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entertainment biz WEB HAT ALLES VERÄNDERT Der Umsatz der Musik-Branche hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert Seite 77 LET’S CEE FILMFESTIVAL Wien wird im Mai ein Zentrum für Kinofilme aus Zentral- und Osteuropa Seite 84 FILMBALL WIEN DAS RATHAUS ALS VIP-ZONE © Let’s CEE/Frauenhofer medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. APRIL 2012 – 75 Videospiele können derzeit noch nicht zur Gänze online eingekauft werden. © Davis Schrapel/pixelio.de Amadeus Award: Die Suche nach Originalität Award-Verleihung Nach vielen Änderungen geht der größte heimische Musikevent heuer im Frühjahr über die Bühne. Die Konzentration auf heimische Künstler bringt laut IFPI-Präsident Hannes Eder „mehr Originalität und Eigenständigkeit“. Seite 76 © APA/Herbert P. Oczeret SHORT Los Angeles. Nachdem die Gaming-Branche die Filmin- dustrie durch fast doppelt so viel Umsatz gedemütigt hat, wildert sie auch zunehmend im selben Arbeitskräfte-Reser- voir: Schauspieler, Drehbuch- autoren, Musiker und alles, was für Filmproduktionen gebraucht wird, ist auch für moderne Videospiele gefragt. Computerspielproduktionen verschlingen riesige Summen. GTA IV hatte ein Budget von 100 Mio. €, dauerte drei Jahre und beschäftigte 861 Schau- spieler, die 80.000 Zeilen Dia- log eingesprochen haben. hollywoodreporter.com Wien. Cineplexx bringt das ge- meinsame Konzert von „New Kids on the Block“ und den „Backstreet Boys“ am 29. April ab 21 Uhr live in Österreichs Cineplexx-Kinosäle. „Das Konzert wird mit modernster High-Definition- Technik live, per Satellit direkt aus der O2 Arena in die Cine- plexx Kinos übertragen: Atem- beraubende Soundqualität und kristallklare Bilder auf den rie- sigen Cineplexx Leinwänden – als wäre man mitten in der Konzerthalle“, sagt Christian Langhammer, GF Gesellschaf- ter der Constantin Film Unter- nehmensgruppe. www.cineplexx.at © Heavy Rain/Quantic Dream INHALT tonträger & konzert > Deezer: Neuer Streaming- Dienst für Europa 76 > Diskussion: ACTA-Gegner verbreiten Unwahrheiten 78 > Sony Music: Vom Albtraum zum Glücksfall 79 schau & spiel > Theatersommer: Bühnen in ganz Niederösterreich 81 > Perchtoldsdorf: „Macbeth“ als spannende Blutorgie 81 tv, dvd & kino > ORF: Die besten Naturdokus kommen in „Universum“ 82 > TNT Serie HD: TV-Serien- highlights ab Juni 2012 84 © EPA © Constantin Film/Andreas Scheible Nominiert für einen „Amadeus Austrian Music Award“: Roman Gregory mit seiner Formation „Alkbottle“. London. Die Händler fürchten sich, berichtet die britische Tageszei- tung The Guardian. Mit der Wei- terentwicklung der Kommunikati- onsnetze und steigenden Netzwerk- kapazitäten werden Videospiele bald den Weg der Musikstücke ge- hen und fast komplett auf physika- lische Datenträger verzichten. Die Spiele- und Hardwareher- steller, die gleichzeitig auch Betrei- ber von Vertriebsplattformen sind, würden auf Kosten der Computer- spiele-Läden profitieren. Wegen der großen Datenmengen, die für Videospiele benötigt werden, ist Panik aber nicht angebracht. Durchschnittliche Internet- verbindungen von heute sind für den massenhaften Versand von kompletten Spielen nicht geeignet. Außerdem könnte die benötigte Bandbreite die Kapazität ganzer Netze überschreiten. Kein Buchladen-Schicksal Ein ernstzunehmenderes Pro- blem für den Videospiel-Handel ist die Konkurrenz durch Online- Riesen und Supermärkte, die oft sogar Verluste in Kauf nehmen, um neue Kundschaft in die Läden zu locken. Hier haben bereits vor ein paar Jahren die Buch-Läden vorgezeigt, wie eine Überlebensstrategie aus- sehen könnte: Spezialisierung und Kundenbindung durch einzigartige Angebote. „Uns geht es gut, wir merken nichts von einer Krise. Wir füh- ren fast ausschließlich gebrauchte Spiele. Sollten sich Downloads ir- gendwann als einziger Distribu- tionsstandard durchsetzen, wäre das schlecht für uns. Bislang läuft das Geschäft aber“, sagt der öster- reichische Video-Game-Store Inha- ber Stefan Karrer. www.videogamestore.at Schlechte Aussichten Starke Konkurrenz auf dem Markt und das drohende Ende der Datenträger belastet Branche Große Probleme für die Videospiel-Händler © Conny de Beauclair
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medianet entertainmentbiz

Mar 18, 2016

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MEDIANET

medianet entertainmentbiz - Die monatliche Berichterstattung aus der Entertainmentwirtschaft.
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Page 1: medianet entertainmentbiz

entertainmentbizweb hat alles verändert

Der Umsatz der Musik-Branche hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert Seite 77

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Wien wird im Mai ein Zentrum für Kinofilme aus Zentral- und Osteuropa Seite 84

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Videospiele können derzeit noch nicht zur Gänze online eingekauft werden.

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Amadeus Award: Die Suche nach Originalität

Award-Verleihung Nach vielen Änderungen geht der größte heimische Musikevent heuer im Frühjahr über die bühne. die Konzentration auf heimische Künstler bringt laut IFPI-Präsident hannes Eder „mehr Originalität und Eigenständigkeit“. Seite 76

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Los Angeles. Nachdem die Gaming-Branche die Filmin-dustrie durch fast doppelt so viel Umsatz gedemütigt hat, wildert sie auch zunehmend im selben Arbeitskräfte-Reser-voir: Schauspieler, Drehbuch-autoren, Musiker und alles, was für Filmproduktionen gebraucht wird, ist auch für moderne Videospiele gefragt.

Computerspielproduktionen verschlingen riesige Summen. GTA IV hatte ein Budget von 100 Mio. €, dauerte drei Jahre und beschäftigte 861 Schau-spieler, die 80.000 Zeilen Dia-log eingesprochen haben. � hollywoodreporter.com

Wien. Cineplexx bringt das ge-meinsame Konzert von „New Kids on the Block“ und den „Backstreet Boys“ am 29. April ab 21 Uhr live in Österreichs Cineplexx-Kinosäle.

„Das Konzert wird mit modernster High-Definition-Technik live, per Satellit direkt aus der O2 Arena in die Cine-plexx Kinos übertragen: Atem-beraubende Soundqualität und kristallklare Bilder auf den rie-sigen Cineplexx Leinwänden – als wäre man mitten in der Konzerthalle“, sagt Christian Langhammer, GF Gesellschaf-ter der Constantin Film Unter-nehmensgruppe. � www.cineplexx.at

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tonträger & konzert> Deezer: Neuer Streaming-

Dienst für Europa 76> Diskussion: ACTA-Gegner

verbreiten Unwahrheiten 78> Sony Music: Vom Albtraum

zum Glücksfall 79

schau & spiel> Theatersommer: Bühnen

in ganz Niederösterreich 81> Perchtoldsdorf: „Macbeth“

als spannende Blutorgie 81

tv, dvd & kino> ORF: Die besten Naturdokus

kommen in „Universum“ 82> TNT Serie HD: TV-Serien-

highlights ab Juni 2012 84

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Nominiert für einen „Amadeus Austrian Music Award“: Roman Gregory mit seiner Formation „Alkbottle“.

London. Die Händler fürchten sich, berichtet die britische Tageszei-tung The�Guardian. Mit der Wei-terentwicklung der Kommunikati-onsnetze und steigenden Netzwerk-kapazitäten werden Videospiele bald den Weg der Musikstücke ge-hen und fast komplett auf physika-lische Datenträger verzichten.

Die Spiele- und Hardwareher-steller, die gleichzeitig auch Betrei-ber von Vertriebsplattformen sind, würden auf Kosten der Computer-spiele-Läden profitieren. Wegen der großen Datenmengen, die für Videospiele benötigt werden, ist Panik aber nicht angebracht.

Durchschnittliche Internet- verbindungen von heute sind für den massenhaften Versand von kompletten Spielen nicht geeignet. Außerdem könnte die benötigte Bandbreite die Kapazität ganzer Netze überschreiten.

Kein Buchladen-Schicksal

Ein ernstzunehmenderes Pro-blem für den Videospiel-Handel ist die Konkurrenz durch Online-Riesen und Supermärkte, die oft sogar Verluste in Kauf nehmen, um neue Kundschaft in die Läden zu locken.

Hier haben bereits vor ein paar Jahren die Buch-Läden vorgezeigt, wie eine Überlebensstrategie aus-sehen könnte: Spezialisierung und Kundenbindung durch einzigartige Angebote.

„Uns geht es gut, wir merken nichts von einer Krise. Wir füh-ren fast ausschließlich gebrauchte Spiele. Sollten sich Downloads ir-gendwann als einziger Distribu-tionsstandard durchsetzen, wäre das schlecht für uns. Bislang läuft das Geschäft aber“, sagt der öster-reichische Video-Game-Store Inha-ber Stefan Karrer.

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Schlechte Aussichten starke Konkurrenz auf dem Markt und das drohende Ende der datenträger belastet branche

Große Probleme für die Videospiel-Händler

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Wien. Neuerdings ist er wieder an seinem angestammten Platz in der traditionelle Award-Saison im Frühjahr gelandet, der Amadeus Austria Music Award, kurz „Ama-deus“ genannt. 2009 und 2010 fei-erte die Branche jeweils erst im Herbst, so richtig glücklich dürfte man damit allerdings nicht gewe-sen sein. Und nach dem breit ange-legten und groß inszenierten „Alles muss raus“-Relaunch 2009 (Neu-er Schwerpunkt: österreichische Künstler) gab es auch bei der Orga-nisation und Umsetzung noch Adap- tionen: Im Pitch für 2012 hat sich die Stargate Group durchgesetzt. Fixstarter bleiben der Verband der Österreichischen Musikindustrie (IFPI) als Veranstalter von Anfang an und das MAMIS-Team rund um Michi Gaissmaier, ehemals „Heinz aus Wien“, der das Award-Proce-dere am 1. Mai wie in den vergan-genen Jahren dirigiert. Als Location wurde das altehrwürdige Volksthe-ater gewählt, Grammy-Preisträger Jason Mraz adelt die Show.

IFPI-Präsident und Universal-Boss Hannes Eder hält den Schwenk in Richtung Österreich jedenfalls für goldrichtig: „50 nominierte Künstler aus unterschiedlichsten

Genres und mehr als 20 involvierte Labels spiegeln die florierende ös-terreichische Musikszene wider. Der ‚Amadeus‘ gewinnt dadurch an Originalität und Eigenstän-digkeit und bietet der heimischen Musik eine wichtige Präsentations- plattform.“

Skepsis bei den Künstlern

Der erste Amadeus ging übrigens vor rund 12 Jahren über die Bühne und war „als eher klein angelegtes Fest für die Branche geplant“, erin-nert sich Label-Boss Mario Rossori (u.a. Pate Records), der zwischen 2000 und 2008 als Amadeus-Organi-sator fungierte. Dass dann plötzlich 500 Leute im damaligen Siemens Forum im dritten Bezirk antanz-ten, war schwer vorhersehbar, aber wohl schon ein Vorgeschmack auf das Kommende: „Wir haben schnell gemerkt, das funktioniert, das inter-essiert die Leute. Klar, die Künstler waren anfangs skeptisch, so nach dem Motto: ‚Was soll mir das brin-gen?‘, aber das hat sich schnell ge-ändert“, so Rossori. Bands wie die A-Capella-Truppe „Bauchklang“ seien durch ihren Auftritt erst nati-onal bekannt geworden.

Stichwort „Popularität“: Die In-tention, den Amadeus ins Leben zu

rufen, lag damals recht klar auf der Hand: Österreich braucht einen Mu-sikpreis, ähnlich Grammy &Co.,und der sollte neben einem möglichst breiten Branchenquerschnitt vor

allem ein cleveres Marketingtool bieten. „Ein Album bringst du in die Regale und dann ist es aus der Öffentlichkeit verschwunden. Mit einem Preis wie eben dem Amadeus bekommt der Künstler mediale Auf-merksamkeit und zwar noch dann, wenn die Releaseparty längst vor-bei ist, allein mittels diverser Pres-sekonferenzen zu Nominees und Co. und natürlich einer zugkräftigen Award-Übertragung“, kommentiert Rossori. Ein finanzkräftiger (und quotenträchtiger) Partner war auch schnell gefunden: Der ORF klopfte an, produziert wurde von Barbara Stöckls Firma KiwiTV. 2008 dann der Schwenk zum neu gegründe-te Privatsender Puls 4, den kon-kreten Grund kann selbst Rossori nur vermuten: „Rein monetärer Natur dürfte der Wechsel aber tatsächlich nicht gewesen sein.“

Puls 4 macht das Rennen

Für den damaligen TV-Frisch-ling Puls 4 ist der Event jeden-falls ein publicityträchtiger Coup

gewesen. Übertragen wird der Amadeus in der Late Prime Time, moderieren werden heuer Puls 4 Moderatorin Bianca Schwarzjirg und Manuel Rubey, der sich als

„Mondscheiner“-Frontmann und „Falco“-Darsteller einen Namen gemacht hat. Unter der Federfüh-rung von Clemens Haipl, der un-ter anderem als Kabarettist, Ko-lumnist und Radio/TV-Gestalter bekannt ist, hat Rubey zusätzlich seinen Teil zum Drehbuch beige-tragen.

Bewertet wird mittels einer Jury aus Branchenmitgliedern, es gibt ingesamt acht Genre-Jurys (u.a. Alternative, Hip Hop/R´n´B oder Hard´n´Heavy). Bei den Genre-Awards ist der jeweilige Genre-Bestseller fix nominiert, die rest-lichen vier Nominierten pro Genre werden von den Genre-Jurymit-gliedern bestimmt.

Awards wie „Bestes Abum“ oder „Bester Song des Jahres“ oder „Live Act“ werden sehr subjektiv erstellt: Jeder Genre-Spezialist schickt seine persönlichen Top Drei ins Rennen, für die auch online gevotet werden kann. Auch der FM4 Award ist als Publikumspreis mit Onlinevoting angelegt.

� www.amadeusawards.at�

76 – entertainmentbiz cover April 2012

Deezer Osteuropa-Start

„Revolution!“

Paris. Der Streamingdienst Dee-zer ist seit Kurzem in ganz Eu-ropa erhältlich. Deezer-Gründer Daniel Marhely: „Wir sind stolz darauf, auch in Osteuropa star-ten zu können und eine Schlüs-selrolle bei dieser musikalischen Revolution zu übernehmen.“ Mit über 20 Mio. Nutzern und in Zusammenarbeit mit 2.000 Musiklabels, wie Universal und Sony bietet Deezer eine Musik-bibliothek von u.a. rund 15 Mio. Musiktiteln und Künstler-diskografien an. � www.deezer.com

Amadeus Award Anfang Mai geht der Event über die Bühne; der Fokus soll weiter auf Österreichs Musik liegen

Branchenquerschnitt und Marketingtool

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Rund 50 nominierte Künstlerinnen und Künstler sowie mehr als 20 Labels sollen die Szene widerspiegeln.

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Daniel Marhely gründete Deezer und nimmt jetzt Osteuropa ins Visier.

Der zweifache Grammy-Preisträger Jason Mraz wird als internationaler Liveact beim heurigen „Amadeus Award“ im Volkstheater auftreten.

„Mit einem Preis wie dem

‚Amadeus‘ bekommt der

Künstler mediale Auf-

merksamkeit auch dann

noch, wenn die Release-

party längst vorbei ist. “

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„Der ‚Amadeus‘ ge-

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Mario�Adorf,�Iris�Berben,�Nina�Hoss,�Günter�Grass�und�rund�50�andere�

Kunstschaffende�wettern�gegen�das�Buch�‚Der�Kulturin-farkt‘,�in�dem�die�Autoren�Dieter�Haselbach,�Armin�Klein,�Pius�Knüsel�und�Stephan�Opitz�rund�die�Hälfte�der�von�den�Steuerzahlern�finanzierten�Kultureinrichtungen�kurzer-hand�für�verzichtbar�erklären;�mit�diesem�‚verschwendeten�Geld‘�könne�man�Sinnvolleres�für�die�Gesellschaft�realisieren.

