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Herausgeber: GEALAN-Architektenberatung Stand: Januar 2007 Praxishandbuch Nr.13 Passivhaus Q P
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Handbuch 13 Passivhaus - WinTech Fenster · Praxishandbuch Passivhaus 8 Wohnhäusern durch: Es gibt schon Schulen, Kindergärten, Produktionsstätten, Verwaltungsgebäude und ein

Oct 20, 2019

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Konstruktionen

Bisher von GEALAN veröffentlichte Praxishandbücher:

Raumlüftung Glas

P ra x i s handbuch N r. 3Herausgeber: GEALAN-AnwendungstechnikStand: Januar 2008

Montage

P ra x i s handbuch N r. 5/7Herausgeber: GEALAN ArchitektenberatungStand: Juli 2007

Konstruktionen

ProfilschnitteFensterkonstruktionen imMitteldichtungssystem (S7000 IQ)Bautiefe 74 mm

P ra x i s handbuch N r. 6Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Mai 2011

Statik

WärmeschutzEnEV

P ra x i s handbuch N r. 8Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Mai 2001

Schallschutz

P ra x i s handbuch N r. 9Herausgeber: GEALAN-AnwendungstechnikStand: November 2005

Einbruchhemmung Ausschreibungstexte

LV

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: April 2005

P ra x i s handbuch N r. 12

Mitteldichtungssystem S7000 IQAnschlagdichtungssystem S8000 IQmit einer Bautiefe von 74 mm

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Januar 2007

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Passivhaus

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Konstruktionen

GEALAN Fenster-Systeme GmbHHofer Straße 80D-95145 OberkotzauTelefon 0 92 86/77-0Telefax 0 92 86/77-22 22E-Mail: [email protected]: www.gealan.de

Konstruktionen

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Januar 2007

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Passivhaus

Pra x i shandb uch Nr. 13Herausgeber: GEALAN-Architektenberatung

Energiesparen mit zertifiziertenFensterrahmenprofilen

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Stand: Januar 2007

Nachdruck und Vervielfältigung, auchauszugsweise, nur mit unserer Genehmi-gung.

Alle Rechte vorbehalten.

Mit dem Erscheinen dieser Arbeitsunter-lage verlieren alle vorherigen Ausgabenihre Gültigkeit.

Die Beratungsleistungen derFa. GEALAN Fenster-Systeme GmbH,Hofer Straße 80, D-95145 Oberkotzau,erfolgen unentgeltlich.

Für die im Praxishandbuch folgendenInformationen wird keine Gewähr für dieVollständigkeit oder Richtigkeit gegeben.GEALAN Fenster-Systeme GmbH behältsich das Recht vor, den Inhalt der folgen-den Informationen jederzeit abzuändern.Eine Verpflichtung zur Korrektur bei fal-schen, überholten oder ungenauen oderzur Ergänzung von unvollständigen Infor-mationen besteht nicht. Die Empfehlungenfolgen unentgeltlich. Es gilt § 675 II BGB.Vor jeglicher Verwendung der Informatio-nen sollten diese vom Benutzer eigenstän-dig überprüft werden. Die gemachten Infor-mationen stellen in keiner Weise Garantienoder Zusicherungen von Eigenschaften dar.Sie sind auch keine Gebrauchsanweisungfür Produkte oder sonstige der Leistungender GEALAN Fenster-Systeme GmbH.GEALAN Fenster-Systeme übernimmt keineHaftung für die Benutzung der folgendenInformationen, mit Ausnahme der Haftungfür Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit. Für imZusammenhang mit den folgenden Infor-mationen auftretenden Rechtsansprüchengilt das deutsche Recht unter Ausschlussder Bestimmungen des internationalenPrivatrechts.

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Kapitel Seite

1. Passivhaus Was ist ein Passivhaus? ________________________________ 6 Warum Passivhäuser bauen? ____________________________ 8 Wodurch wird ein Gebäude zum Passivhaus? _______________ 10 2. technische Daten der Rahmenprofile und der Verglasung Das zertifizierte GEALAN Passivhausfenster:

„S 7000 IQ Passivhaus“ _________________________________ 15 Fenstertypen _________________________________________ 23 Sprossen ____________________________________________ 25 Größenbeschränkungen ________________________________ 27 Verglasungsvarianten __________________________________ 29 Verglasungstabelle ____________________________________ 31 3. Die Passivhaus-Haustüre Die Passivhaus-Haustüre _______________________________ 32 4. Alternative Lösung eines nicht zertifizierten Passivhausfensters (z.B. beim KFW 40 Haus) Passivhausfenster Alternativen ___________________________ 34 Verfahren zum Nachweis _______________________________ 35 Beispiele ____________________________________________ 38 Thermisch getrennte Armierungen ________________________ 39 5. Montage von Passivhausfenstern Fenstermontage-Konsole mit Abstützwinkel _________________ 43 Bauanschlüsse _______________________________________ 45 Blower-Door-Test _____________________________________ 48 6. Ausschreibungstext Technische Vorbemerkungen zu Passivhaus-Fenstern 49 Positionsbeschreibung _________________________________ 62 7. Begriffserklärungen Begriffserklärungen ____________________________________ 66 8. Herstelleranschriften Herstelleranschriften ___________________________________ 72

Inhaltsverzeichnis

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1. Passivhaus

Spätestens seit dem Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung (EnEV) am 1. Februar 2002 ist energieeffizientes Bauen stärker in den Mittelpunkt der Überlegungen von Architekten und Bauherren gerückt. Ein erster Schritt hierbei war die Planung von Niedrigenergiehäusern1. Hierbei liegt der Heizwärmebedarf bei ca. 40-60 kWh je m² Wohnfläche und Jahr. Die Heizungsanlage und die Warmwasserversorgung sind energiesparend ausgelegt; eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ist vorgesehen. Sowohl die Theorie als auch die Praxis zeigten jedoch, dass das Potential der Energieeinsparmöglichkeiten hierbei noch nicht ausgereizt ist. Die Fortsetzung der Entwicklung und der wachsende Bedarf an engergiesparenden Wohnformen führte zum aktuellen Stand der Technik, dem Passivhaus.

Das folgende Kapitel soll dem Leser die Hintergründe und die technischen Voraussetzungen dieser Technologie näher bringen, um anschließend die für den Fensterbereich notwendigen Planungsdetails und die von GEALAN entwickelten Lösungen mit ihren Einbaumöglichkeiten verständlich darzustellen.

Was ist ein Passivhaus? Im Passivhaus wird ein komfortables Innenklima ohne aktives Heizungs- und Klimatisierungssystem erreicht - das Haus "heizt" und „kühlt“ sich rein passiv (Adamson 1987 und Feist 1988). Voraussetzung hierfür ist ein spezifischer Jahresheizwärmebedarf2 von weniger als 15 kWh/(m²a). Dies entspricht einem äquivalenten Heizölbedarf von ca. 1,5 l/(m²a). Der noch erforderliche Restwärmebedarf kann dann durch eine Erwärmung der Zuluft über das ohnehin vorhandene Lüftungssystem erfolgen.

Der Name „Passivhaus“ leitet sich daher ab, dass im Wesentlichen die „passive“ Nutzung der vorhandenen Wärme aus der Sonneneinstrahlung durch die Fenster sowie der Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern ausreicht, um das Gebäude während der Heizzeit auf angenehmen Innentemperaturen zu halten.

In einem Passivhaus soll gleichzeitig auch der sonstige Energiebedarf, insbesondere der Strombedarf für Hausgeräte u. ä., durch Einsatz effizienter

1 Da der Begriff nicht geschützt ist, bezeichnet man gemeinhin ein Gebäude mit besonders gutem Wärmeschutz und einer modernen Niedertemperatur-Heizanlage, welches die EnEV einhält, als Niedrigenergiehaus.2 In den Jahresheizwärmebedarf gehen die folgenden Energieaufwendungen und Energieverluste ein: solarer Energiegewinn, interne Wärmequellen, Wärmeverlust über die Außenhülle des Gebäudes, Wärmeverlust durch die Lüftung des Gebäudes.

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3 Der Primärenergiebedarf ist die Energiemenge, die zur Deckung des Endenergiebedarfs benötigt wird unter Berücksichtigung der zusätzlichen Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze "Gebäude" bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe entstehen.

Technik minimiert werden. Der gesamte spezifische Primärenergiebedarf3

pro m² Wohnfläche in einem europäischen Passivhaus darf 120 kWh/(m²a) (für Raumheizung, Warmwasserbereitung und Haushaltsstromverbrauch)nicht überschreiten.

Dies bildet die Grundlage, um den verbleibenden Energiebedarf komplett durch erneuerbare Energien decken zu können.

Damit wird in einem Passivhaus insgesamt weniger Energie verbraucht als in durchschnittlichen europäischen Neubauten allein an Haushaltsstrom und für die Warmwasserbereitung benötigt wird. Der gesamte Endenergieverbrauch eines Passivhauses ist daher um mindestens einen Faktor 4 geringer als der durchschnittliche Verbrauch in Neubauten nach den jeweils geltenden nationalen Vorschriften.

Den theoretischen Beweis für die Realisierbarkeit von Passivhäusern erbrachte Wolfgang Feist in seiner Dissertation "Passivhäuser in Mitteleuropa". 1991 wurde mit der Fertigstellung des ersten Passivhauses in Darmstadt-Kranichstein, einer Reihenhauszeile mit vier Wohnungen, auch der praktische Beweis erbracht.

Die genauen Messungen, die seither in Darmstadt-Kranichstein, aber auch in zahlreichen anderen Passivhausprojekten und -siedlungen laufen, beweisen, dass der Verbrauch an Heizenergie in diesen Häusern tatsächlich den theoretischen Berechnungen entspricht.

Sozialwissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die sensationelle Energieeinsparung des Passivhauses im Sinne der Bewohner funktioniert und niemand auf seinen gewohnten Komfort verzichten oder gar frieren musste. So konnte auch belegt werden, dass nicht die Nutzung durch die Bewohner, sondern der baulich/technische Standard den dominanten Einfluss auf den Energieverbrauch hat: Allein durch Verbesserung der technischen Effizienz ist es z.B. in der Passivhaus-Siedlung in Hannover-Kronsberg gelungen, den Heizenergieverbrauch im Durchschnitt um mehr als einen Faktor 5 gegenüber Standardneubauten zu senken.

Europaweiter Erfolg des Passivhauses

Deutschland ist mit über 1.000 bewohnten Passivhäusern Spitzenreiter in Europa, gefolgt von Österreich und der Schweiz. Einzelne Demonstrationsprojekte und -siedlungen stehen in ganz Europa von Italien bis nach Schweden. Und der Passivhaus-Standard setzt sich nicht nur bei

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Wohnhäusern durch: Es gibt schon Schulen, Kindergärten, Produktionsstätten, Verwaltungsgebäude und ein Hotel im Passivhaus-Standard.

Passivhaus-Komponenten können auch bei Altbauten eingesetzt werden. Selbst die Sanierung bestehender Gebäude mit Passivhaus-Komponenten ist möglich.

(Quelle: Passivhaus-Institut Dr. Feist)

Warum Passivhäuser bauen? Der Passivhausstandard ist ein kostengünstiger Ansatz, den Energiebedarf von Neubauten entsprechend den globalen Erfordernissen der Nachhaltigkeit auf ein Minimum zu reduzieren und dabei gleichzeitig den Wohnkomfort zu verbessern. Er bietet damit eine Grundlage, den verbleibenden Energiebedarf von Neubauten komplett durch erneuerbare Energien zu decken, und zwar sowohl unter Berücksichtigung der begrenzten Verfügbarkeit der erneuerbaren Energieträger als auch unter Berücksichtigung bezahlbarer Mehrkosten.

Für den Endverbraucher ergeben sich somit zwei Gründe zum Bau eines Passivhauses:

a) Reduzierung von Kosten und / oder b) Reduzierung des Energieverbrauchs

Grundphilosophie 1:

Optimierung des ohnehin Erforderlichen

Bei diesem Ansatz wird die Effizienzverbesserung der notwendigen Komponenten soweit getrieben, dass auf ein separates Wärmeabgabesystem (=Heizung) verzichtet werden kann. Hieraus ergeben sich dann Einsparungen, die den Mehraufwand für die Effizienzverbesserung mitfinanzieren.

