Die neue Oberstufe am Gymnasium
Referenten:
Karin UlrichLehrerin am Gymnasium Sonthofen (D, L, It)Fachbetreuerin Latein
Jürgen BrandlLehrer am Gymnasium Oberstdorf (M, WR)KollegstufenbetreuerFachbetreuer Wirtschaft / Recht
• Zeitplan• Oberstufenreform• Struktur der Oberstufe• Kursphase• Seminare
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Zeitplan
Schul-versuche
Konzeption
2005 - 07
Vorarbeit
2009 / 10
Seminare
Start
2007 - 09
Lehrerfortbildungen
Informationen
Umsetzung der Konzepte an den Schulen
Wahlprozess der Schüler
Einführung
• Zeitplan• Oberstufenreform• Struktur der Oberstufe• Kursphase• Seminare
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Oberstufenreform Diskussionen, allgemeine Entwicklungen
SCHULE
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Oberstufenreform Diskussionen, allgemeine Entwicklungen
Diskussionen - lange Ausbildungsdauer - hohe Anzahl der Studienabbrecher- Verzögerungen beim Übertritt an die
Hochschule
"In der neu gestalteten Oberstufe des Gymnasiums soll der Kollegiat eine verbesserte Studierfähigkeit erwerben, so daß aus der allgemeinen Hochschulreife ein möglichst sicherer Studienerfolg erwachsen kann."
KMBl Nr.4, 1974
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Oberstufenreform andere Bundesländer
Von 16 Ländern haben bishereingeführt / beschlossen / angekündigt:
• Abschaffung Kurssystem: 8• Zentralabitur: 15
(z.T. mit externer Zweitkorrektur)• 5 - Fächer-Abitur: 9
– darunter mit D + M + FS 4 D + M + x 5– darunter mit 4 schriftl. Prüfungen 5
3 schriftl. Prüfungen 4
• Zeitplan• Oberstufenreform• Struktur der Oberstufe• Kursphase• Seminare
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Struktur der Oberstufe Stundentafel
Fach bzw. Fächergruppe 11 12-1/12-2 (ges.: 66 Wo.std.)
Religion (K, Ev oder Eth) 2 2
Pflicht:30
Wochenstunden
Deutsch 4 4
Mathematik 4 4
Geschichte + Sozialkunde 2+1 2+1
Sport 2 2
Nw1 (Ph, C oder B) 3 3
Wahlpflicht:25/26
Wochenstunden
Fs1 (E, F, L, Gr, It, Sp, Ru) 4 4
Nw2 oder Inf oder Fs2 3/4
Geo oder WR 2 2
Kunst oder Musik 2 2
W-Seminar 2 2/0 Profil (freie Wahl:10/11)
WochenstundenP-Seminar 2 2/0
weitere ind. Profilbildung 5/4
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Oberstufenreformindividuelle Schwerpunktsetzung
Beispiel: M / NWFach Jg. 11 Jg. 12
Mathe 4 4
Physik 3 3
Nw2: Bio 3
C 3 3
W-Seminar: M 2 1
P-Seminar: Ph 2 1
Summen(davon Pflicht)
17(10)
12(7)
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Struktur der Oberstufe individuelle Schwerpunktsetzung
Beispiel: M / NW
Fach 12 13
LK Mathe 5 5
LK Physik 5 5
gk Bio 3
Summen 13 10
Fach 11 12
Mathe 4 4
Physik 3 3
Nw2: Bio 3
C 3 3
W-Sem.: M 2 1
P-Sem.: Ph 1-2 1
Summen 16-17 12
neu bisher
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Struktur der Oberstufe individuelle Schwerpunktsetzung
Beispiel: Sprachen
Fach Jg. 11 Jg. 12
Deutsch 4 4
Englisch 4 4
Italienisch 4 4
W-Seminar: F 2 1
P-Seminar: E 2 1
Summen(Pflicht)
16(8)
12(8)
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Struktur der Oberstufe individuelle Schwerpunktsetzung
Beispiel: GesellschaftswissenschaftenFach Jg. 11 Jg. 12
K/Ev/Eth 2 2
G u. Sk 3 3
Geo 2 2
WR 2 2
W-Seminar: G 2 1
P-Seminar: WR 2 1
Summen(Pflicht)
13(7)
11(7)
• Zeitplan• Oberstufenreform• Struktur der Oberstufe• Kursphase• Seminare
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Kursphase Abiturprüfung
Reformziele (KMK): • Breite der Allgemeinbildung, Stärkung der Kernfächer• Möglichkeiten für individuelle Schwerpunktsetzung• Sicherung der Qualität im Vergleich mit anderen Ländern
1. Deutsch schriftlich
2. Mathematik schriftlich
3. Fremdsprache nach Wahl des Schülers 1 schriftlich 2 mündlich
4. und 5. Fach nach Wahl des Schülers darunter 1 GPR-Fach (gem. KMK)
künftige Abiturprüfung in Bayern:
Kernfächer1 zusätzl. mündl. PrfgIndiv. Schwer-
punkte
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Noten der 11. und 12. Jgst.:
30 HJL + 10 HJL
40 x 15 P. = 600 P.
