Eines kann man mit Sicherheit B.A.U.-Geschäftsführer
Peter Gaul nicht unterstellen: dass er nicht bis elf zählen
kann. Also muss Methode dahinter stecken, dass nach
dem Gebäude Eastsite VIII, das im vergangenen Jahr fer-
tiggestellt wurde, jetzt das Richtfest für das Bürohaus
Eastsite XI gefeiert wurde.
Eastsite XI ist das erste Bürohaus, das die B.A.U. GmbH &
Co. KG direkt für einen speziellen Mieter baut und ausstat-
tet: für die Mannheimer Etengo (Deutschland) AG. In dem
5.400 Quadratmeter großen Gebäude, das mit einem In-
vestitionsvolumen von 15,5 Millionen Euro einschließlich
Ausgabe 99 9. Jahrgang 6. April 2017www.immobilienreport-rhein-neckar.de
Richtfest für Gebäude Eastsite XI am Mannheimer 1A-Bürostandort:
Durchbrochene ReihenfolgeB.A.U. baut Immobilie individuell für Etengo (Deutschland) AG
u
ImmobilienReportMetropolregion Rhein-Neckar | BR | KA
Grundstück errichtet wurde, finden Ab Ende 2017 hier am Konrad-
Zuse-Ring alle Mitarbeitenden Platz. Das Gebäude wurde auf Zu-
wachs errichtet: Hat das Unternehmen, ein schnell wachsender
Vermittler freiberuflicher IT-Spezialisten, derzeit 130 Beschäftigte,
bietet der Neubau insgesamt bis zu 280 Arbeitsplätze. Die Etengo
(Deutschland) AG hatte im Jahr 2013 Büroräume in Eastsite V be-
zogen; in den folgenden Jahren mietete das Unternehmen Flächen
in zwei weiteren Eastsite-Bürohäusern dazu. Jetzt freut sich der
Gründer und Vorstandsvorsitzender von Etengo, Nikolaus Reuter,
alle Mitarbeitenden unter einem Dach vereinen zu können und Platz
für weiteres Wachstum zu haben.
Unsere Medienpartner:
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 2
Mannheim
Unsere Medienpartner
Auch Peter Gaul blickt positiv in die Zukunft: Eastsite XI wurde schon im letzten Jahr an In-
vestoren aus der Region verkauft. Die insgesamt 2.000 Quadratmeter Mietfläche, die die
Etengo-Unternehmensgruppe in Eastsite V, VI und VII Ende 2017 räumen wird, sind größ-
tenteils wieder vermietet. Gaul: „Zu den neuen Mietern gehören wieder mehrere IT-Unter-
nehmen. Damit verwirklichen wir den Technologiepark, den die Stadt Mannheim hier
entwickeln wollte, sozusagen in Eigenregie.“
Strom für alle und Ökostromzulage für keinen
Eastsite XI ist, wie alle anderen Gebäude des Büroparks, ein Entwurf aus der Mannheimer
Werkstatt von Fischer Architekten GmbH. Die flache Sandwichfassade aus Glasfaserbeton
umschließt das L-förmige Gebäude wie eine dünne Haut. Der helle Architekturbeton zeigt
ein Muster aus ineinander greifenden großformatigen Winkelelementen mit betonten Fugen.
In Flächen dieser Größe wurde Glasfaser-Textilbeton weltweit erstmals 2016 bei Eastsite
VIII verbaut. Die ultramoderne High-Tech-Fassade spart 75 Prozent Stahl, Beton und Flä-
che und reduziert die Energiekosten.
Beim Energieverbrauch ist Eastsite XI wieder ein Fortschritt gegenüber den vorherigen Ge-
bäuden: Die Immobilie erreicht den Energiestandard KfW-Effizienzhaus 55. Möglich macht
dies die Fassade in Kombination mit Geothermie und Wärmepumpe, Bauteiltemperierung
und einer automatischen Belüftung mit Wärme- und Feuchterückgewinnung sowie drei-
fachverglasten Fenstern mit Außenjalousien.
Dazu liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach im Sommer Strom für die Kühlung per
Bauteiltemperierung und deckt im Winter einen Großteil des Strombedarfs. Die erzeugte
Energie wird zu 100 Prozent in den Eigenverbrauch des Gebäudes fließen; Überschüsse
und damit für die Allgemeinheit teure Netzeinspeisungen fallen nicht an.
Eastsite XI hat eine Grundfläche von 1.100 Quadratmetern und kommt ohne tragende
Wände aus. Die Lasten liegen auf den Fassaden, den Wänden des Treppenhauses und nur
vier sichtbaren Stützpfeilern; so ist eine fast beliebige Raumaufteilung möglich. Zum Haus
gehören 31 Tiefgaragen- und 10 Außenparkplätze.
Lesen Sie u.a. in dieser Ausgabe:
Franklin Hochpunkte:
Grün und vertikal
Seite 5
Neue Hauptfeuerwache setzt
ökologische Maßstäbe
Seite 6
T 5 kurz vor Baustart:
Leben im Quadrat
Seite 7
IBA_GAME | 20.000 BLOCKS:
Eine Welt aus Blöcken
für Heidelberger Konversion
Seite 8
Patrick-Henry-Village:
Städtebauer im Dialog
Seite 9
Angebotsengpässe:
Ungebrochen hohe Nachfrage
Seite 10
Zuspruch bei Wohnimmobilien:
Schütte-Lanz-Wohnpark
Seite 11
u
Mannheim
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 3
„Wir stehen für Transparenz und Kommunikation“, sagt Nikolaus
Reuter. Das sollte sich auch in der Gestaltung von Eastsite XI zei-
gen: Die zweigeschossige verglaste Eingangshalle lässt die Grenze
zwischen „draußen“ und „drinnen“ verschwinden. Für Offenheit bei
gleichzeitiger Ruhe stehen auch die Büroräume mit ihren transpa-
renten Glassystemwänden; Bereiche für Gespräche und Entspan-
nung ergänzen die verschiedenen Kernzonen. Das oberste
Geschoss mit einer Lounge und einem 200 Quadratmeter großen
Dachgarten lädt ein zu Gespräch und Austausch.
