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Aug 23, 2019

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Verladen + TransportierenMit schnellen MinitorenTransportabläufe verbessernab Seite 55

Lagerlogistik aus einer Hand (10)

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12 Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

10.2017

Frage 1: Energie- und Ressourceneffizienz sind sowohl aus ökologischer wie auch ökonomischer Sicht von Re-levanz. Welche strategischen Ansätze und/oder konstruktiven Maßnahmen fließen in die von Ihnen angebote-nen Lösungen ein, um beide Aspekte auf Ebene der Intralogistik in Einklang zu bringen?

Frage 2: „Industrie 4.0“-Konzepte gehen einher mit der Forderung, Daten und Materialflüsse noch stärker als bisher aufeinander abzustimmen. Wo beziehungsweise mit welchen Anwendungen sehen Sie sich bereits gut auf-gestellt, und welche Vorhaben stehen derzeit im Fokus der Entwicklungsarbeit Ihres Unternehmens?

Folgende Fragen haben wir den Herstellern gestellt:

– Die Trendumfrage zu Lagerlogistik und Materialfluss

Mit smarten Lösungen fit für die ZukunftEs muss nicht gleich die eine, große ad-hoc-Transformation sein! Unsere diesjährige Umfrage unter Lagerlogistik an bietern zeigt, mit welchen Mitteln der Einstieg in die digitale Zukunft gelingen kann. Vorgestellt werden zudem wertstiftende Lösungsansätze für die Etablierung von „Green Logistics“. Sabine Vogel M.a., Freie FachjournaliStin

Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamtes soll das weltweit generierte Datenvolumen bis 2025 auf 163,0 Zetta-

byte ansteigen. Nur zum Vergleich: Im Jahr 2016 wurde eine Men-ge von 16,1 Zettabyte erfasst. Demzufolge wird das Datenaufkom-men in absehbarer Zeit um das Zehnfache zunehmen. Damit diese Informationen nicht verwässert werden oder gänzlich verloren ge-hen, sind massive Anstrengungen erforderlich.

Doch genau an diesem Punkt offenbart sich erneut die Inno-vationsstärke der Intralogistik. Speziell die Lagerlogistikanbieter setzen hier stetig neue Benchmarks. Zugute kommt ihnen dabei sicherlich, dass Themen wie Digitalisierung und Vernetzung für die Branche kein neuzeitliches Phänomen, sondern längst geleb-te Realität sind.

IoT wird die Industrie verändern Eine große Chance, die schier endlose Datenflut zu kanalisieren und zu managen, sieht Thomas Wiesmann, Beumer Group, etwa im Bereich Cloud Computing. Denn in der „Wolke“ ließen sich wesentlich größere Datenmengen als mit traditionellen Servern verarbeiten. Zudem könnten Echt-zeitinformationen mit historischen Daten abgeglichen werden. Zur Analyse und Interpretation nutzen Unternehmen wie etwa Van-derlande modernste Big-Data-Technologien. Gepaart mit pfiffigen Algorithmen ließe sich im Zuge dessen auch das Systemverhalten weiter optimieren. Parallel vertritt der Niederländer Harm Bode-wes die Überzeugung, dass das Internet der Dinge (IoT) in Kom-bination mit Robotern und fahrerlosen Transportfahrzeugen die Industrie drastisch verändern wird. Dieser Einschätzung schließt sich das Gros der Befragten an.

Transporthilfsmittel werden untereinander kommunizieren Die übergeordnete Zielsetzung der Bestrebungen bringt Gerald Hofer von Knapp am Beispiel freifahrender Shuttle-Systeme auf den Punkt: „Durch die Anforderungen der Industrie 4.0-Konzep-te rückt das Thema Flexibilisierung in den Vordergrund. Flexibili-sierung bedeutet, starre Systemgrenzen mit skalierbaren Lösungen aufzubrechen.“ Bei der weiteren Entwicklung „wird auch die De-zentralisierung der Systemsteuerung auf ein neues Level angehoben werden“, so Volker Welsch von PSB Intralogistics. Infolge werden dann sämtliche Transporthilfsmittel und Ressourcen selbständig untereinander kommunizieren.

Kostentreiber frühzeitig erkennen Umfassend fielen auch die Antworten zum Thema „Energie- und Ressourceneffizienz“ aus. Es zeigt sich, dass Leichtbauweise, Energierückspeissysteme und kontrollierte Bewegungsprofile weitestgehend zum Standard gehö-ren und auch die vorbeugende Instandhaltung in der Praxis kein Novum mehr ist. Nicht zuletzt tragen Lösungen auf Basis ausge-klügelter Verdichtungskonzepte dazu bei, den Stromverbrauch zu senken und Betriebskosten einzusparen. Verhehlt wird allerdings nicht, dass oftmals ein hohes Maß an Überzeugungskraft gefragt ist. So räumt Christoph Wolkerstorfer von TGW ein: „Ökologi-sche Lösungen auf technischer Ebene zu finden, erscheint vorran-gig einfach. Diese jedoch mit den ökonomischen Anforderungen der Kunden in Einklang zu bringen, ist deutlich komplizierter.“ Da lohnt sich ein Blick auf die „Total Cost of Ownership“ (TCO). Denn die augenscheinlich günstige Variante könnte sich langfristig be-trachtet möglicherweise als Kostentreiber par excellence entpuppen.

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13Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

Zu Frage 1:Das zum internationalen Technologiekonzern Körber gehören-de Geschäftsfeld Logistik-Systeme bietet seit Jahren Energie- und Ressourceneffizienz in der Intralogistik. Speziell in der Sparte Lo-gistiksysteme hat Aberle als Generalunternehmer immer beide As-pekte im Fokus. Unser Green-Warehouse-Projekt zielt neben dem schonenden Einsatz der Primärenergie immer auch auf ökonomi-sche Aspekte, welche sich durch das effizientere Steuern ergeben. Aktuell stehen im Bereich der Ökonomie und der zunehmenden Digitalisierung weitere Lösungen bei uns in den Startlöchern. Hier kann zum Beispiel unsere Service-App genannt werden, durch die neben konsequent digitaler Dokumentation zum Schutz der Öko-logie auch Servicepersonaleinsätze mithilfe von Remote-Assistance-Funktionen reduziert werden können. In unseren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen werden aktuell weitere Themen zur Stei-gerung der Ressourceneffizienz bearbeitet, die unter den Schlag-worten „Condition Monitoring“, „Predictive Maintenance“ oder „Virtual Twin“ bekannt sind.

