Top Banner
T Inhalt Fitness am Arbeitsplatz Mit umfangreichen Info- und Mit- machangeboten will der TU-Gesund- heitstag Ende Oktober die Beschäftig- ten für das Thema Gesundheit am Ar- beitsplatz sensibilisieren Seite 11 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Positives Echo aus Indien Die deutschen TU9-Universitäten und indi- sche Technologieinstitute planen, mit einer gemeinsamen Graduiertenschule junge Talente in Elektrotechnik und Informatik grenzüberschreitend zu fördern Seite 8 AKTUELL Einfacher mitnehmen Unterschiedliche Strukturen bei der Altersvorsorge in Europa behindern die Mobilität in der Wissenschaft – Interview Seite 2 FORSCHUNG Sinkende Kosten, steigender Absatz Kompetenzinitiative will den neu- en Bundesländern zu optimalen Produkten verhelfen Seite 9 Einmalzahlung für 2008 und 2009 D er Berliner Senat hat nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen eine übertarifliche Einmalzahlung für die Tarifbeschäftigten des Landes in 2008 und 2009 beschlossen. Aufgrund der vergleichbaren Tarifsituation will die TU Berlin auf freiwilliger Basis auch ihren Beschäftigten, die unter den Anwendungs-TV Berliner Hoch- schulen fallen, für die Monate Oktober 2008 und Oktober 2009 einmalig bis zu 300 Euro und an die Auszubilden- den einmalig bis zu 100 Euro aus- zahlen. Für eine Auszahlung an Be- schäftigte in Drittmittelprojekten und an Beamtinnen und Beamte stehen Re- gelungen aus. tui BOHLMANN-VORLESUNG Details der Metathese A ls Erster stellte Richard Schrock eine katalytisch effiziente Metall- verbindung für die Metathese her, ein chemisches Verfahren, das heute kos- tengünstig und umweltfreundlich auch in der Industrie einsetzbar ist. Dafür und für weiterführende Arbeiten er- hielt er 2005 den Nobelpreis für Che- mie. Am 24. Oktober 2008 wird der Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Bohlmann-Vor- lesung halten und dabei genauere Aus- kunft über dieses Thema geben. An- schließend wird der Schering-Preis 2007 für hervorragende Chemie-Dis- sertationen vergeben. pp Ort: Hörsaal C 130 (altes Chemiegebäude), Straße des 17. Juni 115, Zeit: 16 Uhr c. t. QUEEN’S LECTURE Brauchen wir die Mathematiker? D ie provokante Frage „Do we need mathematicians?“ wird am An- fang der diesjährigen Queen’s Lecture stehen, die Professor Ian Stewart, Lei- ter des Mathematics Awareness Cen- ter der University of Warwick, pas- send zum deutschen „Jahr der Mathe- matik“ halten wird. Moderiert wird die Veranstaltung, die vergnügliche Betrachtungen verspricht, von TU- Professor Günter M. Ziegler, unter an- derem Mitkoordinator des Wissen- schaftsjahres. Er erhielt zuletzt den Communicator-Preis 2008. Zeit und Ort: 20. November 2008, 17 Uhr, Audimax im Hauptgebäude. pp Der TU Berlin wurde am 25. August das Zertifikat zum „audit familienge- rechte hochschule“ erteilt. Sie hat damit das Recht, das europaweit ge- schützte Signet zu führen. „Durch die Teilnahme am ,audit fami- liengerechte hochschule‘ wollen wir erreichen, dass die bereits zahlreich vorhandenen familienfreundlichen Maßnahmen an der TU Berlin nach in- nen und außen besser sichtbar werden. Diese sollen ausgeweitet und in eine systematische Gesamtstrategie einge- bettet werden“, erklärt Dr. Ulrike Gutheil, Kanzlerin der TU Berlin. „Ziel ist es, die Attraktivität der Tech- nischen Universität als Ort, an dem sich Karriere und Familie sowohl für Beschäftigte als auch für Studierende verbinden lassen, zu erhöhen.“ Für das Zertifikat wurden Zielvereinba- rungen getroffen, die die weitere Ar- beitszeitflexibilisierung und die Er- leichterung dezentralen Arbeitens für Mitarbeiter mit Kind sowie die Mög- lichkeit eines Teilzeitstudi- ums und Sonderregelun- gen für Studierende mit Kind betreffen. Geplant ist auch die Einrichtung eines Familienbüros, welches zukünftig eine wichtige Koordinierungsaufgabe für alle Themenbereiche rund um Studium/Beruf und Familie übernehmen soll. Weiterhin sind auch der Ausbau der Eltern-Kind-Arbeits- zimmer, die Errichtung eines TU- Spielplatzes sowie die Einführung von Kindermenüs in den Mensen vorgese- hen. Kurz nachdem die Nachricht ein- getroffen war, war der Universität ein weiterer Erfolg beschieden. 79 Hoch- schulen – eine davon die TU Berlin – aus 15 Bundesländern haben sich er- folgreich mit ihren Gleichstellungs- konzepten auf die erste Ausschreibung des Profes- sorinnenprogramms der Bundesregierung und der Länder beworben. Rund 140 Professuren – bis zu drei pro Hochschule – sol- len danach für hoch qualifi- zierte Spitzenforscherin- nen gefördert werden, die unter ande- rem jungen Frauen Vorbild für eine Wissenschaftskarriere sein sollen. Hochschulen mit dem Qualitätssiegel „familiengerecht“ werden bei der Ver- gabe besonders berücksichtigt. Das Verfahren läuft noch. tui Visionen zum Erstsemestertag Wissenschaft und Unterhaltung bietet die TU Berlin auch dieses Jahr wieder, um die „Neuen“ an der Universität zu begrüßen. Ausführliches Programm, Tipps, Infos und Einblicke in den Studienalltag Seiten 3–6 Emmy-Award für TU-Wissenschaftler In Los Angeles wurde der Fernsehpreis, Kategorie Technik, vergeben D er Prime Time Emmy Award, der bedeutendste Fernsehpreis der USA, in der Kategorie Technik ging in diesem Jahr an das Joint Video Team für die Entwicklung und Etablierung des Videokodierstandards H.264/ MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist Abtei- lungsleiter im Fraunhofer Heinrich- Hertz-Institut für Nachrichtentechnik. „And the winner is …“, hieß es am 23. August 2008 in Los Angeles publi- kumswirksam. Dann wurde das höchst effiziente Videokompressionsverfah- ren von der „Academy of Television Arts and Sciences“ ausgezeichnet. Thomas Wiegand nahm zusammen mit den anderen beiden Leitern des JVT, Gary Sullivan (Microsoft) und Ajay Luthra (Motorola), sowie mit Malcolm Johnson, dem Generalsekre- tär der ITU-T, und Scott Jameson, dem Leiter des JTC1 von ISO/IEC, den Preis in Hollywood entgegen. Durch den neuen Videokodierstandard H.264 wurde der Erfolg neuer Video- Anwendungen wie HDTV, Blu-ray Disc, Internet- und Mobile-TV, Video- iPods und iPhones möglich. Mit H.264 ist die benötigte Datenrate für ein Vi- deo halb so groß, wie noch bei seinen Vorgängerstandards. tui TU-Mathematik inter- national attraktiv D ie TU Berlin gehört laut einem jüngsten Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung im Fachbe- reich Mathematik zu den attraktivsten deutschen Universitäten für Hum- boldt-Preisträger und Humboldt-Sti- pendiaten. Mit 14 Aufenthalten in den Jahren 1998 bis 2007 liegt die TU Ber- lin auf Platz drei in der Beliebtheits- skala hinter der Universität Bielefeld (31 Aufenthalte) und der Universität Bonn (16 Aufenthalte). Den dritten Platz teilt sich die TU Berlin mit der Humboldt-Universität Berlin. Insge- samt zählte die Humboldt-Stiftung in der „Reinen Mathematik“ in den Jah- ren 1998 bis 2007 317 Forschungsauf- enthalte, die sich auf 64 Gastgeberein- richtungen verteilten. Für das hohe Ni- veau und Renommee des Instituts für Mathematik der TU Berlin steht auch, dass es die Sprecherschaft in drei ma- thematischen Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) innehat und an weiteren DFG- Forschergruppen beteiligt ist. tui Karriere und Familie an einem Ort TU Berlin zur familiengerechten Hochschule gekürt Die TU Berlin hat bereits viele Maßnahmen getroffen, um Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen – Szene aus dem „Kinderzimmer“ © TU-Pressestelle / Dahl Referat für Presse und Information TUB-newsportal Neues aus Forschung und Lehre zum Lesen, Hören und Sehen www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal © privat Thomas Wiegand in Hollywood 10/08 Oktober 2008 www.tu-berlin.de/newsportal Finanzielle Risiken gefährden Hochschulen G emeinsam gaben am 22. Septem- ber die Präsidenten der Berliner Universitäten ihrer Besorgnis um die fi- nanzielle Absicherung der Hochschu- len in den kommenden Jahren Aus- druck. Gleichzeitig erklärten sie, den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung nachdrücklich darin unter- stützen zu wollen, in den anstehenden Haushaltsverhandlungen die künftigen Risiken in den Hochschuletats abzusi- chern. Sie wollen damit vor allem die Leistungs- und Funktionsfähigkeit so- wie das Angebot an Studienplätzen der Berliner Universitäten in vollem Um- fang erhalten. Um dem Senator Argu- mentationsgrundlagen an die Hand zu geben, hatten die drei großen Universi- täten umfangreiche Zahlenwerke über die Entwicklung der Hochschulfinan- zierung in Berlin erarbeitet. In den Jahren 2010 bis 2013 sind da- nach erhebliche Steigerungen jährli- cher Zahlungsverpflichtungen zu er- warten: 22,4 Millionen Euro wegen ge- stiegener Preise für Güter und Dienst- leistungen, 42,3 Millionen Euro durch die Erhöhung von Pensionen, Beihil- fen, Beiträgen zur VBL oder der Tarif- angleichung Ost-West, wahrscheinlich etwa 64,6 Millionen Euro durch zu er- wartende Tarifsteigerungen sowie mögliche Verpflichtungen durch ge- setzliche Änderungen und Urteile (zum Beispiel Sportstätten-Nutzung oder Urteile zum BAT) in Höhe von 28,5 Millionen Euro. WISSENSCHAFT SCHAFFT ARBEIT Die Präsidenten wiesen auch darauf hin, dass die im vergangenen Jahr von Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftlern eingeworbenen Drittmittel in Höhe von 194 Millionen Euro dem Land rund 2000 Vollzeit-Arbeitsplät- ze zusätzlich beschert hatten. Unter- nehmensgründungen aus der Wissen- schaft heraus hatten weitere Arbeits- plätze geschaffen. Dies habe die Wirt- schaftskraft Berlins um eine dreivier- tel Milliarde Euro erhöht. Dagegen sei seit 1992 das Universi- tätspersonal um 36 Prozent gesunken, von 12 820 Vollzeitkräften im Jahr 1992 auf 8150 im Jahr 2007 – eine ein- zigartige Entwicklung in Deutschland, die die Wettbewerbsfähigkeit der Ber- liner Universitäten nicht unerheblich erschwere. Dabei seien sie eine der wichtigsten Säulen für die Wirtschafts- kraft der Stadt als europäischer Met- ropole. Bei dem absehbaren Fach- und Führungskräftemangel, so die Univer- sitätspräsidenten, erwarte die Berliner Bevölkerung daher zu Recht, dass der Senat im Haushalt eindeutige Prioritä- ten zugunsten der Wissenschaft setzt – vor allem aber klare Perspektiven für die junge Generation aufzeigt. tui
16

T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Oct 26, 2019

Download

Documents

dariahiddleston
Welcome message from author
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
Page 1: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

T

Inhalt

Fitness amArbeitsplatz

Mit umfangreichen Info- und Mit-machangeboten will der TU-Gesund-heitstag Ende Oktober die Beschäftig-ten für das Thema Gesundheit am Ar-beitsplatz sensibilisieren Seite 11

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Positives Echoaus Indien

Die deutschen TU9-Universitäten und indi-sche Technologieinstitute planen, mit einergemeinsamen Graduiertenschule jungeTalente in Elektrotechnik und Informatikgrenzüberschreitend zu fördern Seite 8

AKTUELLEinfacher mitnehmenUnterschiedliche Strukturen beider Altersvorsorge in Europabehindern die Mobilität in derWissenschaft – Interview Seite 2

FORSCHUNGSinkende Kosten, steigenderAbsatzKompetenzinitiative will den neu-en Bundesländern zu optimalenProdukten verhelfen Seite 9

Einmalzahlung für2008 und 2009

Der Berliner Senat hat nach demScheitern der Tarifverhandlungen

eine übertarifliche Einmalzahlung fürdie Tarifbeschäftigten des Landes in2008 und 2009 beschlossen. Aufgrundder vergleichbaren Tarifsituation willdie TU Berlin auf freiwilliger Basisauch ihren Beschäftigten, die unterden Anwendungs-TV Berliner Hoch-schulen fallen, für die Monate Oktober2008 und Oktober 2009 einmalig biszu 300 Euro und an die Auszubilden-den einmalig bis zu 100 Euro aus-zahlen. Für eine Auszahlung an Be-schäftigte in Drittmittelprojekten undan Beamtinnen und Beamte stehen Re-gelungen aus. tui

BOHLMANN-VORLESUNG

Details der Metathese

Als Erster stellte Richard Schrockeine katalytisch effiziente Metall-

verbindung für die Metathese her, einchemisches Verfahren, das heute kos-tengünstig und umweltfreundlich auchin der Industrie einsetzbar ist. Dafürund für weiterführende Arbeiten er-hielt er 2005 den Nobelpreis für Che-mie. Am 24. Oktober 2008 wird derProfessor am Massachusetts Institute ofTechnology (MIT) die Bohlmann-Vor-lesung halten und dabei genauere Aus-kunft über dieses Thema geben. An-schließend wird der Schering-Preis2007 für hervorragende Chemie-Dis-sertationen vergeben. pp

Ort: Hörsaal C 130 (altes Chemiegebäude),Straße des 17. Juni 115, Zeit: 16 Uhr c. t.

Q U E E N ’ S L E C T U R E

Brauchen wir dieMathematiker?

Die provokante Frage „Do we needmathematicians?“ wird am An-

fang der diesjährigen Queen’s Lecturestehen, die Professor Ian Stewart, Lei-ter des Mathematics Awareness Cen-ter der University of Warwick, pas-send zum deutschen „Jahr der Mathe-matik“ halten wird. Moderiert wirddie Veranstaltung, die vergnüglicheBetrachtungen verspricht, von TU-Professor Günter M. Ziegler, unter an-derem Mitkoordinator des Wissen-schaftsjahres. Er erhielt zuletzt denCommunicator-Preis 2008.Zeit und Ort: 20. November 2008, 17Uhr, Audimax im Hauptgebäude. pp

Der TU Berlin wurde am 25. Augustdas Zertifikat zum „audit familienge-rechte hochschule“ erteilt. Sie hatdamit das Recht, das europaweit ge-schützte Signet zu führen.

„Durch die Teilnahme am ,audit fami-liengerechte hochschule‘ wollen wirerreichen, dass die bereits zahlreichvorhandenen familienfreundlichenMaßnahmen an der TU Berlin nach in-nen und außen besser sichtbar werden.Diese sollen ausgeweitet und in einesystematische Gesamtstrategie einge-bettet werden“, erklärt Dr. UlrikeGutheil, Kanzlerin der TU Berlin.„Ziel ist es, die Attraktivität der Tech-nischen Universität als Ort, an demsich Karriere und Familie sowohl fürBeschäftigte als auch für Studierendeverbinden lassen, zu erhöhen.“ Für

das Zertifikat wurden Zielvereinba-rungen getroffen, die die weitere Ar-beitszeitflexibilisierung und die Er-leichterung dezentralen Arbeitens fürMitarbeiter mit Kind sowie die Mög-lichkeit eines Teilzeitstudi-ums und Sonderregelun-gen für Studierende mitKind betreffen. Geplant istauch die Einrichtung einesFamilienbüros, welcheszukünftig eine wichtigeKoordinierungsaufgabefür alle Themenbereicherund um Studium/Beruf und Familieübernehmen soll. Weiterhin sind auchder Ausbau der Eltern-Kind-Arbeits-zimmer, die Errichtung eines TU-Spielplatzes sowie die Einführung vonKindermenüs in den Mensen vorgese-hen. Kurz nachdem die Nachricht ein-

getroffen war, war der Universität einweiterer Erfolg beschieden. 79 Hoch-schulen – eine davon die TU Berlin –aus 15 Bundesländern haben sich er-folgreich mit ihren Gleichstellungs-

konzepten auf die ersteAusschreibung des Profes-sorinnenprogramms derBundesregierung und derLänder beworben. Rund140 Professuren – bis zudrei pro Hochschule – sol-len danach für hoch qualifi-zierte Spitzenforscherin-

nen gefördert werden, die unter ande-rem jungen Frauen Vorbild für eineWissenschaftskarriere sein sollen.Hochschulen mit dem Qualitätssiegel„familiengerecht“ werden bei der Ver-gabe besonders berücksichtigt. DasVerfahren läuft noch. tui

Visionen zumErstsemestertag

Wissenschaft und Unterhaltung bietet dieTU Berlin auch dieses Jahr wieder, um die„Neuen“ an der Universität zu begrüßen.Ausführliches Programm, Tipps, Infos undEinblicke in den Studienalltag Seiten 3–6

Emmy-Award für TU-WissenschaftlerIn Los Angeles wurde der Fernsehpreis, Kategorie Technik, vergeben

Der Prime Time Emmy Award, derbedeutendste Fernsehpreis der

USA, in der Kategorie Technik ging indiesem Jahr an das Joint Video Teamfür die Entwicklung und Etablierungdes Videokodierstandards H.264/MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. ThomasWiegand ist einer der drei Leiter desJoint Video Team (JVT). Er lehrt undforscht an der TU Berlin und ist Abtei-lungsleiter im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik.„And the winner is …“, hieß es am 23.August 2008 in Los Angeles publi-kumswirksam. Dann wurde das höchsteffiziente Videokompressionsverfah-ren von der „Academy of TelevisionArts and Sciences“ ausgezeichnet.Thomas Wiegand nahm zusammenmit den anderen beiden Leitern desJVT, Gary Sullivan (Microsoft) undAjay Luthra (Motorola), sowie mitMalcolm Johnson, dem Generalsekre-tär der ITU-T, und Scott Jameson, demLeiter des JTC1 von ISO/IEC, den

Preis in Hollywood entgegen. Durchden neuen VideokodierstandardH.264 wurde der Erfolg neuer Video-Anwendungen wie HDTV, Blu-rayDisc, Internet- und Mobile-TV, Video-iPods und iPhones möglich. Mit H.264ist die benötigte Datenrate für ein Vi-deo halb so groß, wie noch bei seinenVorgängerstandards. tui

TU-Mathematik inter-national attraktiv

Die TU Berlin gehört laut einemjüngsten Ranking der Alexander

von Humboldt-Stiftung im Fachbe-reich Mathematik zu den attraktivstendeutschen Universitäten für Hum-boldt-Preisträger und Humboldt-Sti-pendiaten. Mit 14 Aufenthalten in denJahren 1998 bis 2007 liegt die TU Ber-lin auf Platz drei in der Beliebtheits-skala hinter der Universität Bielefeld(31 Aufenthalte) und der UniversitätBonn (16 Aufenthalte). Den drittenPlatz teilt sich die TU Berlin mit derHumboldt-Universität Berlin. Insge-samt zählte die Humboldt-Stiftung inder „Reinen Mathematik“ in den Jah-ren 1998 bis 2007 317 Forschungsauf-enthalte, die sich auf 64 Gastgeberein-richtungen verteilten. Für das hohe Ni-veau und Renommee des Instituts fürMathematik der TU Berlin steht auch,dass es die Sprecherschaft in drei ma-thematischen Graduiertenkollegs derDeutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) innehat und an weiteren DFG-Forschergruppen beteiligt ist. tui

Karriere und Familie an einem OrtTU Berlin zur familiengerechten Hochschule gekürt

Die TU Berlin hat bereits viele Maßnahmen getroffen, um Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen – Szene aus dem „Kinderzimmer“

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Referat für Presse und Information

TUB-newsportal

Neues aus Forschung und Lehrezum Lesen, Hören und Sehen

www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

© p

rivat

Thomas Wiegand in Hollywood

10/08Oktober 2008

www.tu-berlin.de/newsportal

FinanzielleRisiken gefährden

Hochschulen

Gemeinsam gaben am 22. Septem-ber die Präsidenten der Berliner

Universitäten ihrer Besorgnis um die fi-nanzielle Absicherung der Hochschu-len in den kommenden Jahren Aus-druck. Gleichzeitig erklärten sie, denSenator für Bildung, Wissenschaft undForschung nachdrücklich darin unter-stützen zu wollen, in den anstehendenHaushaltsverhandlungen die künftigenRisiken in den Hochschuletats abzusi-chern. Sie wollen damit vor allem dieLeistungs- und Funktionsfähigkeit so-wie das Angebot an Studienplätzen derBerliner Universitäten in vollem Um-fang erhalten. Um dem Senator Argu-mentationsgrundlagen an die Hand zugeben, hatten die drei großen Universi-täten umfangreiche Zahlenwerke überdie Entwicklung der Hochschulfinan-zierung in Berlin erarbeitet.In den Jahren 2010 bis 2013 sind da-nach erhebliche Steigerungen jährli-cher Zahlungsverpflichtungen zu er-warten: 22,4 Millionen Euro wegen ge-stiegener Preise für Güter und Dienst-leistungen, 42,3 Millionen Euro durchdie Erhöhung von Pensionen, Beihil-fen, Beiträgen zur VBL oder der Tarif-angleichung Ost-West, wahrscheinlichetwa 64,6 Millionen Euro durch zu er-wartende Tarifsteigerungen sowiemögliche Verpflichtungen durch ge-setzliche Änderungen und Urteile(zum Beispiel Sportstätten-Nutzungoder Urteile zum BAT) in Höhe von28,5 Millionen Euro.

WISSENSCHAFT SCHAFFT ARBEIT

Die Präsidenten wiesen auch daraufhin, dass die im vergangenen Jahr vonWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern eingeworbenen Drittmittelin Höhe von 194 Millionen Euro demLand rund 2000 Vollzeit-Arbeitsplät-ze zusätzlich beschert hatten. Unter-nehmensgründungen aus der Wissen-schaft heraus hatten weitere Arbeits-plätze geschaffen. Dies habe die Wirt-schaftskraft Berlins um eine dreivier-tel Milliarde Euro erhöht.Dagegen sei seit 1992 das Universi-tätspersonal um 36 Prozent gesunken,von 12 820 Vollzeitkräften im Jahr1992 auf 8150 im Jahr 2007 – eine ein-zigartige Entwicklung in Deutschland,die die Wettbewerbsfähigkeit der Ber-liner Universitäten nicht unerheblicherschwere. Dabei seien sie eine derwichtigsten Säulen für die Wirtschafts-kraft der Stadt als europäischer Met-ropole. Bei dem absehbaren Fach- undFührungskräftemangel, so die Univer-sitätspräsidenten, erwarte die BerlinerBevölkerung daher zu Recht, dass derSenat im Haushalt eindeutige Prioritä-ten zugunsten der Wissenschaft setzt –vor allem aber klare Perspektiven fürdie junge Generation aufzeigt. tui

Page 2: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 2 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008AKTUELL

MeldungenDiskussion um Bologna-Reform

/tui/ Der 10. Deutsche Studierendensur-vey, den das Bundesbildungsministeriumim Sommer veröffentlichte, hat in denletzten Monaten für Diskussionen ge-sorgt. Laut dieser Studie erwartet nurnoch jeder dritte Studierende, dass diedeutschen Hochschulen durch die Bolog-na-Reformen attraktiver für ausländischeStudierende werden. Auf die Verbesse-rung der Berufschancen wird ebenso we-nig vertraut. Jeder Zweite erkenne Bache-lor-Studiengängen die wissenschaftlicheQualität sogar ab. Das nahm der Deut-sche Hochschulverband (DHV) zum An-lass, die „Alarmstufe Rot bei Bologna-Re-formen“ auszurufen. Dieses Studieren-denvotum sei desaströs. Die Wunschvor-stellungen der Bologna-Befürworterdeckten sich nicht mit der Lebenswirk-lichkeit der Studierenden. Man müssemassiv gegensteuern. Der DHV-PräsidentBernhard Kempen forderte daher eineumgehende „Reform der Reform“, dieden Master als Regelabschluss wieder ein-führe. Die vielfältigen Probleme als „Kin-derkrankheiten“ zu verharmlosen sei ver-antwortungslos. Dagegen wandten sichder Stifterverband für die Deutsche Wis-senschaft, die Bundesvereinigung Deut-scher Arbeitgeberverbände (BDA), derBundesverband der Deutschen Industrie(BDI) und die Hochschulrektorenkonfe-renz (HRK). Ein Zurückdrehen der Refor-men werde es nicht geben. Das Geredeüber schlechte Arbeitsmarktchancen seifahrlässig und verunsichere die Studie-renden. Inzwischen hatten die Personal-vorstände von rund 40 führenden deut-schen Unternehmen weitere Reformenangemahnt, rund 80 Unternehmen hät-ten sich der diesjährigen „Bachelor-Wel-come-Erklärung“ angeschlossen.

Empfehlungen für neue Exzellenz

/tui/ Die Deutsche Forschungsgemein-schaft und der Wissenschaftsrat haben einEckpunkte-Papier herausgegeben, das ers-te Überlegungen und Empfehlungen zurFortführung der Exzellenzinitiative enthält.Unter anderem reiche eine fünfjährige För-derung nicht aus, das sei schon jetzt er-kennbar, um die neu geschaffenen Struk-turen nachhaltig zu etablieren. Ende No-vember soll ein endgültiger Monitoring-Bericht zur Exzellenzinitiative vorliegen.

Weniger Studienabbrüche

/tui/ Im Jahr 2006 ist die Zahl der Studi-enabbrüche um vier Prozent zurückge-gangen, von 24 auf 20 Prozent. Das er-rechnete die Hochschulinformationssys-tem GmbH (HIS). Das Bundesbildungs-ministerium sehe darin einen Erfolg ausder Umstellung auf die Bachlorstudien-gänge.➥ www.his.de

Pilotversuch zur Hochschul-zulassung startet demnächst

/tui/ Die Länder einigten sich mit derHochschulrektorenkonferenz im Juli überdas künftige Serviceangebot der geplan-ten Stiftung für Hochschulzulassung. DieZentralstelle für die Vergabe von Studien-plätzen (ZVS) – als Vorläufereinrichtungder künftigen Stiftung – wurde beauf-tragt, das neue Verfahren unter der Ver-antwortung einer gemeinsamen Steue-rungsgruppe so schnell wie möglich um-zusetzen. Auch das Know-how von „uni-assist“, das den Service für internationaleStudienbewerbungen anbietet, soll ein-bezogen werden.

Nordrhein-Westfalen ohneVergaberahmen

/tui/ Auch in Nordrhein-Westfalen wirdes zukünftig den sogenannten Vergabe-rahmen der Professorenbesoldung nichtmehr geben. Anfang August beschlossdas Landeskabinett, diesen abzuschaffen,um für den Wettbewerb um die bestenKöpfe international besser gerüstet zusein. Der Vergaberahmen verhindert bis-her freie Gehaltsverhandlungen im Rah-men des universitären Budgets bei Hoch-schullehrern. Schon im vergangenen Jahrwar das Bundesland Thüringen als erstesin Deutschland diesen Weg gegangen.

Das Problem der Altersvorsorge fürmobile Forscher ist relativ neu. DerBologna-Prozess zur Öffnung undVereinbarkeit des europäischen Hoch-schulraums macht dieses aber schnellzu einem dringlichen Anliegen. Vonwelchen Erfahrungen und Ängsten be-richten Ihnen junge Forscherinnenund Forscher?

Probleme gibt es insbesondere auf derzweiten Ebene, der betrieblichen Al-tersvorsorge. Hier können eingezahl-te Leistungen nicht – oder nur be-grenzt – mit ins Ausland genommenwerden. Damit haben wir noch nichtvom Problem des Beamtenstatus ge-sprochen. Da ist schon die Überleitungin ein normales Arbeitsvertragsver-hältnis innerhalb Deutschlands einProblem – wenn man ins Ausland geht,ist es eine Katastrophe.

Die ausschließlich private Vorsorgekann nicht des Rätsels Lösung sein,nationale Alleingänge ebenso wenig.Gibt es schon Ideen, wie man dieseFragestellung auf internationalerEbene angehen kann?

Die Forderung der Hochschulrektoren-konferenz nach „mehr Freizügigkeitfür Forscher in Europa, Klärungsbedarfbei der Mitnahme von Altersversor-gungsansprüchen“ basiert auf den Dis-kussionen und Ergebnissen der HRK-Bologna-Konferenz zur Mobilität voneuropäischen Forschern. Eine Initiativezur Gründung eines Europäischen Pen-sionsfonds böte hier beispielsweise dieMöglichkeit für mobile Forscher, ihre

Beiträge dort einzuzahlen und nicht indie jeweilige Rentenkasse des einzel-nen Staates. Fakt ist, dass bei der Ein-zahlung in unterschiedliche Systemedie Mitnahme eingezahlter Leistungenjedes Mal bei der Entnahme versteuertwerden muss. Priorität wäre, hier eineHarmonisierung zu erreichen und/oder Mitnahmemöglichkeiten einfa-cher zu gestalten.

