Terra Preta – Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft
„Klares, sauberes Wasser ist das Sinnbild für Natur und Gesundheit, fruchtbare Erde die Grundlage für Wachstum und Leben. Innovativer Ideenreichtum, Erfahrung und konsequente Umsetzung mit modernen technischen Mitteln können uns helfen, den Erhalt dieser kostbaren Güter nachhaltig zu sichern.“
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Terra Preta – Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft
Das Donnersberger Land – Arbeiten dort, wo andere Urlaub machen!
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Das Bild zeigt den Firmensitz der arealarealarealareal Gesellschaft für nachhaltige Wasserwirtschaft mbH in einem kleinen Weiler am Fuße des Donnersberges im Nordpfälzer Bergland. Der Ausspruch „Arbeiten dort, wo andere Urlaub machen“ trifft wirklich zu!
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… doch die Idylle hat auch ihre Schattenseiten: Bilder im Juni 2008
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Foto: Böttcher 06/2008
Oben: Ackerkrume auf den StraßenRechts: ca. 50% der Aussaat abgeschwemmt
Jährliche Stoffverluste von 1500 kg/ha Ackerfläche !
Foto: Böttcher 06/2008
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Die derzeitige Landnutzung
Merkmale:
• Intensive Land- und
Forstwirtschaft
• Stoffverluste durch
Ausschwemmung und Erosion
• Zentrale Ver- und
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nach W. Ripl, (verändert) SAT, 2004
•Entsorgungssysteme (z.B. Kläranlagen)
• Retentionsräume fehlen
• Gewässer degradiert und nährstoffbelastet
Folge:
Der natürliche Selbstkühlungsprozess der Erde durch kleine Wasserkreisläufe, Verdunstung und Vegetation ist unterbrochen!
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Folgen der derzeitigen Landnutzung:
• Weltweit verstärkt trockene, degradierte, vegetationsarme, versalzene und zunehmend unfruchtbare Böden!
• Rund 2 Milliarden ha Acker- und Weideland bereits stark degradiert =15 % der Nutzböden (Fläche der USA und Mexikos)
• Davon 9 Millionen ha bereits irreparabel zerstört!
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• Davon 9 Millionen ha bereits irreparabel zerstört!
• Jährliche Zunahme degradierter Böden von 5 – 7 Millionen ha!
• 3 Milliarden ha sind akut vor Verwüstung bedroht
• Jährlicher Verlust von 25 Milliarden Tonnen fruchtbarer Ackerkrume
• In betroffenen Gebieten leben ca. 1 Milliarde Menschen
Foto: Böttcher 01/2008 Qena Ägypten
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Situation in Europa:
• Besonders deutliches Beispiel ist Spanien:
ca. 40 % der Landesfläche ist von akuter Desertifikation betroffen – steigende Tendenz!
• Experten schätzen, dass europaweit ca. 12 % der Flächen von starker Bodenerosion und Degradierung betroffen sind
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Degradierung betroffen sind
• 50 % der Nutzflächen Europas sind durch Verdichtung und Auswaschung gefährdet
(Beispiel Hengstbacherhof)
• 9 % der europäischen Böden sind versiegelt
• Die jährlichen Kosten aufgrund von Bodenverschlechterung und deren Folgen belaufen sich auf mehr als 350 Milliarden €
Foto: picture-alliance / dpa in GEOlino.de
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Wichtige Errungenschaften unserer Gesellschaft in den
vergangenen 100 Jahren:
• Unser Lebensstandart ist erheblich gewachsen
• Die medizinische Versorgung wurde stark verbessert
• Die Freiheit von Ort und Zeit hat ein ungeahntes Ausmaß erreicht: Durch totale Kommunikation ist jeder Ort der Erde zu jeder Zeit sofort erreichbar!
Auch physisch ist jeder Ort der Erde innerhalb eines Tages erreichbar!
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Auch physisch ist jeder Ort der Erde innerhalb eines Tages erreichbar!
Die Kehrseite:
• Diese Errungenschaften wurden durch eine ständig wachsende Wirtschaft und eine immer weiter differenzierte Arbeitsteilung erreicht!
• Diese Entwicklung führt zu immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen und gravierenden, existenzbedrohenden Umweltbeeinträchtigungen!
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Was können wir tun?
Gibt es eine realistische Möglichkeit der Rettung?
Die Antwort lautet: Es gibt sie!
• Wir brauchen eine Umkehr der auf die Spitze getriebenen Arbeitsteilung (das betrifft auch die Wissenschaft – Stichwort Interdisziplinäre Zusammenarbeit!)
• Wir brauchen eine Stärkung der Autarkie kleiner, dezentraler Zellen der Gesellschaft
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Gesellschaft
• Städte, Gemeinden, Landkreise vergrößern ihre Autarkie und werden dabei unabhängiger von übergeordneten oder globalen Strukturen
• Beispiele für träge, weil viel zu große Strukturen: EU-Agrargesetzgebung, Weltklimagipfel …
• Beispiele für funktionierende dezentrale Strukturen: Peter Andrews (Australien), zahlreiche Bioenergiedörfer in ganz Deutschland, Lokalwährungen (Sterntaler, Chiemgauer …) zur regionalen Wertschöpfung!
