Aktion „Sauberes Trinkwasser: Alles klar?“ GANZ IN UNSEREM ELEMENT
Aktion„Sauberes
Trinkwasser:Alles klar?“
G A N Z I N U N S E R E M E L E M E N T
Impressum:Verleger: Land Salzburg, vertreten durch Abteilung 16, UmweltschutzHerausgeber: Dr. Othmar GlaeserFür den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Dr. Karl König, Walter WendtnerFotos: Abteilung 16Satz: Grafik Land SalzburgDruck: Hausdruckerei Land SalzburgAlle: Postfach 527, 5010 Salzburg
Februar 2009
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Aktion „Sauberes Trinkwasser: Alles klar?“
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Wasser – ein Element für uns alle
Walter BlachfellnerLandesrat
Es ist lebensnotwendig, es ist un-ersetzlich für die Menschen, denLebensraum und die wirtschaft-
liche Entwicklung eines Landes unddarüber hinaus mit all seiner Kraft einebedeutende Möglichkeit einer um-weltfreundlichen Energiegewinnung.Auch tut es unserer Gesundheit gutund erfrischt: Wasser. Täglich, wennwir den Wasserhahn aufdrehen, spru-delt es reichlich heraus – sauberes,reines Trinkwasser. Längst ist einefunktionierende Trinkwasserversor-gung nichts Besonderes mehr für uns,sondern zu einer Selbstverständlich-keit geworden – viele andere Länder
und Regionen der Erde beneiden unsum diesen Luxus. Sauberes Wasserkommt aber ebenso wie saubere Luftnicht von allein. Eine einwandfreieAbwasserreinigung durch den ent-sprechenden Ausbau der öffentlichenKläranlagen, die innerbetrieblichenAbwasserreinigungsanlagen, die stän-dige Überprüfung von bestehendenAbfalldeponien, die Ausweisungenvon Wasserschutz- und Wasserschon-gebieten aber auch die Kontrolle vonEinzelversorgern und Wassergemein-schaften sind notwendig, um eineoptimale Wasserqualität und somitgute Lebensqualität zu erreichen.
Die Unterstützung dieser Maßnah-men ist eine wesentliche Aufgabedes Landes.
Das Land Salzburg verfügt nicht nurüber sauberes, reines Trinkwasser,sondern auch über saubere Seen undBäche. Wir werden weiterhin dafürsorgen, dass unser „blaues Gold“ sau-ber und rein bleibt. Allen Versuchen,dieses kostbare Gut für unsere Da-seinsvorsorge durch Privatisierung demGemeingebrauch zu entziehen, wer-den wir klar entgegentreten. DennWasser ist wichtig für uns alle. Schät-zen, schützen und erhalten wir es!
Mag. Gabi BurgstallerLandeshauptfrau
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Inhalt
Hausbrunnen und Quellen ......................................................................................................................... 4
Was ist ein Hausbrunnen? ................................................................................................................................. 5Brunnenarten im Überblick .............................................................................................................................. 5Die häufigsten Mängel bei Hausbrunnen ......................................................................................................... 6
Was ist eine Quelle? ......................................................................................................................................... 7Quellenarten im Überblick .............................................................................................................................. 7Die häufigsten Mängel bei Quellen ................................................................................................................. 7
Worauf wird das Trinkwasser untersucht? .............................................................................................. 9
Die wichtigsten Untersuchungsparameter .......................................................................................................... 9Temperatur ..................................................................................................................................................... 9Farbe und Aussehen ........................................................................................................................................ 9Geruch und Geschmack .................................................................................................................................. 9pH-Wert .......................................................................................................................................................... 9Elektrische Leitfähigkeit .................................................................................................................................. 9Härte .............................................................................................................................................................. 9Ammonium ..................................................................................................................................................... 9Nitrat .............................................................................................................................................................. 9Nitrit ............................................................................................................................................................... 10Chlorid ............................................................................................................................................................ 10Sulfat .............................................................................................................................................................. 10Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (TOC) ......................................................................................... 10Blei ................................................................................................................................................................. 10Eisen und Mangan .......................................................................................................................................... 10Kupfer ............................................................................................................................................................. 10Koloniezahl ..................................................................................................................................................... 10Coliforme Keime ............................................................................................................................................. 10Fäkalkeime ..................................................................................................................................................... 10
Keime sichtbar gemacht .............................................................................................................................. 11
Wer darf Trinkwasser untersuchen? .......................................................................................................... 11
Trinkwasser-Untersuchungslabors im Land Salzburg ........................................................................... 11
Wartung des Leitungssystems und der Hausinstallation ..................................................................... 12
Wasserberatung durch Dachverband Salzburger Wasserversorger ................................................... 12
Tipps und Tricks ............................................................................................................................................ 13
Einige Reinigungs- und Aufbereitungsverfahren .................................................................................. 13
Glossar ............................................................................................................................................................ 14
Schema Informationspflicht ........................................................................................................................ 16
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Hausbrunnen und Quellen
Wir werdenden Wert
von Wassererst verstehen,
wenn der Brunnenleer ist.
