perfekt DEUTSCH 4/2013 APRIL EINFACH DEUTSCH LERNEN WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM perfekt Sprach-Service 2 Vokabeln für den Garten 2 Temporale Präpositionen 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Die Stars von YouTube LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK APPS Die 25 besten zum Deutschlernen leipzig Wie Berlin, nur besser? Deutschland: € 6,90 CH: sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SLO: € 7,50 deutsches historisches museum 2000 Jahre Vergangenheit
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perfektDEUTSCH
4/2013 APRIL
EINFACH DEUTSCH LERNEN
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perfektDEUTSCH
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Sprach-Service
2 Vokabeln für den Garten
2 Temporale Präpositionen
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Die Stars von YouTube
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
APPS Die 25 besten zum Deutschlernen
leipzigWie Berlin, nur besser?
Deutschland: € 6,90CH: sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l
L l P (cont.) l SLO: € 7,50
deutsches historisches museum2000 Jahre Vergangenheit
Es ist nicht nur die Nummer eins sei-ner Art – schon die Geschichte seines
Gebäudes in Berlin erzählt viel über die deut-sche Vergangenheit. Zweiter Teil der Serie „DieMagie der Museen“.
Deutsch lernen, wo und wann Sie wollen: Smartphones undTablets bringen ganz neue Möglichkeiten. Inzwischen kom-men immer mehr Lern-Apps auf den Markt. Aber nicht alle
sind gut. Welche sind die 25 besten zum Deutschlernen?
28
DIE JUNGEN SEITEN VONStar durch YouTube: Wie das
Internet Menschen bekannt macht • Eisbär Knut •Fahrräder
L E I C H T
perfektDEUTSCH
U
56
M I T T E L
6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues
18 ReisetippsSchwarzwald • Salzkammergut •
Waidhofen an der Ybbs • Lübeck
21 Mein erster Monat Shelby Williams in Mainz
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Arbeitsmails nach Feierabend?
24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse
46 Mein Österreich-Bild Barbara Gindl über die Großglockner
Hochalpenstraße im Schnee
48 Der Blick von außenTuvia Tenenbom über seltsame
Sportveranstaltungen
50 Ein Bild und seine Geschichte Vor 30 Jahren: Muss die Geschichte von Adolf
Hitler neu geschrieben werden?
52 Wo die Zeit gemacht wird Braunschweiger Physiker arbeiten
an der genauesten Uhr der Welt
61 Mein Tag Ein Tag mit Erzieherin Constance Sickel
66 Kulturtipps Buch • Filme • Konzert • Ausstellungen •
Lesung • Theater
68 Kolumne Alia Begisheva über den Humor der Deutschen
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben
L E I C H T
L E I C H T
L E I C H T
S C H W E R
S C H W E R
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
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S C H W E R
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L E I C H T
L E I C H T
L E I C H T
DEUTSCHES HISTORISCHESMUSEUM
UM I T T E L APPS
04-05_Inhalt_DP_0413 13.03.13 13:49 Seite 4
perfektDEUTSCH4/13 5
IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE
28 Mobiles Lernen Die besten Apps für Deutschlerner
33 Wortschatz Diesmal: Garten im Frühling
34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
37 Schreiben • Sprechen • Verstehen Verträge kündigen • Mit Nachbarn über Probleme
sprechen • Veranstaltungshinweise
39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
40 GrammatikTemporale Präpositionen
42 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
43 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
LEIPZIG
Ist die größte Stadt Sachsens das bessereBerlin? Nicht wenige meinen das. Sicher ist:
Leipzig ist bei jungen Menschen sehr populär – unddas Leben ist dort viel billiger als in der Hauptstadt.Das macht die Stadt besonders interessant fürKünstler und andere Kreative.
perfektDEUTSCH
LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:
U14 Leipzig
Zu den Leipzigern aufs Sofa
53 BraunschweigDie Stadt der Wissenschaftler
7 deins! Die Stars von YouTubeY-Titty und Money Boy
KUNST ODER LÄRM?
Mit dem Frühling kommen die Straßen -musiker zurück in die Fußgängerzonen.
Aber wer darf dort spielen? Oft entscheidet dasdie Bürokratie. Straßenmusiker werden so zumusizierenden Tourmanagern.
Ist Deutschen gutes Benehmenbesonders wichtig? Gutes Benehmen ist in jedem Land
wichtig. Es gibt aber Unterschiede: In
Südkorea ist es zum Beispiel akzep-
tiert, wenn Sie auf die Straße
spucken. In Deutschland nicht. Ein
Südkoreaner kann dann aber Ihr
Benehmen in einer Situation sehr
schlecht finden, die für Sie ganz nor-
mal ist. Wenn Sie zum Beispiel im
Restaurant ihre Nase laut putzen,
wird er nicht mehr weiteressen.
Was tue ich denn, wenn ich mit Per-sonen verschiedener Nationenessen gehe?Wichtig ist das Land, in dem sie
gerade sind. Wenn Sie in Deutsch-
land essen gehen, dann gilt die deut-
sche Etikette. Aber ein guter Gastge-
ber wird sich vorher informieren.
Essen Sie in Ihrer Heimat fast nie mit
Messer und Gabel? Dann ist es eine
gute Idee, wenn er Sie in ein Restau-
rant einlädt, in dem man das nicht
muss. Essen Sie Ihre Gerichte gern
geräuschvoll? Dann sollte der Gast-
geber einen Tisch in einem Separee
bestellen.
Muss man gutes Benehmen trai-nieren?In Deutschland denkt jeder, dass er
weiß, wie gutes Benehmen funktio-
niert. Aber wenn man sich infor-
miert, merkt man schnell: Für die
perfekte Etikette fehlt noch viel. Also
muss man üben. Es gibt spezielle
Knigge-Trainings, die auch immer
mehr Firmen buchen. Das tun sie
nicht, weil sie besonders extrava-
gant sein wollen. Die Chefs dort
wissen genau: Wenn man einen
guten Stil hat, ist man bei potenzi-
ellen Kunden populärer – und ver-
dient mehr.
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FRAGEN an Agnes Jarosch. Die 37-Jährige Expertin für die Etikette ist eine der Initiatoren des Deutschen Knigge-Rats.
9perfektDEUTSCH4/13
3 FRAGEN der Initiator, -en Person: Sie hat die Idee
für eine Aktion oderOrganisation.
der Deutsche ≈ Kommission für ganzKn“gge-Rat Deutschland zu Fragen
über korrekte Etikette
das Benehmen Normen im Zusammen -leben, z. B.: Wie grüßtoder isst man richtig?
sp¢cken ≈ Wasser aus dem Mundnach außen bringen
die Nase p¢tzen mit einem kleinenStück Papier oder Stoffdie Nase sauber ma -chen
g¡lten hier: richtig sein; dieNorm sein
der G„stgeber, - Person: Sie lädt Gästeein.
geräuschvoll laut; so, dass manetwas hört
das Separee, -s franz. ≈ kleiner, geschlossenerRaum in einemRestaurant
perf¡kt ≈ sehr gut; hier: korrekt
TRÜFFELN AUS DEUTSCHLANDs¡lten hier: so, dass es wenige
gibt
„nbauen hier: Trüffelkulturen in Bäume setzen, sich darum kümmern und später die Trüffeln aus der Erde holen
(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben.)
die M“schung, -en hier: Kombination
“mpfen hier: ≈ in einen Baumsetzen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
3
Lebt in Stuttgart und SüdkoreaEtikette-Coach Agnes Jarosch
Finden Trüffeln in DeutschlandLudger Sproll mit Hündin Diana
Trüffeln auf deutschen Tellern sind meis -
tens aus Frankreich, Italien oder Spanien
importiert. Denn in Deutschland sind
Trüffeln selten – meinen die meisten.
Ulrich Stobbe und Ludger Sproll aber
sagen, dass es auch in Deutschland viele
Trüffeln gibt. Sie und ihre Trüffelhunde
haben im Südwesten des Landes viele
gefunden. Und sie sagen noch mehr: Man
kann Trüffeln in Deutschland anbauen.
Die beiden haben nach vielen Jahren
Arbeit eine spezielle Mischung gefunden,
mit der man Bäume mit Trüffelkulturen
impfen kann. Deutschland kann also zu
einer Exportnation für Trüffeln werden –
wenn Stobbe und Sproll recht haben. Für
Gourmets ist das eine gute Nachricht.
Denn es gibt auch in Deutschland viele
Trüffelfans: Jedes Jahr werden 40 bis 60
Tonnen gegessen.
Trüffeln ausDeutschland
06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 9
10
KURZ & KNAPP
DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUSdas Souvenir, -s franz. Ding zur Erinnerung
FRANZISKA VAN ALMSICKdamals zu der Zeit
s“ch zur•ckkämpfen hier: sehr viel trainie-ren und wieder gewin-nen
be¡nden aufhören
s“ch engagieren franz. hier: sozial aktiv sein
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH10
DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUS
Urlauber probieren gerne typische Gerichte des Urlaubslands, machen
Ausflüge und kaufen Souvenirs. Das alles kostet Geld. Welche Nation
hat 2012 im Urlaub am meisten ausgegeben?
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
FRANZISKA VAN ALMSICK
Nach der Olympiade 1992 in Barcelona war für Franziska van Almsick nichts mehr so wie
früher. Die damals 14-jährige Schwimmerin war der neue Sportstar der Nation, der erste
nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. Franziska hat nicht nur viele
Medaillen gewonnen, sie war auch spontan und natürlich. Alle Zeitungen haben damals
über „unsere Franzi“ geschrieben. Das war der Start für eine große Karriere als Schwim-
merin – und als Medienstar. Nicht immer waren die Nachrichten über sie positiv: Oft hat
sie weniger Medaillen gewonnen, als die Leute wollten. Dann war sie nicht mehr „unse-
re Franzi“, sondern ein alter Schwimmstar, der zu dick ist. Aber immer wieder hat sich
die Berlinerin zurückgekämpft. Nach der Olympiade 2004 in Athen hat sie ihre Schwimm-
karriere beendet – und eine neue Karriere angefangen. Sie ist nun als Sportexpertin im
Fernsehen zu sehen, arbeitet als Model und engagiert sich sozial. Sie ist auch Mutter
eines Sohnes. Es ist also immer etwas zu tun. Das kann sie alles aber ohne Probleme
machen, denn am 5. April feiert „unsere Franzi“ erst ihren 35. Geburtstag.
L E I C H T ≤
China 90,75
USA 84,60
Deutschland 82,3
7
Großbritannien 51,11
Frankre
ich 37,4
8
Russland 37,3
8
Kanada 34,44
Japan 29,14
Australien 27,5
8
Italien 25,89
Alle Zahlen in Milliarden US-Dollar
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06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 10
perfektDEUTSCH4/13
Diese gigantischen Objekte sieht man sofort: Oberirdische Bunker aus dem Zweiten Welt-
krieg. Auch heute noch stehen viele davon in Deutschland, ein paar davon in Städten. Was
soll man damit machen? Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist ein Bunker aus dem Jahr
1943 jetzt ein Energiespeicher. Einfach war diese Metamorphose nicht: Die britische Armee
hatte den Bunker 1947 innen gesprengt. Das Energiespeicher-Konzept war auch komplett
neu. Aber jetzt liefert der Bunker an 3000 Wohnungen in der Nähe Wärme. Das ist noch
nicht alles. Der Energiebunker ist natürlich auch ein historischer Ort. Deshalb gibt es dort
ein Café und einen Dokumentationsraum. Besucher können sich darin über den histori-
schen Kontext informieren.
DIE ZWEITE HEIMAT
Mobilität ist modern. Auch im Job sind immer
mehr Menschen unterwegs. Sie arbeiten ein
paar Monate an einem Projekt in einer Stadt,
dann fahren sie zu einer neuen Aufgabe in einer
anderen Metropole. Wo sollen sie nun übernach-
ten? Ein paar Wochen oder Monate in einem
Hotel sind oft langweilig – und teuer. Deshalb
buchen immer mehr der modernen Wanderarbei-
ter ein Zimmer im Boardinghaus. Dort bekom-
men sie ein größeres Zimmer, oft können sie eine
Küche benutzen, und es ist nicht so anonym.
Auch kostet eine Übernachtung meistens weni-
ger als im Hotel. Es gibt aber auch weniger Ser-
vice. Man muss sich in der Küche zum Beispiel
selbst sein Essen holen und warm machen. Aber
genau das wollen viele Gäste. Denn so fühlen sie
sich ein bisschen wie im eigenen Zuhause.
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EIN BUNKER WIRD ZUR HEIZUNGoberirdisch über der Erde(die Erde hier: Ort: Darauf geht
und steht man.)
der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielenNationen 1939 - 1945
spr¡ngen ≈ durch eine Bombekaputt machen
das Konz¡pt, -e ≈ Plan; Programm
DIE ZWEITE HEIMATunterwegs sein hier: von einem Ort zum
nächsten fahren
nun jetzt
das Zuhause Wohnung/Haus: Darinwohnt man.
WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?die Einstellung von: einstellen = eine
Arbeitsstelle geben
das W¢nschgehalt, Lohn: So viel wünscht ¿er man sich.
überlegen lange denken: Wie kannman eine Sache machen?
der M“tarbeiter, - hier: Angestellte
bewerten hier: ≈ sagen: Wie gutoder schlecht hat mangearbeitet?
das Ergebnis, -se Resultat
der [ktienindex, ≈ Index: Er zeigt, wie[ktienindizes/[ktien- sich der Aktienpreisindices ändert.(die [ktie, -n Dokument: Darauf steht,
dass einem ein Teil voneiner Firma gehört.)
¢msetzen hier: wirklich machen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?
Im Hotel Schindlerhof in Nürnberg ist alles ein biss -
chen anders. „Jeder wird vor der Einstellung gefragt,
was sein Wunschgehalt ist“, hat Chefin Nicole Kobjoll
dem Manager Magazin gesagt. „Wir zahlen dann das
Wunschgehalt.“ Ist das wirklich wahr? Natürlich darf
man keinen utopischen Lohn wollen. Jeder soll genau
überlegen, was realistisch ist.
Aber es geht noch weiter: Jeden Monat müssen
sich alle Mitarbeiter des Hotels selbst bewerten. 20
Kriterien gibt es. Macht man zum Beispiel bei Projek-
ten mit? Ist man immer pünktlich? Ist man Raucher?
Hat man neue Ideen? Das Ergebnis ist dann ein
Aktien index für Mitarbeiter, kurz MAX. So sieht jeder
ganz genau, wie gut er sich findet und wo er noch
etwas besser machen kann. Auch sind so alle moti-
viert, viel für das Hotel zu tun. Denn gute Ideen darf
man dann auch selbst umsetzen.
Metamorphose In Hamburgwird aus einem Bunker einEnergiespeicher
11
06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 11
Besser leben in Leipzig
12 perfektDEUTSCH 4/13
Kaum eine andere deutsche Metropole ist bei jungen
Menschen so populär wie Leipzig. Sie finden dort eine
kreative Atmosphäre und Möglichkeiten, ihre Ideen zu reali-
sieren. Manche sehen in Sachsens größter Stadt schon das
„bessere Berlin“. MARCEL BURKHARDT hat in Leipzig
junge deutsche und internationale Künstler getroffen, die
an einem Ort leben, von dem andere nur träumen. M I T T E L ≤
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 12
13perfektDEUTSCH4/13
Man muss sich Stefan Hölldobler als
glücklichen Menschen vorstellen.
Als einen, der sich
sein eigenes kleines
Paradies geschaffen
hat. Wer den jungen
Produktdesigner aus
Würzburg (Bayern) kennenlernen möch-
te, der muss nach Sachsen reisen. Nach
Leipzig, ins Zentrum des alten Industrie-
und Arbeiterviertels Plagwitz. Dort hat
Hölldobler gemein-
sam mit einem
Freund neues Leben
in eine alte Fabrik
gebracht.
In der Arbeitshalle brennt an diesem
Abend ein warmes Licht, es riecht nach
„Hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“
FOTO
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/POLLEX/LO
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s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wiejemand ist
das Paradies, -e hier: ≈ besonders schönerund angenehmer Ort
sch„ffen hier: machen
das [rbeiterviertel, - Stadtteil, in dem besondersviele Arbeiter leben oder lebten
die [rbeitshalle, -n sehr großer, hoher Raum, indem etwas hergestellt wird
w„rm hier: so, dass es angenehm wirkt
>
Junge, alte Metropole Leipziger Stadtzentrum mit Bundesverwaltungsgericht (großes Gebäude links) und Neuem Rathaus (mit Türmen, rechts)
12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 13
14 perfektDEUTSCH 4/13
ZU DEN LEIPZIGERN AUFS SOFA
„Die Stadt Karawane ist eine Expedition zu dem, was Leipzig
tatsächlich ausmacht – den Leipzigern.“ So wirbt eine Gruppe Stu-
denten für ihre Abenteuer-Touren durch die Stadt. Die Teilnehmer
der Karawane besuchen keine Museen oder Monumente. Stattdes-
sen treffen sie interessante Menschen – in deren Wohnung auf dem
Sofa oder am Arbeitsplatz. Zu den Gastgebern gehören Künstler,
Handwerker, Senioren, Kirchen und Vereine. Sie erzählen über das
Leben in Leipzig, ihre Träume und Ziele. Jenny Gerber ist eine der
Organisatorinnen dieser besonderen Stadt-Exkursionen. Die 24-
Jährige sagt: „Wir wollen Besuchern der Stadt interessante Men-
schen und die vielen tollen Projekte hier näherbringen.“ Wer neu-
gierig ist auf die Geschichten von Menschen wie dem Produktdesi-
gner Stefan Hölldobler, der kann sich auf der Internetseite der Stadt
Karawane anmelden. Welche der rund 50 Gastgeber die Teilnehmer
besuchen, sagen die Studenten immer erst am Tag des Karawanen-
Starts. Aber jeder Teilnehmer kann sich auch schon vorher etwas
wünschen und seine besonderen Interessen nennen, sagt Jenny
Gerber. Deshalb freuen sich die Teilnehmer der Stadt-Expedition
über ein spannendes Erlebnis: „Wir hören fast immer, dass sich die
Leute freuen, einfach, weil sie Leipzig von einer Seite kennengelernt
haben, die sie sonst vielleicht nicht kennengelernt hätten.“
tatsächlich/tatsæchlich ≈ wirklich
ausmachen hier: charakteristisch sein für
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltägliches Ereignis
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu
der G„stgeber, - Person, die Gäste einlädt oder gerade Gäste hat
gehören zu hier: ≈ Teil einer Gruppe sein
der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugenarbeitet
der Traum, ¿e hier: Wunsch; Ideal
näherbringen hier: bekannt machen; helfen, … kennenzulernen
sp„nnend ÷ langweilig
das Erlebnis, -se hier: ≈ interessante Erfahrung
einfach hier: ≈ nur
k¡nnengelernt hætten Konj. ll der Vergangenheit von: kennenlernen
frisch gesägtem Holz. Bis vor ein paar Jahren war in die-
sem Gebäude noch alles kaputt. Nach dem Ende der Deut-
schen Demokratischen Republik (DDR) stand die Fabrik
jahrelang leer, sagt Hölldobler, der in seiner traditionel-
len Arbeitskleidung aussieht wie ein Holz-Handwerker
aus dem Bilderbuch. Um ihn herum stehen seine Besucher
der Leipziger Stadt Karawane (siehe Kasten rechts) und
hören konzentriert zu, als er sich an den alten Anblick der
Fabrik erinnert: Nicht mehr als ein Stahlskelett hatten sie
gefunden. Sie sahen darin aber den perfekten Raum für
ihre neue Arbeitswelt, von der sie träumten.
Für wenig Geld kauften Hölldobler und der Leipziger
Tischler Patrick Gülzow die Fabrikhalle mit einem hüb-
schen Vorgarten und begannen mit der Arbeit. Ihre Idee:
Möbel und Kunstobjekte herstellen aus nachhaltig herge-
stellten oder gebrauchten Materialien. Ihre Stühle, Tische,
Regale und Musikboxen verkaufen sie inzwischen in meh-
rere Länder. „Wir leben hier einen Traum“, sagt Hölldobler.
„In Würzburg hatte ich das Gefühl, alles ist fertig, nichts
geht mehr – hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“
Dieses Gefühl teilt Hölldobler mit vielen jungen Kreativen.
Leipzig, so scheint es, ist aktuell ein perfekter Ort für Träu-
mer und Macher. „Es könnte nirgendwo schöner sein“,
sagt Hölldobler und klingt dabei euphorisch.
sägen mit einem Gerät Holz schneidenleer stehen hier: keinen Mieter oder Besitzer habenwie aus dem B“lderbuch hier: wie das Klischee es zeigtder H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitetder [nblick hier: Aussehendas Stahlskelett, -e ≈ Basiskonstruktion eines Gebäudes aus Stahl(der Stahl Metall, das man hart gemacht hat)der T“schler, - Person, die Möbel aus Holz herstelltder Vorgarten, ¿ Garten vor einem Hausnachhaltig hier: so, dass etwas keine negativen Effekte für die Menschen
und die Ökologie hatder Traum, ¿e hier: Wunsch; IdealN“chts geht mehr. hier: Nichts ändert sich. / Nichts kann man erreichen.teilen m“t hier: auch haben wiescheinen wirkenn“rgendwo nirgends; an keinem anderen Ortkl“ngen hier: wirken
Den Text in diesem Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
Stefan Hölldobler Der Produktdesigner hat ideale Bedingungen gefunden Cafés und Kneipen im Zentrum Bei Leipzigern wie bei Touristen populär
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07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 06.03.13 14:29 Seite 2
HEIMAT: USAALTER: 22 Jahre BERUF: BalletttänzerinERSTER MONAT: Mai 2012 HOBBYS: Kochen, Backen, Reisen
MAINZ WO: Rheinland-Pfalz
EINWOHNER: 202 000
BESONDERHEITEN: mehr als 2000 Jahre alt und damit eine der ältes -
ten Städte Deutschlands, deutsche Weinhauptstadt, Zentrum der
rheinischen Fastnacht, Zentrale des Zweiten Deutschen Fernsehens
chen komisch. Aber es ist so: Bevor ich nach
Mainz gekommen bin, habe ich in Frankreich
gearbeitet – und dort kommt die Musik ganz
oft von der CD. Das ist dann ganz anders.
In Mainz habe ich mich schnell wie zu
Hause gefühlt. Die Leute hier lieben das
Leben. Ich denke, es gibt viele fröhliche und
positiv denkende Menschen in der Stadt. Sie
sehen die Dinge nicht so negativ. Im Gegen-
teil: Sie feiern sehr gern. Diese Gelassenheit
mag ich. Und wenn du zum Beispiel in ein
Lokal gehst und dich an einen Tisch zu ande-
ren Leuten setzt, dann kommst du gleich mit
ihnen ins Gespräch. Die Menschen öffnen
auch schnell ihren Freundeskreis für dich.
Unter Mainzern kannst du eigentlich gar nicht
allein bleiben.
Während meines ersten Monats in Mainz
habe ich mit zwei Mädchen in einer Wohn-
gemeinschaft gelebt. Sie waren gleich wie
Freundinnen zu mir. Wir haben zusammen
gekocht, viel geredet und gelacht. Sie haben
mir auch die Region gezeigt. Im Mai ist es hier
oft schon warm wie im Sommer. Fast jeden
Tag scheint die Sonne. Wir sind am Rhein
entlanggefahren, wo es überall diese pitto-
resken, kleinen Dörfer und Weinberge gibt.
Das alles ist sehr, sehr schön. Der Rhein erin-
nert mich auch an den Mississippi in meiner
Heimat. Vielleicht habe ich mich auch des-
halb in Mainz gleich wie zu Hause gefühlt. <MIT SHELBY WILLIAMS SPRACH MARCEL BURKHARDT
die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache
die F„stnacht, -en Karneval
≤
die Ball¡tttänzerin, -nen Frau: Sie tanzt professionellBallett.
der Traum, ¿e hier: großer Wunschdas staatliche Theater, - Theater: Der Staat kümmert
sich um die wirtschaftli-chen Aktivitäten.
(der Staat, -en ≈ Land; Nation)die [rbeitsbedingungen Konditionen bei der Arbeit,Pl. z. B. Arbeitszeit, Lohn,
moderner Arbeitsplatz …schwierig ÷ leichteinfach hier: ≈ Das ist leider so.kein einziges ≈ wirklich keindas Ensemble, -s franz. Gruppe von Tänzern,
Sängern …w¡ltoffen ≈ interessiert an allen
Dingen in der Weltder K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bil -
der, Literatur, Musik oderSkulpturen))
der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.
die Gesch“chte, -n hier: ≈ Historie: Was willder Komponist mit derMusik erzählen?
das St•ck, -e hier: Kompositionkl“ngen hier: einen speziellen Effekt
habenbevor in der Zeit vorhers“ch wie zu Hause fühlen sich an einem frem-
den Ort gut fühlendie Gel„ssenheit Ruhe; ÷ Nervosität“ns Gespräch k¶mmen ein Gespräch beginnender Freundeskreis, -e alle Freundewährend meines ersten in der Zeit des erstenMonats Monatsdie Wohngemein- Gruppe von Personen: Sieschaft, -en wohnen zusammen.reden sprechenentl„ngfahren hier: neben dem Fluss fah-
renpittor¡sk ≈ sehr schön; romantisch;
wie auf einem Bild
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MEIN ERSTER MONAT
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22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 4/13
JA ODER NEIN?