Hochschulen kämpfen seit Jahren ver-stärkt um ihre internationale Attrak-tivität. Ist es sinnvoll, dass sie jeweilseigene Regelungen finden – zumindestBeratungsstellen für ihre Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftlereinrichten?

An vielen Hochschulen gibt es Bera-tungsstellen für Mobilität, die mit demdeutschen Mobilitätszentrum in Kon-takt stehen. Das meist in den Zentral-verwaltungen der Hochschulen verfüg-bare Wissen und die Kompetenz könn-ten durch stärkere Transparenz undverbesserte Kommunikationsstruktu-ren nutzbarer für die mit der Rekrutie-rung befassten Fakultäten werden.Daher plädiert EURODOC für eineklare Aufbereitung und Abrufbarkeitder Services, die von zentralen Einhei-ten angeboten werden. Fakultätenmüssen wissen, was sie ihren Bewer-bern anbieten können. Somit steigendie Chancen für die Rekrutierung derbesten Köpfe.

Welche Institutionen müssen beteiligtwerden, um zu Regelungen zu kom-men, die alle Betroffenen annehmbarsind?

Regelungen für solche Probleme soll-ten auf der höchstmöglichen Ebene an-gesiedelt sein, um hier effektiv undproduktiv arbeiten zu können. Dasheißt, die Forderung geht klar in dieRichtung der entsprechenden Ministe-rien und an die europäische Kommis-sion, hier Initiative zu ergreifen unddie entsprechenden „Stakeholder“ zueinem Dialog einzuladen und tätig zuwerden.

Was fordern Sie als Vertreterinder jungen Forscher auf europä-ischer Ebene, um diese Hürden fürdie internationale Mobilität abzu-bauen?

Die Forderungen für internationaleMobilität der jungen Forscher sind de-ckungsgleich mit den Forderungen derEuropäischen Charta für Forscher unddem Verhaltenskodex: Alle Formenvon Mobilität, Mobilität von For-schern bei der Rekrutierung und Leis-tungsbeurteilung ebenso wie intersek-torale Mobilität (Wissenschaft – In-dustrie beziehungsweise ÖffentlicherSektor und Industrie – Wissenschaft),sollten gefördert werden. Hindernissewie Pensionssysteme sollten hierzuharmonisiert werden.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

➥ www.eurodoc.net

Lehre in anderen Teilen der WeltHochschulrektoren fordern mehr wissenschaftliche Weiterbildung

Immer mehr Hochschulen stellen sichder Zukunftsaufgabe, mehr für die

wissenschaftliche Weiterbildung zutun. Sie entwickeln kreative Program-me, werden aber von der Politik zu we-nig unterstützt. Zu diesem Ergebnis istdie Hochschulrektorenkonferenz(HRK) gekommen und hat ein Positi-onspapier zu diesem Thema herausge-geben, in dem sie mehr Impulse undAnreizsysteme für diese Aufgabe vomBund fordert. Unter anderem solltendie Länder nach Auffassung der HRKdie Grundfinanzierung für die Lehreerhöhen und den Hochschulen Instru-mente für die Anrechnung von Lehr-deputaten, Zulagen und Nebentätig-keiten zur Verfü-gung stellen. Dasdiene vor allem auchder internationalenWettbewerbsfähig-keit deutscher Uni-versitäten. Derzeitseien sie zu sehr aufeigene Initiativenangewiesen.Die TU Berlin hatdieses Problemschon länger er-kannt und in denletzten Jahren einigeProgramme entwickelt, um ihr wis-senschaftliches Personal auf verschie-denen Feldern weiterzubilden. Bei-spiele von Weiterbildungen im Be-reich Lehre sind unter anderem dieProgramme: „Teaching for Univer-sity’s Best“, „Online-Lehre lernen“,„Train the Tutor“, Workshops zurVerwertung von Patenten und andere,die von der Zentraleinrichtung Ko-operation der TU Berlin (ZEK) orga-nisiert werden. Gerade kürzlich, am30. September 2008, veranstaltete dieZEK einen „E-Learning-Tag“, aufdem, auch im Austausch mit anderenUniversitäten, die Frage erörtert wur-de, wie Elemente des E-Learnings indie universitäre Lehre eingeführt wer-den können. Verschiedene TU-Fach-gebiete präsentierten dort auch er-

folgreiche Praxisbeispiele, wie Vorle-sungen und Übungen mit Elementenwie Online-Tests, Wikis, Webquestsund Foren angereichert werden kön-nen. Doch auch für die wissenschaft-liche Weiterbildung auf dem Gebietder Forschung gibt es Erfreuliches zuberichten. Der Gründungsservicewarb beispielsweise kürzlich Stipen-dien im Bereich EntrepreneurshipEducation ein. Zwei Professoren, Mar-kus Hecht (Fachgebiet Schienenfahr-zeuge) und Claus Steffan (FachgebietGebäudetechnik und Entwerfen), fuh-ren Ende Juli nach Boston, um am Eu-ropean Entrepreneurship EducationColloquium on Participant Centered

Learning der Har-vard BusinessSchool teilzuneh-men. Die Kosten fürdas Kolloquium trugdas EXIST-III-Pro-jekt „Gründergeist“des Bundeswirt-schaftsministeriums.22 Professorinnenund 55 Professorenaus 30 europäischenLändern, Indien undSingapur zählten zuden Teilnehmern.

„Unternehmertum ist erlernbar, derErfolg der Ausbildung aber schwermessbar“ war das Fazit, das MarkusHecht und Claus Steffan aus Harvardmitbrachten. Insbesondere aber hat-ten sie Gelegenheit gehabt, kulturellbegründete verschiedene Vorlesungs-stile kennenzulernen.Im nächsten Jahr wird der Gründungs-service wieder mehrere Stipendien anengagierte Professorinnen und Profes-soren, besonders aus Naturwissen-schaft und Technik, vergeben. Bewer-ben kann man sich bereits jetzt.

Patricia Pätzold

[email protected]➥ www.HRK.deDie Berichte ausführlich im Internet:➥ www.tu-berlin.de/?id=45845

Promotion ist keine Ausbildungacatech gibt Empfehlungen zur Ingenieurpromotion heraus

An deutschen Universitäten promo-vieren jährlich rund 2200 Inge-

nieurinnen und Ingenieure, die meis-ten von ihnen als wissenschaftlicheMitarbeiter an einem Universitätsin-stitut. Sie bearbeiten überwiegendwissenschaftliche Fragestellungen mitRelevanz für die industrielle Praxis.Dies, so ein Papier von acatech, derDeutschen Akademie der Technikwis-senschaften, sei eine entscheidendeVoraussetzung für den Wissens- undTechnologietransfer, der viele Innova-tionen überhaupt erst ermöglicht. Inden Ende September erschienenen„Empfehlungen zur Ingenieurpromo-tion in Deutschland“ kommt acatechzu dem Ergebnis, dass promovierte In-genieure an deutschen Universitätenhervorragend qualifiziert werden undfür die Übernahme von Führungsauf-

gaben in Wissenschaft und Wirtschaftbestens vorbereitet sind.Eine bessere Betreuung der Disserta-tionen und eine verstärkte Vermitt-lung von „Soft Skills“ könnten die In-genieurpromotion in Deutschland je-doch weiter stärken. Das ergabeneine Befragung der Technikakademievon Professoren und Promoviertensowie internationale Vergleiche. Eshandele sich bei dieser Art von Pro-motion um eine erste vergleichswei-se selbstständige berufliche Tätigkeitund nicht um eine Ausbildung. Dasmachte die stärkere Strukturierungder Promotionsphase, die derzeit imZuge der Bologna-Reformen disku-tiert würde, aus Sicht der Akademieproblematisch. tui

➥ www.acatech.de

Begutachtungsstellefür Hochschul-Rankings

Im Juni 2008 gründete sich eine Ex-pertengruppe, die für die seriöse

Durchführung verlässlicher interna-tionaler Rankings im Hochschulbe-reich sorgen will: IREG – InternationalObservatory on Academic Rankingand Excellence“. Auf diese Weise sollallen Beteiligten und der interessiertenÖffentlichkeit eine zentrale Begutach-tungsstelle zur Verfügung stehen. Das„Observatory“ des 2004 als Zusam-menschluss von internationalen Ran-kingexperten gegründeten IREG sollunter anderem Standards weiterent-wickeln, die Auswirkungen von Ran-kings auf Hochschulebene analysierenund die öffentliche Wahrnehmung desVerständnisses von Rankings fördern.Dem Exekutiv-Komitee gehören Ver-treter von hochschulpolitischen Orga-nisationen aus Rumänien, Deutsch-land (Gero Federkeil, Centrum fürHochschulentwicklung), China, Polenund Kanada an. pp

➥ www.ireg-observatory.org

BDI wähltneuen Präsidenten

Hans Peter Keitel soll ab dem kom-menden Jahr den Bundesverband

der Deutschen Industrie führen. Dasteilte der Verband Ende August mit,

nachdem derBDI-Präsi-dent JürgenThumann er-klärt hatte,nicht für eineweitereAmtszeitkandidierenzu wollen.Der promo-

vierte Bauingenieur Keitel und frühe-re Chef des Baukonzerns Hochtief istauch der TU Berlin seit vielen Jahrenverbunden. Er ist Mitglied des Verwal-tungsrats der Gesellschaft von Freun-den der TU Berlin und ist zudem Ho-norarprofessor für das FachgebietStrategische Unternehmensführungim Bauwesen. Im November soll er aufeiner BDI-Mitgliederversammlung ge-wählt werden. pp

Hans Peter Keitel

Karoline Holländer ist seit April dieses Jah-res Präsidentin des Europäischen Verban-des der DoktorandInnen und Nachwuchs-forscherInnen EURODOC mit Sitz in Brüs-sel und promoviert derzeit zum Thema„Leistungsdifferenzierende Ver-gütung von ProfessorInnen“.

Mitnahmemöglichkeiten einfacher gestaltenNationale Unterschiede bei der Altersvorsorge behindern die Mobilität in der Wissenschaft

„An der Harvard Universitywird erheblicher Aufwand

mit Evaluation getrieben. Esgibt unter anderem Videoauf-nahmen, Evaluation der Pro-fessoren durch die Studieren-den und das gegenseitige Be-suchen der Veranstaltungen.“

Prof. Dr. Markus Hecht,TU-Fachgebiet Schienenfahrzeuge

© p

rivat

© H

ocht

ief A

G

Page 3: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Visionen 2008Wissenschaftsshow im Audimax

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 3KOLUMNENTITELSTUDIENSTART 2008

Erstsemestertag ander TU Berlin 2008

V I S I O N E N

2 0 0 8Liebe Erstsemester,

herzlich willkommen an der Technischen Uni-versität Berlin. Bald schon werden Sie ein Teildieser vielfältigen und internationalen Welt desWissens sein. Unsere Professorinnen, Professo-ren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und na-türlich Ihre Kommilitoninnen und Kommilito-nen werden Ihnen bei Ihren ersten Schritten indiese Welt hilfreich zur Seite stehen.Sie haben sich für eine Studienrichtung ent-schieden und arbeiten auf eine berufliche Kar-riere zu. Dieser Weg wird anspruchsvoll sein,gehen Sie ihn zielstrebig an, aber schauen Sie

dabei auch mal nachrechts und links. NutzenSie die Jahre, die vor Ih-nen liegen, und nutzenSie die Möglichkeitender TU Berlin zur Erwei-terung Ihrer Bildung,zur Entwicklung IhrerPersönlichkeit und zur

Steigerung Ihrer Berufschancen! Mit demCampus-Center bieten wir Ihnen eine Anlauf-stelle rund um die Organisation Ihres Studiums.Aber werfen Sie auch einen Blick auf unsereSportangebote und halten Sie Ausschau nach

den vielen interessanten studentischen Projek-ten. Wir öffnen Ihnen den Weg ins Ausland. DieTU Berlin ist eine international vernetzte Uni-versität. Hier studieren rund 5600 junge Men-schen aus anderen Ländern. Einige von ihnenwerden Sie sicherlich im Verlauf Ihres Studiumsselbst kennenlernen. Wir bieten Ihnen vielfälti-ge Möglichkeiten, den eigenen Auslandsauf-enthalt an einer unserer internationalen Part-nerhochschulen zu organisieren.Die TU Berlin kooperiert mit zahlreichen Part-nern aus Industrie und Wirtschaft. Nutzen Siediese Kontakte! Mit großen Wirtschaftsunter-nehmen und Firmen vor Ort haben wir ein eng-

maschiges Netzwerk geknüpft, das Impulse ausder Praxis in die Lehre befördert und unserenStudierenden für einen schnellen Berufsein-stieg behilflich ist.Mit Ihrer Neugier und Ihren Anregungen ist je-der von Ihnen eine Bereicherung für die TU Ber-lin. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnenfür Ihr Studium Glück, Erfolg und natürlichauch Durchhaltevermögen.

Ihr

Prof. Dr. Kurt KutzlerPräsident der TU Berlin

Visionen 2008Programmübersicht

10.30–11.00 Uhr und 13.00–13.30 Uhr,Foyer im TU-HaupteingangDAVEMAN

10.30–11.00 Uhr und 13.00–14.00 Uhr,Foyer vor dem AudimaxInfomarkt

11.00–13.00 Uhr, Audimax im TU-HauptgebäudeOffizielle Begrüßungdurch Prof. Dr. Kurt Kutzler, Präsident der TU BerlinVisionen 2008Wissenschaftsshow, moderiert von Susanne Papawassiliu

13.00–14.00 Uhr, Foyer vor dem AudimaxBegrüßungsbrunch für Neuimmatrikulierte

18.00 Uhr, Hörsaal H 104 im TU-HauptgebäudeOrgelkonzert „Livre du Saint Sacrement“ mit Kölner-Dom-Akustik

Illusionen, Rap im Klassenzimmer und heiße Flitzer:Das hätten Sie nicht erwartet an einer technischen Uni-versität? In der Wissenschaftsshow zum Erstsemes-tertag zeigen wir Ihnen, wie vielfältig die Forschung ander TU Berlin ist, und präsentieren Ihnen die neuestenForschungsergebnisse. Neben der offiziellen Be-grüßung des Präsidenten der TU Berlin ist die Wissen-schaftsshow Teil des traditionellen Erstsemestertagesunserer Universität. Erfahren Sie, wie man mit LichtDaten speichert und warum man eher mit dem Gehirnals mit den Augen sieht! Lernen Sie das TU-Rennsport-team und die Hip-Hop-Band „Rapucation“ kennen!

Rapucation –Rap im Klassenzimmer„Vor 4,6 Milliarden Jahren wurdest Du geboren. Nie-mand kann es sagen, warum, wie und wo. Sie sind sichnicht einig. Es bleibt ein Geheimnis: Mutter Erde.“ TexterRobin Haefs und Musiker Vincent Stein haben Faktenüber unseren Planeten für Grundschüler aufbereitet. Sieverknüpfen Rap und Bildung und singen mit ihrer Band„Rapucation“ gegen den Bildungsnotstand in Deutsch-land an. Beide sind keine Unbekannten in der Rapszene.Stein produziert und remixt für die Band Ich+Ich und fürLabels wie Aggro Berlin und studiert parallel dazu Musik-wissenschaft an der TU Berlin. Und Haefs rappt als „MadMaks“ seit 1998. Im TU-Audimax werden sie diesmal füralle Erstsemester rappen – ein besonderer Hörgenuss.

4-D-Bits aus Licht – dasHundertfacheeiner DVDWährend erste Blu-Ray-Gerä-te mit 25 Gigabyte Speicher-kapazität gerade die DVD ab-lösen, wird an der TU Berlinbereits die vierte Generationoptischer Datenspeicher ent-wickelt. Das Team „OptischeTechnologien“ um TU-Profes-sorin Dr. Susanna Orlic hatein System entworfen, das etwa500 Gigabyte an Daten auf eine herkömmliche Diskspeichert. Bisher werden Daten lediglich an der Disk-oberfläche abgelegt. Bei der holografischen Datenspei-cherung können winzige Hologramme aus Licht in Lagengestapelt werden. Ziel der jungen Forschergruppe ist dieEntwicklung eines kompakten Holo-Disk-Laufwerks, dasbis zu 1000 Gigabyte in eine Disk schreiben kann. Wirzeigen Ihnen die Zukunft der digitalen Speicherung.

Das Sehendurchschauen –Gehirn und In-formatikTrotz verschiedenerBrillen oder Frisu-ren sind wir in derLage, Personen wie-derzuerkennen, oftselbst Jahrzehnte später. Wie ist das eigentlich möglich?Mit Modellen des maschinellen Lernens erforscht TU-Professor Dr. Felix Wichmann am Berliner Bernstein-Zentrum für Computational Neuroscience, wie das Er-kennen von Objekten im menschlichen Gehirn funktio-niert. In der Wissenschaftsshow wird Felix Wichmann de-monstrieren, wie komplex die visuelle Wahrnehmung ist.Er präsentiert visuelle Wahr-nehmungstäuschungen,die einen Einblick in dieInformationsverarbei-tung des Gehirnsbieten. LassenSie sichtäuschen!

Schnell – schneller – FaSTTUBeVon null auf hundert in weniger als fünf Sekunden mit 85 PS und einem Hub-raum von 599 cm3: Das sind die technischen Eckdaten des Boliden FT 2008des Rennsportteams der TU Berlin „FaSTTUBe“. Das Team besteht aus jun-gen Studierenden verschiedener Fachrichtungen, die an der TU Berlin imRahmen des internationalen Konstruktionswettbewerbs „Formula Student“einen Rennwagen entwerfen, fertigen und damit Rennen fahren. Jedes Jahrtreffen sich Studierende aus aller Welt am Hockenheimring, um ihre Kon-struktionen miteinander zu messen. Mit viel Engagement werkeln die Renn-wagenbauer jeweils ein Jahr lang neben dem Studium an ihrem Wagen. Wirpräsentieren Ihnen den nagelneuen Rennwagen made by TU Berlin.

Die Moderatorin: Susanne PapawassiliuSie ist im Radio und im Fernsehen gleichermaßen zu Hause.Susanne Papawassiliu ist als Reporterin für die rbb-Abend-schau unterwegs und Autorin längerer Fernsehfeatures für denRundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Im Radio moderiert siedas Vormittagsprogramm im Kulturradio und die Sendung„The Voice“. Seitdem sie durch die Show zur Langen Nacht derWissenschaften an der TU Berlin führte, hat sie die Naturwis-senschaften für sich neu entdeckt.

DAVEMAN – Musikkarriere neben dem StudiumBerlin etabliert sich immer mehr als Brutstätte für aufstrebende, kreative Reg-gae- und Dancehall-Talente. Nach Seeed und Culcha Candela macht nunDAVEMAN mit seinen selbst komponierten Songs auf sich aufmerksam.DAVEMAN alias Davis Adelayo Eisape kennt keine musikalischenBerührungsängste: Geschickt lässt er Elemente aus Hip-Hop, Gospel, Soul,Funk und traditioneller afrikanischer Musik in seinen progressiven Reggae,verbunden mit melodischem Dancehall, einfließen. Geboren in Berlin, wuchsDAVEMAN in Deutschland und Nigeria auf. Parallel zu seiner musikalischenLaufbahn studiert der 23-Jährige Wirtschaftswis-senschaften an der TU Berlin. Erleben Sie DAVE-MAN live am Erstsemestertag!

Orgelkonzert – den Kölner Dom in derTU Berlin hörenHören Sie die Komposition „Livre du Saint Sacrement“ von Oli-vier Messiaen, als würden Sie leibhaftig im Kölner Dom sitzen!Durch eine aufwendige Mikrofonierung wurde das Konzert imKölner Dom aufgenommen. Am Abend des Erstsemestertagesbringen wir die gewaltige Akustik des Kölner Doms im Hörsaal H104 zu Gehör. Der Hörsaal H 104, ausgestattet mit einem welt-weit einzigartigen System zur Wellenfeldsynthese, ermöglicht dasHören in 3D: Ein 86 Meter langes Band – bestehend aus 2700Lautsprechern – umläuft das Auditorium. Offen für alle.

Fotos: TU Berlin (V. Middelhauve, U. Dahl, Prof. Dr. Susanna Orlic/privat), Kölner Dommusik(B. Walterscheid), S. Treder, Die Hoffotografen, Davis Adelayo Eisape/privat

29. Oktober 2008

Page 4: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 4 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008STUDIENSTART 2008

Wichtige TutorienWas erfahrene Bachelor-studierende empfehlen

Am Anfang ist alles neu. Das gilt inden letzten Jahren auch für die Unis.Seit 1999 stellen sie ihre Studiengän-ge auf ein gestuftes System um, mitden Abschlüssen „Bachelor“ und„Master“, die international besservergleichbar sind. Diese sollen abernicht nur ein Auslandsstudium oder-semester, sondern auch einen frühenBerufseinstieg erleichtern. Wie habenTU-Studierende nun ihre ersten „Ba-chelor“-Semester erfahren und wasraten Sie Erstsemestlern H intern hör-te sich auf dem Campus um.

Bertram Sahlstudiert Maschi-nenbau im5. Semester

Eigentlich läuftes relativ gut,weil es gut

durchstrukturiert ist. Wenn man sichan die Vorgaben hält, ist man sowiesodie ersten vier Semester lang beschäf-tigt. Und in dieser Zeit lernt man ge-nau, wo man sich informieren muss,woran man sich zu halten hat. Wennman gleich am Anfang alle fünfe gera-de sein lässt und Klausuren deshalbnicht besteht, kann es passieren, dasssich später Lehrveranstaltungen über-schneiden. Ich finde es aber auch wich-tig, noch andere Erfahrungen zu ma-chen. Ich möchte demnächst als Tutorarbeiten. Dadurch könnte ich aller-dings ein Semester länger brauchen.

Odette EkkengastudiertEconomics im3. Semester

Ich habe das bis-her als sehr zeit-intensiv emp-

funden. Das ist wohl der größte Unter-schied zum Diplom. Daran muss mansich erst gewöhnen. Als Erstsemestersollte man am besten gleich zu den In-foveranstaltungen gehen. Wenn manam Anfang wichtige Dinge und Termi-ne verpasst, muss man wieder ein Se-mester oder gar ein Jahr warten, umbestimmte Prüfungen zu schreiben.Aber spätestens nach einem Jahr weißman auch, dass man sich um alleskümmern muss. Das ist auch ein gro-ßer Unterschied zur Fachhochschule.Hier ist doch mehr Selbstständigkeitgefragt.

Clemens KautzstudiertMaschinenbau im4. Semester

Man sollte vonvornherein dran-bleiben und hart

bei sich selbst durchgreifen. Aber manbraucht auch den Kontakt zu den an-deren. Deshalb bin ich auch nicht soein Fan vom E-Learning. Bald sitzenwir alle nur noch vor unserem Compu-ter und haben gar keinen Kontaktmehr zur Uni. Keiner bringt dir mehretwas bei. Das ist eine Bewegung wegvom Menschen. Eigentlich vereinfa-chen sich die Profs nur die Kontrolleund uns fehlt der Kontakt.

Sven Kutsche stu-diert Wirtschafts-ingenieurwesen im3. Semester

Ganz wichtigsind die Tuto-rien. Bei den

Vorlesungen braucht man nicht immeralles mitzuschreiben. Da kann mansich auch die Skripte holen und alleszu Hause noch mal durcharbeiten. Beiden Tutorien sollte man dann aberganz aktiv mitarbeiten. Da werdennämlich die Beispiele gerechnet. Inden Vorlesungen erfährt man was überallgemeine Herleitungen.

Politik, Positionen, ProjekteAStA-Vertreter Christian Meyer erklärt, wofür die Studierenden ihren AStA brauchen

Herr Meyer, sie studieren Soziologieauf Diplom im 9. Semester. Wie langeengagieren Sie sich schon im Allgemei-nen Studierendenausschuss, im AStA?

Ich bin seit Mai gewählter AStA-Refe-rent, habe mich aber seit etwa Mitteletzten Jahres in der Oppositionsarbeitgegen den damaligen AStA einge-bracht.

Können Sie kurz zusammenfassen,was der AStA eigentlich ist?

Bei der Immatrikulation wird jeder ander TU Berlin auch Mitglied in derVerfassten Studierendenschaft. Dasist eine eigene Teilkörperschaft desöffentlichen Rechts und verwaltetsich selbst, ist also gegenüber der Uni-Verwaltung autonom. Das Gremium,das die Entscheidungen trifft, ist dasStudierendenparlament oder „Stu-Pa“. Es wählt sich eine Geschäftsfüh-rung, nämlich den Allgemeinen Stu-dierendenausschuss, den AStA. Die-ser vertritt also letztlich die hoch-schulpolitischen Interessen aller Stu-dis und hat dafür laut Berliner Hoch-schulgesetz (BerlHG) ein politischesMandat.

Wofür wird der Solidarbeitrag von5,81 Euro verwendet, der am Semes-teranfang zusammen mit dem Semes-terticket eingezogen wird?

Die Verwendung ergibt sich aus dengesetzlichen Zielen des AStA. Dassind: die Mitwirkung bei der sozialenund wirtschaftlichen Selbsthilfe derStudierenden, die Förderung der poli-tischen Bildung der Studierenden imBewusstsein der Verantwortung fürdie Gesellschaft, die Unterstützungkultureller und sportlicher Interessender Studierenden sowie die Pflege derVerbindung mit Studierendenorgani-sationen an anderen Hochschulen.

Das klingt sehr theoretisch. Wie wirdder AStA diesen Aufgaben gerecht?

Für die Aufteilung der Arbeit hat derAStA verschiedene Referate: Finan-zen, Soziales, Öffentlichkeitsarbeit,Hochschulpolitik, Bildungspolitik,Kultur- und Gesellschaftskritik, Wis-senschafts- und Technikkritik. Jedeshat eine Referentin oder einen Referen-ten, die oder der vom StuPA gewähltwird. Außerdem gibt es drei autonomeReferate: „AusländerInnen“, „Frau-en“, „Lesben/Schwule/Bi- und Trans-sexuelle“, das auch „Queer-Referat“genannt wird. Autonom heißt in diesemFall, dass der oder die jeweilige Refe-rentin nicht vom StuPa gewählt wird,sondern von der Vollversammlung desjeweiligen Referates selbst. Der AStAbesteht jedoch nicht nur aus den ge-wählten Referentinnen und Referen-ten, sondern auch aus vielen anderenMenschen, die im AStA arbeiten. Eini-ge werden für diese Arbeit bezahlt,zum Beispiel im Bürodienst, in der Fi-nanzsachbearbeitung, in den unabhän-gigen Beratungen. Die meisten arbei-ten allerdings unbezahlt, weil sie sichhochschulpolitisch engagieren wollen.Außerdem wird das Semesterticketbü-ro vom AStA betrieben. Der AStA ver-fügt daher über eigene Räume, einBüro, Kopierer, einen kleinen Technik-pool und Computerarbeitsplätze – eineInfrastruktur, die Studierende für ihreProjekte nutzen können.

Wofür wird das meiste Geld ausgege-ben?Das TU-Studierendenparlament hatsich entschieden, dass der AStA dasmeiste Geld für ein Angebot unabhän-giger Beratungen rund um das Studi-um und für studentische Projekte aus-gibt. Projekte, Vorschläge und Kritikkönnen bei unseren öffentlichen Tref-fen – jeden Dienstag um 18.30 Uhr imAStA – von den Studierenden vorge-tragen werden.

Was macht Ihr Referat zum Beispiel?