Kostengünstig ist der Ansatz deshalb, weil er nach dem Prinzip der Einfachheit auf eine Optimierung der erforderlichen Komponenten eines Gebäudes setzt: der Gebäudehülle, der Fenster und der aus hygienischen Gründen sinnvollen automatischen Lüftung.

Grundphilosophie 2:

Verlustminimierung vor Gewinnmaximierung

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Das Grundprinzip von Passivhäusern ist es, die vorhandene Wärme möglichst konsequent am Entweichen zu hindern (Vorrang der Verlustminimierung). Theoretische Modellrechnungen und praktische Erfahrungen mit zahlreichen Projekten zeigen, dass eine solche Strategie unter mitteleuropäischen und vergleichbaren Klimabedingungen grundsätzlich effizienter ist als Strategien, die vorrangig auf die passive oder aktive Solarenergienutzung setzen.

Da die kapitalisierten Gesamtkosten (Investitionen in das Gebäude einschließlich Planung und Haustechnik plus Betriebskosten über 30 Jahre) nicht höher sind als in einem durchschnittlichen Neubau, kann auch ein Passivhaus kosteneffizient gebaut werden.

Grafik 1: Primärenergiekennwerte im Vergleich

Heizung Warmwasser Strom für Lüfter HaushaltsstromBestand 220 30 0 30WSchVO 1984 150 30 0 30SBN 1980 100 30 8 30WSchVO 1995 100 30 0 30Niedrig-Energie-Haus 70 30 8 30Passivhaus 10 12 6 20

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4 Der Blower-Door-Test ist eine Meßmethode zum Feststellen der Luftdichtigkeit einer Gebäudehülle. Dabei wird bei geschlossenen Fenstern und Außentüren mit einem Ventilator Raumluft aus dem Haus gefördert. Die bei einem eingestellten Unterdruck von 50 Pa nachströmende Luft entspricht der Außenluftmenge, die über Leckagen in die Gebäudehülle eindringt. Lüftungseinrichtungen sind während des Blower-Door-Tests abzukleben.

Darüber hinaus gibt es u.a. auch für den Architekten bzw. Fensterbauer ein weiteres gewichtiges Argument zum Bau von Passivhaus-Fenstern: Diethermische Behaglichkeit.

Ein Passivhausfenster zeichnet sich nicht nur durch die geringen Wärmeverluste aus, sondern darüber hinaus durch die verbesserte Behaglichkeit. Die Bedingung Ug = 0,7 W/m²K beruht auf der Anforderung, dass unter unseren klimatischen Bedingungen auch bei länger anhaltendem Frost die innere Oberflächentemperatur an der Verglasung nicht unter 17°C sinken soll. Bei diesen Randbedingungen wird eine „kalte Strahlung“ vom Fenster nicht mehr wahrgenommen. Es tritt auch keine störende Temperaturschichtung im Raum auf, weil sich bei dieser geringen Temperaturdifferenz zwischen der Glasoberfläche und der Raumtemperatur keine Luftwalze im Raum ausbildet. Diese Luftwalze ist es, die den Bewohnern das subjektive Befinden „es zieht“ vermittelt, wobei Zugluft mit einer Geschwindigkeit > 0,2 m/s als unangenehm empfunden wird. Da bei einem Fenster der Rahmenanteil bis zu 30 % betragen kann, wird an das Passivhausfenster die Mindestforderung Uw ��������²K inklusive aller Wärmebrücken durch den Einbau gestellt, um den zuvor beschriebenen Effekt zu vermeiden. Unter diesen Bedingungen herrscht in einem Passivhaus ein behagliches Klima auch dann, wenn kein Heizelement unter dem Fenster steht. In die-sem Fall ist die thermische Behaglichkeit in einem Passivhaus, unabhängig von der Art der Wärmezufuhr, immer gewährleistet

Wodurch wird ein Gebäude zum Passivhaus?

Die Realisierung von Passivhäusern stellt hohe Ansprüche an die verwendeten Komponenten: • Bei der Wärmedämmung: U-Werte unter 0,15 W/(m²K), bei

freistehenden Einfamilienhäusern oft sogar unter 0,10 W/(m²K),• wärmebrückenfreie Ausführung bei Bezug auf das Außenmaß, • durch Drucktest nachgewiesene, ausgezeichnete Luftdichtheit,

Drucktestluftwechsel bei 50 Pa Druckdifferenz kleiner 0,6 h-1 nach DIN EN 13829 (Blower-Door-Test4),

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Südorientierte Passivhäuser sind zugleich Solarhäuser. Nach Ausschöpfung der Effizienzpotentiale deckt die passive Nutzung der Sonneneinstrahlung, die durch die für eine ausreichende Belichtung ausgelegten Fenster hereinkommt, etwa 40% des verbleibendenWärmeverlustes. Dafür werden in der Regel neu entwickelte Fenster mit Dreischeiben-Wärmeschutz-

Komponenten:

• passive Solarenergienutzung

Maßnahme:optimale Südfensterfläche

Anforderung:nahezu 40% Beitrag zur Raumheizung

• Superverglasung

Maßnahme:Dreischeiben-Wärmeschutzglas

Anforderung:

• Verglasungen mit Ug-Werten unter 0,8 W/(m²K) nach DIN EN 673 ����������� �Gesamtenergiedurchlassgrad g ≤ 50% nach DIN

67507), so dass auch im Winter Netto-Wärmegewinne möglich sind,• Fensterrahmen mit Uf-Werten unter 0,8 W/(m²K) nach DIN EN 10077,• hocheffiziente Lüftungswärmerückgewinnung ( ηWRG größer gleich 75%,

nach PHI Zertifikat oder nach DIBT-Meßwerten abzgl. 12% ) bei niedrigem Stromverbrauch (≤0,4 Wh/m³ befördertem Luftvolumen),

• niedrigste Wärmeverluste bei der Brauchwasserbereitung und -verteilung,

• hocheffiziente Nutzung von elektrischem Haushaltsstrom.

Die bloße Zusammenstellung Passivhaus geeigneter Einzelkomponenten reicht allerdings noch nicht aus, um ein Gebäude zum Passivhaus zu machen: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Die Wechselwirkungen zwischen den Komponenten machen eine integrale Planung notwendig, mit welcher der Passivhaus-Standard erst erreicht werden kann. Dies ist der Fall, wenn rechnerisch nachgewiesen wird, dass die Passivhausgrenzen eingehalten werden, d. h.• Energiekennwert Heizwärme < 15 kWh/(m²a) • Drucktestluftwechsel n50 < 0,6 h-1

• Energiekennwert Primärenergie < 120 kWh/(m²a)

Erst dann kann eine Beheizbarkeit über die Lüftungsanlage (durch die Erwärmung der Zuluft) in der Regel gewährleistet werden.

Praktisch bedeutet dies:

Passive Solarenergienutzung

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Verglasung und supergedämmten Rahmen eingesetzt. Diese lassen mehr Sonnenwärme durch die Fenster herein, als durch sie verloren geht. Vorteilhaft ist eine Südorientierung der Hauptbelichtungsflächen und Verschattungsfreiheit.

Ug-Wert ≤ 0,75 W/(m²K),g-Wert ≥ 50%

• Superrahmen

Maßnahme:supergedämmte Fensterrahmen

Anforderung:Uf-Wert ≤ 0,8 W/(m²K)

Superdämmung

Passivhäuser haben eine besonders gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken und haben eine hohe Luftdichtheit. Die Beachtung bestimmter Mindestanforderungen an die Dämmqualität ist wichtig, um ohne Komfortverluste vollständig auf Heizkörper verzichten zu können.

Komponenten:

• Gebäudehülle

MaßnahmeSuperwärmedämmung

AnforderungU-Wert ca. 0,1 W/(m²K)

• Bauteilanschlüsse

MaßnahmeWärmebrückenfreie Konstruktion

AnforderungΨ-Werte unter 0,01 W/(mK) (außenmaßbezogen)

• Luftdichtheit

Maßnahmedichte Gebäudehülle

Anforderungn50 unter 0,6 1/h

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Kombination von effizienter Wärmerückgewinnung mit Nachheizung

Passivhäuser werden über eine Komfortlüftung ständig mit frischer Luft versorgt. Dies geschieht genau in der Menge, die für eine gute Raumluftqualität erforderlich ist. Mittels eines sehr effizienten Wärmetauschers wird die Wärme aus der Abluft auf die einströmende Frischluft übertragen. Dabei werden die Luftströme nicht vermischt. An besonders kalten Tagen wird bei Bedarf die Zuluft noch nacherwärmt. Eine zusätzliche Vorerwärmung der Frischluft über einen Erdreich-Wärmetauscher ist möglich und senkt den Nachheizbedarf noch weiter.

Komponenten

• Hygienelüftung

MaßnahmeQuerlüftung durch das ganze Gebäude; Abluftöffnungen in den Feuchträumen

Anforderungetwa 30 m³/(h * Person)

• Wärmerückgewinnung

MaßnahmeGegenstrom-Luft/Luft-Wärmetauscher

AnforderungWärmebereitstellungsgrad η ≥ 80%

• Latentwärmenutzung

MaßnahmeWärmepumpen-Kompaktaggregat

Anforderungmax. Heizleistung 10 W/m²

• Erdreichwärmetauscher

MaßnahmeVorerwärmung der Frischluft

AnforderungFrischlufttemperatur �����

Stromeffizienz, d. h. Ausstattung mit effizienten Geräten

Durch Ausstattung mit effizienten Haushaltsgeräten, Warmwasseranschlüssen für Wasch- und Spülmaschinen, Trockenschränken sowie Stromsparlampen wird auch der Haushaltsstromverbrauch der Passivhäuser ohne Komforteinschränkungen um mehr als 50% gegenüber dem Durchschnitt im Bestand reduziert. Die gesamte Haustechnik ist höchst effizient. So läuft z.B. die Lüftungsanlage mit besonders effizienten Gleichstrommotoren. Effiziente Geräte sind oft nicht teurer als durchschnittliche. Sie rechnen sich in der Regel durch die Stromkosteneinsparungen.

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Eine kostenoptimierte thermische Solaranlage kann etwa 40-60% des gesamten Niedertemperaturwärmebedarfs eines Passivhauses decken. Aufgrund des geringen Restenergiebedarfs wird darüber hinaus etwas möglich, was sonst nicht bezahlbar wäre und wofür das Energieangebot sonst nicht ausreichen würde:Der vollständige Ausgleich des verbleibenden Energieverbrauchs (für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom) durch erneuerbare Energieträger in der Jahres-Primärenergie- bzw. CO2-Bilanz.

Realisiert wird dies in der CEPHEUS-Siedlung in Hannover-Kronsberg.

Restenergiebedarfsdeckung durch erneuerbare Energieträger

Die sich aus den theoretischen Erläuterungen für den Architekten und Fensterbauer ergebenden Konsequenzen werden ausführlich in Kapitel 2 dargestellt.

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1 Beachte:In der Praxis ist nur „Ug������������ � ������ zugelassen (Temperaturunterschied von 15K und einem Soll-Füllgrad von weniger als 100%, meist 90% +/- 5%).Im Sprachgebrauch bzw. in unsauber formulierten Ausschreibungen wird aber häufig nur von „Ug“gesprochen, wobei dann ein geringerer Temperaturunterschied von 10K und einem rechnerischen Gas-Füllgrad von 100% zu Grunde gelegt wird. Hierbei kann es zu Unterschieden von 0,1 - 0,2 W/m2K kommen.Konsequenz:Es ist nicht davon auszugehen, dass im Sprachgebrauch immer der korrekte Wert Ug �����verwendet wird und es ist somit genau zu hinterfragen, welcher Wert in der Ausschreibung bzw. bei der Bestellung des Glases verwendet wird. Diese Auswirkungen auf den UW-Wert des Fensters können unter ungünstigen Umständen bewirken, dass kein passivhausgeeignetes Produkt mehr eingesetzt wird!

Aufbauend auf das System S 7000 IQ hat GEALAN Fenster-Systeme zusammen mit der Firma Hermann Gutmann Werke AG ein vom Passivhaus Institut Dr. Feist zertifiziertes Passivhausfenster entwickelt, welches einen Uw-Wert von 0,80 W/m2K aufweist und somit als „Passivhaus geeignete Komponente“ erfolgreich geprüft wurde.

