el seenom inelo sig. Lorenzo O sresi , si esserva nn grandiose avanzo di stupendo edificie an tich is

sim0, di forms rette ng01ere, i cui muraglion i perim etrali erano compos ti di tu tt i m ass i d i pietra. Ne avan zano due leti, i l meridie.nele e l ' orien tale. Delle prima di ta1i facciate reste e n breve tratte,la nge appena m . 1 1 , essende state i l reste demolite per servirsidi quei messi nella cestruziene del nuovo pente Beide, come m ie sta te nerrete , e su qualcune rim estovi in opera , con v ivo dolore,ho osserr ate le traccc della m ine con la qea1e e state spezzate.

Delle faccieta medes imo. escono due pilast ri di verie Spergenza ;

il prime di 5 file di blocchi , sperge cm. 63 ; il seconde, di 8 lila,be 10 sporte di cm . 55 . La faccieta orientale pci, nascosta in grauparte de alberi e de piente selvatiche, e lenge m . ha

7 pilast ri , ogn une cempesto di 1 5 file di blecch i. L'

interne del l ’ editicie pci, come i l late settentriene h , sono riecelzati dal terreee,

poste a cel tivezione. Ed in gennaio di quest'

anno, avende il colonoSan to Mar i nell ’

aree interna di detto edilicio, scavato u n fosso

per lilere di v iti, rin venne 1 4 tembe di umeti‚ rivolti a memogiorno. Al cune di esse avevaue le pareti a muretura ; altre eran ocoperte de semplici tegolon i. Le suppel lett il i , nen curendole, le diSperse. Mi diese inoltre che le tembe vi centinaeno, in seguite al lescavo de l ui fette, e che anche per le peaseto ne aveva rinvennta

qualcuna.B ad avvelorere l

opin ione che'

l'

Helstenies di questo localite intendesee parlare, gieva ricerdere i l bel sepolcro che verso il

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200 x . es w cn n r n

1 825 ritorno in luce eu miglio circa dope I‘ O steria euer e e primedel pente Beide, che il Geatten i vide e descrisse e che eggicenservasi in Genzan e nella ville del duce C eserin i. I qual i fatt isempre piü dimostrano l

'

impertanze di quest i l ucgh i in antica , evenen une um des via avrebberc avn tc il lern come.

C hecche es sie, e quen tenqne del le C aec ilia, come della Seleria, passeto pen te Be ide eggi non veggansi pie tracce.e pero decredersi che msntre queste vie precedeva a sie . di rigendos i versePeggio S . Lorenzo quelle in vece sviluppevssi a dr. rasan tende

i l cel ls se cui sorge Monteleene ( Tr ebula Ma tm ca ) .

Di 1a audeva sotto l’

attuele vil leggic di O livste, eve esisteun pen ticello, ch iemeto pente di R ips— strette, site in vos. Boscie

di 8. Prassede ; qn indi prosegu iva, trovandos i altro penticello, dettepente Pas so geasto, nel la macchia dei s igg. Fil ippi, al le lecel itädstta macchia Scceri, percorreude quasi i l tracciatc di una cdiernestreda mul attiera che condece el quadr ivio dell’ er ecn ventine di8 . Marie Nova presse Reese S in ibalda, d

ende ander e al le chiesedei S s. A gapito e Giustino. attuelmen te cam po sante di quei passe.Ed il sig. avv. Francesco Gnaldi di ' cola mi assicu ro che, nella

ccstrezicne del cemposan to vi si scoprirenc dei grandi mass i dipietre levcrete a scalpello che indebbiemente eranc serviti ad une

vie mmana , mess i che furone spezzati ed adoperati nella mum tura

del dette cempesan to. Piü cltre pci, e non molto lungi de queicem steric, circa 200 m . prima di giungere al pa sse, e desire del lastrada rotab ile trovasi nee stradello detto strada della Costa diPeretc , sassese e penteecsc , pci quele si scende al pen te Mercatellosul Terane. P erccrrende tale stradello, in messe al medes imo, al

vos . Castagnete presse i terren i di A ntsi Pietro s C snciotti Angelo,trevasi una cclcn na setterrata, sim ile al cippe mill ierie delle Seleria che, finite la sel ita dell ‘ Dream , tra R ieti s Gen ese. elevasipresse l ’ O steria della celeun ette, e di cui nen mi a rinscito

decifrare l ’ iscrizione an tica , res te ndevene que lche lettera soltantoed avendela deterpate con caratteri medem i.

v. Guattan i, Mon ument i S abin i (R oma 1880) m p. 94.

C f. P rossede, C arte com grafice sepre citeta ; Kiepert Tab. topogr .Ita lias r eg. I V; Westphal , Die r öm ische Kampagne (Ber lin 1 829) p. 128 rg.

V. Westphal, Die römische Kampagne p. 129 .

Page 203: MI'I - Forgotten Books

202 s . paasucaar r r

I I. D a l l a v a l l e d e l T a r a n a a l l a v a l l e d el S a l t o.

Giun t i ehe siam o al pente M e r c a t el l o e per conseguen zanel bacina del Terane, seco a noi di freute innalzars i imponen tee maestosa la catena dell 'A ppeméne cen trale. Essa , esclusa la se

guente vallata sarpeggiata dal S alto, continue, per larga plaga fitta

di alte ed aspre man tagne, fine alla lantaua val le bagnata dal«r Awme

Una regiane tale nen pateva non presen tara del le gravi d iffieeltä tante alle sviluppa della viabil ita, quanta alla resisten za

e aom arvaziane, per lunghi secal i, delle apere d‘

arta che vi avevarose n ecessarie ; nessuna meraviglia deve per ciö fare ehe ne sianoquasi in teram ente scamparse le traece. Ma ehe una via anti ca si

fasse arditamen te arrampicata per quei men ti non v'

ha dnbbio

paicbé la dimostra l'

eeistanza dal pente M er ea t el l e, che altrimenti non avrebbe avuto obbiett ivo, non essendavi afl

'

atte pmssim o

alenn impor tan te centre abitato.Passato pen te Mercatel lo, l

'

odierna viuzza incom incia a salirein easta per poi biforcars i ed andere, a sin istra , a Longone S abine,ed a dr., a S tipes ; ma, sia che si vada al l ‘ una sie all

altro passe,nella s

inaan tm che rieordi la mano degl i antichi.Da Langane perb si va, a destra a Poggio Vittiano, ed a ein i

stra all ’ex-eanventa di 8. Salvatore m aggiare, a, tan te dall ' unache dall

altra banda , riappaieno le vestigia delle apere remana.

Evvi una strada chiamata S fe r r a ea v a l l a, appogg iata ai

men ti dett i delle Vall i 0 Costa Mar inesche, ehe cendnce a PoggioVittiano ed a R acca Vittiana. Per piü di un ara di eamm ina ladetta via presents raliquie di strada ramana con i relativi mas sie questa via da Roeea Vittiana avrebbe petn ta seendere al Salta

per dirigarsi verso Capradossa , ma al tro vestigia nen m i a rin

scita seeprirne.

Da Langone poi verso S . S alvatore naanehe ha potu ta rintrac

ciara avanzi stradali, meutre aram i state assianrate dal sig. prof.Gaetana Gagliardi di S .mar is , daaan te in Aqu ila , che, ann i sono,qnanda egl i era alun na del Sem inario d i R ieti, a questo si partea vil leggiare a S . Salvatore, aveva vedute in quei press i stupendevestigia di via ramana, een relativ i massi che ne canetituivano le

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s era m cxa ca n a me vu ca r enu a 203

crepidin i, e, benehé io non sie rinscito a rinvenirle, nu lladimenoneu passe non prestare fada al m eanta di quell

in telligenta ed

egregio in segnante.

Ed ia staaea ho pero avuto aecaeiene di rieoneseere le arme

dei Boman i e S. Sa lvatore. Presse il mare di ein ta del l ' orte delconvento, ad evast, n n rigagnolo d ’

acqua , da pachi giorn i primaehe ia mi recass i cola, eveva fette m atters parte dal terrene v icina,par cui aravi ternata in luce u na fernace di embrici roman i deiqual i e cola, e dappertu tto in quei tarreni e nel la murature del lestesso conven to ed annasse ehiesa , vaggonsi innumerevali fram

m en ti . S nl large piazzale poi ad accidente dell'

importenta edificie.

altro a vari frammen t i arch itetton ici , ba vista n n reeeh io di colauna

di gran ito rossa„al ta m . X di diametro, ed altro di gran ita nero, alte m . X tutt i di etä rem an a ; e la pmsenzadi eesi in quelle laes l itä dimostra pure che u na via rotabile devava esearvi state, paiah é altrimenti gl i an tichi nen avrebberopatute partarveli. E nel la pieneggiante can treda vioine a S . Salvatore, chiamata Sehiareta , seppi de un bifolce che non di rede si

rinvengona enticaglie, le qual i , nen cum ta vanna dispeme.

Tracce par al tro e natizia di avan zi dr via an tica nen trevei

neendende de S . S alvatore ai vieini villeggi d1 P rato Iann_i e Con

carviano, ne verse Vaeeereecia. Nulledimana es u na strada an tica

passe nei pressi di 8. Salvatore, questa si puö prasnmere che par

Vaeeareccia e per le localitä dette Vianello , Antignana e C ase

C eppelle seendesse al Salto, eve a een ta metr i circa dall ' O steriadel Sehe in territoria di Offeio, evvi nn pilastre di pen te d isfatto,

datta pen te Ladrane, che cavalca i l S eite e de cui, pel fasse di

O fi’

ei0 . si poteva sel ire a C literuia (C apradasse) , ma di tale strada,r ipata , nen v i sono t rawie. Vera a che al le eentrada C ase C ap

palla vedas i, per cen tinaia di metri d i lungh azza, nn'

alta rupa a

piece eine be tutta l'

aspetto di u na m pa intercise per passaggiodi strada, me se si eonsidara ehe di sim ili alte e perpendicolarimpi mal te se ne esservan a sul le campagne, a destra ed a ein .,

lange la vie che del l'

O staria del Salto va e R ieti , a de creders iehe pu r quelle di Casa Ceppelle sie apere della natu ra a neu

della mane dell'

uamo; e le diee per valar esser ean ta n ei mieigiudizi in meterie in cui la case debbano essera seriaman te can

eta tete e non fan tasticamen te imm aginate, ma ciö nen eselude le

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204 u . vzaswn sr r r

passibilitä ehe a quel le rnpe in antica fasse state appoggiata una

via che discendesse al pente Ladron a.Neppn re an tica passe etfarmera ehe sie state il datta pen te,

poiché i l mirmmbile r udere che ne rimaste visibile nen la dimestre tale. Non pertauta potrebbe pur essere ehe sotterra la s n e

fondamenta consarvassara traccia di an tica eostruzione, cam e ipanti Beide e Mercatel lo, me bisagnarebbe ricerearle con una sceveed a quelehe profondita, immrecchö i l fiuma Salto, a difl

eran za

del Farfa e del Terena, parte seco abbendanti materie al l

nal i , specie in caso di piene, eh e man mane ne alzane il li vel la.pel che la fandamente d i questo pente trovanei eosi r incalzate.

In lin e a a notersi ch e anche nei press i del pen te Lad ron enen sono mencata scoperte di an tich ita. Nella een trada R iecciole ,

m i nerrö i l maes tro elementa re di Concerviana, nen ha guar i, furinvenu te une tamba con u rna einararia. can arm i di bronza ed

una padel l ina di metallo eentenen te della eeneri. S eppi pu re deu n tal Dan iele Paoletti, an che di Coneerviane, ehe a ein . del Salto,

presse pente Ladrane, 1a dere dicasi Pon te vecchio, tina a pech iann i fa, eravi un masse evanze di antica pente, forse qua lchean tica ceneio di quello stesso pente. ma non avendolo ie vaduta

perohé non pii1 esistentevi, nen azzardo n n sicnro giudiz io sn ll'

an

tiebitä del pente medes ima ; non pertanta a u na testimen ianza da

tenersi a ealeala.

E easi siame discesi tina al le velle del S alto.

I II. D e l l e v e l l e d e l S a l to a l l e v e l l e d e l l ' A ter n o.

Can tinuande ad esporre sampl iceman h i fatti eraheolagiei etapagrafiei, e riserbandaw i in line l ‘ esam e ed il giudizio su dim i, dirb ehe, passata i l S alto e velendo sal ire a C apradosso (C litam ia) nennehe si he le fortnn a d

inaautrarvi vestigia di vatustevie, le quele per altro del la eon treda Meechiole pel fosso diC apradossa, sotto il villeggio di S . Martina, avrebbe petnto accedarvi, ta nte piü che i R emeni nel la castruziane del le loro s tradanen badavano troppo alle peudanza, ed an z i il eistema del le fertipendenze era adotteta quenda in masaime si era prefisso di ris perm iare tempo e spass . Naila canneta localitä datta Macchiale,

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206 er. am s rcu er r r

C epredossa, e tirando sapra i l fiume Salto, dette nel see primacorsa Imel le, portava e Petrell a di C icali, e Var ia 0 Poggio-Vin o ,a S ana o Torre di Taglie , 0 Berge Collai

'

egato. Qui divisa, adestre cenduceva alle cittä di Nerss , ed e sin istra alle cittä di

Gerbions e Tora

O ra , a preseindere che non saprei cancepirs u na via eh e

cominciava de C limrn ia men tre part iva de R ieti pershé

es da R ieti partiva anche di le cominciava, non passe poi amm et

tere che une via antica com in ciasse o fin isss a C litarn ia , che non

era certamente R oma. Sarebhe fare u n ol treggioal le sapiemm pra

tice dei R amen i i l credere che avessera fette i l lusso e la stolter ra di costrnire un a strada fine a tante eltez ze soltan to parparterla a fiuire e C lits rn ia, come in u n su l di saeca. Bisagnainvece credere ehe es a C litsrnia aravi una strade , questa vi petevaessere solemsnte di passaggie, poiché m entm esse immetteva iR aman i nella regiene degli Equi , sarviva poi agli un i e agl i altr ianche per altri importanti scopi e sbocchi.

Ma ie non mi eccnpsrö di vedere es la vie ch e passava nei

territori degli odiern i vil laggi di C apradosso e Petrella avesse inantica pressguita e per dovs nella regiane degl i stessi Equ i equindi dei Mami , poiché sie neu entre nel l

arnbito di questo m io

lavoro, ma m i limiterö solo e csrcare se praeeguiva verso il M a r e

S u p e r u m .

E seguendo ques to obbisttivo seco che case ha travata.

Mentre di ques ta antica via che (selve elcn ns in tsrrnzioni)ci ha accompegneti fin qui. a scomparsa ogn i traccia dope Petrellacome nei sagnan ti terr itori di Fiam ignano e Terre di Taglio, pureespre la man tagna Fresse e Fretta, eh e dei ven ti di tramantana difende i v il laggi di Torre di Tagl io e S . Elpidia, per fortu nea rimaste tuttara esistente un a tastimonianee tapegrafica del la piügrande importanza . E il verso che ques te stessa streda si aprivasull

A ppennina per uscire dai Equ i ed anders ai Sabin i sdei Vestin i.

In fatti su] la snacannate mantegua di Torre di Teglio, 1a deveesse piega da mazaogiarno ad oeeidente, evvi un verso aperte con

tagl io fette a scalpsl lo in raccie vive. A destra di chi vi entre

V. Mu talli. A nt ich im dei S icali (Aquila 1880) I p. 201 .

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ar.r.e a lcan ce nen ne vu cem uu e 202

r imana la rupe intarnantasi nal mente ; a sinistra rastana gli avanzidella reccia taglieta che, dan neggiati dal temps , sembrane pilastr i eplinti, sopra uno dei quali di presents ste impiantata une areas .

Questo verso he le selita poce larghezza delle piü erdite vie

ramane, e eieé di rn .

Dapo i l verso, i l taglia della rups continue per une lunghezzadi circa m . 80, svi luppando la vie , in parte serpeggiante sul le

.J'

ggvu d'

m it . «n ich t

fulda accidentele di quel men te, e discostendale de un hn rrane chelascia a sin istra, s ch iemesi Passo C esaleech i. E «

paiehé la eencre

ziene celcaree di quelle lange serie di reece non a dem s com

patta come quelle delle al te rupi c he s'

incontrana su lla Salerialungo la velle di S igi llo, presse A nh edoco, me, a pietra gel ives . vanata, he magg

iormen te rissntita s soti‘

erta l'

apere deleterieleute me continue dei esceli‚ 0 si a qu indi in grau parte scre

p01ata-e sgretelata, anche per la eaduta dei messi dell

alte delmente, quelcuno dei qual i vadasi giacen te sul l

'

ettuele piano strav

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208 N. n es :cnm r

dala. Cosieché chi velesse ritrovarvi quelle steeno grandiose spaßtacola delle anzieennete rupi in tsrcise della Saleria, a prime vista,non esservandolo, dubits rebbe fort

'

ementa che quel tegl ie fosse an ticaa fette della mena del l

'

uame. Ma se si esservena attentamente

gl' incolum i avanz i di quelle roccs. vi si rinvengena induhhie veati

gie del lavere umeeo, vedeado che anche l'

eggere stredele era stets

in alcun i pun ti spiaueto a scalpsllo sulla isw88a reccia, di meniareche il lestrics te delle via neu am eostituito de lestre sevrappasteel piano stradale

,ma era farmata dal tagl io erizzan tals delle stesse

mp0 , came i l tegl ia verticale vi faceve la veci sd il serviz io dimare di sostegeo del men te. Ed in alcun i punti si osserva pureil selea impresso sul la pietra dal lungo passaggie delle m eta,fette che anche si r iscon tra altrove, in am zi di altre antich s

strede lastr icata.Queste verso ch iamasi comunements Portel le, quas i fossa pic

cale parte di camunicazione eggi tra i l C iceleno e l'

Aqeilane, cd

in an tica tra gli Equ i ed i Sabin i. Ed iu fatti, giunti cola vi si

gode un inceetevale panorama ; quas i etfeaciati ad une loggia, siamm ira i l pittoresca passaggio che ofi

'

re il C iceleno, circandata daalti menti, frastagliata da soll t boscos i, vell i e vel lette, diesemi

es ta di gran nemsro di villaggi.E si noti che la st1e de aggi m ulattiere che passe per Por

tells, came seppi dal sig. Antonio C iaprini, er segratede corneuale di Fiamignene, delle gen ti dsl luago si seele ch iamers via

Salem , e de lara dices i pure che per quelle via si portava'

il

sale nel C iceleno.

Questa secolare tradizione ha nen piccolo valars in prepasito

poiché rafi'

en a l’

ipotesi che nn tempa le streda istasse endesse ad

innestars i alle Saleria propriemante dette, per fare in questo con

trade la stesso see servigio comm ercial s e strategico.Vera che chi giunge e Portslle e di le s' afl’

eccia sul C iceleno

e ne vede i peesi eesl al hasse sd in lantananza, epress da ago

mente a pensare che 11 in feeda dabba discendere, mol to piü sc

eeneidera di dovervi scendere con la m eta. Ma sa si fa i l segusn tesemplice sd esetto calealo, al le base di dati sicerissirni quali sonoquelli che si atl

'

rena la carte tapegrafiche delle S tate Maggiore,essia dsl R . Istituto geogrefico m i lite ra ita liano, si libera taste

d’

agn i du bbie a s’

assicure della peasibil itä. dall’

impresa.

Page 211: MI'I - Forgotten Books

210 u . n earceer r r

Can m szz'

ora di cemmina, semprs in sa lita, dal passe di Torredi Taglio si va ad A lzena, lecalitä. che resta a masse falda dsl mentedistreste nte el passe s ehe chiamesi Costa di Meets Fratta. Ivisi travane tra erdini di muraglione paligonale, sceuden ti a gre

dan i. l l prim c che e’

incontra, endende dal hasse in elta , cam

paste di nova file di mesai paligeni, che mggiungeno la totale al

tszza di m . lange m . 49, ma nel mau s ve n'

é en tratto cadeta.

I l essendo mono lunge s mens alte, paiché m isere m . 38 X

Vi en masse, il piü grande, delle lungh es za di m . sd il piüalte e di m . I l tan a muragl ione poi quasi tu tta disfatta ; neevan zano sale paahi blacchi campasti in des file, gli altr i sono direccati e dispsrsi per la eaata. Fre i l prima ed i l essendo muraglionevi e la distan za di m . 1 1 ; tra i l secoada ed il tan a di m.

E n el la spieeeto pih large, in quel le eicö aha intercede tra i lprima e essendo mure, vi a sotterra una cella circolare meravi

g110sa ch e cola segliene ehiemew Grotte del Cavaliew . Le paretse cempesta di cin que file di blocchi di varia grandezza, eallecatie pen te con tra 1’

in terne delle terra. Di sapra a chiusa de des soll

colossal i massi , lange ognune m . 3 a spessa cm . 55. In messe e

questi des massi vi a un tere da cui peeetreva le luce, largem . X di spassors. Tale cells. ha i l diametra di m .

il pevirn ento a in terrata , ende non es ne put) constatare la pro.fanditä

Cantin uande in tanto il eamm ino, passeta il taglic di Pertsl le,s dirigendom i verso l 'Aquilana, dabbo con fessare con dolore, che parquanta demenda sd indagin i abbie fette per quel le quas i deser teed inospital i contrade, nella ha saputo nö rin vene te che vi ascen

nassa al pros ieguo dell ' antica via. Bene spasso ho osservate pelseele n umerosi frammenti enepigrafi di laterizi, sd in ispecie ditagelan i dell

'

epesa romane ; he pure saputo ehe nella localite chiemeta Prata di 8. Lorenzo, nn tel Vita Basati di Granara, non hageari, rim ise in luce un an tica sepolcreta di umeti, che, al piano,

arena eoparti di tegolani. e, nall'

interne della costs , di sale terrae breccia ; ma altre e aid n ien ta altre mi a riuscito di sepers e

di vedere.

C f. Kappel Greven , Ec curu'

mu in the A bru u i (London 1 888) Vol. I

p. 2402 41.

Page 212: MI'I - Forgotten Books

am mou se nenne vu en orme 21 1

Nulledirn ena e case carte .che e treverse quelle lacalitü si s

semprs conservata u na in ferme streda, parte large e cemeda, parter idette a sentiero, per le quele dal passe degli Equ i od A aquiculani,am detta C iceleno, valiceeda 1

A ppen nin0, si eamunicata con la

vicin e papalazion i. E le s tesse configuraziane topegrafica dei luoghiebbastan za pianeggian ti nen renden el carte diflicile il passegg ioed u ne strada rotabile ehe, par le eentrade il C ampo, Prata di8. Loren zo, Masceturo, Cal ls cemuue, Pun slls, C asele di C alebresi,Cesetts di 8. Nicole, C ampo di Castiglians e le Pem racoe, pas

sassa sotto al pittoresce calls sormon tete de dire ta cestel le che,

come pen di zncch sra, si eleva in mam a al le pendici di des op

poste man tegne, e che ch iemaei Cas tigliaee, e de quell'

altipiena,

come l'

atteals strada rotabile ch e vi trans ita, scendesse poi nellavel le hagnate del l

'

A terne.

Infetti la disease pots va ever luege 1a dovs la cennata streda

pravinciale rotabile Aqu ile-Fiam ignano valica, presse C ast iglione,la montagna di Rocoa S . S tefano, e serpaggiandone le felde erian.

tale, la vie potsva dirigersi , nen gie verso Tarnimparte, ma versoVigl iano (Fistsrnae) ; tram ita passibila a percorrsrsi, benehé lange.

Ve us a part» un altro pur tra Vigliano e C astiglione, e dimolto piü breve. quello sich che par la eentreda A aqna£redda par«cerre l’atteale mulattiere, passende presse la locel ite detta Le C isterna, dove vuelsi che sergasse l

'

antica Fists rnae.Me questo tram ite sembram i che par la sea malte maggiare

bravita sie state passibilmente preferita dei R emani.E hanshö sie vera che un grande dislivello esista tra il val ico

del l'

A ppann ino al le eentrnda Fonts della Foruhetta (q. di m . 1 850

s. m .) a la lecalitb. Le C isterne (q. di m . 880) pure questo dislivelle di m . 470 ara superebile con una svilnppe stradale di circalan . 7, lange la aontreda A cqeefredda , ehe avrebbe eveto une pandenza fra i l 6 e 7

NA de fer meraviglie che oggi cola, come in tanti altri luoghimeutrmi, pai quali siame passeti per questo r icerche, non si trevivestigio alcuno dall 'en tice vie.

Una streda castreite in tsrreni canglamereti, brecciosi e franabil i, can rocca disgregabili , per l

'

eziene del le eeque che produ

sone gli smottamenti della parte a mente ehe heena rincalzata i lteglia stradale, e, par lungh i secoli, abbendaneta, sense che alcune

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212 N. un s rcar rr r

manetenzione resista& e ell'

opsre deleterie degli agen ti ah neafarici,deveva smmperire per necessite. A vveeu ta la riconfigumzien0 dellaeal lina prim itiva, r itornat i i bosch i a riveeürs le campagna, e sparita ogn i treecia di strada , rimanendo vis ibili i coli tagli in reecie

viva, cams quel le di Perts l le.In fetti non altr imenti si averificato su lla Saleria. Mentre nella

vel le di S igil la ne rastene un sere e sfidere i seceli colossali rupiin tercise, l ange i l hasse delle Meta , tra Col licell i e Torr ita é in vecescamparso egni vastigio di quelle via beneh é tante solidamenta

Ma che para la Caecilia fesse disease e Fisternas e di la fessaendete ad Am iternum non ede pars i in dubbia, peroh é es ne ofi

'

ra

une preva ineppugnehile i l pen te detto Nasceso, in quel di C iv ietatomassa, tra Fists rnae e l

'

an t ica Forul i, il quele, came altre volteho dimostrete attes ta , nella see nbicaziane e con la sea situaziane, che serviva appunte ad une strada che discendeva da Fistem ee s , diverse delle Saleria, andava pure ad Amiternem, stradache ben potsva essere le Caecil ia

Per nen lasciare poi nella inten tete, per queeta le mis debal iferza patevanm i permattere, a fine di riuscire alle scoperta delleveritä ; sastenuto della forte eenvinziöne delle esistenze en tampedi una via che sbeccava in questo eon treds per anders a passaresul datto vetusta pente Naseose, he volu ta altresi indagara es da

C litaruia a Fisternee in antica la vie avesse eveto altro tramitediverse dei suecennati. E 0081 ha pure percersa en altre alpestretracciata, ma can risul teto assolutements negative. Non pertenta

uti ls ferne menzions poichö magg iormen te ci canvince che il tramits piü poss ibile era il Portella-C astigl ione.

Adunque altre alle summsnzianate vie mulattiere per A cqeafrsdde havvene en

altra che de Vigliano cendeee pure al Ciceleno.Q uelle s pih lunge e m ens a Perts lle per poi scendere a Torre

di Taglio a S . Elpidie, qnesta a piü breve e candnee a Fiami

gnano e Petreila Salto, dava abbiamo lasciato gli avan zi dell 'entica strada.

Par hattere questo sentiero mulattiere bisogne andere verso

V. Persichetti, Viaggio ar chcelogico a lle Wa S a le r ia p. 56 a eg.

V. Parsi0hefii, op. cit. p. 189 .

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214 n . n es 1m m

passava pci detti tra punti, vie che, sense treppo erdimento, si petrsbba identificare con la Caecilia.

IV. D e l l e v e l l e d a l l ’ A t a r n e a l l e v e l l e d a l V am e n e .

M arche rintreeeiai gli avanz i della via Saleria 0 na studiei

il corsa su l ram o prin cipele delle mansia di Beats a quelle ad

Ma r tz’

s e sul ramo seeondario da Interaerium ad A mitarnern , arra

stai le m ia ricerche fine al l'

arriva a qnasta eittä, risarbeedorn i pre

ssgnir la in seguito Me are che la studie dal trem ite della via

C aecil ia m “

impeneva l'

obbligo di rintracciere i l vel ica dell'

A ppan

eine aecanneta dall'

anzitrescritte iscriziane (v. cap. I ) e ehe certamente rifarivasi ell

'

A ppennine orientale tra la velle del l'

A terna e

quel le del Vomane, ho prasagu ita la mia r icer_che al di le di Amitatuem . Le medesims castituiscono qu indi , es neu en eamplementa,

une centin naziene di carte del le indagin i tante su lla Caecilia quan tosu lla Saleria, le qua l i vie de Am itsrnem in poi nen piü si distinguevana in des divers i traeciati, me si riun ivano in un sale, nel

pih antica, in quello delle C aecilie. Leonde questo cepitela peö

eansiderarsi come di segu ito al mio praeadsn te levero sul corsa

Premesso sie, dire che quest'

antiea vie, giuuta ad Amitsrnum ,

nella can trede A re di Saturne proseguiva par le laes litä chiemate S . Antonino, Valle di 8. Isli, Passo dei Freti, dava de un

tel Garmine Cappione di 8. Vittorina, vecchio attentsnee, si ricardena esistenti i rudari di un ponticello, e le C ana, eve carte Bernardina Salvati di S . Lorenzo, enn i sono, r in venne dei grandi conciche adape in castreziene di fabbrica.

Delle Cena so ne perdano le trecee, ma esse farse andava,quas i rettilinse, e passere presse i villeggi di 8. Lorenzo 0 Cellemus ino, da dava, par le can trede Madonna del la Neve, Coeuruzzelae S caletts, rassn tando le falde orientale del mente Page, con una

selita malte arte ma molto breve, andava el verso tra i men ti Page0 Pistrita o Peeina, nella localitä eh iameta Taverne della C rocs.

Cf. Persichetti, op. cit. p. 142.

C i. Pareiöh0tti. op. cit. p. 188 .

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111.1.A m en u nenn vu en orm 215

Del verso, per le C apannells, can tinuave leggermente e selire

fine al le spartiacqes (rn . 1 800) nella can trede dstta Ponte di O svallecci. Da 11 incomincieve le disease verso la vel le dal Vomano.

11 trern ite adunque che percorreva la vie antica per regginegars 10 spartiacque ara di molto pie breve di quelle delle medem arotabile, s , evalgendasi esse sapra ripida costs in une plaga franosee sau re verena manutanzione, per 1

ineessante opera deleteria deiescoli, n

'

ö saamparsa ogn i treeeia.Peteve pure de Callemusina o del Passo dei Frati selire re

sentande la lac in ia dall ’0ppostomente Pistrita, lungo le felda dettePeeine, par dava tuttodi ascen de una rotabile in forte pendeuze,eine el Pants della Peeine, eve s

' innesta ell ‘adierne via NazionaleAqu ile-Terem0 . E sie che la vie vetuste fasse sel ita per l

'

una o

l'

altre treeeieto, esse avrebbe semprs eveto un corsa molto monolungo delle cennata via Nezionale.

Al di la del verso continue e menearne ogn i vestigie, per lunghichilometri d i eamm ine, a es per la stassa ragiene. poieh é, la vie

anti ca came la moderne , svilnppevasi lungo ls felda di costs mal teripida e traversate da frequenti hurroni. Nenpartan ta i l treeciatodelle strede an tica, nel la local ita datta Lama, e de suppors i nonmalte dissim ile de quelle dall ' odierne fine alle laes l itä che chiemas i C rocs a via, dava, enziché passers a sinistra sull a las ieiaorientale dal cells Feste, came la strade neave, passen invecee des tra, rasantenda la felda accidentals dal mente la Pianaga, ehes propagine del piü alte men te chiamata S . Fran co. Qu indi, dellacantrede C rocs a vie, le C aecil ia riprendeva il sea corsa piü direttae piü breve dell

attuala rotabile, e, sotto le costs di Maechia un ice,scendeva pel fasse di A equesen te ed andava e passers per la la.sel ita eva sorse il medisval e villeggie di Parcinara, er nen pitiesistente, s dava egg i , con i rudari di esse, sono risort i vari assel i , came quello di Cocaaeie e di altr i.

Tocceto Parcinara, la vie seandave quas i semprs m ttilinea fine

alle sottopoata vell e. E quasta un a ridenta pien ere, verdeggian tedi praterie, circondeta da eolline, che si disten de delle lacalitä ap

pellata S pifille fine al Passo delle Ca lcare. Nel tha lweg di questogran prato, di prapristh del cemuue di Pizzoli, detta Prata papelere, si he la grete sorpreee di vedsr riapparirs le vestigia della

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216 er. p eaarcm rrr r

Infett i per una lunghazza di bau 292 m . si veggono, e fiar

di terra, des file rettilinae e parallele di enorm i mass i di travertiuo, dis tan ti tra loro m . Qnsi blacchi, spargen ti delle create

erhose dal prato appena 1 0 o 1 5 cenfimstri, essendo nel rasto ri

mesti sepolti delle terra discssavi delle pressim 0 eolline, dette Costadelle Bafen ie, inceru inciane ed epparire dava le strade fiuive la

disease de Poreiuare e faceva le sea serve per preseguire poi in

rattifila lungo la pienure. Ess i sono elquante raazi, lavorati neipun ti di giunzione, non cementati e di vario dimen sion i. I piü

grandi mggiungauo la lenghezza di m . X a 70 di 1erghazza. Tutta le strede poi, cemprase le crepidin i, era large rn .

Data adunque i l traceiata della strada, le dispasizians dei

hlacch i bene al lineati, la lere grandezza, il mode com'

emne can

giun ti , si riconesco, a prime vista, che si a dinanz i a neu duhhi

ed eloqu enti tssümeei di nn '

opera remana. Le natur a stessa dellapietra ci dies pure ch ' essi vi sono stati trasportati , poiché la pietralecele e tette arenarie nem stre, tan te ehe quelle strede dei pestariche abitano quelle localite si seele chiamere la S trada della pietrabian che che meneva a Tera1no. La lerghezza poi a la struttura dellavie ei pertana e credere ch’

essa appartiene ad n n'

epaea anteriere

a quelle della Saleria. Invero tutte le vestigia ch’

abbi la fortunedi r inven ire di codsste celebrs vie tan te prim e ehe dope Antrodoco,endende verso S . Vittorine, hen ne dimastrate che la pietra usate

per esse erano see1pe11ato in tu tto ls faces s rettengolari ; laddave

la vestigia delle vie nella vel le di Parcinere ci mos trano uns ao

struzione intermedie tra la preistorica ciclopica (op us an tiquum

z'

ncer lum) e quelle e fileri rettangolari (op us quadr a tum isodomum) ,ch

é appunta le medes imo.costruzione del pen te Nasees0 . Inel tre le

Saleria eveva una pie large carraggiete, di m . m sntrs invecele lerghezza di quaste via minore, cerrispoudente a quelle dslverso di Pertsl le. Vera e ehe i l pen te Nescase (fame per farlo piüresisten te) s elquante piii large, e ciao di m . 5 , een m . dim reggieta , ma nu lladimeno, come netai altre volte an che lestrada ehe passava pel detto pen te, t1e C ollette ra e C ase, era piü

strette delle vicine Saleria. Adunque gli avanz i stradal i delle velledi Parcinara, del pente Nascoso e di Perts l le dovevano apparta«

O f. Persichetti, op. cit. p. 139 .

Page 219: MI'I - Forgotten Books

218 N . vm ree r rr r

bila lengheeza del le vie medesime stabilireme como capisaldi deltree0iato i penti certi nei qual i no abbiamo trovat i indiscutibilievaezi, e, como

'

penti estrem i , il detta pente Beide de una parte,

od A miternum dall’

altra.

O ra so tel i punti eorti, e eieé pente Beide - pente M ereetollopente Ladrano- C literuie - Petralla Salto - Portelle - penta Nesceso »

A miternum , si uniscona in linea rotta, si he une distanza di km. 63,

per i a r. m . 42 del Beide ad A mitarnum .

Ma poiché era impessihila tran sitare per una regione casi montuosa con un a strede rotabile piana e con tutti rettifil i, ed essendoinvece n n ’

assaluta necessitä eh'

eaea si fasse svilnppete can inevitabilicurve e rampa, per riuscira piü egevela, ne eensegee che la Casailie,sagnanda le configureaionemantane dei luogh i percors i, devetta everauna lunghez za maggiors di un a peroa rronze in linea retta.

Celeelando quindi la limgh ezza della via con la sea s inuosita;tenendo con te dell ’altezze dei val ichi de separare, demo pero dsls istema di fon are le pandenze che i R omen i area soliti di edotterapar abbreviera il eemmina, e prendenda la m isura su lla cennataasatta carte delle S tate Maggiore, ns r isulte che la probabile distenza dal pente Beide su l Venella al pente Marcatollo sul Toreneare di km. 1 0 del Mereatslle a S . S alvatore Maggiore km . 8

de S . Salvatore, per Vaeearsccia , al pen te Ladrone sul Salto km . 6

da questo e Capradosso km . 3 da Capradosso a Pertsl le km. 20

de Pertslle alle Fanta della Forchetta km . 9 del le detta fontsalle C istarn e, presse Vigl iano, km . 7 de questo luoga el pen teNeseoso km . 3 e de dstto pente ad A mitornum km . 9. In tutto

una lungh szza stradala di km . 75 , ngeali a r. m . 50. E so de

R ome el Beide cerreva una distanza di miglia 35, a dal Beide ed

A mitarnum di m igl ia 50, es eensegee che queste citte, per la vie

Caecil ia, el m in ima disteva de R ome m iglia 85 .

E non a casa ha detto per la vie Caecilia , poiché por la Seleria , che in pressirnitä. del Beide divergeva par anders e Beate ad

Interecriem , ara ben altre le distanze ab Urba alle stosso A mi

ternnm .

E note che per le Saleria si giungeva e questa eitte dope parcorss m . 8 1 e ciaom . 4 di mono che per quell

'

altre via ; a

Cf. Hamm 0. 1 . L. m p. 585.

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a rm en nm e v u cam era 219

neu potsva assere altrimenti dappoiche la Saleria percorreva unacempegna quas i tutta pianeggian te, tante lungo le velle hagnetadel torren te Ar iane prime di R ieti , quento dope, n ella velle delVelino, a neu incontreva che un sale vel ica da separare quelle diSelle di C om o, presse Fistarnee, mentre la C aecilia per correva un

tarran o monteoso, fresteglieta, can diverse altezze da vineera.

Non pertenta la vie C aecil ia, haueh é pie lange, abbe auch“

esse

la sea importanto ragiane di essara, imperocche afi’

riva alle capitale il venteggie eommerciala e strategisa di un

'

arteria che la por »

tere direttemente nel euere della regiana dagli A eqei ad A aqeicu«leei, o nel tempo istesso matter s queeti nella eandizione di potarssomm ersialm snte som enieere can gli Amits rn in i, Vestin i e Pican i,ad eceadere anche pi1‘1 solleeitamenta che con la Valer ie el Mar e

S uperum e ad S al inas.

Ineltre a de creders i che la vie C aec il ia sie. state piü an ticadel ramo delle Saleria Interesriemü m iternem , peiché gli avam.i

tettare es istenti delle Saleria tra An trodoco s S . Vittorino evidenM eu te dimost rano (sam e he eecsnnato nel procedente capitelo I ll )una eestruzione meno antica del pente Nasceso, appartenenta al le

Caecilia ; case she feei natare fin de quende rin traceiai il perearse

della SaleriaR itansndo adunque par vera che Amitornum fasse presse i l

miglie 85 delle vie C aecilia, sarahha anche vera che i l m . 98 si

trevava al di 111 del velica dell ' A ppennina, imperocche de Amiternum alle spertiecqeo corrono c irca km . 8 , corrispandsnti a circa5 m . r ., ende, con u na sel ita piü farzeta di quel le de11

'

ediem e

rotabile, v i si giungeva sol m . 90.

Per eenseguen za, il m . 98 si en abbe davuta in sontrere nei

press i dol le loselitä datta C asa del Paccete ; s so sale unsere nn

po'

rimausva al le via per ussira del le gelo dal Vomane, ne llad imeno esse aveva diggie passate quas i tutte le piü esceetuata gie.

geie dall 'A ppennino.Vera s ehe es i l miglie 98 cadava in pressim it5. della C asa

del P asseta, e Poggio Umbricchio non si m at he petu to trevareil milliario C IIII, paishé delle datta casa e questo passe carre una

distanze maggiors di sa le sei miglia. Me ede uoW si, de una parts ,

(1) es Persichetti‚ Op. sit. p. 140.

Page 221: MI'I - Forgotten Books

220 rs . n es 1cuer r r, arm en um n e en orme

ch’

ö incerto se il cennato mil liario sie stato ad’

ettivarnente collasata presse Poggio Umbricchio, 0 so v i sie stets trasportete ; dal

l’

altra s pure incerto so asso si riferisee alle misumziono dal tram ite della Caeci lia, od a quel le del la Saleria , me a piuttosto deeredersi che eppertanasse alle Saleria che fu, di carte, da Interecr ime ad Amiternem ceetruite pastariarmenta . E se queste sol

m . 8 1 giungeva presse tale sittä, precisaments sol C IIII perven ivaa Poggio Umbricchio. essendoc i tra A m itam nm o questo vil leggie

circa 23 m . r. di distan ze ; montre, per la vie Caecilia, avrebbedoveto inean trarsi presse el sus 1 08° m . E

_che il milliario C IIII

si riferisea appen te al le neava m isuraz ione della vie, dope le soetwz iona del nuevo summ suzienato ramo, c

' indues a crederla anchei l fette che essendo state ivi cal laceto sotto gl

'

imperetori Velente,

Valentiniene e Greziena, fu poste su lla via in u n'

epace assei posteriora alle eastruziane della C aecilia. Leonde le esisten za del dattam illiario a Poggio Umbricchio non este alle probebilo asettazee

delle nostre ergemen tazioui in ardine el perearse ed al le lunghezaadi tale autichiesima via.

Da questi fett i a relati ve consideraziani adunque amargache la strade an tica della quele abbiamo rinvenu ti sieu ri

aveuzi al pen te Mercatello presse Bosse Sin ibalda, e Capradessa,Petrelle-Selto, Perts lle, pente Naseeso e velle di Parcinara, benpotsva essen la vie Caecil ia.con grande seems suppas ta dal ch. Hülsen

,impsracche 0888, 00 0 tale perearrsnza, a ridosso di A mitern um ,

vel ieava 1' Appenn ino orientale appente presse el sea 98° m iglie,

como ad‘

arme la summanziouata iserizione riguardan te la datta via ;Le C aecilia de R ome ed Amitam um eveva une perear

renza pii1 lungo. delle S aleria.Ma, dope A m iteruum , force riguedagm ve la perduta brevitä

paiché mggiungem il Her e Had rz'

atz’

cum a Cas lrum neuem 0 ad

S al inas pih solleeitamenta che non i l ramo principels della Saleriaehe spingevesi fine ad A sculam a Castrum Tm ea tz

'

w m. Comen

que fasse para, la C aecil ia era semprs una via di malte impartenzestrategica o commereiele, e quindi ebbe reg10na di essars.

E mentre eoal a risnltate, so nen m' inguene, abhasten za dio

mastrete la aus. asistenza ed il sus perearse, rimen e ad angu rarsi

che al tre preeve unsere ne tarnina in less , e che la indagin i nas iene prosaguito piü altre, eine al mare.

Nrasant Peesrcrrer r r.

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222 A . scu ußn x

mater ia tan to importante quanto nuova ha dedica te le pagg. 1 781 79 del l’ opera sibata ed ha ripreso lo studio di quell i latifondiimperial i nel euo nuovo l ibro non meno eccellente The Cities and

B ishoprics of Phr ygia del quel e finora estate pubblicato il prim ovolum e diviso in due parti (Oxford 1 895 e C ompletan do gliappunti dati nella Historical Geograp lw sopra i demani impar ial i in As ia, agli qui tratta partioolarm ente di quel l

esteeo podereo meglio di quei tre poder i che si trovavano nel la val le del fiume

Lysis nel Sud-Ovest della Frigia (v. la carta topografioa nel pr ins ipio della prima parte di Cities and Bishopr ics an ) .

I . I l d em a n i o d' 0 rm e los. l l fiume Lysis traversa queldeman io e sbocca nel Ingo Ascan ia. C iö che il deman io della val ledel Medjenla per la nostra conoeeenza di latifondi african i, quel lodel la va11e del Lysis eper gli as iatici . Con esimia dottrina e splsn

dide oombinazioni i l ch. R amsay é arrivato a dare una storia diquel terreno apparten snte al la fam iglia imperiale Cities and B is/c.,

pag. Ne aveva gia segnato i dati prin cipali forn iti dal lsiscrizion i nella Geography pag. 1 73 s aeg.

E neoeasario di dare uno aguardo a quel lo che sappiamo intomo ai demani as iatici prima di entrare nella discussione dellanuova isorizions. In molti punti ho potuto eeguirs il ch. R amsay,pero in non poch i sono arrivato ad opin ion i diverse dalle one.

Com in ciamo da quel gruppo di tre n sal tus al S ud del lagoAscania di cu i 1' nno aveva i l suo oentro o sapoluogo a Tafen i ‚l

altro a R illana, il term a Haasam Pasha, tutti e tre luogh i situatinella valle del Lysia Quanto al la sto ria di quella regione i l Bam y

crede ehe sia stats. im ticamente deman io dei re di Pergamon (pagina 285) s poi passata ai Roman i sol l' ereditii pergam ena, deducendolo da quan to segus : Hierocles eviden temeute da

a quei demani i l nome : X wewp vh a dma X wgt'

a M uh a dcxa'

v. l ' edizione del Burckhardt pag. 25) cioö li atir ibuiace alla M ilyaß.O ra sappiamo da Polibio XXI I , 27, 1 0, che la Milyaa diventoproprieta pergamena sotto Eumene nel 1 90 a. Gr ., ed appun to quellaparte deman iale della Milyas e la piu vicina a Pergamon .

Plin io, trattando dalla provincia Galatia indica some confinedi quella provinc ia il tractus Cy llanicun (N. E . V. S . 1 47) ilquale seeondo il R amsay non pub m om altro che il demanio delLysis, posto al condue galatioo. B! vom she tractus furono chiamfl e

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L!BI LLO D“ CO LO N! D‘UN om mo W PI R IALB IN AS IA 223

le circonscrizioni demanial i contenen ti oiawuua pareoeh i sa ltus

(v. il mio libro die römischen Gr undher r scha/ten p. 62ma pure eertiss imo che in Plin io tr ac tus non ha quel valorstecnico ; agl i dies tr ac tus per significare una regione qnalnnqne(v. N. H. IV, 5 6 1 ; V,. 5 1 26 = conventus) .

C redendo she il tractas Cy llam'

cus sia uno di quei tractusdeman iali come li troviamo nell

'

A frica il R amsay stabilisoe che itra md &wm i condnctores) nominati asaieme con un Em ‘

reorro;

proomator) abbiano corrisposto a i m saltus, dei quali la ao

praintendenza com e pr oc. tr actus avrebbe avn to 1'

én lr gon og.

Quel l’

0pinione e non m eno fa lsa ehe l ’ in terpretazione dellaparela tr actus in Plinio: il prime errors ha t irato il R amsay al

Ecco quel documen ta importan tissimo per la conosoenza del

l'

amministrazione demaniale in As ia (v. C ities p.A ya ßr} T üxq tin dg Ummela ; a rit öt t (cioé naiv p v

im } 1 05 Jrj,u ov’

O eyql e'wv xai o

am ;gia g 2 vr io:g @a v0'

r eivqgm i T lfl69f0 ” Kl a vdc

on : in ! i n n gön ov Kg noßoü ov, 5712 n ea y

p a r e vn 5 v’

Aßa 6 xa'

w ou xa l’

A v9 ivov xa i w ehl iawog, 5113mo

0w r o'

äv ion'

Aßa o'

xéw ou xa3M rjr uiog .

dl;

Il fondamento della teei del R amsay, che dai tra conductoressi possano dednrre tre sa ltus , consiste nell

opin ione finora generalmente amm essa che un saltus abb ia avuto sempre u n conducior

solo. Pen) questa tes i non s ancora stata dimostrata ; anzi poesibile di dimoatrare la contrar ia, che nu softas oioé abbia avutoqualehe volta parecchi aflittaiuoli.

I colon i in fatti del sal ta3 Bur um’

tanus parlano d' un conduclorsolo (A llius Maximus) , ma nella unova iscrizione d

'

Heuch ir Mett ich(lex Manciana) i l regolam enh> ai riferisce a conductor es. E veroche nel la frase domini cu i conductor es vilicive eor um il plurale pub rignardare i diversi conductores che si euccedono, ma puöda tei anche ch e signifioh i u na societas condw iorum qnale la tro

viamo nel la lex m et.a Vipaacsnsis (comluctor socius actorve eine) .E dunque carte, che nn deman io pnö essere affittato anche a piü

d’

n oonductor , sid ehe dipendeva sen za dubbio dal l' estens ioneoseia dal va10 re dell

oggefio. Se pero dalla triade dei conductor anel l ' iscrizione sapra citata non si ricava son csrtezaa una tr iade

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224 m eennnm

di sattus , man ca d'

altra parte peroanche la prova che si r iferiscaad un deman io solo. Vediamo sid che si pn ö dedurre del la defin izione del p rocum tor

Se quel pr ocurator isses procurator lractus, come l‘

amm etts

i l R am say, i tre conductor es corrisponderebbero a im sa tten, ma

as iaprocur ator sal tux, i tra md 3 mea i costitu iscono u na societa e

corrispondono ad un sa ttus solo. E difatt i si puö dimoatra re che sitratta d

'

un procur ator saltata, non d'

un pr oc. tractus. I l procu ratere si chiama Kgi t öflovl og ; la man can za del nome e cognomerende certa la sun condizione di liberto, mentre i p rocura torestractus sono sempre persone del l ' ordins eques tre (v. Momm sen ,Hermes XV p. ciö she completamsn te in accordo sollsIoro alta sd importan te fun zione. 1 duo altr i procur atores del de'

mania Miliadiso pur avendo i tria nomiua possono es sere pr ocu rator es sa l tus, i qual i qualehe volta sono di eandizione libera.Ineltre é poce probabile che un p r ocur ator tr actus sia nom inatosu di u n documents perfettamen te locale, come 10 e l

’ iscriz ione dicui trattiamo. Ammettendo che C ribobu lo sia pr oc. tr actus non si

spiegherebbe in nessuna man iera 1° assen za del pr oc. sal tus. In .

somma tu tto nell ' iscrizione riguarda soltan to il dem an io d' O rmelos ,o C ritobnlo non pnö ess9 re altro ch e il procuratore di detto de‘

mania. In consegn snza i tra condztctor es appartengono non a tre

ma ad un deman io solo. E peroib srronea la conclusione del ch .Bam .

say che da quel testa sie da dedurre l ' esistsnza di tre demani. Vediamo ora ls altre case notevoli del l ' iscriz ione.