Seit vor 40 Jahren die erste Mail
geschrieben wurde, hat sich die
Arbeitswelt stark verändert. An
der Stelle von Schreibmaschinen und Karteikar-
ten sind nun Computer und Clouds. Die Evolu -
tion moderner Kommunikationsmittel bietet für
Arbeitnehmer große Chancen, ihre Arbeit gut zu
organisieren und immer auf Daten zugreifen zu
können.
Natürlich bringen die großen technischen
Möglichkeiten auch Risiken. Viele Arbeitnehmer
wollen keine ständige Erreichbarkeit, manche
fühlen sich durch die vielen Informationen
gestresst. Kein Arbeitgeber will, dass seine Mit-
arbeiter wegen Erschöpfung weniger Leistung
bringen. Erholungszeiten müssen daher gege-
ben und respektiert werden. Gleichzeitig kön-
nen wir die technologische Entwicklung nicht
ignorieren. Denn auch die Arbeitnehmer wollen
sich per Mail oder über soziale Netzwerke auf
dem Laufenden halten. Besonders für junge
Menschen ist der Umgang mit digitalen Medien
im Alltag selbstverständlich, offline sein bedeu-
tet Verzicht. Deshalb muss es einen verantwor-
tungsvollen Umgang mit modernen Kommuni-
kationsmitteln geben – am Arbeitsplatz und
nach Feierabend.
Ein moderner Arbeitgeber sollte die kurze
private Nutzung des Internets während der re -
gulären Arbeitszeit nicht einfach verbieten.
Zudem ist ein Verbot praktisch kaum möglich.
Und es spricht nichts gegen diese Freiheiten,
wenn die vereinbarten Arbeitsziele erreicht wer -
den. Allerdings kann die Firma dann auch er -
warten, dass Mitarbeiter in Ausnahmesituatio-
nen, in denen es notwendig ist, außerhalb der
Arbeitszeit auf E-Mails reagieren. Zur Konkreti-
sierung, wann dies erforderlich sein kann, bie-
ten sich interne Regeln an. In jedem Fall sollten
sich der Anspruch der Arbeitnehmer auf Freizeit
und die Firmeninteressen die Waage halten.
JAARBEITSMAILS NACH FEIERABEND?
Jeder zweite Arbeitnehmer kann auch in der Freizeit von Kollegen,
Kunden und Chefs erreicht werden. Viele finden es normal, auch spät
am Abend ans Handy oder den Firmenlaptop zu gehen. Kritiker aber
sagen, dass die dauernde Erreichbarkeit Stress bringt. Wir fragten:
„Wir können die technologische Entwicklung nicht ignorieren.“
Joachim Sauer ist Präsident desBundesverbands der Personalma-nager.
S C H W E R
JAder B¢ndesverband Organisation für ganz
Deutschlandder Personalmanager, - Leiter der Angestellten
einer Firmadie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier
mit speziellen Informa -tionen
zugreifen auf hier: die Möglichkeit ha -ben, Daten zu kontrollie-ren/sehen
stændig immer, dauernddie Erschœpfung von: erschöpft sein = müde
und ohne Kraft seinrespektieren hier: wichtig sein, dass
man sich an diese Zeitenhält
s“ch auf dem Laufenden ≈ sich immer über dieh„lten aktuellen Trends informie-
und Stimmen dagegen gibtwonach hier: nach dieser Regelerleichtern leichter/einfacher machenref¶rmbereit mit der Absicht, eine
Reform zu machenfœrdern unterstützen; helfendie Auslieferung, -en hier: an Polizei und Justiz
eines anderen Landesgeben
VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDENdas Betriebsergebnis, -se wirtschaftlicher Erfolg
einer Firmaer„rbeiten hier: durch Arbeit Profit
machenber¡chnen durch Rechnen feststellendie T¶chterfirma, Firma, die zu einer größe--firmen ren Firma gehörtder [nteil, -e hier: Teil des Betriebser -
geb nissesdas Vorjahr, -e letztes Jahr; Jahr davorausliefern hier: verkaufen und liefernder }msatz, ¿e Gesamtwert der verkauften
Waren
NACHRICHTEN
S C H W E R
„Wir sind Papst“ hatte die Bild-Zei-
tung im April 2005 euphorisch geti-
telt und mit „wir“ ganz Deutschland
gemeint, als der deutsche Kirchenmann
Joseph Ratzinger in Rom zu Papst Benedikt
XVI. gewählt wurde. Nach dem überra-
schenden Rücktritt des Papstes vor weni-
gen Wochen schauen die Deutschen nun
ernüchtert auf den Zustand der katholi-
schen Kirche. Viele finden, diese habe sich
zu weit von den Lebenswirklichkeiten der
Menschen entfernt. Nötig seien jetzt große
Reformen.
Laut einer repräsentativen Umfrage im
Auftrag des ZDF-Politbarometers will eine
große Mehrheit der Deutschen Änderun-
gen bei den Themen Zölibat, Frauen im
Priesteramt oder Wiederverheiratung
Geschiedener. So sind 88 Prozent aller
Befragten und 84 Prozent der Katholiken
der Meinung, katholische Priester sollten
heiraten dürfen. Frauen als Priesterinnen
wünschen sich 83 Prozent. Auch hier
unterscheidet sich die Meinung der Katho-
liken nicht groß von der Gesamtheit – 75
Prozent der Befragten sind für eine
Reform. Ähnlich hoch ist die Zustimmung,
wenn es um die kirchliche Heirat von
Geschiedenen geht. 81 Prozent sind dafür
(Katholiken: 79 Prozent).
Eine Mehrheit fordert außerdem, die
katholische Kirche solle sich stärker an den
Wünschen ihrer Mitglieder orientieren. Bei
Streitthemen sollten nach Meinung von 79
Prozent aller Befragten und 74 Prozent der
Katholiken die Wünsche der Kirchenmitglie-
der realisiert werden. Nur elf Prozent (Katho-
liken: 15 Prozent) sind der Meinung, die Kir-
che solle sich – wenn nötig auch gegen den
Willen vieler ihrer Mitglieder – an ihren tra-
ditionellen Grundsätzen orientieren.
Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI.
wird auch darüber diskutiert, ob es in
Zukunft für Päpste eine Altersgrenze geben
soll. 43 Prozent fänden es gut, wenn ein
Papst sein Amt mit Erreichen eines
bestimmten Alters beenden würde. 46
Prozent lehnen das ab. Bei dieser Frage
wenigstens gibt es deutliche Unterschiede
zwischen der Gesamtheit der Befragten
und den Katholiken. Von diesen nämlich
befürworten nur 41 Prozent eine solche
Altersgrenze, 52 Prozent sind dagegen, sie-
ben Prozent sind sich nicht sicher.
DEUTSCHE FÜR REFORM DER KATHOLISCHEN KIRCHE
Wohin entwickelt sich die katholische Kirche? Die meisten Deutschen hätten sie gerne liberaler
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 24
25perfektDEUTSCH4/13
VIELE STUDIERTE VERLASSEN ÖSTERREICH
In Österreich wandern immer mehr Akademiker aus – im letzten Jahr waren es nach
Daten der Statistik Austria circa 21 000 Menschen. Inzwischen warnen Experten, dass das
Gesundheits- und Sozialsystem bedroht werde, weil vor allem Ärzte und unter 40-jähri-
ge Akademiker gehen. Besonders populäre Ziele für Ärzte sind Deutschland und die
Schweiz. So arbeiteten Ende 2011 exakt 2025 österreichische Ärzte in Deutschland. 2010
waren es noch 1872. In der Schweiz waren 408 österreichische Ärzte gemeldet. Die Öster-
reichische Ärztekammer warnt laut einem Bericht der Zeitung Die Presse vor einem
„eklatanten Ärztemangel“. Bald könnten viele Praxen auf dem Land ohne Arzt sein. Um
die Entwicklung zu stoppen, fordern Experten wie Thomas Mayr vom Institut für
Bildungsforschung mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und Spitzen-
akademiker in Österreich.
DOPPELTE STAATSANGEHÖRIGKEIT ERLAUBEN?
Kann jemand gleichzeitig Deutscher und Türke sein? Ja, sagen Sozialdemokraten (SPD),
Grüne und Liberale (FDP). Sie wollen mehr doppelte Staatsbürgerschaften zulassen. Die
Unionsparteien CDU/CSU wollen aber weiter an der seit 2000 geltenden, umstrittenen
Regel festhalten, wonach sich ein in Deutschland geborener Bürger mit einem auslän-
dischen Elternteil bis spätestens zum 23. Lebensjahr für eine Staatsbürgerschaft
entscheiden muss. SPD und Grüne wollen die doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern,
sollten sie die Parlamentswahl im September gewinnen. Auch Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zeigte sich reformbereit. Sie sagte Spiegel
Online: „Integration kann auch durch doppelte Staatsbürgerschaft gefördert werden.“
Unions-Fraktionschef Volker Kauder warnte dagegen: „In der Praxis würden zahlreiche
Probleme entstehen – zum Beispiel bei Auslieferung von Straftätern.“
VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDEN
Europas Autobauer Nummer eins hat mitten in der Euro-Krise das beste Betriebsergeb-
nis in der Geschichte der Bundesrepublik erarbeitet. Volkswagen (VW) verdiente im letz-
ten Jahr 21,9 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent im Vergleich zu 2011. Ein
wichtiger Grund für den Erfolg ist der neu berechnete Wert der VW-Tochterfirmen-Antei-
le bei Porsche. Ohne diesen Effekt lag das eigentliche VW-Betriebsergebnis bei 11,5 Mil-
liarden Euro. Das ist aber
auch ein leichtes Plus zu den
11,3 Milliarden Euro im Vorjahr
– und mehr, als Experten
erwartet hatten. 2012 hat VW
zum ersten Mal mehr als
neun Millionen Autos ausge-
liefert. Der Umsatz wuchs um
33,4 auf 192,7 Milliarden Euro.
Lebensmittel-PanscherNach mehreren großen Lebensmittels-
kandalen in der Europäischen Union (EU)
haben viele Verbraucher das Vertrauen in
die Hersteller verloren. Denn vor allem
bei Fertigprodukten kann kein Kunde
sicher sein, dass er isst oder trinkt, was
auf der Verpackung steht. Zuletzt gab es
durch den sogenannten „Pferdefleisch-
Skandal“ in vielen EU-Ländern Ärger. Ein
Beispiel: In der „Lasagne mit 100 Pro-
zent Rindfleisch“ war bis zu fünf Prozent
Pferdefleisch. Dieses Manipulieren gilt
als „panschen“. Die Verbraucher in
Deutschland sollen nun besser geschützt
werden. Laut Gesetz dürfen Behörden
jetzt die Namen von Herstellern publizie-
ren, die Lebensmittel mit falschen
Inhaltsangaben verkauft haben. Das soll
auch gelten, wenn die Hersteller wegen
ihrer Tat weniger als 350 Euro Strafe oder
gar nichts zahlen mussten. Nach dem
Willen der Landes-Verbraucherminister
sollen in Zukunft außerdem die Profite
aus dem Verkauf von manipulierten Pro-
dukten nicht mehr den Firmen gehören.
Die Strafen müssten den Firmen wehtun,
sagte Nordrhein-Westfalens Verbrau -
cherminister Johannes Remmel (Grüne).
der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt
g¡lten „ls nach Meinung vieler …sein
p„nschen z. B. Alkohol oder einLebensmittel mit einerschlechten Substanzmischen und so schlech-ter machen
laut Ges¡tz Es gibt Regeln des Staa-tes, die sagen, dass …
die Behörde, -n Amtdie |nhaltsangabe, hier: Information, welche-n Substanzen in einem
Lebensmittel sinddie Tat, -en das Tunder L„ndes-Verbrau- Minister eines Bundes-cherminister, - landes, der sich um den
Verbraucherschutz küm-mert
(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik)
(der Verbraucher- Politik, die die Interessenschutz der Verbraucher (Wirt-
schaft, Gesundheit) schützen soll)
m•ssten Konj. ll von: müssen
WAS HEISST …
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M I T T E L
Produktion bei Volkswagen2o12 neun Millionen Autos gebaut
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 25
26 perfektDEUTSCH 4/13
NACHRICHTEN
S C H W E R
FOTO
S: S
WIS
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AG
E.CH
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CTU
RE-
ALL
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Viele dieser Häuser stehen die meiste Zeit leer Der Schweizer Ferienort Davos hat ein Problem
LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOSdie Zweitwohnung, -en zweite Wohnung, die man
z. B. am Wochenende oderim Urlaub benutzt
die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung
die Gemeinde, -n Kommune
befragen Fragen stellen zu einembestimmten Thema
sowie und
Wir s“tzen „lle “m Wir haben alle die-s¡lben Boot. selben Interessen. / Wir sind
alle in derselben Lage.
die [bgabe, -n hier: Gebühr
der N¢tzer, - ≈ Benutzer
¶ffen hier: unsicher
“mmerh“n ≈ wenigstens
TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIEREp¡ndeln hier: einen ziemlich weiten
Weg zwischen Arbeitsplatzund Wohnort hin- und her-fahren
die Flugbereitschaft ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert
das B¢ndesverteidi - Ministerium, das für dasgungsministerium Militär verantwortlich ist
der }mweltverband, ¿e Umweltorganisation
der Flugdienst ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert
stationieren als Militär an einen Ortgehen und dort bestimmteAufgaben erledigen
WÄHLEN AB 16 JAHRENder St„dtstaat, -en Stadt, die auch ein
Bundesland ist
die Wählbarkeit hier: ≈ Alter, ab dem man inein politisches Amt gewähltwerden kann
die V¶lljährigkeit hier: ≈ Alter, ab dem manwählen darf
ind¡s ≈ aber
stærken hier: mehr Stimmen bringen
der L“nksruck Stimmengewinn linkerParteien bei einer Wahl
profitieren Vorteile haben
das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, andem man sich orientiert
der R•ckkauf, ¿e Kauf einer Sache, die manvorher verkauft hat
LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOS
TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIERE
Deutsche Regierungsflugzeuge pendeln regelmäßig ohne Passagiere an Bord zwischen
Bonn und Berlin. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag gab es im letzten Jahr 465 die-
ser Leerflüge; die Maschinen flogen dabei rund 223 000 Kilometer ohne Passagiere. Für die
Flugstunden lagen die Kosten bei rund 3,5 Millionen Euro. Der Grund für diese Flüge: Noch
immer hat die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums ihre Heimat am
Militärflughafen in Köln-Wahn in der Nähe der alten Bundeshauptstadt Bonn. Braucht nun
Bundeskanzlerin Angela Merkel oder einer ihrer Minister in Berlin ein Flugzeug, kommt das
leer in die Hauptstadt, um den Politiker zu transportieren. Nach Ende der Reise fliegt die
Maschine wieder zurück nach Köln – wieder ohne Passagier. Obwohl Umweltverbände die
teuren Leerflüge kritisieren, wird es diese noch einige Jahre geben, weil der Flugdienst der
Regierung frühestens im Sommer 2016 am Berliner Problemflughafen Berlin Brandenburg
stationiert werden kann.
Im weltberühmten Schweizer Ferienort Davos stehen die insgesamt 5400 touristisch
genutzten Ferienhäuser und Zweitwohnungen im Durchschnitt an 270 Tagen im Jahr leer.
Rund 3400 Wohnungen oder 65 Prozent werden gar nicht vermietet. Das ist das überra-
schende Ergebnis einer aktuellen Studie der Tourismus- und Beratungsfirma Grischconsul-
ta im Auftrag der Gemeinde. Befragt wurden mehr als 5000 Davoser Zweit- und Ferien-
wohnungsbesitzer sowie Ferienwohnungsgäste. „Wir sitzen alle im selben Boot – aber es
ist nicht voll“, sagte Grischconsulta-Chef Roland Zegg bei der Präsentation der Studie in
Zürich. Um die Situation in Davos zu ändern und mehr Leben in den Ort zu bringen, schlägt
Zegg eine Abgabe für „Wenig-Nutzer“ der Ferienwohnungen vor. Ob diese deshalb mehr
Zeit in Davos verbringen werden, bleibt offen. Aber immerhin, meinen die Studienauto-
ren, könnten die Davoser das Geld nutzen für die Pflege und Reparaturen von Hallenbad,
Eisstadion, Skistrecken und Straßen.
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 26
perfektDEUTSCH4/13
AUF DEN ZWEITEN BLICK
AUF DEM SPRUNGWenn jemand wenig Zeit für etwas
hat und gleich zu einem anderen Ort
muss, dann kann man sagen: Er ist
auf dem Sprung. Das Springen ist
auch bei vielen Sportarten ein Teil
der sportlichen Aktivität. So auch
beim Fallschirmspringen. Die sogenannten Fallschirmjournalisten sind
auch immer auf dem Sprung: Reporter, die nur für eine kurze Zeit ins
Ausland fahren, um von dort zu informieren. Das ist billig für die
Zeitungen, aber nicht so gut für ihre Qualität. Das Problem: Ihnen fehlt die
Zeit zum Recherchieren, und sie kennen sich am Ziel oft nicht aus.
SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?Mütter schaukeln ihre Kinder (im Kin -
derwagen), wenn diese weinen und sie sie
beruhigen wollen. Oder wenn sie sie zum
Schlafen bringen wollen. Das tut auch die
Politikerin der Piraten-Partei auf dem Bild.
Ein Kind schaukeln hat noch eine andere
Bedeutung: etwas wieder in Ordnung brin-
gen, etwas schaffen. Das wollte auch die
Piraten-Partei. Nämlich den Rücktritt des Berliner Bürgermeisters, so die
Zeitung. Am Ende haben sie das Kind aber nicht geschaukelt.
STAATSSPARKASSESie gibt es eigentlich überall: die Stadt -
sparkassen. Das sind einzelne, kleinere
Geldinstitute, die meistens einer
Kommune gehören und vor allem den
Menschen und Firmen ihrer Region Kredite
und Geldgeschäfte anbieten. Thema des
Zeitungsartikels ist eine früher große
Bank, die in der Krise ist. Sie kann immer
weniger Personen beschäftigen. Damit schrumpft sie auf die Größe einer
Stadtsparkasse. Der Unterschied: Auch dem Staat gehört ein Teil dieser
Bank. So wird aus der neuen Stadtsparkasse eine Staatssparkasse.
QU
ELLE
: DIE
SO
NN
TAZ
AUF DEM SPRUNGder Spr¢ng, ¿e von: springen
der F„llschirm, -e großer Schirm aus Stoff, mitdem man langsam von einemFlugzeug aus auf die Erde sinkt
recherchieren franz. genaue Informationen suchen
s“ch auskennen Erfahrung haben; gut kennen
SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?schaukeln hier: hin- und herbewegen
beruhigen ruhiger machen
z¢m Schlafen br“ngen ≈ machen, dass jemand ein-schläft
sch„ffen erreichen; Erfolg haben
der R•cktritt, -e von: zurücktreten = aufhören,in einer offiziellen Position zuarbeiten
STAATSSPARKASSEdas G¡ldgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivität mit
Geld
der Zeitungsartikel, - Zeitungstext
beschæftigen hier: Arbeit geben
schr¢mpfen kleiner werden
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ELLE
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M I T T E L
27
Jetzt auch Hamburg 16-Jähriger Wähler in Bremen
WÄHLEN AB 16 JAHREN
Hamburgs Jugendliche können die Politik ihrer
Stadt in Zukunft aktiv mitbestimmen. Bei den
Parlamentswahlen im Stadtstaat dürfen nämlich
bald schon 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Das
hat das Parlament beschlossen. Die Sozialdemo-
kraten (SPD), die in Hamburg seit März 2011 regie-
ren, sagen, das bedeute „mehr Demokratie“. Das
sehen auch Grüne und Linke so, die Christdemo-
kraten wollten die Reform dagegen verhindern
und stimmten dagegen. Die Partei hält eine Tren-
nung von Wählbarkeit und Wahlalter für falsch.
Die Volljährigkeit sei ein guter Zeitpunkt, um
wählen zu dürfen, sagte ihr Sprecher André Tre-
poll dem Norddeutschen Rundfunk (NDR): „Wes-
halb sollten Jugendliche mit 16 Jahren wählen
dürfen, aber der Kauf von Zigaretten oder der
Besuch des Solariums wird ihnen verboten?“
Der Hamburger Politikwissenschaftler Kai-
Uwe Schnapp prognostiziert indes, dass die
Reform des Wahlrechts vor allem das linke Par-
teienspektrum stärken wird. „Es wird wohl
einen Linksruck geben“, sagte Schnapp dem
NDR. Vor allem die Piratenpartei und die Grü-
nen, aber auch die SPD und die Linkspartei
würden profitieren.
Mit dem neuen Wahlrecht folgt Hamburg den
Vorbildern Bremen und Brandenburg. In Bremen
durften 16-Jährige zum ersten Mal im Mai 2011
wählen. Das sorgte für eine neue Diskussion: Vor
allem die Grünen fordern schon länger, dass
Frauen und Männer unter 18 Jahren wählen dür-
fen. Die Bundesregierung war bis jetzt dagegen,
zeigt sich nun aber etwas offener für die Idee.
In Hamburg können 25 000 neue, junge
Wähler schon in diesem September ihre Stimme
abgeben. Dann soll es ein Referendum über den
Rückkauf der Energienetze geben. Die nächste
Hamburger Wahl, bei der dann 16-Jährige
wählen dürfen, ist für 2015 geplant.
24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 14:00 Seite 27
28
no muss durch ganz Deutschland reisen
und Informationen von verschiedenen
Personen bekommen. Dabei muss er viele
Aufgaben lösen und Gegenstände sam-
meln. Zum Glück hilft ihm die Journalistin
Jasmin Sommer – denn am Ende wird es
sehr kompliziert. Besonders gut: Diese
App ist gratis. Man kann auch nicht ver-
lieren, der Spieler braucht manchmal nur
etwas länger, um den richtigen Weg zu
finden. Das kann aber auch anstrengend
sein: Man sucht oft lange nach Gegen-
ständen, es ist nicht immer klar, wie und
wo es weitergeht. Die App ist zwar ab dem
Sprachniveau A2 und soll die Sprache im
Alltag trainieren. Oft ist das Niveau aber
höher. Zum Glück kann man Hilfe auf der
Facebookseite Lernabenteuer Deutsch
bekommen.
Ganz neu ist das Lernabenteuer
Das Angebot von Apps zum Deutschler-
nen bei Google Play, iTunes und
anderen Plattformen ist groß. Manche
Programme sind gratis, andere kosten
fast 30 Euro. Die meisten versprechen
viel. Sieht man aber genau hin, gibt es oft
Probleme: Manchmal ist das Sprachni-
veau doch viel zu hoch, manchmal ist nur
die erste Übung gratis. Aber es geht auch
besser. Das haben die 25 Apps gezeigt, die
wir auf den nächsten Seiten vorstellen.
Spielend lernenDeutsch lernen und dabei ein Abenteuer
spielen? Das verspricht die App Lern -
abenteuer Deutsch – Das Geheimnis der
Himmelsscheibe des Goethe-Instituts.
Man spielt den Kunstexperten Vincent
Mirano, der das Geheimnis um die Him-
melsscheibe von Nebra untersucht. Mira-
perfektDEUTSCH 4/13
verspr¡chen hier: sagen, dass manviel Inhalt anbietet
h“nsehen hier: prüfen; untersuchen
das Sprachni- ≈ Qualität der Sprach-veau, -s franz. kenntnisse
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis
das Geheimnis, -se geheime Sache
die H“mmels- dünnes, flaches Stück ausscheibe, -n Metall, das den Himmel
zeigt
rätselhaft so, dass man etwas/jemanden nicht verste-hen kann
MOBIL LERNEN
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 28
29perfektDEUTSCH4/13
Deutsch – ein rätselhafter Auftrag. Auch
bei dieser Gratis-App des Goethe-Instituts
muss der Spieler eine wichtige Aufgabe
lösen, diesmal mit Jayden. Das Spiel dauert
ungefähr vier Stunden, trainiert wird
Deutsch für den Beruf (ab Sprachniveau B1).
Grafisch sehr viel einfacher ist das Wort
Domino. Die einfache Version der App ist
FOTO
: WAVEB
REA
K M
EDIA
/THIN
KSTO
CK
die S“lbe, -n Teil eines Wortes
b“lden hier: formen
die Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papiermit speziellen Informa -tionen
die Ausgangs- ≈ Muttersprache; hier:sprache, -n Sprache der App
zusätzlich hier: außerdem
bieten hier: etwas Speziellesanbieten
„llerdings ≈ aber
n¢tzen ≈ benutzen; verwenden
gratis, die Vollversion kostet aber 89 Cent
bei iTunes oder 79 Cent bei Google Play. Das
Ziel: aus verschiedenen Silben Wörter bil-
den. Aber Achtung: Man hat dafür nur zwei
Minuten Zeit und sollte mindestens auf
dem Sprachniveau B2 sein.
VokabeltrainerMit Klett DaF Kompakt übt man Vokabeln
und Sätze der Niveaustufen A1, A2 und B1.