Achtung: Da der Begriff „Passivhaus“ nicht geschützt ist, muß bei der Erstellung von Angeboten auf die geforderten Rahmenbedingungen geachtet werden!

Das zertifizierte GEALAN Passivhausfenster:„S 7000 IQ Passivhaus“

Um den geringen Heizwärmebedarf, der durch überdimensionierte Dämmung der Außenhaut unter gleichzeitiger Nutzung natürlicher Wärmegewinnung erreichen zu können, sind für geeignete Fenster vom Passivhaus Institut Dr. Feist folgende Grenzwerte festgelegt: Uw ≤ 0,80 W/m2K (bei einer Verglasung von Ug = 0,7 und B x H 1,23 x 1,48)1

Uw, eingebaut ≤ 0,85 W/m2K (in 3 definierten Einbausituationen)

2. Technische Daten der Rahmenprofile und der Verglasung

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Vorgegeben: Ug = 0,70 W/(m2K)

Berechnet: Uf = 0,82 W / (m2K)

Ψ = 0,026 W/(mK) (mit Abstandhalter ‚Swisspacer V‘)

daraus folgt für Uw:

nicht eingebautes Fenster mit Standardmaßen Uw = 0,80 W/(m2K)

Eingebautes Fenster in 3 vorgegebenen Einbauvarianten: Uw < 0,85 W/m2K)

Gerechnete Werte laut Passivhaus Institut Dr. Feist:

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Technische Details des Passivhausfensters

Kombination von PVC-Profilen (GEALAN: S 7000 IQ) mit Dämmschalen aus Alu (PU-Hartschaum/PU-Verbundmaterial (Gutmann: System MIRA Therm) mit eingeklebtem Dämmstreifen, welcher mittels Kunststoff-Halteträgern angeklipst wird. Weiter müssen in Blend- und Flügelrahmen thermisch getrennte Stahlverstärkungen eingesetzt werden. Die Verglasung erfolgt mittels eines Dreischeiben-Glases (Ug = 0,70 W/m2K).Insgesamt liegen so 4 Dichtungsebenen vor. Die Rahmenansicht insgesamt beträgt 131 mm bei einer Bautiefe von 120 mm.

� System S 7000 IQ (7008/7093) mit thermisch getrenntem Stahl � Hochisolierendes Dreischeiben-Glas � Alu-Außenschale, pulverbeschichtet (Farbe nach Farbkarte Gutmann) � Aufgeklipste Kunststoff-Trägerprofile � Dämmzone aus PU-Hartschaum

2

Damit das verarbeitete Fenster den Anforderungen der Zertifizierung genügt, ist folgendes zu beachten: - Verglasung muss mit einer vom Passivhaus Institut Dr. Feist zertifizierten Scheibe mit Ug ����������2K) sein - �������� !�"#��� ������$��������%&'��(��!��)* - Verglasung erfolgt immer mit hoher Glasleiste, um den tiefen Glaseinstand zu erreichen (Die Glasleisten sind für Glasstärken von 36-46 mm ausgelegt).

Beachte:

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Stulp:

Blendrahmen-Flügel-Kombination:2

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2Pfosten mit normaler und höherer Schale:

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Vertikale Kopplungen: 2

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290° Ecke:

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Sprossen:2

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2yp

Mit dem Profilsystem GEALAN S 7000 IQ Passivhaus ergeben sich für den Architekten und Verarbeiter folgende Fenstertypen:

Fenstertypen

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2

2ift Rosenheim: Einfluss von Sprossenkonstruktionen auf den Wärmedurchgang von Fenstern (2002)

Sprossen

Da der Einfluss von Sprossen auf den Wärmedurchgang bisher nicht ausreichend berücksichtigt war, hat das ift Rosenheim in Anlehnung an die Berechnung von längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ( -Werten) von Abstandhaltern für Mehrscheiben-Isoliergläsern nach prEN ������ Sprosse-Werte für Sprossenkonstruktionen ermittelt.2

Für die Berechnung des Uw-Wertes eines Fensters mit Sprosse wird die bekannte Formel nach DIN EN ISO 10077-1 um den längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizient Sprosse erweitert.

ΨSprosse längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient der Sprossenkonstruktion in W/(mK)

lSprosse Länge der Sprossenkonstruktion in m

• Sprosse im Scheibenzwischenraum

fg

SprosseSprosse

fg

ggffggw AA

l

AA

lUAUAU

•++

++= ψψ

Verglasungsaufbau �Sprosse in W/(mK)

+����+��,�-�.�/0��� n,3 = 0,04 0,01

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3 Bei der aufgeklebten Sprosse ohne Abstandhaltersprosse wurden negative ΨSprosse ermittelt, d.h. die aufgeklebte Sprosse ohne Abstandhaltersprosse führt zu einer Verbesserung der Uw-Werte.Die Verbesserung der Uw-Werte der Fenster ist gering (ca. 0,01 W/m2K) und kann daher für die berechneten Sprossenkonstruktionen vernachlässigt werden.

Sprossentyp Korrekturwert �����������aufgesetzte Sprosse + 0,0 Sprosse im Scheibenzwischenraum (einfaches Sprossenkreuz)

+ 0,1

Sprosse im Scheibenzwischenraum (mehrfaches Sprossenkreuz)

+ 0,2

Konsequenzen:

In der Praxis kann der Einfluss von Sprossen auf den Wärmedurchgang durch Prüfung nach DIN EN ISO 12567-1 oder durch Berechnung nach DIN EN ISO 10077-2 nachgewiesen werden. GEALAN empfiehlt für Passivhausfenster, nach Möglichkeit immer eine genaue Berechnung durchzuführen, da hierbei exaktere Werte zur Verfügung gestellt werden. Für Sprossenkonstruktionen, für die kein detaillierter Nachweis vorliegt, ist ein Korrekturwert nach DIN V 4108-4 zu verwenden (vgl. Tabelle).

Verglasungsaufbau �Sprosse in W/(mK)

+����+��,�-�.�/0��� n,3 = 0,04 mit Abstandhalter 0,03

+����+��,�-�.�/0��� n,3 = 0,04 ohne Abstandhalter -0,003

• Aufgeklebte Sprosse mit / ohne Abstandhaltersprosse aus Aluminium

Die dargestellten Berechnungen und die vom ift Rosenheim angegebenen Korrekturwerte zeigen, dass aufgesetzte (aufgeklebte) Sprossen ohne Abstandhaltersprossen zu einer Verringerung des Wärmedurchgangs führen. Liegt kein detaillierter Nachweis durch Prüfung oder Berechnung vor, kann der Einfluss von aufgesetzten (aufgeklebten) Sprossen auf den Uw-Wert von Fenstern vernachlässigt werden.

2

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2

Unabhängig von der Größe der Fenster müssen in alle Blendrahmen und Flügel Aussteifungen eingesetzt werden.

Elementgröße:

Neben den vorgegebenen Flügelbegrenzungen (Größenbegrenzungen) muß weiter beachtet werden, dass die maximale Profillänge bei Fensterelementen:

2,80 m; max. Fläche = 4,0 m2,

nicht überschritten wird!

Band- oder Verriegelungsabstand max. 800 mm.Bandabstand von der Ecke max.100 mm.

Bezüglich der maximalen Elementgrößen ist die DIN 18056 - Fensterwände, Bemessungen und Ausführungen –

zu beachten.

Größenbeschränkungen

Verhältnis b : h = 1,25 : 1,0 nicht überschreiten !

Da beim Passivhausfenster die Farbvielfalt durch die Aufsatzschale erreicht wird, gelten für alle Fenster folgende Größenbeschränkungen:

Anmerkung:Die angegebenen Größen gelten für 44 mm (4-16-4-16-4) Dreischeiben Isolier-Glas. Bei schweren Gläsern (Schallschutz) empfehlen wir, die max. Größen nicht auszunutzen. Angaben der Beschlagshersteller beachten!

Allgemein:

Die Mindestflügelfalzgröße bei Dreh-Kipp-Fenstern im System S 7000 IQ beträgt 29,5 x 37,5 cm. Aufgrund der großen Profiltiefe (120 mm) dürfen diese Maße nicht unterschritten werden, da sonst der Flügel an die Schließteile des Blendrahmens stößt.

Bei den Größenbegrenzungen handelt es sich um die maximalen Flügelaußenmaße bzw. maximalen m2 Begrenzungen.

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Größenbeschränkungen

Fenster- Flügel- Außenmaße

Dreh- Drehkipp- Kipp- Stulp-

max. max. max. max.

Art. b x h [m] [m2] b x h [m] [m2] b x h [m] [m2] b x h [m] [m2]

7093 1,4 x 1,6 2,0 1,4 x 1,4 1,9 2,0 x 1,5 2,0 0,9 x 1,4 -

Tür- Flügel- Außenmaße

Dreh- Drehkipp

Stulp

max. max.

Art. b x h [m] [m2] b x h [m] [m2]

7093 1,1 x 2,3 2,1 0,9 x 2,1 1,7

Stulp-

Stulp-

2

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2Neben den bei der Zertifizierung eingesetzten Varianten des Glases (Ug =0,7 W/ m2K) und des Randabstandhalters (Swisspacer V Ψ = 0,031 W/mK) gibt es weitere Verglasungsvarianten. Die Voraussetzung für den Einsatz von abweichenden Gläsern und Randverbundsystemen vom Prüfzeugnis des Passivhaus Instituts Dr. Feist ist ein Uw-Wert ����1����2K.

Ausgangspunkt für nachfolgende Berechnungen:

Fenstergröße: b x h

1,23m x 1,48m

Projizierte Profilansichtsbreite:

Blendrahmen: 92 mm Flügel: 39 mm

Flächen:Fensterfläche: 1,82 m2

Glasfläche: 1,18 m2

Profilfläche: 0,64 m2

Länge Glasrandverbund: 4,372 m

Tabelle: Berechnung des UW-Wertes mit unterschiedlichen Abstandhaltern und verschiedenen zertifizierten Dreischeiben-Isolierglasvarianten bei einem Glaseinstand4 von 15 mm, mit g (EN410) min: 52% und maximalem Ug (EN673) = 0,70 W/(m2K)5

Uw Glas6: Ug nach DIN EN� ��� �����

0,51 0,60 0,61 0,66 0,74

Swisspacer V 0,031 0,69 0,75 0,76 0,79 0,84

Thermix 0,039 0,71 0,77 0,78 0,81 0,86 Swisspacer 0,041 0,72 0,78 0,78 0,82 0,87 T

her

mis

cher

Ab

stan

dh

alte

r p

si7

TPS Chemetall 0,041 0,72 0,78 0,78 0,82 0,87

Verglasungsvarianten

4 Der Glaseinstand des GEALAN S 7000 IQ Passivhaus ist 33 mm. Aus diesem Grund wird auch ein Uw-Wert mit dem Swisspacer V von 0,80 W/(m2 K) erreicht.5 Generell werden in Anlehnung an Dr. Feist die U-Werte unter 1,0 W/m²K auf 2 Stellen hinter dem Komma angegeben, während die U-Werte über 1,0 W/m²K auf eine Stelle hinter dem Komma angegeben werden.6 Für das GEALAN Passivhausfenster können nur Glasscheiben mit einer Stärke von 36 – 44 mm eingesetzt werden. 7 Der Wert von psi (und somit auch Uw) kann sich – je nach Isolierglasscheibe – für die einzelnen Abstandhalter in unterschiedlichen Situationen ändern.