(Benjamin Franklin)
Wasser ist der Hauptbe-standteil lebender Mate-rie und stellt für den Men-
schen das wichtigste Lebensmitteldar. Einwandfreies und sauberesTrinkwasser ist für unser täglichesLeben und unsere Gesundheit sehrwichtig. Rund 10% der SalzburgerBevölkerung bezieht ihr Wasser der-zeit aus Hausbrunnen oder Quellen.Einwandfreies und sauberes Trink-wasser kann man als Besitzer einesHausbrunnens oder einer Quelle nurdann genießen, wenn diese keinewesentlichen, die Wasserqualitätbeeinträchtigenden Mängel aufwei-sen. Die Wasserversorgung liegt dannin Eigenverantwortung, dies bedeu-
tet, dass die Errichtung, Instandhal-tung und Wartung von den Betrei-bern selbst durchgeführt werden müs-sen.
Einen eigenen Brunnen oder eineQuelle zu errichten bzw. in Stand zuhalten, kann viele Fragen und Pro-bleme mit sich bringen. Da vom rich-tigen Bau und einer sorgfältigenWartung und Pflege der eigenenTrinkwasserversorgungsanlage aberauch die eigene Gesundheit abhängt,ist es wichtig, gut informiert zu sein.Diese Broschüre soll dabei helfen undeinen kurzen Überblick über Bau,Betrieb, Wartung und Kontrolle vonHausbrunnen und Quellen geben.
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Was ist ein Hausbrunnen?
Als Hausbrunnen bezeichnetman künstlich errichtete Was- serfassungen. Sie dienen der
Erschließung von Grundwasser, dasmit Pumpen aus dem Untergrund ent-nommen wird. Für Hausbrunnen gibtes verschiedenste Arten und unter-schiedliche Bauformen.
Brunnenartenim Überblick
Schachtbrunnen
Die früher am häufigsten errichteteBrunnenart, dient zugleich als Spei-cher.
Bei Fertigteilschachtbrunnen werdenSchachtringe abgesenkt (jedoch nurbis maximal 6 Meter gemäß ÖNORMB 5072), bei der Ortbetonbauweiseerfolgt stufenweise Ausbetonierendes zylindrischen Raumes.
Der Wasserzutritt erfolgt fast immernur durch die Sohle mit eingebrach-ter Kiesschüttung.
Bohrbrunnen
Bei Wassererschließung aus größerenTiefen (ab ca. 20 m) angewandt,besteht aus Filterrohr mit Filterkiesund Förderrohrleitung.
Horizontalfilterbrunnen
Horizontalfilterbrunnen sind Wasser-gewinnungsanlagen, die ihr Wassermit mehreren, von einem Schachtsternförmig nach allen Seiten ausge-henden, horizontal gelagerten Filter-rohrsträngen, dem Grundwasserleiter,entnehmen.
Schlagbrunnen
Wird durch Einrammen von Rohrenhergestellt.
Wegen seiner geringen Ergiebigkeitund hygienischer Unsicherheit wirddieser Brunnentyp für die Trinkwas-serversorgung kaum verwendet.
Die Bilder zeigen die Errichtung vonBohrbrunnen.
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Die häufigsten Mängel bei Hausbrunnen
2-geteilte Brunnenabdeckung
Fehlende Absperrmöglichkeit desDeckels
Fehlende Abdichtung des Deckels
Fehlende Brunnenbelüftung – Ent-lüftung, Brunnenpfeife
Fehlendes Insektengitter im Belüf-tungsstutzen
Brunnenschacht ist nicht ausrei-chend hoch über das Gelände ge-baut
Das Gelände um den Brunnen-schacht ist nicht so gestaltet, dassein Zufließen von Oberflächenwas-ser oder ein Versickern neben demBrunnen verhindert wird
Undichte Schachtringe
Nicht abgedichtete Leitungsdurch-führungen
Eingebaute Holzteile im Wasser-schwankungsbereich
Verschlammung der Brunnensohle
Nicht dichter Vorschacht bei Bohr-brunnen
Es befinden sich Kleintiere imBrunnen (Schnecken, Frösche,Ameisen, Schlangen usw.)
Einwachsen von Wurzeln in denBrunnenschacht
Unzureichende seitliche Abdich-tung zwischen Mutterboden undSchachtringen (bei Schachtbrun-nen) oder Blindrohr (bei Bohrbrun-nen). Es muss bereits bei der Er-richtung eines Brunnens oberhalbvom Grundwasserspiegel entspre-chendes Dichtmaterial (z. B. Ben-tonit) eingebracht werden
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Was ist eine Quelle?
Als Quellwasser bezeichnetman auf natürliche Weise zuTage tretendes Grundwasser.
Quellwasser aus einem unbelastetenUntergrund mit ausreichend, intak-ter Bodenüberdeckung entspricht inseiner Qualität einem „echten“Grundwasser.
Ist nur eine geringe Überdeckung,oder stammt das Wasser aus Klüften– Spalten – Karstgebieten, so kannbei starkem Regen oder Schnee-schmelze rasch Oberflächenwassereinsickern und die Qualität beein-trächtigen.
Quellenartenim Überblick
Spaltquellen
Hier fließt das Wasser aus einer Fels-spalte
Schichtquellen
Bei dieser Quelle entspringt das Was-ser breitflächig entlang einer undurch-lässigen Schicht, wobei es auch anmehreren Stellen in einem begrenz-ten Bereich austreten kann. Trotzdemhandelt es sich immer nur um eineQuelle.