A nn ia Faustina é una disceudente dell a casa dell m peratoreAnn io Vera ; ende i l Bamsa_v ha dimostrato she per nn assolo i ldeman io appar tenn e a quella fam iglia imperiale (v. Cities p. 287-292e specia lmente lo stemma dei propr ietari p.

L'

iscrizions ci rivsla tu tt.a la gerarchia del personale del deman io d ' 0rmslos . Abbiamo anzitu tto il pr ocurator (in teqon og) i lquale con t itolo pieno si dove chiamare pr oc. sa ltus

Abbiamo inoltre tre n ea yp a r evr a i e tre yw0wr a i. Che cosasono i n ga yp a r w mt ? E vero che traducendo verbalm ente si an i

verebbe a sostitu ire al greco n ga yua t evfl fc il latino negotiator ,tradnzione che ha in contrato l ’

approvazione del ch. prof. O. Hirschfeld (S itm ageberi chte der A kademie 1 89 1 p. P en) dove maisi sarebbero trovati nei eattus ootali negatiatores Para invece

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226 A . w a r u m

Cities p. parole che corrispondono evidenhem ente al latinopepul us ossia plebs, come i coloni sono chiam ati in parecchi documen ti dai sa ltus african i (v. Gr undher r scha/len p. Sono go

vernati i colon i da n n a goriyw r i l quele assieme col p rocur a tor e

coi conductor es sts scr itto qualehe volta al principio del titolo com e

£n eivvgro; e'

: ri n qoé yor r og v. C ities p. 388118 ques to fa ttoper dimostrare che non ha n ien ta a che fare sol mag:

'

ster dei se

lon i african i , magistrato non governativo, cioé dato dal dom in us

satta s, ma eletto dal corpo cioé dal cemuue dei colon i. Percib a

ragione il Ramsay 1°

iden tifica coi p r aepositus . magistrato governativo dell ' epoca hasse, dato ai com un i ru ral i invece dell ' an t icomagister (oasia meglio dei magistr i) e che carattsrizza lo sv iluppodella central izzazione amm in islrativa del hasse impero, com e i cura tor es dati non soltanto a lle cittä , ma anche e forse primaai vici e conventus, non pero dal governo neutrale u m da quellodel n runicipio. al qnale erauo attribu it i quest i v il laggi (v. i m ieiscritti : sopra i comu n i m ral i nel Philologns LII I p. 646 , e soprai «conven tus civium romanor um Berl ino 1 892, p. IS a f

fatto nuevo ch e anche ai sa ltus fossero dati cotal i pr aepositi. Quan tovedo, le iscrizion i , nella quali troviamo questi n gociyom

'

s ; apparten

gone al principio del I I I secolo ( C ities p. 289 , Come i l pr a epositus, nei vici epagi apparisce pure i l pr aefectus, e ch i vorrätradu rre n goriywv con pr ae/ectus lo poträ [are tranqnillamente.

C redo che i l predscessore del n goa'

yw r sis state nei deman i asia.

tici il xaip a 91 ° 9. i l quale corrisponde pienamente ai magistr i ed

infatti nel deman io Gsta Kahn ; si trova n n tale xeiy a gxog Geo

gr ap hy p.Abbiamo trattato abhas tanza del l ' amrn iuistrazione dei xmgia

.e va drxd » ; renta a ricercam i l nome coi quele parvero appellatii deman i as iatici, come quel li afr ican i fu rono detti sa l tus , pr aedium .

[anders. Non mancano documenti. Nel l'

iscrizione citata , C ities p. 802,

nom in ato u n 0 ;oraßwr r}; r ain ru pi"

A l cm’

r or r o'

rww Tön e;

appellnto u n podere deman iale pure in uns iscrizione appartsnente

al deman io di Lagbe ( C ities p. 272 n } u n d r ön or

Assieme con r o'

n og occorre zweie r in un altro t itolo delle stessoluogo ( Cities p. 1 15[x]a t[ci 1 6zr ]or 31 10 0w1 5 [t30 5 zweie r .

X wgtor si tmvs pu re nella nuova iscrizione (l in . E imposaihile di dire se xmgt

'

or negl i altri titoli veglia dire deman io ov

Page 228: MI'I - Forgotten Books

r.reeu .o n er coroxr n‘

n s osm m o m en n u u r us .as ne 227

vom passe n ; e fette cars tteristic0 per la poce chiarezza dellaterm inologia giuridica 0 ammioiatrativa in greco , la confm ions del

centre di un circondar io sol ci rcondario, m entre in latino nessunomai avrebbe detto n n passe (vicus) pagns, e viceversa n n territorio rurale (pages) views . Quests con fnsione (v. gl i esempi inCities p. 1 32) non senza consog uenze per la nostra cenesoenza

del l ’ amm in istrazione dei sa ttus asiatici . Ved iamo pero se anchesenza l’n in te della term inologia si possa _

ar rivare a riconoscere ilvera. Esis te u n

’ iscr izione la qn ale definiscs il confins tra i l territorio della citta S agalassos e la xw

'

m; T vyßg mva aeäg N s’

gwm g

Kha miion Km'

o’

a ga ; I‘

eg‚u . ( C ities I In quel documen ts

invece del deman io , come si attenderebhe, s nom inato n n passe dsldeman io. La ragione pero si trova subito ammettendo che il de'

manio ahhia avu to, com e cen tre e sede amm in istrativa, uns. xaiy r; .O ra comprendiamo che cosa voglia dire ;u o

'

0w n j; t e3v n egi”

A l u

(" e r w'

m nv e nom inato cosi i l emzda ctor del deman io, del quelei l cap u t fu la xoiy.q

"

A ha 0' t og. O aserviamo 10 s tesso pure nei sa ltusdel l

'

A frica : i sattns di regeln porta no il nome d'

un s ims compresoentre i loro limiti , p. e. sattus B ur unitan us (v. C r undher r schc/Ienp. perehé in cotesto passe si trevava la mensa cioé i l ba reaudel deman io. Ho dimeatrato come pian piano il sa ltus sis state

r iguardato come terr itorio del suo vicus, ossia del passe principel stra i paes i s ituat i den tro i l sa ltas (v. C r 1mdh . p . 2 1 Cosi p. e.

si [lui coi chiam are i l dem an io d' un Am elie views A ur eti (Ce

smogr . R a ce/mas p. 1 51 Pinder). O ra non ci meraviglieremo piiitrovando u na term inazione tra u na cittä ed una xaip i; Ka io

a gog :

il sattas in r iguardato com e ter r itor ium vici Caesar is. Questo processo di cs ntral izzazione, cioé 1

'

iden tificarsi del territorio sol cen tredel territorio, consoguenza del carattere m nn icipale dell

' imperoR omano. Come i pagi delle provincie galliche diventavano territoridei loro centri (Pa r isii Par is) cesl i demanl si trasiormavanoin ter r itor ie r ici. E notissimo che gran parte dei com un i frances i portan o il nome di un peds re romano : Savigny é [a nders S abim

an as, Flen rac e[andus F lor iacas (v. Fus iel de Cou langes ‚ I a

stitu tions poi. de la Fr ance III p. 1

V. anche le bel le osserr azioni ch e su qnel la tras l'

ormazione del virus

Cam r ia in cittä fa il Pelham (l. c. p.

Page 229: MI'I - Forgotten Books

228 a . scenr r ss

Nel la n nova iscr izione i colon i si chiamano. r ivolgen dos i aloI'

imperatore, zweie r ri; rs’

cegor la quale frase si devrä t radu rreviews vester , sicché i l virus un eomnn e, ed invece d i viea n i siput) ben issimo dire vicus, come l

'

insiem s dei mun icipa tes si dies

civitas, mzm icipium invece la traduzione sattus va ter » sarebbedsl tu tto sbagliata , il vocabolo sa tts non essendo punto voca boloper eos

'

i dire mun icipale Coneludiamo dunque che i l sa ltus cometerritorio in greeo si dies xwgiov (s fr. Hierokles : zweier M t l v a dex ci) ,m en trs come cemuue dei eoloni si dies z eigt :; ossia zweie r (nel sen se

personale della parola) . Nel prime sense xwgia corr isponde al la tino

praeziium (xwgicc M el . p r a edia M it ) , nel seeondo al latino vicus .

Con tutto questo non conosciam o aneora il nom s par licolare

dei tre sa itas del la Milinde. C i para che il J :}uog’

O ey rghe'

w r (0100

i colon i ’

O euql s ig) comparato coi r u'

w m ei"

A l a d t u r

r o'

: rw r permetta a congetturare che quel sattus si sie chiam a ton i ru pi

"

0wu gho r zweier (ossia ei er .’

0 . «im»

A ecertata l'

es istenea d'

un saltus coi centre in ”

O ggrql og , ve

diamo se eeuosciamo ancora altri sattus nella velle del Lysis .

Dal „rä tiwn j; t oiv ru pi"

A l rm '

r ov r äu me (C ities p. 307) e daici s

'

r'

A héo’

rqr n agaq>vla xiw r (sed. dobbiamo dedurm

l’

esistenza d‘

un altro dem an io eol cen tre in Alastes. Quests citta si

trova a e. 20 kilometri a Nord-Eat di Oran tes (v. la car ta al pr incipiodel I volume di C ities a nd Bishopr ics e la discussione p.

Dal fette ehe nella Notitia ep iscopor um dell'

anno 458 e piü

tardi proprio 1a dove si sapetterehhe nel la lis ts i l nome di O lhasadei demaui in questions , si trova i l nome di u na citta [Ia

dr iana i l R amsay ( C ities p . 284) con ogn i probabilita eonclude

che quei demani nal V secelo sinne stati chiamati Hadm'

ana

i l ch e vuol dire «p ra edia Hadr iana Ho parlato di tali nom icomposti di un aggett ivo s del vocabolo pr aedia nelle G mudher r

schaften p. 129. Con ragioue i l R amsay combina quel nums de‘

m an iale colla lex Il adr iana in vigore sni sattus della valle dslBagradas. Ecco u n nuevo documen to della grande riorgauizzaz ione

dei demani inaugurata da Adriano !Avendo tratta te ahhnstanza dsl deman io nella vallata del Lysis

coi dus centr i O rmelos e Alastes, vsdiamo era i documen ti rignardanti altri sa ttus asiatici.

I l . Gib y r a . Non abbiamo h isogne di camm inare molto, giscohé nn dem an io imperiale si trova presse C ibyra , come l

'

attestano

Page 231: MI'I - Forgotten Books

230 s . sce uu ax

IV. T ym h r i a n e s 9 e s. C inquem igl ia inglesi al Sud—Great del

lage Asca n ia iu trovata u na pietra ch e determ ine il con hue tra i lvicus Caesar is Tymh rianaesos e le cittä di Sagalassos . E pu hh li»

es ta n ell’

opera Cities p. 336 6 dies : 0 J a? p äv s’

e dating? sin n l'

a ya

l a 0'o’

s‘

w v r d 63 i n ägrä r egé xei;u ; g T vyßera vamo‘

oö N e’

qw r c ; Kl a v

Jiev Ka id a gog I eßao"r oii I

ee,u om xoö Ne deduce il R amsay che

la regione ad Est del lego sie state territorio di S aga lessos‚ men tre

la par te oceidsn tal s apparteneva al deman io imperiale. Conesciamogie altri sim il i termini ter r itor ia les poeti sul confin e d’

un e

cittä s d’

un deman io (v. Gr em dher r scha/ten p . 4 1 . 137) e di u naltro cippe term inale appartenen te a l demanio della velle del '

I‘em °

hrogios tratteropiü sotto. Ho accen nato di sopra al fette notevole,che in Asia invece del sattes, eieé del terr itor io deman iale, sie n e.

m inato iu tel i cas i piu ttos to i l passe prin cipels del saltus.C redo il R amsay ehe quelle xa5p r; Tymhrianassos sie state non a

Bener dove fu trevata la pietra,ma a Eyinesh dove furono trovati moltipiir docum enti , che vi aecennano ad un cen tre importante (p.

O r tu tta la regione e S ud del lego di A seania [in a Lagbestate dimos trato deman io imperiale. In Hierocles (68 1 , 6) si trova

in quel le pa rti xn }y a M a ?qu a vormöl emgh la Oitlä M a l’qn a

r mir'

roh g. Ne eonclude i l R am sey (p. 323) ehe Tymh rienassos ahhia

camh iato sotto Massim iano i l suo nome in quello d i Maxim ianopoliscome i l deman io d ' O rmslos ricevette i l nome di Hadm

'

aaa (v. sopra) .E probabile ehe quel deman io d i Tvmh rianassos abh ia confinate

con quel le di O rmelos.V. B in d e ion (v. Geogr aphy p. 1 72 s 1 77. C ities p.

L‘

esisténza di quel deman io conosciamo pure de un cippe terin inale, non seritto in greco, ma in latino, siccome provea ien te dau ns term inazione u n ilaterale, s ich nen fette per cooperazions d

'

un

cemuue greeo e l' imperatore, ma essgnita per inizietive del l

'

am

m inistrazioue deman iale. Porta le stessa isorizione di quel term ineefricano rieordato di sepra, s ich fin is Caesar is n (ostr i) . Era colleceto a Baradis pech e m iglia distants della punta Nord del lage.

Nelle Notitiae epzscopo-r am qu el deman io ch iew ato r d B ir dm ov

Ferse quel nome fu cemhiato piü ta rdi in Eudoxiop01is

(r . C ities p . ehe sarebbe un nuevo esempio d '

un news irn

periale dato ad un deman io imperiale. A ppartieue forse a quel de.m an io i l n eociyw l ' p r aepositrrs) d

'

u ne iscriz ione troveta in quelleparti e eitate del R amse_v (Geogr . p. C onsiderando, che come

Page 232: MI'I - Forgotten Books

u nn .m n u r w en n n'

r r< n u nme m er:m u .c n n eu 28 1

e S ud cosi pure a Nord del lego di Ascan ia é sta te eonateteh la

propriete deman ia le, permesso di credere che il detto lego sie

s tate i l cen tre d ‘

un immense oompleseo d i sul /a s , quele troviam oin A fr ica nella velle del Begrades.

VI. D i p ot am on (e S ud di Philomelium nel S ud-Bet del laFr igie (v. Geogr aphy p. C i rivela il neme di quel poder e leNet. epe

'

soopom m e un ögogpü a ä (sa llua r z'

a s) nom inato in un de

cumen to t roveto a Kara —Agle presse l'

an tica Hadrienopolis (e Norddi Philomel ium ) .

VI I. Esisteva pure u n deman io tra Prym nesses e Dooimimn

(Geogr aphy p. 00 1 neme xb jpo ; fumh'

) oss ia A ugustopolis.itom de u n o

'

pu n f; ed un xl r}eog : rolm xä; (Hierooles677. ciö ch e equ ivarrebbe e /mzd us sa l luens is 9 fanden ur ban us ,

come vuole il R em sey ( C eogr . p. S i eonosee forse di quel demen io nu y a6 0m r rj; ed i l xo$y a gzog da un

iscriziene in euere del comunedi Nacolea (v. I nserizione Jou r na l of Hell. S h ui. VII I p. A n

gust0polis fu ch iemete pr ima G s r'a xa$y r; vz'

cus Caesar is (v. i lluogo citato in Geogr . p.

VII I. C i reste ore di pa rlare del dem an io nella vel le del Tembrogios el quele appertiene le n uova iscrizione. Abbiamo di quelsa ltus i seguen ti documen ti

I ) C . I . I.. III, 7002 : a un merizione Ietina proven iente deApia : D iony sia A ug. disp(ensa tor i) A eh

'

us Thr oph imus amico

2) C . I . I.. I I I , 7004 del la steeee regione : p]er A pz'

r ium

Pau la'

nnm‚ procu r (a lore) S eptembr (e) A ug(uel i) lib(er lo) E evi

dente ehe quelle iscrizione si deve r iferi re ed u ne terminezione

fette sotto il p rocur a tor A ug . l ib. S ep tember . September fu prom r a lor sal lus. S econdo il R emsey ( Cities p. 6 15) quel t itolo dell.nisce il lim ite Nord del sal lus. Le provenieuze del l

'

epigrefe disa ll ua r z

'

us ) de Gumq ei fom i9% il

men o per defin ire il l im ito sud del demanio (v. R emsey , Citiesp. Un terzo pnu te é fissato delle nuova epigmfe di Yapuldjanpos te tra Altyn —Te3h e le cittä Sea. Quento el neme di quel territorio Hierocles (p. 7) note tra. Apie, Preipenissoe e Kotiaiouun distretto E zidoxla ; mentre Constantinus Porph y rogennetußl'

appelle Tembr iou (v. R am sey, Geogr . p.Feccio seguire

'

ore le nuove iscr izione come e state copieta.

dell ‘ editom inglese, pero colle m ie proprie restituzion i. Quelle proposte del l’ editore f ulgono nssa i poce. Le lettere poste tra

Page 233: MI'I - Forgotten Books

A . 8C B C L'

I'

EX

sono distrutte sulla lapide ; sone notete cos‘

1 pure le restitu z ionialle fine delle l inee. sign ifiee che lettere sono state em endate de m e ; quelle delle lapide si trevano nel l

'

annota lz'

o cn'

tz'

c a .

Le correzioni nel teste la tino sono stampa te in lettere corsive. Lettere di lettera ineerte sono notete ool punto di sotto (q ) .

14y a 0 1} T v'

x r,Imp. C aes . M . [In t. P ]bil[ippus A ug.] et [M . Ju l. P h ilippu]s

M . A n[relio Eg lccto2. per] Didym um A IHHW GEN ER VM : Proco[n jsu l E G persper te [ide eorum qn ae

ün

u

«IC.

1 1 .

16.

1 7.

1 80

bis, na

qu i[[dj] iu iu riose geraten ed sollir itudinem suam revocabit » . XA ] .

(g Am priregt Ka io rrpc M .

'

loviüy 4*i l ifi fl tp t öosßu

sfit vzt r'

o rß. x[n i M .

'

10 v1 h;

d ul ie rup 3m qw m m'

np Ka la n pc déqm ; a«pu‘

.Jv'

pqh'

ov'

Ey l ix r[eo v

'

n äg r oä xon

vor? wir'

.49rcy om;möv n apeürwr :m i ;»rmpyair t m

v dy u £pwr ‚ [n gwßeia ; y ; y oy r'

r g ;

rr

'

vg Jviu ov xoar a[[ö T]]o l l ft eaw iw £ ot; r eör wir n ur? é pvy r'

a r n im m den? T . O )Z[tJ :Ju

'

p ovo 0 Q

o rgan ww v 2) "“ V IW ( V ( M ; y :m np :wm roa; ".q xm porg, s naeßr

'a[m r nr m r

n o'

r a r oc I n?» n w'

n or ä ßn d iil mv, fipqu ov m l y a l r_vdw ( Gr ‚:lr'

ov dl a ;{oy e'

va w : l o

w;pr'

a ; xml J wa ew y rär n r[n ]nqu ér aw _a e'

r or 1}y ef; JU o

l gm t [u3} t‘ ( [ur vzé am'

i uw

xm er5# r m'

azm r t ; r r;'

r de n ‚

v v'

lu r n pmm'

; oy rv m i drx a z'

ov n }‚form; in t ov roc; N (5 3) Kurpr

'

oy vy érego v £oy f r f&pww r[ov n a l

y o; olo'

xl r po; of xm mps ry a r rc; x«l y t u oy sr ot f r}; vp r réga ; [ßeqßez'

rrg di e

osroy eö a dä ” d er? re «l ay er m i n a grc w aoy eße m‘

t’xeu uw o[v ;

'

qxtd t n ( idi e t W

a ioy 5<pil u . (5 4) .‘leu äy u oc y n‘

g vergeb en e; xa i _u a'

re n a ar? o rp«m'

[91 0 0 „w ir ; rw en w

'n ore

"r i n rrßdy n; u

m

goy t v a l l d rpm r a w„u n rn _u«xrrgrw u it aw xm pw y m e’

Cova c y rcp wa r?; a l 11 3qro

'

J n nw m w xl mrr n agrrh u n«von ß; m ; Ärwqogov; o[dor ; ‚n gw e

’n J?

u u3m c xm l Jur n am a re3v n govp iv rwv x[rrr]u‘

u }v fl oh » [Inm a agu m or"

1 6 t'

1 9 . pm ?“ vr?c Ät [w äeovc Maß; «im ;

20. 397 9 9 739 5 ; äqw n ir r s ; m i t od; äpe räg a ; ßor'

z'

v [t oly u'

ir tß n ? M e'

rrer

22.

28.

24.

25.

26.

27.

29 .

80 0

32.

34.

a r’r of; n a pa n p«

'

a n vm y am ?. a vrß«iva o[ä u ? r n; 6n a rim i‘

; r

o u é drx r?a flm dra a scoy i r ov ; ru pi air «'

n’

7}y r

v Ey pm}v8 r d £ o'

r,

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v En app v J m°

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r o; am ?. Sa w; m spi rov'

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vn : «Q nee “hello cenp1exi esfi[s°

u t ex am inr t praeshh'

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qui operam ne qnerel l[n Icons sit » .

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En m h} oe» ooJiw élu e?v t rw'

r r ; 1 €y ér n o,ovpߣ

fit)e di r}y a ; m m t r y a'

y po u r'

a r t d pn } orpu [l o'

pßva n a pm pcfaa eo.9 a z d ; n ; v

n evßa w ä[r ]rwv n r niv xm l a rpm nor n ew rp m; [n a pä 1 6 J a nua r , 371 6q0

‘rim ? t oi» Ka ra«pm voiv oJ mi r v; or m r};u i; c vvt

'

ßqu'

io t t t oo‘

; xa pn

n m eé ]axecß«e m i m zo»pr'

a épqp ova[ß]m m m r

t d i ou n a g« r[w y Er ]Jou xw m vvt [w .u or ow a l l e? am :

(piccole leit et e neu leggil>ili)

Page 235: MI'I - Forgotten Books

234 a scum.r n rc

ha fette la suppl ica in neme dei r icani o porciö i l rescritto imperiale e diretto a lui anziehé ai vioan i stessi. Abbiamo por fortuua un altre documouto ch e non soltan to e delle stesse opeca. me

che tratta di un argomen to portottzm on to sim ile : e la grande iscri«zione di S c a ptop e r on o (v. Zeitsch r ift der S av tgnysti/

tung

] techtsgesctr. X II p. 13 una buoua combinaziouo quelle di pete rpamgonaro tra loro questi due documen ti analoghi nella ferme o

nella sestauze. Der reruo dere piü sotto altro prove di tale coinci'

donza‚ ci beste per era di peregonare gl i indirizzi dolle epistole imperiel i centouute uelle duo iscrizion i. Noll 'osemplare di Seaptomrone

1' imperatore scrire va

'

cam'

e per Py r r um m z‘

titem compossesse

r em c ioé ai vican i, non alle persone ehe aveva porteto quel l ibel lo al l

'

imporatore. Nella n uevo. iscrizione i duo imperatori si rivolgono soltanto al mandatario dei r ieaui peroh é egl i he redatto lasupplice rta A der;l iov Mi spiego ques t& difl'erouza col l' ipotesi che M. A u rolius Eeloctus sie state il pr aepesitus

n goäywv ) dei vican i ; so ei fosso state semplice dologa to. nöavesse scritto la supplica , gl i imperator i non si sarebbero rivolti a luiinvece ai vicaui. moutro como p raepesz

'

tus, como magiatrato go

vornativo esse aveva l ' obbligo di corrispondero nel l‘ in teresse dei

viean i a lui soggetti o a lui si dovova indirizzem la risposta impet iole. Gli imperatori indirizzaveuo i loro rescritti sempre ai eu

pedori di quelle persone che erauo l'

eggotte della supplica e del

rescritto od e quell i stess i solamen te nel case che non avessoro su«

poriori oss ia m agistreü. Cosi in atl‘

ari mu nicipal i i l rescritto si dirigo ai magistrati mun icipal i i qual i da pa rte lern aveveuo fette

la suppl ice in reppreeeuten ze del cemuu e (v. gli esempi di teli rescritti nel Bruns , I

'

on tes') p. 240 S e pero un corte numoro

di persone che non form ar ane u n cemuue cioé u n cerpus rodi«

gevauo i l libollo, l' imperatore rescrivor a lern rivolgendm i a quelle

persone che gli aveva dato il libello. Cosi i l rescritto in favoro deicoton i sal tus Bur un ttam

’ porte 1° indin'

zzo: L ur z'

e l .zwu tte (il quelee a r a te

'

0ntbus et n emine atier um (cioé cetenor um) sicr hé queicetam

'

non aveveuo magistrate ordinario. S ulla stesse mauiera e redatte la corrispondeuze tra gl i S cepteparen i o l

imperatero Gordiano.Auteri del libello sone i vicaui stossi, che incericeno dolle transm issiouo dolle l ettera il eonvtcmms o eem;mssessor Pin e. Invero inostri r ieaui del deman io Terubrion sone mppreseuta ti da A m elie

Page 236: MI'I - Forgotten Books

u aeu .o um conom o‘

ux na m e m eeeu r e .ssu. 235

Eclocto i l quele per questo dere essoro cons idorato come lore cepee fuuzionario ger ernatir e (n poéyew ) .

L'

argom nto del rescritto imporiale al principio del la nostre

iscriziouo chia re : gli imperatori avvertono A m el ie Eclocte ehe

hanne incericeto dolle inch ioete del case i l precO usole dolle preriucia As ia. Mono chiaro sono le parolo stosso di quel rescritto.

E evidente ch e lo parolo s ad sottz'

cz'

tzcdin em suam r evoca[b]itsi riferisceue al proconsu l nom inato n ella linea precedeute. Esistopure un rescr itto del l ' im peratore A lessandro Sororo dell

auno 224

(L. 1 C . 8, 52) nel quele si ritrova la stesse formula : ne qu r'

d

con tr a langem eensu etuä nem fia t , ad s ott z'

c z'

t u d t n em s e em

r ev ec a b i t pr aeses p revtneiae E oorto por quoll’

analogie che

r'

nz'

urz'

ese gera tur’

dipondo de un ne che h isogn e restituire nellalacuna della l inea 2.

S i rede pure che Q V IA dere ossere corrotto in Q VID . R esta

ad omondaro la prima parte del rescri tto. P er sp ecta fide eor um

qua e [a ttegas] ha sense condiziouele st [Idee com m . . per

speele ere'

t ; r . altri esempi d i tale olausole in Brissonius, de fermal te p. 294 p. e. si a ttega tiom

'

bust tu ts fidem. adesse perspe

.r er z'

t in L. 3 C . 10 Quests. fraso si riferiseo al procousole

il quele nel case nom rnative r evocabit) dere esaero state nomi

nete prima . Bisogua porciö omenda ro . C in PR O

C O N SVL o lasciaro de parte le lettere oscuro che seguouo. S i pub

qu indi rostituiro con ogn i cortezze la fraso: p roconsul per specta

[id e eor am quae [a ltegas. ne]'

qm[d t'

n izrr z'

ose ger atu r ad sol

tz'

ce'

tudteem seem r eeeeabz'

t

La seconds ditficoltä sono lo parolo che procedouo, dove carte

l’

accnsotive Di'

dymum gener um. Mi pero code che PER . si

dove corroggoro PER por avoro una proposiziouo che regga l ' accu«satir e e tutto va ben iss imo supponondo che gli imperator i abbianofette perveuire la lero risposta per Didymum che eridoutemente e

il milita ro nom inato come ambasciatore di Eclecte sulla l ineaCool scrive Gordieno vteam

'

s per Py r r am m ilitem u .

E da notero come i l rescritto sie. sta te pos te non al le fine del

l ibello dei coloui, come sarobbe state rogolaro, ma el principie. Daquesto fette molto singolare non si dove coucludoro ehe sie sta te cools uche nel decumon te or iginale ; o piuttosto probabile che i colon iabbiauo vol nte dere u n poste di proforouza al l

'

epistola d egli impe«

Page 237: MI'I - Forgotten Books

286 A . scu ur.r ex

retori che stava quele subscr ip tz'

o alle fin e del loro libel lo comein tutti i documen ti s imili .

A l le fine del rescritto dietro di R EVO C A VIT si vedouo aucora

duo lettere Xfi» cioé Ka e, lo qual i non saproi spiegare. Potrebbedersi ehe sie una note di cancol loria.

I l rescri tto e state fette tra dope C risto perch é i l giovaue Filippo uell

'

an uo ricevette i l titolo A u e

gustus che qu i neu ports aneera (r . S chiller Item. Ka iser .: ez'

t I

p.

(5 Sog ue i l l ibello di Am el ie Eclecto. Esso com incia col

l‘ indirizzo o coi neme del m ittente. B isogna cousta ta re line 3. che

parola si ostoude quelle p r aescr tptz'

o. S i potrebbe credere che w ir

li_u et e'

pwv appartenga al l ibello o che la pr aeser iptie finisce con

yswpyuiv ; ma ciö impossibile perché evideu temento il sogno d '

in

torpuuziouo nella linea 8, dope i l quele iuoltro si he uno spaziolibero , ch iudo la form ula introduttiva. Bisogua coufossaro che invecedi yemgyröv u 5v öy sr s

'

gmv si aspettorobbo nella formula d‘

indirizzo

yewgyoi r 1 0 5 Ka f0'

apo; perché A m elie Eclocto par la del suo co«

muu ocomo di torza persone. Non si puö constataro che ques to difettodi sintassi , che del roste si spiega facilmeuto. d ie) . e rpa u air ev

si dere r iferiro al portat'ore della lettera di M . A uro1io Eclecto, che

troviamo pur e nom inato como portatore della rispos ta imperia nel

rescritto precodonto per D idymum gener um Era un mi

l ita ro com e P in e. i l m andatar ie di Scepteperone. Lo lettere TO Ydovouo spotta ro el neme di questo m il ita re (T . 0 6 . neu pe

rs

sono essoro l'

erticolo. l l m il itare si ohiamb dunque T . 0 6 d i

du; rog. I gen itivi dei nom i uollo lin. 6 o 7 neu dipendono della

proposizi0ue n eed como A rlgr; l too’

Ex l s'

x f ov, porcbé la lettera

fette da A m elie solo, non dagli abitan ti del cem uue : altrimentigl i imperatori avrebbero risposto non A ur etie Eclecte m a vi

cam‘

s Bisegue porciö suppliro uu'

altra prepesizieuo la quele der eessore : ön äg, facoudo Aurel io l

’ interesse dei suoi sottoposti, i r icen i e colen i. Le lettere NO Y del prin cipie del le linea 6 feunoparte della parolo m roö, como lo dimostra i l fette che la stessa

parolo ricorro nella lin . 7. Abbiamo dunque un n eocvöv 349a 70 vqvo5v n a pot

x eov xa i yeeepyeiv m ir räuere'

pw v (ciaow ir ilche in l atino corriopouderobbo a cen vm tas (sivo r espuMica ) A r agem w r um z

nquilinomm et cetonor nm t‘

acsa r z‘

8 n . T a5r n‘

v

;rs rs'

Page 239: MI'I - Forgotten Books

238 ‚i . sen uvm s

difl’

erenze sie state puramente nom inale senie accorgersi ch e pre4prie quel luego che perle. d

u ne identitä p a r t i c o l a r e delle dueclessi (L. 13, C . l l , 48 , sepre) ne rivele ch ieremente le difl

'

e

renze g e n e r a le . Ferse le isc riz ion i, al le qual i dobbieme gie tan ter ivelazion i in mete rie agrarie riseh iereranne n n giorno pure questopun te escnre. E peceete che nel la lex M anciene, nel la quele pu resi per la di inquilin e! (SS 1 7 e 1 9 della m ia ed iz ione) proprie questnpa rte sie. perfettmn ente in in telligibile.

Quento el l‘

etimelegie del vocabolo z'

nqu i!ieus seppieme beneche sign ifice i l fitteinle d

'

une case men tre i l colon us be in efiitte

u n tondo. Quelle diderenza e ebbaste nze ch ieremen te espresse in

L. 25 g 1 D . lee. cend. ( 1 9 , 2) co!one [n d e! inquiline Imbita re

l icea ! Appartiene pereib 1' inqu il ine ad un pr aedium u rba n um ,

i l eelone el pr aedium r us l icum. P arc che per questo le His nel sue

bel l ibre (D ie Domänen der r öm. Ka iserzei! p. 89) abbia espresse

l’

epiniene senza peror iferirsi el luego sopre citete ch e gl iinqu ilin i siene stati art igian i. laddove i celen i tu ono contad in i.Quests. distinv.iene eerr ispende ben issimo al sense prim itive dellaperela perché gli artigian i abitano nel la case del fende senze

ever e che fere cell'

egriceltnre ; m a nen m i pare ehe sie uguel

mente in ecoerdo eel sense che quel vocabolo h e nelle fenti giuridiche delle hasse epeee, nelle qual i gli inqai!in i paieno essere

contadin i come i colon i. Sembre che il Weber (R öm. A grargeschieh te

p. 257 , nein in fine) sie del le stesse avviso.L '

iden titä del greee rra’

pm xo; coi latino inquilins netis

sime ; lo ete<se vele per yeeegyög e eo!onus. Come qui colen i ed

z'

nquilirzi, troviamo nel l'

interessante rescritto dell ’ imperatore Giustine (B u ll. Corn Hell. 1 893 p . 50 1 ) eo!en i ve! adser z

'

piicii, iqual i nel la parte grece dell

'

epistele imper iale son detti ym gyoi m ie’

rm o'

yeaqer

E nuevo l ' eth nieeu dei celen i : '

Aqa yevgvm'

. Le lettere N O Yche precedono i l gen itive '

A ga ye r gveir n a gm'

m p m i yemqya3v

pero che si devone restitnire in [xm] r oiv. In questo case gli figu

yom; vot devrebbero essere gli abita tor i d’

un distrette een pareoch i

paesi colon ici ch e avrebbero fermete i l xm röv r a3'

zr 24. x n rm'

xw r

m i ym gyair n . Tel i xe nd essie federazion i di divers i comun i sitrevene Sp8880 in A sia. C lio soltanto il xorr ör 1 0 5

'

n a l e'

wv m

dfov (Cities p. 1 42) che si trere assieme een tre d rf‚u m in n n’

iseri

Page 240: MI'I - Forgotten Books

n annt e es : oor.o> u n'

ux n sm s re m ns em .s m s em 239

ziene. Pure i l t x0W ör 1 0 5'

l’

. m ätom censistere in pa cconi v illeggi(x03pm ) (v. C ities p. Questo distrette A reguene, del quele gl iabitan ti formevene nn xow o

r dere essere i l sa ltns con d ivers i vici.E caratteristice per 1

'Asie m inore che i celen i formene u n

xam a'

r, mentre in Africa i celen i si dicono celen i (piebs) sa !!us ‚

difl°

erenze che dimostra ques to sie. state svilnppete nell'

A sia le vita

mun icipale. He accen nate gie prime ed altre preve di questo fenemene d

u n deman io ergen izzete come terr itor io municipeleComizi O rme!enses) .

Al pr in cipie della lin. 7 si vedene le lettere A NH, segne i l gen itive Jrjy ov xm veö [T ja t ea r ai r I m ;vai r . L

'

editore he restituito conregiene [da n ]airg. Non e

'

é dubbie che le spese ch e p0gare i l J:}p o;am reg Tor sm vaiv Zorpm3r sono quel le dell ’embesciete di Eclecte ;h isogne qu indi suppl ire tre üy en

'

n e Ja rr[dvg] . qualehe cesecom e n gerfßer

a g yevey e'

rqg. Tele supplemen te r ichiesto delle perelaJa n d rg; e cenferm ete della fra—m: did T . O ö . . e rqa m är ov. 11

fette che le spese d'

un’

embasciete sono e ceriee di un cemune vieino e cesi nuevo come interessan te. C i sembre che i peveri celeni,i qual i qui come nel l ibello burun itene si dipingono siccome genterezze (a

ryqom'

a v lin . 28) e sefl'

eren te, non erauo cepeci di sesteonere de lere l

'

e grendi spese d '

une tale m iss ione. C he le ambasciatedi questo genere cestassere somme enorm i é netissime : la fl gedßs i

'

a

fu nelle citte dell 'A s ie sotto l ’ impero R omano un mwms e l'

eg

gette specials delle m un ificenza dei cittadin i riech i (r . M enadier,de r ebus Ep hesior um p.

II neme del pr ime cem uue. si der e correggere in [i sa u ör ed

ossere r iferito alle cittit (ess ie xuiy a; ) Tot r oia che si treva in quel leparti (v. Bamsey, Geogr aphy p. 1 45 , 240 ; C ities p. 249 ,laddove i l comune dei M oäs a roi a cui pu re si potrebbe pensaree treppo disten te (r . Cities p. 631 Le correzione qu indi eesseifeli0e. S te scr itto sulla lapide che facilm ente si restitu isce in KO INO YTO TEA NQ N (essia . TO TTEA

NQ N se nella rasu re deven ti il T si trevava an core un altre T)in vece di YT il lepiderio aveva scr itte M . Ket roö non e sostentive

dipendente de ör}y oe (come Jä;mg 1 0 5 xorr oö T Ö V me egget

tive : i l fu u n Jöp 0 ; xou o'

g, u ne 0’

vun a l u eia, se voglieme

users il neme tecn ico. Queste u n ione é espreese an che nella m en

cenze del le cepnle tre Tor ea r eiv e

Page 241: MI'I - Forgotten Books

210 A. scu u t r s x

Dei T e r rm a (q) roi nom inati in un' iscrizione come

pure dei sappieme solta nto i l neme ed i l site. E un

malenn0 che le splendide ca rte eggiun te e Cities am! Bishopr ics

non si estende ne fine alle regione del fiume Tembregies e quelledelle del R amsey v. p. 1 78) neu bes tine per i dettaglitepegrefici di quel deman io. Tetteie e See sone chiamati ai xm d

€q yia r 1 67ror ; ess i eppertengone al le Phrygia selu teris (v. Geogr aphy p.

(g 2) Segue all indirizzo (A rirexgairoqr . äe'

qd r; n a pai. [erpe

ßu'

a ; ys r ogre’vegg] la formele d ' in tro<hu ione Corri«

spende perfettsmen te e quelle del libello degli Scepßpereni, lequele pure con tiene il motivo della Je't g. Perle Eclectu s in neme

dei celen i ed imp ri!iü i, ende e usete la. pr ime persone plu rele

Dice cosi : men tre tutti nei tempi fortunati del Vostro

impero vivene trenqu illamente, essendo fin ite ogn i disordine, soltante noi soffriamo il con trerie di quelle fel icite : pereiö indirizzieme 9. s ei le nos tre supplice motivendele cells seguen ti mgien iLe fermele d

'

intreduziene degl i Scepteperen i e redette cesi : s bei

rescritto spesse, che nei tempi felici ed stern i del tue regno i paes ideveno essere abitat i ed aumen tati, non disturbati, perché tale statenon soltan to e feverevole alle selute degl i nom in i me anche pre

fittevole el tue tesore metivo pienamen te cenvincente e di certepiü etiicaee che quel l' ideale che precede ! Per questo metive lenostre suppl ice e cempletem ente ginstificete, e ti preghiamo di nenrifintere le tue approvezione al le seguen te demende S egue l ’

espo

sizione dei fatti oixor7pw xt : i xexnfy eäa Nella stesse ma

n iera i nostri supplican ti dope l'

introdnzione generele espongono illere state ed i disordin i che le disturbano ineemincien de com e gl iSceptopareui, premn tendosi cieé ell

'

imperetere : xmqiov äy e'

rspo'

v

a‘

aper . Vedieme che l ‘ introduz ione dei due l ibell i e completemente uguele perché stereetipe e cemuue al le suppl iche di talegenem. I suppl ican ti prime di ven ire ei fetti attual i accen tuene ilcentresto tre il cemuue benessere dell ' epece ed i l lere state deple

revele.

Jou rn al of Hell. S tudies (C ities and B ishopr ics) 8, 5 13 :"

0 r Tor

r er;ve7r .

Geography p. 144 note : Be'

w r r'

:y (cioé d ei) S ee in u n peese

sento (lego? xuiy q) epperten ente el Zeig Ber r ei'

oc e

Page 243: MI'I - Forgotten Books

242 A . scn ur.r ss

öl äxl r;qog devene essere un nom inetive eppertenénte el predicatoid p é v : xmgim

» t‘

Up e'v . xa i dl äx l qgo; ecce la frese,

per le quel e ci mance un sostentive ehe convenga pure el l‘

agget

tive öl o'x lqeog. Malgrado tu tte le care, ie nen sono r iuscite a sce«

prirle. Bes te pere che il sense del la frese sie stehilito per ölo'

xl r; gog‚

i l quele ci mestra che i coloni han ne dette qualche case di sim ilea cie che hanne dette gl i Sceptepareni cel lere aio

'

xlqr ot xa i ciäwi

d eco‘

r oc s . I‘

s r6p e rot r i; öm s'

ea ; he creduio der er supplireaggiungendo [floq3sta g La restitnzione della l inea 1 4facile. In riguardo del preceden te : ra 1 6 ä

'

l oyov he scritte$xm

'

m &e e gu j ädcxs?v sarebbe treppo fiecce. Invece diöqtl u le sintass i chiederebbe piuttosto äv aigal e ma i l lingueggie dei peveri celen i é len tene dell

essere elegan te.4) C 0n y eGriy&wc ya}? 9 com incia il mccen to dei det

tagli che formane l ' oggetto delle legnenze . Dicene gl i A ragueni :p ed öyetor 1 vyxairor r e; 3v r eg) [n äe jxeper a

'

l l o'

rqra x. r . l .

Per in tendere le frese h isogne decidere se y eaöyelot r vyxrz'

r ovr eg

sie dette in sense ceneessive er vero causale, cieé so i celeni diconoche sone stati mzfltretteti per ehé essie beuclzé posti nel y ed oyeßp.Se la frese y eaéyawc

*

r vn é r or u ; sign ifica xa irree-r vyxé rovr ec,

hisogne res tituire p . e. le frese cost :‚u sed,

-m x evyxdww u g m l

p[1j] r s wa ge? er ga r ä[gxev mfr s m re'

äl l ou u n i; n ai:rore'

a m e

06vt e; r öv m id ] ; opev a'

l l örew Se perö i l p r do'

yewt r un d.

r en eg vnel dire irrm h } ,ru d äyseor n v

yxa'

vov r sg a, si potrebbe re«

stitn ire come segue : M a n iyn or ya'

rg w n a'

rovr sg xa i ) u jt ß era pd

rn gm ä[o; w . ßoqöeriy erm] m irrxoy ev . . P er veder quele delledue restituzion i sie p refer ibile hisogne stabil ire che eesa voglie direped öyu eg. M ed äyu ot (ossie ‚

ru eöya rm ) sone quell i che abitano nel

centre, nell'

interno d'

un territorio, che nel nostre case e la pre

vincia del l'

A 5 ia. Me il veeehele ha un sense nen puremente gee

grafloe. Peiché i coloni si legnano d'

essere stati inqu ietati da genteehe scestendesi delle etrede maestre s’

erano introdotti nel deman io,p ed o

'

yu o; m i pero che significh i s lon tan i delle strade e si debbaspiegare cesi, che i celeni abbiano voluta dire ehe nonesten te quellepesiziene naseesta sone stati m olestati da parte di truppe in merc iasu l la strade maes tra. M sd éyu og he dunque qui un sense traslete

e sign ifica lonteno delle strede laddove il sense prim itive ed entano dai l imiti n . S tabilite questo, diventa chiare che

‚m ei

Page 244: MI'I - Forgotten Books

u s eu .o n ur n‘

urt nen n e m eea u r s: rs neu 243

yetet w yxa rovr e; e detto in sense concessive, cieö nonostante. la

nostre pesiz ione lentene delle strede Ne risu1te pure i l Supplem en te delle fine del le l inea 1 5. I celeni devene ever dette che in

quel le peaieiene piuttosto naseests nen erauo stati mai m olesta ti.S iccome in ETR A TA pa re che l ’ul tima A sie carte , l

'

editere evre

scritto con regiene d t ga t dimodoche tu tta le frese si debbericestruire eesi : benehé per la nostre pesizione remote del le stradedi com u n icezione nen sieme sta ti mai infesteti de u n comendan

'

tta

di truppe era sieme r idett i in istate perfettemente cen trerie allefelieitä del ves tre regne E probabile che qui la frese sie term ineta e che edesse com inci finalmente i l raccon to dei dettagli , dopetu tti quei preludi in te rne al le state delle eose quele avrebbe devn te essere e quele era di fette. Soggette al le frese che segne sone

e ni n i'

.4n m a vaöv S iccome S i tratta di gente xa m

).m7m'

vovseg m‘

g h wgpögovg ä[ciou'

g] v e eviden te che si deve sup

pl ir e nen xa r m xoävr s ; evvere altre vecebele per sign ificare un sog.

giorno e demicilie, m e an r ecebelo espr im ente u n movimen to come

[ei 7rquqatté r r e; sig] r d 21. s, peroh é quelle persone si allen

tanavano delle strede attraversande i l deman io. Ineltre nen sapreispiegarm i ehe eese delle gente abitante nel x l fp a

A rrm a vair ebbiepotu to avere a fare sulla strade che traversava i l deman io di A re.

guene. E dunque chiere che i celen i si legn ene di persone che, in

camm ino sul la strede pubblica ed obbl igete a rimenere nei l im it idelle streda , si siane sviati per le cempagne vieino alle strade, dovenen aveveuo nessun diritte d ' itus, aetus. P ereiö ho scritte : [ein epq:04r r eg eig] r d u l i

y a . T 6’

A m r ra vaiv xl i'

;u z e i l territoriodelle citte ’

Am ri’

a ovvero ’

A rr ia (v. C ities p. 597 net. Pero che

ne esistano menete Apie era situata su lla strade Filedelfia-Cotiaeum tre l

'

ul time staziene e A emenia (v. C ities p. 588Peich é il deman io d‘

A ragnene si trevava e Sud di Appie (v. Journa ! of Hell. S tud ies 1 897 p . 421 ) le gente che endende e Apiamolestava gli A regueni venive del S ud. Kl fp a terr itor io, seziene,appartiene al le hasse epeca delle l ingue greca (v. Uacanga, G!oss.ad em

'

p tor es mediae et infimae gr aecitatis s. Pero che i ltermine, OIL, III, 7004 (v. sepre) , si sie trevato sul cenfine tre

Appie ed il deman io.Beste e defin ire a che classe appe rtenevano quei prepoten ti

ehe malmenavene i celeni. Poiché nella pressime linea sone nom i

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241 a . scu uu ux

an ti [ci r ga j n d m r potrebbe perere che quel vocabolo si riferiscealle parolo preceden ti ; pero quest

'

e poce probabile, devende allemi l soggetto d rea n r:it m essere poste al principio delle frese oi

o‘

r ga n c

rm t 01 n epqaßs'

vr e; sie 1 6 x l fiu a ,

ovvero ei 7n pqöv‘

r r sg eig 1 6 14. xl i‚u a d rea r rair a c . Pars

quindi che si tratti di u n ’

el tre ca tegorie di pereene, e che i o'

rga.

a nim e xa i d um'

am u eppertengane ad une uneve frese e form ineun

'

eltra classe di ingiur ian ti. Pereiö he scritte : n god e'

r t es Oltreai m il itari ed ai 6vw io‘

r a c pero che sinn e stati nom inati altri individa i. S ieche in tutta quelle parte dell

' iscrizione si trette di persone che venendo de fueri moles tano gl i A reguen i. y é regor si

devrä restituire nen in [fil u e'

n eor me in

Poich é i Ka t0’

a gta tmf sone m enzionati nel la lin ea 30 come

autori d i dann i, he crednte di dever suppl irli pure nella l inea 1 8scrivende : [Km 0

a gra roi ü]p riu gm . I Km d a gta % i Caesa riani

sone gli impiegati del fisce ben noti delle fon ti giuridiche neme

prepoten ti di prime cetegeria in denne dei eo!!ator es (v. Gethefrede e Carl . Theed. X , 7 de Caesa r ianis e Ducange,

Ne perle gie Ar riano (Epictet. I II , 24, 1 1 7 Schenkl ) chiem endeli

r üga v r ar Abbiam o dunque tre generi di persone colpevoli diprepotenze centre i celeni : m ilitar i, v _

a'

d n u‚Ka W a gaa voi. I m i

l iteri devene essere stati in marcie per qualehe afi'

are, e stredefacende ever eseguito nel deman io di Tembrien quegli etti ingiwries i centre i celen i. Dovremmo megl i0 eenescere la steria internedella previncie d

'

A sie in quel l'

epoce per sapere perohö quelle truppesinne state mendete.

D i prepotenze m ilitar i contre la plebe rustice parlano spassele fonti giuridiche, p. e. L. 3 C . 1 1 , 6 1 L. 1 1 C . 12, 35

L. 1 8 5 5 eod. fit., Nov. 130 (m ei n a ge'

dov e rga r rw t uiv) . Petele m igliore enelegia ci tem isco, come per tutta l

'

iscrizione, cesl

pu re per questo punte i l libello di Seepteperene cel sue raccon tointerne ei m il itar i ch e a

'

l l a xoö n q ßl vn g slnm da ti (xa r a lqu

P rata provin cio !iu m nostm r am ct praecipue reipn'

va toe nost roe

pem ieiosum eat m ititum mole: tia fa tigar iTr iöm n

'

ve! mil ites n ullam e v ag a n d i p e r p ou os s ion es ho

t ean t [acu ltotem Evaga r i corrispeude perfettern en te a l m m l r_u m iy rw 722;

ride r} ;

Page 247: MI'I - Forgotten Books

246 e . sca nn e r:

Cosi i celeni Sceptopereni pure ricorrono a decreti dati in lerofevore dei governator i delle provin cia del la Moesie, cerrispenden tial le nerme stabilite dall ' imperatore L ' im peratore M. Ie liasPhilippus fu nom inato p r aefectus pr aetor io de Gerdiano I I I dopela merte di Timisitee neH

ann e 244 (v. C lin ton , Fasti R omani Ip. Intom o al le giurisdizione deip r ae/

eeti p r aetor ia En erg

xor v. Momm sen , S taatsrech t 1 13, p. 866 ) passe rifer irm i a quelloche ha espeste il eh. Momms en (S taa tsr echt IP , p. 1 1 20 aeg). Perla formu la Jts

'

n s t r 1 1}r En a gxor S i pnb paragonare lafrese analoge drem u ‘

v u )» 3. e‘

£oveta v che si treva in nu'

iscr iz ionepuhhlieeta n el Bul l. de Cor r esp . hell. 1 887 p. 35 1 . ’

E r r n a yy e'

a1} cer

risponde al latin o r efer r e in , frese tecn ica per significare l' iscrizione

dei rescritti imperial i nei commen ta rii v. Mommsen ,

S taa tsr ech! II“, p. 907, e Brissonius ‚ de formu!is p. 29 1 . B izarrei l verbo xw ea

v nel la frese v om »; ru pi t oer u w isv 6 0 1! of[ein tygaqvj] ie non trevo altro esempio di quell ’

use, o meglieabuse, di xm i

v. Nelle lin ea 26 l ' editere corregge in

mi para peroche sera meglie scrivereNell

ul time parte del lero l ibello (lin . 27 aeg.) i celen i diconoche, nonostan te questi rescr itti fevoreveli essendo stati maltrattatidel le persone sepre nom inato e specialmente dai Ka td a gra r ei, sir ivolgono di nuevo al l

'

imperetore. Come gli Sceptepareni parlanodel la lero iduou ia fl }; Man t ia ; 1}p eir m r aqgovoivu ; p. 247)cd i Burunitani si chiaman o - c homiues r us tici (lin . 1 9) e r u

stici lu i ver nulae (lin. cost i nostri supplicanti dicono di eversofi

erte tutte questo perehé i prepotenti sfruttaveno la lero a'

yeou zia

r us ticitas). S i vede ehe fine al piü piccolo dethrglio le stiledi tel i suppliche era schematico.