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Durch die EnEV und die neuen Normen und Regelwerke, auf die sie verweist, kommt den thermisch verbesserten Abstandhaltern aus Edelstahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des Nachweisverfahrens der EnEV dürfen die wärmetechnischen Eigenschaften von Abstandhaltern berücksichtigt werden. Durch das Einbeziehen des Wärmedurchgangskoeffizienten �wird der Beitrag zur Energieeinsparung durch einen thermisch verbesserten Abstandhalter im offiziellen Nachweis honoriert. Es wird eine Verbesserung des Uw-Wertes des gesamten Fensters von mindestens 0,1 W/m2K erreicht (je nach verwendetem Rahmenmaterial). Durch die verbesserte Wärmedämmung im kritischen Übergangsbereich von Glas und Rahmen sind die raumseitigen Oberflächentemperaturen höher als bei Verwendung eines herkömmlichen Abstandhalters aus Aluminium oder Stahl. Dadurch fällt dort weniger oder gar kein Kondensat an, das sich unter ungünstigen Bedingungen wie z.B. bei hoher Luftfeuchtigkeit immer an der kältesten Stelle bildet. Die Folge ist ein besseres optisches Erscheinungsbild, ungestörte Durchsicht und eine geringere Gefahr von Schimmelpilzbildung.

(vgl. Flachglas Markenkreis: Glashandbuch)

Anmerkung:

Auch wenn alle aufgelisteten Gläser vom Passivhaus Institut Dr. Feist zertifiziert wurden, kann nicht jedes Glas in Verbindung mit jedem thermisch getrennten Abstandhalter eingesetzt werden, da sich deren Ψ-Werte je nach Isolierglasscheibe verändern können.

Beim Einbau von Passivhausfenstern sollten generell nur thermisch verbesserte Abstandhalter eingesetzt werden, da hier neben dem verbesserten UW-Wert auch noch die Gefahr der Tauwasser- und Schimmelpilzbildung minimiert werden kann.

Warme Kante (warme edge) durch thermisch verbesserte Abstandhalter

2

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Verglasungstabelle

Dichtungen:

Gla

slei

sten

:

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3. Die Passivhaus-Haustüre

1 UD = UDoor (Haustüre), Wärmedurchgangskoeffizient für die Haustüre.

Bei Haustüren beziehen sich die Forderungen laut Passivhaus-Institut Dr. Feist nur auf einen zu bringenden UD-Wert1 von 0,8 W/m2K im eingebauten Zustand sowie Dichtheitsklasse 3, jedoch ohne explizite Vorschrift für den Rahmen-Wert Uf-.Passivhaustüren werden daher meist aus Standard-PVC-Profilen in Verbindung mit extrem gut dämmendem Füllmaterial (ca. 0,3 W/m2K)gebaut.

Anbei die noch nicht zertifizierte Studie auf Basis des S 7000 IQ-Türprofils:

Fußpunkt der Haustür

3

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seitlicher Schnitt der Haustür

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4. Alternative Lösung eines nicht zertifizierten Passivhausfensters (z.B. beim KFW 40 Haus)

1 Man muss jedoch bei der Ausschreibung darauf achten, ob nach Passivhaus Institut Dr. Feist ausgeschrieben ist oder nicht. Nur wenn dies nicht der Fall ist, können die hier beschriebenen Varianten eingesetzt werden.

4.1. Passivhausfenster Alternativen

Durch die Verwendung einer der beiden Kombinationen (8010/8065 -7011/7066), die mit einem Uf Wert von 1,2 W/m²K geprüft wurden oder dem Einsatz von thermisch getrennten Armierungsstählen, ist es möglich, Fenster für Passivhäuser herzustellen, die zwar nicht die strengen Anforderungen des Passivhausinstitutes Dr. Feist an dieses Produkt erfüllen, aber doch ohne große Einbußen an die thermische Qualität eingesetzt werden können. Da diese Varianten auf einige sehr aufwendige Bauteile verzichten, erreichen diese annähernd das energietechnische Niveau, welches vom Passivhaus Institut gefordert wird, allerdings wesentlich preiswerter1.

Für preisbewusste Bauherren, die Wert auf ein energetisch hochwertiges Fenster legen, aber aus unterschiedlichen Gründen nicht die strengen Anforderungen des Passivhaus Institutes erfüllen wollen, bieten sich die oben genannten Varianten auf der Basis der Profilsysteme GEALAN S 7000 IQ + S 8000 IQ an. Der gegenüber zertifizierten Passivhausfenstern geringfügig erhöhte Verlust an Wärme durch den Rahmen wird bei diesen Ausführungen durch eine höhere Dämmwirkung der Scheibe preiswert ausgeglichen, so dass die Gesamtenergiebilanz des Bauteils wieder stimmt, die Einzelbauteile aber nicht übermäßig teuer werden.

Im Unterschied zu den vom Passivhaus Institut zertifizierten Fenstern werden die Uw-Werte der im Folgenden beschriebenen Fenster konventionell nach Tabellenform der DIN 4108 ermittelt. Bei diesen Fenstern wird der Uw-Wert aus den entsprechenden Werten des Rahmens Uf und der Verglasung Ug ermittelt.

Der Bauanschluss wird bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.

In den oben aufgezeigten Systemen können hier Glasscheiben mit einer Stärke bis 40 mm verbaut werden. Mit einer kostengünstigen Argonfüllung kann man damit Scheiben mit Ug Werten bis 0,6 W/m²K einsetzen.

Wichtig:

Bei den nachfolgend aufgezeigten Lösungen wird eine sehr gute Scheibe mit einem energietechnisch schwächerem Rahmen kombiniert. Hier steigt natürlich die Gefahr von Tauwasserbildung im Leibungsbereich. Es ist verstärkt auf den Frsi Faktor zu achten

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4.2 Verfahren zum Nachweis:

Es wird ein U window -Bemessungswert (Uw,BW) als Ergebnis für den Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters festgelegt. Dieser besteht aus einem aus DIN V 4108-4 Tabelle 6 zu ermittelnden Wert (basierend aus Uf,BW und Ug), sowie einem in DIN V 4108-4 Tabelle 8 aufgeführten Korrekturfaktor ΣΔ UW .

Die Vorgehensweise bei Tabelle 6 entspricht dem aus der Wärmeschutzverordnung bekannten Arbeiten mit der Tabelle mit Rahmenmaterialgruppen, nur ist die Unterteilung feiner geworden und die Unterteilung in Rahmenmaterialgruppen entfällt.

Es zählt nun nur noch der jeweilige Uf,BW -Wert (Ermittlung nach DIN V 4108-4, Tabelle 7) des eingesetzten Profils.

Aus den Schnittpunkten von Rahmen und Glas wird der entsprechende gesamt UW -Wert ermittelt.

Diesem Wert wird dann ein Korrekturfaktor ΣΔ UW, (Ermittlung nach DIN V 4108-4, Tabelle 8) aufgeschlagen. Uw,BW = Uw + ΣΔ UW Der Bemessungswert Uw,BW ist der Eingangswert, der für die Wärmeberechnung angesetzt wird. Der hier ermittelte Wert gilt für einfache Fenster wie auch für mehrteilige Elemente (Teilung erfolgt durch Stulp- oder Pfosten- Profile)

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4

Uf.BW

nach Tabelle 7 W(m2K)

0,8

1,0

1,2

1,4

1,8

2,2

2,6

3,0

3,4

3,8

Art der Verglasung Ug *)

W/m2K Uw

W/m2K 2,2 1,9 2,0 2,0 2,1 2,2 2,3 2,5 2,6 2,8 2,9 2,1 1,9 1,9 2,0 2,0 2,2 2,3 2,4 2,5 2,7 2,8 2,0 1,8 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 2,7 1,9 1,7 1,8 1,8 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 2,5 2,7 1,8 1,6 1,7 1,8 1,8 1,9 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 1,7 1,6 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,2 2,3 2,4 2,5 1,6 1,5 1,6 1,6 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 2,3 2,5 1,5 1,4 1,5 1,6 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 1,4 1,4 1,4 1,5 1,5 1,7 1,8 2,0 2,1 2,2 2,3 1,3 1,3 1,4 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,2 1,2 1,2 1,3 1,3 1,4 1,5 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 1,1 1,2 1,2 1,3 1,3 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1

Zweischeiben Isolierver- glasung

1,0 1,1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,7 1,8 1,9 2,0 2,3 1,9 2,0 2,1 2,1 2,2 2,4 2,5 2,7 2,8 2,9 2,2 1,9 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3 2,5 2,6 2,7 2,8 2,1 1,8 1,9 1,9 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 2,8 2,0 1,7 1,8 1,9 1,9 2,0 2,2 2,3 2,5 2,6 2,7 1,9 1,7 1,7 1,8 1,8 2,0 2,1 2,3 2,4 2,5 2,6 1,8 1,6 1,7 1,8 1,8 1,9 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 1,7 1,6 1,6 1,7 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 2,4 2,5 1,6 1,5 1,6 1,6 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 2,3 2,5 1,5 1,4 1,5 1,6 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 1,4 1,4 1,4 1,5 1,5 1,7 1,8 2,0 2,1 2,2 2,3 1,3 1,3 1,4 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,2 1,2 1,2 1,3 1,3 1,4 1,5 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 1,1 1,2 1,2 1,3 1,3 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 1,0 1,1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,7 1,8 1,9 2,0 0,9 1,0 1,1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7 1,8 2,0 0,8 0,9 1,0 1,1 1,1 1,3 1,4 1,5 1,7 1,8 1,9 0,7 0,9 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,8 0,6 0,8 0,9 0,9 1,0 1,1 1,2 1,4 1,5 1,6 1,8

Dreischeiben Isolierver- glasung

0,5 0,7 0,8 0,9 0,9 1,0 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7

S-8000 IQ 6 Kammer 8010/8065

Passivhaus S 7000 IQ Passivhaus S-7000 IQ

7011/7066

S-8000 IQ 4 Kammer 8011/8066

S-3000 3008/3093

Ehemalige Rahmenmaterial- Gruppe RMG-1 ohne neuen Nachweiß

Beispiele für Einreihung von einigen Gealan Profilkombinationen *) Ug Werte mit Standardrandverbund (thermisch nicht getrennt)

Ermittlung von Bemessungswerten Uw in W/(m2K) DIN V 4108-4, Tabelle 6: 2002-02

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4

Anmerkung: In den Berechnungsnormen und Nachweisen für den baulichen Wärmeschutz und die Energieeinsparung im Hochbau wird der Index BW (für Bemessungswerte) nicht verwendet.

DIN V 4108-4 Tabelle 8: 2002-02

Bezeichnung des Korrekturwertes

Korrekturwert ΔUw

W/(m2K)

Grundlage

Glasbeiwert +0,1 Bei Verwendung einer Verglasung ohne Überwachung nach Anhang B

±0,0 Bei Verwendung einer Verglasung mit Überwachung nach Anhang B

Korrektur für wärme-technisch verbesserten Randverbund des Glasesa

-0,1

Randverbund erfüllt die Anforderung nach Anhang C

±0,0 Randverbund erfüllt die Anforderung nach Anhang C nicht

Bezeichnung des Korrekturwertes

Korrekturwert ΔUw

W/(m2K)

Grundlage

Korrektur für Sprossen a

Aufgesetzte Sprossen ±0,0

Abweichungen in den Berechnungsgrundlagen und bei der Messung

Sprossen im Scheibenzwischenraum (einfaches Sprossenkreuz)

+0,1

Sprossen im Scheibenzwischenraum (mehrfache Sprossenkreuze)

+0,2

Glasteilende Sprossen

+0,3

a Korrektur entfällt, wenn bereits bei Berechnung oder Messung berücksichtigt

Korrekturwerte ΔUw zur Berechnung der Bemessungswerte UwBW

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S 7000 IQ: Rahmen/Flügel: S 7000 IQ (Profil 7011/7066) Uf = 1,2 W/m²K

Glas: 0,6 W/m²K (DIN EN 673 15°K)

Ausführung ohne Sprossen,

Glasfertigung mit Fremdüberwachung,

thermisch getrennter Randverbund

Es ist folglich nach DIN V 4108-4, Tabelle 7 (Kapitel 2.2.2.), ein Uf,BW von 1,2 W/m2K

zu wählen.

Aus DIN V 4108-4, Tabelle 6, erhält man dann Uw = 0,9 W/m²K

Mit den Korrekturfaktoren aus DIN V 4108-4, Tabelle 8, ergibt sich folgendes

Endergebnis:

Uw,BW = Uw + ΣΔ UW = 0,9 - 0,1 = 0,8 [W/m²K]

S 8000 IQ: Rahmen/Flügel: S 8000 IQ (Profil 8011/8065) Uf = 1,2 W/m²K

Glas: 0,6 W/m²K (DIN EN 673 15°K)

Ausführung ohne Sprossen,

Glasfertigung mit Fremdüberwachung,

thermisch getrennter Randverbund

Es ist folglich nach DIN V 4108-4, Tabelle 7 (Kapitel 2.2.2.), ein Uf,BW von 1,2 W/m2K

zu wählen.

