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SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Kultur und Gesellschaſt in Ägypten Insight Nr. 104 - April 2011 SEKEM Insight | April 2011 | Seite 1 SEKEM Insight informiert Freunde, Partner und Unterstützer der Initiative seit mehr als 7 Jahren einmal monatlich über die Ent- wicklungen in der Initiative und bei Ihren Partnern. Es hat sich seither als wichtigstes Medium der Information etabliert, das sich neuen Möglichkeiten der Bericht- erstattung stets anpasst. Um dem aktuell besonders großen Bedürfnis vieler Unter- stützer SEKEMs nach aktuel- len Informationen Rechnung zu tragen, werden alle Publikations- wege jetzt wesentlich überarbei- tet. Der Auftritt von SEKEM Insight wird zukünftig noch informati- ver. SEKEM Insight kann bereits leicht und schnell unter http:// news.sekem.com in Deutsch, Eng- lisch und bald Arabisch abon- niert werden. Unter http://issuu. com/sekem werden zukünftig alle SEKEM-Publikationen zentral ver- fügbar sein. Aktuelle Nachrichten und Bilder publiziert SEKEM auch auf Facebook und Twitter. Die neuen Publikationskanäle halten viele Möglichkeiten bereit, mit SEKEM besser in Kontakt zu bleiben. Erzählen sie ihren Freun- den und Kollegen davon! D ie Revolution in Ägypten, die im Januar dieses Jahres zunächst von der Jugend des Landes ausgegan- gen war, mobilisierte binnen weniger Wochen weitere Teile der Bevölkerung und führte zum Sturz der Regierung Mubaraks. Nun führt eine militäri- sche Übergangsregierung das Land. Die Ägypter hoffen, dass die verän- derten politischen und wirtschaft- lichen Rahmenbedingungen der ganzen Bevölkerung langfristig neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen werden. Ihre Folgen sind in jedem Fall weitreichend. Zunächst bringen die ökonomischen Umwälzungen für Unternehmen wie SEKEM vor allem ein hohes Maß an Unsicherheit. Gesellschaftliche Unsicherheit Für die ägyptische Initiative bedeutet dies konkret ein beträchtlich höheres Risiko, da bisherige Ansprechpartner in den Ministerien aufgrund eines Personalwechsels von heute auf Ägypten nach der Revolution: Chancen und Herausforderungen Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihr Redaktionsteam Das zukünftige Ägypten mag innovativen Unternehmen wie SEKEM neue Chancen bieten. Doch zunächst überwiegen Unsicherheit und Herausforderungen. Ägypten Neue Herausforderun- gen für Unternehmer USA Partner Under the Nile stärkt US-Biomarkt Kartoffeln Neue Ernte mit großem Erfolg eingebracht SEKEM finden sie auch auf: Die ägyptische Revolution des Jahres 2011 ging von der jungen Mittelschicht in Kairo und anderen Städten des Landes aus. Viele von ihnen protestieren noch Monate nach den Revolten vom 25 Januar.
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SEKEM Insight 04.11 DE

Mar 16, 2016

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SEKEMs monatliches Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten. Ausgabe April 2011.
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Page 1: SEKEM Insight 04.11 DE

SEKEMs Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in ÄgyptenInsight

Nr. 104 - April 2011

SEKEM Insight | April 2011 | Seite 1

SEKEM Insight informiert Freunde, Partner und Unterstützer der Initiative seit mehr als 7 Jahren einmal monatlich über die Ent-wicklungen in der Initiative und bei Ihren Partnern. Es hat sich seither als wichtigstes Medium der Information etabliert, das sich neuen Möglichkeiten der Bericht-erstattung stets anpasst.

Um dem aktuell besonders großen Bedürfnis vieler Unter-stützer SEKEMs nach aktuel-len Informationen Rechnung zu tragen, werden alle Publikations-wege jetzt wesentlich überarbei-tet. Der Auftritt von SEKEM Insight wird zukünftig noch informati-ver. SEKEM Insight kann bereits leicht und schnell unter http://news.sekem.com in Deutsch, Eng-lisch und bald Arabisch abon-niert werden. Unter http://issuu.com/sekem werden zukünftig alle SEKEM-Publikationen zentral ver-fügbar sein. Aktuelle Nachrichten und Bilder publiziert SEKEM auch auf Facebook und Twitter.