Well-being und Airhockey für die IT’ler
„Wir bekommen hier einen zeitlosen und hochwertigen Maßanzug“,
freut sich Reuter, der darüber hinaus eine hohe Summe in ‚Well-
being’- und Kommunikationsflächen investiert. Der diplomierte Be-
triebswirt weiß, dass dies immer wichtiger wird: „Natürlich wollen
wir, dass unsere Mitarbeiter einen modernen, flexiblen und zu-
kunftsfähigen Arbeitsplatz haben. Vor allem aber wollen wir, dass
sie gern an ihren Arbeitsplatz kommen, sich rundum wohlfühlen und
täglich inspiriert und motiviert werden - während der Arbeit und in
den Pausen.“
Dafür hat der Mannheimer Innenarchitekt Uli Odenwald ein Ge-
samtkonzept entwickelt, das vom Empfang bis zur Kaffeeküche
reicht und alle Etagen umfasst. Besondere Aufmerksamkeit wid-
meten Odenwald und Reuter den Kommunikations- und Gemein-
schaftsbereichen: Eine Sportarena mit Airhockey, dem obligaten
Kickertisch, Retro-Spielautomaten, die die Anfänge der Computer-
welt zitieren und einer integrierten Kletterwand animieren die Mitar-
beiter, miteinander zu spielen und gemeinsam Zeit zu verbringen.
Ein Ruhe- und Stillarbeitsbereich mit Sofas, ein abgeschlossener,
japanischen Ruheraum mit Tatamimatten und eine Bibliothek mit
Leseraum laden zum konzentrierten Arbeiten ebenso ein wie zum
Abschalten zwischendurch. Kleine Cafeterien auf den einzelnen
Etagen ergänzen die Kommunikationsflächen. „Eine Cafeteria
haben wir nach dem Vorbild eines Berliner Kaffeehauses der 1920er
Jahre gestaltet und mit original Vintage-Möbel ausstatten lassen“,
freut sich Reuter. u
Mannheim
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 4
GMBH & CO. KG
DIE EASTSITE
IMMOBILIEN FÜR
HEUTE UND ÜBERMORGEN
Der BÜROPARK EASTSITE in Mannheim ist ein Modell
für moderne Bürostädte. Hier hat die B.A.U.
bisher acht Bürohäuser entwickelt — fünf weitere folgen.
Vermietungsquote: 100 Prozent.
WWW.BAU-MANNHEIM.DE
Nachfrage ungebrochen
Dass auf Eastsite VIII die Nummer XI folgt, er-
klärte Gaul mit „Dringlichkeit“: Etengo, die
einen Mietvertrag über eine Laufzeit von zehn
Jahren unterzeichnet haben, habe genau
diese Immobilie mieten wollen, die deshalb
„vorgezogen“ wurde. Dabei sollte zumindest
die Reihenfolge der Häuser an der Straße er-
halten bleiben: „Für die Briefträger ist es
schon schwierig genug, weil Haus- und East-
site-Nummern nicht übereinstimmen.“
Die B.A.U. hat am Konrad-Zuse-Ring bereits
mit den Bauarbeiten für Eastsite IX und XII
begonnen; beide Gebäude werden im Jahr
2018 fertiggestellt und sind ebenfalls schon
komplett vermietet. Repräsentativ und in bes-
ter Lage, hochflexibel und ausgestattet mit
modernster Gebäudetechnik, ökologisch,
nachhaltig und mit niedrigsten Energiekosten:
„Büroflächen für heute und übermorgen“, wie
Gauls Motto und Anspruch lautet.
Weiter gedacht
Die B.A.U. startete das PROJEKT EASTSITE
mit hohem Anspruch: Eine beispielhafte Bü-
rostadt gestalten. Neue Standards setzen. Mit
Immobilien, die noch in 30 Jahren technisch
und ästhetisch modern und wertvoll sind.
Kurz: Immobilien für heute und übermorgen
zu schaffen.
Eine Bürostadt braucht mehr als Bürohäuser.
Deshalb wird der BÜROPARK EASTSITE er-
gänzt um EASTSITE PLUS. Dazu zählen
unter anderem ein Parkhaus, ein Kindergar-
ten und ein Kasino. Außerdem ein Platz mit
Sitzgelegenheiten für den Lunch vom Food-
truck und ein Basketballfeld für Mittagssport-
ler. Die in unmittelbare Nähe gelegene ehe-
malige Thomaskirche wird zum EASTSITE-
FORUM umgebaut.
n
Mannheim
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 5
RVI baut im neuen FRANKLIN-Quartier Hochpunkte in Buchstabenform:
Grün und vertikalDas saarländische Immobilienunternehmen RVI GmbH wird
im neuen Mannheimer Stadtquartier FRANKLIN sechs
Wohnprojekte realisieren. Die Geschäftsführer Carsten
Buschmann und Edina Szabó haben den Kaufvertrag mit der
MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH unterzeichnet.
Die Fläche der erworbenen Grundstücke beträgt insgesamt
21.269 Quadratmeter. Über 500 Wohnungen entstehen, unter
anderem in zwei der vier geplanten, zentral gelegenen Hoch-
punkte. Für deren außergewöhnliches Design zeichnet das
international renommierte, niederländische Architekturbüro
MVRDV verantwortlich. Die Hochpunkte sind in Form der
Buchstaben H-O-M-E konzipiert und werden von Weitem
sichtbar sein. RVI rechnet mit einem Gesamtaufwand von
fast 170 Millionen Euro. Geplanter Baubeginn ist 2018, die
Fertigstellung ist für 2025 anvisiert.
Nach 60-jähriger Nutzung als Armeegelände der US-Streitkräfte
treibt die Stadt Mannheim auf einer Fläche von über 144 Hektar
FRANKLIN, bestehend aus den ehemaligen Funari Barracks,
Sullivan Barracks und BenjaminFranklin Village, als eigenstän-
diges Stadtquartier voran. Auf dem Gesamtareal werden Mehr-
und Einfamilienhäuser für ca. 9.000 Einwohner realisiert. Ziel ist
es, ein sozial gemischtes, vielgestaltiges Wohnquartier mit guter
Bildungs- und Verkehrsinfrastruktur zu entwickeln. Zum ganz-
heitlichen Ansatz gehören Einkaufsmöglichkeiten, eine öffentli-
che Tiefgarage, Hotel- und Büroflächen, Freizeitangebote, Bil-
dungseinrichtungen und ca. 40 Prozent Grün- und Parkanlagen.
Futuristisches Design
Die architektonische Mitte von FRANKLIN hat in mehrfacher Hin-
sicht Leuchtturmcharakter: Vier etwa 13-stöckige Wohngebäude
sind in Form der Buchstaben H-O-M-E konzipiert. Herausstechen
werden sie nicht nur durch das symbolträchtige, futuristische De-
sign und ihre Höhe, sondern auch durch eine individuelle, strah-
lende Farbgebung.