Aus DIN V 4108-4, Tabelle 6, erhält man dann Uw = 0,9 W/m²K

Mit den Korrekturfaktoren aus DIN V 4108-4, Tabelle 8, ergibt sich folgendes

Endergebnis:

Uw,BW = Uw + ΣΔ UW = 0,9 - 0,1 = 0,8 [W/m²K]

4.3 Beispiele

ΣΔ [ ]

ΣΔ [ ]

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Verhältnis b : h = 1,25 : 1,0 nicht überschreiten ! Anmerkung: Die angegebenen Größen gelten für 40 mm (4-15-4-15-4) Dreischeiben Isolier-Glas. Bei schweren Gläsern (Schallschutz) empfehlen wir, die max. Größen nicht auszunutzen. Angaben der Beschlagshersteller beachten!

4.4 Thermisch getrennte Armierungen

mit dem Einsatz einer thermisch getrennten Armierung lässt sich der Uf Wert verschiedenster Rahmen Flügel Kombinationen nochmals verringern. Nachfolgend einige Beispiele hierzu.

Wichtig:

Die thermisch getrennte Armierung besitzt bei weitem nicht die Festigkeitswerte der konventionellen Aussteifung. Beim Gealan S-7000 IQ Passivhausfenster wird dies durch die aufgesetzte Aluschale kompensiert. Dies ist jedoch bei den alternativen Varianten nicht der Fall. Hier ist daher verstärkt auf die Einhaltung der maximal zulässigen Fertigungsgrößen zu achten. Die Ausführungen sind nur mit weißen Profilen möglich!

mit dem Einsatz einer thermisch getrennten Armierung lässt sich der Uf Wert verschiedenster Rahmen Flügel Kombinationen nochmals verringern. Nachfolgend einige Beispiele hierzu.

Auch hier können Glasscheiben mit einer Stärke bis 40 mm eingesetzt werden.

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Neben den vorgegebenen Flügelbegrenzungen (Größenbegrenzungen) muß weiter beachtet werden, dass eine maximale Profillänge bei Fensterelementen von 2,60 m sowie eine max. Fläche von 4,0 m2, nicht überschritten wird!

Fenster- Flügel- Außenmaße

Dreh-

Drehkipp- Kipp- Stulp-

max. max. max. max.

Art. b x h [m] [m2] b x h [m] [m2] b x h [m] [m2] b x h [m] [m2]

7093 1,3 x 1,5 1,8 1,3 x 1,4 1,4 1,5 x 1,4 1,4 0,7 x 1,2 -

7066 1,3 x 1,5 1,8 1,3 x 1,4 1,4 1,5 x 1,4 1,4 0,7 x 1,2

Tür- Flügel- Außenmaße

Dreh- Drehkipp

Stulp

max. max.

Art. b x h [m] [m2] b x h [m] [m2]

7093 1,0 x 2,1 2,0 0,8 x 2,1 1,6

7066 1,0 x 2,1 2,0 0,8 x 2,1 1,6

Maximale Flügelgröße für Fenster und Türen Ausführung in Weiß mit thermisch getrenntem Stahl Art. 7799 51 (NICHT in Kombination mit Acrylcolor oder Folie!)

Stulp-

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2 Berechnungsprotokoll liegt vor und kann bei Bedarf angefordert werden. 3 Generell werden in Anlehnung an Dr. Feist die U-Werte unter 1,0 W/m²K auf 2 Stellen hinter dem Komma angegeben, während die U-Werte über 1,0 W/m²K auf eine Stelle hinter dem Komma angegeben werden. 4 Der Wert von psi (und somit auch Uw) kann sich – je nach Isolierglasscheibe – für die einzelnen Abstandhalter in unterschiedlichen Situationen ändern.

Beispiel:

Variante 1

Rahmen-Flügelkombination Art. 7008.. , Art. 7093.. mit thermisch getrenntem Stahl Art. 7799 51

Uf = 1,10 W/m²K mit einem 44 mm dicken Paneel2 berechnet. Erreichbare Uw-Werte nach DIN EN ISO 10 0773;

Uw Glas: Ug nach DIN EN 673 T=15K

0,51 0,58 0,60 0,61 0,66 0,69 0,74

Swisspacer V 0,031

0,77 0,82 0,83 0,84 0,87 0,89 0,93

Thermix 0,039

0,79 0,84 0,85 0,86 0,89 0,91 0,95

Swisspacer 0,041

0,79 0,84 0,85 0,86 0,90 0,92 0,95

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TPS Chemetall 0,041

0,79 0,84 0,85 0,86 0,90 0,92 0,95

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5 Berechnungsprotokoll liegt vor und kann bei Bedarf angefordert werden. 6 Der Wert von psi (und somit auch Uw) kann sich – je nach Isolierglasscheibe – für die einzelnen Abstandhalter in unterschiedlichen Situationen ändern.

Variante 2

Rahmen-Flügelkombination Art. 7008.., Art. 7066.. mit thermisch getrenntem Stahl Art. 7799 51

Uf = 1,10 W/m²K mit einem 44 mm dicken Paneel5 berechnet. Erreichbare Uw-Werte nach DIN EN ISO 10 077;

Uw Glas: Ug nach DIN EN 673 T=15K

0,51 0,58 0,60 0,61 0,66 0,69 0,74

Swisspacer V 0,031

0,77 0,82 0,83 0,84 0,87 0,89 0,93

Thermix 0,039

0,79 0,84 0,85 0,86 0,89 0,91 0,95

Swisspacer 0,041

0,79 0,84 0,85 0,86 0,90 0,92 0,95

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TPS Chemetall 0,041

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5. Montage von Passivhausfenstern

Montagehinweise:

- Das Passivhausfenster soll in die Dämmebene, vor das Mauerwerk montiert werden. Ein Einstehen-lassen des Fensters in den Rohbaukörper von bis max. 2 cm ist wärmetechnisch noch tolerierbar, tiefere Einstände sind nicht zu empfehlen

- Ein Einstehen des Rahmens in die Tragwände von maximal 2 cm ist noch tolerierbar.

- Die Abdichtung sollte nach dem bekannten Grundsatz „innen dichter als außen“ erfolgen.

- Zusätzlich muß aber noch auf die verschärften Vorschriften zur Luftdichtheit (Blower-Door-Test!) geachtet werden.

� da die Dichtigkeit von Compribändern nicht ausreicht, schließt sich ihre Verwendung aus,

� eine Verwendung von Folien (innen dampfdicht, außen dampfdiffusions-offen) bietet sich an

- Da das Fenster zusätzlich nach unten entwässert wird, wird die Ausbildung einer Folienwanne unter der Fensterbank empfohlen.

- Das Dämmmittel unter der Fensterbank sollte Styrodur oder ein ähnlich wasserabweisender Stoff sein.

� In Anbetracht einer erhöhten Gefahr der Schimmelpilzbildung ist bei der Montage von passivhaustauglichen Fenstern erhöhte Aufmerksamkeit auf einen bauphysikalisch richtigen Einbau zu legen.

Fenstermontage-Konsole mit Abstützwinkel Um der Anforderung nach niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten der Außenwände speziell in Passiv- und Niedrigenergiehäusern zu entsprechen, werden die Fassaden heute außen zusätzlich gedämmt. Häufig sindDämmungen bis zu einer Dicke von 30 cm anzutreffen. Diese Bauweise findet man beispielsweise auch in Regionen, wo traditionell das Mauerwerk mit Klinker verblendet und mit Kerndämmung isoliert wird. Aus bauphysikalischen Gründen ist das Fenster in die Ebene der Dämmung möglichst wärmebrückenfrei einzuplanen und zu montieren.

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Für dieses Einbauproblem von Fenstern in hochwärmegedämmte Fassaden bietet u.a. die Firma SFS intec eine spezielle Montagekonsole an. Diese Montagekonsole trägt bei einer Auskragung von 10 cm ein Gewicht bis zu 1.300 N und ist damit auch für große, schwere Fenster- und Türenelemente geeignet. Ein Montagebeispiel ist in dem Bild unten gezeigt. Weitere Informationen können direkt beim Hersteller bezogen werden, Anschrift siehe Kapitel 8.

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Blendrahmen Innenkante ist bündig mit der Vorderkante Mauerwerk.

Bauanschluss mit Winkel

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Blendrahmen Innenkante ist bündig mit der Vorderkante Mauerwerk.

Bauanschluss mit SFS Befestigunssystem

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Blendrahmen Innenkante ist max. 2 cm nach innen verschoben, in Bezug zur Vorderkante Mauerwerk.

Bauanschluss mit Winkel

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Mit der relativ simplen und zerstörungsfreien Messmethode der Blower-Door lässt sich ohne großen Zeitaufwand die Qualität des ganzen Gebäudes kontrollieren. Das Druckdifferenzverfahren liefert den Wert der Luftwechselrate durch unkontrollierte Fugenlüftung und eignet sich hervorragend zum genauen Aufspüren von Leckagen in der Gebäudehülle.

Prinzipdarstellung der Messausrüstung zur Prüfung ganzer Gebäude

Bei einer Überprüfung nach DIN EN 13829 (Stand: 02/2001) dürfen die durch die EnEV in Anhang 4 Nr. 2 vorgeschriebenen Werte bei einer Druckdifferenz zwischen Innen und Außen von 50 Pa gemessenem Volumenstrom – bezogen auf das beheizte Luftvolumen – bei Gebäuden • ohne raumtechnische Anlagen 3 h –1 und • mit raumlufttechnischen Anlagen 1,5 h –1

nicht überschreiten.

Für Passivhäuser gilt jedoch die Forderung, dass bei gleichen Bedingungen der Druckluftwechsel < 0,6 h-1 sein muss.

Beachte:Beim Blower-Door-Test wird der Druckluftwechsel des GANZEN Gebäudes, nicht nur des Fensters, betrachtet! Daraus folgt, dass ein Nicht-Bestehen des Blower-Door-Tests nicht automatisch Rückschlüsse auf das eingebaute Fenster zulässt.

Konsequenz für die Fenstermontage: • Damit der Fugendichtigkeit und der Schlagregensicherheit genüge getan wird, ist

die Grundlage des geprüften Fenstersystems S 7000 IQ eine zusätzliche Vorsatzschale.

• Beim Bauanschluss muss – über die Anforderungen der EnEV bzw. RAL-Vorschriften hinausgehend – besonders sorgfältig gearbeitet werden, da eine mangelhafte Montagefuge die Luftdichtigkeit der Fenstermontage nicht mehr gewährleisten kann!

Blower-Door-Test:

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0. Allgemeines

0.1 Allgemeiner Hinweis zu den technischen Vorbemerkungen

Ergänzend zur VOB und zu den allgemeinen Vertragsbedingungen gelten die nachstehenden Ausführungen einschließlich der angeführten Normen.

0.2 Zeichnungen

Die im Leistungsverzeichnis beigefügte Fensterübersicht dient der Darstellung der Fensteraufteilung, der Konstruktions- und Öffnungsarten. Maße sind am Bau zu überprüfen.

6. Ausschreibungstext

Technische Vorbemerkungen zu Passivhaus-Fenstern

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Soweit in der Positionsbeschreibung keine Angaben über Profilausbildung gemacht sind, können die zur Ermittlung der Profilausbildung notwendigen Angaben (z.B. erforderliches Trägheitsmoment, horizontale Lasten etc.) der Fensterübersicht bzw. aus den Angaben zum Bauobjekt entnommen werden.

Die den verschiedenen Positionen beigefügten Detailskizzen dienen als Anhalt für die Kalkulation und stellen eine mögliche Lösung dar. Andere Lösungen können angenommen werden, wenn sie die Anforderungen erfüllen. Abwandlungen gegenüber der gewünschten Anschlußsituation müssen klar hervorgehoben werden.