Das Lernen funktioniert wie mit Karteikar-
ten: Man sieht eine Karte und muss über-
legen, wie die deutsche Übersetzung ist.
Man kann auch ein Quiz machen oder nach
Wörtern suchen. Die Ausgangssprache ist
Englisch. Für Android-Geräte kann man
jede App einzeln für 1,79 Euro kaufen. Nicht
so gut: Bei iTunes kann man nur die
Niveaustufe A1 bekommen (4,49 Euro) und
muss dann in dieser App zusätzlich die Stu-
fen A2 und B1 für je 4,49 Euro kaufen.
Sehr gut gemacht ist die Hueber
Deutsch-Box, die auch die Sprachstufen A1
bis B2 bietet. Allerdings gibt es diese App
nicht für Android-Geräte. Als Ausgangs-
sprache kann hier zwischen Englisch, Spa-
nisch, Französisch, Italienisch, Polnisch,
Russisch und Türkisch gewählt werden. Die
App ist gratis – allerdings gibt es dann nur
die Demo-Version. Will man das Programm
komplett nutzen, muss man zusätzliche
M I T T E L
Unterwegs sein und dabei Deutsch
lernen? Das ist möglich – und muss
nicht langweilig sein. Denn für Smart-
phones und Tablet-Computer gibt es
viele Lern-Apps. CLAUDIA MAY hat
mehr als 100 davon getestet – und
stellt nun die 25 besten Programme für
Deutschlerner vor.
>
Welches Tier ist es? Hier wird Domino gespielt
Die Hueber Deutsch-BoxMan kann nach Wortartoder Themen lernen
Nach der Lösung suchen Jayden hat einen wichti-gen Auftrag
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 29
30 perfektDEUTSCH 4/13
Pakete kaufen (A1 6,99 Euro, A2 5,49 Euro, B1
5,49 Euro). Es gibt zu jeder Vokabel das pas-
sende Bild – die Wörter werden auch pro-
fessionell gesprochen. Außerdem wird die
Wortart erklärt, es gibt Informationen zur
Aussprache und Beispielsätze. Man kann
nach Wortart oder nach Themen lernen.
Der Pons Vokabeltrainer hat fünf ver-
schiedene Trainingstypen – von leicht bis
schwer. So muss man ein Wort zum Beispiel
in einem Buchstabenchaos finden oder
auch komplett selbst übersetzen. Die App
sammelt auch Wörter, die man im Online-
Wörterbuch Pons.eu sucht. Deshalb muss
man sich zuerst auf der Webseite von Pons
registrieren. Die App synchronisiert sich also
die ganze Zeit mit dem Webangebot –
dadurch kommt es zu vielen kleinen Pau-
sen. Die Vokabeln sind nicht nach Sprach-
niveaus geordnet, sondern nach Themen.
Vorgelesen werden sie nicht. Die App ist bei
iTunes und Google Play gratis.
Die Gratis-App Wort des Tages von
Deutsch perfekt überrascht jeden Tag mit
einer neuen Vokabel, dazu gibt es einen
Beispielsatz. Muttersprachler sprechen
Vokabel und Beispielsatz – man lernt also
sofort die richtige Aussprache. Außerdem
werden alle Vokabeln in einem Archiv
gespeichert, sodass man sie immer wieder-
holen kann. Für diesen Vokabeltrainer, den
es bei iTunes gibt, sollte man das Sprachni-
veau B1 haben.
Artikel übenDer, die, oder das? Es ist nicht immer ein-
fach, den richtigen Artikel zu finden. Mit der
Gratis-App Der Die Das Artikel kann man zu
jedem Wort den passenden Artikel suchen.
Wenn man dann auf „Definition anzeigen“
klickt, hat man direkten Zugriff auf das On -
line-Wörterbuch Wiktionary. Man bekommt
also passende Bilder, Informationen zu
Wortart, Kasus, Aussprache, Bedeutung und
mehr. Man kann auch ein Quiz machen: Hier
muss man zu verschiedenen Nomen den
passenden Artikel finden. Leider gibt es
diese App nur für Apple-Produkte.
WörterbücherWas bedeutet dieses Wort? Kommt der Wort -
akzent auf dem ersten oder zweiten Wort-
teil? Früher brauchte man schwere Bücher
oder kluge Begleiter, um eine Antwort auf
Fragen wie diese zu bekommen. Jetzt gibt es
dafür eine App – zum Beispiel das Großwör-
terbuch Deutsch als Fremdsprache von Lan-
genscheidt (19,99 Euro bei iTunes, 17,95 Euro
bei Google Play). Günstig ist die App mit
mehr als 60 000 Einträgen und 63 000 Bei-
spielsätzen nicht. Hyperlinks in den Worter-
klärungen machen es möglich, unkompli-
ziert zwischen den Definitionen zu wech-
seln. Bei manchen Vokabeln kann man sich
die Aussprache anhören. Weitere Funktio-
nen des Lexikons sind eine Vokabelfavori-
tenliste und ein Spiel, um Wörter zu lernen
– und natürlich auch zu wiederholen. Es
gibt auch viele Tipps zum Sprachgebrauch.
Aber Achtung: Die Worterklärungen sind
nicht immer einfach, man sollte mindestens
das Sprachniveau C1 haben.
Eine Alternative ist das Wörterbuch
Deutsch als Fremdsprache Premium von
Pons (21,99 Euro bei iTunes und Google Play).
Es hat mehr als 77 000 Stichwörter, Wortzu-
sammensetzungen, Redewendungen und
Konstruktionen. Auch hier machen es
Hyperlinks in den Worterklärungen möglich,
schnell zwischen den Definitionen zu wech-
seln. Besonders gut: Es gibt zusätzliche
Informationen zu Sprache, Grammatik und
Landeskunde. So lernt man zum Beispiel,
dass Abkürzungen, wie Lkw für Lastkraftwa-
gen, in der deutschen Sprache eine wichti-
ge Rolle spielen. Man kann das Lexikon auch
als Vokabeltrainer benutzen und jeden Tag
ein neues Wort lernen. Auch für diese App
sollte man schon sehr gut Deutsch sprechen
können – mindestens auf dem Niveau C1.
Eine erst einmal kostenlose Alternative für
Apple-Produkte, allerdings nicht speziell für
das Paket, -e hier: Kombination;Angebot
die W¶rtart, -en ≈ grammatische Grup -pe, z. B. Verb, Nomen,Adjektiv …
die Aussprache von: aussprechen =richtig sagen
vorlesen laut lesen
der Zugriff von: zugreifen = hier:aussuchen
klug ≈ intelligent
der Begleiter, - hier: Person, die dabeiist
der Eintrag, ¿e hier: Information ineinem Wörterbuch zueinem Wort
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
der Sprachgebrauch ≈ Sprachbenutzung
das St“chwort, ¿er hier: Wort, zu dem eseinen erklärenden Textgibt
die Redewen- ein paar Wörter mitdung, -en idiomatischer Bedeu -
tung
die L„ndeskunde hier: Wissen überDeutschland, Öster-reich und die Schweiz
die [bkürzung, -en wenige Buchstaben,die an der Stelle einesWortes stehen
Tausende VokabelnDas WörterbuchDeutsch als Fremd-sprache von Pons
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 30
Deutschlerner, ist CanooNet. Man kann
nach Wörtern suchen, bekommt die
Definition und Informationen zur
Grammatik. Man kann sich außerdem
die Begriffe über einen Hyperlink auf
Wikipedia ansehen. Besonders gut:
Auch der Zugang zum Wörterbuch Leo
ist integriert. Man kann also mit nur
einem Klick die Übersetzung in ver-
schiedene Sprachen bekommen. Nach
20 Suchanfragen ist die Nutzung aber
nicht mehr kostenlos (14,99 Euro).
LernprogrammeEin Vokabeltrainer ist nicht genug?
Kein Problem, es gibt auch Apps, die
mehr können. Bekannt ist zum Beispiel
Babbel (für Android-Geräte und bei
iTunes). Bei der deutschen Version die-
ser Handy-App kann man als Mutter-
sprache zwischen Englisch, Französisch,
Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und
Schwedisch wählen. Dann kann man
typische Redemittel und einen nach
verschiedenen Kategorien sortierten
Wortschatz üben. Besonders toll: Es gibt
Fotos, und die Vokabeln werden vorge-
lesen. Man kann auch die eigene Aus-
sprache aufnehmen und so genau
hören, ob man richtig spricht. Dies alles
ist gratis. Mehr Lerninhalte gibt es aber
nur im bezahlten Abonnement – dann
nutzt man Babble am besten mit einem
Online-Profil als Web-App über den
Computer (ab 5,55 Euro pro Monat).
Unter www.babbel.com/learn-ger-
man-online findet man die Angebote
für verschiedene Lernniveaus – auch
Deutsch für Geschäftsreisende und den
Kontakt zur Babbel-Community. Babbel
ist also wie eine große Sprachschule,
aber online.
Ein schönes kleines Programm ist
auch Busuu. Die ersten Übungen der
App für Android-Geräte und Apple-
Produkte auf dem Niveau A1 bis B2 sind
gratis. Jeder weitere Kurs kostet 4,49
Euro. Dafür gibt es
Lernmaterial mit
Fotos, die Stim-
men sind von pro-
fessionellen Spre-
chern. Auch Voka-
beltraining und
interaktive Tests
sind dabei. Genau
wie bei Babbel
sollte man online
ein Profil anlegen,
um Kontakt zur
Busuu-Communitiy mit Muttersprach-
lern zu bekommen und seinen Lern-
fortschritt zu synchronisieren
(www.busuu.com). Besonders gut:
Man kann bei der App auch Sprachen
wie Chinesisch und Japanisch als Aus-
gangssprache wählen. >
GRATIS!Über iTunes Store
deutsch-perfekt.com/apps
Einfach deutsche Vokabeln lernen!
pro Tag ein deutscher Begriff
mit Audio-Datei für das Aussprache-Training
mit Erklärung und Beispielsatz auf Deutsch
Die Deutsch perfekt-App:
der Begr“ff, -e Wort
der Zugang hier: Möglichkeit, das Wörterbuch zu benutzen
die Suchanfrage, -n Suche nach Information
das Redemittel, - ≈ Satz, der hilft, in einer Sprechsituation besser zurechtzukommen
sortieren nach Gruppen ordnen
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
aufnehmen hier: gesprochenen Text speichern
das Abonnement, -s franz. hier: Bestellung für längere Zeit
das Profil, -e hier: Online-Anmeldung mit Informationen über die Person, die die Appbenutzt
der/die Geschäftsreisende, -n Reisende(r) aus beruflichen Gründen
„nlegen ≈ machen
Sprechen üben Bei Babbel kann man sich auch hören
perfektDEUTSCH4/13
28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 31
Seite 56 – 60 DIE MAGIE DER MUSEENDas Deutsche Historische Museum Das Deutsche Historische Museum (DHM) bietet eine große Zahl an Schätzen. Wie gut haben Sie den Text verstanden?
Bringen Sie dazu die einzelnen Satzglieder in die richtige Reihenfolge!
4
Seite 68 KOLUMNEDeutscher HumorWann lachen Deutsche? Alia Begisheva schreibt, dass
Deutsche Spaß nach Plan haben. Ist das so? Und wenn
nicht, worüber lachen Deutsche dann? Die meisten Ver ben
werden mit festen Präpositionen benutzt. Setzen Sie das
passende Verb mit Präposition in der richtigen Form ein!
Seite 50 – 51 EIN BILD UND SEINEGESCHICHTE
Falsche TagebücherDie Journalisten glaubten, was in Hitlers Tagebüchern
stand. Nomen wie „der Journalist“ gehören zur n-
Deklination und haben (außer im Nominativ Singular)
ein -(e)n am Ende. Setzen Sie die Nomen in den
Klammern in der richtigen Form ein!
6
5
1. (1) heutzutage 2 (2) viele Bücher 2 (3) Im Deutschen Historischen Museum 2 (4) ausgestellt 2 (5) werden
Veranstaltungshinweise„Eintritt frei, Kinder die Hälfte!“ – so heißt es
in einem populären Buch von Erich Kästner.
Veranstaltungshinweise geben Informationen
über den Preis eines Events, und man erfährt
auch, wo und wann es stattfindet.
Die Erklärungen zu den fettgedruckten
Ausdrücken und anderen wichtigen Wörtern
finden Sie auf der Rückseite dieser Karte!
Schriftliche Kündigung von Verträgen Möchten Sie Ihre Wohnung kündigen, einen Handyvertrag oder
die Mitgliedschaft im Fitnessklub? Lesen Sie hier Beispiele,
Redemittel und Tipps dazu!
MIT
TE
LS
CH
WE
RL
EIC
HT
Mit Nachbarn über Probleme sprechen Die Musik ist zu laut, das Treppenhaus nicht geputzt? Das Zusammenleben mit Nachbarn ist nicht immer leicht. Jeder
Mensch hat andere Gewohnheiten, und so kann es zu Problemen kommen. So können Sie darüber sprechen:
Entschuldigung, hier darf man nicht …
Hier ist es verboten, zu ...
Wussten Sie schon, dass … hier
verboten ist?
Sie dürfen hier nicht rauchen!
Frau Mars, gestern haben Sie …
Bitte machen Sie das nicht mehr!
In der Hausordnung steht, dass man
zwischen 12 und 14 Uhr keinen Lärm
machen darf.
Es stört mich, dass Sie dauernd auf
dem Balkon grillen. Der Geruch zieht
direkt zu mir!
Ich fühle mich durch Ihr Verhalten
gestört: Es geht nicht, dass Sie den
Hund alleine im Hof lassen!
Mich ärgert, dass Sie oft Ihren Müll im
Treppenhaus liegen lassen!
Ich bitte Sie, das Rauchen im
Treppenhaus zu unterlassen (= nicht
mehr zu machen).
Entschuldigung, aber Ihre Musik ist
zu laut.
Entschuldigen Sie bitte, aber könnten
Sie die Musik ab 22 Uhr leiser machen?
Es wäre nett, wenn Sie in Zukunft nicht
mehr mittags Cello üben würden.
Lösungsvorschläge formulieren
So können Sie Vorschläge machen, wie
man das Problem lösen könnte:
Wir könnten ja in Zukunft einen Plan
erstellen, wer wann die Treppe putzt.
Man könnte ja in Zukunft den Vorplatz
gemeinsam reinigen, oder?
Es wäre besser, wenn Sie/wir das künf-
tig (= in Zukunft) so machen würden: …
Könnten wir vielleicht absprechen, wer
an welchen Tagen die Waschmaschine
benutzt?
Wie wäre es mit diesem Kompromiss: …
Was halten Sie von diesem Vorschlag: …
Kündigung eines Handyvertrags
FristenEine Kündigung ist oft nur zu bestimmten Terminen (= Fristen)
möglich. Nur wenn die Frist eingehalten wird (= fristgerechte
Kündigung), ist die Kündigung auch wirksam (= gültig). Dabei zählt
aber nicht das Datum im Brief, sondern das Datum, an dem Ihre Kün -
digung in der Firma ankommt. So formulieren Sie eine Kündigung:
Hiermit kündige ich meinen Vertrag zum nächstmöglichen
Zeitpunkt.
Ich kündige mit sofortiger Wirkung. (= ab sofort)
Ich kündige den Vertrag fristgerecht/fristgemäß zum 1. Juni 2013.
Ich kündige meinen Mobiltelefonvertrag zum ...
Karlsruhe, 22.4.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Handyvertrag fristgemäßzum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Meine Vertragsnummer lautet 0009 6364 8482, meine Kundennummer ist 14 4788-B.Bei Fragen erreichen Sie mich unter der Telefonnummer0176/44346762.
Bitte teilen Sie mir den Zeitpunkt der Vertragsbe -endigung mit, und bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich.
Mit freundlichen Grüßen
Christian McMiller
Im Kulturkeller Heringsdorf
Einlass: 19.30 Uhr
Beginn: 20.30 Uhr
VVK: 25 Euro
AK: 27 Euro
Ermäßigung für Studenten und Rentner
AUSVERKAUFT
Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse!
Probleme ansprechen
37-38_SSV_Sprachkarten_0413 13.03.13 14:30 Seite 37
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DEU
TSCH
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Auf Beschwerden von Nachbarn reagierenHaben sich die Nachbarn schon beschwert? So können Sie darauf reagieren:
Kündigung der Mitgliedschaft in einem Verein
Sich entschuldigen
Es war mir nicht klar/bewusst, dass ich
mein Fahrrad hier nicht abstellen darf.
Leider wusste ich nicht, dass das (nur)
Ihre Mülltonne / Ihr Parkplatz ist.
Entschuldigung, mir ist es bis jetzt
nicht aufgefallen, dass der Rauch zu
Ihnen zieht.
Es tut mir leid, wenn ich Sie mit mei-
ner Musik gestört habe.
Ich werde versuchen, etwas leiser zu
sein.
Ich werde darauf achten, dass ...
Entschuldigung, das wusste ich nicht.
Sorry!
Die Kritik zurückweisen
Das sehe ich nicht so! Es ist allgemein
üblich, dass …
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich
das war?
Warum hätte ich ... machen sollen?
In der Hausordnung / meinem
Mietvertrag steht das aber anders: …
Die laute Musik kann nicht von mir
kommen, weil …
Ich finde es unglaublich, dass Sie das
von mir denken/verlangen.
Aber Sie haben doch auch ...!
Es kann nicht sein, dass ...
Begründungen
Für eine gute Beziehung zu Nachbarn
kann es helfen, wenn Sie sie über
etwas informieren oder den Grund für
Ihr Verhalten nennen.
Manchmal ist es abends etwas lauter,
weil ich ...
Möglicherweise wird es am Freitag
etwas lauter: Da feiere ich meinen 40.
Geburtstag.
Es könnte sein, dass ich am Samstag
...
Es wäre möglich, dass ...
Wegen ... muss ich ...
Lippstadt, 4.4.2013
Sehr geehrter Herr Berger,
ich möchte Ihnen mitteilen, dass mein Sohn, MarcoSpinta, aufgrund unseres Umzugs in Zukunft nicht mehr am Training beim Sportverein TSV Lippstadt teilnehmen kann.
Deshalb möchte ich seine Mitgliedschaft zum 1. Juli 2013kündigen.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Inge Spinta
Kündigungsgrund: Warum kündigen Sie?Einen Kündigungsgrund müssen Sie nicht nennen.
Oft ist es aber ein guter Anfang für den Kündigungsbrief.
Wir ziehen im August / zum 1. Juni um.
Aus Kostengründen werde ich ab dem 1.6.2013 den Anbieter wechseln.
Leider finde ich zurzeit keine Zeit, zum Training zu kommen.
Allgemeine Tipps2 Eine Kündigung sollte immer schriftlich erfolgen. Bitten Sie auch
um eine schriftliche Bestätigung, dass die Kündigung wirksam ist.
2 Wenn Sie sicher sein wollen, dass der Empfänger die Kündigung
erhält, verschicken Sie sie per Einschreiben: Dann bekommen Sie
von der Post eine Bestätigung, dass Sie den Brief verschickt haben.
2 Bei der Kündigung von Mietverträgen sollten Sie beachten: Dafür
gibt es gesetzlich geregelte Fristen, alle Mieter müssen unter-
schreiben, und die exakte Wohnungsadresse muss genannt sein.
Die Veranstaltung (= der/das Event)
die Aufführung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum
der Auftritt, -e von: auftreten = sich vor Publikum zeigen
der G„stauftritt, -e Szene/Lied ...: Hier spielt eine populärePerson mit.
der Ver„nstalter, - Firma/Person: Sie organisiert Events.
der Ver„nstaltungsort, -e Ort: Dort sind Events.
die Vorstellung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum
Die Eintrittskarte (= das Ticket)
ausverkauft so, dass es keine Tickets mehr gibt
die (Eintritts-)K„rte, -n Ticket
die R¡stkarte, -n ein Teil von allen Karten: Er wurde bis kurzvor Beginn des Events noch nicht verkauft.
verfügbar so, dass es noch Karten gibt
Die Uhrzeit
der Beg“nn Start
der Einlass Zeitpunkt: Ab jetzt ist der Eintritt erlaubt.
das voraussichtliche ]nde wahrscheinliches Ende
Der Eintritt
AK / die Abendkasse Kasse: Sie ist direkt vor dem Beginn derVeranstaltung geöffnet.
ermäßigt so, dass es weniger kostet
die Ermäßigung, -en Preis: Er ist niedriger als der normale Preis.
frei kostenlos
gratis kostenlos
VVK / der (K„rten-) Verkauf: Er findet statt (lange) bevor dasVorverkauf Event beginnt.
die Vorverkaufsstelle, -n Ort: Hier kann man Tickets schon (lange) vordem Event kaufen.
ILLUSTR
ATION
EN: TH
INK
STOCK
37-38_SSV_Sprachkarten_0413 13.03.13 14:30 Seite 38
39perfektDEUTSCH4/13
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Da läuft doch was quer
Eigentlich heißt es: „Da läuft doch was schief!“ Oder alternativ: „Da geht doch was quer.“
Hier steht aber die Variante: Da läuft doch was quer. Warum wohl?
Quer bedeutet im wörtlichen Sinn: In Bezug zu einer bestimmten Lage steht etwas im rech-
ten Winkel, also um 90 Grad gedreht. So steht das Gebäude auf dem Foto zum Beispiel quer zu seiner normalen, horizontalen Lage.
Wenn etwas schiefläuft – oder quergeht – dann läuft es nicht normal, sondern komisch. Das heißt, dass etwas Probleme
macht und nicht so harmonisch vor sich geht wie erwartet. Projekte laufen manchmal schief oder auch Ereignisse in der Poli-
tik. Und über solche quergehenden Situationen und Ereignisse berichtet eine politische, satirische Sendung, die im Fernsehen
läuft. Der Titel dieser Sendung? Quer. Passt doch, oder?
Klare Ansage
Das Verb ansagen bedeu-
tet, etwas anzukündigen
oder bekannt zu geben.
Im Radio und Fernsehen
hört man Ansagen, zum
Beispiel die Wetteransa-
ge, ein Synonym für Wetterbericht. Auch am
Telefon gibt es Ansagen, zum Beispiel, wie
viel ein Gespräch pro Minute kostet. Da liegt
es nur nahe, dass die Firma mit dem Spruch
Klare Ansage Werbung für ihre Internet- und
Telefonflatrate macht. Klare Ansage drückt
nämlich aus, dass eine Aussage sehr deutlich
und klar zu verstehen ist. Und dieser Werbe-
spruch soll zeigen, dass das Angebot wirklich
günstig ist. Ist damit klar, was eine klare
Ansage ist?
Ab sofort stehen Ihnen alleTüren offen!