Überlaufquellen
Bei der Überlaufquelle steigt die was-serundurchlässige Bodenschicht anund bildet eine Schwelle, so dass dasWasser erst dann austritt, wenn esüber diese Schwelle läuft.
Stauquellen
Die Wasser führende Schicht wirdhier von einer undurchlässigen Schicht(z.B. Lehm, Ton usw.) durchgehendüberlagert. Dort wo diese Stauschichtunterbrochen ist, kann das Wasservon unten nach oben austreten.
Die häufigsten Mängel beiQuellen
Zu geringe Erdüberdeckung derQuellfassung – kaum Filterwirkung,rasches Eindringen von Oberflä-chenwasser, Schmelzwasser usw.
Keine dichte Abdeckung der Quell-fassung mit Lehm oder Beton
Baumanpflanzung im unmittel-baren Fassungsbereich – Einwach-sen von Wurzeln in die Fassung
Zu gering dimensionierter Quell-überlauf – Rückstau in den Quell-wurzelbereich = Versumpfung desFassungsbereiches
Fehlen eines übergreifenden, dichtschließenden Einstiegdeckels und/
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oder ungeeignetes Material (zumBeispiel Holzdeckel) der das Ein-dringen von Kleintieren (zum Bei-spiel Schnecken, Mäuse, Rattenusw.) ermöglicht
Fehlende Absperrmöglichkeit desEinstieg- oder Fassungdeckels
Fehlende engmaschige, korro-sionsbeständige Insektenschutzgit-ter bei Lüftungsschlitz
Fehlende Froschklappe
Mangelnder Rostschutz bei Eisen-teilen
Undichtheiten bei Kabeldurchfüh-rungen
Nicht abgedichtete Türe in die Quell-stube, Quellsammelschacht usw.
Generell sind alle Dichtungen jähr-lich zu kontrollieren, da sie nichtnur einem Abnützungs- sondernauch einem Alterungsprozess un-terliegen
Zu klein ausgewiesenes Quell-schutzgebiet
Kein Trockeneinstieg im Quellsam-melschacht oder Hochbehälter
Nicht geeignetes unbeständigesBaumaterial für Fassung/Sammel-schacht/Hochbehälter verwendet
Kein ausreichender Schutz vorNaturereignissen wie z. B. Schnee-druck, Hangrutschung, Hochwas-ser
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Worauf wird das Trinkwasser untersucht?
Trinkwasser soll appetitlich seinund zum Genuss anregen. Essoll farblos, klar, kühl, geruch-
los und geschmacklich einwandfreisein. Die gelösten Stoffe sollen sichmengenmäßig in Grenzen halten.
Die Überprüfung des Trinkwassersumfasst die Analyse des Wassers, dieKontrolle der Wasserversorgungsan-lage und die Beurteilung der örtlichenSituation der Wasserspende (Erhe-bung des Ortsbefundes).
Diewichtigsten
Untersuchungs-parameter
Temperatur
Die Temperatur soll möglichst zwi-schen 8 und 12 °C liegen und das gan-ze Jahr möglichst gleich bleibend sein.
Farbe und Aussehen
Trinkwasser soll klar und farblos sein,insbesondere keine Trübungen oderBodensatz aufweisen. Färbung und/oder Trübung können auf eine mög-liche Verunreinigung (z.B. schlechteFilterwirkung des Bodens, defekteRohrleitung oder geologisch beding-te Einschwemmungen) hinweisen.
Geruch und Geschmack
Geruch und Geschmack von Trink-wasser soll neutral sein. Beeinträch-tigung kann auf gesundheitsschäd-liche Stoffe oder lange Lagerung desWassers in schlecht gewarteten Be-hältern oder auf defekte Rohrleitun-gen hinweisen. Bei einem Neubauvon Sammel- bzw. Hochbehältermuss auf die Dimensionierung und
Durchströmung geachtet werden, umein „Abstehen“ des Trinkwassers zuvermeiden. Bei einer Neuverlegungder Trinkwasserleitung sollte der In-stallateur auf zugelassene Schmier-und Schneidemittel angesprochenwerden, um langwierige Spül- undReinigungsschritte zu vermeiden.
pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maß für die Kon-zentration an freien Wasserstoff-Io-nen und die Reaktion des Wassers.Meist bewegt er sich bei reinemWasser im neutralen bis schwach al-kalischen Bereich (pH 7,0 bis 7,5). Ersollte nicht unter 6,5 und nicht über9,5 liegen. Saure Wässer mit einempH-Wert unter 7,0 können, wennauch der Härtegrad niedrig ist, tech-nische bzw. bei der Verwendung imHaushalt störende, Material angrei-fende Eigenschaften aufweisen.Leicht saures Wasser greift verzink-te Eisen- und Kupferrohre an.
Elektrische Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit ist vonder Art und Menge der gelösten Io-nen abhängig und ist ein Maß für denMineraliengehalt. Die Leitfähigkeits-werte schwanken in Salzburg zwi-schen 100 µS/cm bei sehr weichenWässern und bis zu 1000 µS/cm beiharten mineralhaltigen Wässern.