Zu Frage 2:Unter der Dachmarke Körber Logistics liefert unser Geschäftsfeld digitalisierte Lösungen für die Smart Factory (Produktionslogistik), das Warehouse, E-Commerce und die Steuerung der gesamten Lie-ferkette. Mit unseren Lösungen in der Intralogistik verfolgen wir seit langem den Grundsatz des Echtzeitabbildes für die Prozess-Ma-nagement-Produkte und sind mit unserer Praxiserfahrung sehr gut aufgestellt. Wir arbeiten hier aktuell an weiteren Verbesserungen, indem wir beispielsweise virtuelle Zwillinge für die Anlagen erzeu-gen. Dieser Zwilling ermöglicht es, Anlagen und Prozesse während der Projektierung und vor der Realisierung durchzutesten und zu validieren. Auch lassen sich Schwachstellen frühzeitig aufdecken. Des Weiteren können mit diesen Virtual Twins auch zukünftige Business-Modelle unsere Kunden dahingehend untersucht werden,

in wieweit die Technik und die Systeme dafür ausgelegt sind und wo diese eventuell angepasst werden müssen. Dies sichert unseren Kunden ihre Investition und minimiert mögliche Risiken.u www.aberle-automation.com u www.koerber-logistics.com

Achim AberleLeiter Technik und Entwicklung, Aberle GmbH Leingarten, Geschäftsfeld Logistik Systeme

Thomas WiesmannVertriebsleiter Sortier- und Verteiltechnik bei der Beumer Group

Zu Frage 1:Die Materialflusstechnik wird immer komplexer und damit müs-sen intralogistische Anlagen und Systeme auch immer flexiblere Aufgaben erledigen können. Das gilt insbesondere für Online-Händler, die sich mit diversen Herausforderungen auseinanderset-zen, wie etwa individuelle Zustellzeiten oder „Same Day Delivery“. Charakteristisch für den E-Commerce ist zudem die Atomisierung der Sendungen. Hier werden vor allem hohe Anforderungen an die Software gestellt. Diese muss sich bei Bedarf erweitern lassen, um Materialflüsse jederzeit optimieren zu können. Wir haben unsere Hochleistungssortieranlagen modular aufgebaut. Damit können wir diese speziell auf die Aufgaben der Betreiber abstimmen und bei Be-darf mit weiteren Modulen ausrüsten – beispielsweise Handaufga-beplätze oder semi-automatische Einschleusungen. Darüber hinaus modernisieren wir mechanische Anlagenteile, wenn der Betreiber eine Leistungssteigerung oder Energieeinsparung erzielen möchte.

Um Päckchen, Pakete oder auch Tütenware schnell und scho-nend sortieren zu können, bieten wir vollautomatische Hochleis-tungssysteme wie Quergurt- und Kippschalen-Sorter. Betreiber erhalten damit eine hohe Verfügbarkeit der Güter. Sie müssen die Anlagen wegen der berührungslosen Energieübertragung selten warten, und beide Typen arbeiten zudem äußerst energieeffizient.

Zu Frage 2:Unsere Anlagen statten wir von Beginn an mit intelligenter Software und Steuerungen aus. Betreiber bekommen einen klaren Mehrwert: Ihre Abläufe sind flexibler, auch bei Losgröße 1 arbeiten sie effizi-ent. Sie können ihre Prozesse auf umfassender Datenbasis gesamt-heitlich optimieren und erzielen durch die höhere Transparenz deutliche Einsparungen.

Auf dem Weg zu Industrie 4.0 entstehen hochgradig verknüpfte Systemstrukturen mit einer Vielzahl von beteiligten Menschen, IT-Systemen, Automatisierungskomponenten und Maschinen. Durch die Vernetzung sammeln sich gigantische Mengen an Daten und Metadaten. Wegen der Globalisierung kann sich das Datenma-nagement über Standorte, Länder und Kontinente hinweg erstre-cken. Die dafür benötigten Schnittstellen können dabei schnell zu enormen Kostentreibern werden. Eine Möglichkeit, dies künftig effizient zu handhaben, sehe ich im Cloud Computing. Damit las-sen sich wesentlich größere Datenmengen als mit herkömmlichen Serverlösungen verarbeiten. Außerdem können Echtzeitdaten mit historischen Daten abgeglichen werden. u www.beumergroup.com

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14 Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

10.2017

Zu Frage 1:Der grundlegende Ansatz für die Energieeffizienz von Regalbedien-geräten ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Die Herausforde-rung dabei ist, dies ohne Leistungseinbußen zu realisieren. Prinzipi-ell lässt sich der Energieverbrauch durch zwei Maßnahmen senken:• Reduzierung der bewegten Masse und Verbesserung des Wir-

kungsgrades der Antriebe und Steuerungen• Anforderungsgerechter Einsatz der GeräteDie Reduzierung der Masse wird bei Dambach durch den Einsatz von neuen Materialien und eine verbesserte Ausnutzung des ein-gesetzten Materials angestrebt. Dies darf jedoch nicht zu Lasten der Qualität und Lebensdauer der Geräte gehen.

Das von Dambach entwickelte und eingesetzte Energie-Manage-ment-System für Regalbediengeräte verbessert deren Wirkungsgrad. Energie wird bei den Brems- und Senkbewegungen zurückgewon-nen und nicht ins Netz zurückgespeist, sondern auf den Geräten zwischengespeichert. Diese zwischengespeicherte Energie wird für benötigte Spitzenleistungen, wie zum Beispiel Beschleunigungen oder Hubbewegungen, wieder bereitgestellt. Aus dem Netz benö-tigte Energie für Leistungsspitzen sinkt auf ein Fünftel. Die gesamte Netzeinspeisung kann damit insgesamt kleiner ausgelegt werden. Der Energieverbrauch reduziert sich um ein Drittel.

Die Optimierung der Einsatzorganisation bei Regalbediengerä-ten kann ebenso wesentlich zur Reduzierung des Energieverbrau-ches beitragen. Die Bewegungsprofile werden den Bedürfnissen nach Umschlagsleistung angepasst. Je weniger Umschlagsleistung gefordert wird, desto geringer sind die Beschleunigungen, Fahr- und Hubgeschwindigkeiten.