Die neuen Publikationskanäle halten viele Möglichkeiten bereit, mit SEKEM besser in Kontakt zu bleiben. Erzählen sie ihren Freun-den und Kollegen davon!

D ie Revolution in Ägypten, die im Januar dieses Jahres zunächst

von der Jugend des Landes ausgegan-gen war, mobilisierte binnen weniger Wochen weitere Teile der Bevölkerung und führte zum Sturz der Regierung Mubaraks. Nun führt eine militäri-sche Übergangsregierung das Land. Die Ägypter hoffen, dass die verän-derten politischen und wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen der ganzen Bevölkerung langfristig neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen

werden. Ihre Folgen sind in jedem Fall weitreichend. Zunächst bringen die ökonomischen Umwälzungen für Unternehmen wie SEKEM vor allem ein hohes Maß an Unsicherheit.

Gesellschaftliche Unsicherheit

Für die ägyptische Initiative bedeutet dies konkret ein beträchtlich höheres Risiko, da bisherige Ansprechpartner in den Ministerien aufgrund eines Personalwechsels von heute auf

Ägypten nach der Revolution: Chancen und Herausforderungen

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ihr Redaktionsteam

Das zukünftige Ägypten mag innovativen Unternehmen wie SEKEM neue Chancen bieten. Doch zunächst überwiegen Unsicherheit und Herausforderungen.

ÄgyptenNeue Herausforderun-gen für Unternehmer

USAPartner Under the Nile stärkt US-Biomarkt

KartoffelnNeue Ernte mit großem Erfolg eingebracht

SEKEM finden sie auch auf:

Die ägyptische Revolution des Jahres 2011 ging von der jungen Mittelschicht in Kairo und anderen Städten des Landes aus. Viele von ihnen protestieren noch Monate nach den Revolten vom 25 Januar.

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SEKEM Insight | April 2011 | Seite 2

morgen fehlen. Andererseits besteht die Chance, dass in Zukunft Menschen mehr Einfluss erhalten, die auch den Idealen SEKEMs gegenüber aufge-schlossen sind und sich für eine dem-entsprechende Politik einsetzen. Dem derzeitigen Landwirtschaftsminister Dr. Ayman Farid Abu-Hadid wird zum Beispiel nachgesagt, nach-haltiger Landwirtschaft, also dem Kerngeschäft SEKEMs, wohl gesonnen zu sein. Ein weiterer wichtiger poli-tischer Ansprechpartner für SEKEM, das Umweltministerium, wurde von den jüngsten Veränderungen weitge-hend verschont und steht daher für Kontinuität in den bisher allgemein positiven Beziehungen.

Die Erwartung, dass das Militär mindestens noch bis September die Landesgeschicke bestimmen wird, ist weder für Kooperationen mit internationalen Firmen noch für das Geschäftsklima innerhalb Ägyptens förderlich. Verdeutlicht wird das durch die Aufblähung des ohnehin schon enormen Staatsapparates und die eine tendenziell unternehmensfeind-liche Wirtschaftspolitik. So werden Firmen, die mit der früheren Regierung enge Kontakte pflegten, oft pauschal verdächtigt oder gar beschuldigt.

Wirtschaftliche Einbußen

Auch die veränderte wirtschaftli-che Gesamtsituation prägt das neue Ägypten nachhaltig. Der massive, durch die Revolution ausgelöste wirt-schaftliche Abschwung trifft fast alle Wirtschaftssektoren. Ein Grund für das in 2011 von 5,3% auf 3,5% herab-gestufte Wirtschaftswachstum sind

Wirtschaft

die zurückgehenden Exportmengen, die ihren Grund in der wochenlan-gen Blockade der Infrastruktur haben. Auch SEKEM war davon betroffen. So konnte ISIS zum Beispiel einige Zeit kein Gemüse exportieren.