Natürlich sind wir für die Veröffentli-chung der politischen Anliegen desAStA zuständig, aber auch für die Ent-wicklung der politischen Bildung, wasnicht nur die hochschulpolitischeSelbstverwaltung betrifft. Wir planenbeispielsweise jetzt eine Filmreihe zuStudierendenprotesten in aller Weltund zusammen mit dem Kulturreferateine Ersti-Abendveranstaltung am17. Oktober.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Der AStA befindet sich seit Juli 2007 imErweiterungsbau (EB), Straße des 17.Juni 145, im Erdgeschoss, gleich unterder Treppe beim Aufgang C (nahe Ernst-Reuter-Platz), in den Räumen EB 012–EB020. Beratungen des AStA:– AusländerInnen-Beratung: Mittwoch16–18 Uhr (mit Rechtsanwältin) und Frei-tag 9.30–11.30 Uhr– BAfög- und Sozialberatung: Dienstagund Donnerstag: 10–16 Uhr (Dienstag14–16 Uhr mit Rechtsanwältin)Alle aktuellen Öffnungszeiten, Sprech-zeiten der Referate und Aktionen sindauf der Website des AStA zu finden.Dort kann man auch den AStA-Newslet-ter abonnieren.✉ [email protected]➥ www.asta.tu-berlin.de

ChristianMeyer

Wo geht’s lang? Wahlverwandt-schaften

Unter dem Motto „Wahlverwandt-schaften“ werden ab sofort die sie-

ben neu eingerichteten interdiszi-plinären Masterstudiengänge derFakltät I Geisteswissenschaften bewor-

ben. Kreiert hat die Werbung AstridBrückner (Plakat oben), Zweitseme-sterstudentin im Masterstudiengang„Historische Urbanistik“. Ein Kreativ-Wettbewerb der Fakultät, den sich derKultur-und-Technik-Student (Bache-lor) und Vorsitzende der Ausbildungs-kommission der Fakultät I Robert Volk-hausen ausgedacht hatte, regte die stu-dentische Fantasie an. Sie sollten füreine Master-Werbekampagne ein Pla-kat und eine Internetoberfläche mit ei-nem zugkräftigen Slogan entwickeln,der das standortspezifische Profil derneuen Maserstudiengänge als Geistes-wissenschaften in der wissenschaftlich-technischen Welt aufgreift. Der zweitePreis ging an Bernd Janning (Plakat un-ten), ebenfalls Masterstudent der His-

torischen Urbanistik. Alicia Amelung,die Drittplatzierte, studierte Architek-tur an der Bauhaus Universität Weimarund entschied sich dann für einen Mas-ter in historischer Urbanistik. tui

➥ www.2.tu-berlin.de/fak1

Beratung und Orientierung

Mit Beginn des Wintersemesters2008/09 bieten die Fakultäten III

Prozesswissenschaften, IV Elektro-technik und Informatik und V Ver-kehrs- und Maschinensysteme an derTU Berlin in Kooperation mit der Fem-tec Hochschulkarrierezentrum fürFrauen Berlin GmbH ein zweisemest-riges Orientierungs- und Beratungs-programm für Studentinnen im erstenbis dritten Semester an. Das Pro-gramm verfolgt das Ziel, die Studien-und Berufsmotivation von Studienan-fängerinnen zu stärken und frühzeitigOrientierung, Beratung und Vernet-zung zu bieten. Im Mittelpunkt stehender Austausch mit anderen Studentin-nen und Ingenieurinnen, Unterneh-mensbesuche sowie Soft-Skill-Trai-nings. Online-Anmeldung für das Win-tersemester 2008/09 ist ab sofort mög-lich. tui

➥ www.femtec.org

Studium heißt nicht nur lernen. Vielleicht ist auch Theaterspielenin der Freizeit für den einen oder die andere eine Option. Die englischeTheatergruppe der TU Berlin, an der auch Studierende der anderen Ber-liner Universitäten teilnehmen, hat für ihre 35. Inszenierung die Gesell-schaftskomödie „Fashion“ von Anna Cora Mowatt (1845) gewählt. Mo-watt gilt als die erste amerikanische Dramatikerin, die am Broadway er-folgreich war. Das Stück spielt im New York der 1840er-Jahre. Die Pari-ser Mode ist für die neureiche Mrs. Tiffany das Maß aller Dinge. Den mo-dischen Ratschlägen ihres französischen Dienstmädchens folgt sie pein-lichst. Für ihre kokette Tochter hat sie einen blasierten europäischen Gra-fen zum Ehepartner erkoren, der sich am Ende als Hochstapler erweist(oben ein Szenenbild). Aufführungen am 19., 20., 21. und 22 No-vember, jeweils um 20 Uhr, im Kulturhaus Spandau, Mauerstr. 6.Tickets: ☎ 333 40 22. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Übrigens: Wer beider English Drama Group mitmachen möchte, kann sich bei Peter Zen-zinger melden. ✉ [email protected]

Tipps und Infos rund ums Studium werden natürlich trotzdem ge-braucht. Die gibt unter anderem die Broschüre „Wo geht’s lang?“. Siewird von der Studienberatung und Psychologischen Beratung herausge-geben und enthält Hinweise und Adressen, die den Einstieg in den for-malen Teil des Studiums erleichtern sollen. Wo bekomme ich mein Se-mesterticket, wie organisiere ich mögliche Beurlaubung, Studiengang-wechsel oder Studienplatztausch? Wo finde ich die Betreuung für inter-nationale Studierende, wo die Frauenbeauftragte, Selbsthilfegruppenoder BAföG- und Sozialberatungen? Die Broschüre ist erhältlich im Cam-pus-Center im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Die Studienberatungbietet außerdem das gesamte Semester hindurch Kurse zu wissen-schaftllichem Arbeiten, zu Studienentscheidungen, zu Lern- und Arbeits-techniken oder zum Management von Stress. Zur richtigen Recherche bie-tet die Universitätsbibliothek Kurse an, zur Entspannung und zum Work-out hat der TU-Sport mehr als 100 Kurse im Angebot. tui➥ www.studienberatung.tu-berlin.de ➥ www.tu-sport.de

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl (

4)

© p

rivat

Page 5: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 5STUDIENSTART 2008

Sicher und umweltschonend – das Auto von morgenWo Studierende echte Forschung erleben und dabei direkt in die Industrie hineinschnuppern können

Gerade erst hat Tobias Queck seineDiplomarbeit am Daimler Center forAutomotive Information TechnologyInnovations (DCAITI) abgegeben, indem seit 2006 Forscher der TU Berlinzusammen mit Daimler-Ingenieurenan Szenarien für das Auto von mor-gen arbeiten. Mit Unterstützung sei-nes Betreuers Björn Schünemannvom TU-Fachgebiet Offene Kommuni-kationssysteme (OKS) der Fakultät IVElektrotechnik und Informatik hat To-bias Queck ein neues Konzept für dierealistische Simulation einer direktenFahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikati-on und darauf aufbauende Anwen-dungen entwickelt und realisiert.

Eine solche Anwendung warnt zumBeispiel vor dem Ende eines vorauslie-genden Staus. Die Warnmeldung wirdvon den entgegenkommenden Fahr-zeugen „Hop“ für „Hop“, von Fahr-zeug zu Fahrzeug, zu den herannahen-den Autos übertragen. Sie wird soschnell verteilt, dass die anderen Au-tofahrer früh reagieren und rechtzeitigdie Geschwindigkeit verringern odersogar mithilfe des Navigationssystemseiner passenden Umfahrung folgenkönnen. „Mit der neuen Simulations-umgebung können wir nun erstmalsbelegen, welchen Wert solche Anwen-dungen haben“, erläutert Ilja Ra-dusch, Wissenschaftler im Fachgebietund verantwortlich für Forschungs-projekte mit Industriepartnern wieDaimler. Er konnte den größten deut-schen und europäischen Automobil-hersteller überzeugen, an der Weiter-entwicklung des Konzepts mitzuarbei-ten.Mit dem Ergebnis sehr zufrieden sindauch Dr. Ralf Herrtwich, Direktor inder Daimler AG und Institutsleiter desDCAITI, und Dr. Wilfried Enkel-mann, ebenfalls Daimler AG. Beide

arbeiten gemeinsam an Forschungs-projekten des DCAITI mit der TU Ber-lin. Außerdem vermitteln sie jedes Se-mester das notwendige fachliche Ba-siswissen in den Vorlesungen „Infor-mationstechnologie im Kraftfahr-zeug“ und „Fahrerassistenzsysteme“.Und der Zulauf ist erheblich. Zumletzten Semesteranfang musstenspontan neue Räumlichkeiten imHauptgebäude gesucht werden, dennder Ansturm war für die DCAITI-Räu-me in der vierten Etage des TU-Hoch-hauses am Ernst-Reuter-Platz, wo dieVeranstaltungen eigentlich stattfin-den, zu groß. „Die Studierenden sol-len neben dem notwendigen Lehrstoffauch einen echten Einblick in unsereaktuelle Arbeit mitnehmen – die Weltder Forschung und Entwicklung in un-serem Bereich ist unglaublich faszi-nierend und macht viel Spaß“, erklärtDr. Herrtwich, und man merkt ihm

seine eigene Begeisterung an. Zuletzterst hat er seine Studierenden die inder Vorlesung besprochenen Fahr-zeugfunktionen an dem gerade ersteingetroffenen S-Klasse-Versuchs-fahrzeug ausprobieren lassen.Mehr als nur einen Einblick erhaltenStudierende, die sich am DCAITI alswissenschaftliche Hilfskräfte engagie-ren. So hat etwa Sebastian Schwardtschon nach einer kurzen Einarbei-tungszeit Verantwortung für einenkleinen Teil eines Forschungsprojektsübernommen und hilft, neue Anwen-dungen in das Versuchsfahrzeug zu in-tegrieren. Im nächsten Semester kön-nen die neuen Studierenden vielleichtschon seine Ideen im Fahrzeug be-wundern, hofft er. „Dabei geht es dar-um, aktuelle Daten wie Verkehrs- undUmweltinformationen in Echtzeit insAuto zu übertragen und auszuwer-ten“, erläutert Ilja Radusch. „Daraus

werden konkrete Fahrempfehlungenfür den Fahrer generiert, sodass diesersicher, vorausschauend und umwelt-schonend fahren kann. Das ist einevöllig neue Dienstqualität.“ Diese An-wendungen bergen viel Potenzial fürmehr Effizienz und Sicherheit im Stra-ßenverkehr. Dafür wurde das Fachge-biet Offene Kommunikationssysteme(OKS) in dem internationalen Innova-tionswettbewerb „Network-of-Auto-motive-Excellence“ sogar zum TOP-30-Preisträger für seine „NetworkedC2X Application“ gekürt. Diese An-wendung zeigt, wie Sicherheit, Ver-kehrseffizienz und Komfort im Stra-ßenverkehr erhöht werden können,wenn moderne Kommunikationstech-nologie intelligent eingesetzt wird.Florian Häusler, Anja Gersch, DCAITI

➥ www.dcaiti.tu-berlin.de➥ www.oks.tu-berlin.de

3-D-Rundgänge und KreuzworträtselUnterhaltsame und lehrreiche Vorlesungen mit E-Learning – ein Beispiel aus der Landschaftsplanung

In welcher Form beeinflusste der Zis-terzienserorden die Landschaft? Wie

unterscheiden sich Blumenbeete in Re-naissance- und Barockgärten? Und wasist ein „pleasure-ground“? Solche Fra-gen können Studierende der Land-schaftsplanung und -architektur onlinein Multiple-Choice-Tests üben, bevorSie die mündliche Prüfung im Modul„Garten und Landschaft in der Kultur-geschichte“ ablegen. In dieser Pflicht-vorlesung im ersten Semester lernen siedie Gestaltung von Gärten und Land-schaften von der Antike bis in das 20.Jahrhundert kennen. Dr. Sylvia Buten-schön ist eine der TU-Dozentinnen, diebereits die Möglichkeiten des E-Lear-nings für ihre Veranstaltungen nutzt.Historische Freiräume werden in derVorlesung als Ergebnis des sozialen,ökonomischen und kulturellen Hinter-grunds ihrer Entstehungszeit begreif-bar. So lernen künftige Garten- undLandschaftsgestalter, den kulturhisto-rischen Wert solcher Anla-gen zu erkennen. In einemals Übung konzipiertenWahlpflichtfach im 4. Se-mester lernen sie dannGrundbegriffe des denk-malpflegerischen Um-gangs mit historischen Gär-ten und Parks.Beide Veranstaltungen hatDr. Sylvia Butenschön inden letzten Semesterndurch E-Learning-Elemen-te ergänzt beziehungswei-se als Blended-Learning-Veranstaltung konzipiert.Für die Vorlesung könnendie Powerpoint-Präsenta-tionen heruntergeladenwerden. Weitere thema-tisch interessante Websei-ten oder 3-D-Rundgänge

durch berühmte Gärten sind im „In-formation System for Instructors andStudents“ (ISIS) abgelegt. ISIS ist einService des Zentrums für Multimediain Lehre und Forschung (MuLF), dasDozenten und Studierende aller Fa-kultäten nutzen können.In kleinen Übungen kann man zumBeispiel Methodenkompetenz erler-nen. Zum einen sollen die Studieren-den damit in Online-Gruppen einenunbekannten Gartenplan analysierenund versuchen, diesen anhand vonStilmerkmalen zu datieren. Zum ande-ren üben sie eine Online-Literaturre-cherche in einer Datenbank histori-scher Gartenzeitschriften und stöbernnach zeitgenössischen Artikeln zu be-deutenden Gartenbauausstellungenvom Beginn des 20. Jahrhunderts.Großen Anklang haben vor allem dieeingangs erwähnten zwei Multiple-Choice-Selbsttests und ein „Garten-Kreuzworträtsel“ gefunden, die zur

Festigung des Faktenwissens bei derPrüfungsvorbereitung dienen. In derVeranstaltung „Gartendenkmalpfle-ge“ werden die Online-Elemente vor-wiegend für Rechercheübungen einge-setzt, wie das Suchen von Denkmallis-ten oder von historischem Quellenma-terial zu einem Gartendenkmal. Inter-aktive Übungsteile, zum Beispiel Fo-rumsdiskussionen über wichtigeTheorietexte, ermöglichen Gruppen-arbeiten.Die Online-Ergänzung der Vorlesunghabe sich bewährt, so Sylvia Buten-schön: Die Studierenden zeigten beiden Prüfungen ein besseres Über-blickswissen und es konnten fast 10Prozent mehr sehr gute Noten verge-ben werden. Übrigens: Ein „pleasure-ground“ ist kein Vergnügungsparkoder Spielplatz, sondern der hausnahe,besonders geschmückte Teil einesLandschaftsgartens des 18. und 19.Jahrhunderts. tui

Screenshot einer Panorama-Kamera aus Versailles: Blick vom Schlossdach in Versailles auf das Südparterre, imHintergrund das sogenannte Schweizer Becken

© V

ersa

illes

/Lau

rent

Thi

on

CampusblickTechno-Club sucht Tutoren

/tui/ Der Techno-Club richtet sich anSchülerinnen der gymnasialen Oberstu-fe, bietet Workshops und ein Schnupper-studium. Initiiert haben ihn Ingenieurin-nen der TU Berlin, um bei den Mädchendas Interesse an einem natur- oder inge-nieurwissenschaftlichen Studium zu we-cken. Vor allem werden immer wieder Tu-torinnen gesucht, die Lust haben, mit Ju-gendlichen zu arbeiten. Auf seiner neugestalteten Website lädt der Techno-Clubzu einem virtuellen Besuch ein und gibtInfos für das Wintersemester 2008/2009.➥ www.techno-club.tu-berlin.de/

Wann gibt es Wartenummern?

/tui/ Mit Beginn der Vorlesungszeit desWintersemesters 2008/2009 wird dieAusgabe der Wartenummern durch diePrüfungsteams im Referat Prüfungen derTU Berlin geändert. Die Wartenummern-ausgabe erfolgt montags, donnerstagsund freitags jeweils von 9 Uhr bis 12 Uhrund dienstags in der Zeit von 12.30 Uhrbis 15.30 Uhr im Hauptgebäude .

Lebendige Lernorte

/tui/ Wie sieht ein zeitgemäßer Arbeits-platz für individuelles Lernen aus? Liegtdie Zukunft des E-Learnings in virtuellen3-D-Welten? Wie können Brücken zwi-schen der realen und der virtuellen Weltaussehen? Der Verein Deutsche Initiativefür Netzwerkinformationen e. V. (DINI)hat einen studentischen Ideenwettbe-werb ausgeschrieben. Ausdrücklich er-wünscht sind Bewerbungen von studen-tischen Gruppen oder Seminaren aus ver-schiedenen Disziplinen. Die Arbeiten sindbis um 31. 3. 2009 einzureichen, die Juryvergibt den Preis, der mit 5000 Euro do-tiert ist, im Juni 2009 in Berlin. In der Jurysitzt unter anderem die Kanzlerin der TUBerlin, Dr. Ulrike Gutheil.www.dini.de/lebendige-lernorte/

Imtech-Preis für Gebäudetechnik

/tui/ Die Firma Imtech Deutschland hatim Juni den mit insgesamt 9000 Euro do-tierten Imtech-Hermann-Rietschel-Preisausgelobt. In Zusammenarbeit mit demTU-Fachgebiet Heiz- und Raumlufttech-nik des Hermann-Rietschel-Instituts sollder Preis erstmalig 2009 an Studierende,Absolventen oder Doktoranden aus Fach-bereichen der technischen Gebäudeaus-rüstung vergeben werden, die Studien-,Bachelor-, Master- oder Forschungsarbei-ten gesellschaftlich und technisch rele-vanten Themen widmen. Die Grün-dungsurkunde wurde PD Dr. Birgit Mül-ler übergeben, die derzeit das TU-Fach-gebiet Heiz- und Raumlufttechnik kom-missarisch leitet. Bewerbungsschluss istder 15. Januar 2009.➥ www.imtech.de/Imtech-Hermann-

Rietschel-Preis

Spitzensport zum Studi-Preis

Der Charlottenburger Verein SCC machtallen Studierenden, die am TU-Sport teil-nehmen, ein Sonderangebot: Die Saison-karte für alle Bundesliga-Heimspiele imVolleyball der Normalrunde zum Gesamt-preis von 15 Euro. Zusätzlich kann bei denHeimspielen der Bundesliga-Play-offs,des DVV-Pokals und des Europacups einermäßigter Eintrittspreis von drei Euro inAnspruch genommen werden. Bei Inte-resse bitte eine E-Mail mit Angabe derHochschule, des Namens und der Matri-kelnummer an den SCC senden.✉ [email protected]➥ www.scc-volleyball.de

Studentenwerke erhalten Gold

/tui/ „Goldig“ haben die Studentenwer-ke bei der jüngsten Überprüfung durchdas Deutsche Institut für Gemeinschafts-verpflegung (DIG) abgeschnitten. 13-malgab es die DIG-Auszeichnung Gold, 27-mal Silber und einmal Bronze. Gold erhieltdabei das Berliner Studentenwerk, das dieTU-Hauptmensa sowie weitere Cafeterienauf dem TU-Campus betreibt. Geprüftwerden unter anderem Speisenqualität,Vielfalt, Hygiene, Ökologie, Aus- und Wei-terbildung der Beschäftigten, Gästekom-munikation sowie das Ambiente.

Offizielles UNESCO-Dekade-Projekt

Das „Energieseminar“, ein Projekt-seminar, das 1980 von Studieren-

den der TU Berlin als Alternative zu tra-ditionellen Lehrveranstaltungen ge-gründet wurde, ist jetzt als offiziellesDekade-Projekt der UN-Dekade „Bil-dung für nachhaltige Entwicklung“ vonder UNESCO ausgezeichnet worden. Indem Seminar eignen sich Studierendefach- und semesterübergreifend theo-retisches und praktisches Wissen an.Derzeit befindet sich unter anderem einmit Solarenergie betriebener Kühl-schrank in der Konstruktionsphase. Un-terstützt werden sie dabei von wissen-schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern sowie Tutorinnen und Tuto-ren. Das Energieseminar ist derzeit amFachgebiet für Maschinen- und Ener-gieanlagentechnik, Prof. Dr.-Ing. FelixZiegler, Institut für Energietechnik, Fa-kultät für Prozesswissenschaften, ange-siedelt. tui

Exzellente Ideen

Zehn Absolventen und Absolventin-nen der Technischen Universität

Berlin wurden am 21. Juli in Münchenmit dem Werner von Siemens Excel-lence Award ausgezeichnet. Bei demmit insgesamt 100 000 Euro dotiertenWettbewerb honoriert die Siemens AGherausragende Diplom- und Masterar-beiten, die im Rahmen eines technisch-naturwissenschaftlichen Studiengangserstellt wurden und die in einem the-matischen Bezug zu den Geschäftsak-tivitäten von Siemens-Sektoren ste-hen. Bewertet und pro Arbeit mit 2500Euro prämiert wurden neben wissen-schaftlicher Leistung vor allem der In-novationsgrad der Ideen und derenpraktische Umsetzbarkeit. tui

➥ www.siemens.de/generation21/

Studentische Forschung am realen Objekt: Daimler-Manager Wilfried Enkelmann mit Thomas Hecker, Sebastian Schwardt, Nico Naumann (v. l.)

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Page 6: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 6 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008STUDIENSTART 2008

Spitzensportan der TU Berlin

TU-Angehörige bringen Spitzen-leistungen: in Forschung, Studi-um – und im Sport! Derzeit gibtes etwa 20 Studierende, die inDisziplinen wie Leichtathletik,Moderner Fünfkampf, Rudern,Segeln, Sportschießen, Volleyballund Wasserball in der nationalenund internationalen Spitzenklas-se mitmischen. Doch das zeitauf-wendige Training und die Teil-nahme an Wettkämpfen sind oftnicht so leicht mit den Anforde-rungen des Studiums zu koordi-nieren. Die TU Berlin will diesportlichen Leistungsträgerinnenund -träger gern darin unterstüt-zen, Studium und Sport zu ver-einbaren. Sie ist deshalb nichtnur „Partnerhochschule des Spit-zensports“, eines Projekts desAllgemeinen Deutschen Hoch-schulsportverbands, sondern siehat auch ein Spitzensportprojektgestartet, das schon einige Erfol-ge gezeitigt hat und das von derZentraleinrichtung Hochschul-sport koordiniert wird. Auf die-ser Seite stellt der Spitzensport-beauftragte Martin Kiesler einigeder TU-Spitzensportler vor.

„Schauen, wie die Gegner drauf sind“Wie unsere Olympioniken die Spiele in Peking erlebten

Als Olympiade bezeichneten die altenGriechen den vierjährigen Zeitraumzwischen den Olympischen Spielen.Noch heute richtet sich im Spitzen-sport alles an diesem Rhythmus aus:Jahrelange Vorbereitungen auf ein Er-eignis – und im Extremfall ist erst zweiWochen vorher klar, ob es für die No-minierung reicht!Für die Glücklichen kommt dann allesdarauf an, am entscheidenden Wett-kampftag topfit zu sein. Manuel Breh-mer kann ein Lied davon singen. DerStudent der Energie- und Verfahrens-technik nahm 2008 bereits zum zwei-ten Mal an den Spielen teil. 2004 liefes in Athen nicht so gut: „Ich hattezwei Wochen vorher plötzlich Fieberbekommen und musste eine Woche imBett bleiben.“ Immerhin wurde er inAthen noch Dreizehnter. 2008 wollteer unter den ersten zehn sein!Carsten Schlangen ist der zweite TU-Student – und gleichzeitig der einzigedeutsche Mittelstreckenläufer –, dersich für Peking qualifizieren konnte.Noch vor vier Jahren tauchte Olympianicht einmal in seinen Träumen auf.Jetzt sollte er hier vor über 90 000Leuten in diesem fantastischen Sta-dion laufen – er, der angehende Archi-tekt, der in seinem Weblog stets auchinteressante Bauten in den jeweiligenWettkampfstädten würdigt! Mit über-zeugenden Leistungen auf der 1500-Meter-Distanz hatte er sich sein Olym-piaticket bereits Ende Juni gesichert.Nun also Peking!Zwei Tage nach der Eröffnungsfeiermussten Manuel und sein Partner Jo-

nathan Koch in einer schweren Vor-gruppe das erste Mal im Leichtge-wichts-Doppelzweier antreten. IhreTaktik: „Von Anfang an dabeisein; dann auf der Strecke an-greifen und gucken, wie dieGegner drauf sind.“ Überden Hoffnungslauf zogen

Auf dem Weg zu großen Leistungen, zum Beispiel: Meike Kröger

Große Leistungen im Sport könnennicht geplant werden: Als die Ar-

chitekturstudentin Meike Kröger (3.Semester) im letzten Jahr trotz hartenTrainings ihre persönliche Bestleis-tung innerhalb der Saison nur um ei-nen Zentimeter steigern konnte, dach-te die Deutsche Hochsprung-Junio-ren-Meisterin fast daran, den Sportaufzugeben. Um die 1,83 Meter sprangsie damals hoch.Doch dann folgte eine traumhafteSaison. Von Wettkampf zuWettkampf fielen per-sönliche Bestleis-tungen. BeimStadionfest

in Königs Wusterhausen wurde sieDritte. Es folgten die Deutschen Meis-terschaften mit 1,87 m – Bronze. Beiden Deutschen Junioren-Meister-schaften sprang sie 1,91 m – Gold! Nurzwei Zentimeter trennen sie noch vonder Olympianorm.Die Universiade im nächsten Jahr istnun ein greifbares Ziel; und dieLeichtathletik-Weltmeisterschaft

2009 in Berlin ist immerhin einTraum – auch wenn Meike realistischist: „Da muss ich mich noch steigern.“Es gibt viele starke Hochspringerin-nen, die um die drei Plätze in derMannschaft kämpfen. Das Rezept fürden Erfolg? „Der Trainer hat michsehr stark motiviert“, sagt Meike. Au-ßerdem ist ein ausgewogenes Umfeldwichtig für sie. Die Trainingsmöglich-keit im TU-Fitness-Studio hilft da.

Und nicht zuletzt sagt sie: „DasStudium vermittelt mir Si-

cherheit, auch wenn esim Sport mal nicht

so klappt.“ Martin Kiesler

Duale Karriere –was ist das?

Die Zeiten, in denen junge Athletenin beruflicher Hinsicht typischer-

weise die Wahl zwischen Polizei undMilitär hatten, sind längst vorbei. Dieberufliche Ausbildung besitzt heuteeinen großen Stellenwert; der Anteilder Studierenden unter den Top- Ath-leten – sogenannte „student-athlet-es“ – nimmt weltweit zu. Die TU Ber-lin handelt im Sinne dieses Trends undnimmt an der Kooperationsvereinba-rung „Partnerhochschule des Spitzen-sports“ teil. Sie bietet damit im Rah-men ihrer rechtlichen Möglichkeiten:■ gesonderte Beratungs- und Ge-

sprächstermine,■ eine Flexibilisierung der Studien-

planung sowie von Anwesenheits-zeiten; insbesondere die Möglich-keit, Fehlzeiten nachzuarbeiten,

■ die Individualisierung von Abgabe-und Prüfungsterminen,

■ die Vermittlung von Praktika,■ die entgeltfreie Nutzung der Hoch-

schulsportanlagen.Keineswegs gibt es jedoch ein „Studi-um light“. Die Athleten müssen diegleichen Anforderungen erfüllen wieandere Studierende auch. Sie schaffendas meist mit Erfolg: Abbrüche undStudiengangwechsel sind seltener alsim Durchschnitt. mk

Sport für alleDas Angebot des TU-Sports

Arnis, Lindy Hop, Sepak Takraw –hierbei handelt es sich nicht um

exotische Apfelsorten, sondern um ei-nige der insgesamt etwa 110 Sportartenaus dem Programm des TU-Sports. Na-türlich werden auch die Klassiker unterden Ball-, Kampf-, Wasser- und Indivi-dualsportarten angeboten. Neben ei-nem umfangreichen Angebot zum Ler-nen von Bewegungsstilen gibt es Kursezum Auspowern und Fitbleiben. Einbesonderes Schnäppchen ist das Basis-angebot: Für nur zehn Euro könnenStudierende bis zu 33 Kurse pro Wochebesuchen. Im Wintersemester sindauch die günstigen Ski- und Snow-boardreisen sehr beliebt. Wer es ruhi-ger mag, findet vielleicht unter den Ge-sundheitsangeboten das Passende. In-formieren und anmelden kann man sichbequem im Internet. tui

➥ www.tu-sport.de.

sie ins Halbfinale ein und erreichtenim B-Finale insgesamt Platz neun – ihrZiel war erreicht!