Bei dem Auto auf dem Bild sind die vier Türen
geöffnet – dort stehen alle Türen offen. Was
bedeutet es aber generell, wenn jemand sagt:
„Ihnen stehen alle Türen offen“? Das heißt, dass Sie gute Chancen und
beste Möglichkeiten bei etwas haben, zum Beispiel in Bezug auf Beruf
und Karriere: „Um David mache ich mir keine Sorgen. Er ist Program-
mierer, und mit diesem Beruf stehen ihm zurzeit alle Türen offen.“
In der Werbung will ein Autohaus potenzielle Käufer von dem Auto-
modell überzeugen. Es wirbt damit, dass das Modell jetzt noch zwei
zusätzliche Türen hat, zum bequemen Einsteigen in den hinteren Teil
des Wagens. Damit stehen auch Freunden und anderen Mitfahrern alle
Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]
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Einzelverkaufspreis Deutschland: € 6,90
Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
el barril de petróleoconstruirel techo
la guía de viajesinútilla Segunda GuerraMundialsobrevivirhacer alarde
el juego de salónel inventor de juegosel colono
el tubo de buceola costavariosla tienda de campañael papel filmla mochilaaquí: llevarsimplementeaquí: atarla cuerdafundarel equipo
la cantantela vozel sonidomudadoahorael éxitola comunalos derechos civiles
el sin techoel asilo
la instalaciónel profesorpor lo generalla ocasión
la redaquí: cada
el iniciadorel consejo alemán paralas reglas de buen com-portamientoel comportamientoescupirsonarse la narizregirel anfitriónruidosoel reservado
perfecto
MEHR ÜBER BERLIN WISSEN SEITE 7
1200 SEITE 7
SCHWIMMEN MIT GEPÄCK SEITE 7
EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄT SEITE 8
DER GUTE TIPP SEITE 8
3 FRAGEN SEITE 9
TINA TURNER SEITE 8
43perfektDEUTSCH4/13
43-44_Starthilfe_0413 13.03.13 14:12 Seite 43
infrecuentecultivarla tierrala mezclainyectar
el recuerdo
entoncesaquí: luchar para volver acompetir
terminarcomprometerse
sobre la superficiela tierrala Segunda GuerraMundialexplosionarel concepto
aquí: de viajeahorael hogar
el empleola aspiración salarialreflexionarel empleadoevaluarel resultadoel índice bursátil
la acciónponer en práctica
raramentecoltivarela terraqui: la combinazionequi: innestare
il souvenir
allora (nel tempo)qui: reagire
terminareimpegnarsi
in superficela terrala seconda guerra mondialefar saltareil concetto
essere in viaggioadessola casa
l’assunzionela retribuzione desideratariflettereil collaboratorevalutareil risultatol’indice di borsa
l’azionerealizzare
nadirburada: ekip biçmektoprakkarışımaşılamak
hatıra
o zamanlarburada: çok antremanyaparak yeniden yarışlarıkazanmakbitirmekangaje olmak
yeryüzündeburada: dünyaikinci dünya savaşı
patlatmaktasarı
burada: yolda olmakşimdiev
işe alınmahayal maaşıdüşünmekelemandeğerlendirmeksonuçhisse senetleri endeksi
hisse senedigerçekleştirmek
rzadkouprawiaćglebamieszankaszczepić
pamiątka
wtedyponownie wywalczyć
zakończyćangażować się
nadziemnyziemiaII Wojna Światowa
wysadzićprojekt
być w drodzeterazdom
zatrudnieniewymagana pensjazastanawiać siępracownikoceniaćrezultatindeks akcji
akcjarealizować
редкийвыращиватьземлясмесьпрививать
сувенир
тогдапробиваться
заканчиватьпринимать активноеучастие
наземныйземляВторая мировая война
взрыватьконцепция
быть в путитеперьдом
приём на работужелаемая зарплатаобдумыватьсотрудникоцениватьрезультатиндекс акций, индексыакций
акцияреализовать
rarecultiverla terrele mélangeici : inoculer
le souvenir
à l’époquese battre pour revenir
terminers’investir
en surfacela terrela Seconde Guerremondialefaire sauterle concept
to auditionviolin casebowharmonica, mouth organdulcimer player
virtuoso violinist
grand pianovolumeto drone on
suonare il flautoil flautoi musicisti da strada
suonare (davanti a qcu)la custodia per violinol’archettol’armonica a boccail suonatore di salteriotedescoil „violinista diabolico”
il pianoforte a codail volumeannoiare con musicamonotona
flüt çalmakflütsokak çalgıcıları ortamı
birine birşey çalmakkeman valiziburada: arşeağız armonikasızithere benzeyen birenstrumanı çalan biribir keman arşesiyle birritm enstrumanı çalan biri burada: kuyruklu piyanoses kuvvetiseyircilerin önünde canları sıkan hep aynıolan müzik çalmak
grać na fleciefletmuzycy uliczni
zagrać cośfuterał na skrzypcesmyczekharmonijka ustnacymbalista
skrzypek-wirtuoz
fortepiannatężenie dźwiękurzępolić
играть на флейтефлейтасцена уличныхмузыкантовпроигрыватьфутляр для скрипкиздесь: смычокгубная гармошкаигрок на цимбалах
скрипач-виртуоз
рояльгромкостьплохо играть на музыкальном инструменте
jouer de la flûtela flûtele milieu des musiciensdes ruesjouerl’étui à violonl’archetl’harmonicale joueur de cymbalum
le violoniste du diable
le piano à queuele volumeici : soûler
tocar la flautala flautael panorama de los músicos callejerostocarel estuche del violínel arcola armónicael intérprete de dulcémeleel violinista del diablo
die man gut findetgenießen hier: bekommenkl“ngen hier: machen, dass man
denkt, etwas ist …biz„rr seltsam; extravagantN“chts wie h“n. hier: Da muss ich schnell
sofort hinfahren/-gehen.h“ssen nach oben ziehendie Fahne, -n großes Stück Stoff in speziellen
Farben als Symbol für eineNation oder einen Verein
das F“tness- Sportklub, in dem man ancenter, - Geräten trainiertdiesbezüglich in diesem Punktdie Liegestütze, ≈ Gymnastikübung: Man legt-n sich mit dem Bauch fast auf den Boden und drückt den Körper mit den Armen wieder nach oben.überw“nden hier: den Grund dafür finden,
dass etwas aufhört zu existiereneintreffen ankommen„ls „llererstes zuerstkœstlich sehr leckerdie Aufnahme von: aufnehmen = hier: einen
Platz bekommen ersuchen bittender Elef„nt, -en großes, graues Tier mit sehr
langer Nase, das in Afrika undAsien lebt
s“ch verw„ndeln sich ändernschn„ppen hier: schnell festhaltenvormals früherder Akademische Organisation aller TurnvereineT¢rnbund an deutschen Universitätenvernehmen hier: hörens“ch bereit erklären zeigen, dass man bereit ist,
etwas Bestimmtes zu tunder W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf, bei dem
man feststellt, wer der/dieBeste ist
hingegen im Gegensatz dazugeistig hier: intellektuellDas liegt dar„n … Der Grund dafür ist …treiben hier: machen
perfektDEUTSCH 4/13
Aber niemand hatte mir gesagt, dass es dabei
auch etwas zu essen geben würde! Als ich dort
eintreffe, sehe ich als allererstes Sandwiches, köst-
lichste Sandwiches, die mich anzulächeln schei-
nen und mich um Aufnahme in meinen Mund
ersuchen.
(...)
Bevor ich mich in einen Elefanten verwandle,
schnappe ich mir einen Mann, der mir erklären
kann, wo ich bin. Es ist Dr. Reinhard H. Ganten,
vormals Jurist im deutschen Justizministerium,
heute Präsident des Akademischen Turnbunds.
Als er meinen Notruf vernimmt, erklärt sich
der Doktor sofort bereit, mir die Idee des Turnver-
eins und dieses ganze Turnding zu erklären.
„Sport ist ein Wettkampf“, sagt er. „Beim Turnen
hingegen geht es um kontrollierte Körperbewe-
gungen.“
Er ist 70 Jahre alt und „geistig völlig fit, weil,
nun, ich glaube, das liegt daran, dass ich immer
Sport getrieben habe, seit ich drei und vier Jahre
alt war.“
Wohin fahre ich? Zu einem Turnfest in
Coburg, auf Schloss Ehrenburg. Dort
wird der 150. Geburtstag des Deut-
schen Turnvereins gefeiert, habe ich gehört. Ich
habe keine Ahnung, was das ist, werde es aber
hoffentlich herausfinden.
Christof, ein Mann, der wahrlich meinen
Respekt und mein Vertrauen genießt, hatte
erzählt, dass es sich bei dem Turnfest um einen
Gymnastikwettbewerb handelt. Das klang für
mich so bizarr, dass ich dachte: Nichts wie hin.
Von einem Gymnastikwettbewerb habe ich noch
nie gehört. Fußball, klar. Fußball verstehe ich: Du
hisst die deutsche Fahne und fühlst dich gut. Aber
ein Gymnastikwettbewerb? Klingt eigentlich gut.
Ich bin seit Jahren in keinem Fitnesscenter mehr
gewesen und habe diesbezüglich Schuldgefühle.
Vielleicht, so sagte ich mir, würde ich mich besser
fühlen, wenn ich einen Gymnastikwettbewerb
besuche. Ich würde ein paar Stunden in Coburg
verbringen, Leuten bei ihren Liegestützen zusehen
und meine Schuldgefühle überwinden.
TUVIA TENENBOM
Er provoziert gern: der Amerikaner
Tuvia Tenenbom, geboren 1957 in
Tel Aviv. Er ist viele Monate durch
ganz Deutschland gereist, hat
sich den Alltag angesehen – und
mit unbekannten Menschen und
wichtigen Persönlichkeiten ge -
sprochen. Das Ergebnis: Allein unter
Deutschen. Eine Entdeckungsreise. Es ist
sein subjektiver Reisebericht, der gleich-
zeitig sarkastisch und komisch ist. Aus
diesem Buch ist dieser Text.
die Persönlichkeit, -en ≈ bekannte Person
48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 48
49perfektDEUTSCH4/13
Ist das etwas speziell Deutsches? Frage ich ihn
und beiße in eine deutsche Salami. „Verschiedene
Sportarten gleichzeitig auszuüben, um die Kon-
trolle über seinen Körper zu erlangen und zu wis-
sen, welche Muskeln man gebrauchen muss, ich
glaube das ist typisch deutsch.“
Tage- und nächte-
lang habe ich mir kaum
Schlaf gegönnt, dieweil
ich über ebendiese
Frage grübelte: Was ist
deutsch? Und dieser
Mensch kennt die
genaue Antwort seit 70
Jahren!
Das ist aber noch
längst nicht alles:
(...)
„Tatsächlich rief ihr
Gründer, Friedrich Lud-
wig Jahn, die Turnbe-
wegung ins Leben, um
die Menschen für den
Kampf gegen ausländi-
sche Besatzer und die
Verteidigung ihres Hei-
matlandes zu ertüchti-
gen. Heute gibt es 20 000 Vereine im Deutschen
Turnerbund, mit insgesamt fünf Millionen Mitglie-
dern.“
Gelobt sei Jahn. Ja, ich weiß, das ist der Typ,
der einst schrieb, dass Juden
neben anderen „Deutschlands
Unglück“ seien. Aber dieses
Thema werde ich nicht anspre-
chen. Dies soll ein Tag ganz
ohne Juden, Nazis und alle
sons tigen Geschöpfe sein.
Ich spreche noch mit weiteren Leuten, Män-
nern im Anzug und Frauen im Abendkleid, die
mir bestätigen, dass dieses Turnen zur Seele dieses
Landes, eben zum Wesen Deutschlands gehört.
Das DTB-Logo, das Turnerkreuz, erklären sie mir,
„hat vier Fs, sie stehen für frisch, fromm, fröhlich,
frei ist die deutsche Turnerei.“ Können Sie mir
das auf Englisch sagen? frage ich sie. Sie können,
der M¢skel, -n elastischer Körperteil beiMensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen
s“ch gœnnen sich selbst etwas Angenehmestun oder geben
dieweil während
ebendiese genau diese
grübeln lange und intensiv nachden-ken
længst hier: überhaupt
“ns Leben rufen gründen; starten
die T¢rnbewegung Idee der organisiertenGruppen, die gemeinsam tur-nen
der Bes„tzer, - Militär, das einen Ort oder einLand in Besitz nimmt
die Verteidigung Handlung, mit der man sichgegen einen Feind schützt
ert•chtigen durch Übungen kräftig machen
Gelobt sei ... Dank an …
der Typ, -en hier: Mann
einst früher
s¶nstige (-r/-s) andere (-r/-s)
das Geschœpf, -e von Gott gemachte Kreatur
die Seele, -n Teil des Menschen, der nachreligiöser Vorstellung nachdem Tod weiterlebt; hier:typisches Charakteristikum
das Wesen Charakter
der DTB kurz für: DeutscherTurnerbund
das Logo, -s ≈ Emblem aus Buchstabenund/oder Bild
das T¢rnerkreuz zwei Linien, die sich in derMitte schneiden als Symbol fürdie Turner
fr¶mm genau an religiösen Regelnorientiert
die Turnerei das Turnen
¡s gut sein l„ssen (damit) aufhören
des Pudels K¡rn hier: Lösung; Erklärung
einzigartig besonders; nicht vergleichbarmit anderem
der Begr“ff, -e Wort
w“ssbegierig so, dass man etwas unbedingterfahren möchte
zustürzen auf schnell hinlaufen zu
der Austausch hier: Unterhaltung; Gespräch
der Grad, -e hier: Titel
erw¡rben bekommen
die Ausrüstung, hier: alle Dinge, die man zum-en Turnen braucht
der Eisenstab, ¿e langer, dünner Gegenstandaus Eisen
derlei solche (-r/-s)
nicht nur um Sport oder Übungen“, erklärt mir
einer von ihnen elegant, „es ist ein Verein. Wenn
ich fremden Menschen begegne, dann sieze ich
sie, begegne ich aber Vereinsmitgliedern, und sei
es das erste Mal, dann duze ich sie. Es ist wie eine
Familie. Und das ist einzigartig deutsch.“
Verstanden? Hier
lernen wir einen
neuen Begriff ken-
nen: Verein. Was ist
das? Wen immer
man auch fragt, jeder
wird sofort bestäti-
gen, dass ein Verein
deutsch ist, sehr
deutsch. Was heißt
aber Verein? Jeder
gibt mir eine andere
Übersetzung. Club.
Bund. Assoziation.
Gruppe. Kurz:
Schwer zu überset-
zen. Etwas Deut-
sches. Verein.
Wissbegierig stür-
ze ich auf die Sport-
professorin zu, in der
Hoffnung auf einen intellektuellen Austausch zwi-
schen einer Liegestützanalytikerin und einem Sala-
misandwichexperten. Sie heißt Prof. Dr. Gudrun
Doll-Tepper.
Sagen Sie mir, Frau Doktor,
wo haben Sie Ihren akademi-
schen Grad erworben?
„An der Freien Universität
Berlin.“
Können Sie mir helfen? Ich
habe hier ein großes Problem. Könnten Sie mir
bitte das Turnen erklären?
Ja, kann sie.
„Turnen ist die Ausübung einer körperlichen
Aktivität mit einer bestimmten Ausrüstung. Wie
einem Eisenstab.“
Klingt für mich nach einem durchschnittlichen
amerikanischen Fitnessstudio. Ist es das?
„Fitnessstudios, wie wir sie heute kennen, ver-
wenden Geräte, die vor 200 Jahren in Deutsch-
land entwickelt wurden!“
Man braucht schon einen Doktortitel, um der-
lei Dinge zu wissen. <
„Von einem Gymnas -tikwettbewerb habe ich
noch nie gehört.“
48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 49
Es soll eine „Weltsensation“ sein, die
der Stern an diesem 25. April 1983 vor-
stellt. „Hitlers Tagebücher entdeckt“, steht
auf der ersten Seite des Magazins aus
Hamburg. Auf einer internationalen Pres-
sekonferenz vor 250 Journalisten hält der
Stern-Reporter Gerd Heidemann dort stolz
schwarze Bücher mit roten Siegeln in die
Kameras. „Die Geschichte des Dritten Rei-
ches muss teilweise umgeschrieben wer-
den“, kündigt sein Chef Peter Koch an –
und Wochen, Monate und Jahre spannen-
der Lektüre.
Spannend wird es wirklich. Aber aus
der Sensation wird nur zwei Wochen spä-
ter der größte Medienskandal Deutsch-
lands nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn
die 60 Tagebücher hat gar nicht Hitler
geschrieben, sondern ein Fälscher: Konrad
Kujau, ein Stuttgarter Künstler.
Für insgesamt 9,3 Millionen Mark
(heute ungefähr acht Millionen Euro) hat
Reporter Heidemann ein Buch nach dem
anderen bei Kujau gekauft, über drei Jahre
lang. Das Geld kam von dem Verlag Gru-
ner + Jahr, dem der Stern gehört.
perfektDEUTSCH 4/13
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
DIE WELTSENSATION, DIE KEINE WAR
50
Muss die Geschichte der
Nazizeit in Teilen neu geschrieben
werden? Vor 30 Jahren sieht es so
aus. Der Stern berichtet stolz von
der Entdeckung der Tagebücher
von Adolf Hitler. Aber dann ist
plötzlich alles ganz anders,
als die Hamburger Journalisten
dachten.
M I T T E L ≤
das Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tagschreibt, was man denkt oder waspassiert ist
das Magazin, -e hier: Zeitschrift
das Siegel, - Ding aus Wachs, das ein persönliches Symbol zeigt und mit dem man Briefe und wichtige Dokumente schließt
(das W„chs Substanz, die weich wird, wenn man sieheiß macht)
das Dr“tte Reich Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945
teilweise nicht komplett
¢mschreiben hier: Daten oder Ereignisse ändern
„nkündigen über Zukünftiges informieren
sp„nnend ÷ langweilig
die Lektüre, -n hier: Geschriebenes, das man liest
der Fælscher, - hier: Person, die Tagebücher schreibt,aber sagt, dass es die von Hitler sind
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oderBücher herstellt
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perfektDEUTSCH 514/13
Angefangen hat der Skandal damit, dass
Heidemann die Geschichte glaubt, die er von
früheren Nazi-Offizieren hört: Hitler soll
Tagebuch geschrieben haben. Dann lernt er
den Fälscher Kujau kennen. Der sagt, dass er
die Bücher aus der Deutschen Demokrati-
schen Republik (DDR) hat. Dort ist im Krieg ein
Flugzeug abgestürzt, in dem persönliche
Sachen des Diktators gewesen sein sollen –
auch die Tagebücher. Bei einer Reise in die
DDR findet Heidemann Reste von einem Flug-
zeug. Deshalb glaubt er Kujau. Und der Stern
will die Bücher haben.
Fälscher Kujau macht es sich ganz einfach:
Er schreibt viel aus Fachbüchern ab und erfin-
det Privates dazu. Zum Beispiel Probleme mit
dem Darm und Mundgeruch. Er schreibt
auch, dass Hitler von seiner Freundin, Eva
Braun, genervt war, weil sie Freikarten für die
Olympischen Spiele 1936 haben wollte. Das
klingt komisch. Und doch merkt niemand,
dass alles erfunden ist. Inkompetenz,
Größenwahn und Geldgier hätten Reporter
Heidemann und seine Chefs blind gemacht,
glaubt der Journalist Willi Winkler von der
Süddeutschen Zeitung. „Wer getäuscht wer-
den will, wird nicht betrogen“, wird Jahre
später Kujaus Verteidiger Kurt Groenewold
über die Stern-Leute sagen. Denn Kujaus Fäl-
schung ist überhaupt nicht perfekt: Zum Bei-
spiel nimmt er Papier, das erst nach dem Krieg
und damit nach Hitlers Tod hergestellt wurde.
Fast perfekt ist nur die Schrift des Diktators
imitiert. Der Stern prüft kaum, ob die Bücher
echt sind. Nur zwei kurze Gutachten lässt er
schreiben. Die Materialien untersuchen
andere – nach der Veröffentlichung.
Die Katastrophe erreicht den Stern am 6.
Mai um 13.27 Uhr: Das Bundeskriminalamt
sagt, dass die Bücher gefälscht sind. Gleich-
zeitig sagt das auch Bundesinnenminister
Friedrich Zimmermann. „Im Schock erstarrt,
stumm beginnen viele erst einmal zu wei-
nen“, erzählt der spätere Stern-Chefredak-
teur Michael Jürgs von dem Moment.
Das Magazin ist das größte Deutsch-
lands, Gruner + Jahr verkauft pro Woche
1,8 Millionen Exemplare. Noch. Jetzt
lachen alle über den Stern. Und das Maga-
zin verliert Macht und viele Leser. Im Ver-
lag müssen ein paar der Verantwortlichen
die Freikarte, -n kostenlose Eintrittskarte
kl“ngen hier: wirken
die |nkompetenz hier: ≈ fehlendes Expertenwissen
der Größenwahn Glaube, alles zu können und alleMöglichkeiten zu haben
die G¡ldgier ≈ starker Wunsch, viel Geld zubekommen
hætten ... bl“nd Konj. II der Vergangenheit von: blindgem„cht machen = hier: der Grund dafür sein,
dass man nicht merkt, was real ist
getäuscht werden hier: falsche Informationen glaubenw¶llen wollen
betrogen werden hier: absichtlich falsch informiertwerden
der Verteidiger, - ≈ Person, die in einem Prozess für dieInteressen einer anderen Personkämpft
der Tod Ende des Lebens
¡cht hier: original; ÷ imitiert/falsch
das Gutachten, - Bericht von einem Experten nacheiner genauen Untersuchung
die Verœffentli- Publikationchung, -en
das B¢ndeskrimi- ≈ höchste Polizei in Deutschlandnalamt
der B¢ndes“nnen- Minister, der sich um die öffentlicheminister, - Ordnung und z. B. um die Polizei
kümmert
“m Sch¶ck erst„rrt so, dass man wegen eines Schocksnicht reagieren kann
st¢mm so, dass man nicht sprechen kann
der Ch¡fredak- Chef von allen Journalisten bei einerteur, -e franz. Zeitung oder Zeitschrift
die M„cht hier: Dominanz; Kontrolle über dieöffentliche Meinung
das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlos-sen werden
der Offizier, -e Person mit hoher Position bei derArmee
… s¶ll … geschrie- Man glaubt/sagt, dass … geschriebenben haben. hat.
„bstürzen aus großer Höhe fallen
„bschreiben das Gleiche schreiben, was ein ande-rer geschrieben hat
das F„chbuch, ¿er Buch über einen speziellen Bereich,z. B. Geschichte oder Computer
dazuerfinden hier: noch dazu etwas erzählen, wasnicht wahr ist
der D„rm, ¿e langes Organ im Bauch von Menschenund Tieren
der M¢ndgeruch unangenehmer Geruch aus dem Mund(der Ger¢ch, ¿e von: riechen)
gen¡rvt hier: ärgerlich gemacht worden
WAS IM APRIL NOCH PASSIERTE …
Im April 1923Der österreichische Neurologe Sigmund Freud publiziert die Schrift Das Ich und das Es.
Darin schreibt Freud, dass die Psyche des Menschen aus drei Teilen besteht: dem Ich, dem
Es und dem Über-Ich. Das Ich steht in der Mitte zwischen den Trieben und Verboten, glaubt
Freud. Freud wird der Vater der Psychoanalyse. Von dieser spricht er zum ersten Mal 1896.
Das Ich und das Es ist eine der wichtigsten Schriften der letzten 100 Jahre und Freud einer
der wichtigsten Denker.
Am 30. April 1993In der Nähe von Genf beginnt eine Revolution, die das Leben fast aller Menschen verän-
dern wird. Die Forscher im CERN publizieren die Software für das World Wide Web im
Internet. Vorher war das Internet nur etwas für Experten und das Militär. Über das WWW
können jetzt alle Menschen kommunizieren, die einen Computer und ein Telefon haben.
90 J
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FOTO
: ULLSTEIN
BILD
/AP
die Schr“ft, -en hier: schriftlicher Text
der Trieb, -e ≈ Instinkt; starker Wunsch;auch: sexuelle Lust
verændern anders machen
der F¶rscher, - Person, die systematischeUntersuchungen macht
das Militär ≈ Armee
kommunizieren hier: sich unterhalten; verbunden sein
gehen. Auch für den Reporter Heide-
mann hat der Skandal Konsequenzen:
Er muss mehr als vier Jahre lang ins
Gefängnis, weil er Geld von Kujau für
sich behalten hat. Ein paar Monate
kürzer muss Kujau ins Gefängnis. Im
Jahr 2000 stirbt er.
Die Geschichte über die gefälschten
Tagebücher wird sehr populär, auch
durch den Kinofilm Schtonk! (1992), der
für den Oscar nominiert wird. Die ech-
ten, falschen Tagebücher liegen heute
im Keller des Verlags in Hamburg. <KATJA RIEDEL
50-51_BusG_0413 13.03.13 14:16 Seite 51
52 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH
Wenn Piet Schmidt aus seinem Arbeitszimmer im vierten Stock quer über den Flur ins
nächste Zimmer geht, steht er mitten in einer Atomuhr. Er steht zwischen Computern,
Kabeln, Spiegeln, Lasern und Lochplatten. Die Aluminium-Atomuhr, die hier auf dem
Gelände der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig (Niedersach-
sen) gebaut wird, ist keine gewöhnliche Uhr. Sie kann nicht am Arm getragen werden, es
gibt keine Zeiger, und nicht einmal die Zeit wird irgendwo angezeigt. „Die eigentliche Uhr
ist das hier“, sagt der 43-jährige Physiker und zeigt auf etwas, das einer Uhr auch nicht
viel ähnlicher sieht. Es ist eine Ionenfalle, eine etwa handgroße Metallkugel. Das ist das
Herz der Uhr, die – wenn alles klappt – einmal die genaueste Uhr der Welt sein könnte.
Sie zeigt nicht einmal die Zeit anTrotzdem soll diese Aluminium-Atom uhr
die genaueste Uhr der Welt werden
Begonnen hat es mit der Sonne. Später zählte man die Minuten mit Sand. Heute
misst man die Zeit genauer: Atomuhren gehen in 100 Millionen Jahren kaum mehr
als eine Sekunde falsch. Einigen Wissenschaftlern ist das noch nicht genau genug.
Sie wollen die genaueste Uhr der Welt bauen. ANDREA LACHER hat die
wichtigsten Zeitmacher Deutschlands besucht.
die Zeitarbeit hier: Arbeit und Forschung zum Thema Zeit; eigentlich: Form eines Arbeitsverhält- nisses, bei der eine Firma Personen einstellt, um sie an andere Firmen zu leihen
die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radio -kommunikation ein Zeitsignalempfängt
steuern hier: ≈ regulieren; kontrollie-ren
die L¶chplatte, -n ≈ flaches Stück aus Metalloder Plastik mit vielen klei-nen Löchern
das Gelænde, - hier: Gebiet mit genauenGrenzen
die Physikalisch- nationales Institut für T¡chnische B¢ndes- Metrologieanstaltder Zeiger, - langes, schmales Teil der Uhr,
das exakt die Stunden, Minu -ten oder Sekunden anzeigt
die Ionenfalle, -n Konstruktion, die Ionen fängt
die Met„llkugel, -n ≈ kleiner Ball aus Metall
S C H W E R
Zeitarbeit
52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 52
53perfektDEUTSCH4/13
b„steln an hier: versuchen, techni-sche Verbesserungen/Lösungen zu finden für …
der Doktor„nd, -en Person, die eine wis-senschaftliche Unter -suchung macht, um denTitel Doktor zu bekom-men
z¢m Schw“ngen br“ngen hier: erreichen, dasssich ein Atom frei hinund her bewegt
das P¡ndel, - ≈ Körper, der sich durchden Effekt der Gravita -tion in speziellen Kur -ven durch die Luftbewegt
der T„kt, -e gleiche Teile von einemRhythmus
die Strahlung hier: ≈ Effekt derEnergie, die dieElektronen abgeben
das Energieniveau, -s Energie, die z. B. einAtom angenommen hat
der Mikrowellenbereich ≈ Bereich von geringerEnergie des elektromag-netischen Spektrums
Noch bastelt hier ein Team aus Physikern,
Doktoranden und Studenten daran.