Das�Buch�–�so�die�wütenden�Künstler�–�sei�Ausdruck�neo-liberalen�Denkens;�demnach�habe�Kunst�und�Kultur�wie�das�Fernsehen�dem�Diktat�der�Quote�zu�folgen.�Gefragt�sei�Massentaugliches�–�alles�ande-re�erhalte�keine�Förderungen.�Statt�Kultur�für�alle�solle�die�Kultur�offenbar�wieder�zu�einem�elitären�Gut�werden,�kritisiert�zum�Beispiel�die�deut-sche�Akademie�der�Künste.

Dass�Strukturveränderungen�im�Bereich�Kunst�und�Kultur�auch�in�Österreich�dringend�nötig�wären,�hat�sich�meiner�Meinung�nach�auch�darin�offenbart,�dass�Museums-direktoren�mit�ihnen�anver-trauten�Geldern�etwas�salopp�umgegangen�sind.�Ich�finde�es�gut,�dass�dieses�Buch�jetzt�die�Chance�bietet,�das�Thema�Kul-tur�&�Geld�zu�behandeln.

‚Wer�ein�Schöpfer�sein�will�im�Guten�und�im�Bösen,�der�muss�zuerst�ein�Vernichter�sein�und�Werte�zerbrechen‘,�sagte�Friedrich�Nietzsche.�Stimmt!

Page 3: medianet entertainmentbiz

Berlin. Zehn Jahre hat sie mitt-lerweile auf dem Buckel, die als „Brennerstudie“ bekannte Unter-suchung zum Konsumverhalten in Sachen Digitale Musik. Der Bun-desverband Musikindustrie e.V., Herausgeber nämlicher Studie, hat das zum Anlass genommen, um einen detaillierten Rückblick zu den zentralen Erkenntnissen des Nutzerverhaltens zu präsentieren. Zusätzlich gab es eine Ausweitung der seit 2011 „Studie zur Digitalen Content-Nutzung (DCN)“ betitelten Untersuchung auf die Film- und Buchbranche.

Sieben Mrd. illegale Tracks

Eine Deutschland-Premiere gab es etwa in Sachen illegaler Mu-sik-Downloads: Erstmals wur-de die Gesamtzahl aller illegalen Musik-Downloads in Deutschland auf Track-Basis beziffert, indem die illegal heruntergeladenen Al-ben zu Einzeltracks umgerechnet wurden. Bei knapp sieben Mrd. Songs ist das Jahr 2010 übrigens alleiniger Spitzenreiter mit rund 900 Mio. illegal heruntergeladenen Titeln. „Die Auswertung zeigt, wel-che tiefen Spuren der digitale Wan-del in der Musikwirtschaft hinter-lassen hat. Insgesamt wurde das Umsatzvolumen der Branche im ersten Jahrzehnt der Studie annä-hernd halbiert. Als Erst- und zu-gleich Schwerstbetroffene der digi-talen Revolution haben wir zuerst die Folgen der illegalen Mediennut-zung zu spüren bekommen“, so Flo-rian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie.

Frankreich als ein Vorbild

Prägend für das vergangene Jahr-zent seien im Rückblick vor allem zwei Schwerpunkte: Der Aufbau eines legalen Online-Musikange-bots – derzeit gibt es deutschland-weit vom Downloadshop bis hin zum Livestreaming rund 70 Ser-vices – und die Einführung recht-licher Maßnahmen bei illegaler Musiknutzung. „Als Konsequenz auf die zunehmende illegale Mu-sik-Nutzung wurde beschlossen, die Rechte konsequent zu verteidi-gen und durchzusetzen und damit der Erosion, die unsere Branche erfasst hatte, entgegenzuwirken“, kommentiert Drücke. Die teilweise Gleichsetzung von Rechtsdurchset-zung mit Rechtsmissbrauch ist für ihn inakzeptabel, im Gegenteil: „Sie zeigt, welche Strecke wir als Gesell-schaft noch vor uns haben, um ein breites Bewusstsein dafür zu schaf-fen, dass gesetzliche Rahmenbedin-gungen auch im Internet ihre Gel-tung haben.“ Der rapide Anstieg der Verfahren ist in Deutschland nicht

wirkungslos geblieben: Zwar ist die Zahl der illegalen Musik-Downloads auf Trackbasis weiter angestiegen, nicht aber die Anzahl der illegalen Downloader: „Mit etwa drei Millio-nen Menschen, die in Deutschland noch immer illegale Musik-Ange-bote im Internet nutzen, bewegen

wir uns derzeit auf dem Niveau von 2001. Zwar ist diese Anzahl immer noch zu hoch, aber die Tatsache, dass sie trotz Verdreifachung der Breitbandanschlüsse nicht weiter angestiegen ist, lässt erkennen, dass die Abschreckung ihre Wirkung nicht verfehlt hat“, gibt sich Drü-

cke optimistisch. Für zusätzliche Effizienz könnte laut Studie auch ein Warnmodell bei Urheberrechts-verletzungen im Internet sorgen: 57% der Bevölkerung halten es für plausibel, dass illegale Downloader ihr Tun nach einer Verwarnung ein-stellen würden, bei Usern von File-sharing-Diensten liegt diese Zahl sogar bei 81%. Als Vorzeigebeispiel gilt Frankreich: Seit Versendung der ersten Warnhinweise via Hadopi ging die Nutzung von Filesharing-Systemen (P2P) um 26% zurück, der Verkauf von Einzeltracks bei iTunes stieg um 23% über das Niveau, das ohne Hadopi erreicht worden wäre. � www.musikindustrie.de

Rückblick Die „Brennerstudie“ – neuerdings „Studie zur digitalen Contentnutzung“ – zeigt langfristig: Illegale Downloader werden sukzessive weniger

Ein Jahrzehnt digitale Revolution eva kaiserseder

Das Umsatzvolumen der deutschen Musikbranche wurde in diesem Zeitraum annähernd halbiert.

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Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie.

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entertainmentbiz – 77tontRägER & KonzERtApril 2012

2010 wurden 900 Mio. Tracks illegal downgeloadet (im Bild Lady Gaga).

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2001 2004 2007 2010Musikverkauf(physisch/digi.)* 2.365 1.753 1.652 1.489Phyischgesamt 2.365 1.740 1.564 1.285Digitalgesamt – 13 88 204

*Ab2002inkl.Musikvideos,ab2004inkl.Downloads(PayperTrack/Bundle),ab2006inkl.Mobile(Realtones,Ringback,sonstigemusikbezogeneInhalte),ab2008inklusiveAboservices,werbefianzierterStreamingservices,sonstigerEinkommenausdigitalenGeschäftsfeldern. Quelle:BundesverbandMusikindustriee.V.,ab2008ermitteltdurchmediacontrol/GfKPanelServices

Page 4: medianet entertainmentbiz

Wien. Die Wogen gehen auf bei-den Seiten hoch, sobald ACTA ins Spiel kommt: Von „Contentmafia“ versus „Selbstbedienungsmentali-tät“ der Internetuser ist die Rede, um im Polemik-Sprech zu bleiben. medianet im Gespräch mit Werner Müller, Geschäftführer des Fach-verbandes der Film,- und Musik-industrie.

medianet: Was entgegnen Sie je-mandem, der behauptet, ACTA untergräbt die Meinungsfreiheit und bedeute Internetzensur? Werner Müller, FaFo: ACTA-Gegner verbreiten Unwahrheiten – freundlicher wohl Unwissenheiten – über den Vertrag, die leider ohne Hinterfragen übernommen werden. ACTA beschäftigt sich nur zu einem geringen Teil mit dem Internet (sie-he Artikel 27). Darin steht auch nicht mehr, als dass Unterzeichner die Durchsetzung von Urheberrechten ermöglichen sollen, in Übereinstim-mung mit bestehenden nationalen Gesetzen und unter Wahrung der Grundsätze ‚wie freie Meinungsäu-ßerung, faire Gerichtsverfahren und Schutz der Privatsphäre‘. Mehr gibt es nicht zu sagen.

medianet: Wie groß ist der wirt-schaftliche Schaden, der aktuell durch Piraterie entsteht?Müller: Die TERA Studie im Auf-trag der Internationalen Handels-kammer schätzt, dass den europä-ischen Kreativindustrien und wirt-schaftlich abhängige Branchen im Jahr 2008 zehn Milliarden Euro in-folge von Piraterie verloren gingen. Die Verluste wachsen jährlich und Arbeitsplätze werden vernichtet. Es entgehen der EU ja jedes Jahr Zolleinnahmen und Steuern in Höhe von mehreren Milliarden.

medianet: Die US-Gesetze SOPA und PIPA werden gern im sel-ben Atemzug wie ACTA genannt. Wo liegen die Unterschiede? Müller: ACTA ist ein internatio-naler Handelsvertrag zur Standar-disierung von Maßnahmen gegen gewerbsmäßige Produktpiraterie und Fälschungen und zielt primär auf die Verbesserung der Urheber-rechtsgesetze gegenüber EU-Dritt-staaten. SOPA und PIPA sind US Ge-setzesvorlagen, die durch die Aus-grenzung von illegalen Angeboten gegen Internetpiraterie vorgehen. Die Intention von beiden ist der Schutz der Branchen, die geschützte Werke kreieren – der Ansatz ist aber ein komplett unterschiedlicher, beides in der Diskussion zu vermi- schen, ein demagogischer Ansatz.

medianet: Als problematisch wird vor allem das Zustandekommen von ACTA bekrittelt ... Müller: ACTA entstand wie jeder andere internationale Handels-vertrag über jahrelange Verhand-lungen der Vertragsparteien. Di-ese waren vielleicht vertraulich – wie die meisten Verhandlungen –, aber keineswegs geheim; auf den EU-Webpages seit spätestens 2008 nachzulesen.

Außerdem hielt die Europä-ische Kommission vier Konfe-renzen für Interessensgruppen ab, zu deren Informationsveran-staltungen es freien Zutritt gab. Auch jene, jetzt so überrascht tu-enden EU-Parlamentarier waren selbstverständlich seit Jahren informiert.

medianet: Der deutsche Minister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, spricht von ‚einer er-bitterten Debatte, die – auf beiden Seiten– schon fast demagogische Züge trägt‘. Wie sähe der Kom-promiss aus, den sich die Kreativ-branche wünscht? Müller: Die großen Gräben tun sich deshalb auf, weil ACTA ja – wie inzwischen auch zugegeben wor-den ist – doch gar nicht mehr das Thema ist. Es geht um die Verwer-tung von Content. Hier verstoßen die Vertreter des ‚Menschenrechts Internet‘, der Consumerbewegung, und einer eat-as-much-as-you-can-4-free Generation mit jenen zusam-men, die um recht hohe Budgets und mit hohem persönlichen und künstlerisch kreativen Einsatz In-halte produzieren und diese letzt-lich vermarkten wollen – so wie es andere auch tun. Ein eigentlich doch nicht so unverständliches An-liegen! Und natürlich geht es um die große Diskussion, ob die Online- welt tatsächlich so anderes ist als die analoge Welt und wie Verwer-tungen in der Onlinewelt die bereits bestehenden substituieren werden. Es geht also wohl auch um den Markt von morgen.

medianet: Wie geht es weiter mit ACTA?Müller: ACTA liegt jetzt einmal beim Europäischen Gerichtshof, den wir getrost evaluieren lassen können. Was das Urheberrecht betrifft, so gehört es geradezu zu seinen Eigenheiten, dass es den technischen Entwicklungen immer wieder hinterherläuft. Tatsache ist, dass das Urheberrecht seiner Natur nach eben kein Nutzerrecht, sondern ein Eigentumsschutz-recht an immateriellen Rechten darstellt. www.filmandmusicaustria.at

Berlin. Seit Mitte März ist Spotify auch in Deutschland aktiv – als 13. Land weltweit. In Österreich hat der Streaming-Dienst schon Anfang Februar seine Pforten geöffnet, die Pros und Contras sind bekannt. Auf der Negativseite verbuchen Kritiker, vor allem Datenschützer, etwa die zwingende Mitgliedschaft bei Face-book, um Spotify nutzen zu können. Die Vorteile, zumindest für User

und Betreiber, liegen ebenso auf der Hand: Gratisnutzung von rund 16. Mio. Titeln, wenn man das über Werbung finanzierte Basismodell wählt, und eine schrittweise Her-anführung der Konsumenten zum Digitalen Bezahlmodell, weg vom illgalen Download, wenn eine der beiden kostenpflichtigen Versionen (werbefrei, versteht sich) gewählt wird. Schon mehren sich allerdings

die kritischen Stimmen ob der Ren-tabilität des Spotify-Angebots für die Künstler, denn laut einer US-Berechnung müsse ein Songtitel 4 Mio. mal angeklickt werden, um den monatlichen Mindestlohn zu erreichen. Konkret merkt Kai Eren-li, Medienrechtsexperte an der Fachhochschule des bfi Wien, dazu im Ö1-Interview, an: „Indie-Labels haben darauf hingewiesen, dass sie für 100 Album-Aufrufe 2,94 Euro bekommen.“

Umtriebige Schweden

Universal-Boss Hannes Eder, seines Zeichens „Vater“ des Spo-tify-Deals in Österreich, sieht diese Problematik aber mitnichten als gegeben, denn „eine CD oder einen Download verkauft man nur ein Mal, während ein Spotify-User vielleicht 400 Mal diesen einen Song anhört – und dann ist das Verhältnis schon wieder ein ganz anderes.“ Heißt, die Menge machts – im Gründerland Schweden dürf-te sich der Streamingdienst für die Musiker also schon auszahlen, denn dort gehört ein Viertel der Be-

völkerung zur Spotify-Klientel. Zurück zur Situation beim neues-

ten Mitglied Deutschland, wo man, zumindest zu Redaktionsschluss, noch keinen Deal mit der deutschen Verwertungsgesellschaft GEMA zu-standegebracht hat – in Österreich war deren Quasi-Pendant, die AKM (Gesellschaft der Autoren, Kom-ponisten und Musikverleger), von Anfang an mit an Bord. GEMA-Chef Harald Heker zeigte sich kürzlich in der Jahrespressekonferenz diesbe-züglich aber positiv gestimmt, denn „Spotify ist ein wichtiger Marktteil-nehmer und hat erklärt, sich an die jeweiligen Spielregeln im Land zu halten. Insofern verhandeln wir auch schon seit geraumer Zeit einen Vertrag. Ich bin durchaus optimis-tisch, dass wir zusammenkommen.“ Was Spotify dazu sagt? „Aufgrund unserer Vereinbarungen mit Ver-wertungsgesellschaften und Recht-einhabern honorieren wir Musiker und Komponisten hierzulande, so wie wir es auch in allen anderen Märkten tun“, meinte man gegen-über der IT-Plattform golem.de eher vage. www.spotify.com/at bzw. de

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Kartellwächter haben Universal im Visier Brüssel. Die geplante Über-nahme des Plattenlabels EMI durch die Vivendi-Tochter Universal wird nun von EU-Kartellwächtern genauer über-prüft werden. Der Grund dafür: Laut Brüsseler Behörde könne das anstehende Geschäft mög-licherweise den Wettbewerb zum Nachteil der Verbraucher einschränken.

„Die Kommission muss si-chergehen, dass die Kunden weiterhin Zugang zu einer brei-ten Auswahl von Musik haben, und das in verschiedenen phy-sischen und digitalen Formaten und unter Wettbewerbsbedin-gungen“, äußerst sich EU-Wett-bewerbskommissar Joaquin Almunia dazu.

Die Prüfung war erwartet worden, da Universal bei der vorläufigen Beurteilung der Übernahme keine Zugeständ-nisse an die Kartellwächter machen wollte. (APA)

„Facebook“ hat ein Songcontest-Verbot

Frankfurt/Main. Der Songcontest wirft seine Schatten voraus: Skurriles kommt wie so oft vonseiten des Songcontestve-terans Ralph Siegel, der seit 1974 diverse Songs ins Rennen geschickt hat. Nun musste der Deutsche den Begriff „Fa-cebook“ aus seinem für San Marino produzierten Lied strei-chen. Der Vorwurf: Er würde Werbung für die Social Media- Plattform machen. „Dieses Lied ist die reine Satire“, hatte Siegel in einem Interview mit der deutschen Welt erklärt. „Mich nervt Facebook einfach. Man hat unendlich viele Freunde, viele, die man gar nicht kennt.“ Er habe natürlich juristisch klä-ren lassen, ob der Beitrag regel-kompatibel sei. Niemand habe im Vorfeld eine Regelverletzung gesehen, weil er keine kommer-ziellen Interessen verfolge.

