01.08..2015
Struktur der Fortbildung
Sicherheit und qualitativ hochwertige Arbeit
Modul 1: Ebolafieber
Unterstützung durch die GemeinschaftUnterstützung durch die KrankenhausleitungUnterstützung durch die Bevölkerung
Modul 3:
Allgemeine Hygiene-
maßnahmen
Modul 2:
Antworten auf Gemein-
schafts-ebene
EFFO Ebola
Modul 6:
Wasser, Desinfektion
und Reinigung
Modul 5:
Persönliche Schutz-
ausrüstung
Modul 4:
Screening& Isolierung
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EbolafieberModul 1 - Teil 2
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Lernziele Modul 1 (Teil 2)
Allgemeines LernzielAllgemeine Informationen über Ebolafieber kennen und motiviert für die weiteren Übungen sein, um sicher und routiniert auf Ebola-Verdachtsfälle reagieren zu können.
Spezifische Lernziele:1. Die Grundlagen der Ebola-Diagnostik kennen.2. Die Grundlagen der Pathophysiologie Kennen3. Wissen, wie Patienten mit Ebolafieber versorgt werden.4. Die besonderen Herausforderungen der Arbeit in einer
Isolierstation kennen.
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Gliederung Modul 1
Teil 1- schon abgehandelt -
EINLEITUNG1. Epidemiologische Lage2. Information über das
Ebola-Virus3. Übertragung und
Inkubationszeit 4. Symptomatik5. Differenzialdiagnosen
Teil 2
1. Diagnostik: PCR, Schnelltest
2. Pathophysiologie3. Klinische Versorgung4. Herausforderungen bei
der Arbeit auf einer Isolierstation
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Diagnostik
Die endgültige Diagnostik wird in einem Speziallabor durchgeführt
In den Krankenhäusern muss ein Verdachtsfall erkannt werden:
• anhand der Symptome • anhand der Fall-Definition
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Ebolafieber-Diagnostik
Die Diagnose kann auch in einem mobilen Labor gestellt werden.
Das Labor benötigt etwa 3 Stunden, um das Ebola-Virus zu diagnostizieren.
Diagnostik wird mittels PCR durchgeführt.
Lange Transportwege können die Diagnostik manchmal sehr verzögern.
Vorsicht mit Verletzungen und Unfällen bei Probenahme, Verpackung und Transport!
© RKI Martin Richter
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Diagnostik mittels Schnelltest
Aktuell laufen Studien zu verschiedenen Schnelltests.
Goldstandard: PCR© RKI Martin Richter
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Pathophysiologie
• Infektion über verletzte Haut, Schleimhäute oder parenteral • Eindringen des Virus in die Abwehrzellen (Monozyten,
Makrophagen, dendritische Zellen)• Über den Blutkreislauf Transport zur Leber• zur Milz • zu den Lymphknoten• Infektion weiterer Gewebe
Die Reaktion ist individuell verschieden,Symptome und Komplikationen können sehr unterschiedlich sein
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Pathophysiologie
• Sekundärinfektionen (Lymphozytopenie) • Septischer Schock• Blutgerinnsel• Hämorrhagien• Hirnödem• Nierenversagen• Leberversagen• Pankreatitis (starke Bauchschmerzen)• Darmschädigung führt zu Durchfall und Dehydratation
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Behandlung eines Patienten bei MSF - Überblick
• Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben viel Erfahrung mit dem Ebolafieber.