Carsten hatte seinen erstenOlympia-Auftritt am 15. Au-gust. Er erreichte das Halbfi-nale in 3:36,34 Minuten.Dort lief er taktisch geschicktund positionierte sich aus-sichtsreich: „Ich bin in das

Halbfinale reingegangen,ohne dass ich den Stressdes Vorlaufs hatte.“Doch im Schlussspurtwurde er dann auf denletzten 100 Metern nocheingeholt; nur 17 Hun-dertstel fehlten zum Fi-naleinzug. Einige Tagespäter landeten auch bei

der TU Berlin teils besorgteAnfragen: Warum schreibt er

auf seiner Webseite nichts Neues?Die Antwort lieferte Carsten in seinemBlog nach: „Es lag nicht, wie viele ver-muten, an der Internetzensur in Chi-na, sondern einfach an der großen Mü-digkeit, die ich nach den Spielen spür-te.“ Viele Mitglieder der TU Berlinhatten zu Hause die Daumen ge-drückt. Im Namen der Universitätslei-tung schickte TU-Kanzlerin Dr. UlrikeGutheil Grüße und Glückwünschenach Peking. Auf ihr besonderes Enga-gement geht die Kooperationsverein-barung „Partnerhochschule des Spit-zensports“ zurück. Martin Kiesler

Carstens Blog:➥ www.carsten-schlangen.de

Zweifache DeutscheJunioren-Meisterin

Sie besucht zwar möglichst regelmä-ßig die belegten Veranstaltungen

und versucht, während eines Semes-ters ständig „am Ball“ zu bleiben,doch es kommt schon mal vor, dassTrainingslager oder Wettkämpfe miteinem Labor kollidieren. „Doch daslässt sich organisieren“, sagt SophieDunsing. Sie hat ebenfalls die Koope-rationsvereinbarung „Partnerhoch-schule des Spitzensports“ unterzeich-net, die es ermöglicht, Studium undSpitzensport zu vereinbaren. Und derErfolg ließ nicht lange auf sich warten:Bei den Deutschen Junioren-Ruder-

Meister-schaftenin Kölnwurde So-phie Dun-sing imJuni 2008zweifacheDeutsche

U23-Meisterin. Im Doppelzweier derFrauen siegte die Elektrotechnikstu-dentin (Foto rechts) im zweiten Semes-ter mit ihrer Partnerin Tina Manker.Kurz danach, bei den Ruder-Europa-meisterschaften in Athen, belegte So-phie Dunsing Ende September imDoppelvierer der Damen den viertenPlatz. Die TU-Studentin trainiert beimSV Energie Berlin. Sie wird vomOlympiastützpunkt Berlin (OSP) ge-fördert. tui

TU-SpitzensportlerAn dem Kooperationsprojekt können Ka-derathletinnen und -athleten aus denolympischen Disziplinen teilnehmen, dievom Olympiastützpunkt Berlin betreutwerden. An der TU Berlin nehmen fol-gende Sportlerinnen und Sportler teil:

Manuel Brehmer, *1978, Rudern(Leichtgewicht), studiert Energie- undVerfahrenstechnik, Olympia 2004: Platz13; Olympia 2008: Platz 9Frank Bachmann, *1977, Volleyball,studiert MaschinenbauErik Bukowski, *1986, Wasserball,studiert WirtschaftsingenieurwesenTimo Chorrosch, *1987, Segeln (470er),studiert WirtschaftsingenieurwesenSophie Dunsing, *1987, Rudern,studiert ElektrotechnikSebastian Goltz, *1985, Leichtathletik(Hochsprung), studiert Luft- und Raum-fahrttechnikMarius Hanniske, *1985, Leichtathletik(Hochsprung), studiert Wirtschaftsinge-nieurwesenMartin Hauptmann, *1984, Segeln(470er), studiert VerkehrswesenClaudia Knack, *1988, Moderner Fünf-kampf, studiert BiotechnologieEric Knittel, *1983, Rudern, studiertVerkehrswesenMeike Kröger, *1986, Leichtathletik(Hochsprung), studiert ArchitekturNorbert Löwa, *1984, Leichtathletik,studiert MaschinenbauThomas Plößel, *1988, Segeln (49er),studiert MaschinenbauCarsten Schlangen, *1980, Leichtathle-tik, studiert ArchitekturTeilnehmer Olympische Spiele 2008Jens Vortmann, *1987, Handball, stu-diert VerkehrswesenJunioren-NationalspielerSteffen Wenzel, *1987, Sportschießen,studiert Verkehrswesen

Zum Wintersemester verstärken dasTeam unter anderem:Linus Lichtschlag, Rudern, studiert Ma-schinenbauRobert Schmidt, Moderner Fünfkampf,studiert WirtschaftsingenieurwesenVictor Wilking, Inline-Speedskating, stu-diert Maschinenbau

Referat für Presse und Information

Newsletter fürStudierendeImmer gut informiert

www.tu-berlin.de/?id=6290

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Schon zum zweiten Mal bei einer Olympiade: Ruderer Manuel Bremer erreichte in Peking Platz 9

Carsten Schlangens Spezialität ist die 1500-Meter-Strecke

Architekturstudentin Meike Kröger trennen nur noch zwei Zentimeter von der Olympianorm

Page 7: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Die schönstenDoktorhüte

So sehen die Strecken im Kohleberg-bau in großer Tiefe aus, zumindest

auf einem Doktorhut. Bei diesem Mo-dell, das uns nach unserem Aufrufnach dem schönsten Doktorhut zuge-sandt wurde, handelt es sich um denHut von Prof. Dr. Kai Warendorf. Erhat vor sechzehn Jahren am Institut

für Bergbauwissenschaften bei Prof.Dr. Friedrich-Ludwig Wilke zum The-ma „Untersuchungen mit der Metho-de der finiten Elemente zur Weiterent-wicklung eines alternativen Ausbau-systems“ promoviert. Und da er imInstitut als militanter Nichtrauchergalt, setzten ihm die Kollegen auchgleich noch ein kleines Nichtraucher-schildchen auf den Hut. Heute ist KaiWarendorf als Professor an der Hoch-schule Esslingen im Fachgebiet Infor-mationstechnik tätig. Weitere „Hut-vorstellungen“ folgen, auch weitereEinsendungen sind willkommen. bk

[email protected]

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 7ALUMNI

MeldungenFit im Winter mit

Skifahren und Tanzen

/bk/ Halten Sie sich fit! Unterstützungdabei bekommen Sie durch den TU-Hochschulsport, der auch zum Winterse-mester ein umfangreiches Sportpro-gramm aufgelegt hat. Natürlich stehenauch wieder zahlreiche spezielle Alumni-Sportkurse auf dem Programm. RegerNachfrage erfreuen sich die Golfkurse.Hier lässt sich schon im Winter für das re-gelmäßig im Juli stattfindende TU-Golf-turnier üben. Aber auch Paddeln, Segeln,Ski- und Tanzkurse können gebucht wer-den. Und wenn Sie in den Alumni-Sport-kursen nichts finden sollten, stehen TU-Alumni alle anderen Sportkurse offen.Seit Anfang Oktober können die Kurse ge-bucht werden.➥ www.tu-sport.de

Alumni-Engelhelfen Gründern

/bk/ Die Idee der Business-Angel, die sichan Unternehmen beteiligen und Existenz-gründer mit Kapital, Know-how und Kon-takten in der frühen Gründungsphase zurSeite stehen, wird zukünftig auch an derTU Berlin praktiziert. Hier werden dieBusiness-Angel zu „Alumni-Engeln“,denn die Idee ist, dass erfahrene TU-Alumni-Gründerinnen und -Gründer jun-ge Gründerteams aus der TU Berlin mitRat und Tat unterstützen. Um Alumni undjunge TU-Gründer zusammenzubringen,veranstaltet der Gründungsservice ge-meinsam mit dem nationalen Alumni-Programm einen ersten „Alumni-Angel-abend“ am 25. November 2008.

Dies Mathematicus mitVortragswettbewerb

/bk/ Am 14. November 2008 ist es wie-der so weit: Zum 5. Mal wird der „DiesMathematicus“ des Instituts für Mathe-matik an der TU Berlin stattfinden. Zur fei-erlichen Verabschiedung sowie zu einemVortragswettbewerb sind TU-Alumniherzlich eingeladen. Für den Vortrags-wettbewerb sind interessierte Studieren-de des Instituts für Mathematik aufgeru-fen, kurze Vorträge (20 Minuten) überihre Diplom- oder Seminararbeiten zuhalten. Die besten Vorträge werden prä-miert. Vorschläge für den besten Studien-abschluss und Anmeldungen für Vorträgekönnen noch bis 17. Oktober eingereichtwerden. Veranstaltungsort ist das Mathe-matikgebäude.✉ [email protected]

Abschied der Bauingenieure

/bk/ Am 31. Oktober 2008 werden dieAbsolventinnen und Absolventen desBauingenieurwesens, die in den letztenzwölf Monaten ihr Studium abgeschlos-sen haben, von der TU Berlin verabschie-det. Auch TU-Alumni sind herzlich will-kommen. Die Feier beginnt um 16 Uhrund findet in der Peter-Behrens-Halle imWedding, Gustav-Meyer-Allee 25, statt.

Das Beste der Logistik

/bk/ Sein Name ist eng mit dem BereichLogistik verbunden und er gilt als Begrün-der der ganzheitlichen, prozessorientier-ten Logistik: Prof. Dr. Helmut Baumgar-ten, bis 2005 Professor für Logistik. Auchnach seiner Pensionierung als TU-Profes-sor ist Helmut Baumgarten noch aktiv.Kürzlich hat er ein neues Buch herausge-geben. Unter dem Titel „Das Beste der Lo-gistik“ zieht er mit diesem Werk eine Bi-lanz nach drei Jahrzehnten Logistikent-wicklung und zeigt den Weg in die Zu-kunft mit neuen Herausforderungen undzielführenden Lösungsansätzen.Helmut Baumgarten: Das Beste der Logis-tik, Springer: Berlin, Heidelberg, New York,ISBN: 978-3-540-78404-3

25 Jahre Innovationenbei INPRO

Bevor Produktionssysteme oder Fer-tigungstechnologien in die indust-

rielle Anwendung gehen, sollten siegründlich erforscht sein. An dieserStelle setzt die „Innovationsgesell-schaft für fortgeschrittene Produkti-onssysteme in der FahrzeugindustriembH“ ein, kurz: INPRO. Ihr Anliegenist es, innovative Methoden im Vorfeldder industriellen Anwendung zu ent-wickeln. Das Besondere an der INPROist die Zusammensetzung ihrer Gesell-schafter. Neben der BASF, Daimler,Siemens, ThyssenKrupp und Volkswa-gen ist auch das Land Berlin beteiligt.Ihr gemeinsames Ziel ist die Weiter-entwicklung des Produktionsstandor-tes Deutschland. Die Erfolgsgeschich-te begann vor 25 Jahren. Auf der imJahr 1982 vom damaligen Bundes-kanzler Helmut Kohl einberufenenWirtschaftskonferenz proklamiertendie Gründergesellschafter der INPRO,gemeinsame Anstrengungen zur Ent-wicklung innovativer Produktions-technologien zu unternehmen. Unddies macht die INPRO erfolgreich bisheute. Dabei war und ist sie auch im-mer eng mit der TU Berlin verbunden,nicht zuletzt über den Gründungsge-schäftsführer Prof. Dr. Dr. h. c. mult.Günter Spur (s. auch S. 13). Und da dasThema „Innovationen“ bei INPROgroßgeschrieben wird, wurde anläss-lich des 25-jährigen Firmenjubiläumsdie erstmalige Vergabe des INPRO-In-novationspreises für das Jahr 2009 an-gekündigt. Mit dem Preis soll jährlicheine innovative wissenschaftliche Ar-beit, die einen Bezug zur Produktions-technik für die Fahrzeugindustrie auf-weist, prämiert werden. Dotiert ist dieAuszeichnung mit 10 000 Euro. bk

➥ www.inpro.de

Ihre Verbindung zur TU Berlin

TU-Alumni-Portal

Auf schnellem Weg nach GhanaTU-Alumnus Sebastian Spier arbeitet als Teaching Fellow in Ghana

Neues erfahren, Freunde treffen,Netzwerke aufbauen

www.alumni.tu-berlin.de

Nachdem Sebastian Spier im vergan-genen Jahr sein Informatikstudiuman der TU Berlin abschloss, ahnte ernoch nichts davon, dass er sich nurwenige Monate später in RichtungGhana aufmachen würde. „Geradenoch zu kalt in Deutschland und aufeinmal schon zu heiß in Ghana“, be-schreibt er diesen schnellen Wechsel.Wie es dazu kam und womit sich Se-bastian Spier heute in Ghana be-schäftigt, hat er für H intern aufge-schrieben.

Ich suchte nach dem Studienende ei-nen Weg, meine technische Ausbil-dung und mein Interesse für die Lehremit einem Auslandsaufenthalt zu ver-binden, und besuchte mit diesem Zielim Herbst 2007 die Firmenkontakt-messe „bonding“. So kam ich zu derIT-Firma Meltwater, die ein nahezumaßgeschneidertes Angebot für michparat hatte: „Teaching Fellow“ in derMeltwater Entrepreneurial School ofTechnology (MEST) in Ghana – unddas Ganze schon ab Januar 2008. EineBewerbung, drei Interviews und vierWochen später hatte ich eine Zusage.Natürlich hatte ich die gleichen Zwei-fel, die jeder hat, wenn er an Ghanadenkt. Afrika … wie ist das da eigent-lich? Nachdem ich mich über Land und

Leute informiert hatte, habe ich denRest auf mich zukommen lassen.Was genau ist nun MEST? Es ist einNon-Profit-Projekt, das vollständigvon der Meltwater Group entwickelt,finanziert und umgesetzt wird. Ziel desProjektes ist es, junge ghanaische Ab-solventen im Bereich Softwareent-wicklung und Entrepreneurship auszu-bilden. Wir begleiten sie dabei auf ih-rem Weg, internationale Software-Un-ternehmen aufzubauen, um somit einenachhaltige Entwicklung der Soft-warebranche in Afrika zu unterstüt-zen. Softwareentwicklung ist einer dergrößten, wenn nicht der größte Wachs-tumszweig der Informatik in den letz-ten zehn Jahren. Zur Entwicklung einesProgramms bedarf es keiner großen In-vestition, sondern lediglich eines Com-puters, den es bereits für einige 100Euro zu kaufen gibt. Gerade dies machtGründungen im Softwarebereich fürLänder wie Ghana so interessant.Wir vermitteln den Teilnehmern nichtnur die Hard Skills sondern vor allemauch die Soft Skills, die den erfolgrei-chen Geschäftsmann ausmachen. DieTätigkeit als Teaching Fellow ist ver-gleichbar mit einer Assistenzstelle aneiner Uni. Ich entwickle und unterstüt-ze die Projektarbeiten, ich halte Vor-träge, bereite Übungen und Tests vor

und bin beteiligt an der Pflege der IT-Infrastruktur. Insgesamt ist die Ar-beitsumgebung sehr flexibel, was sehrviel Spaß und natürlich auch viel Ar-beit mit sich bringt. Sie fördert und for-dert ein hohes Maß an Selbstständig-keit und Eigenverantwortung, und siebringt mich in kürzester Zeit in Kon-takt mit Menschen unterschiedlichsterNationen.Mein Engagement bei der MEST läuftnoch bis Ende Dezember. Danachhabe ich schon unterschiedliche Ange-bote, allerdings habe ich mich nochnicht entschlossen, ob ich in Deutsch-land, Europa oder in anderen Teilender Welt arbeiten möchte. Sicher ist je-doch jetzt schon, dass mir die Arbeithier eine ganz andere Sicht auf vieleDinge im Alltag gebracht hat. Nicht al-les, was in Deutschland normal ist,würde man in Ghana genauso machen,und andersherum.Wer also wissen will, was „Fufu“ und„Banku“ sind, wie man in Twi „Hal-lo“ sagt, was, zur Hölle, ein „Trotro“ist und wie viele Kilo ein menschlicherKopf wirklich tragen kann, der könn-te sich als „Teaching Fellow“ für dasnächste Semester der MEST in Ghanabewerben. Sebastian Spier

➥ http://meltwater.com/mest

Leidenschaft allein genügt nichtCarsten Hokema entwickelt Leitfäden für Architekten, die Unternehmer werden wollen

Leidenschaft für eine Sache zur allei-nigen Grundlage für eine Unterneh-

mensgründung zu erklären hält Cars-ten Hokema für einen gefährlichen

Fehler. „Leidenschaft zum Inhaltlässt andere Aspekte bei der er-

folgreichen Führung eines Un-ternehmens schnell verges-sen. Und somit kann, was

eigentlich eine Stärke ist,schnell zu einer Schwäche wer-

den“, beurteilt der TU-Absolvent derArchitektur, der sich intensiv mit demThema Unternehmensentwicklungbeschäftigt. Es bildet die Grundlageseiner Dissertation, die er zurzeit amFachgebiet für Stadt- und Regional-ökonomie bei Prof. Dr. Dietrich Hen-kel anfertigt. Seinen Fokus legt er da-bei auf eine ganz besondere Gruppevon Gründerinnen und Gründern: dieArchitekten. Und diese seien häufigleidenschaftlich bei ihren Ideen, an-sonsten jedoch recht beratungsresis-tent, wenn es um die Entwicklung ih-res sonstigen Geschäftskonzeptesgeht,urteiltHokemaüberseineBerufs-kollegen. Dabei nimmt er sich selbstnicht aus. Auch Carsten Hokema grün-dete nach dem Ende seines Studiumsim Jahr 1998 ein Designbüro für Mö-bel, Objekte und Licht. „Ich habe allesbestens vorbereitet, aber eigentlichmerkte ich schon bei der Eröffnung desLadens, dass ich mich mit dem unter-

nehmerischen Handeln gar nicht aus-einandergesetzt habe“, sagt er rückbli-ckend. Nach zwei Jahren als Unter-nehmer gab er auf. Dennoch reizte ihndas Thema „Entrepreneurship für Ar-chitekten“. Er berät Architekten beider Entwicklung ihrer Geschäftskon-zepte, und da er auch nach dem Studi-um immer Kontakt zur TU Berlin hieltund noch während der Gründung sei-nes Geschäftes als wissenschaftlicherMitarbeiter tätig war, entschied er sichzusätzlich für eine wissenschaftlicheAuseinandersetzung mit diesem The-ma. Dabei geht er in seiner Dissertati-on nicht empirisch vor, sondern entwi-ckelt eine Art Leitfaden, die der Orga-nisation eines Architekturunterneh-

mens dienen soll. Grundlage für seineUntersuchung sind Interviews mit Ex-perten aus dem Bereich Unterneh-mensentwicklung sowie mit Architek-ten, die bereits gute Strategien anwen-den. Um die Gespräche zu strukturie-ren, hat er ein Spielbrett entwickelt,auf dem er 25 unterschiedliche Fakto-ren abgebildet hat, die zu einem Archi-tekturunternehmen gehören. So müs-sen seine Gesprächspartner stichwort-artig definieren, was für sie „Control-ling“, „Mitarbeiter“, „Akquise“, aberauch „Unternehmensstrategie“ oder„Marke“ bedeutet. Zu erkennen istdabei, dass die Architekten andereKarten auf das Brett legen als die Ex-perten, die selbst keine Architektensind. Diese Lücke, die Carsten Hoke-ma zwischen diesen beiden Weltenentdeckt, möchte er mit seiner Unter-suchung, die Anfang 2009 abgeschlos-sen sein soll, schließen. Ihm geht esdarum, unternehmerisches Handelnund Denken in die Köpfe der Architek-ten zu bringen. Für Carsten Hokemagehört „Entrepreneurship für Archi-tekten“ dringend in die universitäreAusbildung, damit er zukünftig vonArchitekten nicht mehr Sätze der Em-pörung zu hören bekommt, wie die-sen: „Geschäftskonzept???? – Ich bindoch Architekt!“ Bettina Klotz

➥ www.architectsgobusiness.de/

Carsten Hokema

ANZEIGE

© p

rivat

© p

rivat

© M

EST

Sebastian Spier (l.) an der Meltwater Entrepreneurial School of Technology in Ghana

Page 8: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 8 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008INTERNATIONALES

Austausch Berlin-Moskau

Vereinbarung unterzeichnet

Am 24. Juli 2008 unterzeichnetender Rektor der Staatlichen Bau-

universität Moskau (MSUCE), Prof.Dr. Valéry Telichenko, und der Präsi-dent der Technischen Universität Ber-lin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, ein Abkom-men zur gegenseitigen Förderung undAnerkennung von Auslandssemesternan der jeweiligen Partneruniversität.Ziele des Abkommens sind der Aus-bau der Kooperation zwischen denPartneruniversitäten, die Steigerungdes Ausbildungsgrades und die Siche-rung der akademischen Mobilität vonStudierenden der Partneruniversitä-ten im Rahmen des Bakkalaureus- undMagisterstudiums bzw. Bachelor- undMasterstudiums. Für die Studierendensollen auf diesem Wege Möglichkeitendes ordentlichen Studienabschlussesmit integriertem Studiensemester ander Partneruniversität nach beidersei-tig abgestimmten Studienprogram-men geschaffen werden.Der Austausch soll im Jahre 2009 be-ginnen. Es ist also noch Zeit, Russischzu lernen, denn es können nur Studie-rende ausgewählt werden, die überentsprechende Vorkenntnisse derFremdsprache verfügen. In der Regelwerden die Studierenden frühestensnach zwei Jahren Studium an der Hei-matinstitution entsandt. 25 Studieren-de können innerhalb eines Studien-jahres für maximal sechs Kalender-monate an der Partneruniversität stu-dieren. tui

MeldungenInternationaler

Studierendenausweis

/tui/ Seit Anfang September ist der inter-nationale Studentenausweis 2009 (ISIC –International Student Indentity Card) er-hältlich. Er gilt als weltweit anerkannterNachweis des Studierendenstatus und er-möglicht Vergünstigungen bei Über-nachtungen, Bahn-, Bus- und Flugtickets,Museen, Sehenswürdigkeiten und Vielemmehr. Er ist bei Studentenwerken, Studie-rendenvertretungen und in studenti-schen Reisebüros erhältlich, unter ande-rem auch im studentischen Koordinati-onsbüro der TU Berlin (Hauptgebäude,Raum H 2129).➥ www.isic.de➥ http://asta.tu-berlin.de/service/

koordibuero.shtml

Stipendien für ausländischeWissenschaftler

/tui/ Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) und der DeutscheAkademische Austauschdienst (DAAD)werben um mehr ausländische Wissen-schaftler in Deutschland. Dazu haben diebeiden Organisationen das gemeinsameStipendienprogramm „DLR-DAAD-Re-search Fellowships“ gestartet. Ziel desProgramms ist es, exzellente ausländischeDoktoranden, Postdocs und Senior Scien-tists für kurz- bis langfristige Forschungs-aufenthalte an DLR-Instituten in Deutsch-land zu gewinnen. Bewerbungen für dieerste Ausschreibungsrunde können biszum 30. November 2008 beim DAADeingereicht werden.➥ www.daad.de

TU9 bietet neuen Service fürdeutsche Auslandsschulen

/tui/ Absolventen deutscher Schulen imAusland, die ihr Studium an einer derTU9-Universitäten aufgenommen haben,können nun eine besondere Betreuunggenießen. Mit der Gründung von DANA„Deutsche Auslandsschulen – Netzwerkfür Absolventen” baut der Verband derführenden technischen UniversitätenDeutschlands den Service für deutscheSchulen im Ausland weiter aus. Seit Jah-ren bereits besuchen Studienberater eineder 117 Schulen weltweit und informie-ren über ein Studium der Ingenieur- undNaturwissenschaften.➥ www.tu9.de

Im September begleitete eine hoch-rangige Delegation des Bundesver-bandes der führenden TechnischenUniversitäten Deutschlands (TU9)Bundesbildungsministerin AnnetteSchavan auf ihrer Reise nach Indien.Anlass war das 50-jährige Grün-dungsjubiläum des Indian Institutesof Technology Madras (IIT).

Prof. Dr. Kurt Kutzler, Präsident derTU Berlin, gratulierte als TU9-Delega-tionsleiter den indischen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftlern.Er bezeichnete das IIT Madras in dersüdindischen Stadt Chennai als ein be-eindruckendes Zentrum für For-schung, Technologieentwicklung undNachwuchsbildung: „Das IIT Madrasist herausragend, seine Departmentsund Alumni haben zahlreiche Aus-zeichnungen erhalten und genießeninternational eine hohe Reputation.“Das IIT Madras ist eine von siebenstaatlich geförderten Universitäten,die zum Verbund des Indian Instituteof Technology gehört und ingenieur-wissenschaftlich-technologisch ausge-richtet ist. Zu den erfolgreichen Absol-venten zählen unter anderem der Mit-begründer von Infosys, einem dergrößten IT-Unternehmen Indiens mitrund 90 000 Mitarbeitern, der Regie-rungschef des indischen Bundesstaa-tes Goa oder der Mitgründer von SunMicrosystems.Aber nicht nur die zurückliegendenErfolge standen auf der Gesprächs-agenda der Rektoren und Präsidenten,sondern auch Pläne für eine weitereKooperation. „Wir als TU9 haben dieIdee einer gemeinsamen Graduierten-schule zur Diskussion gestellt, die so-wohl bei unserer Bundesministerin alsauch bei den indischen Kollegen unddem Wissenschaftsminister Kapil Si-bal auf ein positives Echo stieß. Wirwollen junge Talente in der Informatikund Elektrotechnik grenzüberschrei-tend in einem großen Verbund för-dern. Momentan erarbeiten TU-Pro-fessor Hans-Ulrich Heiß aus der Fakul-

tät IV Informatik und Elektrotechnikzusammen mit Kolleginnen und Kolle-gen der TU München, dem KarlsruherInstitut für Technologie KIT und derTU Darmstadt eine erste Skizze“, be-richtet Professor Kutzler nach der Rei-se. Jetzt heißt es auch, Gespräche überdie geplante Graduiertenschule mit In-dustrievertretern zu führen und ihnendas Projekt vorzustellen: „Wir habenbereits interessante Rückmeldungenvon großen Wirtschaftsunterneh-men“, so Kutzler weiter. Am 2. No-vember werde das Konzept auf einemGipfeltreffen der TU9-Präsidentenund -Rektoren präsentiert. „Wirmöchten zügig vorankommen, umeine weitere Qualifikationsmöglich-

keit für den dringend gebrauchten wis-senschaftlichen Nachwuchs ins Lebenzu rufen.“Anlässlich der Feierlichkeiten über-reichte die Bundesministerin dem IITMadras ein besonderes Geschenk: Sti-pendien, die sowohl Doktoranden alsauch deren Betreuern aus Deutsch-land und Indien zugutekommen sol-len. Ziel des German-Indian STAR(Scholarships for Technology and Re-search) ist die Förderung der Zusam-menarbeit zwischen IIT Madras undden deutschen technischen Universi-täten, insbesondere den TU9-Univer-sitäten. stt

➥ www.tu9.de

Positives Echo aus IndienNeue Pläne zu Kooperationen mit dem Indian Institute of Technology

Europäische Uniswollen Bologna-

Ausbildung verbessern

Vertreter von 14 Universitäten ausEuropa, darunter auch die Techni-

sche Universität Berlin, tauschten EndeSeptember in Berlin Erfahrungen beider Implementierung neuer Studien-strukturen aus und legten die Marsch-route zur Entwicklung richtungswei-sender Bildungsangebote fest. Anlasswar die internationale Konferenz derInitiatoren des Projektes „EUniCult –Cultural Competencies Network“. DieUntersuchungsergebnisse werden mitVertreterinnen und Vertretern der Po-litik sowie der Wissenschaft erörtert.Die Projektpartner unterzeichnetenauch eine Kooperationsvereinbarungzur Entwicklung von allgemeinbilden-den Studienangeboten. Für die TU Ber-lin nahm ihr Präsident, Prof. Dr. KurtKutzler, daran teil.Mit „EUniCult – Netzwerk KulturelleKompetenzen“ schufen europäischeUniversitäten auf Initiative der Guar-dini Stiftung e.V. eine Projekt-Platt-form, die sich Zukunftskonzepten fürdie Allgemein- und Persönlichkeitsent-wicklung im akademischen Raum wid-met. Die Initiative beschäftigt sich mitdem europaspezifischen Verständnisvon Bildung, Wissenschaft und Wis-sensgesellschaft sowie mit Ansätzenzur Vermittlung von Schlüsselkompe-tenzen wie Selbstverantwortung, re-flektierte Fremd- und Eigenwahrneh-mung, interkulturelles Verstehen, Em-pathie und Charakterbildung.Im Netzwerk sind Hochschulen ausDeutschland, Spanien, Italien, Polen,Frankreich, Portugal und der Schweizvertreten. Es wird vom Bundesminis-terium für Bildung und Forschung(BMBF) gefördert. vbk

Studieren im Ausland

Wer gern ein oder mehrere Semes-ter an einer ausländischen Uni-

versität verbringen möchte, sollte mitder Organisation früh beginnen. DasAkademische Auslandsamt bietet imkommenden Semester wieder diverseInformationsveranstaltungen an:USA und Kanada:23. 10. 2008, 16–18 UhrAsien und Mexiko:30. 10. 2008, 16–18 UhrGroßbritannien und Irland:6. 11. 2008, 16–18 UhrNiederlande/Belgien:13. 11. 2008, 16–18 UhrFrankreich: 20. 11. 2008, 16–18 UhrSpanien: 27. 11. 2008, 16–18 UhrSkandinavien: 4. 12. 2008, 16–18 UhrTürkei und Osteuropa:11. 12. 2008, 16–18 UhrItalien und Portugal:18. 12. 2008, 16–18 UhrWeitere Veranstaltungen für ein Studi-um in Australien/Neuseeland, in denUSA und Kanada, in Lateinamerika, inKorea sowie für ein Studium mit demERASMUS-Programm finden im neu-en Jahr statt. Genaue Termine werdenauf der Website des AkademischenAuslandsamtes veröffentlicht. tui

➥ www.auslandsamt.tu-berlin.de

Gut abgesichert

Auch in diesem Semester werdenwieder rund 75 800 Deutsche an

internationalen Universitäten studie-ren. Ein Thema wird dabei oft stief-mütterlich behandelt: die Krankenver-sicherung. Wer sich nicht gekümmerthat, riskiert im Krankheitsfall hoheZuzahlungen. Die meisten gesetzli-chen Krankenkassen bieten entspre-chende Beratungen. Einen besonde-ren Themenservice rund um Unfall,private Zusatzversicherungen, Studie-ren in Ländern ohne Abkommen oder„Jobben im Ausland“ für Studierendebietet neuerdings die DAK mit ihrem„DAK goes Campus“-Dienst. tui

➥ www.dak.de/studenten

Französisch auf AfrikanischAbenteuerliche Exkursion zu den verschiedenen Sprachfamilien nach Kamerun

Auch im subsaharischen Afrikaspricht man Französisch. Doch um

die sprachlichen Eigenheiten der Regi-on näher zu untersuchen, fehlt leiderausreichendes Textmaterial. So kames, dass Studierende am Institut fürSprache und Kommunikation eine au-ßergewöhnliche Exkursion erlebten.Mit ihrer Professorin Kerstin Störl,

Fachgebiet Romanistische Linguistik,reisten sie nach Kamerun, um durch ei-gene Tonaufnahmen der gesproche-nen Sprache „Afrikanismen in der Ro-mania“ zu erforschen. Die Wahl warauf Kamerun gefallen, da zwischen derUniversität Yaoundé I und dem Fach-

gebiet von Kerstin Störl an der TU Ber-lin bereits seit längerer Zeit gute Be-ziehungen bestehen. Aufgrund derKooperation der drei Berliner Univer-sitäten, der Universität Rostock undder Ernst-Moritz-Arndt-UniversitätGreifswald konnten Studierende allerdieser Universitäten teilnehmen. Zwei Jahre lang bereiteten sich die

Studierenden und Organisatoren in-haltlich vor. Dann war es endlich soweit: Nicht nur, dass sie an der Univer-sität Yaoundé I sehr freundlich emp-fangen wurden, sogar in private Fami-lien konnten die Studierenden hinein-schnuppern, dank der Tatsache, dass

sie von den Angehörigen zweier Teil-nehmer eingeladen worden waren.Doch bald nahm die Exkursion eineunerwartete Wendung: Während dieStudierenden noch mithilfe der einhei-mischen Dozenten und StudierendenMaterial sammelten, Interviewsdurchführten und Fragebögen verteil-ten, brach eine politische Krise aus, diesich zum Teil gewalttätig entlud undgeplante weitere Exkursionen in abge-legenere Gebiete, wo traditionell le-bende Bamiléké-Kulturen weitereMöglichkeiten geboten hätten, die Va-rietäten ihrer Sprachen kennenzuler-nen, verhinderten. Unter Militär-schutz konnten die deutschen Studie-renden schließlich das Gebiet verlas-sen – aber mit gefüllten Fragebögenund Tagebüchern und vielen neuenKontakten.Trotz des abenteuerlichen Lebens hat-ten die Studierenden sich über die Uni-versitätslandschaft in Kamerun infor-mieren können, auch über die Univer-sitäten Dschang und Buea, zu denenseit Kurzem neue Beziehungen ge-knüpft worden waren. Sie konntenihre methodischen Kenntnisse überdie Feldarbeit vertiefen sowie einigeder etwa 240 verschiedenen Sprachenund Kulturen kennenlernen.Die gewonnenen Forschungsergebnis-se der Reise werden in eine Seminar-,Magister-, Diplom- oder Staatsexa-mensarbeit oder eine Promotion mün-den. Diese sollen zu einem Aufsatz zu-sammengefasst werden, der in einemgemeinsamen Sammelband erscheint.