Musiker Sven Regener zieht vom Leder München. „Element of Crime“- Frontmann und Literat Sven Regener hat seinem Zorn auf Menschen, die illegal Musik downloaden, im Interview mit „Radio Bayern 2“ Luft gemacht. Es werde stets so getan, als würden Musiker „Kunst als exzentrisches Hobby machen“ und „das Rumgetrampel dar-auf, dass wir irgendwie uncool seien, wenn wir darauf behar-ren, dass wir diese Werke ge-schaffen haben, ist im Grunde nichts anderes, als wenn man uns ins Gesicht pinkelt und sagt: ‚Euer Kram ist nichts wert‘“. Es sei eine Frage des Respekts und Anstands, Musik nicht illegal aus dem Netz zu beziehen, „genauso wie man aus dem Supermarkt nichts klaut.“ www.element-of-crime.de

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Produzent Ralph Siegel versteht die Aufregung nicht: „Song reine Satire“.

Werner Müller: „Urheberrecht ist kein Nutzerrecht, sondern Eigentumsschutz immaterieller Rechte.“

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GEMA-Vorstandsvorsitzender Harald Heker verhandelt mit Spotify.

Streamingmodelle Spotify bietet seinen Dienst nun auch am deutschen Markt an – vorerst noch ohne GEMA-Deal

Mehr ist mehr – die (digitale) Menge machts

78 – entertainmentbiz April 2012

Debatte Proteste gegen das Handelsabkommen reißen nicht ab, von mangelnder Transparenz und Effizienz ist die Rede

„ACTA ist doch schon gar nicht mehr das Thema“

FaFo-Geschäftsführer Werner Müller: „Es geht auch um den Markt von morgen.“

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Page 5: medianet entertainmentbiz

Sony Music Beim Major-Label sieht man die große Krise der Musikindustrie überwunden und das Internet inzwischen als Segen

Vom Albtraum zum GlücksfallBerlin. Für das Major-Label Sony Music scheint die große Krise der Musikindustrie trotz der noch im-mer unzähligen Raubkopien in den virtuellen Weiten des Internets überwunden zu sein.

Dies kommunizierte zumindest Edgar Berger, Chef von Sony Mu-sic International, neulich gegen-über der deutschen Zeitung Die Welt: „Ich bin mir sicher, dass wir in ein bis drei Jahren wieder in einem Wachstumsmarkt sind.“ Der Musikmanager meinte im Zu-ge des Welt-Interviews weiter, er habe noch nie einen solchen Optimismus und eine solche Auf-bruchsstimmung in der Branche gespürt, wie es jetzt gerade der Fall sei.

Tatsächlich waren die Umsätze der Branche im vergangenen Jahr nur noch um drei Prozent zurück-gegangen. Dazu Berger: „Etliche

Märkte sind sogar wieder gewach-sen, darunter auch der weltweit größte Markt in den USA.“ Deutsch-land, immerhin der drittgrößte Mu-

sikmarkt der Welt, sei zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder stabil.

Netz generiert Wachstum

In der vergangenen Dekade hat die Industrie rund die Hälfte ihres Marktvolumens verloren. Neues Wachstum mache vor allem das Internet möglich, so Berger. Und weiter: „Das Internet ist für die Musikindustrie ein großer Glücks-fall, oder besser gesagt: Das In-ternet ist für uns ein Segen.” Neue Geschäftsmodelle wie Musik-Flat-rates würden die Rückgänge im CD-Verkauf künftig mehr als aus-gleichen. www.sonymusic.com

robert penz

Musikindustrie: In letzten zehn Jahren Hälfte des Marktvolumens verloren.

GreenLight Neue Plattform

Easy zu LizenzenLondon. Geschäftsfelderweiterung bei Bill Gates! Corbis, ein Unter-nehmen des 57-jährigen US-Milli-ardärs, lanciert die Online-Lizen-zierungs-Plattform „GreenLight Music“. Auf dieser können Unter-nehmen jetzt die nötigen Rechte für Werbeveranstaltungen, Image-filme, Präsentationen, Shows oder für ihren Webauftritt erstehen.

Da sämtliche Majors GreenLight Music unterstützen, soll es innert weniger Klicks möglich sein, Nut-zungsrechte für Songs von Uni-versal-, Sony-, EMI- und Warner-Künstlern zu sichern – für eigene Projekte wie Websites, Ausstel-lungen oder Bühnenshows. Insge-samt sollen auf GreenLight Music mehr als eine Mio. bekannte Songs verfügbar sein.

Parallelverschiebung

De facto überträgt Corbis da-mit sein altbewährtes Modell für Bildrechte auf das musikalische Genre – in der Hoffnung, den lega-len Einsatz von Musik auf diesem Wege ungleich einfacher zu gestal-ten. Laut eigenen Angaben bietet GreenLight dabei ein umfang-reiches Repertoire und eine Viel-zahl an Suchoptionen, etwa Genre, Dauer oder auch Verwendung. Gary Shenk, Chief Executive Officer von Corbis, bezeichnet die neue Platt-form als Durchbruch. GreenLight Music sei eine Online-Lösung, die aus dem komplexen Lizenzierungs-Prozedere eine einfache Online- Erfahrung mache, so der CEO.

Edgar Berger, Chef von Sony Music International, ist der Welt gegenüber optimistisch.

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Bill Gates vereinfacht mit „GreenLight Music“ die Lizenzierungsprozesse.

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„Ich bin mir sicher,

dass wir in ein bis drei

Jahren wieder in einem

Wachstumsmarkt sind.“

edgar berger

entertainmentbiz – 79tonträGer & KonzertApril 2012

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Wien. Sunshine Mastering, Öster-reichs Topstudio für Mastering und Mixing, forciert seine Initia-tiven in der Postproduction – also in Bereichen wie Sound Design, TV-Mischung in 5.1 Surround und 2.0 Stereo und Kinomischung. Derzeit agiert das Studio in die-sem Segment vor allem auf der künstlerischen Ebene, indem man u.a. Independentfilme auffettet.

„Unsere Stärke im Vergleich zu vielen Filmmischstudios liegt vor allem in einer höheren Flexibili-tät und dem attraktiveren Preis-Leistungs-Verhältnis, das jegli-chen Verzicht auf Top-Quality exkludiert“, so die Studiobetreiber Georg Tomandl und Mischa Janisch. Offerieren könne man diese Vor-teile, da man einerseits keine ver-altete teure Technik mitfinanzie-ren müsse und andererseits der schlanken Struktur wegen.

Location als Keyfeature

Janisch: „Wir sind daher ein guter Ansprechpartner für den Indiefilm. In den letzten zehn Jah-ren hat sich die Technik so wei-terentwickelt, dass man gewisses Equipment schlichtweg nicht mehr

benötigt. Das Keyfeature unseres Studios als Location ist mit Sicher-heit die perfekte Akustik. Die Tech-nik selbst ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung inzwischen na-hezu für jedermann erschwinglich geworden und schafft kaum noch Raum zur Differenzierung.“

Animalisch animiert

Neben Indiefilmen realisiert Sunshine Mastering schon die längste Zeit gemeinsam mit Part-nern wie Cybertime, Amour Fou und anderen Filmproduktionen animierte Movies. Tomandl: „Erst kürzlich haben wir zum Beispiel Musik und Sounddesign des iPad-Spiels ‚Crazy Hedgy‘ – ein 3D Jump and Run, das sich in den deutschen

Apple App Store Charts lang auf Platz 1 gehalten hat – generiert.“

Kurz danach hat man wieder-um anlässlich eines neuen Intel-Prozessors Sounddesign, Musik, Sprache und Filmmischung für den Kurzfilm „Hooked“ (die Story eines Kraken, der unter Wasser eine Drumperformance vorführen will) realisiert. Jetzt setzen die Stu-diobetreiber den nächsten Schritt: Sie stehen fortan für Projekte aus dem Doku- und Fernsehbereich zur Verfügung.

Trackshittaz, Stürmer & Co.

Dass Sunshine Mastering in Sa-chen Mastering und Mixing mitt-lerweile einen nicht unbedeutenden Anteil der erfolgreichen Musik, die

hierzulande produziert wird, be-ackert, muss nicht mehr groß er-wähnt werden – dies übrigens für Acts von Christine Stürmer und Waldeck über Hubert von Goisern bis hin zu Clara Luzia, Violetta Pa-risini oder den Trackshittaz. Auch den gesamten Katalog der Herren Ostbahn Kurti, Georg Danzer, Su-permax und Ludwig Hirsch hat man im Laufe der Jahre remastert. � www.sunshinemastering.com

Wien. Und wieder rückt Wien 2012 ein Stück weit näher an Metropo-len wie London, Barcelona oder Berlin heran. Von 4. bis 7. Oktober findet bereits zum zweiten Mal Wiens Club- und Showcase-Festi-val „Waves Vienna“ statt. In die-sem Rahmen schließen sich die wichtigsten Wiener Clubs à la Badeschiff, Flex, Fluc, Prater-

sauna, aber auch fein-säuberliche Off-Locations und dergleichen für das Waves Vienna zusammen.

Zwölf Scheitelpunkte

Auf nicht weniger als zwölf Bühnen entlang des Wiener Donau-kanals und der Praterstraße im 2. Wiener Gemeindebezirk ziehen

vier Tage lang neue Talente und etablierte Acts mit spannenden Klängen einer weltoffenen Zuhö-rerschaft einen gepflegten Schei-tel. Denn es ist die „Neue Musik“, die sich das Waves Vienna nach-haltig auf den Unterarm stechen hat lassen, geht es doch gleichsam darum, neue Bands zu entdecken. Und zwar solche, die sich mehr Aufmerksamkeit verdient haben und über internationales Format verfügen, aber aus unerklärlichen Gründen noch nicht nach oben gespült worden sind.

„Schnupperkus im Biotop“

Ziel des Veranstalters Medienhaus Monopol ist es, dass sich die „Wel-lenreiter“ von Club zu Club treiben lassen, um in die „verschiedenen Musikbiotope reinzuschnuppern“, heißt es in der Presseaussendung. Einen Schwerpunkt des diesjäh-rigen Waves Vienna bildet „Osteur-opa“: Dort hat sich seit der Öffnung zum Westen ja nicht wenig getan. Getreu dem Motto „East meets West“ wird das Festival heuer mit Polen und Frankreich zwei Gastlän-

der besonders willkommen heißen, was vermehrte Gigs von Acts aus den beiden Ländern im Programm nach sich ziehen wird.

Zahlreiche Schubladen

Aber auch in Dänemark, Island und natürlich Österreich tönt es hochqualitativ aus allen Ecken, was immer noch viel zu wenige Leute wahrnehmen. Präzise setzt das Waves Vienna hier den Hebel an und offeriert mit einem Festival-ticket die Möglichkeit, ein dichtes, internationales Programm, das von Alternative und Elektronik bis hin zu Rock- und Clubmusik oszilliert, in kompakter Form kennenzuler-nen.

Als Acts wurden bereits u.a. Paula & Karol (PL), Rustie (UK), Bottled In England (DK) oder die heimischen Bunny Lake verpflichtet. Teil des Festivals ist zudem die Waves Vi-enna Music Conference mit ihren Lectures, Panels und Workshops, deren fachspezifisches Programm sich ebenso ebenso dem Überthema „East Meets West“ widmet. � �� www.wavesvienna.com

TonTräger & KonzerT

wean hean: Jüdisches Wienerliedschaffen Wien. Im 13. Jahr nimmt sich das Wienerliedfestival „we-an hean“ in der Zeit vom 19. April bis 23. Mai (ausnahms-weise) ein Leitthema vor: das Wienerliedschaffen jüdischer Komponisten und Textdichter – von Gustav Pick, dem Schöp-fer des Fiakerlieds, über Fritz Löhner-Beda und Hermann Leopoldi bis herauf zu Georg Kreisler und Gerhard Bronner. Die jüdische Thematik hat be-reits im Vorjahr ihren Beginn genommen, 2012 wird sie mit insgesamt sieben von zwölf Veranstaltungen im Festival-programm vertieft. Infos über Künstler und Locations auf: � www.weanhean.at

Wieder voll im Trend: Mundart-Künstler

Österreich. Mundart-Künstler sind wieder en vogue. Das be-legt auch die auffällige Dichte der im Dialekt singenden und in den Hauptkategorien des Amadeus Award nominierten Künstler wie z.B. Hubert von Goisern, Andreas Gabalier oder die „Song Contest“-Starter Trackshittas. Letztere über ihre diesbezügliche Motivati-on gegenüber medianet: „Wir rappen beziehungsweise singen so, wie wir auch reden, weil uns das ermöglicht, Ausdrücke und Wörter zu verwenden, die am ehesten unserer Aussage respektive den Gefühlen, die wir jeweils gerade vermitteln wollen, entsprechen“, so Lukas Plöchl und Manuel Hoffelner. Auch die heimische Mundart-Rockröhre Birgit Denk kommt in dieser Tonart: „Es freut mich, mitanzusehen, dass viele neue Musiker nun wieder ver-mehrt auf ‚ihre Sprache‘ setzen, weil ich das einfach auch als Konsumentin am Liebsten höre und mich Dialekt – auch in Vor-arlbergerisch vorgetragen – am meisten bewegt.“

BMUKK: outstanding artist awards 2012Wien. Das Bundesministeri-um für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) schreibt für das Kalenderjahr 2012 neun „outstanding artist awards’ für herausragende künstlerische Leistungen aus. Dies in den Be-reichen Bildende Kunst, künst-lerische Fotografie, Video- und Medienkunst, Karikatur und Comics, Experimentelles De-sign, Musik, Interdisziplina-rität, Interkultureller Dialog und Frauenkultur. Die ‚out-standing artist awards 2012’ sind in jeder Sparte mit jeweils 8.000 € dotiert. Lediglich in der Kategorie „Experimentelles Design“ können zusätzlich bis zu drei Anerkennungspreise zu je 2.000 € vergeben werden. Details unter: � www.bmukk.gv.at

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„Dialektikerin“ Birgit Denk: „Höre das auch als Konsument am liebsten“.

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Eigene Stärke sieht man in hoher Flexibilität und ausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Der schottische Jungspund Rustie – als Wunderkind der Bassmusik abgefeiert.

Waves Vienna Im Oktober spült Wiens Club- und Showcasefestival die Besucher von Musikbiotop zu Musikbiotop

Macht die Welle, macht die Welle!

80 – entertainmentbiz April 2012

Sunshine Mastering HighEnd-Studio verschärft die filmischen Initiativen und steuert jetzt auch den Dokubereich an

nächster Masterplan: den Filmbereich aufmischen

In den Studios von Sunshine Mastering wird ein großer Teil der erfolgreichen heimischen Musik gemastert und gemixt.

„Das Keyfeature un-

seres Studios als Loca-

tion ist mit Sicherheit

die perfekte Akustik.“

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Sunshine Mastering Seit 1995 liefert Wiens erste Adresse für satte Bässe Mixes und Master für unzählige Künstler und Labels. Die Schwerpunkte: Audio Mastering, Mixing und Postproduction.

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Theaterfest Niederösterreich 2012 Wochenlang Opern, Schauspiele, Musicals & Operetten auf höchstem Niveau

Ganz Niederösterreich ist auch heuer wieder Bühne

St. Pölten. Von 6. Juni bis 8. Septem-ber präsentieren 23 Spielorte eine Festspiel-Bandbreite auf höchstem Niveau. „Die Spielpläne aller Fest-spielorte bieten abwechslungs-reiches Programm in allen Sparten – von beschwingten Komödien, opulenten Musicals und hoch-karätigen Opern und Operetten bis zum Tragödienklassiker“, so Werner Auer, der Vorsitzende des Theaterfests Niederösterreich. LH Erwin Pröll zeigt sich begeistert vom sommerlichen Kulturangebot: „Das ‚Theaterfest Niederösterreich‘ bietet kulturelle Nahversorgung im ganzen Land.“ Tickets für alle Spielorte sind bei der gemeinsamen Ticket-Line unter der Telefonnum-mer 01 96096-111 erhältlich.