Zwei der von Weitem sichtbaren Hochpunkte, das O und das M,
werden von der RVI entwickelt und vom renommierten Architek-
turbüro MVRDV (Rotterdam/Shanghai) designt. Die zu Grunde
liegende Botschaft der HOME-Türme: All die unterschiedlichen
künftigen Bewohner in ihrem gemeinsamen neuen Zuhause will-
kommen heißen.
Neben den in zwei Abschnitte aufgeteilten Neubauten der O- und
M-Hochpunkte wird RVI vier weitere Grundstücke mit mehreren
drei- bis fünfgeschossigen Wohngebäuden entwickeln. Sämtli-
chen Bautätigkeiten gehen umfangreiche Arbeiten voraus, bei
denen die gesamte Infrastruktur und die Erschließungsstraßen
neu errichtet werden.
Mit FRANKLIN soll ein modernes, multikulturelles Viertel ge-
schaffen werden, das als planerisches und architektonisches Vor-
bild über die Stadtgrenzen hinaus wirkt. n
Mannheim
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 6
Die neue Mannheimer Hauptfeuerwache bildet eine kleine Stadt in der Stadt. Im oberen Teil die Freifläche, auf der der Mannheimer
Industriedienstleister Bilfinger seine neue Zentrale bauen will und im Sommer 2018 mit seinen Mitarbeitern in einen freistehenden
Neubau mit einer Mietfläche von 4.600 Quadratmetern an der Oskar-Meixner-Straße 1 im TRIWO-Gewerbepark einziehen möchte.
Der Mietvertrag für die derzeitige Konzernzentrale am Carl-Reiß-Platz läuft 2018 aus. Luftbild: Kay Sommer
Neue Hauptfeuerwache eingeweiht:
Immobilie setzt ökologische MaßstäbeNach nur knapp zweijähriger Bauzeit konnte die neue Mannheimer
Hauptfeuerwache in Betrieb gehen, die mit dem Einsatzleitdienst,
dem Löschzug 1 der Berufsfeuerwehr, der Tauchstaffel, dem Boots-
dienst und den Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt und Neckarau
ab jetzt Dreh- und Angelpunkt des Brandschutzes in Mannheim ist.
In den Bau der 19.700 Quadratmeter großen Immobilie wurden
rund 49, 5 Millionen Euro investiert. Das Land Baden-Württemberg
hat rund 2,3 Millionen Euro als Förderbeitrag beigesteuert.
Die neue Hauptfeuerwache setzt technische und ökologische
Maßstäbe, zum Beispiel mit dem zentralen Servicepoint – einem
Novum bei der Feuerwehr: Vom Einsatz zurückkehrende Fahr-
zeuge können in der circa 25 Meter langen Durchfahrtshalle so-
wohl gereinigt als auch neu bestückt werden. Der Neubau wird mit
Fernwärme beheizt und wurde nach den Energie-Leitlinien der
Stadt Mannheim errichtet. Dabei werden die Vorgaben der Ener-
gieeinsparverordnung „EnEV 2009“ um 30 Prozent unterschritten.
Ein signifikanter Anteil der Dachflächen wurde darüber hinaus be-
grünt. Das Regenwasser wird in einer 100 Kubikmeter fassenden
Zisterne gesammelt und kann zur Fahrzeugreinigung, zum Befül-
len der Löschwassertanks der Feuerwehrfahrzeuge sowie für
Löschübungen verwendet werden.
Die neue Feuerwache verfügt über eine Notstromversorgung, die
einen Wachbetrieb für mindestens fünf Tage sicherstellt - wichtig
für ein Gebäude, das nicht nur für den Brand- und Katastrophen-
schutz steht, sondern Hauptquartier für die gesamte nicht-polizei-
liche Gefahrenabwehr der Stadt ist.
Mannheim
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 7
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Am 29. April beginnt der Maimarkt Mannheim
T 5 kurz vor Baustart:
Leben im QuadratDie Baufortschritte auf dem Quadrat T 4 in der östlichen Mann-
heimer Unterstadt sind deutlich zu erkennen, in Kürze folgen die
Arbeiten auf der Fläche von T 5. Die Baugenehmigung ist erteilt,
der Grundstückskauf notariell beurkundet. Auf den rund 4.700
Quadratmetern entstehen zehn gereihte Stadthäuser mit insge-
samt 147 Wohneinheiten mit rund 12.900 Quadratmeter Wohn-
fläche und 153 Tiefgaragenplätze. Alle zehn Stadthäuser werden
eine jeweils eigenständige Architektur aufweisen. Das Café am
Quartiersplatz zu T 4, ein privater Fitnessbereich sowie ein Con-
cierge-Service für die Bewohner von T5 runden das Angebot ab.
Der Bauherr, die PfeilPro T5 GmbH, eine 100 prozentige Tochter
der Pfeil Projektentwicklung GmbH, wird im April/ Mai mit dem
weiteren Aushub beginnen, der Baustart ist für Sommer 2017 an-
gesetzt.
Die Stadt Mannheim veräußerte die Grundstücksfläche des in-
nerstädtischen Quadrats T 5 an den Investor und Bauträger Pfeil-
Pro, der den im offenen Investorenwettbewerb für das östliche
Unterstadtquartier T 5 als Sieger hervorgegangenen Entwurf mit
viel Begrünung weiterentwickelte und nun umsetzt. Unter den 29
eingereichten Entwürfen konnten sich die Architekten haas cook
zemmrich STUDIO 2050 aus Stuttgart mit dem ursprünglichen
Investor EWG Eigentums-Wohnbau-GmbH aus Karlsruhe am
Ende durchsetzen. PfeilPro hat nun das Projekt übernommen.
Um das qualitätsvollste Baukonzept auszuwählen, wurde 2014
ein Investorenwettbewerb unter Beteiligung von Architekten,
Stadtplanern und Landschaftsarchitekten sowie Bürgervertretern
durchgeführt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sickingerschule entstehen in
den nächsten zwei Jahren Miet- und Eigentumswohnungen mit 1-
bis 4-Zimmern, die eine Größe von 40 bis 220 Quadratmeter auf-
weisen. Die Innenhöfe der Häuser werden begrünt, ebenso die
Dächer. Unterhalb der Gebäude werden zahlreiche Tiefgaragen-
stellplätze für die Bewohner zur Verfügung stehen. n
Heidelberg
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 8
IBA_GAME | 20.000 BLOCKS – ein digitales Werkzeug für die Stadtplanung:
Eine Welt aus Blöcken für Heidelberger KonversionHeidelberg bekommt mit dem Patrick-Henry-Village (PHV) einen
neuen Stadtteil. Mit ehemals 8.000 Bewohnern und 100 Hektar
Fläche ist das PHV eine herausfordernde, planerische Aufgabe
und erfordert intelligente Zukunftskonzepte. Um frische Ideen in
puncto urbane Vielfalt, städtische Dichte und Grünflächen zu
sammeln, hat die Digital Design Unit (DDU) der TU Darmstadt
im Auftrag der IBA Heidelberg das IBA_GAME | 20.000 BLOCKS
(www.20000blocks.com) entwickelt. Es basiert auf Minecraft,
dem meistverkauften Computerspiel aller Zeiten. In dem Spiel
besteht die ganze Welt aus Blöcken, die man als Baumaterial für
das neue Heidelberger Areal nutzen kann.