Patricia Pätzold

➥ www.kerstin-stoerl.de/kamerun.html

TU-Präsident Kurt Kutzler präsentierte in Madras die Pläne der TU9-Universitäten

Der Campus der Universität Yaoundé I in Kamerun

© p

rivat

© T

U9/

Qui

nque

Page 9: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Ideen für die Forschung

Sie sollen Fördermöglichkeiten recher-chieren, die Bildung der TU-Schwerpunk-te vorantreiben und bei der Vorbereitungder nächsten Exzellenzrunde helfen. DieForschungsplanung hat Verstärkung be-kommen Seite 14

Visionen für Paris

Eine große Stadt braucht einen großenPlan. Für sein großes Metropolenprojektrief der französische Präsident NicolasSarkozy 48 Architekten aus aller Welt indie französische Hauptstadt. Einer davonist TU-Professor Finn Geipel Seite 10

Potenzial für die Zukunft

In ihren 21 Lebensjahren ließ TU-Mathema-tikstudentin Julia Ruscher bei Wettbewer-ben schon viele Mathematiker hinter sich.Jetzt gewann die Diplomandin nebenprominenten Anwärterinnen den FutureVICTRESS-Award Seite 13

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 9FORSCHUNG

Sinkende Kosten, steigender AbsatzKompetenzinitiative für optimale Produktentwicklung in neuen Bundesländern startet im November

„Die Gebrauchstauglichkeit von Pro-dukten – unter Fachleuten ,Usability’genannt – ist heute ein zentralerWettbewerbsfaktor für Unterneh-men und er gewinnt in den globali-sierten Märkten unserer Zeit zuneh-mend an Bedeutung“, sagt ManfredThüring, Professor für Kognitions-psychologie und Kognitive Ergono-mie der TU Berlin. In einem neuenProjekt, der „KompetenzinitiativeUsability“ (KiU) wollen er und einTeam des TU-Zentrums Mensch-Ma-schine-Systeme (ZMMS), zusammenmit der TU Chemnitz, das Bewusst-sein um diesen Wettbewerbsfaktorin kleinen und mittleren Unterneh-men im Osten Deutschlands stärkenund für einen besseren und schnelle-ren Wissenstransfer der Erkenntnisseaus der Forschung in die Produktionsorgen.

Diese Initiative fand auch große Zu-stimmung im Bundesministerium fürVerkehr, Bau und Stadtentwicklung(BMVBS) und wird daher innerhalbdes Innovationswettbewerbs „Wirt-schaft trifft Wissenschaft“ mit insge-samt rund 500 000 Euro gefördert.Der Wettbewerb, der bis 2010 mit ins-gesamt 23,4 Millionen Euro ausgestat-tet ist, gehört zur Hightech-Strategieder Bundesregierung.„Insbesondere kleinere und mittlereUnternehmen, die sogenannten KMU,in den neuen Bundesländern haben daswirtschaftliche Potenzial des Wettbe-werbsfaktors ,usability‘ noch nichtkonsequent erschlossen“, erklärt Man-fred Thüring. Die Initiative will sie da-her mit den entsprechenden Methodendes „Usability Engineering und Tes-ting“ vertraut machen. Das sind alleAktivitäten innerhalb eines Produktle-

benszyklus, die der Erhöhung der Ge-brauchstauglichkeit und Benutzer-freundlichkeit dienen. Beispielsweisespielen bereits während der Entwick-lung eines Produktes die Benutzer undpotenziellen Kunden eine zentraleRolle. Sehr früh im Laufe der Entwick-lung werden Benutzertests, Kunden-befragungen und Bewertungen vonPrototypen durchgeführt. So könnenschon während der Designphase regel-mäßige Evaluationen durchgeführt,mögliche Mängel aufgedeckt und ihreVerankerung im Produkt verhindertwerden. Ein teures Re-Design wird da-durch vermieden. Die Entwicklungs-

kosten neuer Produktlinien sinkenspürbar, die Absatzchancen steigen.„Gerade die KMU in den neuen Bun-desländern können damit ihre Wettbe-werbssituation und Marktstellungspürbar verbessern“, so Thüring. DieKompetenzinitiative baut ein Netz-werk auf, das Wissenschaft, Wirt-schaft, Industrie- und Handelskam-mern sowie Verbände im OstenDeutschlands miteinander verbindetund sicherstellt, dass die Methoden desUsability Engineering bei den KMUstärker berücksichtigt werden. Nebenintensiver Öffentlichkeitsarbeit wer-den diverse Schulungen, Beratungen,

Coachings und auch Personaltransfersdurchgeführt. Im Zentrum stehen da-bei Projekte, in denen Produkte evalu-iert und optimiert werden. Sie bietenden Unternehmen die Gelegenheit,praktische Erfahrungen mit innovati-ven Evaluations- und Entwicklungs-methoden zu sammeln und diese alsMaßnahmen der Qualitätssicherung inihre Produktlebenszyklen zu integrie-ren. Im November 2008 nimmt die„Kompetenzinitiative Usability“ ihreArbeit auf. Patricia Pätzold

➥ www.zmms.tu-berlin.de➥ www.kiu-online.de

Neu bewilligtFiligrane Leichtbauwerke

Bionikerinnen und Bioniker schauen sichvon der Natur nützliche Mechanismenab, um sie technisch umzusetzen. So waretwa das Lotusblatt Vorbild für Fassaden-farbe, von der Schmutz durch Regenwas-ser wie Schlamm beim Lotusblatt einfachabgewaschen wird. Im Juni 2008 wurdeam Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Po-lar- und Meeresforschung in der Helm-holtz-Gemeinschaft das virtuelle Helm-holtz-Institut PlanktonTech gegründet,an dem das Fachgebiet Bionik und Evolu-tionstechnik der TU Berlin beteiligt ist.PlanktonTech ist bis in das Jahr 2011 fi-nanziert und die Forscher und Forscherin-nen werden zunächst Grundlagenfor-schung an Kieselalgen, sogenannten Dia-tomeen, betreiben. Langfristig könnenihre Erkenntnisse unter anderem dabeihelfen, neue Baustoffe und Prinzipien fürden Leichtbau zu entwickeln oder leich-tere Autos zu bauen. Das Projekt am Fach-gebiet Bionik und Evolutionstechnik be-treut Dipl.-Math. Iván Santibáñez-Koref.➥ http://www.awi.de/de/

D I E Z E H N - M I L L I O N E N -E U R O - F R A G E

Globale Gültigkeit„Stellen Sie sich vor, Athene, die Göt-tin der Wissenschaft und Weisheit, be-schenkte Sie mit zehn Millionen Euro.Was würden Sie mit dieser Gabe Weg-weisendes für die Forschung tun?“Diese Frage werden wir hier in loserFolge Professorinnen und Professorender TU Berlin stellen. Heute: Prof. Dr.Matthias Finkbeiner, Fachgebiet Sys-temumwelttechnik am Institut fürtechnischen Umweltschutz. Er befasstsich mit der Entwicklung von Strate-gien, Methoden und Instrumenten zurBestimmung von Nachhaltigkeit/Um-weltverträglichkeit.

Ich würde ein Zentrum für Nachhaltig-keitsbewertung aufbauen und die hier-in international führenden Köpfe nachBerlin holen. Nachhaltigkeit ist heutein Wirtschaft, Wissenschaft und Poli-tik ein allseits ak-zeptiertes Ziel. Ge-genwärtig kann je-doch niemand mes-sen oder bestim-men, ob eine be-stimmte Aktivität,Technologie oderRegion nachhaltigist. Ist ein Kern-kraftwerk nachhal-tig, weil es kein Kohlendioxid emit-tiert, oder doch ein Braunkohlekraft-werk, weil es keine Strahlung verur-sacht? Und wie ist Nachhaltigkeit ne-ben den ökologischen Kriterien auchbezüglich sozialer und ökonomischerIndikatoren zu definieren? Ich würdein diesem Zentrum Methoden undMessgrößen entwickeln, an denen sichdie Gesellschaft für ihre zukünftigeEntwicklung orientieren kann. Dennder Mangel an global gültigen Parame-tern zur Bestimmung von Nachhaltig-keit ist heute das wesentliche Hinder-nis zur Realisierung einer nachhalti-gen Entwicklung.In einem angenehmen und inspirieren-den Rahmen sollte hier ein Think tankzum Thema der Nachhaltigkeit entste-hen, der das global vorhandene Wis-sen repräsentiert. Geistes-, Natur- undIngenieurwissenschaftler aus allerWelt und aus allen Gesellschaften –den hoch entwickelten Industrielän-dern, den Schwellenländern und denEntwicklungsländern – würden hierim besten klassischen Sinne theoreti-sche wissenschaftliche Arbeit leisten –für die Praxis.

MatthiasFinkbeiner

Zwölf Millionen fürMegacity-Forschung

Das Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) fördert an

der TU Berlin zwei Projekte zur Me-gacity-Forschung mit mehr als zwölfMillionen Euro. Die Region Teheranmit circa 13,4 Millionen Einwohnernist einer der am schnellsten wachsen-den Ballungsräume Westasiens. Dieseungebremsten Urbanisierungsprozes-se stellen die Region vor immense He-rausforderungen wie Wohnungsman-gel, Unterversorgung mit Infrastruk-tur, massive Schadstoffemissionenoder fehlende Ausstattung mit Grün-flächen. Der Klimawandel verschärftdie Problematik zusätzlich, unter derdie Region in den kommenden Jahr-zehnten leiden wird. Das Projekt „Ur-bane Wachstumszentren: Young Ci-ties – Entwicklung und Produktionenergieeffizienter Stadtstrukturen fürdie Region Teheran-Karaj“ wird vomBMBF bis 2013 mit 6,2 Millionen Eurogefördert. Es soll aufzeigen, wie in die-sem trockenen und heißen Klima eineStadt entstehen kann, die deutlich we-niger Energie verbraucht und Treib-hausgase freisetzt als bislang neu ge-baute Stadtteile im Iran. Das Projektist an der Fakultät VI Planen BauenUmwelt der TU Berlin angesiedelt undwird geleitet von Prof. Dr. RudolfSchäfer. Die Projektkoordinatorensind Dipl.-Ing. Sebastian Seelig undDipl.-Ing. Florian Stellmacher. Bereitsim Juli wurden an der Fakultät sechsMillionen Euro für ein Projekt bewil-ligt, das sich mit einer klimaoptimier-ten Stadtentwicklung für Casablancabeschäftigt. ( H intern 7–9/08). tui

Ein „telefonisches Tandem“ solldazu beitragen, Helfenden zu hel-

fen. Das Bundesministerium für Ge-sundheit (BMG) fördert zwei Jahrelang im Rahmen der Forschung zum„Leuchtturmprojekt Demenz“ dasProjekt „Tele.TAnDem – TelefonischeTherapie für eine Kurzzeitinterventi-on zur Ressourcenförderung bei häus-lich betreuenden Angehörigen“.Unter der Leitung von Prof. Dr. Gab-riele Wilz und Prof. Dr. Renate Soell-ner wird zwei Jahre erforscht, in wel-chem Maße pflegenden Angehörigendie Belastungen im Umgang mit de-menzkranken Verwandten durch ge-zielte telefonische Beratung erleich-tert werden können. Gabriele Wilz lei-tet an der TU Berlin das FachgebietKlinische und Gesundheitspsycholo-gie, Renate Soellner an der FU Berlinden Arbeitsbereich Evaluation, Quali-tätssicherung und -management in Er-ziehungswissenschaft und Psycholo-gie. In Deutschland leben heute lautBMG rund 1,1 Millionen Menschen,die an Demenz erkrankt sind. Bis zumJahr 2030 wird sich diese Zahl auf ca.1,7 Millionen erhöhen.Die meisten älteren Menschen werdenheute von Familienangehörigen ge-pflegt. „Zahlreiche Untersuchungenhaben aufgezeigt, dass pflegende An-gehörige von Demenzkranken ein er-höhtes Risiko haben, gesundheitlicheBeeinträchtigungen zu entwickeln“,sagt Prof. Gabriele Wilz. Zu 70 Pro-zent seien Frauen die Pflegenden, beiihnen würden häufig Ängste und de-

pressive Störungen diagnostiziert.Während des Projektes soll eine öko-nomische, unter Alltagsbedingungendurchführbare innovative psychothe-rapeutische Intervention für pflegen-de Angehörige von Demenzkrankenauf ihre Wirksamkeit getestet werden.Die Angehörigen sollen darin unter-stützt werden, akute Probleme zu lö-sen und ihre eigenen Ressourcen zustärken. „So soll das subjektive Belas-tungserleben reduziert werden, und

wir hoffen, positiv auf depressiveSymptome, Körperbeschwerden unddie Lebensqualität der Angehörigeneinzuwirken“, beschreibt Prof. Gab-riele Wilz das Ziel des Projektes.Die Intervention besteht aus insge-samt sieben Terminen und erstrecktsich auf drei Monate. Die telefonischenBeratungen werden von klinischenPsychologinnen mit Qualifikation inkognitiver Verhaltenstherapie durch-geführt. Andrea Puppe

Helfenden helfenPsychologen fragen: Wie wirksam ist Telefonberatung für pflegende Angehörige von Demenzkranken?

Eine der wichtigsten Untersuchungen für die Entwicklung von nutzerfreundlichen Produkten ist die Blickbewegungsmessung, die im ZMMS-Labordurchgeführt wird. Projektleiter Manfred Thüring montiert die Helmkamera bei der Testperson Axel Hillebrand

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Altersdemenz ist eine Belastung für die Kranken wie für die Angehörigen

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U B

erlin

Page 10: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 10 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008FORSCHUNG

Rekord auf demDatenhighway

Schon in naher Zukunft werden Lap-top und DVD ausgedient haben –

Handy-TV und Video on Demand sinddie Schlagwörter, die bereits in fünf biszehn Jahren zum völlig normalenWortschatz gehören werden. An derTechnik für diese Entwicklung arbei-ten derzeit Forscher der TU Berlin, desFraunhofer Heinrich-Hertz-InstitutsBerlin und der Firma Thales ElectronicSolution gemeinsam.Derzeit wird weltweit an der Erschlie-ßung des 60-GHz-Bandes für zukünf-tige Mobilfunkanwendungen sehr ho-her Datenraten gearbeitet. Zurzeitleistet die Wireless-LAN-Technik un-ter günstigsten Übertragungsbedin-gungen bis zu 50 Megabit pro Sekun-de. Für künftige drahtlose Multime-dia-Zugriffsysteme – dazu gehörenzum Beispiel Gigabit-Hot-Spots, diedrahtlose Synchronisation von Kame-ras, Smart-Phones und Medien-Wie-dergabegeräte – werde in naher Zu-kunft allerdings die hundertfacheLeistung benötigt. Jetzt haben die For-scher – auf TU-Seite die FachgebieteMobilkommunikation (Prof. Dr.-Ing.Dr. rer. nat. Holger Boche) und Mikro-wellentechnik (Prof. Georg Böck) – ei-nen kompletten Chipsatz für 60-GHz-Sende-/Empfangssysteme auf Silizi-umbasis entwickelt. Auch im interna-tionalen Vergleich rekordverdächtigsind dabei Ausgangsleistung und Ener-gieeffizienz des entwickelten 60-GHz-Leistungsverstärkers. Der etwa1 × 1 mm2 große Chip erreicht eineAusgangsleistung von mehr als 40 Mil-liwatt bei einer Effizienz von 20 Pro-zent. Durch 60-GHz-Systeme werdein wenigen Jahren ein riesiger Markterwartet. apu

➥ www.mk.tu-berlin.de➥ www.mwt.tu-berlin.de

PAT E N T E U N I V E R S I TÄT

Rastern und RendernSeit 2001 betreibt der ServicebereichKooperation Patente Lizenzen (KPL)der TU Berlin mit der ipal GmbH eineaktive Patentierungs- und Verwer-tungspolitik. In loser Reihenfolge stel-len wir hier einige Erfindungen, Paten-te und Verwertungserfolge der TUBerlin vor.3-D-Bilderohne Hilfs-mittel direktbetrachten.Das war bis-her Zu-kunftsmusik.Unter ande-rem stellt dasInterlace-Verfahrenden derzeiti-gen Stand derTechnik zurnotwendigen Bildaufbereitung dar.Dieses Verfahren der „Bildverschach-telung“ erzeugte aber bisher einige„Nebenwirkungen“, vor allen Dingenbei der Bildbetrachtung. So ist eine op-timierte Wahrnehmung des 3-D-Ef-fektes nur von sehr begrenzten Stand-orten aus möglich.Mit der neuartigen VLR-Methode (vir-tual lenticular rendering) zur Bildauf-bereitung von Dipl.-Ing. Dirk Stendel(ILAUP) sollen die Bilder mittels einesvirtuellen Linsenrasters nun nichtmehr nachträglich verschachtelt, son-dern in einem Arbeitsschritt beimRendervorgang computertechnischerstellt werden. Diese Bilder könnenohne Hilfsmittel direkt vor dem Augeräumlich betrachtet werden. In denbisherigen Experimenten zu seinerPromotionsarbeit konnte Dirk Stendelbereits viele Vorteile seines Verfah-rens aufzeigen: optimiertes Handling,das heißt einfacheres Erstellen der Bil-der, erhöhte Unabhängigkeit von Lin-senrastergröße und Linsenform undvergrößerter Betrachtungsradius. DasVerfahren wurde zum Patent ange-meldet. tui

Auf der Langen Nacht derWissenschaften führteDirk Stendel das Ver-fahren vor

© p

rivat

Der große PlanVisionen für die französische Hauptstadt – eine kommt aus Berlin

Eine große Stadt braucht einen gro-ßen Plan. Anfang Juni 2008 gab derfranzösische Präsident Nicolas Sarko-zy die zehn Architekten bekannt, diedie städtebauliche Zukunft von Parisentwerfen sollen. „Grand Paris – Met-ropole Post-Kyoto“ heißt das Projekt,für das sich 43 internationale Archi-tektenbüros beworben hatten. Zuden zehn Auserwählten gehört alseinziger Deutscher Finn Geipel, Pro-fessor an der TU Berlin. Sieben Mona-te Zeit haben er und sein Team, bis sieim Februar 2009 in Paris zwei Modelleund zwei je 150 Seiten starke Publika-tionen präsentieren müssen.

Finn Geipel hat 15 Jahre in der fran-zösischen Hauptstadt gelebt und dort

unter anderem an der Ecole Spécialed’architecture ESA und an der Ecoled’architecture Paris la Seine EAPS ge-lehrt. Die Struktur der Stadt und ihreProbleme, die zuletzt 2005 und 2007auch durch Unruhen in den Vorstäd-ten für Schlagzeilen sorgten, sind ihmgut bekannt. „In Paris gibt es ein Zent-rum mit einem eigenen Präfekten undes gibt die Vorstädte“, erläutert er.Diese Satelliten seien auf das Zentrumkonzentriert, untereinander gibt eskaum Verbindungen. Die Vororte au-ßerhalb der Ringautobahn sind wiede-rum eigenständig verwaltet, es gibt einerhebliches soziales Gefälle zwischenden einzelnen Trabantenstädten.„Sarkozy ist auf der Suche nach einemkraftvollen Bild, dem alle Protagonis-

ten folgen können“, be-schreibt Finn Geipel dieGrundidee des Präsi-denten, Paris in eineMetropole des 21. Jahr-hunderts zu verwan-deln.Für die Entwicklung die-ser Vision hat sich derBerliner Architekt kom-petente Berater in seinTeam geholt: den Bau-historiker und TU-Kol-legen Johannes Cramer,die KunsthistorikerinBénédicte Savoy, eben-falls TU Berlin, WilliamJ. Mitchell vom DesignLab des MassachusettsInstitute of Technology(MIT) in Boston, denSchweizer Philosophenund Autor Joseph Hani-mann, den UrbanistenWilhelm Klauser, den

Landschaftsökologen Michael Kleyervon der Universität Oldenburg, denStuttgarter Klimaingenieur MatthiasSchuler, der am Department of Archi-tecture der Harvard University lehrt,und den Schweizer Landschaftsarchi-tekten Günther Vogt.Das Team um Prof. Geipel arbeitet au-ßerdem mit jeweils zehn Studierendenvon der TU Berlin und vom MIT, dreiMitarbeitern des Fachgebietes Ent-werfen und Gebäudekunde (LIA) derTU Berlin und sechs Spezialisten desArchitektenbüros LIN Finn Geipelund Giulia Andi, Berlin/Paris. Bereitsim Oktober 2008 sollen erste Ergeb-nisse vorliegen. apu

www.carrot.a.tu-berlin.de

Gesundheit kann nicht angeordnet werdenGenossenschaften können helfen, das Gesundheitswesen besser zu organisieren

Um Qualitäts- und Wirtschaftlich-keitsreserven im Gesundheitswe-

sen auszuschöpfen, dabei aber denkranken Menschen im Mittelpunkt zubelassen und nicht das Geschäft mitder Gesundheit, haben Forscher derTU Berlin Modelle genossenschaftli-chen Handelns in verschiedenen Fel-dern entwickelt: zum Beispiel dieKrankenversicherung als Genossen-schaft oder die Gesundheitsdatenbankals Genossenschaft. Diese Form derOrganisation biete auch im Gesund-heitswesen genau den kooperations-und vertrauensförderlichen Ansatz,dessen Fehlen beim letzten DeutschenÄrztetag im sogenannten „Ulmer Pa-pier“ beklagt wurde, so die Professo-ren Klaus-Dirk Henke (Fachgebiet Fi-

nanzwissenschaft und Gesundheits-ökonomie) und Wolfgang Friesdorf(Lehrstuhl für Arbeitswissenschaftund Produktergonomie).Die Vorstellung, die Wiederherstel-lung von Gesundheit sei ein mechani-scher Prozess in Verantwortung desArztes, sei relativ naiv, kritisierten dieÄrzte. Gesundheit könne nicht ange-ordnet noch hergestellt werden. Da-her sei die Begegnung Arzt – Patientnicht einfach zu standardisieren. Me-dizin sei eine „Erfahrungswissen-schaft“, die sich naturwissenschaftli-cher, psychologischer und auch sozial-und kommunikationswissenschaftli-cher Erkenntnisse bediene. Die jahr-zehntelange Kostendämpfungspolitikhabe allerdings zunehmend zu Stan-

dardisierungen und Rationierungengeführt. Dies sei der derzeitige Standder eigentlich positiven Entwicklung,dass technischer Fortschritt zu einemständigen Anstieg der Lebenserwar-tung geführt habe und das deutscheGesundheitssystem international zuden leistungsstärksten zähle. Derkranke Mensch sei zum Geschäftsge-genstand geworden, die Angehörigender Gesundheitsberufe zu Gliederneiner Wertschöpfungskette. Das ei-gentliche Ziel der Wertschöpfung seinicht etwa die Genesung der Erkrank-ten, sondern der merkantile Gewinn.Die TU-Forscher hatten ihre Ideen aufdem Spreestadtforum 2008 vorge-stellt. Inzwischen ist eine Publikationim Nomos-Verlag erschienen. KoKo

Warnung vor dem StauVerkehrsprojekt integriert alle Informationen in ein System

Reifen quietschen, Warnblinkerleuchten – so sieht es aus, wenn Au-

tofahrer plötzlich auf ein Stauendetreffen. Bis die Meldung in den Ver-kehrsnachrichten kommt, wächst derStau schnell auf viele Kilometer an.Runter von der Autobahn und denStau oder Unfall umfahren – dafür istes für viele dann schon zu spät. Sie sit-zen fest. Im Projekt „Coopers“, dasvon der EU-Kommission mit rund 18Millionen Euro gefördert wird, wollen37 Partner aus 15 EU-Staaten ein Sys-tem entwickeln, das Autofahrerschnell, zuverlässig und lückenlosüber Unfälle, Staus oder andere Hin-dernisse auf der Strecke informiert.Zwei von ihnen sind die TU Berlin unddas Fraunhofer-Institut für Rechnerar-chitektur und Softwaretechnik FIRST.Auf der Internationalen Funkausstel-lung IFA in Berlin im September konn-ten Besucherinnen und Besucher aufeiner virtuellen Testfahrt bereits erle-ben, wie die neuen Verkehrsdienste in

verschiedenen Gefahrensituationenfunktionieren. Das Ziel der Wissen-schaftler ist es, ausgewertete Ver-kehrsinformationen aus so unter-

schiedlichen Quellen wie Induktions-schleifen, Floating Car Data, Videooder Radar in einem einzigen Formatzusammenzuführen. Auf der IFA wirddas erste „Coopers“-Demonstrations-fahrzeug gezeigt und vorgeführt, wiedie Verkehrsinformationen im Autovisualisiert werden. Die TU-Wissen-schaftler vom Institut für Land- undSeeverkehr, Fachgebiet Straßenpla-nung und Straßenbetrieb, kümmernsich speziell um die Messfahrten. Al-lein in Berlin wird an 50 Fahrern undFahrerinnen getestet, wie sie auf dieneue Technik reagieren. „Wir erhebendie Daten über das Fahrzeug“, erläu-tert TU-Wissenschaftler Dipl.-Ing.Philipp Gilka. Das Messfahrzeug re-gistriert, wie gut Fahrer oder Fahrerindie Spur halten, wie oft und stark siebremsen oder beschleunigen. Die Spe-zialisten von der TU Berlin sollen auchdie Messfahrten in den europäischenPartnerländern koordinieren unddurchführen. tui

Auf der internationalen Funkausstellung inBerlin konnten die Besucher sehen, wie Ver-kehrsinfos für das Auto visualisiert werden

Ideen für dieBerliner Wirtschaft

Die Stärkung der Berliner Innovati-onskraft steht im Fokus eines neu-

en Forschungsprojekts am ZentrumTechnik und Gesellschaft (ZTG), einesfachübergreifenden Forschungszen-trums der TU Berlin. Mit wirtschafts-und sozialwissenschaftlichen Analy-sen soll die ZTG-Forschung die laufen-den Transfermaßnahmen der Techno-logiestiftung Berlin (TSB), die im Rah-men der EU-Strukturförderung erar-beitet werden, begleiten, evaluierenund aktivierende konzeptionelle Vor-schläge für den weiteren Verlauf ma-chen. Ein erster Workshop mit allenBeteiligten im März 2008 hatte zumZiel, der Verbesserung der Wirtschaft-lichkeit der Berliner Unternehmen einStück näherzukommen. „Vertrauenentsteht in Netzwerken“ war das Fazitdieses Workshops, und es müsse zu-nächst alles geschehen, um funktionie-rende Netzwerke aufzubauen. Leiterdes Projektteams sind Dr. Hans-Liud-ger Dienel und Dr. Michael Thomas.Das Projekt wird von der Senatsver-waltung für Wirtschaft, Technologieund Frauen gefördert. pp

➥ www.ztg.tu-berlin.de

Unbekannte Männer

Männer, so Nina Baur und JensLuedtke, seien ein vernachlässig-

tes Thema der Soziologie. Damit dasnicht so bleibt, haben sie den Band „Diesoziale Konstruktion von Männlich-keit. Hegemonie und marginalisierteMännlichkeiten in Deutschland“ im Le-verkusener Verlag Barbara Budrich he-rausgegeben. Die Beiträge beleuchtendie gesellschaftlich begründete „Na-tur“ des Mannes und zeigen, wie Männ-lichkeit als soziale Konstruktion nachTeilgruppen unterschiedlich sein undsich über die Zeit wandeln kann. Gera-de weil von naturwissenschaftlicherSeite versucht werde, die Frage von Na-türlichem und Sozialem zugunsten desErsteren zu beantworten, müsse die So-ziologie zeigen, inwieweit die Naturdes Mannes „Natur durch Gesell-schaft“ sei. Nina Baur ist Juniorprofes-sorin für Methoden soziologischer For-schung an der TU Berlin, Dr. Jens Lu-edtke lehrt an der Katholischen Uni-versität Eichstätt. sn

© p

rivat

MeldungenRoboter erfolgreich in China

/tui/ Zum dritten Mal in Folge nahm dasRoboCup-Team DAInamite vom DAI-La-bor der TU Berlin an der RoboCup-Welt-meisterschaft in der 2-D-Simulationsligateil. Sie fand in diesem Jahr Mitte Juli inSuzhou (China) statt. Insbesondere auf-grund eines sehr guten Ergebnisses beiden German Open im April dieses Jahreswaren die Erwartungen hoch. Insgesamtnahmen 15 Teams aus Deutschland, Chi-na, Japan, dem Iran, Rumänien und Eng-land teil. Die DAInamite-Roboter erran-gen einen beachtlichen 6. Platz. Welt-meister wurde, wie schon im Jahr zuvor,ebenfalls ein deutsches Team – die „Brain-stormers“ aus Osnabrück.➥ www.dainamite.de➥ www.robocup.de/RC08

Lust auf Wissenschaftskarriere

/tui/ Am 28. Oktober geht während derTagung für Nachwuchswissenschaftler„Lust auf wissenschaftliche Karriere inDeutschland! Wege, Förderungen undNetzwerke im Überblick“ im Berliner Kon-gresszentrum das neue Portal KISSWIN.deonline. Die Tagung will auf die Situationdes wissenschaftlichen Nachwuchses inDeutschland aufmerksam machen. Mitdem neuen vom Bundesbildungsministe-rium geförderten Portal werden Nach-wuchswissenschaftlern verschiedene Kar-rierewege und Fördermöglichkeiten auf-gezeigt, ihr Erfahrungsaustausch und ihreNetzwerke zu Förderorganisationen undHochschulen unterstützt.➥ www.kisswin.de

Metropole im Westen Europas: Paris aus der Luft

© L

IN

Page 11: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 11INNENANSICHTEN

Neue TU-Kooperationmit Berliner Schule

Die TU Berlin hat in den letzten Jah-ren bereits mit mehreren Schulen

Berlins und Brandenburgs Kooperati-onsverträge abgeschlossen. Der jüngs-te – mit dem Marie-Curie-GymnasiumDallgow-Döberitz – wurde am 4. Juli2008 unterzeichnet. Die Universitätmöchte unter Federführung der Fakul-tät Verkehrs- und Maschinensystemedazu beitragen, das Interesse derSchülerinnen und Schüler für Natur-wissenschaften und Technik zu stär-ken. Technikwissenschaftliche Studi-engänge werden derzeit seltener ge-wählt, als es dem Begabungsprofil derSchülerschaft und dem gesellschaftli-chen Bedarf entspricht. Das Marie-Curie-Gymnasium und die TU Berlinwollen dieser Entwicklung entgegen-wirken. Dazu soll das Marie-Curie-Gymnasium zur Schule mit besonde-rer Prägung für den mathematisch-na-turwissenschaftlichen und techni-schen Bereich ausgebaut werden.Dazu soll der Unterricht in diesen Fä-chern quantitativ und qualitativ ver-stärkt werden. Geplant sind zum Bei-spiel Schulprojekte, die teilweise ander TU Berlin durchgeführt und vonderen Mitarbeiterinnen oder Mitar-beitern betreut werden.