• Die Behandlung hat sich im Lauf der Jahre geändert:
1. bis 1995: symptomatische Behandlung2. ab 1995: Behandlung mit Antibiotika, Malariamitteln,
Palliativbehandlung3. ab 2007: invasive Behandlung, biochemische Diagnostik4. ab 2014: Prüfpräparate (Favipiravir, Brincidofovir, VSV,
Rekonvaleszentenplasma)
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Behandlung von Ebola-Verdachtsfällen
• Die Behandlung ist überwiegend supportiv und symptomatisch medizinisch psychosozial
• Immer an den Eigenschutz denken! Verwendung von PSA Physische und psychosoziale Gesundheit (Arbeit in PSA
kann belastend sein)
Jeder invasive Eingriff stellt ein erhöhtes Risiko für das Krankenhauspersonal dar
Invasive Eingriffe nur durchführen, wenn sie absolut notwendig sind
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Behandlung von Ebolafieber (nicht-invasiv)
Fieber und/oder Schmerzen -> Paracetamol (keine NSAR wegen Auswirkungen auf die Blutgerinnung)
Durchfall, Erbrechen -> Nahrung je nach Bedarf Hypoglykämie -> zuckerhaltige Getränke Behandlung weiterer oder sekundärer Erkrankungen->
Breitband-Antibiotikum, Malaria-Behandlung
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Behandlung von Ebolafieber (invasiv)
Durchfall, Erbrechen, Dehydratation -> intravenöse Flüssigkeitsgabe
Hypoglykämie: wenn möglich zuckerhaltige Getränke, alternativ Glukoselösung intravenös
Krämpfe: Diazepam intravenös oder intrarektal … (Transfusion von Vollblut oder Blutplättchen, Dialyse,
experimentelle Therapien…)
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Experimentelle Therapien bei EbolafieberBeispiele für Medikamente:
– Monoklonale Antikörper (Zmapp)– Plasma von geheilten Patienten– Antivirale Medikamente (Favipiravir, Brincidofovir)– Antivirale Medikamente auf Basis der RNA (siRNA)– Immunostimulanzien– Anti-Hämorrhagikum (FX06)– Anti-Koagulant (rNAPc2)– Mehrere Impfungen sind in der Entwicklung und Studienphase (VSV)
Die Hauptprobleme sind: • Fehlende Evidenz für den Nutzens für den Patienten• Keine/ Schlechte Verfügbarkeit
Die supportive und symptomatische Behandlung ist die Grundlage für die Versorgung von Ebola-Patienten!
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Ernährung von Patienten mit Ebolafieber
• Nahrungsmittel sollen den Patienten in individuellem Geschirr gereicht werden
• Das Geschirr muss gespült und desinfiziert werden• Auf ausreichende Vitaminzufuhr achten• Die Familien können ihren Angehörigen auch Essen
bringen; wichtig dabei: das Personal in PSA übergibt das Essen dem Patienten
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Behandlung von Ebolafieber
Die Empfehlungen für die Behandlung von Patienten mit Ebolafieber können sich verändern
• Medikamente• Ernährung• Experimentelle Behandlungen (laufende Studien)• Impfungen (momentan laufende Studien)
-> Jeden Fall mit den Kollegen und den verantwortlichen Behörden besprechen, und einen individuellen Therapieplan erstellen
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Stressfaktoren im Kontext von Ebola
• Physische Ermüdung• Physische Isolierung (untersagt, andere zu berühren)• Ständige Konzentration und Wachsamkeit• Risiko, angesteckt zu werden oder andere anzustecken • Todesangst• Spannung zwischen dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und den
Bedürfnissen der Patienten• Stigmatisierung• Reaktionen in Familie und Bekanntenkreis
-> Herausforderung für Krankenhauspersonal und Patienten-> Gute Kommunikation mit dem Patienten, alle Handlungen und Handgriffe erklären
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Vorgehensweise im Verdachtsfall
• Eingangsscreening -> Verdachtsfall wird erkannt• Prompte Isolierung des Patienten (Abstand > 2 Meter!)• Verdachtsfall wird dem Verantwortlichen gemeldet• Kontakte werden dokumentiert (Epidemiologie)• Isolierstation wird aktiviert• Team in PSA kann Patienten betreuen
Ein Patient mit typischen Ebolafieber-Symptomen und sehr kritischem Kontakt mit Ebola kommt in Ihr Krankenhaus….
Ich habe keine Angst vor dem Patienten
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Arbeit auf der Isolierstation
• Immer zu zweit (1 „saubere“ Person und 1 „schmutzige“ Person)• Vor dem Anziehen der PSA klären, was zu tun ist, (in PSA
erschwerte Kommunikation und max. 1 Stunde Arbeitszeit)• Medikamente, Nahrungsmittel, Müllsack und weitere
Materialien vorbereiten….
Wenn Sie etwas vergessen, können Sie nicht einfach umkehren (Isolierbereich wird streng in einer Richtung durchlaufen!)
• Denken Sie an die Dokumentation (Achtung, verwendete Dokumente bleiben in der roten Zone)
• In der grünen Zone müssen verantwortliche Personen für die Anleitung bei Dekontamination und Ausziehen der PSA bereitstehen
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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