Descrivone poi le state deplorevele nel quele sone r idetti perquelle prepeten ze : nm 0m si dove ros tituire ini l quele vocabolo si rifer isce alle vendite eseguite dei Ka rd a gm r 0i

in denne della prepriete dei celeni. E probabile che l'

oggetto di

quelle vendite sie. state la reccel ta dei celeni. Come i lero fratell i diSceptepa rene i nostri celeni deplorano che i loio peesi siano rimast iebbandem fi dagli abitanti in c0nsegnenze degli atti d i vielenza.

£r r r é; ey er roc'

; r‚

'

y ry o'

a r r é; O pq'

m , oi'

r tr e; rixoloäbu ; m i; “ im ;

i r rol a r'

; ; ecuna'um sacra mandata) €xü.rvmw äoxb frov; o}p ä ; aim

Page 248: MI'I - Forgotten Books

n en ne n er cor.om n‘

ns n eu em ru eza u u r tx esm 247

II reste del l ibel lo, della linea 32, eeempletemente i lleggibi le,ma di carte vi fu scr itte : «per questo ci rivolgiam o di nuevo a

te, C esare, implorando i l tue eiute centre i nostr i nem ici ed op

Giunte al le fine del nuevo decum en te riguardan te i co!oni deisatten, m i resta a dire che esse e une n ueva preva della m iser ienel la quele si trovava la plehe egricola del hasse impero e che tre

tenti altr i motivi fu u ne cause essei importen te del la debdcte. S iavv icina questo l ibello dei celeni A ragueni i l piü vieino possibilea quelle dei vican i Scepteparen i e all

'

epistele del l’

impemtore Giu

stine II che difende i celeni ed adser z'p ticii del le possessi0ni eppertenen ti all 'eratorie di S . Giovann i. l principali colpevoli sone intu tt i e tre i decurn enti i m il itar i ehe passen de per i l territorio deisuppl icanti si permettevene ogn i genere di prepoten ze e che, come

risnl ta del nuevo deenm en to, arena aiutati nel lero cempw tamenteillegale dai funzienari stess i dell ' imperetereQueste e i l punte pel quele la n ueva iscrizione si avv icin a e quelledei celeni Burun iten i, perché an che in Afri ca le prepotenze indenne dei celen i imperial i, fette dai eonduetor es, trovavano l

'

ap«

peggie dei funzienari imperial i, dei procurator es sa!tus .A . S eu vu rs rv.

Page 249: MI'I - Forgotten Books

In den Jahrhunderten des ausgehenden Mittelalters gab es in

R om zwei S tätten , an denen grössere Mengen antiker B ildwerke,nachdem sie die Verheerungen un d Verschüttun gen harherischer

Zeiten glückl ich überdauert, eine Un terkun ft gefunden hatten . Der

Palas t und die Kirche des L a t e r a n s beherbergteu unter ihremSchutz eine An zahl eherner Werke. A u f den von de R ossi herausgegebenen a lten S tadtplänen fehlt n icht leicht der sagenumweben e

gr a n vi!!ano in dem äl testen. dem der Zustand des dr eizehnten Jahrhun derts zu Gm ude l iegt, sind auch der Kelessalkept

und

die hinzugefügt. Die eh rvvürü ge Wölfin , noch ohne dieZwill inge, war allmählich aus dem Inneren des Palestes, wo sie als

Symbol der Gerich tsstette gedient hatte, aussen an den Th um übergesiedelt, von wo sie au f den weiten P latz herahsch aute Irgendwoim Innern werden der Ma rsa della sp ina und der C amillus, diesog. singara geborgen gewesen sein . Endl ich vervol lständigten

S teven son , A n na !i 1877 S . 378 De R oss i, Bu ll. rom an . 1886 S . 848 d'

.

Lehr, Eranos Vindob. S . 56 112De Rossi, P in to di R oma Taf. I . S te venson a. a. O . S . 881 Ueber

die pa lla Smsw n is s. Mac s , C r em e 189 1 .

l n fes snre ed . Temmesin i Taf. 3. S tevenson a. a. O . S . 375 d'

. Der

Platz , den die Wölfin im J. 1 471 zunächst über dem Eingang des C enaervv

toron polastee erhielt (Mitth . 189 1 S . I I), erinner t an jen e A ufstel lung am La

tereh sth urm.

Die richtige Erklärun g des Namens M an a gibt A ldenheveu ‚ die Na

tien , XIII , 1895 6, S . 1 73 ; in vielen R eliefe m it Monetsh ildern aus dem M it

telalter wird der Ilm so dargestellt, weil ne! men o ogn i villa» va scen e.

(5) Vgl. Mittheil. 1 89 1 S . 14 f. A . P u lvino, A n tiquan'

c f. E 11 ° erkenntrich tig den Knaben : p ubertate pa r i iuoencs, a lt erque toyota S tenec pero

.

r anti sim il is‚ anbieter ad eur e: A ltern form : reden : (der Dem enszieher) .

Page 251: MI'I - Forgotten Books

250 s . x rcau :u s

der Beiname eines der C reecentier , die im zehn ten Jahrhu nderteine so grosse R olle in der S tadtgeschichte spielten, und so man

eher anderen h ier angesesseneu Bürger a cabal lo mam areo

daher die Nam en der benachbarten , theilweise sehr alten Kirchen8. A ndrea und S . Aga ta oberhalb S . Sa tu rn ino neben

S . Salvatore und S . S tefano un terhalb der Gruppe regelmässigde calml lo, de cabal lo mam zor eo‚ de eqao marmor eo, nu r Vereinzelteinmal de caballr

'

s oder de caba llis (equ z'

s) mam ar er'

s. Auch in S ignorilia Inschr iftensammlung ist vom locu s cabal l r

'

, lovium ca

ba lh'

die R ede. Gan z verein zelt komm t dan eben im el ften Jabr

hundert der Ausdruck locus qui dicitur opus P r ax ileh'

s vor, dochrührt er von ein em littera risch gebildeten Nichtrömer her sonst

treten die Künstlernamen erst in der Zeit der R ena issance wiederauf z.B.auf dem S tadtbilds Alessandro S trozz is vom Jah re 1474,

Ueber C rescen zo (1 m b. ma n n . 8 . A dinol fi II , 258 . R eunia Beach.

d . S tad t R om II , 1 , 293. Gregororius 1113, 878 E., wo an dere Män ner d ieses

Beinam en s aus dem I I.-13. Jh . an geführt werden (S .A rrn ellini l S . 1 84 (8 . A ndrea a Mon te C a r allo noch heu te an der Via

del Qu ir inale un d S . 201 (wo aber n ach B fllsen S . A g. de ( 060 110 mit S . A g.

de S ahara verm engt wird).

S ud ymagin ibus m ba llim m orei. A n nellin i' I.A dinolfiII , 259.

Lan ciau i‚ Bull. com e». 1 894 S . Fabricius, R aum, 1 551 , S . 8 1 sprichtvon den Kolossen pr ope zu dem S . S atu r n in i. Hiernach möchte man an die kleineKapelle den ken , die a alinie P lan (8 . un ten Fig . 1 ) an der via de Cor nelia

aufweist. Der C ardinal O livieri C aral'

a (Anm. 9 1 ) res taur ierte sie.

Am el lin i‘ S . 182 (Adinolfi II , 258. Lau cian i a . a. O . S . 102 f.) und

S . 264.

De Bu ss i, Pr ime r accolte S . 45. C . I. L. VI 1 148 .

Benzo, Bischof von A lba , ad Hein r icnm I V. in den Man . Ger—man ..

S S . XI, 621 : pomm mt n in ineidir'

e ad W ant q. 0 . P .

Petrarce, cpp. [m it. VI, 2 an Gin . C olonn a : hoc H ax üel ie Ph id iae

que e.etane in lap ide tot iam m en ti: de ingen r'

o et a r te cer tamen. A uchl'

azio degl i Uh s rti im Dittam ndo II. 31 (um 1860) spielt a u f die Inschriftenan ved i cava i di mam a, e vedi due Che gl

in tagliam , appun to come lcggi

(vgl. Jordan II , 89 1) Er sieht also darin n icht m ehr, wie die Mirabilien , dieNamen der Dargestellten , sondern die der Kün s tler ; anders alla dingu m b

der Leu tt des zweiten Vern e in ein er'

l'

urin er Han de rift bei A . Graf, R oma

nella memor ia del med ia eco I, 1 42 : N ud i, che'

nd im'

na r come tu kggi.

1875 schrieb Gier . Dondi die In schriften ab (8 . u . An m . und 1467 u ng

ein namenloser D ichter über den Quirinel : inepicisne ein em thom as post

l arge religai, Qua r am r r liqu ia c praeclpitm paraat . 0uadr upcder P h idiac

Page 252: MI'I - Forgotten Books

m an : ca vs u .o 251

das deutlich die Spuren von Biondos Forschung aufweist Von

B iondo rührt au ch die lange Zeit geltende Identificierung der Gruppem it dem equus (oder den aqua) Tir idatis regz

s A rmen ior um her,

den die alten R egionenverzeichnisse nennen, aber in der siebentenR egion , während der Quir inal zur sechsten gehörte

Den Standort der Kolossalgruppe gibt Bufal in is Plan (Fig. I )

F IG . 1 . A us Bufalz'

n is S tadtp la n

lacer 0e com iti:qua videbam : A mbom m tan tum scr ipta vetuste (E.

Mäntz in den Häh nger de R ossi, 1 892, S . A ehn lich auch noch der P ro

spettivo milaneee (A n i dei Lin cei 1875-76 , 31 S tr . 1 1 : eve de rcrpem

t ina, mam a e chrotc , Dipar/ido, a labnetro et a ltrogemm , Di man di Ph idia

(e) Prax itele leta [12] S onci dai gr an eolor‘

(etwa.caval'

m bedo insieme,

Con dai a piedi che lor freu tm ac , Che san perfect i e de gmmiez’

ex tn me.

De Rossi, Piante Taf. 4. Zu den Benennnngen (pa ien o di Cornelia,tum Mecenat ica ) vgl. Biondo, R oma im taur . I , 97 . 100. Biondos Buch ward1446 vollendet, e. Voigt, Wiederbelebung d. class. A lterth . II”, 5043.

Jordan II, 55 1 ; die bessere Ueberl ieferuug, im C urimum, gibt den

Page 253: MI'I - Forgotten Books

252 A . m cn sm.rs

an Durch die sog. via Coreeliem m, die ein igermassen demu nteren Theil der heutigen Via del Qu ir inale en tspr icht und, wie

Nachgrabungen gezeigt haben , einemant iken S trassenzuge folgt wurdesie von den Constan tinsthermen ge

.

trenn t. Vor den Bossen kennen dieMirabilieu die S tatue einer sitzendens c h l a n g en u m w u n d e n en F r a um it einer S chale oder einem Becken(cam e ) davor Die späteren Beschreibungen erwähnen sien ichtmehr,daher sie früh verschwunden zu seinschein t , ähn l ich wie der kleine gefangeneBarbar u nte r dem gehobenen Hufdes ehernen Marcaurel Sonst

m öchte man an die überlebensgrosse

giustin ianische Hygieia denkenm it ihrer riesigen S chlange und der

S chale in der Linken , deren starke Ergänzungen s ich durch eine jahrhundertelange Aufstel lung an einem sehr erponied en Platze leichterklären würden . S ie erscheint als besonders geeignet m itte lalterlicheGem üther zu fesseln und zu allegorischeu Deutungen zu reizen .

In noch näherer Verbin dung m it den ltosselenkern und ihrerBasis standen vier S t a t u e n C on s t a n t i n s u nd seines gleichnamigen Sohnes , die das Dach einer vermuthlich an die grosseBas is angelehnteu Hal le trugen. Das loez

'

um caball i erwähnt schon

S ingular . Der Zusatz aenei erscheint erst im sog. P . Victor (Urlich s , Carl .

Buialin ia Plan ward am 26. Mai 1 551 herausgegeben ; Bufnlin i starb1552. S . Bertolotti in Gor ls A rch. star . d. p rev. di R oma IV, 157 und in

seinem A rtisti eenets°

in R om 8 . 40

Vgl. Lancina i, For um U. R . Bl. 16.

Min h. Kap. 14 : e rste ceba lles [m ine serpentibss circunsdata m isthaben: concem este se : sie wird au f die Kirche gedeu tet.

Lob: im Krem s Vindob. S . 56 d'

.

Me tz-Duhn n . 854 . Gu t! . Gim l in . I, 8 C lan c 474. 890. Wenn

Lancinai, R u ine S . 432 die m in bilian iwhe S ta tue in der einst cesischen th ro

acuden R oms. des C om an fl omupnlu tes (O h n e 770 E, 1 908 A ) wiederfindenwill , so ist die: verfehlt, de die R oma 1 ricbt -

vo’

n S ch langen anw enden ist .

Page 255: MI'I - Forgotten Books

254 a . x rcus iru s

un ter Paul 11 1, zwischen 1 536 und 1 544 , auf das C apitol geschaut,wo zwei von ihn en seit 1 653 das Geländer neben der Cordonataschmücken , während die dritte im Jahre 1 737 in die Vorhalle derLateraukirche hinübergebracht wurde Dass die S ta tuen aus denbenachbarten Constan tinsthermen stamm ten , ist höchst wahrscheinlich

,wenn auch aus so friiher Zeit begreifl icherweise eine Fund

n otiz n icht existiertWeit mehr Au fsehen als die Constan tin e, die Poggio n icht

einmal der Erwähnung worth hiel t, machten von je her, schon um

ihrer kolossalen Grösse willen , zwei l i eg en d e F l u s s g ö t t er,

die nicht weit von den C aballi am Boden lagen l inks von dervia Carnelz

'

or um wenn man zum Platz hinau fstieg wie es schein tbei dem nüchen reichen Gemäuer, das Bufalinis Plan (Fig. 1 ) dortaufweist und das man m it zu dem pala ti

'

um Constan tin i rechnete

f. XXIII“ ' n ach Erwähnung der R as se : ex tant ib£ tr ee Constan tin i Imp. sta

tuaa pedestres, adhuc stantes cum tit u lis, m ilita ri habits, pa r i [an na et sta

tura . Genauer Mar linn i in der erste n A u sgabe von 1534 , S . statm pa

dcstras, militari n ano in a ngul i: bas is equor um P h idiae et P rax itelir

staaten. B au sch P ichard in seiner Ita lia (1536) im Fran kf. A rchiv III , 1815,S . 41 : imparit i ras t (aqua) in bas i a lla , la t.: at quad ra ta , anlgar i mura

cx citata , in as ia : r eliqu r'

s angu lis pedestres sta tuae‚ ha bitu b io

den ta r . Vgl. auch Vasen , Al am . (1 594) n . 10 : sap r a il medesima para» wnto

a i er auo das Cam ta»t in i di m am a u . s. w. Vg l. Taf. VIII.Ueber die Schicksa le der S tatuen seit ih rer Versetzu ng aufs C apitol

vgl . Mitt h . 189 1 , S . 8 1. 49. Bernou l li, r öm . Ikonogr . II, 8, 2 16 d‘

. A bbildun«

gen der drei S tatuen bei A gin court. ”ist. de Pa r t, scu lptu re Taf. 3, 2-4 ; der

lateraniecben (Constantin us A ug ., C. I. L. 1 148) bei Br unmArndt‚ Portr . 82.

Bernoul li, Taf. 50, der beiden capitolin iscben B. bei C avalieri, I. II. 78.

Vism nti-Mongez, Iconagr . ram . IV, 62, 1 -3. C lar ac , 980, 2527 (Constant in :

A ug., 0. I. L. 1 149) und bei C lara0 2526 (Canalant in us Gast ., 0. I . L.

Er st Gaumc A n tich . di R oma , 1565, S . 1 21 ' lass t sie in den Thermen gefun den es ia , N ibby , R ama n el 1 838 II, 808 gar erst beim Fu ndamen t

graben ffir den Pal. R ospig li0 8i im 1 7. Jh .

M in h. 27 : ibi iu.r ta su n! caba ll i marmar ci. Biondo I.99 : prax irno

ac pen : contigua loca aus ! lapide i cabal li. Gio. R ncellai (1450 ; A rch. sec.

r am . di slar ia pa tr ia IV, 1 88 1 , S . appressa. A lbertin i (1509) f.apud aqua: Ty r ida tir . Pulvio‚ A nt iquar ia, 1 5 13, f. 0 1V

' : ha ufmBiondo I, 98 : virun tm

‘ca in Cam c liarum via ad sim

'

rtr am stal ace

ingen tec dass colosseae seem rem in udar nm. Die R eihenfolge ist : Thermen,Flussgötier, C aballi, Mesa (F rontiepizio di Nerone) un d Giardino C olon na .

Page 256: MI'I - Forgotten Books

n os r s cnva t uo 255

oder als dem Cor nelior sm bezeichnete Das grosse MantuanerS tad tbild, dessen Verlage um 1 490 entstanden ist, zeigt die eineS tatue (den Nil ) vom R ücken gesehen zu Füssen der grossen Basis Die beiden S ta tu en führ ten im Mittelalter die NamenSatu rnus und Bacohus (A nm . ersteren wohl sicher wegen derbenachbar ten Kirche des H. S atu rnin us, ob letzteren nach der immerh in etwas entfern ten Kirche der HH. Sergins u nd Bacchusin der S ahara Aber schon gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderte erkannte man in ihnen Flussgötter. Das S kiz zenbuch imEscon

'

al (von G iu liano da Sangallo bringt zwei Abbildungen desNil , die eine als ma r/ur z

'

0 di chavaglz'

, Marforio von Mon te O svall o bezeichnet ; um seine Kolossalität kenntl ich zu machen , istein Mensch auf dem Haupte des Gottes s itzend gezeichnet : esmuthet an wie ein B ild aus Gull iver Der gleichzeitige P ro.

spettz'

va m z'

laaese widmet ein ige seiner mühmmen und schwerverstän dlichen R eim e den gr an dei dz

'

oole'

a t fiume Für die

(35) M irab. 27 : ibi in. pa la tr'

o (Cons tan tim) fa it templum S a lam i et

Bacch i, abi um incen t simu lacr a com m . i6i iu.r ta u . s . w. (A nm . Vgl .

Jordan 1 1, 526 Bei Bufalin i und im S tadtplan bei M ar liau i‚ 1 544, S . 1 3

schein t dieser Rest als dara u s Cor neliar um oder da Cor aeliia gem ein t zu sein .

Uebrigen s kenn t schon Fulvias, A ntiqu it. f. XXIII“ ‘ diese Ben enn ung nur aus

der Tradition : qu idam tradua t, d. h. Biondo I, 97 ; aus letzterem schöpftwohl auch A lbertin i f.

De R oss i, P ion ier Taf. 10 ; die S tatu e l iegt au f dem n ackten Boden .

8 . die Nachbildungen d ieser Stad ta ns icbt im Text zu A ut. Deu lrm. 1 1, S . 7.

Zur Zeitlmstimm dn g e. E . Mün tz , R ev. cr it. 1880, II , 2 15. Vgl. Hülsen , Bull.

roman . 1892 S . 45 d'

.

S . Saturnino : A nm . 14. S S . Sergio u nd Bacon in Ca llin im , jetzt hindon na del Pascolo bei S . Maria dei Mon ti : A rmellin i' S . 206 .

Escoria l. 28" un d vgl . Justi bei Mün tz, A ntü) u it. da la ville

de R ome S. 157 R‘

. Nähere Nachrichten über das Skizzenbuch verda nke ichProf. J. Ficker. O bige Blä tte r werden in der fünflen Serie von A rn db Ame»

lange «Einzelverkau f » erschein en . Wegen San ga llo Vgl. Hülsen, Min h .189 1 S . 145.

Prospettivo (A nm . 1 8) S tr . 1 17 : Monte Ca aa llo ancor nollo agia

scasro, Che vi san dai gr au dei diru ti at /iume‚ Di ta l bon td che dire apena

ct possa. [1 18] N nd i ambendu i is [m a casalum i cacodr illo‚ sapr a

an cam erapia , S al to a l cut ito sa carga to game [1 19] Che pa r vivo

natur a et e pe r capia , P rasl ra t'

in terra als eine pa r che scivoli, Ch‘

un tat

Ham m ci sarc inop ia. (Mit dem cooorh illa m uss en tweder die Sphinx

oder der Tiger, mit dem ca rga l 0 game da s andere der beiden Th iere gemein t

Page 257: MI'I - Forgotten Books

256 A . w enn anrs

Einzeldeu tung wurden Neptun Achelous u nd Ister bemüht,bis Andrea Ful vio 1 527, nachdem die S tatuen m ittlerwei le au f

den Capitolsplatz versetzt worden waren , die r ich tigen Namen N i lu nd T i g r i s aussprach Dort, wo sie zunächst den Eingang zumConservatorenpalast bewachten , ward ihre Herkun ft vom MonteC avallo bald verg essen , so dass M arliani dies 1 544 nu r als seineVermuthung vorbrachte Auch noch andere Namen, aus RomsNachbarschaft en tnommen , A n ia u nd Nar , wurden vorgeschlagenaber erst nachdem beide S tatuen kurz vor 1550 ihren Ehrenplatzneben Michelangelos Doppeltreppe zum Senatorenpalast eingenom

men hatten , ward der Tigris durch Uma rbeitung des Tigers zu ei

ner Wölfin und durch Hinzu fügung der Zwillinge in einen Tiberisverwandelt und so, gleich dem echtemn Genossen im Belvedere,dem Nil gegen iibergestel lt Ob die Flußgötter ebenso wie die

Constan tin ssta tuen aus den Therm en herrührten ‚ ist ungewiss. Wäreder kolossale Tempel im Giardino Colonna, zu dessen R esten auchdas sogen ann te Fron tispiz io di Nerone gehörte, der Sonnen tempelAm elians, wie ja seit dem sechzehn te n Jahrhun dert vielfach ange

sein .) Etwa gleichzeit ig is t; das bewun dernde Zeugn is ein es (toelran iach en

Küns tlers , der vorübergehend Rom besu chte, im sog. Skin enbn ch R aphaels inHol lsh am (Passavan t-Lacroix, R apha él d

'

0'

röin II. A n kara si trova due

figu re gr andissime di ma r-ma che, quan ta p iü. le gua rd i, p r

'

ü ti pa ion vice.

E u‘

é man che I ! braccia . S ana ad iacicre. S ana in tern. S econd a la (esta

sono cheat, l‘

a ltra a n paclm m inor e, ma pict alc cam .

A lbertiniFn lvius ‚ A n tiqua r ia f. G IV

': ha nd pracul ingen tes imman i male

r ecembun t M armarci gemin iquc sone: A chol0 us et l ater , In quar am man ibus

Men a sta t capia rer e n .

Fulvias, A n tiqnitater f. XXI ' , selts am erweise oh ne den früheren A ufs tellu ngsort zu erwäh nen .

Mar lian i hatte in seiner ersten A usgabe (1584) S . 80“ nach Fulvio«l ie S ta tu en auf dem C apitol beschrieben , 8 . 120“

sie nach Biondo als einst

a uf dem Qu irin al befindlich erwähn t. Eben so in der neuen Bearbeitu ng (1544)S . 26 u nd 88 , wo er aber an letzterer S telle h in zn iügt : [las au tom calmsm

s ta tua s car esse, qua e had ie in C apitd io cm uMw , cr edider im. Marl ian i war

kein g eboren er R ömer , sonde rn stamm te aus R obbie in der Lomellina, zwischen

Vercelli und Mortara (Bertoloth'

, A r tist i suba lp in i in R ama S . 5 1 iii) .Bei Marliani, 1544, S . 1 41 . Mauro S . l l . Dagegen

rklärcn sich Fam ms S . 8 1 ' u nd A ldrovan di S . 269 .

Mitth . 1 80 1 S . 26. Für den T iger zeugen auch Fabrid us 3. IM u nd

”amncci S .

Page 259: MI'I - Forgotten Books

258 m cna s u s

vielleicht gehörte einst ein ähn l iches R el ief dazu, das drei eben sogebildete Nymphen zwischen Hercules und S itt en zeigte u nd von

den Sederin i bei Herrich tung des Mausoleums des Augustus ver

wendet wardFerner wa rd gegen Ende des fün fzehnten Jahrhunderts au f

Mon te C avallo in einer angebl ichen Kapelle des H e r c u l e s eineS ta tue des ausrnhenden Heros, im Moti v der farnesischen S tatue,entdeckt S ie gelangte später in den berühm ten S tatuengartendes C ardinals C arpi auf dem und befindet sich vielleicht noch heute im Herakleszimmer der Villa Borghese JeneKapelle des Hercules ist m ir sonst n icht bekan nt. doch konn te

sie möglicherweise in Verbindung stehen m it dem b e l v ed e r is c h en T or s o , den die älteste Abbildung in mon le cava llo sichbefinden läs st Schon zu C iriacos Zeit (1 482-34) stand diesesz

'

ngu la r z'

sse‘

ma figure , quae dc'

cz'

te r Her cules, in demo domina»

r um quer zm clam de Columna sap r a sa eclum A poslolum In

u ngen au (A ttis ohne Man tel und Hosen , Kopfh altang der N‚unph en , Flügel amKopf u nd am C aduceus Mercure) .

P igh . f. 1 1 , n . 64 Jahn mit der In schrift ee: vote A u r . Cr eecens

A u r . Eros (C. I . L. VI, Sm eü ae sah da s R elief im Mau soleum des A n

g ustus, Dani in V illa Be rghese ; es scheint jetzt so wen ig dort wie im Lon

vra zu sein . Es bildet offenbar das Gegen stück zu dem in A nm . 5 l an zweiter

S telle genan nte n ; ist dies m it dem dort an erster S tel le genan n ten identisch ,so stammten ohn e Zweifel beide a men te coaolli.

Escorla1. f. 26” m it der Un terschrift del cha rdim le di S iena , trenn te imon te chooa llo nela chapella d

er chole. O b der C ardina l Fran cescoPim olorn in i (gest . 1 503 als Papst Pius 11 1) eine Vigna auf dem Quirinal bes ass oder ob die Gruppe in seinem P alast bei S . A ndrea della Valle, wo bekenn tlich d ie berühm te Gruppe der Graz ien stand, aufbewah rt ward, weiss ichn icht zu sagen . Die Zeichnung wird in der fün ften Serie von A rndt-Amelun gs

«Ein zelverkauf vw dfl'

en tlich t werden .

Vgl. das C ambridger S kiu cnbnch (Jahrb. 1 892 S . 95) Bl. 8. 9 u nd

A ldrovandi S . 296 . Die Zeichnung Heem skercka er gehö rt nich t h ierher.Die Vil la C arpi gibt Bu fa lini an der S tel le der heutigen Villa Barberin i an .

C larac 791 , 1 982 ; weder in der Beachr . (1. S t. R om n ach beiNibby ,M en um. an: . d. Vil la Borgheae, erwüh n t.

A ngeblich von Gio. A n tonio von Bresc ia (im Gegen sinn e) ; verlifl'

enb

l icht und etwa (let Ze it 1 5 10-20 zugewiesen von P .Kriate ller in O ual ia A r ch.

eier . dell'

a r te 189 1 S . 477.

Hülsen, rhein . Mas . XLIX, 1894 S . 423.

Page 260: MI'I - Forgotten Books

n on e car s u .o 259

demo Columnen3h rm sahen auch die Späte ren Epigraphiker denTorso (58) , u nd da der ä ltere Palast Colouna auch als aedes d . 00

h emneas z’

um sub man ia man: Cabal lo bezeichnet wird besagtjene Au fschrift des S tich es vielleich t n ichts anderes. Doch mag derTorso ja auch in einem höheren Theil des m it grossen Treppenan «lagen am Monte C avallo emporsteigenden Gia rdino Colonna gestanden haben ; dass er grade dort oben gefunden sei, läs st sich wen igs tens n icht m it S icherheit behaupten (BO ). Wäre dies der Fal l , sowürde der Torso zu den vornehm sten Zierden des Mon te C ava llogehört haben. W ie der S tich beweist, war er damals noch bedeutend besser erhal ten , beide Beine volls tändig ; dan n verlor er den

l inken und endlich den rechten Un terschenkel, vielleicht in denW i rren der zwanziger Jahre, in welche die Colonna so arg ver

wickelt warenEndlich erwäh nt P icha rd au f Heute Caval lo einen O b e l i so

k en mit Hieroglyphen Man würde ihn gern zu dem quir inalischen S erapistempel (A nm . 1 1 1 ) in Bez iehung setzen , doch l iegtgewiss nur ein e Verwechselung mit dem Obel isken aus den sal

lustisch en Gärten vor , der heute über der span ischen Treppe steht.

Kehren wir nunm ehr zu den K o l os s en d er B os s eh äm

d ig e r zurück. A ls deren ältes te Gesamm tans ich t gilt b isher ein

S tich in Lafrerys Specu lum R omance magn z'

fi0en tz'

ae vom Jahre1546 (A nl . Lafr er z

'

S equani [ormz'

s) jetzt am zugänglict

Kaibel , l aser . Gr . Ita liae 1234, Vgl. Jah rb. 1 890 S . 29 .

(59) Ful vius , A M iqu it. f. LXIX '.

S o wurden die berühm ten E rzsta tuen des sitzenden Fanstkämpfm s

u nd des bel len istiscben Hers cbers (A ut. Denim . I, 4 f.) 1884 in u nm ittelba rerNähe des Giardin o C olonn a, aber am Fusse des Quirinalsabh angee gefunden .

Im Bilde Bern ardino Liciu ion in der Gal lerie Berghese n . 1 15, 8 . Von

tn ri bei Kristeller [A nm . 56] S . 479. S auer, Torso S. 9 1 , A nm . 8.

Vgl. Jahrb. a. a. 0 . [A nm .

R ichard [Anm . 30] S . 4 1 : Q u ir ina le»: esse, qu i u am: Caba llo, con

Lendit Ma r liaaus contra Blond i opin ionem. In so iacet obeliscus A egyptiacis

l itteris inser ip lus , Lan c e ut forum: d icatus. Dieselbe n Worte gebraucht Marliani in seiner ersten A usgabe (1 584, S . dem von Pichard ben utztenHandbuche, von dem sallustisch 0n O belisken ‚ bekan n tlich einer späten rohen

Nachahm uug ; ebenso Boissard I 96. Der jetz ige O belisk von Mon te C avallo

stamm t vom Mausoleum A uguste.

Neu aufgestocben R oma e 1 581 C laudu'

Duchctiform is (vgl . A nm .

Page 261: MI'I - Forgotten Books

260 a . x rcn anms

in dem Facs im ile bei Lancian i, R uine and excavatz'

ons of a ncient

R oma, 1 897, S . 488. Der S tich, im Gegensinne ausgeführt , ist irreführend u nd hat in der That Irrthum hervorgerufen . Durch ein englücklichen Fund m eines früheren Zuhörers, Herrn Dr. G. von Térey ,

ietz t an der Gal lerie in Budapest angestell t, bin ich in den S tandgesetzt eine ,

ältere Ansicht der Gruppe vorzu legen . Er entdeckte inder Kupferstichsammlung zu Dresden eine Federzeichnung, m itdem fa lschen Namen Fre Bartolommeos bezeichnet, u nd erkan ntedar in , ohne allen Zweifel r icht ig, die Hand M a r t en v a n H e em s«

k e r ck s , die ihm aus dessen Skizzenbuche wohlbekan n t war. Es istein versprengtes Blatt aus seinen röm ischen S kizzen dessen Photograph ie ich der Güte Herrn Dr. P. Herrmann s in Dresden ver

dan ke (Taf. VII I). Die Zeichnung hat zunächst den grossen Vorzugiede Möglichkeit einer Vertauschung von l in ks und rechts , wie sie

beim S tich und Holzschn itt so leicht sich ergibt, auszuschl iessen,sie lehrt aber auch son st noch mancherlei.

Die Form und A rt des ganzen m itteh lterlichen U n t er h a u sder Doppelgmppe tritt uns hier zuerst gan z deu tl ich entgegen .

O tfenbar handelt es sich um zwei gesonderte Basen , eine für jedenLenker mit seinem Pferde, aus grossen antiken Blöcken err ichtet,mit einem an tiken Kymation am oberen R an de. In der That sprichtFlamin io Vacca, der bei dem Abbruch der Gruppe im Jahre 1 589 betbeil igt war in seinem Berichte zweimal von den posamen tiZwischen diese Basen war ein Haus h ineingeklemm t, dessen rohesMauerwerk wie ein S tich bei Lafrery zeigt (Fig. die

S . die ausfü hrliche Behandlung der Frage durch v. Dubn bei Matz oDuh n , A ut.

Bildwerke in R om I , 260 B'

.

S amm lun g Kön ig Fr iedrich A ugusts ‚ n .100183.Lan ge 80, Höhe 22 Cmwas für Heemskem k ein ungewöhn lich grosses Format ist.

Vgl. Jabrb. 189 1 S . 127. Ein zelzeichnungen nach den Hessen e. in

Heemskerc ll s S kizz enbuch I, wo überall in meiner Besch reibung die Namen des Phid ias und des Praxite les zu verteuech en sind (ebenso

B ah n 8 . 264. Ber tolotti, A rtim°

mba lpin i a R oma S . 106. S chre iber ,ni chs. Ber ichte 188 1 S .

Memor ie n . 10.

Vulgar i m uro ez citata, Pich ard [Anm. Die venezianischen Geu ndten von 1 523 sprechen von una carte m ach ine d

un p ure di grou in iznomm (A lberi, l

1 tal ia nel sec. X VI, III,AM . Lafr er ij S equan s

'

formt: R . ”DL. Die Photographie nach dem

Page 263: MI'I - Forgotten Books

262 n . m r n as u s

bäudiger selbst besetzt war. Die Zeugn isse für diese Anordnung r ei

chen von 1 51 8 (Fu lvio) bis 1 586 (Pichard), also bis in die Zeit vonHeemskercks röm ischem Au fenthalt 1 544 sah Marlian i die S ta

tuen auf dem Capitol (A nm . in der Zwischenzeit wird m it denS tatuen auch jener von Heemskerck gezeich nete Anbau fortgeräum tund der Zustand hergestellt worden sein , den Fig. 8 anschaul ichmacht.

Ein weiterer Gewinn der Zeichnung l iegt in der S icherhei t,dass die I n s c h r i f t e n n iem als,wie neuerdings beh auptet wirdihren Platz vertauscht haben , sondern dass der R osselenker l inks.dem der Man tel von der gehobenen l inken S chul ter hemhhängt unddessen Pferd vorne ganz un termau ert war, stets als opus Pe

'

dr'

ao

bezeichnet war , der zu r R echten , dessen Man tel seinen gesenktenl inken A rm bedeckt und dessen Pferd fast vollstän dig erhalten war,als opus P r a.r z

'

ielis gal t. Dieser nach Heemskercks Zeichnung gan zunbestreitbare Sachverhalt findet volle Bestä tigung in ein em S tichaus dem Verlage von An ton io S alam anca (Fig. 8) der in allemwesen tlichen m it Heem skerck übereinstim nur dass der m ittelelterliche Anbau u nd der Oberbau (bis au f ein S tück hin ter demop us P r ax z

'

lelz'

s) bereits feh lt ; an der Basis des opus Fz'

dz'

ae glaub tman zu bemerken , dass das Kym aüon auch rechts um die Eckelief. Salamanca, ein geborener R öm er, war der erste bedeutendeKunstverleger in R om ; ihn al lein erwähn t als solchen Georg Fabricius, der 1 542 Rom besuchte Seine datierten au f R om h e

züglichen S tiche erstrecken sich , so weit ich seh e, von 1 586 bis indie sechziger Jahre Ihm trat später, anscheinend in den vier

1582 — 86 9 . Jah rh . 1 89 1 S . 1 29

(73) V. Dnh n a . a . 0 . [A nm . Löwy , Iu ech t . griech . Bildh au er n . 494.

Furtwängler , Meisterwerke S . 1 28

Eine Photographie des seltenen Blattes, au s dem Exemplar des Spa»

culirm im Britischen Museum , verdanke ich der freundlichen Verm ittelnng desHerrn Freem an O

'

Don ogh uo in London . D ie A n gaben v. D ubns (S . der

den S tich n ich t gesehen zu haben schein t, sind irrig.Gandd lini u . de A ugelis , Notizie degli intogliotor i XIV, 66 f.Nagler,

Neuen allg. Kün stler—Lexicon XIV, 208 f. Seubert, A llg. Künstlerlexicou III’,195. Fah ricins, R oma , 1 551 , S . 9. 18.

1586-1565 oder 1 568 nach den Exemplaren des Speculum auf der

Münchn er S taatsbibliothek u nd bei Quarit0b , Catalogue 1 85 [1898] n . 1580.

Letzteres Exemplar, m it 874 Blättern , ist von nn übertm fl'

ener R eichhaltigkeit,

Page 264: MI'I - Forgotten Books

sroxr n ca n u .o 268

ziger Jahren , Antoine Lafrer vaus Sal ins im Franche-Coin te zur S eite,

der dann m it seinen Erben und Nachfolgern seinem Neffen C laudeDuchet, dessen Erben , daru nter Jacques Guerard, ferner Petrus de

P ro. 3. Gr uppe ron vom n ach S a laman ca .

den Kunsthandel bis gegen das Ende des Jah rhunderts heherschte Lafrery schloss s ich in seinen älteren Blättern

obwohl auch hier n icht wen ige Blätter feh len . Der Verlag S alaman cas schein tth eilweise au f Lafrcry übergegan gen zu sein .

D ie datierten S tiche A u t. Lafrer ii S equem'

formir (oder ähn lich,sich selbst bezeichn et er n ur sehr selten als S techer) reichen von 1 51 4-1575 .

Nach der B iogr . un ivere. XXII. 5 12 starb Lafrery (so) 1 577 . E s folgt C la u

dius Duct S eqw nw , A u t. Lafr . nepos, verfolgh r von 1578 bis 1 585, sei

nem Todesjahr ; seine Blätter sind grossen theils n ur neue A uflagen oder A uf

stiche älterer Blätter , daher auch wohl frühere Daten (2. B. 1 565) vorkomm en .

D uchet hatte m ehrere Erben , credes C l. Duchetir'

l as. Ghera r

du : , 01. Duchel i here.; Manche Blätter au s Lafr erya Verlag giengenin den Besitz eines (R ömern P etr us de N05ih

'

bue (z . B. 1585) über , der auchden Ver lag eines Pa ulus Grat iamn ( 1582-1 588) erwarb. A le Hi ndler m it Dachetscl wn S tichen erschein t 1602 ein Ion . 0rh ndus.

Neben ihm finden wir z. B.M ichele Tramezzino aus Venedig (1552«

1 558) ; 1Vi6 . Beatr icius (N atrizet) Lotha r iny us au s Lu ndvil le (1559 dessen

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264 a . m cm mn s

v ielfach an Salamanca an Hierzu gehört auch der S tich derKolosse von Monte C avallo von 1 546 , denn es ist ohne weiteresklar , dass wir es hier m it einem Nach stich nach Salamanca zu

thun haben , der 30gar den Stichfehler A BEL für A BI—II (ab:) imEpigramm aus seiner Vor lage übern imm t. Da Lafrerys S techerohne Spiegel gearbeitet hat, kam die Gruppe im Gegensinne heraus ,die Inschriften aber gab er, um die Nach lässiglreit zu verdecken .in (für den Abdruck) rech tsläu tiger Schri ft, und zwar jede u nter

der wirklich dazu gehörigen Gruppe. Daher rückte jetzt, seiner

Gruppe folgend, Praxiteles Nam e nach l inks, der des Phidias nachrechts . So gewöhnte man s ich nach dem S tich an die Namen folge

Praxiteles-Phidias , statt der richtigen P h idims-Praxite les.Dam it war für die folgenden S techer das S ignal zu weiterer

Verwir ru ng gegeben C aval ieri (vor 1 570) der beide Gruppen

Blätte r 2 . Th . in Bochets Ver lag übergiengen ; P . P a u lus Pa lm bus Nova .

r im is Mar ius Kar la r ius Nova r iens is (s. u . A nm . in der

Zeit S ixtus V vor al len N icolaus von A ch t au s Brüssel (besonders 1589 , auchn och später).

Mir sind neu n Blätt er d ieser A rt bekann t. Lafrerys D aten reichendabei von 1 544 bis 1 553, gehören also seiner Frühzeit an ; ein Blatt von 1 550

(par ties: templi I u£ii colammoe tree) beruht auf einem S tiche Salamancasvon 1 5 10.

Hieronym us Kooks Praecipua a liquot R om . a ntiquitatis r u irm r um

mon uma rta , 1551 , en thal ten . wie Hülsen m ir m itth eilt , die R asse n icht ; derS tich Fitton ia (im Gegen ain ne) bei S camon i, D iscor si sapra l

an ticlritd di

R oma , 1582, Taf. 36 Zeigt die Namen rich tig geste ll t, son s t aber eine solcheUngenauigkeit und W il lkür, dass er ga rn icht zu brauchen ist.

D ie beiden Tafel n finden s ich schon als Taf. 40. 4 1 in der ersten

A u sgabe von n ur 52'

Blätte rn (A n tiq. rta tua r um U. R . über pr imus) , die deraus Val Lagh erina bei Trien t gebürtige S techer l oann es Baptista de C avalleo

riis in R om be i Fran cesco Palombo au s Norm (vgl. An m . 78) erscheinenl iess u nd dem Bischof von A ugsbur g O tto Trn ch sess von Waldburg als C ar

dinal von A lban o (1 562-1570) widm ete. S ie bildet die Vorlage zu dem Nachstich, der V6M tiü w eiter impren . 1570 erschien (so auf der Mün chner Bi.

bliothek, in Gött ingen ein e Veua ian er A usgabe von In den folgen den ,

dem C ardin al von T rien t Lodovico Madm cci (gest . der 1 567-1578 in

R om lebte, gewidmeten A u sgaben des prim a et“

woanders über (zuerst unde

tier t, dan n 1 585) erscheinen die Tafeln als 89 . 90, dan n weiter in den spl teren

A uflagen u nd Erweiterungen des Buches, die bei der Firma de R oss i (de Eubei: ) im Laufe des 1 7. Jhs . (z. B. erschien en . A uch die hier gegeben en R ücka n sichten (Anm . 70) leiden an der gleichen Nam ensvem irru ng.

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266 .t . m on i sms

erheiterndes Nachspiel zu der gan zen Verwirr ung in den A bbildun

gen l iefert. wie so oft, Sandrart, der im Jah re 1 680, also fast hun«dert Jahre nach S ixtus Umstel lung u nd Ergän zung. die er doch au sseinem röm ischen Au fenthalt kennen musste, harm los die Phidiasgruppe noch m it dem u ntermauerten Pferd (als besonders gut erhalten !) nach Salam ancas S tich wiederholt, dieser Copie sein S a a

dr a r t delineavit hinzufügt und das von S alamanca hinzugesetzteEpigramm für die In schrift auf der Bas is selbst ausgibt

Diese Darlegung, die zur Besei tigung von Irrthümern erfor

derlich war, ist vielleicht n icht ohne In teresse für die Beurth eilungder Kupferstiche des C inquecen to, wo die S techer v ielfach frühereS tiche

'

schlech t copierten , statt die leicht zugängl ich en Monumenteselbst zu Grunde zu legen . Es bleiben noch zwei Gründe übrig.die für die Annahm e einer stattgehabten Vertauschung der Kün stlerinsch riften geltend gem acht worden s ind. Zunächst sol l aus demZeugn isse des Paduaner Arztes und Naturforschers G i ov a n n iD o n d i, der 1 875 Rom besuchte u nd dort Inschri ften c0pierte, herevorgehen , dass damals Phidias Name u nter der rechten , der desPraxiteles unter der linken Grappa ges tanden habe. Da sein Zeugn isaber so aussieht su b marmoreis ymogz

'

m'

bas homz'

oum et equo

r um magnor um slcmt lil ler ae huz'

usmodz'

sub dex tr is samt haec sub sa'

n islr is sun ! haec

O PVS FID IA E O PVS PR A XI'

I'

ELIS

Guerr as , dem C ardinal A lessandroPerett i, Grossneflh n des Paps tes , gewidmet (im

Specul um ,m ir von P . A rndt in Phot0graph ie mitgeth eilt) , zeigt die be iden Gruppen au f gesonderten Basen m it: einer a ls Bru n nen hergerich toten pä pst lichenTiara dazwischen , das Gan ze vor einer architekton isch verzierten R ückwand ,deren A ttila die Hauptin schrift S ix tus Vpon t. max . s igna A lex andr i an .

MDLXXX IX pos t . I II! trägt, während die andern beiden In s ch riften Ph id ias expressit und P rax iteles per/ac“ (8. den Text bei v. Duh n S . 264)a n ihrer S te lle auf den Basen stehen . Das Gan ze macht den Eindru ck eines

wir klichen En twur fes , etwa als Gegenstück zum Mosesbru n nen der A cqua Felice als grossartige Wanddelroration geda cht. Die none A u fstellung im Zu »

samm enhang der Neuordn u ng des ganzen P la tzes , nach vö lligem A bbruch derThem en , zeigt das u nter Paul V au fgenommene S tadtbild (A nm . die ein

zelnen Gruppen , m it besonderer Berücksichtigung der P ferde, 8. bei Furtwl nglar u . Urlich s, Denkm. griech . u . rem . Scu lptor, Hand

-A usgabe‚ 8. 26 f.

S cu lpture s vclcr is adm ir anda , 1 680, Tafel f , von R ich . Collin ge.s techen . Vgl. über S andrarts Unz uverlzh ü gkcit Jah rb. 1 890, S . 60 .

c. 1 . L. VI, 1 , s. xxvn r,

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n em e cs vs u .o 267

so ist klar, dass Domii rech ts und l inks n icht vom S tandpunkt desBeschaners. sondern aus dem S inne der S tatu en verstanden hat ;die Anordn ung der Inschriften bes tätigt vollkommen Heemskercksu nd Sal amanca Abbildungen . Die gleiche R eihen folge der Nam en ,Phidias voran , geben Poggio (der überal l eigenes S tudium der Inschriften verreth) , S trozzis S tadtplan von 1 474, der P rospetfivo (allerdings im Verse) , Albert in i , die venezianiech en Gesa ndten von 1 528 ,Mar lizm i, Fabricins , Panvin io, Gamucci, Pitton i , Roissard Dagegen nennen Praxiteles an erster S telle die M irabil ien u nd Petrarca,aufl

al lender Weise S ignoril i (opus pr ax ilelix opus fldz'

ae) , dannBiondo m it.Marliaui u nd Fichmd, Fu lvio, Fau na, A ldrovandi, Mauro Man sieh t, wie wenig bei blosser An füh rung der Namen au f

deren S tellung zu geben ist ; imm erhin steht eine An zahl zuverläss iger Zeugen au f S eiten der richtigen Ueberlieferung.

Die Voranstel lnng des Praxiteles soll endlich eine S tütze an

dem m ittelalterl ichen Namen der Gegend Opus P r a .r ilelis (A nm . 1 7)und an der S tellung der Beischriften au f B u fa l in i s Plan (Fig. 1 )finden ; dan ach müsse die am nördl ichen Ende befindliche In

schrift des Praxiteles zu r Linken , dem Vorfrbergeheudeu zunächstin die Augen fallend , angebrach t gewesen sein. Diesem S chlussliegt die stillsehweigende Ann ahm e zu Grunde, dass die Kolossalgruppe ihre Fron t gegen Nordwesten gerichtet und den Constan tinsthem en die R ückse ite angewandt habe. Da für lassen sich al lerdingsdie älteren S tadtbilder, namentlich das von 1 474, au fflhren

Den noch ist jene Annahme ir rig. D ie Zeichnung Heem skercks zeigtn och deutlicher al s der S tich Sa lamancas, dass der Standpunkt fürden Zeichner von vorne sehr beengt war, während die Ansicht derR ückseite (Fig. 2) aus grösserer Entfern ung gezeichnet werdenkonnte. Ein Bl ick au fBufalinis Plan (Fig. 1 ) gibt die Erklärung,

Poggio bei Urlich s , God. lopogr. S . 2 11 . R edischer S tadtplan be i de

Ross i Taf. 4. A lberfin i f. Prospettivo [A nm . 18] S tr . 1 1 . Vena . Gesan dte

[A nm . 69] S . 108. Mar lian i, 1 534, Fabricius S . 31 . Panvin io S . 1 46.Gamucci, A n tich. d. cit ld di R ., 1 565, S . 12 l . P itton i [A nm . Roissard

A lle diese Ze ugn isse h at v. Duhn übergan geu .

Petr arca , cpp. [cm . 6, 2. Richard [A nm . 30] S . 41 . Mauro S . 79. Die

(lin igen Ze ugn isse s. be i v. Duhn S. 268.A nm . 9 und 19. Vgl . das gemal te S ta tdbild in S iena von 1414, Bu ll_

roman . 1 88 1 Taf. 4.

