Bayern Mehr als 25 Seiten Spezial Spezial Bayern Kunstmetropole München Alpen-Nationalpark Berchtesgaden Musikgenie Richard Wagner Sprache & Service 2 Neu: Deutsch im Beruf 2 Geld und Banken 2 800 Worterklärungen Auf den jungen Seiten: Die Goths – modisch, schwarz und friedlich Deutschland € 6,90 l CH sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SLO: € 7,50 LEARN GERMAN | ESTUDIAR ALEMÁN | APPRENDRE L’ALLEMAND | IMPARARE IL TEDESCO | NAUKA NIEMIECKIEGO | УЧИМ НЕМЕЦКИЙ | ALMANCA Ö GRENMEK Mehr als 25 Seiten Bayern-Spezial: Nationalpark Berchtesgaden Die Magie der Museen (3) Geld und Banken Richard Wagner deins! Wer sind die Goths? Deutschlands magischer Südosten
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
BayernMehr als 25 Seiten Spezial
Spez
ial Bay
ern
Kunstmetropole
MünchenAlpen-NationalparkBerchtesgaden
Musikgenie
Richard Wagner Sprache & Service
2 Neu: Deutsch im Beruf
2 Geld und Banken
2 800 Worterklärungen
Auf den jungen Seiten:Die Goths – modisch,
schwarz und friedlich
Deu
tsch
lan
d €
6,9
0lCH
sfr
12,
40
A
lB
lE
lF
lFI
N l
GR
lI
lL
lP
(con
t.)
lSL
O:
€ 7,
50
L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M Á N | A P P R E N D R E L’A L L E M A N D | I M PA R A R E I L T E D E S CO | N AU K A N I E M I E C K I E G O | У Ч И М Н Е М Е Ц К И Й | A L M A N C A Ö G R E N M E K
Meh
r als 25 Seiten B
ayern-Sp
ezial: Nation
alpark B
erchtesgad
en D
ie Magie d
er Museen
(3) Geld
un
d B
anken
Richard
Wagn
er dein
s!W
er sind d
ie Goth
s?
Deutschlands magischer Südosten
U1_DP_05-13 04.04.13 11:38 Seite 1
Deutsch als Fremdsprache lernen und lehren? Wenn, dann richtig.
„Deutsche Sprache, schwere Sprache“, sagen einige. Wahrscheinlich kennen sie das „Basiswörterbuch – Deutsch als Fremdsprache“ nicht. Es wurde speziell für Deutschlernende konzipiert und enthält den kompletten Wortschatz des Goethe-Zertifi kats B1. Und da alle Erklärungen aus Wörtern bestehen, die hier nachgeschlagen werden können, erklärt sich eigentlich alles wie von selbst. So leicht kann Deutschlernen eben auch sein – mit Cornelsen und Duden!
Duden 11Redewendungen22,99 € (D)
Unentbehrlich für alle, die Deutsch lernen wollen
BasiswörterbuchDeutsch als Fremdsprache 14,99 € (D)
Hätten Sie es gewusst? Hier gehts zum Deutschquiz.
U2_Duden 04.04.13 11:40 Seite 2
ISB
N 9
78-3
-589-0
1081-
3
ISB
N 9
78-3
-589-0
2019-5
Lextra – so lernt man Sprachen heute.Mehr Infos unter www.lextra.de
Deutsch lernen jetzt einfacher!
Die neuen Sprachkurse Plus! Zum Lehrbuch (in Deutsch) gibt es jeweils ein Begleitbuch in Englisch, Polnisch und Spanisch mit
Handlungsanweisungen, Lösungen zu den Aufgaben aus dem Lehrbuch
Erläuterungen zu Grammatik und Aussprache
zweisprachigem Glossar
ISB
N 9
78-3
-589-0
1080-6Ab März Ab März
erhältlicherhältlich
Editorial
Alles neu!
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“, sagte
der Sänger Wolf Biermann einmal. Vor genau
fünf Jahren haben wir Deutsch perfekt das
letzte Mal ein komplett neues Layout und
neue Inhalte gegeben. Es ist wieder Zeit für
etwas Neues!
Klar, elegant und modern – mit diesem Ziel hat unser Art Director
Georg Lechner das Heft neu designt. Klar, weil das beim Lernen beson-
ders wichtig ist. Elegant, weil Lernen Spaß machen soll. Und modern,
weil sich die Zeit einfach geändert hat.
Wer das alte Deutsch perfekt kennt, der sieht gleich: Wir haben uns für
einen großen Schritt entschieden. Ein ganz neuer Look – ohne dem Heft
das zu nehmen, was es vorher schon stark gemacht hat.
Nicht nur die Grafik hat sich geändert, auch inhaltlich gibt es Neues.
Manchen Rubriken haben wir andere Namen gegeben, die einfacher zu
verstehen sind. Was bis jetzt „Kurz & knapp“ hieß, heißt jetzt zum Beispiel
„Panorama“. Im Sprachteil finden Sie ab sofort jeden Monat zwei Seiten
zu Deutsch im Beruf. Zum Start geben wir Ihnen ab Seite 58 Tipps für eine
typische Situation im Berufsalltag: Wie stellen Sie sich neuen Kollegen auf
Deutsch so vor, dass Sie dabei weder zu stolz noch zu unsicher wirken?
Eine andere Frage steht ab sofort am Heftende im Zentrum: Wie den-
ken Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Jeden Monat
werden wir das sehr unterschiedliche Interviewpartner fragen. Noch radi-
kaler, als wir dieses Heft verändert haben, hat die erste Interviewpartne-
rin dieser Rubrik ihr Leben verändert: 18 Jahre lang arbeitete Christina
Möhrle für die Finanzbranche. Dann kündigte sie – um Autorin und Foto-
grafin zu werden und viel zu reisen. Wie denkt so eine Frau?
Und was denken Sie? Ich hoffe, Ihnen gefällt das neue Deutsch perfekt!
70 Neu: D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Christina Möhrle?
28 Seiten
Bayern
-Spezial
Wer sind die Goths? • Das schnellsteFahrrad der Welt • Twittern im Museum •Die jungen Autoren von Wikipedia
Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt
SCHWER
MITTEL
MITTEL
NationalparkBerchtesgaden
Der einzige deutsche Alpen-Nationalpark war schon
Reiseziel für Könige und Dichter.Auch heute lieben Besucher ihn.
In der südöstlichsten Ecke Bayernskönnen sie seltene Tiere sehen
und auf dem Königssee dasberühmte Echo hören – eine
romantische Idylle.
Kunstmetropole München
So viel Kunst an einem Ort gibt es nirgendwo sonst in Deutsch-land. Im Münchener Kunstareal finden Besucher 16 Museen undmehr als 40 Galerien. Der dritte Teil der Serie „Die Magie derMuseen“: ein Spaziergang zur Kunst.
Ohne Girokonto funktioniert in Deutschland fast nichts. Aber wie bekommtman eins? Wie finden Sie das richtige Angebot – und welches Konto passtzu Ihnen? Außerdem:Sprechen Sie Bank-Deutsch!
32
48
Auf 28 Seiten: Bayern
Geld und Konto
14
PLUS
PLU
S
PLUS
PLUS
5/13
04-05-Inhalt_V4_0513 04.04.13 16:17 Seite 4
LEICHTMITTEL
SCHWER
5/13
In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service
48 Wohin mit meinem Geld?So finden Sie das passende Konto
51 Wörter lernenHochzeit auf dem Standesamt
52 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
53 Schreiben • Sprechen • VerstehenGlückwunschkarten schreiben • Über Mode sprechen •Die Sprache des Weins Sammelkarten
55 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats; Haiopeis
56 GrammatikVokalwechsel im Präsens
58 Neu: Deutsch im BerufSich und andere vorstellen
60 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
61 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
≈
÷o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte
mit diesem Symbol hören. Diesmal:
40 Nachrichten Deutsche Firmen ändern Strategie
18 Nationalpark BerchtesgadenDer kälteste Ort Deutschlands
4 Schwarz und WeißDer Gothic Ben Graichen erzählt
Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 29).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Seite 20).
Achten Sie im Heft auf diesesSymbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.
Deutsch perfekt im Unterricht:kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 20).
www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.
Neu: Deutsch im BerufEin neuer Job, eine neue Kollegin: Nicht nur amersten Tag in einer neuen Firma müssen Sie sichund andere immer wieder vorstellen. Wiemachen Sie das im Berufsalltag richtig, ohnedabei zu stolz oder zu unsicher zu wirken?
58
PLUSPLUS
PLUS
PLUS
Lernen mit -Produkten
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
Der kleinste Ort in Bayern (259 Einwoh-ner) und das Dorf mit dem höchst -
gelegenen Ortszentrum in Deutschland(1044 Meter über dem Meer): Das ist Bal-derschwang im Allgäu. In der Bergregion imSüdwesten Bayerns wollte ich eine jungeBerlinerin fotografieren, die in Balder-schwang auf der Höfle Alpe einen Sennerin-nen-Kurs gemacht hat. Aber dann ist allesganz anders gekommen.
In der Käseküche der Höfle Alpe stelltdie Sennerin Anita Stöckler Käse her. Siehat eine kleine Tochter: Theresa war vierMonate alt, als ich sie dort gesehen habe.Das kleine Mädchen kann natürlich nichtauf dem Boden spielen. Deshalb sitzt Theresa dort oben und sieht sich allesgenau an. Eine sehr lustige Konstruktion!Ich habe die beiden zufällig gesehen undgedacht: Das ist ein tolles Foto!
Das Bild zu machen war dann aber garnicht so einfach. Oft besuchen nämlichTouristengruppen die Höfle Alpe – deshalbist immer wieder jemand durch das Bildgelaufen. Ein Tourist auf dem Foto ist fürdie Atmosphäre aber nicht besonders gut:Ich musste also schnell sein. Nicht nurwegen der Touristen war ich froh, als ichdas Bild hatte. Nur wenige Sekunden spä-ter hat Theresa angefangen zu weinen, undihre Mutter hat sie auf den Arm genommen.Ich habe wirklich Glück gehabt.
höchstgelegen so, dass es höher liegt alsalle anderen
die [lpe, -n Region auf dem Berg mitsüdwestdt., schweiz., viel Grün für die Tierewestösterr.die S¡nnerin, -nen Frau: Sie lebt im Sommer
auf dem Berg, kümmert sichum die Tiere und stelltButter und Käse her.