Härte
Hartes Wasser ist reich, weichesWasser ist arm an den im Wassergelösten Mineralstoffen (Calcium,Magnesium). Hartes Wasser bewirktVerkrustungen, vor allem im Warm-wasserbereich. Zu weiches Wasserhingegen kann zu Korrosion in me-tallischen Leitungen führen. Bei Ent-härtungsanlagen mit Ionenaustau-scher auf die richtige Einstellung ach-ten, da das enthärtete Wasser sonst
auch Korrosionsschäden verursachenkann. 7 Härtegrade sollen nicht un-terschritten werden.
Einteilung derWasserhärte
0 – 4 sehr weich
4 – 8 weich
8 – 12 mittelhart
12 – 18 ziemlich hart
18 – 30 hart
> 30 sehr hart
Ammonium
Ammonium ist im Allgemeinen imTrinkwasser nicht enthalten. Sollte esjedoch auftreten, kann das ein Hin-weis auf eine Verunreinigung z. B.durch Jauche oder Abwasser sein.Nach der Trinkwasserverordnung liegtder Indikatorparameterwert für Am-monium bei 0,5 mg/l, wobei durchden natürlichen Untergrund beding-te Überschreitungen bis 5 mg/l zu-lässig sind.
Nitrat
Nitrat findet sich in geringen Men-gen in jedem Wasser. Normalerweisebeträgt der Nitratgehalt bis 5 mg/lNO3
-. Nitrat kommt in höheren Kon-zentrationen bei landwirtschaftlicherIntensivnutzung (Überdüngung) so-wie bei Abwasserversickerungen vor.Nitrat selbst ist nicht gesundheits-schädlich. Durch Nitratreduktionkann jedoch im Verdauungstrakt Ni-trit gebildet werden, das giftig wirktund das mit sekundären Aminen diekrebserregenden Nitrosamine bildet.Laut Trinkwasserverordnung dürfenmaximal 50 mg/l Nitrat enthaltensein. Nitrat kann durch Abkochen desWassers nicht entfernt werden.
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Nitrit
Das Auftreten von Nitrit zeigt in denmeisten Fällen eine fäkale Verunrei-nigung an. Der Grenzwert für Nitritliegt bei 0,1 mg/l. Überschreitungenbis zu einem Wert von 0,5 mg/l wer-den für einen begrenzten Zeitraum(maximal 6 Monate) toleriert, wenndie Ursache technisch bedingt ist (z.B.Neuinstallierung mit verzinkten Lei-tungsrohren). Wasser, das die zuläs-sige Höchstkonzentration von 0,1mg/l überschreitet, ist nicht für dieZubereitung von Säuglingsnahrung(bis zum Ablauf des 6. Lebensmona-tes) geeignet.
Chlorid
Normale Grundwässer enthalten 3 bis5 mg/l Cl-. In allen Fällen, wo einhoher Chloridgehalt (über 10 mg/l)nicht geologisch-mineralogisch oderaufbereitungstechnisch bedingt ist,kann man eine Verunreinigung desWassers durch Ausscheidungsstoffeoder Salzstreuung annehmen. Men-gen über 250 mg/l Cl- verleihen demWasser einen Salzgeschmack undkönnen die Lebensdauer von Was-serleitungen und Boilern verkürzen.In der Trinkwasserverordnung ist einIndikatorparameterwert von 200 mg/lChlorid angegeben.
Sulfat
Sulfatreiche Wässer sind für Betonbau-ten schädlich. Die Betonzerstörung be-ginnt bereits bei 150 bis 200 mg/lSO4
2-, besonders wenn Magnesium-sulfat beteiligt ist. Der Indikatorpara-meterwert für Sulfat liegt bei 250 mg/l.
Gesamter organischgebundener Kohlenstoff
(TOC)
Der TOC lässt sich als Maß für denGehalt an organischen Wasserinhalts-stoffen heranziehen. Allerdings sagtder TOC nichts über die Art undMenge der vorliegenden organischenSubstanzen aus. Er ist jedoch zur ge-
nerellen Beurteilung der Reinheit desWassers ein wichtiger Faktor.
Ein erhöhter TOC-Wert weist meis-tens auf eine Verunreinigung oder aufHuminstoffe hin.
Der TOC-Gehalt der Trinkwässer liegtin der Regel zwischen 0,4 mg/l und1,5 mg/l.
Blei
Wenn Bleibelastungen im Trinkwas-ser auftreten, sind diese im Allgemei-nen auf Bleirohre zurückzuführen, diez.B. in Hausinstallationen (Altbauten)vorhanden sein können. Die zulässi-ge Höchstkonzentration für Blei imTrinkwasser beträgt derzeit 0,025mg/l. Ab 1. Dezember 2013 gilt einezulässige Höchstkonzentration von0,01 mg/l.
Eisen und Mangan
Eisen und Mangan zählen zu denessentiellen Spurenelementen, diedem Körper täglich zugeführt werdenmüssen. Obwohl sie für die Gesund-heit im Trinkwasser erwünscht sind,werden sie aus technischer undhygienischer Sicht bereits in kleinenMengen als störend betrachtet. Ei-sen und Mangan sollen im Trinkwas-ser nur in geringsten Spuren enthal-ten sein, da sonst Färbung, Trübungoder unangenehmer Geruch auftre-ten. In der Trinkwasserverordnung istfür Eisen ein Indikatorparameterwertvon 0,2 mg/l und für Mangan einIndikatorparameterwert von 0,05mg/l angegeben.