Das IBA_GAME | 20.000 BLOCKS ist in seiner Spielwelt maß-
geschneidert auf Heidelbergs neuen Stadtteil. Es ermöglicht den
Spielern, ihre ganz eigenen Ideen, Projekte und Nachbarschaf-
ten für das neue Quartier zu entwerfen – ohne Architekturvor-
kenntnisse, aber mit viel Fantasie. Das Spiel fördert Kreativität
und räumliches Denken: Die Spielenden können entscheiden, wo
sie urbane Flächen, Häuser, Geschäfte oder Räume für die Wis-
senschaft platzieren oder wo gemeinschaftlich genutzte Grünflä-
chen entstehen sollen. Dabei ist nicht etwa jeder Spielende auf
sich alleine gestellt. Gerade im Multiplayer-Modus geht es darum,
gemeinschaftlich zu konstruieren und zu arbeiten. Durch diese
kollaborative Komponente entstehen einmalige Gebäude wie
Hochhäuser, Blockbebauungen oder etwas vollkommen Neues.
Zudem wird die kollektive Intelligenz der Spielenden gefördert –
ein Partizipationstool besonders für die Jüngeren.
Seit September vergangenen Jahres wurde das Spiel mehr als
800 Mal gespielt. Insgesamt entwarfen die Spielenden über 150
Nachbarschaften für das zukünftige Patrick-Henry-Village. Die
Sessions, die bis zum 20. März 2017 die höchsten Spielresultate
erzielten, wurden der Öffentlichkeit beim vierten Bürgerforum
zum Patrick-Henry-Village am 29. März 2017 präsentiert: Zu dem
Termin stellte die IBA ausgewählte Stadtentwürfe der Spielenden
aus. Jetzt ist das IBA_GAME | 20.000 BLOCKS weiter online
spielbar unter www.20000blocks.com.
n
Heidelberg
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 9
Patrick-Henry-Village – Die Wissensstadt von morgen:
Städtebauer im DialogAuf der Heidelberger US-Konversionsfläche Patrick-Henry-
Village (PHV) soll eine „Wissensstadt von morgen“ entste-
hen. In einer einjährigen Planungsphase Null entwarfen
internationale Städtebauer im Dialog mit überregionalen und
lokalen Experten sowie der Heidelberger Stadtgesellschaft
Szenarien. Die visionären Ansätze der Büros MVRDV (NL),
Carlo Ratti Associati (IT), ASTOC (DE), Ramboll Liveable Ci-
ties Lab (DE) und der University of Brighton (UK) haben
KCAP Architects&Planners zu einer Entwicklungsvision zu-
sammengeführt; diese Vision des PHV wird nun Grundlage
eines intensiven Abstimmungsprozesses sein.
Das Patrick-Henry-Village könnte in Zukunft Arbeits- und Wohn-
raum für 10.000 bis 15.000 Menschen bieten. Es bringt gute Vo-
raussetzungen mit, sich als eigenständiges Quartier in der
Metropolregion zu etablieren. Um die Identität des Viertels zu
stärken, setzt KCAP in der Entwicklungsvision auf die digitale Zu-
kunft, neue Synergien von Wirtschaft und Wissenschaft, einen
„Multi-Mobilitäts-Ansatz“, innovative Orte der Bildung sowie zu-
kunftsweisende Wohn- und Arbeitsumgebungen und Versor-
gungssysteme.
Die Entwicklungsvision ist im inneren Bereich des Patrick-Henry-
Village von einem respektvollen Umgang mit dem vorhandenen
Städtebau geprägt: Die für das Areal charakteristische Raum-
struktur der Amerikaner soll in ihren Grundzügen erhalten blei-
ben. Da die Wiedernutzung vieler Gebäude – je nach Nutzung –
technisch jedoch problematisch ist, sollen sie umgebaut oder er-
setzt werden. So entsteht im Mittelbereich ein stark durchgrüntes
Gebiet, dessen Struktur von der Historie des Ortes zeugt. An den
Rändern hingegen soll ein durchmischter, verdichteter Bereich
entstehen, der den Mittelbereich räumlich fasst und vor Immis-
sionen schützt. Das existierende Straßennetz mit Villen und Ge-
bäudezeilen formt im Inneren des Quartiers einen zentralen
Grünraum. Diese „neue Gartenstadt“ wird durch die bestehen-
den Parklandschaften rund um die ehemaligen Offiziersvillen er-
gänzt. Die Villen samt ihrer Garagen sollen zu einem „Start-Up-
Village“ transformiert werden.
KCAP unterteilt die Fläche in Mikroquartiere mit einer dichten Be-
bauung und einer gemischten Nutzung von Wohnen, Arbeiten
und urbanen Produktionsstätten im Osten, Süden und im erwei-
terten Westen des PHV. Das Herz eines jeden Mikroquartiers bil-
den Wissensorte, die Bildungs- und Kulturangebote für die
Bewohner bereithalten. Im Osten an der Grenze zur Autobahn
finden sich größere Baustrukturen. Die Gliederung des PHV in
Mikroquartiere ermöglicht eine schrittweise und flexible Entwick-
lung des Gesamtareals.
KCAP sieht das PHV als „Stadtlabor “ für eine innovative Pla-
nungskultur und rät, den weiteren Entwicklungsprozess mehr-
schichtig zu gestalten: Zum einen soll eine sich ständig
erneuernde Gruppe von Experten, Investoren und Stakeholdern
die Planungen und Realisierung begleiten und forcieren. Zum an-
deren sollen Events und Aktivitäten auf der Fläche die Attraktivi-
tät des PHV steigern, um es im Bewusstsein Heidelbergs und
der Region zu verankern. Diese ersten Nutzungen können ent-
scheidend sein, um seine innovative Identität von Beginn an zu
stärken.