TU-PRÄSIDENT AM ROMAIN-ROLLAND-GYMNASIUM

Auch Klassen- oder Kursverbändesind an der TU Berlin willkommen.Fachlehrerinnen und Fachlehrernwird auf Wunsch der Kontakt zu TU-Experten vermittelt. Die Schülerinnenund Schüler können ausgewählteLehrveranstaltungen der TU Berlinbesuchen. Im Schülerstudium bereitserbrachte Leistungen können sowohlim Rahmen der Schule als auch für einspäteres Studium anerkannt werden.Kooperationsverträge bestehen der-zeit mit dem Hildegard-Wegscheider-Gymnasium in Wilmersdorf, demWerner-von-Siemens-Gymnasium inZehlendorf und der Lise-Meitner-Schule in Rudow.Ein weiterer Baustein der Werbung beiSchülerinnen und Schülern für Natur-wissenschaft und Technik sind dieSchulbesuche des Präsidenten der TUBerlin. Der erste Besuch von Prof. Dr.Kurt Kutzler in diesem Schulhalbjahrfand am Reinickendorfer Romain-Rol-land-Gymnasium statt. Zehn verschie-dene Gymnasien der Stadt hat der TU-Präsident damit bereits persönlich be-sucht. tui

Mathe-Labor fürSchüler

Einmal nicht nur Formeln pauken,sondern mit Mathematik experi-

mentieren, spielen und sich daran be-geistern. Das ist die Absicht des Schü-lerlabors „MathExperience“, das dasDFG-Forschungszentrum MATHEONam 7. Oktober in Berlin eröffnet hat.Im neuen Labor können künftig Schü-lerinnen und Schüler der Oberstufe aneinem festen Tag in der Woche mathe-matische Anwendungen ausprobie-ren. Im 3-D-Labor stehen dafür ein3-D-Scanner, zwei 3-D-Drucker unddas 3-D-Portal zur Verfügung. Die jün-geren Schüler können sich beispiels-weise spielerisch mit den Verbindun-gen auf einem Chip auseinandersetzenoder kürzeste Wege zwischen ver-schiedenen Orten herausfinden. Wei-tere mathematische Workshops sindgeplant.Berlin ist sowohl die deutsche Haupt-stadt der Mathematik als auch die derSchülerlabore, dennoch hat in Berlinein Mathematiklabor bisher gefehlt.Das DFG-Forschungszentrum MA-THEON schließt mit dem neuen Laborin Zusammenarbeit mit dem 3-D-La-bor der Technischen Universität dieseLücke. Mit finanzieller Unterstützungder Technologiestiftung Berlin (TSB)konnten zwei Studierende angestelltund Räume für das Schülerlabor aus-gebaut werden. tui

Fahrradfahren für die Uni250 Auszubildende der Universitäten wollen „Fittester Azubi 2008“ werden

Beachvolleyball, Tischtennis, Bogen-schießen: Die Ausbildungsleiter derdrei großen Berliner Universitäten lu-den Mitte September auf Initiativeder TU Berlin ihre Auszubildendenerstmalig zu einem großen Sportfestein. Diese konnten dabei für das Fina-le des Wettkampfes „Fittester Azubi2008“ trainieren, bei dem die BerlinerAusbildungsbetriebe ebendiesen su-chen. Der Wettkampf wird am 1. No-vember zum vierten Mal stattfinden.Da wird es spannend, denn der Titel-verteidiger heißt TU Berlin.

Die TU Berlin ist nicht nur Arbeitge-berin für Forscherinnen und Forscher,sondern auch für nichtwissenschaftli-che Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,die in Büros, Werkstätten oder Labo-ren beschäftigt sind. Sie unterstützendie Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler bei ihren Aufgaben in For-schung und Lehre. Auch die Ausbil-

dung, weit über den eigenen Bedarf hi-naus, sieht die TU Berlin dabei als ihregesellschaftliche Aufgabe an. Rund168 junge Menschen lernen an der TUBerlin 16 moderne Berufe, unter ande-rem IT-Systemelektroniker/in, Fachin-formatiker/in, Mikrotechnologe/inoder Mechatroniker/in. Natürlich liegtder TU Berlin als Arbeitgeberin auchdie Gesundheit der jungen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter am Herzen.Für das Sportfest in der TU-Sporthal-le Waldschulallee hatte der Hoch-schulsport mit seinen Übungsleiterndas Rahmenprogramm organisiert.Kickboxen, Torwandschießsen undviele andere Aktivitäten konnten aus-probiert werden. Besonders fiebertenTeilnehmer und Zuschauer natürlichbeim „Fahrradfahren“ mit. Auf meh-reren Ergometern, gesponsert von derFirma Zweirad Stadler, strampeltendie jungen Radfahrerinnen und Rad-fahrer je drei Minuten lang, was Lun-

gen und Muskeln hergaben. Fünf qua-lifizierten sich für das Finale im No-vember, das Industrie- und Handels-kammer Berlin, HandwerkskammerBerlin und die Krankenkasse DAK ge-meinsam ausrichten. Die Qualifizier-ten treten dort als Team für ihren Aus-bildungsbetrieb an. Leider lief diese„Vorrunde“ für die TU-Sportlerinnenund -Sportler dieses Jahr nicht ganz sogut. Die besten Treter stellte diesmaldie FU Berlin. Doch bis zum 1. Novem-ber ist es ja noch etwas hin. Bestimmtwird bis dahin fleißig trainiert. pp

Gymnastik am SchreibtischFitness- und Info-Angebote rund um Büro, Bewegung und Haut am TU-Gesundheitstag

Die Gesundheitsförderung hat ei-nen hohen Stellenwert an unserer

Universität, denn exzellente Arbeitkann nur durch gesunde Beschäftigteerbracht werden. Deshalb findet amMittwoch, dem 29. Oktober 2008, derzweite Gesundheitstag der TU Berlinstatt. Er steht in diesem Jahr unter demMotto „Gesund im Uni-Alltag – rundum Büro, Bewegung und Haut“. ImLichthof des TU-Hauptgebäudes wirddazu ein Musterbüro aufgebaut, indem man sich sportlich bei Bürogym-nastik betätigen kann. Interessiertekönnen hier ihren Blutdruck messenoder auch ihre Lungenfunktion testenlassen, Raucher und Impfwillige kön-nen eine Beratung in Anspruch neh-men, Figurbewusste ihren Body-Mass-Index (BMI) bestimmen lassen. Auchein Hautschutzparcours wird angebo-ten.In den Räumen H 4032 und H 4001sowie im Fitnessstudio gibt es entgelt-freie Schnupperangebote des TU-Sports. Dazu bitten die Organisato-ren um Anmeldung auf der Websitedes TU-Sports. Der ehemalige Studi-enexpress verwandelt sich an diesemTag in ein Massagestudio. Allerdingsist zum Beispiel für eine Shiatsu-Be-

handlung eine Anmeldung ebenfallsauf der TU-Sportseite erforderlich (inbegrenztem Umfang auch am Info-stand möglich).Die Veranstalter, unter anderem derBetriebsärztliche Dienst, die Sozialar-beiterin und die Zentraleinrichtung

Hochschulsport hoffen, dass die Ange-bote zahlreich genutzt werden, undfreuen sich schon auf möglichst vieleBesucherinnen und Besucher. ehr

➥ www.tu-berlin.de/?id=41763➥ www.tu-sport.de/?id=1040

Viel Stress und wenig Bewegung sind Ursache von vielen Erkrankungen

Referat für Presse und Information

TUB-newsportal

Neues aus Forschung und Lehrezum Lesen, Hören und Sehen

www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

Fit zeigten sich die TU-Azubis auf dem Ergometer. Im November werden sie um die besten Plätze in der Berlin-Ausscheidung kämpfen

MeldungenBitte vormerken!

/tui/ Die nächste Personalversammlungder TU-Beschäftigten findet am 12. No-vember 2008 statt. Zeit und Ort: Haupt-gebäude, Hörsaal H 104, ab 9 Uhr.

TU Berlin sehr gut imweltweiten Internet-Ranking

/tui/ Im „Web Ranking of World Univer-sities“ 2008 erreichte die TU Berlin imdeutschlandweiten Vergleich den drittenPlatz. Europaweit liegt sie auf Rang 27,weltweit auf Rang 124. Mehr als 16 000Seiten von Universitäten und Hochschu-len wurden weltweit untersucht. Kriteri-en für die Auswertung waren Größe derWebsite, Ergebnisse von Suchmaschinen,die Verlinkung und Zitierung der Seitenauf fremden Internetseiten sowie die An-zahl sogenannter „Rich Files“, zu denenpdf-Dokumente oder Präsentationsfoliengehören. Bereits im November 2007 wur-de die TU Berlin beim „Preis für Hoch-schulkommunikaton“, der von der Wo-chenzeitung „Die Zeit“, der Hochschul-rektorenkonferenz und der Robert BoschStiftung ausgeschrieben worden war, mitdem zweiten Platz ausgezeichnet.

100 Jahre Frauenstudium

/tui/ „Deutsche Wissenschaft ist Männer-werk“ konstatierte noch 1897 der Philo-soph Adolf Lasson. Rund zehn Jahre spä-ter, im Jahr 1908, erlangten die Frauen inPreußen dann das Recht auf Zulassungzum Studium. Die Frauen erstritten sicherst nach und nach einen adäquaten Zu-gang zu Studium und Wissenschaft. Istheute das Geschlecht in der Wissenschaftein Unterschied, der keinen Unterschiedmehr macht? „Mittendrin statt nur dabei!“heißt eine Veranstaltung der Arbeitsge-meinschaft der Frauen- und Geschlechter-forschungseinrichtungen an BerlinerHochschulen zusammen mit anderenPartnern, die diese Fragen diskutiert. Zeit:24. Oktober 2008 im Roten Rathaus.➥ www.afg-berliner-hochschulen.de

Mehr Professorinnen in Berlin

/tui/ In Berlin stieg der Frauenanteil beimwissenschaftlichen und künstlerischenPersonal im vergangenen Jahr von 37 auf38 Prozent. Der Anteil in der Professoren-schaft stieg von 21 Prozent (2006) auf 24Prozent und liegt damit bundesweit überdem Durchschnitt. Insgesamt waren anden Berliner Hochschulen Ende 200728 877 hauptberufliche Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter beschäftigt, 0,2 Prozentmehr als im Jahr davor.➥ www.statistik-berlin-brandenburg.de

Reformen hatten kaum Einfluss

/tui/ Eine längere Elternzeit ist ohne Ein-fluss auf den schulischen und beruflichenErfolg der Kinder. Das stellt eine englischeStudie vom Institut zur Zukunft der Arbeit(IZA) und von der Deutsch-Britischen Stif-tung fest. Die Studie analysiert empirischdie Langzeitwirkungen früherer Refor-men von Elternzeit beziehungsweise Er-ziehungsurlaub in Deutschland. Insbe-sondere die Reform von 1992, bei der derErziehungsurlaub auf 36 Monate verdop-pelt wurde, hat auf die spätere Wahl vonweiterführenden Schulen nur marginalenEinfluss. Die englischsprachige Studie istim Volltext im Internet veröffentlicht.➥ http://ftp.iza.org/dp3605.pdf

ANZEIGE

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

echn

iker

Kra

nken

kass

e

Page 12: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 12 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008INNENANSICHTEN

Wahlen zum verklei-nerten Kuratorium

Am 8., 9. und 10. Juli wurden dieMitglieder des verkleinerten Ku-

ratoriums der TU Berlin für die Amts-periode vom 1. Oktober 2008 bis zum30. September 2010 gewählt. DieWahlbeteiligung war in den einzelnenStatusgruppen sehr unterschiedlich. Inder Statusgruppe der Hochschullehre-rinnen und Hochschullehrer nahmen33,2 Prozent der Wahlberechtigtenteil, bei den akademischen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern waren es 13,3Prozent, bei den Studierenden 5,7Prozent und bei den sonstigen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern 21,9Prozent. Jede dieser Statusgruppenerhält einen Sitz in diesem Gremium. Gewählt wurden:Hochschullehrer/innen:Rudolf Schäfer (Dekan der Fakultät VIPlanen Bauen Umwelt)Akademische Mitarbeiter/innen:Petra Jordan (Fakultät I Geisteswis-senschaften)Studierende:Verena Richter (Mathematik, Diplom)Sonstige Mitarbeiter/innen:Marion Klippel (Studierendenservice).Dem Kuratorium gehören elf Mitglie-der an, und zwar: das für Hochschulenzuständige Mitglied des Senats vonBerlin, sechs Persönlichkeiten des öf-fentlichen Lebens, die in besonderemMaße mit dem Wissenschaftsbereichvertraut und nicht Mitglieder derTechnischen Universität Berlin, desSenats von Berlin oder der BerlinerVerwaltung sind, vier Mitglieder derTechnischen Universität Berlin (davonje ein Mitglied jeder Gruppe). tui

A U S D E R U N I B I B L I O T H E K

Download nach AnmeldungZugang zu Internet und Datenbanken in der Universitätsbibliothek mit persönlicher Identifizierung

Wer die Universitätsbibliothekender Technischen Universität und

der Universität der Künste Berlin zur-zeit besucht, stellt fest, dass er sichneuerdings „authentifizieren“ muss.Das ist nicht jedermanns Sache. Fürdie Bibliotheken ist diese Maßnahmejedoch rechtlich zwingend. „Nach§ 110 Telekommunikationsgesetz(TKG) muss die Bibliothek als Betrei-ber einer Telekommunikationsanlagezum Beispiel feststellen können, werüber ihre Rechnerzugänge unberech-tigt Dokumente herunterlädt oderstrafbare Handlungen begeht“, erklärtDr. Anke Quast von der Universitäts-bibliothek die Sachlage. „Auch dieVerlage schreiben lizenzvertraglichvor, dass der Zugang zu ihren digitalenRessourcen allein eingeschriebenenNutzerinnen und Nutzern der Biblio-thek vorbehalten bleibt.“ In der Ver-gangenheit war es vorgekommen, dassVerlage bei unerlaubtem Downloadendrohten, die Zugänge zu ihren digita-len Angeboten für die gesamte TU Ber-lin zu sperren. Davon wären alle Bi-bliotheksnutzerinnen und -nutzer er-heblich betroffen. Die Bibliothekenhaben daher begonnen, ein Authenti-fizierungsverfahren für ihre Compu-ter- und Online-Angebote einzufüh-ren. Diese können damit nur nochnach einer Anmeldung mit persönli-cher Identifizierung genutzt werden.TU-Angehörige können sich mit derKennung ihres tubIT-Kontos an denRechnern der Bibliothek einloggenund haben damit Zugang zu allen Res-sourcen der Universitätsbibliothek.Auch Angehörige der Universität derKünste und externe Benutzer und Be-nutzerinnen der Bibliothek, die be-reits einen Bibliotheksausweis besit-zen, können nach einer einmaligen Re-gistrierung die Web-Angebote derBibliothek nutzen. Ein Gastzugang er-laubt allen anderen Besucherinnen

und Besuchern, jederzeit im Online-Katalog der Bibliothek zu recherchie-ren und Bestellungen aufzugeben.Demnächst müssen sich auch Note-bookbesitzerinnen und -besitzer au-thentifizieren, wenn sie per Internetdie Web-Angebote der Bibliothek nut-zen wollen, da für mitgebrachte Note-books die gleichen rechtlichen Bestim-

mungen gelten. „Der Zugang zum In-ternet für Notebooks steht allerdingsnur TU-Angehörigen mit tubIT-Kontooder UdK-Angehörigen und sonstigenHochschulangehörigen mit einer edu-roam-Kennung zur Verfügung“, soAnke Quast. tui

➥ www.ub.tu-berlin.de

Recherchieren lernen

Die Universitätsbibliothek der TUBerlin bietet in der vorlesungsfrei-

en Zeit sowie im Wintersemester2008/09 Einführungen in die theoreti-sche und praktische Literaturrecher-che für die Geisteswissenschaften an.Bei allen Angeboten – Geschichte, So-ziologie, Psychologie, Germanistik,Linguistik, Erziehungswissenschaftenund Philosophie – steht die Literatur-suche der jeweils wichtigsten fachspe-zifischen Datenbanken und Online-Portale im Mittelpunkt. Themen:■ Wie entwickle ich eine effiziente

Suchstrategie?■ Wie finde ich die für meine fachli-

che Fragestellung geeigneten Infor-mationsquellen und wie kann ichsie nutzen?

■ Wie kann ich die gefundene Infor-mation/Literatur beschaffen undweiterverarbeiten?

Termine, Ort und Anmeldung sowieweiterführende Materialien findensich auf der Homepage der Universi-tätsbibliothek. Dr. Anke Quast

➥ www.ub.tu-berlin.de/?id=135➥ https://www.isis.tu-berlin.de/

course/view.php?id=1081

E-Mail-Programmumstellen

Das IT-Service-Center der TU Ber-lin, „tubIT“, wird in nächster Zeit

den zentralen TU-E-Mail-Server er-neuern. Dadurch wird das Zuverlässig-keits- und Sicherheitsniveau deutlicherhöht. Dies kann auch jetzt schon op-tional genutzt werden. Alle Mail-Ser-ver-Nutzerinnen und -Nutzer müssendazu spätestens bis zur Umstellung ihrjeweiliges E-Mail-Programm anpassen,zum Beispiel Outlook, Thunderbird,Entourage oder andere. „tubIT“ bittetdarum, schon jetzt einige Änderungenam E-Mail-Programm vorzunehmen,um Einschränkungen am Tag der Um-stellung zu vermeiden. Alumni sindvon diesen Maßnahmen nicht betrof-fen. „tubIT“ erklärt auf einer Service-seite im Internet die notwendigenSchritte zur Selbsthilfe. tui

➥ www.tubit.tu-berlin.de/?id=42873

Zwei neue Vereinbarungen unter-zeichnete der Präsident der Techni-schen Universität Berlin, Prof. Dr.Kurt Kutzler, im Juli und im Septem-ber, die einen großen zukünftigenGewinn für die TU Berlin in For-schung und Lehre darstellen werden.Am 24. September vereinbarte er mitdem Max-Planck-Institut für Plasma-physik in Garching und Greifswald(IPP) auf dem Gebiet der Fusions-forschung und Plasma-Astrophy-sik zusammenzuarbeiten. Ge-meinsam finanziert, sollen dazuzwei Professuren eingerichtetsowie eine neue Arbeitsgruppeam Zentrum für Astronomie undAstrophysik (ZAA) der TU Berlingegründet werden.

Weiterhin unterzeichnete PräsidentKutzler am 24. Juli 2008 zusammenmit dem Direktor des Deutschen Ins-tituts für Normung e.V. (DIN), Dr.-Ing.Torsten Bahke, eine Vereinbarung, dieden Rahmen ihrer künftigen Zusam-menarbeit in Forschung und Lehre imSinne einer strategischen Partner-schaft absteckt.Im IPP werden die Grundlagen für einFusionskraftwerk erarbeitet, das nachdem Vorbild der Sonne funktioniert:Es soll Energie aus der Verschmelzungleichter Atomkerne gewinnen. Brenn-stoff ist ein heißes ionisiertes Wasser-stoffgas, ein „Plasma“. Die Methoden,ein Fusionsplasma zu beobachten undzu beschreiben, spielen auch bei kos-mischen Plasmen, wie sie am ZAA inBerlin untersucht werden, eine Rolle.Hier erforscht man, wie Sterne, Plane-ten und Kometen entstehen und wie-der vergehen. Im Rahmen der verab-

redetenZusammenar-beit wird eine ge-meinsam einzurichtendeProfessur für Plasmaphysik an der TUBerlin die Lehre im Bereich Fusions-physik abdecken, die Forschungsauf-gaben sind im IPP in Greifswald zu er-füllen. Hierzu gehört die Leitung einerArbeitsgruppe, die sich am wissen-schaftlichen Betrieb der Fusionsanlage„Wendelstein 7-X“ beteiligt, die ge-genwärtig in Greifswald aufgebautwird. Eine geplante weitere Professur

mitSchwer-

punkt „Ex-perimentelle

Plasma-Astrophysik“ sollForschung und Lehre zusätzlich ver-stärken. Dazu soll eine neue Arbeits-gruppe am ZAA gegründet werden.Im Fokus der Kooperation mit demDIN e.V. stehen besonders die Zu-kunftsgebiete Information und Kom-munikation, Verkehr und Mobilität,Wasser, Energie, Sicherheit undDienstleistungen sowie Produktions-technik. Die jeweils vorhandenen per-

sonellen und dinglichen Ressourcenfür Forschung, Lehre, Aus- und Wei-terbildung sollen optimal aufeinanderabgestimmt und gemeinsam genutztwerden. Das Thema der Normung sollverstärkt in die Lehre der TU Berlineinfließen.

Wie auch die „Hightech-Strategieder Bundesregierung“ herausstellt,wird Normung zunehmend als in-novationspolitisches Instrumenteingesetzt. Normen erleichternnicht nur den Austausch vonWaren und Dienstleistungen,sondern tragen dazu bei, tech-nisches Wissen und Innovatio-nen schneller zu verbreiten undim Markt zu platzieren. Damitstärken sie die nationale Wett-bewerbsfähigkeit auf europäi-

scher und internationaler Ebene.Die engere Zusammenarbeit der

Normung mit Forschung und Leh-re soll auch dazu dienen, das Inno-

vationspotenzial des Industriestand-orts Deutschland effektiver zu nutzen.In Asien sei die Normung bereits viel-fach Unterrichtsfach auf allen Stufen,was in Deutschland noch nicht syste-matisch geschehe. Insofern habe dieVereinbarung mit der TU Berlin Sig-nalcharakter, so DIN-Direktor TorstenBahke. Bereits seit dem Wintersemes-ter 2007/2008 gibt es eine gemeinsa-me fakultätsübergreifende Vorlesungzur strategischen Normung, gehaltenvon Prof. Knut Blind vom FachgebietInnovationsökonomie der Fakultät VIIWirtschaft und Management der TUBerlin. Auf der anderen Seite könntenauf diese Weise aktuelle Forschungs-ergebnisse der TU Berlin in die Nor-mung eingebracht werden. tui

Nach dem Vorbild der SonneKooperation und gemeinsame Berufung mit Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und Deutschem Institut für Normung

Wirtschaft engagiertsich für Exzellenz-cluster „UniCat“

Die Endress+Hauser MesstechnikGmbH+Co. KG unterstützt den

TU- Exzellenzcluster „Unifying Con-cepts in Catalysis“ (UniCat) mit30 000 Euro. Das Geld fließt in denBau einer Miniplant-Anlage. Im Ex-zellenzcluster, an dem die drei Berli-ner Universitäten, die UniversitätPotsdam und viele andere wissen-schaftliche Einrichtungen aus Ber-lin/Brandenburg gemeinsam mit Part-nern aus der Wirtschaft beteiligt sindund bei dem die TU Berlin die Spre-cherschaft innehat, werden Katalysa-toren entwickelt und erforscht. „Diegelieferten Widerstandsthermometer,Füllstandmessgeräte und Drucksenso-ren sind essenziell für den Aufbau undBetrieb unserer Miniplant-Anlage“,sagt Prof. Günter Wozny von der TUBerlin. Die Miniplant-Anlage bildet denÜbergang von einem chemischen Ex-periment im Labor zur großtechni-schen Anlage, wie sie in der Industrieeingesetzt wird. Die von Endress +Hauser gespendete Messtechnik dientder Prozessbeobachtung und dem An-lagenbetrieb und ermöglicht die Ana-lyse des gesamten Prozessgeschehens.Eine der ersten Reaktionen, die in die-ser Anlage untersucht werden soll, istdie oxidative Methan-Kupplung. „Wirwollen aus Methan mit geeigneten Ka-talysatoren Ethylen und andere kost-bare chemische Grundstoffe herstel-len“, sagt Prof. Robert Schlögl vomFritz-Haber-Institut in Berlin-Dahlem,das ebenfalls an „UniCat“ und diesemProjekt beteiligt ist.Methan kommt in großen Mengen imErgas vor, ist relativ billig und wirdsogar teilweise als unerwünschtes Ne-benprodukt bei der Erdölgewinnungabgebrannt. Mit dieser Forschung lei-stet der Exzellenzcluster „UniCat“einen wichtigen Beitrag zur Siche-rung der Energie- und Rohstoffver-sorgung. tui

© S

OHO

Im großen Atrium der Universitätsbibliothek an der Fasanenstraße

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Page 13: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 13MENSCHEN

MeldungenFöttinger-Gedenkschrift

erschienen

/tui/ Im Mai 2008 wurde der Erfinderund Ingenieur Hermann Föttinger mit ei-ner Gedenktafel geehrt, die nahe seinemlangjährigen Arbeitsplatz im Treppenauf-gang des sogenannten Erweiterungsbausder TU Berlin angebracht wurde. In einerakademischen Feier wurde seiner mitLaudationes und Vorträgen gedacht. Sei-ne berühmteste und für den Schiffbau bisheute unverzichtbare Erfindung war derhydrodynamische Drehmomentwandler.Die Gedenkschrift zur Feier erschien imJuni 2008, herausgegeben von den eme-ritierten Professoren Horst Nowacki undHelmut Siekmann. Sie ist im Hermann-Föttinger-Institut erhältlich sowie als PDFim Internet.➥ www.hfi.tu-berlin.de

Neue Leitung derChina-Arbeitsstelle

/tui/ Seit dem ersten August 2008 hatdie kommissarische Leitung der China-Arbeitsstelle die international renom-mierte Sinologin, Umwelthistorikerin undUmweltökologin Dr. Eva Sternfeld über-nommen. Damit wird an der TU Berlinfächerübergreifend erstmals chinabezo-gene Lehre über Stadtgeschichte, Um-weltgeschichte, Wassergeschichte undmehr angeboten. Ihre Vorgängerin, PDDr. Mareile Flitsch, hat einen Ruf an dieUniversität Zürich für Ethnologie mit Re-gionalschwerpunkt China und Themen-schwerpunkt Technikethnologie erhal-ten. Mit der Professur ist die Direktion desVölkerkundemuseums der UniversitätZürich verbunden.

