Deutsch Perfekt - April 2013
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perfektDEUTSCH
4/2013 APRIL
EINFACH DEUTSCH LERNEN
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Sprach-Service
2 Vokabeln für den Garten
2 Temporale Präpositionen
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Die Stars von YouTube
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
APPS Die 25 besten zum Deutschlernen
leipzigWie Berlin, nur besser?
Deutschland: € 6,90CH: sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l
L l P (cont.) l SLO: € 7,50
deutsches historisches museum2000 Jahre Vergangenheit
Titel_DP_04-13 13.03.13 14:30 Seite 1
Perfektion lässt sich leicht üben.Mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus passend zur aktuellen Zeitschrift.
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07-0027_Plus_1-1_DP 16.01.13 16:03 Seite 1
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Handlungsanweisungen, Lösungen zu den Aufgaben aus dem Lehrbuch
Erläuterungen zu Grammatik und Aussprache
zweisprachigem Glossar
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Ab März Ab März
erhältlicherhältlich
Selten war einer unserer Reporter so begeistert von einer Stadt wie
Marcel Burkhardt nach seinem mehrtägigen Besuch in Leipzig.
Kaum geschlafen hat er in der sächsischen Metropole: „Ich bin
überhaupt nicht zur Ruhe gekommen, es war einfach so span-
nend.“ Was Leipzig so spannend macht? „Diese Ansammlung von
absoluten Anfängern, die was reißen wollen.“ Typisch Leipzig: die
große und junge Kreativszene, die von der
kreativen Atmosphäre und den niedrigen
Mieten profitiert. „Die Leipziger haben das
Gefühl, alles ist möglich“, sagt Burkhardt, der
im Sommer schon wieder nach Leipzig fahren
will. Seine Reportage lesen Sie ab Seite 12.
Dass noch mehr möglich ist, das glauben
auch die Braunschweiger Physiker, die An -
drea Lacher für ihre Wissenschaftsgeschich-
te besucht hat (ab Seite 52). Schon jetzt
geben die extrem genauen Atomuhren der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Millionen Menschen die
Zeit vor. Wenn am 31. März die Winterzeit endet, stellen sich Mil-
lionen Uhren in ganz Europa um 2 Uhr automatisch auf 3 Uhr um.
Die meisten funkgesteuerten Uhren in Westeuropa bekommen
das Signal dafür aus der niedersächsischen Wissenschaftsstadt
Braunschweig: von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.
Deren Physikern sind die Atomuhren aber
noch nicht genau genug: Sie arbeiten zurzeit
an der genauesten Uhr, die es je gab.
Über die vielen Möglichkeiten, die Smart -
phones und Tablets Deutschlernern bringen,
berichtet Claudia May ab Seite 28: Sie hat mehr
als 100 Apps für Deutschlerner getestet. Die
besten 25 stellt sie nun vor. Gute Nachrichten
habe ich für Sie über unsere Lern-App für
iPhone, iPad und iPod touch, Das Wort des
Tages Plus: Wir bieten sie jetzt kostenlos an
(www.deutsch-perfekt.com/app).
Übrigens: Dies ist das letzte Deutsch-perfekt-
Heft dieser Art. Wir arbeiten an großen Verän-
derungen, um das Heft noch besser zu
machen. Mehr über das, was da kommt, lesen
Sie auf Seite 69.
Jörg WalserChefredakteurFO
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begeistert sein hier: toll finden; sehrschön finden
einfach hier: wirklich
sp„nnend ÷ langweilig
die [nsammlung, -en hier: Menge vonMenschen
w„s reißen etwas erreichen;Erfolg haben
die Kreativszene, -n ≈ alle Menschen, diekreativ arbeiten, z. B.Musiker oder Künstler
profitieren v¶n Vorteile haben von
die W“ssenschafts- Report über ein Themageschichte, -n aus dem Bereich
Wissenschaft(die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B.
Chemie), in dem vielWissen gesammelt wird)
vorgeben hier: sagen, wie viel Uhres ist
die Physikalisch-T¡ch- nationales Institut fürnische B¢ndesanstalt Metrologie
s“ch ¢mstellen hier: ≈ sich ändern
f¢nkgesteuert durch ein Signal kon-trolliert und reguliert,das per Radiokommu -nikation gesendet wird
je hier: zu irgendeiner Zeitin der Vergangenheit
die Verænderung, -en ≈ Änderung
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journa- franz. listen bei einer Zeitung
oder Zeitschrift
CHANCEN
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EDITORIAL
M I T T E L
03_Editorial_0413 13.03.13 13:47 Seite 3
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DIE THEMEN DES MONATS APRIL 2013
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Es ist nicht nur die Nummer eins sei-ner Art – schon die Geschichte seines
Gebäudes in Berlin erzählt viel über die deut-sche Vergangenheit. Zweiter Teil der Serie „DieMagie der Museen“.
Deutsch lernen, wo und wann Sie wollen: Smartphones undTablets bringen ganz neue Möglichkeiten. Inzwischen kom-men immer mehr Lern-Apps auf den Markt. Aber nicht alle
sind gut. Welche sind die 25 besten zum Deutschlernen?
28
DIE JUNGEN SEITEN VONStar durch YouTube: Wie das
Internet Menschen bekannt macht • Eisbär Knut •Fahrräder
L E I C H T
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M I T T E L
6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues
18 ReisetippsSchwarzwald • Salzkammergut •
Waidhofen an der Ybbs • Lübeck
21 Mein erster Monat Shelby Williams in Mainz
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Arbeitsmails nach Feierabend?
24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse
46 Mein Österreich-Bild Barbara Gindl über die Großglockner
Hochalpenstraße im Schnee
48 Der Blick von außenTuvia Tenenbom über seltsame
Sportveranstaltungen
50 Ein Bild und seine Geschichte Vor 30 Jahren: Muss die Geschichte von Adolf
Hitler neu geschrieben werden?
52 Wo die Zeit gemacht wird Braunschweiger Physiker arbeiten
an der genauesten Uhr der Welt
61 Mein Tag Ein Tag mit Erzieherin Constance Sickel
66 Kulturtipps Buch • Filme • Konzert • Ausstellungen •
Lesung • Theater
68 Kolumne Alia Begisheva über den Humor der Deutschen
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben
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DEUTSCHES HISTORISCHESMUSEUM
UM I T T E L APPS
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IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE
28 Mobiles Lernen Die besten Apps für Deutschlerner
33 Wortschatz Diesmal: Garten im Frühling
34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
37 Schreiben • Sprechen • Verstehen Verträge kündigen • Mit Nachbarn über Probleme
sprechen • Veranstaltungshinweise
39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
40 GrammatikTemporale Präpositionen
42 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
43 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 20).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie
Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz
und Grammatik (siehe Seite 2). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol!
Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.
Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,
die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 45).
www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.
Deutsch perfekt App: kostenlos jeden Tag ein Wort aufs Smartphone
(siehe Seite 31).
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MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
LEIPZIG
Ist die größte Stadt Sachsens das bessereBerlin? Nicht wenige meinen das. Sicher ist:
Leipzig ist bei jungen Menschen sehr populär – unddas Leben ist dort viel billiger als in der Hauptstadt.Das macht die Stadt besonders interessant fürKünstler und andere Kreative.
perfektDEUTSCH
LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:
U14 Leipzig
Zu den Leipzigern aufs Sofa
53 BraunschweigDie Stadt der Wissenschaftler
7 deins! Die Stars von YouTubeY-Titty und Money Boy
KUNST ODER LÄRM?
Mit dem Frühling kommen die Straßen -musiker zurück in die Fußgängerzonen.
Aber wer darf dort spielen? Oft entscheidet dasdie Bürokratie. Straßenmusiker werden so zumusizierenden Tourmanagern.
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KURZ & KNAPP
Kann ein Architekt in seinem Job recyceln? Die Antwort ist Ja. Er nimmt alte Fla-
schen, Ölfässer und Holz – und baut einen Pavillon. Oder auch eine Villa. Die
Berliner Gruppe Raumlabor zeigt, wie es funktioniert. Ihre Villa, die Officina Roma
in Rom, ist komplett aus Müll gebaut. Die Küche ist aus alten Flaschen, im Schlaf-
zimmer findet man alte Autotüren, und die Decke ist aus alten Ölfässern. Dieses
fantastische Objekt hat die Berliner Gruppe zusammen mit 24 Schülern aus ganz
Italien gebaut – in nur einer Woche. Andere Architekten nehmen eine Ruine und
machen dann ein elegantes Bürohaus daraus. Das alles mit einfachem Material.
Sie recyceln also alte Häuser. Ist das ein neuer Stil? Vielleicht. Denn immer mehr
Architekten bauen auch international nach diesem Prinzip. So wird es vielleicht
immer mehr extravagante Häuser geben, die wegen des güns tigen Materials auch
nicht teuer sein müssen.
MODERNE RUINENdas Ölfass, ¿er großes Ding aus Holz oder
Plastik: Man lagert Öl darin.
bauen hier: Häuser machen
die D¡cke, -n hier: obere Seite von einemRaum: Dort hängt z. B. eineLampe.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
Moderne Ruinen
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Eine Villa aus Müll Die Officina Roma derBerliner Architektengruppe Raumlabor
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7perfektDEUTSCH4/13
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
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MEHR ÜBER BERLIN WISSENder Reiseführer, - hier: Buch mit Infor ma -
tionen über ein Land, eineRegion oder eine Stadt unddie Sehenswürdigkei tendort
¢nnütz unwichtigder Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielen Na -
tionen 1939 - 1945überleben nicht sterben„ngeben hier: sich wichtig machen
1200das Ges¡llschafts- Spiel: Kinder und/oder Er-spiel, -e wachsene spielen es zu-
sammen.der Spieleerfinder, - Person: Sie hat die Idee für
ein neues Spiel.der Siedler, - Person: Sie geht in eine
neue Region und beginnt,dort zu leben.
SCHWIMMEN MIT GEPÄCKder Schn¶rchel, - ≈ langes, dünnes Ding:
Damit kann man Luftholen, wenn man unterWasser schwimmt.
die K•ste, -n Stück Land, direkt am Meer mehrere (-r/-s) mehr als zweidas Z¡lt, -e Konstruktion aus Plastik
und langen, dünnenMetallteilen: Man stellt siedraußen auf und kanndarin schlafen.
die Pl„stikfolie, -n sehr dünnes Material ausPlastik
der R¢cksack, ¿e ≈ Tasche: Man trägt sie aufdem Rücken.
ziehen d¢rch hier: ≈ mitnehmeneinfach hier: nurf¡stmachen hier: so um den Fuß legen,
dass sie nicht wegfallenkann
die Leine, -n hier: dünnes, langes Stückaus Plastik
gr•nden startendie Ausrüstung, -en hier: Dinge: Man braucht
sie zum Seatrekking.
Der Münchener Bernhard Wache hat ein sehr spezielles Hobby: Seatrekking. Man
schwimmt mit Schnorchel im Meer, auf einer Route in der Nähe der Küste. Das
macht man mehrere Tage. Natürlich muss ein Seatrekker auch schlafen und essen.
Aber wie soll er Zelt oder die Tüte Nudeln im Wasser mitnehmen? Wache musste
improvisieren. Er hat aus Plastikfolien einen speziellen Rucksack konstruiert. Der
schwimmt auf dem Wasser, und der Inhalt bleibt trocken. Auf dem Rücken tra-
gen muss der Münchener seinen Schwimmrucksack natürlich nicht: Er zieht ihn
einfach an einer am Fuß festgemachten Leine durch das Meer. Ab Sommer kann
man den Rucksack kaufen. Wache hat nämlich zusammen mit zwei Freunden eine
Firma gegründet. Das Trio will Seatrekking in Deutschland populär machen – dann
brauchen Seatrekker auch eine passende Ausrüstung.
neue Gesellschaftsspiele hat es 2012 in
Deutschland gegeben. Warum so viele? In
keinem anderen Land gibt es so viele Spiele -
erfinder – und viele Deutsche lieben Gesellschaftsspiele. Viele werden auch ins
Ausland exportiert. Ein Bestseller: Die Siedler von Catan von Klaus Teuber. Das
Spiel gibt es in mehr als 20 verschiedenen Sprachen. Die Deutschen haben seit
1995 mehr als zehn Millionen Spiele der Catan-Familie gekauft.
MEHR ÜBER BERLIN WISSEN
In einem guten Berlin-Reiseführer kann man viele
Dinge über die deutsche Hauptstadt lesen. Dort
steht zum Beispiel, wo man den Alexanderplatz findet
oder welches historische Datum besonders wichtig
ist. Aber kann man damit in einer Kneipe ein inte -
ressantes Gespräch führen? Wahrscheinlich nicht.
Aber es gibt zwei Personen, die helfen: Anja Prü-
fer und Steffen Greschner. Die zwei Berliner schrei-
ben seit Anfang Januar bei Facebook das Blog
Unnützes Berlinwissen. Man kann dort viele kleine
Anekdoten lesen – zum Beispiel, dass das kleinste
Haus der Stadt in der Oranienstraße 46 im Stadtteil
Kreuzberg steht. Auch interessant: Nur 91 der 3715
Tiere aus dem Zoo haben den Zweiten Weltkrieg
überlebt. Wenn man diese „unnützen“ Dinge weiß,
kann man sich in der Kneipe gut unterhalten – und
auch ein bisschen angeben.
Schwimmen mit Gepäck
1200
Ein Rucksack fürs Wasser Ob damit bald viele durch die Meere schwimmen?
Damit spielen auch ErwachseneGesellschaftsspiele sind populär
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KURZ & KNAPP
DER GUTE TIPP
Leben und arbeiten in einem anderen
europäischen Land: Seit 20 Jahren
hilft ein Netzwerk aus heute mehr als
850 Beratungsstellen Menschen in
ganz Europa, die emigrieren wollen.
Auf der zentralen Website von EURES
(http://ec.europa.eu/eures) können Interessierte nicht nur Berater in ihrer Nähe finden,
die ihre Sprache sprechen. Dort stehen auch viele Informationen zum Leben in den ein-
zelnen Ländern. Außerdem gibt es Stellenangebote aus 31 Staaten.
WER IST EIGENTLICH …?
TINA TURNER
Natürlich kennt fast jeder Tina Turner, die Sängerin mit der fantastischen Stim-
me. Aber nur wenige wissen, dass die 73-Jährige seit fast 20 Jahren in der
Schweiz lebt. Warum die US-Amerikanerin, die eigentlich Anna Mae Bullock
heißt, dort wohnt? Sie ist zusammen mit ihrem Freund, dem deutschen
Musikmanager Erwin Bach, in die Schweiz gezogen. Zuerst hat das Paar in Zürich
gelebt, dann sind die beiden in das exklusive Dorf Küsnacht am Zürichsee gezo-
gen. Turner gefällt ihre neue Heimat so sehr, dass sie nun auch offiziell Schwei-
zerin werden will. „Ich bin sehr glücklich in der Schweiz und fühle mich hier zu
Hause“, sagte sie der Zeitung Blick. Aber auch ein Star muss Deutsch lernen,
wenn er den Schweizer Pass möchte. Die Rocksängerin hat deshalb Unterricht
genommen – mit Erfolg. Die Züricher Gemeinde Küsnacht hat der Sängerin schon
das Bürgerrecht gegeben. Nun ist der Weg bis zum roten Schweizer Pass nicht
mehr weit. Ihren alten Pass aus den USA will Turner dann abgeben.
EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄT
Rund 300 000 Obdachlose leben in Deutschland. Sie wohnen bei Freunden,
in Heimen oder auf der Straße. Auch Obdachlose wollen lernen – zum
Beispiel, wie man ein Computerprogramm benutzt. Aber auch andere Dinge,
an die man nicht sofort denkt. In Berlin gibt es dafür die Obdachlosen-Uni-
versität. Sie bietet zum Beispiel einen Philosophiekurs an oder Kurse in
kreativem Schreiben. Die Kurse finden meistens in sozialen Einrichtungen
statt. „Es ist nicht leicht, immer Räume zu finden“, hat Bertram Lattner der
Wochenzeitung Die Zeit erzählt. Er ist obdachlos – und Dozent. Seinen Stu-
denten erzählt er zum Beispiel vom Alltag in Ägypten, wo er ein paar Jahre
gelebt hat. Auch Englisch können sie bei ihm lernen. Lattner weiß: „Wer zur
Obdachlosen-Uni kommt, hat in der Regel auch keine Gelegenheit, andere
Länder und Kulturen kennenzulernen.“
TINA TURNERdie Sængerin, -nen Frau: Sie singt vor Publikum.
die St“mme, -n Laute: Man macht sie, wenn man spricht oder singt.
(der Laut, -e Einen Laut kann man hören.)
gezogen Part. II von: ziehen = hier:umziehen
nun jetzt
der Erf¶lg, -e positives Resultat
die Gemeinde, -n Kommune
das B•rgerrecht, -e hier: ≈ Garantie: Man darfz. B. in seiner Kommunewählen.
EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄTder {bdachlose, -n Person: Sie hat keine
Wohnung.
das Heim, -e hier: Haus mit vielen Zimmern für Obdachlose
die Einrichtung, -en hier: Institution
der Doz¡nt, -en Lehrer an einer Universität
“n der Regel ≈ meistens
die Gelegenheit, -en hier: ≈ Chance; genug Geld
DER GUTE TIPPdas N¡tzwerk, -e ≈ System
einzelne (-r,/-s) hier: jedes Land
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
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06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 8
Ist Deutschen gutes Benehmenbesonders wichtig? Gutes Benehmen ist in jedem Land
wichtig. Es gibt aber Unterschiede: In
Südkorea ist es zum Beispiel akzep-
tiert, wenn Sie auf die Straße
spucken. In Deutschland nicht. Ein
Südkoreaner kann dann aber Ihr
Benehmen in einer Situation sehr
schlecht finden, die für Sie ganz nor-
mal ist. Wenn Sie zum Beispiel im
Restaurant ihre Nase laut putzen,
wird er nicht mehr weiteressen.
Was tue ich denn, wenn ich mit Per-sonen verschiedener Nationenessen gehe?Wichtig ist das Land, in dem sie
gerade sind. Wenn Sie in Deutsch-
land essen gehen, dann gilt die deut-
sche Etikette. Aber ein guter Gastge-
ber wird sich vorher informieren.
Essen Sie in Ihrer Heimat fast nie mit
Messer und Gabel? Dann ist es eine
gute Idee, wenn er Sie in ein Restau-
rant einlädt, in dem man das nicht
muss. Essen Sie Ihre Gerichte gern
geräuschvoll? Dann sollte der Gast-
geber einen Tisch in einem Separee
bestellen.
Muss man gutes Benehmen trai-nieren?In Deutschland denkt jeder, dass er
weiß, wie gutes Benehmen funktio-
niert. Aber wenn man sich infor-
miert, merkt man schnell: Für die
perfekte Etikette fehlt noch viel. Also
muss man üben. Es gibt spezielle
Knigge-Trainings, die auch immer
mehr Firmen buchen. Das tun sie
nicht, weil sie besonders extrava-
gant sein wollen. Die Chefs dort
wissen genau: Wenn man einen
guten Stil hat, ist man bei potenzi-
ellen Kunden populärer – und ver-
dient mehr.
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FRAGEN an Agnes Jarosch. Die 37-Jährige Expertin für die Etikette ist eine der Initiatoren des Deutschen Knigge-Rats.
9perfektDEUTSCH4/13
3 FRAGEN der Initiator, -en Person: Sie hat die Idee
für eine Aktion oderOrganisation.
der Deutsche ≈ Kommission für ganzKn“gge-Rat Deutschland zu Fragen
über korrekte Etikette
das Benehmen Normen im Zusammen -leben, z. B.: Wie grüßtoder isst man richtig?
sp¢cken ≈ Wasser aus dem Mundnach außen bringen
die Nase p¢tzen mit einem kleinenStück Papier oder Stoffdie Nase sauber ma -chen
g¡lten hier: richtig sein; dieNorm sein
der G„stgeber, - Person: Sie lädt Gästeein.
geräuschvoll laut; so, dass manetwas hört
das Separee, -s franz. ≈ kleiner, geschlossenerRaum in einemRestaurant
perf¡kt ≈ sehr gut; hier: korrekt
TRÜFFELN AUS DEUTSCHLANDs¡lten hier: so, dass es wenige
gibt
„nbauen hier: Trüffelkulturen in Bäume setzen, sich darum kümmern und später die Trüffeln aus der Erde holen
(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben.)
die M“schung, -en hier: Kombination
“mpfen hier: ≈ in einen Baumsetzen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
3
Lebt in Stuttgart und SüdkoreaEtikette-Coach Agnes Jarosch
Finden Trüffeln in DeutschlandLudger Sproll mit Hündin Diana
Trüffeln auf deutschen Tellern sind meis -
tens aus Frankreich, Italien oder Spanien
importiert. Denn in Deutschland sind
Trüffeln selten – meinen die meisten.
Ulrich Stobbe und Ludger Sproll aber
sagen, dass es auch in Deutschland viele
Trüffeln gibt. Sie und ihre Trüffelhunde
haben im Südwesten des Landes viele
gefunden. Und sie sagen noch mehr: Man
kann Trüffeln in Deutschland anbauen.
Die beiden haben nach vielen Jahren
Arbeit eine spezielle Mischung gefunden,
mit der man Bäume mit Trüffelkulturen
impfen kann. Deutschland kann also zu
einer Exportnation für Trüffeln werden –
wenn Stobbe und Sproll recht haben. Für
Gourmets ist das eine gute Nachricht.
Denn es gibt auch in Deutschland viele
Trüffelfans: Jedes Jahr werden 40 bis 60
Tonnen gegessen.
Trüffeln ausDeutschland
06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 9
10
KURZ & KNAPP
DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUSdas Souvenir, -s franz. Ding zur Erinnerung
FRANZISKA VAN ALMSICKdamals zu der Zeit
s“ch zur•ckkämpfen hier: sehr viel trainie-ren und wieder gewin-nen
be¡nden aufhören
s“ch engagieren franz. hier: sozial aktiv sein
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH10
DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUS
Urlauber probieren gerne typische Gerichte des Urlaubslands, machen
Ausflüge und kaufen Souvenirs. Das alles kostet Geld. Welche Nation
hat 2012 im Urlaub am meisten ausgegeben?
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
FRANZISKA VAN ALMSICK
Nach der Olympiade 1992 in Barcelona war für Franziska van Almsick nichts mehr so wie
früher. Die damals 14-jährige Schwimmerin war der neue Sportstar der Nation, der erste
nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. Franziska hat nicht nur viele
Medaillen gewonnen, sie war auch spontan und natürlich. Alle Zeitungen haben damals
über „unsere Franzi“ geschrieben. Das war der Start für eine große Karriere als Schwim-
merin – und als Medienstar. Nicht immer waren die Nachrichten über sie positiv: Oft hat
sie weniger Medaillen gewonnen, als die Leute wollten. Dann war sie nicht mehr „unse-
re Franzi“, sondern ein alter Schwimmstar, der zu dick ist. Aber immer wieder hat sich
die Berlinerin zurückgekämpft. Nach der Olympiade 2004 in Athen hat sie ihre Schwimm-
karriere beendet – und eine neue Karriere angefangen. Sie ist nun als Sportexpertin im
Fernsehen zu sehen, arbeitet als Model und engagiert sich sozial. Sie ist auch Mutter
eines Sohnes. Es ist also immer etwas zu tun. Das kann sie alles aber ohne Probleme
machen, denn am 5. April feiert „unsere Franzi“ erst ihren 35. Geburtstag.
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China 90,75
USA 84,60
Deutschland 82,3
7
Großbritannien 51,11
Frankre
ich 37,4
8
Russland 37,3
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Kanada 34,44
Japan 29,14
Australien 27,5
8
Italien 25,89
Alle Zahlen in Milliarden US-Dollar
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perfektDEUTSCH4/13
Diese gigantischen Objekte sieht man sofort: Oberirdische Bunker aus dem Zweiten Welt-
krieg. Auch heute noch stehen viele davon in Deutschland, ein paar davon in Städten. Was
soll man damit machen? Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist ein Bunker aus dem Jahr
1943 jetzt ein Energiespeicher. Einfach war diese Metamorphose nicht: Die britische Armee
hatte den Bunker 1947 innen gesprengt. Das Energiespeicher-Konzept war auch komplett
neu. Aber jetzt liefert der Bunker an 3000 Wohnungen in der Nähe Wärme. Das ist noch
nicht alles. Der Energiebunker ist natürlich auch ein historischer Ort. Deshalb gibt es dort
ein Café und einen Dokumentationsraum. Besucher können sich darin über den histori-
schen Kontext informieren.
DIE ZWEITE HEIMAT
Mobilität ist modern. Auch im Job sind immer
mehr Menschen unterwegs. Sie arbeiten ein
paar Monate an einem Projekt in einer Stadt,
dann fahren sie zu einer neuen Aufgabe in einer
anderen Metropole. Wo sollen sie nun übernach-
ten? Ein paar Wochen oder Monate in einem
Hotel sind oft langweilig – und teuer. Deshalb
buchen immer mehr der modernen Wanderarbei-
ter ein Zimmer im Boardinghaus. Dort bekom-
men sie ein größeres Zimmer, oft können sie eine
Küche benutzen, und es ist nicht so anonym.
Auch kostet eine Übernachtung meistens weni-
ger als im Hotel. Es gibt aber auch weniger Ser-
vice. Man muss sich in der Küche zum Beispiel
selbst sein Essen holen und warm machen. Aber
genau das wollen viele Gäste. Denn so fühlen sie
sich ein bisschen wie im eigenen Zuhause.
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EIN BUNKER WIRD ZUR HEIZUNGoberirdisch über der Erde(die Erde hier: Ort: Darauf geht
und steht man.)
der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielenNationen 1939 - 1945
spr¡ngen ≈ durch eine Bombekaputt machen
das Konz¡pt, -e ≈ Plan; Programm
DIE ZWEITE HEIMATunterwegs sein hier: von einem Ort zum
nächsten fahren
nun jetzt
das Zuhause Wohnung/Haus: Darinwohnt man.
WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?die Einstellung von: einstellen = eine
Arbeitsstelle geben
das W¢nschgehalt, Lohn: So viel wünscht ¿er man sich.
überlegen lange denken: Wie kannman eine Sache machen?
der M“tarbeiter, - hier: Angestellte
bewerten hier: ≈ sagen: Wie gutoder schlecht hat mangearbeitet?
das Ergebnis, -se Resultat
der [ktienindex, ≈ Index: Er zeigt, wie[ktienindizes/[ktien- sich der Aktienpreisindices ändert.(die [ktie, -n Dokument: Darauf steht,
dass einem ein Teil voneiner Firma gehört.)
¢msetzen hier: wirklich machen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?
Im Hotel Schindlerhof in Nürnberg ist alles ein biss -
chen anders. „Jeder wird vor der Einstellung gefragt,
was sein Wunschgehalt ist“, hat Chefin Nicole Kobjoll
dem Manager Magazin gesagt. „Wir zahlen dann das
Wunschgehalt.“ Ist das wirklich wahr? Natürlich darf
man keinen utopischen Lohn wollen. Jeder soll genau
überlegen, was realistisch ist.
Aber es geht noch weiter: Jeden Monat müssen
sich alle Mitarbeiter des Hotels selbst bewerten. 20
Kriterien gibt es. Macht man zum Beispiel bei Projek-
ten mit? Ist man immer pünktlich? Ist man Raucher?
Hat man neue Ideen? Das Ergebnis ist dann ein
Aktien index für Mitarbeiter, kurz MAX. So sieht jeder
ganz genau, wie gut er sich findet und wo er noch
etwas besser machen kann. Auch sind so alle moti-
viert, viel für das Hotel zu tun. Denn gute Ideen darf
man dann auch selbst umsetzen.
Metamorphose In Hamburgwird aus einem Bunker einEnergiespeicher
11
06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 11
Besser leben in Leipzig
12 perfektDEUTSCH 4/13
Kaum eine andere deutsche Metropole ist bei jungen
Menschen so populär wie Leipzig. Sie finden dort eine
kreative Atmosphäre und Möglichkeiten, ihre Ideen zu reali-
sieren. Manche sehen in Sachsens größter Stadt schon das
„bessere Berlin“. MARCEL BURKHARDT hat in Leipzig
junge deutsche und internationale Künstler getroffen, die
an einem Ort leben, von dem andere nur träumen. M I T T E L ≤
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 12
13perfektDEUTSCH4/13
Man muss sich Stefan Hölldobler als
glücklichen Menschen vorstellen.
Als einen, der sich
sein eigenes kleines
Paradies geschaffen
hat. Wer den jungen
Produktdesigner aus
Würzburg (Bayern) kennenlernen möch-
te, der muss nach Sachsen reisen. Nach
Leipzig, ins Zentrum des alten Industrie-
und Arbeiterviertels Plagwitz. Dort hat
Hölldobler gemein-
sam mit einem
Freund neues Leben
in eine alte Fabrik
gebracht.
In der Arbeitshalle brennt an diesem
Abend ein warmes Licht, es riecht nach
„Hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“
FOTO
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ETTING
/POLLEX/LO
OK
-FOTO
s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wiejemand ist
das Paradies, -e hier: ≈ besonders schönerund angenehmer Ort
sch„ffen hier: machen
das [rbeiterviertel, - Stadtteil, in dem besondersviele Arbeiter leben oder lebten
die [rbeitshalle, -n sehr großer, hoher Raum, indem etwas hergestellt wird
w„rm hier: so, dass es angenehm wirkt
>
Junge, alte Metropole Leipziger Stadtzentrum mit Bundesverwaltungsgericht (großes Gebäude links) und Neuem Rathaus (mit Türmen, rechts)
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 13
14 perfektDEUTSCH 4/13
ZU DEN LEIPZIGERN AUFS SOFA
„Die Stadt Karawane ist eine Expedition zu dem, was Leipzig
tatsächlich ausmacht – den Leipzigern.“ So wirbt eine Gruppe Stu-
denten für ihre Abenteuer-Touren durch die Stadt. Die Teilnehmer
der Karawane besuchen keine Museen oder Monumente. Stattdes-
sen treffen sie interessante Menschen – in deren Wohnung auf dem
Sofa oder am Arbeitsplatz. Zu den Gastgebern gehören Künstler,
Handwerker, Senioren, Kirchen und Vereine. Sie erzählen über das
Leben in Leipzig, ihre Träume und Ziele. Jenny Gerber ist eine der
Organisatorinnen dieser besonderen Stadt-Exkursionen. Die 24-
Jährige sagt: „Wir wollen Besuchern der Stadt interessante Men-
schen und die vielen tollen Projekte hier näherbringen.“ Wer neu-
gierig ist auf die Geschichten von Menschen wie dem Produktdesi-
gner Stefan Hölldobler, der kann sich auf der Internetseite der Stadt
Karawane anmelden. Welche der rund 50 Gastgeber die Teilnehmer
besuchen, sagen die Studenten immer erst am Tag des Karawanen-
Starts. Aber jeder Teilnehmer kann sich auch schon vorher etwas
wünschen und seine besonderen Interessen nennen, sagt Jenny
Gerber. Deshalb freuen sich die Teilnehmer der Stadt-Expedition
über ein spannendes Erlebnis: „Wir hören fast immer, dass sich die
Leute freuen, einfach, weil sie Leipzig von einer Seite kennengelernt
haben, die sie sonst vielleicht nicht kennengelernt hätten.“
tatsächlich/tatsæchlich ≈ wirklich
ausmachen hier: charakteristisch sein für
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltägliches Ereignis
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu
der G„stgeber, - Person, die Gäste einlädt oder gerade Gäste hat
gehören zu hier: ≈ Teil einer Gruppe sein
der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugenarbeitet
der Traum, ¿e hier: Wunsch; Ideal
näherbringen hier: bekannt machen; helfen, … kennenzulernen
sp„nnend ÷ langweilig
das Erlebnis, -se hier: ≈ interessante Erfahrung
einfach hier: ≈ nur
k¡nnengelernt hætten Konj. ll der Vergangenheit von: kennenlernen
frisch gesägtem Holz. Bis vor ein paar Jahren war in die-
sem Gebäude noch alles kaputt. Nach dem Ende der Deut-
schen Demokratischen Republik (DDR) stand die Fabrik
jahrelang leer, sagt Hölldobler, der in seiner traditionel-
len Arbeitskleidung aussieht wie ein Holz-Handwerker
aus dem Bilderbuch. Um ihn herum stehen seine Besucher
der Leipziger Stadt Karawane (siehe Kasten rechts) und
hören konzentriert zu, als er sich an den alten Anblick der
Fabrik erinnert: Nicht mehr als ein Stahlskelett hatten sie
gefunden. Sie sahen darin aber den perfekten Raum für
ihre neue Arbeitswelt, von der sie träumten.
Für wenig Geld kauften Hölldobler und der Leipziger
Tischler Patrick Gülzow die Fabrikhalle mit einem hüb-
schen Vorgarten und begannen mit der Arbeit. Ihre Idee:
Möbel und Kunstobjekte herstellen aus nachhaltig herge-
stellten oder gebrauchten Materialien. Ihre Stühle, Tische,
Regale und Musikboxen verkaufen sie inzwischen in meh-
rere Länder. „Wir leben hier einen Traum“, sagt Hölldobler.
„In Würzburg hatte ich das Gefühl, alles ist fertig, nichts
geht mehr – hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“
Dieses Gefühl teilt Hölldobler mit vielen jungen Kreativen.
Leipzig, so scheint es, ist aktuell ein perfekter Ort für Träu-
mer und Macher. „Es könnte nirgendwo schöner sein“,
sagt Hölldobler und klingt dabei euphorisch.
sägen mit einem Gerät Holz schneidenleer stehen hier: keinen Mieter oder Besitzer habenwie aus dem B“lderbuch hier: wie das Klischee es zeigtder H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitetder [nblick hier: Aussehendas Stahlskelett, -e ≈ Basiskonstruktion eines Gebäudes aus Stahl(der Stahl Metall, das man hart gemacht hat)der T“schler, - Person, die Möbel aus Holz herstelltder Vorgarten, ¿ Garten vor einem Hausnachhaltig hier: so, dass etwas keine negativen Effekte für die Menschen
und die Ökologie hatder Traum, ¿e hier: Wunsch; IdealN“chts geht mehr. hier: Nichts ändert sich. / Nichts kann man erreichen.teilen m“t hier: auch haben wiescheinen wirkenn“rgendwo nirgends; an keinem anderen Ortkl“ngen hier: wirken
Den Text in diesem Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
Stefan Hölldobler Der Produktdesigner hat ideale Bedingungen gefunden Cafés und Kneipen im Zentrum Bei Leipzigern wie bei Touristen populär
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 14
15perfektDEUTSCH4/13
Die Stadt gibt ihm alles, was er braucht. Er beschreibt
sie als weltoffen wie Berlin. „Leipzig ist groß, aber nicht
so riesig wie Berlin. Die Wege sind nicht so lang, und es
ist familiärer hier, man kennt sich.“ Hölldobler sagt
nicht, dass Leipzig besser ist als Berlin. Manch anderer
macht so Werbung für die Stadt (siehe Interview nächs -
te Seite). Für den Designer ist vor allem eine Sache
wichtig: „In Leipzig gibt es Freiräume, die ich in ande-
ren Städten nicht gefunden habe“, sagt er und meint:
„Deshalb kommen ja so viele junge Leute hierher – die
ganze Welt wandert ja nach Leipzig aus.“ Er lacht laut
und fröhlich, aber er sagt das nicht nur im Spaß. Er ist
ja selbst ein Neu-Leipziger. „Ich habe mir die Stadt aus-
gesucht, weil ich hier meine Ideen in Ruhe entwickeln
kann und weil sich so viel in Leipzig bewegt.“
Die Stadt verändert sich ständig und ist voller junger
Menschen, die das Gefühl teilen, dass das ganze Leben
noch vor ihnen liegt. Oder wie Hölldobler es sagt: „Dass
hier was geht.“ Leipzig ist seit vielen Hundert Jahren als
Stadt der Musik und Kunst bekannt. Seit der Kult-Maler
Neo Rauch und andere Künstler der Neuen Leipziger
Schule mit ihren Arbeiten international große Erfolge
feiern, weiß jeder, dass in Leipzig keine brotlose Kunst
geschaffen wird. Studenten kommen aus der ganzen
Welt, um in der sächsischen Metropole bekannt zu wer-
den. Im letzten Jahr ist die Einwohnerzahl um 10 000
Menschen auf rund 542 000 gestiegen. Fast jeder Zehn-
te ist Student.
Und kaum ein Stadtteil hat sein Gesicht in den letz-
ten Jahren so sehr verändert wie Plagwitz. Das Viertel
ist heute vor allem bei Kreativarbeitern sehr populär. In
großen Fabrikhallen wie der Spinnerei haben sich
Künstler wie Neo Rauch ihre Ateliers eingerichtet. In
Hallen, die noch leer stehen, feiern Studenten ihre Par-
w¡ltoffen voll Interesse für alles, was in der Welt passiert
riesig sehr groß
der Freiraum, ¿e Möglichkeit, eigene Ideen wirklich zu machen
auswandern emigrieren
s“ch aussuchen wählen
“n Ruhe ohne Stress
entw“ckeln hier: ≈ ausprobieren
s“ch bewegen hier: sich ändern; anders werden
s“ch verændern anders werden
stændig immer (wieder)
v¶ller voll von
D„ss hier w„s geht. Dass sich hier etwas ändert. / Dass hiervieles möglich ist.
die brotlose K¢nst ≈ Sache, mit der man nichts verdienen kann
sch„ffen hier: machen
die Spinnerei, -en Fabrik, in der z. B. Material für die Herstellungvon Kleidung gemacht wird
die Kneipenszene ≈ alle populären Kneipen
erœffnen zum ersten Mal öffnen
deutschlandweit in ganz Deutschland
das Theaterstück, -e Drama; ≈ Text, der am Theater gespielt wird
einfach hier: ≈ nur
tys. Die Kneipenszene ist lebendig, genauso das Ange-
bot kleiner, nicht-kommerzieller Kunstgalerien. Mode-
designer eröffnen kleine Geschäfte. Und wo die Häuser
vor ein paar Jahren noch leer standen, wohnen jetzt
junge Familien. Die hoffen, dass die – im deutschland-
weiten Vergleich – sehr günstigen Mieten nicht zu stark
steigen werden in Zukunft.