In der Ionenfalle soll ein Aluminiumatom
zum Schwingen gebracht werden, das ist
der Plan. Das Prinzip des Schwingens ist alt.
Uhren funktionieren grundsätzlich so:
Etwas schwingt sehr gleichmäßig, und diese
Schwingungen werden gezählt. In alten
Wanduhren ist das ein Pendel, in einfachen
Quarzuhren ein Kristall, und in Atomuhren
sind es Atome.
Je schneller das Pendel einer Uhr
schwingt, desto genauer kann die Uhr die
Zeit anzeigen. Pendeluhren schwingen ein
Mal pro Sekunde, eine Quarzuhr rund 32 000
Mal. Die Zahl der Schwingungen hängt auch
davon ab, wie genau der Schwingquarz als
Taktgeber gebaut ist. Eine Cäsium-Atomuhr,
wie sie in der PTB zur Zeitmessung benutzt
wird, schwingt noch viel schneller als eine
Quarzuhr. Das Pendel der Cäsium-Atomuhr
ist dabei die Strahlung, die die Elektronen
beim Schwingen zwischen zwei Energieni-
veaus abgeben. Diese Strahlung liegt im
Mikrowellenbereich und ist damit so
schnell, dass bei der Atomuhr rund 9,2 Mil-
liarden Schwingungen in der Sekunde
gezählt werden können.
Obwohl eine solche Cäsium-Atomuhr
extrem genau ist, glaubt Piet Schmidt
Von Braunschweig aus wer-den die meisten Funkuhren in
Westeuropa gesteuert.
FOTO
: BILD
STELLE DER
PTB
Am Rand von Braunschweig (Niedersachsen) liegt
sie versteckt hinter Bäumen: die Physikalisch-Tech-
nische Bundesanstalt (PTB), eine kleine Stadt in der
Stadt. Auf einem Quadratkilometer arbeiten mehr
als 1700 Menschen, die meisten davon Wissen-
schaftler. Für sie gibt es eine eigene Kantine und
einen Kindergarten. Die PTB ist das nationale
Metrologie-Institut Deutschlands. Seit mehr als 125
Jahren ist seine Aufgabe das genaue Messen. Von
Braunschweig aus werden die meisten westeu-
ropäischen Funkuhren gesteuert – über einen Lang-
wellensender in Mainflingen bei Frankfurt. Auch
Prototypen neuer Messgeräte wie Stromzähler, Waa-
gen oder Wasserzähler werden im Nordwesten
Braunschweigs vor ihrem Gebrauch kontrolliert.
Rund 70 Prozent der wissenschaftlichen Arbeit
ist jedoch die Forschung. Aktuell wird an einer
neuen Definition des Kilogramms geforscht. Bis
jetzt orientieren sich alle Länder am Urkilogramm.
Schließlich soll ein Kilogramm Kaffee überall auf
der Welt gleich viel wiegen. Das Internationale Büro
für Gewichte und Maße (BIPM) in Sèvres bei Paris
wacht schon seit 1889 über dieses Urkilogramm.
Das Urkilogramm ist die letzte internationale
Maßeinheit, die noch durch einen Prototypen
gemessen wird. Maßeinheiten wie Meter oder
Sekunde werden heute über sogenannte unverän-
derliche Naturkonstanten definiert: Der Meter ist zum
Beispiel über die Länge definiert, die das Licht im
Vakuum während einer bestimmten Zeit zurücklegt.
Der nationale Kilo-Prototyp der PTB wird alle
paar Jahre mit dem Urkilogramm in Paris vergli-
chen. Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass das
Urkilogramm immer leichter wird – wahrscheinlich
wegen der Gase, die daraus entweichen. Weltweit
wird deshalb an einer Neudefinition des Kilogramms
geforscht, die ebenfalls unveränderliche Naturkon-
stanten als Grundlage hat. Die Wissenschaftler an
der PTB versuchen, die Neudefinition des Kilos mit
einer Kugel aus Silizium zu finden.
der R„nd, ¿er ÷ Zentrum
die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radiokommu -nikation ein Zeitsignal empfängt
steuern hier: ≈ regulieren; kontrollieren
der L„ngwellensender, - Gerät, das mit RadiokommunikationSignale sendet
die Waage, -n Gerät, mit dem man das Gewichtvon Personen oder Gegenständenprüft
das Urkilogramm ≈ erstes Kilogramm
w„chen über aufpassen auf; kontrollieren
die Maßeinheit, -en bestimmte Größe zum Messen
zur•cklegen hier: eine bestimmte Wegstreckehinter sich lassen
entweichen aus einem geschlossenen Gegen -stand herauskommen
die Kugel, -n ≈ kleiner Ball
DIE STADT DER WISSENSCHAFTLER
>
Den Text „Die Stadt der Wissenschaftler“ können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 53
ihrem Studium eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen.
„Die Keramikrestauratorin zum Beispiel ist gelernte Porzellan-
malerin“, sagt Brand. Jeder ist Experte für sein Material.
In der Werkstatt liegen dicke Mappen. Es ist der Nachlass eines
Berliner Fotografen. Brands Kollegin archiviert die Sachen und
verpackt sie lichtdicht, damit die Fotos nicht ihre Farbe verlie-
ren. Aus dem Nachlass wird eine Publikation entstehen, auch
eine Sonderausstellung ist geplant.
Die Vorbereitung solcher Sonderausstellungen ist der größte
Teil von Brands Arbeit. Viele Ausstellungsstücke hat das Museum
nur geliehen, von Privatbesitzern oder anderen Museen. Bevor
so ein Buch, Plakat, Kleidungsstück oder Bild in die Ausstellung
kommt, müssen die Restauratoren ein genaues Zustandsproto-
koll schreiben. Sie dokumentieren Schäden – das ist wichtig für
die Versicherung, wenn das Objekt im Museum oder auf dem
Transport beschädigt wird. „Wir haben einen ziemlich engen
Ausstellungskalender. Die Vorbereitung ist oft richtig stressig“,
sagt Brand.
Dafür gehören sie und ihre Kollegen aber auch zu den ersten
Personen, die ein neues Stück in die Hand nehmen dürfen. Und
manchmal steckt schon in der Reise, die ein Exponat hinter sich
hat, eine spannende Geschichte. So werden die meisten gelie-
henen oder neu gekauften Objekte von einer Kunstspedition ins
DHM gebracht, hoch versichert und unter besonders strengen
Sicherheitsregeln.
„Für eine Sonderausstellung haben wir einmal eine wertvol-
le Pergamenthandschrift aus Tschechien bekommen“, erinnert
sich Brand. „Uns wurde gesagt, dass jede Seite einzeln immens
perfektDEUTSCH 4/13
gel¡rnt hier: mit (abgeschlossener) Ausbildungdie Porzellanmalerin, -nen Frau, die auf Porzellangeschirr Formen oder Bilder malt(das Porzellan harte, weiße Substanz, aus der z. B. Geschirr gemacht ist)die M„ppe, -n flache Tascheder Nachlass, ¿e hier: Bilder, die zurückbleiben, nachdem eine Person gestor-
ben istarchivieren ≈ in ein Archiv nehmen und ordnenl“chtdicht so, dass kein Licht hineinkannentstehen hier: gemacht werdens¶lche (-r/-s) von der genannten Artdas Zustandsprotokoll, -e hier: ≈ Text, der den Zustand eines Objekts beschreibtder Schaden, ¿ hier: Fehler; kaputte Stellebeschädigen kaputt machen¡ng hier: mit wenig Zeit zwischen den Ausstellungenr“chtig hier: wirklichstr¡ssig so, dass man viel Stress hatgehören zu hier: ≈ Mitglied einer Gruppe seinst¡cken hier: seinsp„nnend ÷ langweiligdie K¢nstspedition, -en Firma, die Kunstgegenstände transportierthoch hier: mit einem hohen Geldbetragstr¡ng hier: sehr genauimm¡ns hier: sehr
Totaler Krieg und Genozid Die Nazizeit ist ein wichtiges Thema
Wo der Bundeskanzler wohnteHaus der Geschichte in BonnDie Geschichte seit 1945 erlebnisorientiert ausstellen: Nach diesem Prin-
zip sammelt das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in
Bonn (Nordrhein-Westfalen) seit 1986 Objekte, Dokumente, Fotos und
Filme. Das Hauptthema der Ausstellung ist die politische Geschichte. Weil
Bonn bis 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik war, gehört auch der
frühere Kanzler bungalow zum Angebot.
erlebnisorientiert hier: so, dass der Besucher gleichzeitig besichtigen und eine inte-ressante Erfahrung machen kann
gehören zu ≈ ein Teil sein von
Ost-West-Konflikt in BerlinMauermuseum / Haus am Checkpoint Charlie28 Jahre lang gab es wegen der Mauer Ost- und Westberlin. Das Haus am
Checkpoint Charlie Berlin ist in dieser Zeit selbst Teil der Geschichte ge-
worden: Seit kurz nach dem Mauerbau und bis 1989 war es Anlaufstelle
für Fluchthelfer und Geflüchtete. Heute zeigt die Ausstellung im Mauer-
museum sehr emotionale Geschichten von Menschen, die aus der Deut-
schen Demokratischen Republik geflohen sind.
die Mauer hier: Teil der früheren Grenze zwischen West- und Ostdeutschlanddie [nlaufstelle, -n ≈ Person/Institution, die man um Rat und Hilfe bitten kannder Fl¢chthelfer, - Person, die bei der geheimen Reise aus einem Land hilftder/die Gefl•chtete, -n Person, die im Geheimen aus ihrem Land weggehtfliehen hier: weggehen, damit man in Sicherheit/Freiheit ist
56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 58
hoch versichert ist – mit 200 000 Euro. Und
das war kein dünnes Buch.“ Was ein Buch
so wertvoll macht? „Der ideelle Wert“, sagt
sie. „In diesem Fall war es ein Dokument,
das für den Staat eine sehr große Bedeu-
tung hatte.“
Werden wertvolle Objekte zu einem
anderen Museum gebracht, reist oft ein
Experte des leihenden Museums mit. „Das
wichtigste Ziel ist, das Objekt schonend in
die Ausstellung zu bringen. Deshalb muss
jemand dabei sein, der weiß, wie man mit
dem Exponat am besten umgeht“, sagt
Brand. Auch sie hat schon manche Doku-
mente an ihren neuen Ausstellungsort
gebracht.
Aber nicht alle ausgestellten Objekte
muss das DHM kaufen oder leihen. Viele
Exponate wurden dem Museum geschenkt.
Immer wieder bekommen die Restaurato-
ren und Sammlungsleiter Anfragen von Pri-
vatpersonen, die Bücher, Bilder oder All-
tagsgegenstände an das DHM schenken
wollen. Fotografen hinterlassen ihre Nach-
lässe, Institutionen wichtige Dokumente.
Das DHM freut sich über diese Möglich-
keiten. Trotzdem müssen die Experten vie-
les ablehnen, weil sie nicht alles brauchen
können. Und manchmal machen gute
Geschenke auch viel Arbeit. Vor ein paar
Jahren hat ein Privatsammler dem Museum
seine Dosensammlung geschenkt. „Da war
mein Kollege wochenlang damit beschäf-
tigt, jede einzelne Dose zu reinigen, zu
archivieren und zu verpacken“, sagt Brand
und lacht. „Dafür haben wir jetzt eine sehr
große und bedeutende Dosensammlung.“
Die Dosen lagern, wie der größte Teil der
Sammlung, im Depot des Museums, kurz
vor der Stadtgrenze in Berlin-Spandau,
ohne Licht und bei konstanter Temperatur
und Luftfeuchtigkeit. Nur ein kleiner Teil der
gigantischen Sammlung kann gezeigt wer-
den: Die ständige Ausstellung zeigt auf
8000 Quadratmetern 8000 Objekte; zur
Gesamtsammlung gehören aber 170 000
Schriftstücke, dazu kommen Bilder, Plaka-
te, Alltagsgegenstände, Waffen, Rüstungen,
Kleidung und vieles mehr.
Im DHM stecken aber nicht nur in den
Objekten spannende Geschichten, sondern
auch im Gebäude selbst. Das Hauptgebäude,
das mehr als 300 Jahre alte Zeughaus, ist der
wichtigste Barockbau der Hauptstadt, der
noch steht, und das älteste Gebäude Unter
den Linden. In den ersten fast 150 Jahren war
ide¡ll hier: ≈ persönlich
der Wert, -e hier: ≈ Preis
der F„ll, ¿e hier: Beispiel
schonend hier: so, dass es nichtkaputtgeht
¢mgehen hier: arbeiten; trans-portieren
die [nfrage, -n hier: Bitte um Informa -tion, ob das Museumetwas haben möchte
hinterl„ssen hier: ≈ zurücklassen
das Depot, -s franz. Lager
die L¢ftfeuchtigkeit, -en Zustand, dass die Luftein bisschen nass ist
die Ges„mtsammlung, ≈ alle Objekte zusam--en men
das Schr“ftstück, -e Dokument; amtlichesSchreiben
die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen,z. B. Pistole
die R•stung, -en ≈ Anzug aus Metall
das Zeughaus, ¿er hist. Haus, in dem vor allemKampfgeräte gelagertwurden
}nter den L“nden bekannte Straße in Berlin
perfektDEUTSCH4/13 59
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1,3 Millionen ObjekteGermanisches Nationalmuseum Nürnberg1,3 Millionen Objekte, 25 000 davon sind immer zu sehen: Das 1852
gegründete Germanische Nationalmuseum in Nürnberg ist das größte
kulturhistorische Museum in den deutschsprachigen Ländern. Die
Sammlung hat Exponate aus der prähistorischen Zeit bis heute: Stein-
zeitliches Werkzeug ist genauso zu sehen wie mittelalterliche Skulptu-
ren und moderne Kunst.
gr•nden starten
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird
steinzeitlich ≈ aus der ersten frühhistorischen Kulturperiode: Die Menschenhaben z. B. ihre Werkzeuge aus Stein hergestellt.
m“ttelalterlich aus der historischen Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus
Die Schweiz von A bis ZLandesmuseum ZürichDie Geschichte der Schweiz von den Anfängen bis heute ist im
Landesmuseum Zürich dokumentiert. Vier Aspekte sind dabei zentral:
die Migrations- und Siedlungsgeschichte, die Religions- und
Geistesgeschichte, die Politikgeschichte und die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes. Das Museum ist eines von drei Museen, die
sich zusammen Schweizerisches Nationalmuseum nennen.
die Siedlungsgeschichte Geschichte, die zeigt, wann und wo sich die erstenMenschen Häuser gebaut haben
die Geistesgeschichte Geschichte der philosophischen, kulturellen und politi-schen Ideen einer Zeit
die Entw“cklung hier: Verbesserung der wirtschaftlichen Situation
56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 59
60 perfektDEUTSCH 4/13
es ein sehr wichtiges Waffenar-
senal der Armee, in der Nazizeit
als Ausstellungsort ein wichtiger
Teil der Nazipropaganda. Im
Schlüterhof, dem Innenhof,
plante der Offizier Rudolf-Chris -
toph Freiherr von Gersdorff am
21. März 1943 ein Selbstmordat-
tentat auf Adolf Hitler. Der Dikta-
tor eröffnete dort eine Ausstel-
lung. Aber er blieb zu kurz – von
Gersdorff blieb keine Zeit für das
Attentat.
Das Zeughaus erzählt auch von der Teilung
Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.
Von 1952 bis 1990 war es das Gebäude des
Museums für Deutsche Geschichte, des zen-
tralen Geschichtsmuseums der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR). Anders in
der Bundesrepublik: Dort gab es viele Jahre
lang Streit um ein eigenes Nationalmuseum.
Viele Kritiker fragten: Darf Deutschland das,
ein nationales Museum einrichten, so kurz
nach dem so nationalistisch motivierten
Zweiten Weltkrieg? Bundeskanzler Helmut
Kohl, selbst Historiker, machte das Ganze zu
seinem persönlichen Projekt. Im Oktober 1987
wurde das DHM offiziell gegründet. Aber noch
bevor die Bauarbeiten in der Nähe der
Berliner Mauer begonnen hatten, wurde im
November 1989 die Mauer geöffnet. Nach
dem Ende der DDR zog das DHM in das Zeug-
haus – die Sammlung des sozialistischen
Geschichtsmuseums wurde nun Teil des
neuen Museums.
Die intensive Beschäftigung mit der jüngs -
ten Geschichte Deutschlands ist eines der
zentralen Ziele des DHM. Immer wieder fin-
den Sonderausstellungen zum Nationalsozia-
lismus und zum Zweiten Weltkrieg statt. In
diesem Jahr, 80 Jahre nach dem Beginn der
Diktatur, dokumentiert eine Sonderausstel-
lung, wie sich Berlin in der Nazizeit geändert
hat.
Diese Ausstellung zeigt viele persönliche
Stücke, Briefe, Fotoalben. Objekte, die auch
Michaela Brand besonders gefallen – mehr,
als wertvolle Bücher wie die Ortenburg-
Bibel. „Ich mag nicht nur die prachtvollen
Bücher“, sagt die Restauratorin. „Sondern
vor allem Dokumente, die mich emotional
berühren.“ <
Buchrestauratorin Michaela Brand Sie liebt die Arbeit für das Museum
der |nnenhof, ¿e Platz zwischen anderenGebäuden
der Offizier, -e Person mit hoher Position beider Armee
das S¡lbstmord- krimineller Versuch, sich selbstattentat, -e und andere totzumachen (oft
aus politischen Gründen)erœffnen zum ersten Mal öffnendie Teilung von: teilen = hier: aus einer
Nation zwei Nationen machengr•nden startendie Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost-
und Westdeutschland, die von1961 - 1989 mitten durch Berlinging
die j•ngste Geschichte der GegenwartGesch“chte und der Zeit, die gerade vor-
bei ist(die Gegenwart Zeit, die jetzt ist)berühren hier: ≈ machen, dass man star-
ke Emotionen bekommt
Musiker, Künstler und mehrWien MuseumDas Haus des Komponisten Joseph Haydn, Bilder von Gustav Klimt:
Das und vieles mehr ist Teil der Sammlung des Wien Museums, das
alle Aspekte der Geschichte der österreichischen Hauptstadt doku-
mentiert. Die Geschichte der Besiedelung der Region ist dabei genau-
so Thema wie die Kunst. Die Institution hat auch mehrere
Außenstellen – wie das genannte Haus, in dem Haydn lebte.
die Besiedelung, -en von: besiedeln = beginnen, an einem Ort zu leben
die Außenstelle, -n Abteilung einer Institution, die außerhalb der Zentrale liegt
Am Propagandaort der NazisDokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände NürnbergEs ist ein typisches Beispiel für die monströse Architektur der
Nationalsozialisten: das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Seit 2001
gibt es dort das Dokumentationszentrum. Die Ausstellung beschäftigt
sich mit den Gründen der Diktatur, der Propaganda und ihren
Konsequenzen. Ein großes Bildungsprogramm gehört auch zum Angebot.
das Reichsparteitags- Gebiet, auf dem die Propagandaveranstaltungen der Natio-gelände nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei stattfanden
das B“ldungsprogramm, -e ≈ Programm, um über ein spezielles Thema zu informieren
gehören zu ≈ ein Teil sein von
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perfektDEUTSCH4/13
MEIN TAG
8 Uhr Meine Kollegen be -
ginnen jede Woche zu einer
anderen Zeit mit der Arbeit,
mal um sieben, mal um zehn
Uhr. Ich beginne immer zwi-
schen 8 und 8.30 Uhr. Ich
arbeite als Erzieherin, aber
ich bin auch die Leiterin des
Kindergartens. Deshalb sind
meine Arbeitszeiten eigent-
lich fix. Wenn aber eine Kol-
legin krank ist, habe ich keine
Zeit für meine Aufgaben als Chefin.
Wenn ich in den Kindergarten komme,
sind schon ein paar Kinder da. Wir öff-
nen um sieben Uhr.
9 Uhr Die Kolleginnen und die Kinder
haben das Frühstück vorbereitet. Sie ser-
vieren Tee, legen Brot auf Teller und Käse
dazu. Ungefähr bis neun Uhr frühstücken
wir zusammen. Eine Kollegin ist im
Nebenraum bei den Kindern, die nicht
frühstücken und spielen.
9.30 Uhr In unserem Kindergarten ler-
nen die Kinder, Dinge ohne Hilfe zu tun.
Sie ziehen sich zum Beispiel selbst an
und räumen ihr Geschirr selbst auf. Nach
diesen Aufgaben beginnt die Spielzeit der
Kinder. Sie können selbst entscheiden,
was sie machen: malen oder ein Buch
ansehen, etwas basteln oder sich bewe-
gen. Dabei sehen wir ihnen zu. Nicht nur,
weil wir auf sie aufpassen müssen. Wir
beobachten auch ihre Entwicklung.
10.45 Uhr Am offenen Kreis können
die Kinder teilnehmen, sie müssen aber
nicht. In diesem Kreis haben wir immer
ein bestimmtes Thema. Weil wir ein
katholischer Kindergarten sind, hat es
meistens etwas mit Religion zu tun.
11.10 Uhr Nach einer kurzen Pause mit
Obst geht es nach draußen. Wir haben
einen großen Garten, und einen Park gibt
es auch in der Nähe. Im Garten gibt es
eine „Bewegungsbaustelle“ mit Pflan-
zen, einer Werkstatt und einer hohen
EIN TAG MIT CONSTANCE SICKEL ALTER: 41 JahreBERUF: ErzieherinWOHNORT: Haßleben (Thüringen)
17.30 Uhr Feierabend – oft wird es aber
auch später. Man beginnt ein Gespräch mit
den Eltern, will noch schnell einen Brief
schreiben, und schon ist es draußen dun-
kel. Gerade, wenn viel zu tun ist, genieße
ich es, zu joggen. Das macht den Kopf frei.
Ich entspanne auch gerne in der Sauna
oder lese. Und auch in meiner Freizeit ist
Platz für Kinder. Meine eigenen sind 17 und
elf Jahre alt. <
61
die Erzieherin, -nen Pädagoginmal ..., mal ... hier: an einem Tag …, an einem
anderen ...die Leiterin, -nen ≈ Chefinf“x so, dass man etwas nicht ändern
kannvorbereiten hier: schon vorher machenentscheiden hier: unter verschiedenen Dingen
wählenmalen ein Bild machen, z. B. mit Wasser -
farben„nsehen hier: genau auf Bilder sehenb„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder
Stoff machens“ch bewegen hier: gehen; laufen; ≈ Sport machenbeobachten hier: sehen, was die Kinder machen
und was sich ändertdie Entw“cklung, -en von: sich entwickeln = hier: groß
werden; älter werdender Kreis, -e hier: Gruppe: Sie sitzt in einer
Erzieherin mit den Kindern.zu tun haben m“t eine Verbindung haben mitdie Bewegungs- Ort in einem Kindergarten: Dort baustelle, -n stehen große Objekte aus verschie-
denem Material, z. B. Holz. Die Kinder können damit ihren Körper trainieren.
(die Baustelle, -n Ort: Dort wird z. B. ein Hausgemacht.)
die R¢tsche, -n Spielgerät: Man setzt sich darauf undkommt schnell nach unten.
fœrdern hier: helfen, dass ein Kind etwasnoch besser lernt
st“ll ruhigder r¡stliche Tag hier: Zeit bis zum Ende des
Kindergartentags; der ganzeNachmittag
s“ch verm“schen hier: von einer Gruppe in eineandere gehen
die M“ttagsruhe Zeit nach dem Mittagessen: Man ruht sich aus.
die }mfrage, -n systematisches Fragendas Vorschulkind, -er Kind im letzten Jahr des Kindergar -
tensder Dienstplan, ¿e Plan: Wer arbeitet wann?gehören zu ≈ ein Teil sein vonvorgehen hier: wichtiger seingenießen ≈ sich freuen über; gerne tunentsp„nnen ≈ sich ausruhen
FOTO
: PRIVAT
Rutsche. Wer nach oben kommt, darf
auch rutschen – auch deshalb müssen
wir immer gut aufpassen. Zwei Kollegin-
nen sind im Haus. Sie notieren ihre
Beobachtungen vom Morgen. Jeden Tag
beobachten wir ein Kind. So können wir
jedes individuell fördern: stille Kinder
zum Mitmachen motivieren, kreative
Kinder mit Bastelprojekten fördern.
11.30 Uhr Zeit für das Mittagessen. Im
Haus gibt es vier Kindergruppen. Geges-
sen wird in der Gruppe, den restlichen
Tag vermischen sich die Gruppen.