0.3 Recycling

Es werden nur Fenster-/Tür-Systeme berücksichtigt, die eine Entsorgung des PVC mit anschließendem Recycling gewährleisten. Altfenster und Profilreste müssen aufgearbeitet, stofflich getrennt und wiederverwertet werden. Ein Nachweis ist auf Verlangen der Bauleitung vorzulegen.

0.4 Fertigungsunterlagen

Zeichnungen zu veränderten Details der Fensterkonstruktion und der Anschlüsse zum Baukörper sind im Auftragsfalle auf Anforderung der Bauleitung rechtzeitig vorzulegen. Ansonsten gelten die gewünschten Bauanschlussdetails.

1. Anforderungen an die Konstruktion

1.1 Statische Anforderungen

Die Fensterkonstruktion, einschließlich der Verbindungselemente, muß alle auf sie einwirkenden Kräfte aufnehmen und an die Tragwerke des Baukörpers abgeben können. Eine Krafteinwirkung auf die Verglasung darf nicht stattfinden.

Unter den angenommenen Beanspruchungen darf

• sich die Rahmenkonstruktion zwischen zwei Auflagern nicht mehr als 1/300 der Länge durchbiegen bzw. l/200 bei Elementlängen zwischen 2 m und 3 m, die im Geltungsbereich der DIN 18056 liegen.

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• bei Verwendung von Mehrscheiben-Isolierglas die Durchbiegung des Scheibenrandes zwischen gegenüberliegenden Scheibenkanten 8 mm nicht überschreiten. Bei Sondergläsern sind die Durchbiegungen ggf. unter 8 mm zu halten; siehe Verglasungsvorschriften.

Die planmäßigen Beanspruchungen sind anzunehmen nach

• DIN 1055 Teil 4 für Windlasten; • DIN 1055 Teil 3 für Horizontallasten (Seitenkräfte) an Verglasung und

Riegeln bis Brüstungshöhe; • DIN 18056 für Vertikallasten auf Riegel bei zu öffnenden Fenstern. • Fenster müssen den Anforderungen der DIN EN 12210 entsprechen.

Zusätzliche Belastungen sind der Positionsbeschreibung bzw. den Angaben zum Bauobjekt zu entnehmen.

Ein statischer Nachweis kann nach DIN 18056 bei Elementgrößen über 9 m² und Länge der kürzeren Seite ≥ 2 m gefordert werden.

1.2 Bauphysikalische Anforderungen

1.2.1 Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit und Widerstandsfähigkeit bei Windlast

Die Luftdurchlässigkeit muß entsprechend den Forderungen der DIN EN 12207 (jeweils neueste Fassung) für die ausgeschriebenen Fensteröffnungsarten gewährleistet sein. In der DIN EN 12207 ist als nationaler Anhang eine Korrelationstabelle angefügt, in welcher die Umrechnung von der alten DIN 18055 auf die neue DIN EN 12207 möglich ist.

Die Schlagregendichtheit muß entsprechend den Forderungen der DIN EN 12208 (jeweils neueste Fassung) für die ausgeschriebenen Fensteröffnungsarten gewährleistet sein. In der DIN EN 12207 ist als nationaler Anhang eine Korrelationstabelle angefügt, in welcher die Umrechnung von der alten DIN 18055 auf die neue DIN EN 12208 möglich ist.

Die Widerstandsfähigkeit bei Windlast muß entsprechend den Forderungen der DIN EN 12210 (jeweils neueste Fassung) für die ausgeschriebenen Fensteröffnungsarten gewährleistet sein. In der DIN EN 12210 ist als nationaler Anhang eine Korrelationstabelle angefügt, in welcher die Umrechnung von der alten DIN 18055 auf die neue DIN EN 12210 möglich ist.

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Als Nachweis gilt das RAL-Gütezeichen oder die Vorlage der Systemprüfung des Profilherstellers.

Ansonsten ist ein Prüfbericht eines anerkannten Prüfinstitutes für die Maximalgrößen in Abhängigkeit der Farbe von den angebotenen Fenster- und Türöffnungsarten vorzulegen.

1.2.2 Wärme- und Feuchtigkeitsschutz

Für die Anforderungen an den Wärmeschutz gilt die Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung EnEV) vom 2.1.2002.

DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“

DIN EN ISO 10077 „Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen – Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten“.

Die Einwirkung von Schlagregen und Tauwasser ist so zu begrenzen, dass Schäden (z.B. unzulässige Minderung des Wärmeschutzes) vermieden werden.

1.2.3 Schallschutz

Für den Schallschutz gilt

DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“

Die Anschlüsse zwischen Fenstern und Baukörper sind unter Beachtung der Anforderungen an die Schalldämmung der Fenster auszubilden. Bei der Entdröhnung von Blechflächen (z.B. vorgehängte Bleche und Fensterbänke) ist DIN 18360 (Ziff.3.1.22) zu beachten.

2. Werkstoffe

2.1 Kunststoffe

Fensterprofile aus Hart-PVC

Die verwendete hochschlagzähe weichmacherfreie Hart-PVC Formmasse muß min. folgende Anforderungen erfüllen:

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♦ Vicat-Erweichungstemperatur VST/B50, nach DIN EN ISO 306: ≥ 75°C

♦ Kerbschlagzähigkeit nach Charpy, nach DIN EN ISO 179, 1eA:≥ 20 kJ/m2

♦ Elastizitätsmodul: Biegemodul Ef DIN EN ISO 178 bzw. Zugmodul Et

DIN EN ISO 527 –1-3:≥ 2200 N/mm2

♦ Stabilitätszeit tst, nach DIN 53381-1

Brandverhalten: Schwerentflammbar, selbstverlöschend nach DIN 4102

Chemikalienbeständigkeit: Nach DIN 8061 beständig gegen im Umfeld des Fensters bzw. Rollladenkastens eingesetzte Baumaterialien (wie Kalk, Zement, usw.).

2.2 Metallteile

2.2.1 Aluminium

Für die Anforderungen an Aluminium gilt:

♦ DIN EN 485 Aluminium und Aluminiumlegierungen - Bänder, Bleche und Platten

2.2.2 Stahl

Alle Stahlteile, die nach dem Einbau nicht mehr zugänglich sind, sind zu verzinken. Bauteile aus Stahl sind an Flächen, die nach dem Einbau zugänglich bleiben, entsprechend DIN 18360 gegen Korrosion zu schützen.

Die Wanddicken der Stahlaussteifung müssen min. 1,5 mm betragen.

2.2.3 Zusammenbau unterschiedlicher Metalle

Bei dem Zusammenbau unterschiedlicher Metalle muß sichergestellt sein, daß keine Kontaktkorrosion und keine anderen ungünstigen Beeinflussungen auftreten.

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Für Dichtungen, die der Außenwitterung ausgesetzt sind, dürfen nur Dichtprofile eingesetzt werden, die den Güte- und Prüfbestimmungen für Kunststoff-Fenster RAL-GZ 716/1, Abschnitt II, entsprechen. Auch dürfen APTK (EPDM)-Dichtungen, die der DIN 7863 bzw. der "NAAM- Standard-Spezifikation" entsprechen, eingesetzt werden. Für andere nichtzellige Elastomer-Dichtungen und andere Werkstoffe ist die Eignung nachzuweisen und dem Auftraggeber vorzulegen.

Alle Dichtprofile müssen mit den angrenzenden Stoffen (z.B. Rahmenprofile und den Anstrichen) verträglich sein.

3. Ausführung

Die Profile und das System müssen der RAL-GZ 716/1, Abschnitt III, und der zugrunde liegenden Systembeschreibung des Profilherstellers entsprechen.

Es dürfen nur Mehrkammer-Verbund-Systeme angeboten werden, die folgende technische Voraussetzung erfüllen:

3.1 Profilausbildung

Anzubietendes Profil: GEALAN S-7000 IQ Passivhaus oder gleichwertig.

3.1.1. Allgemeines

Es ist ein PVC-Aluminium Verbundfenster einzusetzen.

Die Konstruktion muss einen Wärmedämmwert des Rahmens Uf kleiner oder gleich 0,82 W/m²K durch Prüfung oder Berechnung (nach DIN ISO 10077-2) aufweisen.

Das PVC/Aluminium Fenster muss die Erfüllung dieser Eigenschaft mittels einer Zertifizierung des Passivhausinstituts Dr. Feist, Darmstadt, als Passivhausgeeignetes Bauteil nachweisen.

3.1.2 PVC Fenster

Alle Hauptprofile müssen mindestens eine Bautiefe von 74 mm aufweisen. Das Getriebeachsmaß muss 13 mm betragen. Die Mitteldichtung und innere Anschlagdichtung muss sich im Flügel befinden.

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2.3 Dichtprofile

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Der Mitteldichtungsanschlag ist im Blendrahmen und Pfosten / Riegel. Er muss zur Verbesserung und Stabilität mit Hohlkammern versehen sein und dient zusätzlich als Barriere gegen das Aushebeln des Beschlages für erhöhten Einbruchschutz.

In den Flügel müssen Glasdicken von 44 mm eingesetzt werden können.

Blendrahmen- und Flügelrahmenprofile müssen in Richtung des Wärmeflusses fünf Kammern aufweisen. Bei Zusatz und Statikprofilen sind Dreikammerprofile zugelassen.

Um zusätzliche wärmedämmende Luftschichten zu erreichen, dürfen die Stahlprofile nicht direkt an den Stegen liegen. Die Armierungskammern müssen deshalb mit Haltenasen versehen sein.

Es muss die Möglichkeit zur Profilkopplung und zur Aufnahme von Dichtungen bestehen.

3.1.3 Aluminium Verbund Rahmen

Die Aluminiumprofile sind als Verbundschale mit hochwertigem Polystyrol-Hartschaum und einer Kunststoff-innenschale aus glasfaserverstärktem Polyamid auszuführen.

Der Hartschaum ist mit einer konstruktiv bedingten Dicke von 2-3 cm auszuführen.

Die Wärmeleitfähigkeit des Schaumes darf max. 0,035 W/mK, die max. Wasseraufnahme darf 1,5 Vol. % gem. DIN EN 12087 betragen.

Die Aluminiumprofile sind aus AlMgSi 0,5 F22 und gemäß DIN 1748 und DIN 17 615 anzubieten.

Die Ausführung muss nach den einschlägigen Normen und Richtlinien, den anerkannten Regeln der Technik und den Angaben des Systemgebers erfolgen.

3.1.4 Befestigung des Aluminium-Rahmens

Die Befestigung des Aluminium-Rahmens auf dem PVC Fensterrahmen erfolgt über demontierbare Dreh- und Drehclipshalter aus hochwertigen, temperaturbeständigen Kunststoffen, wie schlagzäh modifiziertes POM. Am Flügel werden grundsätzlich Drehhalter eingesetzt. Eine spannungsfreie Dehnung der Aluminium -Verbundschale zum PVC –Teil und die vollflächige Hinterlüftung des Spaltes zwischen PVC und Verbundschale müssen sichergestellt sein. Der Abstand muss daher mit mindestens 4 mm Abstand ausgeführt werden.

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3.2 Farbe

Innenseitig:PVC Grundkörper

PVC Oberfläche

Zwischen RAL 9003 und 9016 weiß

Außenseitig:Aluminium-Deckschale

Pulverbeschichtet

RAL 9016 Standart

RAL _____ nach Hersteller Farbkarte

3.3 Wasserableitung

3.3.1 Blendrahmenentwässerung

Bei allen Fensteröffnungsarten ist das untere Blendrahmen- /Riegelquerstück zu entwässern.

Die Entwässerung erfolgt grundsätzlich über die Vorkammer nach außen durch die Aluminium- Vorsatzschale. Im Bereich der Dämmschale muß die Entwässerung durch Kunststoffrohre vom Dämmmaterial getrennt sein. Die Entwässerungsanordnung ist gemäß der Systembeschreibung durchzuführen. Entwässerungsbohrungen durch Verstärkungskammern sind nicht zulässig. Es muss eine rücklaufsichere Glasfalzentwässerung gegeben sein.

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Aufgrund der Garantiebedingungen der Isolierglashersteller muss der Glasfalz bei Verglasung mit dichtstofffreiem Falzgrund Öffnungen zum Feuchtigkeitsausgleich haben und mit den Angaben der Systembeschreibung übereinstimmen.