Kupfer
Kupfer kommt in natürlichem Wasseraußer in Mineralwässern bei uns prak-tisch nicht vor. Von sauerstoffreichenund stark aggressiven Wässern wirdKupfer anfänglich angegriffen undgelöst (bis 3 mg/l). In harten Wäs-sern wird jedoch allmählich das ge-löste Kupfer als basisches Salz an denRohrwandungen abgeschieden. Für
Kupfer gilt eine zulässige Höchstkon-zentration von 2 mg/l.
Koloniezahl
Die Koloniezahl (Keimzahl) gilt all-gemein als Indikator für die bakte-rielle Verunreinigung eines Wassers.In nicht desinfiziertem Trinkwassersoll die Zahl der Kolonie bildendenEinheiten (KBE) von 100 KBE je mlbei einer Bebrütungstemperatur von22° C und von 20 KBE je ml bei einerBebrütungstemperatur von 37° Cnicht überschritten werden. In desin-fiziertem Wasser dürfen bei beidenTemperaturen nicht mehr als 10 KBEpro ml enthalten sein.
Coliforme Keime
Der Nachweis von coliformen Kei-men ist ein Hinweis auf Verunreini-gungen fäkaler oder nicht fäkaler Art(Oberflächenwasser). Die Anwesen-heit coliformer Keime muss als be-denklich gewertet werden. Sie sindim Trinkwasser normalerweise nichtanzutreffen.
Fäkalkeime
Fäkalkeime (Escherichia coli, Ente-rokokken) sind Indikatoren für dasVorhandensein von Mikroorganismenaus dem Darmtrakt von Warmblüt-lern. Sie geben einen Hinweis auf dieMöglichkeit des Vorhandenseins vonKrankheitserregern. Fäkalkeime dür-fen in 100 ml Trinkwasser nicht nach-weisbar sein.
Die möglichen Ursachen für positivnachweisbare Indikatorkeime sindmeist ein schlechter Bauzustand desBrunnens oder der Quellfassung (z.B.mangelhafte Abdeckung, Undichtig-keiten), übergelaufene oder undich-te Senkgruben etc.
Das Trinkwasser darf beim Auftretenvon diesen Bakterien nur nach Ab-kochen verwendet werden. Die Be-hebung der Ursache ist unbedingtnotwendig.
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Keime sichtbar gemacht
Mit Keimen belastetes Trinkwasser Sauberes Trinkwasser
Trinkwasser-Untersuchungslaborsim Land Salzburg
Österreichische Agentur fürGesundheit und Ernährungs-sicherheit GmbHInnsbrucker Bundesstraße 475020 Salzburg, Tel. 0662/833357-0
Salzburg AGWasserlaborHagenau 1, 5101 BergheimTel. 0662/451515-3290
HydrologischeUntersuchungsstelle SalzburgSchillerstraße 25, 5020 SalzburgTel. 0662/433257-0
Fa. HygCen GmbHMitterberghüttenWerksgelände 245503 BischofshofenTel. 06462/5319
Amt der SalzburgerLandesregierungLandeslaborUlrich-Schreier-Straße 185020 Salzburg, Tel. 0662/8042-4449
W.H.U. GmbHWasser.Hygiene.Umwelt.5600 St. Johann/Pg.Tel. 06412/59865
Wer darf Trinkwasser untersuchen?Trinkwasser darf nur von berech-tigten Labors – Instituten – Perso-nen nach § 65 LMSVG oder § 73LMSVG untersucht werden
Es dürfen nur von diesen Institutio-nen – Personen namhaft gemach-te Probennehmer die Ortsbefun-dung und Probenahme durchführen
Wichtig
Werden von privaten Personen Wasserproben entnommen und an irgend-welche Labors versendet, haben diese Untersuchungsergebnisse keinerleiAussagekraft und werden von Behörden nicht als Untersuchung nach derTrinkwasserverordnung akzeptiert.
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Wartung des Leitungssystems undder Hausinstallation
Absperrschieber
Absperrschieber 1 x pro Jahr öffnenund schließen, besonders bei öffent-licher Trinkwasserversorgungsleitungnicht vergessen.
Filteranlage
Filteranlage je nach Verunreinigung,mindestens halbjährlich reinigen, Fil-ter wechseln oder rückspülen.
Das Bild zeigt die Kalkablagerungaus einem 300-Liter-Boiler (2-Perso-nen-Haushalt), der 1 Jahr lang mitWasser von 17° Härte und einer Tem-peratur von 57° C betrieben wurde.
Windkessel
mindestens 1 x jährlich entsprechendder Betriebsanleitung prüfen.
Warmwasserboiler
je nach Härtegrad Ablagerungen ent-fernen.
Leitungen
Leitungen, die selten verwendet wer-den mindestens 1 x jährlich spülen.
Ionenaustauscher
Die Funktionsfähigkeit von Ionenaus-tauscher nach Angabe des Herstel-lers überprüfen lassen.
UV-Entkeimungsanlage
Beläge entsprechend der Betriebsanlei-tung entfernen bzw. Strahler erneuern.