Elfriede Ott mit Nestroy

Im Bereich „Sprechtheater“ zeigt die Bühne Baden in der Sommer-arena „Die drei Musketiere“ nach Alexandre Dumas und „Der Bauer als Millionär“ von Ferdinand Rai-mund. Das Stadttheater Berndorf startet mit der Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion „Das per-fekte Desaster Dinner“ – alle Vor-stellungen sind bereits ausverkauft – in den Theatersommer.

Als Premiere kommt eine Büh-nenfassung des Til Schweiger-Kinohits „Kleinohrhasen“ auf die Bühne des Stadttheaters. In Haag verwandelt sich der Hauptplatz in eine Gerichtsstube, wo über den „Zerbrochnen Krug“ verhan-delt wird. Adi Hirschal, der neue Intendant des Kultursommers Laxenburg, setzt die bewährte Li-nie der Komödie mit Lokalkolorit fort und präsentiert „Der Graf von Laxenburg“. Im Herrenseethea-ter Litschau führt Karl Ferdinand

Kratzl als Conferéncier durch die unerbittliche Satire „Die letzten Tage der Menschheit“.

Elfriede Ott feiert das 40-jährige Jubiläum der Maria Enzersdorfer Festspiele mit der Nestroy-Posse „Umsonst“. Die Sommerspiele Melk präsentieren die Uraufführung von „Die Päpstin“ nach dem welt-berühmten Roman von Donna W. Cross mit Katharina Stemberger in der Titelrolle.

Bildgewaltiges Stationenthea-ter zeigt das Theater im Bunker in Mödling mit der Wiederaufnah-me von „Verräterisches Herz“ von Edgar Allan Poe.

Der expressive Briefwechsel zwi-schen Arthur Schnitzler und Adele Sandrock kommt unter dem Titel

„Ach, Arthur“ als Satyrspiel auf die Bühne des Thalhof Reichenau, ebenso die Doppelconférencen von Karl Farkas.

„Opernair Gars“ mit Rigoletto

Ein Musical mit Biss zeigt der „Musicalsommer Amstetten“ mit „Der kleine Horrorladen“ mit Ramesh Nair in der Hauptrolle.

Eine rasante Musik-Komödie steht mit „Die Zähmung des Wider-spenstigen“ auf dem Spielplan des „Filmhof Wein4tel Asparn“.

Die Bühne Baden entführt mit „Evita“ nach Argentinien im letz-ten Jahrhundert. Mit der Revue „Brüderlein fein“ kehrt Ferdinand Raimund nach Gutenstein zurück:

in der Naturkulisse werden seine Lieder und Couplets geboten.

Das Theaterfest bietet auch die Sparten Oper und Operette. In der Bühne Baden ist die „Gräfin Ma-riza“ zu sehen. Opernair Gars am Kamp bringt mit „Rigoletto“ eine der beliebtesten Verdi-Opern in die romantische Burgarena. Im Kaiser-hof des Stiftes Klosterneuburg ent-zündet die „operklosterneuburg“ ein komödiantisches Feuerwerk mit der Donizetti-Oper „Don Pasquale“. Die „Schlossfestspiele Langenlois“ las-sen in „Das Dreimäderlhaus“ eine Biedermeieridylle vor dem Schloss Haindorf aufleben. Ein wieder ent-decktes musikalisches Juwel zeigt Retz mit der Barockoper „Orpheus“. � www.theaterfest-noe.at

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Von 6. Juni bis 8. September werden in ganz Niederösterreich Bühnenproduktionen gezeigt.

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Der Kartenverkauf hat begonnen: Von A wie Amstetten bis W wie Weitra reicht das Kulturangebot des diesjährigen Theaterfests Niederösterreich: komödiantisch und tragisch, ernst und ausgelassen, zeitgenössisch und klassisch wird der Bühnensommer.

Der „Herr Karl“ als Wiener Puppentheater

Wien. In Wien begegnet man dem „Herrn Karl“ in vielen Per-sonen und an unzähligen Orten. Helmut Qualtingers zum Klas-siker avancierter Charakter ist allgegenwärtig. Das Schubert Theater Wien zeigt den Text als Puppentheater: Nikolaus Habjan schlüpft darin, mithilfe seiner Puppen, in die verschie-densten Rollen, die alle zusam-men „Der Herr Karl“ sind.

Die Produktion des Schubert Theaters, „Der Herr Karl”, hat beim Theaterfestival „bestOFF-styria“ den Publikumspreis ge-wonnen: „Nikolaus Habjan gibt den Kellnerlehrling in einem Volkstheaterstück. Sein ‚Herr Karl‘ säuft, raucht und raunzt sich durch die Geschichte.“ � www.schuberttheater.at

Modernes Theater Wien: „Emmy Göring“Wien. Das von der Deutschen Akademie der Darstellen-den Künste als „Hörspiel des Jahres“ prämierte Stück von Werner Fritsch ist der Monolog einer Frau, die die übriggeb-liebene Gattin ihres Hermann ist. Alles, was sie erzählt, ist so grässlich harmlos, dass sich die lachenden Zuhörer entsetzen.

Das Publikum hört der le-benslang in sich selbst und im Nationalsozialismus gefange-nen Schokoladenfabrikanten-tochter, Gretchendarstellerin und Machtanbeterin Emmy Göring beim verlogenen Erin-nern zu. Der furiose Monolog wird ab 17. April von Karin Pet-tenburger unter der Regie von Hartmut Nolte in der intimen kleinen Bar des Wiener „ost-klub“ auf die Bühne gebracht. � www.modernestheater.at

Hubsi Kramar: „Wir sind die neuen Juden!“

Wien. Der „neue Jude“ HC Stra-che muss sich nach Angriffen – wie einst Anne Frank – am Dachboden verstecken. Dazu kommen die Spitzen der Repu-blik: Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP), Eva Glawischnig (Die Grünen).

Gespielt wird diese Büh-nensatire am 21. & 24. Mai im Hamakom Theater, am 23. & 25. Mai im 3raum-anatomiethe-ater, jeweils um 21 Uhr. � www.hamakom.at�� www.3raum.or.at

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Am 30. April gibt man im Schubert Theater ein böses Puppentheater.

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Hubsi Kramar (li.) und Frederic Lion im Hamakom Theater im Nestroyhof.

Perchtoldsdorf. Macbeth, Than von Glamis, soll König werden, wird König sein, das Land beherrschen und regieren. Das prophezeien ihm die Hexen. Macbeth ist beses-sen, berauscht. Das Ziel seiner ge-heimsten Träume scheint erreicht: der Erste zu sein. Doch will er es wirklich? Seine Frau will es. Aber er? Ist die Gier nach Macht groß genug, um jeden Widersacher zu beseitigen?

Erschreckend aktuell

Ist er bereit, alles dem persön-lichen Machtanspruch zu unter-werfen, koste es, was es wolle? Heiligt der Zweck die Mittel? Allen Zweifeln zum Trotz folgt Macbeth seinem Machttrieb mit der dazu notwendigen Gewalt. Oder folgt er bloß seiner Prophezeiung?

„Macbeth“ ist ein märchenhaftes Drama, in dem Überirdisches und Menschliches aufeinander stoßen, menschliche Schwächen wie Sehn-süchte oder Profitgier auf sagen-hafte Prophezeiungen treffen.

Shakespeares faszinierende Ge-schichte über den Aufstieg und

Fall des Than von Glamis und Cawdor ist ein Meilenstein mo-derner Dramaturgie und von fast schon erschreckender Aktualität.

Spannend, blutig, grausam

„2012 spielen wir das sogenann-te Schottische Stück, vor dem sich englische Theaterleute angeblich so sehr fürchten, dass sie nicht einmal seinen Titel auszusprechen wagen“, sagt Barbara Bissmeier, die künstlerische Leiterin der Som-merspiele Perchtoldsdorf.

„Zahllos sind die Berichte über Pannen und dramatische Zwi-schenfälle bei vergangenen Auf-führungen. Es heißt, Shakespeare habe den Hexen authentische, alte Zaubersprüche in den Mund gelegt, die noch immer ihre destruktive Wirkung ausüben, wenn sie aus-gesprochen werden. Die Handlung ist spannend, blutig, grausam, psy-chologisch hochmodern und zeigt uns Abgründe, vor denen wir am liebsten die Augen verschließen. Das alles ergibt eine Faszination, der wir uns nicht entziehen wol-len“, so Bissmeier.

William Shakespeare wurde im April 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Seine Ausbildung erhielt er wahrscheinlich an einer sehr guten öffentlichen Schule, die sich auf das Studium der lateinischen Sprache, Dichtung und Geschichte konzentrierte.

1595 war er Teilhaber der an-gesehenen Theatergruppe „Lord Chamberlain´s Men“, verdiente als Autor viel Geld. Er konnte durch

die hohen Einnahmen der Truppe gemeinsam mit vier Schauspielern die Hälfte der Kosten für den Bau des „Globe Theatres“ in London übernehmen.

Shakespeare lebte in seiner Lon-doner Zeit in bescheidenen Verhält-nissen – seine Frau und seine drei Kinder wohnten weiter in Strat-ford. Um das Jahr 1612, nachdem er ca. 40 Erfolgsstücke geschrie-ben hatte, zog er zurück zu seiner Familie, wo er 1616 starb.

Eintrittskarten ab 23 Euro

Macbeth-Premiere ist am 4. Ju-li, die letzte Vorstellung läuft am 29. Juli, Beginn ist um 20:30.

Karten gibt es um 48, 40, 35 und 23 € im Info-Center in Perchtolds-dorf, Marktplatz 10, Tel. 01/866 83-400, Fax 01/866 83-450; Mail: [email protected].

Am Sonntag, 8. Juli, um 11 Uhr vormittags wird Michael Köhlmei-er auf seine ganz persönliche Weise seine oft sehr überraschende Sicht auf Shakespeares Macbeth vermit-teln.Karten gibt es um 15 €.

� www.perchtoldsdorf.at

Sommerspiele Perchtoldsdorf 2012 Ein Stück mit Hexenweissagungen, Geistererscheinungen, lebenden Wäldern

William Shakespeare at his best: Macbeth

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Machtspiele: Dietmar König (Macbeth) und Alexandra Henkel (Lady Macbeth).

entertainmentbiz – 81Schau & SPielApril 2012

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Unterföhring. Fans der HBO-Serien können sich freuen: Sky Deutsch-land startet im Mai mit „Sky Atlan-tic HD“ einen eigenen Sender, der exklusiv die kommenden, neuen Serien und Produktionen des er-folgreichsten US-Premium-Sender präsentiert.

Das Highlight zum Launch des neuen Serien-Senders ist die exklu-sive TV-Premiere der 2. Staffel der

Erfolgsserie „Game of Thrones“. In den kommenden Monaten folgen weitere TV-Erstausstrahlungen wie die 3. Staffel von „Boardwalk Empire“.

Darüber hinaus zeigt Sky Atlan-tic HD preisgekrönte und beliebte Serien von HBO, wie etwa „The So-pranos“, „Entourage“, „The Wire“, „Angels in America“, „Band of Brot-hers“ und viele mehr. Komplettiert

wird das Programmangebot für Sky-Kunden durch ausgewählte HBO-Filmhighlights. Alle Serien werden sowohl in Deutsch als auch in englischer Originalfassung ver-fügbar sein – und natürlich in bril-lanter HD-Qualität. Zudem werden Inhalte von Sky Atlantic HD auch über die Services „Sky Anytime“ und „Sky Go“ völlig flexibel und auf Abruf bereit stehen.

Neuheiten & Klassiker

„Der Start von Sky Atlantic HD ist eine Sensation für alle Entertain-mentfans”, so Brian Sullivan, CEO Sky Deutschland. „Wir präsentie-ren damit erstmals und exklusiv einen Sender, der die Produkti-onen von HBO vereint, und das in HD und über Sky Anytime sowie Sky Go völlig flexibel nutzbar. Der Launch markiert einen Meilenstein in Deutschland und Österreich. Sky-Kunden sehen die atemberau-bende Auswahl an HBO-Serien zu-erst und in brillanter HD-Qualität.“

„Durch die Vereinigung aller HBO Programme auf einem Sen-der kommt das Publikum in den

größtmöglichen Genuss der Marke HBO“, so Charles Schreger, Presi-dent Programming Sales bei HBO. „Sky Deutschland verfolgt genau diese Strategie und ist dabei der bestmögliche und innovativste Partner für uns. Die Vereinba-

rung unterstreicht die Qualität der Shows, die von HBO in der Vergan-genheit produziert wurden und in Zukunft folgen werden.“

� www.sky.de

82 – entertainmentbiz tv, dvd & kino April 2012

Zum Jahrestag der JahrhunderkatastropheMünchen. Zum 100. Jahrestag der berühmtesten Katastro-phe der Schifffahrt zeigt Sat.1 am 14. April um 15 Uhr die spannende Spieldoku „Inside the Titanic”. Nachgestellte Szenen zeigen den Kampf der Passagiere gegen die tödliche Macht des Ozeans und mit-tels Computeranimation wird genau erklärt, durch welche Konstruktionsfehler das als un-sinkbar geltende Schiff in nur zweieinhalb Stunden unterge-hen konnte. � www.sat1.de�

Cineplexx baut am Balkan weiter aus

Wien. Die österreichische Cine-plexx-Kinogruppe treibt ihre Expansion am Balkan kräftig voran. Kürzlich wurde in Kra-gujevac das zweites Kino in Serbien eröffnet. Es hat sechs Säle (alle mit digitaler Projekti-on inkl. Real D – 3D Systemen) für insgesamt 1.200 Zuschauer und ist in der neu gebauten Shopping Mall „Kragujevac Plaza“ integriert.

Die zweite Neueröffnung er-folgte in Zagreb-Zitnjak, wo ein Kino-Center mit sieben Sälen für insgesamt 1.000 Zuschauer im neuen Einkaufscenters der City Center Gruppe in Betrieb genommen wurde. � www.cineplexx.at

Neue Vox-Doku über die Superchefs

Köln. Doku-Soaps sind beliebt – erlauben sie dem Zuschauer doch einen fast ungeschönten Blick auf die diversen Wirr-nisse, die das Leben so bereit hält. Und nebenbei kann – wer will – auch das eine oder ande-re Nützliche für eigene geplante Projekte lernen.

Aus der „Ab in´s Beet” kennen die Zuschauer Dauerstudent Claus und Dauercholeriker Detlef bereits. Nachdem der Garten bestellt ist, widmen sich die beiden jetzt ihrer beruflichen Zukunft.

Die neue Vox Doku-Soap „Claus und Detlef – die Super-chefs!“ (ab 15.4. immer sonn-tags um 18:15 Uhr) begleitet Kleingartenchaot Claus bei seinen ersten Schritten vom Dauerstudent zum Eventmana-ger und Pizzabäcker Detlef bei der Eröffnung eines richtigen Restaurants. � www.vox.de

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Beide neuen Cineplexx-Center sind in Shopping-Malls integriert.

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Claus (li.), Detlef und Hund Kai-Uwe machen sich jetzt selbstständig.

Bildungsfernsehen Die Sendereihe „Universum“ bringt Naturschönheiten rund um den Globus ins Wohnzimmer

Expedition extrem vom Fernsehsessel aus

Wien. Von der mongolischen Step-pe nach Spitzbergen, von den hei-mischen Alpen in die Masai Ma-ra, vom sonnenreichsten Ort der Erde zur Donau im eisigen Griff des Winters, vom Great Barriere Rief vor Australien in den Lainzer Tiergarten – Liebhaber von Natur- dokumentationen haben auch heu-er wieder viele Möglichkeiten, zu den beeindruckendsten Orten der Welt zu reisen.

Für die neuen Universum-Dokus haben Österreichs beste Naturfil-mer so manche Strapaze auf sich genommen. Georg Misch und Ralph Wieser waren etwa auf den Spuren der „Geister-Kamelen“ in der Mon-golei. Schwierig waren die Drehar-beiten nicht nur, da diese Kamele äußerst scheu und selten sind, son-dern auch durch die harten klima-tischen Bedingungen in der Wüste Gobi. Fortgesetzt werden die Dreh-arbeiten dann in Saudi-Arabien.

Mitten in der verschneiten Dachsteinregion waren in diesem strengen Winter die Teams der

Interspot-Film um Franz Hafner und Gernot Lercher unterwegs. Die Dreharbeiten sind Kernstück für den „Universum”-Zweiteiler anlässlich der alpinen Ski-WM im Februar 2013 in Schladming.