Die Belüftungs- / Entwässerungsöffnungen müssen die Mindestabmessungen aufweisen (Schlitze 28 x 5 mm und in Ausnahmefällen Bohrungen ∅6 mm).

3.4 Verstärkung

Es gelten die in der Systembeschreibung niedergelegten Aussteifungsrichtlinien des Systemherstellers. Alle Aussteifungen müssen aus verzinktem Stahl der Güte DX 51 D+Z 275 N A sein und eine Wanddicke von 1,5 mm aufweisen.

Der einzusetzende Rahmen- und Flügelstahl muss thermisch getrennt sein.

3.5 Profileckverbindung

3.5.1 PVC Grundkörper

Eckverbindungen sind im Stumpfschweißverfahren oder einem gleichwertigen vom Systemgeber zugelassenen Fügeverfahren herzustellen.

Die Bruchgrenze bei Belastung der Eckverbindung darf die in der Systembeschreibung für jedes Profil genannten Werte nicht unterschreiten. Für andere Rahmenverbindungen ist die Eignung nachzuweisen.

3.5.2. Aluminium Außenschale

Die Außenschale muß mit verklebten Eckverbindern ausgeführt werden.

Die Eckverbindung ist in der Gehrung abzudichten.

3.6 Falzdichtungen

Die Falzdichtungen in den Dichtungsebenen zwischen Flügel- und Blendrahmen sind jeweils rundumlaufend in einer Ebene einzubauen oder müssen in den Ecken verschweißt sein. Es muss die Möglichkeit bestehen, daß die Dichtprofile leicht ausgewechselt werden können.

3.3.2 Glasfalzentwässerung

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Die Entwässerungsrinne muss so groß bemessen sein, daß eine bequeme und ungehinderte Reinigungsmöglichkeit gewährleistet ist.

3.6.1 Dichtungssysteme

Folgende Dichtungssysteme sind zugelassen:

Mitteldichtungssystem S 7000 IQ Passivhaus oder gleichwertig

Die Gleichwertigkeit ist gegeben, wenn alle technischen Merkmale der vorgenannten Absätze erfüllt werden.

3.7 Beschläge

Die Beschläge sollen den zu erwartenden Belastungen entsprechend ausgebildet und gegen Korrosion geschützt sein.

Die Angaben der Beschlaghersteller sind zu berücksichtigen (z.B. maximale Belastbarkeit).

3.7.1 Dreh-Kippflügel-Beschläge

Die Ausstellschere muss sicher verhindern, dass der Fensterflügel bei einer Fehlbedienung absackt (z.B. Verwendung einer Dreipunktschere). Erfüllt die Ausstellschere diese Forderung nicht, ist eine Fehlbedienungssicherung einzubauen.

Das Ecklager muss den Flügel bei jeder Bedienungsstellung sicher führen.

3.7.2 Beschläge für Oberlichter

Bei Oberlichtern sollen als zusätzliche Sicherung Scheren eingebaut werden, um evtl. Schäden infolge unsachgemäßer Einhängungen der Öffnungsscheren zu verhindern.

3.8 Verglasung

3.8.1 Glasdicken

Die Glasdicken sind unter Berücksichtigung der Windbelastung (Abschnitt 1.1) zu ermitteln. Falls zusätzliche Belastungen (z.B. Schneelast bei

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Überkopfverglasung) anzusetzen sind, wird in den einzelnen Positionen darauf hingewiesen.

3.8.2 Glaseinbau

Die Verglasung und Verklotzung ist gemäß der Systembeschreibung auszuführen. Der Ausführung liegt DIN 18361 zugrunde.

Bei der Verglasung sind die Vorschriften der Isolierglashersteller zu beachten. Bei Sonderverglasung sind auf Wunsch Muster vorzulegen.

3.8.3 Verklotzung

Die Trag- und Distanzklötze sind entsprechend der Flügelöffnungsart nach den „Verklotzungsrichtlinien“ des Instituts des Glaserhandwerks für Verglasungstechnik und Fensterbau (IHG) Hadamar auszuführen. Grundsätzlich dürfen keine Holzklötze, gleich welcher Art, verwendet werden. In Frage kommen nur Klötze aus weichmacherfreien Kunststoffen, wie z.B. Nylon, Hart-PVC, Polystyrol u.a. Die tragenden Klötze müssen 80 mm bis 100 mm lang sein und sollen den Scheibenrand auf jeder Seite 2 mm überragen. Der Abstand von Scheibenkante bis Klotzanfang soll in den Ecken zwischen 30 und 50 mm liegen.

3.8.3 Glasabstandshalter

Es ist ein thermisch verbesserter Randverbund einzusetzen (z.B. Swisspacer V).

Der eingesetzte Randverbund darf in der oben aufgeführten Zertifizierung des Passivhausinstitutes Dr. Feist einen Psi Wert vom 0,026 W/mK nicht überschreiten.

Der entsprechende Wert ist mittels Prüfzeugnis oder Berechnung nachzuweisen.

3.8.4 Glas

Als Glas ist ein hochdämmendes Dreischeiben-Isolierglas zu wählen.

Die Gesamtdicke des Glases muss 44 mm entsprechen.

Der Ug Wert des eingesetzten Glases darf, nach DIN EN 673 mit Temperaturdifferenz von 15°K, den Wert von 0,7 W/m²K nicht überschreiten.

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Der g-Wert der gewählten Scheibe muss mindestens 50 % betragen und ist gesondert anzugeben

g Wert der verwendeten Glaskombination: ________%

4. Einbau

4.1 Befestigung

4.1.1 Befestigung der Fenster

Der Einbau der Fenster ist nach den vorgegebenen Konstruktionsdetails vorzunehmen. Es ist darauf zu achten, dass die Verankerungen:

♦ die Kräfte aus Fenstern und Fensterwänden einwandfrei auf den Baukörper übertragen.

♦ die Bewegungen sowohl aus der Wärmedehnung der Fenster und Fensterwände als auch aus Formänderungen am Bauwerk aufnehmen können. Die zu erwartenden Formänderungen am Bauwerk sind den Angaben zum Bauobjekt bzw. den einzelnen Positionen zu entnehmen.

♦ die Ausführung muß Passivhaus-bedingten Kriterien entsprechen. Auf die Vermeidung von Wärmebrücken ist verstärkt zu achten.

4.1.2 Befestigung von Fensterwänden

Für die Verankerung von Fensterwänden gilt zusätzlich DIN 18056 "Fenster- und Fensterwändebemessung und Ausführung", Abschnitt 5.5

Danach ist der Abstand der Befestigungselemente untereinander mit max. 70 cm anzusetzen, soweit vom Systemhersteller nicht geringere Abstände festgelegt sind. Der Abstand der Befestigungselemente von den Innenecken des Blendrahmens, Pfostens und anderen Rahmenverbindungen muss ca. 15 cm betragen, soweit vom Systemhersteller im Scherenlagerbereich bei Dreh-Kipp-Flügelfenstern nicht geringere Abstände festgelegt sind.

Analog 4.1.1. gilt die erhöhte Planungssorgfalt zur Vermeidung von Wärmebrücken.

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4.2 Ausführung des Anschlussbereichs zum Baukörper

Die Anschlüsse zum Baukörper müssen den bauphysikalischen Anforderungen gerecht werden, d.h. Anforderungen aus Wärmeschutz, Feuchtigkeitsschutz, Schalldämmung und Fugenbewegung sind zu beachten.

Raumseitige Fugen dienen als Dampfbremse und müssen verhindern, daß Feuchtigkeit zwischen Rahmen und Wand eindringen kann. Die außenseitige Fuge muß schlagregensicher sein und einen Dampfdruckausgleich zur Außenseite ermöglichen.

Die Abdichtungs- und Dämmebenen sind so zu wählen, das der Temperaturfaktor „fRsi“ nach DIN EN ISO 10211-2 nachweisbar im gesamten Innenbereich größer/gleich 0,7 ist.

Auf die verstärkten Forderungen zur Luftdichtheit von Passivhäusern ist zu achten.

4.2.1 Fugendichtbänder

Vorkomprimierte Dichtbänder für Abdichtungen müssen, gemäß Herstellerangaben, eingebaut werden.

4.2.2 Bauabdichtungsfolien

Bauabdichtungsfolien müssen in ihrer Eigenschaft dem Verwendungszweck und der DIN 18195 entsprechen. Sie dürfen nach DIN 52452 keine aggressiven Bestandteile beinhalten und müssen mit den angrenzenden Baustoffen (z.B. PVC Blendrahmen, Aluminium und den Anstrichen) verträglich sein. Dichtfolien müssen alterungsbeständig und - soweit sie direkten Witterungseinflüssen ausgesetzt sind - gegen diese beständig sein.

Wird die Bauabdichtungsfolie verklebt, so müssen die Klebeflächen frei von Verunreinigungen und Fremdstoffen sein. Zur Wahrung der Funktionsfähigkeit sind sie mechanisch zu sichern. PVC-Profile dürfen nicht mit bitumenhaltigen Stoffen in Verbindung kommen, es dürfen nur kaltverschweißbare Folien verwendet werden.

Die Angaben des Herstellers sind zu beachten.

4.2.3 elastische Dichtstoffe

Bei der Abdichtung von Anschlussfugen mit elastischen Dichtstoffen sind DIN 18540 und die Herstellervorschriften zu beachten. Bei der Festlegung der Fugenbreite ist die zulässige Gesamtverformung zu berücksichtigen. Bei

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Position: 001

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der Ausführung ist eine Zweiflankenhaftung sicherzustellen. Es muss jeweils ein nichtsaugendes Hinterfüllmaterial verwendet werden.

Die Montagerichtlinien des Systemherstellers sind zu beachten.

Außenansicht:GEALAN Kunststoff-Fenstersystem DoppeldichtungssystemS7000IQ Passivhausoder gleichwertig Drehkippfenster(Drehrichtung in Ansprache mit AG)

Beschreibung:

Farbe: außen ähnlich acrylcolor RAL 7038 (vgl. Gutmann Farbtafel)

innen weiß zwischen RAL 9003 und RAL 9016

Positionsbeschreibung

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Rohbaumaße:Breite: ca. 112 cmHöhe: ca. 143 cm

Konstruktionsbeschreibung:Blendrahmen: Art. 7008 IQ mit thermisch getrenntem Stahl

6-KammerprofilFlügel: Art. 7093 IQ mit thermisch getrenntem Stahl

5-KammerprofilBautiefe min.: 120 mmGesamtansichtsbreite max.: 131 mm

Bauanschlüsse: Stumpfer Anschlag

seitlich:

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unten:

Abdichtung:Die Abdichtung muss so ausgeführtwerden, dass dem Grundsatz „innen dichter als außen“ Rechnunggetragen wird.

Wärmedämmung:geeignetes Dämm-Material

Befestigung:mechanisch mit geeignetenBefestigungsmitteln

Unteres Anschlußprofil:für Metallaußenbank undInnenfensterbank

Füllungen:3 Scheiben-Isolierglas:Glasaufbau: 4 mm: 16 mm/4mm/16mm: 4 mmWärmeschutz: Ug-Wert ≤ 0,7 W/m2KEnergiedurchl.: g-Wert=52 %Randabstandhalter: Swisspacer V

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Baubeschläge für Fenster und Türen aus Kunststoff: Drehkippbeschlag Standardausführung für Flügel bis 100 kg. Mit Abdeckkappen weiß für Eck- und Scherenlager Drehgriff weiß lackiert (RAL 9016).

Liefern und montieren E-Preis G_Preis

Stück: 12 ____________ _________________

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7. Begriffserklärungen

Anlagenaufwandszahl

Die Anlagenaufwandszahl eP beschreibt die energetische Güte einer Heizungsanlage und wird definiert als das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Der Aufwand ist der Energieeinsatz, der benötigt wird, um den Nutzen, die benötigte Energiemenge für Heizung und Warmwasser, zu erhalten.

In der Anlagenaufwandszahl werden die Verluste berücksichtigt, die bei der Wärmeübergabe, der Wärmeverteilung, der Wärmespeicherung und der Wärmeerzeugung auftreten, die Wärmegewinne aus einer Solaranlage, einer Wärmerückgewinnung, sowie der Wirkungsgrad der Energieumwandlung. Eine kleine Aufwandszahl kennzeichnet ein energetisch günstiges Heizungssystem.