Damit manTrinkwasser in
ausreichender Qualitätund Menge jederzeitzur Verfügung hat,
muss man seineAnlage regelmäßigkontrollieren und
warten!
Es gibt auch die Möglichkeit, über den Dachverband SalzburgerWasserversorger eine Wasserberatung in Anspruch zu nehmen
HINWEIS
Sie umfasst folgende Bereiche:Zustandsanalyse (Status) derWasserversorgungsanlageSanierungsanalyse und Sanie-rungsberatungHilfestellung bei der Vorberei-tung von Projekten zur Wasser-versorgungBeratung bei Maßnahmen zurQualitäts- und Quantitätsver-besserung der WasserversorgungBeratung bei hygienischen Pro-blemen
Entnahme von Wasserproben zurinternen Information (kann nichtzur Eigenüberwachung im Sinneder Trinkwasserverordnung heran-gezogen werden)FörderungsberatungUnterstützung bei rechtlichen Fra-gen
Die Beratung wird vom Land Salz-burg gefördert und ist für den Kun-den – bis auf eine allfällige Wasser-analyse – kostenlos.
Anmeldung
Geschäftsstelle des DachverbandesSalzburger Wasserversorgerbeim Amt der SalzburgerLandesregierungFachabteilung WasserwirtschaftPostfach 5275010 SalzburgTelefon: 0662/8042-4497 oder-4264 oder -4251Fax: 0662/[email protected]
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Tipps und TricksBei der Errichtung einer Trinkwas-serversorgungsanlage in Genera-tionen denken. Nur die besten, ge-prüften Materialien sollten Verwen-dung finden und die Arbeiten Fach-leuten in Auftrag geben werden.Beim Neubau eines Hauses undVerlegung einer neuen Trinkwasser-leitung mit dem örtlichen Installa-teur in Verbindung setzen und nach-fragen, welche Leitungsmaterialienin der Gegend verwendet werdenund bei welchen es zu keinen Pro-blemen bezüglich Korrosion kommt.Förderungsansuchen rechtzeitigvor Baubeginn stellen.Bei Dichtungen generell Gummi-dichtungen statt Schaumstoffdich-tungen verwenden.Reinigung von begehbaren Be-hältern und Brunnenschächten (so-fern die Arbeiten selbst durchge-führt werden):1. Nie alleine die Arbeiten durch-
führen2. An die Selbstsicherung denken
(Sicherungsseil, Erste Hilfe Kof-fer, Schutzhelm, Schutzbrille,Taschenlampe usw.)
3. Geeignete Desinfektionslösungzur Reinigung sämtlicher Anla-genteile. Nicht vergessen, dieGummistiefel vor Betreten derAnlage desinfizieren
4. Bei Arbeiten mit Chlorbleich-lauge nicht überdosieren und
die Einleitungskonzentration ineinen Kanal oder Gewässer ent-sprechend den gesetzlichen Vor-schriften beachten (möglichesFischsterben, Schädigung derBiologie in einer Kläranlage usw.)
5. Rechtzeitige Entfernung vonAblagerungen, Verkrustungen,eingewachsenen Wurzeln,Holzteilen, Schnecken und an-dere Kleintiere
6. Betonierte Sammelbehälternicht unbedingt Verfliesen, dasich zwischen Beton und FliesenBakteriennester bilden können,die nur schwer entfernbar sind.
7. Türen und Einstiegsdeckel immerabsperren (es hat leider schonmehrere tödliche Unfälle gege-ben).
Siebe und Perlatoren könnennicht nur Verkalken oder sich mitPartikeln verlegen, sie sind auchKeimherde, die einer regelmäßi-gen Reinigung bedürfen (z.B. mitEssig oder Entkalker der für Kaf-feemaschinen angeboten wird).Alle zwei, spätestens alle fünf Jah-re, eine physikalisch-chemischeund bakteriologische Wasser-analyse durchführen (sofern nichtvon der Behörde ein anderer Inter-vall vorgegeben wurde).„Alte Wasserspender“ (Brunnenoder Quellen) nicht auflassen, siekönnen zumindest als Brauch- oder
Nutzwasser, z.B. zur Gartenbewäs-serung, Verwendung finden.Enthärtungsanlagen (wenn über-haupt notwendig) nur im Warm-wasserbereich einbauen. Nicht ver-gessen, auch Enthärtungsanlagenbedürfen einer Wartung, siehe je-weilige Bedienungsanleitung.Hat man eine eigene Wasserver-sorgungsanlage und ist gleichzeitigan einer öffentlichen Versorgungs-anlage angeschlossen, so dürfen diebeiden Leitungen nicht zusammen-geschlossen sein. Es ist auf einestrickte Trennung zu achten!Keine Bäume im Nahebereich ei-ner Quellfassung (5 bis 10 Meter)anpflanzen, es besteht sonst dieGefahr das Wurzeln in die Fassunghinein wachsen, Drainagen ver-legen, die Bodenüberdeckung auf-lockern und dadurch Oberflächen-wasser eindringen kann.Wird im Zuge einer Notversor-gung der Trinkwasserbehälterdurch die Feuerwehr gefüllt, un-bedingt Nachfragen, ob der Tankdes Feuerwehrautos vorher ent-keimt und dann mit Trinkwassergefüllt wurde. Ansonsten sind alleVerbraucher nachweislich zu infor-mieren, dass es sich um kein Trink-wasser entsprechend der Trinkwas-serverordnung handelt, außer einbefugtes Labor führte eine entspre-chende Kontrolle durch.