Page 269: MI'I - Forgotten Books

268 a .

sobald man sich die Gruppe nach S üdosten, gegen die Thermengerich tet denkt. Dabei ergibt sich die Ecke im Hintergr und auf

Heemskercks Zeichnung als ein Theil der berühm ten Vigua desCardinals von P arm a , Ippolito d

'

Este, die einst vom Cardina l Oliovieri C arafa angelegt worden war und spä ter in den Quirinalspalastmit seinem Garten an fgegangeu is t die Ecke scheint damalsnoch n icht m it einem so grossen Gebäude besetzt gewesen zu seinwie anderthalb Jahrzehnte spä ter, zu Bufal in is Zeit. R echts nebendieser Vigna zweigt sich die a lla semz

'

ta ab. die, der heutigen Viadel Quirinale und Via Venti Settembre entsprechend. zu r damal igen Porta S . A gnese, heu te Porta P ia , führt e. Das leicht angedeutete Hans gan z zur Rechten endlich wird zur Vigua des B ischofsvon Tern i , Sebastiano de

‘ Valen t i (gest. gehört haben , derenS telle im achtzehnten Jahrh undert der Palast der Consul ta ein nahm .

So erklärt sich jede Einzelheit der Zeichn ung, während bei derentgegengesetzten Annahme über die R ichtung der Kolossalgruppen ichts passen und das Fehlen der gewaltigen R este der Constantiusthermen im Hintergrunde un erklär l ich sein würde.

Dass die Diosknren w irkl ich den Therm en zugekehrt waren ,

lässt sich aber auch noch directer beweisen . Im Gegensatz zu denälteren skizzenhaften un d schematischen S tadtbildern zeigt der Mantuaner Prospect dass auf einer Lin ie, die von der S tad tmauerlinks von der Porta Salem aus über 8. S usan na und den Palazzodi Venezia “

nach Ponte S isto verläuft, u ngefähr von der a l la semita

aus , die R asse von hinten sichtbar waren m it ein iger Wendu ng nachl inks gegen die (n icht dargestell ten) Constan tinsthermen u nd gegen

Fulvias, A nt iqua r ia f. H 1 : Ha nd lange (Von den Fl um göttern) mansC laim s et Apollin ir em inet a ltus (vgl. Bufal in i) , Tecta D ien rehsae als»! in

quo picta Ca raphoe 0 eut ir , O liver i potr is fas tigia sacr i. Qui mod em ex ce

l u it totum et pom r ia feca'

t, Vgl. desselben A nt iqü ta ta f. XXIII" ' (O liv. C a.

rafa , C ardina l seit 1464, starb Pichard in ipso ingr eu ue

sum amplin imor quaedam ha r tes et amoen üsi:uos ; erns t , n cte n omin i,

Fam eeiomm (Verwecheeluug mit Fem m ; den n sicherlich is t n icht von derC asa Ferrari beiden C on st an tin st hermen [Lan cian i, Bul l. com m . 1895 S . 103 f.]m it einem blossen hortul ur die R ede) . A us führlich preist Boiasard I, 94 diean Bl umen überaus reichen , an A n tiken hin ter der Vigo. Carpi [A nm . 54]zurückstehenden Gärten des C ardinals von Ferrara (ges t. den Schöpfer.der Villa d

'

Este in Tivoli.

A nm . 36.

Page 271: MI'I - Forgotten Books

270 a . m cua s:u s

R oms gezeichnet hatte abgetragen worden , und ihren höher gelegenen Theil n imm t ein grosses Gebäude m it zwei Höfen ein . Man

könnte etwa an die 1 575 von du Perac erwähnten case et gra

n ar z)’

denken die im folgenden Jahrhundert den Bauten des

Palastes Borghese-A ltemps-Bm tiv0gl io-Mazar ino-RoSpigliosi Platzmachten , doch ist anscheinend vielm ehr dasselbe Gebäude gemeint,

Pro. 4. A usschn itt aus Kerta r is S tadtbild

das auf Giovann i Maggie un ter Pau l V geschn ittenem S tadtbilde

(A nm. 93) die S telle der späteren Consulta einn immt ; es wirdnach 1 558 an die S telle der Villa des Bischofs von Tom i (S . 268)getreten sein . Deutl ich sprengen die gewaltigen Bosse auf dies

Bull. com m. 1895 Taf. 5 17. mit dem gelehrten C ommenter R . La n

c inais . Vgl. Fabr icius. R oma S . 1 69 : magaee r e in es , aedificia quen de»: quedrata , queednm rotunda , a ll iszimir

'

[ern ic ibw ez tan t : quer um uam perr en tum fen grad»: asceadim uc.

Du Peru , Vestigi Taf. 32 (vgl. Lan cian i a . a. O . S . Er spr ichtvon der S üdwestseite als der abgebrochenen .

Page 272: MI'I - Forgotten Books

moun t cav au .o 271

grosse Gebäude zu. Im übrigen zeigt Kartaris S tich den Platznoch in seiner alten unregelmässigen Gesta lt ; die Neu regelungward erst vierzehn Jahre später durch S i xtus V vorgenommen , wodann auch die Kolossalgruppe ihren m ittelalterlichen Platz verlassen muss te.

Som it is t die S tellung der Namen in Bufa lin is Plan gerechtfertigt ; ob die vereinzelte Bezeichnung des focus qui dz

'

cz'

lu r Op us

P r a.r z'

lclis wirklich auf leichterer Zugänglichkeit dieser Inschr iftberuht habe, mag dahingeste llt bleiben. Der Nachweis der n iemalsveränderten Nam en szu theilung ist aber der Auffassung Fu rtwänglers (99) n ich t günstig, der bekann tl ich die Inschr iften als vol lgil

tige Zeugn isse betrachtet und auf P h i d i a s und seinen etwasjüngeren Zeitgenossen , den älteren P r a x i t e l e s deu tet Furtwangler schildert den Un terschied der beiden Gruppen folgendermasseu (S . 138 Das Werk des Praxiteles ist stürm ischer undfeur iger in der Bewegung. Besonders deu tlich tr itt dieser Un terschied in den Köpfen hervor. In dem Kopfe des Prar iteles liegtein leidenschaftl icheres , freieres, enthusiastischeres Wesen ; weshalbman ihm auch den Vorzug zu geben pflegt Da die von Furtwänglerals praxitel isch betrachtete Gruppe in Wahrheit das 0pus Fz

'

diae

ist, so m üsste man natü rl ich obige C harakteristik au f Phidias imGegensatz zu Praxiteles übertr agen wenn man sich n icht etwader Worte A ldrovandis erin nert : si ma r aoz

'

gliauo a lcum'

,

come sinne qu eetz'

simulacr i cos? simili ct equa lz'

, essendo statida diver si maestrz

'

fa ttz'

(was man auch umkehren kann) u nd

Meisterwerke S . 128 ff., Vgl. Furtwängler u . Urliohs Den lnu griech .

u. röm . S cnl ptur , Han dausgabe S . 25 ft“

. Zugesfimm t h at z. B. G. Korte, Berl.

philol Woch enschr . 1894 S . 1030, sich dagegen erklärt R eis<:h , Zeitschr . f. b ild.Kun st, N . F. VII , 1896 , S . 1 54. Die Kleinheit un d das P athos der Köpfe derDioskuren , sowie die Formen der Pferdelröpß scheinen m ir deutl ich gegen diefrühe En tstehu ng der O riginale zu sprechen .

Dessen Existe nz halte ich allerd ings seit Benudorfa erstem Nachweis(Gott. gel . A nz. 1 871 S . 610 der durch Kühlen Bemerkun gen (A th . Mitth .

1884, S . 78 if.) schwerlich erschütte rt wird, fiir gesichert, seine Thätigkr»i;

aber im einzelnen für sehr schwer bestimm bar , wie den n ja auch Werke ver

sch iedeneter Zeit und R ichtung auf ih n abgeladen werden . Brau ne u nd Uss inge

völlig ablehnende Kritik (Mün 0bu. S itzungeher . 1 880 , S . 435 Dan skc Viden slr.

Selek. S kr ., VI . R eihe, IV, 29 7 E.) schein t m ir das Kind mit dem Bude au s

zuschütteu .

S . 81 1 .

Page 273: MI'I - Forgotten Books

272 a n. m cn as u s

beideGruppen als demselben Kün stlergeis t entspmngen ansich tDie In schr iften k ö n n en ja au f alter echter Tradition beruhen undvon dem früheren S tandorte der Gruppen au f ihre späte ren Basenübertragen werden sein, ebenso wohl aber ist es denkbar und

das ist ja auch die gewöhn liche A nsicht dass sie nur die Erinner ung au die beiden berühm testen B ildhauer Griechenlands , Phidiasu nd (dann natürl ich den jüngeren) m italas, mit den gewalt igenGruppen verbinden sollten ; grade so wie dies auch in später Zeitmit der Parthenoe und der sogen an n ten Promachos geschehen ist

Letzterer Ans icht werden jene Basen entgegengehalten , die mitden Ins chr iften opus Polyclz

'

tz’

, Prax e'

telz‘

s , B ry ax z'

di3, Timor chz'

,

fi'

se'

cratz’

s versehen in R om zum Vorschein gekommen sin d Da

die Paläographie nach dem Urtheile de Bossis und B enzenediese Inschr iften in das zweite oder dritte Jahrhundert verweistund ihr Sch rit

’tc harakter von dem der Inschriften an den Kolossen ,

soweit deren Abbildungen ein s icheres Urtheil erlauben , völlig ver.schieden ist, so kann von einer unm itte lbaren Zusammengehörigkeit der ganzen Inmh rifte ngmppe n icht die Rede sein , sondern dieAn alogie zeigt nur , dass diese A rt von Künst lerbezeich nung, der

gr iechischen m it Egyov nachgebildet und viel leicht pergameuischemBranch euflehn t in der späteren Ka iserzeit, wo latein ische Inschriften an die S telle der gr iechischen traten , die übl iche war.Denn dass die Inschr iften der Kolosse früh es tens aus der Mittedes vierten Jah rhunderts stammen , geht aus Mommsens Eschach

M. Wegner , Kunstblatt 1824. S . 378 f. : Daher ich der festen Ueherzeugun g da ss der selbe Kflnstler.welcher das Model l zu dem einen

ver ferfigt, nothwendig auch das Modell zu dem an dern gemacht haben m uss

A eh n lich ur theilt auch der Bildhauer Fogel l) et g‚ A n na li 1842, S . 199.

So der Scholiast zu A rieteidee III, S . 320 Dind., dem Fur twüngler

(Meisten s. S . 52 m eh r Gewicht beilegt als den Zeugn is sen O vids em Pon te

4, l , 8 1 und Pausanias l , 28, 2.

Löwy, In seln . 11 . 489-493. C . I.L. VI, 100894 3. D ie In schriften erin

nem in der m a nigfaltigkeit der Künstler an kun stgeschichtliche Liebhabereicn , wie wir sie von Pergamon her ken nen (Fränkel , Inschr . v. P ergamon I,

S .

De R ossi, Bul l. man ia. 1874, S . 1 81 . Hen zen , C . I. L. VI , 2 S . 1 806 .

Löwy S . XIII , Vgl. n . 154 und 506. Kaibel, Im . Gr . Ita lia , 1254 .

Verwandter A rt sind "

Heaxl r}: Erig>ea'

vopog‚I'

m‚m iäqg w i em

'

A O v;vu lov,

Ed,iovl n k "pa in t (Kaibel 1240. 1258.

Page 275: MI'I - Forgotten Books

274 A . w cn .u zu s ‚ we n n

heisst also au f der weiten Terrasse jenes grossen Tempels, dessenUeberh leibsol das Fron tispizio di Nerone war, mag das n un, wie

Hülsen auuim t C araca l las S erapistempel oder was sonst für einTem pel gewesen sein . Da aber, wie wir eben sahen, die A u fs tellung der Kolosse auf ihren Basen die Zerstörung dieses Tempelsvoraussetzt, so kann die von Lanciani gegebene Anordn ung, wo«nach die Kolos se in unm ittelbare Beziehung zu der Front des Tem«

pals gesetzt werden , n icht r ichtig sein. Vielmeh r möchte man , da die

Insch riften die Basen in nachcenstan tiuisch e Zeit verweisen . an dieim Jahre 448 , u nm ittelbar nach einem grossen Erdbeben ( im) , durchden S tadtpräfeoten Quadratianns erfolgte R estau ra tion der Conslan tz

'

m'

mzae thermae lange incu r z'

a e! abelezzdae cz'

oz'

lis cel pol ice [er al is clade

'

s oosta lz'

ene vehemen ler ad/Ziclae denken , die das Gebäudein pr istinam faciem sp lendoremgue r estil u il dab ei mag auchfür die durch den Abbruch oder Verfal l des Tempels entstell teUmgebung Sorge getragen werden sein .

Meine Ausführu ng besch ränkt sich auf die Schicksale der Kölosse während ih rer Au fstell ung auf ihrem m ittelalterlichen Postenbis zum Jahre 1589. Dass sie vor ihrer Verbringung auf die qui

rinal ische Höhe schon eine andere Verwendung gefunden hatten ,ist allgemein zugestanden. Darüber wi rd gelegentl ich Petersen seineAnsicht darlegen .

S trassburg.A n . M ICHA EL IS .

N . rhein. Museum XLIX, 1894, S . 894 d'

. Die frühe Zerstörungwürde gu t zu dieser A n abm c passen .

For u m U. R . Bl . 1 6. Ihm war da rin Fee, Prerl rome di n uevo eu ere.

S . 7 f voraugegangen wegen an geblicher Ueberein stimmnng der Gr uppen m itdem Tempel in M a ter ia l , Kolonaa lität und Kun stcharakter, woraus er auf die

epoca di Tra ia no, e d‘

A dr iano, e dope schloss . 8. dagegen M .Wagn er , Kunetbl .

1824, S . 887 f. Jordan II, 529.

Paulus Diaconus , bist. R om. XIII, 16 zum J. 442 : sub h is [er sd iabas tom ter r ibil i R oma term s meta concuesa est, ut plu r imae eine ae

des aedi/i'

eiaque cerr ner int. Fa: ti Vindobon . pos ter . in Momm sens C hron ica

min . I S . 80 1 znm J. 448 : ter r ae meter factus est R om e et cecr'

deru n t. eta

tuae et per t ica nova . Beide S tellen sin d mir von Dr .H. Bloch n achgewiesen .

Vgl. R eumon t , Gesch . d. S tadt R om I , 76 1 f. K. E. v. Hoff, ( iesch , d. Ver

ä nderu ngen der Erdoberfläche IV, 181 0, S . 1 85 .

C. I . L. VI, 1 750.

Page 276: MI'I - Forgotten Books

BEMERKUNGENvor: E INER.

CHR ISTLICH«A R CHAEO LOGIS CHEN STUDIENR EISENACH MALTA UND NORDAFR IKA.

m. 1x. X)

Die nachfolgenden Zeilen haben im wesentl ichen den Zweck ,den christlichen Archäologen kurz zusamm en fa ssend über die wicht igatan für ih n in Betracht kommenden Denkmäl er zu orien tieren ,die ihm in den von mir im vorigen Somm er besuchten Gebieten vonMalta und Nordafrika begegnen . Einen en tsprechenden Abschn ittüber S icilien habe ich eins tvreileu zurückgelegt da er nach Erscheinen von Führers Forschungen zur S icilia Sotterranea erheb

lich h ätte umgestaltet werden müssen. Im Vergl eiche zu der Mengedes namen tlich in Nordafrika Erhaltenen is t bis jetzt n icht vielaus diesen für die christliche Archäologie so wichtigen Gebieten publiziert , und auch dies viel fach in lokalen , den deutschen Forschernschwer zugänglichen Zeitsch riften , 80 dass die l iterar ischen Ver

weisungen ebenso erwünscht wie un umgänglich sein werden .

I. M a l t a.

80 bekann t der Name Meli te’

a in der chr istl ichen Kirche seitder Gründungszeit durch den an der Nordküste der Insel wahr«schein1ich im Herbste des Jahres 60 erfolgten Schiü

'

bruch und den

dadurch veran lassten dr eim0natlichen Au fenthalt des Apostel s PauIns geworden ist, so wen ig ist uns über die Ein führung des C hr istentum s und die Schicksa le der dortigen Gemeinden wäh rend der

ersten Jahrhunderte überl iefert, und das Ueberlieferte besteht fastnur in legendenhaften Notizen Die einzige Quelle, die uns ws v

Das für die Inselgruppe ein stweil rm in Betr acht kommende Materia list jetzt zusammengestel lt (zu ergän zen ist Gatt . S a id, La gretta di S . P aolo,

Malta 1868 ; m it n icht zugänglich) u nd m it ein igen Worten kritisch beleuch tetvon A lbert Mayr , Zu r Geschichte der älteren christlichen Kirche von Malta

Page 277: MI'I - Forgotten Books

276 e . s r r n r.rw r u

n igstens über die Existenz und die Ausgesta ltung, wohl auch überdas rel igiöse Leben und dergi. ein igen näheren Aufschluss gebenkönnte, näm lich die in ziem licher Anzahl vorhandenen K a t a lromb e n , ist bisher, man kann sagen, durchaus vernachl ässigt , und selbstdie kurze Uebers icht der christlichen Nekropelen , die der bisher ige

Fre . 1 .

Direktor der Bibliothek und des Museums, C aruana in seinemR ep or t on the P heem

'

cz'

an und R oman A n tiquz'

tz'

es in the gr oupof {stands 0/ Ma lta (Malta 1 882) S . 1 06 ti} , gegeben hat, scheintvielfach nur , ohne nachgeprüft zu sein, auf den Angaben der alteren Literatur zu beruhen. So ist z. B. seine Beschreibung der

Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft‚ Bd . XVII.Jahrg. 1896 S . 475 f.

Doch kan n ich zu Mayr‘

s A nm . 7 S . 476 hier bemerken , dass die von V . S chu ltzegegebene Deu tung des betr . Bildes in einer der S akramen tskapel len von S . C aloliste in Rom (Wilpert, Die Malereien der Sakramen tskapellen des hl . C all., 1 897,Fig. 12) als Sch ifl

bruch Pauli un richtig ist ; es is t vielmehr eine Jonnsscene ;

vg l. S tu h lfau th , Die Engel, 8. 154 A nm . 1 ; Mitius, Jon as , S . 1 4 d‘

.

Sein Nachfolger ist Mon signore A .Mifsud‚ dem ich für sein äusserst

liebenswürdiges En tgegenhommen in hohem ”nas se verpflichtet bin .

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278 a . sr un rr su r a

hat zwei in der Breite wie in der Tiefe ungleiche Apsiden ; dieEntfernung zwischen den zwei vorderen Querl in ien m die

Tiefe der breiteren Aps is o m . ; die gegen überliegen de Apsisist hin ten 06en au f den von

_t, herkommenden , bei dem Pfeil mit

tels einer vierstufigen Treppe aus B h inausfüh renden Gang, an

dessen A ussaawand Gräber angebracht sind. Besonderes Interesseerregen die beiden gan z gleichförm igen , von den Apsiden umsch lossenen u nd ganz an ihrer Vorderseite l iegenden cyl inderförmigeu

Erhöhungen ; beide haben 60 cm . Höhe ; die oben von einem R ah

men eingefasste Kreiefiäche hat im Durchmesser 1 m. ; an ihr erVorderseite (nach innen zu) haben beide einen kleinen Segmentau ssch n itt ; man denkt dabei in erster Lin ie an zwei natürl iche A ltäre, an deren Vorderseite der Prieste r functionierte : selbstven

stündlich wie diese ganze An lage als Kirche eine Ein richtungerst relativ später Zeit Bemerkt sei noch , dass t„ t„‚ t, und I.

w ie I, mehrstufige in die Gänge der Katakombe h ihaufführ endeTreppen andeu ten .

Dass namentl ich in der Periode des au sgehenden christlichenAl tertums und während des Mittelalters auch die übrigen B etekomben (

2) der Gegen sta nd gottesdienstlicher Uebung wie frommerVerehrung waren , bezeugt der Umstand, dass erstens auch sie, we

Diese A psiden u nd in den selben die C y linder m it dem flachen Beckenfin den sich auch sons t unter der Erde Malta

s , z. B . in der Katalrombe der

h l. A gath a.

Vgl. auch Mayr a . a . O . S . 479 ; hier sind auch d ie Nam en der hauptsachlichsten von der älteren Literatur genan n ten C oemeterien wiederholtS . P aolo, S . Ag a tha, S . Venen , S . C ataldo, S . Maria della Grotta, S . Maria

tal Yirth , A bbatis Man che sind gewiss verfallen oder zerstört ; über an deren

is t wohl ein e Kirche gebau t. Naberra über die Lage u nd die Beschaffenheitdieser c ropolen festzuste l le n ist n u r bei längerem A u fen thalte m öglich . Esist begründets te A uss icht, dass wir in Bälde einiges Genauere über die Malteser altch ristli0h eu Grabs tätten erfahren au f Grun d der Un tersuchungen ,welche im letzten Jahre mein Freund A lb: Mayr auf der In selgru ppe angestellt

hat . Bisher existierte in weiteren Kreisen n ur von ein er ein zigen , der Katalrornbcder A bbatia , eine A rt P lan : Fr. Franc. A bela, Delta desw ütion e d i M a lta,

Mal ta 1 647, S. 48, übernommen iu Fre Giooanfranc. A dele , Ma lta illus trat o,

ovvere Dem iz ione di corretta , accresciula, e con tinevata da t conte

Giocanaan ton i0 C ian tar. 2 Bde., Ma lta 1 772. 1 780, Bd. I Tav. VIII , dazu

8. 186 R‘

. Vor kurzem teilte mir Mayr m it, dass über eine Kah komhe ein nu r

schwer zu erhd tender R epor t C aruanas mitsamt Photographieen erschienen sei.

Page 280: MI'I - Forgotten Books

am s n a n s a s s vor: m a nn ca n rsr nrc rr— aa cs . sr vn res nm ss 279

nigstens nach den älteren Feststellungen , meist einen solchen geräum igen Vorsaa l hatten bzw. noch haben, und dass zweitens geradein diesem allerlei Fresken in griech ischem S til sich gefun denhaben (Heil ige, Bischöfe und die zweifellos dem M ittelal terangehören . So ist bereits bem erkt, dass auch in der Basil ika derKatakombe 8. Paul an der breiten und flachen Nische an der l inkenWand von A sich B ildspuren erhal ten haben ; die ausserordentlicheFeuchtigkeit, die in den Katakomben herrscht, wird freil ich auchsie bald beseit igt haben . Weit deutlicher ist aber noch wen igstensein kleines Freskobild in der Katakombe selbst erhalten Es ist

m it ganz dicken Pin selstrichen in roter Farbe an der Seite einesEckpfeilers aufgetragen ; die Kon tu ren sind meist von grüner Farbebegleitet. Was die Frau mit dem Namen Entychpine that, ist

n icht näher zu erkenn en. Dass auch sonst in der PauL—katakombe dieDekoration n icht fehlte, erkennt man noch an allerdings wiederumnur gan z schwachen roten Farbspu ren , die sich über einem A rkasolgrab finden.

Was die Grabformcn betrifft, so wechseln im allgemein enLocul i m it Amosolien ; ein e oft begegnende Eigentümlichkeit istdie, dass un ten am Boden das Loculuegrab sich befindet, wäh renddarüber in halber Höhe der Wand die dazugehörige Bogenn ischeansgehauen ist ; es en tsteht dadurch ein e A rt Tisch , wäh rend darunter das Grab ausgeschn itten ist.

Das Areal , des die Paulska_takombe bedeckt , ist n icht sehrausgedeh nt ; die Gänge sind in folge der durch die em inente Feuchtigkeit noch verstärkten Weichheit des Gesteins eng und verwin

kelt. Gegenwärtig ist nur ein Tei l dieser Katakom be zugänglich ;wie viel etwa noch verborgen l iegt, läss t sich oh ne genauere Untersuchung n icht sagen . Beachtung nach dieser Seite verdien t vorallem, dass an einem Ende ein Thor vermauert ist ; an der betreti

'

enden S telle ist ein Bundbogenportal , hinter dem m öglicherweise der Gang weiter führ t

Die übrigen Katakomben M alta '

s sind bis jetz t fast nur demNamen nach bekan n t ; sie l iegen auf Mal ta selbs t im Umkreise der

Je eine Kopie h at das M useum der Bibliothek zu Valetta und die

S akr istei der Kir che 8. Paolo in C itta Vecchia.S econda la Iaggeada befinden sich hin ter dem Thor weitere Grab

kammern , während der Hauptgang bis n ach Valetta führe !

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280 o. sr s u nr aur u

alten Hauptstadt. Ihre wissen schaftl iche Ausbeutung u nd Bearbeitung is t noch immer eine der dringendsten u nd gewiss auch Ichnenden Au fgaben der christl ichen Archäologie.

Was man an altchristl ichen Gegenständen bisher gefunden hates ist nur recht wen ig bewahrt in der Hauptsache das Museum

der Bibl iothek in Valetta Zunächst seien hier genannt zweiMenastläschchen Beide sind sehr roh gearbeitet, aber in ihrenBel iefs verschieden . Das erste hat auf der Vorder wie au f der

R ückseite ganz die gleiche Darstellung, die sich im wesentl ichendeckt mit derjen igen von Fig. 95 in V. S chu ltze' s Archäologie(S . 80 1 ) oder der Darstellung auf der Vorderseite des ersten Me«

n asfläschchens, das veröffen tlicht wu rde (De R ossi, B ul lcttia0 1 869 ,also der Heil ige zwischen den beiden Kamelen und zwei

kleinen Kreu zen ; doch ist au f dem Malteser Exemplar der Kopfdes M ensa nach links gerichtet. Das zweite Exemplar zeigt in demDiskus der Vorderseite wiederum den Hei l igen in Orantenstellungzwischen den zwei Kam elen , doch oh ne die Kreuze ; fern er ganzen face, m it einem breiten Kopf u nd dem Nimbus , welcher ihmau f dem ersten Krüglein fehlt . Die R ückseite zeigt genau wiederum dasselbe, was die R ückseite der genan nten , von de R oss ipublizierten Ampulle zeigt innerhalb eines schematimhen Kranzes die Inschrift : eöl oyla w ii afyr

'

ov M i; r é u nd darun ter dreidicke Punkte. Ausser diesen Meaaefliiachchen not iere ich 1 8 alt

christl iche Lampen , von denen zwei nur in kleinen Fragm en tenerhal ten sind : Fisch (zweimal) , Kreuz (zweimal) , Monogramm

Es existieren auch kleinen Privatsem m luugc n au f der Insel ; fern er

sagt C aruana, R epor t, 8 . 107 : It is a lleged, that in the tomb hea r ing the

monogmm of Chr ist sum oam ted by a cr awn held by two A ngels, in the C hurch

of th is Cem tery (S . P ant) , ther e was found the smal l cheat con ta in ing ba.

nes, now presn ved in the treasury of the Cathedral C hu r ch . Man cberlei mag

ganz verschollen sein ; die von A be l ri zu sammen m it anderen altch ris tlicheu

Kleingegen stäuden , a. O . S . 40 f A he1a — C ian tar a. a. O . Tav. I \‘

—VI‚ pu

blizierte Lampe m it dem O pfer A braham s is t im M u seum zu Valetta u nbekan n t.Ueber d iese Monaslrriiglein vgl . Etien ne M ichou ‚ La collect ion d

'

am »

poulcs d eu logies du d1 c Ju Louvr e, Al é la nges G. B. de R ossi (S upplémm : a us Méü n_qes d

a rch! ol. et d‘

hiar. publidepar t‘

Ecole franc. de R ome.t. XII ) , P aris u . R om 1892, S . 188 ff. : 8 . 184 d

'

. Dazu auch N é laages d'

ar ochea l. et d

h ist. 1 895 S . 334 (Gsel l, Chroa ique a rchäol. afr ica in e) u nd R om ische Quartals chr ift 1 896 S . 244 ff. (De Waal , Menaskrtlglein ).

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282 G . sr r n r.r acm

ganze Land als Provinz Rom s zu erfreuen hatte. Denn specifisch

röm ische (Provinzial Kultu r der Kaiserzeit ist es, deren unverkennbares Gepräge neben den älteren pun ischen Deu lm älern und

Nekropolen die Hauptm as se der kleinen wie der grossen Fundeallenthalben an der S tirne trägt .

So arm , im Verhältn is zu den in Nordafrika vorhandenen , Tu .

n is lx'

a rthago selbst an eigentl ichen R uinen ist, so bedeu tsam un d

die anderen Algier, C on stan tine, C herchel; Grau etc. an

Schätzen überragend sind die beiden h ier eingerichteten zwar sehrjungen , aber u ngemein rasch sich entwickelnden archäologischenMuseen : das M u s é e A l a ou i des B a r d o (eine halbe S tunde von

Tun is en tfern t) u nd das M u s é e d e S t . L o u i s au f der Höhe desal ten Karthago. Die grosse Menge alt c h r i s t l i c h e r Denkm äler ,die in denselben bewahrt sind, setzt sich im wesen tl ichen zusam

men aus drei Gruppen , von denen die dritte bis vor Kurzem auchihrer Existenz nach in weiteren Kreisen noch fast gänzl ich u nbekannt war, näm lich Inschr iften , 2) Lampen und 8) Mosa iken

Die chr istl ichen M os a i k e n , von denen zuerst kurz die R edesei, bilden nebst den klassischen den Hauptschmuck des Bardo°

Museums. Der Eindruck ist geradezu verblüffend, wenn man in

den herrlichen Festsaal des alten Harems, in dessen stattl ichen R äumen das Museum un tergebracht ist, ein tretend r ingsum die langenu nd hohen Wände von den prächtigsten und fast ausschl iesslich(über 50 Nummern) altchristlichen Mosaiken bedeckt sieht, wäh o

rend der ganze Fussbodeu bis au f einen Umgang gefüllt ist mitdem nach Form wie Um fang ca. 137 qm . grossartigen Mosaik aus S usa , dem ehemaligen Hadrumetum , damtellend den von

S irenen , Nereiden und Tritonen umgebenen Neptun auf einem von

Vgl . M us t er ct collection ; a rchäolog iques de €'

A In ic : erschienens ind 1 ) M usée d

A lgcr . von G. Doublet, Pa ris 1890. 2) M usé e dc Constan tin e.

von G. Doublet et P . Gaucklu , Par is 1892. B) M usée d‘

0ra n , von R . de la

Blan ch ére, Paris 1898. 4) M us ée de Chcrchd , von P . Gaucklar, Paris 1895.

5) M usée de Lamh ttrc, von R . C agn ah Paris 1895.

Jetzt ist ein a u sführlicher Katalog erschienen : D u C oudray in B lau .

chére ct P . Gauckler , Cata logue des m u séer ct coüections ar chäologz'

ques

de PA !gé r ie et de ta Tun is ia. M usée d‘

A laou i. 2 Bde. Text u . Tafelban d) ‚P aris 189 7. Im ein zelnen diesen Ka talog zu zitieren ist mir n icht mehr möglich. Gauckler bereitet überdies einen gr asen Mosaiken-k

'

atalog vor .

Page 284: MI'I - Forgotten Books

BEN ER KUS GEN VO N E INER C KR ISTL ICH‘ A M K S TUD I ENRE ISE 283

v ier Seepferden gezogenen Wagen Die an den Wänden helindl ichen christ lichen Mosaiken , teilweise in das 4. Jhdt. zurückreichend , überkleideten ursprünglich S arkophage, die m an in den

Nekropolen zu S faks (Taparura) , Lem ta (Leptis m inor) und Thabraca (Tabarca) ansgegraben hat. Die S itte, den Sarkophag m itMosaiken zu schmücken , war in Afrika durchau s n ichts Ungewöhnl iches Es ist gelungen , einen dieser Mosaiksärge (aus dem altenTabarca) gan z in das Musée A laoui zu schaffen , u nd dieser ist n un ,einstmals die R este des im Knabenalter verstorbenen Dardan ius bergenu u nd jetzt ein S tück grössten archäologischen Interesses , an derR ückwand der S e lle des [étes ausges tellt Während die R ückseite und die l inke S chmalseite angelehnt waren , sind die drei übri°

Farbendruck in den von dem verstorbenen er ste n Direktor des M u »

seems, R . de la Blan ch ére. herau sgegeben en Collections du M usée A laoui,

l " série (m ehr gibt es Par is 1 890, Pl. I , dazu von dem Herau sge

be r S . 1 7 it. ; in dem Text sind n och andere (profane) Mosaiken abgebildet.Die In troduction dieses Werkes , ebenfa lls von de la Blaueh é re, berich tet überdie Geschich te und die Gestalt des M useum s . Das selbe ges chieht im Eingang

des A nm . 2 gen . Katalogen. Sehr gute Dien ste leistete in Erm augelun g d iesesgrossen Katalogen der von de la Blan chiare

'

s Nachfolger , P . Gauckler, d ired eur

«(es ser vices des an te'

qu ité s, veröfl'

en tl ich te Gu ide da visiteur a u M usé e der

Horde, Tun is 1 896 (Ex troit de la R evue Tun isicnn e, organe de l‘

l ns titat dc

Cor lha_qe) , eben fal ls m it ein em Plan des Museum s . Ich m öchte n icht veraäum en ,auch Herrn Direktor Gauckler u nd zugleich Herr n P . Delattre fiir das m ir

bewiese ne Wohlwollen den gebührenden D ank auszusprecben .

Zu den alten nordafrikanisch eu S tädten vgl. im allgemein en J. Tou

tain , Les c ité s r oma in es de la Tun isia, Essa i sur l'

h is toe'

re de la colon isa o

tion roma ine das s PA /r ique du nord (Br'

hlr'

0 theque des «freien frohe. d'

A thenes

et de R ome, fes t: . Paris 1 896.

(3) A uf weitere Beispiele verweist Gsel l in deli Mé!anges d‘

ar c lu‘ologie

1894 S . 89 7 ff. Dazu vgl. a uch Bu lletin tr imest r iel des a n t iqu itér afr ica in es ,T. IV, 1885 , P l . I II. IV. T. VI, 1 887. P l. VI. A r chives des m iss ions seien .

t ifones ct l ittéroires, 1887 S . 1 9 (tlg . Besondere vgl . noch B ihliothr‘qued

ar chéologie afr ica inep u t h'

äe sous les a uspices du m in islér.t de l'

instruct ion

puh l r'

que et des heau.c arts, fase. I : R . du C oudr ay la Blan ch twe, Tombes m

mom i'

que dc Thabr aca . Dance st?les votinr s du M usée du Bar rio, Paris 1897.

Bem erken möchte ich hier, da ss au sser diesen Mosaik und au sser Marmor

särgen das christ liche A frika, Karthago n icht ausgeschlossen , auch Thom oder

Krugaä rge kann te. Vgl. A lexis S chwarze, Un tersuchu ngen über die äussere

En twickelung der a frikan ischen Kirche m it besonderer Verwert ung der archaei.Fun de, Gött ingen 1892, S . 54 H.

Vgl. de la Blaueh ére, Coll. du m useo A loan i, S . 1 1 7 ft“

. u . Pl. VII .

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284 n . sr r a r.r s cr a

gen , freien Seiten mit Mosaiken überkleidet ; die rechte Schmalseiteist mit einem dekorativen Muster gefüll t ; die Vorderseite ist vonhübschen , aus einer Vase herauswachsenden Rosenranken bedeckt,in deren Win dungen rechts u nd links eine Taube steht ; auf derOberfläche ist der Versto rbene selbst und zwar als Gran t zwischenzwei hohen Kerzen über Rosen ranken steh end dargestell t ; über sei

nem Kopie und zu beiden Seiten desselben l iest man die I nschrift

D A R .D -P A N IV SINNO c s s

IN PA c r:

A eh nliches zeigen auch die anderen Mosa iken . Elias por ten t

u ne ép t'

tuphe‚ génér alement accompagnée d’

at tr z'

bu ts, de monogr azm

mes, defigur es symbolz'

ques chr étz'

ennes. Les plus cur ieuses r ep r é'

sen ten t des pensannages en pied le Chr ist n z'

mbé, avec dem: [ideagenouz

'

llés devant lu i, ou simplemen t le por tra it du dé/unt danst

attz’

tude de t'

or aa t, debou t, entr e deux cierges tete qu’

on les nend

cncor c a uj our d’

lzuz'

, a Tunis, au soul: des parfum hommes en

dalma tique a bandes ornée de broder z'

es, a vec l'

or an'

um passt an

tour du con ; femmes en [unique a manches, avec écha rpe fr angée ;cn/

a n ts en r obe blan c/ze, couleur de l’

z'

nnooence : z‘

nnocens in poce.

C'

est une vérz'

table galer ie dc por tr aits au then tz’

ques , qui fa itdJ/üer sous nos yeu.r lau te la société (natürl ich nur die vornehm e,da nur diese sich den Luxus solcher Mom iksürge gestatten kon n te)chr t tz

'

enut au I V“et siécles de notr e t r e (Gmwklet.

Guide p. Hingewiesen sei noch auf die Mosaikinsch riften aus

einer römischen Synagoge, deren R este'

1883 bei Hammam -Lit‘

aus.

gegraben VIII 8 . S ancta sz'

nagoga Na ron

p ro sal atam suam a ncitla teta Ju liana p (uelta ) de suo p rop z'

um

teselavz'

l . Dabei das B ild des s iebenarm igen Leuchters. 2) Genan ntist hier ein R us h

'

c a r cosz'

nagogus. Wahrschein l ich aus dem

4 . Jhdt.

A n L am p e 11 bes itzt das M useum des Bardo, neben einer stattl ichen Kollekt ion profaner m it al len m öglichen Darstell ungen , tei lweise vorzügl icher Ausführung u nd interessantes ter A rt, im gan zenetwa 1 70 S tück chr istlicher. Die Hauptmasse derselben (86 Nummom ) , zugleich die bedeu tendsten wegen der gu ten Erhaltung undder R el iefs , sind an der Eingangswand der S a lle des [am in

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286 G . sr uu r.n ur u

sen Weis h anhe aus dem gelobten Lande, Nr. 336 drei Jüngl inge in der

Tracht der drei Hebräer im Feuerofen n ach lin ksschreiten d, doch n ach rechts zu rücks eh end u nd gegen seitig m it den Armen

sich um fassend : wahrschein lich die gerett eten drei Hebräe r (vgl. Taf. XNr. 14) A u f N r. 878 s teht C hrist us (n imbiert und vollbekleidet) mit demKreuz, das er m it dem rechten A rm um fas st , über ein er um den Kreuzesstamm

s ich windenden Schlan ge ; links dan eben kn iet eine Ch rist us zugewendete

män n liche Figu r m it dem rechten Kn ie am Boden , wiihrend s ie das lin ke au f

gestellt hat ; sie scheint n ackt u nd unbär tig u nd hä lt C hrista irge nd einen Gegen sta nd h in . Diese Gruppe , n icht wie gewöhn lich aufr echt, sondern quer in den

Diskun gestell t, ist mir in ih rer genaueren Bedeu tung unkl ar.Dass elbe ist derFal l bei einer anderen Lampe h ier hält ein bärt iger Mann , n ach linksgewendet, in der Rechten ein en hohen S tab, dessen oberes Ende sich starkverbreiten ; die Linke ist gesen kt u nd halt, wie es schein t, einen an s ich n ichtnäher zu bestiltlmeudeu Gegen stand ; das Gewand des Man ne s ist kurz, en gan liegend u nd reich verziert ; er trägt eine Kopfbedeckung , die ein igermassenan die Löweum ütze des Hercu les erin n ert ; m öglichen falls ist es Herku lesselbst m it der szepterarü gen Keu le in der ein en und dem Löwen fell in der

anderen Hand. Eine S cene aus dem Amphith eater gibt Nr . 321 : ein Löwespringt n ach links über eine u n ter ihm liegende Figu r hin weg, die gegen denLeib des Löwen unm ittelbar hinte r dessen Vorderbeiueu eine Lan ze empor

stöss t ; ein e zweite Figur steht dicht. vor dem Löwen u n d streckt gleichfallseine Lan ze vor gegen den Hals des Löwen . S tar k abges ch lifi

en sind zwei

weitere Lampen, von denen die ein e (867) zwei Figu ren erken nen läs st, dieein Geä es oder ein en Korb zwischen sich zu haben scheinen , in das bzw. den

s ie etwas h in eingiesseu oder -schütten , wäh ren d au f der anderen (872) ein e,

hiemit S tuh lfau th , die Engel , S . 1 74 A nm. die gleiche Komposition be

gagnet, so weit mir bis jetzt bekan nt ist, 9 Mal, davon sicher 7 Ma l in Nordafrika ; 5 Exemplare sind im Mu sé e de S t.. Louis (vgl. Delattre, R evue de

Par t chrétien , 1892 S . 135 Nr. 676 2 im Museum des Bu do, 1 jetz t imMuseum in Lausanne, letzteres von Le Blunt, R evue de Pa rt chrét., 1 875, T.XIX

S . 9 1 f. u nd Hämoim r de la S ociété des m tiqaa ires de Fran ce, 1874, T. 85

S . 71 (beide A rtikel sind iden tisch !) besprochen u nd publiziert (Vgl. S tuh lfau tha. a. O . S . 1 von Le Blunt ebda. nam haft gemacht ; die Heimat dieserbeiden letzten Exempla re ist wohl auch Nordafrika ; an dere karthagische Exem

plare sind abgeb. beidi'

raus , Real-En cykloplidie II S . 278 Fig. 1 18 u nd au f u n

serer Taf. X Nr. 6.

Der Feuerofen selbs t ist nicht dargestellt ; man kön nte auch an die

drei Magier auf der Reise nach Bethlehem denken , doch ist diese Deutu ng wegen des Fehlens des S ternes wie der ihr w idersprechenden Haltu ng der Figuren ,die jeden falls n ach oben sehen m üssten , wen ig passend, ganz ausgeschlossenaber die von Delattr e n eben der von m ir befürworteten auch noch vorgeschlwgene (R evue de Pa r t chMt. 1892 S . 188 zu Nr. 666) auf die drei Himm li«

sehen , die dem A braham erschienen (zu diesen vgl . S tuh lfauth , cbds . S . 1 1 1 ti) .

Page 288: MI'I - Forgotten Books

BEM ER KL'

BG EN V O X E l XER C B R I8“ ! C H-A R CH. S TUDIBR R EI SE

wie es scheint. n u r mit kurzer Tunika bekleidete jugendl i che F i gu r die A rmeerhebt u nd nach l in ks bl ickt. Vol lkommen deut l ich ist dagegen Nr . 399 ‚ w0

e i ne en t ece stehende F igur in kurzer Tun i ka m it den beiden A rmen vor derBrust e i nen Hasen trägt (vgl . Taf. X Nr.

Ergänzt un d weitergeführt wird d iese S erie von Lampen durch ei nezwei te Kol lektion in dem gl eichen S aa l e an der l inken Lan gwand. Doch s in dh ier bl oss etwa 5 unverseh rt gebl ieben oder unwesentl ich verl etzt, d ie übrigen (ca. 55) nur i n gröss eren oder klei neren Brn ch stücken erba ‘

ten . Häufig(ungefähr 7 Ma l) findet sich au f dem D iskus wieder das Kreuz und in dessenS chn ittpunkt ein Lamm oder ein kl eines Kreuz , auf den Ba l ken R an kenwerkoder ge legentl ich e ine kl eine runde Scheibe m it dem Lamm ; wiederholt treffenwir das Monogramm aus K P , 1 M al das Kreuzmon ogramm m it dem Hakendes P auf der rechten u nd 4 Mal m

'

t i hm auf der l i nken Se ite des Vert ika lbalken

s, ferner 1 Mal die R oset te, 1 Mal einen sechsstrahl igen S tern , (dieS trahlen m it Pa lmzweigen ausgefü llt ; im S cheitel der i nneren W i nkel , umdie Lampen öfl

'

nuug gruppiefl , klei ne Kreise), 8 Mal eine Pa lme, 2 Mal e i neVas e , sodan n den F isch , den Hund, das Lamm u nd d ie Taube. Ein Fragmen t zeigt Da n iel in gegürt eter Tunika a ls O rant zwischen den be iden Löwen ;au f einer anderen Lampe ersche i nen wiederum die drei Jüngl i nge wie auf derzuvor besprochenen Lampe (Nr. A uf Fragm enten, einem grösseren u nd

e inem klei neren letzteres sch öner und deutl i cher s i eh t man den O berkörper C h ris ti (wie Taf. IX Nr . Daran schl iesst s i ch ei ne fragmen ti erteLampe, die noch die zwei in der Höh e schwebenden Engel m it zu C hristus,von dessen F i gu r nur ein Tei l des Kopfes noch erha lten ist, vorgestreckte nA rmen zei gt ; die be iden Engel t ragen: Tun ika u nd P a l l ium . lm Zusammenhang dam it sei bemerkt , da ss m ir Herr Dir. Gauckler ein weiteres. zwar ebenfal ls fragmenti erte s. aber i n der Darstel lung z ieml i ch u n vemeh rtes Exemplard iese r Ga ttu ng verlegte, das i n vort refflicher Ze ichnung den über den Hal lenÜeren trinmph ierenden u nd von den Engeln vereh rten C hrist us aufweist.

Höchst i nteressan t ist e i ne kleine S a mm lung, die i n der S e lle ma»

ger ausgeste l lt ist u nd die uns n ach Udna (Uth ina ) in ei ne chri st l i che TöpferWerkstätte des 5. Jhdts . fiihrt . O n 3] M it (sagt Ga u0kler, Gu ide 22)cat! de former, dc polissoirs, de mas ter de lampe en plcüre et de cache“d ostempille en terra su ite, diverses figures, des lampes, des um : , et sur

fout une sér ie trc‘ s-compléte de [0a de pla te d figur es symboliques ehr !

t icn ner Wir finden h ier a lso vor a ll em ei ne grosse A nzahl Fragm ente vonTh om halen , von denen i n der R egel n u r der Boden und zwar mehr oderweniger i ntakt erhalten ist ; gerade d ieser abe r ist der in tem ean tes te Te i l desGan zen , den n die M itte der Innenseite des Bodens trägt ausnahms los i rgendein Emblem . Dasse lbe ist n u r i n den seltensten Fällen rei n dekorafiver odern eutra ler Na tur : kon zentrische Kre ise, Spi ra le, i rgend e ine A rabeskc oder auchS tern. S tatt dessen finden wi r meist best immte Ze ichen ; hä ufig ein A uge al l einoder m ehrere zusammen . Mehrma ls begegnet eine Pa lmette oder ein Pa lmzweig, Öfter die Taube (a l l ei n oder i n Gesel lschaft) , wiederholt e in Lamm,

gel egen t l ich Ma l s icher) der Hahn, ei n ige Ma le der (springende) Hase.O efter ersche int sodann das Kreuzmonogramm , zuwei len m it a an

, am hau.

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288 c . sr vn r.r aur a

figsteu aber ist das Kreuz und zwar in versch iedener Gestal t, doch fast aus

n ahm slos h at es die lateinische Form , zuweilen au ch die des griech ischenHaken kreuzes. wenn h ier n icht led iglich ein sch lechtes Modell zu Grund liegt.oder es ist der lange sen kr echte Balken du rch den kurzen Querbalken in zwei

gleiche Hä lften geteilt. Ein grosser Thon teller ha t in nen auf dem Boden zwei

kon zentriw h e Kreise und um d ieselben vier keilförm ige P almzweige in v rm

angeordnet . Vor allem ist bemerken swert, das s ein Mal die n imbierte, en face

thronende Madonn a m it dem Kinde au f dem S chosse dargestellt ist ; die Zeichnun g ist flüchtig u nd auch schon etwas abgm h l iflen , gleichwohl ka nn mandie Figur en n och wohl erkenn en . Unte r den iibrigen Gegenständen dieses

Glaspults verdien t noch besondere Erwähnu ng zunächst ein kleines dünn esThonpla tten fragru ent welches in ein em Kreise zwei griechische Kreuze u nd

zwischen ihnen ein Blatt zeigt, ferner eine kleine weibliche Th onhuste , die,in n en hohl , oben ein e O etinu ng u nd rechts und lin ks ein en kleinen Hen kelh at, u nd deren u n terer Teil weggebrochen ist ; endlich ein e Lam pen form fiir

die obere Seite einer Lampe, u nd ein e zweite, die aber nur zur Halfte erhal tenu nd ohn e jegliches bestimm tere Ken n zeichen ist. Hieran reihen sich nu n die

eigentl ichen Lampen ; sie zeigen 1 . ein'

Lamm ; 2. einen Man n (Bauer) inkurzer Tun ika, ein Tier (wohl Hase, s . vor der Bru st tragend ; 8. das Kreuz.

monogr arn rn ; 4. das selbe m it dem Ha ken des P au f der linken Seite und verzierten Balken (au f der Kreuzu ngstläch e u nd am u nteren Ende des S tamm es

ein kleines Lamm ) ; 5. Monogramm Ch risti X ; 6. Tier (Hirsch 7. mann

l iches Brustbild (unhärüg, en face) ; 8. geom etrische Figur (ein Quadrat umschliesst zwei andere, die auf der S pitze stehen ) ; 9. P alme 1 0. Dan iel ingegürtete r Tun ika zwischen den Löwen betend, links oben schwebt der bedügelte , deutlich in Tu nika u nd P allium gekleidete Engel n ach rechts , auf deranderen Seite steht in der Höhe der kleine Habakuk , ein rundes Brot darbieten d(s. 1 1 . lateinischen Kreuz ; 12. sehr hübsch gearbeitet, das Mon ogrammin der oberen Häl fte einer so gestal teten Figur (in der u nteren die Lam-r

penÖffnu ng) ; 1 3. oben ohne Dars tellung. dagegen ist die R ückseite m it einemsech sstrahligen S tern in zwei kon zenh *isch en Kreisen versehen . Dazu kommenfün f Lampen klass ischer Form m it profan en Darstellu ngen (Sphinx m it au sgespann ten Flügeln auf ein er Mauer in die Ferne schauend ; Diana auf ein em

Hirsch n ach rechts sprengend weiter 3 Lampen mit zwei Breunem (abern ich t nehenein ander, sondern gegen iiber ) : zwei u n te r ihn en sind ohne Merk.zeichen , die dritte zeigt oben zwei sich schneidende Dreiecke mit unn gs lmäseigen Lin ien , um dieselben S tr ich elung, auf der R ückseite ein X innerhalbeines Kreises. Natürl ich ist auch son st sehr häufig der Boden m it irgend ei

nem Zeichen versehen (Buchs taben , Zahl , Monogr arnm , Kreuz , konzen trischenKreisen , Palmzweig etc. etc doch wurde die E in zelaufl‘

fih ru ng derselben zu

U. a. s ind hier 4 Münzen , eine ganze A n zah l von meist zerbrochen enElfenbeinnadel n , or alen Thon forrn en rn it m an cher lei Einpressungen wie In .

sch rifte n (1 Mal im Negativ) oder Mustern u . s . w.