D„nn “st „lles g„nz Alles war anders, als man„nders gek¶mmen. es vorher gedacht hat.der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht
man.s“ch „nsehen genau sehen aufzufällig hier: ≈ so, ohne Information
Fotograf: Karl-Josef Hildenbrand
06-07-D-Bild_0513.qxd 04.04.13 12:13 Seite 6
75/13
FOTOS: PICTU
RE-ALLIANCE/D
PA, PRIVAT
Bayern-Spezial – Mein Deutschland-Bild
LEICHT PLUS
06-07-D-Bild_0513.qxd 04.04.13 12:13 Seite 7
8 5/13
Deutsche AlpenstraßeRomantisches Panorama
450 Kilometer sind es von Lindau am
Bodensee bis zum Watzmann bei
Berchtesgaden – die Deutsche Alpen-
straße führt Auto- und andere Fahrer
auf dieser Route vorbei an einem fan-
tastischen Panorama. An der Strecke
liegen auch viele Sehenswürdigkeiten.
Schnell im Tegernsee baden? Kein Pro-
blem. Dann Schloss Neuschwanstein
besichtigen und auf einer Alm Käse
essen? Auch das ist möglich. 25 Bur-
gen, Klöster und Schlösser liegen an
der ältesten deutschen Ferienstraße,
die es seit 1927 gibt. In mehr als 20 sehr
sauberen Seen an der Strecke kann
man baden. Natürlich bekommt man
dort auch überall typisch bayerische
Gerichte – und lernt die Gemütlichkeit
der Menschen in Deutschlands Südos-
ten kennen.
Bergpanorama Von der Deut-schen Alpenstraße aus ist auchdie Zugspitze (links) zu sehen,Deutschlands höchster Berg
BoomregionPopulärer Südosten
Bayern ist in vielen Dingen sehr gut. Die Wirtschaft wächst, es gibt Jobs, und die Alpen sind
ganz in der Nähe. So können die Bayern Arbeit und Freizeit gut kombinieren – und jeder
hat im Durchschnitt mehr Geld als die Menschen in anderen Bundesländern. Deshalb kom-
men immer mehr in den deutschen Südosten. Im August 2012 haben dort 12 645 000 Per-
sonen gelebt – so viele wie noch nie. Aber das bringt auch Probleme. Beispiel München:
Weil besonders viele Menschen ihr Glück in der Metropole suchen, fehlen dort Wohnun-
gen. Die Mieten sind so hoch, dass immer mehr Familien sie nicht mehr bezahlen kön-
nen. Die U-Bahn ist oft so voll, dass manche sich schon wie in Tokio fühlen. Auf den Straßen
ist es nicht anders. Es fahren auch zu viele Autos. Ändern wird sich das nicht so schnell.
Prognosen sehen auch für die nächsten Jahre immer mehr Menschen in Bayern.
ROMANTISCHES PANORAMAdie Str¡cke, -n Weg zwischen zwei Orten
die [lm, -en Region auf einem Berg mitviel Grün für die Tiere
die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiöseMänner oder Frauen.
die Gemütlichkeit von: gemütlich ≈ ruhig undharmonisch
aus den Alpendie Lederhose, -n traditionelle Hose aus
Leder(das Leder Haut von Tieren)(die Haut, ¿e Organ: Es ist außen am
ganzen Körper vonMenschen und Tieren.)
die Tr„cht, -en traditionelle Kleidungeiner Region
mehrere (-r/-s) mehr als zweiaufstellen hier: an einen speziel-
len Platz stellendas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-
tischen Republikdie Zwiebel, -n rundes Gemüse: ≈ Es
hat viele dünne Teile,eines über dem anderen.
EIN HUT FÜR HOLLYWOODder Hut, ¿e Kleidungsstück: Es ist
stabil, und man trägt esauf dem Kopf.
der Papst, ¿e Mann: Er hat die höchs-te Position in derkatholischen Kirche.
einzige (-r/-s) hier: Es gibt keinenanderen.
der Mod“stenmeister, - ≈ Chef eines Hutladens:Er macht Hüte und kannanderen eineAusbildung geben.
der Familienbetrieb, -e Firma: Sie gehört einerFamilie.
der [rbeitsschritt, -e eine Aktion in einer Reihenfolge von Aktio- nen in einem Arbeits- und Herstellungsprozess
(die Reihenfolge, -n hier: Ordnung: WelcheAktion steht an ersterStelle?)
BAYERN WIE DIE BAYERN SEHENdie Blaskapelle, -n ≈ kleines Orchester“st Progr„mm hier: ist das Mottodie W¡lterbestadt, ¿e hier: Stadt, die man für
die Menschen ab sofort und für alle Zeit schützt
(sch•tzen hier: aufpassen, dassetwas nicht kaputtgeht)
Maibaum Bayern hatbesonders viele davon
Johnny Depp Der Hutist aus Regensburg
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62
Tipp des MonatsBayern wie die Bayern sehen
An wenigen Orten kommen Bayern wie Bay-
ernbesucher so natürlich zusammen wie in
den für den Südosten so typischen Biergär-
ten: Ein paar Hundert bis ein paar Tausend
Menschen sitzen in den Gartenlokalen unter
Bäumen zusammen. Oft sitzen Gäste mit
fremden Personen an einem Tisch. Sie trin-
ken Bier und picknicken. Denn das Essen
dürfen die Gäste in den Biergärten oft
selbst mitbringen. Drei Biergärten empfiehlt
Deutsch perfekt ganz besonders. Der Klas-
siker: Am Chinesischen Turm im Münchener
Englischen Garten treffen sich Studenten
genauso wie Touristen, meistens spielt eine
Blaskapelle. Großes Panorama: Der Name ist
Programm im Biergarten des Seerestaurants
Alpenblick in Uffing am Staffelsee. Wo Bier-
gärten Bierkeller heißen: Vom Spezial-Kel-
ler Bamberg aus sehen die Gäste das histo-
rische Zentrum der UNESCO-Welterbestadt.
!
08-13-Panorama_V5_0513.qxd 04.04.13 12:14 Seite 10
115/13
Bayern-Spezial – Panorama
3 FragenHilfe bei der Liebe
Der 42-jährige Münchener Andreas Laufer hat zusam-men mit seinem Freund Ingo Möbius eine Ghostwriting-Agentur. Ihre Aufgabe: Frauen und Männern beimOnline-Dating helfen.
Wie funktioniert die Arbeit Ihrer Agentur? In Deutschland gibt es sehr viele Singles. Viele von ihnenwollen nicht allein sein und wünschen sich einen Partner.Den kann man zum Beispiel auf Online-Plattformenfinden. Aber vielen Menschen fehlt dafürdie Zeit, weil sie zum Beispiel sehrlange arbeiten. Bei Online-Platt-formen muss man nämlichnicht nur ein gutes Profil mitFoto anlegen. Man mussauch Mails schreiben undspäter Termine für das ersteDate verabreden. Wirmachen das alles. UnserKunde muss dann nur nochzum Date gehen.
Erzählen Ihre Kunden beim Date, dass Sie Ihnen gehol-fen haben?Manche tun das. Im Restaurant, nach der ersten FlascheWein, ist die Atmosphäre oft sehr locker. Ich kenne dreiMänner, die dann von uns erzählt haben. Die Frauen habenpositiv reagiert. Sie haben es lustig gefunden. Wir helfenauch nur dabei, dass es wirklich ein Date gibt. Bei demTermin muss die Person selbst überzeugen. Wir habenauch immer mehr Frauen als Kunden. Es ist also nicht so,dass sich nur Männer helfen lassen.
Hat es schon eine Hochzeit gegeben?Nein. Wir bieten unseren Service auch erst
seit September an. Die Chancen sindaber gut, dass sich bald viele Paare
finden. Wir haben nämlich immermehr Kunden. Zurzeit gibt es einPärchen, das sich mit unsererHilfe kennengelernt hat. Siehaben noch nicht geheiratet.Aber vielleicht tun sie es dieses
oder nächstes Jahr? Wir würdenuns natürlich freuen!
FestivalsRock im Park
Sie alle sind dabei: Green Day, Seeed, Volbeat und Thirty Seconds to Mars. Bei was?
Natürlich dem größten Musikfestival Bayerns: Rock im Park. Vom 7. bis 9. Juni wird
auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg wieder getanzt, gefeiert und gesungen. 70 000
Besucher können den Spaß mitmachen.
ROCK IM PARKdas Z¡ppelinfeld Areal in Nürnberg: Dort fin-
den z. B. Konzerte statt.
HILFE BEI DER LIEBEdie Agentur, -en Firma: Sie bietet einen
Service für Privatpersonenoder andere Firmen an.
ein Profil, -e hier: Informationen über„nlegen Aussehen, Leben und Inte-
ressen schreiben
l¶cker hier: nicht nervös; unkompli-ziert
überzeugen hier: sehr gut gefallen
das Paar, -e hier: zwei Personen: Sie lie-ben sich.
das Pärchen, - hier: Liebespaar
Größtes Musikfestival BayernsBis zu 70 000 Besucher
kommen zu Rock im Park
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62
FOTO
S: T
HIN
KSTO
CK;
DIS
NEY
/CIN
ETEX
T; G
. PF
ANN
ENM
ÜLL
ER;
PETE
R AT
KIN
SLEICHT PLUS
08-13-Panorama_V5_0513.qxd 04.04.13 12:14 Seite 11
12 5/13
a) Der Kabarettist Gerhard Polt. Er hat damit dietraditionell extrem hohen Wahlergebnisse der nurin Bayern antretenden Christlich-Sozialen Union
(CSU) erklärt.
b) Uschi Obermeier, erstes deutsches Groupie.Mit dem Satz hat sie in einem Streit die vielenBayern in der legendären Berliner Kommune 1
gemeint, in der die Münchenerin 1968 gelebt hat.
c) Das hat der frühere bayerische Regierungs-chef Franz-Josef Strauß (CSU) 1983 zu Oppo -sitionellen gesagt, die bei einem Treffen seiner
Partei in Passau gestört haben.