So könnte das PHV aussehen. Zu Beginn der Abstimmung steht
die Idee, vorgefundene Identitäten und Qualitäten im Inneren des
Gebiets zu bewahren und in den Rand- und Erweiterungsflächen
eine dichte durchmischte Stadt entstehen zu lassen. An den
Schnellstraßen werden zwei Standorte für Hochhäuser vorge-
schlagen, die den Standort sichtbar werden lassen.
n
Heidelberg
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 10
Konversionsfläche Patton Barracks im Stadtteil Kirchheim:
Rahmenplan für „Heidelberg Innovation Park“Für die Patton Barracks im Heidelberger Stadtteil Kirchheim
gibt es einen Rahmenplan. Der Gemeinderat hat einem ent-
sprechenden Vorschlag der Verwaltung mit großer Mehrheit
zugestimmt. Demnach soll auf dem rund 15 Hektar großen
Areal zwischen Speyerer Straße und Kirchheimer Weg der
„Heidelberg Innovation Park“ entstehen: ein Hot Spot für in-
novative Unternehmen aus den Bereichen IT, Digitale Medien
und Industrie 4.0.
Der Rahmenplan geht zurück auf ein städtebauliches Konzept
des Büros Hosoya Schaefer Architects (Zürich). Dieses Konzept
wurde im September 2015 bei einem Bürgerforum vorgestellt und
seither kontinuierlich und unter weiterer Beteiligung der Bürger-
schaft zum Rahmenplan ausgearbeitet. Der nun vorliegende Plan
wurde bei einem Stadtteilgespräch am 7. Februar 2017 präsen-
tiert und umfasst auch einen ersten Vorschlag für eine an das
Areal südlich angrenzende Wohnbebauung.
Unterschiedliche Entwicklungsbereiche
Grundsätzlich unterteilt der Plan das Gebiet in unterschiedliche
Entwicklungsbereiche, denen jeweils Freiräume und verschie-
dene Funktionen zugeordnet werden.
u An der Speyerer Straße bietet der Bereich „Innovation In-
dustry“ flexible Baufelder für große und mittelgroße Firmen.
u Die Großsporthalle für bis zu 5.000 Zuschauer und die „Event
Plaza“ sind im südwestlichen Bereich zur Speyerer Straße hin
angeordnet und bilden - von Süden kommend - den Auftakt in
das Areal.
u Im nordwestlich gelegenen Entwicklungsbereich „The Hub“
entsteht als erster Meilenstein im Quartier das „Business Deve-
lopment Center Organic Electronics“. Spatenstich hierfür ist Ende
April 2017. Eine umliegende Grünfläche vernetzt den Innovati-
onspark mit den nördlich angrenzenden Ausgleichsflächen auf
dem ehemaligen Bahndamm. u
Heidelberg
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 11
u Der Bereich „The Barracks“ im Südosten des Areals wird
durch die Bestandsgebäude definiert. Die vorhandene Atmo-
sphäre soll erhalten werden und flexible Raum- und Nutzer-
strukturen ermöglichen. Mögliche Neubauten sorgen für eine
Mischung aus Geschichte und Fortschritt.
u Ein oder mehrere große Investoren können den „Innovation
Campus“ entwickeln, der um den ehemaligen Exerzierplatz ent-
steht.
u Der „Patton Square“ verkörpert das Zentrum der öffentlichen
Infrastruktur. In den angrenzenden Gebäuden sollen sich vor-
nehmlich Gastronomie und Dienstleistungen ansiedeln. Der Platz
vernetzt die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche und ist
Schnittpunkt aller wichtigen Wegebeziehungen im Areal.
u Locker angeordnete Solitärgebäude, Rücksprünge und
Durchwegungen prägen das „Innovation Village“, das stadt-
räumlich auf die Wohnbebauung im Mörgelgewann reagiert.
u Die Wohnbebauung am Innovationspark befindet sich süd-
lich der Straße Im Mörgelgewann. Sie besteht aus zwei Block-
randstrukturen mit halböffentlichen Innenhöfen und knüpft in
Höhenentwicklung und Dichte an die Strukturen des Innovati-
onsparks an.
Verkehrliche Erschließung
Die verkehrliche Anbindung erfolgt über jeweils zwei Knoten an
den Kirchheimer Weg und die Speyerer Straße – im Südwesten
des Areals muss dabei eine neue Anbindung der Straße Im Mör-
gelgewann an die Speyerer Straße geschaffen werden. Die drei
weiteren Anbindungen existieren bereits. Für Radfahrer und Nut-
zer des ÖPNV bringt die Quartiersöffnung Vorteile: Die heutige
Buslinie 33 kann aus dem Harbigweg nach Norden weitergeführt
werden, bindet so den Innovationspark zentral an und führt wei
ter auf die Speyerer Straße. Für Radfahrer ist eine neue Haupt-
verbindung zwischen „Innovation Industry“ und „Innovation Vil-
lage“ und über den „Patton Square“ auf den Bahndamm und von
da in die Bahnstadt und in Richtung Weststadt vorgesehen.
Die Stadt Heidelberg hat sich mit dem derzeitigen Eigentümer
der Fläche – der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – zwi-
schenzeitlich auf einen Kaufpreis verständigt und strebt in Kürze
die notarielle Beurkundung an. Die jetzt beschlossene Rahmen-
planung dient nach Erwerb der Fläche dann als Grundlage für
die Festsetzungen des künftigen Bebauungsplans.
n
Karlsruhe
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 12
Angebotsengpässe bei Industrie- und Logistikflächen:
Ungebrochen hohe NachfrageAuf dem Karlsruher Markt für Industrie- und Logistik-
flächen herrscht eine ungebrochen hohe Nachfrage.
Mit einem Gesamtflächenumsatz von 129.000 Qua-
dratmetern lag das Jahresergebnis jedoch 9,5 Prozent
unter dem Vorjahreswert von 143.000 Quadratmetern.
„Dass der Flächenumsatz trotz prosperierender Wirt-
schaft gesunken ist, kann durch Angebotsengpässe bei
Logistikimmobilien vor allem im Stadtgebiet begründet
werden“, erläutert Jan Imfeld, Head of Industrial Ser-
vices bei Engel & Völkers Commercial Karlsruhe.
Umland Süd beliebt
Mit einem Anteil von 39 Prozent wurde im Umland Süd
der Großteil der Flächen umgesetzt. Unter anderem
mietete der Papiergroßhändler Papyrus Deutschland
rund 10.200 Quadratmeter Bestandsfläche in Ettlingen.
Auch die Unternehmensgruppe Duvenbeck mietete im
Karlsruher Süden rund 10.000 Quadratmeter in einem
Industrieneubau an. Insgesamt 18 Prozent der Flächen
wurden im Umland Ost umgesetzt. Darunter fällt auch
der größte Abschluss aus dem Jahr 2016. Der Maschi-
nenbauer SCA Schucker gab die Erweiterung seiner
Zentrale um 15.000 Quadratmeter in Bretten in Auftrag.