Zu Frage 2:Bei Industrie 4.0 sollte man aufpassen, dass der Begriff sich nicht zu einem Modewort entwickelt, der für alles angewendet wird, wo Informationen fließen. Zielrichtung von Industrie 4.0 ist die Ab-stimmung von Daten und Materialflüssen (Internet der Dinge) und die digitale Vernetzung. Grundlage hierfür ist eine zunehmende Dezentralisierung der Datenflüsse und Informationsverarbeitung zur direkten Kopplung von Daten- und Materialfluss. Bei unseren Regalbediengeräten und Fördertechnikelementen wird die Steue-rung vermehrt aus dezentralen Komponenten mit eigener Intelligenz aufgebaut. Sie wird direkt an die mechanische Funktionseinheit, wie etwa Weichen in der Fördertechnik oder Lastaufnahmemittel bei den Regalbediengeräten, gekoppelt. Die Vernetzung der Funktionsein-heiten erfolgt über Energie- und Datenbussysteme. Zum Teil kann die Transporteinheit über an sie gekoppelte Informationen (elekt-ronische Materialbegleitkarten) die Vernetzung übernehmen. Die Leistungserhöhung der Elektronik bei gleichzeitiger Verkleinerung der Steuerungselemente bietet heute Möglichkeiten, die vor Jahren noch undenkbar waren. u www.dambach-lagersysteme.de

Zu Frage 1:Der benötigte Raum bestimmt den ökologischen Footprint ganz erheblich und stellt auch in Anbetracht steigender Grundstücks- und Immobilienpreise aus ökonomischer Sicht einen wichtigen Parameter dar. Hier bietet das Dematic Multishuttle 2 klare Vor-teile: Verdichtungsmöglichkeiten über mehrfachtiefe Einlagerung wirken raumoptimierend. Der auf dem Markt einzigartige Inter-Aisle-Transfer, also der Austausch von Ware im Shuttle-Lager zwi-schen den Gängen, reduziert den Einsatz von Vertikalliften, und die Front-Zone kommt mit weniger Förderern aus. Weniger Lifte und Förderer bedeuten weniger Platz und damit Energiebedarf, reduzieren das Investitionsvolumen und zahlen direkt in den ROI (Return-on-Investment) der Anlage ein.

Insbesondere in temperaturgeführten Lagern gilt es, die hori-zontale Fläche und das Raumvolumen aus Gründen der Energieeffi-zienz zu minimieren. Das Dematic Multishuttle 2 Freeze ist speziell für Temperaturen bis zu minus 30 Grad Celsius konzipiert. Zudem punkten die Dematic Multishuttle 2, indem sie ein Vielfaches we-niger an Wärme einbringen.

Das System der 2. Generation gilt als das effizienteste im Markt mit einem nahezu 1:1-Verhältnis von Eigengewicht zu Lastaufnah-me. Mit einem auf 55 Kilogramm reduzierten Gewicht können bis zu 50 Kilogramm Ware transportiert werden und das bei reduziertem Energieeinsatz. Im Vergleich zu Kleinteileregalbediengeräten lassen sich mit Dematic-Multishuttles bis zu 90 Prozent Energie einsparen.

Shuttle-Systeme besitzen außerdem ein großes gestalterisches Anpassungspotential. Das Dematic Multishuttle 2 System besteht aus standardisierten Modulen und ist flexibel skalierbar, das heißt, es ist kurzfristig umbau- und erweiterbar. Über längere Zeiträume betrachtet reduziert sich somit der Materialeinsatz und Energie-verbrauch.

Doch was tun, wenn man auf den Einsatz von bis zu tonnen-schweren Regalbediengeräten mit ihrem immanent enormen Be-

Jessica HeinzLeiterin Marketing und Communications und Business Development CE, Dematic GmbH

Dr. Roland ThummGeschäftsführer, Dambach Lagersysteme GmbH & Co. KG

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schleunigungs- und Abbremsaufwand nicht verzichten kann? Be-reits seit 1995 sind die Geräte von Dematic standardmäßig mit Energierückeinspeisung ausgerüstet. Mit jedem Ein-/Auslagerspiel werden Kosten gespart. Es ergeben sich hier Einsparungen von über 30 Prozent. Bremsenergie wird direkt dem Hubmotor bereitgestellt, Restenergie in das Kundennetz eingespeist.

Auch bei den Sortern wird permanent am Einsatz von Leicht-bauplattformen gearbeitet. Der konsequente Einsatz von Synchron-motoren bei Crossbelt-Sortern mit deutlich höherem Wirkungsgrad bedeutet bis zu 75 Prozent Einsparung im Vergleich zur asynchro-nen Variante. Verschleißarme lineare Induktionsmotoren bieten eine wesentliche längere Lebensdauer bei Linearsortern.

Darüber hinaus bietet Dematic auch in der Fördertechnik ein modulares System an. Es ist auf maximale Flexibilität ausgelegt, sich verändernde betriebliche Abläufe können sehr einfach umgesetzt und ergänzt werden. Die intelligente Steuerung Dematic iQ sorgt zudem dafür, dass nur jene Förderstrecken aktiviert werden, auf denen sich Fördergut befindet. In der Sortiertechnik sorgen Ein- und Ausschleuse-Subsysteme, die über variable Geschwindigkei-ten verfügen, für Flexibilität: maximaler Durchsatz nur dann, wenn Spitzen dies fordern.

BEU_Logistics_Post-Parcel_Belt Tray_2_gestrP_dhf_Intralogistik_102x297+MH_D.indd 1 24.07.17 16:52

Peter GolzDirector Global Software Development Europe, Dematic GmbH

Zu Frage 2:Bei Industrie 4.0 geht es für die Dematic im Wesentlichen um die Digitalisierung von Prozessen, also das Sammeln von Daten und deren intelligente Auswertung mit Hilfe von Software. Die wesent-lichen Ziele, die wir damit verfolgen, sind die Durchlaufzeiten der Systeme unserer Kunden weiter zu reduzieren und die Wartung und Instandhaltungen von Maschinen und Anlage zu optimieren.

Hinzugekommen ist in den letzten Jahren das längerfristige Speichern von Daten, die auf Steuerungstechnik- und Leitrechne-rebene immer schon vorhanden waren. So entsteht eine umfassende Datenbasis für intelligente Auswertungen. Alleine für den Bereich Predictive Maintenance können 50 Prozent der sonst üblicherwei-se anfallenden Ereignisse in Zukunft bereinigt werden, so unsere Auswertungen. Die Vorteile daraus liegen auf der Hand: Deutliche geringere Ausfallzeiten sind ein sprechendes Argument für jeden Betrieb. Deswegen legt Dematic sehr großen Wert auf die Weiter-entwicklung der cloudbasierten Maintenance-Lösung Dematic iQ. Die Software wird auch von Dematic selbst für den Resident-Service sehr erfolgreich angewandt, insbesondere bei langjährigen Kunden des E-Commerce, bei denen Ausfallzeiten innerhalb kürzester Zeit bis hin zum Vorstand eskaliert werden.

Automatisierte Anlagen und auch die gesteuerten manuellen Prozesse liefern eine ungeheure Menge an Daten. Diese nutzbrin-gend zu interpretieren, ist die große Kunst. Darauf laufen alle Be-strebungen in der Supply Chain hinaus. Diese interpretierten Da-

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ten schaffen kontinuierliche Verbesserungsprozesse, die in Zukunft selbstlernende und noch selbsttätiger agierende Systeme hervor-bringen werden. Die Intralogistik und insbesondere die Dematic hat ihren Entwicklungsfokus genau dahin ausgerichtet. Die Dematic iQ-Plattform bietet dazu das Modul Dematic iQ Analytics. Aktu-ell werden hier speziell für den Lebensmittelbereich zugeschnitte-ne Lösungen vertieft.