12.45 Uhr Zähneputzen muss sein
nach dem Essen, anders als die Mittags-
ruhe. Wir haben eine Umfrage gemacht:
Was gefällt euch nicht so gut am Kinder-
garten? Die Vorschulkinder wollten nicht
so lange oder gar keine Mittagsruhe
machen. Sie dürfen leise spielen. Die
jüngeren schlafen in dieser Zeit oder
sehen sich ein Buch an.
13 Uhr In dieser etwas stilleren Zeit
gehe ich ins Büro. Rechnungen und Brie-
fe schreiben, Bewerbungen von Eltern
ansehen und den Dienstplan machen
gehören zu meinen Aufgaben.
14.30 Uhr Nach dem Schlafen ziehen
sich jetzt auch die letzten Kinder wieder
an. Die Mittagspause ist vorbei. Wenn
meine Kolleginnen Hilfe brauchen, helfe
ich ihnen. Kinder gehen immer vor! Die
Bürokratie kann ich auch später noch
machen.
L E I C H T
61-Mein Tag_0413 13.03.13 14:22 Seite 61
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Gitarre auf den Knien, Hut vor den Füßen: Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der
Straßenmusiker in den Fußgängerzonen zum Erlebnis werden – oder zum akustischen
Ärgernis. Kunst oder Lärm? Das entscheidet die Bürokratie.
Liz¡nz z¢m Flöten Wortspiel: Lizenz zum Töten ist der Titel eines James-Bond-Films
(flöten mit einer Flöte Musik spielen)
(die Flöte, -n Musikinstrument aus Holzoder Plastik, in das manmit dem Mund Luft bläst)
die Straßenmusiker- ≈ alle Straßenmusikerszenedie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier
mit speziellen Informa -tionen
beschreiben hier: vollschreibenvorspielen hier: vor einem Zuhörer
Musik machender Geigenkoffer, - Koffer für ein Musikinstru -
ment in der Form eineskleinen Cellos
das K¶pfschütteln Geste, mit der man Neinsagt
die [rme verschrænken in der Form eines „X“einen Arm über denanderen legen
der M¢ndwinkel, - ≈ Ecke des Mundesr¢tschen ≈ sich schnell nach unten
bewegenseufzen Luft mit einem Laut abge-
ben, z. B., weil man trau-rig ist
die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Halsund Arm
der Bogen, ¿ hier: langer, dünner Ge -genstand aus elastischemHolz, mit dem man eineGeige spielt
der P¡pp ≈ Dynamik; Fröh- lichkeit
der Beleuchter, - Person, die die Lichteffek -te für eine Bühne macht
S C H W E R
Lizenz zum Flöten
64-65_Strassenmusiker_V2_0413.qxd 05.03.13 13:54 Seite 64
65perfektDEUTSCH4/13
die M¢ndharmonika, Musikinstrument aus -s/-harmoniken Metall oder Plastik, in das
man mit dem Mund bläst
die [kte, -n Sammlung von Doku -menten zu einem speziel-len Thema
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis
¢ngebunden hier: ohne Pflichten füreinen Beruf oder einemenschliche Beziehung
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegensatz dazu
auf den Boden machen, dass je-zur•ckholen mand wieder realistisch
wird
der H„ckbrettspieler, - Musiker, der ein Musik -instrument spielt, daseiner Zither ähnlich ist.Man klopft mit dünnenHolzschlägern darauf.
der Teufelsgeiger, - gemeint ist: Musiker, derein spezielles Rhythmus -instrument mit einemGeigenbogen spielt
der Flügel, - hier: großes Piano
¢nerwünscht nicht willkommen; nicht gewollt
miss„chten hier: ≈ ignorieren
w¡ltenbummeln Wortspiel zu: der Welten- bummler = Person, die um die Welt reist ohne konkretes Ziel
der Lebenskünstler, - Person, die mit allenSituationen im Leben gutzurechtkommt
Das G¡ld s“tzt l¶cker. Man gibt viel Geld aus.
b¡tteln um Geld bitten
der Vagab¢nd, -en Person, die keine Woh -nung hat, von Ort zu Ortreist und um Geld bettelt
loswerden hier: wegschicken
fehlende Virtuosität m“t hier: versuchen, durchLautstärke w¡ttmachen lautes Spielen nicht mer-
ken zu lassen, dass man nicht gut spielen kann
(die Lautstärke, -n Intensität von Lauten, z. B.,wie laut jemand spricht)
die Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die offizielleInformationen des Ord -nungsamts an die Öffent-lichkeit gibt
das Personal ≈ alle Personen, die ineiner Firma oder einemAmt arbeiten
bedudeln langweilige,gleichförmige Musik vorPublikum spielen
der Bez“rksstadtrat, Mitglied einer Art Parla-¿e ment eines Stadtteils
der M“ndestabstand, Distanz, die mindestens¿e nötig ist
die |mbissbude, -n kleiner Laden, in demkleine Speisen verkauftwerden
abenteuerlustig mit großer Freude amAbenteuer
Sein Bl“ck w„ndert ... hier: Er sieht plötzlich …
die Verw„rnung, -en hier: Warnung, dass maneine Geldstrafe zahlenmuss, wenn man keineLizenz hat
ten Turnschuhen und Mundharmonika vor
ihm im Rathaus stehen, erinnert er sich an
seine Pläne von früher, aus denen irgend-
wo zwischen Akten und Terminen Träume
wurden. Er wäre selbst gern gereist. Raus
aus dem Amt, rein ins Abenteuer, frei und
ungebunden.
Stattdessen steht er nun hinter seinem
hohen Tisch im Rathaus und holt die Freien
und Ungebundenen auf den Boden der
bayerischen Bürokratie zurück. Mongolische
Hackbrettspieler, rumänische Teufelsgeiger,
Pianisten am weißen Flügel. Wer sich früh
genug in die Reihe stellt und wartet, musi-
kalisches Talent und eine Gebühr von zehn
Euro mitbringt, bekommt eine der fünf
Lizenzen für den Vormittag oder – was viel
mehr Geld bringt – eine der fünf für den
Nachmittag. Wer aber ohne Genehmigung
spielt, muss bis zu 1000 Euro Strafe zahlen.
Und München ist keine Ausnahme. Weil
sehr viele Musiker in deutschen Fußgän-
gerzonen spielen, war die Zahl der
Beschwerden stark gestiegen. Deshalb
überlegen die Städte, wie sie die Lage kon-
trollieren können. Die Regeln werden mehr.
Den meisten Musikern gefällt das nicht
besonders. Für Gitarrist Thomas Mauerber-
ger vom Forum Straßenmusik etwa sind
Castings ein hilfloser Versuch: „Gerade die
Musiker, die unerwünscht sind, halten sich
sowieso nicht an die Regeln“, sagt er. Das
Forum bemüht sich, online die vielen
unterschiedlichen Vorschriften zu sammeln,
die heute in den einzelnen Städten gelten.
Wichtigster Kritikpunkt: „Mit diesen
Castings wird die Freiheit der Kunst miss -
achtet“, so Mauerberger.
Instrument auspacken, Hut aufstellen,
losmusizieren: Das war einmal. Der wel-
tenbummelnde Lebenskünstler ist vor allem
in Ländern nicht mehr willkommen, in
denen das Geld lockerer sitzt: je mehr Tou-
risten, desto genauer die Regeln. Weil die
Städte bettelnde Vagabunden loswerden
wollen, die fehlende Virtuosität mit Laut -
stärke wettmachen, beginnt der Straßen -
künstlertag in vielen Metropolen mit dem
Besuch auf dem Amt: Lizenzen, Gebühren,
Regeln.
Musikalität ist dabei aber selten ein Kri-
terium. Castings wie in München gibt es
kaum, auch wenn sie immer wieder disku-
tiert werden. So zum Beispiel in Wiesbaden:
Man habe über die Methode nachgedacht,
sagt eine Sprecherin des Ordnungsamts.
Aber nur sehr kurz. Denn „dafür fehlt es uns
an Zeit, Personal und musikalischer Exper-
tise.“ Stattdessen verlangt man hier, wie in
den meisten Großstädten, eine Gebühr,
verteilt limitierte Lizenzen und bestimmt
genaue Regeln.
Die wichtigste: Damit niemand den gan -
zen Tag ohne Pause mit derselben Melodie
bedudelt wird, müssen Musiker den Platz
regelmäßig wechseln. Alle 20 Minuten in
Göttingen (Niedersachsen), alle 30 Minuten
in Hamburg, jede Stunde in München. In
Berlin, wo es kaum eine Straßenecke ohne
das Lied „Guantanamera“ gibt, kann das
Ordnungsamt Musiker sogar alle 15 Minuten
weiterschicken. Allgemein übliche Praxis sei
das aber nicht, sagt Bezirksstadtrat Marc
Schulte. Außerdem muss ein Mindestab-
stand zu Imbissbuden beachtet werden.
Der Trend bei Straßenmusikern geht also
zum musizierenden Tourmanager: Gitarre
unter dem Arm, Formulare in der Tasche,
Vorspieltermine und Regeln im Kopf. Für
abenteuerlustige Weltenbummler, wie
Albert Dietrich selbst gern einer gewesen
wäre, für Musiker, die spontan Musik
machen möchten, wird es schwierig. Einer
von ihnen hat sich jetzt direkt vor dem
Münchener Rathaus hingestellt. Ein Kalifor -
nier mit blondem Bart, großem Rucksack
und Gitarre. Mädchen in bunten Shorts
werfen Münzen in die Tasche vor ihm, ein
junger Vater bewegt den Kinderwagen im
Takt hin und her.
Dietrich ist auf dem Weg in die Mittags-
pause. Einen Moment lang bleibt er stehen.
Hört zu und lächelt. Dann aber wandert
sein Blick auf den Boden – wo kein Lizenz-
formular liegt. Es wird jetzt eine Verwar-
nung geben. Der Beamte macht ein ernstes
Gesicht und geht auf den Mann zu. Der singt
den Oasis-Song „Whatever“ – ein Lied über
die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man
will. <LAURA HERTREITER
Der Trend bei Straßenmusi-kern geht zum musizierenden
Tourmanager.
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64-65_Strassenmusiker_V2_0413.qxd 05.03.13 13:54 Seite 65
66
KULTURTIPPS
FILM
DAS LEBEN ISTNICHTS FÜRFEIGLINGESeine Frau stirbt bei
einem Unfall – und
Markus Färber (Wotan
Wilke Möhring) verliert
immer mehr die
Kontrolle über sein
Leben. Seine Mutter (Christine Schon) bekommt Krebs, und die 15-jährige
Tochter (Helen Woigk) läuft zusammen mit ihrem Freund (Frederick Lau) weg.
Das hört sich wie eine Tragödie an, aber Regisseur André Erkau hat viel Humor
in das ernste Thema gebracht.
Filmstart: 11.4.
IN DEUTSCHLAND ANGEKOMMENder Zentralrat der Organisation der Juden inJuden Deutschland(der Jude, -n Person, deren Religion die
Thora als Basis hat)s“ch verst¡cken an einen geheimen Platz
gehen; hier: an einen Ortgehen, wo man sicher ist
überleben nicht sterben beidie Gemeinde, -n hier: Gruppe von Personen
mit jüdischem Glauben: Siegehen alle in dieselbeSynagoge.
der Lebenstraum, ¿e Ideal / großer Wunsch imLeben
einweihen hier: mit einer Zeremoniezum ersten Mal öffnen
das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungmutig ohne Angstder Verlag, -e Firma, die Zeitungen,
Zeitschriften oder Bücherherstellt
DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE(Das) “st n“chts für ... (Das) passt nicht gut zu …der Feigling, -e ängstlicher Menschder Krebs hier: gefährliche Krankheit,
bei der Tumoren wachsender Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibt
DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMENgewöhnlich normal; durchschnittlichauf ]rden auf der Erdew¢nderschön besonders schönkl“ngen nach hier: machen, dass man an
... denktder Geschæftsmann, ≈ Manager; Firmenchef-leutedie [ktentasche, -n Tasche, in der man Doku -
mente oder Bücher trägtFl„schen s„mmeln hier: Flaschen sammeln,
weil man arm ist. Gibt man die Flaschen z. B. im Super- markt zurück, bekommt man dafür eine Geldsumme.
sp„nnend ÷ langweilig
KONZERT
DIE LIGA DERGEWÖHNLICHENGENTLEMENJeder auf Erden ist wunderschön. So
heißt das Debüt-Album. Man muss
nicht lange überlegen: Eine Band
mit dem Namen Liga der gewöhnli-
chen Gentlemen kann nur aus
Hamburg kommen. Sie spielt coolen
Indie-Pop, der
manchmal fast schon nach Jazz klingt. Die Texte sind auch ein bisschen
kritisch: „Geschäftsleute mit Aktentaschen / Vielleicht sammeln sie
schon morgen Flaschen.“ Wer also denkt, aus Hamburg kommt keine
“nkompetent so, dass man kein Fachwissen hatsch¡rzen einen Spaß/Witz machendie freie W“rtschaft hier: ≈ private Firmadie Str¡nge ≈ Normen; Regelndie F„stenzeit, -en Zeit, in der man aus religiösen
Gründen weniger isst; hier: Zeitzwischen Karnevalsende und demOsterfest
nærrisch ≈ verrücktausrotten komplett zerstörendas Weib, -er Fraudie Kraw„tte, -n langes Kleidungsstück für Männer,
das sie über dem Hemd um denHals tragen
gefælscht falschdie W¡nde hier: wichtige Änderungder Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position
in der katholischen Kircheerzeugen ≈ herstellendie Stromversorgung Lieferung von Stromder W¢nderrohstoff, besondere Substanz aus der -e Natur, die von der Industrie ver-
wendet wird (z. B. Erdöl, Gold, Wasser) (hier iron.)
ers¡tzen hier: an der Stelle einer anderenSache verwenden
der H¢ndekot Exkremente von Hundenbefreien frei machen vonder Dienst, -e hier: Firma, die einen Service
anbietetder Schwertransport, Transport sehr schwerer Dinge-eliegen bleiben hier: nicht weiterfahren könnender Drohanruf, -e Anruf, bei dem jemand sagt, dass
er etwas Unangenehmes tun wirdSpaß m¢ss sein. Es muss erlaubt sein, ein
bisschen Spaß zu machen.
Am 1. April füllen mancheZeitungen ganze Seitenmit Falschmeldungen.
ALIA BEGISHEVA ÜBER
SPASS NACH PLANHaben Deutsche wirklich keinen Humor? Unsere Autorin weiß:
Auch Deutsche können lustig sein. Aber nicht immer – und auf
keinen Fall spontan. Das sollten auch Zeitungen wissen.
68_Kolumne_NEU_0413 13.03.13 14:26 Seite 68
SPEZIAL BAYERN
Mehr als 25 Seiten über das
größte deutsche Bundesland:
Reisen Sie mit unseren Reportern
in den Alpen-Nationalpark Berchtes-
gaden, in die Kunstmetropole München
und an andere Orte in Deutschlands Süd -
osten. Was macht die Region so populär?
perfektDEUTSCH4/13
NÄCHSTEN MONAT IN
RICHARD WAGNER
Ganz oder gar nicht: Für wenige gilt das
so sehr wie für den Opernkomponisten.
Auch 200 Jahre nach seiner Geburt ist
Richard Wagner für die einen vor allem ein
Antisemit, für die anderen ein Musikgenie.
DIE GOTHS
Ihre Farbe ist schwarz, Mode ist ihnen
wichtig, und sie sind friedlich: Jetzt reisen
die Goths wieder nach Leipzig, zum Wave-
Gotik-Treffen. Was unterscheidet sie von
anderen jungen Menschen?
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
DAS HEFT GANZ NEU
Freuen Sie sich auf
Deutsch perfekt, wie Sie es noch
nie gesehen haben: Klar, elegant
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FRANKFURTMegamaschine Flughafen
SÜDTIROLWo Italien Deutsch spricht
69_Vorschau_0413 13.03.13 14:28 Seite 77
70 4/13
UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Für rockige Musik, wiewir sie machen, ist diedeutsche Sprache toll,weil sie so hart ist.“Jennifer Weist, Sängerin der Berliner Rockband Jennifer Rostock, über deutsche Liedtexte
„Mir tut jeder leid, der meinEnglisch ertragen muss. Aberschlecht gesprochenes Englisch istschließlich eine der am meistengesprochenen Sprachen der Welt.“Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister
„Eine Hand hat fünf Finger, wenn alle genau
gleich sind, funktioniert sie nicht.“Uwe Hück, Betriebsratschef des Autoherstellers Porsche, über die unterschiedlichen Talente von Menschen in der Firma
h„rt hier: ≈ ohne Melodie; mitstarkem Akzent
der Betriebsratschef, -s Chef einer Gruppe vongewählten Arbeitnehmernin einer Firma, die für dieInteressen der Arbeit -nehmer gegenüber demAr beit geber spricht
ertragen Unangenehmes akzep-tieren, wie es ist; hier:anhören
schließlich hier: ≈ denn/auchSchabernack treiben hier: ≈ einen Spaß / eine
Parodie machen, sodassandere über Heino lachen
belæcheln ≈ über etwas/jemandenlachen, weil man es/ihnnicht gut findet
der V¶lksmusiksänger, - Person, die traditionelleLieder eines Landes odereiner Region singt
einen G„ng hier: gesellschaft-zur•ckschalten liche Aktivitäten reduzie-
rendie [nlage, -n hier: ≈ Haus (mit Garten)
für Tiereder Außenminister, - Minister, der sich um die
politischen Kontakte mitdem Ausland kümmert
der F¡rnsehmoderator, Person, die in einer -en Fernsehsendung Gäste
interviewt
M I T T E L
FOTO
: PI
CTU
RE-
ALL
IAN
CE/J
AZZ
AR
CHIV
perfektDEUTSCH
„Jahrelang hat man mit meiner Person Schabernack
getrieben – jetzt zeige ich den jungen Leuten mal,
was man aus ihren Liedern machen kann.“Heino, von vielen geliebter, von vielen aber auch belächelter Volksmusiksänger, über seinneues Erfolgsalbum mit Songs von Rockgruppen wie Rammstein und den Ärzten
„2013 könnte ein Jahr werden, in dem die Deutschenmerken, wir müssen einen Gang zurückschalten.“Stephan Grünewald, Psychologe und Autor, über gesellschaftlichen Stress
„Der Architekt hat ja noch nie für einen Gorilla geplant.“Dieter Jauch, Direktor des Stuttgarter Zoos, über Probleme mit dem Zeitplan beim Bauder neuen Gorilla-Anlage.
„Deine Schuhe sind fantastisch.“John Kerry, zum Teil in Berlin aufgewachsener US-Außenminister, bei seinemDeutschlandbesuch auf Deutsch zu dem Fernsehmoderator Cherno Jobatey
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Wird der Sommer 2013 ihr großerSommer? Das hofft die SängerinDena. Schon als Kind hat sie Kin-derraps gesungen, später inSchulchören. Vor sieben Jahrenist die Bulgarin nach Deutsch-land gegangen. Bekannt ge -macht hat sie im letzten Jahr einHit im Internet: Ihr Musikvideo„Cash, Diamond Rings, SwimmingPools“ haben sich mehr als600 000 Menschen angeschaut. InNewcomer-Prognosen für 2013liegt Dena jetzt weit vorne. Auf derganzen Welt informieren Medienüber die Popsängerin. Interviews gibt sie aber nicht sehr oft– ihre Songs sagen doch alles, meint sie.
Vier Meter geht es von ganz oben nach unten – es braucht viel
Mut, das erste Mal mit dem Skateboard eine Halfpipe hinun-
terzufahren. Wie aber geht es dann erst jemandem, der in
einem Rollstuhl hinunterwill? Der Berliner David Lebuser hat
da erst einmal ein bisschen Panik gehabt. Aber dann ist er
gefahren – und natürlich mit seinem Rollstuhl umgekippt.
Das war vor vier Jahren. Heute ist David der populärste Chair -
skater in Deutschland. Im Juli ist der 26-Jährige, der seit einem
Unfall im Rollstuhl sitzt, bei einem Wettbewerb im legendären
Skatepark von Venice Beach, Los Angeles, Fünfter geworden. Seit
dieser Zeit hat er Sponsoren. Nur die Versicherung zahlt noch immer
nicht, wenn ihm wieder einmal ein kleiner Skating-Unfall passiert.
24/13
das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
„m St„rt (sein) hier: motiviert (sein)der Schulchor, ¿e Gruppe von Schülern: Sie singen zusammen.„ngeschaut Part. II von: anschauen = als Publikum sehen
Spaß am Risiko
der Mut ÷ Angst
der R¶llstuhl, ¿e Stuhl auf Reifen für Menschen mit einer Paralyse
¢mgekippt Part. ll von: umkippen = fallen
der W¡ttbewerb, -e hier: ≈ Suche nach dem besten Chairskater
02-03_Deins_0413.qxd 13.03.13 12:18 Seite 2
DEIN WORT
z¶cken/z¶ggn(Verb)
Poker ist ein Glücksspiel, bei dem gezockt wird.
Das heißt, es wird um Geld oder andere Dinge
gespielt. Der, der das Spiel gewinnt, bekommt
das Geld. Jemand, der Computerspiele besonders
gern und viele Stunden lang spielt, zockt auch.
Auch wenn er nicht um Geld spielt.
Anton: Wir zocken heute Abend bei mir, bist du
dabei? Es ist ja Wochenende. – Jan: Nein, tut mir
leid. Ich habe schon gestern die ganze Nacht
gezockt. Ich muss heute mal früher ins Bett.
Mit einem alten grünen Luftballon hat
Jakob Strehlow angefangen. Ein Jahr später hatte er
den Luftballon nicht mehr, dafür aber eine neue,
extrem teure Uhr. Wie das? Der Schüler aus der Nähe
von Flensburg (Schleswig-Holstein) hat systematisch
getauscht. Sein Prinzip: Das eine geben und dafür
etwas wertvolleres nehmen. Luftballon gegen Messer,
Messer gegen Video-Software, Software gegen
Fahrrad. Und so weiter, bis er die Luxusuhr hatte. Das
„Tausch-dich-reich“-Projekt ist die Abschlussarbeit am
Ende seiner Schulzeit. Dafür war die Uhr wertvoll
genug. Trotzdem will Jakob jetzt weitermachen –
wie der Kanadier, der sein Vorbild ist:
Der hat so lange getauscht, bis aus einer
Büroklammer ein Haus wurde.
34/13
der Eisbär, -en großes, weißes, gefährliches Tier: Es lebt in der Arktis.
damals zu der Zeit
kleben stabil machen auf
der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum etwas passiert.
die Gesch“chte hier: Historie
der Tierpfleger, - Person: Sie kümmert sich beruflich um Tiere.
aufgezogen Part. II von: aufziehen = hier: sich um ein Tier küm-mern, bis es erwachsen ist
der Bär, -en großes, braunes Tier: Es lebt im Wald (z. B. in Kanadaoder Alaska).
Diesen Eisbären liebte die Welt: Vor sechs Jahren war der
kleine Eisbär Knut die große Attraktion des Zoologischen
Gartens Berlin. Es war der erste Eisbär seit 30 Jahren, der
in dem Zoo geboren wurde. Eine Sensation – Medien auf der
ganzen Welt haben damals über das Tier informiert. Schon
bald haben Komponisten Knut-Lieder geschrieben und
Briefschreiber Knut-Briefmarken geklebt. Ein Grund für das
internationale Medienecho: die emotionale Geschichte des
kleinen Eisbären. Seine Mutter hat ihn nicht akzeptiert.
Deshalb hat ihn ein Tierpfleger aufgezogen. Vor zwei Jah-
ren ist Knut plötzlich gestorben. Jetzt war er kurz wieder
zu sehen, wenn auch nur hinter Glas als Präparat in einem
Museum. Die größten Knut-Fans von damals freuen sich
über das Wiedersehen. Viele andere denken bei Berliner
Bären heute aber wieder an das Tier auf dem Emblem der
Hauptstadt. Diesen Bären gibt es schon seit 1280.
der L¢ftballon, -s ≈ Ball aus elastischem Material: Man macht ihn voll mit Luft.
dafür hier: ≈ im Gegenteil dazu
tauschen etwas geben und etwas anderes dafür bekommen
wertvoll ≈ teuer
gegen hier: für
die [bschlussarbeit, -en hier: letzte große schriftliche Arbeit in der Schulzeit
das Vorbild, -er hier: Person als ideales Beispiel
die Büroklammer, -n kleines Ding aus Plastik oder Metall: Damit machtman z. B. zwei oder mehr Papiere stabil zusammen.
w¢rde Prät. von: werden
TITELFOTO
: PICTUR
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TPRESS; FO
TOS: O
BI B
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CHE; B
JÖR
N K
IETZMA
NN
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SEUM
FÜR
NATU
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UN
DE B
ERLIN
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Geben und nehmen
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Er hat große braune Augen und ganz weiße Zähne. Er sieht sehr gut aus, derjunge Mann, den Millionen Menschen im Internet als „Herrn Tutorial“ kennen.Herr Tutorial heißt er wegen seiner sogenannten Tutorials. Darin zeigt er, wie
man ein Produkt benutzt. In seinem Wohnzimmer probiert er zum Beispiel Cremegegen Falten aus oder testet, wie viele Schokoladenkugeln in seinen Mund passen.„Bodenständiger All-in-one-Guru“ – diesen Namen hat er sich selbst gegeben. Vielesist sehr lustig: Zum Beispiel, wenn er seine schwarzen Haare mit dem Saft von Zitronen blond machen will. Eigentlich heißt der Mann Sami Slimani. Er ist 22 Jahrealt und kommt aus Stuttgart. Für viele junge Deutsche ist er ein Star. Einer, denviele besser kennen als Schauspieler, die im Fernsehen zu sehen sind.