Vgl . Delafl r e, l leuue de Pa rt chrétien 1 891 , S . 50, n . 812-825.

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290 e . sr r n r.r .w r u

u nd Hohei t der Ausführung wie dort ; ferner sehen wir 2) das

Wunder der Brot. u nd Fisch rermehruug : C hristus , härtig, en face,hält die Hände über die S peisen , die von l inks (das Brot) undrechts (zwei Fische) von zwei Apos teln herangebracht werden ; diedrei F iguren sind in Tun ika u nd Pal lium gekleidet, un ten stehenzwei Körbe ; das B ild is t, wie au f al len Platten , zwischen zweiS äulen gestellt ; 3) Adam , rechts (vom Beschauer ). l inks Eva, sr

kennbar lediglich an dem langen Haar ; zwischen beiden der Baum.

um dessen S tamm sich die S chlange wiudet : 4) C hristus und dieSamu iterin : rechts steht C hristus in Tun ika und Pall ium , dochohne Nimbus und, wie es schein t, u nbürtig (der Kopf ist, wie derder Samariterin , gan z roh angegeben und überdies sta rk abgeschl if

fen) , in der Linken hin ter sich ein hohes Kreuz hal tend, die R echtevorstreckend zu der Frau gegen über. die, ihm zugewendet, gleichfal ls die R echte sprechend erhebt ; zwischen beiden Personen steh tein säu lenartiger, hohl zu denkender Cy linder , eingeschlossen von

zwei schlanken , oben in ku rz e A este sich verzweigenden S tämmenoder Bäumen ; über dem Brunn en schwebt der Eimer , den die Fraum it der Linken an einer Kette oder einem S trick festhält : 5 ) S ch lüs«selübergabe : C hr istus, bin t ig, nimbiert , in C hiton und Mantel , dasKreuz vor die Brust hrfl tend, überreich t, nach links gewendet, einerebenfalls nimbierten n nbärtigen Figur, welche beide Hände vorstreckt (Petrus), einen Gegenstand (die Schlüssel ) ; 6) Dan iel inder Löwengrube : der Prophet, en face, hält in den ausgebreiteteu

und etwas erhobenen Händen je einen Kran z ; über ihm steht S C Ssanclus , unter ihm A A N IEL. Die übrigen Tafeln enthalten Tiere

oder Rosetten, die das Viereck füllen . Die Platten 1 . 3. 4. 5 s indzerbrochen u nd zusammengesetzt, auch ein iges daran ergänzt. Einebeträchtliche A nzah l grösserer oder klein erer Fragmente solcherThonpla tteu ist in dem gleichen R aums des Museums un tergebracht.

Diese Bel iefs , die s ich durch weitere des Musée de S t. Louisin Karthago ergänzen (s. zeigen die volle Verwilderu ng der einheim ischen Produkt ion an f diesem Geb iete im 5 . u nd 6. Jhdt. : darin

besteht die erste Bedeutung unserer Platten ; sie sind aber wertvollwegen des Inhaltes ihrer Darstel lungen für die Kenntn is des Bildercyklus jener Zeit in Norda fr ika (vgl. F. X. Kraus , Gesch . der

christl. Kunst I , 398, wo weite re Literatur) : die Aufnahm e von

Tieren u nd n eu tralen Formen wie R osetten und die Wiederholung

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sm s u a us n nw vor: m a nn cn n rsr u cu -a n cn . s r vn nas nn rs a 29 l

derselben Motive (Abrahams Opfer, Jonas) scheint freilich auch dieausserordentl ich hohe stotll iche Armu t oder doch das Unvermögeuin der Schaffung neuer Formen deu tlich zu bekunden

So relativ reich nach den voran stehenden M itteil lungen immerhla das Museum des Bu rda an altc hristlichen Terracotten ist, soarm ist es an Denkmälern , die als solche für die al tchristl iche Ep ig r a p h i k in Betracht kommen. Der hierher gehörenden Grabsteinemit In schr iften sind im ganzen nu r etwa 25, denen sich das eineu nd an dere Fragment m it einem blossen christl ichen Em blem

(Kreuz u nd Krenzmonogramm) anreiht. Unter den Grabschriftensind n icht mehr als zwei griech ische ; von der ersten ist nur N6 A

8v3 é ds) erhalten ; die zweite, EN IR ENE (latein ische Buchstehen m it r orangehender Taube, au s R i-Kef (S icca Vener ia) ,ist publ iz iert u nd besprochen von De la Blanch ére, Collections duMusée A laoui I. S . 55 f. Un ter den iibrigen , welche durchweg inlatein ischer Sprache abgefasst s ind, ist erwäh n0nsrwert der schöngeschriebene, in Maktar gefundene S tein des Pr iesters Jobian usund ein anderer aus der Moschee von Testu r (Tisch il la) m it den

Namen der drei Heil igen Max im a, Donati lla und Secun daSpreeblick bemerkenswert wegen der Zahl clnquan ta quinqua

qz'

n ta erscheint folgende Inschr iftC A NPES IS nomm

vs n v1.c rs A N IM

A IN PA GE vrc srr

A NN IS 12 C IN Q VA NTA

Die. meiste n dieser Terracotta rel iefpla tten sind, teilweise sogar mehrfach , bereits publiziert ; ich gebe hier die Literatur in chronologischer O rdn ung : Hören de Villefosse.Bu lletin de la S oc ié té des an tiqua ires de Fran ce,1 884, S . " 0 ff. Sa l . R ein ach , Bu lletin archäol. du Com ité der trava u.r h istor iquer el sd enl ißqun , 1 885 , P l. VIH, dazu 8. 327. De Rossi, Bullett ino di

a rchcol. cr ist., 1884-85 , Tar . III 2, dazu S . 53 f. M. R . de la Bla n chere, Ca r

reaux de terra s uite d figur es ddr:ouver ls en A fr i i ue, R evue archäol.XI, 1888 I.P l . XI-XIII , dazu S . 308 if.) (hier ist auch ein ige son st ige ältere Literatu r

verzeichnet) . E. Le Blun t , S ur quelquer carreaua: de terr a cu ite aouvellemrm t

ddr:oum l r en Tun isie, R evue ar chäol. XXII, 1898 l l, S . 273 ti . Le Blan t und

Gauclrler, A cadémie des inser ipl ions et 6ellcs-lettr es, 1893, S . 219 Bl Ganckler.

Bul letin de la S ocié té des ant iqua im s de France, 1 894, S . 68 lt“

. Kraus , Ge«schichte der ch ristl. Kuns t I. 398. En dlich La Blanch t ue et Gau ckle t , Cal a

logue, S . 208 ff.

Vgl. Edm. Le Blunt in den Collection du M usée A laou i I, S . 97 ff.;Le Blun t datiert die In schrift in das 5 . Jhdt.

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292 G . sr uu r.r aur s

Zwei in das litm gische Gebiet übergreifen de I nschr iften , das eineMal ein roher fragm% tierter S tein aus El-Kef m it den Worten

a m a n LIBER A N O S , das andere Mal das Fragmen t des Beckens eines ch ristl ichen Springbrunnen s mit den Worten GLO R IA

IN £ Xcelse’

s Deo aus der Gegend von Zaghnan , sind bereits durchdie Publ ikationen Duchesne’

s u nd De la Blanch ére'

s (in den Col

lections du M usée A laoui I . S . 45 ff., dazu P l. I I I , und S . 54 f.)bekann t geworden. Ebenda (S . 49 f.) ist von Duchesne auch ein

ehedem wahrscheinlich als Altarplatte dienender S tein chr istl ichenC ha rakters aus der Nähe ron El Bordsch de Ghardimo veröffent

l icht u nd von De la Blanchére (S . ein in teressantes, ofl'

enbar

gan z flüchtig aus Marmorsteinen älterer Bauwerke zusammenge

setz tea’l‘

anfbassin von Men inx (El— Kan ta ra) auf der Insel Dscherbamit der Form eines an nähern d griechischen Kreuzes.

Für die Epigraphik, noch weit m eh r aber für die R el igion&gesch ichte und zwar speziel l auch für die christliche ist endlicheine letzte an dieser S telle zu nennende Mon um en tenklasae von

hervorragender Wichtigkeit, näm lich die sogen . tabellae (tabulae)dcfixz

'

on um oder execr a tc'

onum. deren das Burda-Museum aus der

röm ischen Nekropole zu Hadrumetum (Susa) ca. 1 6 gan z oder zum

grossen Teile erhaltene nebst ein igen gan z kleinen Fragmen tenesitzt (ausgegraben 1 89 1 und Erst in jüngster Zeit ist die

sen fiir die tiefere Erforschung der religiösen Kräfte, An schauungenund A eusserungeu in der Zeit des Synkretismus so wichtigen Denkm älern grössere Aufmerksamkeit a ngewandt worden , es steht zuhoffen , dass gerade aus Nordafrika das Material durch neue Fun dewesentl ich bereichert werden wird ; ein gu t Tei l der tabella e defixe

'

onum , die das Museum in S t. Lou is zu Karthago bewahrt, istdurch P. Delattre in dem nahen Amphitheater erst neuestens (Apri l1 897) entdeckt. Das M u s eu m in S t . L o u i s um fasst in folge dessen allein ca . 60 S tück. Viele unter ihnen s ind n och vollkommen zusammengerol lt, nur wen ige, ebenso wie von denen des Musée A laoui,veröffen tl icht

Im al lgemeinen ist zu bemerken , dass auch die übr igen BesitzUlmer-pun ische, röm isch-profane wie christliche des Museum s

Vgl . C. I.L. VIII 8 . Nr. 1 2504 fl“

. und vor all em jetzt R io. Wuensch ,Defix ion um tabellae a tticac (C . A l t., Appendi.r ), Berol. 1897, 8. KV fl

'

.

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BEM ER KUS O EN V O N E I NER CHR ISTL IC B‘ A R C IL ST UD I ENRE I S E 295

m ehrere R eservoirs festgestellt. A par t eeln i qui est eontigu an

des quatre gras piliers du cen tre et qui éta it tm covea u fun ér air e

pa r a issaut avoz’

r été constr u z'

t spät ia lemen t dans ee bu t, les autr es

son t des cz'

tem es r oma z'

nes a nter ieures l'

elévatt'

on de la basz'

lique.E lles on t été concer ve‘es et peut

«étr e meme n tt’

l13tes. Dans l’

zuw

d’

ellea on a r eeuez'

lll p lusz'

eu r s con/fine depetitS u eber de ver r a

ema illé et dor t , p roverm nt de r e'

ekes moea l'

ques détruftes (De

lattre S . Ferner sind Gräber nachgewiesen unm ittelbar hinterdem Trichorum , welches in das weite halhkreisförmige Atr iummündet. Jeuer Baum , der an seiner Decke bun ten Mosaikenscbmucktr ug, schein t in jeder seiner drei gleichförm igen Aps iden ein Grabum schlossen zu haben ; in der m ittleren ist der Platz für den Sarkophag noch kenntl ich.

Dem Atrium gegenüber schliesst sich an die Basilika dieTaufbasilika m it m . Länge und m . Breite. Ueber diemancherlei kleineren Anbau ten , welche der Grundriss zeigt, werdenweitere Ausgrabungen gewiss noch neue Au fschlüsse bringen .

In dieser Bas ili ka , deren R u inen feld einen geradezu gran diosenEindruck macht, hat man n un ausser eM gen Mosa iken , S äulen

(deren die Basi l ika über 100 hatte) und Kapitellen etc. zunächsteine Menge von Inschr iften u nd Inmh riften fragmen tttn gefunden ,die, ausnahmslos nach S t. Louis gebracht, zusammen mit anderenin Karthago ausgegrabenen fas t alle an den langen Mauern des vordem Museum liegenden Gartens eingemauert oder angelehn t sin d.Viele dieser Inschriften s ind profaner Herkunft ; ausschliesslichchr istliche Inschriften in grosser Zah l , teilweise auch m it R eliefa,linden sich an der Wand un ter der Hal le eines zweiten Gartenshinter dem Museum Es sind fast durchweg Grabplatten oderauch Sark0phagreste, meist aus einem harten einheim ischen gelbl ichen Kalkstein (zweierlei Gattung, Delattre, La basilz

que p.sel ten aus Marmor. Seh r häufig findet s ich au f ihnen das Monogramm

(1 ) Der Kürze h alber sei vor allem auf C . L. VII I verwiesen ; dochsind h ier die gan z unbedeute ndeu Fragmen te n icht au fgenommen . Dan eben vgl.

A .—L . Delattre, L

'

i graph ie chré tienn e Ga thage, Paris 1 89 1 (Ex tra it du

Comptewendu d u Cong r ?e scim t i/ique intern at iona l des catholiqu ee (m ir n ichtzugt n glich ), dazu R evue de l

ar t chrtt ien, 1892. S . 228 I. Ein e gründlicheUnters uchung über die chriet iichen In schriften Karthago

s wi re ebenso er »

wünscht wie lohnend.

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206 G . sr cu r.r a ur u

C hristi , dabei eine Vase, die Taube, zwei Mal auch ein Getreidemaassu . s. w. ; au f den Sark0phagfragmenten begegnet am häufigsten dergute Hirte ; daneben die wu nderbare Brotvermehrung, Petrus m itdem Hahn. Eva nach dem S ändenfall und sonst ein iges . BesondereErwähnung verdien t noch das Mittelstiick einer Sarkophagfront, dasin treiilicher Ausführung das von einem Kreuze umrahmte Monogramm C hr isti m it a und so zeigt.

Die in der Basilika zu Tage gekommenen Insch riftenplattenwurden allem Anscheine nach von benachbarten Gräbern geholt.um als Baumaterial, speziel l zu r Bedeckung des Fuwboden s zu

dienen. Ein analoger Fal l ist bei einer anderen afr ikan ischen Bao

silika. einem Bau in Hidra, dem alten A mmedera, nachgewiesen

(vgl. Kraus, a. a. O. S . 274, wo auch weitere Literatu r) . Sch onhieraus dürfte s ich übr igens auch schl iessen lassen . dass die kar

thagische Bas il ika, so wen ig wie die eben erwähnte in Hidran icht in der frühesten Zeit err ichtet sein kann ; in der That sprichtal les dafür , dass, wie die Bas il ika in Hidra , so die in Karthagoin ihrer gegenwärtigen Ges talt, von einzelnen nebensäch licben

nachträglichen A enderungeu abgesehen , ein Bauwerk aus der ZeitJustin ians ist.

In der Bas il ika von Damus-el — Kar ita lagen nun auch zweileider stark fragmentierte Platten aus weissem Marmor begraben ,die in der Vollendung ihrer R el iefs n icht allein die Zierde desDelattre

'

schen Museum s, sondern wohl das au sgezeichnets te Pro

dukt altchr istlicher Plastik überhaupt bilden . Das eine der beidenFragmen te, erst allein gefunden , wurde von Delattre in Les

mz’

ssz'

ons catholiques i. J. 1 883 S . 378, und dann von de R ossi

in seinem Bul lettino 1 884-85 Tav. I . I I , nach einer Photographie, irrtüm l icherweise, wie wir sehen werden , als S ark0pbagfragm ent, publiziert Die bes te Abbildung, in Hel iogravüre, hat dan nHérou de Villefosse gegeben in dem Bulletin a r chéot. du Comitédes tra vaua: histor iques et scien ti/lquee, 1886, Pl. XII Nun

In Hidr a sind ausser dieser noch 4 andere Bas iliken festgestellt.D ieser A ngabe de R ossi

s folgte ich in m einer S tudie über die Engel

S . 122 R‘

. Ueberhaupt bitte ich , die dort sich findendcn A usführungen n ach

den h ier gegebenen , so weit es nötig ist, r ichtig zu stellen .

Vg l. dazu H. de Villefosse ebda. S . 220 ff., Feu il les du cimetil‘r e

chret ien et de la bau lique de Damon -Kar im, Ca rthage. Villefosse gibt

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298 sr r unn ur u

anderes in dem S tücke zu erkennen , das sich über dem vorgesetztenl inken Kn ie abwärts erhalten hat. Vor ihm nach rech ts stehenhin ter eina nder d rei Hirten. die vol l S taunen u nd Verwuuderu ng

den rechten A rm erheben Deu Hin tergrund bei den Hi rten beleben zwei Bäume (Hirten au f dem Felde a ) : Olive und Pa lme.Von der Darstellung des un teren Feldes dieser zweiten Platte hatsich n ichts erhal ten.

Die Gegenstände der Bel iefs sind also der Kindheitsgeschich teJesu entnommen Ob die erhaltenen Sceneu sich m it anderenzu einem grösseren Cyklus zusamm ensch loseen oder ob die beidenjetzt bekann ten Platten m it ihren vier Feldern die einzigen ihrerA rt in der Bas il ika waren , lässt sich weder bejahen noch verneinendoch bleibt Hotinung , dass noch an dere S tücke ihres Gleichen uns

geschenkt werden. Genaue Mittei lu ngen über die Fu ndum ständewären ebenso wünschenswert, wie eine würdige Publikation dieserhöchst vollendeten Werke.

Die Meisterschaft der Techn ik sch ien zun ächst eine so späteDatierung u nserer Monumente, wie ich sie in meiner S tudie über dieEngel angenommen hatte (6. J einfach unmögl ich zu machen.

Allein bald wird man sich , zumal inm itten der afrikan ischen Denkmälerwelt selbst, einer anderen Thatsache bewusst. Unsere Pla ttenfallen nämlich vol lständig aus dem Kreise dessen heraus, was inKarthago sonst an Kunstdenkmälern und spez iell an Beliefs exist iert :sie lassen sich m it den übrigen dort erhaltenen plastischen Monum en ten , die, durchau s Produkte pu nisch— röm ischer Provinzialkunst.weit u nter ihnen stehen , u nmögl ich zusammen in eine Klasse ord

Der Vorderste, zu sta rk h agm en tiert , läss t die A n uberregu ng zwa r

n icht m eh r erken nen , doch wird sie von derjen igen seiner be iden Ga um en

kaum verschieden gewesen sein .

A eh n lich wie auf der einen Tafel der g mseen elfenbeiuern eu Evan

geliendeclrel in Mailand u . s w., vgl . S tuh lfauth , Die altch ristl. Elfenbeinpla

stik. Freiburg i. B. 1 896 , S . 66 d’

. u . sonst .

(3) von denen die Entscheidung über die ursprüngliche Verwendung derReliefs wesen tlich abhängt. Man kann kaum an nehmen , dass sie m it sechs an

deren gleichen P latten das in der M itte des A trium s liegen de achteckige R ymphaeum um schlossen ; den n d ieses war m it einem Gitter umzäun t, wie sichaus den Löchern erkennen lh st , welche man in der das Wasm becken um

sch liescen d m u hteckigen Basis gefunden hat, u nd in welche die S täbe desGitters eingelassen waren.

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BEM R R KL'

NGEN VO N E l < ER C HR ISTLICB ‘ A KC lL STUD I ENR E IS E 299

nen ; sie atmen einen anderen, um es ku rz zu sagen , wahrhaftgr iechischen Geist. In der That, erst wen n man sich an die von

S trzygowski publizierten prächtigen Bel iefs der beiden halben S änlen trommeln des TschiniliK iosk in Konsta ntinopel erinnert,wird man sich über die Frage, welche Bewandtn is es mit der Zeitder karthagischeu Platten habe, klarer werden ; den n al lein m it

ihnen u nd m it der (elfenbeinernen ) Erzengel — Tafel des britischenMuseums in London (vgl . meine S tudie : Die Engel , Titelbild und

S . 1 79 fl1) , die so lange Zeit die einzige und einzigartige R eprä«sentan tiu der byzan tin ischen Plastik der Blütezeit gewesen ist, sinds ie stilis tisch zusamm en zu fassen : sie können nu r stammen aus dem

gleichen Kun stkreise u nd der gleichen Zeit, d . h . aus Byzanz undaus der Zeit Justinians. Der Annahme dieses

'

Besul ta tes scheinen ‘

fürs erste äussere S chwierigkeiten im Wege zu stehen ; aber manbraucht s ich n ur zu erinnern , dass Karthago‚ unter den Vandalengänzl ich heruntergekommen , i. J. 538 den einziehenden Bel isarjubelnd au fnahm , dass Belisar die verfa llenen Festungswerke wieder au fbau te und die S tadt zu Ehren seines Herrn Justin iansnann te und dass diese der Mitte lpunkt wur de einer nahezu nu

derthalb Jahrhunderte dem Ostreiche gehorchenden Diözese(H. Gelzer in Krumbachers Gesch . der byzant. Li teratur

S .

Zur Zeit dieser Neuaufrichtung Karthago’

s un ter Justin ian wurdem . E. die gewaltige Basil ika Dam n% l-Karita über der älterenkleineren An lage gebant, nmi eben damals kamen in dieselbe aus

der Han d eines byzan tin ischen Meisters (2) auch jene h errlichenR eliefptatteu .

Byzan tin ische Zeitschrift 1 892, Ta f. I. II. Vgl . M us ée impér ia l 0 tt0 «

man . Ca ta logue des sca lptu res gr eeqnqr , roma in es, by zantiner et fianquer ,C on stan tinople 1 898. N r. 1 89 . 1 90.

A n sich wäre es n icht unmöglich. das ein bym t inisch er Bildhauerdie beiden R eliefs in Karthago selbst gearbeitet habe ; doch liegt zu dieser

A n n ahme kein bestimm terer Grun d vor, da die Reliefs recht wohl aus Byzanzfertig herübargeh rach t sein kön nen ; auf kein en Fall aber än dert sich etwas

an dem Nachweis , dass s ie in Byzanz ihre Heimat haben . Die karth agiec hen

P latten sind n un auch in sofern wichtig , al s sie fiir die Datieru'

ng der ver .

wandten Den km ä ler ein en festen äusseren A nhalt geben ; den n sind sie aus

Byzan z, dan n kön nen sie n ur zur Zeit Justin ian s u nd zwar nach 538 nachKarth ago gekommen sein ; sie sind gewiss auch er st in dieser Zeit (gegenoder um die M itte des 6. Jh dts.) gemeisseli.

Page 301: MI'I - Forgotten Books

300 o. sr i‘

n t r a r'

r n

Die Schönheit u nd die Bedeu tung der beiden noch so wen ig bekann ten Marmor ta feln wird es gerechtfertigt erschein en lassen , wennwir etwas länger bei ihnen r em eilten . Um so kurzer wird sich überdas berichten lassen , was noch an weiteren altch ristl icben Monum enten in Karthago s ich vorfindet. A n erster S tel le sind zu nennen die

in einer Zahl von run d 1000 S tück vorhandenen altchris tl ichenLampen Paterae (Fragm en te) u . dgl. S ie sind durch Delattre’

s

Katalog; Lampes ch r élz'

ennes de Ca r thage a in der R evue de

f er ! chr étz'

en 1 890 in welchem auch die Haupttypen derDarstel lungen au f den Diakon nach Zeichn ungen reproduziert sind, bekann t geworden . Trotzdem wird es n icht überflüss ig sein , auf Ti

. IX f.

eine Anzahl dieser Darstel lungen nach Photographie zu veröfl'

en b

l ichen . Die m it s in d bisher u npubliziert ; wo die übrigen von Delattre veröffen tlicht sind, ergiebt das folgende Verzeichn is (dieR eihen folge der Lampen geht von links nach rech ts) .

Taf.l'l . D el. Nr. 133, 189 1 S . 40.

2. D el. Nr . 257, 189 1 S . 48 .

3. Del . Nr. 1 87, abgeb. 189 1 S . 40.

4. Del. Nr. 5 10, abgeb. l 80 1 S . 302.

5. Del. Nr. 499 , abgeb. 1891 S . 302.

6. Del. Nr. 688, abgeb. 1892 S. 1 85 (Engel m it Kreuz , n icht einbeilflgelier C hristus, wie Del. sagt ; so au ch Nr. 684.

685 !

Neben vielen heidn ischen ; es s ind au s ser einer A n zah l pu n ischer

gewiss über 300 röm ische Lampen im Mu seum u n tergebracht, meist in besterErhaltun g und h übscbcster A usführu ng , auch inhaltlich gross en teils interessan tu nd wertvol l ; als etwas Beson de res möchte ich erwähnen. dass ein Exem plar

z. B. ein Sch iti‘

m it zwei A tl'

un zeigt , ein anderes ein n ach links gehendesKamel m it einem auf ihm reitenden Menue, der die rechte Hand sprechenderhebt, das Ges icht dem Bescha uer zuwendend : vgl . zu d ieser Darstel lung S al .R ein ach , A fr ica in sur ron chameau etc

.

, in den Collections du Musée A laoui I ,

S . 33 if.

In m einem Buche über die Engel S . 10 f., 282 f. habe ich , damals

de r A ngabe Delnttw's folgend, geglaubt, dass die Engel verein zelt in deko

rativer Verwendung n icht nachzuweisen wären . In der That fehlen son st die

Beispiele für eine solche gänzlich ; immerh in bezeugt u n sere karthagischeLampengruppe, dass , wenn auch spät (vor dem 6. Jhdt . sind diese Lampen

n icht fabriziert , sie gehören vielleicht erst dem 7. Jhdt. an ) , doch auch eine

in rein dekorativem S in ne zu fassende Darstell u n g der E ngel der chr istlichenKun st n icht fehlt. In teress an t ist dabei noch die

A ussta ttung des Engels mit

dem Kreuze.

Page 303: MI'I - Forgotten Books

:102 6 . sm m .r ar r n

13. Del. Nr. 27. abgeb . 1890 S . 135 . Kra us , n . a . O . S . 277 Fig . 1 60 .

14. Del. Nr . 666 , abgeb . 1 892 S . 1 83.

1 5. Del . Nr. 668, abgeb. 1892 S . 134.

'1 6. Del. Nr . 674, 1892 S . 134.

1 7. Del. Nr. 9 1 , 1890 S . 1 39 . Krau s , a. a. O . S . 273 Fig. 125.

' 1 8. Del . N r. 899. 1893 S . 37.'19. Del. Nr. 663, 1892 S . 133.

20 . Del . Nr . 675, abgeb. 1892 S . 1 34.

' 21. Del . Nr . 727, 1892 S . 139.

22. Del. Nr. 4 17, abgeb . 1 89 1 S . 298.

Den Lampen reihen s ich ausser einem h ier noch besonders zu

P ro. 3.

erwähnendeu Thm gefäsae, in dessen Hals zwischen zwei Fischenem Kreuz und statt des gewöhnlichen a m die drei ersten Buch

Page 304: MI'I - Forgotten Books

DBM ER KUNGEN VO N E INER CHR IST LICB ‘ A RÜL S TUDIENBEISE 303

s tahen des latein ischen Alphabetes eingeritzt sind ein ige derquadratischen Thoutafeln an , die zur Wanddekoration der Basilil mndienten ; die des Museums von S t. Lou is sind ganz der gleichenA rt wie die im Bu do-Museum ; eine spezifisch chr istliche Darstellung haben nu r zwei (vgl. Fig. 3 a , die eine mit demau f dem Ungetüm ruhenden Jonas , die andere m it dem OpferAbraham u nd der Ueberschrift (von rech ts nach l inks) : abr am

et isac.

Endlich sei h ingewiesen auf einen Elfenbeinkamm , welcherin sein er A rt zusammengehört m it einem anderen , der ebenfallsin Karthago gefunden u nd von da in das chr istliche Museum der

vatikan ischeu Bibl iothek gekomm en ist Er zeigt eingeri tzt au fder Vorderseite ein au s. kleinen konzen trischeu Kreisen gebildetesKreuz , in den Ecken grössere konzentr ische Kreise ; die gleichenkonzentr ischen Kreise zeigen die Ecken der R ückseite, während indie Fläche selbs t ein wiederum aus kleinen konzen tr ischen Kreisengebi ldetes auf der Spitze stehendes Quadrat eingesetzt ist.

Es erübrigt noch eines i . J. 1 895 gemachten überraschendenl

uudes zu gedenken : der Kapelle unter dem Hügel der Byrsa (s urdessen Höhe S t. Lou is steht) m it einem altchristl ichen Wandge

m ülde Leider ist dieses Fresko an der R ückseite der Kammervon Hause aus schon otl

'

enbar eine kün st lerisch recht rohe Leistungfrühestens des 5. Jhdts., arg zerstö rt ; es ist in ein Kreissegmenth ineinkomponiert ; doch fehlt der ganze rechte Teil, und auch dasErhaltene hat im höch sten Masse gel itten. Man kann noch drei Figuren hinter einander erkennen , zu r R echten eines urs prüngl ich inder Mitte des Ganzen en face stehenden unbürtigen nimbierten

Vgl. de R ossi‘

s ausführliche Besprechung im Bu ilett ina 1 881 S . 125

d u u die A bbildun g im Bu lletl r'

no 1880, Tav. VI" , auch Delattre'

s Abbildungin Les m issions cal hol iques. 1883, S . 328.

Vgl. S tuh lfau th , die a ltch rist l. Elfm beinplas tilr S . 1 87, 5 8 Nr . 1 .

(3) Vgl. den a us füh rlich en Berich t Delatlre’

s Cm thage. L‘

an tique che »

palla soul er ra ine de la coll ia e de S a in t-Lou is , P aris 1896 Ex tra it du Cosmos,1895, T . XXXITI, nouv. S ‘r.. S . 467 ff., 497 m it Grun dr iss und A hbildn n

gen (des Freskos und einer A nzah l dort gefundener Lampen ). D ie weitere Literatur gibt Gscl l, Ch ron iqae a rchäolog ique africa ine, in den Mélanger derh ole fr e ue. de R ome XVI , 1896, S . 479.

In diese m ündet ein Gang , un d an letzterem wiederum l iegt eine

Zisterne, die zu der En tdeckung der gan zen A nlage gefüh rt h at.

Page 305: MI'I - Forgotten Books

304 u . s run r.r z n r n

Mannes. Eine sichere En tscheidung da rüber, ob wir es hier m it.einem Heiligen (Cyprian ) oder mit Chr istu s zu thun haben , istn icht leicht möglich , wen ngleich auch mir letztere Annahme, dieS tevenson (Nuevo Bull. di ar cheol. crist. 1 896 , S . 94 if.) gegenüber Delattre vertritt, mehr Wahrschein lichkeit zu haben scheint.Jedenfa lls scheint Delattre im Irrtum , wenn er hin ter dem Kopie

der letzten Figur l inks einen Flügel zu bemerken glaubt und darummeint, sie sei ein Engel ; der vermutete Flügel ist wohl n ich ts an »

deres als ein roher Pinseh t rich

G. S r um.r a ur n .

Das O riginal lässt wen igs tens diese An nahme eh er zu. Das von

Delattre i. J. 1 880 in La Marsa en tdeckte Baptiste rium habe ich n icht gesehen ;vgl. darüber Delattre in Les miss ion: catM liques, 1 883, S . 321 H. Dieses Ba

ptisterium gehörte u rsprünglich zu einer der 22 Bas iliken Karthago'

s es sind

dort christliche Insch rifie n , Lampen u nd son st ige Gefässe gefunden . Fern ersei darau f hingewiesen , das s im Norden von Karthago bei dem Dorfe Gamart

oder C amart an den m it dem Namen Dschebcl— Khaui hohles Gebirge »

[montn crem e]) bezeichneten Höhen eine jüdische Nekropole aufgedecktist ; Delaü re hat darüber ausführ lich berichtet in den M a in»: cathol iqu cr

und n ach dem Ers cheinen des letzt en A rtikels diese Berichte separat erscheinenlassen un ter dem Titel : 0 amar t ou la necr opale j m

'

ve de Car thage, Lyon

(Hongin-Busan d), 1895 ; dazu vgl . ..1Iélanges d

a rchéologie et d‘

hir toire, 189 5,

S . 329.

Page 307: MI'I - Forgotten Books

306 (m s n

greeo, e per quanto io abbia perooreo le pendici del l'

alta collinasu cui sorge, non m i venne mai fatto di osservarvi u n solo branodi m are di struttura green , od an che un solo masse che presentassedel le sagomature class iche.

I l Fasel lo da pr ima, ed i l Cluver copiandolo, parlam no in

modo troppo vage di grandi m ine cola esistenti, ma le loro atte«

staz ion i non hanno nella nostre questions val ore di sorts , perocche,meutre io esoludo Euboia, non nego s ti

'

etto una citta an ticane di maggior con to sono gl i studi di u n erudito locale, essendoa tutti codesti vecch i scrittor i comuue i l d ifetto dell a esatta os

servu ione archeologica Dal la quele soltanto, quando tacciano0 sien treppo esigue le fonti scr itte, puö ricostru irs i i l passato d iun

autioa citta. Eppure Licodia pres ta va largo campo a si fette

osservaz ion i ; bel le 0 ricoh e le sus necrop01i, le qual i per lustr i elustn

' vennero metodicamente spogl iate, sen za teuerne u n r icordoqualsias i ; non dunque in pro della sc ienza. ma per lucro ; e di

spersi, perdendone il r icordo della proven ienza, i vasi dipinti checontenevano. Qui l

'

aroheologo, come in troppi luoghi del la S icil ia ,é arrivato al l

'

ultimo momento, quando l“ opera coscien te degl i

scavatori , quel la incosciente dei villani. ha compiu ta la der astazione. Non di meno il fm tto degl i scavi da me esegu iti in Licodia da11a fine apri le a meta m aggio del ’

98, se non fu mate

Fas ello, Ds robus S im lis , des . I, lib. X : «Lycodia oppidum ; ubi

m irae vetusta tis liest pros tratus ac sepaline magna ex parte sunt ruin ae

C luverii, S icilc'

a ant iqua , pag. 388.

La C iura, Disser tazione storico— cr itica su lla fondaz ione di Euboa ,oggi L icod ia ; e della stesso : Memon

'

a su ll‘

an tica Eubea , oggi Licod ia, in

appendice al P ate rno Bism ri, Viaggio per tutte le M ich i“! della S ic il ia

(Palermo pag. 272-8 1. In questa ultim a Memoria l

A . descrive u n gran de

sotte rran eo che dal cu tello con e sotto al passe con variogaüerie secondafim

paris della n ecropoli C almrio e Perriera coll'

imm en so n um ero dei sepolcri

giä. allora distr utti dai cavapietre, e ricorda come moltiss im i m si fossero di

ld pas saü al Museo del barone A stuto di Note , ora diuperso. In lin e menzion ala scoperta avven u ta ne l 1 808 , a pocbi pasai dal pas se, di 5 nm e di piombocon ossa crem ate e con 1 5 fogl ie di lau ro in oro, n ell

u ltim a del le quali si vol le

r lconoscere n ien temeno che il sepolcro di A gatocle.

A n che il M illingen (R am eil dc qus lq. mdda illes gr eoques inl d. Roma ,18 12 ) ha dato fuori un s. protesa m oneta di allean u fra Gela od Eubea, m ail pezzo, se non spur io, fu falsem sn te interpreta to, leggendovi EVBO IA

per EVNO M IA (d r . Head. Hin . n ummorwn , pag.

Page 308: MI'I - Forgotten Books

LE NEC R OPOL I DI LIO O DIA EUBBA

rialmen te ricoo, ebba due u til i r isultati, quello di fornireelemen ti per fissare la posizione cronologica ed etnografica

d i una nuova fase della civi lta sicula, a oontatto di quel ladei secoli VI II-V.

I. C e n u o t o p o g r a f i c o.

La montagna oarenata sul cui linneo si sten de la moderne

chiusa alle due estremita nord-est e sud-ovest da due

arrotondate e fort i, i l C astello a mezzodi ‚ il C alvar io

{O m

a copre coi suoi ruderi uno piümanuo, e come posizione per n atura m unitissima dove esser

l‘

aor0poli del l'

abita to che si stendeva davan ti ed ai suoi piedi ;lungo i suoi fianchi ripidi e fi'

anosi io ho osservato traccs di tuttele sth. racoogl iendovi qualehe strumento litico, framment i di vas igreci a f. n . o tardi, non men o che material i cristian i ; e cristianoun sepolcreto e. formae sooperto nella primavera del

98,

sul suo versau te occidentale

0) Ne ho dato u n cenno con il lustrazion i nella R oom i 0uafl a lechr i/t

für chn'

etl. A lter thum kunde etc . 1 898, pag . 288 tu . VIL

Page 309: MI'I - Forgotten Books

308 on s:

Invece la eppesta cel l ina del Calvarie é tutta fittarn ente co

perta di sepolcri d i vario genen , e quimli deveva trevarsi fuor idell ’

abiteto. S elle. vetta di esse io raccolsi un gruppe di vas i sicul i del genere piü antice, cieb di quel lo che ie ch iame I periedee ne ofl

'

re qu i le sch izzo (tig. l ) ; essi provano che anche la sapra,in epeca assa i remote, verso la meta del II m illenn io C ., ser

gave qualche gruppetto di capann e di indigen i. La necropol i delCalvarie continue sense interruziene lungo i fianchi, de una partein direziene del cimitero nuevo, dall

'

altra nella centra da dettaPerriera e nel eentigue O rte del le S ignora. An ch e un a parte delquertiere povere settentrienale della moderne Licodia e cestruito

sepra sepolcr i . Trattas i dunque di una un ice e venta necropol i , acamera e pozzett i d i vario tipo, che ha 1

estensione di d i chilom .

quadrato, e che spetta non ad un sempl ice villaggie, ma ad u n

berge antica di rilevante estensiene.

Qu elche altro sepolcro si treva nella cosi datta Selva dell ' exconven to del Cam ino; ed anche sul Monte Belvedere, ehe sorgea meno di u n chilom . a levan te del C alvario, superandelo in al

tezze (m . he esservato una dom ina di camere sepolcrali ,spettan ti e qualche cesale, eretto su quel le vetta pittoresca. Unquattro ch ilom. sotto Licod ia, presse la m etebile Licodia-C emise,nel luogo dette lo Scifazzo, esiste u na term necropoli, le quele,attesa la d istanza e la situaeiene, va riferite ad u n bergo com

pletamente distinto da quelle cerrispendente al l‘

attuale Licod ia.

II. L e n e c r o p o l i u r b a n e

(C a l v a r ie, P e r r ie r a, O r t e d e l l e S i g n e r a) .

L'

O rto della S ignora, un terreee pianeggiante al piede orientale del Calvarie, secondo le indicazion i att in te de vario persone,conteneva le tom be piü ricohe del le necropoli ; esplerate e Spe

gliato da oltre un secolo, rivel tato in ogn i sense per i laveri d iceltura e di estrazi0ne di pietra, nen ottre ormai speranza veruua

di ul ter ior i seeperte, ed i ten tati vi da me cola esegu iti ebberoseite del

'

tutte negative. Anche le tembe che vi si trovavan o numerese fuwne in parte dist rutte, in parte r icoperte di term , e rese

invis ibili ; esse nen sono diverse de quelle del resto dell a necropol i e constano di camera e pezzetti a leculi, aperti nel caleere

Page 311: MI'I - Forgotten Books

8 10 on s :

den tem ento im itano e riproducono un vase metallico Iaminato.

Di vasellam i di fabbrica gross (alcun i sicel ioti) v’

srane : alquantikothen di man iora eorinzia , eslrei neri , une kyl ix , un vasettotesta umana, alcuno scedol line nero, e del le Incom e ombelicate ;mater ials che nel sue eemplesse non put scendere sotto i prim ilustr i dsl sec. V. P iü pregevole e il materials metal l ico, che at

tesa la sus importanze ripreduce qui in uns serie di disegn i, o che,all

'

in fueri dei brenzi, m i si assicuro proven isse de un solo sepolcro, il quele diedoanche u ns spade retta e smarrita : sei cappolletti cen ici di spesse brenzo, cordonatiostoriermonto, con appiccagnolo noll ' interno, alti in terne a mm . 30 (tig. erauo

ornamenti da pertaro sulla persone, e perquan te a me eonsta, non so ne ebbero mai dai sepolcri greci , madai sicu li Duo grosse spiral i d i argente, a fettuccia fermete

da quattro cerdeni, lunghs cm . 7 (tlg. servivano sopratu tto per

la ch iema o no han dato numeros i esomplari lo necropoli arcaieho di Megane Hyblaoa s S iracusa, o piü scarsi quelle sicu lo delIV poriede Duofihule di argente, lung. mm . 87, e piccolo. navieolla massiccia con grande stoffe (tig. le necropoli sicule delI I I poriede, o sopratu tto il Finecchito, no hanne date numerosi

C ominciano ad apparire in piccoli csomplari nel III periodo eiculo,

al Finecchito (Bu llettino Pa lctnol. Italiana , XX , tav. III. m a vi sono

rari. Il Museo di S iracun possiode esemplari di Licodia bergata , delle Sc i

fasse, e di Vizzin i. Un unice esemplare rinven uto a Megan Hyblaea in tombain fantile (n . 660 in edita ) e di fattura molto piü elegan te e di m inori dimen

sioni.

O rsi, Megan H. (Mon um. L incei I. ma numerosisaimi in e

dit i ; a Granmich ele (Alonum. Lincei VII. in sepolcri simili del IV pe.

riede. S al lero vario u se vedi Helbig , Ham . Epos’, pag . 242 ; S tudniczka,

Jahrbuch 1896, pag. 283—86.

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mr a s cn eveu m u oom e n eue 8 1 1

esemplar i in brenze, ed ie crede di ever gie dimcstrate een sufiioien te

eviden za, tratta rs i d i art icol i grec i impod ati por use dei ßa'

pßa got

delle S icilia infa tto nollo necropol i groeho della S ici lia cedestefibnlo sone cesi rare, eh e cestituiscene dol le vers eeeoü eu i. Una

fibula di bron zo eguale alle precedenti me col l’

arco -nu pe'

piü

iugrossato. Una tren tina di bottoncin i em isferi ci d '

ergento (diem .

mm . een pedun colstte interne, por sssoro ap

plica ti alle ves ti (tig. so ne ebbero d i eguelim a in bronzo del le necropol i sicule di Cass ibile o

del Finecchito. Un grosse anello di arg. een duefieri di leto trecciati a bu line be riscontr0 in qualehe esemplare megarese (fig. Infin e i l pende

gliotto a bossole in sotti liss ime lam ina d ' ere, da toal le tig. 9. treva riscontro in esemplar i consim il ime in argento di Mogare H . (inediti) ; altri hanneforms d i euere (xdgch or ) ; ma tutti avevano la

stessa destinaziene : erauo cioé portati al colla , 0 come m ein e m ,

0 per contenore arom i , avende tutt i u n ceporch iotte mob ile ; siccomeso ne trovarono anche in necropol i fen icie, ed etru scheassieme ad articoli fsnici, e lecito credere ehe talu ni

fessere di fabbrica fen icia I l m aterials fittilo dol

O rt0 della S ignore e parte in digeno, pa rte grece ; greeoinvece e tutto quello metall i co, e le stesso fette nei os

servsreme negli altr i sepolcri d iLicodia ed alle Scifazzo.

Salende i l fiancodel cell s pass iamoera alle Porriera;come le dies il neme sicil iane, qu i es istono de eltrs duo secol i vastoe prefendo cavs di pietra, che hanne messe alle seeperio num eros isepolcri, quas i tu tti eggi distrutti. Diemo une sgua rdo a qualcunodei piü caratteristici, an cora censorvato; seco le plan imotn

'

a (tig. 1 0)e due sezioni trasversal i (tig. 1 1 , 1 2) di una camera tutta scevata

nella roccia, il cui fende s disten te quas i m . 5 dal l'

attuelo piano

di campegna. Vi si accedeva per un pezzo rottangelare, chiuso inorigin s da grandi lastron i ; eggi sopre la reccia v i sono piü d i m . 2

B.P .I . XX , pag. 67 ; XXI II. pag . 194.

A P mn es te (Notiz ie 1 897, pag. n ell'

Etr u ria (Fa lchi, Val ulon ia VII. 1 , VIII. 8, pag. C artagüne (De lattre , Ca r tlwge. La M er0p.

dc Dou imes fig. a C ipro (Herrm an n. Greater/d d von M ar ion , pag.

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31 2 P, aus :

di terra, qu indi, so lo condizion i del sepressuelo nen sono netevel

mente cambiato dall’ an tice (nö vi ha ragiens per eroderlo) , eneces

Fig . 10.

F ig . 1 1 .

sie per nn portelle alte

serie supperro che dei cippi in dicessoro i sspolcri nascosti a tan te pre«fonditä . Al pis do del peu otte dueprofondi leculi ; qu

'

indi per une portsfas tigieta si penetra nella col la, contette a displuvio, duo locu li ai fianchiod una ban china su l fendo.

Piü sempl ice quest'

el tre sopelcro (tig. nel quele l ‘ ingressesports in un dolce decli ve nen e piüa pezzo, ma a canele o corridoio seo.

ports, tienchoggiate da due locul i ; laports. arcuata motto nel la stan za, chenon so dire so cen tenesso hancbi ianebr i, porshé piena di terra. S sgueun sepolcro a pezzette, del par i sempl icissime ; la becca a fier ter ra ha

1’

aspetto di una fessa (tig. la

quele si spmfenda cesi, da diventareun pezze di m . cemprose le vera

fasse terminels ; ai lati del fendedue loculi per cadaveri distes i.

I . Ven iam o era ai sepolcr i dam s sottopost i ed una metodica esplorazione ; ebbi le rare fortuna di rinven ire ancora ch iuso la camera dicui effre le plan imetria (tig. un

pezzotte rettangelers , nen moltopre

fendo, noformeve l'

accesse, e deque

89 , sbarrate de un lastrone e centre

barri cato da picceli massi, si passava n ella camera (alte m . cel

late piü breve oceupeta de un ban ce funebre (a. cm . Beste evero

una pretica elementare delle necropol i siculo del I I I poriode (cfr . B .

P . XX , tav. per riconeseere teste qui un tipe di camera funebresvilnppete delle forms in use in quel le ots ; i l pezzetto, ceratteristicoa taluno necropol i del I I periodo, come Thepses od i l P lomm irie, fu

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314 P.“ ons r

so ne vegga, eltre delle forms . il sistsma.em amentele sul queleossorvo soltan to eh e noll ' hydria tlg. 1 8, 0 1

Fig. 15.

brano impiegeto, con molta persimenia , anche ildi lupo al le base del col la : indizio questo ah

Fig. 1 6.

bastenza significetive di recenzioritä. Un grandecm . 26) o ripredotte al le fig. 19. Tre oceeehoai, alte de cm . 1 2

e 1 7, avevano soltanto delle fascia ture or izzon tali. Una scedolle

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es xscnorou er u cenu ausm 315

del diem. di cm. 1 6 e date alle tlg. 20 ; altre oran o r idette in framment i od avevano perduta la deeerazione.

Il vasellame di fettura groca era reppresentete de : due kothenin erste ressastm , een decorazien i a faseie ed a puntin i, la cui gre

.

cite dimostrate, eltro ehe del la erste pur iss ime anche dal colornero a vernice. La tig. 2 1 ne ripreduce uno. A ggiungansi dus kylikes, diem . cm . 1 9 , een gelo al labbro, e feseis

'

brune o nero sul

resso ceralline della erste ; sone egua l i a tig. 52, e nei ne vedremo

F ig. 1 7.

altr i esemplar i. Seguone tre Incom e discoidali , aperteed embelicate, con fascie nero-ebene su lla erste resse-eerel lina

(tig. per la qualitä della erste e delle vernieo esse sone attiehe,ma i Groci della S icilia ne fecero numerese im itazioni, facilmentericonescibili alle qualitä piü scaden te delle impesto. Per quauto

la mie pratice mi permette di giudicare, tel i lucsrne si hanne insepolcr i del principio del sec. V e delle fine del VI , me le im itezieni durane piü a lungo. La pi ccolo pyx is tig. 23 e di cettive fehbriea groca, forse sicelieta, ed ha smarrita buene parte della vor.

n ice nera. Por errivare ad un giusto apprezzamen to, sopratu tto

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816 P. ons:

eronelogice, del sepolcro, serebbe era necessarie un eemmento dolle

commies in raccolta ; ma per evitere e per

Fig. 1 8.

esdero ad un seems piü large e eemprensive, alle fine

Fig. 1 9. Fig. 20.

I I-IV. A peehi motri della precedento fucamera di egual forms , colla völta frenete, dimens ion i m .

x X alt. E centigue a questa vo ne erauo altre due eensim i li , frugats dai u perister i cavapietre). Na lle passe dire

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318 P " R S I

sepra un ocledias, in pessimo stile nero. Un grande skyphos , moltosim ile a fig. 42 , een due quadr ighe schometiehe fiancheggiato da

palmotto. di pessim 0 st ile n . 1 1 fondo di una lrylix con medaglien

Fig. 23.

Fig. 24.

eine, an cui rozze maschera gergenicaUn kethen nero. Di sti le roseo : un grandeskyphos (diem . cm . I 7i ) , events in ognifaecie un e figure efebica men tellata dicorretto me eneer rigide disegno; ai latie sotto le enoe palmotto e girogli ; la

fabbri ca ne s csrtamsnte ettice, ed i lveso si r iatta cca al gruppe delle sti leresse belle pr im itivo (Berl ine n . 259 1

Une lekythos minuseola con fig.

m u l iebre che tiene u ne speechie, un

grande erstere a campene con empl issims boece a vsm iee nero iridescente,une skyphos nero, duo seliere, duo ln

com e ombelicats tig. 22) od i frammenti di nu '

anferetta vitrea di R edicompletane i l correde di questi sepolcri.

V. S u l Calvar io. Tomba a pezzetto

prof. m . con due locu l i, male demarceti ; era state gie frugate, ma non

dimeno une dei locu l i diods una ky lixtutte nera del tipe fig. 52, uns.eonechoe

lecalo e . cm . 1 7 een faseio bruns , ed u ne scedolle ansete di fettura

leealo.

VI. C alvarie. Assai profende (m . temba a camera (latem . in parte frenata, in parts invasa da terra, ma, crede, nentecca ; la espleraziene ne fu pereiö essai feticosa ; sul fende v i erauodistesi due scheletri , u no di adu lto, I

eltro di faneiul le deeenno.Maneevane qui afi

atte en fere od hydr ie che al C alverio, anche nelletemba violate, sone rappresenteto de infiniti rottam i.