In seiner Freizeit kommt auch der junge Italiener
Valerio Figuccio (24) gern nach Plagwitz. Zum Beispiel,
um in der Schaubühne ein Theaterstück anzuschauen
oder einfach, um in Lokalen wie dem „Noch besser
leben“ oder dem „Dr. Seltsam“ mit Freunden zu feiern.
An den Wänden des kleinen Lokals hängen Fahrräder.
Am Tag ist es eine Werkstatt, abends gibt es gute Musik,
Tischfußball, Bier, Wein und Zigaretten.
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S: M. B
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DT (3); LEIPZIG
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Valerio Figuccio Kannte Leipzig gar nicht – jetzt lebt er seit vier Jahren dort Hochschule für Grafik und Buchkunst Jede Ausstellung ist eine Chance
>
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 15
16 perfektDEUTSCH 4/13
Figuccio bestellt ein Glas Rotwein und beginnt zu
erzählen. „Bevor ich zum Erasmus-Studium hierher
kam, habe ich nur gedacht: Leipzig, was? Ich kannte
die Stadt überhaupt nicht.“ Er lacht, dann sagt er:
„Nun bin ich schon vier Jahre hier – Leipzig ist schon
mein zweites Zuhause.“ Er studiert an der Leipziger
Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB). Die
Absolventen der HGB haben den internationalen Ruf
Leipzigs als Stadt der Kunst besonders mitgeprägt.
„Die Arbeitsbedingungen sind hier perfekt, und dabei
ist das Studium noch viel günstiger als in Rom“, sagt
Figuccio.
Wie an der Schule gearbeitet wird, lässt sich am
besten an Tagen der offenen Tür sehen. Gerade berei-
ten die Studenten wieder eine große Ausstellung vor.
Die HGB ist eine einzige große Baustelle. In jedem
Raum wird gearbeitet. Die Studenten bauen Installa-
tionen auf, hämmern, bohren, sägen, malen, hängen
Bilder an die Wände. Die Tage der offenen Tür sehen
„LEIPZIG IST DAS BESSERE BERLIN“
Bernhard Rothenberger, der Wirt
des weltberühmten Leipziger
Lokals Auerbachs Keller, provo-
ziert mit einem neuen Werbe-
spruch.
Berlin gilt weltweit als cool undsexy. Nun sagen Sie, Leipzig seibesser als die deutsche Haupt-stadt. Warum?Das sage ja nicht nur ich, das
sagen ganz viele, unter anderem
die New York Times und das Luft-
hansa-Magazin. Ich habe den
Spruch „Leipzig, the better Ber-
lin!“ aber schützen lassen. Ganz
einfach, weil das eine perfekte
Werbung für die Stadt ist. „Leip-
zig, das bessere Berlin“, das wird
auf der ganzen Welt verstanden.
Gerade in den lukrativen asiati-
schen Märkten kennen die Leute
fast nur Berlin, das Münchener
Oktoberfest und Schloss Neu -
schwanstein. Das muss sich
ändern! Mit „Leipziger Freiheit“,
dem offiziellen Spruch der Stadt,
können viele Menschen im Aus-
land nichts anfangen. Es geht
einfach darum, Leipzig bekannter
zu machen.
Was macht Leipzig besser alsBerlin?Wir haben zum Beispiel einen
funktionierenden Flughafen!
(lacht) Außerdem haben wir eine
genauso lebendige Kreativszene
mit wunderbaren Musikern und
Malern, und dazu gibt es viele
erfolgreiche Start-up-Firmen.
Außerdem hat Leipzig weniger
Schulden als Berlin.
Gut, aber Berlin ist auch vielgrößer … Sie selbst kommen ausBaden-Württemberg. Was mögenSie persönlich an Leipzig?
Leipzig frisst einen emotional!
Das habe ich so noch in keiner
anderen Stadt erlebt, obwohl ich
schon viele charmante Orte ken-
nengelernt habe.
Sie haben auf eigene KostenTau sende Aufkleber druckenlassen. Wie geht Ihre Leipzig-Werbekampagne weiter?Es gibt eine Kooperation mit einer
Leipziger Firma. Der Spruch ist
jetzt auf T-Shirts, auf Tassen und
vielen anderen Produkten. Nur auf
Klobürsten nicht, das habe ich
verboten! (lacht)
Hat sich eigentlich der Erfinderdes Spruchs schon mal bei Ihnengemeldet?Nein, ich kenne den auch gar
nicht. Aber wenn er sich meldet,
dann lade ich ihn nach Leipzig
ein. Drei Tage kann er dann hier
feiern, essen, trinken, alles frei,
auf meine Kosten.der W“rt, -e Chef einer Gaststätteder W¡rbe- kurzer Satz in derspruch, ¿e Werbung, den man
sich gut merken kanng¡lten „ls nach Meinung vieler
… seinw¡ltweit auf der ganzen Weltsei Konj. I von: sein¢nter „nderem hier: zum Beispielsch•tzen hier: bei einer
Institution offiziellanmelden, dass manden Spruch alsEinziger benutzen darf
g„nz einfach hier: ≈ nurn“chts „nfangen hier: nicht verstehenkœnnen m“t]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste
ist …die Kreativszene ≈ alle Menschen, die
kreativ arbeiten, z. B.Künstler, Musiker …
erf¶lgreich mit Erfolgdie Sch¢lden Pl. Geld, das man von
einer Person odereiner Bank geliehenhat
... fr“sst einen … macht, dassemotional man starke Emotio -
nen bekommterleben hier: sehenauf eigene K¶sten so, dass man selbst
bezahltder Aufkleber, - Zettel, den man auf
etwas kleben kanndie Klobürste, -n Gegenstand, mit dem
man eine Toiletteputzt
der Erf“nder, - hier: Person, die dieIdee für den Spruchhatte
s“ch m¡lden hier: anrufen odereine Nachricht schi-cken
Leonid Shchaslyvyy Erfolg mit russischen Lebensmitteln
das Er„smus-Studium, -Studien Programm, bei dem man für eine Zeit an einerausländischen Universität studieren kann
der Absolv¡nt, -en Person, die eine Schule oder einen Kurs abge-schlossen hat
der Ruf hier: positive öffentliche Meinung; Reputation
m“tprägen auch wichtig sein für; auch einen Effekt habenauf
der Tag der ¶ffenen Tür Tag, an dem man z. B.eine Firma, Schule oderSehenswürdigkeit kostenlos besichtigen kann
aufbauen aus Teilen zusammenmachen
hæmmern mit einem Hammer schlagen(der H„mmer, ¿ Werkzeug, mit dem man einen Nagel in die
Wand schlagen kann)
bohren mit einem Gerät ein Loch machen
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 16
17perfektDEUTSCH4/13
Aber inzwischen merken auch frühere Pro-
blemviertel wie der Osten die positive Ent-
wicklung. Im multikulturellsten Teil Leip-
zigs werden leer stehende Häuser reno-
viert, weil plötzlich ein Markt da ist und
Wohnungen, Läden, Künstlerateliers und
Galerien gebraucht werden. „Der Osten
kommt und verändert sich sehr positiv“,
sagt Quartiersmanager Matthias Schirmer.
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
Aber dann trifft man während eines Spa-
ziergangs durch die Eisenbahnstraße im
Japan-Haus den Fotografie-Studenten
Tatsuki Tomiya (21), der dort gerade eine
Ausstellung vorbereitet und sagt: „Leipzig
ist für mich eine tolle Chance.“ Man spricht
im türkischen Döner-Lokal mit Russen und
Senegalesen, die sich dort bei einer Mahl-
zeit auf Deutsch unterhalten und sagen:
„Wir haben hier eine bunte, gute Nachbar-
schaft.“ Und man trifft Leonid Shchaslyvyy
(32), der in seinem Laden Waren aus dem
Gebiet der ganzen früheren Sowjetunion
verkauft und fragt: „Findest du es schön
hier? Ich ja!“
Es ist dieses warme Lächeln des Ukrai-
ners, das einen begleitet auf dem Weg
zurück in Leipzigs schickes Zentrum. Vorbei
an vielen interessanten Plätzen, die einen
immer wieder staunen lassen wie ein Kind,
das eine große Wundertüte öffnet. <
die Studenten auch
als Möglichkeit, ent-
deckt zu werden.
Dabei ist die Konkur-
renz groß: „Die Chan-
ce, berühmt zu wer-
den und von der
künstlerischen Arbeit
richtig gut leben zu
können, steht bei
circa eins zu 100“, sagt
ein Leipziger Galerist,
der intensiv mit jun-
gen Künstlern zusam-
menarbeitet.
Eine, die von ihrer
Kunst leben kann, ist
Hjördis Baacke. Die
32-jährige Malerin ist
eine Neo-Rauch-
Schülerin. Wie sehr ihr
das hilft? Die Leipzi-
gerin lächelt und sagt mit ruhiger Stimme:
„Wenn du schlecht arbeitest, hilft dir auch
ein berühmter Lehrer nichts.“ Baackes Ate-
lier ist im Tapetenwerk im Leipziger
Westen. Ihre Nachbarn dort sind Modema-
cher, andere Maler und Bildhauer, Drucker,
Fotografen, Werbeleute. „Es ist schön“,
sagt Baacke. „Du kannst hier in Ruhe
arbeiten, aber auch mit netten Leuten eine
Pause machen.“ Bis 2006 sind in dem Werk
noch Tapeten hergestellt worden. Dabei
hat dieser Ort eine wunderbare Patina, als
wäre hier vor 100 Jahren die Zeit stehen
geblieben. Wenigs tens auf den ersten
Blick.
Vielleicht sind auch diese Kontraste
überall in Leipzig der Grund, weshalb
viele Menschen die Stadt so sehr mögen.
Das neue Leben in alten Mauern. Aber
auch: Das tolle Lebensgefühl der vielen
absoluten Beginner, die voller Energie
und Optimismus sind und etwas erreichen
möchten.
Viele, vor allem ältere Leipziger, staunen
über diesen Wandel in der Stadt, den sie als
„wunderbar“ beschreiben. Denn nach dem
Ende der DDR gab es in Leipzig auch ein
paar sehr schwierige Jahre, in denen Zehn-
tausende Menschen ihre Arbeit verloren.
Auch dieser Teil der Geschichte ist in Lei-
pzig noch mit beiden Händen zu greifen.
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S: M B
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DT (2)
dabei hier: ≈ und das, obwohl…
die Konkurr¡nz hier: alle anderenKünstler
læcheln hier: freundlich lachen
das Tapetenwerk, -e Fabrik, die dickes Papierals Dekoration für dieWand herstellt
der B“ldhauer, - Künstler, der Skulpturenmacht
wäre … stehen Konj. II der Vergangen -geblieben heit von: stehen bleiben
staunen überrascht sein
der W„ndel Änderung
m“t beiden Hænden sehen; merkengreifen
der Döner, - hier: türkisches Fast-Food: gegrilltes, in kleineStücke geschnittenesFleisch mit Salat ineinem Brötchen
die N„chbarschaft hier: Personen in denNachbarwohnungen
begleiten hier: dabei sein; mitge-hen
die W¢ndertüte, -n Tüte, in der Süßes undkleine Dinge zum Spielenals Überraschung sind
Hjördis Baacke Als eine vonwenigen kann die Neo-Rauch-Schülerin von ihrer Kunst leben
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 17
18
perfektDEUTSCH 5/08
WAIDHOFEN AN DER YBBSdie Be„rbeitung, -en von: bearbeiten = hier: an einem
Material arbeiten und es ändern,z. B. eine andere Form machen
Spuren hinterl„ssen hier: etwas Charakteristischeszurücklassen
w¢rde … ¢mgebaut ≈ hat man … umgebaut(¢mbauen anders machen)das Thema, Themen hier: Inhalt der Ausstellungdie Erde braune oder schwarze Substanz:
Pflanzen brauchen sie zum Leben.
SCHWARZWALDder Schw„rzwald Bergregion im Südwesten
Deutschlandsdie Spezialität, -en hier: für eine Region typisches
Gerichtdie K“rschtorte, -n Kuchen mit Sahne und kleinen,
roten, runden Früchtender Genießer, - hier: Person: Sie liebt gutes Essen
und gute Getränke.„btrainieren so viel trainieren, dass man
Gewicht verliertder Steig, -e ≈ Bergwanderwegm“ttlere (-r/-s) hier: zwischen hoch und niedrigdie Wiese, -n ≈ großer Platz in der Natur: Dort
gibt es viele kleine grüne Pflanzen.der Panoramapunkt, -e Stelle/Ort: Von dort kann man ein
schönes Panorama sehen.
SALZKAMMERGUTw“ld hier: nicht von Menschen in die
Erde gesetzt(die Erde braune oder schwarze Substanz:
Pflanzen brauchen sie zum Leben.)das Boot, -e kleines Schiff
LÜBECKder Widerspruch, ¿e hier: ≈ Kontrast; Dinge: Sie passen
nicht zusammen.das Museumsquartier, -e Stadtteil mit vielen Museendas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits -
häusern: Dort leben und arbeitensehr religiöse Männer oder Frauen.
entst„nden Part. II von: entstehen = hier:gemacht werden
die K¢nsthalle, -n sehr großer, hoher Raum als Museum
(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder,Literatur, Musik oder Skulpturen))
der Kreuzgang, ¿e ≈ zentraler, quadratischer, offenerFlur mit Arkaden
SCHWARZWALDWEGE DURCHS GRÜNE
Für diese Spezialität ist der
Schwarzwald besonders
bekannt: die Schwarzwälder Kirschtorte. Zucker, Sahne, Alkohol und
Eier machen die Torte lecker, aber auch schwer. Warum also die
Kalorien nicht auf einem speziellen Weg für Genießer abtrainieren?
Zwei neue Wanderwege gehen durch den Schwarzwald. Der elf Kilo-
meter lange Peterstaler Schwarzwaldsteig liegt im Mittleren
Schwarzwald und der 16 Kilometer lange Bernauer Hochtalsteig im
Südschwarzwald. Auf natürlichen Wegen wandert man durch Wie-
sen mit Frühlingsblumen und dunkle Wälder zu den Panorama-
punkten der Route. Vom Hochtalsteig sieht man bei gutem Wetter
die Schweizer Berge Eiger, Mönch
und Jungfrau.
LÜBECKALT TRIFFT NEU
Moderne und Historie
sind in Lübeck kein
Widerspruch. Das Mu -
seumsquartier Sankt
Annen verbindet dort
ein altes Kloster und
moderne Architektur.
Entstanden ist das Quartier aus dem Sankt Annen Museum, das sakrale Kunst
zeigt, und der Kunsthalle mit ihren Bildern aus der Zeit ab 1945. Direkt von der
hellen Kunsthalle können Besucher in einen spätgotischen Kreuzgang gehen und
so die rund 900 Jahre alte Historie Lübecks auf
fast 9000 Quadratmetern kennenlernen.
WAIDHOFEN AN DER YBBSDIE STADT DER TÜRME
Die Bearbeitung von Metall hat die Waidhofener reich
gemacht – und ihre Spuren in der Stadt hinterlassen:
Rechts und links der Ybbs stehen historische Türme.
Auch der zu seiner Zeit reichste Mann Europas hat
einen Turm hinterlassen: Das Rothschildschloss wurde
von Anselm von Rothschild umgebaut. Heute deko-
riert eine Pyramide aus Glas den Turm. Das Museum
im Schloss hat die fünf Elemente zum Thema – Metall,
Wasser, Feuer, Erde und Holz. Es zeigt zum Beispiel,
wie Magnete funktionieren oder wie wichtig Feuer für
den Beginn der Zivilisation war. Das Museum ist ab 26.
April wieder geöffnet.
Sankt Annen Museumsquartier Tel. +49 (0) 451/1 22 41 37http://museumsquartier-st-annen.de
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KOEN
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Tourismusbüro WaidhofenTel. +43 (0) 74 42/51 12 55www.waidhofen.at
REISETIPPS
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Schwarzwald TourismusTel. +49 (0) 7 61/89 64 60www.schwarzwald-tourismus.info
SALZKAMMERGUT EIN FEST FÜR BLUMEN
Gelb, weiß und grün – diese Farben hat
der Frühling im Salzkammergut. In der
ganzen Region sieht man dann wilde
Narzissen. Die gelben oder weißen Blu-
men dürfen beim Narzissenfest nicht
fehlen. Das findet vom 30. Mai bis zum 2. Juni im Ausseerland statt. Es ist das größ-
te Blumenfest Österreichs und motiviert Besucher von überall zu einer Reise ins
Ausseerland – deshalb am besten früh eine Unterkunft buchen. Außer den mit
Blumen dekorierten Autos in Bad Aussee und den dekorierten Booten im Grundl-
see gibt es Musik und spezielles Essen aus der Region.Narzissenfestverein Bad AusseeTel. +43 (0) 36 22/5 22 73www.narzissenfest.at
perfektDEUTSCH 4/13
18_Reisetipps_0413 13.03.13 13:55 Seite 18
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07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 06.03.13 14:29 Seite 2
21perfektDEUTSCH4/13
Meine große Liebe ist das Tanzen. Ich tanze
eigentlich schon, solange ich denken
kann. Und ich wollte auch schon immer eine
professionelle Tänzerin werden. In Deutsch-
land kann ich diesen Traum optimal leben.
Jede größere Stadt hat ein staatliches Theater
mit einem guten Ballett. Deshalb bin ich nach
Deutschland gekommen. In meiner Heimat
gibt es nämlich nur freie, privat organisierte
Tanzgruppen. Die brauchen Sponsoren, und
die Arbeitsbedingungen sind schwieriger. Die
Strukturen sind dort einfach anders.
Ich komme aus Baton Rouge in Louisia-
na. Da gibt es kein einziges klassisches Bal-
lett. Mainz ist ungefähr genauso groß wie
Baton Rouge – hier gibt es aber ein tolles,
großes Theater mit einem internationalen
Ballett-Ensemble. Meine Kollegen kommen
aus Spanien, Frankreich, Bulgarien, Austra-
lien, Mexiko und der Ukraine. Die Atmo -
sphäre ist weltoffen. Wir arbeiten viel, wir
lachen aber auch viel.
Ich mag diese intensive Zusammenarbeit
mit den anderen Künstlern am Theater, mit
den Musikern und Schauspielern. Unser Pia-
nist erklärt uns zum Beispiel immer ganz
genau, was der Komponist mit seiner Musik
sagen möchte. Er erklärt also die Geschichte
des Stücks. Das hilft uns natürlich beim Tan-
zen. Was ich auch wunderbar finde, ist die
Livemusik. Das klingt jetzt vielleicht ein biss -
HEIMAT: USAALTER: 22 Jahre BERUF: BalletttänzerinERSTER MONAT: Mai 2012 HOBBYS: Kochen, Backen, Reisen
MAINZ WO: Rheinland-Pfalz
EINWOHNER: 202 000
BESONDERHEITEN: mehr als 2000 Jahre alt und damit eine der ältes -
ten Städte Deutschlands, deutsche Weinhauptstadt, Zentrum der
rheinischen Fastnacht, Zentrale des Zweiten Deutschen Fernsehens
chen komisch. Aber es ist so: Bevor ich nach
Mainz gekommen bin, habe ich in Frankreich
gearbeitet – und dort kommt die Musik ganz
oft von der CD. Das ist dann ganz anders.
In Mainz habe ich mich schnell wie zu
Hause gefühlt. Die Leute hier lieben das
Leben. Ich denke, es gibt viele fröhliche und
positiv denkende Menschen in der Stadt. Sie
sehen die Dinge nicht so negativ. Im Gegen-
teil: Sie feiern sehr gern. Diese Gelassenheit
mag ich. Und wenn du zum Beispiel in ein
Lokal gehst und dich an einen Tisch zu ande-
ren Leuten setzt, dann kommst du gleich mit
ihnen ins Gespräch. Die Menschen öffnen
auch schnell ihren Freundeskreis für dich.
Unter Mainzern kannst du eigentlich gar nicht
allein bleiben.
Während meines ersten Monats in Mainz
habe ich mit zwei Mädchen in einer Wohn-
gemeinschaft gelebt. Sie waren gleich wie
Freundinnen zu mir. Wir haben zusammen
gekocht, viel geredet und gelacht. Sie haben
mir auch die Region gezeigt. Im Mai ist es hier
oft schon warm wie im Sommer. Fast jeden
Tag scheint die Sonne. Wir sind am Rhein
entlanggefahren, wo es überall diese pitto-
resken, kleinen Dörfer und Weinberge gibt.
Das alles ist sehr, sehr schön. Der Rhein erin-
nert mich auch an den Mississippi in meiner
Heimat. Vielleicht habe ich mich auch des-
halb in Mainz gleich wie zu Hause gefühlt. <MIT SHELBY WILLIAMS SPRACH MARCEL BURKHARDT
die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache
die F„stnacht, -en Karneval
≤
die Ball¡tttänzerin, -nen Frau: Sie tanzt professionellBallett.
der Traum, ¿e hier: großer Wunschdas staatliche Theater, - Theater: Der Staat kümmert
sich um die wirtschaftli-chen Aktivitäten.
(der Staat, -en ≈ Land; Nation)die [rbeitsbedingungen Konditionen bei der Arbeit,Pl. z. B. Arbeitszeit, Lohn,
moderner Arbeitsplatz …schwierig ÷ leichteinfach hier: ≈ Das ist leider so.kein einziges ≈ wirklich keindas Ensemble, -s franz. Gruppe von Tänzern,
Sängern …w¡ltoffen ≈ interessiert an allen
Dingen in der Weltder K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bil -
der, Literatur, Musik oderSkulpturen))
der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.
die Gesch“chte, -n hier: ≈ Historie: Was willder Komponist mit derMusik erzählen?
das St•ck, -e hier: Kompositionkl“ngen hier: einen speziellen Effekt
habenbevor in der Zeit vorhers“ch wie zu Hause fühlen sich an einem frem-
den Ort gut fühlendie Gel„ssenheit Ruhe; ÷ Nervosität“ns Gespräch k¶mmen ein Gespräch beginnender Freundeskreis, -e alle Freundewährend meines ersten in der Zeit des erstenMonats Monatsdie Wohngemein- Gruppe von Personen: Sieschaft, -en wohnen zusammen.reden sprechenentl„ngfahren hier: neben dem Fluss fah-
renpittor¡sk ≈ sehr schön; romantisch;
wie auf einem Bild
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MEIN ERSTER MONAT
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21_Erster_Monat_0413 13.03.13 13:56 Seite 21
22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 4/13
JA ODER NEIN?
Seit vor 40 Jahren die erste Mail
geschrieben wurde, hat sich die
Arbeitswelt stark verändert. An
der Stelle von Schreibmaschinen und Karteikar-
ten sind nun Computer und Clouds. Die Evolu -
tion moderner Kommunikationsmittel bietet für
Arbeitnehmer große Chancen, ihre Arbeit gut zu
organisieren und immer auf Daten zugreifen zu
können.
Natürlich bringen die großen technischen
Möglichkeiten auch Risiken. Viele Arbeitnehmer
wollen keine ständige Erreichbarkeit, manche
fühlen sich durch die vielen Informationen
gestresst. Kein Arbeitgeber will, dass seine Mit-
arbeiter wegen Erschöpfung weniger Leistung
bringen. Erholungszeiten müssen daher gege-
ben und respektiert werden. Gleichzeitig kön-
nen wir die technologische Entwicklung nicht
ignorieren. Denn auch die Arbeitnehmer wollen
sich per Mail oder über soziale Netzwerke auf
dem Laufenden halten. Besonders für junge
Menschen ist der Umgang mit digitalen Medien
im Alltag selbstverständlich, offline sein bedeu-
tet Verzicht. Deshalb muss es einen verantwor-
tungsvollen Umgang mit modernen Kommuni-
kationsmitteln geben – am Arbeitsplatz und
nach Feierabend.
Ein moderner Arbeitgeber sollte die kurze
private Nutzung des Internets während der re -
gulären Arbeitszeit nicht einfach verbieten.
Zudem ist ein Verbot praktisch kaum möglich.
Und es spricht nichts gegen diese Freiheiten,
wenn die vereinbarten Arbeitsziele erreicht wer -
den. Allerdings kann die Firma dann auch er -
warten, dass Mitarbeiter in Ausnahmesituatio-
nen, in denen es notwendig ist, außerhalb der
Arbeitszeit auf E-Mails reagieren. Zur Konkreti-
sierung, wann dies erforderlich sein kann, bie-
ten sich interne Regeln an. In jedem Fall sollten
sich der Anspruch der Arbeitnehmer auf Freizeit
und die Firmeninteressen die Waage halten.
JAARBEITSMAILS NACH FEIERABEND?
Jeder zweite Arbeitnehmer kann auch in der Freizeit von Kollegen,
Kunden und Chefs erreicht werden. Viele finden es normal, auch spät
am Abend ans Handy oder den Firmenlaptop zu gehen. Kritiker aber
sagen, dass die dauernde Erreichbarkeit Stress bringt. Wir fragten:
„Wir können die technologische Entwicklung nicht ignorieren.“
Joachim Sauer ist Präsident desBundesverbands der Personalma-nager.
S C H W E R
JAder B¢ndesverband Organisation für ganz
Deutschlandder Personalmanager, - Leiter der Angestellten
einer Firmadie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier
mit speziellen Informa -tionen
zugreifen auf hier: die Möglichkeit ha -ben, Daten zu kontrollie-ren/sehen
stændig immer, dauernddie Erschœpfung von: erschöpft sein = müde
und ohne Kraft seinrespektieren hier: wichtig sein, dass
man sich an diese Zeitenhält
s“ch auf dem Laufenden ≈ sich immer über dieh„lten aktuellen Trends informie-
render }mgang hier: Art, etwas zu benut-
zendigital so, dass mit Computern
gearbeitet wird; ÷ analogder Verz“cht von: verzichten = hier:
freiwillig nicht nutzen/nehmen
zudem außerdem]s spr“cht n“chts gegen … Es gibt kein Argument
gegen ...erf¶rderlich nötigint¡rn hier: innerhalb einer Firmader [nspruch, ¿e hier: Recht; ≈ Garanties“ch die Waage h„lten ≈ gleich wichtig sein
NEINder Vorstand, ¿e Gruppe, die eine Firma
oder einen Verein leitetder Deutsche Organisation, zu der sichGew¡rkschaftsbund mehrere Gewerkschaften
verbunden haben
die SMS, - kurz für: Short MessageService ≈ kurze Nachrich -ten, die man mit demHandy schickt
geh¡tzt in großer Eile; im Stressder Str¡ssfaktor, -en Komponente, die für Stress
verantwortlich istdie Erw¡rbsminderungs - ≈ Rente, die gezahlt wird,rente, -n wenn jemand nur noch
weniger als acht Stundenpro Tag arbeiten kann, z. B.wegen Krankheit
die Entgr¡nzung, -en von: entgrenzen = etwasvon seinen Grenzen befrei-en; hier: Grenzen ungül-tig/unklar machen
die Herausforderung, -en hier: schwierige Aufgabe,die man lösen muss
die Dimension, -en hier: ≈ Maß; Intensitätdie Überf¶rderung, -en hier: Situation, in der man
zu viel Arbeit und Stresshat
der geistige Ausstieg von: geistig aussteigen ≈ nicht mehr mitdenkenwollen oder können; hierauch: sich nicht mehr wei-terbilden wollen
das Atomkraftwerk, -e Kraftwerk, das mit Nuklear -energie elektrische Energieproduziert
die Ver¶rdnung, -en ≈ Regel; Vorschriftdie M“tbestimmung von: mitbestimmen = an
Entscheidungen teilnehmendie Prävention, -en Handlung, um etwas
Negatives zu verhinderndie R•ckbesinnung ≈ Prozess, bei dem man
sich an früheren Wertenorientiert und neu darübernachdenkt
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perfektDEUTSCHDEUTSCH4/13
Die digitalen Medien haben
die Arbeitswelt stark verän-
dert, Smartphones und Tablets
sind schon lange zu mobilen Arbeitsplätzen
geworden. Moderne Kommunikationsmittel
sind in und versprechen neue Freiheiten. Eine
E-Mail zum Frühstück, die letzte SMS im Bett –
für viele ist das heute Alltag. Doch so kommt
auch die Arbeit langsam und oft unbemerkt
weiter ins Privatleben. Die Grenzen zwischen
Arbeit und Privatem sind nicht mehr klar.
Nach dem „DGB-Index Gute Arbeit” wird von
60 Prozent der Arbeitnehmer erwartet, auch in
der Freizeit für ihre Arbeit erreichbar zu sein.
Gleichzeitig ist die Arbeitsgeschwindigkeit sehr
viel höher. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten
arbeitet gehetzt.
Arbeit ist inzwischen Stressfaktor Nummer
eins, mit ernsten Konsequenzen: Die Zahl der
Fehltage wegen psychischer Krankheiten ist in
den letzten Jahren um mehr als 80 Prozent auf
59 Millionen gestiegen. Ganze 40 Prozent der
Erwerbsminderungsrenten werden wegen psy-
chischer Krankheiten gezahlt. Das Durch-
schnittsalter der Menschen, die krank aus dem
Arbeitsleben gehen müssen, liegt bei 48 Jahren.
Die Entgrenzung von Arbeit und psychische
Krankheiten stehen in einem engen Zusam -
menhang. Die Herausforderungen sind hoch
differenziert, führen aber in unterschiedlichs -
ten Formen zu einer neuen Dimension von
Erschöpfung, Überforderung oder geistigem
Ausstieg.
Wir brauchen deshalb Stresstests nicht nur
für Atomkraftwerke, sondern auch für die
Arbeitsbedingungen in den Firmen. Eine Anti-
Stress-Verordnung, mehr Mitbestimmung, Prä-
vention und Beratung für Firmen – alles das ist
notwendig. Am wichtigsten scheint die Rückbe-
sinnung auf die Qualität der Arbeit. Wir müssen
besser werden – und nicht nur immer schneller.
NEIN
„Die Grenzen zwischen Arbeit undPrivatem sind nicht mehr klar.“
Annelie Buntenbach ist Mitglied imVorstand des Deutschen Gewerk-
schaftsbundes (DGB).
22-23_Ja_Nein_0413 13.03.13 13:58 Seite 23
24 perfektDEUTSCH 4/13
DEUTSCHE FÜR REFORM DER KATHOLISCHEN KIRCHEder Papst, ¿e Mann mit der höchsten
Position in der katholi-schen Kirche
titeln eine Überschrift auf derTitelseite drucken
der K“rchenmann, ¿er Mann mit einer Position inder Kirche
der R•cktritt, -e von: zurücktreten = auf-hören, in einem offiziellenAmt zu arbeiten
ern•chtert hier: ohne Illusionendas ZDF kurz für: Zweites Deutsches
Fernsehendas Priesteramt Amt als Mann, der in der
katholischen Kirche dieMesse liest
die Wiederverheiratung, von: sich wieder verheira--en ten = als Geschiedene(r)
wieder heiratender/die Befragte, -n Person, die auf Fragen zu
einem speziellen Themaantwortet
die Zustimmung von: zustimmen = hier:einverstanden sein
der Gr¢ndsatz, ¿e ≈ Prinzipfænden Konj. II von: findenbefürworten unterstützen
VIELE STUDIERTE VERLASSEN ÖSTERREICHauswandern emigrierender Akademiker, - Person, die an einer
Universität studiert hatbedrohen hier: bald nicht mehr
funktionieren, weil dieBeitragszahler fehlen
ex„kt genaudie Ärztekammer, -n Organisation, die für die
beruflichen und politi-schen Interessen der Ärztekämpft
eklat„nt deutlich zu merkender Ärztemangel Fehlen von Ärztendie B“ldungsforschung Wissenschaft, die Lehr-
und Lernprozesse unter-sucht
der Sp“tzenakademiker, - sehr guter Akademiker
DOPPELTE STAATSANGEHÖRIGKEIT ERLAUBEN?die Staatsbürgerschaft, ≈ Staatsangehörigkeit-enzulassen hier: gesetzlich möglich
machenumstr“tten so, dass es Stimmen dafür
und Stimmen dagegen gibtwonach hier: nach dieser Regelerleichtern leichter/einfacher machenref¶rmbereit mit der Absicht, eine
Reform zu machenfœrdern unterstützen; helfendie Auslieferung, -en hier: an Polizei und Justiz
eines anderen Landesgeben
VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDENdas Betriebsergebnis, -se wirtschaftlicher Erfolg
einer Firmaer„rbeiten hier: durch Arbeit Profit
machenber¡chnen durch Rechnen feststellendie T¶chterfirma, Firma, die zu einer größe--firmen ren Firma gehörtder [nteil, -e hier: Teil des Betriebser -
geb nissesdas Vorjahr, -e letztes Jahr; Jahr davorausliefern hier: verkaufen und liefernder }msatz, ¿e Gesamtwert der verkauften
Waren
NACHRICHTEN
S C H W E R
„Wir sind Papst“ hatte die Bild-Zei-
tung im April 2005 euphorisch geti-
telt und mit „wir“ ganz Deutschland
gemeint, als der deutsche Kirchenmann
Joseph Ratzinger in Rom zu Papst Benedikt
XVI. gewählt wurde. Nach dem überra-
schenden Rücktritt des Papstes vor weni-
gen Wochen schauen die Deutschen nun
ernüchtert auf den Zustand der katholi-
schen Kirche. Viele finden, diese habe sich
zu weit von den Lebenswirklichkeiten der
Menschen entfernt. Nötig seien jetzt große
Reformen.
Laut einer repräsentativen Umfrage im
Auftrag des ZDF-Politbarometers will eine
große Mehrheit der Deutschen Änderun-
gen bei den Themen Zölibat, Frauen im
Priesteramt oder Wiederverheiratung
Geschiedener. So sind 88 Prozent aller
Befragten und 84 Prozent der Katholiken
der Meinung, katholische Priester sollten
heiraten dürfen. Frauen als Priesterinnen
wünschen sich 83 Prozent. Auch hier
unterscheidet sich die Meinung der Katho-
liken nicht groß von der Gesamtheit – 75
Prozent der Befragten sind für eine
Reform. Ähnlich hoch ist die Zustimmung,
wenn es um die kirchliche Heirat von
Geschiedenen geht. 81 Prozent sind dafür
(Katholiken: 79 Prozent).
Eine Mehrheit fordert außerdem, die
katholische Kirche solle sich stärker an den
Wünschen ihrer Mitglieder orientieren. Bei
Streitthemen sollten nach Meinung von 79
Prozent aller Befragten und 74 Prozent der
Katholiken die Wünsche der Kirchenmitglie-
der realisiert werden. Nur elf Prozent (Katho-
liken: 15 Prozent) sind der Meinung, die Kir-
che solle sich – wenn nötig auch gegen den
Willen vieler ihrer Mitglieder – an ihren tra-
ditionellen Grundsätzen orientieren.
Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI.
wird auch darüber diskutiert, ob es in
Zukunft für Päpste eine Altersgrenze geben
soll. 43 Prozent fänden es gut, wenn ein
Papst sein Amt mit Erreichen eines
bestimmten Alters beenden würde. 46
Prozent lehnen das ab. Bei dieser Frage
wenigstens gibt es deutliche Unterschiede
zwischen der Gesamtheit der Befragten
und den Katholiken. Von diesen nämlich
befürworten nur 41 Prozent eine solche
Altersgrenze, 52 Prozent sind dagegen, sie-
ben Prozent sind sich nicht sicher.
DEUTSCHE FÜR REFORM DER KATHOLISCHEN KIRCHE
Wohin entwickelt sich die katholische Kirche? Die meisten Deutschen hätten sie gerne liberaler
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 24
25perfektDEUTSCH4/13
VIELE STUDIERTE VERLASSEN ÖSTERREICH
In Österreich wandern immer mehr Akademiker aus – im letzten Jahr waren es nach
Daten der Statistik Austria circa 21 000 Menschen. Inzwischen warnen Experten, dass das
Gesundheits- und Sozialsystem bedroht werde, weil vor allem Ärzte und unter 40-jähri-
ge Akademiker gehen. Besonders populäre Ziele für Ärzte sind Deutschland und die
Schweiz. So arbeiteten Ende 2011 exakt 2025 österreichische Ärzte in Deutschland. 2010
waren es noch 1872. In der Schweiz waren 408 österreichische Ärzte gemeldet. Die Öster-
reichische Ärztekammer warnt laut einem Bericht der Zeitung Die Presse vor einem
„eklatanten Ärztemangel“. Bald könnten viele Praxen auf dem Land ohne Arzt sein. Um
die Entwicklung zu stoppen, fordern Experten wie Thomas Mayr vom Institut für
Bildungsforschung mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und Spitzen-
akademiker in Österreich.
DOPPELTE STAATSANGEHÖRIGKEIT ERLAUBEN?