Im Rahmen von Industrie 4.0 oder der Digitalisierung gibt es ein erneut wachsendes Interesse an fahrerlosen Transportsyste-men. Dies wird gestützt durch die neuere Generation der sich au-tonom fortbewegenden fahrerlosen Fahrzeuge. Die Kombination von fahrerlosen Transportsystemen (FTS) mit manuell bedienten Staplern wird zunehmen, da sich beide Konzepte hervorragend er-gänzen. Dematic iQ bietet hierbei unter anderem die Möglichkeit, das jeweils bestgeeignete Transportmittel auszuwählen, um so den Geräteeinsatz zu optimieren. u www.dematic.com

Zu Frage 1:Im Bereich der Kleinteilelager können wir als offizieller Distribu-tor von Autostore AS das innovative Kleinteilelager „Auto Store“ anbieten. Auto Store zeichnet sich mit seiner enorm kompakten Bauweise und einem daraus resultierenden sehr niedrigen Flä-chenbedarf, seiner nahezu beliebigen Skalierbarkeit für künftige Erweiterungen sowie durch eine sehr hohe Energieeffizienz aus. Das Verhältnis von Ladegutgewicht und Roboter beträgt hier sehr günstige 1:4. Dies bedeutet konkret, dass zehn Roboter ungefähr so viel Strom verbrauchen wie ein Staubsauger.

Mit dem Hörmann Logistik Powermanagement-Modul lassen sich vollautomatische Lagersysteme und darin speziell Regalbe-diengeräte und Fördertechnik ausstatten. Verschiedene Funktio-nen sorgen zum Beispiel:• für ein zeitlich verzögertes Beschleunigen der Antriebe der Re-

galbediengeräte zwecks Reduzierung der erforderlichen An-schlussleistung;

Gerald HoferVorstandsvorsitzender Knapp AG

Steffen DieterichGeschäftsführer, Hörmann Logistik GmbH

• für variable Beschleunigungswerte in Abhängigkeit der Fahr- und Hubwege, das heißt, wenn das Hubwerk für die Fachan-fahrt zeitbestimmend ist, kann im Fahrwerk mit geringerer Beschleunigung gefahren werden, sodass ohne Einfluss auf die Anlagenleistung Energie eingespart wird;

• mit der Zwischenkreistechnik für eine optimale Nutzung von freiwerdender Energie einer Achse, die gleichzeitig und ohne Performanceverlust für die andere Achse genutzt werden kann;

• für eine variable Anpassung von Geschwindigkeit und Beschleu-nigung für Regalbediengeräte und Verteilerwagen in Zeiten leistungsschwächerer Betriebsphasen;

• für die Rückspeisung freiwerdender Energie in das Stromnetz;• für Stromverbrauchsmessung und Anzeige.• Weitere mögliche optionale Maßnahmen zur Energie- und Res-

sourceneffizienz:• Einbau von Energiespeicherlösungen für den Einsatz auf Re-

galbediengeräten und bei Verteilerwagen. Mit dieser Technik lassen sich der hohe Strombedarf in Beschleunigungsphasen und die Anschlussleistung reduzieren.

• Ökonomische Auslegung der Antriebsgrößen; werden also nur selten hohe Gewichte transportiert, können die Antriebe für die niedrigen Lasten ausgelegt werden. Hohe Lasten können dann trotzdem mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren werden.

Zu Frage 2:Industrie 4.0 hat einen sehr hohen Stellenwert in unserem Un-ternehmen. Dazu wurde beispielsweise eine App für unser Lager-verwaltungssystem HiLIS entwickelt, die auf mobilen Endgeräten wichtige konfigurierbare Businesskennzahlen, Logistikkennzahlen und Anlagenfehler darstellt. Es lassen sich zudem alle in der Anla-ge verfügbaren Kameras für Live-Überwachungen und -Analysen auswählen sowie konfigurierbare Push-Meldungen als E-Mail oder SMS für Warnungs- und Fehlerzustände aktivieren. Damit können Reaktions- und Einsatzzeiten der Anlageninstandhalter deutlich re-duziert werden. Die Roadmap für künftige Erweiterungen sieht un-ter anderem die Integration von Servicemodulen vor, wie Predictive Maintenance, Help-Funktionen, Ersatzteilbestellungen und weitere. Mit der App sehen wir uns im Wettbewerbsumfeld als Vorreiter. u www.hoermann-logistik.de

Zu Frage 1:Energie- und Ressourceneffizienz haben sich zu einem zentralen Anliegen unseres Unternehmens entwickelt. Wir betrachten Nach-haltigkeit immer aus den Blickwinkeln der Ökologie, Ökonomie und der Gesellschaft und setzen auf Maßnahmen, die möglichst auch alle drei Dimensionen abdecken. Für unsere Systeme bedeutet dies, dass wir sowohl bei der Herstellung als auch im Betrieb den

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17Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

Ressourceneinsatz minimieren und die Prozesse unserer Kunden durch den Einsatz von modernen Softwarelösungen optimieren. Beispielsweise kann durch die Berechnung eines Packbildes die Beladung eines Rollbehälters im Lebensmittelhandel deutlich ver-bessert werden, was Transportvolumen und CO2 einspart. Auch mit dem Lösungsportfolio rund um das „zero defect warehouse“ zielen wir darauf ab, Fehler praktisch gänzlich zu vermeiden und so unnötige Transporte einzusparen. Gemeinsam mit Arbeitsmedizi-nern haben wir zudem unsere Arbeitsplatzserie Pick-it-Easy an die modernsten ergonomischen Anforderungen angepasst. So wurden das Lärmaufkommen reduziert und die Bedienoberflächen intuitiv bedienbar gestaltet, um den Menschen, die in den Lagern unserer Kunden arbeiten, ein attraktives und gesundheitsschonendes Ar-beitsumfeld bieten zu können.