Max-Planck-Fellowship fürGert G. Wagner

/tui/ Die Max-Planck-Gesellschaft er-nannte Professor Gert G. Wagner, TU-Lehrstuhlinhaber für empirische Wirt-schaftsforschung und Wirtschaftspolitik,zum Max-Planck-Fellow. Damit stehendem Leiter der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deut-schen Institut für Wirtschaftsforschung(DIW) am Max-Planck-Institut für Bil-dungsforschung für fünf Jahre räumlicheund personelle Mittel für eine eigene Ar-beitsgruppe zur Verfügung. Er wird sichdort vorwiegend mit verhaltenswissen-schaftlich-experimentellen und sozialwis-senschaftlichen Verfahren beschäftigen.Im akademischen Jahr 2008/2009 wirdGert G. Wagner zudem nicht an der TUBerlin, sondern am Max Weber Kolleg inder Universität Erfurt (MWK) lehren. Trotzder Fellowship am MWK wird er am neugegründeten „Innovationszentrum Wis-sensforschung (IZW)“ der TU Berlin vollmitarbeiten, dessen Sprecher ProfessorGünter Abel ist.

Kulturvermittlerzwischen Ost und West

Am 16. Juli 2008 verabschiedetesich Prof. Dr. Dieter Zimmermann

aus seinem aktiven Dienst als Profes-sor an der TU Berlin. Der Botschafterder Tschechischen Republik, Dr. Ru-dolf Jindrák hielt ihm zu Ehren eineAbschiedsrede. Dieter Zimmermannlehrte seit 1987 Neuere Deutsche Phi-lologie an der TU Berlin. Von 1969 bis1975 war er Sekretär der Abteilung Li-teratur der Akademie der Künste Ber-lin, 1986 Gastprofessor an der Hebräi-schen Universität Jerusalem. Er hatsich insbesondere als kultureller Ver-mittler zwischen Ost und West ver-dient gemacht und ist Geschäftsfüh-render Herausgeber der Tsche-chischen Bibliothek in deutscher Spra-che, die in 33 Bänden (letzter Band2007) erschien und mit hohen Aus-zeichnungen geehrt wurde (2000: Or-den des Tomas Garrigue Masarykdurch Präsident Vaclav Havel in Prag;2008: Magnesia Literatur-Preis inPrag). Die Sammlung stellt die größteEdition tschechischer Literatur außer-halb Tschechiens nach der Wende1989/90 dar. tui

Zum 80. Geburtstagvon Günter Spur

Wenn einer der ganz Großen ausdem akademischen Geschehen

seinen 80. Geburtstag begeht, wird dasvielerorts entsprechend gewürdigt.Das Produktionstechnische Zentrumder TU Berlin tut dies für Günter Spurunter anderem mit dem Festkollo-quium „80 Jahre Wandel der Fabrik1948–2028“ am 28. Oktober. Es ehrtdamit einen Mann, der über Jahrzehn-

te das Institutfür Werkzeug-maschinen undFabrikbetriebder TU Berlinsowie dasFraunhofer-Ins-titut für Produk-tionsanlagenund Konstrukti-onstechnik lei-

tete und dessen vollständiger Titel„Univ.-Prof. em. Dr. h.c.mult. Dr.-Ing.e.h. Dr.-Ing.“ eine Ahnung davon hin-terlässt, welch weitreichende Ver-dienste sich Günter Spur in dieser Zeiterworben hat. Neben seiner Tätigkeitan der TU Berlin war er 1991 bis 1996auch Gründungsrektor der Branden-burgischen Technischen UniversitätCottbus. Über 800 Zeitschriften- undBuchveröffentlichungen, zahlreicheVorträge im In- und Ausland sowieakademische Würden zeugen unteranderem von seinen Forschungsarbei-ten und deren internationaler Aner-kennung. Pünktlich zu seinem Ehren-tag erschien im Hanser Verlag seinneues Buch „Innovation, Produktionund Management“ (ISBN: 978-3-446-41741-0), das die Herausforderungenproduktionstechnischer Prozessinno-vationen darstellt und Vorschläge fürein verbessertes Innovationsmanage-ment all jenen unterbreitet, die in Po-litik, Wissenschaft oder Wirtschaft ander Gestaltung von Innovationen di-rekt oder indirekt beteiligt sind. pp

Günter Spur

Olga Holtz erhälteuropäischen Preis

Die TU-Mathematikerin Olga Holtzwurde auf dem 5. Kongress der Eu-

ropäischen Mathematischen Gesell-schaft (EMS) in Amsterdam mit demEMS-Preis ausgezeichnet. Mit demPreis ehrt die EMS junge Mathemati-kerinnen und Mathematiker für he-rausragende Leistungen. Die 34-jähri-ge Professorin lehrt und forscht seit2007 an der Technischen UniversitätBerlin und beschäftigt sich mit der Fra-ge, wie Computer schneller und zuver-lässiger mit riesigen Datenmengenrechnen können. Die EMS zeichnetOlga Holtz für ihre Erkenntnisse aufdem Gebiet der theoretischen Infor-matik aus, die in den nächsten Jahrendie Computerberechnung grundle-gend verändern könnten, und erkenntan, dass sie die Grenzen zwischen an-gewandter und reiner Mathematikstets überschritten hat. Der Preis istmit 5000 Euro dotiert. tui

Deutschlandweit erstes Fachgebiet für „Polytronische Mikrosysteme“Neu berufen: Karlheinz Bock erforscht „Intelligentes Plastik“

Seit einigen Jahren forschen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler

intensiv an einer Vision namens „Intel-ligentes Plastik“. Dabei versuchen sie,elektronische Systemfunktionen aufKunststoffbasis zusammenzuführen.„Polytronik“ heißt das Zauberwortund bekräftigt den Anspruch einer vor-wiegend polymeren Elektronik.Die TU Berlin und das Fraunhofer-Ins-titut für Zuverlässigkeit und Mikroin-tegration (IZM) werden diesen Be-reich nun weiter ausbauen und konn-ten jetzt über eine gemeinsame Beru-fung den weltweit renommierten Ex-perten für polytronische SystemeProf. Dr.-Ing. Karlheinz Bock gewin-nen. Neben seiner Professur an der TUBerlin leitet er gleichzeitig die Abtei-

lung „Polytronische Systeme“ desFraunhofer IZM. Der Aufbau der Ar-beitsgruppe und eines „Labors für Po-lytronische Mikrosysteme“ erfolgtderzeit am Forschungsschwerpunktfür Mikroperipherik der TU Berlin.Ziel der Forschungsarbeiten sind die

Entwicklung kostengünstiger indus-trierelevanter Bauelemente und Pro-zesse beispielsweise in (Bio-)Sensorenund Aktuatoren im polymeren Werk-stoffverbund. Dabei machen sich dieForscherinnen und Forscher um Prof.Bock bislang weniger bekannte Kunst-stoffeigenschaften zunutze. Dennwurden Polymermaterialien in derElektronik lange Zeit vor allem als Iso-latoren verwendet, sind sie mittlerwei-le auch als elektrische Leiter mit ähn-lichen Eigenschaften wie metallischeWerkstoffe, als Leuchtmaterial(OLED und Solarzellen) mit elektrolu-mineszenten, elektrophorethischenund photovoltaischen Eigenschaftenoder für Transistoren mit halbleiten-den Eigenschaften einsetzbar. stt

KarlheinzBock

Außergewöhnliches PotenzialTU-Mathematikstudentin Julia Ruscher erhält den Future Victress Award

Jedes Jahr wird der „Future VICTRESSAward“ an eine junge Frau im Alterbis zu 21 Jahren verliehen, deren au-ßergewöhnliches Potenzial schonjetzt sichtbar ist und die mit ihren Fä-higkeiten und ihrem Leistungswillendie Zukunft mitgestalten wird. Aufdem „VICTRESS DAY 08“ am 4. Sep-tember 2008 in Berlin erhielt die ge-bürtige Oranienburgerin Julia Ru-scher diesen Preis. Sie ist TU-Mathe-matikstudentin im vierten Semesterund schreibt bereits an ihrer Diplom-arbeit auf dem Gebiet der Stochastik.

Die VICTRESS Initiative e.V. zeichnetjährlich herausragende Frauen ausWirtschaft, Politik und Medien mitVICTRESS-Awards in verschiedenenKategorien aus. Bei der abendlichenGala in der Hauptstadtrepräsentanzder Deutschen Telekom am 4. Septem-ber wurden neben der TU-Studentinunter anderem zwei Mitglieder der

deutschen Schauspielerinnen-Elite,Veronica Ferres und Nina Hoss, für he-rausragendes Engagement sowieDeutschlands einziges weibliches Vor-standsmitglied in der Werbebranche,Karin Heumann, ausgezeichnet. DerVICTRESS DAY steht unter derSchirmherrschaft des Bundesminis-ters für Wirtschaft und Technologie,Michael Glos.Julia Ruscher erforscht in ihrer Dip-lomarbeit sogenannte „Fleming-Viot-Superprozesse“. Mithilfe solcher Pro-zesse modellieren Mathematiker vomZufall gesteuerte (genetische) Ent-wicklungen von Populationen.Schon als Schülerin gewann sie drei-mal in Folge den „BundeswettbewerbMathematik“, nahm an der „Deut-schen Mathematikolympiade“ teil undgewann ein einmonatiges Stipendiumam renommierten Weizmann Instituteof Science in Rehovot, Israel.Die nächsten Schritte ihrer Karriere

stehen bereits fest. So ist sie ab Okto-ber 2008 Stipendiatin der Berlin Ma-thematical School (BMS). TU-Profes-sor Günter M. Ziegler freut sich überdie brillante Studentin: „Natürlichwürde ich am liebsten sagen, dass Ju-lia Ruscher eine ganz typische BMS-Studentin ist, jung, aktiv, brillant, mitganz großem Potenzial. Obwohl wirauf alle unsere Studierenden wirklichstolz sein können, ragt Julia Ruschereben doch noch besonders hervor. Ichgratuliere ihr von ganzem Herzen!“Nach der Preisverleihung reist JuliaRuscher erst einmal drei Wochen in dieUSA. Denn auch dort ist man bereitsauf ihre mathematischen Fähigkeitenaufmerksam geworden. Der Leiter desMicrosoft Research Lab in Redmond,Yuval Peres, hat sie eingeladen, mitseinem Team zusammen vor Ort anstochastischen Modellen zu forschen.

Dr. Katharina Skutella,Institut für Mathematik

Die VICTRESS-Preisträgerinnen in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom: (v. l.) Julia Ruscher (Future Award), Tina Müller (CorporateAward), Veronica Ferres (Charity Award), Karin Heumann (Role Model Award) und Nina Hoss (Social Impact Award)

Gold in Peking – für die LehreTU-Student für multimediale E-Learning-Plattform ausgezeichnet

Mit einem Gold Award kehrte dasTeam des Instituts für Geodäsie

und Geoinformationstechnik (IGG)der Technischen Universität Berlin ausPeking zurück. Auf dem mit über 3000Teilnehmern gut besuchten 21. Kon-gress der „International Society ofPhotogrammetry and Remote Sen-sing“ (ISPRS) war Robert Kaden, stu-dentischer Mitarbeiter des IGG, fürseine Entwicklung einer multimedia-len E-Learning-Plattform zu demStandard CityGML ausgezeichnetworden.CityGML (City Geography Mark-upLanguage) ist ein semantisches Daten-modell und Austauschformat, mit dem3-D-Daten für Gebäude- und Stadtmo-delle beschrieben werden können. Ge-

rade erst Anfang August 2008 ist esvom Open Geospatial Consortium(OGC) als internationaler Standardverabschiedet worden. Dieser Stan-dard erleichtert die weltweite Zusam-menarbeit und den hersteller- und an-

bieterübergreifenden Datenaustauschvon virtuellen 3-D-Stadtmodellen.Entwickelt wurde CityGML von derSIG 3D, einem deutschen Gremium mitüber 100 Mitgliedern aus Wissenschaft,Wirtschaft und Verwaltung unter demVorsitz von TU-Professor Thomas H.Kolbe. Eingesetzt wird der Standardbereits von Vermessungsämtern undUnternehmen, die Gebäude, Stadtvier-tel und ganze Regionen in einer 3-D-Ansicht abbilden, um Voraussetzungenfür Stadtplanungen, Umweltsimulatio-nen, Sicherheitsanalysen oder für tou-ristische Zwecke zu schaffen. Auch fürdie zukünftige Automatisierung be-stimmter Vermessungsarbeiten durchRoboter sind die 3-D-Modelle ein un-abdingbares Hilfsmittel.

Durch die Erhebung zum internatio-nalen Standard wächst natürlich auchder Bedarf an Lehrmaterialien zu Ci-tyGML. Die European Organizationfor Spatial Data Research (EuroSDR)organisierte daraufhin einen Online-E-Learning-Kurs, der von der TU Ber-lin zusammen mit der Universität Gäv-le, Schweden, entwickelt wurde. Ander TU Berlin machten sich, unter Lei-tung des Wissenschaftlers GerhardKönig, zwei studentische Mitarbeiteran den Aufbau einer E-Learning-Platt-form und die Entwicklung von E-Lear-ning-Modulen. So umfasst der nun ent-wickelte CityGML-Kurs unter ande-rem auch sogenannte On-Demand-Vorlesungen.

Patricia Pätzold

TU-Student Robert Kaden (2. v. r.) und Ger-hard König (2. v. l.) bei der Preisverleihung

© p

rivat

© F

raun

hofe

r IZM

© T

U B

erlin

© V

ICTR

ESS

Initi

ativ

e e.

V.

Page 14: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 14 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008MENSCHEN

MeldungenSilberne Ehrenmedaille

an Valéry Telichenko

/tui/ TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzlerverlieh am 24. Juli dem Rektor der Staat-lichen Bauuniversität Moskau (MSUCE),Prof. Dr. Valéry Telichenko, für seine Ver-dienste um die Förderung der Zusam-menarbeit zwischen den beiden Univer-sitäten die silberne Ehrenmedaille der TUBerlin. Zwischen der TU Berlin und derMSUCE (damals MISI) besteht seit 1969ein Kooperationsvertrag, der bis zum Jah-re 2010 verlängert wurde. Am gleichenTag vereinbarten die beiden Universitä-ten, ihre Zusammenarbeit weiter auszu-bauen sowie den Austausch von Studie-renden zu erhöhen (s. S. 8).

Vorsitz imWeltklimarat

/tui/ Ottmar Edenhofer wurde auf der29. Versammlung des IntergovernmentalPanel on Climate Change (IPCC) in Genfzum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe„Vermeidung des Klimawandels“ er-nannt. Der Chefökonom und stellvertre-tende Direktor des Potsdam-Instituts fürKlimafolgenforschung (PIK) und Profes-sor für die Ökonomie des Klimawandelsan der TU Berlin teilt sich den Vorsitz derArbeitsgruppe mit Ramón Pichs Madrugaaus Kuba und Youba Sokona aus Mali. Inden kommenden sieben Jahren sollen Lö-sungsstrategien für die Klima- und Ener-gieproblematik aufgezeigt und das Fun-dament für einen weltweiten Emissions-handel gelegt werden. Am 4. Novemberhält Otmar Edenhofer seine Antrittsvorle-sung an der TU Berlin.

Gero Mühl erhält Heisenberg-Stipendium

/tui/ Der TU-Informatiker PD Dr.-Ing.Gero Mühl, der sich wissenschaftlich mitVerteilten Systemen, Selbstmanagementund Selbstorganisation in der Informatikbefasst, erhielt im Juni 2008 ein Heisen-berg-Stipendium der Deutschen For-schungsgemeinschaft. Es handelt sich umein Exzellenzprogramm, das es jungenberufungsfähigen Wissenschaftlern er-möglichen soll, sich auf eine wissen-schaftliche Leitungsposition vorzuberei-ten sowie eigenständig weiterführendeForschungsthemen zu bearbeiten.

Verständliche Wissenschaft ausgezeichnet

/tui/ TU-Informatiker Dr. Christian Flei-scher, der 2007 am Institut für TechnischeInformatik und Mikroelektronik promo-viert hat, erhielt am 9. Oktober in Heidel-berg den Klaus Tschira-Preis für verständli-che Wissenschaft 2008 im Fach Informatik.➥ www.klaus-tschira-stiftung.de

Grand Prix für TU-Gastprofessor

/tui/ Im Juli wurde Jean-Philippe Vassal,Gastprofessor an der TU Berlin am Insti-tut für Architektur, zusammen mit seinerPartnerin Anne Lacaton mit dem GrandPrix national de l’architecture, einemgroßen französischen Architekturpreis,ausgezeichnet. Der Preis zeichnet das Ge-samtwerk eines Architekten aus und istmit 10 000 Euro dotiert. Jean-PhilippeVassal leitet das Fachgebiet Entwerfenund Innenraumplanung und das Archi-tecture Design Innovation Program(ADIP). Außerdem bietet er ein Diplom-und ein Master-Entwurfstudio an.

Honorarprofessor für Dirigieren

/tui/ Der langjährige Leiter des CollegiumMusicum der Berliner Universitäten FUund TU, Manfred Fabricius, ist vom Aka-demischen Senat der Hochschule für Mu-sik „Hanns Eisler“ Berlin zum Honorarpro-fessor für Dirigieren ernannt worden.

Neu im Präsidium der Mathematiker-Vereinigung

/tui/ Als Nachfolger von Prof. Günter M.Ziegler von der TU Berlin übernimmt abdem 1. Januar 2009 Prof. Dr. WolfgangLück von der Universität Münster das Amtdes Präsidenten der Deutschen Mathe-matiker-Vereinigung (DMV). Neu in daszwölfköpfige Präsidium wurde außerdemTU-Professor Martin Skutella gewählt.

Anerkennungin Japan

Großer Erfolg für den Sonderfor-schungsbereich Nanophotonik

der TU Berlin: Gleich vier Beiträgevon SFB-Doktoranden wurden anläss-lich des „International Nano-Optoe-lectronic Workshop“ in Tokio ausge-zeichnet. Alljährlich finden sich Dok-toranden aus aller Welt auf Initiativeder University of California, Berkeley,für zwei Wochen zum „InternationalNano-Optoelectronic Work-shop“(iNOW) an wechselnden großenZentren der Forschung zusammen. Indiesem Jahr präsentierten rund 130ausgewählte Doktoranden aus Japan,Deutschland, China, Korea, Russland,Schweden und den Vereinigten Staa-ten im August ihre Arbeiten in Tokio.2007 fand das Treffen in Peking statt,2009 wird die TU Berlin Gastgeberinsein. Die zwanzig besten Forschungs-beiträge werden jährlich prämiert.Der Sonderforschungsbereich (Sfb)787 „Halbleiter-Nanophotonik: Ma-terialien, Modelle, Bauelemente“hatte im Rahmen seines Graduierten-kollegs acht Doktoranden nach Japangesandt. Vier davon wurden ausge-zeichnet. Die SFB-Doktoranden wa-ren damit überdurchschnittlich er-folgreich. tui

Forschung über Körper und GeistTU Berlin vergab zum zweiten Mal den Clara-von-Simson-Preis

Mit der Problematik der Schallent-stehung und Lärmbelästigung anBord von Schiffen hat sich TU-Absol-ventin Sonja Sommer in ihrer Dip-lomarbeit beschäftigt. Sie wurde fürdiese innovative Arbeit im Sommerbei einer feierlichen Festveranstal-tung mit dem Clara-von-Simson-Preisausgezeichnet, der zum zweiten Malan der TU Berlin vergeben wird.

Den mit 5000 Euro dotierten Preis stif-tet die TU Berlin, um Frauen für einewissenschaftliche Karriere zu motivie-ren. Ausgezeichnet werden innovativeStudienabschlussarbeiten von Studen-tinnen der natur- oder technikwissen-schaftlichen Fächer, verbunden mit ei-

ner Orientierung auf eine wissenschaft-liche Karriere. Mit der Auszeichnungund dem Preisgeld soll dafür ein deut-licher Anreiz gesetzt werden. Der ers-te Preis war mit 2500 Euro dotiert. Son-ja Sommer, Jahrgang 1971, hat zu-nächst zwei Lehren als Tischlerin undals Bootsbauerin absolviert. Seit Mai2008 ist sie wissenschaftliche Mitarbei-terin am gleichen Fachgebiet.Die beiden zweiten Preise gingen andie Diplom-Biotechnologin JessicaKopf, die sich auf molekularer Ebenemit der künstlichen Kultivierung vonmenschlichen Knorpelzellen befasste,und an die Diplom-Psychologin Anne-kathrin Mann. Sie beschäftigte sich mitdem Gebiet der Neuropsychologie,

konkret mit der Erzeugung von Feh-lerpotenzialen in einer Versuchsumge-bung, die die besonderen Bedingun-gen für Experimente im Bereich derBrain-Computer-Interfaces (BCI) be-rücksichtigt. Mit dem dritten Preiswurde schließlich Jasmin Hahn ausge-zeichnet. Ihre Diplomarbeit mit demTitel „Schund & Schatz – Ein Möbelaus wiederverwendeten Materialien“am Fachgebiet Landschaftsbau – Ob-jektbau im TU-Institut für Land-schaftsarchitektur und Umweltpla-nung beschäftigte sich mit Wiederver-wertungsmöglichkeiten von Abfällen,die nach besonderer Behandlung eineneue Funktion als Möbel/Stadtmöbelim Außenraum erhalten könnten. tui

Die Preisträgerinnen mit hochrangigen Gratulanten aus Jury und Hochschulleitung: Prof. Dr. Renate Fuchs, Prof. Dr. Regine von Klitzing, JasminHahn, Ulrike Strate, ehemalige Dritte Vizepräsidentin, Annekathrin Mann, Edelgard Bulmahn, TU-Kuratoriumsmitglied und ehemalige Bundesbil-dungsministerin, TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler, Jessica Kopf, Prof. Dr. Gabriele Wendorf, Dritte TU-Vizepräsidentin, Heidemarie Degethoff deCampos, TU-Frauenbeauftragte, und die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Sonja Sommer (v. l.)

Verstärkung in der Forschungsplanung

In ihrem Zukunftskonzept hat sich dieTU Berlin für die Bildung von

Schwerpunkten in sieben Zukunftsfel-dern entschieden: Information undKommunikation, Gestaltung von Le-bensräumen, Gesundheit und Ernäh-rung, Verkehr und Mobilität, Energie,Wasser, Wissensmanagement. Um dieSchwerpunktbildung voranzutreibensowie die nächste Runde der Exzel-lenzinitiative vorzubereiten, hat derBereich Strategisches Controlling Ver-stärkung erhalten. Drei Forschungs-und Entwicklungsplanerinnen und-planer unterstützen die Universitäts-leitung seit Kurzem bei der Planungund Koordination im Bereich der For-schung. Unter anderem identifizierenund fördern sie Verbundvorhaben, sieplanen und betreuen strategische Part-nerschaften mit externen Partnern, sieevaluieren Stärken und Schwächender Forschungsleistungen, um spezifi-schen Handlungsbedarf aufzuzeigen,und wirken mit an der Weiterentwick-lung der Forschungsstrategie und derSchärfung des Forschungsprofils derTU Berlin.Regina Vogel promovierte an derHumboldt-Universität zu Berlin in Ge-

schichtswissenschaften und arbeiteteanschließend unter anderem als For-schungskoordinatorin bei derDeutsch-Britischen Stiftung, bei derHeinrich-Böll-Stiftung sowie beimHauptstadtkulturfonds.Dr. Martin Steiof promovierte am TU-Institut für Technischen Umweltschutzzu einem interdisziplinären natur- undingenieurwissenschaftlichen Thema.Er leitete dort die Arbeitsgruppe Um-welthygiene, forschte und lehrte dortund engagierte sich nebenbei in der

akademischen Selbstverwaltung derTU Berlin.Dr. Anja Günther studierte Bioche-mie an der Universität Potsdam undpromovierte am Max-Planck-Institutfür Kolloid- und Grenzflächentech-nik. Anschließend war sie als Dritt-mittelreferentin am Max-Planck-Ins-titut für Molekulare Pflanzenphysio-logie tätig. Die Gruppe Forschungs-und Entwicklungsplanung wird gelei-tet von Ingo Einacker, StrategischesControlling. pp

Ingo Einacker mit neuem Team: Regina Vogel, Anja Günther und Martin Steiof (v. l.)

Gestalter politischer ReformenDer Leiter der Zentraleinrichtung Kooperation wurde in den Ruhestand verabschiedet

Mit einem großen Fest im CaféCampus mit vielen internen und

externen Gästen wurde Mitte Juni derlangjährige Leiter der Zentraleinrich-tung Kooperation (ZEK) Dr. WolfgangNeef in den Ruhestand verabschiedet.Dr. Neef, der nach seinem Flugzeug-bau-Studium an der TU Berlin und ei-ner beruflichen Etappe als Ingenieurbei MBB Hamburg 1970 an die TU andas Institut für Hochschuldidaktik zu-rückkehrte, gestaltete wesentliche Pro-zesse an der TU Berlin mit. Sein Enga-gement für die Reform des Ingenieur-studiums führte 1972 nicht nur zumersten Projektstudium im Maschinen-

bau, sondern drückt sich auch in dervon ihm initiierten und mittlerweile alsWahlpflichtseminar etablierten „So-ziologie des Ingenieurberufs“ aus. Diegemeinsam mit Prof. Carl-Helmut Wa-gemann und Rainer Morsch veröffent-lichte Studie „Das Elend des Grundstu-diums“ avancierte quasi zum Bestsellerfür Studierende in der Studienreform-debatte. Als Mitglied der Reformfrak-tion im Akademischen Senat setzte ersich für eine Stärkung des Mittelbausein und wurde bald erster Vizepräsi-dent aus dem akademischen Mittelbau(1989–93). Die „Interfraktionelle Ver-einbarung“, an der er entscheidend

mitwirkte, setzte den endlosen hoch-schulpolitischen Flügelkämpfen einvorläufiges Ende.In seiner Amtszeit schuf er zwei Ein-richtungen, die bis heute Bestand ha-ben: das Zentrum Technik und Gesell-schaft (ZTG) und die Zentraleinrich-tung Kooperation (ZEK), die er ab1993 leitete. Die Idee einer interme-diären Einrichtung zum regionalen,gesellschaftlichen Umfeld der TU Ber-lin unter der Leitidee der nachhaltigenEntwicklung, des Prinzips des lebens-langen Lernens und des Dialogs zwi-schen Wissenschaft und Gesellschaftist bis heute aktuell und drückt sich

mittlerweile auch in den Zukunftsfel-dern der TU Berlin aus.Die TU würdigte das jahrzehntelange,hohe Engagement von Dr. Neef, indemihm die goldene Ehrennadel durch den1. Vizepräsidenten, Prof. Dr. Stein-bach, verliehen wurde. In seiner Dan-kesrede wies er noch einmal auf die ge-sellschaftspolitische Verantwortungder Hochschulen in Zeiten der Ökono-misierung von Wissenschaft und For-schung hin. Ulrike Strate,

Zentraleinrichtung Kooperation

➥ www2.tu-berlin.de/zek/leit/rede190608.pdf

Reinmar Seefluthverstorben

Über mehr als vier Jahrzehnte warProfessor Dr. Reinmar Seefluth

der TU Berlin als Student, als wissen-schaftlicher Mitarbeiter und als Pro-fessor aufs Engste verbunden. Nachseiner Promotion und Tätigkeiten alsDozent wurde er 1972 auf die Profes-sur für Maschinenelemente in der heu-tigen Fakultät Verkehrs- und Maschi-nensysteme berufen, die er bis zu sei-ner Pensionierung im Jahr 2000 er-folgreich bekleidete. „Dass die fun-dierte wissenschaftliche Ausbildungder Studierenden Professor Seefluthganz besonders am Herzen lag, zeigtesich auch daran, dass er in seiner Fa-kultät lange Jahre das Amt des Prakti-kantenprofessors ausübte und als Prü-fungsobmann den Studierenden stetsmit Rat und Tat zur Seite stand. Fürdieses außerordentliche Engagementist ihm die TU Berlin zu großem Dankverpflichtet“, so Professor Dr. KurtKutzler, der Präsident der TU Berlin.Auch hatte sich Reinmar Seefluthhochschulpolitisch sehr engagiert undseiner Universität über mehrere Jahreals Vizepräsident gedient. Durch seineArbeit legete er den Grundstein fürviele Kooperationen mit renommier-ten Wissenschaftseinrichtungen, diebis heute Bestand haben, insbesonde-re auch in China, dessen Bedeutung erfrüh erkannte. Prof. Dr. Reinmar See-fluth verstarb am 27. Juli 2008. tui

© T

U-P

ress

este

lle /

Dahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Page 15: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

TU intern Nr. 10 · Oktober 2008 Seite 15TIPPS & TERMINE

Akademischer Senat

jeweils um 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

22. Oktober 200812. November 20083. Dezember 200814. Januar 20094. Februar 20094. März 2009

➥ www.tu-berlin.de/asv/menue/gremien/akademischer_senat/

Kuratorium

Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum wird noch bekannt gegeben.