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Vision einer nachhaltigen Landnutzung
So könnte es aussehen:
• Keine Bewirtschaftung von Wäldern in Hanglagen
• Agroforstsysteme in der Landwirtschaft
• Dezentrale Ver- und
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nach W. Ripl, (verändert) SAT, 2004
• Dezentrale Ver- und Entsorgungssysteme (z.B. Kläranlagen)
• Schaffung und angepasste Bewirtschaftung von Retentionsräumen an Gewässern
• Aufbau von „Terra Preta“ Werken -weltweit!
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Was ist Terra Preta überhaupt?
• Anthropogene Schwarzerde, entdeckt von Archäologen im Amazonasgebiet
• Alter bis zu 3000 Jahren
• Areale bis zu 350 ha, ca. 10 % Amazoniens bedeckt
• Hohe, anhaltende Fruchtbarkeit
• Hohes Wasserspeichervermögen
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• Hohes Wasserspeichervermögen
• Hohe Pufferkapazität
• Hohe Persistenz
• Inputmaterialien: organische Siedlungsabfälle und Holzkohle
� Intelligentes Stoffstrommanagement!
• Phänomen: Biomasseabbau stark reduziert - stattdessen Umbau in stabile Kohlenstoffstruktur!
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Bodenprofile im Vergleich
Ferrasol Terra Preta
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Natürlicher Bodendes Amazonas
Terra Preta oberhalbdes natürlichen Bodenhorizonts
Auffällig: Zahlreiche Tonscherben (8.000 bis 12.000 Gefäße/ha)
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Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben das gewaltige
Potenzial der Terra Preta erkannt!
• für die Lösung zahlreicher Umweltprobleme
• für die Einleitung einer nachhaltigen Entwicklung
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Mit dem Verschwinden der einstigen Hochkulturen ging auch das Wissen um die Herstellung von Terra Preta verloren!
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… bis Anfang 2006: Einem kleinen Expertenteam um areal gelingt es, das Geheimnis zu lüften – das entscheidende Indiz lag in den Scherben!
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Die weltweit 1. neuzeitliche Produktionsstätte (Hengstbacherhof):Neben organischer Biomasse und Holzkohle spielen biologischeBodenbildungsprozesse eine entscheidende Rolle!
Boxenherstellung Flächenherstellung Versuchspflanzung
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Studie mit Feldversuchen im Auftrag der Gemeinde Morbach:
(gefördert vom Umweltministerium RLP)
Ergebnis:
• Neue Terra Preta ist mit nativer weitgehend identisch (Methode u.a. genetischer Fingerprint)
• Substrateigenschaften übertreffen die native TP sogar teilweise!
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Mietenanlage Fertigsubstrate
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Ergebnisse Feldversuche: Vergleich Kationenaustauschkapazität
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Vergleich Wasserkapazität
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Feldversuche: Die Vegetationsversuche überzeugen…
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Feldversuche: Kartoffelernte 2008
• Kartoffelertrag pro Pflanze zwischen 2,9 und 3,6 kg!
• Ohne Bewässerung und Düngung!
• = theoretisch 120 to/ha! (Normalertrag 25 bis 35 to/ha)
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Die Welternährung wäre gesichert…
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Pilotanlage Morbach: juwi und areal errichten das weltweit erste Werk.
Biogas-anlage
BiogeneBiogeneAbfälleAbfälle
WärmeWärme
StromStrom
Biogas Betriebsgesellschaft Morbach
Terra Preta Betriebsgesellschaft Morbach
Holzpelletsanlage
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Terra PretaHerstellung
Austausch-filteranlage
Miscanthus-plantage
Terra Terra PretaPretaNährstoffe
Betriebsgesellschaft Morbach
Flüssige Phasemit Restnährstoffen
Entwässerte Gärreste
Grünschnitt/ Holzkohle
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Pilotanlage Morbach
Region und Standort bieten optimale Voraussetzungen:
• Inputstoffe kommen aus der Region
• Synergien sind vorhanden (BGA, Holzpelletsanlage, Fläche MEL)
• Vermarktung zu 50 % in der Region und 50 % überregional
Terra Preta wird nicht nur als Produkt verstanden, sondern vielmehr
als nachhaltiges Landnutzungssystem!
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als nachhaltiges Landnutzungssystem!
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Pilotprojekt Umwelt-Campus BirkenfeldTerra Preta - Produktion in semizentraler Behandlungsanlage integriert
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Pilotprojekt Umwelt-CampusSemizentrale Aufbereitungsanlage
Merkmale:• Organischer Wertstoffhof: Behandlung Abwasser, Bioabfall und Grünschnitt - Gewinnung von Terra Preta, Dünger und Energie
• Bewachsene Bodenfilter:
Gewinnung von Brauchwasser und
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Gewinnung von Brauchwasser und
Biomasse
• Kreislaufwirtschaftshaus:
Aufwertung durch Integration in
Gesamtanlage
�max. Wertschöpfung!
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Vielen Dank für
Ihr Interesse!
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