A ecante all’

adulto eranvi dus piccolo eonocheei in erste fine

een peasima vem ice nera sul la spalle e sul solle, di fabbrica siceliste ; ei fienchi del regeezo una pateretta biensate fine, uns ky lixed una Incom e embolicete delle consuete. A ddeese al eadavero si

trovarono poi numerosi oggotü em amen tali metall ici. i qual i sob

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u : m enoe n r u conu ausm 8 19

bone‚in grau parte rotti sono per nei essai istruttivi. L’

erm illabracchielo in brenze fig. 25 (ridette a formata de una fettu ccia

e 6 gir i , s identice ad un ossmplere di Me

gera (sep. 404 in edito). Duo fibulo trapezio,coll

'

anime di fsrro ed il n'

vestimenio di esse,

portavan o infilate egnuna un perlene pure diesse ; esse sone eguali ai numerosi esemplar iproven ienti dal Fusce in S irecusa, del VI Io VI sec. (Notizie 1 895 p. 1 65 Fuor i

Fig . 25.di S irecusa so ne ebbe un pa io di osomplariIogeri a Megan (ined ) o pe recchi dai sep.

s icul i del Finecchito (B . P . XXII I p. altrovo e asselute

men te seeneseiu ta ; nen v'

é port dubbie che esse non sie groca.

Due enelli uno settile in argente , l’

altre grosso in form , een cc

stoni cireolari perten ti dolle incision i irreconoscibili per 1' ossido.

Porlene di brenzo a bettino fig. form s assai rare al Fuseo,ed invece eemunissima nei sep. sicu l i del I I I periedo (TromonzanoB . P . XVII , tav. VII . 7 , Finocchito B . P . I. XX, tav. IV, Granm iehols Monum. L ine. VI I cel . Duo settil i spiralotts diargento. Un eroeeh inetto della stesse metoria a ferme lnnata (comoMegan : sep. Un bottoncino om isforico in br. Un ago de en .

ei ro Duo spillencini in br. e teste glebars. Un oggettoin form a fettuecie eireelere di use incerto.

Le grande maggiorenza di eedesti oggetti metall ici si r ipetedunque in sep. greci del see. VII 0 dei pr imordi del VI ; e portnon put eador dubbie sulla greeitt. od ots. di teli piccol i articol iindustria li, che delle costs ven ivano poi difi’

uei presse i berbar idol le montegne nol l ' in terne.

VII. Sepolcro e pozzette, prof. m. mnnite di dus locu l ie di una fessette sul fendo, sim i le a fig. 1 4. Fu vielato od in partedistrutio in epeca romane, evendovi reecolte un

en fera od altr irottam i fittili di quelle sth . Nolla fasse del fendo fu ributtaio queltante del la primi tiva depos izione, che non aveva valere por gli spogliateri, ma che port gieve ei nostri studi, ed erauo : duo elle d ifabbrica indigene, a. cm . 1 8 e 1 9 (fig. a fende bian co ed un s ,qui disognata, e fregi bruni. Una kyl ix attice nem, sense piode(form s Fu rtweonglor Ber lin Une scedoll i a vem ice nem .

Duo Incom e embolicate, di erste o vom ico seedente, im itazione

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820 euer

sicel iota di articoli attici. Un piccolo askes groco (ion icofascie e vern ice bruna fonde cerall ine, simile e fig. 41 .

Fig. 26.

VI II . I dem , een o nel fende ;le beeca misurave m . X (tig. Fu mmpletamente no

gative, ma ne un isco qui il profile.IX. A vanze di uno dei grandi sepolcri e camera, een fossa

centrelo e leculi in giro; anche questo fu trevato in parte distruttoda opemi, che in ste lontana, forse romana, lo trasfermareue in

cavs di pietra. La piante che ne de mestra tre leculi, dei quali dase tratteggio eblique (tig. in parte distru tt i. Pero sie sfuggita

Fig 27. Fig. es.

ai di centre (a m . dal suele) , la quele nencon toneva avenzi scheletrici, forse consumat i dall

umide, ma pe

reech i vasi. Di fabbr ica lecels a ceperture bienca o deceraziene

bruna : due hydrio (e. cm . 87 e aderno di una ssrpentin a

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822 u n s :

aus. dan ze becohies Un osomplaro identico per fabbrica. formso seggetto con piccolo varianti nei frogi term inal i superiore ed in

feriero previous delle necropol i del Fuseo ma dai scavi disordinat i.anterior i ai m iei.per mode che non possrame tirarne deduzion i crenelogiche sieuro ; s iccome qui siamo ancora nel le sti le nero, cesiquesto vase dove essero per le meno di poce leutene dal 500.

X. Sepolcro a pezzetto con leealo.

ed empie (m. 2.5O X 2.4O) contrefessasuperiere ; la hocca era chiusa da tre 1estreni. Malgrado cih i l sepolcro dove essere state vielato. e le si arguiva anchedal fette ehe u ne dei Iastron i era s l

quan to smesso (fig. Noll ' in terne nonsi trovarono trsceo delle sch eletro. masole i l vsso e celennette (fig. e.

cm . 27.a fendo hienee een lines bmne.imitaz ione peesana dolle cerrispondente

XI . Presento le plenimeh ia d i quoste eemplesso sopelcrele, colm0 di terra.e spogl iato completam en to in antice

(tlg. A, vano d'

ingremo a cieleseeperto od s piano inclin ato, il queleincem incia colla receia e zero. e scendedolcemen te eine al fendo delle stanzaed etrie B, a sefiitte erizzentelo, o cir

cendete da uns ben ehine a. cm . 20. e

variamon to profonda (cm . 20 Per

un auguste corridoio si arriva poi nella

Fig. 81 .vera camera fu nebre C . di forms ret

tengelare. een tetto a spiovente.A codesti sepolcr i scavati da mo ne aggiunge era altri duo. che

dope Is mis pertenzs vennero esplorati dsll ’ ispettore loca le sig.

prof. Vincenzo C snnisso. al le cui valids ceeperaziene anche nei precedenti leveri debbo molta riconeseeuza.

L‘

slsbastren berlin cse n . 436 delle stesso stile ms s fendo rosso

presen ts uns dann consimile di tre den ne ds vsnt i u n'

ars .

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ne s eeaopou m u eon ur even 823

XI I. Per r iera. Tomba e peazetio prof. m . 1 ,80 c en fosse su l

fendo chiusa de lastmne ; in esse tracco delle scheletro. ai piedied al le spalle del queleerauo distr ibu iti aleuni

vas i : elle grezza comofig. 26, skyphos attioe

nero. seedel letta idem ,

Iueerna embelicste del

note tipe.

XII I. Ibidem. Come

le precedente, pero con

due niceh ie su l fendo.

Fig. 33.

Profondita del posze m .

della fessa

totale m . Degü

scholotn‘

nesm ne treeeie,

divasi indigen i due grandi scedol le ; di ves i greciner i 2 piattell i.uns irylix sense piede, un askes,une slryphes ed uns. In

com e embelicata.

I l materials ssclusivamente nero di questi due

Fig.. 32sepolcr i li mestra tre ipiü recenti.da collocars i

e poce Vasel lam i tan te di fettura indigene,come di erigine groca. dsl genere ein qu i descr itte. e per di piüqualehe arybal les cor inzio o qualehe 1elrythes attica a f. n. di stile

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324 onen

pevsre io he vedute presse vario femiglio del passe, e tutt i prevengene del la grande necropol i che si stende alle punte nord di esso;

Fig. 84.

quen to poi alle ed si in grandequantita sopratu tto nella men i della pevera gente. che

Fig. 85 .

e che le reecolss al momente della costru

esistenzs di grandi vesi fignrati in queste

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326 ons :

talere con una contrefessa superiore di varis profondita, me assaid i rede tale, ds prendors aspetto di vers pezzotte (eceozione e Selin unte, B u ll . Cemmz

'

ss. A s tich. e B elle A r ti di S icilia . n . V.tav. l l , tipe 8 ; prof. m. 8 colla fesss ) . Col 1 11 sec. apperiseeue

talvolta. cd in dati cas i, lo camera ipegoiche e le edicole sopraterra. Ma io nen conesce ver i pozzotfi een locu li , nö cemoretto conbanehi funebri nei secoli VI I I a IV. I.

vom che nella seppiemo

delle necropol i calcides i di Naxos o O s ten s e poce di quelle diLeon tinoi ; ma lo duo pr im e trovandosi in terron i vu lcan ici , dovevane a fortiori s so ne ha qualehe indizio, ever sepolcri e fosse ;od e fos=e sone i pochi sepolcri lsentinosi ceneseiuti. Soltanto e

R agusa si ebbero profende fosse, veri pezz i een locul i egual iai licediesi, ma s cese notorie como Hybla Heroes nen sie cittä

groca , sibbone sicula Tomba a pozze sono piuttosto prepris ai Fo

uici.me nissune essrä pensare nemm eno da lentane a celenie fo

n icis nei menti licediesi.

Invece il pozzette e le camera sone earettoristiehe della tecton ica. dire cesi. funebre dei S icul i ; le lero cells entichissime del

I poriode eneelitice, diven tano piccolo &e'

l oc. alle quali si accedetalvolta per un pezzotto. n el I I. sotto le infiuonze egoe

-micen so;

nel I I I abbiamo vers mmoretts quadre. C h i vedo i sepolcr i I-4delle P erriera, cel ls lero porticine rettangolar i. cel lero s istema dichiusura e di sharramsnte. nen put nen riconeseere tes te le forms sicula ; soltan to che i l lette funebre sssumequi une forms piü defin ite, el'

eccesse al pazzette s volute dai eestrutteri, che si approfondiros e por trevaro la roccie pih soda. A mo pero dun que, ehe qui siabbie una ulteriore oveluziene del sepolcro sicule, noi secoli VII-V ,

sotto l ' aziene delle coltu ra groca ; ma specificamonte greche non

sono. et si possene dire le tem ba di Licodia .

A lle stesso r isu ltate arriviame esaminandeno i l con tonuto ;

quan to al rite funebre poce so ne ricaverehhe eosi in fevere. come

in contrarie alle tes i sieula , essendo presse i S icul i assolu ta. pressei Grec i prsdeminan te la inumezione ; pero il fette che a Licodiaiu cedeste gouers di sepolcri non si s mai trovete traecia di ere

meziene aggiunge valore a quanto ie sostengo. giaeché le necropol i

Notiu°

e degl i n a vi 189 2, p. 324 ; s iuol tro da teuersi con to degli

scavi. an cora inediti, ds m e esegu iti nella necropoli di R agusa nel giugno 98.

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u : x s ceorer.r n r n eun te n euen 327

grechs, sobbeue con una percentuale variante ms bessissima, presentano sem pre cas i d i eembustiene. Ven iam o ai vasi . Nei sepolcr iabbiamo segnaleto due gener i distinti di cerem iea : poce material scorinzio. prevalente I

attieo o quelle che e1m ene passe sotto ta leneme ; frequentiss im e una ceremiea indigena a eoleri m att i. Diques t nl time cerem iea dert un a ostsee rassogna in fine. segnendens

anche le distribuziene tepegrefiea ; ma afi‘

erme sie d em che non

un sole pezze di esse e uscito delle necropol i greeho di C amerine,di Akrai , di S irecusa e d i Mogars . dove ie he osplorate migliaiadi sepolcr i ; invece si ha ebbendan ts in eittt sieuls a t in te sllen ics ,com o R aguse (Hybla Granm iehols (Eehetla ?) sec.; ed e piüche inveresim ilo, inamm iss ib ile che i Greei accottassero m arco barbare ed in fen

'

ore. cas i ehe nel la cerem iea anche piü volgere furonetante rafiinati e progred iti.

Gli oggetti em emon tal i delle necropoli.ne convengo. sone quas itutt i greci ; me anche eiö n aturs le. Gia nel I I I periede s iculevediamo il m erca te s icu lo invase de piccol i bron zi em em en tal i greci ;cel ressodarsi ed es tenders i dolle occupezione groca , si difi

'

ondene

piü o piü noll’ interne i predett i del l ' industr ie groca , an che pereh é

des iderati e r ichiesti dai S icul i , ehe m iglieravsno ed afiiuaveuo ls lerocivilta ; quindi nen pih ta n ti bron zi me argen ter ie od anche oreticerie. ricorcete dai berbar i , che volevene ernersi alle groca.

Per ceneludero : la necropol i d i Licodia non egroca. me sicula ;e poiche i vasi es ne segnane con u na eerte precisiene l

spoea n ei

secol i VI I a V. io crede che sui risul tati di questi scav i si possecestituirs un I V per iodo sicu le, intom e al quele diremo piü a

lungo in fin e. Bes te era a vedere e quele oppido an tice rispondaLicodia se, come crede d

'

ever dimoetreto, esse non s Eubeie. Le

sus necropol i e di ta le estensiene ds rappresen tare un s grosse bor

gets ed u ne piecele citth. In questa plaga degli Ers i le cittedine

sieu le poi grecizzate erauo paroeeh ie. e d i esse ha discerse colla sus.alte competoirza critiea i l Beis si feuuo i nom i di Echetls .Morgantine, Eryke, O rn phelre.Mektorieu , Galarine , see m e gl i sto«

l l r il lera g roca a rca ico d i Mauro prm o Ca ltagirone e le citta

an tiche del? n ltipis no Em o. (R endk enti d. Lin cei 1895.p. 286 e segg) . P rim e

del P u ls so n e era an ch e eccnpa to le S chubr in g (Die srldlichcn S ikeler ) in

R hein . M useum XXVIII. p. 109 e sogg .

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328 euer

rici ant ichi ne parlano in mode tale che e a disperure si pesea

trarre da essi qualche criter io topografico precise ed asseln te ; d altrocan te le r icerche arcbeologiche sul ter mno, l

un iee m en o per err ivare s risul tati s icuri. sone an cora , per düette di m ez zi , al le stadiein iz iale, essendos i metodicamente esplerate soltan to Licodia e Ter«ravecch ia di Granmichele. Le elucubrazien i steriche basate su l soloesam e dei testi , sen za la scorta di esploraz ion i , han ne poce valore.ed e pereiö che n ulla di positive, di defin itive si put) dire su llatepegrafia d i tu tte queste cittadin e. le mi lim ite quindi a eeustatere l

'

es istenza in Licodia di un grosse opp idum s icu le, ma non

prenuncio, nemmeno in via d ' ipotesi , alcun neme, n'

servande ogn igiudizio ad u l teriori sceperte. Talnuo chiam era codest i risultatinegativi , e critiea demolien te la m ia, ma e assa i m iglior ceea diostruggere errori , ch e fabbricare teorie equ ivoche, basa te su mere

ipotes i e cengetture.

IV. L a n e c r o p o l i s u b u r b a u a d e l l e S e i fa z z e.

Un quattro chilometr i a sud di Licodia (ed a meta distan za ,se si prendono le scorciatoie evitando i lungbi gir i delle stradone) ,in mezze al le eoll inette che si accavaleane al piede della teu eg

v

gian te a ltura del C astello, havvi la local ita denom inata Seifazze.

Cestrueudosi un ventenn io addietro la m otabile Licodia— Vitteria

si scepeme uns mezza dozzina di sepolcri, stanze scavate nel lareccia cal care cretosa nen compatte , ma sgretelata in dadi, filen

celli e piccol i blecehi. Le notizie delle smperte al lem aw eun te

sono varie e con fuse. parlaudosi di vasi di vetro, di vas i n eri , e digrandi vasi figurati. Essende stats ogn i cese distrutta e dispersa‚

io dovevo soltan to teuer conto di cib che mi avrebbero dato r icercheregolar i ; nota i che le eolline delle Seifazze eenteugeno.vari gruppidi sepolcri, poce distan ti l

'

u no dall’

altro, e formanti coei nn sepelerste di pmecchie diecine di stan ze ; e forse maggiore e i l numerodi quelle non visibiü , perehé kannte e dimim flate del la zolla erbesa;in ogn i mode questa necropoli non poteva appartenere al maggiorcentre di Licodia , e per la distan za , e per i l dislivel lo di almene250 111 . La presenza d i qu alehe rare temba a lesen in messe a

quel le a camera aeceutua qui, meglio che Licodia, la fusiene

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330 on 31

fibulette in br. ad area liliferme gibbese fig. 44 ) tre ad an imedi ferro cel r ivestimen to di 0880 e legue ; di p i1

1 u na grosse perla

Fig. 39.

di ambra, nu robuste w olle d i arg., uno piü sottile di bronze eduna spiraletta in br. a 7 giri.

Numeroso il vasel lame, me in pess ime state, e colla pittnraquas i per in tero perduta . Indigeno: 3 scedol len i (diem .

‚cm . 2 1

un grande askos ; 2 an feroni ad anse vertica l i. Greco: kothon co

rinzio ed a ltro grezzo m innscelo; bombylios car. a ciewbella con

tracoe di rappresentaz ione; due lrylikes car. a fascie (t ipe Megaracel . ed una terza con tracce di tig. alata ; kylikes com e

tig. 52, une Incom e ed un aryba llos n ero.La p resenza di un carte n um ero di vas i del eesi dette stile

corin zio, non che i t ipi di fibn le portano questo sepolcro piuttostoal principio che alle meta del VI sec. a. 0 .

IV. Altra fossa di dimension i normal i per adulto, direz. estovest ; essendo state fingate non centenet a che tracee di esse , epochi rottam i fitüli.

V 0 VI. S im il i, prof. m . con tracce di scheletr o, ed inu ne d i oenochoe groca .

VI I . C amera a völta franata, colme di materiale e cel pezzed ' ingresso distrutt0 dai lavor i stradal i ; ne de la plan im etria al le

tig. 40, la quele si complete cel sep. l icediase fig. 1 0, ed ossorvo

che essendo il sepolcro a m. sotto i l piano di campagna,tutte i l cen tenute fu tmm to in peasime state. S ul la bauchin a disin . erauo adagiati due scheletr i , cel cran io a NO, due su quelledi d. cel cran io 8. SE. Presse i due prim i si raccolsere pareechi

He ficen caciuto queste iia e in ferro a n avicell a soltan to n ei se

pel i di Terravecch ia presse Graumich ele, sim:rou i ai Licedieai (Äl on um .

A ni . dai Lincei VI I , cel . 27 1 , fig. e 0081 le fibu le filiformi in br . (ibidemtig. delle quali un solo esemplere piu an tice previm e da C ess ibile.

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as ceevou m u coou. ausm 331

ves i distrilmiti e late del temce, meno una grande scedelle an

sata, ed une lncerna embelicata. che stavano ai Tal i vas i

Fig. 40.

i l a fendo rosse tig. 4 1 , con palmette e tieridi leto neri ; articolo ettieo e per le meno ionico ; due del le ky

likes evvie, una sal iere a vernice nera ; presse i l cranie del hambine una capecchielle cenica in br. fig. Ai pie dei mert isulla bauchiua d . : una lucerna embelicata. ed una oenochoe mes

una fibuletta come tig. 44, ed un sottil issimo anel lo di ar

geute rette. Le banchine 0 letti funebr i erauo alti cm . 75 sul

pian o o corr idoio centrale. in fendo al quele si t revö 1ma masse

Fig. 41 .

di vasellame ; quattro indigene ad anse vert ical i (a. cm . 52

e 48) cel disegno consumate dai sal i del terrene ; i l grande sky.

phes fig. 42, diem . cm . 1 8, a f. n ., colla rappresen tauza di due

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332 P. eu s 1

quadr ighe, fiancheggiate da palmette, esegnite in mode scellerate,addirittura barbarice pateretta acrome, pero groca, perehé di

creta fin issima ; kyl i x del le forms consueta, e fiaschetto nero. Nel la

Fig. 42.

n icch ietta aperta in fendo al corr idoio, a l ivell o delle benehine

era ancora a poste una delle sel ita lncerne, postav i ed illnminare,forse, le operazion i del l

estrema deposizione. La ceram ica groca

databile di questo sepolcro non scende piü sotto del 525 circa .

VII I 6 IX. Due sepolcri e fasse violat i con traeee del le scheletro e qualche frammento fittile.

X . I l piu impofla nte ed istruttivosepolcro del la n e0mpoli. Aveva formsdi camera quedra irregolare aperta nel

cal cere creteso pliocen ico fragilissimo,e cedevole, per mode ehe questa come

tutte le altre era franata e piena diun terriccio cretoso, dilu ite delle aeque,ch e avvolse e guestö ogn i cese ; malgrado tutte questo il sep. puö considerars icome intatto (tig. S i accedeva al le

camera par una portieina, aperta nel

Fig. 43. centre di u n empio padiglione; sul fendo

A rticolo attice scaden lissim o, che sembra fette apposta per la ceper

tezione presse i berbari ; in fette, elmeno in 8icilia , le necropoli grech e hannedato appen a qualeh e rare esemplare di teli m si, pareoobi invece quelle ai

cula di R agusa (Notin'

a 1 892, pag.

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384 P. e u5 1

ticali, semplici ed a ceppie, creci di 8. Andrea, e figure ad ar

0 ad M (tig. in un un ice esemplars la

zieue dsl ventrs in campi e sopprsssa, s tutta la larga bands elines serpsntins (tig. sone, in eemplesso, ls

Fig. 47.

forms evvie nel sole fu rac

celta in questo sepolcro, an zi tel i vasi £requsuiissimi a Licodia

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u s. s zenepou n r 1.1cen u ausm 885

mancaue cempletamsute alle Scifazze. Ai capaci recipien ti pereerrispendeva, come sempre, un bneu numsre di scedslleni,

Fig . 48.

diec i , per le piü meneanaati, con labbre e verücale od ag ettants

uell’ interne, e con diametr i di cm . 1 8 a 26 (tig. 49 e i l

Fig. 49.

corpe hanne part ite mediante filetti e fascie in zone 0

vuete, e ederue di serpentine e triglifi. Una sole esuechee a faseie

bruns , ed una imih zione della ky lix green. B) Grace : m kylikes0 texas pr imitive geometr iche, diem. cm. 1 1 -1 6 V„ a fesciature.

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836 ons :

una sole con triglifi (tig. che non siene di fabbr ica passenale dsduce della qualitä della erste fine e depurete , s dal celers

a vern ice, per quanto esse ebbia perdute della pr im itiva vivszza.

Due grandi skyphoi ceriuzi cells eensusts rappresentan ze di

Fig. 50.

tere, sche e fiersllini di r iempimen to ; la creta finissime, telcose

e velln tata al le superficie m s li fe credere articol i original i diC or in to, ans icht eepie sicsliete. Un kethen cor in zio e feseie. Ottetezzs (ky l ikes) a fascie n . e r., con diem. di cm . 1 2 e 1 4 (fig.

Fig . 51 .

La mancanza delle hydrie, di qualun que saggie di ceremiea

uera, delle Incom e ombel icate, invece la presenza di material s se

riuzie, e di u na tazze geemetrica dimostra chieramsnte che questo

sepolcro il piü antice di tutti gli altri del le Scifazze e nen avreidifiiceltä di cel leoarle alle fine dsl see. VII piuttosto che ai prim idel VI . 0011 tale apprszzameute, desunte dal l

'

seems dei vas i grsci,s

eecerda anche la forms dsl sep., an cora etteceata , per nen diresguele, e quel le del II I periede s icu le sense le novita del le alte

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336 r . «m ar

V. A l t r s n e c r op o l i s i c u l e d s l I V p s r ie d e.

Pr ima di aprire uns discussieus oritica sepra ques to nuevopsriedo, che era per la prima velta si viens cestitnsnde sapra buenifondamenti , s prime di studiere in mode sin tsfice la cerem iea che

le carattsrizze, s n ti le vedere, ss vi abbiano altre necropol i cogl is tess i ca ratteri d i forms e di contenn te ; pur treppo che el l ' in ot'

uer i di Licodia difettiamo di ricsreh s metedich s . Nondimeno si

puö r iteners fine ad era che la lero area di distribuziene cem

prsnds i l sed-est sd une pen iene del centre del l’ isola ; nulle si

he del le costs , der s m eneane per ragieni steriche evvie i sepolers ti ce s

1 del II I com e ds l IV ps riede.I . Monte Finecchito p r esse Nora. Le vastissims necropol i

eelä esistente spetta al I I I psriede. sd e t ipica per la civi lta si

cule dei secol i X-VII ; pero alcu n i dei suoi sepolcri reppreseutaneu n passaggie dal I I I a l IV psriede. E al Finocchito che nei tre

r iam o , esaism s e piccol i vasi geom etrici grec i, i prim i rapprsssntanti del geometrico sicu le XX p. 6 1 -63 ; XXII p . 1 90-1 92)accente alle centinaia di seedsl leni grezzi es n e ha un carte n u

were in erste pii1 fine con ceperture biencestre s qualehe fregie

elem en tare. l l Finecch ito h e anch e da te ls pr ime grandi an fers.

in num s re di 1 2, m a tu tts in pezzi , al l' in fuor i d i una sole

XX II I, ta v. VI , piceela, e cerpe depresse, empio s svesato i leelle, con dseeraziens a t rii fi s m eteps con cleps idra ; ie pauseche questo sie uns dei piü antichi essmplari di tutta la fam igl ia,riferibile al sec. VIII .

I I . Tremensano (Nele). E un sepolcreto del I I I per. con sle«

menti geometr ici ; es rtameute indigeno por la tecn ica ele scedsl«

lene da m s pubblicate in B .P .I. XVI I, tar . I I , 1 7 ; cost la es.

nochee ibidem fig. 1 8, che qui megl ie ripreduce (fig. mentrs

s groca 1°

altre eeneches s I'

011stta tar . VII , 1 , 2.III. Note Vscclzz

'

o (Nelum) ; é cittä sicule. La aus necropol idsl III per . ha date pure dns an fereni, nei qual i pero la .decereziens é cempleh msnts sm arrita (Notizz

'

e 1897, pag.

IV. R agu w (Hybla Her aea) ; citta s icule. La sus necropol iin centreda Peudsute fu ssgnaleta nei ls veri fsrreviari dsl 1 89 1 ;is poi r i esegu i i esplorazieni nel

98, cel dispiacere di constatare

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aeceepeu n r 1.rceore ausm 330

che tutt i i sepolcri ed eccezione di qualehe rar issime fnrene vie

lati s spogl iati in tempo antice. La necropoli e tu tta dsl IV psr iede, e la si potrebbe dire necropol i e ferti tinte greche per le

grande ebbendanze di cerem iea groca . Il t ipe a camera qui

scemparse, e vi si trevane soltan to sepolcri a fasse, preprio come

e Licodia. Uno di questi sepolcr i, in tatte s chiuso, ha foruito

dns grandi anfere assisms e vas i grsci a f. n . (Notizi'

e 1 892,

Fig . 54.

pag. 325 ehe possene risal ire alle pr ima m eta del VI sec.

In cen fron te del l'

erca icissime essmplers dsl Finecchito qui I'

an

fore ha assuute corpe slanciate, dimension i r ilevanti , paret i set

tilissime ; vi e quindi u n pregresso formale e tecn ico. Negli scavida m e eseguit i nel giugne '

98 (inediti) he constetete dentregrandi sepolcri a fessa le messelanza di avan zi vaeceleri se

riazi ed attici d i stile nero rigide, con vasellams geemetrice

indigeno. La necropol i in cen trada Peudsn ts ebbraccia il VI I sVI sscele.

V. S eisla’

. Gli steriegrefi modern i s ' eccerdene nel vsdsrvi unoppidum di neme S icu li, poste in vicinanze del le sicule Motyka,

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340 P. a u s :

ma nen ricerdete de versus fonts an tica Nell ‘ immediata vieinanza del passe vi é bensi nu piccolo gmppe di sepolcri sicul i,ma attssa le see esigu ita esse nen pub accsn nare ad un ebitato

di qualehe estsusiens. Invscs de un punte molto piü discoste , dePerel le, pmvsugene divers i ves i geem striei, me i sepolcr i v i fureue tumul tueriemsn te esplorati un tre lnstr i addietro. Al Museodi Sirecuse perveune soltan to un paio d’

essmplari dsl kothen serin zie, le bel le enfere (fig. 8. cm . 35, s das piccolo eenecheai,

Fig. 55.

delle qual i produce pure l’

essmplare alle figure 57. 13per era nn materials scarse, s pin che eltro indiziale, me anchequi vediame asseciat e il materials corin zio cel geemstrice s icu le.

VI . Len tz'

m'

. C ittä. calcidese serta nel site di un borge sicu le(Tucidide VI . del quele secondo une versions gl i abitanti serebbere stati cacciati secondo un

'

altre meno attendibile v isi serebbsre ecoencieti coi nuevi venut i (Poliene V. A ncere

scenesciuta ele necropoli groca, meno il poch issime ehe ne scr isseil C avallari (Noti

'

zi'

e 1 884, pag. di quelle sicu le le stesse

S chnbring‚ R hein ische: Museum XXVIII, p. 1 18. Gli ernditi lecul iveglieue in vece rivs ndicarvi O semen a, me sense addurne alcun a valida ragieue.

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842 P. 0 3 3 1

C alcidesi, sebbaue i l vas'

e nen sie afi‘

atto groca, s sie sopratutto p e ril coloro matte del fendo e del le deeeraziene.

Da Len tin i prevengene ancora Is das anfers del para prim itive, che qui per la pr ima velta si pubbliceue (fig. 59 e

alte cm . 22. L’

una di esse (fig. estratta dal sepolcre ausei

tete, nen venue edita del Caval lar i, che non evsndela laveta , nan

na vide la dscerezieue ; l'

altra s leen tiusse, sam e ubiceziena piü

Fig. 58.

prec ise., ad ambedue sono note voli par la zone a circoli eeucantrici,ehe es nen mencane, sone part molto rare nal geemetrico del la

I vasi geometr ici d i Leu tini costitu iscene un capesalde per

le crenelogia dall' intiere fam iglia ehe stieme studiande ; si eccetü

interne alle fendezieus di Lsn tini la narrazieua di Tucidids e diPelieno, carte a ehe, es pure accorde vi fu fra C alcidesi s S icu li,ciö che a m e para poce probabile, esse fu di assai breve durata ;qu in di so nen preprio nel 728 , poch i ann i dope, verso il 720, nissun S icule devsva piü travers i a Leontin i : quindi tu tti codesti vas i ,

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aecuerm .r e r 1 .1 re n 1 a m an 3343

ed 1 lero cons im i li , sono anterior i a lle fine dsl see. VIII s os

doue, come ia pause, in piano setteesuta.

VI I. Gr anmz'

chele. C ha e Terravsechie presse Granmichsls

ssistessa u ne citta sicu le, nella quele le civilta groca press poii l sapravvaute , crede di avarle dimes trate solle m ie Memor ia sditenei Neuem. A n l . dei Lincei VI I, pag. 20 1 -274 ; che tale cittä

fasse Echsil a ed altre. rimene semprs in dubbie. Setto i l Pejedell

'

Aquja segnalai delle temba s icu le dsl IV per., le qual i per

Fig. 59 .

il centenute hanne malte efiinitä. al le licedissi ; quei poch i se«

peler i hanne date le stesse genera di ceremiea geemstrice leealsgrandi aufere, scedsl le, seedelleni, askei, sec., sd i saggi da ma edit 1nella cita ta menegrefie al le fig. 48 bis a 58, di cui due vengeno

qui r iprodotti alle fig. 6 1 e 62, dimostrano l' indele di quel ma

terials cerem iea , e le sus diretta afiinitä een quelle di Licodia e

del le Seifazze.

VII I . I’izzini. Par quanto ie so, nen furene mai ssegu its ri

csrehe regolar i a Vizzin i , dove si anal pure cel leeere un eppide

sicule. Di Vizz in i i l Museo di S irecusa possieds nu’

an fera idenot i ca a fig. 65 ; sd in quelle bergete nel la cel leziens dal fe ma

cista Gelaute, formata een material i del site e dai con torn i , asi

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344 onen

stone in terne a quaranta vasi geemefiici siculi, ad altr i poc h iin altre piccolo eollszieni private. Nsi press i di Vizz in i dava dunqu essistsra u na necropoli e sapelcrsta del IV per., ehe meritsreb b e

di essera esplerato metedicementa.

IX . Cal tagz'

rorw. S iamo el vertice dagli Hsrei, in magnific aposiziene a cavallo dsl displuvio fra I

' Ion io s I'A fricane ; uns cittas icule su quel le mentague neu potsva meneara, ma ein qui difattene treppo le asplerazieni local i ; intanto ie ssguale le esistenza

di una gran quantita di piccolo vasellams geamatr ioo sicule (es

Fig. 60.

nachoei, seedalleni, sec.) een qualehe tem groca rossa e nem , di

prevenienza sicu le, nal piccolo Museo dsl R . Lieee.

II prof. Peis (lee. sit.) he avn te il mar ite di far ceneseare

I m edite ril ievo rinvenute a M. a. Mauro e 8. More, parew h i

chilam . a and della cittä, dove agli vorrabhs matters Echstle ;

une visite fette sul s ite, per quanto rapide, m i fees credere che

in quel luogo nen siasi mei trevete materials sicu le, ma sole delmater ials groca arcaice se tale eenstataziene vsrre eenfermata

Grace arcaice e il rilievo «lite ds l Peis , e cost uu‘

arulstta fittile

een du s an ima li in lette, aoeperta da l prepriete rie dal site (simile a Kekulé ,

Ter racotta aus S icilien , te r . 54 pag . arcaice un pezze di gergeueion

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816 0 1131

gl iata dai vil lan i , che ns trassere materiali in pieeela parte es.

duti el Museo della Matrics in C estmgievan ni, a messi in cem

mercie. Presse un an tiquarie dal luogo he esam inate n umerese va»

sal lama con sisteute in eenecheai, eslrei, an fers. idris di fabbr icaindigana. m sseelate a qualehe Irylix u. e r.. un grande ers tere a

eelennstts nero, Iueerns ombslieete, un ar_vbel les corin zio, pereach iearm i lle a fettuccia fig. u ne cappelletta cenica fig.

iusernma le stesse ma terials di Licodia .

VI. L a c e r em iea g a am e t r ic e s i c u l e.

Gli stndi sulla cerem iea pastmicsnee, greea sd afiin e, han neavu to negl i u ltim i ann i un nuevo impulso ; il geemetrico greea éfette aggstte di nuevs original i r icerche dsl Wide ; i l Besh lan ,bes ato sui seavi di Samos , fa il prime tentativo per stah ilire la

varis fabbrieha ien ie— aaiatiehe ; i calc ides i attsnden0 nel Lesacheks

il lero ill ust ratere ; e nel l' I talia meridienale i vas i geometr ic i dett i

messapici hanne trevate nal Patron i e nel Maver dus archeelogi.

ehe sehheua con diversita di vedn ts , han ne eemprese i l hisognedi eeerdiuare quelle rieea ceremiea, ees

1 n egletta sin qui. La S i

eilie possieds pure u na cetegerie di vas i geom etr ici , nen greoi,m a svilnppetisi sotto l

'

influenm evidsnte della deeeraziene greea.

ehe es nen ha l'

ssts nsiene dsl geem strieo messapice, ne l’

impep

teure di quelle del la Gracie, he nondimeno un va lore sopratu ttostorice leeels, in quan to eestituisoe un episodio del lau te s gre

duale processe di al lsn izzeziens dei S icu l i.Di qu i la opportun ita di un prime ten ta tive di sin tes i su codes ti

vas i , interne ai qual i ie aveva seu tite prenunziare da dist inti erch eelegi i pii1 disparati giudizi, eine ad esssrire ehe talun i erauodi ste remana . Un casi fette lavero sar ebbe state nen diee inu ti leme dest ituit0 di sol ide bas s, ss avessa prase ls messe da pszzi

sporadici e di dubbia prevanisn ze ; fu rene le seepsrte dsl Finec

chito da prim a, quelle di Licodia poi, units ai rin ven imen t i diGm umichsle e Len tin i , ehe fem irene la ch iava crenelegiea sd indicerone la ginsta via. Malte ancora resia e fere ; m a io crede che

eggi si abbiano slemanti sufficien ti per abbezzere 1‘

opera e evol

gsrne i capitoli prin cipal i r iguardan ti lo stile e le erenelegia ; si

peträ aecreseers di mal te il materials , sie medis n te scavi , sie sau

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1.e s acu e rou n r 1.1eem e even 347

m ende da cellszien i pszzi inesservs ti ; me ie crede di ever rac

ealti i seggi precipui a eeretteristici, e di ever pos te le bes i d iuna reziouals sistemaz ione creuelegiea .

La cerem iea dei S icu l i del 1 ° ps riedo (in tes i in sense letissime,

eempreudauti parcib anehe i S ican i sfiin i della tradizione) rap«presen ts un gmm strieo

-empsatica dai celer i smagl ianti, che form sun gruppe selitarie, i l quele des ta la eu ries itä degl i archaologi.si ccome quelle che a predetto di un pepele appena ensel itieo. Nel

psriedo success ive la cerem iea sicule presents un beh itus tu tte di

verse ; in grau parts nuevs ls forms a n uevs la scersa deeeraziene.

La pelicremie scempers per der luogo ad u ns deeerazien s crom icaa stralueide resse, appersa sin qui nel la necropol i d i C essih ile s

Peutaliee, m su tr s nel la altre si ha u ns sohria dsceraziene a stecce.

O ra e appente in u n singolare vase di Pantelica che ie vede la

pii1 an tica esprsssien s dsl geometr ico sicul e ; m a prima di trs tteredi questo vase e delle altre form s, deeerats een tale sistem a , eenvieue faceia preesder0 qualehe esservaz iem tecn ica.

E cenene fendameutele, che la pittura a vern ica, epplieeta allecerem iea m i cenee piü rasante sd e quel le greea dai periodi succasaivi, cestituisca la cars tten

'

atiea specials dai predett i vesculariellen ici , ceratteristimz, ehe bestersbbe ds sole a dis tinguarli delle

altre famigl ia barberiehe. A qnesta fendamen tale distin zione dellaFirm

'

es e del le Ma tmaler sz'

eenviaua nal case nost re specials ag

giungsra n n altre elem ente tecn ica ; i l vasallem e dei prim i s pii1an tichi periodi sicu li , sd anche buene parts di quelle dsl 1 11 , afoggieto a m eno Iibsra, sense susaidie della m eta vasaris , dsl7 90 1 6g ; sole al le fin e del 1 1 (Pantelica) , e pir

1 eviden ti nel III , sihanne indizi , ma nen ancora general izzati, di u n rezze tern ie. Invscsla cerem iea geometrice sicule a semprs trattete, sehbsns nen een

treppa parfszions , alle m eta ; sd semprs dscerete can celeri metti .Ecco dus eepesaldi ehs

'

distinguon0 codesti vas i dai sicul i piü antichie r ispett ivamente dai greci. Aggiungasi che sssi sono d i un irnpaste ertificials ; erste gielle e rossastra, miete a tritum i vul can icieettu ra buene ma nen semprs u n iforme ; applim ions al le superficie di una cepertu re blaues , che par une quan tita di tin ts intermedia va dal creme-pall ida al resea — lsggsre ; ed il celere mettedegli ornamen ti e di un tana brune, castagne, che ta lvolta appareresso series e m isum dsll

‘ intens ita di eetture. Le forms di pre«

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348 ons:

ferenzs adottate sono l’ anfors , l' idris , i l vaso s colonnette, i l

boocs le od oenochoe, l’

sskos, la grande scedolle con una infin itä

di var ian ti ; forms derivate in parte ds l patrimon io sicu le, in pa rteds quello greco. Ma ad ogn una d i esse e conven iente dedics re un

po'

di studio diti'nso.A nfor a . l a necropol i di Pants lica (inedita) , ls quale nella sus

parte principels spetta al le. II [ass del I I per. sicule (XI— IXha dato au ’

s ufere che io col loco in tes ts al la serie, s serve comes nello di conginn zione fra la cerem iea sicu le antichiss ima e la geo

Fre . 63.

metr ics del IV Ne do qui uno schim , il quele ne mostra Is

e la decorszione (tig. s un recipiente da acqua, altecm. 45 , di creta rosssstra ben cette, e tern ita, separte di una leggera ve1atn ra resea, al le que le sono imposti i fregi in color rossocarico, cons istenti in zone e triglifi a tremele ; sopra le ame obliquecreci obl ique. Considers to il vase dal late della forms e della deeerazions, io esssrvo che anfore identiche sono ovvie, anzi cars tteristiohs s Pants lica, solls sein diti

'

erenza che sono ceperte di unvivo stralncido roseo ; ta lvolta dim inuendo le dimensioni ed allun

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350 P. e u er

adibiti par ossuari. non abbiamo ancora le pror a diretta ed asso

lets di quasts mie ssserziene, ls quele pero non penis di valore .

sa si consideri ehe s uche la dam rszioue del geometrico sicu le emauatu tts ds quelle greee.

In ordin s al le forms , ls en fora piü an tiche sono quelle s corpoglobare a collo svesato, quasi tubiferm s , con anss vert ical i e fettuccia ; Lent in i ad il Finocchito ei denne per buon i punti di

Fre 64 .

appoggio eronologieo; un pe'

pur raeaufi sambrsuo i vasi di agus lform s , mun iti perod i ausa ciliudriche oblique. Quests prima classedi s n fore si puö con qualehe cartazza portara n al sec. VII . Nal V IIa VI sono in u se an fora s corpo oblonge, nella qual i il rapportefra l

'

eltezzs dsl solle a dal vau trs si modifiee nal sense che, accor

eiendosi quello si sviluppa questo ; il solle neu a soltanto svssato.

ru e mun ito di un lsbbro platte ; ls grande m aggiorauzs dellean fora presents quast’

ul tims forms .Per eiö ehe riflatta ls dacerazione neu a mestieri spendere

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r.s s s eaoeo..r n r u coe ra s eem 351

molto parolo s dimestrara che am a tutts soggetts all'

influsnza

geometrice greea ; beste un rapide seem s s i numerosi disegni raceolti par eouvincersi di cih. La part iz ione erganics dal corpo infsseie, zone a fr iss erizzontsli, distinte ds cordon i o fasci di lin es ,ls premin anzs date al le sous centrala, per le piü suddiviss in tri

glifi a matope, emana de un cencatto dseorativo e tecton ico ati'

atte

scouosciuto s i S icul i , le cui deeerszioue s punte nal II per. a iuer

genics , mentra solo nal I l l assi ten tsuo asprimara a pun te qualcheeeueettograeo‚ come i l m es udre (B . P . I . XX , p. 0 1 , XXII I , p.

P ro. 65.

Questo s istema deeorstive a invece quelle dsl geometrice grece in

genere, ehe poi nella varis ragieui ha press sepra i l fendo cemuuesviluppo ed indirizzi divers i ; i grandi crateri del Fusee presentenein buene. parts ls stesss r ipartizione della superfieie, gl i stess i motivi ,ls medesime sintass i ernamsutsls.

I motivi della s nfore sono res i evidenti delle ser ie dai disegu i pubblicati , a de altr i poch i esemplari, di inearts proveuisuzs ,che qui aggiunge. Le partiz ione piii elemen tare é quelle in fssoiaorizzon ta l i , cel ventra od il sol le edorui di uns e des sarpeutina

sa sul vautra si del ineano dai r iquadri median te triglifi, allers icampi del la metope sono occupati da forms geometr iche diverse ;

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352 euer

l inea ebliqu0, talvolta unciusta al le estrem ita, (fig. forms ed

8, creci ebliqua, tremoli orizzon tal i e vertical i ; piü rare la elepsi

dra (tig. i circol i eeneantrici (tlg. i deppi arpion i ed M,

uouehé i l pattine (fig. al le figure. an imals od ums ns non

si arrivb msi ; e sapra la cen tinaia di vas i da ma esaminati unesolo (fig. 68) presents ls forms schametiea di qusdrupede,

Fre . 66.

sims, corrente. Tutto sie neu esse ds l patr imon io di form selamsn tsri dai geometrici graci e di C ipro

E suparflue dilun gars i in riscontri. per dimostrsra cese generslru eu te

note ; insisto solo su qua lehe form s specials . Per le elapsidra, esserr ste in

seli tre essmpleri, vedi il grande erstere del Fusco (Notizie 1896, pag.

i vasi rodioti Pottier , Louvre tsv. X. 8, XI. 3 ; esse poi si hanne nei piü

an tichi vasi messapici derivati ds l geometrico greco e spe0ialmeute da quellorodiote (Mayer. R oom, M itth. 1 897, p. 205 e Gli uncin i od M , form s

del D ipylon per eecalleuza, adibits com e r iem pim ento (Monumen ti Istit .vol. IX, tar . 89 ; Low a tav. XX. 4 , 5) qui appa ion o sem prs isolati a neu e

gruppi. I eircoli concentrici, eltro che s l D ipylon , an si piü frequen ti ch e in

esse , si hanne nal rodiote, n el cipriote , eis inscritti iu campi, come in fascie

libere.ed applicati sopretutte sd au fera ch e han n e ls piü stringeu te edinita

cells nostre (fotografie iuodite comunieats rui ds l sig. M. O bn afalseh — R iebtar ) .

Il pettiue a una curruzioue della ovvis ser ie di augoli ottus i. La form s ad S

s i be an idris geometrieha di Magm a (inedite) , nel beccale Com e, A nfan gsder gr . Kunst ta r . V. 8 sec. Il asus sehematico n eu ha riscontr i attesa la

aus forms estramsmeuta rudimantals.

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P . OR S I

S eodellem'

. Associate all ' anfors e quas i immancabil i pom peg nesd ssss, le necropoli del IV per. ei hanne date centina ia d idelle, par le piü grandi, di rede mam ma, m ono e bianse te , con

Fre . 68.

orizzontels ed aggettan te al l mtaruo, qualehe volts con

lievi cestels tnre correnti inte rne al l'

erlo. La dacors zione molto

Fre . 69.

psrcs consts di filetti e striseie erizzouteli, qualehe volta di ser

pautius (fig. piü di rede di triglifi sl lsbbre ed al vantre

(tig. 49 e La decerazione piü eomplesss vedasi uall'

essm

plara fig. 69 di prev. inearts .

Le grandi scodalls sone la forms di vsse piü did'

uss ad usi

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u : s s caoeou n r moonm s een 855

tete nal III psriedo s icule ; nella necropol i esse si eentano s cen

tins ie di esemplar i. Al Finocchito es ne ebbe qualehe assmplera

deeorate di meandr i s punte XX, ter . IV. 6 , 7 ; XXII I,tar . VI , 1 1 ) ed seesnto alle centinaia di ssempleri rustiei, manufatt i, si praeontö qualehe altro lavors te iu erats fin e, e teruiie

XX, pag. 258 ; XXIII.pag. 1 89) ad alcun i pochi con una

dscoreziona tutta specials ottanuts s stralucido ed esprimente fe

Fre 70.

stoui s (o. c. XX, tar . V, 1 , part nassen sssmplara

dsl II I per., se si eeeettui u ne di Tremenzsue (e. c. XVII I , ter . I I ,presents quelle forms deeers tiva ehe hanne large svi luppo

nal IV, e le qual i sone tolta dsl geometrice grsee ed spplicata a

forms locali ; casi a me’

d'

asempie i trigliti della spslle sono aopiat i di sans piaute ds quell i della piceele ten s preteceriuzis

geometrieha (Notizie 1 893, pag. Neu vado quindi piü la

nacessitä di darivsrs , come altre volts he fette (B . P . XX ,

m . suche le forms del vsse ds esemplar i greei, sebbenesappia che scedel lon i consim il i si hanne suche in Greeie ep

.

punte nel tempo delle stile geometr ico.

In Beozia (Jahrbuch 1 888, pag. al Dipylon (A then .. M itth .

1898. tav. VIII. s C ipro (fotografie ineditel , e persino nella C sris (A then .

M itth. XII. pag.

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856 P. euer

A skez'

. Bilevismo an zitutto che l ' sslros , seeuoseiuto nal I I p er . ,

fs ls sus appar izione nal I I I, een numerosi esem plari manu fa t t ied ecromi, di piccolo dimensio

n i e di forms globare ; seeanto a s if

fetti assmplari rust ici es n e hs qus lcuue, rare. di tecn ica mol to

super iore, a dipinte in uns stile mieeuao-cipriote come l'

ssem

plara dal Finecchito, ehe qui a tig. 70 , ripreduce dal B .P.I. XX ,

tsv. V, 3, e che a s fendo bisncsstre con dacorszioua brunastra .

Malgrado esse sbbis tutts l'

apps renzs di un vase importate e

cipriote , ie prepsude s credarlo di fabbr ica an

Fre .

'

a l .

ss tere. He gilt dimmtrste che l'

sskes nen a forms si

cule , us italies , ms greea geometrice, imits ta poi de S icul i ed

Italici, s der ivante, a quel che para, della Bügelksnna micenaa.

Delle form s globsri prim it ive, circa dsl sec. IX-VII I, passiamopoi sd esemplar i di grandi dimension i, depressi , tslora copert idella sole tints bianes, talers con fascia e mefivi evvi. I dueesemplari che qui presen ts , di prevanisnzs ignets , con diem . diam . 25 e 26 presentane alsmanti noti, ma combinati a complicat iin forms iuusits ta (tlg. 7 1 e

Il Patron i us L’

an tica cer emiea dall‘

l ta lia mer idiena le, pag. 13

e 1 4, ha pure r iconesciute ralszieui con C ipro, e le spiega come remiuiscen ze

dell'

arte eges , in quel l‘isola rimaste piü a lun go refrattarie alle civiltä greea .

B.P .I. XX, pag. 60, n ote 24 1; Patron i, Vas i a rca ici della Puglie ‚

cel . 47.

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858 ons r

pasto ed s i color i si tredima per im itaz ione ps esans l'

altro essm

plsra fig. 56 , del pero piccolissime (a. cm . da ma reecolte

in un s grotta di M. Tabuto. il quele cells zone di an itrella e distellstte aquelle che fra tutti p resents il piti svar iato amertimauto

di slaman t i dsl geometr i coLicodia non ha dato piecele oenocheai ; ms sole esemplar i un

pe' grandi e fascie, filetti s sarpantins , in pa rte importati, in pm ted ’ im itaz ione leealo.

In couclusiona si arrivs suche qui agl i stess i risults ti ; i 8icul i posssdsvane giä i l fisscs , che s ll

'

arrivo dai pr im i articoligreci han ne elquan te modificate, e

poi dscorsto con motiv i tolti disan s pis nta dsl geometrice grsce.