Während der Revolution stand die Produktion in vielen ägyptischen Firmen still. SEKEMs Firmen gehör-ten zu den wenigen Ausnahmen, die aufgrund der Loyalität der Arbeitnehmer und der geographisch von der Brandherden der Revolution wie Kairo oder Suez entfernten Lage, ohne Produktionsstopp weiter arbei-ten konnten. Allgemein führten der-artige Unterbrechungen jedoch bei vielen Unternehmen zu einbrechenden Umsätzen, auf die mit der Entlassung von Arbeitskräften reagiert wurde. Das dadurch sinkende Lohnniveau schlägt sich nun wiederum nega-tiv auf das Konsumklima nieder. Der zurückgehende Konsum, gepaart mit einer hoher Inflation von etwa 20% der Preise für Lebensmittel in städ-tischen Gebieten, schlägt sich auch auf den sonst relativ krisenfesten Lebensmittelmarkt nieder.

Bioprodukte nicht verschont

Die Bevölkerungsschichten, die sich bisher bewusster ernährt haben und sich oft für Biolebensmittel von ISIS entschieden, wurden von der Krise nicht verschont. Diejenigen unter ihnen, die auch mit Entlassungen und Lohnkürzungen zu kämpfen haben, müssen überlegen, ob sie nicht auch bei Lebensmitteleinkäufen sparen und sich für billigere Nahrungsmittel ent-scheiden sollen. In der Folge brach der lokale Absatz für Produkte von ISIS um etwa 30% ein.

Für NatureTex ist der starke Preisanstieg von Baumwolle eine große Belastung. Am 11. Februar erreichte der Marktpreis den höchs-ten Stand seit über 150 Jahren. Er ist damit über 170% teurer als ein Jahr zuvor. Dies bringt stark erhöhte Einkaufspreise für NatureTex mit sich, die nur geringfügig an die Endkunden weiter gegeben werden können.

Betriebliche Anpassung

Die genannten Beispiele ver-deutlichen, wie stark sich die poli-tischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen innerhalb der letzten Wochen für SEKEM gewan-delt haben. SEKEM stellt sich die-sen Herausforderungen mit einem Maßnahmenpaket, das kurzfristig Sparmaßnahmen und Konsolidierung in den Vordergrund stellt. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf Effizienzsteigerung, bei der ins-besondere die Logistik im Mittelpunkt steht. Auch betriebliche Prozesse

werden auf Ineffizienzen hin geprüft. Diese Maßnahmen werden in enger Abstimmung zwischen den Firmen und unter der Leitung von Dr. Ibrahim Abouleish getroffen.

Ausblick

Die unmittelbaren Folgen der Revolution in Ägypten für Politik und Wirtschaft verschonen auch SEKEM und ihre Firmen nicht. Kurzfristig muss die Initiative Maßnahmen ergreifen, um Kosten zu sparen und die Produktivität zu erhöhen. Ein Umsatzrückgang ist in diesem Zeitraum schmerzlich, aber nicht zu vermeiden. Langfristig gesehen bleibt SEKEM für die Zukunft gut gerüstet.

Auf viele externe Faktoren hat SEKEM jedoch keinen Einfluss. Zu ihnen gehö-ren die Wahlen im September, die für Ägyptens politischen Kurs, die wirt-schaftliche Stabilität und damit auch für SEKEM von großer Bedeutung sind. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Übergangsregierung baldmöglichst durch eine demokratisch gewählte Regierung abgelöst wird.

Matthias Keitel

„Im Februar erreichte der Marktpreis für Baumwolle den höchsten Stand seit 150 Jahren.“

Die „Zeltstadt“ auf dem Tahrir-Platz dient vielen Protestierenden noch immer als Treffpunkt.

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SEKEM Insight | April 2011 | Seite 3

Wirtschaft

Die Geschäftsentwicklung der SEKEM-Firmengruppe im 1. Quartal 2011

Umsatz (konsolidiert)

D as Jahr 2010 war durch die Finanzkrise bereits ein schwieriges Jahr für die SEKEM-Firmen gewesen.

Das 1. Quartal 2011 schneidet mit einem Einbruch von 10% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund des Einbruchs der Nachfrage auf dem lokalen Markt und den Exportschwierigkeiten nach der ägyptischen Revolution noch einmal deutlich schlechter als erwartet ab. Diese Entwicklung wirkt sich negativ auf Investitionsplanung und Finanzierungsstrategie aus. Kostenreduzierungen, Effizienzsteigerungen und Portfoliobereinigungen sind not-wendig, um die betriebswirtschaftliche Lage zu stabilisieren.