Lösung auf Seite 60
Wer hat es gesagt?
„Wir leben in Bayern in einem Freistaat. Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten.“
WER HAT ES GESAGT?der Freistaat, -en hier: Teil des Namens
der Bundesländer Bayern, Sachsen und Thüringen; histor. auch:Synonym für „Republik“;gemeint ist: ein Land mit demokratischer Tradition
(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-tischen Republik)
... weil wir s“nd schon korrekt: ... weil wir Demokraten. schon Demokraten sind.
der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler: Er kom-mentiert und kritisiert Politiker und aktuelle Nachrichten so, dass es zum Lachen motiviert.
(der Schauspieler, - Mann: Er spielt im The -ater oder im Film mit.)
das Wahlergebnis, -se Resultat einer Wahl(die Wahl, -en hier: das Wählen von
70 551 Quadratkilometer groß ist Bayern, so groß wie kein anderes deut-
sches Bundesland. 1439 der 8482 deutschen Quadratkilometer Wasser
liegen dort – nicht einmal das für sein Wasser bekannte Mecklenburg-
Vorpommern hat mehr. Der 536 Quadratkilometer große Bodensee liegt
nur zum Teil in Bayern. Andere Giganten, wie der Chiemsee (80 Quadrat-
kilometer), der Starnberger See (56 Quadratkilometer) und der Ammer-
see (56,6 Quadratkilometer), sind komplett in Bayern zu finden. Auch die
fünf tiefsten Seen mit dem meisten Wasser sind dort – genau wie neun
der zehn höchsten Wasserfälle. Der Röthbachfall im Berchtesgadener
Land ist mit 470 Metern der höchste Wasserfall Deutschlands. Auch die
größte Floßrutsche Europas liegt in Bayern, ein paar Kilometer südlich
von München in der Nähe des Dorfs Straßlach-Dingharting. Sie ist 345
Meter lang und hat einen Höhenunterschied von 17 Metern. Die vielen
Flöße, die dort im Sommer mit Touristen vorbeikommen, fahren am Ende
der Rutsche 42 Kilometer pro Stunde schnell.
ArchitekturMünchen hoch und tief
2004 haben die Münchener in einem Referendum Nein gesagt:
keine neuen Hochhäuser über 100 Meter in der Stadt. Davon gibt
es bis heute nur fünf in der 1,4-Millionen-Einwohner-Metropole.
Inzwischen ist es kein politisches Tabu mehr, doch höher zu bauen.
Aber noch immer unterscheidet sich München von anderen Groß-
städten: Moderne Architektur ist weniger über der Erde zu sehen
als darunter. So in den vielen von bekannten Architekten geplan-
ten neuen U-Bahn-Stationen. An den Wänden der Station Moo -
sacher Sankt-Martins-Platz (U-Bahn-Linie 3) hängt zum Beispiel
ein Mosaik aus rund 76 200 kleinen Fotos aus dem Stadtteil, eine
Idee des Japaners Masayuki Akiyoshi. Seit Dezember 2010 fahren
dort die U-Bahnen. Bei Designfreunden sind aber nicht nur die
neuen Stationen populär. Schon in den 80er-Jahren war Design bei
der Konstruktion von Bahnhöfen unter der Münchener Erde sehr
wichtig – anders als in Berlin, wo die Funktion das Wichtigste war.
WASSERLAND BAYERNdas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-
tischen Republik
der W„sserfall, ¿e ≈ Kaskade; Stelle in derNatur: Dort fällt Wassersehr tief nach unten.
die Floßrutsche, -n Stelle in einem Fluss: Dort fährt ein Floß sehr schnell nach unten.
(das Floß, ¿e einfaches Transport -mittel, z. B. aus Holz:Damit fährt man aufdem Wasser.)
MÜNCHEN HOCH UND TIEFdas Hochhaus, ¿er sehr hohes Haus
s“ch unterscheiden anders sein
die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben; hier: Ort: Daraufgeht und steht man.
die W„nd, ¿e hier auch: Grenze desU-Bahn-Tunnels aushartem Material
Typisch BayernBerge – und sehrviel Wasser
U-Bahnhof alsDesignobjekt
Die MünchenerStation Moo -sacher Sankt-Martins-Platz
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62
FOTO
S: P
ICTU
RE-A
LLIA
NCE
(3)
; IS
TOCK
PHOT
O/T
HIN
KSTO
CK;
FLORI
AN S
CHÜ
TZ/M
UEN
CHN
ERU
BAH
N.D
E
LEICHT PLUS
08-13-Panorama_V5_0513.qxd 04.04.13 12:14 Seite 13
14 5/13
Es gibt nur den Weg übers Wasser. Die
großen, grauen Felsen stehen fast ver-
tikal direkt am Ufer. Steilküste, grüne Täler,
ein Wasserfall: Wer das Naturpanorama
des Königssees sehen will, muss das Boot
nehmen.
Als der bayerische König Max II. im
Sommer 1848 zur Erholung ins Berchtesga-
dener Land kam und mit ihm die Region
als Urlaubsziel für Reiche bekannt wurde,
fuhren die Besucher noch in alten, flachen
Holzbooten über den See.
Inzwischen fahren Elektroboote Gäste
fast ohne einen Laut übers Wasser.
„Motorboote sind verboten“, sagt Boots-
führer Helmut Kurz. Im Sommer bringen 18
Boote alle zehn Minuten Besucher über
den acht Kilometer langen und tiefsten See
Bayerns. Ruhig liegt er jetzt da, wie ein
Fjord. „Seine smaragdgrüne Farbe kommt
von im Wasser gelösten Kalkteilchen, die
das einfallende Licht brechen“, erklärt der
Bootsführer. „Und sauber ist er! Hat Trink-
wasserqualität.“
Kurz muss es wissen. Er sieht den See
jeden Tag, seit 30 Jahren. „Zuletzt war der
See 2006 zugefroren, zwei Monate lang.
Bei einer Eisdicke von 50 Zentimetern“,
sagt er fast schon mit Stolz. „20 000 Men-
schen sind am Wochenende darüberspa-
ziert.“ Im Sommer brauchen alle 18 Boote
zusammen vier Tage, um so viele Men-
schen über den See zu bringen.
Heute fährt das Boot zum Glück ohne
Probleme. Kurz’ Kollege Andreas Hasen-
kopf holt plötzlich seine Trompete raus,
öffnet das Bootsfenster und spielt Richtung
Felswand. Siebenmal wird das Echo von
Wand zu Wand über den See geschickt. „Es
klingt immer anders“, sagt Kurz. „Je nach-
dem, wer es spielt und wie das Wetter ist.
Schnee zum Beispiel dämpft.“
Eine halbe Stunde nach Abfahrt stoppt
das Boot neben der weltberühmten Kirche
Ein See wie ein Fjord: Das berühmte Echo auf dem Königssee
ist nur eines von vielen Phänomen, warum der äußerste
Südosten Bayerns so populär ist. Rund um den See liegt nicht
nur eine der schönsten Landschaften Deutschlands –
Besuchern wie Claudia Schuh zeigen Ranger im Nationalpark
Berchtesgaden die Natur aus einer etwas anderen Perspektive.
r¢nd ¢m hier: in der Nähe von
der F¡lsen, -en größere Masse aus hartemStein
die Steilküste, -n Ufer, an dem die Küste starknach unten geht
der W„sserfall, ¿e ≈ Kaskade
smar„gdgrün intensives helles Grün
lösen hier: sehr klein werden
das K„lkteilchen, - hier: Teilchen der chemi-schen Verbindung CaCO3
einfallen hineinfallen in
br¡chen hier: direkt auf die Kalk -teilchen kommen, seineRichtung ändern und dannin die Spektralfarben tren-nen
zufrieren eine stabile Masse aus Eiswerden
die Trompete, -n ≈ Musikinstrument ausMetall, in das man mit demMund Luft stößt
kl“ngen hier: zu hören sein
je nachdem abhängig von
dæmpfen hier: einen Effekt schwächermachen
%
Deutschlands magischerSüdosten
Geplant war eineBergbahn –
das Resultat:Deutschlands einzigerAlpen-Nationalpark.
Die Ecke imSüdosten
Nur im Norden
grenzt dasBerchtes-
gadener Landnicht an
Österreich
NationalparkBerchtesgaden
14-18-Nationalpark_2013 04.04.13 16:21 Seite 14
155/13
Bayern-Spezial – Nationalpark Berchtesgaden
Bayern-KlassikerSankt Bartholomäam Königssee (oben)und ein Steinadlergegenüber dem BergWatzmann (links)
Die kleine Kirche SanktBartholomä ist eines der
am meisten fotografiertenMotive der Welt.
KART
E U
ND
FOT
OS:
BAY
ERN
TOU
RISM
US
UN
D M
ARKE
TIN
G G
MBH
; W
WW
.BER
CHTE
SGAD
ENER
-LA
ND.C
OM
/M.
KERN
; M
AURI
TIU
S IM
AGES
/BRI
DG
E
MITTEL PLUS
14-18-Nationalpark_2013 04.04.13 16:21 Seite 15
16 5/13
Sankt Bartholomä. Ihre weinroten Zwie-
beltürmchen mit der Ostwand des Watz-
manns im Rücken ist eines der am meis-
ten fotografierten Motive der Welt. Das
frühere kleine Schloss ein paar Meter wei-
ter ist heute eine Gaststätte. Auf der Spei-
sekarte stehen traditionelle bayerische
Gerichte, die man bei schönem Wetter
auch draußen essen kann.
Sehenswürdigkeiten gibt es viele im
Berchtesgadener Land: mit der Schellen-
berger Eishöhle die größte zu besichtigen-
de Eishöhle Deutschlands. Mit dem Blau-
eis den nördlichsten Gletscher der Alpen.
Mit der Watzmann-Ostwand die höchste
Felswand der Ostalpen. Mit dem Hintersee
eines der schönsten Geotope Bayerns.