Pengo n ltime a separate tre

oanoehesi sgrigantin a (s. cm . 21 a

pereh é treppo distin te della

masse dal materials qui pertrs ttato.La erste us dapurs ts , di color verdastm e bian co sporco ; i colori delladeceraziena, matti, sono bru n i nei

due pr im i vas i, resso mattoue nal

ten s e vennsre applicati alle superF l ° ° 73° ficie natursla dal vaso, nen alle co

parture biauca, chequimanes . I vas i

( tig. 74, 75 , aequiststi sul marcs te sntiqusrio di Gügsnti, m i sisssicura prevengene dai din torn i della cittit, ed aus e di tante fra.schau e ds poterlo credere im ita zione moderne, es nen presenM e

troppi caratteri di un its cogli altr i. Diagraziatamanß non potremmotrevarci a peggior partite par cib che concerne ls stratigrsfis ar

cheologica di Agrigento ; ssppisme appena qualehe cese delle numerosa necropol i sicule circostanti alle eittä, ma nel la si s &tte per

asplorare convenieutemeute quelle greche. e. per cib che le stu

dieso treva qualehe difiiceltä nall'

sssagnars un poste ai tre vas i

Frsgie di an itralle in oenech oe di C u eiros (Jahrbuch I p. 185

A then . M itth. 1897 p. 287) cd in essmplari importati delle temba s fosaa

dell‘ Etr nria (Man n . [m it. vol. X tar . X°‚ X‘ 2l — 28 ; vol. XII ta r . III

eine in media salgono‘

al VII secele ed s uche al l ‘ VIII. Veggasi per tale cro

uolngia l'

importan te articolo del Karo in B.P .I. XXIV (1898) p. 144 e sogg.

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r.a ancrmm u er u con ra n eun 859

che qui si presentsno; escluso per ragieui tecniehe che sieno greei,par region i stilistiche che sieno prodette di tempi ts rdi, non mi

raste che assagnarl i sl l' industr ie sicu le dal psriedo geometri co,

per quanto ls regiene agrigantina , inesplerets , nella abbis datofin qui che si avvicin i al materials dal Finecchito. In ogn i modesa 1a mia asssgnaziona a, come crede, esatts, i tre boccal i deneterebbero che nella parts meridienale dall ' isols il geometrice sicu leebbe uno svi luppo un pe

diverse da quello del suda st a dsl centre,

in quanto ebbe maggior riechezza

e varietä di form s ad un sen timeut0

piü vivsce nella lero compos izions.

Nel pr ime beccale troviamo '

di

fette metivi so nen al tu tte nuevi,

rar i per i l geometrico del l’isola, non

per quello greco ; i mezzi rembi sl ines interna e la stelletta apparvsre uns sole volta nei vas i figg. 72

a 74, ma anote come rembi a mozzirembi efi'

ronts ti, talers s ratiw lsto,

si trovine nel geometrico greco (daR ed i Jah r buch 1 887 p. 1 87, nellaC aris A lb. Hitik. XI I, p.ls stells tts , mun ita di pun tolin i, aow ia nal protocorinzio geometricoed suche nal zoomorfo ; la fascis dipun ti, sopra tutto orizzontale, trovssi el Dipylon ( Menum. Istz

'

t. ,74

vsl. IX, tar . II metive ad 8

sotto l ' ansa lo abbiamo gib. visto e in pracedenzs .

Nsl secondo vsso, due fsscia s tremoli, contsrminsno la zone

cantrsla decersta della spira le corrimi distro ls quele nel geemetrico piii arcaico a rappresan tate median ta circol i cen tral i un itids tangen ti.

L'

ul timo boccs le presents un s dacorsziona piii complessa ;sssiame s i tremol i abbiamo nella zone centrale dai r iquadr i retten.

gelari conesntriei, con reticolati central i a scacchier i s rembi, divis ids liste verticali a cleps idra, il tutto a color mass , che producel'

impressione di un vaeo dal Dipylon ; ad sl Dipylon sono propri i

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860 P. euer

tutti i motivi, all’ infuor i d i quelle dai rettangol i inscr itti, pel

quele be an solo esempio in due vas i di R odi (Pottier Lou vr etsv. XII I, 2.

So da questi tre vasi sporadici volassime trau e uns induz ionesul cars tters dal geometri co s icu le nella rsgiena agrigentins, dir ei,che pur svende esse un fendo cemuue con quel lo delle parti ce ntrali ed oriental i dal l ' isola , qui esse si svolse con maggiors or ig inal itä. s riechezzs .

Ky li/ces. Le necropoli di Sirecusa e di Magura, ma

Fm . 75.

mente ls prima , hanne dato numare di ten s , 0

kyl ikes protecerinzie geometricba, decers te per le piü su l la spslls

di tr iglifi, di tremoli e di serie di sngolatti ottusi Magur a cel. 864,

ms an cora in aditi i pau l piü carattsrisfici ; Notü ic 1 898 p.Le stssso vaso si ebbe in uns carte quan tita al Finecchito (B .P . I.XXtav. IV. a malgrado le smarr imento dai colori ie inclino s credere, per la qualitä della erste sopratutto, che si tu tti di art icol igreci. Ed originali grsci sone indubbismeuts quell i di taluni sepolcri di Licodia, nei qual i a rimssta qualehe traceia di vern ice.E pero carte che i esrsm isti sicu l i presero ed imitsre anche quests

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862 a. us er

di esemplari s Licodia, al le Seifaszo, a Vizzin i, al Conven tazze edaltrove ; ds eis argu isco che fessa un art icolo di fabbrica grsdito,ricareato e di m ite presse. L '

identics tan a appsrs con m inor frequauzs nel la necropoli greche di Magera e di S irecuss ; in quasts sucirca 500 sepolcri , es ua ebbare sol i qua ttro esemplar i (11 .1 97, sssoeis ti in das een vasi corin zii, in uns con oggettiinsign ificsnti ; s M sgara su quas i 1 000 sep., 14 con tenavane casifette ten s, 0 vs noteto che in das seli casi erauo associats a Ialrrthai s tticl1a di stile nero rigido, in tutti gl i altr i a vssellama cc

riuzio. C ieper noi be uns doppia signifies zioue, m nelegica e tecn ica .

Fre . 77. P ro. 78.

Le costauts associaz ione colla cerem iea car. svilnppete ad eccazio

ns lmsnta colla attics n . rigids danota che te l i vas i datane in circadella seconds meta dal sec. VII al le meta dsl VI (620-550 circa).Con tale spprezsamento coincidono altri dat i ; quests forms (Furtws snglsr 1 70) a assolutaman te Is piü anti ca della tazza sttichs,

ports sssai di rede rappresentsnza, s nei pochi cas i esse sone diune stile molto arcaico (Ber line 11. 1 758-55 ; We lten Br it. Alu

seem vol. I I. B. a in somma il tipe che preceds a prepars

ls carsttsristica tan a dai Klainm aister della matt.dal sec. VI,

distints della nostre, altre ehe par dimens ion i e decorsziona, par l’

alte

a sottil gsmbo che la sorrsgga. Questo per le crenologis.

C erchiamena ers , es a poss ib ile, ls fabbr ica. Fine s pochi ann iaddietro sotto la vage datarminsziona di attico si eemprendevane

paracch ia serie di vasi s f. n ., ch e ers meglie studiati e ragg rupps ti vengeno rifer iti ad altre fabbriche. Furono sopratu tto le sco

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La a acaor eu m 1.1ceeu z um 368

perte asiatiche, appena in iziate, che giä han ne porta io una mezzarivoluz ione nella classiflcazione degl i stil i postmicenei, ed in segu itoad esse anche il materiale delle necropoli sicel iote dovrä essere

sottoposto ad una. revisione. Om gli ecavi del Boehl en nel la necropol i di Samos ci apprendono che le steseo t ipe di tazza, ass iemea molto mater iale vascobu e congenere. é u scito in huon num ero daisepolcr i del l' an tica cittä ion ica ; ed egl i piuttosto che attica vuoleche ion ica sia la fabbri ca. considerando epecialmente come il materiale att ico sia in Samos relativamente scen e. Io trovo di adorire a tale opin ione, perché anche nel la necropoli pih arcaiche dellaSicil ia la importu ione attica é preceduta da quelle. di materialecorinzio ed ion ieo. i l quale u ltime si afl

'

erma altre che nella cemmica vascolare nelle terrecotte plastiche. Vas i genu inamente atticipervennero anche ai S icul i, ma in m inor qu an tita ed in un momentoposteriore cioé alla fine del sec. VI.

Car a tlerz'

del geometr ice S iculo. Esso trae la sua origine dallafine del I I I per iodo, perocche nelle tombe piü antiche di questo,e nel II , i deoomtori vascolan

'

, che poi erano i vasa i stessi , adoperavano la tecn ica a pu nta , oppure una tinta menocroma a stralu

cido; i vasi m icenei , introdott i in quantita lim iteta ed in pochis

s im i scali della costa orien tale (ein qui sono accerta t i soltan to a

S irecusa'

e Thapsos) non determ inarono alcun movimento d' imita«

zione nella decoraz ione crom ica ; tu solo nel sec. VII I, forse anchealcu ni lustri prima de11 ' impianto del le piü an tiche celenie, che

l' introduzione di vas i geometr ici greci, difl’

usi tra i S icu li montan i,diede i l prime impulso ad im itarne la forma, come la deee

razione. Queeta evoluz ione del la oeramica locale sotto 1'

azione diquelle greca prende u n movix

'

nento piü dec iso ed accolerato nel

sec. VI I, tan te che in questo e nel seguente la faoies del vaselIame s icu le é completamente cambiata e l

antica ceremiea acromae rozza scompare per in tero. L

assoc iaaiw e dei vasi geometr ici aceperture bianca con vas i greci, delle stile geometr ico, corinzio en ero, con bronzi , argenter ie e fibule greche arcaiche, la quas i assoluta mancan za di vasi di stile rosao, dimostrano con sufiiciente

esattezza in quele epoca sia sorto questo nuevo stile locale, quan toabbia darato, quende s ias i estinto.

Buch lau A us ion icchcn u nd ita lisclum Nekropolen tar . VII. 21 e 24 ;

pag. 150.

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364 0 11 8 1

11 geometr ico sicule 11 118 00 6 si sviluppa dal geometr ico g r eea .

ed ha moltepl ici attinenze cel cipriote ; a lle forme greche esse t es ta

costan temente ligio ed attaccato. Assa i m eno libero del geom e t r ice

dell’ Ita lia merid ionale, che sorto in ambiente pih propizio, e b be

diversitä di erigine e di sviluppo, ed impu ls i propr ii meno l ib e rodel geometr ico del l ' Etrn ria, ehe pedisseque dapprima al le fo rm s

greche si svolse poi con molta indipenden za di forme va s c olari come di disegno, il geometr ico s icule rimase per eltro a d a s

secol i immobile e cr istal lizzato, nel seo angmto reportorio di for m e

linear i , senza muevere un solo passe in avan ti ; nen seppc tr a t

partito d i elemen ti vegetal i , non esb la figu re animals ; nö quel laumana. Né a cib gli mancavano gli esempi, perché vas i oorinzii edattici , sis pure di qual ita scadente, arrivavan o anche in men o a iS iculi montan i , e ne das prova le necropol i di Hybla Herm a e

di L icodia. E qui sts appun to l ’ inferiorita. del geom etr i co s icule ;monotona, immobile, in capace di progresse coi pr im i lustri delsec. V la ceremiea sicula scompare in teram ente, cedendo il postea queüa groca, che ha invaso tu tti i mercati ha rhm ici del l

‘ isola.M meno nel la state attuale del le ricerche archeologiche crede che

dope tale epoca non sia piü il caso di parlare di vas i sicul i e diuna civilta specificamente sicule, avende la cerem iea e la civilth

greea profondamentc compenetrato l‘

amhiente locale, pur non rin.

scende a cambiarne la l ingua, ma solo a grecizzarlo, non a farlo grow .

VII. 1 1 q u a r t o p s r ie do S i o u l e.

E appen te lo studio del la cerem iea geometrice locale, che dinecess ita ci ha condott i a cos titu ire un nuevo per iodo di civilta

Il Patr on iMon um. an t ict dei Lincei VI p. 386 e segg. ha forse un

po’C ari0at9. la influenza della decorazione m iccn ea n elle origin i delle st ile

mes sapieo, il quele perh cosa afl'

atto diversa dal geometrico sicule .

E serprenden te la aflin itä tra alcu n i n ei n ostr i m i geometrici ed altri

dell‘Etrnria delle temba a feesa (Bar nt A nt ichita del ter r itor io fe lio

tig. 125, 1 87- 140) se non pe r la forms , per la tecnica del colore e per la dev

com ione, deveta , in parte almeno‚ alle stesse cause elficien ti, cioe al l'

im

portazione protegmca. e forse an ch e cipriota (Milan i Museo topegrafico del.

Etr um'

a p. Del resto queeta del l’

azion e c ipriota cosl in S icilia come

in Etrnria res ta an cora u n pun te elquan te neh ul0 so, che am hhe h isogn e di

una ricarca m in ute e bene appw fondita.

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866 eas t, u : m aow u n r u eoora t eam

pii1 tardo all’

azione groca dei pieni tempi storic i, che fin is ce per

attrarla nella sea orbita ed assorbirla completamente. E,c red e , cel

secolo V, che la civilta s icula perde l ’ ultirua traccia di in d ipemdenza, per grecizzerai cempletamente.

Confido che gli archeolegi apprezzeranne questo prime te s ta

tive di sin tes i della ceram ica geometrice s icu le, fin qui p iü ch e

nsgletta, oscu ra e sconoscinta ; eppure casa mer itava di esse r e s tu

diata, es nen per la bellezza s varietä delle forme, per cih ch e es sa

r imane nel raggio d’

infiuenza dsl geometri co greco da cui em a na.

S toricamente poi essa rappresenta nn spisedie evidsute dell a con

quista della S icil ia sicula per opera della civilta greea. B es teräancora a studiere il prodotto d i nuevi scavi , ad ssnmare i l m a te

r ials disperso e nascosto in collezion i ital iana ed estere, ma ho fed edi ever gettaio con m ttezza le l ines cronologiche, basandom i n euan pezz i spen dici ed incert i, ma sul prodotto di scavi sistem a tic ie su esatte ossorvazioni.

S irecusa , 1 0 agosto 1 898.

Nola . Finita la stampa della presen ts memoria , m i capitb t ramano un epnscelette di Em . S inatra : Echel la in Deou la (estr. d al

Giorna le Led er a r io di Palermo u . 286 , a, alla pag. 1 1

si dies che nella fen ti arabe viene menzi0nate un casale di Euhiah n poste vieino a Mineo s ad Hil cetlah , ehe sarebbe Echetla.

L'

au tors non cite afi‘

atte la fon ts cui attin se, e in aus notizia serebbe di meh r» valore per la tepogmfia antica , auz i contrariamentea quanto ho aopra ssposto, rivsndicherehhe la identificazione d iLicodia con Babeis .

Cenvien e pero precedere con somma circosps ziene, sapendosicome prima dell

'

Amari la storia degl i Arabi di S icil ia fosse in

buona parte basata su font i spur ie, o in teramente inventate, o passimamsnte lette ; veggasi pereiö ie stesso Amar i, S ton

'

a dei Ma

sulman i di S z'

cz'

lia, vol . 1 , p. K e segg. Avende esam inate tuttii buon i tes ti arabi , nen che la citata opera fondamentale. non v iho trevate afl

a tto menzione di questo Eubiah , si0che dere crederech e i l S ina tra abbia attinto a qualehe fonts spu ria , forse al fal

sario Vella, e per cih la sus notizia non h a valore di sorta.

P. O.

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PA N'

I‘

ELLER IA .

Die ersten kurzen Nachri chten über die Altertüm er der InselPan te lleria verdan ken wir G. dalla R osa der dieselbe im Jahre1 870 besuchte. Vier Jahre darau f wurde von Seiten der C ommissione di an tich ita e bel le arti d i S icil ia eine archäologische Erpedition dorthin un ternommen , deren R esultate von C aval lari (2) ver.öffen tlich t wurden . Später u ntersu chte G. Vayssié ehem als die

präh istorischen Gmbhau ten der I nsel u nd berichtete h ierüber 1 894in der (mir n icht zugänglichen) R ew e Tunisienne A uf diesh in wurde von der ital ien ischen Regierung der Direktor des ar

ch8010gischen Museum s in Syraku s Paolo Ors i m it einer wissenschafilichsn Miss ion nach der Insel betrau t, der zu Ende des

Jahres 1 894 vierz ig Tag dort verweilte und besonders die pr5historischeu A ltertiimer eingehend erforschte. I ch habe im Mai und

Jun i des Jahres 1 897 wäh rend '

meins r dreiwöchen tlichen Auwesenheit auf Pan tslleria die Altertümer in den verschiedenen Teilendes Landes von neuem 1m tersncht und tei le hier mein e Beobach »

tungen mit, nachdem Ors i b isher n icht mehr als eine kurzevorläufige Anzeige veröffentl icht hat Herrn Dr. Orsi und HerrnDr. G iuseppe Errera in Pan telleria, die mir in entgegsnkomm eud

ster Weise m it R at u nd That behilflich waren . sei hier der gebüh rsnde Dank ausgesprochen .

A bita: ion i dell‘

cpeca della pietra nell’

irola Pan tella r ia . P arma 187 l .

15 S . m it Tafel (m ir n icht zugän gl ich) u nd und g ita a ll‘

iw la diP an tella ria

im A rch ivio per l'ant ropologia II. (1872) S. 188 150 mit A bbildungen , vgl .

M a té r ia u.r pou r l‘

h ir toirc pr im it ive de l‘homme 1873 S . 1 17 f. mitp l. XII.

Bu llett irw della comm iss ione di an tich ita bella ar t i di S ic«'

l ia

Nr. 7. P a r ts pr ima . S cavi c scapcr ts 1874. S . 28— 32 mit Taf. VI KI.S . [04 d

'

.

In den Notiz ie degli sou vi 1895 S . 240.

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aus a . u n a

Die Insel Pan tel leria , von den Phön iziern um :. von den

Gr iechen u nd R ömern Köd avpog, Kéaa uea , Cossu ra genann t, l iegtin der sicilischen Meeresstrasae, etwa in der Mitte zwischen A fr ikaund S icil ien . S ie hat l8ng1ich runde Gestal t, ist bei einer grösstenBreite von etwa 8 Kilometern ungefähr 1 4 Kilometer lang und

zählt gegenwärt ig etwas über 7000 Einwohner. Ih re Lage ist eine

Fre . l .

aussemrdeutlich günstige. Pan te ller ia ist der natürlicheplat1 bei der Ush e

rfahrt von dem westlichen S icilien nach Afr ika ;

oder von Tun is aus nach Osten fahren. führt an dieser Insel vorbei.Aber das Meer in dieser Gegend ist ausserorden tl ich sh

m n ix h

u nd brandet mit einer im Mi ttelmeer seltenen Heftigkeit auchin der bes ersn Jahreszeit. gegen die fels igen Ufer. Die Küste is tmuh und steil. an fi elen Stel len sen krecht in das Meer abgebroc hen . Die kleinen Landungsplätxe, meist nur fiir Fisch erki h ne

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A . "A VR

ausersehen hatten Er bedurfte nur im Os ten , wo übrig en s durchdie R auheit des mit Lavablöcken übersäten Terrains d e r Z u gangerschwert war, einer künst lichen Befest igung. Diese wur d e d urcheinen gewaltigen S teinwal l hergestellt, der hier nach d e r La n dseite zu abschloss. Doch waren auch die von N a tur

P ro. 2.

wen iger ges icherten Teile der S üdseite u nd der Nordseite in abul icher Weise geschützt. Die so begrenzte Fläche, welche leicht gegendas Meer zu geneigt ist , m isst n icht ganz 200 m . in der Längeu nd etwa 80 m . in ihrer grössten Breite . S ie wird gegenwärt igin der R i chtung von Norden nach Süden von einem Fusssteig

S . un sere n ach der Kart e des ital. Ist ituto topogmficomil itare h er

gestellte S kizze Fig. 2.

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un s r m.r.sm a 371

durchschn itten . dessen Au fgang von Norden her im Altertum wohlden einzigen Zugang zu dieser Festung gebildet hat. Am bes ten

erhalten und am grossartigsten angelegt ist der Wal l au f der O stseite, wo er in einer etwas gekrümm ten Lin ie verläuft. A uf der

Aussenseite hat er eine sehr starke Böschung. Nach C avallari , derzuerst diese Befes t igung u nter sucht beträgt seine gegenwäpt ige Höhe 15 m ., seine Dicke im obersten Tei l etwa m . die

Dicke an der Bas is etwa 1 0 111 . Man bemerkt deu tl ich , dass derWal l auf seiner Aussenseite in einzelne Abschn itte gegl iedert ist,welche in der Form von seh r flachen Kreisbögen vorspringen. A u fder Ostseite un terscheidet man 5 solcher Abschn itte von 5-18 111 .

S ehnenlünge. Die Nordostecke der Befestigung is t schlecht erhalten .

Der Wall war h ier in einer R undnng umgebogen und setz te sichauf der Nordseite des Plateaus über den hier stei l abfall endenFelsen noch eine S trecke weit fort, ursprüngl ich wohl bis zu demPunkte, wo der heu tige Saumweg die Anhöhe erreicht. Der Wallist hier wen iger gu t erhalten und. war bei der natürlichen S icherheit dieser S eite von vornherein von geringerer Mächtigkeit. Inähn l icher Weise war die Südseite des Plateaus in ihrem ös tli

chen Tei l h is zum Term inabfal l über der Cala dell 'A lca geschütz t.Auch bei diesen Teilen des Wal les lassen sich einzelne bogen .

förm ige Abschn itte in der Au ssenseite wahrnehmen. Die S üdosteckeder Umwal lung war durch einen halbkreisförm igen turmartigenVorspru ng gebildet der in seinem un teren Teil noch wohl sichtbarist und einen Durchmesser von etwa 1 0 m . hat. Derjen ige Tei ldes Plateaus‚ wel cher von dem beschr iebenen Wal l um schlossenist, ist der höchs tgelegene und war wohl der wichtigste Platz inder ganzen Befestigung. Dagegen ist es ungewiss, ob auch die

untere Hälfte des Plateaus , die zum grössten Teil steil in das Meerabstürz t, durch Mauern oder Wälle befestigt war. D ie Bucht Cal adell

A lca, die n ur klein en Booten Schutz und Landnngsstelle ge.

wüh rt, war in die Befestigung nicht m itein bezogen werden.

Das bei dem Welle verwendete Mater ial besteht aus O bs i

dianblöcken von geringen Dimensionen , wie man sie in grosserMenge überal l in dieser Gegend herumliegen s ieht. Man hat sie,

A . a. O . S . 28 f auf Tafel XI gibt C ava llari eine Gesamm tan sich tdes östlichen u nd (zum gröss ten Teile au ch) des südlich en Teile vom W elle.

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A . MAYR

ohne sie zu bearbeiten. und ohne irgend ein Bindem ittel zu ge

brauchen. aufeinander geschichtet. W ährend au f der Innenseitedieser Wil lie soviel man jetzt sieht, die S teine ganz ordnungs losaufgehäuft sind, hat man die Aussenseite in seh r sorgfält igerWeise konstru iert. Jeder der bogen förm igen Abschn itte, welche dieA ussenaeite bilden , besteht aus meh reren S teinmänteln von ge

ringer Dicke, welche einander u rsprünglich vollständig umschlossen.

Fun . 3.

A n den zers törten S tellen bemerkt man , dass n icht nur die äussere.sondern auch die darunter befindl ichen S teinschich tu ngen ihre besondere Fassade hatten. Die S teine sind hier meist so gelegt, dasssie eine verh ältn issmüssig ebene Fläche nach aussen kehren ; siepassen ziem l ich genau au feinander ; grössere Lücken s ind durchklein e S teine ausgefüllt. Bei der Leichtigkeit des Materials ist

die Festigkeit der Fügung besonders bemerkenswert. A u f dasBestreben , der Aussenseite des Walles möglichst grosse Festigkeitzu geben , wird man es wohl auch zu rückführen müssen , wenn man

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A .

massigen Kegels. A u f allen S eiten steigt er in leichter Bö s ch u n gan ; ungefähr nach dem ersten Dr ittel der gan zen Höhe t r i t t d ieFassade um etwa 111 . zurück , so dass ein e ringshernmla u fen de

schmale Plattform entsteh t, die etwa einem Treppenabsatz g le ic h tUngefähr einen Meter über dieser Terra sse befindet sich e in ezweite von derselben A rt. Von da ab wird die Böschu ng der A u s

seawand eine stär kere, indem sich der Sees al lmählich nach ob en

P ro 4.

znwölbt. Der oberste Tei l ist zwar n icht erhal ten , doch hat es

den Anschein , als ob dieser in Form einer Kuppe abgeschlossengewesen wäre. Die Au fbau ten , die man gegenwärtig auf dem Gipfelsieht. sind modern und rühren von Hirten her. Im untersten Teildes S ees öfinen sich rundherum ku rze Gänge, die man nur k rischend pass ieren kann . Diese führen in kleine runde Kammern ,welche durch eine A rt Wölbung überdeckt s ind u nd untereinanderin keiner Weise in Verb indung stehen . Nach C avallaris Angabensollen sich diese Eingänge auf drei Etagen vertei len , welche durchdie schmalen hernmlaufenden Terrassen geschieden würden , und

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va s r s r u :m a 375

zwar soll nach seiner Darstellung der unterste Teil des Gebäudesunm ittelbar über der Erde 9 , der m ittlere 5 , der oberste 3 Ein«gänge und Gemächer enthalten . Dem is t aber.wie eine genauereBetrachtung des Denkmals lehrt, n icht so. Die Eingänge öffnensich alle teils u nm ittelbar vom Felsboden aus, tei ls in geringerHöhe über demselben . Al lerdings l iegen sie n icht alle auf dem

selben Niveau ; aber diese Niveanun terschiede. welche in der Unebenheit des Felsbodens ihren Grund haben mögen , sind n icht derart, dass man von verschiedenen Etagen reden kann : insbesonderemuss hervorgehoben werden , dass alle Eingangsöü

'

n nngen un terhalbder ersten Plattform s ich befinden. Solcher Eingänge können 1 1gezählt werden. D ie Kammern , welche al le in ih rem Grundrissrund , aber meis t n icht regelm äss ig kreisförmig sind , haben einengrössten Durchmesser von etwa 2 m .; in der Mitte derselben kannein Mensch zur Not au frecht stehen A u f der Westseite desS ees s ieht m an noch deutlich , dass derselbe hier au f einem breiteren , gleichfalls run den Unterbau ruht ; die Eingänge öffnen sichhier n icht auf den Boden , sondern au f eine 1 — 2 m . breite Ten

ras se, welche sich teilweise bis m . über den natürl ichenFeleboden erhebt.

Abgesehen von den Gängen und Kammern is t der Sees vol lkommen massiv u nd besteht im Innern aus regellos geschichtetenO bsidianblöcken . Nach aussen zu hat man dieser S teinmasse eineFassade gegeben , welche ebenso wie bei dem benachbarten Befes tigungewall gebildet war. Au ch hier besteht sie aus nnbearbeitetm .

ohneB indem ittel , aber sorgfä ltig aneinan der gefügten S teinen , welchein ihrem Zusammenschluss eine glei chmäs sig0 Flache herstel len .

Dies ist der eigen tl iche Kern des Bauwerks ; er is t von einem

m . dicken S teinm antel umhüllt, dessen in dersel ben Weisegebildete Aussenseite die eigentliche Fassade des Sees darstel l t.Bei den Eingangsöfi

'

nnngen u nd Gängen waren grössere u nd regelm äs sigere, aber gleichfalls n icht bearbeitete S teine verwendet. Die

Es finden sich indes in den D imen sionen dieser Rä ume kleinere Versch iedenheiten . C avallari gibt fü r diesen S e a s folgende Mas se : im untersten

Teil 22 m . im D urchmesser ; die grös ste Breite der s ich n ach oben zu etwas

verangen den Eingän ge beträgt m ., ihr e Höhe m . Ein Gan g. den C .

gem essen hat, ist m . lan g ; bei der dazu gehörigen Kammer beträgt der

grös sere D urchm esser 2 nr., der klein ere m ., die grösste Höhe etwa 2 m .

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876 a . wa r n

Decke der Gänge bilden plattenförm ige S teine, welche horizonta lüber die etwas einander zugeneigten Wände gelegt sind . Die

Kamm ern s ind in der R egel durch eine A rt von Gewölbe überdeckt, das du rch übereinander vorkragende Steine gebildet ist.l ndess is t ein bes timmtes Sys tem bei dieser überaus rohen Gewölbekon=t rnktion n ich t erken nbar : man hat die S tein e in ganz un re

l’ iG . Ei .

gelmäseiger und zu fä lliger Weise au feinander gelegt u nd u n ter s ichverkeil t

Ausser dem S es e g r a n d e konn te ich nur noch eine geringeAnzahl von Ses i genauer untersuchen . Im allgemeinen hat ofl

'

enbar

C avallari recht, wenn er behauptet. dass bei allen Ses i die Konst ruktionsweise die gleiche ist, und der Hauptuntersch ied zwischen den

A n sicht eines solchen Gew*ö lbes be i C ava l la ri a . a . Taf. Fig. 2

doch ist die Lageru ng der S teine in W irk lichkeit viel n n regelmä.ss iget z m an

kan n keine ein zeln en Lagen von S tein en u n terscheiden . A u f Taf. VI au chP lan u nd Du rch sch n itle einer Kamm er m it G ang .

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378 A . zu m .

merkte ich , dass die Eingänge und Kammern im u nters te n T e ildes Sese ihr e S telle haben ; das gleiche ers ieht man auch a u s d en

Abbildungen , welche dalla Rosa gibt. Nirgends befin den s ie s i c hin verschiedenen Etagen übereinander. Die Abbildungen be i da l laR osa lehren . dass viele Ses i auf einem breiteren n iedr igen Un t e r bauerrichtet sind, der gleichfal ls rund ist. und der offenbar dazu d i e n te ,

die Unebenheiten des Felsbodens auszugleichen . Die Gänge ö ffn ens ich in diesem Fal l ers t auf der Höhe dieses Unterbaues, d es s enOberfläche eine ringsherum lau fende schmale Plattform bildet . D e n

oberen Tei l fand ich bei keinem Sese erhalten . Es scheint aber z w e ifol los, dass er in der Form einer flachen Kuppe l endigte.

Delta Rosa hatte die Sesi für Wohnungen erklärt ; aber d ie

geringen Dimens ionen der isolierten Kammern und der Mange l a n

Licht und Luft in denselben schienen schon C ava llar i dafür z u

sprechen , dass dieselben ursprünglich zu Grabs tätten gedien t hätt e n .

Den sicheren Beweis , dass in den S esi Graban lageu zu erblick e ns ind, hat Ors i erbracht, der in einem dieser Monumen te noch ein eKammer in unberührtem Zustande und darin ein Skelett und Thongefässe vorfand. Die Frage, wie die Leichen beigesetzt wurden .

läss t s ich m it dem vorl iegenden Material n och n icht entscheiden ;indes ist es bei der ger ingen Grösse ein iger Kammern n icht gan zwahrschein l ich , dass die Leichen in der natürlichen l iegendenS tellung bes ta ttet wurden . Nachdem die Bestimm ung der Sesi erwiesen ist, erklärt sich ihre Herstellung auf einfache Weise. Ueberden ru ndl ichen m it niederen Zugängen ver sehenen Grabkammernhat man , offenbar um für die Toten ein Mal aufzur ichten , einenmehr oder wen iger hoben S teinhaufen getürm t‚ ebenso wie man inan deren Ländern den verän derten Bodenverhältniaeen entsprechendeinen Erdhügel über dem Grabe aufwarf. Um d ieser aus sehr leichtemMaterial bestehenden S teinmasse Halt und Fest igkeit zu verleihen ,hat man ih r dann eine sorgfältig konstru ierte Fassade gegeben .

in der prähistorischen Ansiedlung, welche der Befeetigung wallumschloss, sowie in ein igen Ses i sind von Ors i Gefässüberreste ge.funden worden , welche durch ih n ins Museum von Symku s gelangtsind. Diese Gegenstände sind noch n ich t veröff en tlicht un d sollenh ier nur kurze Erwähnung finden . Der röthlich braune Thon . aus

Noti.zie deg li era vi a . a . 0 .

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879

dem sie gefertigt sind, ist in der R egel seh r grob u nd sta rk m itfremden Bestan dteilen verm ischt. Von Anwendung der Töpfer.scheibe bemerkt man keine Spur. Die Techn i k ist eine ziem lichrohe. Die wen igen Gefi sse. die sich ganz erhal ten haben , kleineTassen , Schüsseln , einhenklige Kämuchen , ein doppelhenkl iger

K rug, zeigen keine besonders charakheristischen Formen. O rnamen

tierung fehlt fast ganz ; in ein em einzigen Fal l sah ich au f einemS cherben ein ga nz ein faches Zickzackornament eingraviert , ein igeMale bemerkt man zwischen den Henkeln oder un ter dem Gemes

rand warzenförm ige Vorspriinge, die gleichfall s omm en talen Zweckgehabt zu haben scheinen . Ausser diesen Usherresten von

1‘

hongeo

fassen fanden s ich noch innerhalb der Befes t igung kleine durchbohrteThonkugeln aus S tein . zugespitzte Knochenstücke und eine grössereAnzahl von O hsidianstücken m it Spuren von Bearbe itung, so Merz»ser, Splitter, N u c l e i , von denen man S tücke abgesprengt hatte.Die Gegend der C imelien liefert den zu S teinwerkzengen so vor

züglich geeigneten Obsidian in u nerschöpflicher Fülle. In der Näh evon C a p e F r am , n icht weit südl ich von der Befestigung en tdeckteOrs i eine kleine Werks tätte von solchen S teinwerkzeugen , auch inder Nähe der heu tigen S tadt Pan teller ia wu rden einige S tückegefu nden.

Dalla Rosa erwähn t, das s auch in einem S ese ein S teinmesser

gefun den werden sei. Indessen bedarf es dieses Um standes n icht,um zu erweisen , dass dieselbe Bevölkeru ng, auf welche der grosseBefesfiguugswal l und die im Innern desselben gemachten Fun dezurückzuführen sind, auch die benachbarten Ses i erbaut hat. Denndie wen igen Thongefüsse, welche aus den letzteren zu Tage gekomm ens ind, gleichen in Thon , Techn ik und zum Teil auch in der Formgan z den innerhal b der Befest igung ausgegrabenen ; ebenso zeigtdie A rt, wie an der Aussenseite des grossen Befestigu ngswalls dieeinzeln en bogenförm igen Abschnitte aus einander umschl iessendenSteinschichtungen konstru iert sind, die engsten Beziehungen zur

Bauweise der Ses i.Die bisher besch riebenen Bauwerke u nd sonstigen Fundge

genatände gehören offenbar alle derselben Ku ltu r, welche die Merkmale der jüngeren S teinzeit zeigt, an . Es war Pan tel leria in sehrfrüher Zeit von einer Bevölkerung bewohn t, die ihren Haupts itzin dem nordwestl ichen Teil der Insel hatte. die die While. hinter

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380 A . n u r.

denen sie sich schützte und die Grabmäler , in denen sie ihre Totenbestattete, aus unbea rbeiteten ohne Bindem itte l gesch ich teteu S te inen au ftürm te und sich m it S te in und Knochenwerkzeugen un d

grobem Thongeschirr behalf. Zur Zeit, da diese Bevölkerung au f

Pantelleria hauste, scheinen sich die jüngsten Vulkane der Inse lnoch in voller Thatigkeit befunden zu haben ; denn man hat einenbearbeiteten O hsidiansplitter unter den Lapill i der kleinen Vu lkaneC u d d i e M o n t i gefun den Welches S tammes diese Bevölkerung gewesen ist, lässt sich aus dem betrachteten Material nochn icht erkennen . Man hat die S e s i b isher in der R egel m it denN u r a g h en Sardin iens und den Ta layots der Balearen zusammenges tellt. Ebenso wie die Sesi sind auch die Nuraghen in der R egelau s unbearbeiteten S teinen ohne Verwendun g von Mörtel hergestel lt. Beide haben kon ische Form ; beim Nuragh wie beim Seseführt ein Korr idor von aussen in ein ru ndes überwölbtes Gemach. DerEingang in diesen Korridor, der m it einem architravartig gelegtenS tein überdeckt ist, ist hier wie dort so n iedrig, dass man ihn nur

kriechend pass ieren kann . Aber es fehlt au ch n icht an bedeutendenUnterschieden . Die Nuraghen sind meist viel höher ; sie enthaltennur einen Eingang und in jedem S tockwerk nur ein einz iges grossesGemach ; die Innenräume der S esi s ind viel kl einer ; meist sindmehrere auf dem selben Niveau neben einander. Der obere Teil derNuraghen endigte, wieman annehmen muss, in einer flachen Terrasse.während die Sesi aller Wahrscheinl ichkeit nach oben kuppelförm igabgeschlossen waren. Die Bauart ist bei den Sesi eine viel rohere ;insbesondere ist die Wölbung in den Gemächern bei den Nu raghenin regelmässiger Weise durch Ueberkragung, bei den S es i durcheine ganz rohe und zufäll ige S chichtung der S teine gebildet.Immerhin scheint es trotz dieser Verschiedenheiten , welche zum

Tei l auch in der verschiedenen Bestimmung der verglichenen Bautenihren Grund haben m ögen , dass man bei A n lage‚

der Sesi und derNuraghen im allgemeinen von dem gleichen Prinzip ausgegangenist ; doch reicht dieser Umstan d fiir sich al lein noch n icht hin , umeinen ethnograph ischen Zusammenhang zwischen den Bewohnernvon S ardinien und Pan tel leria zu begründen . Es fehlt n icht anBeziehungen zu S iz ilien. Dal la R osa erwähnt ein S teinmesser von

Bellettino del R . Comita to Geolog ieo d‘

Ita lia 188 1 S . 550.

A r ch ivio per I‘

A n tropologia II, 148.

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382 A . m m

genauer untersucht u nd sieht in ihnen die Akropolis der altenS tadt Cossura. Er erwähnt eine Mauer au f der Nordseite des Polverierahügels und die Ecke eines Turm es au f dessen S üdwestseiteu nd bemerkt bezüglich der auf dem Hügel von 8. Marco vorbaudenen Mauerreste, dass derselbe ursprünglich umgeben war von

einer doppelten R eihe von in Spiral förm igenWindungen ansteigenden

/ ßu s

& n ß m'

a . £W fi d fi oü'

W .

P ro. 7.

Mauern , an deren S eite eine S trasse l ief Für diese An nahmel iefern die gegenwärtig erhaltenen R u in en keinen Anhaltspunkt.Allem Anschein nach waren die Hügel auf eine ander e Weisebefestigt.

Die Untersuchung der an tiken Mauern ist gegenwärtig sehr

P rotetta (collin a ) da im doppi0 on l ine d i man : ascendcnt i sp ire

c he la cin ondnvaao, fian chcggia te da un a strada , /ormando u n r addoppial os istema di forti/icar ion a.

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es s r s t 1.s a ra 888

erschwert, weil das ganze Terrain auf und bei den Hügeln zu Kultu rzweckeu terrassiert ist ; sofinden sich auch die alten Mauerreste gegenwattig nur noch als S tützmauern der Ter rassenfelder.8üdlich von demehemaligen Pu lvermagazin. das die obere Fläche des Polverierahügels heute zum grössten Teil einnimm t, bemerkt m an am Fussdes Hügels zwei an tike Mauern , die eine wohl erhaltene Eckebilden. Die eine dieser Mauern verläuft gegen den Felsen der

Anhöhe u nd hatte keine Fortsetzung, die andere ist in nordwestl i

cher R ichtung eine kurz e S trecke sichtbar un d tr itt nachher au f4-5 m . tieferem Niveau in dersel ben R ichtung wieder au f, wo siean einer S tel le noch bis zu 3 Lagen erhalten ist. S ie begleitet zumTeil in schwachen S pu ren den Fu ss der zwischen den beiden Hügeln befindl ichen Terrasse, dan n br ich t sie ab, lässt s ich aber gleichdarau f in gänzl ich veränderter R ichtun g wieder nachweisen . S ie

füh rt h ier nach NNO gegen den Fuss des Hügels von S . Marco zu ,

um dessen West und Nordseite sich auf wen ig höherem Niveaumeh rere al lerdings n icht zusammenh ängende R este antiker Mauernfinden . Zu den hesterhal tenen gehören zwei Mauerzüge im Nordwesteu von m . und m . Länge, die noch bis zu 4 bez.

5 Lagen erhalten sind und an ihrem einen Ende mit ein er gegenden Berg zufl ck3pringenden Mauer eine Ecke bilden. WeitereMauerzüge, bis zu 3 und 4 Lagen erhalten , finden sich längs demNordos tabfall des zwischen den Hügeln befin dl ichen Plateaus.

Alle diese Mauerreste sind aus demselben dunkelgrauen , leichtverwitternden S tein gebau t, sie gleichen sich in Bearbeitung, Fügung u nd Grösse des verwendeten Mater ials. In ih rer Gesam theitbetra chtet bilden sie eine gegenwärtig allerdings vielfach u nterbro

chene R ingmauer, welche den un teren Teil der Hügel sammt demzwischen ihnen l iegenden Plateau um schloss . Eine S trecke im S üdender Polver iera , die durch den schrofi

'

en Absturz der Felsen geschütztwar, scheint ohne Mauer geblieben zu sein . Diese Mauerreste ste

hen zum grössten Tei l ungefähr auf demselben Niveau. Versch ie

denheiteu erklären s ich hinreichend aus den Unregelmässigkeiteu

des abschüssigen Terrains, an dessen Biegungen s ich die Mauerzieml ich genau angeschlossen hat.Neben dieser gem einsamen , das gan zeHügelgebiet um schliessen

den Mauer hatte jeder der beiden Hügel eine besondereBefestigung,die gleichfalls in einer R ingmauer bestanden zu haben schein t.

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384 a . m m

Unm ittelbar unter der obersten Terrasse des Polverierahügels

sieht man ein ige Meter über der erwähnten Mauerecke. die sich amSüdfusse des Hügels befindet. zwei gleichfalls eine Ecke bildendeMauerzüge, deren einer noch in einer Länge von etwa 10 m . un ul

teilweise in einer Höhe von 4 Lagen erhalten ist. Ebenso bemerktman un ter der obersten Plattform des Hügels von 8. Marco zweietwa 1 2 m . lange. bis zu 3 u nd 5 Lagen erhal tene Mauerzüge.von welchen der eine am der andere am S üdostabhang des Hügels hinläuft.

P in .9

Bei allen diesen Mauern sind rechtwinkl ig behaueue Blöckein horizontalen durchgehenden Lagen ohne Bindem ittel in regemässiger Weise geschichtet . D ie Quadern sind an Kan ten u nd

A ussenseiteu meist etwas flüchtig behandelt ; sie bilden Lagen von

durchschn ittlich m . Höhe. In der R egel sind sie z iem lichgross, doch gehören S teine von über in . Länge zu den grösseo

ren . Die A rt der Bearbeitung ist n icht überal l die gleiche : eineganz genaue Fügu ng und glatte Bearbeitung der Aussenseite weisen die eben erwähn ten Mauern vom obersten Teile des Hügelsvon S . Marco auf O efter springt von einer den Abhang des

W Die se Ma ue r is t abgeb ildet bei C avalla ri a. a . Ta f. VI] .

S . l ’lm tograplrie Fig . 8.

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386 A . m va

erkennen . Die Wän de s ind aus sorgfältig bearbeiteten, n i cht überm . langen Quadern , zwischen deren F ugen man Kalkm örtel

bemerkt, gebaut. Die wohlgefügteu S teine l iegen in horizon talenLagen von fas t gleicher Höhe (20-24 Bis zu einer Höhe von2 Meter s ind die Wände vert ika l ; von da ab verengen sich die einzelnen Lagen und kragen gegen das Innere vor, bis sie oben nur mehrein en 80-50 cm . breiten S treifen freilm en , der mit rechtwinkligbearbeiteten plattentörm igen Steinen überdeckt ist. Die Kan ten derüberh agenden Steine sind abgeschrflgt, so dass im oberen Teilder Wände eine gleichförmig0 schiefe F läche en tsteht. Die Wän detragen einen dicken Bewurf von Kalkmörtel mit eingestreuteh Ziegelbröckcben .

Zwischen den vielen Zisternen dieser A rt bestehen wesen tlicheUnterschiede nur hinsich tl ich ihrer Grösse. C avallar i mass einesolche von m . Länge, 3 m . Breite, m . Tiefe. Von

solchen Massen an beobachtete ich Abstufungen bis zu 2 m . Länge,m . Breite und m. Tiefe. Bald sin d sie mit mehr oder

wen iger S orgfalt gebau t, bisweilen sind die S teine u nbesrheitet

m itu nter fehlt der Mörtel zwischen denselben . His und da sinddiese Zisternen ganz oder teilweise in den Felsen eingeschn i tten ,aber die Grundform ist immer dieselbe. S tatt des oben erwäh ntenBevt urfs findet sich oft ein anderer, der aus

'

Kal k mit Beim ischuugvon vnlkanischem Sand besteht. Ueber den ersten groben Bewurfist oft noch feinerer Verputz gebreitet. Einmal hat s ich auch dasrunde Schöpt10ch in einer der Deckplatten au sgeschn itten erha lten.

Diese Zisternen , jetzt meist ausser Gebrauch und teilweisezerstört, weichen in ihrer Bauar t ganz von den gegenwärtig anf

Pan telleria übl ichen ab, finden s ich oft in weiter Entfernung von

den heutigen Wohn stätten und treten n irgends so oft auf, wie im

Bereich der Hügel von S . Marco u nd Polveriera , wo auch sonst

an tike Ueberres te häufig sind. Hier waren , soweit der R aum innerhalb der R ingmauer in Betrach t komm t, solche Zisternen auf den

Platt formen beider Hügel erbaut ; zwei besonders grosse, jetzt inViehstäl le umgewan delt, sind un ter dem gegenwärtig auf der Höhedes Hügels von S . Marco stehenden Hause erhalten ; andere hegeguen auf dem Westabhang des Polverierahügels , sowie am Nordund Westabhang des Hügels von S . Marco. Viele mögen un ter den

modernen An lagen verschwunden sein .

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eas r zznaa ra 387

Von diesen Zis ternen stammen gewiss viele erst aus röm ischerZeit ; besonders deu tet die Verwendung des m it gestossenen Ziegeistückchen verm ischten Kalkmörtelbewurfs darauf hin ; aber an

dererseits weicht die du rch Ueberkragung hergestel lte gm ölbea rtige Konstruktion des oberen Tei les u nd die P lattenbedeckung von

der röm ischen Uchang, welche in diesem Fall Gussmauerwmk undTonnengewölhe zu verwenden l iebt, entschieden ab. Freil ich eignete

sich letztere Bauweise auch n icht für diese Insel, auf der es an

Kalk völl ig fehlt. Doch wird man n icht fehlgehen , wenn man indiesen Zistern en den

g

A usdruck einer schon in vm ömischer Zeitauf der Insel üblichen Bauar t s ieht , und es ist wohl n icht zufällig,wenn die pun ischen Zistern en innerhalb der al tkarthagischen No

kropole von Doulmös m it denen von Pan tel ler ia manche A ehml ichkeit zeigen . Bei den karthagischm Zisternen bestehen dieWän de,entsprechend dem lehm igen Boden , in dem sie angelegt sind , aus

kleinen S teinen , die durch reichl ich dazwischen gelegten Lehm ver

bunden s ind ; auch s ind sie von oben bis unten gleichmäss ig ver

tika l ; aber in Karthago wie in Pantelleria haben die Zisternen dengleichen ovalen Grundriss , grosse Länge bei verhältn ism ässig sehrgeringer Breite und dieselbe Bedecku ng durch hor izontal gelegte

Ausser den beschr iebenen Mauern und Z isternen ist in nerh'

albder R ingmauer n ichts von ant iken Gebäulichkeiten übr ig geblieben . Nur S tücke von röm ischem Kalkmörteles trich , Wandverputzund ein fachen Mosaikhöden sieht man zahlreich übera ll au f denFeldmauern liegen A uch ausserhalb der Mauer , welche die beiden Hügel umgab , finden sich zahlreiche Spuren des Altertums.A m Nordabhang des Hügels von 8. Marco tr ifft m an teils

_in der

Nähe der Mauer, tei ls weiter u nten mehrere Zisternen , fast al levon der oben bes chriebenen A rt. Hier haben s ich also wohl Woh n

stätten befunden u nd ebenso auch im Wes ten u nd im Süden desHügels , wo man gleichfal ls ausserhalb der R ingm auer die R es te

D elattre, La Nécropole pun iquc de Dou im?s. Fea illcs de 1895 et

l 896. P a r is 1897 S . 21 f. Diese pu n ischen Zisternen s ind in der Regel 4 m .

lan g un d 1 m. breitA us römischer Zeit sah ich noch den Rest einer kann ellicrten S äu le

a us Lava und einen m it Löwen füssen verzierte n Tisch fuss aus Kalkstein von

gute r A rbeit .

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888 A . mar s

an t iker Zisternen sieht. Dagegen war der gan ze R aum südlich vonder zwischen den Hügeln befindlichen Terrasse und dem Polveriera«hügel von an tiken Gräbern eingenommen . Im Norden dieses Hügels, gegen die heutige S trasse zu , scheinen , nach dem Vorkomm envon antiken Zisternen zu schlies sen , wieder Wohnstätten gewesenzu sein , aber weiterhin in der Nähe der Häuser Salsedo, Paris ,C onsole bis zu der weiter un ten zu nennenden R u ine S . Bas il ioh in fan d C avallari , und finden sich auch jetzt noch zahl reicheSpuren von antiken Gräbern , daneben aber auch Anzeichen von

Wohnstätten , wie ant ike Zisternen oder Müblsteine.

Welcher A rt diese Gräber gewesen sind, ist nicht genau bekannt. Nach C avallari, der hauptsächlich im Osten des Hügelsvon 8. Ma rco gegraben hat, hatten diesea keine Su kophageoder einen besonderen Schutz , sondern waren ein fach in den Furchen des vu lkan ischen Felsbodens geborgen . Die Gräber um die

Hügel enthielten zum Teil A schengefäase von ausgesprochen pun ischen Formen S ehr zahl reich begegnet man kleinen Urnen au sKalkstein von der Gestalt Heiner Sarkophage mit giebelförm iggestaltetem , an den Ecken mit akrotorienarfigen Aufsätzen versehenem Deckel ohn e jede Ornamentierung und Inschrift. Das Material war von auswärts bezogen , ausnahmsweise war ein heim ischeLav

'

a verwendet Wenn schon diese Urnenform in der gan zenröm ischen Welt vorkommt , so um man sie au ch oft in den pu

n ischen Nekropolen Afrikas auch in den jüngeren Gräbern derpun ischen Nekropole von Saint Lou is hat man sie gefunden .