28. Oktober 2008, 14.00 Uhr12. Dezember 2008, 9.30 Uhr5. Februar 2009, 9.30 Uhr

➥ www.tu-berlin.de/asv/menue/gremien/kuratorium/

Gremien

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen Universität Ber-lin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin☎ (030) 314-2 29 19/-2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected]➥ www.pressestelle.tu-berlin.deChefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp, KoKo) Redaktion: RamonaEhret (ehr) (Tipps & Termine), BettinaKlotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche(sn), Stefanie Terp (stt)Mitarbeit: Dr. Carina Baganz (caba)Layout: Patricia Pätzold-AlgnerFotograf: Ulrich DahlWWW-Präsentation: Ulrike Friedrich,Özlem BeytasGesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 23. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

„From Expo towards Future – architectural design and urban planning works by Tongji University“, heißt eine Posterausstellung, die einen erstenEindruck vermittelt, wie der Master-Plan der Expo 2010 aussehen wird, die in Schanghai stattfindet. Die Design-Ideen stammen von zwei Forschungs-instituten der Tongji-Universität, die sich mit Architektur und Stadtplanung befassen. Fünf Projekte, die sich derzeit im Bau befinden und die großenEinfluss auf das Erscheinungsbild der Millionenstadt haben werden, sollen einen Eindruck von einem Schanghai der Zukunft vermitteln. Außerdemwerden sieben weitere Projekte zu sehen sein, die eng mit der Expo 2010 verknüpft sind und die in nächster Zeit fertiggestellt werden; unter ande-rem Areale mit städtebaulichem Vorzeigecharakter, ein Themenpavillion, das Expo-Dorf, ein „Harmonie-Turm“, ein Kunstzentrum und eines für öf-fentliche Veranstaltungen. Mit dem Auftakt der Ausstellung am 13. Oktober 2006 werden gleichzeitig in einer feierlichen Veranstaltung die Master-Urkunden an den ersten Jahrgang des Dual-Master-Studiengangs „Urban Design“ der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt verliehen. Diesen Doppel-Master führt die TU Berlin seit 2006 gemeinsam mit der Tongji Universität Schanghai durch. In der gleichen Veranstaltung wird auch bereits der drit-te Jahrgang des Doppel-Master-Studiengangs begrüßt. Er ging aus einer langjährigen, vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ge-förderten Hochschulpartnerschaft hervor. Die Ausstellung wird vom 13. bis 18. Oktober 2008 von 9 bis 18 Uhr im Foyer des Architekturgebäudes,Straße des 17. Juni 152 zu sehen sein. ➥ www.habitat-unit.de pp

Radio & TVKrömer – Die internationale Show

Montag, 13. Oktober 2008, 21.00 Uhr,rbb Fernsehen

Kurt Krömer „The sexiest Witznummeralive“ ist mit „Krömer – Die internatio-nale Show“ endlich zurück auf demBildschirm. Mit dabei: spannende Gäs-te, irrwitzige Einspieler und mehr Spon-taneität, als manchem Gast und Zu-schauer im Studio lieb sein dürfte. Indieser Folge stellt Kurt Krömer gemein-sam mit Matthias Drieß, Chemieprofes-sor der TU Berlin, ein Blitz-Bier und einBlitz-Eis her. Als Studiogäste begrüßtKrömer die Super-Nanny Katia Saal-frank und den Schauspieler WinfriedGlatzeder.

Im Widerstreit der Uhren. Warum dieZeitumstellung wenig bringt

Sonntag, 26. Oktober 2008, 16.30 Uhr.

Am Sonntag wird an der Uhr gedreht,und der Mensch darf eine Stunde längerschlafen. Das ist die gute Nachricht. Dieschlechte: Er verbraucht deshalb jedochnicht weniger Energie. Außerdem dau-ert es Tage, bis sich die innere Uhr dar-auf eingestellt hat. Der Körper folgt derSonne und den Genen, egal wie die Ge-sellschaft den Tag einteilt. „Wissen-schaft im Brennpunkt“ geht dem Kon-flikt zwischen innerer Uhr und Weckernach, fragt nach den Folgen und prüft,ob sich der ganze Aufwand überhauptlohnt. caba

Referat für Presse und Information

Neues aus Forschung und Lehrezum Lesen, Hören und Sehen

www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

TUB-newsportal

➥Weitere Informationen zu Veranstaltungen,Personalia, Informationen und Termine zu Ver-anstaltungen des Career Center der TU Berlin: ➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen➥ www.studienberatung.tu-berlin.de/

?id=7007➥ www.tu-berlin.de/?id=44780Das Proramm „Universität für alle“ für dasWintersemester 2008/09 ist erschienen. Es isterhältlich in der TU-Pressestelle, Raum H 1004,und kann im Internet nachgelesen werden. ➥ www2.tu-berlin.de/presse/ringvl

© H

abita

t Uni

t

Preise und Stipendien

Shell She Study AwardDas Energieunternehmen Shell zeichnetNachwuchswissenschaftlerinnen ausDeutschland, Österreich und der Schweizaus. Gekürt werden Diplom-, Bachelor-,Master- und Studienarbeiten sowie Disser-tationen, die sich mit der Forschung rundum die Themen Mineralöl, Erdgas, Chemieund erneuerbare Energien beschäftigen.Der Preis zeichnet die jungen Frauen nichtnur für ihre herausragenden Arbeiten aus,er bietet ihnen außerdem eine Plattform,mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wis-senschaft und Wirtschaft ins Gespräch zukommen. Bis zum 15. Oktober 2008 kön-nen sich Studentinnen, Hochschulabsol-ventinnen und Doktorandinnen bewerben.Die eingereichten Arbeiten dürfen nicht äl-ter als zwei Jahre sein.➥ www.shell.de/shestudyaward/

Welchen Raum brauchtdas Denken?

Mit einer Preisfrage versucht die „JungeAkademie“, den Dialog zwischen Wissen-schaft und Gesellschaft anzufachen. Sielautet in diesem Jahr „Welchen Raumbraucht das Denken?“. Teilnehmen kannjeder, mit Ausnahme von Mitgliedern derJungen Akademie. Die Antworten, die biszum 31. Dezember 2008 eingereicht wer-den müssen, können in Form eines Experi-mentes, einer wissenschaftlichen Abhand-lung, eines Essays, eines Gedichtes, einesnaturwissenschaftliches Papers, einer Er-zählung oder aber einer Komposition, einesBildes, einer Fotografie, eines Videos, einerInstallation oder einer Skulptur vorgelegtwerden. Mischungen aller Art sind will-kommen. Es werden drei Preise in Höhevon 5000, 2500 und 1500 Euro vergeben.Im Juli waren die Preisträger der letztjähri-gen Frage „Wovon träumen wir?“ prämiertworden. Die Ergebnisse sind in Katalog-form erschienen und auf einer eigenenWebsite publiziert worden.➥ www.diejungeakademie.de➥ www.wovon-traeumen-wir.de

––––– Veranstaltungen –––––

RufannahmenProfessor Dr.-Ing. Wolfgang Huhnt, Rufer-teilung vom 18. Januar 2008, Juniorprofes-sor für das Fachgebiet „Internetbasierte Pro-zessmodellierung für ad-hoc-Organisatio-nen im Bauwesen“ an der TU Berlin, für dasFachgebiet „Bauinformatik“ in der FakultätVI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin.Professorin Dr. Angela Ittel, Ph.D., Rufer-teilung vom 24. Februar 2008, derzeit Ver-tretungsprofessorin für das Fachgebiet„Theorie der Sozialisation und Erziehung“an der Universität der Bundeswehr Mün-chen, für das Fachgebiet „PädagogischePsychologie“ in der Fakultät I Geisteswis-senschaften der TU Berlin.Professor Dr. oec. publ. Dodo zu Knyphau-sen-Aufseß, Ruferteilung vom 18. Januar2008, Lehrstuhlinhaber für „Betriebswirt-schaftslehre, insbesondere Personalwirt-schaft und Organisation“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, für dasFachgebiet „Strategische Führung und glo-bales Management“ in der Fakultät VIIWirtschaft und Management der TU Berlin.Professor Dr. rer. nat. Peter Neubauer, Ru-ferteilung vom 18. August 2007, Professorfür „Bioprocess Engineering“ an der Uni-

versität Oulu, Finnland, für das Fachgebiet„Bioverfahrenstechnik“ in der Fakultät IIIProzesswissenschaften der TU Berlin.PD Dr. rer. pol. Ulf Schrader, Ruferteilungvom 21. Februar 2008, WissenschaftlicherMitarbeiter der Universität Hannover, fürdas Fachgebiet „Arbeitslehre/Wirtschaft(Haushalt/Fachwissenschaft)“ in der Fakul-tät I Geisteswissenschaften der TU Berlin.

Honorarprofessur – verliehenProfessor Dr. Michael Rohde, für das Fach-gebiet „Gartendenkmalpflege“ in der Fa-kultät VI Planen Bauen Umwelt der TUBerlin, zum 27. Mai 2008.

Ruferteilung JuniorprofessurenDr. Gesche Joost, Leiterin des „Design Re-search Labs“ an den Deutschen TelekomLaboratories, für das Fachgebiet „Interacti-on Design & Media“ in der Fakultät VI Pla-nen Bauen Umwelt der TU Berlin.Dr. rer. oec. Carsten Schultz, Wissenschaft-licher Mitarbeiter an der TU Berlin, für dasFachgebiet „Management von Dienstleis-tungsinnovationen und Technologietrans-

fer“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Ma-nagement der TU Berlin.

Ergebnis vonBleibeverhandlungen

Professor Dr.-Ing. Adam Wolisz, Fachge-biet „Telekommunikationsnetze“ der TUBerlin, hat einen Ruf an die PolytechnicUniversity New York abgelehnt.

Berufung in Gremien,Ausschüsse, Beiräte

Professor Dr. Matthias Driess, FachgruppeAnorganische und Analytische Chemie,wurde vom Vorstand der Studienstiftungdes Deutschen Volkes zu einem Vertrau-ensdozenten bestellt.Professorin Dr. Olga Holtz, Fachgebiet„Angewandte Mathematik“ wurde in dieJunge Akademie an der Berlin-Branden-burgischen Akademie der Wissenschaftenund der Deutschen Akademie der Natur-forscher Leopoldina aufgenommen.

Weitere Personalia:➥ www.tu-berlin.de/?id=44780

BauakademieDas „Digitale Modell“ der Schinkel-schen Bauakademie wurde im Rahmeneiner jahresübergreifenden Seminarar-beit von David Bornemann und ThomasRox, beide TU Berlin, entwickelt. Prof.Dr.-Ing. Jörg Albertz, Institut für Geo-däsie und Geoinformationstechnik derTU Berlin, und Mitglied des Förderver-eins Bauakademie beriet sie. Es zeigtunter anderem den hohen Anteil nochvorhandener und daher auch reprodu-zierbarer Formsteine und Reliefs derFassaden. Noch bis zum 8. November zusehen in der Stadtverwaltung Neurup-pin, Karl-Liebknecht-Straße 33–34. Or-ganisatoren sind die Karl-Friedrich-Schinkel-Gesellschaft und der Förder-verein Bauakademie.

14. Oktober 2008Chemistry with multiply-charged Ions:From atoms to DNAProf. Dr. Diethard Bohme, FRSC, Distin-guished Research Professor, Canada Re-search Chair in Physical Chemistry, De-partment of Chemistry, Centre For Re-search in Mass Spectrometry, Centre forResearch in Earth & Space Science, YorkUniversity, Toronto, Ontario, CanadaJoint SeminarKontakt: Helmut Schwarz, ☎ 314-2 34 83,Fax: -2 11 02, ✉ [email protected]; Prof. Dr. Otto Dopfer,☎ 314-2 30 17, Fax: -2 30 18, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Har-denbergstraße 36, 10623 Berlin, Eugene-

Paul-Wigner-Gebäude, Raum EW 561 Zeit:17.00 Uhr c.t.

30. und 31. Oktober 2008Commercial Communities: „Was ist der Fall?“und „Was steckt dahinter?“KonferenzKontakt: Dr. Kai-Uwe Hellmann, ☎ 314-7 36 78, ✉ [email protected]: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H1035 Zeit: Bitte erfragen.

31. Oktober 2008Die lateinamerikanische Stadt im WandelNachwuchswissenschaftler in Deutschlanddiskutieren aktuelle Schwerpunkte derStadtforschung in LateinamerikaInterdisziplinärer WorkshopKontakt: Paola Alfaro d’Alencon, ☎ 314-21 99 08/06, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17.Juni 152, 10623 Berlin, Forum des Institutsfür Architektur Zeit: 9.00 bis 18.00 Uhr

31. Oktober 2008Festveranstaltung anlässlich des 60. Ge-burtstages von Prof. Dr. Adrian von ButtlarKontakt: Christiane Hausmann, Institut fürGeschichte und Kunstgeschichte, ☎ 314-2 50 14/-2 32 32 Fax -2 38 44 Ort: TU Ber-lin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin,

KunstsalonWer die Hochschulbibliotheken allge-mein und die Bibliothek der TU Berlin imBesonderen unterstützen und das gleich-zeitig mit einem Kunstgenuss verbindenwill, den lädt die „Stiftung Kunst.Bil-det.Wissen“ zum 5. Berliner Kunstsalonvom 30. Oktober bis zum 3. November2008 ein. Dort werden Werke verstei-gert, die zu diesem Zweck von renom-mierten Galerien gespendet wurden.➥www.berlinerkunstsalon.de

Malerei

Bis zum 25. November 2008 zeigt dieGalerie in der Mathematischen Fachbi-bliothek der TU Berlin mit der Ausstel-lung „The Maiden Chambers“ Werkeder schottischen Malerin und Bildhaue-rin Margaret Hunter.

––––––– Personalia –––––––

Architekturgebäude, Flachbau, HörsaalA 053 Zeit: 18.00 Uhr Ausstellung: DieFestveranstaltung wird durch die Ausstel-lung „Die Nachkriegsmoderne lässt grü-ßen. Serviettengrüße aus zwei Jahrzehn-ten“ in der Galerie des Architekturmuse-ums begleitet. Hinweis: Um Anmeldungwird bis zum 15. Oktober gebeten.

Page 16: T 10/08 - pressestelle.tu-berlin.de · MPEG-4 AVC. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand ist einer der drei Leiter des Joint Video Team (JVT). Er lehrt und forscht an der TU Berlin und ist

Seite 16 TU intern Nr. 10 · Oktober 2008VERMISCHTES

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im November.

Redaktionsschluss:

20. Oktober 2008

SCHLUSS

H intern fragt Menschen in der Uni,was sie empfehlen würden. VinceEbert ist Physiker und Wissen-schaftskabarettist. Er moderiertedie Wissenschaftsshow der TU Ber-lin zur „Langen Nacht der Wissen-schaften“ 2008. Sein eigenes Buch„Denken Sie selbst, sonst tun es an-dere für Sie“ (Rowohlt Verlag) er-scheint im Oktober 2008. Derzeitist er auf Tour mit seinem Pro-gramm „Denken lohnt sich.“

Warum bleibt die Summe der Haa-re am männlichen Körper immergleich? Wie findet man mit ge-schlossenen Augen seinen Traum-partner? Und wenn eine Fruchtflie-ge 50 Prozent ihrer Erbsubstanzmit dem Menschen gemeinsam hat,wie sieht es dann mit zwei Frucht-fliegen aus? Gefällt Ihnen das?Dann sind Sie mit Sicherheit auf derWellenlänge von Eckart vonHirschhau-sen. Derpromovier-te Arzt ver-ließ die Kli-nik, um denmedizini-schen Be-weis anzu-treten: La-chen ist diebeste Medizin. Seither begeistert ersein Publikum als Kabarettist mitFakten über Körper und Geist undengagiert sich für humanere Bedin-gungen im Krankenhaus.Im April erschien sein Buch „DieLeber wächst mit ihren Aufga-ben“ – eine Sammlung seiner bes-ten Texte, angereichert mit Car-toons von Erich Rauschenbach.Wir Komiker wissen, die bestenGeschichten schreibt das Leben.Und so steht der Mensch mit allenKuriositäten und Absurditäten, dieer zu bieten hat, im Zentrum derGeschichten. Ihm ist nichtsMenschliches fremd – denn er ist jaArzt –, und so schreibt er über diePlage beim Schnarchen ebenso wieüber seine Erfahrung auf öffentli-chen Toiletten. Mit einer sprachli-chen Liebe zum Detail und zur Ko-mik. Die Hirschhausen-Pointensind eigen, es ist der feine Humor,der nicht offensichtliche und immerwieder überraschende. Ein Buch,das gute Laune macht.Hirschhausen leistet Pionierar-beit – er hat in Deutschland dasWissenschaftskabarett etabliert,und er hat mich mit der Idee „Wis-sen ist sexy“ angesteckt. Der Erfolggibt uns Recht: Man kann eine Ziel-gruppe treffen, die sich geistig be-wegt!Noch ein Hinweis: Lassen Sie sichnicht abschrecken: Das Buch stehtseit Wochen auf Platz 1 der Bestsel-lerliste, hat sich in wenigen Wochenüber 600 000-mal verkauft, aber indiesem Fall ist es ein Qualitäts-merkmal. Ein Buch, das Sie drin-gend lesen sollten, oder wissen Sie,was „Trepanation“ ist?Eckart von Hirschhausen: Die Le-ber wächst mit ihren Aufgaben.Rowohlt-Taschenbuch 2008ISBN-13: 978-3499623554

BUCHTIPP

DAS ALLERLETZTE

Gedämpfter Mist

Nicht nur wir haben von den buntenSpielen zur Olympiade in Peking

profitiert. Am Rande der Sportereig-nisse erhielten wir viele kulturelleEinblicke, die uns vorher verschlossenwaren. Auch die Chinesen gewannenneue Erkenntnisse über die sonst eherfremden Europäer und zeigten sichgastfreundlich. Unter anderem über-arbeiteten sie ihre Speisekarten. Hun-defleisch verschwand mit Rücksichtauf die tierfreundliche europäischeSeele ganz. Und auch Gerichte, dievorher mit „Gedämpfter Mist“ (stea-med crap), „Hühnchen ohne Sexual-leben“ (chicken without sexual life“)

oder „Bohnentopf, gemacht von einerFrau mit Pocken“ (bean curd made by apockmarked woman) übersetzt wordenwaren, bekamen neue, weniger fanta-sievolle Namen, wie die Reiseredaktionder Zeitschrift „Geo“ berichtet. Andersals bei uns würden nämlich die Namenfür Gerichte bei den Chinesen nicht de-ren Inhalt konkret beschreiben, son-dern sehr blumig benannt. Oft basier-ten diese Namenskreationen auf einerLegende. Die bisher häufig in Speise-karten auftauchenden gut gemeintenwort-wörtlichen Übersetzungen alsGeste der Gastfreundschaft waren da-her für die Gäste eher befremdlich als

© F

rank

Eid

el

Architekt des sozialen BerlinsOrte der Erinnerung: Ludwig Hoffmann baute Gebäude für Menschen

Ludwig Hoffmann prägt bis heutedas Berliner Stadtbild. Vor 1914 galter als Stararchitekt der Hauptstadt.1932 schrieb die „Weltbühne“, erhabe „mehr in dieser Stadt gebaut …als alle Schlüter, Eosander, Knobels-dorff, Gontard, Langhans und Schin-kel zusammen“. Dennoch verblasstesein Ruhm ungewöhnlich schnell.

Die Avantgarde des „Neuen Bauens“,deren Wegbereiter Hoffmann war,stellte ihn in den Schatten. Erst der Ar-chitekturhistoriker Julius Posener be-gann vor dreißig Jahren, ein gerechtesUrteil über ihn zu formulieren. End-lich, 2004, würdigte Dörte Döhl in ei-nem umfangreichen Buch kritisch dasLebenswerk des Berliner Stadtbaura-tes. Hoffmann, am 30. Juli 1852 inDarmstadt geboren, begann die erstenSchritte auf dem Weg zum Architek-ten in seiner hessischen Heimat. Zu-sammen mit Alfred Messel, dem le-benslangen guten Freund ( H intern7–9/08), ging er 1874 an die BerlinerBauakademie. Dort gehörten sowohlder Schinkelianer Johann HeinrichStrack als auch die Exponenten derNeorenaissance Richard Lucae und Ju-lius Raschdorff zu seinen Lehrern.Herrschender Baustil war damals einprunksuchender Historismus. Nachbestandener Erster Staatsprüfung –trotz anfänglicher Probleme in Mathe-matik – betätigte er sich seit 1879 alsBauführer in Berlin. 1882 gewann erden Schinkel-Preis für einen Entwurfzur Gestaltung der Museumsinsel. Mitdem Preisgeld finanzierte er sich eineStudienreise durch Frankreich, Italien,England und weitere Länder, die ernach erfolgreicher Zweiter Staatsprü-fung 1884 antrat und die 1886 endete.Gemeinsam mit Peter Dybwad ge-

wann er 1885 denWettbewerb zumBau des LeipzigerReichsgerichts.Die praktische Ar-beit an diesemGroßprojekt dau-erte fast zehn Jah-re. Sie war – nachHoffmanns eige-nen Worten – sei-ne „wirkliche Le-bensschule undStudienzeit“.Nach Vollendungdes Projekts ge-hörte er zur deut-schen Architek-tenelite. Er heira-tete 1895 die Ber-liner Bankiers-tochter MarieWeisbach, aus derEhe gingen siebenKinder hervor.1896 wurde Hoff-mann mit 104 von108 Stimmen zumStadtbaurat ge-wählt. Bis 1914 realisierte er 111 Bau-projekte mit über 300 Einzelbauten.Viele prägen noch heute das Stadtbild:das Märkische Museum, das BerlinerStadthaus, das Virchow-Krankenhaus,der Märchenbrunnen im Friedrichs-hain, viele Schulgebäude, Feuerwa-chen, Badeanstalten sowie die Kran-ken-, Pflege- und Seniorenheime inBerlin-Buch. Hoffmann baute die Inf-rastruktur des sozialen Berlins. Und erdachte dabei mit Liebe und Umsicht andiejenigen, die später dort wohnenund arbeiten sollten. Auch sein Stilwandelte sich zu Funktionalität undEinfachheit. „Das Künstlerische sei

die Form des Praktischen mit einemPlus von Schönheit“, war sein Credo.1924 schied er als Ehrenbürger ausdem Amt. Aber er blieb als Bürgerde-putierter in Bausachen aktiv. Verehrtund viel geehrt starb Ludwig Hoff-mann am 11. 11. 1932 in Berlin. Seineletzte Ruhe fand er auf dem AltenFriedhof in Darmstadt, das seinenSohn im gleichen Jahr zum Ehrenbür-ger gemacht hatte.

Hans Christian Förster

Die Artikelserie „Orte der Erinnerung“ imInternet:➥ www.tu-berlin.de/?id=1577

1968 – weit weg und ganz nah dranBei den studentischen Revolten der 68er spielte die TU Berlin ein gewichtige Rolle – auch im Film

Mit viel medialem Rummel kamEnde September die jüngste ki-

nematografische Aufarbeitung desDeutschen Herbstes in die Kinos: „DerBaader-Meinhof-Komplex“ von Re-gisseur Uli Edel. Ein neuer Versuch,ein deutsches Trauma, die Entwick-

lung und den Niedergang des RAF-Terrorismus, zuerklären, der Deutsch-land mehr als ein Jahrzehnt in Atemhielt. Die Filmkritiker lobten und kri-tisierten historische Nähe, Darstellungund Umsetzung der Ereignisse ganzunterschiedlich. Doch in einer Sache

sind sie sich einig:Ein Schauer läuftdem Zuschauerüber den Rücken,wenn er noch ein-mal zu den Ereig-nissen an den Ori-ginalschauplät-zen zurückge-führt wird, zumBeispiel zu derberühmtenDutschke-Redeim Audimax derTU Berlin (sieheFoto). Die Dreh-arbeiten dazu mitrund 1500 Kom-

parsen fanden an einem Frühlingswo-chenende dieses Jahres an der TU Ber-lin statt. Und tatsächlich war die TUBerlin, in den bewegten „Achtund-sechzigern“ im Zentrum Berlins(West) gelegen, einer der Dreh- undAngelpunkte der Studentenrevolte,deren extreme Ausläufer schließlichim RAF-Terror mündeten. Ein andererTeil der Bewegung veränderte nichts-destotrotz die Gesellschaft: Die Grup-penuniversität entstand, Gleichbe-rechtigung wurde thematisiert, Anti-faschismus-Seminare wurden Pflicht.Was alles in und um Berlin passierteund wie es zum Mythos 1968 kam, er-zählt einer, der ganz nah dran war anden Ereignissen, als hochschulpoliti-scher Korrespondent in Berlin sowohlRudi Dutschke als auch die Kommu-narden, Farah Diba und den Regieren-den Klaus Schütz kannte: MichaelLudwig Müller: Berlin 1968 – Die an-dere Perspektive. Berlin Story Verlag2008, ISBN: 978-3-92982985-3 pp

© S

tadt

arch

iv D

arm

stad

t

Fallobst„Sie säen nicht, sie ernten bloß.Sie schwängern ihr eignes Geld.“Erich Kästner, aus „Hymnus auf die Ban-kiers“, 1929

„Wirtschaft ist keine moralfreie Zone.“Norbert Röttgen, Fraktionsgeschäftsführerder CDU, Tagesspiegel vom 8. 10. 2008

Ludwig Hoffmans Grab auf dem Alten Friedhof in Darmstadt

Über Geschichtestolpern

Zwangsarbeit, Deportation, Tod. InDeutschland wurden viele jüdi-

sche Mathematiker schon 1933 oderkurz danach ihrer Arbeitsmöglichkei-ten beraubt. Wenige Jahre später warauch ihr Leben bedroht: 144 inDeutschland, dabei allein 53 in Berlin.Vier „Stolpersteine“ wurden für sieam 13. September 2008 in das Trot-toir vor den ehemaligen Wohnorten in

den Berliner Stadtteilen Lichterfeldeund Wilmersdorf verlegt. Die „Stol-persteine“ sind eine Aktion des Köl-ner Bildhauers Gunter Demnig, derdamit an von den Nazis ermordeteKünstler und Wissenschaftler erin-nern will. Paten für die vier neuenBerliner „Stolperstein“-Gedenkstät-ten sind Iris Grötschel, Ehefrau deslangjährigen Leiters des DFG-For-schungszentrums MATHEON TU-Professor Martin Grötschel, die dieAktion angeregt hatte, sowie die MA-THEON-Professoren AlexanderMielke, Peter Deuflhard und GünterM. Ziegler. Geehrt wurden die ermor-deten jüdischen Mathematiker KurtGrelling und seine nichtjüdische FrauMargareta, Robert Erich Remak undMargarete Kahn. pp

➥ www.stolpersteine.com

Neues von der„Langen Nacht“

Das Kuratorium zur Langen Nachtder Wissenschaften hat im Juli

2008 Prof. Reinhard Thümer, Präsi-dent der Technischen FachhochschuleBerlin, zu seinem neuen Vorsitzendengewählt. Im nächsten Jahr wird die„Lange Nacht“ am 13. 6. 2009 statt-finden. Im Dezember 2008 werdenalle TU-Einrichtungen und -Fachge-biete eingeladen, sich wieder zu betei-ligen. Da langfristig für das Wissen-schaftsjahr 2010 geplant werden muss,wurde auch der Termin für die LangeNacht der Wissenschaften 2010 be-reits auf den 5. Juni 2010 festgelegt. tui

Uni-Talk aus der TU Berlin

Kluge Köpfe“ werden am 14. Okto-ber 2008 von 17–18 und von

19–20 Uhr mit dem bekannten Fern-sehmoderator Jörg Thadeusz über„Alles, was zählt! Mathematik im All-

tag“ und über die „SchicksalsfrageEnergie – Wende oder weiter so?“ dis-kutieren. Diskutanten für diese Auf-zeichnung einer rbb-Sendung in derVolkswagen Universitätsbibliothekder TU Berlin werden Professoren derTU Berlin sowie Politiker, Journalis-ten und Industrie-Vertreter sein.

Sendetermine: 16. 10. 2008 um 22.35 Uhr,13. 11. 2008 um 22.35 Uhr, jeweils in rbb➥ www.tu-berlin.de/?id=45698

hilfreich bei der Essensauswahl. Alsim Vorfeld der Olympiade in Pekingnun die Welt in die chinesischen Spei-sekarten zu blicken drohte, griffen dieBehörden durch und strichen nichtnur das berüchtigte Hundefleischgänzlich vom Speiseplan der offiziel-len Olympia-Restaurants, sondern be-nannten auch das bedauernswertesexlose Huhn in „gedünstetes Hühn-chen“ um und den Bohneneintopf derPockenfrau in „Mapo tofu“. Kulina-risch ist das für uns bestimmt appetit-anregender – kulturell ist damit aberauch ein Stückchen Fantasie verlorengegangen. pp

TU Berlin im Film: Sebastian Blomberg als Studentenführer Rudi Dutschkeam Originalschauplatz, dem TU-Audimax

Stolperstein für Mathematiker Robert Remak

© C

onst

antin

Film

© M

ATHE

ON

© rb

b