Einige Reinigungs- undAufbereitungsverfahren
Filteranlagen
Sie dienen zur Entfernung unge-löster Partikel (Sand, Rostteilchenusw.)
KunststofffilterPapierfilterPorzellanfilterSand- und Kiesfilter
Ionenaustauscher
Werden meistens zur Teilenthärtungdes Wassers verwendet
Phosphatierung
Kommt zum Einbau bei aggressivenWässern und nach Montage von Ent-härtungsanlagen
UV-Anlagen
Bei bakteriologischen Problemenwerden häufig diese Anlagen zurEntkeimung eingesetzt
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Glossar
Aufbereitung
Technische Maßnahmen zur Entfer-nung von unerwünschten Inhaltsstof-fen im Trinkwasser (Nitrat, Kalk, Eisen).Es gibt verschiedene Methoden derAufbereitung wie Umkehrosmose, Ak-tivkohlefilter oder Ionenaustauscher.Aufbereitung sollte nur dann eingesetztwerden, wenn eine Sanierung desWasserspenders keinen Erfolg bringt.
Im Österreichischen Lebensmittel-buch steht im Kapitel Trinkwasserunter anderem: „Auch wenn dieTransportkosten höher sind, ist nati-ves Trinkwasser dem aufbereitetenWasser vorzuziehen.“
Trinkwasseraufbereitung ist im LandSalzburg als Vorsorgemaßnahmenicht vorgesehen. Erst wenn die bak-teriologischen oder chemischen Pa-rameter nicht eingehalten werdenkönnen, wird die Aufbereitung ein-gesetzt.
Durch Schutzgebiete könnte manch-mal die Aufbereitung vermieden wer-den. Wird ein Gebiet zum Schutzge-biet, kann es vom Grundeigentümerjedoch nicht mehr vollständig genutztwerden; es sind eventuell Zahlungenan den Besitzer zu leisten.
Desinfektion
Unter Desinfektion versteht man dieReinigung eines Brunnens oder einerQuellfassung von bakteriologischenBelastungen. Sie wird im Anlassfalldurchgeführt, worauf eine Wasserun-tersuchung die wiedererlangte ein-wandfreie Beschaffenheit des Was-sers zu bestätigen hat. Bei Bedarf istdie Desinfektion zu wiederholen.
Export von Wasser
Der Export von Wasser ist nach denBestimmungen des Wasserrechts-gesetzes grundsätzlich nicht ver-
boten. Die Entnahme von Wasser(auch) zum Zweck eines solchen Ex-portes bedarf einer wasserrechtlichenBewilligung. Die Erteilung dieser was-serrechtlichen Bewilligung wäre je-doch unzulässig, wenn zum Nachteildes Inlandes Wasser ins Ausland ab-geleitet werden soll oder wenn sons-tige Bestimmungen des Wasser-rechtsgesetzes entgegenstehen, z.B.betreffend wasserwirtschaftliche Pla-nungsziele oder die Versorgungsnot-wendigkeit von Gemeinden.
Filterkies
Gewaschener Kies, der zwischen Fil-terrohr, auf die Brunnensohle oderQuellsammelrohr aufgebracht wird.Gewährleistet den ungehindertenZutritt des Wassers und verhindertden Eintritt von Feinteilchen.
GOK
Abkürzung für einen Messpunkt (Ge-ländeoberkante), auf den sich einez.B. Brunnentiefenmessung bezieht.
Grundwasser-Zusammensetzung
Bei Einzel-Kleinversorgern kann nureine direkte Analyse über die Zusam-mensetzung des Grundwassers Aus-kunft geben, da es bereits kleinräu-mig geologisch und fassungsbedingtgroße Unterschiede in der Qualitätund Zusammensetzung geben kann.Auch jahreszeitlich und witterungs-bedingt kommt es zu unterschied-lichen Analysenergebnissen. EinenTrend zeigen erst mehrere Analysen,auf einige Jahre verteilt, speziell beiQuellfassungen.
Lehmschlag
Dichtschicht aus Lehm mit geringerWasserdurchlässigkeit, zum Beispiel
zum Schutz von Wasserfassungengegen Eindringen von Niederschlags-wasser.
Ortsbefundung
Bei der Probennahme zur Trinkwas-seruntersuchung vorgenommene op-tische Erhebung des baulichen undtechnischen Zustandes des Wasser-spenders. Dabei können schon vorder Analyse wertvolle Hinweise fürdie Sanierung des Brunnens oder derQuelle gegeben werden.
Pestizide
Pestizide werden weit verbreitet ge-gen Unkräuter, lästige Insekten oderSchädlinge eingesetzt. In Europawerden jährlich 300.000 Tonnen Pes-tizide gespritzt oder direkt in denBoden eingebracht. Sie werden mitdem Regen in die Flüsse und Bächegespült oder sickern auf direktemWege durch den Boden ins Grund-wasser.
Bei Hausgärten, die sich in der Näheeiner Trinkwasserfassung befinden,daher sorgfältig mit Schneckengiftund Unkrautvertilgungsmittel umge-hen und die mechanische (händische)Entfernung bevorzugen.