Der Guru
Früher haben Film und
Fernsehen Menschen bekannt
gemacht. Heute macht das
Internet manchmal aus ganz
normalen Menschen Stars.
KATJA RIEDEL stellt zehn
davon vor, die durch YouTube
bekannt geworden sind.
Sami Slimani Als Herr Tutorial ist er bei YouTube in mehr als 200 Videos zu sehen
von
4 4/13
04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 4
FOTO
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E-ALLIA
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Sami Slimani ist einer der größtendeutschen Stars bei dem Internet-Vi-deoportal YouTube. Das ist auch in dendeutschsprachigen Ländern sehr popu-lär. Er hat so viel Erfolg mit seinen Fil-men, dass er davon leben kann. Au-ßerdem moderiert er jetzt auch für Geldund hat ein Modeblog.
Wie viel YouTube Stars wie Sami Sli-mani genau zahlt, weiß man nicht. Die,die das Geld bekommen, sprechen da-rüber genauso wenig wie die Firma.YouTube sagt, dass es ein paar DutzendDeutsche gibt, die Geld von der Firmabekommen. Auf ungefähr 2000 You-Tube-Seiten zeigt Google, dem diePlattform gehört, Werbung. YouTubegibt den Filmemachern Geld ab,schreibt das Magazin Der Spiegel. Wieviel Geld aus der Internetwerbung You-Tube genau an sie abgibt, weiß aberniemand.
Bei ein paar Filmemachern, wie beiSami Slimani, ist das genug Geld zumLeben. In der Realität sind die meistendeutschen, schweizerischen und öster-
sogenannt ≈ mit Namenausprobieren testendie F„lte, -n hier: ≈ Linie im Gesicht: Man be -
kommt sie, wenn man älter wird.die Schokola- ≈ Süßes in der Form von einemdenkugel, -n kleinen Ball aus Schokoladebodenständig hier: ≈ normalder Schauspie- Person: Sie spielt im Film oder ler, - im Theater mit.der Erf¶lg, -e positives Resultatmoderieren Informationen geben und
Interviews machendas D¢tzend, -e zwölf Stück
reichischen Stars bei YouTube ganz nor-male Menschen: Irgendwann haben sieihren ersten Film gemacht und ins In-ternet gestellt. Dass sie jetzt so popu-lär sind, haben sie nicht geplant. Man-che sind auch populär, ohne es wirklichzu wollen.
Zum Beispiel die RaiffeisenbankRadstadt in Österreich. Die wollte ei-gentlich nur ein Werbevideo bei You-
Tube zeigen. Lustig sollte das nichtsein – war es aber. Auch in Deutschlandkennen viele jetzt das Video zu derHit-Melodie „Marmor, Stein und Eisenbricht“. Zu Stars werden Menschen aufYouTube, weil sie etwas Spezielles ha-ben. Und auch, weil sie so wenig per-fekt sind wie die Zuschauer selbst.
Auch Sami Slimani hat nicht ge-plant, mit YouTube Geld zu verdienen.Als er 2009 Abitur gemacht hat, hat ervor der Kamera eine Creme gegen Pickelgetestet. Viele haben ihn so sympa-thisch gefunden, dass er immer mehrFans bekommen hat. Mehr als 71 Mil-lionen Mal haben sich Menschen seineVideos angeschaut. Und fast 400000haben ihn abonniert.
Auch Firmen schicken ihm Pro-dukte, die er testet. Aber seinen Fanserzählt er nicht nur etwas über dieTücher und Cremes. Er erzählt auchviel über Probleme, die junge Men-schen haben. Über Liebeskummer,über die Angst, nicht perfekt zu sein.Und über das Kauen von Fingernä-geln. In einem seiner vielen Tausend
KOKO VON KOSMO
Im wirklichen Leben heißt sie Mi-chaela Engelshowe. „Koko von Kos-mo“ steht seit Kurzem aber auch alsPseudonym in ihrem Pass. Kokomacht eigentlich Schmuck. Aber die38-Jährige verdient ihr meistesGeld jetzt bei YouTube. Da zeigt sie,wie man sich gut schminkt. Daswollen jede Woche 52000 Menschensehen. Trotzdem hat sie sich einbisschen frei gemacht von YouTube.Denn jetzt verkauft sie auch eige-ne Kosmetik und schreibt ein Blog(Frag die Gurus).
der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt esz. B. am Finger oder am Ohr.
s“ch schm“nken ≈ Kosmetik benutzen; ≈ sich Farbe ins Gesicht machen
COLDMIRRORIhr wirklicher Name ist Katrin Fricke.Sie wohnt in einer Wohngemeinschaftin der Nähe von Bremen. Mehrwill sie dazu nicht sagen. Sie isteine der populärsten YouTube-frauen in Deutschland. Populärgeworden ist sie, weil sie Harry Potter mit neuen Textengesprochen hat. Das ist sehrlustig. Aus juristischen Gründensind die Videos aber nicht mehrzu sehen – Coldmirror hat des-halb viele Zuschauer verloren. Mehr als39 Millionen haben sich ihre Potter-Filme angesehen.
die Wohn- Gruppe von Personen: gemeinschaft, -en Sie wohnen zusammen.
der Gr¢nd, ¿e Motiv: Darum ist etwas so.
der Zuschauer, - Publikum
„ngesehen hier Part. ll von: sich ansehen = hier: als Publikum sehen
die W¡rbung von: werben = versuchen, einProdukt sehr bekannt zumachen
„bgeben hier: von einer Menge einen Teil geben
das Magazin, -e hier: Zeitschrift“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht
genau wann.der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Gra -
nit, Quarzit ...das Eisen schweres Metallbr¡chen hier: kaputtgehenperf¡kt ≈ sehr gutder Zuschauer, - Publikumdas Abitur Prüfung am Ende vom
Gymnasiumder P“ckel, - hier: ≈ rote Stelle im Gesicht„ngeschaut hier: Part. ll von: sich anschau- en = hier: als Publikum sehenabonnieren hier: sich immer sofort das
neueste Video schicken lassendas Tuch, ¿er großes Stück Stoffder Liebeskummer Traurigsein wegen unglücklicher
Liebekauen hier: zwischen die Zähne neh -
men und kleine Stücke weg-machen
der F“ngernagel, ¿ harter, dünner Teil am Ende desFingers
Katrin Fricke Populär durch Harry-Potter-Filme
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DIE AUSSENSEITER Zwei 26-Jährige aus Baden-Württemberg: die Cousins Dima undSascha Koslowski. Sie wurden in Russland geboren, leben heute aberin Deutschland. Auch sie machen Comedy. Die beiden sind fast sopopulär wie Y-Titty und haben auch mehr als eine MillionAbonnenten. Fast 400 Millionen Mal haben Nutzer eines der Videosgesehen. Dima und Sascha tun in den Videos so, als ob sie ein biss-chen verrückt wären. So können sie auch über schwere Themen spre-chen: zum Beispiel Klischees gegen Ausländer. Angefangen haben sie2008. Heute haben sie auch noch andere Kanäle als Die Aussenseiter.
FreshhaltefolieEr heißt eigentlich Torge und wohnt ander Nordsee. Torge macht „sinnloseVideos“ – das sagt er selbst. Die Videosfinden viele sehr lustig. Torge hat aberauch einen konventionellen Job: An ei-ner Schule in der Nähe von Kiel (Schles-wig-Holstein) arbeitet er als Sozialar-beiter. „Ich sehe das lieber hobbymä-ßig“, hat er Spiegel online zu seinen On-lineaktivitäten gesagt. Auch wenn ervon YouTube genug Geld bekommt, umdavon leben zu können. Populär ge-macht hat ihn die Figur Sandra, die einbisschen dumm ist.
s“nnlos ≈ ohne wichtige Bedeutung
h¶bbymäßig als Hobby
die K“ndheit Zeit: Man ist ein Kind.
die Botschaft, hier: Information; -en Nachricht
sch„ffen hier: positiveResultate haben
reden sprechen
der Typ, -en hier: jungerMann; gemeint istauch: ≈ Kategorie
die M„rke, -n Produkt mit bekan-ntem Namen
s“ch verkaufen verkauft werden; hierauch: sich selbst gutzeigen
Filme spricht er über seine eigene Kind-heit. Und er zeigt Bilder, auf denen einetwas dicker Junge mit Pickeln zu sehenist. Ein Kind, das sich eine Freundinwünscht. Es findet aber keine.
Der Junge heißt Sami Slimani. Er hateine Botschaft: Jeder kann es schaffen,wenn er an sich glaubt. Und jeder istwichtig. Er spricht mit den Millionen Men-schen im Internet, als ob er gerade mitseinem besten Freund redet. Sami ist einTyp, eine Marke. Und die verkauft sichgut.
der Aussenseiter, richtig: Außenseiter = Person: Sie ist - nicht richtig in der sozialen Gesellschaft
integriert, z. B. hat sie keine Freunde.der Abonn¡nt, hier: Person: ≈ Sie lässt sich immer das-en neueste Video schicken.der N¢tzer, - hier: Person: Sie benutzt das Internet.Sie tun so, „ls ¶b Sie simulieren, dass sie verrückt sind.sie … verr•ckt wären.das Thema, hier: Inhalt von einem VideoThemen
Sascha (links) und Dima Koslowski (rechts) Bei YouTube sehen die Cousins aus wie zwei Popstars
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FÜNFPUNKTE
CARTOON
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gen„nnt Part. ll von: nennen ≈ sagenzu
entstehen hier: neu gemacht werden
erf¶rschen arbeiten für mehr Wissen
das R¡nnrad, Fahrrad mit dünnen Reifen:¿er Damit kann man sehr schnell
fahren.
bequem hier: ≈ einfach; so, dass sieleicht zu fahren sind undman gut darauf sitzen kann
die G„ng- hier: ≈ Mechanismus: Damitschaltung, kann der Radfahrer den -en Effekt der Energie auf die
Reifen ändern, z. B., wenn erauf einen Berg fährt.
n Angefangen hat es 1817 mit ei-
ner Idee von Karl Friedrich Drais:
mit der Laufmaschine oder Drai-
sine. Der Lehrer aus Karlsruhe
(Baden-Württemberg) hatte da-
mit wenig Glück. Später war sei-
ne Idee aber die Basis für das
moderne Fahrrad.
n Heute ist Deutschland sehr bekannt für seine Autos. Verkehrs-
minister Peter Ramsauer hat Deutschland aber auch schon eine Fahr-
radnation genannt. Circa 67 Millionen Fahrräder hat es 2011 in
Deutschland gegeben. In Österreich sind es 5,9 Millionen, in der
Schweiz circa 3,9 Millionen Fahrräder.
n Die Popularität des Fahrrads kann man auch bei der Stadtpla-
nung sehen: Immer mehr Fahrradstraßen entstehen, es gibt Park-
häuser nur für Räder – und in immer mehr Regionen gibt es auch
schon Stromtankstellen für Elektroräder.
n Radfahren ist gesund. Wie gesund genau, hat die Technische Uni-
versität München erforscht. Wer jeden Tag 40 Minuten lang nicht
besonders schnell Rad fährt, lebt 20 Prozent länger. Wer jeden Tag
30 Minuten intensiv Rad fährt, lebt 40 Prozent länger.
n Es gibt Fahrräder in vielen Varianten: leichte Rennräder, robus-
te Mountainbikes und bequeme Räder für die Stadt. Ein Trend sind
Fixies. Das sind Fahrräder ohne Gangschaltung und manchmal auch
ohne Bremse. Gut fahren kann man damit nicht, aber viele finden
diese Räder besonders schön.
legen hier: ≈ ein Ei aus dem Körper drücken
Das musst du wissen über das …
FahrradFO
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MONEY BOY Der Wiener Rapper ist einer von Öster-reichs populärsten YouTube-Stars. Erstim Sommer 2010 hat er angefangen,zu rappen. Schon ein paar Monate spä-ter schauten ihm dabei Hunderttau-sende zu – auch der deutsche RapperSido hat ihn besucht. Nicht, weil erMoney Boy so gut findet, schreibt dieösterreichische Zeitung Kurier. Sondernweil er ihn fragen wollte, ob er es mitder Musik ernst meint. Money Boy istnämlich gar nicht besonders gut alsRapper. Genau das finden die Zuschauersehr lustig. Die meisten Fans kommenaber nicht aus Österreich, sondern ausDeutschland. Money Boy gibt es jetztnicht mehr nur im Internet. Er hat auchein Album gemacht.
zuschauen als Publikum sehen
¡rnst meinen ÷ Spaß machen
Diesen Text und den darunter kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
U
Y-TITTYPhilipp Laude, Oguz Yilmaz und Matthias Rollsind die bekanntesten YouTuber in Deutsch-land. Sie kommen aus dem Norden von Bay-ern und sind Anfang 20. Als Schüler habensie angefangen. Nach der Schule haben siesich gegen das Studium entschieden. Sie le-ben seit 2010 von YouTube und anderenPartnern, zum Beispiel einem Hamburger-Hersteller: Im Internet machen sie jetzt pro-fessionelle Comedy-Shows, zwei Mal in derWoche. Mehr als eine Million Menschenwollen das immer wieder sehen, vieleMillionen haben schon einmal Y-Titty an-geklickt. Die drei sind sehr populär. Nichtauf der ganzen Welt wie Internetstar Psyoder Lana del Rey. Sie haben aber mehr Zu-schauer als viele andere bekannte Deutsche.Viele können über die Parodien von Twilightoder Harry Potter lachen.
gegen ... entschieden hier: Part. ll von: sich entschei-den gegen ≈ sagen, dass man … nicht machen will
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. Eine … hat 60 Sekunden.2. Maria muss sparen. Deshalb kann sie nicht viel Geld …3. „Kannst du mir bitte diesen … zur Post bringen?“4. „Ich habe immer so viel Angst vor dem Zahn… – Du auch?“5. Wenn etwas dreckig ist, muss man es …6. Eine Person, die nicht verheiratet ist, ist …
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. Monat zwischen März und Mai: der …2. „Heute will ich keine Treppen steigen.
Nehmen wir den …?“3. nicht weggehen4. unpersönliches Pronomen; oft Synonym für
„viele Leute“5. „Morgen ist mein Geburtstag! Darauf … ich mich schon!“ 6. „Kommst du morgen mit ins Café?“ – „Vielleicht. Ich gebe dir noch …“
eine neue Woche, die jedesMal anders sein wird.Deshalb bin ich gespannt,was mich erwartet. Au-ßerdem weiß ich, dass icheinkaufen gehen muss.
gesp„nnt ≈ sehr neugierig
w„s m“ch erw„rtet ≈ was passieren wird
MELANIE (19)Wenn ich an Montage den-ke, dann denke ich zuerstan die schlecht gelauntenMenschen in der U-Bahnund an den Stress nach
dem Wochenende. Aberich finde es auch schön,
dass ich meine Freunde wie-dersehe.
schl¡cht gelaunt ≈ ärgerlich
SAHIN (17)Montag ist für mich wie je-der andere Tag. Ich mussfrüh aufstehen und zurSchule gehen. Das Besteam Montag ist allerdings,dass ich am Nachmittag
immer zum Fußballtraininggehe.
FABIAN (19)Nach einem entspanntenSonntag ist es für michmontags immer anstren-gend, in den Rhythmusder Woche zu kommen.
Wenn ich ehrlich bin, dannfreue ich mich vor allem auf
Deutsch lernen in MünchenVerbessern Sie Ihr Deutsch für das Berufs- und Wirtschaftsleben.
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Deutschkurse bei der Universität München e.V.Adelheidstraße 13b • 80798 MünchenTel. 0049/89/271 26 42 • w w w.dkfa.de • E-Mail: info@d k f a . d e
Wie Sie mit Kollegen kommunizieren – und wie mit Chefs 16
Was beim Small Talk geht – und was nicht 17
Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen 18
Wie eine Präsentation klappt 20
Was Kulturen unterscheidet 21
Weiterlesen und Impressum 22
Jörg WalserChefredakteur
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalistenfranz. bei einer Zeitung oder
Zeitschrift
Ein Anruf von einer Kundin, eine Bitte an einenKollegen, ein Hinweis von der Chefin: Wenn Sie inIhrem Berufsalltag Deutsch sprechen müssen, gibt esviele Situationen, in denen Sie richtig reagieren müs-sen. Nehmen Sie diesen kleinen Sprachretter docheinfach mit in die Arbeit – er hilft in typischenAlltagssituationen mit Kollegen, Kunden und Chefs. Sosind Sie vorbereitet, wenn Sie im Beruf Deutsch spre-chen müssen!
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4
Wörter, die Sie kennen müssen
Nomen
der [bzug, ¿e von: abziehen = nach einer Kalkulation wegnehmen
die Agentur, -en Firma, die anderen Firmen einen Service anbietet
die [nerkennung ≈ positive Reaktionen; Lob
der [nhang, ¿e Dokument, das in einer E-Mail als Ergänzung mitgeschickt wird; auch: dieAnlage
die [nlage, -n Zeugnis, Dokument oder anderes Papier, das man zu einem Schreiben dazulegt
der [rbeitnehmer, - Person, die mit Arbeitsvertrag für eine Firma arbeitet
der [rbeitgeber, - Person/Firma, die eine Arbeitsstelle gibt
der Assist¡nt, -en Angestellter, der einem anderen bei der Arbeit hilft
die Ausstattung, -en ≈ alle Möbel, Gegenstände …, die man für die Arbeit braucht
die Be„rbeitung, -en ≈ Erledigung; Prüfung; Untersuchung
die Bel„stung, -en ≈ psychische Anstrengung; auch: ≈ unangenehmer Effekt
die Bereitschaft Absicht/Wille, etwas zu tun
der/die Beschæftigte, -n Angestellte(-r)
die Beschæftigung, -en Arbeit
die Bespr¡chung, -en ≈ Sitzung; Meeting
die Branche, -n franz. Sektor/Bereich in der Wirtschaft
die Buchhaltung Dokumentation von Kontobewegungen in Firmen
die Buchhaltung, -en Abteilung, die die Kontobewegungen dokumentiert
der Dienst, -e Arbeitszeit; auch: Service
die D¢rchwahl, -en Telefonnummer, mit der man direkt zu dem gewünschtenGesprächspartner kommt
das Einkommen, - ≈ Bezahlung für Arbeit
der F„chmann, -leute Experte; Spezialist
der Fahrtkostenzuschuss, ¿e Betrag für einen Teil der Fahrtkosten, den ein Angestellter von seinerFirma bekommt
die Funktion, -en hier: Position; Stelle
Die Arbeitszeit: Deutsche Arbeitnehmer mit einer vollen Stelle arbeitenim Durchschnitt rund 40 Stunden pro Woche. Schweizer und Österreicherarbeiten mit fast 42 Stunden etwas mehr.
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der Geschæftsführer, - Manager, der eine Firma leitet
die Geschæftsführung Leitung einer Firma
die Geschæftsführung, -en alle Personen, die für die Leitung einer Firma verantwortlich sind
die Gleitzeit, -en Arbeitszeitsystem, das es einem Arbeitnehmer z. B. erlaubt, früher mit derArbeit zu beginnen als seine Kollegen und dafür auch früher aufzuhören
die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpft
das Gutachten, - Bericht von einem Experten nach einer genauen Untersuchung
das H„ndwerk Arbeit mit Händen und Werkzeugen
der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitet
die Kompet¡nz, -en ≈ spezielles Wissen
der M“tarbeiter, - Angestellter; auch: Kollege
die Mühe, -n Anstrengung
die Notwendigkeit/ nötige SacheNotw¡ndigkeit, -ender {rdner, - Gegenstand aus Plastik oder hartem Papier, in den man Zettel,
Rechnungen ... legt
Der Lohn: Die Deutschen verdienen pro Jahr nach Steuern durchschnittlichrund 30 000 Euro, die Österreicher 33 000 Euro. Die Schweizer liegen mitrund 51 000 Euro pro Jahr noch höher.
5
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6
Planung, -en ≈ Plan; Programm
der P¶sten, - Arbeitsstelle
das Profil, -e hier: Informationen über Ausbildung, Berufspraxis und Sprachkenntnisse
das Protok¶ll, -e hier: Zusammenfassung der wichtigsten Themen eines Meetings
die St¡llung, -en hier: Position in einer Firma
der St¡llvertreter, - Person in zweiter Position nach dem Chef; auch: Person, die dieAufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub) macht
die Tagesordnung, -en Programm für ein Meeting
die Überstunde, -n Arbeitszeit, die man länger arbeitet, als im Arbeitsvertrag steht
der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit
das Unternehmen, - Firma
der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter einer Firma
der Urlaubsantrag, ¿e Formular, in das man die gewünschten Urlaubstage schreibt
die Vers„mmlung, -en hier: Meeting; Sitzung
die Vertretung, -en Person, die die Aufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub)macht
die Vorgabe, -n Regel, wie etwas gemacht werden muss
der Vorgänger, - Person, die vorher die Position und die Aufgaben hatte
die Vorlage, -n hier: Modell
die Tagung, -en ≈ Kongress
der Tiefgaragenstellplatz, ¿e Parkplatz in einer Garage, die unter einem Gebäude ist
die Vorschrift, -en Regel, an der man sich orientieren muss
das W¡rk, -e Fabrik
die Zeiterfassung, -en Dokumentation der genauen Arbeitsstunden
Die Kündigung: Wer in Deutschland einmal eine unbefristete Stelle hat,kann sie nur unter speziellen Bedingungen verlieren. Um einem Arbeit-nehmer zu kündigen, muss der Arbeitgeber wichtige Gründe nennenkönnen. Das gilt jedoch nicht in der Schweiz und in Österreich. Bei einerKündigung müssen Arbeitgeber in jedem Fall an offizielle Fristen denken.
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7
betreiben führen; leiten
bewæltigen eine schwierige Aufgabe lösen
d¢rchgehen einzelne Aufgaben eine nach der anderen lesen/ansehen/bearbeiten
einstellen eine Arbeitsstelle geben
entl„ssen kündigen
er„rbeiten ≈ intensiv arbeiten, um ein Ergebnis zu bekommen
erst¡llen machen; schreiben; vorbereiten
erwägen planen; überlegen
konzipieren planen
sch„ffen machen; eine schwierige Aufgabe mit Erfolg erledigen
s“ch kr„nkmelden sagen, dass man krank ist, oder eine schriftliche Bestätigung vom Arztschicken, die sagt, dass man krank ist
übergeben geben an
überl„ssen machen lassen; andere entscheiden und aktiv werden lassen
übernehmen weitermachen; weiterführen
ver„rbeiten als Thema/Material benutzen
verkn•pfen ≈ verbinden; eine Verbindung herstellen
vorgehen etwas mit einer speziellen Methode machen
zustehen ≈ eine juristische Garantie haben, dass man etwas bekommt oder tun darf
Adjektive
betrieblich ≈ wegen der Firma / des Betriebs
br¢tto ohne Abzug von Kosten und Steuern; ÷ netto
effizi¡nt so, dass es wirtschaftlich Sinn macht
int¡rn nicht öffentlich; nur für eine spezielle Gruppe
st¡llvertretend ≈ in zweiter Position nach dem Leiter / der Leiterin; auch: so, dass manfür eine andere Person arbeitet, weil sie z. B. im Urlaub ist
tätig so, dass man arbeitet
Die Urlaubstage: Deutsche Arbeitnehmer haben durchschnittlich rund 30Tage Urlaub im Jahr, dazu kommen noch neun bis 15 gesetzliche Feiertage.In Österreich haben Arbeitnehmer durchschnittlich nur 25 Tage Urlaubsan-spruch, in der Schweiz nur 20 Tage.
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Wie Sie am Telefon kommunizieren
Ein großer Teil der Kommunikation am Arbeitsplatz findet für viele amTelefon statt. Überlegen Sie vor dem Telefonat, was Sie sagen möchten,und telefonieren Sie, wenn Sie genug Zeit haben. Sie sollten deutlich sprechen und einfach und präzise formulieren. Wenn Sie etwas nichtverstanden haben, sollten Sie nachfragen.
Diese Sätze brauchen Sie
Seinen Namen nennen / sich vorstellen Oranien-Apotheke. Singh. Guten Tag.Reisebüro Fernweg. Mein Name ist María González. Wie kann ich Ihnenhelfen? / Was kann ich für Sie tun?Anna Pétursdóttir, WEPA-GmbH, Personalabteilung.Unicom Berlin, Hausman, Apparat Kluwe.
Sich weiterleiten lassenWer ist denn da bei Ihnen zuständig?Mit wem spreche ich am besten? / An wen kann ich mich wenden?Könnten Sie mich bitte mit der Buchhaltung verbinden?Ich würde gern mit Frau Li sprechen. Können Sie mich bitte verbinden?Ich hatte schon mit Herrn Hausman gesprochen. Können Sie mir bitteseine Durchwahl geben?