Kann jemand gleichzeitig Deutscher und Türke sein? Ja, sagen Sozialdemokraten (SPD),
Grüne und Liberale (FDP). Sie wollen mehr doppelte Staatsbürgerschaften zulassen. Die
Unionsparteien CDU/CSU wollen aber weiter an der seit 2000 geltenden, umstrittenen
Regel festhalten, wonach sich ein in Deutschland geborener Bürger mit einem auslän-
dischen Elternteil bis spätestens zum 23. Lebensjahr für eine Staatsbürgerschaft
entscheiden muss. SPD und Grüne wollen die doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern,
sollten sie die Parlamentswahl im September gewinnen. Auch Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zeigte sich reformbereit. Sie sagte Spiegel
Online: „Integration kann auch durch doppelte Staatsbürgerschaft gefördert werden.“
Unions-Fraktionschef Volker Kauder warnte dagegen: „In der Praxis würden zahlreiche
Probleme entstehen – zum Beispiel bei Auslieferung von Straftätern.“
VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDEN
Europas Autobauer Nummer eins hat mitten in der Euro-Krise das beste Betriebsergeb-
nis in der Geschichte der Bundesrepublik erarbeitet. Volkswagen (VW) verdiente im letz-
ten Jahr 21,9 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent im Vergleich zu 2011. Ein
wichtiger Grund für den Erfolg ist der neu berechnete Wert der VW-Tochterfirmen-Antei-
le bei Porsche. Ohne diesen Effekt lag das eigentliche VW-Betriebsergebnis bei 11,5 Mil-
liarden Euro. Das ist aber
auch ein leichtes Plus zu den
11,3 Milliarden Euro im Vorjahr
– und mehr, als Experten
erwartet hatten. 2012 hat VW
zum ersten Mal mehr als
neun Millionen Autos ausge-
liefert. Der Umsatz wuchs um
33,4 auf 192,7 Milliarden Euro.
Lebensmittel-PanscherNach mehreren großen Lebensmittels-
kandalen in der Europäischen Union (EU)
haben viele Verbraucher das Vertrauen in
die Hersteller verloren. Denn vor allem
bei Fertigprodukten kann kein Kunde
sicher sein, dass er isst oder trinkt, was
auf der Verpackung steht. Zuletzt gab es
durch den sogenannten „Pferdefleisch-
Skandal“ in vielen EU-Ländern Ärger. Ein
Beispiel: In der „Lasagne mit 100 Pro-
zent Rindfleisch“ war bis zu fünf Prozent
Pferdefleisch. Dieses Manipulieren gilt
als „panschen“. Die Verbraucher in
Deutschland sollen nun besser geschützt
werden. Laut Gesetz dürfen Behörden
jetzt die Namen von Herstellern publizie-
ren, die Lebensmittel mit falschen
Inhaltsangaben verkauft haben. Das soll
auch gelten, wenn die Hersteller wegen
ihrer Tat weniger als 350 Euro Strafe oder
gar nichts zahlen mussten. Nach dem
Willen der Landes-Verbraucherminister
sollen in Zukunft außerdem die Profite
aus dem Verkauf von manipulierten Pro-
dukten nicht mehr den Firmen gehören.
Die Strafen müssten den Firmen wehtun,
sagte Nordrhein-Westfalens Verbrau -
cherminister Johannes Remmel (Grüne).
der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt
g¡lten „ls nach Meinung vieler …sein
p„nschen z. B. Alkohol oder einLebensmittel mit einerschlechten Substanzmischen und so schlech-ter machen
laut Ges¡tz Es gibt Regeln des Staa-tes, die sagen, dass …
die Behörde, -n Amtdie |nhaltsangabe, hier: Information, welche-n Substanzen in einem
Lebensmittel sinddie Tat, -en das Tunder L„ndes-Verbrau- Minister eines Bundes-cherminister, - landes, der sich um den
Verbraucherschutz küm-mert
(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik)
(der Verbraucher- Politik, die die Interessenschutz der Verbraucher (Wirt-
schaft, Gesundheit) schützen soll)
m•ssten Konj. ll von: müssen
WAS HEISST …
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Produktion bei Volkswagen2o12 neun Millionen Autos gebaut
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26 perfektDEUTSCH 4/13
NACHRICHTEN
S C H W E R
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Viele dieser Häuser stehen die meiste Zeit leer Der Schweizer Ferienort Davos hat ein Problem
LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOSdie Zweitwohnung, -en zweite Wohnung, die man
z. B. am Wochenende oderim Urlaub benutzt
die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung
die Gemeinde, -n Kommune
befragen Fragen stellen zu einembestimmten Thema
sowie und
Wir s“tzen „lle “m Wir haben alle die-s¡lben Boot. selben Interessen. / Wir sind
alle in derselben Lage.
die [bgabe, -n hier: Gebühr
der N¢tzer, - ≈ Benutzer
¶ffen hier: unsicher
“mmerh“n ≈ wenigstens
TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIEREp¡ndeln hier: einen ziemlich weiten
Weg zwischen Arbeitsplatzund Wohnort hin- und her-fahren
die Flugbereitschaft ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert
das B¢ndesverteidi - Ministerium, das für dasgungsministerium Militär verantwortlich ist
der }mweltverband, ¿e Umweltorganisation
der Flugdienst ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert
stationieren als Militär an einen Ortgehen und dort bestimmteAufgaben erledigen
WÄHLEN AB 16 JAHRENder St„dtstaat, -en Stadt, die auch ein
Bundesland ist
die Wählbarkeit hier: ≈ Alter, ab dem man inein politisches Amt gewähltwerden kann
die V¶lljährigkeit hier: ≈ Alter, ab dem manwählen darf
ind¡s ≈ aber
stærken hier: mehr Stimmen bringen
der L“nksruck Stimmengewinn linkerParteien bei einer Wahl
profitieren Vorteile haben
das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, andem man sich orientiert
der R•ckkauf, ¿e Kauf einer Sache, die manvorher verkauft hat
LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOS
TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIERE
Deutsche Regierungsflugzeuge pendeln regelmäßig ohne Passagiere an Bord zwischen
Bonn und Berlin. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag gab es im letzten Jahr 465 die-
ser Leerflüge; die Maschinen flogen dabei rund 223 000 Kilometer ohne Passagiere. Für die
Flugstunden lagen die Kosten bei rund 3,5 Millionen Euro. Der Grund für diese Flüge: Noch
immer hat die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums ihre Heimat am
Militärflughafen in Köln-Wahn in der Nähe der alten Bundeshauptstadt Bonn. Braucht nun
Bundeskanzlerin Angela Merkel oder einer ihrer Minister in Berlin ein Flugzeug, kommt das
leer in die Hauptstadt, um den Politiker zu transportieren. Nach Ende der Reise fliegt die
Maschine wieder zurück nach Köln – wieder ohne Passagier. Obwohl Umweltverbände die
teuren Leerflüge kritisieren, wird es diese noch einige Jahre geben, weil der Flugdienst der
Regierung frühestens im Sommer 2016 am Berliner Problemflughafen Berlin Brandenburg
stationiert werden kann.
Im weltberühmten Schweizer Ferienort Davos stehen die insgesamt 5400 touristisch
genutzten Ferienhäuser und Zweitwohnungen im Durchschnitt an 270 Tagen im Jahr leer.
Rund 3400 Wohnungen oder 65 Prozent werden gar nicht vermietet. Das ist das überra-
schende Ergebnis einer aktuellen Studie der Tourismus- und Beratungsfirma Grischconsul-
ta im Auftrag der Gemeinde. Befragt wurden mehr als 5000 Davoser Zweit- und Ferien-
wohnungsbesitzer sowie Ferienwohnungsgäste. „Wir sitzen alle im selben Boot – aber es
ist nicht voll“, sagte Grischconsulta-Chef Roland Zegg bei der Präsentation der Studie in
Zürich. Um die Situation in Davos zu ändern und mehr Leben in den Ort zu bringen, schlägt
Zegg eine Abgabe für „Wenig-Nutzer“ der Ferienwohnungen vor. Ob diese deshalb mehr
Zeit in Davos verbringen werden, bleibt offen. Aber immerhin, meinen die Studienauto-
ren, könnten die Davoser das Geld nutzen für die Pflege und Reparaturen von Hallenbad,
Eisstadion, Skistrecken und Straßen.
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 26
perfektDEUTSCH4/13
AUF DEN ZWEITEN BLICK
AUF DEM SPRUNGWenn jemand wenig Zeit für etwas
hat und gleich zu einem anderen Ort
muss, dann kann man sagen: Er ist
auf dem Sprung. Das Springen ist
auch bei vielen Sportarten ein Teil
der sportlichen Aktivität. So auch
beim Fallschirmspringen. Die sogenannten Fallschirmjournalisten sind
auch immer auf dem Sprung: Reporter, die nur für eine kurze Zeit ins
Ausland fahren, um von dort zu informieren. Das ist billig für die
Zeitungen, aber nicht so gut für ihre Qualität. Das Problem: Ihnen fehlt die
Zeit zum Recherchieren, und sie kennen sich am Ziel oft nicht aus.
SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?Mütter schaukeln ihre Kinder (im Kin -
derwagen), wenn diese weinen und sie sie
beruhigen wollen. Oder wenn sie sie zum
Schlafen bringen wollen. Das tut auch die
Politikerin der Piraten-Partei auf dem Bild.
Ein Kind schaukeln hat noch eine andere
Bedeutung: etwas wieder in Ordnung brin-
gen, etwas schaffen. Das wollte auch die
Piraten-Partei. Nämlich den Rücktritt des Berliner Bürgermeisters, so die
Zeitung. Am Ende haben sie das Kind aber nicht geschaukelt.
STAATSSPARKASSESie gibt es eigentlich überall: die Stadt -
sparkassen. Das sind einzelne, kleinere
Geldinstitute, die meistens einer
Kommune gehören und vor allem den
Menschen und Firmen ihrer Region Kredite
und Geldgeschäfte anbieten. Thema des
Zeitungsartikels ist eine früher große
Bank, die in der Krise ist. Sie kann immer
weniger Personen beschäftigen. Damit schrumpft sie auf die Größe einer
Stadtsparkasse. Der Unterschied: Auch dem Staat gehört ein Teil dieser
Bank. So wird aus der neuen Stadtsparkasse eine Staatssparkasse.
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SO
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AUF DEM SPRUNGder Spr¢ng, ¿e von: springen
der F„llschirm, -e großer Schirm aus Stoff, mitdem man langsam von einemFlugzeug aus auf die Erde sinkt
recherchieren franz. genaue Informationen suchen
s“ch auskennen Erfahrung haben; gut kennen
SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?schaukeln hier: hin- und herbewegen
beruhigen ruhiger machen
z¢m Schlafen br“ngen ≈ machen, dass jemand ein-schläft
sch„ffen erreichen; Erfolg haben
der R•cktritt, -e von: zurücktreten = aufhören,in einer offiziellen Position zuarbeiten
STAATSSPARKASSEdas G¡ldgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivität mit
Geld
der Zeitungsartikel, - Zeitungstext
beschæftigen hier: Arbeit geben
schr¢mpfen kleiner werden
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M I T T E L
27
Jetzt auch Hamburg 16-Jähriger Wähler in Bremen
WÄHLEN AB 16 JAHREN
Hamburgs Jugendliche können die Politik ihrer
Stadt in Zukunft aktiv mitbestimmen. Bei den
Parlamentswahlen im Stadtstaat dürfen nämlich
bald schon 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Das
hat das Parlament beschlossen. Die Sozialdemo-
kraten (SPD), die in Hamburg seit März 2011 regie-
ren, sagen, das bedeute „mehr Demokratie“. Das
sehen auch Grüne und Linke so, die Christdemo-
kraten wollten die Reform dagegen verhindern
und stimmten dagegen. Die Partei hält eine Tren-
nung von Wählbarkeit und Wahlalter für falsch.
Die Volljährigkeit sei ein guter Zeitpunkt, um
wählen zu dürfen, sagte ihr Sprecher André Tre-
poll dem Norddeutschen Rundfunk (NDR): „Wes-
halb sollten Jugendliche mit 16 Jahren wählen
dürfen, aber der Kauf von Zigaretten oder der
Besuch des Solariums wird ihnen verboten?“
Der Hamburger Politikwissenschaftler Kai-
Uwe Schnapp prognostiziert indes, dass die
Reform des Wahlrechts vor allem das linke Par-
teienspektrum stärken wird. „Es wird wohl
einen Linksruck geben“, sagte Schnapp dem
NDR. Vor allem die Piratenpartei und die Grü-
nen, aber auch die SPD und die Linkspartei
würden profitieren.
Mit dem neuen Wahlrecht folgt Hamburg den
Vorbildern Bremen und Brandenburg. In Bremen
durften 16-Jährige zum ersten Mal im Mai 2011
wählen. Das sorgte für eine neue Diskussion: Vor
allem die Grünen fordern schon länger, dass
Frauen und Männer unter 18 Jahren wählen dür-
fen. Die Bundesregierung war bis jetzt dagegen,
zeigt sich nun aber etwas offener für die Idee.
In Hamburg können 25 000 neue, junge
Wähler schon in diesem September ihre Stimme
abgeben. Dann soll es ein Referendum über den
Rückkauf der Energienetze geben. Die nächste
Hamburger Wahl, bei der dann 16-Jährige
wählen dürfen, ist für 2015 geplant.
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 14:00 Seite 27
28
no muss durch ganz Deutschland reisen
und Informationen von verschiedenen
Personen bekommen. Dabei muss er viele
Aufgaben lösen und Gegenstände sam-
meln. Zum Glück hilft ihm die Journalistin
Jasmin Sommer – denn am Ende wird es
sehr kompliziert. Besonders gut: Diese
App ist gratis. Man kann auch nicht ver-
lieren, der Spieler braucht manchmal nur
etwas länger, um den richtigen Weg zu
finden. Das kann aber auch anstrengend
sein: Man sucht oft lange nach Gegen-
ständen, es ist nicht immer klar, wie und
wo es weitergeht. Die App ist zwar ab dem
Sprachniveau A2 und soll die Sprache im
Alltag trainieren. Oft ist das Niveau aber
höher. Zum Glück kann man Hilfe auf der
Facebookseite Lernabenteuer Deutsch
bekommen.
Ganz neu ist das Lernabenteuer
Das Angebot von Apps zum Deutschler-
nen bei Google Play, iTunes und
anderen Plattformen ist groß. Manche
Programme sind gratis, andere kosten
fast 30 Euro. Die meisten versprechen
viel. Sieht man aber genau hin, gibt es oft
Probleme: Manchmal ist das Sprachni-
veau doch viel zu hoch, manchmal ist nur
die erste Übung gratis. Aber es geht auch
besser. Das haben die 25 Apps gezeigt, die
wir auf den nächsten Seiten vorstellen.
Spielend lernenDeutsch lernen und dabei ein Abenteuer
spielen? Das verspricht die App Lern -
abenteuer Deutsch – Das Geheimnis der
Himmelsscheibe des Goethe-Instituts.
Man spielt den Kunstexperten Vincent
Mirano, der das Geheimnis um die Him-
melsscheibe von Nebra untersucht. Mira-
perfektDEUTSCH 4/13
verspr¡chen hier: sagen, dass manviel Inhalt anbietet
h“nsehen hier: prüfen; untersuchen
das Sprachni- ≈ Qualität der Sprach-veau, -s franz. kenntnisse
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis
das Geheimnis, -se geheime Sache
die H“mmels- dünnes, flaches Stück ausscheibe, -n Metall, das den Himmel
zeigt
rätselhaft so, dass man etwas/jemanden nicht verste-hen kann
MOBIL LERNEN
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 28
29perfektDEUTSCH4/13
Deutsch – ein rätselhafter Auftrag. Auch
bei dieser Gratis-App des Goethe-Instituts
muss der Spieler eine wichtige Aufgabe
lösen, diesmal mit Jayden. Das Spiel dauert
ungefähr vier Stunden, trainiert wird
Deutsch für den Beruf (ab Sprachniveau B1).
Grafisch sehr viel einfacher ist das Wort
Domino. Die einfache Version der App ist
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: WAVEB
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die S“lbe, -n Teil eines Wortes
b“lden hier: formen
die Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papiermit speziellen Informa -tionen
die Ausgangs- ≈ Muttersprache; hier:sprache, -n Sprache der App
zusätzlich hier: außerdem
bieten hier: etwas Speziellesanbieten
„llerdings ≈ aber
n¢tzen ≈ benutzen; verwenden
gratis, die Vollversion kostet aber 89 Cent
bei iTunes oder 79 Cent bei Google Play. Das
Ziel: aus verschiedenen Silben Wörter bil-
den. Aber Achtung: Man hat dafür nur zwei
Minuten Zeit und sollte mindestens auf
dem Sprachniveau B2 sein.
VokabeltrainerMit Klett DaF Kompakt übt man Vokabeln
und Sätze der Niveaustufen A1, A2 und B1.
Das Lernen funktioniert wie mit Karteikar-
ten: Man sieht eine Karte und muss über-
legen, wie die deutsche Übersetzung ist.
Man kann auch ein Quiz machen oder nach
Wörtern suchen. Die Ausgangssprache ist
Englisch. Für Android-Geräte kann man
jede App einzeln für 1,79 Euro kaufen. Nicht
so gut: Bei iTunes kann man nur die
Niveaustufe A1 bekommen (4,49 Euro) und
muss dann in dieser App zusätzlich die Stu-
fen A2 und B1 für je 4,49 Euro kaufen.
Sehr gut gemacht ist die Hueber
Deutsch-Box, die auch die Sprachstufen A1
bis B2 bietet. Allerdings gibt es diese App
nicht für Android-Geräte. Als Ausgangs-
sprache kann hier zwischen Englisch, Spa-
nisch, Französisch, Italienisch, Polnisch,
Russisch und Türkisch gewählt werden. Die
App ist gratis – allerdings gibt es dann nur
die Demo-Version. Will man das Programm
komplett nutzen, muss man zusätzliche
M I T T E L
Unterwegs sein und dabei Deutsch
lernen? Das ist möglich – und muss
nicht langweilig sein. Denn für Smart-
phones und Tablet-Computer gibt es
viele Lern-Apps. CLAUDIA MAY hat
mehr als 100 davon getestet – und
stellt nun die 25 besten Programme für
Deutschlerner vor.
>
Welches Tier ist es? Hier wird Domino gespielt
Die Hueber Deutsch-BoxMan kann nach Wortartoder Themen lernen
Nach der Lösung suchen Jayden hat einen wichti-gen Auftrag
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 29
30 perfektDEUTSCH 4/13
Pakete kaufen (A1 6,99 Euro, A2 5,49 Euro, B1
5,49 Euro). Es gibt zu jeder Vokabel das pas-
sende Bild – die Wörter werden auch pro-
fessionell gesprochen. Außerdem wird die
Wortart erklärt, es gibt Informationen zur
Aussprache und Beispielsätze. Man kann
nach Wortart oder nach Themen lernen.
Der Pons Vokabeltrainer hat fünf ver-
schiedene Trainingstypen – von leicht bis
schwer. So muss man ein Wort zum Beispiel
in einem Buchstabenchaos finden oder
auch komplett selbst übersetzen. Die App
sammelt auch Wörter, die man im Online-
Wörterbuch Pons.eu sucht. Deshalb muss
man sich zuerst auf der Webseite von Pons
registrieren. Die App synchronisiert sich also
die ganze Zeit mit dem Webangebot –
dadurch kommt es zu vielen kleinen Pau-
sen. Die Vokabeln sind nicht nach Sprach-
niveaus geordnet, sondern nach Themen.
Vorgelesen werden sie nicht. Die App ist bei
iTunes und Google Play gratis.
Die Gratis-App Wort des Tages von
Deutsch perfekt überrascht jeden Tag mit
einer neuen Vokabel, dazu gibt es einen
Beispielsatz. Muttersprachler sprechen
Vokabel und Beispielsatz – man lernt also
sofort die richtige Aussprache. Außerdem
werden alle Vokabeln in einem Archiv
gespeichert, sodass man sie immer wieder-
holen kann. Für diesen Vokabeltrainer, den
es bei iTunes gibt, sollte man das Sprachni-
veau B1 haben.
Artikel übenDer, die, oder das? Es ist nicht immer ein-
fach, den richtigen Artikel zu finden. Mit der
Gratis-App Der Die Das Artikel kann man zu
jedem Wort den passenden Artikel suchen.
Wenn man dann auf „Definition anzeigen“
klickt, hat man direkten Zugriff auf das On -
line-Wörterbuch Wiktionary. Man bekommt
also passende Bilder, Informationen zu
Wortart, Kasus, Aussprache, Bedeutung und
mehr. Man kann auch ein Quiz machen: Hier
muss man zu verschiedenen Nomen den
passenden Artikel finden. Leider gibt es
diese App nur für Apple-Produkte.
WörterbücherWas bedeutet dieses Wort? Kommt der Wort -
akzent auf dem ersten oder zweiten Wort-
teil? Früher brauchte man schwere Bücher
oder kluge Begleiter, um eine Antwort auf
Fragen wie diese zu bekommen. Jetzt gibt es
dafür eine App – zum Beispiel das Großwör-
terbuch Deutsch als Fremdsprache von Lan-
genscheidt (19,99 Euro bei iTunes, 17,95 Euro
bei Google Play). Günstig ist die App mit
mehr als 60 000 Einträgen und 63 000 Bei-
spielsätzen nicht. Hyperlinks in den Worter-
klärungen machen es möglich, unkompli-
ziert zwischen den Definitionen zu wech-
seln. Bei manchen Vokabeln kann man sich
die Aussprache anhören. Weitere Funktio-
nen des Lexikons sind eine Vokabelfavori-
tenliste und ein Spiel, um Wörter zu lernen
– und natürlich auch zu wiederholen. Es
gibt auch viele Tipps zum Sprachgebrauch.
Aber Achtung: Die Worterklärungen sind
nicht immer einfach, man sollte mindestens
das Sprachniveau C1 haben.
Eine Alternative ist das Wörterbuch
Deutsch als Fremdsprache Premium von
Pons (21,99 Euro bei iTunes und Google Play).
Es hat mehr als 77 000 Stichwörter, Wortzu-
sammensetzungen, Redewendungen und
Konstruktionen. Auch hier machen es
Hyperlinks in den Worterklärungen möglich,
schnell zwischen den Definitionen zu wech-
seln. Besonders gut: Es gibt zusätzliche
Informationen zu Sprache, Grammatik und
Landeskunde. So lernt man zum Beispiel,
dass Abkürzungen, wie Lkw für Lastkraftwa-
gen, in der deutschen Sprache eine wichti-
ge Rolle spielen. Man kann das Lexikon auch
als Vokabeltrainer benutzen und jeden Tag
ein neues Wort lernen. Auch für diese App
sollte man schon sehr gut Deutsch sprechen
können – mindestens auf dem Niveau C1.
Eine erst einmal kostenlose Alternative für
Apple-Produkte, allerdings nicht speziell für
das Paket, -e hier: Kombination;Angebot
die W¶rtart, -en ≈ grammatische Grup -pe, z. B. Verb, Nomen,Adjektiv …
die Aussprache von: aussprechen =richtig sagen
vorlesen laut lesen
der Zugriff von: zugreifen = hier:aussuchen
klug ≈ intelligent
der Begleiter, - hier: Person, die dabeiist
der Eintrag, ¿e hier: Information ineinem Wörterbuch zueinem Wort
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
der Sprachgebrauch ≈ Sprachbenutzung
das St“chwort, ¿er hier: Wort, zu dem eseinen erklärenden Textgibt
die Redewen- ein paar Wörter mitdung, -en idiomatischer Bedeu -
tung
die L„ndeskunde hier: Wissen überDeutschland, Öster-reich und die Schweiz
die [bkürzung, -en wenige Buchstaben,die an der Stelle einesWortes stehen
Tausende VokabelnDas WörterbuchDeutsch als Fremd-sprache von Pons
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 30
Deutschlerner, ist CanooNet. Man kann
nach Wörtern suchen, bekommt die
Definition und Informationen zur
Grammatik. Man kann sich außerdem
die Begriffe über einen Hyperlink auf
Wikipedia ansehen. Besonders gut:
Auch der Zugang zum Wörterbuch Leo
ist integriert. Man kann also mit nur
einem Klick die Übersetzung in ver-
schiedene Sprachen bekommen. Nach
20 Suchanfragen ist die Nutzung aber
nicht mehr kostenlos (14,99 Euro).
LernprogrammeEin Vokabeltrainer ist nicht genug?
Kein Problem, es gibt auch Apps, die
mehr können. Bekannt ist zum Beispiel
Babbel (für Android-Geräte und bei
iTunes). Bei der deutschen Version die-
ser Handy-App kann man als Mutter-
sprache zwischen Englisch, Französisch,
Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und
Schwedisch wählen. Dann kann man
typische Redemittel und einen nach
verschiedenen Kategorien sortierten
Wortschatz üben. Besonders toll: Es gibt
Fotos, und die Vokabeln werden vorge-
lesen. Man kann auch die eigene Aus-
sprache aufnehmen und so genau
hören, ob man richtig spricht. Dies alles
ist gratis. Mehr Lerninhalte gibt es aber
nur im bezahlten Abonnement – dann
nutzt man Babble am besten mit einem
Online-Profil als Web-App über den
Computer (ab 5,55 Euro pro Monat).
Unter www.babbel.com/learn-ger-
man-online findet man die Angebote
für verschiedene Lernniveaus – auch
Deutsch für Geschäftsreisende und den
Kontakt zur Babbel-Community. Babbel
ist also wie eine große Sprachschule,
aber online.
Ein schönes kleines Programm ist
auch Busuu. Die ersten Übungen der
App für Android-Geräte und Apple-
Produkte auf dem Niveau A1 bis B2 sind
gratis. Jeder weitere Kurs kostet 4,49
Euro. Dafür gibt es
Lernmaterial mit
Fotos, die Stim-
men sind von pro-
fessionellen Spre-
chern. Auch Voka-
beltraining und
interaktive Tests
sind dabei. Genau
wie bei Babbel
sollte man online
ein Profil anlegen,
um Kontakt zur
Busuu-Communitiy mit Muttersprach-
lern zu bekommen und seinen Lern-
fortschritt zu synchronisieren
(www.busuu.com). Besonders gut:
Man kann bei der App auch Sprachen
wie Chinesisch und Japanisch als Aus-
gangssprache wählen. >
GRATIS!Über iTunes Store
deutsch-perfekt.com/apps
Einfach deutsche Vokabeln lernen!
pro Tag ein deutscher Begriff
mit Audio-Datei für das Aussprache-Training
mit Erklärung und Beispielsatz auf Deutsch
Die Deutsch perfekt-App:
der Begr“ff, -e Wort
der Zugang hier: Möglichkeit, das Wörterbuch zu benutzen
die Suchanfrage, -n Suche nach Information
das Redemittel, - ≈ Satz, der hilft, in einer Sprechsituation besser zurechtzukommen
sortieren nach Gruppen ordnen
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
aufnehmen hier: gesprochenen Text speichern
das Abonnement, -s franz. hier: Bestellung für längere Zeit
das Profil, -e hier: Online-Anmeldung mit Informationen über die Person, die die Appbenutzt
der/die Geschäftsreisende, -n Reisende(r) aus beruflichen Gründen
„nlegen ≈ machen
Sprechen üben Bei Babbel kann man sich auch hören
perfektDEUTSCH4/13
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 31
32 perfektDEUTSCH 4/13
die Auswahl ≈ Angebot
einige mehrere; mehr als zwei
mal …, mal … manchmal …, manchmal …
Wenn man schon sehr gut Deutsch
kann (mindestens Niveau C1), kann ein
Blick auf diese Medien-Apps für Mut-
tersprachler interessant sein: Deutsche
Welle, Spiegel Online und Tagesschau
sind gratis und zeigen, was in Deutsch-
land aktuell gerade passiert. Besonders
toll: Die Deutsche-Welle-App gibt es
auch auf Arabisch, Englisch, Russisch
und Spanisch. Von Spiegel Online gibt
es auch eine App auf Englisch.
Viele Informationen über den Alltag
eines Landes bekommt man auf Blogs.
Abonnieren Sie zum Beispiel einige mit
der Gratis-App Bloglovin’ für Apple-
Produkte und Android-Geräte. Man
kann speziell nach Blogs aus Deutsch-
land suchen und bekommt auch immer
eine aktuelle Liste mit den Top-Blogs.
Natürlich kann man auch Nachrichten
und Informationen aus Blogs kombi-
nieren – und verschiedene Angebote
als RSS-Feed abonnieren. Das funktio-
niert zum Beispiel mit dem kostenlosen
Feeddler RSS Reader (für Apple-Nutzer)
oder dem NewsRob (für Android-Nut-
zer – die Pro-Version kostet 4,75 Euro).
HörenEs gibt verschiedene gute
Gratis-Apps, mit denen
man Internetradio, Web-
radio und Podcasts
unterwegs hören kann –
zum Beispiel Radio.de
(bei iTunes oder auf And-
roid-Plattformen). Man
kann speziell nach
Radiosendern in einer
Region oder einem Land
suchen, Favoriten spei-
chern und bekommt
Tipps. Hören Sie mal dies,
mal das, denn so lernen
Sie viel Alltagssprache! Es
gibt in den deutschspra-
chigen Ländern sehr viele
verschiedene Musik- (ab
Niveau B1) und Wortpro-
gramme (ab Niveau C1).
Eine andere Option: Tuneln Radio. Diese
Gratis-App gibt es nicht nur auf Deutsch,
sondern auch in anderen Sprachen –
von Chinesisch bis Spanisch.
Sie können auch eine Stadtführung
mit einer App machen. Besonders
schön gemacht ist Storytude Stadt-
führungen und Audio Touren für
Apple-Nutzer. Die App ist gratis, aber
man muss für die verschiedenen Tou-
ren bezahlen. So kostet „Best of Ham-
burg“ 3,59 Euro und „Eine Zeitreise
durch Berlin-Mitte“ 7,99 Euro. Als
Sprache kann man Deutsch und Eng-
lisch wählen. Für die deutsche Varian-
te sollte man mindestens das Niveau
B2 haben. <
Lesen Man muss Deutsch nicht wie ein Mut-
tersprachler sprechen, um Bücher lesen
zu können. Es gibt zum Beispiel acht
verschiedene Lernkrimis von Cornelsen
auf dem Niveau A2 bis B1 als App (je 3,59
Euro bei iTunes). Man kann sich jedes
dieser Bücher auch komplett anhören –
lernt also auch die richtige Aussprache.
Zu jedem Kapitel gibt es Übungen,
schwierige Wörter werden in einfachen
Worten auf Deutsch erklärt. Es gibt
natürlich auch Informationen zur Lan-
deskunde.
Nicht speziell für Lerner geschriebene
Bücher, aber auch Zeitungen und Zeit-
schriften lassen sich auf der Kindle-App
von Amazon lesen (gratis bei iTunes und
auf Android-Plattformen). Der Vorteil:
Unbekannte Wörter kann man markie-
ren, und man bekommt eine Erklärung
auf Deutsch – oder eine Übersetzung in
verschiedene andere Sprachen, wozu
ein Wörterbuch kos tenlos auf das
Smartphone oder Tablet geladen wer-
den kann. Google Play Books bietet
Android-Nutzern eine ähnliche Funkti-
on, allerdings wird da bei online über-
setzt. Natürlich gibt es auch von ande-
ren Anbietern eine gute und große
Auswahl an E-Book-Reader-Apps.
Eine Stadt besuchen Storytude bietetFührungen
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INK
STOCK
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 32
33perfektDEUTSCH4/13
Garten im Frühling
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
der S¶nnenschirm, -e
GartenarbeitWas gibt es im Frühjahr alles im Garten zu tun?
Verbinden Sie!
Ein Garten voll Blumen Was gibt es im Garten? Setzen Sie ein!
2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
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1. Die Blumen wachsen im _____________________.
2. Der Goldfisch schwimmt im
_____________________.
3. Rechen, Spaten und andere Geräte stehen im
_____________________.
4. Die Vögel bauen ihr _____________________ im
Baum.
5. Auf der Wiese steht ein _____________________.
6. Die Bäume haben erste _____________________.
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 2)
2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen
SPRACHE – WORTSCHATZ
die Liege, -n
die G„rtenlaube, -n
die Stufe, -n
der G¶ldfisch, -e
der Strauch, ¿er
das (Vogel-)N¡st, -er
der Geräteschuppen, -
der G„rtenzaun, ¿e
der Br¢nnen, -
1
L E I C H T
Gartenzwerg 2 Beet 2 Knospen 2 Teich 2
Geräteschuppen 2 Nest1. die Blumen gießen
2. ein Beet anlegen
3. die Hecke/
Sträucher
schneiden
4. Gemüse anpflan-
zen/säen
5. das Beet
umgraben
a) neu machen
b) die oberste Schicht
der Erde mit einem
Werkzeug nach
unten bringen
c) in die Erde setzen,
damit es wachsen
kann
d) Wasser geben
e) kleiner machen;
Äste und Blätter
wegmachen
der G„rtenzwerg, -e
der Kiesweg, -e
das Beet, -e
das Gænseblümchen, -
der Teich, -e
die Terr„sse, -n der Rasensprenger, -
die Kn¶spe, -n
33_Sit_0413 13.03.13 14:02 Seite 33
34 perfektDEUTSCH 4/13
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
1
3
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
2Seite 21 MEIN ERSTER MONATEine Amerikanerin in MainzShelby Williams ist 22 Jahre alt und vor einem Jahr nach
Deutschland gekommen. In ihrer neuen Heimat hat sie
Menschen aus vielen Ländern getroffen. Kennen Sie das pas-
sende Land, seine Einwohner und das Adjektiv? Ergänzen Sie!
Seite 48 – 49 DER BLICK VON AUSSEN
TurnvereineNicht nur Fußball macht die Deutschen fit. Das
lernt Tuvia Tenenbom auf seinen Reisen durch
Deutschland. Kennen Sie noch weitere Ausdrücke
rund um das Thema Sport? Setzen Sie ein!
Seite 46 – 47 MEIN ÖSTERREICH-BILDIn den BergenSie sind charakteristisch für Österreich: die Berge und der
Schnee. Den Artikel eines Worts lernt man im Deutschen
am besten zusammen mit dem Nomen. Setzen Sie die
passenden Artikel ein. Achten Sie auf Kasus und Numerus!
1. In Coburg fand der 150. Geburtstag des
Deutschen __________________s statt.
2. Diese Vereine sind das Ergebnis einer großen
__________________ in Deutschland, deren
Gründer Friedrich Ludwig Jahn war.
3. Tuvia Tenenbom erwartet von dem
__________________ viel, nur nicht, dass es
auch etwas zu essen gibt.
4. Er hat bei dem Gedanken an Sport Schuldge -
fühle, denn er ist seit Jahren nicht mehr im
__________________ gewesen.
5. Beim Turnen gibt es viele verschiedene Übun-
gen, wie zum Beispiel __________________.
6. Eine Erklärung des Ausdrucks Turnen ist: Die
Ausübung einer körperlichen Aktivität mit einer
bestimmten __________________, zum Beispiel
einem Eisenstab.
7. Beim Turnen macht man kontrollierte
__________________.
1. ______ Berge sind im Winter am schönsten, sagen viele
Touristen.
2. Für ______ Menschen in ______ Bergen ist ______ Leben
im Winter schwieriger.
3. Mit Schneefräsen müssen sie ______ Weg über ______
Berge freimachen, sonst liegt dort überall hoher Schnee.
4. Im Frühling kommen ______ Touristen mit ______
Motorrad oder ______ Auto in ______ Berge.
5. Sie genießen ______ Panorama und ______ frische Luft.
6. Im August müssen dann aber wieder ein paar Straßen
geschlossen werden, weil ______ erste Schnee fällt.
Die
L E I C H T
Land Einwohner Adjektiv
1. Spanien ___________________ _______________
2. _____________ Franzose/Französin _______________
3. _____________ ___________________ bulgarisch
4. die Ukraine ___________________ _______________
5. _____________ Inder/Inderin _______________
6. _____________ ___________________ schweizerisch
7. _____________ Brasilianer/Brasilianerin _______________
8. die Tschechische ___________________ _______________
Republik
9. _____________ Ghanaer/Ghanaerin _______________
Liegestütze 2 Ausrüstung 2 Turnbewegung 2
Körperbewegungen 2 Fitnessstudio 2
Gymnastikwettbewerb 2 Turnverein
S C H W E R
L E I C H T
Spanier/Spanierin spanisch
34-35_uebungen_0413 13.03.13 14:04 Seite 34
35perfektDEUTSCH4/13
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
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S: ISTOCK
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M, B
ERLIN
Seite 56 – 60 DIE MAGIE DER MUSEENDas Deutsche Historische Museum Das Deutsche Historische Museum (DHM) bietet eine große Zahl an Schätzen. Wie gut haben Sie den Text verstanden?
Bringen Sie dazu die einzelnen Satzglieder in die richtige Reihenfolge!
4
Seite 68 KOLUMNEDeutscher HumorWann lachen Deutsche? Alia Begisheva schreibt, dass
Deutsche Spaß nach Plan haben. Ist das so? Und wenn
nicht, worüber lachen Deutsche dann? Die meisten Ver ben
werden mit festen Präpositionen benutzt. Setzen Sie das
passende Verb mit Präposition in der richtigen Form ein!
Seite 50 – 51 EIN BILD UND SEINEGESCHICHTE
Falsche TagebücherDie Journalisten glaubten, was in Hitlers Tagebüchern
stand. Nomen wie „der Journalist“ gehören zur n-
Deklination und haben (außer im Nominativ Singular)
ein -(e)n am Ende. Setzen Sie die Nomen in den
Klammern in der richtigen Form ein!
6
5
1. (1) heutzutage 2 (2) viele Bücher 2 (3) Im Deutschen Historischen Museum 2 (4) ausgestellt 2 (5) werden
____________________________________________________________________________________________
2. (1) Die Farben der Bilder 2 (2) sie 2 (3) leuchten 2 (4) man 2 (5) anstrahlt 2 (6) wenn
____________________________________________________________________________________________
3. (1) zigtausend Bücher 2 (2) gibt 2 (3) Heute 2 (4) der verschiedensten Epochen 2 (5) im Museum 2 (6) es
____________________________________________________________________________________________
4. (1) hat 2 (2) studiert 2 (3) in London 2 (4) vor ihrer Stelle im DHM 2 (5) Die Buchrestauratorin Michaela Brand
____________________________________________________________________________________________
5. (1) dem Museum 2 (2) Viele Exponate 2 (3) geschenkt 2 (4) von privaten Sammlern 2 (5) wurden
____________________________________________________________________________________________
6. (1) mit persönlichem Charakter 2 (2) zeigt 2 (3) Die Sonderausstellung 2 (4) viele Objekte
____________________________________________________________________________________________
1. Überall __________ die Deutschen __________
ordentlich, aber etwas humorlos.