Oder die wunderbare Landschaft mit dem
Königssee als Zentrum.
Immer wieder kamen wegen der Land-
schaft auch Künstler in diese Region. Der
Dichter Ludwig Ganghofer machte 1883
einen Ausflug zum Königssee. Die Region
gefiel ihm so gut, dass er sofort hinzog.
Über die ersten Menschen, die dort vor 900
Jahren lebten, schrieb er bald seinen ers-
ten Roman, Die Martinsklause. Darin steht
der schöne Satz: „Wen Gott lieb hat, den
lasset er fallen in dieses Land.“ Es war
nicht sein letztes Berchtesgaden-Buch. Der
Naturfreund schrieb sieben Berchtesga-
den-Romane. Er nennt sie „die sieben
Watzmann-Kinder“.
Mythos Watzmann. Die Region macht
damit Werbung – als höchstem deutschen
Berg, der komplett auf deutschem Boden
steht (die Zugspitze ist halb österreichisch).
In den 50er-Jahren sollte eine Seilbahn
zum 2713 Meter hohen Watzmann hinauf
gebaut werden. Es gab Proteste – und statt
der Bahn bekam die Region 1978 Deutsch-
lands zweiten Nationalpark. Zum Glück.
Sonst könnte man nicht so gut beobach-
ten, was an anderen Orten bedroht ist.
Ohne den Nationalpark gäbe es in Deutsch -
land keine jungen Adler mehr. Inzwischen
das Zwiebeltürm- Dach eines Kirchturms in derchen, - Form einer Zwiebel
die {stwand, ¿e hier: Ostseite eines Berges
die Eishöhle, -n natürliche Grotte mit Eis
der Gl¡tscher, - große Masse von Eis in denBergen
h“nziehen an einen Ort umziehen
die Klause, -n sehr kleines, einfaches Haus,in dem ein sehr religiöserMensch ganz allein in derNatur lebt
die Seilbahn, -en Transportmittel, mit demman auf einen Berg fahrenkann
beobachten hier: genau sehen, was pas-siert
bedroht sein hier: bald nicht mehr dasein
gäbe Konj. II von: geben
der Adler, - großer Vogel mit sehr gutenAugen, der kleine Tiere frisst
Ein Nationalpark für alle
Steinadler, Murmeltiere und viele andere Tiere sindin dem 210 Quadratkilometer großen Gebiet am 2713Meter hohen Watzmann zu Hause: Im NationalparkBerchtesgaden, dem einzigen in den deutschenAlpen, sind Flora und Fauna seit 1978 geschützt. Aufzusammen 250 Kilometer langen Wegen könnenWanderer durch die Natur laufen – und dabei in 25Hütten Pausen machen. Besucher können auf Eselnden Funtensee besuchen, Steinadler und Murmeltie-re beobachten und mit Rangern in die Natur gehen.
der Steinadler, - großer Vogel mit sehr guten Augen, derkleine Tiere frisst
das M¢rmeltier, -e kleines Tier, das im Winter viele Monateschläft und in den Bergen lebt
die H•tte, -n kleines Haus aus Holz
der Esel, - graues Tier, einem Pferd ähnlich
beobachten hier: versuchen zu sehen, was passiert
Wo das Salz herkommt
Bad Reichenhaller Salz kennen viele aus der Küche. DieSalzgeschichte der Region ist mehr als 4000 Jahre alt.So lange schon wird dort Salz gewonnen. Immer wiedergab es Kriege um das weiße Gold. Nicht nur für Kinderist die Salzzeitreise im Erlebnisbergwerk Berchtes-gaden interessant. Das Salzbergwerk ist seit 1517 inBetrieb. Wer mehr über die Gewinnung von Salz wissenmöchte, der kann auch das Stollennetz der Alten Sali-ne unter dem Ort Bad Reichenhall und das dortige Salz-museum besuchen.
S„lz gew“nnen Salz herausholen
das Erlebnis- Bergwerk, das man besichtigen kannbergwerk, -e(das B¡rgwerk, -e ≈ Flure und technische Konstruktionen
unter der Erde, um Salz oder Metalle ineinem Berg zu suchen und von dortherauszuholen)
“n Betrieb sein arbeiten; funktionieren
das St¶llennetz, -e System langer Gänge in einem Berg
die Saline, -n Anlage zur Gewinnung von Salz
„Motorbootesind verboten.“
Helmut Kurz, Bootsführerauf dem Königssee
Suche nach demKönig der LüfteDer Biologe ToniWegschneider(links) mit Gästen
MurmeltierIm National-park lebenviele davon
FOTOS: B
ERCHTESG
ADEN
ER LAND
TOU
RISMU
S GM
BH
(2); LOOK-
FOTO/PETER VO
N FELB
ERT
14-18-Nationalpark_2013 04.04.13 16:21 Seite 16
175/13
können Steinadler in Deutschland nur
noch in den Alpen leben. Der König der
Lüfte ist der Stolz des Nationalparks.
Wer ihn hoch am Himmel beobachten
möchte, sollte mit Toni Wegschneider auf
Tour gehen. Der 34-jährige Biologe führt
im Nationalpark seit zehn Jahren durch
das Tal der Adler, wie sie das Klausbachtal
nennen. „Erst als Praktikant, dann als
Diplomand, jetzt als Biologe“, wie er sagt,
als er sich den Gästen vorstellt. Der Stein-
adlerexperte steht vor dem Informations-
zentrum Hintersee bei Ramsau, wo jeden
Donnerstag seine zweistündige Gratistour
beginnt.
Nachdem Wegschneider jedem ein
Fernglas gegeben hat, geht die Gruppe ins
Klausbachtal hinein. Es ist eine einfache
Wanderung, eigentlich mehr ein Stehen
und Sehen als ein Gehen. Adlerexperte
Wegschneider stoppt seine zehn Gäste
schon nach wenigen Minuten und dann
immer wieder. Zwischen zwei Felsen ist ein
großes Feld zu sehen. Südseite und warm
ist es, was wichtig für die Thermik und den
Flug der großen Vögel ist. Es ist ein popu-
läres Gamsrevier. „Deshalb ist der Platz das
Hauptjagdrevier der Klausbachtal-Adler“,
sagt Wegschneider. „Hier wird gern
gekreist.“ Plötzlich zeigt sich ein Vogel am
Himmel. Und dann ein zweiter.
Kleine Gämsen und Murmeltiere sind
mit die wichtigsten Beutetiere für die
Greifvögel. „Murmeltiere sind derart fett-
reich, sie sind eine Art Müsliriegel für Adler,
die wenig an Nahrung brauchen“, sagt der
Biologe. „Einmal hat ein Bauer angerufen
und gesagt: ,Du, kannst du mal kommen?
Auf meinem Hof sitzt ein großer Vogel und
frisst meine Katze.’ Da hatte ein Adler
seine Hauskatze gerissen. Aber das ist die
Ausnahme.“
Der schlanke große Mann mit blondem
Haar kann viele Geschichten wie diese
erzählen. Immer wieder stoppt er seine
Erklärungen und beobachtet mit dem
Fernglas den Himmel. Genauso machen es
die Teilnehmer. „Da oben, schaut’s mal,
über dem Teufelskopf kreisen sie.“ Sie
machen Girlandenflüge zu zweit – was
typisch ist in der Balzzeit.
„Toll, die sind ja mit bloßem Auge zu
erkennen“, sagt Stefanie Brise. Die Ham-
burgerin macht Urlaub in Berchtesgaden,
zufällig hat sie von dem Angebot gehört.
Sie beobachtet genau, wie das Adlerpaar
hinauf- und hinunterfliegt. „Das ist eine
Flugschau, die schöner nicht sein kann!“
Um den Adler im Nationalpark muss
man sich keine Sorgen machen, sagt Weg-
das Klausbachtal Tal des kleinen Flusses mitdem Namen Klausbach
der Praktik„nt, -en Person, die ein Praktikummacht
der Diplom„nd, -en ≈ Person, die eine wissen-schaftliche Untersuchungmacht, um den Diplomtitelzu bekommen
das F¡rnglas, ¿er optisches Gerät, durch dasman Dinge, die weit wegsind, größer sieht
das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B.Gemüse wächst
das G„msrevier, -e Gebiet, in dem die Gämselebt
(die Gæmse, -n Tier, kleiner als eine Kuh,das in den europäischenBergen lebt)
die Jagd, -en von: jagen = hier: andere Tiere fangen und totma-chen
kreisen im Kreis fliegendas M¢rmeltier, -e kleines Tier, das im Winter
viele Monate schläft und inden Bergen lebt
das Beutetier, -e Tier, das von einem ande-ren Tier gefressen wird
der Greifvogel, ¿ ≈ Vogel mit besondersguten Augen
derart sof¡ttreich mit viel Fett(das F¡tt, -e organische Substanz, die
dem Körper Energie liefert;Lipide)
der Müsliriegel, - ≈ Speise aus Nüssen undgetrockneten Früchten fürPausen
die Nahrung Essen und Trinkender Hof, ¿e hier kurz für: Bauernhofreißen hier: totmachendie Ausnahme, -n ÷ RegelSchaut’s mal! bay. Schaut/Seht mal!der Teufel, - das Böse als Person; Satander Girl„nden- ≈ Flug in Form einer Spiraleflug, ¿ezu zweit als Paardie B„lzzeit, -en Zeit des Liebesspiels von
Tierenm“t bloßem Auge ohne optische Hilfsmitteldie Flugschau, -en ≈ Zeigen von Flugakrobatik
%
Bayern-Spezial – Nationalpark BerchtesgadenMITTEL
Reise über den SeeFestlich dekoriert geht esfür die Kühe im Herbstvon den Bergen zurück zuihren Bauernhöfen – überden Königssee
Wo Kühe Boot fahren
Nicht nur Menschen fahren über den Königssee, sondernauch Kühe. Jedes Jahr im Frühsommer reisen sie mit demBoot acht Kilometer weit über den See zu den Almweidenim Nationalpark. Im Herbst werden sie auf dem gleichenWeg wieder zu ihren Bauernhöfen zurückgebracht. Siewerden nach alter Tradition geschmückt – auf dem Wegzurück aber nur, wenn es im ganzen Sommer keinenUnfall gegeben hat.
die [lmweide, -n Region auf dem Berg mit viel Grün, wo z. B.Kühe im Sommer fressen
schm•cken dekorieren
PLUS
14-18-Nationalpark_2013 04.04.13 16:21 Seite 17
18 5/13
schneider. Menschliche Störungen wäh-
rend der Brutzeit werden reduziert: Über
den Nestern sind dann Flugverbotszonen.