„Mit der Vermittlung von 9.000 Quadratmetern Neu-
baufläche in Hagenbach an den Haustürenhersteller
Noblesse konnte auch Engel & Völkers Commercial maßgeblich
zum Jahresergebnis beitragen“, berichtet der Immobilien- experte
über den viertgrößten Abschluss.
Neubautätigkeit zurückgegangen
Aufgrund des Nachfrageüberhangs sind die Mietpreise für Lo-
gistikimmobilien leicht gestiegen und liegen im Stadtgebiet bei
bis zu 4,80 Euro pro Quadratmeter; 2015 waren es bis zu 4,70
Euro pro Quadratmeter. Im Umland Süd liegen die Mietpreise
mittlerweile bei bis zu 5,55 Euro pro Quadratmeter, 2015 waren
es 5,50. „Engpässe für Logistik- und Industrieflächen sind insbe-
sondere im Stadtbereich aktuell, da es an verfügbaren Grund-
stücken mangelt“, berichtet Imfeld. Insgesamt ist die
Neubautätigkeit mit einem Anteil von 20 Prozent am Flächenum-
satz deutlich zurückgegangen; 2015 lag der Wert bei 47 Prozent.
Während das Angebot an Industrieflächen in Karlsruhe knapp ist,
hält die Peripherie noch Optionen bereit. Engel & Völkers Com-
mercial geht von weiterhin stabilen wirtschaftlichen Verhältnissen
in der Region aus und prognostiziert für das Jahr 2017 ein Um-
satzvolumen von 130.000 bis 150.000 Quadratmetern.
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Brühl
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 13
Enormer Zuspruch bei Wohnimmobilien:
Schütte-Lanz-Wohnpark teilweise bezogenDer Schütte-Lanz-Park in Brühl füllt sich mit Leben: Im
Wohnpark wurden 2016 die insgesamt 38 Reihenhäuser und
Doppelhaushälften des ersten Bauabschnitts fertig gestellt
und Ende des Jahres von ihren neuen Bewohnern bezogen.
Im Januar hat die Haus+Co Projektmanagement GmbH mit
den Arbeiten im zweiten und dritten Bauabschnitt begonnen.
Mehrere Mehrfamilien-, Reihen-, Doppel- und Einfamilien-
häuser werden dort im Laufe des Jahres entstehen. Schon
zum Jahreswechsel 2017/ 2018 sollen die ersten Bewohner
ihre neuen Häuser beziehen.
Nach einem mehrjährigen Vorbereitungs- und Entwicklungszeit-
raum geht es voran mit dem Schütte-Lanz-Park in Brühl. Vor allem
der rund 30.000 Quadratmeter große Wohnpark im Westen des
insgesamt rund 10 Hektar großen, geschichtsträchtigen Areals, hat
sich in den zurückliegenden zwei Jahren zu einer Erfolgsgeschichte
entwickelt: „Die Nachfrage nach Häusern und Grundstücken ist
enorm“, erklärte Frank Ullrich, Mitglied der Geschäftsleitung bei
Haus+Co. „Wir hätten schon im ersten Bauabschnitt deutlich mehr
Häuser verkaufen können. Das hat sicher mit der momentanen Si-
tuation am Immobilienmarkt zu tun – aber ebenso mit der attrakti-
ven Lage und idealen Verkehrsanbindung des Areals. Wir sind, was
den Wohnpark betrifft, also sehr zufrieden.“ Innerhalb von nur
sechs Monaten waren alle 22 der insgesamt 38 Reihenhäuser und
Doppelhaushälften der ersten Bauphase bereits verkauft. Die üb-
rigen 16 standen nicht zum Verkauf, sondern wurden alle vermie-
tet, wie es auch die Absprache mit der Gemeinde Brühl vorsah.
Bereits im Januar dieses Jahres startete Haus+Co die Arbeiten für
die Bauabschnitte 2 und 3 im Wohnpark. Neben weiteren sechs
Reihenhäusern, 14 Doppelhaushälften und zwei freistehenden Ein-
familienhäusern werden am Westrand des Areals zusätzlich vier
Mehrfamilienfamilienhäuser mit Tiefgaragen entstehen. Die Mehr-
familienhäuser umfassen insgesamt 34 Zwei- bis Vier-Zimmer-
Wohnungen sowie vier Büroeinheiten. Letztere sowie insgesamt
16 Wohnungen in den beiden vorderen Mehrfamilienhäusern wer-
den verkauft; die beiden weiter hinten im Wohngebiet liegenden
Mehrfamilienhäuser und 18 Wohnungen sind zur Vermietung vor-
gesehen. Die Vermarktung der neu entstehenden Eigentumswoh-
nungen und Wohnhäuser läuft seit Mitte Februar auf Hochtouren.
Nachfrage nach Gewerbeflächen eher schwach
Schwieriger gestaltet sich die Vermarktung der Flächen im rund
sieben Hektar großen Gewerbepark: „Wir konnten erste Käufer für
Flächen gewinnen, die Nachfrage ist allerdings deutlich schwächer
als die nach Wohnbebauung“, so Sebastian Damss, Vertriebslei-
ter bei Haus+Co. Immerhin: Fertiggestellt werden in wenigen Tagen
die insgesamt 42 „Selfstorage“-Einheiten des Unternehmens „Mein
Depot 24“. Außerdem beginnt in den kommenden Monaten die
Brühler Heizungs- und Sanitärfirma Geibel mit dem Bau ihrer
neuen Gewerbeimmobilie. Auf einem 2.475 Quadratmeter großen
Grundstück an der Straße „An den Werften“ wird eine repräsenta-
tive Unternehmenszentrale entstehen. Bei Haus+Co geht man
davon aus, dass sich Vermarktung und Bebauung der rund 45.000
Quadratmeter freien Flächen im Gewerbepark noch über einige
Jahre hinstrecken wird.
n
Der Stolperstein
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 14
Mietrecht: Die größten Stolpersteine im Gewerberaum-MietvertragDie Gestaltung eines gewerblichen Mietvertrages birgt viele Feh-
lerquellen und Risiken und ist erheblich komplexer als im Wohn-
raummietrecht. Die typischen Fallstricke treten jedoch immer
wieder auf und sind bei entsprechender Sensibilisierung zumeist
vermeidbar. Rechtsanwalt Andreas Grammling von der Kanzlei
GSK Stockmann stellt „Die größten Stolpersteine im Gewerbe-
raum-Mietvertrag“ vor und gibt hilfreiche Praxistipps zur Umge-
hung dieser Fehlerquellen.