2. Im Büro scheinen alle ____________ ihre Arbeit
____________ zu sein, niemand ____________
____________ dem Kollegen.
3. Eine komische Situation ____________ oft
____________ einem kleinen Kommentar.
4. Es scheint so, als ob alle ____________ einen Witz
____________ hätten.
5. Wenn einer im Büro einen Scherz macht,
____________ fast alle dar__________.
6. Die Kollegen ____________ sich ____________ die
Abwechslung, danach wird es wieder ruhig.
7. Wenn etwas besonders Lustiges passiert, ____________
angeblich sogar die Zeitungen dar__________.
1. Plötzlich ist alles anders, als die Hamburger
_________________ (der Journalist) dachten.
2. Einem _________________ (der Spezialist) war es
gelungen, die Fälschung zu entdecken.
3. Unter dem _________________ (der Name) Hitlers
hatte ein Künstler die Bücher verfasst.
4. Die Schadenfreude der _________________ (der
Konkurrent) war groß.
5. Wegen dieses Skandals verloren viele Leser den
__________ (der Glaube) an die Zeitschrift.
freuen 2 lachen 2 gelten 2 sprechen 2 informieren 2
warten 2 konzentrieren 2 beginnen
1 –
3 –
3 – 5 – 1 – 2 – 4
M I T T E L
gelten als
Journalisten
S C H W E R
M I T T E L
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 2)
2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen
34-35_uebungen_0413 13.03.13 14:04 Seite 35
36 perfektDEUTSCH
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
36 perfektDEUTSCH
SPRACHE – RATEN SIE MAL!
4/13
Seite 64 – 65 LIZENZ ZUM FLÖTENMusik in meinen Ohren
In „Lizenz zum Flöten“ geht es um Straßenkünstler, die auf Musikinstrumenten spielen. Kennen Sie die
deutschen Namen von Musikinstrumenten? Wenn Sie die richtigen Begriffe finden, erhalten Sie mit den
nummerierten Buchstaben den Lösungsspruch.
S C H W E R1
Seite 6 MODERNE RUINENFrau Wichtig lädt ein
Frau Tremer hat Gäste in ihrem neuen Haus. Sie macht sich vor ihnen
ziemlich wichtig! Setzen Sie die fehlenden Wörter ins Kreuzwortgitter
ein, und finden Sie so den Lösungsspruch!
L E I C H T2
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5)
Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1 2 2 3 4 2 5 2 1 5 2 1 2 6 2
Willkommen in unserer ... (1)! Kein kleines Haus, oder?
Darf ich eine kleine Führung für Sie machen? Hier links ist die ... (2). Wir
haben gerade erst einen neuen Herd dafür gekauft! Kommen Sie bitte
weiter ins ... (3). Neues Sofa, neuer Fernseher, alles neu! Und hier
geht es raus auf die ... (4). Südseite! Von morgens bis abends
Sonne! Draußen im ... (5) haben wir auch einen ... (6). Schwimmen
Sie auch so gerne wie ich? So, nach mir, bitte. Gehen wir durch das ...
(7) in den 1. Stock. Hier ist dann noch das ... (8) meines Mannes. Er
arbeitet ja so viel! Außerdem ist hier unser ... (9). Wir haben ein Wasser -
bett! Und natürlich haben wir nicht nur ein ... (10), denn mein Mann und
ich wollen auch mal gleichzeitig duschen. So, dann gehen wir wieder
hinunter ins ... (11). Lassen Sie uns essen! Ich hoffe, Sie haben Hunger!
1. Ein großes Klavier ist ein __ __ __ __ __ __.
2. Dieses Instrument hat die Form eines kleinen Cellos: die __ __ __ __ __
3. Dieses Instrument hat einen großen, flachen Körper
(oft wie eine Acht) und einen langen Hals:
die __ __ __ __ __ __ __
4. Das Instrument ist aus Holz oder Plastik, es ist lang
und schmal. Mit dem Mund bläst man Luft hinein:
die __ __ __ __ __
5. Dieses Instrument ist ähnlich wie eine Zither.
Man klopft mit dünnen Holzschlägern darauf:
das __ __ __ __ __ __ __ __ __
4.
5.
1. 3.
D S S P N
5
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4
6 2
3
(Das bedeutet: eine wichtige, führende Rolle haben)
Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __, __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __!
(Das bedeutet: Zu Hause ist es am schönsten.)
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Veranstaltungshinweise„Eintritt frei, Kinder die Hälfte!“ – so heißt es
in einem populären Buch von Erich Kästner.
Veranstaltungshinweise geben Informationen
über den Preis eines Events, und man erfährt
auch, wo und wann es stattfindet.
Die Erklärungen zu den fettgedruckten
Ausdrücken und anderen wichtigen Wörtern
finden Sie auf der Rückseite dieser Karte!
Schriftliche Kündigung von Verträgen Möchten Sie Ihre Wohnung kündigen, einen Handyvertrag oder
die Mitgliedschaft im Fitnessklub? Lesen Sie hier Beispiele,
Redemittel und Tipps dazu!
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Mit Nachbarn über Probleme sprechen Die Musik ist zu laut, das Treppenhaus nicht geputzt? Das Zusammenleben mit Nachbarn ist nicht immer leicht. Jeder
Mensch hat andere Gewohnheiten, und so kann es zu Problemen kommen. So können Sie darüber sprechen:
Entschuldigung, hier darf man nicht …
Hier ist es verboten, zu ...
Wussten Sie schon, dass … hier
verboten ist?
Sie dürfen hier nicht rauchen!
Frau Mars, gestern haben Sie …
Bitte machen Sie das nicht mehr!
In der Hausordnung steht, dass man
zwischen 12 und 14 Uhr keinen Lärm
machen darf.
Es stört mich, dass Sie dauernd auf
dem Balkon grillen. Der Geruch zieht
direkt zu mir!
Ich fühle mich durch Ihr Verhalten
gestört: Es geht nicht, dass Sie den
Hund alleine im Hof lassen!
Mich ärgert, dass Sie oft Ihren Müll im
Treppenhaus liegen lassen!
Ich bitte Sie, das Rauchen im
Treppenhaus zu unterlassen (= nicht
mehr zu machen).
Entschuldigung, aber Ihre Musik ist
zu laut.
Entschuldigen Sie bitte, aber könnten
Sie die Musik ab 22 Uhr leiser machen?
Es wäre nett, wenn Sie in Zukunft nicht
mehr mittags Cello üben würden.
Lösungsvorschläge formulieren
So können Sie Vorschläge machen, wie
man das Problem lösen könnte:
Wir könnten ja in Zukunft einen Plan
erstellen, wer wann die Treppe putzt.
Man könnte ja in Zukunft den Vorplatz
gemeinsam reinigen, oder?
Es wäre besser, wenn Sie/wir das künf-
tig (= in Zukunft) so machen würden: …
Könnten wir vielleicht absprechen, wer
an welchen Tagen die Waschmaschine
benutzt?
Wie wäre es mit diesem Kompromiss: …
Was halten Sie von diesem Vorschlag: …
Kündigung eines Handyvertrags
FristenEine Kündigung ist oft nur zu bestimmten Terminen (= Fristen)
möglich. Nur wenn die Frist eingehalten wird (= fristgerechte
Kündigung), ist die Kündigung auch wirksam (= gültig). Dabei zählt
aber nicht das Datum im Brief, sondern das Datum, an dem Ihre Kün -
digung in der Firma ankommt. So formulieren Sie eine Kündigung:
Hiermit kündige ich meinen Vertrag zum nächstmöglichen
Zeitpunkt.
Ich kündige mit sofortiger Wirkung. (= ab sofort)
Ich kündige den Vertrag fristgerecht/fristgemäß zum 1. Juni 2013.
Ich kündige meinen Mobiltelefonvertrag zum ...
Karlsruhe, 22.4.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Handyvertrag fristgemäßzum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Meine Vertragsnummer lautet 0009 6364 8482, meine Kundennummer ist 14 4788-B.Bei Fragen erreichen Sie mich unter der Telefonnummer0176/44346762.
Bitte teilen Sie mir den Zeitpunkt der Vertragsbe -endigung mit, und bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich.
Mit freundlichen Grüßen
Christian McMiller
Im Kulturkeller Heringsdorf
Einlass: 19.30 Uhr
Beginn: 20.30 Uhr
VVK: 25 Euro
AK: 27 Euro
Ermäßigung für Studenten und Rentner
AUSVERKAUFT
Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse!
Probleme ansprechen
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Auf Beschwerden von Nachbarn reagierenHaben sich die Nachbarn schon beschwert? So können Sie darauf reagieren:
Kündigung der Mitgliedschaft in einem Verein
Sich entschuldigen
Es war mir nicht klar/bewusst, dass ich
mein Fahrrad hier nicht abstellen darf.
Leider wusste ich nicht, dass das (nur)
Ihre Mülltonne / Ihr Parkplatz ist.
Entschuldigung, mir ist es bis jetzt
nicht aufgefallen, dass der Rauch zu
Ihnen zieht.
Es tut mir leid, wenn ich Sie mit mei-
ner Musik gestört habe.
Ich werde versuchen, etwas leiser zu
sein.
Ich werde darauf achten, dass ...
Entschuldigung, das wusste ich nicht.
Sorry!
Die Kritik zurückweisen
Das sehe ich nicht so! Es ist allgemein
üblich, dass …
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich
das war?
Warum hätte ich ... machen sollen?
In der Hausordnung / meinem
Mietvertrag steht das aber anders: …
Die laute Musik kann nicht von mir
kommen, weil …
Ich finde es unglaublich, dass Sie das
von mir denken/verlangen.
Aber Sie haben doch auch ...!
Es kann nicht sein, dass ...
Begründungen
Für eine gute Beziehung zu Nachbarn
kann es helfen, wenn Sie sie über
etwas informieren oder den Grund für
Ihr Verhalten nennen.
Manchmal ist es abends etwas lauter,
weil ich ...
Möglicherweise wird es am Freitag
etwas lauter: Da feiere ich meinen 40.
Geburtstag.
Es könnte sein, dass ich am Samstag
...
Es wäre möglich, dass ...
Wegen ... muss ich ...
Lippstadt, 4.4.2013
Sehr geehrter Herr Berger,
ich möchte Ihnen mitteilen, dass mein Sohn, MarcoSpinta, aufgrund unseres Umzugs in Zukunft nicht mehr am Training beim Sportverein TSV Lippstadt teilnehmen kann.
Deshalb möchte ich seine Mitgliedschaft zum 1. Juli 2013kündigen.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Inge Spinta
Kündigungsgrund: Warum kündigen Sie?Einen Kündigungsgrund müssen Sie nicht nennen.
Oft ist es aber ein guter Anfang für den Kündigungsbrief.
Wir ziehen im August / zum 1. Juni um.
Aus Kostengründen werde ich ab dem 1.6.2013 den Anbieter wechseln.
Leider finde ich zurzeit keine Zeit, zum Training zu kommen.
Allgemeine Tipps2 Eine Kündigung sollte immer schriftlich erfolgen. Bitten Sie auch
um eine schriftliche Bestätigung, dass die Kündigung wirksam ist.
2 Wenn Sie sicher sein wollen, dass der Empfänger die Kündigung
erhält, verschicken Sie sie per Einschreiben: Dann bekommen Sie
von der Post eine Bestätigung, dass Sie den Brief verschickt haben.
2 Bei der Kündigung von Mietverträgen sollten Sie beachten: Dafür
gibt es gesetzlich geregelte Fristen, alle Mieter müssen unter-
schreiben, und die exakte Wohnungsadresse muss genannt sein.
Die Veranstaltung (= der/das Event)
die Aufführung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum
der Auftritt, -e von: auftreten = sich vor Publikum zeigen
der G„stauftritt, -e Szene/Lied ...: Hier spielt eine populärePerson mit.
der Ver„nstalter, - Firma/Person: Sie organisiert Events.
der Ver„nstaltungsort, -e Ort: Dort sind Events.
die Vorstellung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum
Die Eintrittskarte (= das Ticket)
ausverkauft so, dass es keine Tickets mehr gibt
die (Eintritts-)K„rte, -n Ticket
die R¡stkarte, -n ein Teil von allen Karten: Er wurde bis kurzvor Beginn des Events noch nicht verkauft.
verfügbar so, dass es noch Karten gibt
Die Uhrzeit
der Beg“nn Start
der Einlass Zeitpunkt: Ab jetzt ist der Eintritt erlaubt.
das voraussichtliche ]nde wahrscheinliches Ende
Der Eintritt
AK / die Abendkasse Kasse: Sie ist direkt vor dem Beginn derVeranstaltung geöffnet.
ermäßigt so, dass es weniger kostet
die Ermäßigung, -en Preis: Er ist niedriger als der normale Preis.
frei kostenlos
gratis kostenlos
VVK / der (K„rten-) Verkauf: Er findet statt (lange) bevor dasVorverkauf Event beginnt.
die Vorverkaufsstelle, -n Ort: Hier kann man Tickets schon (lange) vordem Event kaufen.
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39perfektDEUTSCH4/13
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Da läuft doch was quer
Eigentlich heißt es: „Da läuft doch was schief!“ Oder alternativ: „Da geht doch was quer.“
Hier steht aber die Variante: Da läuft doch was quer. Warum wohl?
Quer bedeutet im wörtlichen Sinn: In Bezug zu einer bestimmten Lage steht etwas im rech-
ten Winkel, also um 90 Grad gedreht. So steht das Gebäude auf dem Foto zum Beispiel quer zu seiner normalen, horizontalen Lage.
Wenn etwas schiefläuft – oder quergeht – dann läuft es nicht normal, sondern komisch. Das heißt, dass etwas Probleme
macht und nicht so harmonisch vor sich geht wie erwartet. Projekte laufen manchmal schief oder auch Ereignisse in der Poli-
tik. Und über solche quergehenden Situationen und Ereignisse berichtet eine politische, satirische Sendung, die im Fernsehen
läuft. Der Titel dieser Sendung? Quer. Passt doch, oder?
Klare Ansage
Das Verb ansagen bedeu-
tet, etwas anzukündigen
oder bekannt zu geben.
Im Radio und Fernsehen
hört man Ansagen, zum
Beispiel die Wetteransa-
ge, ein Synonym für Wetterbericht. Auch am
Telefon gibt es Ansagen, zum Beispiel, wie
viel ein Gespräch pro Minute kostet. Da liegt
es nur nahe, dass die Firma mit dem Spruch
Klare Ansage Werbung für ihre Internet- und
Telefonflatrate macht. Klare Ansage drückt
nämlich aus, dass eine Aussage sehr deutlich
und klar zu verstehen ist. Und dieser Werbe-
spruch soll zeigen, dass das Angebot wirklich
günstig ist. Ist damit klar, was eine klare
Ansage ist?
Ab sofort stehen Ihnen alleTüren offen!
Bei dem Auto auf dem Bild sind die vier Türen
geöffnet – dort stehen alle Türen offen. Was
bedeutet es aber generell, wenn jemand sagt:
„Ihnen stehen alle Türen offen“? Das heißt, dass Sie gute Chancen und
beste Möglichkeiten bei etwas haben, zum Beispiel in Bezug auf Beruf
und Karriere: „Um David mache ich mir keine Sorgen. Er ist Program-
mierer, und mit diesem Beruf stehen ihm zurzeit alle Türen offen.“
In der Werbung will ein Autohaus potenzielle Käufer von dem Auto-
modell überzeugen. Es wirbt damit, dass das Modell jetzt noch zwei
zusätzliche Türen hat, zum bequemen Einsteigen in den hinteren Teil
des Wagens. Damit stehen auch Freunden und anderen Mitfahrern alle
Türen offen für eine angenehme Autofahrt!
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IOPEIS ©
SIEMEN
SEN/A
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M I T T E L
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
HaiopeisWie kann man Familienpizza hier
verstehen? Kreuzen Sie an!
eine Pizza, die nur von einer
Familie gegessen werden darf
eine Pizza, auf der eine
Familie ist
eine Pizza, die so groß ist, dass
eine ganze Familie davon satt
wird
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres fisch;auch Wortspiel: Heiopei = rheinlän-disch für: Mensch mit schwa-chem Charakter
der P“zzaservice, -s ≈ Restaurant, das Pizzas nach Hauseliefert
drauf kurz für: darauf
39_Ges_Gel_0313 13.03.13 14:08 Seite 39
40 perfektDEUTSCH 4/1340
SPRACHE – GRAMMATIK
Vor einer Stunde bin ich nach Hause gekommen. – Temporale Präpositionen
1Ich komme um 18 Uhrnach Hause
Was passt? Wählen Sie aus, und ergänzen Sie!
1. _____ (um / von) sechs Uhr klingelt der
Wecker. Fünf Minuten _____ (nach / bis)
dem Klingeln stehe ich auf.
2. _____ (im / am) Morgen muss ich mich sehr
beeilen, um den Bus nicht zu verpassen.
3. Ich arbeite viel _____ (zwischen / bei) acht
Uhr und der Mittagspause.
4. _____ (vor / an) der Kaffeepause bin ich
etwas müde.
5. _____ (gegen / nach) der Kaffeepause bin
ich wieder aktiv _____ (bis / an) drei Uhr.
6. Heute gehe ich _____ (gegen / in) 18 Uhr
nach Hause.
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TO/T
HIN
KST
OCK
(2)
M I T T E L
VerwendungTemporale Präpositionen stehen vor dem Bezugswort und geben eine
zeitliche Relation an. Zusammen mit Artikeln und Nomen bilden sie
eine temporale Präpositionalphrase. Die Präpositionen verlangen
(„regieren“) einen bestimmten Kasus.
Formen Präposition Kasus Beispiele
ab Dativ Ab nächstem Jahr arbeite ich wieder.
(selten) Akkusativ Ab nächstes Jahr arbeite ich wieder.
an Dativ Am Freitag geht sie einkaufen.
auf Akkusativ Können wir den Termin auf morgen verschieben?
aus Dativ Dieses Kleid ist aus den 20er-Jahren.
außerhalb Genitiv Außerhalb der Bürozeiten erreichen Sie uns unter
dieser Nummer: …
bis Akkusativ Bis letzten Sommer fuhren sie jedes Jahr ans Meer.
für Akkusativ Die Karte gilt für den ganzen Tag.
gegen Akkusativ Sie essen gegen 19 Uhr zu Abend.
in Dativ In einer Nacht im August hat sie ihn kennengelernt.
innerhalb Genitiv Wir können die Waren innerhalb eines Monats liefern.
nach Dativ Um Viertel nach acht beginnt der Film.
seit Dativ Seit dem 1. April wohnen sie in der neuen Wohnung.
über Akkusativ Über das Wochenende fahre ich weg.
um Akkusativ Der Zug fährt um 20 Uhr.
von … bis zu … Dativ Vom 21. bis zum 24.5. ist die Praxis geschlossen.
vor Dativ Vor einem Jahr lebte sie noch in der Schweiz.
während Genitiv Während des Essens sprachen sie über die Kinder.
zu Dativ Was macht ihr zu Ostern?
zwischen Dativ Zwischen den Feiertagen ist das Geschäft geschlossen.
Achtung: Die Präpositionen in, vor und zwischen können Dativ oder
Akkusativ verlangen:
Dativ: Akkusativ:
Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Wir kommen in ein digitales Zeitalter.
Er hat den Termin vor dem Essen. Er verschiebt den Termin vor das Essen.
Zwischen dem zweiten und dem Er legt den Urlaub zwischen den ersten und
achten Mai hat er Urlaub. den achten Mai.
Funktionen Uhrzeit
Für die Uhrzeit benutzt man um, vor, nach, gegen:
Er kommt um acht Uhr. (= exakt)
Er kommt um Viertel vor acht (= 7.45 Uhr), sie kommt erst um Viertel
nach acht (= 8.15 Uhr).
Er kommt gegen acht Uhr. (= ungefähr)
Tageszeiten und Wochentage
Tageszeiten und Wochentage stehen mit an +
Dativ:
Was machst du am Wochenende? – Am Sonntag
fahre ich in die Berge.
Am Abend geht Mona früh ins Bett, damit sie am
Morgen fit ist.
Aber Achtung:
Doch in der Nacht schlief sie schlecht.
Monate und Jahreszeiten
Monate und Jahreszeiten stehen mit im:
Der Frühling beginnt im März.
Im Frühling werden die Tage länger.
Feste
Feste stehen mit zu:
Zu Ostern fuhren wir zu meinen Eltern.
In Süddeutschland und in der Schweiz sagt man
auch an:
An Ostern hat es noch geschneit.
M I T T E L ≤
40-41_Grammatik_0413 13.03.13 14:09 Seite 40
41perfektDEUTSCH4/13
4Wann?
Wählen Sie die passende Präposition aus!
3Grüße aus dem Urlaub
Setzen Sie die passende Präposition ein!
M I T T E L M I T T E L
zu
Liebe Eva,
mein Freund und ich sind dieses Jahr __________ (1) ersten Mal
zusammen im Urlaub. Zwei Tage lang haben wir __________ (2)
morgens __________ (3) abends nur geschlafen und gelesen.
Und __________ (4) ein Uhr sind wir zum Essen gegangen.
__________ (5) dritten Tag sind wir __________ (6) Nachmittag
viel spazieren gegangen. Jetzt haben wir wieder Energie und
gehen __________ (7) dem Abendessen oft tanzen. Wir kom-
men meistens sehr spät __________ (8) der Nacht nach Hause.
Es ist super hier, und wir haben viel Spaß zusammen. Viele
liebe Grüße und __________ (9) bald!
Deine Nadja
von 2 am (2x) 2 nach 2 um 2 bis (2x) 2 zum 2 in 1. a) am b) für c) um Dienstag
2. a) im b) gegen c) am halb zwei
3. a) am b) im c) um Sommer
4. a) am b) im c) zu Oktober
5. a) von b) im c) zu Pfingsten
6. a) am b) gegen c) um 25. Mai 2013
7. a) am b) im c) zwischen Vormittag
MEHR ÜBUNGEN 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
M I T T E L 2
1. Die Touristen kommen __________ Pfingsten auf die Insel.
2. __________ Vormittag schwimmen sie und liegen in der Sonne.
3. __________ 13 __________ 15 Uhr machen die Urlauber einen
Mittagsschlaf.
4. __________ einer Woche am Strand haben viele einen Sonnenbrand.
5. Die Damen machen sich __________ dem Abendessen schick.
6. __________ des Essens sprechen sie über ihre Erlebnisse.
7. Zurück zu Hause können sie viel über den Spaß __________ den
Ferien erzählen.
Die Touristen kommen zu Pfingsten
Setzen Sie die passende Präposition ein!
vor 2 zu 2 am 2 nach 2 während 2 bis 2 in 2 von
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
40-41_Grammatik_0413 13.03.13 14:09 Seite 41
SPRACHE – LÖSUNGEN
Seite 33
1. d; 2. a; 3. e; 4. c
1. Beet; 2. Teich; 3. Geräteschuppen; 4. Nest; 5. Gartenzwerg;
6. Knospen
Seite 34 - 35
2. die, den, das; 3. den, die; 4. die, dem, dem, die; 5. das, die;
6. der
2. Frankreich, französisch; 3. Bulgarien, Bulgare/Bulgarin;
4. Ukrainer/Ukrainerin, ukrainisch; 5. Indien, indisch; 6. die
Schweiz, Schweizer/Schweizerin; 7. Brasilien, brasilianisch;
8. Tscheche/Tschechin, tschechisch; 9. Ghana, ghanaisch
1. Turnverein-; 2. Turnbewegung; 3. Gymnastikwettbewerb;
4. Fitnessstudio; 5. Liegestütze; 6. Ausrüstung; 7. Körperbewegun-
gen
2. 3, 6, 4, 2, 5; 3. 2, 6, 1, 4, 5 / 2, 6, 5, 1, 4; 4. 5, 1, 4, 3, 2; 5. 2, 5,
1, 4, 3; 6. 3, 2, 4, 1
2. auf ... konzentriert, spricht ... mit; 3. beginnt ... mit; 4. auf
... gewartet; 5. lachen ... -über; 6. freuen ... über; 7. informie-
ren ... über
2. Spezialisten; 3. Namen; 4. Konkurrenten; 5. Glauben
Seite 36
1. Flügel; 2. Geige; 3. Gitarre; 4. Flöte; 5. Hackbrett
Lösung: die erste Geige spielen
1. Villa; 2. Kueche; 3. Wohnzimmer; 4. Terrasse; 5. Garten;
6. Swimmingpool; 7. Treppenhaus; 8. Arbeitszimmer;
9. Schlafzimmer; 10. Bad; 11. Esszimmer
Lösung: Trautes Heim, Glueck allein!
Seite 39
richtig: eine Pizza, auf der eine Familie ist; eine Pizza, die so groß
ist, dass eine ganze Familie davon satt wird
falsch: eine Pizza, die nur von einer Familie gegessen werden darf
Seite 40 - 41
1. um, nach; 2. am; 3. zwischen; 4. vor; 5. nach, bis; 6. gegen
2. Am; 3. Von, bis; 4. Nach; 5. vor; 6. Während; 7. in
1. zum; 2. von; 3. bis; 4. um; 5. Am; 6. am; 7. nach; 8. in; 9. bis
2. b; 3. b; 4. b; 5. c; 6. a; 7. a
1
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iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.deLina Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: lina.cicelyte@iqm.deNielsen 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: marion.weskamp@iqm.deNielsen 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.deNielsen 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de
ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: michael.schachinger@proxymedia.atSchweizTop Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: walter.vonsiebenthal@topmediasales.chInternational Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: gerda.gavric@iqm.de
REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN
K U N D E N S E R V I C E
perfektDEUTSCHwww.deutsch-perfekt.com
MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann
PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral
KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke
VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim
BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de
SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: e.markus@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de
MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: m.konrad@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de
ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.
ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich, Sabine Hübner-Pesce,Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Adamma Stekovics, Anne Wichmann
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal
AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Axel Zahnmesser
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
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VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105
GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus
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42_Loesungen_0413 13.03.13 14:10 Seite 42
FOTO
: ZE
FA
das Ölfassbauendie Decke
der Reiseführerunnützder Zweite Weltkriegüberlebenangeben
das Gesellschaftsspielder Spieleerfinderder Siedler
der Schnorcheldie Küstemehreredas Zeltdie Plastikfolieder Rucksackziehen durcheinfachfestmachendie Leinegründendie Ausrüstung
die Sängerindie Stimmeder Lautgezogennunder Erfolgdie Gemeindedas Bürgerrecht
der Obdachlosedas Heim
die Einrichtungder Dozentin der Regeldie Gelegenheit
das Netzwerkeinzelne
der Initiatorder Deutsche Knigge-Rat
das Benehmenspuckendie Nase putzengeltender Gastgebergeräuschvolldas Separee
perfekt
oil barrelto buildhere: ceiling
travel guideunnecessaryWorld War II
to survivehere: to boast
board gamegame inventorsettler
snorkelcoastseveraltentplastic foilrucksackto pull throughhere: simplyto attachcordto foundequipment
(female) singervoicesoundmovednowsuccesscommunitycitizenship
homeless personhere: hostel
institutionlecturergenerallyopportunity
networkhere: individual
initiatorGerman council for etiquette and manners
here: mannersto spitto blow one’s nosehere: to applyhostnoisilyprivate booth
perfect
le baril de pétroleconstruirele plafond
le guide touristiqueinutilela Seconde Guerremondialesurvivrecrâner
le jeu de sociétél’inventeur de jeule colon
le tubala côteplusieursla tentela feuille de plastiquele sac à dostirer à traverssimplementfixerle filfonderl’équipement
la chanteusela voixle sonici : déménagémaintenantle succèsla communela citoyenneté
le sans-abri, le SDFle foyer
ici : le centrele professeur d’universitéen règle généralel’occasion
le réseauici : chacun (des)
l’initiateurla société de conseil allemande Knigge
le comportementcracherse mouchervaloirl’hôtebruyammentle salon particulier (au restaurant)parfait,e
il barile di petroliocostruireil soffitto
la guida turisticainutilela seconda guerra mon-dialesopravviverevantarsi
il gioco di societàl’inventore di giochiil colono
il boccagliola costaparecchila tendala pellicola di plasticalo zainotrascinaresemplicementefissarela cordafondarel’equipaggiamento
la cantantela voceil suonotrasferitaadessoil successoil comuneil diritto di cittadinanza
il senzatetto qui: asilo per senzatetto
l’istituzioneil docentegeneralmentel’occasione
la retesingoli
l’iniziatorela consulenza d’immagi-ne tedesca
il comportamentosputaresoffiare il nasovalerel’ospiterumorosamenteil séparée
perfetto
yağ fıçısıinşa etmektavan
burada: seyahat kılavuzuyararsızikinci dünya savaşı
hayatta kalmakburada: hava atmak
grup oyunuoyun mucitisömürgeci
şnorkelkıyıbirkaççadırplastik folyasısırt çantasıburada: geçirmekkolaybağlamakipkurmakekipman
şarkıcı (kadın)sessesburada: taşınmışşimdibaşarıbelediyevatandaşlık hakları
evi olmayan kimseevi olmayan kimsesiyurduburada: kurumdoçentçoğu zamanburada: fırsat
örgüher
girişimciAlman Knigge Konseyi(teşrifatı savunan birkonseyi)davranıştükürmekburnu silmekgeçerli olmakev sahibiseslibir restorandaki küçük vekapalı bir odadört dörtlük
beczka na oliwębudowaćsufit
przewodnik turystycznyniepotrzebnyII Wojna Światowa
przeżyćtutaj: przechwalać się
gra towarzyskawynalazca gryosadnik
rurka oddechowawybrzeżekilkanamiotfolia plastikowaplecakciągnąć przezpo prostuprzymocowaćlinazakładaćwyposażenie
piosenkarkagłosdźwięktutaj: przeprowadziła sięterazsukcesgminaprawa obywatelskie
bezdomnytutaj: przytułek
instytucjawykładowca uniwersyteckiz regułyszansa
siećtutaj: poszczególny
inicjatorNiemiecka Rada DobrychManier
zachowanieplućsmarkaćobowiązywaćgospodarzgłośnyoddzielne pomieszczenie
perfekcyjny
бочка с масломстроитьпотолок
путеводительбесполезныйВторая мировая война
выжитьхвастаться
настольная играизобретатель игрпоселенец
дыхательная трубкапобережьемногопалаткапластмассовая плёнкарюкзактянуть попростоприкреплятьверёвкаосновыватьснаряжение
певицаголосзвукздесь: переехалатеперьуспехпосёлок, общиназдесь: гражданство
бездомныйприют
заведениедоценткак правиловозможность
сетьотдельные
инициаторнемецкое обществоправил этикета
поведениеплеватьчистить носздесь: действоватьхозяиншумныйотдельное помещение
совершенный
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SPRACHE – STARTHILFE
MODERNE RUINEN SEITE 6
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el barril de petróleoconstruirel techo
la guía de viajesinútilla Segunda GuerraMundialsobrevivirhacer alarde
el juego de salónel inventor de juegosel colono
el tubo de buceola costavariosla tienda de campañael papel filmla mochilaaquí: llevarsimplementeaquí: atarla cuerdafundarel equipo
la cantantela vozel sonidomudadoahorael éxitola comunalos derechos civiles
el sin techoel asilo
la instalaciónel profesorpor lo generalla ocasión
la redaquí: cada
el iniciadorel consejo alemán paralas reglas de buen com-portamientoel comportamientoescupirsonarse la narizregirel anfitriónruidosoel reservado
perfecto
MEHR ÜBER BERLIN WISSEN SEITE 7
1200 SEITE 7
SCHWIMMEN MIT GEPÄCK SEITE 7
EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄT SEITE 8
DER GUTE TIPP SEITE 8
3 FRAGEN SEITE 9
TINA TURNER SEITE 8
43perfektDEUTSCH4/13
43-44_Starthilfe_0413 13.03.13 14:12 Seite 43
infrecuentecultivarla tierrala mezclainyectar
el recuerdo
entoncesaquí: luchar para volver acompetir
terminarcomprometerse
sobre la superficiela tierrala Segunda GuerraMundialexplosionarel concepto
aquí: de viajeahorael hogar
el empleola aspiración salarialreflexionarel empleadoevaluarel resultadoel índice bursátil
la acciónponer en práctica
raramentecoltivarela terraqui: la combinazionequi: innestare
il souvenir
allora (nel tempo)qui: reagire
terminareimpegnarsi
in superficela terrala seconda guerra mondialefar saltareil concetto
essere in viaggioadessola casa
l’assunzionela retribuzione desideratariflettereil collaboratorevalutareil risultatol’indice di borsa
l’azionerealizzare
nadirburada: ekip biçmektoprakkarışımaşılamak
hatıra
o zamanlarburada: çok antremanyaparak yeniden yarışlarıkazanmakbitirmekangaje olmak
yeryüzündeburada: dünyaikinci dünya savaşı
patlatmaktasarı
burada: yolda olmakşimdiev
işe alınmahayal maaşıdüşünmekelemandeğerlendirmeksonuçhisse senetleri endeksi
hisse senedigerçekleştirmek
rzadkouprawiaćglebamieszankaszczepić
pamiątka
wtedyponownie wywalczyć
zakończyćangażować się
nadziemnyziemiaII Wojna Światowa
wysadzićprojekt
być w drodzeterazdom
zatrudnieniewymagana pensjazastanawiać siępracownikoceniaćrezultatindeks akcji
akcjarealizować
редкийвыращиватьземлясмесьпрививать
сувенир
тогдапробиваться
заканчиватьпринимать активноеучастие
наземныйземляВторая мировая война
взрыватьконцепция
быть в путитеперьдом
приём на работужелаемая зарплатаобдумыватьсотрудникоцениватьрезультатиндекс акций, индексыакций
акцияреализовать
rarecultiverla terrele mélangeici : inoculer
le souvenir
à l’époquese battre pour revenir
terminers’investir
en surfacela terrela Seconde Guerremondialefaire sauterle concept
en déplacementmaintenantle chez-soi
l’embauchela prétention salarialeréfléchirl’employéévaluerle résultatl’indice boursier
l’actionmettre en œuvre
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GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus schweren Texten:
Wie werden sie übersetzt?
Eine Auswahl zum Thema Musik:
LIZENZ ZUM FLÖTEN SEITE 64 - 65
TRÜFFELN AUS DEUTSCHLAND SEITE 9
44 perfektDEUTSCH 4/13
seltenanbauendie Erdedie Mischungimpfen
das Souvenir
damalssich zurückkämpfen
beendensich engagieren
oberirdischdie Erdeder Zweite Weltkrieg
sprengendas Konzept
unterwegs seinnundas Zuhause
die Einstellungdas Wunschgehaltüberlegender Mitarbeiterbewertendas Ergebnisder Aktienindex,Aktienindizes/Aktien-indicesdie Aktieumsetzen
rareto cultivatehere: soilmixturehere: to inject
souvenir
thento fight one’s way back
to endto get involved
above-groundhere: groundWorld War II
to blow upconcept
here: to be mobilenowhome
appointmentideal salaryto consideremployeeto evaluateresultshare index
shareto realise
DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUS SEITE 10
FRANZISKA VAN ALMSICK SEITE 10
EIN BUNKER WIRD ZUR HEIZUNG SEITE 11
DIE ZWEITE HEIMAT SEITE 11
WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN? SEITE 11
flötendie Flötedie Straßenmusiker-szenevorspielender Geigenkofferder Bogendie Mundharmonikader Hackbrettspieler
der Teufelsgeiger
der Flügeldie Lautstärkebedudeln
to play the fluteflute, recorderbusking scene
to auditionviolin casebowharmonica, mouth organdulcimer player
virtuoso violinist
grand pianovolumeto drone on
suonare il flautoil flautoi musicisti da strada
suonare (davanti a qcu)la custodia per violinol’archettol’armonica a boccail suonatore di salteriotedescoil „violinista diabolico”
il pianoforte a codail volumeannoiare con musicamonotona
flüt çalmakflütsokak çalgıcıları ortamı
birine birşey çalmakkeman valiziburada: arşeağız armonikasızithere benzeyen birenstrumanı çalan biribir keman arşesiyle birritm enstrumanı çalan biri burada: kuyruklu piyanoses kuvvetiseyircilerin önünde canları sıkan hep aynıolan müzik çalmak
grać na fleciefletmuzycy uliczni
zagrać cośfuterał na skrzypcesmyczekharmonijka ustnacymbalista
skrzypek-wirtuoz
fortepiannatężenie dźwiękurzępolić
играть на флейтефлейтасцена уличныхмузыкантовпроигрыватьфутляр для скрипкиздесь: смычокгубная гармошкаигрок на цимбалах
скрипач-виртуоз
рояльгромкостьплохо играть на музыкальном инструменте
jouer de la flûtela flûtele milieu des musiciensdes ruesjouerl’étui à violonl’archetl’harmonicale joueur de cymbalum
le violoniste du diable
le piano à queuele volumeici : soûler
tocar la flautala flautael panorama de los músicos callejerostocarel estuche del violínel arcola armónicael intérprete de dulcémeleel violinista del diablo
el piano de colael volumenaquí: someter a
43-44_Starthilfe_0413 13.03.13 14:12 Seite 44
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47perfektDEUTSCH4/13
Jedes Jahr im Frühling fahren Schneefräsen
von zwei verschiedenen Seiten auf der Groß-
glockner Hochalpenstraße los. Die einen kom-
men aus dem Bundesland Kärnten, die anderen
aus dem Bundesland Salzburg. Sie müssen
Schnee wegräumen – und das auf der höchsten
Asphaltstraße Österreichs, die im Winter zu ist.