Zu Frage 2:Durch die Anforderungen der Industrie 4.0-Konzepte rückt das Thema Flexibilisierung in den Vordergrund. Flexibilisierung be-deutet, starre Systemgrenzen mit skalierbaren Lösungen aufzubre-chen. Das bieten wir schon seit mehr als zehn Jahren mit unserer Shuttle-Technologie an. Neuentwicklungen rund um die freifah-renden Open Shuttles oder die Vision-Technologie zur Qualitäts-sicherung eröffnen uns heute ganz andere Dimensionen der Flexi-bilisierung. Unsere Konzepte dazu heißen „zero defect warehouse“, „low complexity warehouse“ oder „smart warehouse“. Hinter diesen steht immer das Streben, durch die Kombination von smarten Ba-sistechnologien und Prozessen ein Höchstmaß an Flexibilisierung zu erreichen und starre Strukturen aufzubrechen. Das bedeutet auch, dass unsere Lösungen mittlerweile die Mauern der Distribu-tionszentren überwinden und auch in andere Bereiche der Supply Chain eingreifen. u www.knapp.com

aktuell und sehen den Entwicklungsprozess noch längst nicht ab-geschlossen. Im Bereich Mechanik werden beispielsweise die Wei-terentwicklung der verwendeten Materialien weitere Gewichtsop-timierungen bringen und damit eine Reduzierung des Energie-verbrauchs. Energieeffiziente Antriebe und bedarfsgeschaltete Anlagenteile, welche sich vollautomatisch und nur bei konkretem Bedarf einschalten, verbessern die Gesamtenergiebilanz. Bereits seit zehn Jahren verlässt kein Regalbediengerät, Shuttle oder fahrerlo-ses Transportsystem (FTS) unsere Fertigung ohne das mehrfach ausgezeichnete PSB-Energierückspeisemodul.

Aber eine energieeffiziente Intralogistik startet bereits viel frü-her. Unsere „green efficiency“-Strategie setzt schon in der Planungs-phase an. Systeme werden beispielsweise so ausgelegt, dass bei Nor-mal- oder Schwachlast-Situationen bestimmte fördertechnische Elemente inaktiv geschaltet werden. Im Retouren-Bereich wurde von PSB ein System entwickelt, bei welchem in Schwachlastzeiten nur ein Viertel der Fördertechnik aktiv ist, obgleich jeder Lagerbe-hälter zu prinzipiell jedem Arbeitsplatz transportiert werden kann.

Dies sind nur einige Möglichkeiten, die aus einer vielfältigen sowie intelligenten Auseinandersetzung mit dem Thema Energie-einsparung resultieren. Diese beginnt im frühen Planungs- und Auslegungsstadium und endet bei der Realisierung, zum Beispiel mit dem Einsatz von Hochleistungsmotoren.

Zu Frage 2:Die Parallelisierung von Daten- und Materialströmen gehört zu den Grundlagen moderner Intralogistiksysteme. Welches Distri-butionszentrum beispielsweise würde ohne eine solche Parallelisie-rung funktionieren? Das Wissen über Artikel, Mengen, Lagerorte, Zustände, Mindesthaltbarkeitsdatum etc. ist in PSB-Logistikzent-ren im Bereich der Lagerhaltung und Kommissionierung durch-gängig sehr hoch. Ab Auftragseingang, zum Beispiel initiiert durch den Touch am heimischen Tablet im Bereich E-Commerce, ist die datentechnische Vernetzung vom Auftragseingang bis zur Zustel-lung der Waren an der heimischen Haustür oder auch per „click and collect“ in der Filiale zu 100 Prozent gegeben.

PSB Intralogistics berücksichtigt daher bereits seit geraumer Zeit wesentliche Ansätze von Industrie 4.0 beziehungsweise Logis-

Volker WelschLeiter Vertrieb Deutschland, PSB Intralogistics GmbH

Zu Frage 1:Bereits seit mehr als 15 Jahren ist das Thema Energieeffizienz be-ziehungsweise „green efficiency“ für PSB Intralogistics von großer Bedeutung. Wir halten die Thematik jedoch nach wie vor für sehr

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tik 4.0. In einer Vielzahl von Projekten konnten durch die neuen Technologien und Lösungsansätze in der Realität bereits signifi-kante Erfolge erzielt werden.

In einem zukünftigen Schritt wird die Dezentralisierung der Systemsteuerung auf ein weiteres Level angehoben werden. Förder- und Lagertechnik-Systemkomponenten werden eigene dezentrale Steuerungsagenten besitzen, ebenso die Transporthilfsmittel wie Behälter, Palette oder Karton. Ressourcen und Transporthilfsmittel kommunizieren selbstständig und dezentral untereinander, wodurch das Gesamtsystem weiter optimiert wird. u www.psb-gmbh.de

Gut aufgestellt sind wir hier mit unserem Logistik-Cockpit Wa-mas Lighthouse. Dabei handelt es sich um eine zentrale Informati-onsplattform, die neben der Anlage auch die Materialflüsse visuali-siert. Die Menge der erfassten Daten bietet Anwendern umfangreiche Kontrollmöglichkeiten durch unterschiedlichste Leistungskenn-zahlen. Ein „Single Point of Information“, der die technische und logistische Sicht mit operativen Daten in einem für verschiedene Anwendergruppen individuellen Dashboard verbindet. u www.ssi-schaefer.com

Stefan StumpfGeschäftsführer, Stöcklin Logistik GmbH

Matthias HeddingaHead of Product Management Storing, SSI Schäfer Automation GmbH

Zu Frage 1:Wir planen und entwickeln wirtschaftliche und ressourcenscho-nende Lösungen auf Basis von energieeffizienten Produkten, die perfekt auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind. Die Planung des Ressourceneinsatzes übernimmt dabei bereits bei der Konzeption unserer Anlagen eine Schlüsselrolle. Hierbei kommen verschiedenste Produkte beziehungsweise Konzepte zum Einsatz: Mit „ergonomics@work“ haben wir zum Beispiel eine Strategie für die Gestaltung von Arbeitsplätzen entwickelt, die das Potenzial na-türlicher menschlicher Bewegungsabläufe optimal integriert. Kör-perliche Anstrengungen können dadurch bei gleichzeitiger Leis-tungssteigerung nahezu vollständig vermieden werden.

Auch die Energieeffizienz ist ein fester Bestandteil der Anla-genplanung, Konzeption und Umsetzung eines Lager- und Kom-missioniersystems. In der Produktentwicklung engagieren wir uns dabei besonders in den Bereichen Green-Conveying-Technology sowie Green-Crane-Technology. Zusätzlich zu den obligatorisch vorhandenen Zwischenkreiskopplungen (Energierückgewinnung bei Bremsvorgängen) erlaubt das innovative Mastkonzept unseres Exyz-Regalbediengeräts, mitfahrende Gegengewichte für den Hub-wagen, welche bis zu zwei Drittel des Hubwagen-Eigengewichts ausmachen, auszugleichen. Das steigert die Leistungsfähigkeit, während der erforderliche Energieeinsatz sinkt. Damit erzielen die Kunden gegenüber herkömmlichen Geräten allein beim Hub Energieeinsparungen von bis zu 25 Prozent und signifikante Be-triebskostenreduzierungen.