5 Abiturprüfungsfächer5 x 60 P. = 300 P.
max. 900 Punkte
Abitur Gesamtnote des Abiturs
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KursphaseLeitungsnachweise (§§ 53 ff. GSO)
Grundsatz: pro Halbjahr:1 großer LN (Schulaufgabe) mind. 2 kleine LN (mind. 1 mündlich)Gewichtung 1:1 !
Sonderfall Fremdsprachen: 1 großer LN in mündlicher Form verbindlich
• Zeitplan• Oberstufenreform• Struktur der Oberstufe• Kursphase• Seminare
Seminare
W-Seminar
(wissenschaftspropädeutisches
Seminar)
P-Seminar
(Projektseminar zur Studien- und Berufsorientierung)
Seminare
Überblick: Ziele und Inhalte der Seminare
Wissenschaftspropädeutisches Seminar
(W-Seminar)
Projektseminar zur Studien- und Berufsorientierung
(P-Seminar)
Ziel: Studierfähigkeit, Studien- und Berufsorientierung
• Erstellen einer schriftlichen Seminararbeit
• allgemeine wissenschaft. Arbeitstechniken
• Studiengänge und Berufsfelder,
Hochschulzugang, Aufbau und Struktur des Studiums
• Vorbereitung auf Hochschul- zugang und Berufswahl
• Einblick in berufliche Praxis
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Seminare Regelungen für beide Seminare
Wahlfreiheit auf Schülerseite:• aus dem Angebot der Schule ohne Beschränkung der
Schwerpunktsetzung• parallele Belegung des Leitfaches nicht notwendig
trotz Anbindung an Leitfach: keine Lehrplanvorgaben, keine Einbindung in Abitur
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W-Seminar Warum ein W-Seminar?
bisherige Facharbeit:
• Bearbeitungszeit de facto zu kurz und de jure zu lang
• keine Übungsmöglichkeit
neu im W-Seminar:
• zwei Stunden Unterricht
• drei Halbjahre Seminar
• Möglichkeit, aus Fehlern der Mitschüler zu lernen
• Kursgröße: ca. 15 Schüler
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W-Seminar Bewertung
• Halbjahresleistungen in 11/1 und 11/2
• betreute Seminararbeit (10 - 15 Seiten Text)
• Abschlusspräsentation max. 30 Punkte
max. 15 Punkte
max. 15 Punkte
x 3 + :2x 1
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P-Seminar Ziele
Studien- undBerufsorientierung
Projektarbeit
allgemein:Studiengänge und Berufsfelder
eigene Stärken und Schwächen
speziell:
Bezug zur wissen-schaftlichen bzw. beruflichen Praxis
Studien- und Berufsorientierung
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P-Seminar Aufbau
Studien- undBerufsorientierung
Projektarbeit mit Bezug zur wissen-
schaftlichen bzw. beruflichen Praxis
ca. ein Halbjahr ca. zwei Halbjahre
Trennung der Module
Integration der Module
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Leistungsbewertung
Studien- undBerufsorientierung
Projektarbeit
max. 30 Punkte sowie Zertifikat
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P-Seminar Was ist ein Projekt?
Organisationsform …
… zur Bewältigung von einmaligen
Problemstellungen
(d.h. meist von Veränderungen) …… mit einem Team.
Klar definiert sind dabei: Ziel, Zeit und Ressourcen
DIN 69901:
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P-Seminar externe Partner
gesamte Arbeitswelt
Unternehmen
Behörden
Forschungs-institute
Kliniken
soziale Einrichtungen
kulturelleEinrichtungen
Freiberufler
kirchlicheEinrichtungen
Hochschulen
Vereine und Verbände
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Beispiel: Partner als Auftragnehmer
Projektziel: Neugestaltung des Schulhofes und -gartens
Unternehmen: Gartenbauingenieur, Statiker, Kunstschmied
Durchführung: Schüler entwickeln Ideen, wirken bei den Verhandlungen mit potenziellen
Auftragnehmern und bei der Realisierung mit
Aufwand: umfangreichere Betreuung als bei anderen Kunden, ggf. „Freundschaftspreise“
Zusatznutzen: Erschließung eines neuen Geschäftsfeldes
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Beispiel: Partner als Auftraggeber
Projektziel: Übersetzung eines Informationsfilms über das Unternehmen ins Englische und Französische
Unternehmen: mittelständische Brauerei
Durchführung: Schüler leisten die Übersetzungsarbeit und wirken bei der technischen Umsetzung mit
Aufwand: umfangreichere Einweisung und Unterstützung
als bei einem professionellen Anbieter nötig;
ggf. höherer Zeitbedarf
Zusatznutzen: Kosten/Nutzen-Verhältnis besser als bei einem professionellen Anbieter
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Beispiel: Ein Projekt – viele Partner
Projektziel: Erarbeitung von Nutzungsmöglichkeiten
für ein denkmalgeschütztes Gebäude
Partner: Denkmalschutzbehörde, Landesamt für Denkmalpflege, Liegenschaftsamt,
Architekturbüro, Baufirmen, ...
Durchführung: Schüler erforschen die Vergangenheit und die baulichen Gegebenheiten des Gebäudes, entwickeln Pläne und stellen der Öffentlichkeit einen Entwurf vor.
Aufwand: 1 - 5 Halbtage pro Partner