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Bewegungslehre – Analysatoren Level 3
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Bewegungslehre – Analysatoren · 2019. 6. 13. · Bewegungslehre – Analysatoren Level 3 2.7 Zusammenfassung Die vor, während und nach einer Bewegung einlaufenden Informationen

Feb 16, 2021

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  • Bewegungslehre – Analysatoren

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  • Bewegungslehre – Analysatoren

    Level 3

    Wichtige Teilfunktionen der Bewegungskoordination :

    •  Informationsaufnahme und –aufbereitung durch die Sinnesorgane (abhängig von den analysatorischen Fähigkeiten);

    •  Antizipation und Programmierung des Bewegungsaktes (abhängig vom Bewegungsschatz);

    •  Innervation der Muskulatur (Bewegungsvollzug);

    1 Bewegung als Steuerungs- und Regelungsprozess

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    Wichtige Teilfunktionen der Bewegungskoordination :

    •  Eventuelle Korrekturimpulse des ZNS an die Muskulatur;

    •  Ständige Rückinformation über den Bewegungsablauf;

    => Bedeutung der Analysatoren für die Bewegungskoordination

    1 Bewegung als Steuerungs- und Regelungsprozess

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    2.1 Definition

    Analysatoren als Teilsysteme der Sensorik bestehen aus:

    •  spezifischen Rezeptoren (Informationen verarbeiten)

    + afferenten Nervenbahnen

    + sensorischen Zentren in verschiedenen Hirngebieten

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    2.2 Der kinästhetische Analysator Dieser leistet:

    •  Bewegungsgefühl •  Muskelgefühl •  kinästhetische Empfindungen

    Wichtigster Analysator, da an jeder Information beteiligt!

    •  Rezeptoren heißen Propriorezeptoren.

      Propriorezeptives Training!

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    2.2 Der kinästhetische Analysator

    Folgende sensorische Informationen werden übermittelt:

    •  Änderung von Gelenkwinkel bei statischer oder dynamischer Haltung;

    •  Wahrnehmung von Änderungen der Muskellänge;

    •  Muskelspannungsänderung;

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    2.2 Der kinästhetische Analysator

    •  Bei kinästhetischen Empfindungen spielen immer mehrere Rezeptorsysteme zusammen.

    •  Besonders zu nennen ist hier das vestibulare (statico-dynamische) und das taktile Rezeptorsystem.

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    2.2 Der kinästhetische Analysator

    Rezeptoren des kinästhetischen Analysators befinden sich in allen Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken.

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    2.2 Der kinästhetische Analysator   Propriorezeptoren geben Auskunft über:

    •  Verkürzung und Dehnung der Muskeln, An- und Entspannung;

    •  Geschwindigkeit und Kraft der Bewegung;

    •  Wechselseitige Lage der Körperteile zueinander,

    •  Gelenkstellung;

    •  Genauigkeit der Bewegung in Zeit und Raum;

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    2.3 Der taktile Analysator

    Rezeptoren sind in der Haut lokalisiert .   informieren über:

    •  Form und Oberfläche berührter Gegenstände;

    •  Auftretende Widerstände, die unseren Bewegungen entgegenwirken (z.B. Luft, Wasser);

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    2.3 Der taktile Analysator

    •  Der ganze Körper ist Sinnesorgan für den taktilen Analysator;

    •  Besonders empfindlich: Lippen, Hände, Geschlechtsorgane;

    •  Erhöhte Sensibilität in den Fingerspitzen korrespondiert mit einer Zunahme des zuständigen Bereichs in der Großhirnrinde;

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    2.3 Der taktile Analysator Exkurs: Die sensorischen und motorischen Zentren auf der Großhirnrinde

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    2.3 Der taktile Analysator