EBITDA (konsolidiert)

Aufgrund der schlechten Absatzlage konnte das ursprüng-lich erwartete EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) nicht erzielt werden. Dies führte im 1. Quartal 2011 zu einem Nettoverlust. Die jetzt notwendi-gen Umstrukturierungen brauchen Zeit und sind nicht leicht umzusetzen, da sich die SEKEM Gruppe darauf vorberei-tet hatte, in eine Wachstumsphase einzutreten. Daher war das Jahr mit großzügig bemessener Produktionskapazität begonnen worden. Höhere Rohstoffkosten trugen zur Verschlimmerung der Situation bei. Bis zum 4. Quartal 2011 wird ein Wiederanstieg des EBITDA auf 4,5 Mio. EGP erwartet.

Anteile am Umsatz

Die Umsatzanteile der SEKEM-Geschäftsbereiche verschoben sich im 1. Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal nur geringfügig. Der Lebensmittelanteil (FMCG) verringerte sich um 2% auf 53%. Der pharmazeuti-sche Sektor sank um 3% auf 15%. Der landwirtschaftliche Bereich stieg von 15 auf 19%.

Absatzanteile (Inland vs. Ausland)

Wie im Leitartikel in dieser Ausgabe begründet, ver-schoben sich die Absatzanteile aufgrund des zeit-weise zum Erliegen kommenden Exports zugunsten des Inlandsabsatzes. Dieser sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3%.

SEKEM Development Foundation (SDF)

Die SEKEM Firmen spenden im Jahresdurchschnitt wenigstens 10% ihrer Gewinne an die SDF. Obwohl deren Institutionen und ihre Aktivitäten weiterhin höchste Priorität für SEKEM genießen, ist die SDF angesichts der aktuellen Lage derzeit besonders auf Spendenmittel angewiesen.

Umsatz (konsolidiert)

Anteile am Umsatz

Absatzanteile (Inland vs. Ausland)

EBITDA (konsolidiert)

70%

73%

30%

27%

Q1 2010

Q1 2011

Lokal Export

18 Mio. EGP

13 Mio. EGP

Q1 2010

Q1 2011

58 Mio. EGP

52 Mio. EGP

Q1 2010

Q1 2011

19% 15% 13% 53%

Landwirtschaft Pharmazeutik Textilien FMCG

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SEKEM Insight | April 2011 | Seite 4

I n Partnerschaft mit Sekem stellt die amerikanische Marke Under the

Nile bereits seit 1998 Babykleidung und Spielzeug aus Bio-Baumwolle her, um den Bio-Markt vor allem in den USA stärken. Damals war „Bio“ dort noch etwas Unerhörtes. Doch Under the Nile arbeitete daran, dies zu ändern, indem es nur die beste biody-namisch produzierte Baumwolle ver-arbeitet. Das Unternehmen wuchs im Laufe der Jahre und hält heute einen Spitzenplatz unter den Herstellern biologischer Babykleidung.

Innovative Produkte für Entwicklung

Seit kurzem bewirbt das Unternehmen seine neueste Produktidee, das „Treasure Box Geschenk-Set“. Die Box, die von Hand aus 100% recycelten Spanplatten und aus wildem Gras hergestelltem Papier hergestellt und mit einem Knopfverschluss aus Kokosnussschalen verschlossen wird, ist mit einem Bekleidungsset aus 100%-Bio-Baumwolle gefüllt. Ein klei-nes Fenster in Form einer Mondsichel erlaubt es dem Käufer, die Qualität der Baumwolle unmittelbar zu erleben. Der gewellte Rand des Deckels reprä-sentiert den Fluss des Nils.

Dieses Geschenk-Box ist etwas ganz Besonderes,

denn die Prinzipien von

Under the Nile: Mit SEKEM für gesunde Kleidung und Entwicklung

Wirtschaft

Nachhaltigkeit und fairem Handel wer-den bei der Herstellung besonders geachtet. Jede Box ist von Hand aus nachwachsenden Rohstoffen gefer-tigt, von Handwerkern, die Löhne entsprechend des fairtrade-Systems erhalten.

Produziert wird der Inhalt der Geschenkbox daher in SEKEM. Die Box entsteht in abgelegenen Gemeinden auf den Philippinen, denen es an Vielem mangelt. Sie hier zur Schaffung neuer wirtschaftlicher Perspektiven in zwei Ortschaften bei, in denen es keine Industrie gibt und Jobs rar sind. Die Arbeiter profitieren von sicheren Arbeitsplätzen, guten Arbeitsbedingungen und Leistungen wie einem Stipendienprogramm, das Kindern Bildung, Schulbücher, Arbeitsmaterialien und Kleidung verschafft.