Der Biologe und seine Kollegen betreuen
inzwischen 15 Steinadler-Paare. „Elf baye-
rische und vier österreichische, die kennen
wir alle persönlich“, sagt er. Damit lebt
einer von vier deutschen Steinadlern im
Berchtesgadener Land.
Seit langer Zeit schützt der Nationalpark
die Natur mit modernster Technik. So sieht
man die seltenen Steinadler nicht nur in
der Ferne kreisen. Man kann auch in ihre
Nester sehen. Möglich macht das eine
Kamera, die Livebilder in die Infostelle
Hintersee sendet.
Bald schon sind die Bilder auch im Haus
der Berge zu sehen, dem neuesten Natio-
nalparkprojekt in Berchtesgaden: ein
interaktives Museum und Informations-
zentrum, das am 10. Mai öffnet.
Biologe Ulrich Brendel, der das Projekt
seit 2007 leitet, sagt enthusiastisch: „Wir
verstehen uns als Tor zum Nationalpark,
da wir vom Gebäude aus einen Panora-
mablick vom Watzmann übers Steinere
Meer bis zur Reiteralm haben.“ Der Besu-
cher lernt in der Ausstellung die vier typi-
schen Lebensräume des Nationalparks
kennen: Wasser, Wald, Almweiden und
Fels. Ganz wie in Richard Strauss’ Alpen-
sinfonie, sagt Brendel, können Besucher
„erst dem Königssee auf den Grund gehen
und dann über die Almen des National-
parks bis zum Gipfel des Watzmanns
gelangen.“
Architektonischer Höhepunkt ist die
begehbare Bergskulptur – ein abstraktes
Imitat eines Berges. Von außen sieht es so
aus, als ob der künstliche Berg in einer
gigantischen Vitrine aus Glas steht. „Was
uns am Herzen liegt, das wollen wir zei-
gen. Unser Schatz sind die Berge“, sagt
Brendel. Nachts soll der Berg illuminiert
werden. Dann gibt es Alpenglühen hinter
Glas. 2
Vor 15 Jahren sprach Roman Herzog, derdamals Bundespräsident war, als Erster voneiner bayerischen „Symbiose aus Laptop und
Lederhose“. Der Slogan wurde berühmt. Bisheute sind Traditionssymbole wie die Lederhose
nicht nur beim Oktoberfest wichtiger als inanderen Teilen Deutschlands. Außerhalb der
großen Städte sind traditionelle Veranstaltun-gen ein besonders wichtiger Teil des Lebens.
Immer wieder kommt Bayern bei Wirtschafts-rankings auf Platz eins. Firmen wie BMW undSiemens haben dort ihre Zentralen, auch für dieWissenschaft ist der deutsche Südosten sehrwichtig. Moderner als andere sind außerdembayerische Väter von Babys: 32,9 Prozent haben2012 wegen ihrer Kinder im Job eine Pausegemacht, die sogenannte Elternzeit – das istDeutschlandrekord.
Bayern-Duett 1Tradition und Moderne
l„sset hist. Form von: lässtdie Brutzeit, -en Zeit, in der Vögel ihre
Eier legendas N¡st, -er Wohnplatz, den ein Vogel
für seine Eier bautbetreuen sich kümmern ums“ch verstehen „ls sich sehen alsdas Tor, -e breiter Eingangdas Steinerne Meer Bergplateau in den
Berchtesgadener Alpender Lebensraum, ¿e Gebiet/Region, in der
Menschen oder Tiereleben
die [lmweide, -n Region auf dem Berg mitviel Grün, wo z. B. Küheim Sommer fressen
auf den Gr¢nd gehen versuchen, den Grundeiner Sache zu entde-cken; hier: den Königsseeentdecken
(der Gr¢nd hier: Ort tief unten imSee)
der G“pfel, - höchste Stelle auf einemBerg
gel„ngen kommender Höhepunkt, -e hier: wichtigste oder
schönste Sachebegehbar so, dass man dort
(hinein)gehen kann„m H¡rzen liegen wichtig sein fürder Sch„tz, ¿e Gegenstand, der viel
wert ist; hier: Sache, dieman liebt und sehrwichtig findet
das [lpenglühen rote Reflexion des Lichtsauf den Alpengipfeln
„Wen Gott lieb hat,den lasset er fallen in
dieses Land.“Ludwig Ganghofer, Dichter
die Lederhose, -n hier: traditionelle Hose aus Leder
die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B. Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird
Der kälteste Ort Deutschlands
Lust auf ein Bad im Funtensee? Die kältesteStelle Deutschlands, an der Weihnachten 2001minus 45,9 Grad Celsius gemessen wurden, istim Sommer zwar auch nicht kälter als ähnlicheBergseen. So verspricht der See auch Abkühlungan heißen Tagen: Die Wassertemperatur steigtselten über zehn bis zwölf Grad Celsius, weil derFuntensee auf einer Höhe von 1638 Metern liegt.Rekordhalter ist er aber in Sachen Winterkälte.Der Grund: Er liegt in einer geologischen Mulde.Kalte Luft ist schwerer als warme, fließt in dieMulde und konzentriert sich darin – aber auchnur dann, wenn Schnee liegt und sich die kühleLuft über die glatte Schneedecke nach untenbewegen kann.
verspr¡chen hier: bedeutendie [bkühlung, -en hier von: sich abkühlen =
machen, dass die eigeneKörpertemperatur niedriger wird
“n S„chen ≈ beim Themadie M¢lde, -n tiefe Stelle im Bodenfließen hier: kommendie Schneedecke, -n Masse von Schnee, die über der
Landschaft liegt
Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse! Mit vielen Übungen und Artikeln zu aktuellenThemen aus Gesellschaft, Kultur und Reisen. Inklusive kostenlosem Premium-Bereich online.
Einfach Bestellkarte ausfüllen und abschicken oder E-Mail an [email protected], Telefon +49 (0) 89 / 8 56 81-16. Weitere Informationen finden Sie unter www.deutsch-perfekt.com/minimagazin
Jetzt bestellen und Vorteilspreis sichern!
600.040
Meine Adresse:
Privatanschrift Dienstanschrift
Name Institution/Firma
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
E-Mail
Senden Sie mir auch die kostenlose Unterrichtsbeilage (nur für Besteller in Lehrberufen)
Ich arbeite in Schule Erwachsenenbildung 809.C10
Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight Verlag mich per Post oder E-Mail
über Angebote informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.
Datum, Unterschrift
Ihr Vorteil:€ 9,60
statt € 13,80
Jetzt 30% sparen und 2 Hefte Deutsch perfekt testen.
Noch mehr sparen und sofort downloaden:www.deutsch-perfekt.com/magazindownload
07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 04.04.13 16:43 Seite 1
Finden Sie immer die richtigen Worte.Alles auf einen Blick unter www.deutsch-perfekt.com/komplett
Deutsch perfekt – das Magazin für Ihr Deutsch
Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse! Mit vielen Übungen und Artikeln zu aktuellenThemen aus Gesellschaft, Kultur und Reisen. Inklusive kostenlosem Premium-Bereichonline.
Deutsch perfekt Plus – das Übungsheft
Üben und trainieren Sie die deutsche Grammatik und Ihren Wortschatz mit demspeziellen Extra-Heft. Das 24-seitige Übungsheft ist ideal für alle, die ihr Deutschsystematisch verbessern wollen.
Deutsch perfekt Audio – Training, das ins Ohr geht
Trainieren Sie Ihr Hörverständnis! Die CD bietet Ihnen rund eine Stunde Texte,Interviews und Sprachübungen. Im Begleitheft finden Sie Aufgaben und Texte zumMitlesen.
Lehrerbeilage – Bestnoten für Ihren Unterricht
Kostenlose Tipps und Ideen für Abonnenten in Lehrberufen! Das Lehrmaterial ist in drei verschiedenen Niveaustufen aufbereitet. Sie bekommen die Beilage bei Interesse zusammen mit Ihrem Magazin.
Premium-Abo – das Online-Extra
Nutzen Sie unsere große Online-Plattform! Sie finden dort viele aktuelle Beiträge,Texte und interaktive Übungen. Entdecken Sie auch das Archiv mit einem großenPool an weiteren Informationen. Das Premium-Abo ist bereits kostenlos im Magazin-Abo dabei.
Mehr Informationen finden Sie unter www.deutsch-perfekt.com/komplettBei Fragen erreichen Sie uns unter E-Mail [email protected] oder Telefon +49 (0) 89 / 8 56 81-16
07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 04.04.13 16:43 Seite 2
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiö-se Männer oder Frauen.
w¢rde Prät. von: werden
das W¡ltkulturerbe Häuser und Städte in allerWelt: Sie sollen für dieMenschen der nächstenZeit so bleiben, wie siesind, und man darf sienicht kaputt machen.
der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, speziell inder christlichen Kirche
die Träne, -n kleine Menge Wasser: Siekommt aus den Augen,wenn man weint.
SAMBA-HAUPTSTADTdie Gesch“chte Historie
die V¡ste, -n auch: Feste oder Festung = Burg: Sie ist besonders sicher.
(die B¢rg, -en ≈ großes, massivesSchloss)
gut erh„lten hier: historisch originalund ohne kaputte Stellen
k¢nstvoll von Künstlern mit großemTalent und Können gemacht
(der K•nstler, - Person: Sie macht ästheti-sche Dinge, z. B. Bilderoder Skulpturen.)
gest„ltet hier: dekoriert; gemacht
das L„ndestheater, - Theater eines Bundes-landes
(das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalistischenRepublik)
die Tr¶mmel, -n rhythmisches Instrument
der Tænzer, - Person: Sie tanzt.
der Sænger, - Person: Sie singt.