Die Straße ist 48 Kilometer lang. Deshalb dau-
ern die Arbeiten mehrere Wochen, die Fräsen
fahren sehr langsam. Aber dann treffen sich die
Fahrer, und alle freuen sich. Auf meinem Foto
sieht man eine der Fräsen aus Salzburg. Gerade
sind die Fahrer fertig geworden. Man sieht: Sie
mussten viele Meter Schnee wegräumen. Jetzt
können Touristen und andere Fahrer die Straße
wieder benutzen. Ohne die Arbeit der Fräsen
kann dort oben niemand mit seinem Auto,
Motorrad oder Fahrrad fahren. Das Foto habe ich
Ende April 2012 gemacht. Manchmal liegt im
August schon wieder so viel Schnee, dass die
Straße geschlossen werden muss.
Ich durfte in einer Fräse mitfahren. Drinnen
ist es sehr laut. Alles vibriert, und man kann sich
nicht unterhalten. Ich musste also mit dem Fah-
rer gestikulieren. Die Fräse ist wirklich ganz
langsam gefahren, nur wenige Zentimeter in der
Minute. Mein Foto habe ich draußen gemacht.
Das war nicht einfach, denn der Schnee ist in der
Sonne sehr hell. Aber ich fotografiere auch
Wettkämpfe beim Wintersport und weiß genau,
wie man mit dieser Lichtsituation umgeht.
losfahren beginnen, zu fahren
die Schneefräse, -n großes Gerät: Man räumt damit Schnee weg.
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
der W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf: Man sucht den oder die Bestein einer Sportart.
(der K„mpf, ¿e hier: ≈ Turnier; Treffen von Sportteams)(die Sp¶rtart, -en ≈ Sportkategorie: Fußball, Golf, Tennis …)
…, wie m„n m“t …, wie man bei diesem Licht gute Fotos macht.dieser L“chtsituation ¢mgeht.
Fotografin: BARBARA GINDL
FOTO
S: PRIVAT; PICTU
RE-A
LLIAN
CE/APA
-FOTO
/BA
RB
AR
A G
IND
L
46-47_OE-Bild_0413 13.03.13 14:13 Seite 47
48
DER BLICK VON AUSSEN
TUVIA TENENBOM ÜBER
SELTSAME SPORT -VERANSTAL TUNGENDer Autor wundert sich: kein Fußball? Nein, die Deutschen machen
sich auch anders fit. Zum Beispiel mit kontrollierten Bewegungen des
Körpers. Aber was ist das genau? Und warum gibt es dabei leckere
Sandwiches mit Salami?
S C H W E R
der Gymn„stik- ≈ Suche nach dem bestenwettbewerb, -e Gymnastiksportler / der besten
Gymnastiksportlerinherausfinden hier: durch Fragen
Informationen bekommenwahrlich wirklich; ≈ tatsächlichder Resp¡kt hier: ≈ Ehrung einer Person,
die man gut findetgenießen hier: bekommenkl“ngen hier: machen, dass man
denkt, etwas ist …biz„rr seltsam; extravagantN“chts wie h“n. hier: Da muss ich schnell
sofort hinfahren/-gehen.h“ssen nach oben ziehendie Fahne, -n großes Stück Stoff in speziellen
Farben als Symbol für eineNation oder einen Verein
das F“tness- Sportklub, in dem man ancenter, - Geräten trainiertdiesbezüglich in diesem Punktdie Liegestütze, ≈ Gymnastikübung: Man legt-n sich mit dem Bauch fast auf den Boden und drückt den Körper mit den Armen wieder nach oben.überw“nden hier: den Grund dafür finden,
dass etwas aufhört zu existiereneintreffen ankommen„ls „llererstes zuerstkœstlich sehr leckerdie Aufnahme von: aufnehmen = hier: einen
Platz bekommen ersuchen bittender Elef„nt, -en großes, graues Tier mit sehr
langer Nase, das in Afrika undAsien lebt
s“ch verw„ndeln sich ändernschn„ppen hier: schnell festhaltenvormals früherder Akademische Organisation aller TurnvereineT¢rnbund an deutschen Universitätenvernehmen hier: hörens“ch bereit erklären zeigen, dass man bereit ist,
etwas Bestimmtes zu tunder W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf, bei dem
man feststellt, wer der/dieBeste ist
hingegen im Gegensatz dazugeistig hier: intellektuellDas liegt dar„n … Der Grund dafür ist …treiben hier: machen
perfektDEUTSCH 4/13
Aber niemand hatte mir gesagt, dass es dabei
auch etwas zu essen geben würde! Als ich dort
eintreffe, sehe ich als allererstes Sandwiches, köst-
lichste Sandwiches, die mich anzulächeln schei-
nen und mich um Aufnahme in meinen Mund
ersuchen.
(...)
Bevor ich mich in einen Elefanten verwandle,
schnappe ich mir einen Mann, der mir erklären
kann, wo ich bin. Es ist Dr. Reinhard H. Ganten,
vormals Jurist im deutschen Justizministerium,
heute Präsident des Akademischen Turnbunds.
Als er meinen Notruf vernimmt, erklärt sich
der Doktor sofort bereit, mir die Idee des Turnver-
eins und dieses ganze Turnding zu erklären.
„Sport ist ein Wettkampf“, sagt er. „Beim Turnen
hingegen geht es um kontrollierte Körperbewe-
gungen.“
Er ist 70 Jahre alt und „geistig völlig fit, weil,
nun, ich glaube, das liegt daran, dass ich immer
Sport getrieben habe, seit ich drei und vier Jahre
alt war.“
Wohin fahre ich? Zu einem Turnfest in
Coburg, auf Schloss Ehrenburg. Dort
wird der 150. Geburtstag des Deut-
schen Turnvereins gefeiert, habe ich gehört. Ich
habe keine Ahnung, was das ist, werde es aber
hoffentlich herausfinden.
Christof, ein Mann, der wahrlich meinen
Respekt und mein Vertrauen genießt, hatte
erzählt, dass es sich bei dem Turnfest um einen
Gymnastikwettbewerb handelt. Das klang für
mich so bizarr, dass ich dachte: Nichts wie hin.
Von einem Gymnastikwettbewerb habe ich noch
nie gehört. Fußball, klar. Fußball verstehe ich: Du
hisst die deutsche Fahne und fühlst dich gut. Aber
ein Gymnastikwettbewerb? Klingt eigentlich gut.
Ich bin seit Jahren in keinem Fitnesscenter mehr
gewesen und habe diesbezüglich Schuldgefühle.
Vielleicht, so sagte ich mir, würde ich mich besser
fühlen, wenn ich einen Gymnastikwettbewerb
besuche. Ich würde ein paar Stunden in Coburg
verbringen, Leuten bei ihren Liegestützen zusehen
und meine Schuldgefühle überwinden.
TUVIA TENENBOM
Er provoziert gern: der Amerikaner
Tuvia Tenenbom, geboren 1957 in
Tel Aviv. Er ist viele Monate durch
ganz Deutschland gereist, hat
sich den Alltag angesehen – und
mit unbekannten Menschen und
wichtigen Persönlichkeiten ge -
sprochen. Das Ergebnis: Allein unter
Deutschen. Eine Entdeckungsreise. Es ist
sein subjektiver Reisebericht, der gleich-
zeitig sarkastisch und komisch ist. Aus
diesem Buch ist dieser Text.
die Persönlichkeit, -en ≈ bekannte Person
48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 48
49perfektDEUTSCH4/13
Ist das etwas speziell Deutsches? Frage ich ihn
und beiße in eine deutsche Salami. „Verschiedene
Sportarten gleichzeitig auszuüben, um die Kon-
trolle über seinen Körper zu erlangen und zu wis-
sen, welche Muskeln man gebrauchen muss, ich
glaube das ist typisch deutsch.“
Tage- und nächte-
lang habe ich mir kaum
Schlaf gegönnt, dieweil
ich über ebendiese
Frage grübelte: Was ist
deutsch? Und dieser
Mensch kennt die
genaue Antwort seit 70
Jahren!
Das ist aber noch
längst nicht alles:
(...)
„Tatsächlich rief ihr
Gründer, Friedrich Lud-
wig Jahn, die Turnbe-
wegung ins Leben, um
die Menschen für den
Kampf gegen ausländi-
sche Besatzer und die
Verteidigung ihres Hei-
matlandes zu ertüchti-
gen. Heute gibt es 20 000 Vereine im Deutschen
Turnerbund, mit insgesamt fünf Millionen Mitglie-
dern.“
Gelobt sei Jahn. Ja, ich weiß, das ist der Typ,
der einst schrieb, dass Juden
neben anderen „Deutschlands
Unglück“ seien. Aber dieses
Thema werde ich nicht anspre-
chen. Dies soll ein Tag ganz
ohne Juden, Nazis und alle
sons tigen Geschöpfe sein.
Ich spreche noch mit weiteren Leuten, Män-
nern im Anzug und Frauen im Abendkleid, die
mir bestätigen, dass dieses Turnen zur Seele dieses
Landes, eben zum Wesen Deutschlands gehört.
Das DTB-Logo, das Turnerkreuz, erklären sie mir,
„hat vier Fs, sie stehen für frisch, fromm, fröhlich,
frei ist die deutsche Turnerei.“ Können Sie mir
das auf Englisch sagen? frage ich sie. Sie können,
nur dass sie mir unterschiedliche Übersetzungen
anbieten. Ich lasse es gut sein.
Denn wir sollten damit nicht zu viel Zeit verlie-
ren, kommt hier doch des Pudels Kern: „Es geht
© D
EUTSCH
E ERSTA
USG
AB
E © SU
HR
KA
MP VER
LAG
BER
LIN 2012, CO
PYRIG
HT ©
BY TUVIA
TENEN
BO
M 2011; FO
TO: ZO
ON
AR
/THIN
KSTO
CK
beißen zwischen die Zähne nehmenund essen
ausüben hier: ≈ machen
erl„ngen hier: bekommen
der M¢skel, -n elastischer Körperteil beiMensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen
s“ch gœnnen sich selbst etwas Angenehmestun oder geben
dieweil während
ebendiese genau diese
grübeln lange und intensiv nachden-ken
længst hier: überhaupt
“ns Leben rufen gründen; starten
die T¢rnbewegung Idee der organisiertenGruppen, die gemeinsam tur-nen
der Bes„tzer, - Militär, das einen Ort oder einLand in Besitz nimmt
die Verteidigung Handlung, mit der man sichgegen einen Feind schützt
ert•chtigen durch Übungen kräftig machen
Gelobt sei ... Dank an …
der Typ, -en hier: Mann
einst früher
s¶nstige (-r/-s) andere (-r/-s)
das Geschœpf, -e von Gott gemachte Kreatur
die Seele, -n Teil des Menschen, der nachreligiöser Vorstellung nachdem Tod weiterlebt; hier:typisches Charakteristikum
das Wesen Charakter
der DTB kurz für: DeutscherTurnerbund
das Logo, -s ≈ Emblem aus Buchstabenund/oder Bild
das T¢rnerkreuz zwei Linien, die sich in derMitte schneiden als Symbol fürdie Turner
fr¶mm genau an religiösen Regelnorientiert
die Turnerei das Turnen
¡s gut sein l„ssen (damit) aufhören
des Pudels K¡rn hier: Lösung; Erklärung
einzigartig besonders; nicht vergleichbarmit anderem
der Begr“ff, -e Wort
w“ssbegierig so, dass man etwas unbedingterfahren möchte
zustürzen auf schnell hinlaufen zu
der Austausch hier: Unterhaltung; Gespräch
der Grad, -e hier: Titel
erw¡rben bekommen
die Ausrüstung, hier: alle Dinge, die man zum-en Turnen braucht
der Eisenstab, ¿e langer, dünner Gegenstandaus Eisen
derlei solche (-r/-s)
nicht nur um Sport oder Übungen“, erklärt mir
einer von ihnen elegant, „es ist ein Verein. Wenn
ich fremden Menschen begegne, dann sieze ich
sie, begegne ich aber Vereinsmitgliedern, und sei
es das erste Mal, dann duze ich sie. Es ist wie eine
Familie. Und das ist einzigartig deutsch.“
Verstanden? Hier
lernen wir einen
neuen Begriff ken-
nen: Verein. Was ist
das? Wen immer
man auch fragt, jeder
wird sofort bestäti-
gen, dass ein Verein
deutsch ist, sehr
deutsch. Was heißt
aber Verein? Jeder
gibt mir eine andere
Übersetzung. Club.
Bund. Assoziation.
Gruppe. Kurz:
Schwer zu überset-
zen. Etwas Deut-
sches. Verein.
Wissbegierig stür-
ze ich auf die Sport-
professorin zu, in der
Hoffnung auf einen intellektuellen Austausch zwi-
schen einer Liegestützanalytikerin und einem Sala-
misandwichexperten. Sie heißt Prof. Dr. Gudrun
Doll-Tepper.
Sagen Sie mir, Frau Doktor,
wo haben Sie Ihren akademi-
schen Grad erworben?
„An der Freien Universität
Berlin.“
Können Sie mir helfen? Ich
habe hier ein großes Problem. Könnten Sie mir
bitte das Turnen erklären?
Ja, kann sie.
„Turnen ist die Ausübung einer körperlichen
Aktivität mit einer bestimmten Ausrüstung. Wie
einem Eisenstab.“
Klingt für mich nach einem durchschnittlichen
amerikanischen Fitnessstudio. Ist es das?
„Fitnessstudios, wie wir sie heute kennen, ver-
wenden Geräte, die vor 200 Jahren in Deutsch-
land entwickelt wurden!“
Man braucht schon einen Doktortitel, um der-
lei Dinge zu wissen. <
„Von einem Gymnas -tikwettbewerb habe ich
noch nie gehört.“
48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 49
Es soll eine „Weltsensation“ sein, die
der Stern an diesem 25. April 1983 vor-
stellt. „Hitlers Tagebücher entdeckt“, steht
auf der ersten Seite des Magazins aus
Hamburg. Auf einer internationalen Pres-
sekonferenz vor 250 Journalisten hält der
Stern-Reporter Gerd Heidemann dort stolz
schwarze Bücher mit roten Siegeln in die
Kameras. „Die Geschichte des Dritten Rei-
ches muss teilweise umgeschrieben wer-
den“, kündigt sein Chef Peter Koch an –
und Wochen, Monate und Jahre spannen-
der Lektüre.
Spannend wird es wirklich. Aber aus
der Sensation wird nur zwei Wochen spä-
ter der größte Medienskandal Deutsch-
lands nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn
die 60 Tagebücher hat gar nicht Hitler
geschrieben, sondern ein Fälscher: Konrad
Kujau, ein Stuttgarter Künstler.
Für insgesamt 9,3 Millionen Mark
(heute ungefähr acht Millionen Euro) hat
Reporter Heidemann ein Buch nach dem
anderen bei Kujau gekauft, über drei Jahre
lang. Das Geld kam von dem Verlag Gru-
ner + Jahr, dem der Stern gehört.
perfektDEUTSCH 4/13
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
DIE WELTSENSATION, DIE KEINE WAR
50
Muss die Geschichte der
Nazizeit in Teilen neu geschrieben
werden? Vor 30 Jahren sieht es so
aus. Der Stern berichtet stolz von
der Entdeckung der Tagebücher
von Adolf Hitler. Aber dann ist
plötzlich alles ganz anders,
als die Hamburger Journalisten
dachten.
M I T T E L ≤
das Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tagschreibt, was man denkt oder waspassiert ist
das Magazin, -e hier: Zeitschrift
das Siegel, - Ding aus Wachs, das ein persönliches Symbol zeigt und mit dem man Briefe und wichtige Dokumente schließt
(das W„chs Substanz, die weich wird, wenn man sieheiß macht)
das Dr“tte Reich Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945
teilweise nicht komplett
¢mschreiben hier: Daten oder Ereignisse ändern
„nkündigen über Zukünftiges informieren
sp„nnend ÷ langweilig
die Lektüre, -n hier: Geschriebenes, das man liest
der Fælscher, - hier: Person, die Tagebücher schreibt,aber sagt, dass es die von Hitler sind
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oderBücher herstellt
50-51_BusG_0413 13.03.13 14:16 Seite 50
perfektDEUTSCH 514/13
Angefangen hat der Skandal damit, dass
Heidemann die Geschichte glaubt, die er von
früheren Nazi-Offizieren hört: Hitler soll
Tagebuch geschrieben haben. Dann lernt er
den Fälscher Kujau kennen. Der sagt, dass er
die Bücher aus der Deutschen Demokrati-
schen Republik (DDR) hat. Dort ist im Krieg ein
Flugzeug abgestürzt, in dem persönliche
Sachen des Diktators gewesen sein sollen –
auch die Tagebücher. Bei einer Reise in die
DDR findet Heidemann Reste von einem Flug-
zeug. Deshalb glaubt er Kujau. Und der Stern
will die Bücher haben.
Fälscher Kujau macht es sich ganz einfach:
Er schreibt viel aus Fachbüchern ab und erfin-
det Privates dazu. Zum Beispiel Probleme mit
dem Darm und Mundgeruch. Er schreibt
auch, dass Hitler von seiner Freundin, Eva
Braun, genervt war, weil sie Freikarten für die
Olympischen Spiele 1936 haben wollte. Das
klingt komisch. Und doch merkt niemand,
dass alles erfunden ist. Inkompetenz,
Größenwahn und Geldgier hätten Reporter
Heidemann und seine Chefs blind gemacht,
glaubt der Journalist Willi Winkler von der
Süddeutschen Zeitung. „Wer getäuscht wer-
den will, wird nicht betrogen“, wird Jahre
später Kujaus Verteidiger Kurt Groenewold
über die Stern-Leute sagen. Denn Kujaus Fäl-
schung ist überhaupt nicht perfekt: Zum Bei-
spiel nimmt er Papier, das erst nach dem Krieg
und damit nach Hitlers Tod hergestellt wurde.
Fast perfekt ist nur die Schrift des Diktators
imitiert. Der Stern prüft kaum, ob die Bücher
echt sind. Nur zwei kurze Gutachten lässt er
schreiben. Die Materialien untersuchen
andere – nach der Veröffentlichung.
Die Katastrophe erreicht den Stern am 6.
Mai um 13.27 Uhr: Das Bundeskriminalamt
sagt, dass die Bücher gefälscht sind. Gleich-
zeitig sagt das auch Bundesinnenminister
Friedrich Zimmermann. „Im Schock erstarrt,
stumm beginnen viele erst einmal zu wei-
nen“, erzählt der spätere Stern-Chefredak-
teur Michael Jürgs von dem Moment.
Das Magazin ist das größte Deutsch-
lands, Gruner + Jahr verkauft pro Woche
1,8 Millionen Exemplare. Noch. Jetzt
lachen alle über den Stern. Und das Maga-
zin verliert Macht und viele Leser. Im Ver-
lag müssen ein paar der Verantwortlichen
die Freikarte, -n kostenlose Eintrittskarte
kl“ngen hier: wirken
die |nkompetenz hier: ≈ fehlendes Expertenwissen
der Größenwahn Glaube, alles zu können und alleMöglichkeiten zu haben
die G¡ldgier ≈ starker Wunsch, viel Geld zubekommen
hætten ... bl“nd Konj. II der Vergangenheit von: blindgem„cht machen = hier: der Grund dafür sein,
dass man nicht merkt, was real ist
getäuscht werden hier: falsche Informationen glaubenw¶llen wollen
betrogen werden hier: absichtlich falsch informiertwerden
der Verteidiger, - ≈ Person, die in einem Prozess für dieInteressen einer anderen Personkämpft
der Tod Ende des Lebens
¡cht hier: original; ÷ imitiert/falsch
das Gutachten, - Bericht von einem Experten nacheiner genauen Untersuchung
die Verœffentli- Publikationchung, -en
das B¢ndeskrimi- ≈ höchste Polizei in Deutschlandnalamt
der B¢ndes“nnen- Minister, der sich um die öffentlicheminister, - Ordnung und z. B. um die Polizei
kümmert
“m Sch¶ck erst„rrt so, dass man wegen eines Schocksnicht reagieren kann
st¢mm so, dass man nicht sprechen kann
der Ch¡fredak- Chef von allen Journalisten bei einerteur, -e franz. Zeitung oder Zeitschrift
die M„cht hier: Dominanz; Kontrolle über dieöffentliche Meinung
das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlos-sen werden
der Offizier, -e Person mit hoher Position bei derArmee
… s¶ll … geschrie- Man glaubt/sagt, dass … geschriebenben haben. hat.
„bstürzen aus großer Höhe fallen
„bschreiben das Gleiche schreiben, was ein ande-rer geschrieben hat
das F„chbuch, ¿er Buch über einen speziellen Bereich,z. B. Geschichte oder Computer
dazuerfinden hier: noch dazu etwas erzählen, wasnicht wahr ist
der D„rm, ¿e langes Organ im Bauch von Menschenund Tieren
der M¢ndgeruch unangenehmer Geruch aus dem Mund(der Ger¢ch, ¿e von: riechen)
gen¡rvt hier: ärgerlich gemacht worden
WAS IM APRIL NOCH PASSIERTE …
Im April 1923Der österreichische Neurologe Sigmund Freud publiziert die Schrift Das Ich und das Es.
Darin schreibt Freud, dass die Psyche des Menschen aus drei Teilen besteht: dem Ich, dem
Es und dem Über-Ich. Das Ich steht in der Mitte zwischen den Trieben und Verboten, glaubt
Freud. Freud wird der Vater der Psychoanalyse. Von dieser spricht er zum ersten Mal 1896.
Das Ich und das Es ist eine der wichtigsten Schriften der letzten 100 Jahre und Freud einer
der wichtigsten Denker.
Am 30. April 1993In der Nähe von Genf beginnt eine Revolution, die das Leben fast aller Menschen verän-
dern wird. Die Forscher im CERN publizieren die Software für das World Wide Web im
Internet. Vorher war das Internet nur etwas für Experten und das Militär. Über das WWW
können jetzt alle Menschen kommunizieren, die einen Computer und ein Telefon haben.
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FOTO
: ULLSTEIN
BILD
/AP
die Schr“ft, -en hier: schriftlicher Text
der Trieb, -e ≈ Instinkt; starker Wunsch;auch: sexuelle Lust
verændern anders machen
der F¶rscher, - Person, die systematischeUntersuchungen macht
das Militär ≈ Armee
kommunizieren hier: sich unterhalten; verbunden sein
gehen. Auch für den Reporter Heide-
mann hat der Skandal Konsequenzen:
Er muss mehr als vier Jahre lang ins
Gefängnis, weil er Geld von Kujau für
sich behalten hat. Ein paar Monate
kürzer muss Kujau ins Gefängnis. Im
Jahr 2000 stirbt er.
Die Geschichte über die gefälschten
Tagebücher wird sehr populär, auch
durch den Kinofilm Schtonk! (1992), der
für den Oscar nominiert wird. Die ech-
ten, falschen Tagebücher liegen heute
im Keller des Verlags in Hamburg. <KATJA RIEDEL
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52 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH
Wenn Piet Schmidt aus seinem Arbeitszimmer im vierten Stock quer über den Flur ins
nächste Zimmer geht, steht er mitten in einer Atomuhr. Er steht zwischen Computern,
Kabeln, Spiegeln, Lasern und Lochplatten. Die Aluminium-Atomuhr, die hier auf dem
Gelände der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig (Niedersach-
sen) gebaut wird, ist keine gewöhnliche Uhr. Sie kann nicht am Arm getragen werden, es
gibt keine Zeiger, und nicht einmal die Zeit wird irgendwo angezeigt. „Die eigentliche Uhr
ist das hier“, sagt der 43-jährige Physiker und zeigt auf etwas, das einer Uhr auch nicht
viel ähnlicher sieht. Es ist eine Ionenfalle, eine etwa handgroße Metallkugel. Das ist das
Herz der Uhr, die – wenn alles klappt – einmal die genaueste Uhr der Welt sein könnte.
Sie zeigt nicht einmal die Zeit anTrotzdem soll diese Aluminium-Atom uhr
die genaueste Uhr der Welt werden
Begonnen hat es mit der Sonne. Später zählte man die Minuten mit Sand. Heute
misst man die Zeit genauer: Atomuhren gehen in 100 Millionen Jahren kaum mehr
als eine Sekunde falsch. Einigen Wissenschaftlern ist das noch nicht genau genug.
Sie wollen die genaueste Uhr der Welt bauen. ANDREA LACHER hat die
wichtigsten Zeitmacher Deutschlands besucht.
die Zeitarbeit hier: Arbeit und Forschung zum Thema Zeit; eigentlich: Form eines Arbeitsverhält- nisses, bei der eine Firma Personen einstellt, um sie an andere Firmen zu leihen
die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radio -kommunikation ein Zeitsignalempfängt
steuern hier: ≈ regulieren; kontrollie-ren
die L¶chplatte, -n ≈ flaches Stück aus Metalloder Plastik mit vielen klei-nen Löchern
das Gelænde, - hier: Gebiet mit genauenGrenzen
die Physikalisch- nationales Institut für T¡chnische B¢ndes- Metrologieanstaltder Zeiger, - langes, schmales Teil der Uhr,
das exakt die Stunden, Minu -ten oder Sekunden anzeigt
die Ionenfalle, -n Konstruktion, die Ionen fängt
die Met„llkugel, -n ≈ kleiner Ball aus Metall
S C H W E R
Zeitarbeit
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53perfektDEUTSCH4/13
b„steln an hier: versuchen, techni-sche Verbesserungen/Lösungen zu finden für …
der Doktor„nd, -en Person, die eine wis-senschaftliche Unter -suchung macht, um denTitel Doktor zu bekom-men
z¢m Schw“ngen br“ngen hier: erreichen, dasssich ein Atom frei hinund her bewegt
das P¡ndel, - ≈ Körper, der sich durchden Effekt der Gravita -tion in speziellen Kur -ven durch die Luftbewegt
der T„kt, -e gleiche Teile von einemRhythmus
die Strahlung hier: ≈ Effekt derEnergie, die dieElektronen abgeben
das Energieniveau, -s Energie, die z. B. einAtom angenommen hat
der Mikrowellenbereich ≈ Bereich von geringerEnergie des elektromag-netischen Spektrums
Noch bastelt hier ein Team aus Physikern,
Doktoranden und Studenten daran.
In der Ionenfalle soll ein Aluminiumatom
zum Schwingen gebracht werden, das ist
der Plan. Das Prinzip des Schwingens ist alt.
Uhren funktionieren grundsätzlich so:
Etwas schwingt sehr gleichmäßig, und diese
Schwingungen werden gezählt. In alten
Wanduhren ist das ein Pendel, in einfachen
Quarzuhren ein Kristall, und in Atomuhren
sind es Atome.
Je schneller das Pendel einer Uhr
schwingt, desto genauer kann die Uhr die
Zeit anzeigen. Pendeluhren schwingen ein
Mal pro Sekunde, eine Quarzuhr rund 32 000
Mal. Die Zahl der Schwingungen hängt auch
davon ab, wie genau der Schwingquarz als
Taktgeber gebaut ist. Eine Cäsium-Atomuhr,
wie sie in der PTB zur Zeitmessung benutzt
wird, schwingt noch viel schneller als eine
Quarzuhr. Das Pendel der Cäsium-Atomuhr
ist dabei die Strahlung, die die Elektronen
beim Schwingen zwischen zwei Energieni-
veaus abgeben. Diese Strahlung liegt im
Mikrowellenbereich und ist damit so
schnell, dass bei der Atomuhr rund 9,2 Mil-
liarden Schwingungen in der Sekunde
gezählt werden können.
Obwohl eine solche Cäsium-Atomuhr
extrem genau ist, glaubt Piet Schmidt
Von Braunschweig aus wer-den die meisten Funkuhren in
Westeuropa gesteuert.
FOTO
: BILD
STELLE DER
PTB
Am Rand von Braunschweig (Niedersachsen) liegt
sie versteckt hinter Bäumen: die Physikalisch-Tech-
nische Bundesanstalt (PTB), eine kleine Stadt in der
Stadt. Auf einem Quadratkilometer arbeiten mehr
als 1700 Menschen, die meisten davon Wissen-
schaftler. Für sie gibt es eine eigene Kantine und
einen Kindergarten. Die PTB ist das nationale
Metrologie-Institut Deutschlands. Seit mehr als 125
Jahren ist seine Aufgabe das genaue Messen. Von
Braunschweig aus werden die meisten westeu-
ropäischen Funkuhren gesteuert – über einen Lang-
wellensender in Mainflingen bei Frankfurt. Auch
Prototypen neuer Messgeräte wie Stromzähler, Waa-
gen oder Wasserzähler werden im Nordwesten
Braunschweigs vor ihrem Gebrauch kontrolliert.
Rund 70 Prozent der wissenschaftlichen Arbeit
ist jedoch die Forschung. Aktuell wird an einer
neuen Definition des Kilogramms geforscht. Bis
jetzt orientieren sich alle Länder am Urkilogramm.
Schließlich soll ein Kilogramm Kaffee überall auf
der Welt gleich viel wiegen. Das Internationale Büro
für Gewichte und Maße (BIPM) in Sèvres bei Paris
wacht schon seit 1889 über dieses Urkilogramm.
Das Urkilogramm ist die letzte internationale
Maßeinheit, die noch durch einen Prototypen
gemessen wird. Maßeinheiten wie Meter oder
Sekunde werden heute über sogenannte unverän-
derliche Naturkonstanten definiert: Der Meter ist zum
Beispiel über die Länge definiert, die das Licht im
Vakuum während einer bestimmten Zeit zurücklegt.
Der nationale Kilo-Prototyp der PTB wird alle
paar Jahre mit dem Urkilogramm in Paris vergli-
chen. Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass das
Urkilogramm immer leichter wird – wahrscheinlich
wegen der Gase, die daraus entweichen. Weltweit
wird deshalb an einer Neudefinition des Kilogramms
geforscht, die ebenfalls unveränderliche Naturkon-
stanten als Grundlage hat. Die Wissenschaftler an
der PTB versuchen, die Neudefinition des Kilos mit
einer Kugel aus Silizium zu finden.
der R„nd, ¿er ÷ Zentrum
die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radiokommu -nikation ein Zeitsignal empfängt
steuern hier: ≈ regulieren; kontrollieren
der L„ngwellensender, - Gerät, das mit RadiokommunikationSignale sendet
die Waage, -n Gerät, mit dem man das Gewichtvon Personen oder Gegenständenprüft
das Urkilogramm ≈ erstes Kilogramm
w„chen über aufpassen auf; kontrollieren
die Maßeinheit, -en bestimmte Größe zum Messen
zur•cklegen hier: eine bestimmte Wegstreckehinter sich lassen
entweichen aus einem geschlossenen Gegen -stand herauskommen
die Kugel, -n ≈ kleiner Ball
DIE STADT DER WISSENSCHAFTLER
>
Den Text „Die Stadt der Wissenschaftler“ können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
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54 perfektDEUTSCH 4/13
WOHER KOMMT DIE ZEIT?
Auch wenn heute an einer neuen Generati-
on optischer Uhren geforscht wird, ist das
Element Cäsium in der Zeitrechnung
immer noch das wichtigste Maß: Seit 1967
definieren Cäsium-Atomuhren die Länge
einer Sekunde und damit unsere Zeit. In der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
(PTB) in Braunschweig (Niedersachsen)
läuft seit 1969 die Cäsium-Atomuhr CS1,
seit 1985 die Schwesternuhr CS2. Die
Uhren in der großen Uhrenhalle der PTB
waren lange Jahre die genauesten Uhren
der Welt. Sie gehören noch heute zu den
sogenannten primären Uhren.
Die primären Uhren spielen im Kon-
zert der Weltzeit eine wichtige Rolle:
Denn das, was wir im täglichen Leben als
unsere Zeit kennen, ist ein Mittelwert,
der weltweit von rund 230 Atomuhren in
30 Laboren berechnet wird. Es ist die
sogenannte Weltzeit, abgekürzt UTC von
den englischen Worten Universal Time
Coordinated. Koordiniert wird die UTC in
Sèvres bei Paris. Neben den beiden Cäsi-
um-Atomuhren besitzt die PTB auch noch
zwei – deutlich genauere – Cäsium-
Fontänenuhren, auch diese sind primäre
Uhren. Das PTB ist damit neben dem
französischen Zeitinstitut in Paris eines
von nur zwei Instituten auf der Welt, die
vier primäre Atomuhren besitzen.
Vor Kurzem durfte beim Konzert der
Weltzeit sogar noch eine fünfte Uhr mit-
spielen. Im hintersten Teil des Uhrensaa-
les, versteckt hinter Wänden, steht Euro-
pas zurzeit genaueste Uhr. Es ist eine
Ytterbium-Uhr. Eine Uhr, in der mithilfe
eines einzelnen Ytterbium-Ions die Zeit
bestimmt wird.
die Generation, -en hier: alle Geräte, die einebestimmte technischeEntwicklung erreichthaben
die Physikalisch- T¡ch- nationales Institut für nische B¢ndesanstalt Metrologie
die Schw¡sternuhr, -en ≈ zweite Uhr, die mitgleicher Technik funktio-niert
das Konz¡rt, -e hier: ≈ Interaktion
ber¡chnen eine Rechnung machen
„bgekürzt kürzer gemachtes Wort
deutlich hier: sehr viel
daran, Zeit noch besser messen zu
können – mit einer optischen Uhr.
Diese Uhren messen die Schwingun-
gen des Lichts. Da die Lichtwellen
des Lasers schneller schwingen als
Mikrowellen, erhoffen sich Wissen-
schaftler von optischen Uhren noch
genauere Zeitmessungen. Wer das
Rennen um die genaueste Uhr der
Welt gewinnt, hängt auch davon ab,
welches Atom sich als das geeignets -
te zeigt. Weltweit gibt es Experimen-
te mit Strontium, Quecksilber, Ytter-
bium und anderen Stoffen. Schmidt
glaubt an das Element Aluminium:
„Es ist extrem unempfindlich gegen
äußere Einflüsse“, erklärt er.
Läuft alles nach Plan, wird im vierten
Stock bald ein Aluminium-Ion in der Ionen-
falle sitzen und auf eine Temperatur nahe
dem Nullpunkt gekühlt werden. Mithilfe
von Laserstrahlen wird das Ion zum Schwin-
gen gebracht. Doch bisher konnten die Wis-
senschaftler die Schwingungen des Alumi-
niumatoms nicht direkt messen. Schmidt
stellt dem Aluminium-Ion deshalb ein Cal-
cium-Ion an die Seite. Es hilft beim Kühlen
und beim Messen der Schwingungen.
Optische Uhren wie die Aluminium-Uhr
können die Zeit noch einmal 100 Mal
genauer messen als die heutigen Atom -
uhren. Doch wozu braucht jemand eine so
genaue Uhr? Wen interessiert es, ob eine
Uhr in 100 Millionen Jahren eine oder zwei
Sekunden falsch geht? Für Piet Schmidt
gibt es genug Gründe. „Wir können die
Navigation per GPS verbessern“, zählt der
Physiker auf. „Auch das autonome Fahren
in Autos, heute noch Zukunftsvision, kön-
nen wir mit den optischen Uhren voran-
bringen.“ Und dann nennt Schmidt noch
die Geodäsie, die Wissenschaft vom Mes-
sen der Erdoberfläche. Uhren zeigen
unterschiedliche Zeiten an, je näher oder
weiter entfernt sie von der Erdoberfläche
sind, erklärt er. Mithilfe von zwei sehr
genauen Uhren könnten Höhenunter-
schiede in Zukunft zentimetergenau
bestimmt werden.
Die Uhr, an der jetzt im vierten Stock
gebaut wird, darf deshalb auch nicht größer
werden. „Sie muss auf einen Lkw passen“,
sagt Schmidt. Mit ihr will er dann auf Rei-
sen gehen. Zu messen gibt es genug. <
Physiker Piet Schmidt Zeit messen mit Aluminium
Schon sehr genau Zwei der Cäsium-Atomuhren
die L“chtwelle, -n ≈ Licht
s“ch erh¶ffen (etwas Positives) erwarten
das R¡nnen, - ≈ (sportlicher) Kampf, wer schneller ist
das Qu¡cksilber silberfarbenes, chemisches Element Hg,das früher in Thermometern verwendetwurde
¢nempfindlich hier: so, dass es fast nicht reagiert
„n die Seite st¡llen hier: zur Unterstützung dazutun
aufzählen der Reihe nach nennen
die Zukunftsvision, -en Idee für die Zukunft
vor„nbringen machen, dass sich etwas weiterentwickelt
die Erdoberfläche ≈ Außenseite der Erde
FOTO
S: BILD
STELLE DER
PTB (2)
52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 54
56 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH
Da liegt es, eines der wichtigsten Bücher
der Deutschen, in hellem Licht in einer
Vitrine. „Das ist die gantze heilige Schrift in
Deudsch“ steht auf
dem Deckblatt. Die
ganze Heilige Schrift
in Deutsch, aufge-
schlagen auf einem
von 75 wunderbaren
Holzschnitten. Die Farben leuchten so
intensiv, als wären sie ganz frisch. Die
Schrift in schwarzer Tinte ist deutlich zu
lesen. Zwei Bände hat diese Bibel, von der
1535 in Augsburg (Bayern) nur wenige Exem-
plare gedruckt wurden. Nur reiche Adels-
häuser bekamen ei -
nen der prachtvollen
Drucke von Luthers
Bibelübersetzung. Die
in der Vitrine ausge-
stellte Bibel war durch
eine Heirat in das Adelshaus Ortenburg
gekommen, weshalb sie heute Ortenburg-
Bibel genannt wird.
Ein 500 Jahre altes Buch ist einfacher zu konservieren
als ein 50 Jahre altes.
Das Deutsche Historische Museum ist nicht nur die Nummer eins seiner Art – schon die Geschichte seines Gebäudes
erzählt viel über die Vergangenheit. BARBARA KERBEL hat die Institution in Berlin besucht.