Das „13-Dörfer-Projekt“

Die Box unterstützt SEKEMs Kernphilosophie, Produkte zu ent-wickeln, die der Welt und den Menschen, die sie herstellen, greif-bare Entwicklung ermöglichen. Doch Under the Niles Partnerschaft mit SEKEM geht noch weiter.

Das „13-Dörfer-Projekt“ war von SEKEM ins Leben gerufen worden, um ländlichen Einwohnern zu gesün-deren Lebensumständen zu verhel-fen und Armut zu bekämpfen (SEKEM Insight berichtete). Mit SEKEM enga-giert sich Under the Nile in den Projektgemeinden, indem es neue Einkommensmöglichkeiten erschließt, dem fairtrade-Modell entsprechende Arbeitsplätze schafft und so die

Lebensbedingungen verbessert. In

der Folge lernen die

Einwohner der 13 Ortschaften über Hygiene, profitieren von besseren sani-tären Anlagen, einer Abfallentsorgung und medizinischer Versorgung. Viele Under the NIle-Produkte werden in diesen Dörfern hergestellt.

Neue Ideen für die neue Kollektion

Under the Nile ist sich sicher, dass auch die neue Kollektion wieder viele neue Kunden für Bio-Textilien wird begeistern können. Die neue Sommerkollektion 2011 wird sich rund um das Thema „Abenteuer in Bali“ drehen und wird durch die besondere „Kollektion der gefähr-deten Arten“ ergänzt. Sie soll Kinder früh über bedrohte Tierarten aufklä-ren und zu sozialer und ökologischer Verantwortung anregen. Sie umfasst verschiedene Plüschtiere, die mit einer Beschreibung geliefert werden, warum das jeweilige Tier gefährdet ist und die Hilfe des Menschen braucht.

Alle diese Aktivitäten haben den Menschen besonders armer Gegenden weltweit positive Entwicklung und gleichzeitig Bio-Produkte weltweit dem Durchbruch ein Stück näher gebracht. Auf diesen partnerschaftli-chen Erfolg ist Under the Nile stolz.

Shereen Masoud (Unde the Nile)

Mit Under the Nile produziert SEKEM Babykleidung aus Bio-Baumwolle. Beide Unternehmungen engagieren sich so gemeinsam für soziale Entwicklung.

Das Entwicklungsprojekt von Under the Nile auf den Philippinen.

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SEKEM Insight | April 2011 | Seite 5

Impressionen aus SEKEM

I m April 2011 starteten Schüler der 9. Klasse der SEKEM Schule als Ausdruck ihrer Solidarität mit Dr. Ibrahim Abouleish und Helmy Abouleish eine Kampagne. Ihr Ziel war es, Unterschriften zur Unterstützung der Arbeit des Gründer der SEKEM-Initiative und des Geschäftsführers der SEKEM-Gruppe zu sam-

meln. Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihnen, mehr als 1.000 Unterschriften von Studenten und Mitarbeitern in SEKEM zu sammeln. Die Liste umfasste sogar die Signaturen von Bewohnern verschiedener Ortschaften in der unmittelbaren Nähe zur SEKEM-Farm. Die Schüler hatten auch sie besucht, um ihre Unterstützung zu mobilisieren.

Die jungen Aktivisten hatten in ihrem Aufruf die Ansicht vertreten, dass die Arbeit der SEKEM-Initiative, ihre Gemeinschaft und ihre Ideale ein Modell für das “neue Ägypten” darstellten und deshalb bewahrt und geför-dert werden müssten.

Impressionen

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SEKEM Insight | April 2011 | Seite 6

In diesem Jahr wird der „SEKEM- Tag“, die regelmäßige jährliche Zusammenkunft der Freunde und Unterstützer der SEKEM-Initiative, mit der Mitgliederversammlung des Fördervereins am 14. Mai ab 11 Uhr im Schillersaal der Stuttgarter Liederhalle stattfinden. SEKEM und der SEKEM-Förderverein Deutschland laden alle Interessierten herzlich ein.