AUF UND AM WASSERs„nft hier: ruhig
die Stærke von: stark
der Donaudurchbruch tiefes Tal der Donau durcheinen Berg hindurch
(das Tal, ¿er Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen.)
der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.Granit, Quarzit ...
gegraben hier Part. II von: sich gra-ben durch = eine tiefe Stelle machen durch
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiö-se Männer oder Frauen.
die Klosterbrauerei, ≈ Fabrik in einem Kloster:-en Dort wird Bier hergestellt.
dat. Meine Eltern sind als Flüchtlinge in die Ober-
pfalz gestoßen worden. Der Ort, in dem ich sie
nach dem Krieg wiederfand, hatte 3000 Einwoh-
ner. Dazu kamen in dieser Zeit 3000 Flüchtlin-
ge. In dieser Gruppe habe ich mich am Anfang
bewegt wie in einem Paralleluniversum. Die Bay-
ern habe ich erst allmählich als eigenartiges Volk
erlebt. Ich fand ihre Mentalität sehr belebend.
Mir hat gefallen, wie sie sind.
Was meinen Sie mit „eigenartig“?
Sie sind eine eigene Art. Sie haben mich als jun-
gen Ostdeutschen beeindruckt: Sie haben eine
andere Sprache, eine andere Grammatik, einen
anderen Humor. Ihre Lebensart ist zupackend.
Dieser Menschenschlag ist sehr erfrischend. Ihr
Humor und ihre Art, das Leben zu meistern.
Gerade in Zeiten, die nicht so positiv sind, da kla-
gen die Bayern nicht, sie fluchen gleich. (lacht)
Dazu kommt ihr sehr starkes Selbstbe-
wusstsein.
Ja, kein anderer Volksstamm in Deutschland ist
so selbstbewusst wie die Bayern. Ihr Selbstbe-
wusstsein ist manchmal natürlich auch größer als
ihr Können oder ihr Wissen. Aber sie sind auch
ohne Können und Wissen selbstbewusst. Sie sind
aus dem Stand selbstbewusst. Ihre eigene Befind-
lichkeitsmitteilung ist schon sehr komisch. Die
Bayern kommen mit zwei wichtigen Wörtern
aus, nämlich: „Mia san mia!“ Das ist sehr schön.
Sie leben nun schon seit 68 Jahren in Bay-
ern. Fühlen Sie sich inzwischen als echter
Bayer?
Nein. Ich habe den Stolz des Andersartigen. Ich
bin ein „Neigschmeckter“, „Zuagroaster“,
„Flüchtling“. Vor allem aber ein Neigschmeckter,
also einer, der von woanders kommt. Bayern mit
Niveau halten da ein wenig Distanz, weil sie mir
meine Eigenart auch lassen wollen. Das ist eine
Art von Toleranz, die ich sehr achte. Die Bayern
sind nicht hochmütig, wenn man ihren Dialekt
nicht so gut kann wie sie. Allerdings strafen sie
es mit ein wenig Verachtung, wenn man sie nach-
macht. Wenn man versucht, ein Bayer zu sein,
obwohl jedermann sieht, dass man es nicht ist.
Ich habe mir immer gesagt: Ich bin nicht aus
Bayern, und ich werde es nicht sein.
der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, derPolitiker und aktuelleEreignisse auf lustige Artkommentiert und kriti-siert
das S¡lbstbewusstsein Selbstsicherheit; Stolz
Schlesien heute Region in Polen
wahrnehmen hier: sehen; entdecken
ausein„nderreißen hier: Menschen gegenihren Willen voneinan-der trennen
der Fl•chtling, -e hier: Person, die imKrieg aus ihrer Heimatweggehen musste
gestoßen werden hier: ≈ überraschendund ungeplant aneinem Ort ankommen
eigenartig seltsam; merkwürdig
belebend ≈ interessant; stimulie-rend
beeindrucken einen intensiven, posi-tiven Effekt haben (auf)
zupackend überlegt und energischhandelnd
der M¡nschenschlag Gruppe von Menschenmit einem gemeinsa-men Charakteristikum
erfr“schend hier: ≈ interessant; sti-mulierend
meistern eine schwierige Aufgabemit Erfolg erledigen
fluchen Schimpfwörter sagen
der V¶lksstamm, ¿e ethnische Gruppe
aus dem St„nd gleich; sofort
die Bef“ndlichkeits- Mitteilung, wie man sichmitteilung, -en fühlt
auskommen m“t hier: nicht mehr brau-chen als
Mia s„n mia! bay. Wir sind wir! Gemeintist: ≈ Wir sind einfachso, wie wir sind, und somuss man uns auchakzeptieren.
der Zuagroaste, -n Zugereister = Person, diebay. nicht in der Gegend
aufgewachsen ist, in dersie wohnt
das Niveau, -s franz. hier: Wissen; guteKenntnisse
hochmütig so, dass man deutlichmerken lässt, dass mansich intelligenter, rei-cher, besser oder schö-ner fühlt als jemandanderes
m“t Ver„chtung ignorieren; stark strafen ablehnen
nachmachen imitieren; hier: genausosprechen
Wo Bayern ist, ist vorn. So sehen das sehr viele Bayern.
Im Deutsch-perfekt-Interview spricht der Kabarettist Dieter Hildebrandt
über das Lebensgefühl der Menschen im Südosten. Marcel Burkhardt hat er
außerdem erklärt, warum die Bayern lieber nicht so genau auf weniger Erfolg -
reiche schauen – und weshalb er trotzdem gern in München lebt.
„Die Bayern
schauen lieber auf
sich selbst“
22-24-Interview_0513.qxd 04.04.13 16:22 Seite 22
235/13
Bayern-Spezial – Interview
s“ch inszenieren ≈ eine Show machen, bei der man selbst im Zentrum steht
¶ffensichtlich/ wie man deutlich offens“chtlich erkenntm“t [lmosen hier: (Armen) wenig Geldbed¡nken schenkendie [chtung hier: Akzeptanz; Toleranz;
positive Meinungkonkurr¡nzlos hier: so, dass es keine
Partei gibt, die genausoviele Wähler hat
s“ch auf die sich etwas zum ZielFahnen schreiben machen und kämpfen,
dass es Wirklichkeit wird;hier: sagen, dass manselbst für den Erfolg ver-antwortlich ist
s“ch d¢rchsetzen hier: von der Mehrheitgewählt werden
verkœrpern als Symbol für etwas gel-ten
stehen für als Symbol für etwas gel-ten
der Frühschoppen, - Treffen am Vormittag, beidem man Alkohol trinkt
die Weißwurst, ¿e Wurst aus hellem Fleisch,die im Wasser heißgemacht wird
tief verw¢rzelt mit fester Verbindung zu„ngreifen hier: verbal attackierenrau hier: unhöflich; provozie-
rendder Ton, ¿e hier: Art, wie man
spricht„ndrohen sagen, dass man etwas
Unangenehmes tun wird
Wo Bayern ist, ist vorn. So sehen das heute die
Bayern, aber auch viele andere Deutsche. Wie
sehen Sie das?
Die Bayern inszenieren sich selbst sehr gut. Aber:
Weil sie vorne sind, haben sie nach hinten kaum
eine Verbindung. Das heißt: Wer in Bayern oben
ist, vorne ist, der ist manchmal auch ziemlich rück-
sichtslos. Das ist offensichtlich auch eine bayerische
Lebensart. Verlierer interessieren sie nicht sehr.
„Wir Bayern sind reich, aber nicht blöd“,
meint Bayerns Regierungschef Horst Seehofer
und will deshalb auch nicht mehr so viel Geld
an ärmere deutsche Bundesländer zahlen.
Ja, da werden weniger erfolgreiche Bundesländer
auch als Verlierer gesehen. Da will man gar nicht
hinschauen. Die Bayern schauen lieber auf sich
selbst. Ärmere werden höchstens mit Almosen
bedacht, aber nicht mit Achtung.
Die Christsozialen (CSU) haben das Land
über Jahrzehnte fast konkurrenzlos regiert.
Den Erfolg des Landes schreibt sich die CSU
auf ihre Fahnen. Inzwischen ist die konserva-
tive Partei aber nicht mehr so dominant. Müs-
sen wir uns um Bayern Sorgen machen?
Nein, diese CSU wird sich immer wieder durchset-
zen! (lacht) Diese CSU verkörpert das „Mia san
mia!“ wie keine andere. Sie steht für Bayern, und
sehr viele Menschen glauben: Alles, was bayerisch
ist, ist CSU. Die Hymne, die Farben Weiß und Blau,
die Kirche, morgens der Frühschoppen, die Weiß-
wurst, der FC Bayern München. Alles, was Bayern
ist und toll, ist CSU. Diese Partei ist sehr tief ver-
wurzelt in der Gesellschaft, bei Alt und Jung.
„Ihr Selbstbewusstsein ist manchmalnatürlich auch größer als ihr Können
oder ihr Wissen. Aber sie sind auch ohneKönnen und Wissen selbstbewusst.“
Für Ihre Arbeit als Kabarettist sind Sie von
Politikern immer wieder stark angegriffen
worden. Waren die Bayern da härter als Poli-
tiker aus anderen Ecken Deutschlands?
Na ja, in Bayern waren die Briefe, die kamen,
immer etwas rauer im Ton. Wenn die Briefe aus
dem tiefsten Bayern kamen, sind mir schon oft
Schläge angedroht worden für das, was ich da wie-
der gemacht habe.
%
FOTO: D
ANIEL SCH
ÄFER
SCHWER PLUS
22-24-Interview_0513.qxd 04.04.13 16:22 Seite 23
24 5/13
Hatten Sie auch mal Angst?
Nein, diese anonymen Briefeschreiber sind
immer nur maulhurig – die drohen, machen aber
nichts. Ich habe mich noch nie wirklich bedroht
gefühlt. Ich muss auch sagen: Ich fühle mich in
Bayern sehr wohl, und ich fühle mich vor allem
in München sehr wohl. Das ist nämlich eine
bezaubernde Stadt.