Zu Frage 2:Das Thema Industrie 4.0 beschäftigt uns bereits, seit es aufgekom-men ist. Um unseren Kunden auf ihre Bedürfnisse zugeschnitte-ne, integrierte Lösungen aus einer Hand bieten zu können, werden Industrie 4.0-Anforderungen in unseren Produktentwicklungspro-zess einbezogen. Diese Berücksichtigung besteht zum einen in der Integration zukunftsfähiger Industrie-4.0-Funktionalitäten in be-reits bestehende Produkte und zum anderen in der Entwicklung neuer Produkte.

Zu Frage 1:Der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Indikator für anhaltenden Unternehmenserfolg. Denn schließlich trägt eine solche Haltung nicht nur dazu bei, klima-relevante Treibhausgase zu reduzieren. Gleichzeitig lassen sich Betriebskosten in beträchtlichem Maße einsparen. Die Stöcklin-Gruppe beschäftigt sich schon lange mit diesem Thema, und als Generalunternehmer mit besonders hoher Eigenfertigungstiefe können wir bereits früh Einfluss darauf nehmen, dass die verwen-

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19Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

deten Systemkomponenten unter ressourcenschonenden Aspekten gefertigt werden. Dabei kommen auch rollwiderstandsarme sowie wiederverwertbare Materialien zum Einsatz.

Auf Ebene der Regalbediengeräte überzeugt beispielsweise der BOXer SE. Hier haben unsere Entwicklungsingenieure konsequent auf Leichtbauweise gesetzt. Im Ergebnis ist der BOXer SE um bis zu 70 Prozent leichter als herkömmliche Kleinteilegeräte, sodass in Kombination mit dem Stöcklin-Energiemanagement Strom-einsparungen bis zu 45 Prozent realisierbar sind. Vorteilhaft wir-ken auch Energierückspeissysteme und wirkungsgradoptimierte, energieeffiziente Antriebe. Sparpotenziale erschließen sich zudem über die Steuerungstechnik in Verbindung mit einem intelligenten Warehouse-Management-System, in dem auch individuelle Strate-gien für eine am aktuellen Auftragsstatus orientierte Bewegungs-führung abgebildet sind.

Das integrierte Stöcklin-Energiemanagement etwa umfasst soge-nannte „Boost-/Eco-/Sleep-Mode“-Funktionalitäten. Vom Boost-auf den Eco-Modus umgeschaltet wird, wenn Spitzenleistungen nicht erforderlich sind. Parallel zum Energiebedarf wird somit auch der Verschleiß reduziert, die Lebensdauer der Komponenten steigt. Stichwort: Ressourcenschonung. Bei längeren betriebsbedingten Stillstandzeiten, etwa in der Nacht, bietet es sich an, Regalbedien-geräte in den Schlaf-Modus zu versetzen. Dabei werden alle Kom-

ponenten, die auch im Stand-by-Betrieb ohne Fahrbewegungen Energie ziehen, ausgeschaltet.

Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich, dass energieeffiziente Intralogistiklösungen mit vergleichsweise höheren Anschaffungs-kosten verbunden sind. Von daher ist es ratsam, den Blick auf die „Total Cost of Ownership“ (TCO) über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage zu richten. Dann rechnet sich die Investition. Ökolo-gisches und ökonomisches Handeln schließen sich also nicht aus.

Zu Frage 2:Automatisierung und Vernetzung im Sinne einer Industrie 4.0 sind quasi in unserer DNA verankert. Denn die Stöcklin-Gruppe hat die Entwicklung der Intralogistik seit 1934 aktiv mitgestaltet. Derzeit besteht unsere Aufgabe darin, Industrie 4.0-affine Technologien, von denen schon heute eine Vielzahl zur Verfügung steht, im De-tail zu evaluieren, sinnvoll zu kombinieren und unter Berücksich-tigung neuer Anforderungen weiterzuentwickeln, als ein Prozess kontinuierlicher Verbesserung.

Den Einstieg in das digitale Zeitalter erleichtert beispielsweise das Stöcklin DMA (Data, Monitoring & Alerting). Hierbei han-delt es sich um eine Cloud-basierte Big-Data-Technologie für die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), mit der sich Datenmengen aus verschiedenen Quellen innerhalb kürzester Zeit

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20 Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

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auswerten und gezielt für die Werterhaltung nutzen lassen. Rele-vante logistische Kennzahlen werden über das webbasierte Statis-tik- und Monitoring-Modul auf verschiedenen stationären und mobilen Endgeräten visualisiert. Einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Industrie 4.0 hat Stöcklin zudem mit der Einführung des Engineering-Tools TIA-Portal von Siemens unternommen. TIA steht für „Totally Integrated Automation“ und erlaubt einen auto-matisierten Zugriff auf die gesamte digitalisierte Automatisierung, von der Planung über das Engineering bis hin zum täglichen Betrieb.

Das Geschehen im Warehouse 4.0 wird aber auch von fahrerlosen Transportsystemen geprägt sein, die schon heute vielerorts im Ein-satz sind. Fahrzeuge wie der Eagle-Ant arbeiten im Flottenverbund und lassen sich flexibel an veränderte Aufgabenstellungen anpassen. In Summe sehen wir uns bei Stöcklin also schon heute gut gerüstet, die Anforderungen an Industrie 4.0-fähige Logistikkonzepte bedie-nen zu können. Im Zuge der weiteren Entwicklung orientieren wir uns dabei konsequent an den Grundpfeilern des Konzepts: Vernet-zung, Informationstransparenz, technische Assistenz und dezent-rale Entscheidungen. Im Mittelpunkt der Projektierung steht aber auch immer der individuelle Nutzwert. Nicht jede Applikation ist auch für jedes Unternehmen sinnvoll. u www.stoecklin.com

ze ebenfalls nur einen Bruchteil der gesamten Größe ausmacht.Alle neuen Entwicklungen auf Produkt-, Modul- oder Systeme-

bene werden auf die Tauglichkeit dieses Konzepts hin untersucht und umgesetzt. Das gilt selbstverständlich auch für Produktver-besserungen, wo wir mittlerweile auf einen beinahe vollständigen Fördertechnik-Produktbaukasten mit 48V DC-Technik inklusi-ve Energierückspeisung zurückgreifen können. Ähnliches gilt für unsere Stingray Shuttle- und automatisierten Kleinteilelager-Lö-sungen, wo wir konsequenten Leichtbau umsetzen und mit Hilfe ausgereifter Steuerungstechnik trotzdem höchste Dynamiken und Durchsatzleistungen bei gleichzeitig optimiertem Energieverbrauch und hoher Wartungsfreundlichkeit erreichen. Auch hier sind Ener-gierückgewinnungssysteme Teil des Baukastens. Mit Hilfe dieses TCO-Ansatzes bei der Entwicklung unserer Systeme haben wir die Möglichkeit, unseren Kunden langfristige Full-Service-Verträge an-zubieten, die uns klar von unseren Mitbewerbern abheben.