Auf dem Programm stehen neben der öffentlichen Mitgliederversammlung des deutschen Fördervereins auch Beiträge von Dr. Ibrahim Abouleish zur Situation SEKEMs in Ägypten und der Entwicklung der Heliopolis-Universität. Dr. Hermann Becke, Vorsitzender des österreichischen Fördervereins, wird das Projekt „Haus der Kulturen“ (Dar as-Salaam) vorstel-len, in das weitere Redner genauer ein-führen werden. Dr. Albert Schmelzer wird zum Thema Bildung, Michael Debus zum Thema Religion sprechen, Martina Dinkel (SEKEM) und Christian Czesla die geplanten Aktivitäten des Hauses in Kunst und Wirtschaft dar-stellen. Der Vorstand des Vereins wird außerdem auf die Aktivitäten SEKEMs im Jahr 2010 zurückblicken.

Das Organisatorenteam steht für Gedankenaustausch zur Verfügung. Der Erwerb von SEKEM-Produkten ist möglich.

Quelle: SEKEM-Freunde

Einladung zum SEKEM-Tag nach Stuttgart

Kurznachrichten

SEKEM Insight abonnieren

Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteure: Bijan Kafi, Christina Boecker

Kontakt:SEKEM-Insightc/o SEKEM HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Bildnachweis: Seiten 1, 2, 7r: Bijan Kafi; 4, 6: SEKEM; 5: UTN; 7l: KKC Liederhalle

Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs und der Veränderung. Überall wird viel über Nachhaltigkeit gespro-chen, doch wenige wissen, wie genau man sie in der Unternehmenspraxis umsetzt. Der Kongress „thinkmore-about“ will diese Lücke schließen und Unternehmern die Fülle von Chancen der „blue economy“ aufzeigen: für Produktentwicklung, Vermarktung und die Etablierung sinnstiftender, motivierter Unternehmenskulturen. Dr. Ibrahim Abouleish wird am 19. Mai den Eröffnungsvortrag zum Thema „Die Kunst des Miteinander“ halten.

Der 21. Mai wird die Möglichkeit bie-ten, Kongressthemen in Seminaren zu vertiefen.

Die Freie Universität Bozen, die Universität Innsbruck, das Bildungshaus Kloster Neustift und das Terra Institute Brixen freuen sich als Organisatoren darauf, mit ihren Gästen Wirtschaft neu zu denken.

Quelle: Think More About

Dr. Ibrahim Abouleish spricht bei „think more about“

Mehr Informationen:http://www.sekem-freunde.de!

Mehr Informationen:http://www.thinkmoreabout.com!

Wie jedes Jahr kommen im Frühling, etwa ab Anfang April, die ersten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika in den Handel. Auch bei SEKEM hat der Export von Kartoffeln eine lange Tradition.

In diesem Jahr ist SEKEM beson-ders stolz darauf, nun zum zweiten Mal und mit deutlicher Qualitäts- und Ertragssteigerung die Kartoffeln von der neuen Farm auf dem Sinai zu exportieren. Das 2008 neu angelegte Farmgelände entwickelte sich in kür-zester Zeit und ist heute ein wichtiges Standbein SEKEMs für die Produktion nicht nur von Kartoffeln. Ihre Ernte fiel in diesem Jahr besonders reich aus. Rund 1,3 Tonnen wiegt jeder der zahl-reichen Säcke, in denen sie in SEKEM gesammelt und wie auf unserem Bild gezeigt zur Verschiffung nach Europa verladen werden.

„Wir haben dieses Jahr auf die Sorte Inova umgestellt, eine früh reife, fest-kochende Sorte, die für Ihre Robustheit im Anbau und einen hochwertigen Ertrag bekannt ist“, weiß Christoph Kampschulte, Vertriebsleiter von SEKEM in Europa, zu berichten.

Die SEKEM Kartoffeln, die man selbstverständlich auch am demeter-Label für den biologisch-dynamischen Anbau erkennen kann, finden sich von nun an bis etwa Anfang Juni deutsch-landweit in Naturkostläden und Bio-Supermärkten wie Alnatura.

Quelle: SEKEM Europe

SEKEMs Frühkartoffeln jetzt wieder im Handel

SEKEM können sie auch besuchen: www.sekem-reisen.de www.aventarra.de