Gibt es für Sie eigentlich so etwas wie einen
Ideal-Bayern?
Ja, es gibt einen, aber er lebt leider nicht mehr.
Ich war immer ein großer Anhänger des Schrift-
stellers Carl Amery. Ein Mensch mit urbayeri-
schem Charme und Weitblick, ein ökologischer
Vordenker. Ja, ein bayerischer Weltbürger. Es gibt
aber auch in der heutigen Zeit Bayern wie Amery.
Zum Beispiel meinen Freund, den Kabarettisten
Gerhard Polt – der verkörpert das Beste an Bay-
ern. Und ich bin auch ein Freund der Biermösl
Blosn und ihrem echten, guten Humor. Damit
lebe ich sehr gut.
Am 23. Mai feiern Sie Ihren 86. Geburtstag …
Ah, den feiere ich nicht. Aber ich begehe ihn.
(lacht)
Ja, und Ihr Terminkalender zeigt, dass Sie
beruflich kein bisschen müde geworden
sind. Wenn es nun aber am 15. September
bei den Wahlen in Bayern doch zu einem
Regierungswechsel kommen sollte, gehen
Sie dann in Rente? Oder was macht der Sozi-
aldemokrat Dieter Hildebrandt, wenn die
SPD in Zukunft regieren sollte?
Es hat schon Zeiten gegeben, in denen ich tief
drinnen war im Geschäft, da hatten sich die poli-
tischen Gewichte in Deutschland zum Vorteil
der SPD verschoben – aber an meiner Tätigkeit
Bayern ist Bierland. Es gibt dort 4000 ver-schiedene Biermarken und 40 verschiedene
Biersorten. Mehr als jedes dritte Bier der Weltbekommt sein Aroma aus der Region Hallertauin der Mitte des Bundeslandes. Und das größte
Bierfest der Welt ist auch im deutschenSüdosten: das Münchener Oktoberfest.
Bayern ist Weinland. Die Bocksbeutel-Flaschemit ihrem dicken Bauch kommt von dort.Genauer gesagt aus dem Norden desBundeslandes, Franken. Dort wird vor allemWeißwein hergestellt. Das größte Weinfest derWelt ist allerdings in Rheinland-Pfalz: derDürkheimer Wurstmarkt.
Bayern-Duett 2Bier und Wein
Dieter Hildebrandt
Er ist wohl der bekannteste deutsche Kabarettistunserer Zeit. Seit mehr als 60 Jahren steht Dieter Hil-debrandt auf der Bühne, zu Beginn als Student inMünchen. Später gründete Hildebrandt die „Münch-ner Lach- und Schießgesellschaft“. Dort – und in vie-len anderen deutschen und österreichischen Städten– tritt er auch heute noch auf mit seinem aktuellenProgramm „Ich kann doch auch nichts dafür“.
Geboren wurde Hildebrandt am 23. Mai 1927 inBunzlau (Niederschlesien). Während des ZweitenWeltkriegs war er ab 1943 Luftwaffenhelfer, späterauch Soldat. Sein Abitur machte er 1947 in Weiden(Bayern). Dann studierte er in München Theaterwis-senschaften und Literatur.
Mit seiner Arbeit für Radio und Fernsehen wurdeHildebrandt ab den 70er-Jahren einem Millionenpu-blikum bekannt, zum Beispiel als Moderator und Mit-autor der „Notizen aus der Provinz“ im Zweiten Deut-schen Fernsehen und als Star der Sendung „Schei-benwischer“ im Ersten Deutschen Fernsehen. Hilde-brandt ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zweierwachsene Töchter.
der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, der Politiker undaktuelle Ereignisse auf lustige Artkommentiert und kritisiert
die L„ch- ¢nd Schieß- Wortspiel: Wach- und Schließ-gesellschaft gesellschaft = Name einer Firma, die
aufpasst, dass niemand in einGebäude geht, in das er nichthineindarf; zum Schießen sein =
sehr komisch seinauftreten hier: vor Publikum sprechenNiederschlesien heute Region in Polender L¢ftwaffenhelfer, - Soldat bei dem Teil des Militärs, der
mit Flugzeugen kämpftder Moderator, -en hier: Person, die in einer Fernseh -
sendung über aktuelle Ereignisseberichtet und mit Gästen diskutiert
der Scheibenwischer, - ≈ Gerät, das bei Regen das Wasserauf den Autofenstern zur Seiteschiebt
maulhurig so, dass mangerne im Zentrum stehtund vor Publikum Dingesagt, die man niemals rea-lisieren wird
drohen sagen, dass man etwasUnangenehmes tun wird
s“ch bedroht fühlen das Gefühl haben, dassman in einer gefährlichenSituation ist
bezaubernd ≈ sympathisch, sehr schön
der [nhänger, - hier: Person, die einenAutor, Musiker oderSchauspieler toll findet;Fan
urbayerisch ≈ sehr bayerisch
der Weitblick Talent, zukünftige Dingefrüh zu erkennen
der Vordenker, - Person, die als Erstes eineIdee hat, an der sich dannviele andere orientieren
die Biermösl Blosn Name einer Gruppe, die traditionelle bayerische Musik und Kabarett macht
(die Blosn, - bay. Gruppe)
begehen hier: ≈ haben; erleben
“m Geschæft tief hier: viele Veranstal-dr“nnen sein tungen als Kabarettist
haben
der Geschæfts- hier ironisch: Bundes-führer, - kanzler
verb“ttern enttäuscht und traurigmachen
ausgehen hier: zu Ende gehen
hatte sich absolut nichts geändert. Es geht nicht
um die Parteien und auch nicht um die Namen.
Es geht immer um das, was da geschieht. Wohin
geht die Reise? Was sind die Zukunftsaussichten?
Hat jemand überhaupt welche? Hat jemand den
Weitblick, den er braucht, um Politik für die
nächsten 20 Jahre zu machen und nicht nur für
die nächsten vier, für die er gewählt ist? Was da
damals bei Helmut Schmidt oder Gerhard Schrö-
der passiert ist, als sie Geschäftsführer Deutsch-
lands waren, das hat mich manchmal auch sehr
verbittert. Ich bin grundsätzlich schon sehr für
sozialdemokratische Politik, nur es muss sie
irgendjemand mal machen. Aber so, wie es aus-
sieht, werden mir die Themen nicht ausgehen,
keine Sorge. 2
22-24-Interview_0513.qxd 04.04.13 16:22 Seite 24
255/13
Bayern-Spezial – Mein erster Monat
in IngolstadtLalita Kulkarni
Mein Mann hat schon einmal in Deutschland
gelebt. Deshalb hatte ich schon viele Infor-
mationen über das Land, als unser Flugzeug in
München gelandet ist. Eine Sache hat mich aber
überrascht: der Straßenverkehr. Es gibt viel weni-
ger Verkehr als in Indien. Alles ist geordnet und so
gut geplant. Zum Beispiel gibt es spezielle Straßen
nur für Radfahrer – und jeder respektiert die Stra-
ßenverkehrsregeln. In meiner Heimatstadt Banga-
lore habe ich für die sechs Kilometer zur Arbeit
eine Stunde gebraucht. Dort ist Chaos auf der Stra-
ße. In Ingolstadt kann ich überall mit dem Fahrrad
hinfahren.
Nicht nur der Straßenverkehr ist gut organisiert
in Deutschland. Auch die Behörden arbeiten sehr
schnell. In Indien sind die Wartezeiten oft lang.
Rathäuser können auch nicht immer helfen. In
Ingolstadt ist das anders. Ich war überrascht, wie
schnell und einfach ich mich dort zum Beispiel
anmelden konnte – auch wenn auf dem Rathaus
nicht alle gut Englisch sprechen.
Eine große Hilfe ist das Internet. Damit kann
man fast jede Information bekommen. Zum Bei-
spiel kann man online ganz einfach eine Reise pla-
nen. Die Fahrzeiten der Züge stehen alle auf der
Internetseite der Deutschen Bahn. Die großen
Sehenswürdigkeiten haben Internetseiten mit Öff-
nungszeiten und einer Wegbeschreibung. Und das
oft auch nicht nur auf Deutsch.
Seit Oktober lerne ich Deutsch, aber noch ist
Englisch einfacher für mich. Wenn ich bald wieder
in meinem Beruf arbeiten will, muss ich meine
Sprachkenntnisse verbessern. Außerdem wird mir
sonst langweilig. Ich bin es nicht gewohnt, zu
Hause zu sein und nicht zu arbeiten. Deshalb höre
ich viel deutsches Radio. Ich mache auch einen
Sprachkurs. Außerdem besuche ich bald einen offi-
ziellen Orientierungskurs. Darin lernt man zum
Beispiel etwas über die Geschichte Deutschlands
und das politische System.
Es gibt viele Inder in Ingolstadt. Viele kommen
wegen der Universität. Das hat einen ganz prakti-
schen Vorteil für mich: Es gibt Geschäfte mit
typisch indischen Lebensmitteln. Bevor ich die
kannte, hat mir das indische Essen gefehlt. Jetzt
kann ich kochen, um das Heimweh zu vergessen.
2 Interview und Text: Tanja Haas
die Software- Frau: ≈ Sie schreibt neue Com pu-entwicklerin, -nen terprogramme.respektieren hier: sich orientieren an; ≈ tun,
was die Straßenschilder undAmpeln sagen
die Straßenverkehrs- ≈ Norm: Sie sagt, was im Straßen-regel, -n verkehr verboten und was erlaubt
ist.die Behörde, -n offizielle Institutiondie Wegbeschreibung, Erklärung: Das ist der Weg zu -en einem Ort.verb¡ssern besser machengewohnt sein kennen; normal findendie Gesch“chte Historieder Vorteil, -e Plus; ≈ Sache: Sie bringt Hilfe.bevor in der Zeit vorherk„nnte Prät. von: kennen… h„t mir das “ndische … war ich traurig, weil ich kein]ssen gefehlt. indisches Essen hatte.das Heimweh intensiver Wunsch, in die Heimat
zurückzugehen
Ingolstadt
Wo es liegt: Bayern Wie viele dort wohnen: 128 000 EinwohnerWas interessant ist: historisches Zentrum, Kreuztor aus dem Jahr 1385, Automobilindustrie,
Deutschlands jüngste Stadt mit mehr als 100 000 Einwohnern (seit 1989)
das Kreuztor, ≈ große breite Tür aus Stei--e nen: Sie war früher ein Teil
von der Stadt mauer und sieht aus wie ein Turm.