Privatgewässer
Privatgewässer sind in Österreichinsbesondere Grundwasser = das inBrunnen und Quellen enthalteneWasser.
Unterschiede zwischen Privatgewäs-ser und Öffentliche Gewässer:
Innerhalb der gesetzlichen Schran-ken darf jedermann öffentliche Ge-wässer benutzen.Private Gewässer stehen jenen zu,denen sie gehören.Bei diesen Gewässern gilt derkleine Gemeingebrauch.
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Wassermenge, die eine Quelle lie-fert.
Regenwasser
Regenwasseraufbereitungsanlagengibt es in Salzburg kaum. Die Auf-bereitungsanlagen rentieren sich nurin Gebieten wo das Wasser auf-bereitet werden muss.
Da in Salzburg genug Wasser für denVerbrauch zur Verfügung steht, kos-tet eine Regenwasseraufbereitungsan-lage mehr als sie Geld sparen würde.
Das übliche Sammeln von Regenwas-ser in Tonnen, zur Gartenbewässe-rung oder zum Blumenspritzen, soll-te jedoch auf alle Fälle genutzt wer-den.
Sparen
Bei der Verwendung von Wasserkann man einiges sparen:
Duschen kostet weniger als Ba-den. Ein Bad braucht dreimal mehrWasser und damit auch mehr Geldals sechs Minuten langes Duschen.Die Wasserhähne sollte manimmer gut zudrehen. Ein tropfen-der Hahn verschwendet bis zu 17Liter täglich.Beim Geschirrspülen und Wäsche-waschen sollten die Maschinen nurganz gefüllt in Betrieb genommenwerden.Bei der WC-Spülung sollte manbei kleinem Spülbedarf immer dieSpartaste betätigen oder den Spül-vorgang unterbrechen.
Stoßchlorung
Neu- bzw. umgebaute Brunnen,Wasserbehälter oder Leitungen so-wie Trinkwasseranlagen, die durcheingedrungene Kleintiere, Oberflä-chenwasser oder durch ähnliche Ur-sachen verunreinigt wurden, könnenmit einer Stoßchlorung desinfiziertwerden.
Anlage und Trinkwasser sind dannzwar desinfiziert, aber nicht gegeneine Wiederverkeimung geschützt.
Stoßspülung
Durch Öffnen eines Wasserhydran-ten werden Ablagerungen in den Lei-tungen ausgespült. Wichtig am End-strang einer Wasserversorgung umauch abgestandenes Wasser zu er-neuern.
Trinkwasseranalyse
Bei der Trinkwasseranalyse werdennicht nur die Qualität des Wassers,sondern auch das Umfeld und derbauliche Zustand des Brunnens oderder Quelle geprüft.
Das Trinkwasser wird nach den le-bensmittelrechtlichen Bestimmungenauf physikalisch-chemische und bak-teriologische Parameter untersucht.Das Wasser wird in genusstauglichesund in nicht genusstaugliches Was-ser eingeteilt.
Die Probenahme und Untersuchungdürfen nur befugte Personen durch-führen. Nur solche Gutachten werdenbei den Behörden akzeptiert.
Selbst entnommene Proben sind nureine Eigeninformation, ohne Beweis-kraft in einem Streitfall oder Vorlagevor einer Behörde, da man die Probevon jedem zugänglichen Wasser-spender entnommen haben könnte.Seriöse Labors machen ihre Kundenauf diesen Sachverhalt aufmerksam,um unnötige Mehrkosten zu verhin-dern.
Trinkwasserverordnung –TWV
Diese Verordnung regelt die Anfor-derung für Wasser für den mensch-lichen Gebrauch. Weiters werden dieRechte und Pflichten der Wasser-anbieter und der Wassernehmer ge-regelt und auch wie eine Trinkwas-seranalyse gemacht werden muss.
Untergliedert ist die Verordnung inAnforderungen, Eigenkontrolle, Infor-mationspflicht, Überwachung, Aus-nahmen und Schlussbestimmungen.
Wartungsbuch
Um sämtliche Vorkommnisse in Ver-bindung mit Ihrer Wasserversor-gungsanlage, aber auch mit IhrerHausinstallation nachvollziehbar zudokumentieren, empfiehlt sich dieFührung eines Wartungsbuches. Die-ses erleichtert auch die Beurteilunganstehender Probleme durch denFachmann.
Wasserbuch
Ist ein öffentliches Buch, in das jedePerson Einsicht nehmen kann. Es ent-hält z. B. Angaben über Brunnen,Quellen, Schongebiete, Schutzge-biete.
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Aktion „Sauberes Trinkwasser: Alles klar?“
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Das Team des Landeslabors
Aktion„Sauberes
Trinkwasser:Alles klar?“
G A N Z I N U N S E R E M E L E M E N T
Impressum:Verleger: Land Salzburg, vertreten durch Abteilung 16, UmweltschutzHerausgeber: Dr. Othmar GlaeserFür den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Dr. Karl König, Walter WendtnerFotos: Abteilung 16Satz: Grafik Land SalzburgDruck: Hausdruckerei Land SalzburgAlle: Postfach 527, 5010 Salzburg
Februar 2009