2000 Jahre in8000 Objekten
das D¡ckblatt, ¿er erstes Blatt; oberstes Blatt
die Heilige Schr“ft hier: Bibel
aufschlagen hier: öffnen
der H¶lzschnitt, -e grafische Technik, bei der dasBild in ein dünnes Holzstückgeschnitten wird und danach aufPapier gedruckt wird
leuchten hier: eine schöne Farbe haben
die T“nte, -n Farbe zum Schreiben undZeichnen
der B„nd, ¿e hier: eines von zwei Büchern,die inhaltlich eine Geschichtehaben
das Adelshaus, ¿er aristokratische Familie
pr„chtvoll hier: besonders schön und teuer
der Dr¢ck, -e hier: ≈ gedrucktes Bild
M I T T E L
DIE MAGIE DER MUSEENTeil 2: Geschichte
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57perfektDEUTSCH4/13
>
FOTO
S: ATLAN
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TRAVEL/CO
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IS; DH
M/TH
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AS B
RU
NS; B
ERLIN
Kaum ein Buch war wichtiger für das
religiöse Leben in Deutschland als die-
ses, die Bibelübersetzung des Refor-
mators Martin Luther. In der ständigen
Ausstellung im Deutschen Historischen
Museum (DHM) in Berlin, die 2000
Jahre deutsche Geschichte dokumen-
tiert und illustriert, ist die Ortenburg-
Bibel eines der wichtigsten Exponate in
der Abteilung zur Reformation. Fünf
Millionen D-Mark (heute ungefähr vier
Millionen Euro) hat das DHM in den
80er-Jahren dafür bezahlt. Die zwei
Bände sind ein Beispiel prachtvoller
Buchkunst – und ein Stück geistiges Erbe.
Für Michaela Brand bedeuten die beiden dicken Bücher der
Ortenburg-Bibel noch etwas anderes: nämlich ziemlich wenig
Arbeit. Die 49-Jährige ist Buchrestauratorin in der Restaurie-
rungsabteilung des DHM. Der Besucher denkt vielleicht, dass
besonders viel Arbeit nötig ist, um so ein wertvolles Buch zu kon-
servieren. Brand aber weiß, dass sie sich auf die Qualität verlas-
sen kann. „Damals wurde so hochwertiges Papier verwendet und
so gute Tinte – das hält jahrhundertelang“, sagt sie. Die Orten-
burg-Bibeln sind auf Pergament gedruckt – im 16. Jahrhundert
für die Ewigkeit hergestellt.
Der Feind der Restauratorin ist die Moderne, besser gesagt, die
moderne Produktion. Bücher aus dem 19. Jahrhundert machen
ihr mehr Probleme als ältere. „Problematisch wird es dann, wenn
etwas in Massenproduktion hergestellt wurde“, sagt sie. „Das
bedeutet immer, dass die Qualität schlechter wird. Das Papier ist
dünner, die Tinte weniger haltbar.“ Eine aktuelle Zeitung ist
schwerer zu konservieren als die fast 500 Jahre alten Bibeln. „Das
Zeitungspapier ist ja schon fast kaputt, wenn es in der Sonne
gelegen hat.“
Papier ist Michaela Brands Leidenschaft, so wie die genaue
Arbeit am Buch. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur
Buchbinderin abgeschlossen und dann in London Papierrestau-
rierung studiert. Seit 1990 ist sie im DHM, und wer sich mit ihr
unterhält, der merkt, dass sie ihren Beruf wirklich liebt.
Jetzt fährt sie mit dem Aufzug in den ersten Stock des moder-
nen Anbaus aus Glas, der nach seinem chinesisch-amerikani-
schen Architekten Ieoh Ming Pei
kurz „Pei-Bau“ genannt wird. Dort
haben Brand und ihre Kollegen ihre
Werkstätten, in denen sie die Expo-
nate für die vielen Sonderausstel-
lungen vorbereiten. 15 Restaurato-
ren arbeiten für das DHM, jeder von
ihnen ist auf einen Bereich spezia-
lisiert. Mit Brand gibt es drei
Papierrestauratorinnen, außerdem
Restauratoren für Metall, Keramik,
Holz und Textilien. Alle haben vor
BIBELN, PISTOLEN, HITLERS SCHREIBTISCH
Ein Spaziergang durch 2000 Jahre Geschichte ist auch im Internet
möglich: Auf www.dhm.de finden sich viele Exponate aus der stän-
digen Ausstellung mit Bild und kurzer Beschreibung, außerdem ein
Archiv der Sonderausstellungen und viele Audio-Beispiele.
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einerAusstellung gezeigt wird
stændig dauernd; immer
die S¶nderausstellung, -en ≈ Ausstellung mit einem speziellen Thema
stændig dauernd; immer
das Exponat, -e Objekt, das in einemMuseum oder einerAusstellung gezeigt wird
das geistige ]rbe ≈ Literatur, Kunst und kul-turelle Traditionen, die ausder Vergangenheit weiter-gegeben worden sind
wertvoll hier: ≈ teuer und sehrwichtig
s“ch verl„ssen vertrauen können aufkœnnen aufhochwertig von hoher Qualität
h„lten hier: ÷ kaputtgehen
jahrh¢ndertelang mehr als 200 Jahre
das Pergam¡nt, -e hist. glatt gemachte Tierhaut,auf der man schreibenkann
die Ewigkeit von: ewig = für immer;ohne Ende
der Feind, -e ÷ Freund
die M„ssenproduktion, Herstellung eines Produkts-en in großer Zahl
h„ltbar so, dass etwas lange ingutem Zustand bleibt
die Leidenschaft, -en hier: geliebte Arbeit
die Buchbinderin, Handwerkerin, die dickes, -nen hartes Material um ein
Buch macht(die H„ndwerkerin, Frau, die beruflich mit -nen Händen und Werkzeugen
arbeitet)
der [nbau, -ten neuer Teil, den man anein altes Gebäude gebauthat
die S¶nderausstellung, ≈ Ausstellung mit einem -en speziellen Thema
500 Jahre alte Ritterrüstungen Für Kinder besonders interessant
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58
ihrem Studium eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen.
„Die Keramikrestauratorin zum Beispiel ist gelernte Porzellan-
malerin“, sagt Brand. Jeder ist Experte für sein Material.
In der Werkstatt liegen dicke Mappen. Es ist der Nachlass eines
Berliner Fotografen. Brands Kollegin archiviert die Sachen und
verpackt sie lichtdicht, damit die Fotos nicht ihre Farbe verlie-
ren. Aus dem Nachlass wird eine Publikation entstehen, auch
eine Sonderausstellung ist geplant.
Die Vorbereitung solcher Sonderausstellungen ist der größte
Teil von Brands Arbeit. Viele Ausstellungsstücke hat das Museum
nur geliehen, von Privatbesitzern oder anderen Museen. Bevor
so ein Buch, Plakat, Kleidungsstück oder Bild in die Ausstellung
kommt, müssen die Restauratoren ein genaues Zustandsproto-
koll schreiben. Sie dokumentieren Schäden – das ist wichtig für
die Versicherung, wenn das Objekt im Museum oder auf dem
Transport beschädigt wird. „Wir haben einen ziemlich engen
Ausstellungskalender. Die Vorbereitung ist oft richtig stressig“,
sagt Brand.
Dafür gehören sie und ihre Kollegen aber auch zu den ersten
Personen, die ein neues Stück in die Hand nehmen dürfen. Und
manchmal steckt schon in der Reise, die ein Exponat hinter sich
hat, eine spannende Geschichte. So werden die meisten gelie-
henen oder neu gekauften Objekte von einer Kunstspedition ins
DHM gebracht, hoch versichert und unter besonders strengen
Sicherheitsregeln.
„Für eine Sonderausstellung haben wir einmal eine wertvol-
le Pergamenthandschrift aus Tschechien bekommen“, erinnert
sich Brand. „Uns wurde gesagt, dass jede Seite einzeln immens
perfektDEUTSCH 4/13
gel¡rnt hier: mit (abgeschlossener) Ausbildungdie Porzellanmalerin, -nen Frau, die auf Porzellangeschirr Formen oder Bilder malt(das Porzellan harte, weiße Substanz, aus der z. B. Geschirr gemacht ist)die M„ppe, -n flache Tascheder Nachlass, ¿e hier: Bilder, die zurückbleiben, nachdem eine Person gestor-
ben istarchivieren ≈ in ein Archiv nehmen und ordnenl“chtdicht so, dass kein Licht hineinkannentstehen hier: gemacht werdens¶lche (-r/-s) von der genannten Artdas Zustandsprotokoll, -e hier: ≈ Text, der den Zustand eines Objekts beschreibtder Schaden, ¿ hier: Fehler; kaputte Stellebeschädigen kaputt machen¡ng hier: mit wenig Zeit zwischen den Ausstellungenr“chtig hier: wirklichstr¡ssig so, dass man viel Stress hatgehören zu hier: ≈ Mitglied einer Gruppe seinst¡cken hier: seinsp„nnend ÷ langweiligdie K¢nstspedition, -en Firma, die Kunstgegenstände transportierthoch hier: mit einem hohen Geldbetragstr¡ng hier: sehr genauimm¡ns hier: sehr
Totaler Krieg und Genozid Die Nazizeit ist ein wichtiges Thema
Wo der Bundeskanzler wohnteHaus der Geschichte in BonnDie Geschichte seit 1945 erlebnisorientiert ausstellen: Nach diesem Prin-
zip sammelt das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in
Bonn (Nordrhein-Westfalen) seit 1986 Objekte, Dokumente, Fotos und
Filme. Das Hauptthema der Ausstellung ist die politische Geschichte. Weil
Bonn bis 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik war, gehört auch der
frühere Kanzler bungalow zum Angebot.
erlebnisorientiert hier: so, dass der Besucher gleichzeitig besichtigen und eine inte-ressante Erfahrung machen kann
gehören zu ≈ ein Teil sein von
Ost-West-Konflikt in BerlinMauermuseum / Haus am Checkpoint Charlie28 Jahre lang gab es wegen der Mauer Ost- und Westberlin. Das Haus am
Checkpoint Charlie Berlin ist in dieser Zeit selbst Teil der Geschichte ge-
worden: Seit kurz nach dem Mauerbau und bis 1989 war es Anlaufstelle
für Fluchthelfer und Geflüchtete. Heute zeigt die Ausstellung im Mauer-
museum sehr emotionale Geschichten von Menschen, die aus der Deut-
schen Demokratischen Republik geflohen sind.
die Mauer hier: Teil der früheren Grenze zwischen West- und Ostdeutschlanddie [nlaufstelle, -n ≈ Person/Institution, die man um Rat und Hilfe bitten kannder Fl¢chthelfer, - Person, die bei der geheimen Reise aus einem Land hilftder/die Gefl•chtete, -n Person, die im Geheimen aus ihrem Land weggehtfliehen hier: weggehen, damit man in Sicherheit/Freiheit ist
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hoch versichert ist – mit 200 000 Euro. Und
das war kein dünnes Buch.“ Was ein Buch
so wertvoll macht? „Der ideelle Wert“, sagt
sie. „In diesem Fall war es ein Dokument,
das für den Staat eine sehr große Bedeu-
tung hatte.“
Werden wertvolle Objekte zu einem
anderen Museum gebracht, reist oft ein
Experte des leihenden Museums mit. „Das
wichtigste Ziel ist, das Objekt schonend in
die Ausstellung zu bringen. Deshalb muss
jemand dabei sein, der weiß, wie man mit
dem Exponat am besten umgeht“, sagt
Brand. Auch sie hat schon manche Doku-
mente an ihren neuen Ausstellungsort
gebracht.
Aber nicht alle ausgestellten Objekte
muss das DHM kaufen oder leihen. Viele
Exponate wurden dem Museum geschenkt.
Immer wieder bekommen die Restaurato-
ren und Sammlungsleiter Anfragen von Pri-
vatpersonen, die Bücher, Bilder oder All-
tagsgegenstände an das DHM schenken
wollen. Fotografen hinterlassen ihre Nach-
lässe, Institutionen wichtige Dokumente.
Das DHM freut sich über diese Möglich-
keiten. Trotzdem müssen die Experten vie-
les ablehnen, weil sie nicht alles brauchen
können. Und manchmal machen gute
Geschenke auch viel Arbeit. Vor ein paar
Jahren hat ein Privatsammler dem Museum
seine Dosensammlung geschenkt. „Da war
mein Kollege wochenlang damit beschäf-
tigt, jede einzelne Dose zu reinigen, zu
archivieren und zu verpacken“, sagt Brand
und lacht. „Dafür haben wir jetzt eine sehr
große und bedeutende Dosensammlung.“
Die Dosen lagern, wie der größte Teil der
Sammlung, im Depot des Museums, kurz
vor der Stadtgrenze in Berlin-Spandau,
ohne Licht und bei konstanter Temperatur
und Luftfeuchtigkeit. Nur ein kleiner Teil der
gigantischen Sammlung kann gezeigt wer-
den: Die ständige Ausstellung zeigt auf
8000 Quadratmetern 8000 Objekte; zur
Gesamtsammlung gehören aber 170 000
Schriftstücke, dazu kommen Bilder, Plaka-
te, Alltagsgegenstände, Waffen, Rüstungen,
Kleidung und vieles mehr.
Im DHM stecken aber nicht nur in den
Objekten spannende Geschichten, sondern
auch im Gebäude selbst. Das Hauptgebäude,
das mehr als 300 Jahre alte Zeughaus, ist der
wichtigste Barockbau der Hauptstadt, der
noch steht, und das älteste Gebäude Unter
den Linden. In den ersten fast 150 Jahren war
ide¡ll hier: ≈ persönlich
der Wert, -e hier: ≈ Preis
der F„ll, ¿e hier: Beispiel
schonend hier: so, dass es nichtkaputtgeht
¢mgehen hier: arbeiten; trans-portieren
die [nfrage, -n hier: Bitte um Informa -tion, ob das Museumetwas haben möchte
hinterl„ssen hier: ≈ zurücklassen
das Depot, -s franz. Lager
die L¢ftfeuchtigkeit, -en Zustand, dass die Luftein bisschen nass ist
die Ges„mtsammlung, ≈ alle Objekte zusam--en men
das Schr“ftstück, -e Dokument; amtlichesSchreiben
die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen,z. B. Pistole
die R•stung, -en ≈ Anzug aus Metall
das Zeughaus, ¿er hist. Haus, in dem vor allemKampfgeräte gelagertwurden
}nter den L“nden bekannte Straße in Berlin
perfektDEUTSCH4/13 59
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2013; SCHW
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1,3 Millionen ObjekteGermanisches Nationalmuseum Nürnberg1,3 Millionen Objekte, 25 000 davon sind immer zu sehen: Das 1852
gegründete Germanische Nationalmuseum in Nürnberg ist das größte
kulturhistorische Museum in den deutschsprachigen Ländern. Die
Sammlung hat Exponate aus der prähistorischen Zeit bis heute: Stein-
zeitliches Werkzeug ist genauso zu sehen wie mittelalterliche Skulptu-
ren und moderne Kunst.
gr•nden starten
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird
steinzeitlich ≈ aus der ersten frühhistorischen Kulturperiode: Die Menschenhaben z. B. ihre Werkzeuge aus Stein hergestellt.
m“ttelalterlich aus der historischen Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus
Die Schweiz von A bis ZLandesmuseum ZürichDie Geschichte der Schweiz von den Anfängen bis heute ist im
Landesmuseum Zürich dokumentiert. Vier Aspekte sind dabei zentral:
die Migrations- und Siedlungsgeschichte, die Religions- und
Geistesgeschichte, die Politikgeschichte und die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes. Das Museum ist eines von drei Museen, die
sich zusammen Schweizerisches Nationalmuseum nennen.
die Siedlungsgeschichte Geschichte, die zeigt, wann und wo sich die erstenMenschen Häuser gebaut haben
die Geistesgeschichte Geschichte der philosophischen, kulturellen und politi-schen Ideen einer Zeit
die Entw“cklung hier: Verbesserung der wirtschaftlichen Situation
56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 59
60 perfektDEUTSCH 4/13
es ein sehr wichtiges Waffenar-
senal der Armee, in der Nazizeit
als Ausstellungsort ein wichtiger
Teil der Nazipropaganda. Im
Schlüterhof, dem Innenhof,
plante der Offizier Rudolf-Chris -
toph Freiherr von Gersdorff am
21. März 1943 ein Selbstmordat-
tentat auf Adolf Hitler. Der Dikta-
tor eröffnete dort eine Ausstel-
lung. Aber er blieb zu kurz – von
Gersdorff blieb keine Zeit für das
Attentat.
Das Zeughaus erzählt auch von der Teilung
Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.
Von 1952 bis 1990 war es das Gebäude des
Museums für Deutsche Geschichte, des zen-
tralen Geschichtsmuseums der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR). Anders in
der Bundesrepublik: Dort gab es viele Jahre
lang Streit um ein eigenes Nationalmuseum.
Viele Kritiker fragten: Darf Deutschland das,
ein nationales Museum einrichten, so kurz
nach dem so nationalistisch motivierten
Zweiten Weltkrieg? Bundeskanzler Helmut
Kohl, selbst Historiker, machte das Ganze zu
seinem persönlichen Projekt. Im Oktober 1987
wurde das DHM offiziell gegründet. Aber noch
bevor die Bauarbeiten in der Nähe der
Berliner Mauer begonnen hatten, wurde im
November 1989 die Mauer geöffnet. Nach
dem Ende der DDR zog das DHM in das Zeug-
haus – die Sammlung des sozialistischen
Geschichtsmuseums wurde nun Teil des
neuen Museums.
Die intensive Beschäftigung mit der jüngs -
ten Geschichte Deutschlands ist eines der
zentralen Ziele des DHM. Immer wieder fin-
den Sonderausstellungen zum Nationalsozia-
lismus und zum Zweiten Weltkrieg statt. In
diesem Jahr, 80 Jahre nach dem Beginn der
Diktatur, dokumentiert eine Sonderausstel-
lung, wie sich Berlin in der Nazizeit geändert
hat.
Diese Ausstellung zeigt viele persönliche
Stücke, Briefe, Fotoalben. Objekte, die auch
Michaela Brand besonders gefallen – mehr,
als wertvolle Bücher wie die Ortenburg-
Bibel. „Ich mag nicht nur die prachtvollen
Bücher“, sagt die Restauratorin. „Sondern
vor allem Dokumente, die mich emotional
berühren.“ <
Buchrestauratorin Michaela Brand Sie liebt die Arbeit für das Museum
der |nnenhof, ¿e Platz zwischen anderenGebäuden
der Offizier, -e Person mit hoher Position beider Armee
das S¡lbstmord- krimineller Versuch, sich selbstattentat, -e und andere totzumachen (oft
aus politischen Gründen)erœffnen zum ersten Mal öffnendie Teilung von: teilen = hier: aus einer
Nation zwei Nationen machengr•nden startendie Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost-
und Westdeutschland, die von1961 - 1989 mitten durch Berlinging
die j•ngste Geschichte der GegenwartGesch“chte und der Zeit, die gerade vor-
bei ist(die Gegenwart Zeit, die jetzt ist)berühren hier: ≈ machen, dass man star-
ke Emotionen bekommt
Musiker, Künstler und mehrWien MuseumDas Haus des Komponisten Joseph Haydn, Bilder von Gustav Klimt:
Das und vieles mehr ist Teil der Sammlung des Wien Museums, das
alle Aspekte der Geschichte der österreichischen Hauptstadt doku-
mentiert. Die Geschichte der Besiedelung der Region ist dabei genau-
so Thema wie die Kunst. Die Institution hat auch mehrere
Außenstellen – wie das genannte Haus, in dem Haydn lebte.
die Besiedelung, -en von: besiedeln = beginnen, an einem Ort zu leben
die Außenstelle, -n Abteilung einer Institution, die außerhalb der Zentrale liegt
Am Propagandaort der NazisDokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände NürnbergEs ist ein typisches Beispiel für die monströse Architektur der
Nationalsozialisten: das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Seit 2001
gibt es dort das Dokumentationszentrum. Die Ausstellung beschäftigt
sich mit den Gründen der Diktatur, der Propaganda und ihren
Konsequenzen. Ein großes Bildungsprogramm gehört auch zum Angebot.
das Reichsparteitags- Gebiet, auf dem die Propagandaveranstaltungen der Natio-gelände nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei stattfanden
das B“ldungsprogramm, -e ≈ Programm, um über ein spezielles Thema zu informieren
gehören zu ≈ ein Teil sein von
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56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 60
perfektDEUTSCH4/13
MEIN TAG
8 Uhr Meine Kollegen be -
ginnen jede Woche zu einer
anderen Zeit mit der Arbeit,
mal um sieben, mal um zehn
Uhr. Ich beginne immer zwi-
schen 8 und 8.30 Uhr. Ich
arbeite als Erzieherin, aber
ich bin auch die Leiterin des
Kindergartens. Deshalb sind
meine Arbeitszeiten eigent-
lich fix. Wenn aber eine Kol-
legin krank ist, habe ich keine
Zeit für meine Aufgaben als Chefin.
Wenn ich in den Kindergarten komme,
sind schon ein paar Kinder da. Wir öff-
nen um sieben Uhr.
9 Uhr Die Kolleginnen und die Kinder
haben das Frühstück vorbereitet. Sie ser-
vieren Tee, legen Brot auf Teller und Käse
dazu. Ungefähr bis neun Uhr frühstücken
wir zusammen. Eine Kollegin ist im
Nebenraum bei den Kindern, die nicht
frühstücken und spielen.
9.30 Uhr In unserem Kindergarten ler-
nen die Kinder, Dinge ohne Hilfe zu tun.
Sie ziehen sich zum Beispiel selbst an
und räumen ihr Geschirr selbst auf. Nach
diesen Aufgaben beginnt die Spielzeit der
Kinder. Sie können selbst entscheiden,
was sie machen: malen oder ein Buch
ansehen, etwas basteln oder sich bewe-
gen. Dabei sehen wir ihnen zu. Nicht nur,
weil wir auf sie aufpassen müssen. Wir
beobachten auch ihre Entwicklung.
10.45 Uhr Am offenen Kreis können
die Kinder teilnehmen, sie müssen aber
nicht. In diesem Kreis haben wir immer
ein bestimmtes Thema. Weil wir ein
katholischer Kindergarten sind, hat es
meistens etwas mit Religion zu tun.
11.10 Uhr Nach einer kurzen Pause mit
Obst geht es nach draußen. Wir haben
einen großen Garten, und einen Park gibt
es auch in der Nähe. Im Garten gibt es
eine „Bewegungsbaustelle“ mit Pflan-
zen, einer Werkstatt und einer hohen
EIN TAG MIT CONSTANCE SICKEL ALTER: 41 JahreBERUF: ErzieherinWOHNORT: Haßleben (Thüringen)
17.30 Uhr Feierabend – oft wird es aber
auch später. Man beginnt ein Gespräch mit
den Eltern, will noch schnell einen Brief
schreiben, und schon ist es draußen dun-
kel. Gerade, wenn viel zu tun ist, genieße
ich es, zu joggen. Das macht den Kopf frei.
Ich entspanne auch gerne in der Sauna
oder lese. Und auch in meiner Freizeit ist
Platz für Kinder. Meine eigenen sind 17 und
elf Jahre alt. <
61
die Erzieherin, -nen Pädagoginmal ..., mal ... hier: an einem Tag …, an einem
anderen ...die Leiterin, -nen ≈ Chefinf“x so, dass man etwas nicht ändern
kannvorbereiten hier: schon vorher machenentscheiden hier: unter verschiedenen Dingen
wählenmalen ein Bild machen, z. B. mit Wasser -
farben„nsehen hier: genau auf Bilder sehenb„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder
Stoff machens“ch bewegen hier: gehen; laufen; ≈ Sport machenbeobachten hier: sehen, was die Kinder machen
und was sich ändertdie Entw“cklung, -en von: sich entwickeln = hier: groß
werden; älter werdender Kreis, -e hier: Gruppe: Sie sitzt in einer
Kreisform.best“mmte (-r/-s) hier: ≈ geplantdas Thema, Themen hier: Inhalt: Darüber spricht die
Erzieherin mit den Kindern.zu tun haben m“t eine Verbindung haben mitdie Bewegungs- Ort in einem Kindergarten: Dort baustelle, -n stehen große Objekte aus verschie-
denem Material, z. B. Holz. Die Kinder können damit ihren Körper trainieren.
(die Baustelle, -n Ort: Dort wird z. B. ein Hausgemacht.)
die R¢tsche, -n Spielgerät: Man setzt sich darauf undkommt schnell nach unten.
fœrdern hier: helfen, dass ein Kind etwasnoch besser lernt
st“ll ruhigder r¡stliche Tag hier: Zeit bis zum Ende des
Kindergartentags; der ganzeNachmittag
s“ch verm“schen hier: von einer Gruppe in eineandere gehen
die M“ttagsruhe Zeit nach dem Mittagessen: Man ruht sich aus.
die }mfrage, -n systematisches Fragendas Vorschulkind, -er Kind im letzten Jahr des Kindergar -
tensder Dienstplan, ¿e Plan: Wer arbeitet wann?gehören zu ≈ ein Teil sein vonvorgehen hier: wichtiger seingenießen ≈ sich freuen über; gerne tunentsp„nnen ≈ sich ausruhen
FOTO
: PRIVAT
Rutsche. Wer nach oben kommt, darf
auch rutschen – auch deshalb müssen
wir immer gut aufpassen. Zwei Kollegin-
nen sind im Haus. Sie notieren ihre
Beobachtungen vom Morgen. Jeden Tag
beobachten wir ein Kind. So können wir
jedes individuell fördern: stille Kinder
zum Mitmachen motivieren, kreative
Kinder mit Bastelprojekten fördern.
11.30 Uhr Zeit für das Mittagessen. Im
Haus gibt es vier Kindergruppen. Geges-
sen wird in der Gruppe, den restlichen
Tag vermischen sich die Gruppen.
12.45 Uhr Zähneputzen muss sein
nach dem Essen, anders als die Mittags-
ruhe. Wir haben eine Umfrage gemacht:
Was gefällt euch nicht so gut am Kinder-
garten? Die Vorschulkinder wollten nicht
so lange oder gar keine Mittagsruhe
machen. Sie dürfen leise spielen. Die
jüngeren schlafen in dieser Zeit oder
sehen sich ein Buch an.
13 Uhr In dieser etwas stilleren Zeit
gehe ich ins Büro. Rechnungen und Brie-
fe schreiben, Bewerbungen von Eltern
ansehen und den Dienstplan machen
gehören zu meinen Aufgaben.
14.30 Uhr Nach dem Schlafen ziehen
sich jetzt auch die letzten Kinder wieder
an. Die Mittagspause ist vorbei. Wenn
meine Kolleginnen Hilfe brauchen, helfe
ich ihnen. Kinder gehen immer vor! Die
Bürokratie kann ich auch später noch
machen.
L E I C H T
61-Mein Tag_0413 13.03.13 14:22 Seite 61
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64 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH
Die Straßenmusikerszene Münchens passt
in einen Holzkasten voller Karteikarten,
jede mit Kugelschreiber beschrieben. Wer in
der Fußgängerzone spielen will, muss es auf
eine Karteikarte schaffen. Wer auf eine Kar-
teikarte will, muss bei Albert Dietrich im Rat-
haus vorspielen. Der Beamte steht hinter
einem hohen Tisch im Münchener Rathaus
und zieht seine Hose hoch. Es ist früh am
Morgen. „Schon mal hier gewesen?“, fragt er
zwei Russinnen mit Geigenkoffern. Kopf-
schütteln. „Dann lasst mal was hören.“
Der 62-Jährige verschränkt die Arme. Die
beiden Frauen packen vorsichtig ihre
Instrumente aus und spielen schließlich
eine sehr leise Version von The Verves „Bit-
tersweet Sinfonie“. Dietrichs Mundwinkel
rutschen nach unten. Er seufzt und hebt die
Hand. Sein Urteil: „So kann man im Wohn-
zimmer spielen, aber nicht auf der Straße.“
Die Musikerinnen blicken auf ihre Sanda-
len. Schultern, Geigen und Bögen hängen
in Richtung Boden. „Ihr braucht mehr
Pepp“, sagt Dietrich. „Übt weiter und
kommt dann wieder.“
Albert Dietrich ist Münchens Spielplan-
macher der Straßenmusik. Er entscheidet,
wer in der Fußgängerzone musizieren darf.
Und er verbindet damit zwei Dinge, die
nach seiner Meinung eigentlich nicht
zusammenpassen: Kunst und Amt. Dietrich
selbst liebt Klassik. In seiner Freizeit arbei-
tet der Beamte deshalb als Beleuchter bei
der Oper. Und wenn Backpacker mit kaput-
Gitarre auf den Knien, Hut vor den Füßen: Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der
Straßenmusiker in den Fußgängerzonen zum Erlebnis werden – oder zum akustischen
Ärgernis. Kunst oder Lärm? Das entscheidet die Bürokratie.
Liz¡nz z¢m Flöten Wortspiel: Lizenz zum Töten ist der Titel eines James-Bond-Films
(flöten mit einer Flöte Musik spielen)
(die Flöte, -n Musikinstrument aus Holzoder Plastik, in das manmit dem Mund Luft bläst)
die Straßenmusiker- ≈ alle Straßenmusikerszenedie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier
mit speziellen Informa -tionen
beschreiben hier: vollschreibenvorspielen hier: vor einem Zuhörer
Musik machender Geigenkoffer, - Koffer für ein Musikinstru -
ment in der Form eineskleinen Cellos
das K¶pfschütteln Geste, mit der man Neinsagt
die [rme verschrænken in der Form eines „X“einen Arm über denanderen legen
der M¢ndwinkel, - ≈ Ecke des Mundesr¢tschen ≈ sich schnell nach unten
bewegenseufzen Luft mit einem Laut abge-
ben, z. B., weil man trau-rig ist
die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Halsund Arm
der Bogen, ¿ hier: langer, dünner Ge -genstand aus elastischemHolz, mit dem man eineGeige spielt
der P¡pp ≈ Dynamik; Fröh- lichkeit
der Beleuchter, - Person, die die Lichteffek -te für eine Bühne macht
S C H W E R
Lizenz zum Flöten
64-65_Strassenmusiker_V2_0413.qxd 05.03.13 13:54 Seite 64
65perfektDEUTSCH4/13
die M¢ndharmonika, Musikinstrument aus -s/-harmoniken Metall oder Plastik, in das
man mit dem Mund bläst
die [kte, -n Sammlung von Doku -menten zu einem speziel-len Thema
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis
¢ngebunden hier: ohne Pflichten füreinen Beruf oder einemenschliche Beziehung
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegensatz dazu
auf den Boden machen, dass je-zur•ckholen mand wieder realistisch
wird
der H„ckbrettspieler, - Musiker, der ein Musik -instrument spielt, daseiner Zither ähnlich ist.Man klopft mit dünnenHolzschlägern darauf.
der Teufelsgeiger, - gemeint ist: Musiker, derein spezielles Rhythmus -instrument mit einemGeigenbogen spielt
der Flügel, - hier: großes Piano
¢nerwünscht nicht willkommen; nicht gewollt
miss„chten hier: ≈ ignorieren
w¡ltenbummeln Wortspiel zu: der Welten- bummler = Person, die um die Welt reist ohne konkretes Ziel
der Lebenskünstler, - Person, die mit allenSituationen im Leben gutzurechtkommt
Das G¡ld s“tzt l¶cker. Man gibt viel Geld aus.
b¡tteln um Geld bitten
der Vagab¢nd, -en Person, die keine Woh -nung hat, von Ort zu Ortreist und um Geld bettelt
loswerden hier: wegschicken
fehlende Virtuosität m“t hier: versuchen, durchLautstärke w¡ttmachen lautes Spielen nicht mer-
ken zu lassen, dass man nicht gut spielen kann
(die Lautstärke, -n Intensität von Lauten, z. B.,wie laut jemand spricht)
die Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die offizielleInformationen des Ord -nungsamts an die Öffent-lichkeit gibt
das Personal ≈ alle Personen, die ineiner Firma oder einemAmt arbeiten
bedudeln langweilige,gleichförmige Musik vorPublikum spielen
der Bez“rksstadtrat, Mitglied einer Art Parla-¿e ment eines Stadtteils
der M“ndestabstand, Distanz, die mindestens¿e nötig ist
die |mbissbude, -n kleiner Laden, in demkleine Speisen verkauftwerden
abenteuerlustig mit großer Freude amAbenteuer
Sein Bl“ck w„ndert ... hier: Er sieht plötzlich …
die Verw„rnung, -en hier: Warnung, dass maneine Geldstrafe zahlenmuss, wenn man keineLizenz hat
ten Turnschuhen und Mundharmonika vor
ihm im Rathaus stehen, erinnert er sich an
seine Pläne von früher, aus denen irgend-
wo zwischen Akten und Terminen Träume
wurden. Er wäre selbst gern gereist. Raus
aus dem Amt, rein ins Abenteuer, frei und
ungebunden.
Stattdessen steht er nun hinter seinem
hohen Tisch im Rathaus und holt die Freien
und Ungebundenen auf den Boden der
bayerischen Bürokratie zurück. Mongolische
Hackbrettspieler, rumänische Teufelsgeiger,
Pianisten am weißen Flügel. Wer sich früh
genug in die Reihe stellt und wartet, musi-
kalisches Talent und eine Gebühr von zehn
Euro mitbringt, bekommt eine der fünf
Lizenzen für den Vormittag oder – was viel
mehr Geld bringt – eine der fünf für den
Nachmittag. Wer aber ohne Genehmigung
spielt, muss bis zu 1000 Euro Strafe zahlen.
Und München ist keine Ausnahme. Weil
sehr viele Musiker in deutschen Fußgän-
gerzonen spielen, war die Zahl der
Beschwerden stark gestiegen. Deshalb
überlegen die Städte, wie sie die Lage kon-
trollieren können. Die Regeln werden mehr.
Den meisten Musikern gefällt das nicht
besonders. Für Gitarrist Thomas Mauerber-
ger vom Forum Straßenmusik etwa sind
Castings ein hilfloser Versuch: „Gerade die
Musiker, die unerwünscht sind, halten sich
sowieso nicht an die Regeln“, sagt er. Das
Forum bemüht sich, online die vielen
unterschiedlichen Vorschriften zu sammeln,
die heute in den einzelnen Städten gelten.
Wichtigster Kritikpunkt: „Mit diesen
Castings wird die Freiheit der Kunst miss -
achtet“, so Mauerberger.
Instrument auspacken, Hut aufstellen,
losmusizieren: Das war einmal. Der wel-
tenbummelnde Lebenskünstler ist vor allem
in Ländern nicht mehr willkommen, in
denen das Geld lockerer sitzt: je mehr Tou-
risten, desto genauer die Regeln. Weil die
Städte bettelnde Vagabunden loswerden
wollen, die fehlende Virtuosität mit Laut -
stärke wettmachen, beginnt der Straßen -
künstlertag in vielen Metropolen mit dem
Besuch auf dem Amt: Lizenzen, Gebühren,
Regeln.
Musikalität ist dabei aber selten ein Kri-
terium. Castings wie in München gibt es
kaum, auch wenn sie immer wieder disku-
tiert werden. So zum Beispiel in Wiesbaden:
Man habe über die Methode nachgedacht,
sagt eine Sprecherin des Ordnungsamts.
Aber nur sehr kurz. Denn „dafür fehlt es uns
an Zeit, Personal und musikalischer Exper-
tise.“ Stattdessen verlangt man hier, wie in
den meisten Großstädten, eine Gebühr,
verteilt limitierte Lizenzen und bestimmt
genaue Regeln.
Die wichtigste: Damit niemand den gan -
zen Tag ohne Pause mit derselben Melodie
bedudelt wird, müssen Musiker den Platz
regelmäßig wechseln. Alle 20 Minuten in
Göttingen (Niedersachsen), alle 30 Minuten
in Hamburg, jede Stunde in München. In
Berlin, wo es kaum eine Straßenecke ohne
das Lied „Guantanamera“ gibt, kann das
Ordnungsamt Musiker sogar alle 15 Minuten
weiterschicken. Allgemein übliche Praxis sei
das aber nicht, sagt Bezirksstadtrat Marc
Schulte. Außerdem muss ein Mindestab-
stand zu Imbissbuden beachtet werden.
Der Trend bei Straßenmusikern geht also
zum musizierenden Tourmanager: Gitarre
unter dem Arm, Formulare in der Tasche,
Vorspieltermine und Regeln im Kopf. Für
abenteuerlustige Weltenbummler, wie
Albert Dietrich selbst gern einer gewesen
wäre, für Musiker, die spontan Musik
machen möchten, wird es schwierig. Einer
von ihnen hat sich jetzt direkt vor dem
Münchener Rathaus hingestellt. Ein Kalifor -
nier mit blondem Bart, großem Rucksack
und Gitarre. Mädchen in bunten Shorts
werfen Münzen in die Tasche vor ihm, ein
junger Vater bewegt den Kinderwagen im
Takt hin und her.
Dietrich ist auf dem Weg in die Mittags-
pause. Einen Moment lang bleibt er stehen.
Hört zu und lächelt. Dann aber wandert
sein Blick auf den Boden – wo kein Lizenz-
formular liegt. Es wird jetzt eine Verwar-
nung geben. Der Beamte macht ein ernstes
Gesicht und geht auf den Mann zu. Der singt
den Oasis-Song „Whatever“ – ein Lied über
die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man
will. <LAURA HERTREITER
Der Trend bei Straßenmusi-kern geht zum musizierenden
Tourmanager.
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66
KULTURTIPPS
FILM
DAS LEBEN ISTNICHTS FÜRFEIGLINGESeine Frau stirbt bei
einem Unfall – und
Markus Färber (Wotan
Wilke Möhring) verliert
immer mehr die
Kontrolle über sein
Leben. Seine Mutter (Christine Schon) bekommt Krebs, und die 15-jährige
Tochter (Helen Woigk) läuft zusammen mit ihrem Freund (Frederick Lau) weg.