Extreme Wetterbedingungen herrschten auch bei den Drehar-beiten für die vierte Folge der er-folgreichen Universum-Reihe „Ex-trem”, diesmal zum Thema „Licht und Schatten”. Zuerst waren Regisseur Udo Maurer und sein Team in Yuma, im amerikanischen Bundesstaat Arizona. Dort brennt die Sonne rund 4.040 Stunden pro Jahr vom Himmel, das sind 91% des astronomischen Maximums. Danach flogen Maurer und sein Tonmann zum nächsten Drehort

nach Spitzbergen, um das Leben in der Dunkelheit der winterlichen Polarnächte zu filmen. Tempe-ratur dort: minus 25 º. Knapper Kommentar von Udo Maurer, wie es war: „Extrem!”

Dass faszinierende Einblicke in die Natur aber auch mitten in der Großstadt möglich sind, zeigt Tho-mas Rilks Doku „Der wilde Wald der Kaiserin” über den Lainzer Tiergarten; Sendetermin ist diesen Herbst.

Schon im Juni zu sehen ist die Doku „Die Donau – Lebensader im Herzen Europas” von Micha-el Schlamberger, zuletzt mit dem afrikanischen Flussporträt „Sam-besi” mehrfach ausgezeichnet. Ebenfalls im Juni steht Harald

Pokiesers neuester Universum-Film „Die Königin der Masai Mara” auf dem Programm.

Vielfältig & informativ

„Wir zeigen unseren Zusehe-rinnen und Zusehern die besten Dokus, die es weltweit gibt – von außergewöhnlichen Eigenproduk-tionen, die sowohl in die unter-schiedlichsten Teile der Welt füh-ren, über Porträts österreichischer Naturschönheiten, bis zu aufwen-digen BBC-Serien wie etwa den spektakulären Dreiteiler über das Große Barriere-Riff im Mai”, so Universum-Chef Andrew Solomon über das hochkarätige Programm in diesem Jahr. � www.orf.at

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Außergewöhnliche Eigenproduktionen und hochklassige BBC-Serien erfreuen alle Naturfreunde.

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Vor der Haustür und in fremden Ländern – Österreichs Naturfilmer-Elite garantiert hochkarätige Dokumentationen.

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Highlight ist die 2. Staffel der epischen Fantasy-Fernsehserie „Games of Thrones“.

Himmlische Unterhaltung Sky startet im Mai mit „Sky Atlantic HD“ einen Spartenkanal für Top-US-Serien

Ein Sender ganz allein für HBo-Serien

„In ‚Universum‘ zeigen

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„Der Launch des neuen

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einen Meilenstein in

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Page 9: medianet entertainmentbiz

2. Stapellauf Zum 100. Jahrestag des Untergangs der „Titanic“ kehrt James Camerons Filmepos auf die Kinoleinwand zurück

Wiederkehr einer LegendeWien. „Würden wir ‚Titanic‘ heute drehen, dann natürlich in 3D”, sagt Jon Landau, Produzent des 1997

gedrehten Kassenschlagers. Dank der technischen Möglichkeiten konnten er und Regisseur James Cameron aber die Zeit zurück-

drehen, indem sie den Film in 3D nachbearbeiteten.

Das ist nach Meinung der bei-den nicht „nur” eine technische Spielerei, um pünktlich zum 100. Jahrestag der Schiffskatastrophe ihr Oscar-gekröntes Werk wieder ins Rennen um die Gunst des Kino-publikums zu schicken.

Romantik & Drama

„3D bereichert sowohl die Action-szenen als auch die romantischen Elemente des Films und bringt sie auf ein neues Level. Der Zuschauer ist im wahrsten Sinne des Wortes hautnah im Geschehen”, sagt Ca-

meron und Landau ergänzt: „Die Themen des Films sind heute ebenso aktuell wie vor 15 Jahren. Mit der neuen Technik wollen wir vor allem jene Zuschauer anspre-chen, die zu jung sind, um den Film damals im Kino gesehen zu haben.”

Cameron ist sich sicher: „Da-durch, dass die Emotionalität der Geschichte erhalten bleibt und die Bilder noch eindrucksvoller werden, wird es ein episches Er-lebnis für echte Fans, aber auch für Neulinge sein.“ Auch wenn der Ausgang der Geschichte allen bekannt ist.

� www.titanic-derfilm.at

Das Oscar-prämierte Epos wurde aufwendig in 3D nachbearbeitet.

Premiere Zauberhaft

Haus AnubisBerlin. Die bei Kids und Teens be-liebte TV-Fantasy-Serie rund um die Schüler des titelgebenden In-ternats kommt am 20. April endlich auch für die deutschsprachigen Fans auf die große Leinwand.

Der Start der Story ist roman-tisch: Daniel kauft in einem Antik-shop zwei Ringe für sich und seine Freundin Nina. Doch die scheinbar harmlosen Schmuckstücke haben es in sich, und so kommen Fanta-sy und Zauberei nicht zu kurz. Die Ringe öffnen ein magisches Tor zu einer fantastischen, mittelalter-lichen Welt, durch das ein unheim-licher Ritter Nina entführt. Daniel und seine Freunde folgen ihm und begeben sich auf den gefährlichen „Pfad der 7 Sünden“, um die Freun-din zu befreien ...

Die ebenso mitreißende wie hu-morvolle Geschichte ganz nach dem Geschmack der Zielgruppe ins- zenierte Jorkos Damen, der auch schon für die deutsche „Anubis“-Serie als Regisseur tätig war. Der deutschsprachige Film ist keine 1:1-Auflage des flämischen Origi-nals. „Die Ausgangssituation ist gleich geblieben; das Drehbuch wurde aber komplett neu geschrie-ben – zumal wir im deutschen Film auch Charaktere haben, die sonst nicht vorkommen; Charlotte zum Beispiel kommt nur in der deut-schen Fassung vor. Und auch Smu-dos Rolle ist für den Film kreiert worden. Der Zauberer ist ein neues Element mit einer neuen Storyline“, so Damen.� www.dashausanubis-derfilm.de�

Ein Wiedersehen mit den einstigen Jungstars Leonardo di Caprio und Kate Winslet.

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Das „Anubis“-Team muss sich in einer fremden Fantasy-Welt behaupten.

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„Es gibt eine Genera-

tion, die ‚Titanic‘ noch

nicht so gesehen hat

wie ursprünglich ge-

dacht, nämlich auf der

großen Leinwand.“

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entertainmentbiz – 83tv, dvd & kinoApril 2012

Page 10: medianet entertainmentbiz

84 – entertainmentbiz TV, DVD & KINO April 2012

Let’s CEE Film Festival Magdalena Zelasko und ihr Team zeigen vom 28. Mai bis 3. Juni großes europäisches Kino

Festival für alle, die sich für Filme interessieren

Wien. Am Montag, den 28. Mai, geht es mit dem für den Oscar nomi-nierten Film „In Darkness“ los, eine Woche später, am 3. Juni, läuft der Abschlussfilm. Und dazwischen gibt es in den traditionsreichen Wiener Lichtspielhäusern Urania und Apollo im Rahmen eines Wett-bewerbs und weiterer Programm-schwerpunkte eine geballte Ladung an großem Kino aus Zentral- und Osteuropa zu sehen – in Original-sprache mit englischen und deut-schen Untertiteln beziehungsweise zum Teil sogar in deutscher Syn-chronfassung.

Wien ist CEE-Drehscheibe

Zu sehen sind mehr als 30 erst-klassige Spielfilme und Dokumen-tationen aus Zentral- und Osteur-opa, viele davon preisgekrönt und alle, und zwar ausnahmslos, zum ersten Mal in Österreich im Kino zu sehen; dazu ein hochkarätiges Filmsymposium, ebenso span-nendes wie schlaues Schulkino, musikalische Top-Acts, entspan-ntes Chillen und coole Party-Lines in einigen der angesagtesten Loca-tions in Wien, eine tolle Fotoaus-stellung und vieles mehr.

Mit dem neuen „Let’s CEE Film Festival“ wird der Wiener Veran-staltungskalender schon bald um einen Event bereichert, der mit Si-cherheit für großes Aufsehen in der Bundeshauptstadt sorgen wird.

Das zentrale Angebot des Festi-vals richtet sich nicht nur an jene 750.000 Menschen aus den CEE-Ländern, die heute in Österreich (und da vor allem im Großraum Wien) leben, sondern an aus-nahmslos alle Österreicher, die sich für gute Filme interessieren.

Die Kartenpreise für die Scree-

nings wie auch für die Veranstal-tungen des Rahmenprogramms wurden bewusst niedrig gehalten: Kinotickets für Studenten kosten nur 6,50 €, die regulären Karten 7 € – und selbst bei den Premieren sind nur 8 € pro Sitzplatz fällig.

„Dass es dieses Festival geben wird, ist in erster Linie der Ver-dienst meines Festival-Teams, das seit Monaten ehrenamtlich und mit Enthusiasmus an der Verwirkli-chung unserer gemeinsamen Vision arbeitet“, sagt Magdalena Zelasko, Gründerin und Direktorin des Let’s CEE Film Festivals.

„Dass Wien als Veranstaltungs-ort geeignet ist, kann ich mit Ge-wissheit behaupten. Wien ist auch

in wirtschaftlicher Hinsicht sei-ner Drehscheibenfunktion für die Länder Zentral- und Osteuropas bestens gerecht geworden. Einer Wiederholung in puncto Film steht also nichts im Wege”, so Zelasko.

Ein starkes Team arbeitet

Für die Auswahl der Filme zeich-net der in Russland geborene und in Köln lebende Filmwissenschaft-ler Nikolaj Nikitin verantwortlich, der seit 2002 als Auslandsdelegier-ter der Berlinale für Mittel- und Osteuropa fungiert.

Im Doku-Wettbewerb werden „A Cell Phone Movie“ aus Bosnien und Herzegowina (Regie: Nedzad

Begovic) und „Ramin“ von Audrius Stonys, eine lettisch-litauisch-ge-orgische Koproduktion, gezeigt. „A Cell Phone Movie“ heißt nicht ohne Grund so: Der ganze Film wurde mit einem Handy aufgezeichnet.

Bei allen Programmschienen wurde auf hohe Qualität geachtet. Im Rahmen des Schulkinos werden z.B. drei Spielfilme vorgestellt, dar-unter „Morgen wird alles besser“ (Originaltitel: „Jutro bedzie lepiej“) von der polnischen Regisseurin Dorota Kedzierzawska. Die Story basiert auf einer wahren Begeben-heit und erzählt von drei Straßen-kindern, die ihren Weg in ein bes-seres Leben suchen.

� www.letsceefilmfestival.com

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Über 30 Spielfilme und Dokus, viele davon preisgekrönt, sind zum ersten Mal in Österreich zu sehen.

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Konzeptpräsentation (v.li.): Christof Papousek (GF Constantin Film-Holding GmbH), Magdalena Zelasko (Direktorin des Let’s CEE Film Festivals), Nikolaj Nikitin (Künstlerischer Berater) und Denis Mujovic (Produktionsmanagement und Programmkoordination).

Warner verlangt Geld für private DVD-Kopien

Los Angeles. Die Warner Bros Home Entertainment Group will Kunden in Zukunft nach dem Erwerb von DVDs noch ein zweites Mal zur Kasse bitten, wie die L.A.�Times berichtet.

Anfangs sollen Besitzer ihre Originale ins Geschäft bringen, wo für einen Unkostenbeitrag durch digitale Rechteverwal-tung eingeschränkte Kopien angefertigt werden, die aus-schließlich über die Cloud von Warner genutzt werden kann.

„‚Disc-to-digital‘ ist der Schlüssel zur Nutzung des Mehrwerts bestehender DVD-Sammlungen. Wir sind die Speerspitze der Bemühungen der Branche, Services anzubie-ten, die es den Kunden ermög-lichen, Sammlungen einfach, sicher und zu vernünftigen Preisen zu digitalisieren“, so Warner-Home-Entertainment-Präsident Kevin Tsujihara. � www.warnerbros.com

Crossing Europe startet am 24. April in LinzLinz. Das „Crossing Europe Film-festival Linz“ eröffnet am 24. April im Ursulinensaal im gera-de eingeweihten OÖ Kulturquar-tier und in den Festivalkinos Moviemento und City-Kino mit vier Österreichpremieren, die ei-nen repräsentativen Querschnitt durch das Festivalprogramm liefern und den Facettenreich-tum des europäischen Film-schaffens unterstreichen.

Opener der dem europäischen Genrekino gewidmeten Sektion Nachtsicht ist der in Locarno gefeierte Thriller „Hell“ (D/CH 2011) von Tim Fehlbaum – u.a. mit Angela Winkler. � www.crossingEurope.at

Wiener Filmförderung bringt Liebe ins Kino

Wien. Bei der ersten Jurysit-zung 2012 des Wiener Film-fonds wurden zehn Projekten mit einer Fördersumme von 870.250 € unterstützt. Die Liebe ist zentrales Motiv im Spiel-filmbereich.

In Hans Hofers turbulentem Debüt-Spielfilm „2Sitzrakete“, der in Wien spielt und roman-tische Unterhaltung verspricht, spielt Manuel Rubey einen Kerl, der in seine beste Freundin ver-liebt ist, aber ihr nichts davon sagt, weil er die Freundschaft nicht kaputtmachen will. � www.filmfonds-wien.at

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Warner glaubt, mit dem Modell einen großen Wurf gelandet zu haben.

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Manuel Rubey spielt eine Hauptrolle im Film „2Sitzrakete“.

Wien. Im Juni 2012 startet „TNT Serie HD“, der HD-Ableger des Seriensenders TNT Serie von Tur-ner Broadcasting System Deutsch-land, gleichzeitig auf Sky in Öster-reich und Deutschland.

Der neue Sender ist Bestand-teil des Sky Welt Pakets und steht damit Sky HD-Kunden zur Verfü-gung.

Ohne Werbeunterbrechung

Das Programm-Highlight zum Senderstart auf Sky: TNT Serie HD präsentiert die exklusive TV-Erstausstrahlung der 2. Staffel von „Falling Skies“ mit Noah Wyle („Emergency Room“).

Daneben hat der Sender ein vielseitiges Angebot an Serien-highlights. Diese reichen von be-kannten und beliebten Formaten wie „Emergency Room“, „Two and a half Men“ und „Monk“ bis hin zu deutschsprachigen Premieren wie „30 Rock“ und „Nurse Jackie“.

Alle Programminhalte werden ohne Werbe-Unterbrechung und im Zweikanalton auf Deutsch und Englisch ausgestrahlt.

Mit dem Start von TNT Serie HD baut Sky sein marktführendes HD-Angebot weiter aus.

Vertragsverlängerung

Zukünftig werden nicht nur die Top-Serien von TNT Serie/HD zeitlich und räumlich völlig flexi-bel über Sky Go und Sky Anytime verfügbar sein, sondern auch Pro-gramm-Highlights der anderen

über Sky verbreiteten Turner-Sen-der TNT Film, Cartoon Network und Boomerang.

Auch via iPad oder Xbox

Außerdem einigten sich Sky und Turner über eine Verlängerung des Verbreitungsvertrags für alle bestehenden Sender.

Kai Mitterlechner, GF Sky Öster-reich: „Turner ist seit Jahren ein

wichtiger Partner für uns. Diese erfolgreiche Kooperation verlän-gern wir nun und bauen sie auch noch weiter aus. Mit dem Launch von ‚TNT Serie HD‘ können wir einen äußerst populären Sender nun auch in faszinierender Bild- und Tonqualität präsentieren. Dazu gibt es Turner-Inhalte über ‚Sky Anytime‘ und ‚Sky Go‘ völlig flexibel, sei es über den Fernse-her, das Web, das iPad oder die Xbox 360.“

Für alle Sat-Kunden

Dazu Hannes Heyelmann, GF von Turner Broadcasting System Deutschland: „Wir freuen uns, dass wir die bestehende gute Part-nerschaft mit Sky weiter ausbau-en und über alle Sender hinweg verlängern konnten.“

TNT Serie HD wird ab Juni 2012 – wie auch TNT Serie – im Sky Welt Paket den Kunden zur Verfügung stehen. Die Sender TNT Film, Car-toon Network und Boomerang sind im Sky Welt Extra Paket enthalten und sind damit für alle Satelliten-kunden empfangbar. � www.sky.at

TNT Serie HD Neuer Sender startet auf Sky in Österreich und Deutschland und bringt 2. Staffel von „Falling Skies“

Top-Fernsehserien in brillanter HD-Qualität

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Ab Juni 2012 bringt TNT Serie HD erfolgreiche Serienhighlights wie „Falling Skies“.