Stolperstein Nr. 1: Schriftformverstöße
Hintergrund und Bedeutung
Mietverträge, die für eine Mindestlaufzeit von mehr als einem
Jahr geschlossen werden, bedürfen der Schriftform (§§ 550, 578
BGB). Alle wesentlichen Vereinbarungen sind in der schriftlichen
Urkunde festzuhalten. Die Nichteinhaltung der Schriftform führt
zu einem jederzeitigen Kündigungsrecht der Parteien mit den üb-
lichen Fristen.
Dies stellt je nach Marktsituation für die Beteiligten ein erhebli-
ches Risiko dar. Der Mieter muss ggf. um seinen Standort, getä-
tigte Investitionen und seinen Kundenstamm bangen. Der
Vermieter hat ggf. einen drohenden Leerstand sowie einen Wert-
verlust seiner Immobilie zu befürchten. Ein potentieller Käufer der
Immobilie sieht sich ggf. einem Kalkulations-/Planungsrisiko aus-
geliefert, wodurch die Attraktivität einer Investition sinkt.
Die Anforderungen an die Schriftform sind höher, als häufig an-
genommen wird.
Die bloße Unterzeichnung eines schriftlichen Dokuments bildet
das Schriftformerfordernis gerade nicht ab. Vielmehr hat sich in
der Rechtsprechung im Laufe der Jahre der sog. Grundsatz der
„Urkundeneinheit“ entwickelt. So ist die Schriftform des gesam-
ten Vertrages etwa in Gefahr, wenn relevante Abreden und Ver-
einbarungen nicht vollständig schriftlich festgehalten und
unterzeichnet sind, wenn Abreden per Mail, formlosen Brief oder
gar mündlich getroffen wurden, wenn Nachträge zum Vertrag
nicht korrekt auf den Vertrag und vorhergehende Nachträge ver-
weisen oder wenn Vertragsanlagen fehlen oder unklar sind.
Die ursprünglichen Absichten hinter dem Schriftformerfordernis,
Rechtssicherheit und Klarheit, haben sich so im Laufe der Zeit
ins Gegenteil entwickelt. Vor allem im Bereich langfristiger Ge-
schäftsraummiete wird das Schriftformerfordernis gerne verwen-
det, um sich von „lästig gewordenen“, langfristigen Verträgen zu
lösen.
Top 10 Praxistipps zur Reduzierung von Schriftformrisiken
1. Vollständige/korrekte Bezeichnung der Parteien im Vertrag; Über-
einstimmung der Bezeichnungen auf dem Deckblatt und der Unter-
schriftenzeile.
2. Leserliche/individualisierbare Unterzeichnung des Vertrages durch
alle Parteien oder einen Vertreter mit Vertreterzusatz.
3. Genaue Bezeichnung der Mietsache im Vertrag (Ort, Beschrei-
bung, Lageplan als Anlage).
4. Keine Inhalte unterhalb der Unterschrift.
5. Handschriftliche Änderungen/Streichungen stets von allen Unter-
zeichnern des Vertrags jeweils unter Angabe des Datums unter-
schreiben lassen.
6. Aufnahme einer Schriftformheilungsklausel in den Vertrag, nach
der die Parteien verpflichtet sind, alles zu tun, um die Schriftform zu
wahren und auf eine Kündigung unter Berufung auf einen Schrift-
formmangel verzichten. Wirksamkeit und Reichweite der Klausel
sind allerdings nach wie vor umstritten. Zukünftige Erwerber sind von
der Geltung der Schriftformheilungsklausel auszunehmen.
7. Vollständigkeit aller Ausfertigungen und Anlagen genau prüfen und
fest verbinden.
8. Keine relevanten Regelungen im Übergabeprotokoll aufnehmen
(z.B. abweichender Mietbeginn).
9. Relevante Änderungen (z.B. Miethöhe, Mietfläche etc.) in einem
Nachtrag zum Mietvertrag festhalten. Auch bestehende Schriftform-
mängel können durch einen Nachtrag geheilt werden. Nachträge be-
dürfen ihrerseits der Schriftform. Erforderlich ist insbesondere eine
ausreichende Bezugnahme auf den Hauptmietvertrag und alle vor-
hergehenden Nachträge oder eine feste Verbindung mit dem Ver-
trag und den bisherigen Nachträgen.
10. Bei umfassendem Ausbau nach Unterzeichnung und „Vermie-
tung vom Reißbrett“ sollte eine Pflicht zum Abschluss eines Nach-
trags zur späteren Dokumentation des tatsächlichen Zustands
vereinbart werden.
ImmobilienNetzwerk
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 15
Neuer Partner des Immobiliennetzwerkes Rhein-Neckar:
Heberger Immobilien GmbHHeberger entwickelt, plant und realisiert mit hoher Bera-
tungskompetenz Immobilien für Gewerbe, Dienstleistungs-
und Wohnungswirtschaft.
Das Unternehmen unterstützt seine Kunden dabei Visionen zu
verwirklichen. Die Spezialisten der Projektentwickler realisieren
durch ihr umfangreiches Know-how Projekte transparent, schnell
und in höchster Qualität. Dabei tritt das mittelständische Unter-
nehmen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden als
vertrauensvoller Partner der Kunden auf.
Die Heberger Gruppe erwirtschaftet mit 1.500 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von über 320 Millionen Euro. Als 100prozentiges
Tochterunternehmen und als Teil der Heberger Gruppe bietet die
Heberger Immobilien GmbH keine Standardlösungen, sondern
offeriert individuelle Antworten für die spezifischen Fragen der
Kunden – gerade auch bei komplexer Aufgabenstellung. Eck-
pfeiler des Unternehmens sind aussagekräftige Werte, ausge-
wählte Leistungen mit klar definierten Kundenvorteilen sowie eine
Fokussierung auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden.
Ausgehend von dem zentralen Markenversprechen „from vision
to reality“ stellt sich Heberger klar und nachhaltig als Projektpla-
nungs- und Bauunternehmen mit umfassenden Kompetenzen
dar.
Im Bereich der Projektentwicklung und des Bauträgergeschäftes
werden insbesondere folgende Leistungen umgesetzt:
- Akquisition von Grundstücken und Liegenschaften
- Konzeptidentifikation
- Schaffung und Optimierung von Baurecht
- Erschließung von Baugelände
- Management der Planung und der Bauerrichtung
- Vermarktung und Vertrieb der fertigen Immobilie
- Betreuung durch Haus-, WEG-, und Sondereigentumsverwaltung
Die Heberger Immobilien GmbH agiert hauptsächlich innerhalb
der Metropolregion Rhein-Neckar mit ihren Großstädten Mann-
heim, Ludwigshafen und Heidelberg. Ebenso sind die Gemein-
den der Rhein- und Kurpfalz sehr attraktive Regionen für das
Unternehmen aus Schifferstadt. Neben dem bisher sehr erfolg-
reich praktizierten Entwicklungs- und Bauträgergeschäft im
wohnwirtschaftlichen Bereich und der Entwicklung von Senio-
renpflegeheimen und -Residenzen, will die Gesellschaft künftig
verstärkt auch den gewerblichen Immobilienmarkt bedienen.