Um die Wiederholung des Namens bittenEntschuldigung, könnten Sie bitte den Namen wiederholen?Verzeihung, ich habe den Namen leider nicht verstanden. Könnten Sieihn bitte wiederholen?
Warum rufen Sie an?Es geht um …Ich rufe wegen … an.Ich hätte gern eine Auskunft zu …Ich rufe aus folgendem Grund an: …Ich hätte eine Frage.
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9
Ich würde gern mit jemandem sprechen, der mir etwas zum Thema …sagen kann. Ich brauche folgende Information: …
Eine Nachricht hinterlassenKönnte ich eine Nachricht für Frau Pétursdóttir hinterlassen?Sagen Sie ihr bitte, dass ich angerufen habe.Sie kann mich noch bis halb sechs im Büro erreichen. Die Nummer hat sie.
Auf einen Anrufbeantworter sprechenGuten Tag, hier spricht Anja Andersson. Diese Nachricht ist für HerrnHausman. Ich rufe wegen unseres Termins am Donnerstag an. Könnten Siemir bitte noch einmal Bescheid geben, ob alles klappt? Könnten Sie mich bitteunter der Nummer … zurückrufen? Vielen Dank, auf Wiederhören.
Bleiben Sie bitte dran!Einen Moment bitte. / Einen Augenblick bitte.Ja, sofort.
Fragen, wann Sie Ihren Gesprächspartner am besten erreichenWann kann ich Sie am besten erreichen?Ab/Bis wann sind Sie zu erreichen / erreichbar?Zu welcher Tageszeit erreiche ich Sie am besten?Wann ist es günstiger – am Vormittag oder am Nachmittag?
Sie haben gerade keine ZeitDas ist gerade ein ungünstiger Moment. Ich bin momentan in einerBesprechung. Rufen Sie mich bitte in einer halben Stunde noch mal an.Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen?Am besten erreichen Sie mich vor/ab/bis neun Uhr.Am ehesten bin ich zwischen neun und zehn erreichbar.
Wie bitte?Entschuldigung, aber ich kann Sie nur sehr schlecht verstehen. Da ist so ein Rauschen in der Leitung.
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1010
Die Verbindung ist nicht gut.Hallo? Können Sie mich noch hören?Ah, da sind Sie ja wieder. Ja, jetzt geht’s. Ich kann Sie gut hören, aber können Sie mich hören?Entschuldigung, wie war das bitte?Können Sie den letzten Satz bitte noch einmal wiederholen?Würden Sie bitte etwas deutlicher/lauter/langsamer sprechen?Könnten Sie die Nummer bitte in einzelnen Ziffern sagen?Könnten Sie Ihre E-Mail-Adresse buchstabieren?
Haben Sie richtig verstanden?Wenn ich Sie recht verstanden habe, ist Herr Janácek erst wieder am 25. April im Büro.Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe. Sie meinen also / Sie sagten eben, dass …… Habe ich das so richtig verstanden?
Nach der Meinung des Gesprächspartners fragenWas halten Sie davon?Passt Ihnen das?Ist das o.k. (für Sie)?Sind Sie damit einverstanden?
Jemanden höflich unterbrechenDürfte ich Sie kurz unterbrechen?Könnte ich kurz etwas sagen?Entschuldigen Sie / Entschuldigung, aber …Richtig, aber …Natürlich, aber …
Einen Termin vereinbaren oder ändernPasst Ihnen der 3.4. um 9.30 Uhr?Wäre Ihnen der nächste Dienstag recht/lieber?Leider kann ich unseren Termin morgen nicht wahrnehmen, weil mir etwas dazwischengekommen ist.Es tut mir leid, ich muss für morgen absagen. Der Grund ist …Können wir einen neuen Termin finden?
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Sich beschwerenAn Ihrer letzten Lieferung mussten wir leider einige Mängel feststellen: …Ihre letzte Lieferung kam mit zwei Wochen Verspätung.Laut Vertrag wollten Sie die Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf bisAnfang April liefern. Im Vertrag steht, dass die Ware Größe 40 hat.Wir bitten Sie, die vereinbarte Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf so schnell wie möglich zu liefern.Für wann können Sie uns die Lieferung verbindlich zusagen?
Auf eine Beschwerde reagierenIch kann Ihren Ärger gut verstehen/nachvollziehen.Da ist uns leider ein (schlimmer) Fehler/Irrtum unterlaufen.Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist.Was halten Sie von folgendem Vorschlag: …Wir werden unser Bestes tun, um das Problem zu lösen.
Sie können eine Vereinbarung nicht einhaltenWir haben im Moment leider ein Problem in der Herstellung. Deshalb ver-zögert sich die Lieferung etwas.Wäre es möglich, den Termin um eine Woche nach hinten zu verschieben? Damit wäre uns sehr geholfen.
An eine Vereinbarung erinnernWir brauchen die Ware bis spätestens nächsten Freitag.Ich möchte Sie um eine feste Terminzusage bitten. Wir erwarten, dass Sie die vereinbarte Frist einhalten.
Sich verabschiedenVielen Dank und auf Wiederhören!Auf Wiederhören.Jetzt möchte ich Sie aber nicht länger aufhalten.Vielen Dank für die Auskunft! Das war sehr hilfreich für mich.Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
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Zwei Telefondialoge
Alberto Rossi will mit Herrn Müller sprechen.% Gut und Schön GmbH, Neumann. Was kann ich für Sie tun?& Hier Rossi. Könnten Sie mich bitte mit Herrn Müller verbinden?% Herr Müller ist gerade nicht am Platz. Kann ich ihm etwas ausrichten?& Ja, sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe. Er soll mich bitte
zurückrufen. % Hat er Ihre Nummer?& Ja. Und sagen Sie ihm, es ist dringend. Ich bin bis sechs im Büro. % Gut, ich lege ihm eine Nachricht hin.& Vielen Dank und auf Wiederhören.% Auf Wiederhören.
Jan Janácek hat eine Frage zu einem Angebot.% Stritter Autokomponenten. Hausman. Was kann ich für Sie tun?& Guten Tag, mein Name ist Janácek, Gester AG in Köln. Ich hätte gern Herrn
Kiepert gesprochen. % Tut mir leid, Herr Kiepert ist gerade in einer Sitzung. Kann ich Ihnen viel-
leicht weiterhelfen?& Also, es geht um ein Angebot von Ihnen vom 30. Januar, und zwar über
Zylinder. Hier steht: „Die Lieferzeit beträgt vier Wochen.“ Könnten Sie even-tuell auch schon in zwei Wochen liefern? Es ist nämlich ziemlich eilig.
% Tja, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das hängt davon ab, wie viel wirnoch auf Lager haben. Und dafür ist Herr Kiepert zuständig.
& Mmh.% Ich weiß leider nicht, wie lange die Besprechung von Herrn Kiepert dauern
wird. Kann er sie vielleicht zurückrufen?& Ja, das wäre sehr nett. Es ist aber wirklich dringend. Ich bin heute bis 19 Uhr
erreichbar.% Gut, ich denke, das sollte klappen. Ich schreibe ihm gleich eine Notiz, dass
er Sie bis 19 Uhr zurückrufen soll. Wie war bitte noch mal Ihr Name?& Jan Janácek von der Gester AG in Köln. % Und unter welcher Nummer sind Sie erreichbar?& 0221 für Köln … dann 53 60 80 45. Vielen Dank, dass Sie ihm das ausrichten.
Auf Wiederhören.% Wiederhören.
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Wie Sie E-Mails am besten schreiben
E-Mails sind aus dem Arbeitsleben nichtmehr wegzudenken. Anders als traditio-nelle Briefe sind sie einem direktenGespräch ähnlich: Man kann schnell ant-worten und bei Unklarheiten direkt nach-fragen.
In E-Mails verwenden die meistenMenschen wie in einer Unterhaltung viele
alltagssprachliche Formulierungen. Das ist unter Kollegen oft in Ordnung. Im Kontakt mit Geschäftspartnern sollten Sie allerdings auch E-Mails genau formulieren.
Form
Schreiben Sie kurze Sätze und nur wenige Sätze pro Absatz – das ist einfacherzu lesen. Fassen Sie sich kurz. Wenn der Empfänger mehr Informationenmöchte, kann er Ihnen das mitteilen.
In der Absender-Zeile sollten Ihr Vor- und Nachname aus Ihrer E-Mail-Adressezu erkennen sein. In der Betreff-Zeile sollte deutlich werden, worum es geht.Schreiben Sie nicht nur „Angebot“ sondern besser: „Ihr Angebot für dieRenovierung“. Denn auch der Empfänger bekommt jeden Tag viele E-Mails.
Stellen Sie das Wichtigste an den Anfang Ihrer E-Mail, damit es wirklich gelesen wird. Bei längeren E-Mails werden Informationen, die weiter hintenim Text stehen, schnell ignoriert.
Für geschäftliche E-Mails gelten die gleichen Formvorschriften wie fürGeschäftsbriefe. In E-Mails von Firmen müssen der Firmenname, dieRechtsform (GmbH, AG …), die Adresse und die Handelsregisternummer ste-hen. Auch Kleinunternehmer und Selbstständige sollten ihre Kontaktdatennennen: Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse unddie Internetadresse, wenn es eine gibt.
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Diese Sätze brauchen Sie
AnredeSehr geehrter Herr … / Sehr geehrteFrau …Sehr geehrte Damen und Herren, …Guten Tag, Herr … / Frau …Lieber Herr … / Liebe Frau … (etwasinformeller)
AnfrageIhre Firma/Agentur / Ihr Hotel wurdeuns von einem Geschäftspartnerempfohlen.In Ihrem Katalog / Ihrer Anzeigehaben wir … gesehen.Wir interessieren uns für ….Wir möchten unsere Produktpaletteerweitern und sind am Kauf von …interessiert.Bitte senden Sie uns ein Angebot zu.Wir bitten Sie (deshalb) um dieZusendung eines Angebotes.Wir sind an Ihrem Produkt interes-siert und bitten um ein Angebot über … bei einer Abnahme von …Stück.
Ein Angebot machenVielen Dank für Ihre Anfrage vom …Wir freuen uns, Ihnen folgendesAngebot machen zu können: …Wie gestern am Telefon besprochen,unterbreiten wir Ihnen gerne unserAngebot: …Gern senden wir Ihnen diegewünschten Muster und bietenIhnen an: …
Im Anhang finden Sie unserenKatalog mit der neuesten Preisliste.Bei einer Bestellung von … könnenwir Ihnen einen Sonderpreis von …anbieten.Auf Ihre Erstbestellung gewähren wireinen Rabatt von zehn Prozent.
BestellungVielen Dank für Ihr Angebot sowieden zugeschickten Katalog.Ich bestelle gemäß Absprache: …Wir erteilen Ihnen den nachstehen-den Auftrag: …Über eine Lieferung bis zum … würden wir uns freuen. Bitte bestätigen Sie diesen Auftragmöglichst umgehend.
RechnungFür die Lieferung eines/einer …erlauben wir uns zu berechnen: …Wir bitten Sie, die Rechnung inner-halb von … Tagen / in den nächsten… Tagen zu bezahlen.Bitte überweisen Sie den Rechnungs -betrag auf unser Konto.
ReklamationWir haben Ihre Sendung am …erhalten. Leider waren einige Kistendefekt.Leider müssen wir Ihnen mitteilen,dass die bestellte Ware uns heute inmangelhaftem Zustand zugestelltwurde.Wir müssen Ihnen mitteilen, dass wirmit der Ausführung der Arbeiten
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Ella Mittel
Ihre Anfrage vom 21.3.2013 Angebot 3/13
Anhang: Produktinfo.pdfVon: Christine Tessier
AnCc
Betreff
Sehr geehrte Frau Mittel,
wir bedanken uns für Ihr Interesse an unseren Produkten. Mit Bezug auf unser Telefongespräch vom21.3.2013 erhalten Sie nun unser Angebot:
Eine genaue Beschreibung des Produkts finden Sie im Anhang.Über Ihre Beauftragung würden wir uns freuen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für weitereFragen, Beratungen und Vorschläge jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen GrüßenChristine TessierGeschäftsführerin Berlin Fashion GmbH
nicht zufrieden sind.Wir hoffen, dass Sie die Angelegen -heit umgehend regeln und weiterenSchaden verhindern.
Termine vereinbarenVielen Dank für das freundlicheGespräch bei … / in … Ich möchteIhren Vorschlag gern annehmen undSie demnächst in Ihrem Unterneh -men besuchen.Was halten Sie von einem Treffen am20. April?
Sollte ein Termin im April für Sie nichtmachbar sein, könnten wir auch aufeinen anderen Zeitpunkt ausweichen.
Gruß am Ende der E-MailMit freundlichen GrüßenBeste GrüßeViele Grüße
Übrigens: Diese Sätze und
Beispiele können Sie auch
in Briefen schreiben.
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Wie Sie mit Kollegen kommunizieren –
und wie mit Chefs
In welcher Beziehung stehen zwei Gesprächspartner zueinander? BeimSprechen wird das oft indirekt klar. Für unterschiedliche Gesprächspartnerbenutzen Menschen unterschiedliche sprachliche Stile. Wenn eine Situationsehr formal ist, verwendet man einen offiziellen Stil („Es freut mich, Siekennenzulernen, Herr Dr. Eisler.“). Wenn die Situation weniger formell ist,benutzt man alltägliche Formulierungen („Tag, Herr Eisler.“). Auch das Alterund die hierarchische Position haben Einfluss auf die gewählte Sprache. Mit einem guten Kollegen redet man also ganz anders als mit dem Chef.Man kann das Gleiche unterschiedlich sagen. Wenn der Chef nicht das Duangeboten hat, wird das Sie verwendet, und dazu oft der Konjunktiv II –das ist besonders höflich. Hier ein paar Beispiele:
Zum Kollegen Zur Chefin
Hallo, Christian. Einen schönen guten Morgen, Frau Müller.Hast du mal kurz Zeit? Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?Mach ich gleich. Das kann ich gerne erledigen.Gib mir mal kurz den Brief da. Könnten Sie mir bitte den Brief geben?Christian, komm mal, ich habe Frau Müller, könnten Sie vielleicht malhier ein Problem. kurz kommen?Kannst du mir mal bei … helfen? Ich hätte gern Ihre Unterstützung bei … Ich muss los. Ich müsste dann gehen.Willst du was trinken? Darf ich Ihnen etwas zu trinken
anbieten?Wie schön, dass du kurz Zeit hast. Es freut mich sehr, dass Sie sich die
Zeit genommen haben.Das stimmt doch nicht. Da kann ich Ihnen leider nicht
ganz zustimmen.Bin gleich wieder da. Würden Sie mich einen Augenblick
entschuldigen?
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Was beim Small Talk geht – und was nicht
Diese „kleinen Unterhaltungen“ sind oft die Basis für eine gute Zusammen -arbeit. Auch Deutsche machen Small Talk – allerdings weniger und kürzerals in anderen Kulturen. Small Talk heißt, einfach ein bisschen zu reden. Inder Realität ist das aber gar nicht so einfach. Worüber soll und darf manreden? Das ist in jeder Kultur anders. Gute Themen in den deutschsprachi-gen Ländern sind: der Urlaub, das Wetter, die Wochenendplanung, dasEssen. Über Themen wie Gesundheit, Politik, Religion und Ärger mit ande-ren Kollegen sollten Sie besser nicht sprechen.
Diese Sätze brauchen Sie
Einen Small Talk beginnenWie geht es denn?Haben Sie viel zu tun?Wie ist das Wetter bei Ihnen? (am Telefon)Wollten Sie nicht …?Ich habe gehört, dass Sie … Haben Sie denn schon Pläne?Wie war Ihr Urlaub?
Interesse zeigenAch! / Ah!Oh (ja)!Hm …Richtig!
Einen Small Talk beendenNa dann, alles Gute!Dann wünsche ich Ihnen einenschönen Tag / eine schöne Zeit /ein schönes Wochenende / guteErholung!
Also dann: frohes Schaffen!Es freut mich, dass ich Sie kennengelernt habe. Weshalb ich eigentlich anrufe /hier bin …
Falls Sie doch ein zu privatesThema gewählt haben, das IhremGesprächspartner peinlich ist,entschuldigen Sie sich. Sagen Sie:
Oh, da bin ich wohl in einFettnäpfchen getreten. Bei unskann man so etwas fragen, aberhier ist das wohl nicht üblich/angebracht.Oh, da habe ich wohl etwasgetan, das man in Deutschland/Österreich / der Schweiz nichtmacht.
Das Verständnis Ihres Gesprächs -partners sollte Ihnen garantiertsein.
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Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen
In Besprechungen werden wichtige Dinge diskutiert und entschieden.In den deutschsprachigen Ländern soll eine Diskussion fast immer konkrete Ergebnisse bringen. Deshalb: Bereiten Sie sich auf das Meetingvor, und überlegen Sie sich, was Sie zu den Punkten der Tagesordnungsagen oder fragen möchten. Machen Sie sich Notizen zu den Argumen -ten, die Sie bringen möchten, und sagen Sie Ihre Meinung. In einerdeutschen Diskussion ist es wichtig, dass man auch sagt, wenn mananderer Meinung ist. Aber es ist wichtig, höflich zu bleiben.
Diese Sätze brauchen Sie
Die eigene Meinung sagenMeiner Meinung nach … Ich denke, dass …Ich bin davon überzeugt, dass …Ich würde sagen, dass …Warum machen wir nicht Folgendes: … (vorsichtig formuliert)
Der gleichen Meinung seinDa bin ich ganz Ihrer Meinung.Ja, genau/stimmt. Ja, das würde ich auch so sehen. Sie haben völlig recht, wenn Sie sagen, dass … Das finde ich auch.Ich schließe mich Ihrem Vorschlag / Ihrer Meinung an.Dieses Argument hat mich überzeugt.
Anderer Meinung seinDieses Argument finde ich nicht (so) überzeugend.Das sehe ich anders.Das finde ich eigentlich nicht.
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Vorsichtig eine andere Meinung ausdrückenAlso, ich bezweifle, dass …Ich bin nicht ganz dieser/IhrerMeinung.Das ist sicher richtig, aber …In diesem Punkt haben Sie völligrecht, aber man könnte das Ganzeauch noch von einer anderen Seitebetrachten: …
Stark eine andere Meinung ausdrückenDa kann ich Ihnen einfach nichtzustimmen.Also, das sehe ich absolut anders: …
Auch etwas sagen wollenDarf ich etwas dazu sagen?Ich würde zu diesem Punkt gern(noch) etwas sagen: …Darf ich da kurz einhaken?
Auf etwas Gesagtes reagierenIch würde gerne noch mal auf daszurückkommen, was Herr … vorhingesagt hat.Ich möchte kurz auf das Argumentvon Frau … eingehen.
Fertig redenEntschuldigung, würden Sie mich bitte ausreden lassen?Einen Moment bitte, ich bin noch nicht fertig.Ich würde diesen Gedanken / meinArgument gern noch zu Ende führen.
Wenn Sie die Diskussion leiten,sollten Sie darauf achten, dass alleBeteiligten ihre Meinung sagenkönnen und dass für alle Punktegenug Zeit ist. Am Ende sollten Siedie Ergebnisse zusammenfassen.
Eine Diskussion leitenWas denken Sie darüber, Herr/Frau …?Kommen wir bitte zurück zu unserer Frage.Wir verlieren uns jetzt im Detail. Wir wollten doch noch über …sprechen.Wir haben nur noch … Minuten Zeitund sollten deshalb zum nächstenPunkt kommen.Wenn es dazu keine Fragen mehrgibt, können wir zum nächstenPunkt kommen.Wir halten also fest: …Ich darf die wichtigsten Ergebnissekurz zusammenfassen: …
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Wie eine Präsentation klappt
Eine Präsentation ist oft Teil einer Besprechung. Sie soll Kollegen überErgebnisse informieren oder Geschäftspartner von der Firma und ihrenProdukten überzeugen. Am Anfang sollten Sie das Thema und das Ziel derPräsentation nennen. Sprechen Sie in kurzen, klaren Sätzen. UnterstützenSie Ihre Präsentation durch Grafiken und Bilder. Fassen Sie am Ende diewichtigsten Punkte zusammen, und geben Sie die Möglichkeit für Fragen.
Die Präsentation beginnenJa, ich will Ihnen also kurz einenÜberblick über den Stand der Dingegeben. Ich habe dafür ein paarFakten zusammengestellt. Mein Thema heute ist: …Als Erstes werde ich Ihnen … vorstel-len, dann zeige ich …, und am Endesollten wir das dann diskutieren.
Kontakt zu den Zuhörern herstellenWie Sie wissen, …Sie kennen das Problem: …Wie Sie auf diesem Diagramm sehenkönnen, …Um das zu veranschaulichen, möchteich Ihnen diese Grafik zeigen.
Über eine Grafik sprechenDiese Statistik/Grafik zeigt …Dieses Schaubild informiert über …
Den Nutzen darstellenFür dieses Produkt / diesenStandpunkt spricht vor allem: …Ein Vorteil ist, dass …
Verschiedene Dinge nennenErstens: …Zweitens: …Und damit sind wir beim dritten Punkt.Und nun zum letzten Punkt in Sachen …
Das Wichtigste zusammenfassenAlso, noch einmal: Das Wichtigste ist…Diesen Punkt möchte ich noch einmalbesonders hervorheben: …Die wichtigsten Ergebnisse/Punktemeiner Präsentation waren …
Die Präsentation beendenHat jemand Fragen oder Anmer kun -gen zur Präsentation?Ich komme nun zum Schluss meinerPräsentation. Ich denke, es ist klargeworden, dass …Vielen Dank für Ihr Interesse.Ich bedanke mich für IhreAufmerksamkeit.
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Was Kulturen unterscheidet
Zwei Gesprächspartner kommen aus verschiedenen Kulturen, sprechenaber beide Deutsch. So können sie miteinander kommunizieren.Trotzdem kann es in beiden Kulturen verschiedene Konventionen darübergeben, wie etwas gesagt wird.
Hier finden Sie ein paar Punkte, die Sie in den deutschsprachigenLändern wissen sollten:
2 In Geschäftsbeziehungen sind der Familienname und das Sie die korrekte Anredeform. Chefs siezt man immer, wenn sie nicht das Duangeboten haben. Das Du bietet immer die ältere der jüngeren Person an oder die in der Hierarchie höher stehende der niedriger stehen-den.
2 In manchen Branchen ist das Sie weniger wichtig. Zum Beispiel in kleinen Medienfirmen und Internet-Start-Ups duzt man sich sofort.
2 Kollegen in der Firma duzen sich oft, aber nicht immer. Sie reden eherfreundschaftlich miteinander, aber nicht über alles: Über privateProbleme, Geld, Politik und Religion sollten Sie nicht sprechen.
2 Anders als in vielen Kulturen sagt man in den deutschsprachigenLändern, besonders in Deutschland, meistens ziemlich klar unddirekt, was man denkt – das gilt generell als positiv. Positiv gesehenwird meistens auch konstruktive Kritik.
Kommt es doch einmal zu Missverständnissen, können Sie das anspre-chen:Entschuldigung, bei uns ist es üblich, dass … / gilt die Regel, dass …Wenn jemand …, habe ich den Eindruck / das Gefühl, dass …Oh, jetzt habe ich wohl etwas gesagt/getan, was man inDeutschland/Österreich / der Schweiz nicht darf. Das tut mir leid.
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DER KLEINE SPRACHRETTER FÜR DEN JOB
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserAUTORIN Katja HankeREDAKTION Barbara Duckstein, KatharinaHeydenreich, Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell,Claudia May, Judith Rothenbusch (Bildredaktion),Barbara Schiele, Adamma Stekovics, AnneWichmannGESTALTUNG Georg Lechner (BfGuK, München)FOTOS Istockphoto/Thinkstock (2); Wavebreakmedia/Thinkstock
VERTRIEBSLEITUNG Monika WohlgemuthANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerLITHO H.W.M. GmbH, PlaneggDRUCK Konrad A. Holtz AG, 95512 Neudrossenfeld
EXTRAperfektDEUTSCH
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Schritte international im Beruf.Übungsbuch mit Audio-CD:Kommunikation am ArbeitsplatzSandra Jotzo, Brigitte Loibl, GloriaBosch, Annette Müller, WolfgangBaum, Ulrike Haas, Hueber Verlag,19,99 Euro
Training berufliche Kommuni -kation: B2-C1, Erfolgreich in derinterkulturellen KommunikationVolker Eismann, Cornelsen Verlag,17,50 Euro
Geschäftskommunikation – Besser Telefonieren: Deutsch als FremdspracheAxel Hering, Magdalena Matussek,Hueber Verlag, 19,99 Euro
Erfolgreich in Besprechungen –Training berufliche KommunikationVolker Eismann, Cornelsen Verlag,17,50 Euro
Gesprächstraining Deutsch für den Beruf: Kommunikation amArbeitsplatz Ein Trainingsprogramm für Deutschals FremdspracheKerstin Namuth, Thomas Lüthi, 24,99 Euro
PONS Bürokommunikation Deutsch:Sicher formulieren in Briefen, E-Mails und am TelefonPons, 18,95 Euro