Page 11: medianet entertainmentbiz

Schärfe aus Österreich Mit seiner Innovation „Focus+“ will der qinematiq-Geschäftsführer Martin Waitz in Hollywood schon bald für Furore sorgen

Der Hollywood-ScharfmacherWien. Scharfstellen beim Film war technisch schon immer eine kom-plexe Angelegenheit und Heraus-forderung – vor allem bei bewegten Motiven und Kameras. Eine Inno-vation des österreichischen Me-chatronikers und Geschäftsführers des Unternehmens „qinematiq“, Martin Waitz, dürfte jetzt in der Lage sein, Hollywood, Cinecitta & Co. mit der notwendigen Schärfe zu beliefern. Das innovative Pro-dukt „Focus+“ soll 2013 auf den in-ternationalen Markt kommen.

Scharfgestellte Motive bedürfen gegenwärtig noch einer manuellen Entfernungsmessung durch den sogenannten Fokus-Assistenten. Selbst einem Autofokussystem ist es nicht präzise klar, wo es scharf stellen soll – „es weiß nicht au-tomatisch, ob zum Beispiel die linke oder rechte Person vor der Kamera“, so Waitz. Auch Systeme

wie Ultraschall oder Laser eignen sich nur bedingt, „da sie entweder wenig exakt gleich ganze Kegel ausloten oder kleine rote Punkte mitliefern“. Ein Laserpunkt als ständiger Begleiter von Ben Hur, Halbblut Apanatschi oder Frodo Beutlin? Suboptimal! Abgesehen davon, dass Schauspieler sprung-hafte Laserpunkte wie der Teufel das Weihwasser fürchten. Augen-verletzungen und so ...

Neuer Ansatz von „Focus+“

„Ein Laser ist zwar sowohl ex-kakt als auch schnell, muss aber gleichzeitig vom Focus-Assistenten manuell hinbewegt werden, wobei ein genaues Anvisieren schwierig ist oder einfach zu viel Zeit kostet. Und ist das Motiv auch noch wei-ter entfernt, so gestaltet sich das exakte Fokussieren zudem auch nicht mehr ganz so einfach”, so der Mechatroniker. Mit „Focus+“ hat Waitz ein Produkt entwickelt, das einen neuen Ansatz verfolgt und das filmische Scharfstellen nach-haltig erleichtern wird respektive

die bisherigen Aufwände obsolet werden lässt. Das System stellt die Szenen auf einem Touchscreen dar und erlaubt es dem Fokus-Assis-tenten, Motive mittels Stift oder Finger anzuvisieren. Der intelli-gente Clou dabei? Mithilfe von Al-gorithmen der Bilderkennung wird so die Entfernung automatisch be-rechnet – ein Vorgang, der auch das Anvisieren von bewegten Motiven überhaupt erst möglich macht.

Waitz ergänzt: „Der Fokus- Assistent erhält dadurch von jedem Bildpunkt des Screens den exakten Entfernungswert.“ Schon mit Ende des Jahres möchte der 44-jährige der Branche einen Prototyen, des-

sen Entwicklung von „departure – die Kreativagentur der Stadt Wien“ mit 165.000 € gefördert wird, vorstellen.

Über 20 Jahre Erfahrung

Mit der Erfahrung von über 20 Jahren in der elektronischen und mechanischen Produktentwick-lung und -fertigung gründete Mar-tin Waitz 2010 das Unternehmen qinematiq. Die Technologiefirma beschäftigt sich u.a. mit Mechatro-nikentwicklung und Robotik, Bild-verarbeitung sowie echtzeitfähigen Funktechnologien.

� www.qinematiq.com

robert penz

Focus+ verfolgt einen neuen Ansatz und erleichtert das filmische Scharfstellen.

Waitz: „Focus+“ ist ein intelligenter Behelf für den Fokus-Assistenten, kein Ersatz.“

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Den Prototypen will Martin Waitz der Branche bereits 2012 vorstellen.

„‚Focus+‘ ist als Hilfs-

mittel zu verstehen, um

schwierige Situationen

bei fehlenden Anhalts-

punkten besser ab-

schätzen zu können.“

martin waitz

entertainmentbiz – 85TV, DVD & KINOApril 2012

Page 12: medianet entertainmentbiz

Tablets als Konkurrenz für Game-Konsolen

Wien. Tablets werden im Ga-ming-Bereich immer inter-essanter. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des bri-tischen Marktforschungsun-ternehmens Juniper Research. Spiele sollen dem Tablet-Markt zusätzlichen Auftrieb verlei-hen. Laut Juniper Research sollen die Umsätze von etwa 370 Mio. € im Jahr 2011 bis zum Jahr 2014 auf 2,3 Mrd. € steigen. „Tablet-Käufern steht normalerweise ein größeres Einkommen zur Verfügung, was dem Tablet-Gaming-Markt eine überaus lukrative Perspek-tive beschert”, sagt Charlotte Miller, die Autorin der Studie. „Bis 2016 wird dieser Bereich beinahe ein Drittel des gesam-ten Umsatzvolumens im Mobi-le-Gaming-Sektor ausmachen.“ Laut einer Google-Studie aus dem Vorjahr nutzen etwa 84% der Tablet-User ihr Gerät auch für Games. � www.juniperresearch.com�

Gothic erlebt Neuauflage in mehreren EditionenWien. Die Nordic Games GmbH und Piranha Bytes haben eine Vertriebspartnerschaft über alle bestehenden Titel aus dem Gothic Universum abgeschlos-sen. Seit Anfang dieser Woche sind deshalb „Gothic 3 Enhan-ced Gold Edition“ (Gothic 3 und Gothic 3 Götterdämmerung in von Nordic Games finanzierten, weitreichend verbesserten Edi-tionen) und „Gothic Complete Collection: alle Gothics“ (Go-thic, Gothic 2, Gothic 2 DNDR, Gothic 3 Enhanced und Gothic 3 Götterdämmerung Enhanced) im Handel.

Nordic Games hat vor Kurzem den Blockbuster „Alan Wake“ veröffentlicht, der vom amerikanischen Time�Maga-zine zum „Spiel des Jahres“ gewählt wurde. Nordic Games vertreibt dabei die PC Box-Ver-sion des von der Kritik gefei-erten Spieletitels aus dem Hau-se Remedy. Die PC Box-Version enthält auch die beiden von der Homepage herunterladbaren Inhalte „The Signal“ und „The Writer“. In der noch jungen Nordic Games GmbH lebt üb-rigens der gefallene steirische Spielehersteller JoWood weiter. � www.nordicgames.at�� www.alanwake.com

short Bigpoint Der deutsche Publisher plant Umsetzung des Fantasy-Bestsellers „Game of Thrones“ von George R. R. Martin

Das Lied von Serien, Games und Bestsellern

Wien. Zitternde Hände, erhöhter Blutdruck, hektisches Atmen und gerötete Wangen. Das sind übli-cherweise die Symptome, die sich bei Fantasy-Fans zeigen, wenn von „Game of Thrones“ (dt. „Das Lied von Eis und Feuer“) die Rede ist. Der voluminöse Fantasy-Bestseller des englischen Autors George R. R. Martin gilt als eines der Edelstücke am ansonsten gern blutgetränkten und elfenstaubgarnierten Helden-sagen-Boden.

Seit dem Jahr 2009 ist „Game of Thrones“ auch auf dem Fernseh-schirm präsent, in der ebenfalls sehr erfolgreichen HBO-Adaption der Produzenten David Benioff und D. B. Weiss. Im deutschen Sprach-raum wird das Serial von TNT Serie sowie demnächst auch von RTL 2 ausgestrahlt.

Amerikanische Freunde

Auf ein erfolgreiches Buch und eine quotengesegnete TV-Serie folgt in der Regel eine Game-Ad-aption. Die wünscht sich auch Autor George R. R. Martin selbst. „‚Game of Thrones‘ erzählt von

Ehre, Abenteuer und Machtkämp-fen in einer mythischen Fantasy-welt – die perfekte Handlung für ein Spiel also”, sagt er. Und prompt wurde von Bigpoint, einem Ent-wickler und Publisher von Online-Spielen, auf der „Game Developers Conference 2012“ eine Spielversion

des Fantasy-Universums angekün-digt. Das Massively Multiplay-er Online-Rollenspiel für Brow-ser, „Game of Thrones“, wird auf Grundlage der TV-Serie in Partner-schaft zwischen Bigpoint und dem amerikanischen Fernsehsender HBO entwickelt.

Interessant ist die Konstellati-on vor allem deshalb, weil es sich bei Bigpoint um ein deutsches Softwarehaus aus Hamburg han-delt. Derzeit hat Bigpoint einen Kundenstamm von 230 Mio. regis-trierten Spielern. Mit mehr als 800 Mitarbeitern ist Bigpoint eines der größten deutschen Computerspiele- Unternehmen, mit Büros in Ham-burg, Berlin, Malta, San Francisco und São Paulo.

„Es ist offensichtlich, warum die HBO-Serie ‚Game of Thrones‘ mit ihrer fantastischen, komplexen Handlung weltweit Heerscharen von Fans mobilisiert hat”, sagt

Heiko Hubertz, CEO und Gründer von Bigpoint. „Wir wollen ein Spiel machen, das Hardcore-Fans an den Bildschirm fesselt und Neueinstei-gern mit seinem authentischen Flair einen leichten Einstieg garan-tiert. Das Tolle an Online-Spielen ist, wie die Reaktionen der Com-munity die Entwicklung beeinflus-sen. Auch wir können kaum erwar-ten, wie es weitergeht.”

Norwegische Entwickler

Umgesetzt wird „Game of Thrones“ vom norwegischen Ent-wicklungsstudio Artplant. Der Titel wird mit der Unity-Entwick-lungsplattform gestaltet. Unity ist die Technologie hinter mehreren Spielen von Bigpoint, darunter „Battlestar Galactica Online“ (wird vom SyFy-Channel gefeatured). Über 80 Mio. User haben das Uni-ty-Plugin bereits installiert, mit dem sich aufwendige Spiele im In-ternetbrowser spielen lassen.

Vom Projekt überzeugt geben sich auch David Benioff und D.B. Weiss, die ausführenden Produzenten der TV-Serie. „Das Game of Thrones Online-Rollenspiel ist der nächste logische Schritt in der Evolution der Reihe“, kommentieren sie den deut-schen Entwicklergeist. „Die Serie hat bei den Fans massiven Eindruck hinterlassen und wir glauben, dass es für sie wahnsinnig aufregend sein wird, selbst Teil der Ereignisse zu werden”, sagen sie unisono – und Weiss fügt hinzu: „Als Gamer freue ich mich schon sehrauf die Adapti-on. Ich kann es kaum abwarten, los-zuspielen.” Er wird allerdings noch warten müssen: Die erste Closed-Beta-Phase ist erst für Herbst des Jahres geplant.

� www.gameofthronesmmo.com�� www.bigpoint.com�� www.artplant.no

Chris haderer

Das norwegische Studio Artplant entwickelt, Bigpoint und der US-Kabel-TV-Sender HBO produzieren.

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Tablets erobern langsam auch die wunderbare Welt der Videospiele.

Wien. Ohne die Jagd ums run-de Leder ist die Welt offenbar nicht wirklich rund – weshalb die FIFA und die Turniersponsoren EA Sports und PlayStation einen Rekord vermelden können: Mehr als eine Mio. Spieler haben am heurigen „FIFA Interactive World Cup“ (FIWC) teilgenommen.

Nichts als Rekorde

Das größte virtuelle Fußballtur-nier der Welt ist seit 2004 Teil des FIFA-Wettbewerbsportfolios und begann als Serie von Live-Turnie-ren rund um die Welt. Die Einfüh-rung der Spielekonsole „PlayStati-on3“ und einer Online-Version des Games für den FIWC 2009 über das PlayStation-Netzwerk sorgte letztlich für einen Boom und ließ die Teilnehmerzahlen rasant in die Höhe schnellen: von 28.000 Spie-lern im Jahr 2008 auf eine Mio. im Jahr 2012. In den Jahren 2010 und 2011 gab es darüber hinaus auch Einträge ins Guinness Buch der Rekorde als „Größtes Online-Gaming-Turnier“ (für insgesamt 775.000/869.543 Spieler).

Zur Feier ersten Million hat die FIFA bei über 10.000 registrierten Videospielern eine Umfrage durch-geführt: 58% gaben dabei an, dass ihnen ihre virtuellen Fertigkeiten bei „FIFA 12“ von EA Sports auf PS3 auch beim echten Fußball auf dem Rasen zugutekommen. Zur Verbes-serung der Technik ist ein FIFA-12-Spiel laut der Studie genauso wir-kungsvoll wie ein echtes Training. 46% gaben an, dass sie dank ihrer Teilnahme am FIFA Interactive World Cup auch im echten Fußball ein besseres Taktikverständnis haben. 23% glauben, dass sie dank FIFA 12 besser geworden sind, 17% sind überzeugt, dass sie auf dem Feld einen besseren Blick für andere Spieler haben.

Auch 2012 bestreiten die 24 besten virtuellen Fußballspieler das große Finale des FIFA Inter-active World Cup. Der Sieger er-hält ein Preisgeld von 20.000 USD und eine exklusive Einladung zur prestigeträchtigen Gala „FIFA Bal-lon d’Or“. Anmeldungen über das Playstation-Network sind noch möglich.

� www.fiwc.de

FIFA Mehr als eine Million Spieler haben via Playstation-Network am „FIFA Interactive World Cup“ teilgenommen

Elfmeterschießen auf dem Videoschirm

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Wird man durch intensives Training mit „FIFA 12“ auch ein besserer Fußballspieler?

86 – entertainmentbiz GAmInG & BEttInG April 2012

Heiko Hubertz, CEO und Gründer von Bigpoint, freut sich über den Deal mit HBO.

„Game of Thrones“ als Browser-Game: der nächste Schritt in der Bestseller-Evolution.

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„Alan Wake“, der aktuelle Erfolgstitel der Nordic Games GmbH.

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Page 13: medianet entertainmentbiz

Wien. Werfen Sie die Luftgitarre weg und holen Sie tief Atem: Jetzt wirds ernst, denn mit „Rocksmith“ hat die Entertainment-Schmiede Ubisoft das erste Gitarren-Game angekündigt, das diesen Namen auch einigermaßen verdient. „Rocksmith“ verwendet nicht ir-gendwelche Spielzeugteile, die aus der Ferne ein bisschen wie Gitarren aussehen, sondern echte Instru-mente, die über ein mitgeliefertes Spezialkabel an die Spielekonsole angeschlossen werden – tatsäch-lich eine Neuheit im Tanzmatten-Universum. Angehende Musiker üben also am eigenen Instrument, was sich so ähnlich verhält wie ein ordentlicher Tafelspitz zu einem Tofu-Würfel.

Geplanter europäischer Erschei-nungstermin für die Xbox von Microsoft und die Playstation 3 von

Sony ist September, Versionen für Windows und Macintosh-Systeme sollen später zügig nachfolgen. In den USA erfreut sich „Rocksmith“ bereits seit dem Vorjahr anhalten-der musikalischer Beliebtheit. Die europäische Version von Rock-smith wird neben dem eigentlichen Spiel zusätzliche exklusive Inhalte enthalten. Kultig ist „Rocksmith“ aber schon vom Start weg: Zum Launch wird es nämlich ein exklu-sives Bundle mit einer „Epiphone Les Paul Junior“-Gitarre aus der großen Gibson-Familie geben.

Klingendes Kabel

„‚Rocksmith‘ hat in Nordamerika bereits Hunderttausende in seinen Bann gezogen und wir freuen uns sehr darauf, das Spiel jetzt auch nach Europa zu bringen“, sagt Ge-offroy Sardin, Chief Marketing und Sales Officer bei Ubisoft EMEA.

„Der Hauptgrund für den Erfolg von Rocksmith ist, dass dieses Spiel so viel mehr bietet als bis-herige Gitarren-Spiele: Die Mög-lichkeit, ein echtes Instrument zu beherrschen.“ Das wird durch das „Real Tone Cable“ ermöglicht, das Bestandteil des Sets ist. Der 6,35 mm-Klinkenstecker des Kabels passt in jede E-Gitarre, während der USB-Stecker im USB-Port einer Xbox 360-Konsole, PlayStation 3 oder eines PC Platz findet. Kabel und Software wandeln das analoge Signal der Gitarre in ein digitales Signal um, das über jeden Stereo-verstärker genutzt werden kann.