Hierbei sind alle Segmente des Immobilienmarktes darstellbar:
vom Büro- und Verwaltungsgebäude über die Handelsimmobilie,
Hotel und Gastronomie, bis hin zur Mixed-Use-Immobilie, die
dem Standort angepasst, Nachfrage und Marktsituation aufgreift.
Heberger begleitet Kunden partnerschaftlich durch das gesamte
Projekt – von der Vision bis hin zur Schlüsselübergabe. Dabei
vertrauen die Kunden auf knapp 70 Jahre Erfahrung und erleben
was gemeint ist, wenn Heberger sagt: Wir leisten mehr!
Wohnen am Clignetplatz Mannheim
Leistung: Planung eines Neubaus mit 16 Wohneinheiten
Auftragsvolumen: 6,5 Millionen Euro Bauzeit: 2013-2014
kurz & fündig
ImmobilienReport MRN | BR | KA Ausgabe 99 Seite 16
Herausgeber:Hartmut Suckow undMichael Tschugg
Adresse:Max-Frisch-Straße 2868259 Mannheim0621 | 717689-0
Texte:Hartmut Suckow,Michael Tschugg
Fotos:Hartmut Suckow
Anzeigen:[email protected]
Produktion:Kommunikation & Design
Der ImmobilienReportMetropolregion Rhein-Neckarerscheint zurzeit monatlich.Er wird kostenlos im Abonnementper E-Mail als pdf-file verschickt.
Bei Verwendung der Texte oderTextpassagen muss die Quelle genannt werden; Nachdruck odergewerbliche Verwendung bedarf der Genehmigung der Herausge-ber.
Die nächste Ausgabe des ImmobilienReports MRNerscheint am Dienstag, den 9. Mai 2017
ImpressumImpressum
ImmobilienReportMetropolregion Rhein-Neckar
Mannheim: Die Berliner ClintonGruppe eröffnet einen XL-Store mit den
Marken Camp David und Soccx auf den
Planken in O7,6. Hierzu wurden ca. 720
Quadratmeter in der bisher von Promod ge-
nutzten Liegenschaft angemietet. Nach um-
fangreichem Umbau erfolgt die Eröffnung in
Kürze. Die Vermittlung des Mietvertrages er-
folgte durch die Einzelhandelsspezialisten
von stores and concepts aus Düsseldorf.
Heidelberg: Die iSAX GmbH & Co.KG mietet seit 1. April ca. 140 Quadratmeter
Büroflächen im Neubau der Gesellschaft für
Grund- und Hausbesitz mbH in Heidelberg-
Bergheim an. Das Unternehmen ist ein pro-
fessioneller IT-Dienstleister und unterstützt
seine Kunden bei den Herausforderungen
der digitalen Transformation. Die RICH Im-mobilien GmbH & Co. KG war vermittelnd
tätig.
Mannheim: Die EYEMAXX RealEstate AG hat beim Projekt „Postquadrat“
eine zunächst mündliche Einigung über den
Verkauf der beiden geplanten Hotels sowie
der angeschlossenen Serviced Apartments
mit einer internationalen Hotelgruppe erzielt,
die auch den Betrieb dieser Immobilien
übernehmen wird. Der voraussichtliche
Kaufpreis liegt bei rund 45 Millionen Euro
und entspricht somit etwa einem Viertel des
gesamten Projektvolumens in Höhe von
rund 170 Millionen Euro. Die Unterzeich-
nung des notariellen Kaufvertrags wird noch
zu Beginn des zweiten Quartals 2017 er-
wartet.
Mannheim: Bilfinger hat in Oman in
einem Joint Venture einen Multi-Millionen-
auftrag gesichert. Es handelt sich um einen
Rahmenvertrag für Ingenieur- und Instand-
haltungsleistungen. Die Zusammenarbeit
mit dem Öl- und Gas-Unternehmen Petro-
leum Development Oman (PDO) wird um
zusätzliche drei Jahre verlängert. Der Ver-
trag läuft nun bis 2021. Bilfinger erwartet
während der verbleibenden Laufzeit in dem
Joint Venture rund 200 Millionen Euro Um-
satz.
Bilfinger bekennt sich zum traditionsrei-chen Unternehmensstandort und wird in-
nerhalb der Stadt im Sommer 2018 in eine
neue Konzernzentrale einziehen. Der Miet-
vertrag für den Neubau in der Oskar-Meix-
ner-Straße 1 im TRIWO-Gewerbepark, dem
ehemaligen Vog̈ele-Betriebsareal am Ne-
ckarauer Übergang, wurde unterzeichnet.
Die Laufzeit beträgt zehn Jahre und kann
verlängert werden. Bilfinger wird das Ge-
bäude allein beziehen.
Mannheim: Nach mehrwöchigen Ver-
handlungen haben Mango und die Diringer& Scheidel Unternehmensgruppe jetzt eine
Einigung erzielt: Die spanische Modekette
wird im Herbst einen Mango Store im Quar-tier Q 6 Q 7 Mannheim mit einer Fläche von
über 400 Quadratmetern eröffnen. Dieser
orientiert sich in Auftreten und Erschei-
nungsbild an dem neuesten Store-Konzept,
das gerade in Hamburg realisiert wurde und
kurz vor der Eröffnung steht. Ursprünglich
waren in Q 6 Q 7 Mannheim zwei Mango-
Stores vorgesehen. Die zweite Fläche wird
mit der Einigung zur Weitervermietung frei-
gegeben.
Mannheim: Dirk Tönges (48), Spre-
cher der Geschäftsführung der TREUREAL-Unternehmensgruppe, verlässt nach
Angaben des Deal Magazins das Unterneh-
men zum 30. April 2017. Die Trennung er-
folgt in gegenseitigem Einvernehmen mit
dem Gesellschafter, der Familienheim
Rhein-Neckar eG, die seit 2015 mit der
Übernahme der Treubau Verwaltung GmbH
sowie der TREUREAL GmbH die Immobi-
liengruppe Rhein-Neckar bildet. Die Gruppe
wird derzeit neu strukturiert.