Das hört sich wie eine Tragödie an, aber Regisseur André Erkau hat viel Humor
in das ernste Thema gebracht.
Filmstart: 11.4.
IN DEUTSCHLAND ANGEKOMMENder Zentralrat der Organisation der Juden inJuden Deutschland(der Jude, -n Person, deren Religion die
Thora als Basis hat)s“ch verst¡cken an einen geheimen Platz
gehen; hier: an einen Ortgehen, wo man sicher ist
überleben nicht sterben beidie Gemeinde, -n hier: Gruppe von Personen
mit jüdischem Glauben: Siegehen alle in dieselbeSynagoge.
der Lebenstraum, ¿e Ideal / großer Wunsch imLeben
einweihen hier: mit einer Zeremoniezum ersten Mal öffnen
das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungmutig ohne Angstder Verlag, -e Firma, die Zeitungen,
Zeitschriften oder Bücherherstellt
DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE(Das) “st n“chts für ... (Das) passt nicht gut zu …der Feigling, -e ängstlicher Menschder Krebs hier: gefährliche Krankheit,
bei der Tumoren wachsender Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibt
DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMENgewöhnlich normal; durchschnittlichauf ]rden auf der Erdew¢nderschön besonders schönkl“ngen nach hier: machen, dass man an
... denktder Geschæftsmann, ≈ Manager; Firmenchef-leutedie [ktentasche, -n Tasche, in der man Doku -
mente oder Bücher trägtFl„schen s„mmeln hier: Flaschen sammeln,
weil man arm ist. Gibt man die Flaschen z. B. im Super- markt zurück, bekommt man dafür eine Geldsumme.
sp„nnend ÷ langweilig
KONZERT
DIE LIGA DERGEWÖHNLICHENGENTLEMENJeder auf Erden ist wunderschön. So
heißt das Debüt-Album. Man muss
nicht lange überlegen: Eine Band
mit dem Namen Liga der gewöhnli-
chen Gentlemen kann nur aus
Hamburg kommen. Sie spielt coolen
Indie-Pop, der
manchmal fast schon nach Jazz klingt. Die Texte sind auch ein bisschen
kritisch: „Geschäftsleute mit Aktentaschen / Vielleicht sammeln sie
schon morgen Flaschen.“ Wer also denkt, aus Hamburg kommt keine
spannende Musik mehr, sollte diese Band hören.
4.4. Rostock5.4. Jena6.4. Berlin11.4. Osnabrück12.4. Aachen13.4. Delmenhorst24.4. Stuttgart25.4. Freiburg26.4. München27.4. Dresden28.4. A-Wien29.4. I-Innsbruck
perfektDEUTSCH 4/13
IN DEUTSCHLAND ANGEKOMMEN
Das Leben von Charlotte Knobloch war nie einfach. Die frühere Präsidentin des Zentralrats der
Juden in Deutschland versteckte sich als Kind bei Bauern vor den Nazis – und überlebte den
Holocaust. Nach dem Krieg will sie in die USA emigrieren. Aber Knobloch bleibt dann in ihrer alten
Heimatstadt München und kämpft für ein neues Zusammenleben zwischen Juden und Nicht-
Juden. Besonders wichtig ist ihr die Arbeit in der Münchener Gemeinde. Am 9. November 2006
wird ein Lebenstraum Realität: Die neue Synagoge im Zentrum der Stadt wird eingeweiht. Das
Buch In Deutschland angekommen ist die Bilanz von Knoblochs Leben. Ihre Erinnerungen
erzählen von mehr als 80 Jahren deutsch-jüdischer Beziehungen.
FAZIT: LEBENSGESCHICHTE EINER MUTIGEN FRAU
Deutsche Verlags-Anstalt, 22,99 Euro
BUCH S C H W E R
M I T T E L ≤
66-67_Kulturtipps_0413 13.03.13 14:25 Seite 66
67perfektDEUTSCH4/13
FOTO
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DEUTSCHLAND VON OBEN – DER KINOFILM
Haben Sie Lust auf eine Reise über Stadt, Land, Fluss und
Meer? Mehr als ein Jahr lang ist ein Team des Zweiten
Deutschen Fernsehens über Deutschland geflogen (siehe
Deutsch perfekt 11/2010). Die magischen, schönen Bilder aus
der Vogelperspektive kann man nun auch in einer
Kinoversion auf DVD ansehen. Speziell für diese Dokumen -
tation wurden die Höhepunkte aus mehr als 300 Stunden
Drehmaterial kombiniert. Nun kann das Publikum 114
Minuten lang Deutschland von einer ganz anderen Seite ken-
nenlernen. Außerdem gibt es Bonusmaterial. Zu den Luft -
bildern ist Musik des Komponisten Boris Salchow. zu hören.
FAZIT: TOLLE DOKUMENTATION MIT FANTASTISCHEN BILDERN
Universum Film, 13,99 Euro
DVD
AUSSTELLUNG
EBERHARD BOSSLET – DINGSDADer Künstler aus Speyer (Rheinland-Pfalz) arbeitet mit
Material aus Industrie und Bau. Seine Installation „Closed
Circuit Commerce“ zeigt zum Beispiel einen Ring aus 100
Einkaufswagen (Foto). Bei „Rundabout“ stehen mehrere
Zementmischer auf einem Berg aus kleinen Steinen. So
sieht der Besucher Dinge aus dem Alltag aus einer ganz
neuen und anderen Perspektive.
bis 20.5. Saarbrücken, Saarland Museum
S C H W E R
THEATER
RHEINPROMENADEFritz wohnt bei seiner Tochter Käthe und ihrem Mann. Käthe möchte nun, dass ihr Vater
ins Heim geht. Fritz will aber nicht, er geht so gern am Ufer des Rheins entlang. Der 77-
Jährige beginnt erst eine Freundschaft mit einem Kind, dann mit einer jungen Frau.
Seiner Familie und seinen Nachbarn gefällt das gar nicht. In Karl Otto Mühls Schauspiel
sieht man die Einsamkeit der Menschen, die nicht in die Normen der Gesellschaft passen.
Premiere 5.4. Köln, Schauspiel
EBERHARD BOSSLET – DINGSDA
der/die/das D“ngsda Ding; Sache;Gegenstand
der Zem¡ntmischer, - ≈ große Maschine für denBau, die Zement herstellt
BETTINA HARTZ
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei derein Autor Teile aus seinemBuch liest
¢mweltfreundlich gut für die Umwelt; ökolo-gisch
FLUXUS! „ANTIKUNST“ IST AUCH KUNST
etabliert hier: mit langer Tradition; inbekannter Form
irritieren nervös oder unsichermachen; hier auch: ärgern
fließend hier: nicht deutlich
RHEINPROMENADE
die Rheinprome- schöner, breiter Weg amnade, -n Rhein
das Schauspiel, -e hier: Theaterstück
DEUTSCHLAND VON OBEN – DER KINOFILM
der Höhepunkt, -e wichtigster oder schönsterMoment; hier auch: schöns-te Aussicht oder Perspektive
das Drehmaterial Filmmaterial
das Bonusmaterial Material, das es außerdemzum Film gibt
das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung
LESUNG
BETTINA HARTZIn der Stadt gibt es keine bessere Möglichkeit unterwegs zu
sein, als mit dem Fahrrad. Es ist schnell, günstig und
umweltfreundlich. Außerdem bewegt man sich. Aber noch
nicht alle Menschen denken so. Das Buch Auf dem Rad ist
eine Liebeserklärung an das Radfahren. Unterstützung für
ihre Argumente holt sich die Autorin bei
Philosophen und bekannten Schriftstellern. 15.4. Rostock18.4. Düsseldorf20.4. Düsseldorf
AUSSTELLUNG
FLUXUS! „ANTIKUNST“ IST AUCHKUNST Anfang der 60er-Jahre gab es in den USA einen neuen
Kunststil. Sein Ziel war es, die etablierte Kunst zu ärgern.
Wenig später kam Fluxus nach Deutschland und inspirier-
te Künstler wie Josef Beuys und Dieter Roth. Damals irri-
tierte Fluxus viele Leute. Heute ist der Unterschied zur
modernen Kunst fließend – wie das lateinische Wort
„fluxus“ sagt.
bis 28.4. Stuttgart, Staatsgalerie
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68 perfektDEUTSCH 4/13
dert Napoleon nach Deutschland kam, wollte
er die Deutschen durch ein Karnevalsverbot
ausrotten. Karneval findet sogar in deutschen
Büros statt: An einem speziellen Tag, dem
Weiberfasching, dürfen Frauen den Männern
die Krawatten abschneiden. Dabei wird
gelacht.
Die zweite Lachdosis des Jahres gibt es am
1. April, dem offiziellen Tag der Scherze. An
diesem Tag scherzen die Deutschen immer
und überall. Seriöse Firmen publizieren
„gefälschte“ Pressemitteilungen, und manche
Zeitungen füllen ganze Seiten mit Falschmel-
dungen, die im Journalistenjargon „Ente“
genannt werden. So wurde schon über eine
„sexualpolitische Wende“ im Vatikan
geschrieben – der Papst würde sich deshalb
mit Homosexuellen treffen. Eine andere
Nachricht: Die in den
deutschen Fitnessstudios
erzeugte Energie werde
nun für die Stromversor-
gung genutzt. Oder: In
einem Dorf wurde ein
Wunderrohstoff entdeckt, dessen Tropfen Mil-
lionen Liter Öl ersetzen können. Oder: Eine
Handy-App soll die Straßen Berlins vom Hun-
dekot befreien. Man brauche nur ein Foto, das
mit der App für 7,99 Euro an den Reinigungs-
dienst geschickt wird. Dieser komme dann
sofort, um den Kot wegzumachen.
Eine Mainzer Zeitung machte einmal eine
komplette Thema-des-Tages-Seite darüber,
dass auf der Autobahn bei Mainz ein Schwer-
transport wegen eines technischen Defekts lie-
gen geblieben sei. Im Lkw: Delfine, die von
einer Stadt in die andere gebracht werden soll-
ten, damit sie dort Stars in einem Aquapark
werden. Weil der Defekt schwer war, müsse
Überall
auf der
Welt gel-
ten die Deutschen als
pünktlich, ordentlich – und
ohne Humor. Ich lebe nun seit fast 20 Jahren
in Deutschland und kann aber bestätigen, dass
die Deutschen sehr lustig sein können. Aller-
dings ist die Lachzeit hier sehr genau geregelt.
Bei der Arbeit ist das Lachen grundsätzlich
tabu, denn dafür sollte ein deutscher Arbeit-
nehmer gar keine Zeit haben. Denn wer lacht,
hat nichts zu tun und gilt schnell als faul und
inkompetent.
Mindestens zehn Ämter kümmern sich
deshalb mit Arbeitszeitgesetzen darum, dass
Arbeitnehmer keinen Seriositätsschock be -
kommen. Am lustigsten sind die Staatsange-
stellten, und zwar deshalb, weil sie schon um
16 Uhr nach Hause gehen dürfen. Wenn die
Lachstunde da ist, lässt der Beamte sofort alles
fallen, ruft laut und fröhlich „Schönen Feier-
abend!“ und rennt in die
Kneipe. Denn dort darf
gescherzt und gelacht wer-
den, bis der Arzt kommt.
Die Arbeitnehmer in der
freien Wirtschaft müssen
meistens viel länger arbeiten. Sie dürfen zwei-
mal am Tag lachen – in speziellen Lachräu-
men. Wenigstens würde ich mich nicht wun-
dern, wenn es die wirklich geben würde. Oder
woher kommt der Ausdruck „zum Lachen in
den Keller gehen“ sonst?
Damit die Deutschen vor lauter Strenge
nicht zu traurig werden, gibt es seit langer Zeit
in den katholischen Regionen Karneval – auch
Fasching oder Fastnacht genannt. Dieser
beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr und dauert
bist zur Fastenzeit im Februar oder sogar
März. Während dieser „närrischen Zeit“ dür-
fen die Deutschen die ganze Zeit Quatsch
machen und Spaß haben. Als im 19. Jahrhun-
der Lkw mehrere Tage in Mainz bleiben. War-
ten würden die Tiere solange in einem Main-
zer Schwimmbad, schrieb der Reporter. Am
Morgen des 1. April sei eine Delfinshow im
Rhein geplant. Es gab sogar ein Interview mit
dem irischen Fahrer des Schwertransporters,
Paddy O’Mully, oder so ähnlich.
Die Redaktion lachte den ganzen Tag – bis
der arme Reporter Drohanrufe bekam. Lehrer,
die mit ihren Schülern am Rhein auf die
Delfinshow warteten, beschwerten sich. Spaß
muss sein, sagen die Deutschen. Aber bitte
nicht mit mir. <
KOLUMNE
S C H W E R
ILLUSTR
ATION
: BER
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“nkompetent so, dass man kein Fachwissen hatsch¡rzen einen Spaß/Witz machendie freie W“rtschaft hier: ≈ private Firmadie Str¡nge ≈ Normen; Regelndie F„stenzeit, -en Zeit, in der man aus religiösen
Gründen weniger isst; hier: Zeitzwischen Karnevalsende und demOsterfest
nærrisch ≈ verrücktausrotten komplett zerstörendas Weib, -er Fraudie Kraw„tte, -n langes Kleidungsstück für Männer,
das sie über dem Hemd um denHals tragen
gefælscht falschdie W¡nde hier: wichtige Änderungder Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position
in der katholischen Kircheerzeugen ≈ herstellendie Stromversorgung Lieferung von Stromder W¢nderrohstoff, besondere Substanz aus der -e Natur, die von der Industrie ver-
wendet wird (z. B. Erdöl, Gold, Wasser) (hier iron.)
ers¡tzen hier: an der Stelle einer anderenSache verwenden
der H¢ndekot Exkremente von Hundenbefreien frei machen vonder Dienst, -e hier: Firma, die einen Service
anbietetder Schwertransport, Transport sehr schwerer Dinge-eliegen bleiben hier: nicht weiterfahren könnender Drohanruf, -e Anruf, bei dem jemand sagt, dass
er etwas Unangenehmes tun wirdSpaß m¢ss sein. Es muss erlaubt sein, ein
bisschen Spaß zu machen.
Am 1. April füllen mancheZeitungen ganze Seitenmit Falschmeldungen.
ALIA BEGISHEVA ÜBER
SPASS NACH PLANHaben Deutsche wirklich keinen Humor? Unsere Autorin weiß:
Auch Deutsche können lustig sein. Aber nicht immer – und auf
keinen Fall spontan. Das sollten auch Zeitungen wissen.
68_Kolumne_NEU_0413 13.03.13 14:26 Seite 68
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gaden, in die Kunstmetropole München
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osten. Was macht die Region so populär?
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RICHARD WAGNER
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so sehr wie für den Opernkomponisten.
Auch 200 Jahre nach seiner Geburt ist
Richard Wagner für die einen vor allem ein
Antisemit, für die anderen ein Musikgenie.
DIE GOTHS
Ihre Farbe ist schwarz, Mode ist ihnen
wichtig, und sie sind friedlich: Jetzt reisen
die Goths wieder nach Leipzig, zum Wave-
Gotik-Treffen. Was unterscheidet sie von
anderen jungen Menschen?
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UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an redaktion@deutsch-perfekt.com.Leser-Kommentare, Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Für rockige Musik, wiewir sie machen, ist diedeutsche Sprache toll,weil sie so hart ist.“Jennifer Weist, Sängerin der Berliner Rockband Jennifer Rostock, über deutsche Liedtexte
„Mir tut jeder leid, der meinEnglisch ertragen muss. Aberschlecht gesprochenes Englisch istschließlich eine der am meistengesprochenen Sprachen der Welt.“Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister
„Eine Hand hat fünf Finger, wenn alle genau
gleich sind, funktioniert sie nicht.“Uwe Hück, Betriebsratschef des Autoherstellers Porsche, über die unterschiedlichen Talente von Menschen in der Firma
h„rt hier: ≈ ohne Melodie; mitstarkem Akzent
der Betriebsratschef, -s Chef einer Gruppe vongewählten Arbeitnehmernin einer Firma, die für dieInteressen der Arbeit -nehmer gegenüber demAr beit geber spricht
ertragen Unangenehmes akzep-tieren, wie es ist; hier:anhören
schließlich hier: ≈ denn/auchSchabernack treiben hier: ≈ einen Spaß / eine
Parodie machen, sodassandere über Heino lachen
belæcheln ≈ über etwas/jemandenlachen, weil man es/ihnnicht gut findet
der V¶lksmusiksänger, - Person, die traditionelleLieder eines Landes odereiner Region singt
einen G„ng hier: gesellschaft-zur•ckschalten liche Aktivitäten reduzie-
rendie [nlage, -n hier: ≈ Haus (mit Garten)
für Tiereder Außenminister, - Minister, der sich um die
politischen Kontakte mitdem Ausland kümmert
der F¡rnsehmoderator, Person, die in einer -en Fernsehsendung Gäste
interviewt
M I T T E L
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perfektDEUTSCH
„Jahrelang hat man mit meiner Person Schabernack
getrieben – jetzt zeige ich den jungen Leuten mal,
was man aus ihren Liedern machen kann.“Heino, von vielen geliebter, von vielen aber auch belächelter Volksmusiksänger, über seinneues Erfolgsalbum mit Songs von Rockgruppen wie Rammstein und den Ärzten
„2013 könnte ein Jahr werden, in dem die Deutschenmerken, wir müssen einen Gang zurückschalten.“Stephan Grünewald, Psychologe und Autor, über gesellschaftlichen Stress
„Der Architekt hat ja noch nie für einen Gorilla geplant.“Dieter Jauch, Direktor des Stuttgarter Zoos, über Probleme mit dem Zeitplan beim Bauder neuen Gorilla-Anlage.
„Deine Schuhe sind fantastisch.“John Kerry, zum Teil in Berlin aufgewachsener US-Außenminister, bei seinemDeutschlandbesuch auf Deutsch zu dem Fernsehmoderator Cherno Jobatey
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4/2013 April
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DEUTSCHperfekt
Seite 4
Die Stars von
Populär, lustig, originell
01_Titel_DP_Deins_0413 13.03.13 12:17 Seite 1
BLITZLICHT
Wird der Sommer 2013 ihr großerSommer? Das hofft die SängerinDena. Schon als Kind hat sie Kin-derraps gesungen, später inSchulchören. Vor sieben Jahrenist die Bulgarin nach Deutsch-land gegangen. Bekannt ge -macht hat sie im letzten Jahr einHit im Internet: Ihr Musikvideo„Cash, Diamond Rings, SwimmingPools“ haben sich mehr als600 000 Menschen angeschaut. InNewcomer-Prognosen für 2013liegt Dena jetzt weit vorne. Auf derganzen Welt informieren Medienüber die Popsängerin. Interviews gibt sie aber nicht sehr oft– ihre Songs sagen doch alles, meint sie.
Vier Meter geht es von ganz oben nach unten – es braucht viel
Mut, das erste Mal mit dem Skateboard eine Halfpipe hinun-
terzufahren. Wie aber geht es dann erst jemandem, der in
einem Rollstuhl hinunterwill? Der Berliner David Lebuser hat
da erst einmal ein bisschen Panik gehabt. Aber dann ist er
gefahren – und natürlich mit seinem Rollstuhl umgekippt.
Das war vor vier Jahren. Heute ist David der populärste Chair -
skater in Deutschland. Im Juli ist der 26-Jährige, der seit einem
Unfall im Rollstuhl sitzt, bei einem Wettbewerb im legendären
Skatepark von Venice Beach, Los Angeles, Fünfter geworden. Seit
dieser Zeit hat er Sponsoren. Nur die Versicherung zahlt noch immer
nicht, wenn ihm wieder einmal ein kleiner Skating-Unfall passiert.
24/13
das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
„m St„rt (sein) hier: motiviert (sein)der Schulchor, ¿e Gruppe von Schülern: Sie singen zusammen.„ngeschaut Part. II von: anschauen = als Publikum sehen
Spaß am Risiko
der Mut ÷ Angst
der R¶llstuhl, ¿e Stuhl auf Reifen für Menschen mit einer Paralyse
¢mgekippt Part. ll von: umkippen = fallen
der W¡ttbewerb, -e hier: ≈ Suche nach dem besten Chairskater
02-03_Deins_0413.qxd 13.03.13 12:18 Seite 2
DEIN WORT
z¶cken/z¶ggn(Verb)
Poker ist ein Glücksspiel, bei dem gezockt wird.
Das heißt, es wird um Geld oder andere Dinge
gespielt. Der, der das Spiel gewinnt, bekommt
das Geld. Jemand, der Computerspiele besonders
gern und viele Stunden lang spielt, zockt auch.
Auch wenn er nicht um Geld spielt.
Anton: Wir zocken heute Abend bei mir, bist du
dabei? Es ist ja Wochenende. – Jan: Nein, tut mir
leid. Ich habe schon gestern die ganze Nacht
gezockt. Ich muss heute mal früher ins Bett.
Mit einem alten grünen Luftballon hat
Jakob Strehlow angefangen. Ein Jahr später hatte er
den Luftballon nicht mehr, dafür aber eine neue,
extrem teure Uhr. Wie das? Der Schüler aus der Nähe
von Flensburg (Schleswig-Holstein) hat systematisch
getauscht. Sein Prinzip: Das eine geben und dafür
etwas wertvolleres nehmen. Luftballon gegen Messer,
Messer gegen Video-Software, Software gegen
Fahrrad. Und so weiter, bis er die Luxusuhr hatte. Das
„Tausch-dich-reich“-Projekt ist die Abschlussarbeit am
Ende seiner Schulzeit. Dafür war die Uhr wertvoll
genug. Trotzdem will Jakob jetzt weitermachen –
wie der Kanadier, der sein Vorbild ist:
Der hat so lange getauscht, bis aus einer
Büroklammer ein Haus wurde.
34/13
der Eisbär, -en großes, weißes, gefährliches Tier: Es lebt in der Arktis.
damals zu der Zeit
kleben stabil machen auf
der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum etwas passiert.
die Gesch“chte hier: Historie
der Tierpfleger, - Person: Sie kümmert sich beruflich um Tiere.
aufgezogen Part. II von: aufziehen = hier: sich um ein Tier küm-mern, bis es erwachsen ist
der Bär, -en großes, braunes Tier: Es lebt im Wald (z. B. in Kanadaoder Alaska).
Diesen Eisbären liebte die Welt: Vor sechs Jahren war der
kleine Eisbär Knut die große Attraktion des Zoologischen
Gartens Berlin. Es war der erste Eisbär seit 30 Jahren, der
in dem Zoo geboren wurde. Eine Sensation – Medien auf der
ganzen Welt haben damals über das Tier informiert. Schon
bald haben Komponisten Knut-Lieder geschrieben und
Briefschreiber Knut-Briefmarken geklebt. Ein Grund für das
internationale Medienecho: die emotionale Geschichte des
kleinen Eisbären. Seine Mutter hat ihn nicht akzeptiert.
Deshalb hat ihn ein Tierpfleger aufgezogen. Vor zwei Jah-
ren ist Knut plötzlich gestorben. Jetzt war er kurz wieder
zu sehen, wenn auch nur hinter Glas als Präparat in einem
Museum. Die größten Knut-Fans von damals freuen sich
über das Wiedersehen. Viele andere denken bei Berliner
Bären heute aber wieder an das Tier auf dem Emblem der
Hauptstadt. Diesen Bären gibt es schon seit 1280.
der L¢ftballon, -s ≈ Ball aus elastischem Material: Man macht ihn voll mit Luft.
dafür hier: ≈ im Gegenteil dazu
tauschen etwas geben und etwas anderes dafür bekommen
wertvoll ≈ teuer
gegen hier: für
die [bschlussarbeit, -en hier: letzte große schriftliche Arbeit in der Schulzeit
das Vorbild, -er hier: Person als ideales Beispiel
die Büroklammer, -n kleines Ding aus Plastik oder Metall: Damit machtman z. B. zwei oder mehr Papiere stabil zusammen.
w¢rde Prät. von: werden
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Geben und nehmen
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Er hat große braune Augen und ganz weiße Zähne. Er sieht sehr gut aus, derjunge Mann, den Millionen Menschen im Internet als „Herrn Tutorial“ kennen.Herr Tutorial heißt er wegen seiner sogenannten Tutorials. Darin zeigt er, wie
man ein Produkt benutzt. In seinem Wohnzimmer probiert er zum Beispiel Cremegegen Falten aus oder testet, wie viele Schokoladenkugeln in seinen Mund passen.„Bodenständiger All-in-one-Guru“ – diesen Namen hat er sich selbst gegeben. Vielesist sehr lustig: Zum Beispiel, wenn er seine schwarzen Haare mit dem Saft von Zitronen blond machen will. Eigentlich heißt der Mann Sami Slimani. Er ist 22 Jahrealt und kommt aus Stuttgart. Für viele junge Deutsche ist er ein Star. Einer, denviele besser kennen als Schauspieler, die im Fernsehen zu sehen sind.
Der Guru
Früher haben Film und
Fernsehen Menschen bekannt
gemacht. Heute macht das
Internet manchmal aus ganz
normalen Menschen Stars.
KATJA RIEDEL stellt zehn
davon vor, die durch YouTube
bekannt geworden sind.
Sami Slimani Als Herr Tutorial ist er bei YouTube in mehr als 200 Videos zu sehen
von
4 4/13
04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 4
FOTO
: PICTUR
E-ALLIA
NCE/D
PA
54/13
Sami Slimani ist einer der größtendeutschen Stars bei dem Internet-Vi-deoportal YouTube. Das ist auch in dendeutschsprachigen Ländern sehr popu-lär. Er hat so viel Erfolg mit seinen Fil-men, dass er davon leben kann. Au-ßerdem moderiert er jetzt auch für Geldund hat ein Modeblog.
Wie viel YouTube Stars wie Sami Sli-mani genau zahlt, weiß man nicht. Die,die das Geld bekommen, sprechen da-rüber genauso wenig wie die Firma.YouTube sagt, dass es ein paar DutzendDeutsche gibt, die Geld von der Firmabekommen. Auf ungefähr 2000 You-Tube-Seiten zeigt Google, dem diePlattform gehört, Werbung. YouTubegibt den Filmemachern Geld ab,schreibt das Magazin Der Spiegel. Wieviel Geld aus der Internetwerbung You-Tube genau an sie abgibt, weiß aberniemand.
Bei ein paar Filmemachern, wie beiSami Slimani, ist das genug Geld zumLeben. In der Realität sind die meistendeutschen, schweizerischen und öster-
sogenannt ≈ mit Namenausprobieren testendie F„lte, -n hier: ≈ Linie im Gesicht: Man be -
kommt sie, wenn man älter wird.die Schokola- ≈ Süßes in der Form von einemdenkugel, -n kleinen Ball aus Schokoladebodenständig hier: ≈ normalder Schauspie- Person: Sie spielt im Film oder ler, - im Theater mit.der Erf¶lg, -e positives Resultatmoderieren Informationen geben und
Interviews machendas D¢tzend, -e zwölf Stück
reichischen Stars bei YouTube ganz nor-male Menschen: Irgendwann haben sieihren ersten Film gemacht und ins In-ternet gestellt. Dass sie jetzt so popu-lär sind, haben sie nicht geplant. Man-che sind auch populär, ohne es wirklichzu wollen.
Zum Beispiel die RaiffeisenbankRadstadt in Österreich. Die wollte ei-gentlich nur ein Werbevideo bei You-
Tube zeigen. Lustig sollte das nichtsein – war es aber. Auch in Deutschlandkennen viele jetzt das Video zu derHit-Melodie „Marmor, Stein und Eisenbricht“. Zu Stars werden Menschen aufYouTube, weil sie etwas Spezielles ha-ben. Und auch, weil sie so wenig per-fekt sind wie die Zuschauer selbst.
Auch Sami Slimani hat nicht ge-plant, mit YouTube Geld zu verdienen.Als er 2009 Abitur gemacht hat, hat ervor der Kamera eine Creme gegen Pickelgetestet. Viele haben ihn so sympa-thisch gefunden, dass er immer mehrFans bekommen hat. Mehr als 71 Mil-lionen Mal haben sich Menschen seineVideos angeschaut. Und fast 400000haben ihn abonniert.
Auch Firmen schicken ihm Pro-dukte, die er testet. Aber seinen Fanserzählt er nicht nur etwas über dieTücher und Cremes. Er erzählt auchviel über Probleme, die junge Men-schen haben. Über Liebeskummer,über die Angst, nicht perfekt zu sein.Und über das Kauen von Fingernä-geln. In einem seiner vielen Tausend
KOKO VON KOSMO
Im wirklichen Leben heißt sie Mi-chaela Engelshowe. „Koko von Kos-mo“ steht seit Kurzem aber auch alsPseudonym in ihrem Pass. Kokomacht eigentlich Schmuck. Aber die38-Jährige verdient ihr meistesGeld jetzt bei YouTube. Da zeigt sie,wie man sich gut schminkt. Daswollen jede Woche 52000 Menschensehen. Trotzdem hat sie sich einbisschen frei gemacht von YouTube.Denn jetzt verkauft sie auch eige-ne Kosmetik und schreibt ein Blog(Frag die Gurus).
der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt esz. B. am Finger oder am Ohr.
s“ch schm“nken ≈ Kosmetik benutzen; ≈ sich Farbe ins Gesicht machen
COLDMIRRORIhr wirklicher Name ist Katrin Fricke.Sie wohnt in einer Wohngemeinschaftin der Nähe von Bremen. Mehrwill sie dazu nicht sagen. Sie isteine der populärsten YouTube-frauen in Deutschland. Populärgeworden ist sie, weil sie Harry Potter mit neuen Textengesprochen hat. Das ist sehrlustig. Aus juristischen Gründensind die Videos aber nicht mehrzu sehen – Coldmirror hat des-halb viele Zuschauer verloren. Mehr als39 Millionen haben sich ihre Potter-Filme angesehen.
die Wohn- Gruppe von Personen: gemeinschaft, -en Sie wohnen zusammen.
der Gr¢nd, ¿e Motiv: Darum ist etwas so.
der Zuschauer, - Publikum
„ngesehen hier Part. ll von: sich ansehen = hier: als Publikum sehen
die W¡rbung von: werben = versuchen, einProdukt sehr bekannt zumachen
„bgeben hier: von einer Menge einen Teil geben
das Magazin, -e hier: Zeitschrift“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht
genau wann.der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Gra -
nit, Quarzit ...das Eisen schweres Metallbr¡chen hier: kaputtgehenperf¡kt ≈ sehr gutder Zuschauer, - Publikumdas Abitur Prüfung am Ende vom
Gymnasiumder P“ckel, - hier: ≈ rote Stelle im Gesicht„ngeschaut hier: Part. ll von: sich anschau- en = hier: als Publikum sehenabonnieren hier: sich immer sofort das
neueste Video schicken lassendas Tuch, ¿er großes Stück Stoffder Liebeskummer Traurigsein wegen unglücklicher
Liebekauen hier: zwischen die Zähne neh -
men und kleine Stücke weg-machen
der F“ngernagel, ¿ harter, dünner Teil am Ende desFingers
Katrin Fricke Populär durch Harry-Potter-Filme
04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 5
64/13
DIE AUSSENSEITER Zwei 26-Jährige aus Baden-Württemberg: die Cousins Dima undSascha Koslowski. Sie wurden in Russland geboren, leben heute aberin Deutschland. Auch sie machen Comedy. Die beiden sind fast sopopulär wie Y-Titty und haben auch mehr als eine MillionAbonnenten. Fast 400 Millionen Mal haben Nutzer eines der Videosgesehen. Dima und Sascha tun in den Videos so, als ob sie ein biss-chen verrückt wären. So können sie auch über schwere Themen spre-chen: zum Beispiel Klischees gegen Ausländer. Angefangen haben sie2008. Heute haben sie auch noch andere Kanäle als Die Aussenseiter.
FreshhaltefolieEr heißt eigentlich Torge und wohnt ander Nordsee. Torge macht „sinnloseVideos“ – das sagt er selbst. Die Videosfinden viele sehr lustig. Torge hat aberauch einen konventionellen Job: An ei-ner Schule in der Nähe von Kiel (Schles-wig-Holstein) arbeitet er als Sozialar-beiter. „Ich sehe das lieber hobbymä-ßig“, hat er Spiegel online zu seinen On-lineaktivitäten gesagt. Auch wenn ervon YouTube genug Geld bekommt, umdavon leben zu können. Populär ge-macht hat ihn die Figur Sandra, die einbisschen dumm ist.
s“nnlos ≈ ohne wichtige Bedeutung
h¶bbymäßig als Hobby
die K“ndheit Zeit: Man ist ein Kind.
die Botschaft, hier: Information; -en Nachricht
sch„ffen hier: positiveResultate haben
reden sprechen
der Typ, -en hier: jungerMann; gemeint istauch: ≈ Kategorie
die M„rke, -n Produkt mit bekan-ntem Namen
s“ch verkaufen verkauft werden; hierauch: sich selbst gutzeigen
Filme spricht er über seine eigene Kind-heit. Und er zeigt Bilder, auf denen einetwas dicker Junge mit Pickeln zu sehenist. Ein Kind, das sich eine Freundinwünscht. Es findet aber keine.
Der Junge heißt Sami Slimani. Er hateine Botschaft: Jeder kann es schaffen,wenn er an sich glaubt. Und jeder istwichtig. Er spricht mit den Millionen Men-schen im Internet, als ob er gerade mitseinem besten Freund redet. Sami ist einTyp, eine Marke. Und die verkauft sichgut.
der Aussenseiter, richtig: Außenseiter = Person: Sie ist - nicht richtig in der sozialen Gesellschaft
integriert, z. B. hat sie keine Freunde.der Abonn¡nt, hier: Person: ≈ Sie lässt sich immer das-en neueste Video schicken.der N¢tzer, - hier: Person: Sie benutzt das Internet.Sie tun so, „ls ¶b Sie simulieren, dass sie verrückt sind.sie … verr•ckt wären.das Thema, hier: Inhalt von einem VideoThemen
Sascha (links) und Dima Koslowski (rechts) Bei YouTube sehen die Cousins aus wie zwei Popstars
04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 6
FÜNFPUNKTE
CARTOON
74/13
gen„nnt Part. ll von: nennen ≈ sagenzu
entstehen hier: neu gemacht werden
erf¶rschen arbeiten für mehr Wissen
das R¡nnrad, Fahrrad mit dünnen Reifen:¿er Damit kann man sehr schnell
fahren.
bequem hier: ≈ einfach; so, dass sieleicht zu fahren sind undman gut darauf sitzen kann
die G„ng- hier: ≈ Mechanismus: Damitschaltung, kann der Radfahrer den -en Effekt der Energie auf die
Reifen ändern, z. B., wenn erauf einen Berg fährt.
n Angefangen hat es 1817 mit ei-
ner Idee von Karl Friedrich Drais:
mit der Laufmaschine oder Drai-
sine. Der Lehrer aus Karlsruhe
(Baden-Württemberg) hatte da-
mit wenig Glück. Später war sei-
ne Idee aber die Basis für das
moderne Fahrrad.
n Heute ist Deutschland sehr bekannt für seine Autos. Verkehrs-
minister Peter Ramsauer hat Deutschland aber auch schon eine Fahr-
radnation genannt. Circa 67 Millionen Fahrräder hat es 2011 in
Deutschland gegeben. In Österreich sind es 5,9 Millionen, in der
Schweiz circa 3,9 Millionen Fahrräder.
n Die Popularität des Fahrrads kann man auch bei der Stadtpla-
nung sehen: Immer mehr Fahrradstraßen entstehen, es gibt Park-
häuser nur für Räder – und in immer mehr Regionen gibt es auch
schon Stromtankstellen für Elektroräder.
n Radfahren ist gesund. Wie gesund genau, hat die Technische Uni-
versität München erforscht. Wer jeden Tag 40 Minuten lang nicht
besonders schnell Rad fährt, lebt 20 Prozent länger. Wer jeden Tag
30 Minuten intensiv Rad fährt, lebt 40 Prozent länger.
n Es gibt Fahrräder in vielen Varianten: leichte Rennräder, robus-
te Mountainbikes und bequeme Räder für die Stadt. Ein Trend sind
Fixies. Das sind Fahrräder ohne Gangschaltung und manchmal auch
ohne Bremse. Gut fahren kann man damit nicht, aber viele finden
diese Räder besonders schön.
legen hier: ≈ ein Ei aus dem Körper drücken
Das musst du wissen über das …
FahrradFO
TOS: ISTO
CKPH
OTO
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LEINER
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MONEY BOY Der Wiener Rapper ist einer von Öster-reichs populärsten YouTube-Stars. Erstim Sommer 2010 hat er angefangen,zu rappen. Schon ein paar Monate spä-ter schauten ihm dabei Hunderttau-sende zu – auch der deutsche RapperSido hat ihn besucht. Nicht, weil erMoney Boy so gut findet, schreibt dieösterreichische Zeitung Kurier. Sondernweil er ihn fragen wollte, ob er es mitder Musik ernst meint. Money Boy istnämlich gar nicht besonders gut alsRapper. Genau das finden die Zuschauersehr lustig. Die meisten Fans kommenaber nicht aus Österreich, sondern ausDeutschland. Money Boy gibt es jetztnicht mehr nur im Internet. Er hat auchein Album gemacht.
zuschauen als Publikum sehen
¡rnst meinen ÷ Spaß machen
Diesen Text und den darunter kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
U
Y-TITTYPhilipp Laude, Oguz Yilmaz und Matthias Rollsind die bekanntesten YouTuber in Deutsch-land. Sie kommen aus dem Norden von Bay-ern und sind Anfang 20. Als Schüler habensie angefangen. Nach der Schule haben siesich gegen das Studium entschieden. Sie le-ben seit 2010 von YouTube und anderenPartnern, zum Beispiel einem Hamburger-Hersteller: Im Internet machen sie jetzt pro-fessionelle Comedy-Shows, zwei Mal in derWoche. Mehr als eine Million Menschenwollen das immer wieder sehen, vieleMillionen haben schon einmal Y-Titty an-geklickt. Die drei sind sehr populär. Nichtauf der ganzen Welt wie Internetstar Psyoder Lana del Rey. Sie haben aber mehr Zu-schauer als viele andere bekannte Deutsche.Viele können über die Parodien von Twilightoder Harry Potter lachen.
gegen ... entschieden hier: Part. ll von: sich entschei-den gegen ≈ sagen, dass man … nicht machen will
„nklicken ≈ klicken auf
der Zuschauer, - Publikum
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SAG MAL
RÄTSEL
÷o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.
Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159abo@spotlight-verlag.deLehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159lehrer@spotlight-verlag.de
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell, Claudia May, BarbaraSchiele, Adamma Stekovics, Anne WichmannBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)LITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105redaktion@deins.deGESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter
FOTO
S:B
. LISSNER
(4)
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. Eine … hat 60 Sekunden.2. Maria muss sparen. Deshalb kann sie nicht viel Geld …3. „Kannst du mir bitte diesen … zur Post bringen?“4. „Ich habe immer so viel Angst vor dem Zahn… – Du auch?“5. Wenn etwas dreckig ist, muss man es …6. Eine Person, die nicht verheiratet ist, ist …
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. Monat zwischen März und Mai: der …2. „Heute will ich keine Treppen steigen.
Nehmen wir den …?“3. nicht weggehen4. unpersönliches Pronomen; oft Synonym für
„viele Leute“5. „Morgen ist mein Geburtstag! Darauf … ich mich schon!“ 6. „Kommst du morgen mit ins Café?“ – „Vielleicht. Ich gebe dir noch …“
Lösung vom Rätsel 3/2013Waagerecht: 1. benutzen; 2. Brieftasche; 3. nach;4. Gast; 5. husten; 6. LagerSenkrecht: 1. Baby; 2. ungefaehr; 3. Ei; 4. schneit;5. Eingang; 6. Essen
REGINA (17)Der Montag ist der Start in
eine neue Woche, die jedesMal anders sein wird.Deshalb bin ich gespannt,was mich erwartet. Au-ßerdem weiß ich, dass icheinkaufen gehen muss.
gesp„nnt ≈ sehr neugierig
w„s m“ch erw„rtet ≈ was passieren wird
MELANIE (19)Wenn ich an Montage den-ke, dann denke ich zuerstan die schlecht gelauntenMenschen in der U-Bahnund an den Stress nach
dem Wochenende. Aberich finde es auch schön,
dass ich meine Freunde wie-dersehe.
schl¡cht gelaunt ≈ ärgerlich
SAHIN (17)Montag ist für mich wie je-der andere Tag. Ich mussfrüh aufstehen und zurSchule gehen. Das Besteam Montag ist allerdings,dass ich am Nachmittag
immer zum Fußballtraininggehe.
FABIAN (19)Nach einem entspanntenSonntag ist es für michmontags immer anstren-gend, in den Rhythmusder Woche zu kommen.
Wenn ich ehrlich bin, dannfreue ich mich vor allem auf
das nächste Wochenende.
entsp„nnt ≈ so, dass man sich ausruht
„nstrengend hier: ≈ schwer
ehrlich so, dass man nicht lügt
vor „llem ≈ speziell
WAS DENKST DU, WENN DU AN MONTAGE DENKST?
„llerdings ≈ aber
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EXTRAperfektDEUTSCH
JobAuf Deutsch sicher
durch den Berufsalltag
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Deutsch lernen in MünchenVerbessern Sie Ihr Deutsch für das Berufs- und Wirtschaftsleben.
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3
EINE HILFE FÜR JEDEN ARBEITSTAG
Wörter, die Sie kennen müssen 4
Wie Sie am Telefon kommunizieren 8
Wie Sie E-Mails am besten schreiben 13
Wie Sie mit Kollegen kommunizieren – und wie mit Chefs 16
Was beim Small Talk geht – und was nicht 17
Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen 18
Wie eine Präsentation klappt 20
Was Kulturen unterscheidet 21
Weiterlesen und Impressum 22
Jörg WalserChefredakteur
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalistenfranz. bei einer Zeitung oder
Zeitschrift
Ein Anruf von einer Kundin, eine Bitte an einenKollegen, ein Hinweis von der Chefin: Wenn Sie inIhrem Berufsalltag Deutsch sprechen müssen, gibt esviele Situationen, in denen Sie richtig reagieren müs-sen. Nehmen Sie diesen kleinen Sprachretter docheinfach mit in die Arbeit – er hilft in typischenAlltagssituationen mit Kollegen, Kunden und Chefs. Sosind Sie vorbereitet, wenn Sie im Beruf Deutsch spre-chen müssen!
DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 3
4
Wörter, die Sie kennen müssen
Nomen
der [bzug, ¿e von: abziehen = nach einer Kalkulation wegnehmen
die Agentur, -en Firma, die anderen Firmen einen Service anbietet
die [nerkennung ≈ positive Reaktionen; Lob
der [nhang, ¿e Dokument, das in einer E-Mail als Ergänzung mitgeschickt wird; auch: dieAnlage
die [nlage, -n Zeugnis, Dokument oder anderes Papier, das man zu einem Schreiben dazulegt
der [rbeitnehmer, - Person, die mit Arbeitsvertrag für eine Firma arbeitet
der [rbeitgeber, - Person/Firma, die eine Arbeitsstelle gibt
der Assist¡nt, -en Angestellter, der einem anderen bei der Arbeit hilft
die Ausstattung, -en ≈ alle Möbel, Gegenstände …, die man für die Arbeit braucht
die Be„rbeitung, -en ≈ Erledigung; Prüfung; Untersuchung
die Bel„stung, -en ≈ psychische Anstrengung; auch: ≈ unangenehmer Effekt
die Bereitschaft Absicht/Wille, etwas zu tun
der/die Beschæftigte, -n Angestellte(-r)
die Beschæftigung, -en Arbeit
die Bespr¡chung, -en ≈ Sitzung; Meeting
die Branche, -n franz. Sektor/Bereich in der Wirtschaft
die Buchhaltung Dokumentation von Kontobewegungen in Firmen
die Buchhaltung, -en Abteilung, die die Kontobewegungen dokumentiert
der Dienst, -e Arbeitszeit; auch: Service
die D¢rchwahl, -en Telefonnummer, mit der man direkt zu dem gewünschtenGesprächspartner kommt
das Einkommen, - ≈ Bezahlung für Arbeit
der F„chmann, -leute Experte; Spezialist
der Fahrtkostenzuschuss, ¿e Betrag für einen Teil der Fahrtkosten, den ein Angestellter von seinerFirma bekommt
die Funktion, -en hier: Position; Stelle
Die Arbeitszeit: Deutsche Arbeitnehmer mit einer vollen Stelle arbeitenim Durchschnitt rund 40 Stunden pro Woche. Schweizer und Österreicherarbeiten mit fast 42 Stunden etwas mehr.
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der Geschæftsführer, - Manager, der eine Firma leitet
die Geschæftsführung Leitung einer Firma
die Geschæftsführung, -en alle Personen, die für die Leitung einer Firma verantwortlich sind
die Gleitzeit, -en Arbeitszeitsystem, das es einem Arbeitnehmer z. B. erlaubt, früher mit derArbeit zu beginnen als seine Kollegen und dafür auch früher aufzuhören
die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpft
das Gutachten, - Bericht von einem Experten nach einer genauen Untersuchung
das H„ndwerk Arbeit mit Händen und Werkzeugen
der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitet
die Kompet¡nz, -en ≈ spezielles Wissen
der M“tarbeiter, - Angestellter; auch: Kollege
die Mühe, -n Anstrengung
die Notwendigkeit/ nötige SacheNotw¡ndigkeit, -ender {rdner, - Gegenstand aus Plastik oder hartem Papier, in den man Zettel,
Rechnungen ... legt
Der Lohn: Die Deutschen verdienen pro Jahr nach Steuern durchschnittlichrund 30 000 Euro, die Österreicher 33 000 Euro. Die Schweizer liegen mitrund 51 000 Euro pro Jahr noch höher.
5
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6
Planung, -en ≈ Plan; Programm
der P¶sten, - Arbeitsstelle
das Profil, -e hier: Informationen über Ausbildung, Berufspraxis und Sprachkenntnisse
das Protok¶ll, -e hier: Zusammenfassung der wichtigsten Themen eines Meetings
die St¡llung, -en hier: Position in einer Firma
der St¡llvertreter, - Person in zweiter Position nach dem Chef; auch: Person, die dieAufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub) macht
die Tagesordnung, -en Programm für ein Meeting
die Überstunde, -n Arbeitszeit, die man länger arbeitet, als im Arbeitsvertrag steht
der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit
das Unternehmen, - Firma
der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter einer Firma
der Urlaubsantrag, ¿e Formular, in das man die gewünschten Urlaubstage schreibt
die Vers„mmlung, -en hier: Meeting; Sitzung
die Vertretung, -en Person, die die Aufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub)macht
die Vorgabe, -n Regel, wie etwas gemacht werden muss
der Vorgänger, - Person, die vorher die Position und die Aufgaben hatte
die Vorlage, -n hier: Modell
die Tagung, -en ≈ Kongress
der Tiefgaragenstellplatz, ¿e Parkplatz in einer Garage, die unter einem Gebäude ist
die Vorschrift, -en Regel, an der man sich orientieren muss
das W¡rk, -e Fabrik
die Zeiterfassung, -en Dokumentation der genauen Arbeitsstunden
Verben
„nerkennen positiv reagieren; loben; offiziell akzeptieren
„nnehmen ≈ nehmen
be„rbeiten an etwas arbeiten und es dabei ändern
beauftragen einen Auftrag geben
Die Kündigung: Wer in Deutschland einmal eine unbefristete Stelle hat,kann sie nur unter speziellen Bedingungen verlieren. Um einem Arbeit-nehmer zu kündigen, muss der Arbeitgeber wichtige Gründe nennenkönnen. Das gilt jedoch nicht in der Schweiz und in Österreich. Bei einerKündigung müssen Arbeitgeber in jedem Fall an offizielle Fristen denken.
DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 6
7
betreiben führen; leiten
bewæltigen eine schwierige Aufgabe lösen
d¢rchgehen einzelne Aufgaben eine nach der anderen lesen/ansehen/bearbeiten
einstellen eine Arbeitsstelle geben
entl„ssen kündigen
er„rbeiten ≈ intensiv arbeiten, um ein Ergebnis zu bekommen
erst¡llen machen; schreiben; vorbereiten
erwägen planen; überlegen
konzipieren planen
sch„ffen machen; eine schwierige Aufgabe mit Erfolg erledigen
s“ch kr„nkmelden sagen, dass man krank ist, oder eine schriftliche Bestätigung vom Arztschicken, die sagt, dass man krank ist
übergeben geben an
überl„ssen machen lassen; andere entscheiden und aktiv werden lassen
übernehmen weitermachen; weiterführen
ver„rbeiten als Thema/Material benutzen
verkn•pfen ≈ verbinden; eine Verbindung herstellen
vorgehen etwas mit einer speziellen Methode machen
zustehen ≈ eine juristische Garantie haben, dass man etwas bekommt oder tun darf
Adjektive
betrieblich ≈ wegen der Firma / des Betriebs
br¢tto ohne Abzug von Kosten und Steuern; ÷ netto
effizi¡nt so, dass es wirtschaftlich Sinn macht
int¡rn nicht öffentlich; nur für eine spezielle Gruppe
st¡llvertretend ≈ in zweiter Position nach dem Leiter / der Leiterin; auch: so, dass manfür eine andere Person arbeitet, weil sie z. B. im Urlaub ist
tätig so, dass man arbeitet
Die Urlaubstage: Deutsche Arbeitnehmer haben durchschnittlich rund 30Tage Urlaub im Jahr, dazu kommen noch neun bis 15 gesetzliche Feiertage.In Österreich haben Arbeitnehmer durchschnittlich nur 25 Tage Urlaubsan-spruch, in der Schweiz nur 20 Tage.
DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 7
8
Wie Sie am Telefon kommunizieren
Ein großer Teil der Kommunikation am Arbeitsplatz findet für viele amTelefon statt. Überlegen Sie vor dem Telefonat, was Sie sagen möchten,und telefonieren Sie, wenn Sie genug Zeit haben. Sie sollten deutlich sprechen und einfach und präzise formulieren. Wenn Sie etwas nichtverstanden haben, sollten Sie nachfragen.
Diese Sätze brauchen Sie
Seinen Namen nennen / sich vorstellen Oranien-Apotheke. Singh. Guten Tag.Reisebüro Fernweg. Mein Name ist María González. Wie kann ich Ihnenhelfen? / Was kann ich für Sie tun?Anna Pétursdóttir, WEPA-GmbH, Personalabteilung.Unicom Berlin, Hausman, Apparat Kluwe.
Sich weiterleiten lassenWer ist denn da bei Ihnen zuständig?Mit wem spreche ich am besten? / An wen kann ich mich wenden?Könnten Sie mich bitte mit der Buchhaltung verbinden?Ich würde gern mit Frau Li sprechen. Können Sie mich bitte verbinden?Ich hatte schon mit Herrn Hausman gesprochen. Können Sie mir bitteseine Durchwahl geben?
Um die Wiederholung des Namens bittenEntschuldigung, könnten Sie bitte den Namen wiederholen?Verzeihung, ich habe den Namen leider nicht verstanden. Könnten Sieihn bitte wiederholen?
Warum rufen Sie an?Es geht um …Ich rufe wegen … an.Ich hätte gern eine Auskunft zu …Ich rufe aus folgendem Grund an: …Ich hätte eine Frage.
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9
Ich würde gern mit jemandem sprechen, der mir etwas zum Thema …sagen kann. Ich brauche folgende Information: …
Eine Nachricht hinterlassenKönnte ich eine Nachricht für Frau Pétursdóttir hinterlassen?Sagen Sie ihr bitte, dass ich angerufen habe.Sie kann mich noch bis halb sechs im Büro erreichen. Die Nummer hat sie.
Auf einen Anrufbeantworter sprechenGuten Tag, hier spricht Anja Andersson. Diese Nachricht ist für HerrnHausman. Ich rufe wegen unseres Termins am Donnerstag an. Könnten Siemir bitte noch einmal Bescheid geben, ob alles klappt? Könnten Sie mich bitteunter der Nummer … zurückrufen? Vielen Dank, auf Wiederhören.
Bleiben Sie bitte dran!Einen Moment bitte. / Einen Augenblick bitte.Ja, sofort.
Fragen, wann Sie Ihren Gesprächspartner am besten erreichenWann kann ich Sie am besten erreichen?Ab/Bis wann sind Sie zu erreichen / erreichbar?Zu welcher Tageszeit erreiche ich Sie am besten?Wann ist es günstiger – am Vormittag oder am Nachmittag?
Sie haben gerade keine ZeitDas ist gerade ein ungünstiger Moment. Ich bin momentan in einerBesprechung. Rufen Sie mich bitte in einer halben Stunde noch mal an.Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen?Am besten erreichen Sie mich vor/ab/bis neun Uhr.Am ehesten bin ich zwischen neun und zehn erreichbar.
Wie bitte?Entschuldigung, aber ich kann Sie nur sehr schlecht verstehen. Da ist so ein Rauschen in der Leitung.
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1010
Die Verbindung ist nicht gut.Hallo? Können Sie mich noch hören?Ah, da sind Sie ja wieder. Ja, jetzt geht’s. Ich kann Sie gut hören, aber können Sie mich hören?Entschuldigung, wie war das bitte?Können Sie den letzten Satz bitte noch einmal wiederholen?Würden Sie bitte etwas deutlicher/lauter/langsamer sprechen?Könnten Sie die Nummer bitte in einzelnen Ziffern sagen?Könnten Sie Ihre E-Mail-Adresse buchstabieren?
Haben Sie richtig verstanden?Wenn ich Sie recht verstanden habe, ist Herr Janácek erst wieder am 25. April im Büro.Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe. Sie meinen also / Sie sagten eben, dass …… Habe ich das so richtig verstanden?
Nach der Meinung des Gesprächspartners fragenWas halten Sie davon?Passt Ihnen das?Ist das o.k. (für Sie)?Sind Sie damit einverstanden?
Jemanden höflich unterbrechenDürfte ich Sie kurz unterbrechen?Könnte ich kurz etwas sagen?Entschuldigen Sie / Entschuldigung, aber …Richtig, aber …Natürlich, aber …
Einen Termin vereinbaren oder ändernPasst Ihnen der 3.4. um 9.30 Uhr?Wäre Ihnen der nächste Dienstag recht/lieber?Leider kann ich unseren Termin morgen nicht wahrnehmen, weil mir etwas dazwischengekommen ist.Es tut mir leid, ich muss für morgen absagen. Der Grund ist …Können wir einen neuen Termin finden?
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Sich beschwerenAn Ihrer letzten Lieferung mussten wir leider einige Mängel feststellen: …Ihre letzte Lieferung kam mit zwei Wochen Verspätung.Laut Vertrag wollten Sie die Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf bisAnfang April liefern. Im Vertrag steht, dass die Ware Größe 40 hat.Wir bitten Sie, die vereinbarte Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf so schnell wie möglich zu liefern.Für wann können Sie uns die Lieferung verbindlich zusagen?
Auf eine Beschwerde reagierenIch kann Ihren Ärger gut verstehen/nachvollziehen.Da ist uns leider ein (schlimmer) Fehler/Irrtum unterlaufen.Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist.Was halten Sie von folgendem Vorschlag: …Wir werden unser Bestes tun, um das Problem zu lösen.
Sie können eine Vereinbarung nicht einhaltenWir haben im Moment leider ein Problem in der Herstellung. Deshalb ver-zögert sich die Lieferung etwas.Wäre es möglich, den Termin um eine Woche nach hinten zu verschieben? Damit wäre uns sehr geholfen.
An eine Vereinbarung erinnernWir brauchen die Ware bis spätestens nächsten Freitag.Ich möchte Sie um eine feste Terminzusage bitten. Wir erwarten, dass Sie die vereinbarte Frist einhalten.
Sich verabschiedenVielen Dank und auf Wiederhören!Auf Wiederhören.Jetzt möchte ich Sie aber nicht länger aufhalten.Vielen Dank für die Auskunft! Das war sehr hilfreich für mich.Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
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Zwei Telefondialoge
Alberto Rossi will mit Herrn Müller sprechen.% Gut und Schön GmbH, Neumann. Was kann ich für Sie tun?& Hier Rossi. Könnten Sie mich bitte mit Herrn Müller verbinden?% Herr Müller ist gerade nicht am Platz. Kann ich ihm etwas ausrichten?& Ja, sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe. Er soll mich bitte
zurückrufen. % Hat er Ihre Nummer?& Ja. Und sagen Sie ihm, es ist dringend. Ich bin bis sechs im Büro. % Gut, ich lege ihm eine Nachricht hin.& Vielen Dank und auf Wiederhören.% Auf Wiederhören.
Jan Janácek hat eine Frage zu einem Angebot.% Stritter Autokomponenten. Hausman. Was kann ich für Sie tun?& Guten Tag, mein Name ist Janácek, Gester AG in Köln. Ich hätte gern Herrn
Kiepert gesprochen. % Tut mir leid, Herr Kiepert ist gerade in einer Sitzung. Kann ich Ihnen viel-
leicht weiterhelfen?& Also, es geht um ein Angebot von Ihnen vom 30. Januar, und zwar über
Zylinder. Hier steht: „Die Lieferzeit beträgt vier Wochen.“ Könnten Sie even-tuell auch schon in zwei Wochen liefern? Es ist nämlich ziemlich eilig.
% Tja, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das hängt davon ab, wie viel wirnoch auf Lager haben. Und dafür ist Herr Kiepert zuständig.
& Mmh.% Ich weiß leider nicht, wie lange die Besprechung von Herrn Kiepert dauern
wird. Kann er sie vielleicht zurückrufen?& Ja, das wäre sehr nett. Es ist aber wirklich dringend. Ich bin heute bis 19 Uhr
erreichbar.% Gut, ich denke, das sollte klappen. Ich schreibe ihm gleich eine Notiz, dass
er Sie bis 19 Uhr zurückrufen soll. Wie war bitte noch mal Ihr Name?& Jan Janácek von der Gester AG in Köln. % Und unter welcher Nummer sind Sie erreichbar?& 0221 für Köln … dann 53 60 80 45. Vielen Dank, dass Sie ihm das ausrichten.
Auf Wiederhören.% Wiederhören.
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13
Wie Sie E-Mails am besten schreiben
E-Mails sind aus dem Arbeitsleben nichtmehr wegzudenken. Anders als traditio-nelle Briefe sind sie einem direktenGespräch ähnlich: Man kann schnell ant-worten und bei Unklarheiten direkt nach-fragen.
In E-Mails verwenden die meistenMenschen wie in einer Unterhaltung viele
alltagssprachliche Formulierungen. Das ist unter Kollegen oft in Ordnung. Im Kontakt mit Geschäftspartnern sollten Sie allerdings auch E-Mails genau formulieren.
Form
Schreiben Sie kurze Sätze und nur wenige Sätze pro Absatz – das ist einfacherzu lesen. Fassen Sie sich kurz. Wenn der Empfänger mehr Informationenmöchte, kann er Ihnen das mitteilen.
In der Absender-Zeile sollten Ihr Vor- und Nachname aus Ihrer E-Mail-Adressezu erkennen sein. In der Betreff-Zeile sollte deutlich werden, worum es geht.Schreiben Sie nicht nur „Angebot“ sondern besser: „Ihr Angebot für dieRenovierung“. Denn auch der Empfänger bekommt jeden Tag viele E-Mails.
Stellen Sie das Wichtigste an den Anfang Ihrer E-Mail, damit es wirklich gelesen wird. Bei längeren E-Mails werden Informationen, die weiter hintenim Text stehen, schnell ignoriert.
Für geschäftliche E-Mails gelten die gleichen Formvorschriften wie fürGeschäftsbriefe. In E-Mails von Firmen müssen der Firmenname, dieRechtsform (GmbH, AG …), die Adresse und die Handelsregisternummer ste-hen. Auch Kleinunternehmer und Selbstständige sollten ihre Kontaktdatennennen: Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse unddie Internetadresse, wenn es eine gibt.
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Diese Sätze brauchen Sie
AnredeSehr geehrter Herr … / Sehr geehrteFrau …Sehr geehrte Damen und Herren, …Guten Tag, Herr … / Frau …Lieber Herr … / Liebe Frau … (etwasinformeller)
AnfrageIhre Firma/Agentur / Ihr Hotel wurdeuns von einem Geschäftspartnerempfohlen.In Ihrem Katalog / Ihrer Anzeigehaben wir … gesehen.Wir interessieren uns für ….Wir möchten unsere Produktpaletteerweitern und sind am Kauf von …interessiert.Bitte senden Sie uns ein Angebot zu.Wir bitten Sie (deshalb) um dieZusendung eines Angebotes.Wir sind an Ihrem Produkt interes-siert und bitten um ein Angebot über … bei einer Abnahme von …Stück.
Ein Angebot machenVielen Dank für Ihre Anfrage vom …Wir freuen uns, Ihnen folgendesAngebot machen zu können: …Wie gestern am Telefon besprochen,unterbreiten wir Ihnen gerne unserAngebot: …Gern senden wir Ihnen diegewünschten Muster und bietenIhnen an: …
Im Anhang finden Sie unserenKatalog mit der neuesten Preisliste.Bei einer Bestellung von … könnenwir Ihnen einen Sonderpreis von …anbieten.Auf Ihre Erstbestellung gewähren wireinen Rabatt von zehn Prozent.
BestellungVielen Dank für Ihr Angebot sowieden zugeschickten Katalog.Ich bestelle gemäß Absprache: …Wir erteilen Ihnen den nachstehen-den Auftrag: …Über eine Lieferung bis zum … würden wir uns freuen. Bitte bestätigen Sie diesen Auftragmöglichst umgehend.
RechnungFür die Lieferung eines/einer …erlauben wir uns zu berechnen: …Wir bitten Sie, die Rechnung inner-halb von … Tagen / in den nächsten… Tagen zu bezahlen.Bitte überweisen Sie den Rechnungs -betrag auf unser Konto.
ReklamationWir haben Ihre Sendung am …erhalten. Leider waren einige Kistendefekt.Leider müssen wir Ihnen mitteilen,dass die bestellte Ware uns heute inmangelhaftem Zustand zugestelltwurde.Wir müssen Ihnen mitteilen, dass wirmit der Ausführung der Arbeiten
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Ella Mittel
Ihre Anfrage vom 21.3.2013 Angebot 3/13
Anhang: Produktinfo.pdfVon: Christine Tessier
AnCc
Betreff
Sehr geehrte Frau Mittel,
wir bedanken uns für Ihr Interesse an unseren Produkten. Mit Bezug auf unser Telefongespräch vom21.3.2013 erhalten Sie nun unser Angebot:
Beschreibung Einzelpreis Menge GesamtBedruckte T-Shirts € 4,20 200 € 840,00Baumwollbeutel € 2,52 500 € 1260,0019 % Umsatzsteuer € 399,00Total € 2499,00
Eine genaue Beschreibung des Produkts finden Sie im Anhang.Über Ihre Beauftragung würden wir uns freuen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für weitereFragen, Beratungen und Vorschläge jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen GrüßenChristine TessierGeschäftsführerin Berlin Fashion GmbH
Tel.: 030/598764Fax: 030/598765www.berlin-fashion.deLangerstraße 8, 12876 BerlinSitz: Berlin, Registergericht Berlin, HRB 57931231
nicht zufrieden sind.Wir hoffen, dass Sie die Angelegen -heit umgehend regeln und weiterenSchaden verhindern.
Termine vereinbarenVielen Dank für das freundlicheGespräch bei … / in … Ich möchteIhren Vorschlag gern annehmen undSie demnächst in Ihrem Unterneh -men besuchen.Was halten Sie von einem Treffen am20. April?
Sollte ein Termin im April für Sie nichtmachbar sein, könnten wir auch aufeinen anderen Zeitpunkt ausweichen.
Gruß am Ende der E-MailMit freundlichen GrüßenBeste GrüßeViele Grüße
Übrigens: Diese Sätze und
Beispiele können Sie auch
in Briefen schreiben.
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Wie Sie mit Kollegen kommunizieren –
und wie mit Chefs
In welcher Beziehung stehen zwei Gesprächspartner zueinander? BeimSprechen wird das oft indirekt klar. Für unterschiedliche Gesprächspartnerbenutzen Menschen unterschiedliche sprachliche Stile. Wenn eine Situationsehr formal ist, verwendet man einen offiziellen Stil („Es freut mich, Siekennenzulernen, Herr Dr. Eisler.“). Wenn die Situation weniger formell ist,benutzt man alltägliche Formulierungen („Tag, Herr Eisler.“). Auch das Alterund die hierarchische Position haben Einfluss auf die gewählte Sprache. Mit einem guten Kollegen redet man also ganz anders als mit dem Chef.Man kann das Gleiche unterschiedlich sagen. Wenn der Chef nicht das Duangeboten hat, wird das Sie verwendet, und dazu oft der Konjunktiv II –das ist besonders höflich. Hier ein paar Beispiele:
Zum Kollegen Zur Chefin
Hallo, Christian. Einen schönen guten Morgen, Frau Müller.Hast du mal kurz Zeit? Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?Mach ich gleich. Das kann ich gerne erledigen.Gib mir mal kurz den Brief da. Könnten Sie mir bitte den Brief geben?Christian, komm mal, ich habe Frau Müller, könnten Sie vielleicht malhier ein Problem. kurz kommen?Kannst du mir mal bei … helfen? Ich hätte gern Ihre Unterstützung bei … Ich muss los. Ich müsste dann gehen.Willst du was trinken? Darf ich Ihnen etwas zu trinken
anbieten?Wie schön, dass du kurz Zeit hast. Es freut mich sehr, dass Sie sich die
Zeit genommen haben.Das stimmt doch nicht. Da kann ich Ihnen leider nicht
ganz zustimmen.Bin gleich wieder da. Würden Sie mich einen Augenblick
entschuldigen?
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Was beim Small Talk geht – und was nicht
Diese „kleinen Unterhaltungen“ sind oft die Basis für eine gute Zusammen -arbeit. Auch Deutsche machen Small Talk – allerdings weniger und kürzerals in anderen Kulturen. Small Talk heißt, einfach ein bisschen zu reden. Inder Realität ist das aber gar nicht so einfach. Worüber soll und darf manreden? Das ist in jeder Kultur anders. Gute Themen in den deutschsprachi-gen Ländern sind: der Urlaub, das Wetter, die Wochenendplanung, dasEssen. Über Themen wie Gesundheit, Politik, Religion und Ärger mit ande-ren Kollegen sollten Sie besser nicht sprechen.
Diese Sätze brauchen Sie
Einen Small Talk beginnenWie geht es denn?Haben Sie viel zu tun?Wie ist das Wetter bei Ihnen? (am Telefon)Wollten Sie nicht …?Ich habe gehört, dass Sie … Haben Sie denn schon Pläne?Wie war Ihr Urlaub?
Interesse zeigenAch! / Ah!Oh (ja)!Hm …Richtig!
Einen Small Talk beendenNa dann, alles Gute!Dann wünsche ich Ihnen einenschönen Tag / eine schöne Zeit /ein schönes Wochenende / guteErholung!
Also dann: frohes Schaffen!Es freut mich, dass ich Sie kennengelernt habe. Weshalb ich eigentlich anrufe /hier bin …
Falls Sie doch ein zu privatesThema gewählt haben, das IhremGesprächspartner peinlich ist,entschuldigen Sie sich. Sagen Sie:
Oh, da bin ich wohl in einFettnäpfchen getreten. Bei unskann man so etwas fragen, aberhier ist das wohl nicht üblich/angebracht.Oh, da habe ich wohl etwasgetan, das man in Deutschland/Österreich / der Schweiz nichtmacht.
Das Verständnis Ihres Gesprächs -partners sollte Ihnen garantiertsein.
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Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen
In Besprechungen werden wichtige Dinge diskutiert und entschieden.In den deutschsprachigen Ländern soll eine Diskussion fast immer konkrete Ergebnisse bringen. Deshalb: Bereiten Sie sich auf das Meetingvor, und überlegen Sie sich, was Sie zu den Punkten der Tagesordnungsagen oder fragen möchten. Machen Sie sich Notizen zu den Argumen -ten, die Sie bringen möchten, und sagen Sie Ihre Meinung. In einerdeutschen Diskussion ist es wichtig, dass man auch sagt, wenn mananderer Meinung ist. Aber es ist wichtig, höflich zu bleiben.
Diese Sätze brauchen Sie
Die eigene Meinung sagenMeiner Meinung nach … Ich denke, dass …Ich bin davon überzeugt, dass …Ich würde sagen, dass …Warum machen wir nicht Folgendes: … (vorsichtig formuliert)
Der gleichen Meinung seinDa bin ich ganz Ihrer Meinung.Ja, genau/stimmt. Ja, das würde ich auch so sehen. Sie haben völlig recht, wenn Sie sagen, dass … Das finde ich auch.Ich schließe mich Ihrem Vorschlag / Ihrer Meinung an.Dieses Argument hat mich überzeugt.
Anderer Meinung seinDieses Argument finde ich nicht (so) überzeugend.Das sehe ich anders.Das finde ich eigentlich nicht.
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Vorsichtig eine andere Meinung ausdrückenAlso, ich bezweifle, dass …Ich bin nicht ganz dieser/IhrerMeinung.Das ist sicher richtig, aber …In diesem Punkt haben Sie völligrecht, aber man könnte das Ganzeauch noch von einer anderen Seitebetrachten: …
Stark eine andere Meinung ausdrückenDa kann ich Ihnen einfach nichtzustimmen.Also, das sehe ich absolut anders: …
Auch etwas sagen wollenDarf ich etwas dazu sagen?Ich würde zu diesem Punkt gern(noch) etwas sagen: …Darf ich da kurz einhaken?
Auf etwas Gesagtes reagierenIch würde gerne noch mal auf daszurückkommen, was Herr … vorhingesagt hat.Ich möchte kurz auf das Argumentvon Frau … eingehen.
Fertig redenEntschuldigung, würden Sie mich bitte ausreden lassen?Einen Moment bitte, ich bin noch nicht fertig.Ich würde diesen Gedanken / meinArgument gern noch zu Ende führen.
Wenn Sie die Diskussion leiten,sollten Sie darauf achten, dass alleBeteiligten ihre Meinung sagenkönnen und dass für alle Punktegenug Zeit ist. Am Ende sollten Siedie Ergebnisse zusammenfassen.
Eine Diskussion leitenWas denken Sie darüber, Herr/Frau …?Kommen wir bitte zurück zu unserer Frage.Wir verlieren uns jetzt im Detail. Wir wollten doch noch über …sprechen.Wir haben nur noch … Minuten Zeitund sollten deshalb zum nächstenPunkt kommen.Wenn es dazu keine Fragen mehrgibt, können wir zum nächstenPunkt kommen.Wir halten also fest: …Ich darf die wichtigsten Ergebnissekurz zusammenfassen: …
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Wie eine Präsentation klappt
Eine Präsentation ist oft Teil einer Besprechung. Sie soll Kollegen überErgebnisse informieren oder Geschäftspartner von der Firma und ihrenProdukten überzeugen. Am Anfang sollten Sie das Thema und das Ziel derPräsentation nennen. Sprechen Sie in kurzen, klaren Sätzen. UnterstützenSie Ihre Präsentation durch Grafiken und Bilder. Fassen Sie am Ende diewichtigsten Punkte zusammen, und geben Sie die Möglichkeit für Fragen.
Die Präsentation beginnenJa, ich will Ihnen also kurz einenÜberblick über den Stand der Dingegeben. Ich habe dafür ein paarFakten zusammengestellt. Mein Thema heute ist: …Als Erstes werde ich Ihnen … vorstel-len, dann zeige ich …, und am Endesollten wir das dann diskutieren.
Kontakt zu den Zuhörern herstellenWie Sie wissen, …Sie kennen das Problem: …Wie Sie auf diesem Diagramm sehenkönnen, …Um das zu veranschaulichen, möchteich Ihnen diese Grafik zeigen.
Über eine Grafik sprechenDiese Statistik/Grafik zeigt …Dieses Schaubild informiert über …
Den Nutzen darstellenFür dieses Produkt / diesenStandpunkt spricht vor allem: …Ein Vorteil ist, dass …
Verschiedene Dinge nennenErstens: …Zweitens: …Und damit sind wir beim dritten Punkt.Und nun zum letzten Punkt in Sachen …
Das Wichtigste zusammenfassenAlso, noch einmal: Das Wichtigste ist…Diesen Punkt möchte ich noch einmalbesonders hervorheben: …Die wichtigsten Ergebnisse/Punktemeiner Präsentation waren …
Die Präsentation beendenHat jemand Fragen oder Anmer kun -gen zur Präsentation?Ich komme nun zum Schluss meinerPräsentation. Ich denke, es ist klargeworden, dass …Vielen Dank für Ihr Interesse.Ich bedanke mich für IhreAufmerksamkeit.
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Was Kulturen unterscheidet
Zwei Gesprächspartner kommen aus verschiedenen Kulturen, sprechenaber beide Deutsch. So können sie miteinander kommunizieren.Trotzdem kann es in beiden Kulturen verschiedene Konventionen darübergeben, wie etwas gesagt wird.
Hier finden Sie ein paar Punkte, die Sie in den deutschsprachigenLändern wissen sollten:
2 In Geschäftsbeziehungen sind der Familienname und das Sie die korrekte Anredeform. Chefs siezt man immer, wenn sie nicht das Duangeboten haben. Das Du bietet immer die ältere der jüngeren Person an oder die in der Hierarchie höher stehende der niedriger stehen-den.
2 In manchen Branchen ist das Sie weniger wichtig. Zum Beispiel in kleinen Medienfirmen und Internet-Start-Ups duzt man sich sofort.
2 Kollegen in der Firma duzen sich oft, aber nicht immer. Sie reden eherfreundschaftlich miteinander, aber nicht über alles: Über privateProbleme, Geld, Politik und Religion sollten Sie nicht sprechen.
2 Anders als in vielen Kulturen sagt man in den deutschsprachigenLändern, besonders in Deutschland, meistens ziemlich klar unddirekt, was man denkt – das gilt generell als positiv. Positiv gesehenwird meistens auch konstruktive Kritik.
Kommt es doch einmal zu Missverständnissen, können Sie das anspre-chen:Entschuldigung, bei uns ist es üblich, dass … / gilt die Regel, dass …Wenn jemand …, habe ich den Eindruck / das Gefühl, dass …Oh, jetzt habe ich wohl etwas gesagt/getan, was man inDeutschland/Österreich / der Schweiz nicht darf. Das tut mir leid.
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DER KLEINE SPRACHRETTER FÜR DEN JOB
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserAUTORIN Katja HankeREDAKTION Barbara Duckstein, KatharinaHeydenreich, Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell,Claudia May, Judith Rothenbusch (Bildredaktion),Barbara Schiele, Adamma Stekovics, AnneWichmannGESTALTUNG Georg Lechner (BfGuK, München)FOTOS Istockphoto/Thinkstock (2); Wavebreakmedia/Thinkstock
VERLAG UND REDAKTIONSpotlight Verlag GmbHPostfach 1565, 82144 PlaneggTel. +49(0)89/85681-0 Fax +49(0)89/85681-105abo@spotlight-verlag.de (Kundenservice)© Spotlight Verlag 2013
VERTRIEBSLEITUNG Monika WohlgemuthANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerLITHO H.W.M. GmbH, PlaneggDRUCK Konrad A. Holtz AG, 95512 Neudrossenfeld
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