Die Tracklist von „Rocksmith“ umfasst mehr als 50 Titel, für die man sich nicht schämen muss und die mittels „Guitarcade“-Mini-Spie-len gemeistert werden müssen. Dabei übt man verschiedene Tech-niken, wie das Wechseln zwischen den Bünden und das Lernen von

Akkorden und Harmonien. Zusätz-lich ermöglicht der Riff-Repeater das einfache Wiederholen und Üben von Riffs.

Kult-Kooperation

Für Authentizität soll die Koo-peration mit Epiphone sorgen. Die Les Paul Junior wurde bereits 1954 eingeführt und gilt immer noch als Standard für Rock-Gitarren. Über Jahrzehnte hinweg haben verschie-dene Musiklegenden, von John Lennon, Peter Framton und Billie Joe Armstrong von Green Day über Mick Jones von The Clash bis zu Bands wie The Gaslight Anthem und New York Dolls ihre Melodien auf ihr gezupft. Möglich, dass der nächste DSDS-Epigone demnächst aus dem Rocksmit-Lager kommt.

� www.ubisoft.at�� www.rocksmith.com��� www.gibson.com

Wien. Es darf nicht nur geschos-sen werden – es muss, und zwar aus allen Rohren. „Galaxy on Fire 2“ des deutschen Mobile-Gaming-Herstellers Fishlabs ist ein Welt-raumshooter für iOS, der vor allem auf Geschwindigkeit und gute Optik setzt. Je nach Leistungs- fähigkeit des iOS-Endgeräts ist das Game in einer „normalen“ Version, als HD-Variante sowie als Full HD-Version verfügbar.

Zusätzlich gibt es neu noch das Zusatzmodul „Valkyrie.“ Die App ist für 3,99 € im App-Store zu haben und bietet schnelle Unterhaltung für viele Stunden, wobei auch eine Erzählebene mit einer erklärenden Hintergrundstory zur Weltraum-schlacht nicht fehlt.

Der Plot: Eine Fehlfunktion des Hyperraumantriebs katapultiert Keith T. Maxwells Raumschiff durch Raum und Zeit, wo er mit ei-ner aggressiven Alien-Rasse kon-frontiert wird. „Galaxy on Fire 2“ bietet über 10 Stunden story-, mis-sionsbasiertes oder freies Game-play und zeichnet sich durch eine Fülle von Szenarien (ca. 100 Raum-stationen und 30 Raumschifftypen) aus. Zusätzliche Missionen können per inApp-Kauf erworben werden. „Galaxy on Fire“ ist eines der inte-ressantesten Shooting-Games für die iOS-Produktfamilie und läuft auch auf einem iPad der ersten Generation ruckelfrei. Spannende Action, fehlerfrei inszeniert.

� www.fishlabs.net

Wien. Das im Jahr 2009 veröffent-lichte Game „Angry Birds“ ist nach „Doodle Jump“ das meistverkauf-te App-Game für iPhone/iPad und wurde über alle Plattformen ver-teilt weltweit mehr als 500 Mio. Mal gekauft. Rund um die Spiele, die für praktisch alle Smartphone-Systeme erhältlich sind, ist eine kleine Merchandising-Industrie mit Comics, T-Shirts und anderen Gadgets entstanden.

Damit die rund laufende Er-folgsmaschine einigermaßen ge-schmiert bleibt, hat Hersteller Rovio mit „Angry Birds Space“ nun eine neue Variante nachgeschoben – die in den ersten drei Verkaufsta-gen mehr als 10 Mio. Mal geladen wurde. Das Spielprinzip – diverse

Vögel auf verschiedene Ziele wer-fen – ist erhalten geblieben, wenn auch in modernisierter Form. Im Weltraum wird die Flugbahn der Vögel nämlich von Gravitations-kräften und diversen astrophysika-lischen Erscheinungen gesteuert. Da kann es durchaus vorkommen, dass ein Vogel mehrmals um den Saturn kreisen muss, bis er endlich sein Ziel findet.

Gestiegen ist der Preis: statt 0,79 € kostet die iOS/Android-Ver-sion jetzt 2,79 €, während die PC/Mac-Variante mit 5,79 € zu Buche schlägt. Dazu kommen noch di-verse Erweiterungen und Zusatz-levels, die durch InStore-Käufe erworben werden. Dennoch sucht-gefährend ...! � www.rovio.com

Shooter für die PS Vita mit Analogsteuerung

Wien. Sony Computer Enter-tainment Europe (SCEE) und Zipper Interactive haben mit „Unit 13“ (49,99 €) einen Titel für die Playstation „Vita“ an-gekündigt, der mit Dual-Ana-logsteuerung und zahlreichen 3G-Features ein interessantes Shooter-Erlebnis bietet. Unit 13 nutzt alle Steuerungs- und Kon-nektivitätsfunktionen der PS Vita: Zwei Dual-Analogsticks ermöglichen eine realistische Shooter-Steuerung, die man so bisher nur von PlayStation3 kannte, für unterwegs. Zusätz-lich sorgt die Sixaxis-Steuerung in Verbindung mit Touchscreen und Rückseiten-Touchpad für ein intuitives Spielerlebnis. � www.playstation.at

Straßenfußball auf allerhöchstem Niveau

Wien. Fußball findet nicht nur im Stadion statt, sondern auch auf der Straße, wo es ohnehin nur halb so gefährlich zugeht wie in vielen Fankurven. Nach dem Erfolg von „FIFA 12“ legt Electronic Arts mit „FIFA Street“ (für PS3 und Xbox 360) nun ein realistisches Street-Football-Game nach, dessen Demoversion vor dem Ver-kaufsstart bereits mehr als 2,1 Mio. Mal geladen wurde.

Urheber von FIFA Street (Richtpreis: ca. 55 €) sind die Macher der preisgekrönten EA Sports FIFA-Serie, die durch den Einsatz der FIFA Gameplay-Engine eine große Auswahl an „Street Dribbling Styles” und Tricks bieten kön-nen, die in Eins-gegen-eins-Situationen voll zur Geltung kommen. Die neue Street-Ball-kontrolle ermöglicht die sensi-belste Ballbehandlung, die es je bei der FIFA-Serie gab.

Spieler können mit oder gegen die Stars der weltwei-ten Top-Clubs oder echten Street-Fußballern an über 35 Spielorten rund um den Glo-bus antreten. Im Story-Modus „World Tour“ können die Spie-ler ein Team aus Freunden zusammenstellen und in einer vernetzten Welt gegen die Mannschaften anderer FIFA Street-Spieler antreten. Videos aus dem Spiel („Tore der Wo-che”) können ins Street-Net-work hochgeladen werden. Für die musikalische Untermalung sorgen 24 Tracks von Leuten wie Foreign Beggars, Spank Rock Feat. Santigold oder The Big Pink. � www.ea.com

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April 2012 GaminG & bettinG entertainmentbiz – 87

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Das „Rocksmith“-Introvideo macht mit der Epiphone Les Paul Junior bekannt. Was auf der echten Gitarre gespielt wird, findet seinen Niederschlag am Bildschirm.

Ubisoft Das Softwarehaus plant den europäischen Release des in den USA erfolgreichen Gitarren-Games „Rocksmith“

Whiskey, Gitarren und ein musikalisches Kabel

Chris haderer

Für authentisches Spielgefühl soll eine Kooperation mit Epiphone aus der großen Gibson-Familie sorgen.

angespielt Angry Birds Space auf elliptischer Flugbahn

Astrophysikalische Weltraumvögel

„Angry Birds” auf dem Weg an einen Ort, an dem noch kein Vogel zuvor gewesen ist.

angespielt 2 Flotter Weltraumfight mit „Galaxy on Fire 2“

Galaktischer Shooter gegen Aliens

Schnelle Action und ein volles Blaster-Magazin: „Galaxy on Fire 2“ erfordert gutes Ziel.

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Die Alternative zum Stadion: „FIFA Street“ für PS3 und Xbox 360..

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Ducken und anschleichen: „Unit 13“ erfordert ein bisschen Übung.

Page 14: medianet entertainmentbiz

HD-Kamera für extreme Outdoor-Aktivitäten

Wien. Der österreichische Boardsport- und Lifestyle-Ver-sorger Blue Tomato hat eine Reihe neuer Gadgets ins Sorti-ment aufgenommen, darunter die laut Hersteller kleinste und leichteste HD Videokamera der Welt von GoPro. Sie lässt sich am Snowboardhelm, am Mountainbike oder auch am Surfbrett montieren.

Die „GoPro Hero 2“ (349,95 €) ist eine sehr interessante High Performance-Kamera für 180-Grad-Weitwinkelaufnahmen in HD. Sie zeichnet wahlweise 30 oder 60 Frames pro Sek. auf, bei einer vom Hersteller auf 2,5 Std. bezifferte Akkulebensdauer. Für Aufnahmen auf und im Wasser sowie an Land bietet Blue To-mato umfangreiches Zubehör wie beispielsweise Rohrklem-men, Montageplatten, Schwen-karme, einen Brustgurt, eine Helmbefestigung (in der neuen Surf Edition), zwei Klebehalte-rungen und ein wasserdichtes Kameragehäuse.

Nach dem Shooting gibt es für das Verweilen am Strand die spritzwasserdichten „BT Speaker“ (25,95 €) im blau-wei-ßen Blue Tomato-Design. Der winzige Stereo-Doppelspeaker ist mit allen gängigen Handys und MP3-Playern kompatibel und bringt eine Lautsprecher-leistung von 2,5 Watt. Aufgela-den wird der integrierte Akku des Lautsprecher-Systems per USB-Anschluss. � www.blue-tomato.com�

Mit Garmin-Technik kann man sauber abschlagen

Wien. Der „Approach G6“ (329 €) ist der jüngste Neuzugang in Garmins Golf-Palette. Inte-griertes GPS, genaueste Platz-informationen und eine digitale Scorecard mit Optionen für Stableford, Skinsgame, Zähl-spiel, uvm. sowie einstellbares Handicap unterstützen den Spieler Runde für Runde. Der mit ca. 25.000 Golfplatzdaten ausgestattete Approach G6 lie-fert exakte Übersichten sowohl über den Platz als auch über den Fortschritt des Spiels. Die Voransicht zeigt jedes Loch mit allen Distanzen, Hindernissen und Platzgegebenheiten an. � www.garmin.at

Wien. Der Name „Green Gecko“ trifft den Nagel auf den Kopf, denn so grün wie das Outfit des neuen 2.1 Subwoofer-Systems von Hama ist nicht einmal eine Almwiese. Der Green Gecko (49,99 €) ist (wie sein andersfarbiges Pendant „Orca“) ein aktives Lautsprechersystem für Computer, Note- und Netbooks. Für das im Test ausgesprochen überzeugende Klangbild sorgt die „Dual Driver Technology“, die an den beiden per Kabel verbundenen Lautsprechern einen Frequenz-

bereich von 135 bis 20.000 Hz ausgibt, bei sechs Watt Leistung (25 bis 210 Hz bei 12 Watt Sinus am Subwoofer). Das Soundsystem wird über eine 3,5 mm-Klinke an-geschlossen, die Lautstärke wird über eine futuristische Kabelfern-bedienung geregelt. Im Test mach-te „Green Gecko“ eine ebenso gute wie lautstarke Figur: Wer ein eben-so preis- wie hochwertiges Sound-system für den PC sucht –„Green Gecko“ und „Orca“ sind ein zweites Hinhören wert. � www.hama.de

short Bang & Olufsen Der neue „BeoVision 12“ ist ein 65-Zöller mit moderner Plasma-Technologie und 3D-Funktionalität

Gediegener Plasmascreen mit starkem Soundsystem

Wien. Wahrlich großes hat Bang & Olufsen mit dem neuen „BeoVision 12“ vor: Der 65-Zöller soll nämlich die „Revolution des Plasmafern-sehens“ sein. Tatsächlich hat das Nobel-TV-Gerät einige Highlights unter der Haube, darunter eine 3D-Funktion, ein integrierter Cen-ter-Speaker sowie einen 7.1-Sur-round-Sound Decoder. Sollte Ihnen das Gerät nach einem Blick auf das Foto links irgendwie bekannt vor-kommen: Möglicherweise haben Sie den Fernseher schon im Fern-sehen gesehen; seit Kurzem ist er nämlich unübersehbares Requi-sit in der ARD-Quotenniederlage „Gottschalk live.“ Im Fachhandel debütierte der BeoVision Mitte März um 17.640 €.

Starkes Sound-System

Das extrem flache Gerät ist mit modernster Plasmatechnologie bestückt. Das NeoPDP-Panel ge-währleistet eine äußerst kurze Re-aktionszeit und somit eine optima-le Wiedergabe sowohl im 3D- als auch 2D-Bereich. Der Bildschirm verfügt über zwei Aluminiumpro-file, die V-förmig nach innen ge-neigt sind und mit dem Bildschirm eine elegante Einheit bilden. Das Automatic Colour Management-System gewährt laut Hersteller- angabe selbst nach mehreren Tau-send Stunden Betriebszeit eine konstante Farbwiedergabe und ei-ne gute Bildqualität.

Die Automatic Picture Control bewirkt außerdem eine Anpas-sung des Bildes an die Umgebu-gungslichtverhältnisse, wobei ein Lichtsensor am Bildschirm die Raumverhältnisse in einem 360-Grad-Winkel wahrnimmt, ähnlich wie das menschliche Auge.

Interessant ist neben der Optik des „BeoVision 12“ auch die Au-dio-Ausstattung, die eigentlich kaum Wünsche offen lässt. Zum Einsatz kommt die von Bang & Olufsen entwickelte ICEpower-Technologie, die den integrierten Centerlautsprecher versorgt. Der befindet sich unterhalb des Bild-schirms und setzt sich aus fünf speziell gefertigten Lautsprecher-einheiten zusammen, die hinter der geschwungenen Lautsprecher-abdeckung aus eloxiertem Alumi-nium verborgen sind.

Der BeoVision 12 enthält 4x80 Watt ICEpower-Verstärker für die Mitteltöner sowie 1x40 Watt für die Höhen. Die Leistung des Centerlautsprechers lässt auch ein Surround-Setup mit BeoLab 5-Lautsprechern zu. Das Digital Signal Processing ermöglicht ei-ne sehr natürliche Klangwieder-gabe bei gesprochenen Inhalten, sodass diese direkt aus dem Bild zu kommen scheinen. Die Video-Engine verfügt über ein 7.1 Sur-round-Sound-Modul, die den An-schluss zahlreicher Lautsprecher und damit den Aufbau einer gro-ßen Menge von Klangfigurationen komfortabel möglich macht.

Kleiner Design-Trick

Im Prinzip erinnert der BeoVi-sion 12 mehr an ein Wandbild als an ein Plasma-TV-Gerät; hervor- hebenswert ist das extrem schlanke Design, letztlich eine sehr dezente Verpackung für das leistungs- fähige Soundsystem. Durch den De-signtrick mit den Aluminiumprofi-len und einer schwarzen Eloxie-rung auf der der Wand zugeneigten Seite scheint er fast zu schweben – wie das feine Luxusgegenstände oft zu tun scheinen.

� www.bang-olufsen.com

Chris haderer

Die verbaute Video-Engine hat ein 7.1 Surround-Modul und erlaubt verschiedene Klangkonfigurationen.

Mit der „GoPro Hero 2“ kann auch am Surfbrett mitgefilmt werden.

88 – entertainmentbiz EntErtainmEnt & hardwarE April 2012

Der „BeoVision 12“ von Bang & Olufsen braucht eine Wohnung mit hohen Wänden.

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Kurztest 2.1 Sound-System von Hama mit cooler Optik

Gecko zaubert satte Klänge vom PC

„Green Gecko“ und „Orca“ von Hama: zwei auffällige 2.1-Soundsysteme mit Bass.

Wien. Der Fitness-Apps-Anbieter runtastic bringt mit einer neuen GPS-Pulsfrequenzuhr erstmals ei-ne eigene Fitness-Hardware auf den Markt. Zur neuen runtastic- Linie gehören außer-dem Smartphone-Empfänger & Brustgurte sowie ein komfortables Sport-Armband.Mobile Apps des Unternehmens.