Zu Frage 2:Wenn Digitalisierung richtig eingesetzt wird, kann sie nachhaltig dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei legt TGW ihren Fokus auf den Mehrwert beim Kunden. Der Überbegriff Digitalisierung hat viele Facetten. Ein plakatives Beispiel und gleichermaßen der erste große Schritt in Richtung IoT ist TGW im Bereich digitaler Assistenzsysteme und Smart Glasses gelungen. Bereits 2016 wurden erste Versuchspro-jekte gestartet. Heute sind unsere Techniker vor Ort beim Kunden mit Datenbrillen ausgestattet, über die sie sich mit den Fernwar-tungsteams in der Zentrale verbinden können. Dies ermöglicht eine Audio- und Video-Stream-basierte Kommunikation in Echtzeit, die uns Fehler schneller erkennen und beheben lässt.

Ein weiterer Schwerpunkt der TGW-Digitalisierungsoffensive liegt in den Bereichen Big Data Collection und Analytics. In der Sammlung und Auswertung der Daten unserer Anlagen liegt enor-mes Potenzial. So entwickeln wir neben Predictive Maintenance-Lösungen auch sogenannte On-Demand-Informationsquellen, die Technikern jene Hinweise bieten, die sie brauchen, um ihre Arbeit schneller und effizienter durchführen zu können. Hier spielt auch der Einsatz von Teile- und Baugruppenkennzeichnung eine we-sentliche Rolle. Aus diesem Grund wird jegliches TGW-Equipment künftig mit QR-Codes ausgeliefert, die vom Techniker im Bedarfs-fall gescannt werden und so den Zugang zu verfügbaren Zustands-daten ermöglichen.

TGW wird mit Hilfe der Digitalisierungsoffensive Antworten auf neue Herausforderungen und Kundenanforderungen finden. Wir werden unsere Lösungen auf die enorme Steigerung der Pro-zessgeschwindigkeit und die sich verändernden Anforderungen anpassen. Unser Anspruch ist, heute bereits zu wissen, was der Kunde morgen braucht.

Um den wachsenden Herausforderungen, die mit der Digita-lisierung einhergehen, gerecht zu werden, wird in einem nächsten Schritt ein Start-up Unternehmen, also ein eigenes Innovation-Lab, gegründet, in dem neue digitale Geschäftsmodelle entwickelt wer-den. Dabei ist „Out-of-the-Box-Thinking“ gefragt. Das Start-up soll innerhalb der TGW-Gruppe geführt werden, jedoch mit eige-nen Strukturen und eigener Dynamik. Es kann in kurzen Etappen erforschen, entwickeln und evaluieren. u www.tgw-group.com

Christoph WolkerstorferChief Sales Officer, TGW Logistics Group GmbH

Zu Frage 1:Das Bewusstsein hinsichtlich des Spannungsfeldes zwischen Öko-nomie und Ökologie im Bereich der Intralogistik ist TGW deutlich bewusst. Ökologische Lösungen auf technischer Ebene zu finden, erscheint vorrangig einfach. Diese jedoch mit den ökonomischen Anforderungen der Kunden in Einklang zu bringen ist deutlich komplizierter. Der Wunsch nach günstigen Lösungen, die trotz-dem energieeffizient, ergonomisch und optimal zu warten sind, ist nicht einfach zu erfüllen. Aus diesem Grund engagiert sich TGW stark, ihren Kunden nicht nur ihre Investition, sondern die dahin-terliegenden Lebensdauerkosten, sprich Total Cost of Ownership (TCO), näher zu bringen und zu verdeutlichen. Besser vorstellbar ist dieses Verhältnis anhand eines Eisbergs, dessen sichtbare Spit-

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www.Dhf-magazin.com

21Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

Zu Frage 1:Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt der Innovations-Roadmap unserer wichtigsten Kunden und auch unserer F&E-Roadmap. Vanderlande unterstützt „Cradle-to-Cradle“-Prinzipien und hat daher das Gurtförderersystem Blueveyor entwickelt. Er besteht aus umweltfreundlichen Materialien und kann daher zu 100 Prozent recycelt werden. Der Blueveyour wird an den niederländischen Flughäfen Schiphol und Eindhoven eingesetzt.Weitere Beispiele für die Senkung des Energieverbrauchs und für die Schonung anderer natürlicher Ressourcen sind unter anderem:• Die Migration lokaler High-Level-Software-Lösungen in die Cloud

(erhebliche Einsparungen bei Computerleistung/Energie).• Der Einsatz einer neuen Generation modernster Batterietech-

nologie in Shuttles und AGVs (Automated Guided Vehicles).• Ein sehr modernes Niedrigenergie-Gebäude am Unternehmens-

hauptsitz in Veghel (Niederlande).

Zu Frage 2:Industrie 4.0 ist ein Konzept, das auch ein integraler Bestandteil der F&E-Roadmap von Vanderlande ist. Jeden Tag sammeln un-sere Systeme auf der ganzen Welt viele Daten, die automatisch von Geräten gesendet werden, die mit dem Internet verbunden sind (IoT). Durch die Analyse und Interpretation dieser Daten mithilfe von Big-Data-Technologie können wir unsere (zustandsbasierte) Wartung von Geräten optimieren. Darüber hinaus kombinieren wir diese Daten mit intelligenten Algorithmen zur Optimierung des Sys-temverhaltens in allen Marktsegmenten. Vanderlande glaubt, dass das Internet der Dinge in Kombination mit Robotern und AGVs die Industrie drastisch verändern wird. u www.vanderlande.com

Harm BodewesExecutive Director R&D Vanderlande Industries B.V.

Thomas PrellerVice President Sales, Viastore Systems GmbH

prozess- und kosteneffizient zu arbeiten, ist die Lagerstra-tegie anzupassen. Ein intelli-gentes Warehouse-Manage-ment-System (WMS) wie Viadat kann durch wegop-timierte Fahrstrategien Ein-lagerfächer abstandsoptimal zur nächsten auszuführen-den Auslagerung ermitteln und so unnötige Fahrstrecken vermeiden. Auch der Ener-gieverbrauch und die Leis-tungsaufnahme des Lagers werden überwacht. Alle Da-ten wie Verbrauch, Leistun-gen, Spannungen und Ströme werden über den Kennzah-lenmechanismus ausgelesen, protokolliert, und die Leis-tung wird entsprechend an-gepasst. Je nach Bedarf und Anforderung werden die Au-tomatikteile eines Lagers zwi-schen „Stand-by“ und „Full Speed“ individuell automa-tisch gesteuert. Das schont nicht nur Ressourcen, son-dern senkt auch die Energie-kosten.