    Verbesserung der Sensibilität hat Grenzen:

      für Sehende ist es z.B. extrem schwer, ihren Tastsinn so zu schulen, dass sie Blindenschrift lesen können;

      aber: bei Erblindung kann Tastsinn nicht mehr genutzte visuelle Areale im Gehirn übernehmen;

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    2.4 Der optische Analysator

    •  Visuelle Informationen über Eigen- und Fremdbewegungen;

    •  Rezeptoren: Distanz- oder Telerezeptoren (Sender steht nicht in unmittelbarer Berührung mit Rezeptor);

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    2.4 Der optische Analysator

    •  Fremder Bewegungsvollzug -> Bedeutung für motorisches Lernen

    •  Eigener Bewegungsvollzug fragmentarisch - > indirekte Informationsaufnahme über eigene Position im Verhältnis zur Umwelt

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    2.5 Der akustische Analysator

    Auskunft über:

    •  Bewegungsbegleitende Geräusche („Rattern“ der Ski);

    •  Bewegungsunterstützende Informationen (rhythmisches Klatschen, Zuruf);

    -> didaktisch-methodische Funktion

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    2.5 Der akustische Analysator

    Wir hören nicht mit dem Ohr, sondern mit dem Gehirn!

    •  Ohr liefert die Rohinformation;

    •  Leitet die Schallwellen als elektronisches Signal ins Gehirn;

    •  Dort liegt ein reicher Schatz an Schablonen vor;

    Gehirn kann anhand dieser Schablonen typische Muster erkennen und die Laute identifizieren;

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    2.6 Der statico-dynamische Analysator (Vestibularanalysator)

    •  Liegt im Vestibularapparat des Innenohres;

    •  Informiert über Richtungs- und Beschleunigungsänderungen des Kopfes ;

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    2.6 Der statico-dynamische Analysator (Vestibularanalysator)

    •  In enger Verbindung mit visuellen, kinästhetischen und taktilen Signalen wesentlich für den Bewegungsvollzug;

    -> Kopf steuert die Bewegung (vergl. Turnen, Snowboarden);

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    2.6 Der statico-dynamische Analysator (Vestibularanalysator)

    Die Informationen fließen zusammen aus:

    Vestibularapparat Halssensoren (Halsmuskeln und

    Halsgelenke)

    Gelenken und Muskeln des

    übrigen Körpers

    Gehirn kann die exakte Gesamtkörperlage berechnen und das Gleichgewicht aufrecht

    erhalten oder wiederherstellen;

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    2.6 Der statico-dynamische Analysator (Vestibularanalysator)

    Gleichgewichtssinn ist eingebunden in ein Bewertungssystem aller Sinne:

      Dieses entscheidet bereits im Vorfeld, welche Information im Zweifelsfall höher zu bewerten ist.

      Widersprüchliche Signale werden gar nicht erst an höhere Hirnareale weitergeleitet.

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    2.6 Der statico-dynamische Analysator (Vestibularanalysator)

    Beispiel: Es gilt der Grundsatz „Sehen vor fühlen“!   Man sitzt in einem Zug im Bahnhof und der Nachbarzug fährt langsam los: •  Zunächst gelten die visuellen Informationen:

    •  Der Zug, in dem man sitzt, rollt. •  Der statico-dynamische Analysator, der taktile

    Analysator und der kinästhetische Analysator nehmen davon nichts wahr.

    Dann lassen wir die niederen Sensoren zu Wort kommen: •  Nicht unser Zug, sondern der Nachbarzug fährt!

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    2.7 Zusammenfassung

    Die vor, während und nach einer Bewegung einlaufenden Informationen werden im ZNS hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Bewegung ausgewählt und für die Erstellung oder Umstellung von Handlungsplänen verwendet.

    •  Die Bedeutung der einzelnen Analysatoren hängt sehr stark von der speziellen Sportart ab.

    •  Es herrscht eine enge Wechselbeziehung zwischen der Leistungsfähigkeit der Analysatoren und den koordinativen Fähigkeiten.