Die einzige R uine im weiteren Umkreis der Hügel . die von

einem Wohngebäude herzurühren scheint, l iegt in der Gegen dS . Bas il io, 800 m . in n ordöstlicher Richtung von dem Hügel der

Polveriera entfernt. Die schon vor längerer Zeit ausgegrabene u ndseitdem noch weiter zerstörte R u ine läss t noch einen 9-1 1 m . langen.6 m . breiten R aum von der Gestalt eines unregelmäss igenVierecks erkennen , der offenbar das Souterra in des Gebäudes bil«dete. Der Fussbodeu desselben l iegt etwa m . un ter dem Ni

veau der umgebenden Felder ; bis zu dieser Höhe sind die Wän de,

S . u .

D iese Um en sind 304 0 cm . lan g, 20-80 cm . breit.

(3) Musée de Constan tin S . 38 f.; vgl. M usée de Cher chel S . 87 f.

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300 A . zu m

gewesen wäre. Auch haben sich an der S telle der heutigen S tadt,soviel bekan nt geworden ist, nur wen ig antike Spuren gefun den .

Viel aber wird man in den Hügeln 8. Marco und Polveriera selbst ,soweit sie von der oben nachgewiesenen R ingmauer umschlossenwaren , die S tel le der an tiken S tadt erkennen . Wenn dieselbe indieser Ausdehnung nur eine Länge von ungefähr 250 m . bei einerBreite von etwa 1 00 m . in der Luftlin ie hatte, so ist dies um so

wen iger zu vew undern , als auch Polyh . I I I 96 den Hauptort derI nsel nu r als «Städtchen (n ob o

p ain o r ) bezeichn et. Die Wohnstätteu waren freilich n icht auf den ummauerten Platz beschränkt.Abgesehen von einer Nekropole. die u nm ittelbar ausser ha lb derMauer im S üdwesten des Polverierahügels lag, tr t man überal lum den Hügel und noch weiter gegen Westen zu Zisternen und

andere Spuren von an tiken A nsiedelungen , die freil ich zerstreu tauseinan der gelegen haben müssen , da man dazwischen öfter Gräbergefunden hat. Die kleine S tadt beherrsch t die von M te. S . Elmo

aus gleichförm ig gegen das Meer zu geneigte Ebene, welche imNorden von den schlackenhedeckten Abhängen der C uddie Bruciateund ihren zum Meer z iehenden Lavas trömen , im Süden vom BergeGelkhama r u nd dem Lavast rom der Cimslien begrenzt wird. S ielag inm itten von fru chtbaren Ländereien , die heu tzu tage ganz vonKorinthengärten und zahlreichen kleinen Lan dhäusern eingenomm enwerden , nahe am einzigen Hafen der Insel und am einzigen bequemen Verkehrsweg , der von diesem am O s tahhang des M te.

S . Elmo vorbei in die öst lichen und südl ichen Tei le der Insel führt.Dieses S tädtchen bildete den Hauptort der Insel währen d der gan zenkarthagischen Periode bis in die römische Ka iserzeit. Die ältesteVase, welche aus den Gräbern bei den Hügeln bekann t gewordenist , ist eine korin thische. Die eben genan nte Nekropole beim Poloverierahügel gehört nach den Fundgegens tänden vorzugsweise indie beiden letzten Jah rhun derts vor C hristus u nd das erste nachC hristus. Genann t wird die S tadt zum erstenmal gelegen tl ich ihrerEroberung durch die R ömer im Jahre 21 7 bei Polyh III 96. Späterwir d sie nur noch bei S trabo Plin ius h . n . V 4 1 und P tole

m aeus Geogr. IV 3 p . 272 Wilh . erwähnt .Die An lage der S tadt an dieser S telle war veran lasst durch

XVII, 3 5 16 : Ko'

a d n rpc ; . . n o'

1w €; cmm

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r am ann s n ra 89 1

die Nähe des Hafens, des ein zigen auf der Insel , der diesen Namenverdien t. Dieser ist der in nerste Teil einer nach NW. geöffnetenBucht, die durch die fels igen Landz ungen von Pun ta S . Leonardound Pun ta del la C rocs, die Enden zweier Lavastroms, geb ildetwird. Von der O st und Nordseite dieser Bucht springt, natür lichenHafendämmen vergleichbar , je eine lange Re ihe von Lavaklippen

vor, welche den eigen tlichen Hafen gegen das Meer absperren . DieserKlippensaum , der heutzu tage durch künstl icheHafendämme verstär ktist, gewährt hinreichenden Schutz gegen die Wegen des hier stembeweg ten Meeres , aber n icht m inder auch S chutz gegen feind licheAnnäherung, indem die Klippen nur eine schmale Ein fahrt frei lassen .

Für die modernen grossen Sch iffe ist dieser Hafen n icht zugäugl ich, er dient heute nur den S egelbarken der Einwohner als S tandort ; doch dürfte er für die einfacheren Sch iü‘

fah rtsverhältnisse des

Altertums n icht ohne Wert gewesen sein . Frühere R eisende wollenR este von antiken Ha fendämmen wahrgenommen haben Es war

m ir aber n icht mögl ich , hierüber genauere Untersuch ungen an zustellen .

Es mögen hier noch ein ige an ti ke R este Erwähn ung finden,welche ich bei S treifzügen durch die inneren Teile der Insel baldda bald dort zemtreut an traf.

Etwa 1 Kilometer südöstl ich vom Hügel von S . Marcol iegt in der Gegend Küssen un ter der Erde, in den Abhangeiner kleinen Bodenerhöhnng hineingebaut, das sogenan nte Bagnoarciu l lo‚

ein eigentüm l icher kleiner Bau, der über ein er heissenDampfausströmung errich tet ist, die hier aus dem Boden dringtEin kurzer m. b reiter Gang führt über ein ige S tu fen in am

Gemach von viereckigem Grundriss, das ungefäh r m . lang,ebenso breit und wen ig über 2 m . hoch ist. Die Wände bestehentei ls aus natü rl ichem Fels teils aus bearbeiteten S teinen von

annähernd rechteckiger Ges talt ; auf der einen Seite kn gan dieobersten Lagen über, um nach chen zu den Raum zu verengen ,der dan n durch horizon tal gelegte S teinplatten überdeckt ist. EinDurchgi ng von m. Höhe und m . Weite führt aus die

C alcara, Derbr iz r'

one del? isch: di Pan teller ia S . 14 ; an tike Hafendämmc erwähnt auch Tissot , Geograph ie comparée de la Province R oma in

d‘

Afiique I, 235 au f Grund von A ngaben eines A dm ira ls Fincat i.

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392 A. m m

sem Vorgemach in einen kreisrunden R aum von 111 . Durchmesser. Die Wände desselben bestehen aus 1 0 Lagen von klein enQuadern , zwischen denen kein Bindemittel erkenn bar ist . Etwa vonder 5. Lage ab verengern sich die Lagen und kragen über einzuder vor, bis sie in einer Höhe von wen ig m ehr als zwei Meter überdem Fussbodeu noch einen R aum von m. im Durchm esser freilassen , der durch zwei S teinplatten überdeckt ist. Die Kanten derüber einander vorkragenden S teine sin d abgeschrägt, so dass dieWände eine unun terbrochene Fläche darbieten . Die S teine der nu

terats u Lagen s in d in beiden Gemächern z. T. in kleinen Zwischenräumen von 5 40 cm . gesetzt, offenbar zu dem Zwecke, um die

heissen Dämpfe eindringen zu lassen . Augenscheinl ich hatte dasklein e Gebäude den Zweck, die als heilkräftzig geschätzten Dämpfezu fassen und zu Heilzwecken nutzbar zu machen. Die A nlage zeigtenge Berühm ngspunkte mit der bei den antiken Zisternen Pan ts]lerias beobachteten Konstruktionsweise, bei denen ebenfalls dieWölbungen durch Ueberkragung hergestellt sin d

Am O stfuss des M te. S . Elm o in der Gegend von Margana

erinnern n och ein paar Säulenres te aus Lava an eine an tike A nsiedelung. Die Gegend von Buccaram i wird von C avallar i S . 27 alsFundort von S tädtemünzen von Gosama mit punischen A ufschriften erwähnt. Zahlreichere Beste begegnen im Nordosten der Inselin der Nähe des Salzsees Bayno dell

'

A cqua , der im Gm nd eineskraterähnlich en von steilen Bergwänden umsch lossenen Thalkesselssich befindet. Am Nordu fer des Sees haben sich tei ls am Bergabhang, tei ls am Fuss desselben vor ein iger Zeit an tike Ueberres tegefunden , von denen man an O rt und Stelle nur mehr zerstreu teTrümmer sieht, darunter schlechterhaltene Bruchstücke von La

vasäulen , welche den Ein fluss_griechim h-röm ischer Bauweise zeigen .Vielleicht ist h ier der Fundort einiger Ter rakotten von pnnischem

C harakter zu su chen , die sich jetzt im Museum von Syrakus befinden und, wie Ors i a. a. 0 . ber ichtet, aus einem am Bagno befinl ichen , ku rz vor seiner Ankun ft zerstörten ‚ Sanktuarium c stamm en .

A uf der fruchtbaren Hochebene von Bugebre über den südöstlichenThalwänden des Bagno sieht man an mehreren Orten Zisternen von

C avallari a. a. O . S . 26 not. l , der ein e kurze Not iz über dieses Gebäude gibt, schreibt es ohn e A ngabe von Gründen den A rabern zu .

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394 a. u n s.

gefässe in der Form von Kragen Fig. 1 0 e kleine einhenkelige

Fläschchen und henkellose Salbgefässe Fig. 1 0 h zu denenallen die punischen und neupunischen Gräber Afr ikas und MaltasAnalogien biete n . O ft sind die in Pan tel ler ia gefundenen Gefässe

mit hernm lau fenden Ban dstreifen von matter dunkelroter oderschwärzl icher Farbe verziert F ig. 1 0 d f 9 , wie dies den pun ischenGefässen eigentüml ich ist. Bei keinem dieser Gefässe braucht manein hohes Al ter anzunehmen ; manch e stammen wohl erst ausm ischer Zeit. Ausgeprägt pu nischen C harakter zeigen ferner dievorher kleinen die

P ro. 1 0.

am Bagno del l’ Ac'

qua gefu nden werden und Ors i in dasMuseum von Syrakus gekommen sind. Hierunter bemerkt man einein ihrem unteren Teil abgebrochene weibliche Figu r m it langenbeiderseits auf die Brüste herabfallenden Flechten , welche vor derBrust m it beiden Händen eine S cheibe hält, ein Typus , wie er auskarthagischen und sardin ischen Gräbern bekannt geworden

Sehr spärl ich sind die Gegenstände, welche dem griechischenImport angehören . Wenn von einer in der Nähe des

Solche Gefässe , die auch a nderwärts vorkommen, finden sich z. B .

im Bardom u seum au s der nenpnn irmhen Nekropole von S ana u nd den Grä

bern von Magraoua u nd Tebour eouk.

Delattre, A . a. O . S . 42 ; Pen ot, His toire de Pa r t HI , 45 1 .

A . a. O . S . 27 nella que le ctavano leas t, l ign'

e pan

er c d ipin ti in nero sapr a fendo ch ia ro) .

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PAnr a nt aa ra 395

Polveriemhügsle gefundenen Amphora berichtet, wel che au f hellemGwade mit dunkler Farbe Löwen , Tiger und Panther aufgemaltzeigte und A eh nlichkeit m it den Vasen aus der Nekropole von Be

gliazzo und Galera bei Selin us hatte , so ist dabei wohl nur an einekorin thische Vase zu denken . Ich selbst sah von griechischer aus

Pan te lleria stammender Töpfem are nur ein mit einem Lorbeerblattst reif versehenes Ban dstück einer mthfigu rigen Vase un d ‚ einige

kleine schwan gefirn iss te Gefässe von später un teritalischer Fabrik,wie solche auch in den jüngeren pun ischen Gräben A fr ikas zahlreich angeh ofi

'

en werdenHier sind noch die geschn ittenen S teine zu erwähnen , die n icht

sel ten auf der Insel vorkommen . Ein ige gelangten du rch O rsi indas Museum von Syrakus ; die 1 1 S teine, welche m ir gezeigt wu rden , gehören in hel lenisfische und röm ische Zeit. Die Darstellungen der letzteren , welche vertieft meist in Karneol eingeschn ittens in d, zeigen te ils Bilder von Göttern , so einen thronenden Zeus,einen Sampis-und einen A thenakopf andere S teine en thal ten Tier .darstel lungen : man sieht hier eine geflügelte Sphin x, einen am

Boden kauernden Hirsch , eine Taube, die auf einer Kugel sitzt,einen Hahn vor einer Mohnstaude. einen Delphin über dem Vor

derteil eines S ch iffes ; au f anderen Gemmen bemerkt man einen

vem undeten Krieger, einen Satyr mit einem Hun d ; eine trägtstatt einer Darstellung die Inschrift BHPA C .

Von römischen Fundgegenstän den sah ich n ichts , das besondere Erwähnung verdiente. Inschr iften hat die Insel , von einer rö

m ischen Grabin schrüt abgesehen , n icht gel iefert .Die besch riebenen A ltertümer von Pan telleria ergän zen eini

germassen die spärl ichen Notizen , die wir aus dem Alter tum überdiese Insel bes itzen . Die S tadt Konsum war , wie s icher. anzu nehmenist, eine altphönizische Gründung ; dem entsprechend ist das Verhältn iss, in welchem sie später zu Karthago stand , rechtl ich wen igstens immer ein Bun desverhältn iss gewesen ; so nennen auch dierömischen Triumphal fasten neben den Karthageru die Einwohner

S . u . a. M usée de Cherohel S . 78 f.

C . I. L. X , 7512 ; eine neupun iache Inschrift von Pantel leria, die

Lenorman t in Comptes r eader dc 1'

A cadém ie des Im cr ipt ions 1867 S . 64 f.

m itteilt, schein t au f einer Fäls chun g zu beruhen ; vgl. Corpus l aser . S omit.I. 1 . 181

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896 11 . mar s.

von Konsum als selbstän dige kr iegführende Partei. Zum erstenmalwird Kossura in der Gesch ichte genan nt, als die Ereign isse des erstenpun ischen Krieges die Insel in Mitleidenschaft zogen . A ls im

Jahre 255 die römisch en Konsu ln A emilius Pau l lus und Ful viasPactin us nach Afr ika segelten , um die in C lupea belagertenR ömer zu befre ien , zwang sie ein S turm , auf Pantel leria zu lan den .

S ie verwüsteten die Insel u nd versehen dieselbe mit einer Besatzung. Bald darauf erfolgte der S ieg am hem äischen Vorgebirgeu nd im Januar des folgenden Jahres tr iumphierten beide Konsu lnde Cossu rensz

'

bu3 et Poenez'

s Doch behaupteten die R ömer n ichtlange Kossu ra .

Schon im Jahre 254 eroberten die Karthager, als sie wiederdie Offensive gegen Sizilien ergriffen hatten , die Insel zurückEndgültig wurde diese den Karthagern im Jahre 21 7 durch C u. Servilius en trissen , der bei der Verfolgung der pun ischen Flotte bisan die afr ikan ische Küste vorgedrungen war und bei der R ückfahrtdie Insel besetzte A us der Voran stellu ng des Namens der R osenrenser vor den der R ömer in den Trinmphal fasten hat Moversgeschlossen , dass Kossura in der karthagischen Zeit eine bedeutendeSeemacht war. Indes erklärt sich diese Voran stellung ein fach aus

dem Umstan d, dass die Einnahme von Kossura der Bes iegung derKarthager heim hermäischen Vorgebirge zeitl ich voranging. Diegeringe Ausdehn ung des S tädtchens und die bescheidenen R esteseiner Befestigungen sind n icht geeignet, eine grosse Vorstellungvon der Macht Kossuras in jener Zeit zu erwecken . In den pu

n ischen Kriegen schein t die Insel keine bedeutende Rol le gespieltzu haben. Ihr Hafen war , wie später in den Kriegen zwischen denC hr isten und den arab ischen Beherrscbern Afri kas als Zufluch tsortin dem stürm ischen Meere wil lkomm en . Die S tadt selbst hatte keinestrateg ische Bedeutung ; s ie ist von den kriegführenden Parteien

Fm ti tr iumphales in C. I. L. I' p. 1 73 S er . Fa lvias .l! . M . n .

Pod ium (a . CDX CIX Nobilior pro. cas. de Cou a rcns ibur ct Poeneis nova

M . A m iliar 111 . L. n . Pauline (a. CDX CIX pro. cas. de Con a

r ens ibu s et Prmwiz a s nelem egit X II k. fü r .Zonar . vm , 14.

Polyh. III , 96.

Die Phön izier II , 2, 36 1 .

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398 A . a u s , m m r:r.t na u

Nordafr ika oder auch nach Malta weisen die Formen der Thengofasse un d die wen igen Terralrotten , die sich gefunden haben . Die

Münzen , die viele Berührungen mit denen von Malta zeigen , en thalten keine S pur von gr iechisch-sizilischem Einfluss. Soviel wir bemerken können , herrschte bis zum Beginn unserer Zeitrechnungauf Panteller ia eine ausschl iessl ich phön iz ische Ku ltur , die derröm ischen wohl nur a llmählich Platz gemacht hat.

Aus s er Mar a .

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EIN THONGEFA ESS DES C . POPILIUSMIT SCENEN DER ALEXANDERS CHLACHT.

Zwischen die gr iechischen Fabr iken thönerner Beliefgefässe (sogenannte Mega rische und Homerische Becher) un d die bekanntenrömischen Töpfereien von C alenum , Arezzo u nd Pu teoli r eihte H.

Dragendorfl'

in seinen Untersuchungen über Terra sigil lata (Bon nerJahrbücher S . 1 8 B.) einen ital ischen Meister, NamensC . Popil ius, ein . Nach epigraphischen Kriterien glaubt man dieThütigkeit dieses Töpfers um dieWende des Jahrhunderts v.C hr.ansetzen zu müssen . Seine Products sind Becher mit Beliefverzie«rung, die in Form , Decoration und Techn ik sich noch eng an die

Megarischen Vasen an lehnen .M. Siebourg hat bald darauf (R öm ischeMittheilungen 1 897 S . 40 if.) zu C . Popilius drei weitere, annäherndgleichzeitige und jedenfalls ältere Töpfer als die A retinischcn , gestellt, den L. Appius , L. A tinius und L . Quintius, freie Bürger derRepublik, die nach dem Brauche ihrer Zeit das ein fache Praenomen und Nomen auf ihre Werke setzen . A uch d iese Meister fabriziren , gleich dem Popilius, halbkugelförm ige Becher ohne Fuss und

Henkel , theils mit schwarzem , theils mit rotem Ueberznge; der

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400 P. um rw rc

jedoch n icht den Glanz der Gelener und A retiner Waare aufweist .Der bildliche S chmuck aller dieser Gefässe ist im Wesentlichendecorativer A rt : zwischen Q u irlenden , farrenwedelartigen Bankenun d Arabesken erscheinen Putten , Delphine, Bukranien , Maskenu nd dergleichen . Von Popil ius kennt S iebourg neun Gefässe ; ein

zehntes befand sich , wie ich höre, einst in der Samm lung Falcion i in V iterbo. Auch dieses weicht in Form und Decoration n ichtvon den bisher bekannten Vasen des Meisters ab.

A uf Tafel XI mache ich ein neues , elftes Werk des Popil iusbekann t, welches aus dem Röm ischen Kunsthandel in den Bes itzeines Englischen S amm lers übergegangen ist. A ls Proven ien z wirdMittel ita l ien genannt ; genaueres konnte ich über den Fundort n ich terfahren. Die Farbe des Gefüsses ist ein mattes Ziegeiroth . Die

Oberfläche ist rau h, ähn lich wie bei vielen an deren Thonvasen dieserZeit. Verschieden von diesen ist jedoch die Form , welche die Vi

gnette oben veranschaul icht. Es ist n icht der übl iche fusslose, eioder halbkugelförmige Bech er, sondern eine gedrückte S chale miteingezogenem R ande, breiten Bingh enkeln und einem wen ig profi»

l irten Glocken fusse. Die Höhe beträgt 7, der Durchm esser 1 1 Centimeter . Die Meisterinmbrift des Popil ius läuft, in flachem R elief

eingepresst, hor izon tal un ter der Hohlkehle des Ban des h in . Abweichend von den sonstigen Firmen des Meisters, welche immerC . Popili lauten , erscheint der Name h ier im Nom inativ. Au ch derC harakter der Buchstaben ist etwas verschieden von den sonstigenPopiliusinsch riften (s iehe R öm. Mitth . 97 S . die Lettern sindmehr in Monum en tal als in Schreibscbrift wiedergegeben . Gewissecharakter istische Formen , wie das offene P und das. C mit den ge«rade abgeschn ittenen , n icht einwärts gebogenen Enden , verweisenunsere Inschrift jedoch in die gleiche Zeit. wie die übr igen Popil iusin schriften und diejen igen seiner Genossen : es l iegt kein Grundvor , einen anderen , jüngeren C . Popil ius in dem Verferfiger u n

seres Gefüsses zu vermu theu , In ein iger Entfern un g hin ter demNamen Popil ius erschein t der Best eines weiteren Buchstaben .

Unser Zeichner hat hier n icht ganz r icht ig gesehen : am Originalestellt sich dieser Buchstabenrest als ein halbmondförm iger Kreisabschn itt heraus , der oben keinen Abschluss hat. Wir können demnach diesen Buchstaben zu C oder zu 0 ergän zen . Nun erschein taber au f drei der bisher bekannten Vasen des Popilius hinter dem

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402 P. m a rwxc

[s iehe auch Wiener Vorlegeblätt mSerie IV, und vier Etru skiscbeAschenkisten.dieConnestabiie in den Monumen t i d i Pemgia tar .25 if.

wiedergiebt [Wiener Vorlegebl . bewahren in der Gestalt desvorstürrnenden Alexander, des gestürzten persischen R eiters und

des au f einem Wagen fliehenden Kön igs wesentl iche Thei le derCompos ition des Mosa iks aus dem Hause des Fannes, frei lich ver

stümmelt und in künstler isch höchst m inderwerth iger Ausführung.

Die u nteritalischen Vasen schl iessl ich , die man hierher bezogen hat.mögen , aus später zu erörie rnden Grün den , einstweilen bei S eitegelassen werden .

A n R eichthum der Figuren kommt die Darstellung der A ls :andersch lach t au f der Vase des Popilius dem Pompejan ischen Mosai k am n ächsten : n icht wen iger als zehn Berittene, eine Quadriga u nd vier zu Fuss Käm pfende sin d hier auf verhältn issmüm igengem R aums zusammengedrängt. Von vorn herein werden wir einebis in die Detai ls gehende Uebereinstimm nng unseres kleinen .

in einer wen ig vollkommenen Techn ik ausgeführten Rel iefs m it

dem grossen Pompejan iscben Mosaikbilde n icht erwarten dür fen .

Die Gestalt des Alexander jedoch , welcher m it der Lan ze in dergesenkten R echten auf einem mit dem Fel le eines R aubtbiers bedeckten Bosse heransprengt, der m it seinem Thiere gestürzte, verwu ndste S atrap, der au f seinem Wagen in Vorderansicht geseh eneKön ig Dar ius , welcher die R echte nach dem gefallenen Führer ansstr eckt, endlich der sein Viergespan n mit der Geisel antreibendeWagenlenker : alle diese Hauptfiguren finden wir, m it geringenAbänderungen, gleichem eise auf dem Pom pejanischen Mosaik, wieauf unserer Vase. Bekleidet ist Alexander auf beiden Monumen tenmit dem Panzer u nd der C hlamys. Er ist au ch auf unserem R e

l ief unbär tig, jedenfalls ohne Vollbart und m it blosem Haupte

dargestellt. Dieser letztere eigenthüm liche Umstand hat wiederholt den Erklärern des Pompejan ischen Mon ika zu aesthetischen

Erörterungen Anlass gegeben : der Künstler habe, indem er den

Helm des Königs wegliess , die charakteristische Form seines Haupt es

mit dem gleich einer Löwenmähne wallenden Haare in freier A nsicht zeigen wollen [Overbeck Pompej i ‘ S . Man beachtejedoch , dass auf dem Mosaik in unm ittelbarer Nähe des Königszwei weitere unbebelm te Krieger , im R el iefl’

riese un serer Schale wenigs tens e in solcher auftr itt, der in ein iger Entfernung auf den

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am r noxn s va s ss n es c . nommen 403

Makedonen -Kön ig folgende R eiter, welcher au f steigendem Pferdesich wendend, seine Lanze in die Brust eines bereits am Boden l iegenden Feindes stösst. Eine Erklär ung für die Barhäuptigkeit dieserMakedon ischen R eiter weiss ich n icht zu geben ; es müsste dennsein. dass wir annehmen , es läge ein rein künstlerisches Principzu Grunde, die Figu ren in m öglichst man nich faltiger Erscheinungzu zeigen , wie wir auf gr iech ischen Monum en ten m it Kampfscenenim fün ften u nd vierten Jahrhunder t v. Ch r. ganz allgem ein behelm teneben unbebelm ten K riegern sehen . Den eben genannten , seinerBekleidung m it C hlamys und Mantel nach sicher Makedon ischenR eiter auf dem sich emporbäum enden Pferde glaube ich auch au fdem Pompejan imhen Mosa ik reconstruireu zu dürfen : hin ter Alexander erschein t dort an der stark zerstö rten S telle des Mosaikbildesder Kopf eines Pferdes u nd eines nach rückwärts gewendeten , zu r

Erde bl ickenden barhäuptigen Jünglings. der nu r ein R ei ter gewesen sein kann. Un terhalb sind R este eines Gefallenen erha lten,der wah rscheinl ich , ähn l ich wie auf der Schale des Popil ius, vonder Lanze des R eiters bedroht wu rde. Bemerkenswerth ist. dass eineähnl iche Gruppe auch in der S chlach tscene des A lexandersark0phagsvon S idon vorhanden ist

Die Gruppe Alexanders und des gefa llenen Satrapen zeigt aufu nserer Vase in einem Punkte eine merkwürdige Abweichung vondem Mosaikbilde ; der Satrap greift m it der R echten nach einer Lanze,welche in seine Hüfte eingedr ungen ist, wie auf dem Mosaik, aberes ist dies n icht die Lan ze, welche Alexander in der gesenktenrechten Hand hält. Diese zielt vielmehr nach dem Haupte des Sa »

trapen und die Bewegung seines erhobenen l inken A rmee kann n ur

so aufgefasst werden , dass er die Lanze mit der Han d packt, umden S toss derselben zu schwächen . Genau dasselbe Motiv giebt dergros se S idonische Sarkophag wieder, nu r m it dem Un terschiede. dassAlexander die Lanze n icht m it gesenktem , sondern m it erhobenemArme gegen das Haupt des Perserfeldherrn stösst. Doppelt ist also

Der Typu s des sich wendenden, einen zu seinen Füssen liegenden

Feind bedrohenden Kriegern h at ein langes Leh en in der röm ischen Ku n st .Er findet sich m ehrfach auf R eliefs u nd Elfenbeindiptych en bis in C on stan

t in ische Zeit hinein . S ich bäum ende Pferde, in Verkürzu ng von vorn gesehen ,komm en ähn lich au f dem Grabmale der Juliet in S . R emy vor [A ntike Denkm ä ler Taf. l 6.

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401 P. a s n rw 1a

der Satrap auf unserer Schale angegriffen : die eine Lanze ist inseine rechte S eite eingedrungen , die zweite, noch in der Hand desMakedonischen Königs, bedroht seine S chläfe. Die Wiederholungender Gruppe auf dem Sarkophagfmgmen te von Isernia u nd auf den

Etrnskischeu Cisten geben nur die Verwundung der Hüfte wieder,die Bewegung des über das Haupt gelegten l inken Armes ist hier,ebenso wie au f dem Mosaik der C asa del Panne, zu einer blossenR eflexbowegung geworden.

Die F igur des Darius au f sein em S treitwagen ist im Mo

tive aufs Eng3te derjen igen des Pompejanischeu Mosaiks verwandtnu r hal t die linke Hand des Kön igs au f dem Mosaik einen Bo

gen , wäh rend dieselbe au f u n serer Bel iefvase sich an den Wagenstuhl fest klammert. S ehr auffällig erscheint auf den ersten B lick,dass sowoh l au f unserer Vase, wie auf den anderen R el iefreplikeuder Alexanderschlacht, dem Sarkophag von Isern ia und den Asebemkisten , das vor dem Wagen des Kön igs im C en trum des Pom pejan ischen Alexander-Mosaiks stehende, in kühner Verkürzung von

h inten gesehene Pferd feh lt. Dasselbe ist immer als ein w ichtigerBestandtheil der Alexanderschlacht angesehen werden. besondersvon denen , welche meinen , es sei dasjen ige Pferd dargestellt, welchesdem Perserkön ige in der Schlacht von 15305 zur Flucht verhal f. W irglauben allerdings , dass dieses Motiv auf den genann ten Wiederholungen n icht als unwesentlich un terd rückt werden ist. sondernv ielmehr nur , dass es der Uebertragung in den R el iefstil u nüber

windliche S chwierigkeiten entgegen setzte. namen tlich bei einem so

kleinen Monumente, wie dem Popiliusbech er.

Was die Nebentiguren der Alexanderschlacht betrifft, so glaubeich , dass ein weiteres Vergleichen zw ischen dem Becher und demMosa ik n icht thunl ich ist. Un sere R el iefdarstellung verführ t m it

eigener Freiheit. Wir un terscheiden Makedon ische R eiter. von

denen drei den gleichen , kon ischen Helm m it flatterndem Helmbusche tragen, wir sehen Perser mit der Tiara zu Pferde, von deneneiner am Boden liegt, während sein R oss auf das Viergespann desKön igs lossprengt, wir gewahren endl ich barbarisches Fussvol k m it.S ch ild und Kappe in kurzer Exom is , zum Thei l aber auch , wie es

schein t, fast völ lig unbekleidet.Bei aller Verschiedenheit, welche zwis chen diesen F iguren und

denjen igen des Mosa iks besteht, glauben wir doch daran festhalten

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406 m u r w nu

Nicht überzeugen kann ich m ich davon , dass Popil ius tiur dieHauptg ruppen des vermutheten malerischen Originales der A l eran «

dersch lach t wiedergebe und die Nebenfigu ren wi llkür l ich aus S tempeln , die n ich t zur C omposition gehören , hin zugefügt habe, ein

Verfahren , welches von den A r etinischen Töpfern häufig angewen

det wurde. D ie Nebenfigu reu stehen in ihren energischen und in

teressan ten Motiven du rch aus au f derselben Höhe wie die Hauptgruppen , in die sie aufs Engste verfloch ten sind . Wenn wir zwio

schen den Nebenfig uren des Mosaiks und denjen igen des Bechemkeine wesentlichen Uebereinstimmnngen nachweisen können , so

sch reibt s ich das vielleicht daher, dass ih r gem ein sames Originalmehr Figu ren aufwies, als die eine u nd die andere Wiederholunguns bietet. Die äusserste Gruppe rechts au f dem Mosaik en thältm ehr Lanzenwhäfte als Träger.

A u f welch e Weise Popilius zu der Composition au f seinemBecher gelangt ist, lässt sich mit Bestimmtheit n ich t sagen . Er

selbst wird sicherl ich n icht das Original , noch auch eine Copie desA lexandergem äldes gekann t haben . Das Wahrschein l ichste ist, dassihm das Modell einer toreutischen Arbeit der hellen ist ischen Epoche, einer Metallechale oder eines Bechem . verlag, au f dem er Alles ,was er brauchte, vielleicht auch mehr, als er brauch te, vorfand . DieAbhängigkeit fast a ller röm ischen Vasen mit figürlicher Darstel

lung von toreu tischen Werken helleu istisch er und au ch früherer gr iev

ch ischer Zeit tritt ja du rch die neuen Forschu ngen immer den tl icher zu Tage.

Die Entstehung des A lexandermosaiks in der C asa del Faunogeht schwerl ich über d ie Grenze des ersten Jahrhunderts v. C hr.hinunter, wenn auch das Hau s selbst in seiner Anlage älter sein mag[Man , Führer durch Pompej i S . Die Lebenszeit des C . Popiliusist von Willmann s [Eph. epz

'

gr . I S . Dragendorff und S iebou rg[l . c. S . 53] auf Grund paläographischer Beobachtungen zwischen220 und 200 v. C hr. angesetzt werden . S ehr bemerkenswerth ist ,dass zwei von den bisher bekannten Bechem des Popilius in Gräbernzusamm en m it griech ischen oder nach griechischer A rt b em a l t e nVasen Spätes ten S tiles gefunden werden sind u nd dass auch u nser

neues Gefäss des Popil ius sich , wie mir m itgetheilt wird, in einemGrabe fand , welches Bronzegeräthegriechischen Importes enthielt. Sow ürden wir also in der R eliefschale des Popil ius eine Wiederholung

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n rw r ues c s sanss u ns 0 . eom nw s 407

der Alexa nderschlach t zu erkennen haben , wel che etwa hundertJahre älter ist, als das Pompejan ische Mosaik.

Wir haben b isher eine R eihe von Monum en ten ganz bei S eite gelassen ,welche längere Zeit als Nachbildungen der A lexanders0h lach tgegol ten h aben . Es s ind d ies unteritalische Vasen , die Heydeman uim 8“ Hall ischen W inckelmannsprogramm eingehend behandelthat. D iese Vasen gehen Kämpfe zwischen Griechen und Orientalen wieder und dreimal findet sich hier. in überraschender Uebereinstimmn ng m it dem Pompejan ischen Mosaik, der mit der

Chlam vs bek leidete gr iechische Feldherr. behelm t jedoch und bar.tig, u nd der auf dem tliehenden Gespann stehende Barbarenkönig,welcher s ich wendend die Hand gegen seinen Feind erhebt. R obert h at im Hallischeu W inckelman nsprogramm (S . 35 )Widerspru ch gegen die Heydemannsche Erklärung erhoben : dieheute allgemein anerkannte C hronologie der bemalten Vas en erlauben icht meh r, Gefässe, wie jene eben genann ten , bis zu r Zeit A lexanders des Grossen oder gar un ter diese herab zu drücken . Dem

nach seien h ier vielm ehr die Kämpfe des alten Hellas gegen diePerser zu erkennen , welche, wie die Vase von C anosa m it dem

Kriegsm the des grossen Königs beweist, thatsüch lich au f unterita «

lischen Gefässen dieser Epoche wieder au fleben . Endlich bl iebe auchder m it einem korin thischen Helm bedeckte, vollbürtige Alexan »

der » gan z u nverständlich : kein anderes Monument h at un s ein

solches Bild des grossen Kön igs aufbewahrt.Zugegeben , dass jeder Zu samm enhang der u nterital ischen Va

senhilder m it einer Schlach t Alexanders des Grossen abgeschn ittenist, so l iegt uns doch die Pfl icht ob, ein en Weg für die Erkl ärungder merkwürdigen Thatsache zu finden , dass wesen tliche Züge derAlexanderschlacht, wie sie un s in dem Pompejan ischen Mosa ik u ndin den R eliefwiederholu ngen vorliegt, bereits auf bemalten Vasenvoralexaudrin isoher Zeit auftreten. Ich halte es n icht. für unmög

lich , dass der Zusammenstoss eines griechischen Feldherrn u nd einesorientalischen Kön igs oder Satrapen schon vor den pers ischen Feldzügen Alexanders in der gr iechischen Kunst eine gewisse typischeAusgesta ltung erfahren hat, welche jene ita l ischen Vas en wiederge

ben . Wenn wir annehmen , der grosse unbekann te Künstler der Alexandemch lach t habe es n icht verschmäht, den neuen Vorwurf dochwiederum in althergebrach te Formen zu giessen , so verl ier t freil ich

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408 p . n a n rw ta . l-:m r uos ear a ::ss u ns c . rom .nvs

vor dem modernen Kritiker_das Gemälde an origineller Erfindung

u nd in gewissem S inne auch an Prägnanz, indem man vielleichtn icht mehr an eine bestimmte Schlacht Alexanders denken dürftethatsächlich ist es ja auch bisher Niemandem geglückt. einen schlagenden Beweis für eine solche beizubringen . W ir würden in demGemälde vielmehr ganz allgemein daskedonisch — hel len ischer gegen die Macht des Barbaren thumes

finden.

itom . Dez. 1 898 .

P. Ha ar wm .

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4 10 z . ez r z ns s n

platte. Von einem S teinboden ist h inten , der Thür gegenüber , einegrössere Platte geblieben , mit einer runden Höhlung darin , m .

im Du rchmesser, m . tief, ohne Durchlass A n der diesemSteine gegen iiberstebenden Seite des M ittelpfeilers war oben mit

vier Metallnägeln , ob Eisen oder Bronze vermochte ich n icht zu

doch schien die Oxydation eher au f Eisen zu deu ten , einstetwas an den Pfeiler befestigt gewesen , allem An schein nach einePlatte, nach der S tel lung der Nägel so breit wie der Pfeiler u ndmehr hoch al s breit.

In gh imm i M . E . IV 83 sagt von Volten aner Grabe-rn in men o alle

Mam a suoi eu er e scavata rorzamente w m buca, for se per r accoglier c l‘

um i

a'r'

td, u nd verweist au f Taf. XII I 2, den Grundriss ein er run den Kammer von

8 Fuss Durchmesser , m it un regelm ässigcr Vertiefung in der Mitte, und auf XVI.wo die

Höh lu n g in qnadrater Kamm er, m it drei Neben räum en , regelmäss igwie in u n serer Th clos ist .

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c a s a an : w ar m en 41 1

A ehnliche Nägel waren in Abständen von c. 30 cm ., wennm ich m ein Gedäch tniss n icht täuscht , denn etwas eilig wie ich war

und wenig u nges tö rt habe i ch leider nicht al les Einzel ne notiert ,

an dem un tersten der vorkragenden S teinringe zu bemerken , liessensich aber n icht ringsherum constatieren , am besten noch an der

Hinterseite der Kammer. Zum Aufhängen von Kräuzen oder vonTafelgeschir r möchte man sie bestimm t glauben . Weder vollständignoch in u ngestörter Lage war menschl iches Gebein in der Kammer gefunden , dem An schein nach nur von einem einzigen Todica .

Die Thüröfi'

nung, m . hoch. un ten oben m .

weit, war verschlossen gewesen durch die noch vorgefunden'

e m .

hohe, m . breite S te inplatte. Der Vorraum ist u nsymmetrisch ,vielleich t um die Verschlussplatte, wenn das Grab einmal geötfnetwerden m usste, einfach rechts zur Seite schieben zu können : esbl ieb dan n immer noch eine m . breite O eti

nung, grade genügend um du rchzukomm en . Dass dieser Vormnm ähnl ich wie dieKamm er gedeckt gewesen wäre, notierte ich , aber wie die Ansichtvon aussen , das war bei dem damal igen Zus tande der Ausgrabungnoch n icht zu erkennen . Der Hügel, welcher das Grab birgt, m isstetwa 20 m . im Durchmesser , u nd der con ladz

'

no m achte unklare A ndeutu ngen von etwas , was noch drau sseuvor u nter dem Schutte l äge.

Bei demselben konn te ich später die wen igen Ueberbleibsel derGrabausstattu ng sehen , die er noch vorgefu nden hatte, ein par saubergearbeitete platte Gefäasböden , aus Alabas ter gedreht, ein S tück

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4 12 rar aas as

von einer Fibel aus Blassgold, gewhwol lener Bügel m it etwas geometr ischem Ornament, ein kor inthisches Alabas tron m it flüchtigerschwarzer Bemalung, vielleicht locale Im itation , endlich neben denchenerwtihn ten R esten eines S keletts auch eine Aschenurne aus

Kalktud' lang, m . breit, kastenförm ig mit vier Füssen

und gieheldachförm igem Deckel , m it diesem ohne ihnhoch ; die meiner S kizze heigeschriehene Zab1 0 ,45 muss versch rieben sein .

Etruskische Grabkamm ern , m itsammt dieDecke tragenden Pfeilern aus dem lebendigen Tuff gehauen , sind an verschiedenen Ortenbekannt ; so in Bomarzo von qnadratem oder vierseitigem Grund.riss ; eines nach Denn is I 1 7 1 seems to ha ve been cz

'

r cula r , with

a pillar in the cen tr e, the usua l form of the sepulch r es of Vol

ter r a . Die aus der Umgegend von Volterra bekannten R nndgräber sind allerd ings durch ihren grösseren Durchmesser von c. 6 .

bis c. 12 Meter, durch die vorwiegend figür l ichen Urnen und selbstlate in ische Inschr iften jünger ; wir sehen , dass die runde Grabformm it Mittelstüt m in dieser Gegend viel äl ter ist. Nahe steh t nachBauart das Grab der P ietr era von Vetulon ia das leider von demEn tdecker n icht so au fgedeckt und erforscht ist, wie sich gebührthätte. Viereckigen Grundrisses u nd über doppelt so grosser Bodenfläche war von den zwei übereinanderliegen den Grabkammern die

8 . Mon. inad. 41. Inst. I xx. 0 . 1-4. A nn . 1832 S . 269, die A ngabedas s die S äule aufgebau t sei un ter ausgeh auener Decke (so auch in MarthaA . E. S . 1 63 abgebildet) , wird berichtigt durch Den n is 13 S . 167, der vielm eh rdie Wände in nen m it Mauerwerk verkleidet angiebt, den P feiler r ockhewn , n u ran der Th ürrwite gerundet, hin te n ka n tig. S ehr ähn lich ist das Tutl

'

gmb Ingh i

ram i M . Bir . IV Taf. XV.

S . Den n is II 1 52 un d Inghirami J! . E. IV 83 nach älteren Quellen .

Bei letzterem S . 884 wird aus han dach rit‘

tlichem Bericht über ein e A usgrabun gGuam acci

'

n im J. 1 788 von etwa 20 Gräbern gesprochen , die alle au s Tufl'

gehauen , in forma tonda con wm colon aa nel m en o, zwar ohne die Urn en

gefun den waren aber doc h m it den S tufen .

(3) Vgl. diese Mitth eill . 1895 S . 79. D ie dort anders als früher erk'

i rte

Halbheit der Figuren glaube ich jetzt richtiger zu verstehen . W ie die schondamals 8. 81 , der allgem einen Uebereinstimn wegen , verglichen en S phyrelata von Perugia au s zwei Häl ften , zusammengesetzt waren , nicht rechte rund linker, wie das Holzbild des R hoilws und Theodoroi , sondern vorderer u nd

hin teren so hat man auch in S tein arbeitend beide Hälften separ at gebildet,a us zwei wie Ers ter zusammengekitteten P latten.

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ZU S . 1 70 ff. u nd 1 80 .

Eine erwün schte Bestätigung des oben nachgewiesenen engenZm am menh angs der

‘ S ikelischen' Keram ik der ‘

ersten'

und zweiten

' Periode haben Greis Funde in C atan ia gebracht, über welchederselbe im Maiheft der Nolz

'

: z'

e (ausgegeben erst in der zweitenHälfte des August) berichtet hat. Ors i sagt un ter anderem : Ma il

r isu lla io di gr an lunga pr‘

az in ter essante quello di a per e in

l e tte codesle ca ver ne es handelt sich um grosse natürl icheHöh1ungen innerhalb der a lten Lavaströme um das Dorf Barrierabei C atan ia r a ccollo masse d i ma ter ia ls ceramico dei due pe

r z'

odz‘

mescola to insieme, eine in quan ti grande la ce mmz'

ca co

lar a ta della stile empeslico p r imitive as n'

eme a quella str z'

al a a

pun ta volle former specia li di Thapsos, Co: : o Pu n irmo, P lommir z

'

a acc. Auch die Ueberreste antiker Hütten con tenevano messa

la £0 ü ma ler z‘

ale dei due per i'

od i, per cu i dava tr a ttar si non di

sovr app03e'

zione ma di meecola nza e fusione delle due [arme di

civillä . Orsi gesteh t. das s er ähnl iche Beobachtungen bei Pachinonoch durch sovr apposz

zioni erklären zu müssen geglaubt hätte. Dennauch er selbst hatte nur sehr eingesch ränkten Zusamm enhang derI . und II. Periode zugegeben. Jetzt macht er die neuen Th atsachenin ihrem vollen Gewicht gegen die oben 8. 1 70 if. kritisierten Fol

gerungen Patronis geltend. Wenn derselbe Ors i auch noch Notz'

se'

e

98, S . 298 jeden con tatlo der I . Periode mit der Keram ik von

S tentinello u nd der neugefnndenen von Matrensa oder Miloccaleugnet, so wird sich auch das noch zurechtstel len . Es ist ja klar,dass , wen n die S tilar ten I. und II., wie ich es 8. 1 86 bereits aus

gesprochen , und jetzt die Funde bestätigt haben , nebeneinan derher°gehen die II. S tilart von der vorsikelischen n icht mehr durch dieI. abgeschieden wird sondern unm ittelbar an sie heran reicht.

ZU S . 224.

Herr A . Schulten bittet Folgendes nachzutragen : Das O ltetauf S . 224 tradnzz

'

one bis Hir schfeld beruht auf einem Irrtum

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S ITZUNGEN

9 . December , zum Gedäch tn iss W iuckelmanus : P. Ha ar w ru übereine R eliefschale des C . Popil ius s. oben 8 . 399 . W. A ms

LUNG über ein R el ief des Thermenm usrau rhs. E. PETER S EN

über Polygnotische Reflexe an der Trajanss äule.

23. December : C u . Hun t.a über den Tempel der Venus Genetr ix au f dem C aesarforum . E. PETER S EN über ein In termezzo des ersten Dacischen Kr ieges an der Trajanssäule.

H . GR A EVEN über Darstel lungen von Indem in der antikenKu nst.

ERNBNNUNGEN

Ernann t wurden im Jahre 1 898.1 zum E h r e n m i t g l i e d Graf Hugo Lerchen feld au f Käfe

ring u nd S chönfeld Erc. ;

2 zu O r d e n t l i c h e n Mitgl iedern die Herren : Bs anm n o

A nnot.o in München , Lu uw re Bon cnm r z . Z. in Kairo. M nxm a

Cor.me non in Paris, B. Hau sson r.u s a in Paris, Jon . LUDW IGHamann in Kopenhagen , W ILHELM Pr.nr r a in Leyden , KA R LPO P ? in München , Er mou n For u m in Paris, Kam . Sc rrum on s n

in Karlsruhe, Grnona .u o V rr nnr.r in Florenz , FR A NZ Wron uor r

in Wien ;3 zu C or r espon dier en den Mitg l iedern die Her re n : Faxnu

a rcn von Brssm c z. Z. in Kairo, G. Bor n in Alexandr ia, Ha s sDa .xc s n noa r r in Basel, Hau er a u ar in Lyon, Lunwre Ma a

TENS in Elberfeld , Bs an u aa n Pros in Gotha , EM IL R rr r nmn xu

in Wiesbaden , EMA N IIEL e zo in Trapani , Ha rnm cu LUDW IG Unmcu s in Mün chen , PA UL Wa rzss s crcrza in C alw, Kom ma WER

m cn n in Berl in , Tn sonoa W I EGA ND in Smyrna.

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I NHA L T

W . AMELUNG . 0 rphz'

sches in der u n ter ita lische) ; Vasenmal erei

3% Dnc s am c , Ueber die militäri schen Wegweiser in Pompej i

P . Ha ar wm ,

( in . Hua csnn , D i mr r itr ovamen to d i oggetlipr e: iosi sul l’

fi’

squ i

A usgr a bungen von P umpen . I nsula 17 (Taf. 37

A . M ar a ,

A . M rcn a s r.rs ,

P . O as r, Le necropoli d i Lieodz'

a Eubea ed si vasi geome

l r icz'

det quar lo per e’

odo sicu le S .sans— 366.

N P a ns rcu ur r r. A ller r icer ca della via Caecil ia (Ta r . V II) 8. 1 93

l ) . Pnr nasn zs , Der Fa us lkämp/er de.? Thermenmuseums — 95

9

M . BO S ’

I'

OWZEW , Das Pa lm'

mom'

um und d ie R a tio Thesa u ror um

A . S cu ur.r sw, Lz'

bello dei colou r d'

u n deman io z‘

mper z'

ale in A sia

J . e , Ikonogr aph ische S tudien 8. mrnszn ,

( i. S r uu u uxur u , Bemerkungen von einer chr istlich -a r chäologi

schen S tud ien r eise n ach Ma lta und .’t

'

orda/r ika

Be n en n un c s x

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MITTEEH:HNGEN

D E S K A I S E R L I C H D E U T S C H E N

ABGHAEOLOGISCHEN INSTITUTS

RO EMISCHE A BTHEILUNG

BA ND XII I.

BULLE'I‘TINOD E L L ' I M P E R I A L E

ISTITUTO AROHEOLOGICO GERMANICO

SEZIO NE R O MANA

Vor XII I.

R O M

L O E C H E R C .

waa r scn nnm n a REGENBEBG)

1898

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Page 433: MI'I - Forgotten Books

P . O ner, b e hccr opoli di Licodia fiubc vasi geomern'

cr'

dc l

A . M uß. Pan teller ia S . 867-898.

P. Hu rrw re , Ein Thongefdss des C. Popilius mit S am en

anderw lrlaokt S. 8994 08.

E. Pnr s nsrm , Gr ab bei Volterr a S . 409-418.

Zu S . 1 70 /f. m 1 80 S . 41 4.

Sm unonn S . 41 5.

En n nn n rmoax S . 41 5.

Von den Mitth eilungen erschein t jAhrlich ein Band von 4 Heften ,

indes enthält ungefähr 5 Bogen Text un d 8 Tafeln . Preis eines jeden

Il Bullettin o si pubbl ica in fu cicoli tr imestral i di circa 80

pagina e di 8 tavole ognun o. 4 faecicoli formano un volume.

Il prezzo annuale e di 1 5 l ire. Fascicol i separati 5 Lira.Le associazion i si ricevono dagl i editori Lonscn na C .

° in Rom

0 da tu tti i pr incipal i lilm ii d ' Ital ia 0 doll ’ estero.

— Roma

Roma Tip. della r . A codd. dei Lincei 1898