Zu Frage 1:In der Intralogistik schleichen sich schnell Energiefresser ein. Zum Beispiel dann, wenn Stapler oder Regalbediengeräte unnötig lange Wege fahren müssen oder wenn Leerfahrten nicht effizient zum Transport von Artikeln genutzt werden können, weil das Display nicht anzeigt, dass sich auf dem Weg abholbereite Waren befin-den. Auch müssen Fördertechnikanlagen nicht permanent und auf Höchstleistung laufen, wenn die Auftragsintensität zu einer bestimmten Tageszeit nachlässt. Um energieeffizient und damit

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22 Herstellerumfrage Lagerlogistik + Materialfluss

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Zu Frage 2:Logistische Prozesse können nicht länger einzeln und voneinander isoliert betrachtet werden. Das Thema Vernetzung betrifft nicht nur die internen Abläufe, sondern gilt auch unternehmensübergreifend für die Verbindung einzelner Standorte. Grundlegend dafür ist eine sichere und zuverlässige Technik mit Prozessoren, Systemen, Be-dienelementen und Software. Hier bieten wir unseren Kunden ein umfangreiches Portfolio von automatischen Lager-, Transport-, Kommissionier- und Softwarelösungen. Als Standardsoftware ha-ben wir das Warehouse-Management- und Warehouse-Executi-on-Software-Paket Viadat im Programm. In Industrieunterneh-men verbindet es den gesamten Materialfluss in der Intralogistik wie auch in der Fertigung und Montage und eignet sich besonders, um in die Jahre gekommene Software von Anlagen mit jeglicher Art von Automatisierung abzulösen. Um die Abläufe zusätzlich zu verbessern, können sich Benutzer Informationen und Kennzahlen, die sie aktuell oder permanent brauchen, aus einer umfangreichen Bibliothek ganz einfach zusammenstellen. Das sorgt für eine deut-lich effizientere Gestaltung der Planung und der Abläufe im Lager. Zudem lässt sich Viadat per Wizard konfigurieren, und flexible Ressourcen, wie Mitarbeiter oder Lagerflächen, können einfach hinzugefügt oder herausgenommen werden. Durch das frei konfi-gurierbare Dashboard hat die Lösung einen hohen Nutzen für den Logistik-Manager und für den Leitstand. Und sie ermöglicht intu-itives Arbeiten für den Lagerarbeiter und Kommissionierer, ohne aufwendige Schulungen. u www.viastore.com

gepackte Auftragspaletten sowie optimal gefüllte Versandpakete. Unter Berücksichtigung der idealen Bestell- und Lieferzyklen und in Verbindung mit einer ausgereiften Frachtraumkalkulation sorgt dies dafür, dass auf den Lkw Ware und keine Luft transportiert wird und so signifikant weniger CO2 produziert wird. Eine hohe Kom-missionierqualität senkt dazu die Retourenquote, was sich ebenso positiv auf den CO2-Foodprint auswirkt.

Zu Frage 2:Die Welt wird immer vernetzter, und in der Logistik spüren unsere Kunden und wir diesen Trend ganz besonders. Informationen und Algorithmen spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rol-le. Die Digitalisierung darf jedoch nie reiner Selbstzweck sein, am Ende des Tages müssen sich Projekte und Geschäftsmodelle rechnen. Denn die Kunden bestellen nicht wegen der Schlagworte Digitali-sierung oder Industrie 4.0, sondern weil sie einen Return-on-Invest (ROI) erreichen und wettbewerbsfähiger werden wollen oder etwa die Verfügbarkeit von Systemen steigern möchten. Ebenso müssen vor einem Praxiseinsatz Themen wie Datensicherheit und Rechtsi-cherheit seriös geklärt sein.

An dieser Stelle sei aber auch zu erwähnen, dass man beides braucht: sowohl die Physik als auch die Informationstechnik. Denn bei aller Priorisierung auf die digitale Welt darf man nicht vergessen, dass die physikalische Ausprägung der Systeme die Voraussetzung für eine nachhaltige End-to-End-Integration ist. Um die physische Welt mit der digitalen verknüpfen zu können, findet zurzeit ein Pa-radigmenwechsel statt, weg von einer linearen Supply Chain, hin zu Echtzeit-Logistiknetzwerken. Auf dem Weg dahin müssen wir „End-to-End“ denken und handeln. Produktion, Lieferanten, Intra-logistik, Transport und Konsumenten werden in diesem Netzwerk dank einer Vielzahl an Daten und Informationen immer mehr zu einem vernetzten Wirkungsgefüge. Ziel ist die übergreifende Opti-mierung des Wertschöpfungsnetzwerks. Um dies zu schaffen, sind zwei entscheidende Dinge notwendig: Die vertikale und horizonta-le Durchgängigkeit des „Ökosystems Intralogistik“ sowie die Inte-gration der unterschiedlichen Netzwerk-Teilnehmer via Standard-Schnittstellen. Witron hat hierfür das sogenannte Witron-4.0-Portal geschaffen, welches die optimale Anbindung von Witron-Systemen an und in die Außenwelt sicherstellt. Neben dieser Integration der verschiedenen Ökosysteme hat Witron einen digitalen Zwilling rea-lisiert, den „WiTwin“. Der WiTwin ist die digitale Kopie eines phy-sischen Logistikzentrums und kann somit für eine Vielzahl von Ak-tivitäten über die gesamte Projektlaufzeit, inklusive Operation und Instandhaltung, effektiv genutzt werden. u www.witron.de

Helmut PrieschenkGeschäftsführer Witron Logistik + Informatik GmbH

Zu Frage 1:Energie- und Ressourceneffizienz sind und bleiben bei der Planung und Realisierung von Logistikprojekten zentrale Aspekte. Um ganz-heitliche energieeffiziente Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln, betrachten wir bei Witron daher die gesamte horizontale und verti-kale Prozesskette, sehen den Logistikprozess sozusagen von innen nach außen. Denn Energieeffizienz findet auf vielen Ebenen statt: beginnend bei der Logistikplanung über die Software, Steuerung und der Mechanik bis hin zum Anlagenservice und dem Transport in die Filialen oder an die Haustüre.

Voraussetzung für hohe Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz sind intelligent gesteuerte Anlagen. Das heißt, Anlagen mit optimalen Materialflussprozessen, kompakter Lagerung, hochoptimierten und flexiblen Kommissionierabläufen sowie multifunktionellen Förder-technikkomponenten. Mechanik-Elemente werden bei Witron mit energieeffizienten Komponenten ausgestattet; Motoren, Regler, Sen-soren. Regalbediengeräte verfügen über eine Energierückspeisung. Die Materialflüsse sind auf kurze Wege ausgelegt, und die Förder-technik bewegt sich abhängig von der Tageslast nur dann, wenn es notwendig ist. Intelligente Kommissioniersysteme generieren dicht