Blower-Door-Test

Der Blower-Door-Test ist eine Meßmethode zum Feststellen der Luftdichtigkeit einer Gebäudehülle. Dabei wird bei geschlossenen Fenstern und Außentüren mit einem Ventilator Raumluft aus dem Haus gefördert. Die bei einem eingestellten Unterdruck von 50 Pa nachströmende Luft entspricht der Außenluftmenge, die über Leckagen in die Gebäudehülle eindringt. Lüftungseinrichtungen sind während des Blower-Door-Tests abzukleben.

Endenergiebedarf

siehe Heizenergiebedarf

Gesamtenergiedurchlassgrad g

Gesamtenergie-Durchlassgrad, wird in Prozent angegeben und beschreibt den Strahlungsdurchgang im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2500 nm. Hierzu zählen auch sekundäre Wärmegewinne durch das Aufheizen der Scheiben infolge Strahlungsabsorption.

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Dieser Wert ist i.d.R. nur bei Gläsern interessant. Er wird zur Berechnung des solaren Energiegewinnes herangezogen. Je größer er ist, desto mehr Energie wird durch Sonneneinstrahlung in Wärme umgewandelt. Der solare Energiegewinne beim Passivhaus muss mind. 50% betragen.

Heizenergiebedarf

Der Endenergiebedarf ist die Energiemenge, die für die Gebäudebeheizung unter Berücksichtigung des Heizwärmebedarfes und des Warmwasserbedarfssowie der Verluste des Heizungssystems aufgebracht werden muss. Der Endenergiebedarf bezieht die für den Betrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Regelung, usw.) benötigte Hilfsenergie mit ein.

Die Hilfsenergie wird an der "Schnittstelle" Gebäudehülle übergeben und stellt somit die Energiemenge dar, die vom Verbraucher bezahlt werden muss.

Heizwärmebedarf

Die Wärmemenge, die von dem Heizsystem (Heizkörper) dem Raum bzw. dem Gebäude zur Verfügung gestellt werden muss, um die entsprechende Raumtemperatur aufrecht zu halten.

Die Größe wird durch die Bilanzierung von Wärmeverlusten und Wärmegewinnen ermittelt. Bei den Verlusten gehen die Transmission und Lüftung ein, bei den Wärmegewinnen werden solare und interne Quellen berücksichtigt.

Jahresheizwärmebedarf

In den Jahresheizwärmebedarf gehen die folgenden Energieaufwendungen und Energieverluste ein:

• solarer Energiegewinn • interne Wärmequellen • Wärmeverlust über die Außenhülle des Gebäudes • Wärmeverlust durch die Lüftung des Gebäudes

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Problematisch ist, dass der Verbraucher den Jahresheizwärmebedarf nirgends direkt ablesen kann. Ein Vergleich der tatsächlichen Ist-Verbräuche mit dem berechneten Heizwärmebedarf ist nicht möglich. Der Grund hierfür ist, dass in der Berechnung dieses Wertes der Nutzungsgrad der Heizungs- und Anlagentechnik des Hauses nicht berücksichtigt ist.

k-Wertsiehe U-Wert

Niedrigenergiehaus

Das Niedrigenergiehaus ist ein Gebäude mit besonders gutem Wärmeschutz und einer modernen Niedertemperatur-Heizanlage. Die wichtigsten Punkte, die bei der Planung und beim Bau eines Niedrigenergiehauses neben einer hervorragenden Bauausführung berücksichtigt werden müssen, sind:

Der Heizwärmebedarf liegt bei ca. 40-60 kWh je m² Wohnfläche und Jahr, die Heizungsanlage und die Warmwasserversorgung sind energiesparend ausgelegt, eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ist vorgesehen.

Der Begriff Niedrigenergiehaus ist weder rechtlich geschützt noch klar definiert. Ein Haus, das die Anforderungen der EnEV erfüllt, wird oftmals als NEH bezeichnet.

Nullenergiehaus

Als Nullenergiehaus wird meist ein Haus bezeichnet, das über ein Jahr gesehen energieneutral ist. Das heißt, dass jede Energie (auch elektrische) ausgeglichen bilanziert. Vom echten energieautarken Haus unterscheidet es sich im Zeitverhalten, da bei einer echten Energieautarkheit zu jedem Zeitpunkt die benötigte Energie selbst erzeugt wird. Beim Nullenergiehaus wird aber die Energieunabhängigkeit nur als Jahresbilanz gefordert.

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Passivhaus

Als Passivhaus wird ein Gebäude bezeichnet, das alle heute üblichen Wohnqualitäten im Winter und Sommer ohne spezielles Heizsystem oder Klimaanlage erreicht, das Haus "heizt" und kühlt sich eben rein "passiv".

Der maximale Heizwärmebedarf eines Passivhauses liegt bei 15 kW pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr = 15 kWh/(a*m²). Der gesamte spezifische Primärenergiebedarf pro m² Wohnfläche darf 120 kWh/(m²a) für Raumheizung, Warmwasserbereitung und Haushaltsstromverbrauch nicht überschreiten.

Der Begriff Passivhaus ist nicht geschützt, d.h. dieser Begriff kann auch für Häuser verwendet werden, die die zuvor beschriebenen Randbedingungen nicht erfüllen.

PHPP

Passivhaus Projektierungspaket: Vom Passivhaus Institut Dr. Feist zusammengestellte Planungsunterlagen, die dem Architekten bei der Planung, Berechnung und Umsetzung von Passivhäusern behilflich sind. Die Unterlagen basieren auf den Erfahrungen bereist realisierter Projekte.

Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf ist die Energiemenge, die zur Deckung des Endenergiebedarfs benötigt wird unter Berücksichtigung der zusätzlichen Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze "Gebäude" bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe entstehen.

Die Primärenergie kann als Beurteilungsgröße für ökologische Kriterien, wie z.B. CO2-Emission, herangezogen werden, da der gesamte Energieaufwand für die Gebäudeheizung einbezogen wird.

Psi

Linearer Wärmedurchgangs-Koeffizient, der den Wärmedurchgang im Bereich des Randverbundes des

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Isolierglases beschreibt. Dieser Wert, der in der alten DIN 4108 keine Berücksichtigung fand, geht jetzt in die Wärmeberechnung für das Fenster ein:

A

UAUAUU gffgg

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ψ⋅+⋅+⋅= ,

wobei A die Fensterfläche, Ag die Glasfläche und Af die Fläche des Rahmens ist. Die Rechenwerte für Ψ beziehen die Einflüsse des Rahmens ein; sie unterscheiden sich also je nach verwendetem Rahmenmaterial für das Fenster.

U-Wert

Der U-Wert, früher als k-Wert bezeichnet, ist der "Wärmedurchgangskoeffizient". Er dient der wärmetechnischen Beurteilung von Bauteilen und beschreibt den Wärmestrom durch ein Bauteil in Watt pro Quadratmeter Fläche bei einem Kelvin Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite. Je kleiner dieser Wert ist, desto besser ist der Wärmeschutz.

UD-Wert

UDoor (Haustüre), Wärmedurchgangskoeffizient für die Haustüre

Uf-Wert

Wärmedurchgangskoeffizient für den Fensterrahmen (von engl. frame, früher kR).

Ug-Wert

= Uglazing (Verglasung) Der Wärmedurchgangskoeffizient einer Verglasung gibt an, wieviel Energie pro m² Glasfläche bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin verloren geht. Je niedriger dieser Wert ist, desto weniger Wärme geht verloren. Beschichtung, Gasfüllung und Breite des Scheibenzwischenraums beeinflussen den Wärmedurchgangskoeffizienten einer Verglasung

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entscheidend. In der Vergangenheit wurden Wärmedurchgangskoeffizienten nach DIN 52619 gemessen. Künftig werden berechnete Ug-Werte nach DIN EN 673 in Abhängigkeit des Emissionsgrades der Beschichtung und der Gasfüllung angegeben.

Uw-Wert

= Uwindow (Fenster). Der Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters wird flächengewichtet aus dem U-Wert der Verglasung (Ug), des Rahmens (Uf) und des Randverbunds ���������� ��������������w nicht mit der früheren

Bezeichnung kF vergleichbar.

Warme Kante (warm edge)

Bei Isolierglasscheiben kann im Bereich des Randverbunds eine Verbesserung des Ψ-Wertes erzielt werden, indem für den Abstandhalter nicht Aluminium oder Stahl verwendet wird (beide Materialien leiten Wärme sehr gut), sondern z.B. Edelstahl oder glasfaserverstärkter Kunststoff. Bei normalem Raumklima bildet sich somit im Randbereich der Isolierglasscheibe kein Tauwasser mehr.

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8. Herstelleranschriften

Der im GEALAN S 7000 IQ Passivhaus eingesetzte Abstandhalter Swisspacer V ist zu beziehen bei:

Saint-Gobain Swisspacer Swisspacer AG Sonnenwiesenstr. 15 CH – 8280 Kreuzlingen Tel: + 41 (0)71 – 6 86 92 70 Fax: + 41 (0)71 – 6 86 92 75

Haushaltsgeräte

Sonstige technische Anlagen: • Solartechnik / Regenwassernutzung

Bauwerk – Haustechnische Anlagen: • Kompaktgeräte/Wärmepumpen • Lüftungstechnik

Die im Kapitel 5 Montage von Passivhausfenstern beschriebenen Montagekonsole kann bezogen werden bei:

SFS Stadler GmbH & Co. KG, Justierbefestigungs-System für Fensterrahmen, In der Schwarzwiesen 2 D-61440 Oberursel/Taunus Tel: 06171 / 7002-0 Fax: 06171 / 7002-46

Bauwerke – Baukonstruktionen – Baumaterialien: • Bausysteme • Dämmtechnik • Luftdichtheit • Verglasungen • Wärmebrückenminimierung

www.passiv.de

Die Adressen der Hersteller bzw. Vertreiber von Produkten, die vom Passivhaus-Institut Dr. Feist zertifiziert wurden, finden sich unter:

www.gealan.de

Der bautechnische Dienst von GEALAN-Fenstersysteme ist bei der Suche nach Partnern, die Passivhausfenster herstellen und Einbau können, gerne behilflich.Informationen hierzu im Internet auf der GEALAN-Homepage:

Hier stehen zu folgenden Bereichen aktuelle Informationen bereit:

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Impressum

Herausgeber:GEALAN-ArchitektenberatungHofer Straße 80D-95145 OberkotzauTelefon 0 92 86/77-0Telefax 0 92 86/77-2222e-Mail: [email protected]:http://www.gealan.de

Gestaltung, Litho, Satz u. Druck:Müller Fotosatz&DruckJohannes-Gutenberg-Straße 195152 SelbitzTelefon 0 92 80/971-0Telefax 0 92 80/971-71e-Mail: [email protected]: www.druckerei-gmbh.de

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Konstruktionen

Bisher von GEALAN veröffentlichte Praxishandbücher:

Raumlüftung Glas

P ra x i s handbuch N r. 3Herausgeber: GEALAN-AnwendungstechnikStand: Januar 2008

Montage

P ra x i s handbuch N r. 5/7Herausgeber: GEALAN ArchitektenberatungStand: Juli 2007

Konstruktionen

ProfilschnitteFensterkonstruktionen imMitteldichtungssystem (S7000 IQ)Bautiefe 74 mm

P ra x i s handbuch N r. 6Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Mai 2011

Statik

WärmeschutzEnEV

P ra x i s handbuch N r. 8Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Mai 2001

Schallschutz

P ra x i s handbuch N r. 9Herausgeber: GEALAN-AnwendungstechnikStand: November 2005

Einbruchhemmung Ausschreibungstexte

LV

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: April 2005

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Mitteldichtungssystem S7000 IQAnschlagdichtungssystem S8000 IQmit einer Bautiefe von 74 mm

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Januar 2007

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Konstruktionen

GEALAN Fenster-Systeme GmbHHofer Straße 80D-95145 OberkotzauTelefon 0 92 86/77-0Telefax 0 92 86/77-22 22E-Mail: [email protected]: www.gealan.de

Konstruktionen

Herausgeber: GEALAN-ArchitektenberatungStand: Januar 2007

P ra x i s handbuch N r. 13

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