Sport mit Freunden

Die runtastic GPS-Uhr, die im Set mit Herzfrequenzbrustgurt, Apple- und Windows-Software sowie Daten- und Ladekabel geliefert wird, überträgt sämtliche Daten, welche durch GPS- und Herzfre-quenzmessung erfasst werden, auf das runtastic-Fitnessportal. Dort kann der Sportler sein Training nicht nur speichern und auswer-ten, sondern auch mit über zwei Mio. runtastic-Portalnutzern sowie mit seinen Facebook- und Twitter-Freunden teilen (am runtastic-Portal sind derzeit etwa zwei Mio. User registriert).

Der runtastic-Empfän-ger wird am Klinkenstecker jedes beliebigen Smartphones (iPhone, Android, Windows Phone 7, Black-berry) angeschlossen. Er empfängt die Signale des runtastic Brustgurts. Im Zusammenspiel mit Fitness-Apps wie der „runtastic Pro“ wird das Smartphone so zum perfekten Fitness-Computer. Das runtastic Sport-Armband rundet das aktuelle Portfolio ab. Das Armband bietet sicheren Schutz für das Smart-phone, das während des Work-outs am Oberarm getragen wird. Erhältlich sind die Produkte im Online-Store. �www.runtastic.com

runtastic Neue Produktlinie koppelt sich mit Fitnessportal

Praktische GPS-Uhr für Sportlerruntastic GPS-Uhr mit Mobilfunk-sender.

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Garmin im Einsatz am Golfplatz.

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Casinos Austria & Österreichische Lotterien 9. Auflage der „Responsible Gaming Academy“ im Studio 44

Spiel trifft VerantwortungWien. Das Anbieten von Glücksspiel mit Verantwortung ist für Casinos Austria und die Österreichischen Lotterien zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Zur Schulung von Mitarbeitern, vor allem aber auch zum Austausch mit nationalen und internationalen Experten, lud die Unternehmens-gruppe heuer bereits zum neunten Mal zur „Responsible Gaming Aca-demy“ (RGA) ins Studio 44.

Hochkarätige Teilnehmer

Teilnehmer waren neben den Mitarbeitern der Unternehmens-gruppe auch Vertreter des Finanz- und Innenministeriums, des BM für Gesundheit und des BM für Arbeit Soziales und Konsumentenschutz sowie Mitarbeiter universitärer Institute und von Spielsucht-Bera-tungs- und Therapieeinrichtungen. Auch internationale Teilnehmer waren zu Gast, wie etwa Holland Casino, die finnische RAY-Gruppe oder die Loterie Romande aus der Schweiz. Die Veranstalter durf-ten außerdem einige hochkarätige Referenten, allen voran Jeff Dere-vensky von der McGill Universi-tät in Montreal, Kanada, begrü-ßen. Er beschäftigt sich in seiner Forschung insbesondere mit der Problematik der Spielsucht bei Ju-gendlichen und attestierte sowohl den Casinos Austria als auch den

Österreichischen Lotterien und de-ren Tochtergesellschaften wörtlich eine „markante internationale Vor-reiterrolle beim Spielerschutz“.

In seiner Eröffnungsansprache bekräftigte Generaldirektor Karl Stoss das Bekenntnis der Unter-nehmensgruppe zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Spielerschutz. „Für uns ist Responsible Gaming‘ nicht nur jetzt ein Thema, weil es ein zentraler Punkt der Konzessionsverfahren ist. Wir nehmen seit jeher freiwil-lig Umsatzeinbußen im Sinne des Spielerschutzes in Kauf.“

Gelebter Spielerschutz

Friedrich Stickler, als Vorstand der Österreichischen Lotterien in der gesamten Unternehmensgrup-pe für den Bereich Responsible Gaming verantwortlich, ging auf die Wichtigkeit des gelebten Spie-lerschutz ein und betonte, dass dieser nur dann sinnvoll eingesetzt werden kann, wenn die Regelungen für alle Teilnehmer am Markt gleich gelten und von Justiz und Exekutive entsprechend durchge-setzt werden. „Ohne konsequente Rechtsdurchsetzung gegenüber illegalen Anbietern werden Maß-nahmen zum Spielerschutz schnell zu einem Wettbewerbsnachteil. Dies ist nicht akzeptabel und ge-fährdet auch den Ruf der gesamten Branche.“ � www.casinos.at�� www.lotterien.at�

Moritz Kolar

Keynote-Speaker Jeff Derevensky attestiert der Gruppe „internationale Vorreiterrolle beim Spielerschutz“.

Unter den Referenten war auch Jeff Derevensky von der McGill Universität.

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entertainmentbiz – 89GAminG & BettinGApril 2012

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bwin.party von Shuffle Master übernommenLas Vegas. Das US-Unterneh-men „Shuffle Master“ hat das Ongame-Netzwerk vom bishe-rigen Besitzer bwin.party über-nommen. Die Kaufsumme für das Netzwerk – dazu gehören 25 Marken und Anbieter wie Betfair, oder Betsson – beträgt nach eigenen Angaben 19,5 Mio. €; sollte in den nächsten fünf Jahren Real Money Poker in den USA legalisiert werden, wird eine Bonus-Zahlung von 10 Mio. € fällig. Der Deal ist allerdings noch von der Zustimmung diverser Behörden abhängig. Shuffle Master versorgt bislang weltweit Casinos mit automa-tischen Karten-Mischmaschi-nen und Roulette Chip-Sortie-rern. � www.shufflemaster.com

bet-at-home mit neuer Marketing-LeitungWien. Bet-at-home hat seine neue Marketingleitung präsen-tiert. Der bisherige Bereichs-leiter Klaus Gruber zeichnet ab sofort für das Ressort Sponso-ring verantwortlich, Wolfgang Chmelir und Michael Gierke treten die Nachfolge an. Gierke startete 2009 seine Karriere bei bet-at-home als Country Mana-ger für die Märkte Österreich, Deutschland und Schweiz, zu-letzt war er als Area Manager Western Europe tätig. Chmelir war zuletzt federführend bei der Online Media-Agentur Mediazo-ne tätig. �www.bet-at-home.com

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Kulinarische Highlights auf dem „Orange Filmball Vienna 2012“ im Wiener Rathaus

Fast wie in Hollywood

HPRC Souliges Jubiläum

20 Jahre funky

Wien. Gegründet wurde der Hot Pants Road Club (HPRC) vor 20 Jahren von den Brüdern Christian, Franz und Andreas Roitinger so-wie Saxofonist Thomas Wimmer und aus einer umfassenden Funk- und Soulbegeisterung wuchs rasch Perfektion. Die außergewöhnlichen Kompositionen und Arrangements reiften zum eigenständigen Stil, der mittlerweile Tausende Fans begeis-tert; das bestätigen die regelmäßig ausverkauften Konzerte.

20 Jahre im Dienst des Soul

Der HPRC hat eine einzigartige Mischung aus erdiger, schnörkel-loser Rhythmusgruppe, funk-jaz-zigen Bläsersätzen sowie seelen-vollem Solo- und dreistimmigem Satzgesang entwickelt, der keinen Vergleich hat. Zusätzlich ist die Musik der Solokarrieren verschie-dener Bandmitglieder wie Andie Gabauer oder Harry Ahamer zum Fixpunkt der heimischen Szene geworden.

Das Geburtstagsfest feierte der HPRC Mitte März im Orpheum Wien, er beschallte im Anschluss bis Ende März Salzburg, Linz, Ried und gastiert im Rahmen der Jubiläumstour noch am 21.4. auf der Hofbühne in Tegernbach, am 19.5. im Röda, Steyr, und schließ-lich am 28. 6. beim „Woodstock der Blasmusik“ in Ort im Innkreis.

Alle Konzerte sind bereits aus-verkauft, es gibt nur noch eine kleine Chance auf Restkarten, aber Fans müssen nicht verzagen! Für den Herbst ist ein neues Album angesagt, mit dem die 15 Musiker des HPRC die Beziehung von Funk, Soul und Disco wieder kreativ ausloten. � www.hprc.at

events & enteRtainment-tiPPs

Marion und Edi FingEr jun. organisiErtEn dEn 3. orangE FilMball ViEnna

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Prominenz aus aller Welt am „Orange Filmball Vienna“: 1. Edi Finger jun. mit weiblichen Augenweiden im Wiener Rathaus; 2. Filmpreisträger Hannelore Elsner und US-Schauspielerkollege Billy Zane; 3. Laudator Peter Simonischek und seine Favoritin Waltraut „Mariandl“ Haas; 4. Alte Kollegen unter sich: Maximilian Schell und Christian Kohlund; 5. „Biene Maya“-Interpret Karel Gott und sein Laudator Felix Dvorak in bester Laune; 6. „Kommissar Rex“-Herrl Gedeon Burkhard mit einer komplett runderneuerten 57-jährigen Ornella Muti; 7. Zwei österreichische Ausnahmemimen: Fritz Karl und Nicholas Ofczarek.

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Der Hot Pants Road Club setzt seit 20 Jahren auf Funk und Soul und ist heuer auf ausverkaufter Jubiläumstour.

Rebecca Ferguson: Heaven (Sony)„Ihre Stimme macht unsere Welt ein wenig schö-ner“, schrieb der Guardian über die junge Engländerin, die vor einem Jahr bei der Talentshow

„The X Factor“ entdeckt wurde. Ihr Debütalbum „Heaven“ biedert sich keinen Moden an, son-dern ist reiner Soul und aus jeder Note strömen ungefilterte Emotionen. CD erhältlich ab 6.4.

The Debussy Edition (Dt. Grammophon)Die Jubiläums-Edition zum 150. Geburtstag von Claude Debussy vereint auf 17 CDs und einer Bonus CD mit historischen Aufnahmen alle wichtigen Werke Debussys und gibt einen repräsentativen Überblick über sein breites Schaffen, von Kammermusik über Orchester-werke bis hin zu Opern. CD erhältlich ab 13.4.

Marilyn Manson: Born Villain (Universal)„Das neue Album spiegelt im Grunde meine Motivation und meinen Beweggründe wider, aufgrund deren ich überhaupt angefangen habe Musik zu machen“, so Marilyn Manson über seine Neue. Und weiter: „Es ist, als wäre es mein erstes Album und als würde ich ganz neu anfangen.“ CD erhältlich ab 27.4.

Best of the month Neue CDs, feine Konzerte, spannende Filme, kultige DVDs und heiße Games: Die besten Tipps für Ihren April

David GarrettDer Geiger liebt neben dem klassischem Re-pertoire Ausflüge in die Rock- und Popmusik und schafft so eine einzigartige Mischung klassischer Werke mit aktuellen Sounds. Seit drei Jahren sind Garretts Konzerte ausnahmslos ausverkauft. Termin: 10.4., 19:30 Uhr, Stadthal-le, 1150 Wien. Ticketpreis: ab 48 €.

Hubert von Goisern Mit seiner Zieh-harmonika und mit seiner jungen Band, die nur noch aus Schlagzeug, Bass und Gitarre besteht, ist der Sänger aus dem Salzkammergut auf „Entweder und

Oder-Tour“. Termine: 12.4., 20 Uhr, Olympia-halle, 6010 Innsbruck; 15.3., 20 Uhr, Stadthal-le, 1150 Wien. Ticketpreis: ab 26 €.

Marit LarsenIhr Album „If A Song Could Get Me You“ ver-kaufte sich im deutschsprachigen Raum rund 250.000 Mal, nun gastiert die Norwegerin mit ihren einschmeichelnden Melodien, hintergrün-digen Texten und ihrem elfenhaften Charisma in Wien Termin: 29.4., 20 Uhr, Szene, 1110 Wien. Ticketpreis: 33 €.

Californication, Staffel 4 (USA 2011, Paramount)Inzwischen zum Literatur-Professor gereift, versucht der Schriftsteller Hank Moody endlich wieder ein Buch zu veröffentlichen, seiner Tochter ein guter Vater zu sein und deren Mutter zurückzugewinnen. Ab 6.4. Spieldauer: 163 Min., Dolby, 16:9.

Real Steel (USA 2011, Touch-stone)Unter der Regie von Shawn Levy („Nachts im Mu-seum“) gibt Hugh Jackman den Ex-Profiboxer Kenton, der ferngesteuerte Hightech-Roboter in den Ring schickt. Ab 12.4. Spieldauer: 122 Min., Dolby, 16:9.

Melancholia (DK, D, F, I, S 2011, Concorde) Lars von Trier erzählt in gewaltigen Bildern vom schaurig-schönen Ende der Welt. Hauptdar-stellerin Kirsten Dunst wurde für ihre Rolle als verspätete Braut Justine in Cannes 2011 als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Ab 29.4., Spieldauer: 131 Min., Dolby 5.1, 16:9.

Spieglein Spieglein (USA 2012/EMW)

Die Gebrüder Grimm, mal rundum aufpoliert. Julia Roberts liefert sich als wunderbar intri-gante Königin ein aufregendes Duell mit ihrer schönen Stieftochter, gespielt von Lily Collins, die mit sieben Kleinkrimnellen, äh Zwergen, an ihrer Seite um Thron und Prinz kämpft. Ab 6.4.

Sommer 1972 (A 2011/Filmladen)Vor 40 Jahren verliebt sich eine junge Öster-reicherin im Urlaub in einen türkischen Jungen. Deren Tochter, der Regisseurin Wilma Calisir, gelingt mit Sommer 1972 ein feiner Film über die Suche nach der eigenen Identität. Ab 13.4.

My Week With Marilyn (USA 2011/ Luna-film)New Hollywood meets Old England: Eine Wo-che im Sommers 1956 verbringt Marilyn Mon-roe in England am Set von „Der Prinz und die Tänzerin“. Eine Zeit zwischen Unbeschwertheit mit einem jungen Film-Assistenten und den Zwängen des Superstar-Daseins. Ab: 20.4.

Tiger Woods PGA Tour 13 (Electronics Arts)Die weltweit meistverkaufte Golf-Videospielrei-he kehrt zurück. Unlängst hat der erfolgreichste Golfer der jüngeren Vergangenheit endlich wiedermal ein Turnier gewonnen und gerade recht erscheint nun die aufwendige, realistische Sportsimulation unter seinem Namen. Für PC, PS3, Xbox, WII. Release: bereits erschienen.

Airport-Tower-Simulator 2012 (astragon) Der Spieler übernimmt den verantwortungs-vollen Posten im Tower und koordiniert anfliegende sowie startende Flugzeuge; auch die Maschinen am Boden benöti- gen Anweisungen, um sicher zur Startbahn oder zum Terminal zu kommen. Für PC. Release: 12.4.

1917: Der Aufstand (F+F) Der Nachfolger der ausgezeichneten „Civil War“ und „Wars of America“ führt in komplett lokalisierter deutscher Version auf die Schlacht-felder des russischen Bürgerkriegs, der sich parallel zum Ersten Weltkrieg entwickelte und bis 1923 dauerte. Für PC. Release: 13.4.

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© Sony; APA/Rubra; EMW; Touchstone; astragon

Wien. Auf dem diesjährigen Filmball haben Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann sowie Peter Spak mit seinen Pasteten-Profis aus der Hink-Manufaktur für besondere Genuss-momente im Wiener Rathaus gesorgt: Die Terrine vom Seesaibling mit dessen Kaviar und Brunnenkresse begeisterte die Stars aus der Film- und Fernsehbranche. Für die meiste Aufmerksamkeit auf der Bühne sorgte Laudator Maximilian Schell, der mit lautem Schreien das redefreudige Publikum zur Ruhe bringen wollte. Die als beste Mimin national ausgezeichnete Schauspielerin Birigit Minichmayr dankte es ihm.

Ornella Muti im gewagten Kleid; and the Winner is: Fritz Karl!

Sunnyi Melles wollte es spannend machen: Die Laudatorin bastelte aus den Buchstaben des Ausgezeichneten ein Rätsel, bis schlussendlich Fritz Karl als „Be-liebtester Schauspieler national“ neben ihr auf der Bühne stand. Laudator Gedeon Burkhard rückte den italienischen Star Ornella Muti ins Rampenlicht: Für ihre in-ternationale Karriere erhielt die rassige Schöne in einem gewagten Kleid den Film-preis. Laudator Felix Dvorak mit tschechischen Wurzeln zeichnete den Sänger Karel Gott für sein Lebenswerk aus; der dankte es dem Publikum mit seinem be-rühmten Song über die kleine freche Biene Maja. Abschließend hatte Moderatorin Natalie Alison die Ehre, dem US-Actor Billy Zane einen Filmpreis zu übergeben. � www.filmballvienna.at

90 – entertainmentbiz April 2012

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Hollywoodstar Rose McGowan

(bekannt aus der TV-Serie

„Charmed“) erhielt beim Filmball den

„Preis der Stadt Wien“ verliehen.