(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit …)
(die St„dt- früher: Grenze um einemauer, -n Stadt)
HEIMAT: Indien
ALTER: 26 Jahre
BERUF: Softwareentwicklerin
ERSTER MONAT: Oktober 2012
HOBBYS: Fotografieren, Reisen,Musik, Joggen
Mein Tipp
Schon in Indien haben wir im Internet nach einerWohnung in Ingolstadt gesucht. Das geht sehr gut.Am Ende muss man die Wohnung aber besichtigen.Deshalb haben wir zuerst eine Woche im Hotelgelebt, um ohne Stress weitersuchen zu können. Esgibt aber nur wenige Wohnungen mit Möbeln. DerTipp von einem Freund: „Wenn ihr etwas gefundenhabt, denkt nicht zu lange nach!“
nachdenken ≈ intensiv denken
FOTOS: PRIVAT; STAD
T ING
OLSTAD
T
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 52.
LEICHT PLUS
25-EM_V4_0513.qxd 04.04.13 16:22 Seite 25
26 5/13
Von diesen acht werden Sie viele kennen. Aber wussten Sie, dass sie
alle aus dem heutigen Bayern kommen? Marcel Burkhardt stellt sie vor.
Den kenne ich doch!
Franz BeckenbauerFür viele Menschen auf der ganzen Welt ist er nur „Der Kaiser“. Internationale
Experten sehen in Franz Beckenbauer den besten Defensivspieler der Fußball-
geschichte. Er ist ein Mann der Superlative: Weltfußballer, Weltmeister als
Spieler und als Trainer. Große Erfolge hatte der berühmteste Spieler des FC Bay-
ern München aber nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch als Sänger. Ja,
der junge Beckenbauer war nicht nur wegen seiner eleganten Spieltechnik und
seines guten Aussehens ein Frauenschwarm. Er hatte auch noch eine schöne
Stimme! Sein Lied „Gute Freunde kann niemand trennen“ war 1966 ein großer
Hit – und ist es auch heute noch im Internet.
der Kaiser, - oberster Monarch
der Defensivspieler, - Spieler, der bei einer Attacke der anderenMannschaft das eigene Tor schützt
… der Superlative ≈ von den besten
der W¡ltmeister, - der Beste der Welt
der Frauenschwarm Mann, den viele Frauen toll finden
liebenswert hier: sympathisch
der Kaiser, - oberster Monarch
s“ch das Leben nehmen Suizid machen
s“ch erholen v¶n hier: wieder froh werden nach
der Sch“cksalsschlag, ¿e schlimmes Ereignis im Leben eines Menschen
töten totmachen
unst¡rblich hier: unvergesslich; für immer bleibend
Wenn die Deutschen, Österreicher und Schweizer den Namen Sissi hören,
sehen sie Romy Schneider (siehe Deutsch perfekt 9/2008) vor sich. Die Schauspielerin
spielte die junge, schöne, liebenswerte Aristokratin Elisabeth Eugenie Amalie aus Bayern wie
keine andere. Elisabeth, genannt Sissi, Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern. war erst 16, als
sie 1854 den österreichischen Kaiser Franz Joseph heiratete. Obwohl sie sich liebten, hatten die
beiden keine glückliche Ehe, nicht nur wegen der starken Mutter des Kaisers. Ein Kind starb
früh, ein zweites nahm sich das Leben. Sissi erholte sich nie von diesen Schicksalsschlägen,
wurde krank. Ihr Ende schockierte ganz Europa: Ein italienischer Anarchist tötete sie in der
Schweiz. So starb Sissi im Alter von 60 Jahren, ihr Mythos aber ist unsterblich.
Sissi
„Gute Freunde kannniemand trennen“Lied von Franz Beckenbauer
26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1 04.04.13 12:16 Seite 26
275/13
Bayern-Spezial – Köpfe
MITTELFO
TOS:
PIC
TURE
-ALL
IAN
CE/D
PA,
SVEN
SIM
ON
; U
LLST
EIN
BIL
D/S
VEN
SIM
ON
; H
TTP:
//CO
MM
ON
S.W
IKIM
EDIA
.ORG
(2)
%
der Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position inder katholischen Kirche
der R•cktritt, -e von: zurücktreten = aufhören, ineiner offiziellen Position zu arbeiten
das [mt, ¿er hier: offizielle Position
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
“n Ruhe ohne Stress
v¶ller voll vondas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrenmysteriös hier: ≈ so, dass man wenig darü-
ber weißder }mstand, ¿e ≈ Situationder M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein
Mensch so verletzt wird, dass erstirbt
Joseph RatzingerJoseph Ratzinger, oder sagen wir Benedikt XVI., ist neben Franz Beckenbauer der
wahrscheinlich berühmteste Bayer der Welt. Er war der erste deutsche Papst seit
500 Jahren. Sein Rücktritt von diesem Amt im Februar war eine Sensation. Ihm
fehlt die Kraft für die weiteren großen Aufgaben, wir er sagte. Inzwischen kann
Ratzinger im Vatikan in Ruhe dem neuen Papst Franziskus bei der Arbeit zuschau-
en. Manche meinen, dass es jetzt zwei Päpste gibt. Davon will der konservative
Ratzinger aber nichts hören. Er will nur noch lesen und schreiben.
König Ludwig II.Sie nennen ihn den „Märchenkönig“, und wie seine
Verwandte Sissi ist auch Bayern-König Ludwig II. ein
Mythos. Berühmt ist sein Leben voller Extravaganz im
19. Jahrhundert, aber auch sein tragisches Ende. Denn
König Ludwig II. starb unter mysteriösen Umständen
im Starnberger See. Bis heute streiten Historiker, ob
es Suizid eines depressiven Menschen war
oder Mord. Was ihn unvergessen macht,
sind seine Investitionen: Keiner hat wie
er so schöne Schlösser in Bayern bauen
lassen. Das berühmteste ist Schloss
Neuschwanstein. Wer das besucht hat,
versteht, weshalb so viele Menschen in
ihm nur den Märchenkönig sehen.
Er ist ein Mann wie ein Baum – 2,13
Meter groß. Für einen Giganten halten
seine Fans Dirk Nowitzki aber nicht nur
wegen seiner Körpergröße. Der Mann
aus Würzburg ist einer der besten Basket-
ballspieler der Welt. Seit 1998 spielt er in
den USA für die Dallas Mavericks. Als
erster Europäer wurde er 2007 zum
wertvollsten Spieler einer Saison gewählt.
2011 hatte er noch mehr Erfolg: Da
gewann Nowitzki mit Dallas den Meister-
titel und war dabei wichtigster Spieler.
Dirk Nowitzki
Keiner hat wie er soschöne Schlösser in
Bayern bauen lassen.
PLUS
h„lten für hier: meinen, dass … ist
wertvoll hier: sehr wichtig;mit sehr vielTalent
die Saison, -s hier: Zeit im Jahr,franz. in der Basketball -
spiele stattfindender Meistertitel, - hier: Titel für die
beste Mannschaft
26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1 04.04.13 12:16 Seite 27
28 5/13
Seit 1920 stellte Adolf Dassler Sportschuheher. 1949 wurde Adidas geboren. Bis heute
liegt die Zentrale im kleinen Herzogenaurachbei Nürnberg. Inzwischen ist die Firma auch
im Besitz von Reebok und Taylor Made. Adidasist international die Nummer 2 unter den
Sportartikelherstellern.
der Sp¶rtartikelhersteller, - Hersteller von Produktenfür Sport
Rudolf Dassler arbeitete viele Jahre lang mitseinem Bruder Adolf zusammen. Aber die bei-den stritten zu viel. 1948 begann RudolfDassler mit seiner eigenen Firma: Puma, seitdamals in Herzogenaurach bei Nürnberg.Heute international die Nummer 3 unter denSportartikelherstellern.
Bayern-Duett 3Adidas und Puma
Albrecht DürerDie Liebe zu Italien teilen in Bayern heute
viele Menschen. Einer der ersten, für den
das Land ganz wichtig war, war der Maler
Albrecht Dürer aus Nürnberg. Vor mehr
als 500 Jahren reiste Dürer mehrmals für
lange Zeit in den Süden, um die Techniken
italienischer Maler zu lernen. Seine späte-
ren Landschaftsbilder und Selbstporträts
sind weltberühmt und in vielen wichtigen
Kunstmuseen zu sehen. Schon während
seines Lebens war Dürer ein Star in
Europa. Seine Kunsttheorien und seine
neuen Arbeitstechniken waren für Genera-
tionen von Künstlern wichtig, vor allem in
Deutschland und den Niederlanden.
Pumuckl„Hurra, hurra, der Pumuckl ist da …“ Dieses Lied
kann jeder Deutsche mitsingen. Der kleine, freche
Kobold mit den roten Haaren ist eine Kultfigur,
die nicht nur Kinder lieben. Warum? Es ist die
Wärme, mit der Autorin Ellis Kaut die Geschichten
des Pumuckl geschrieben hat. Und dann gibt es
auch noch die berühmte Fernsehserie. Den
Pumuckl und den alten Meister Eder verbindet
nicht nur Freundschaft, sondern die Liebe eines
Vaters zu seinem Kind. Das merken nicht nur klei-
ne Zuschauer, die lachend mitsingen, wenn der
Kobold ruft: „Hurra, hurra …“
Hurra! ≈ toll
fr¡ch ≈ lustig, aber auch provokativ
der Kobold, -e Fantasiefigur, die die Menschenschützt, aber auch ärgert
der Meister, - Person, die in ihrem Beruf sehr gutist und andere ausbilden darf
Kritiker und Schauspiel-Kollegen lieben sie:
Martina Gedeck ist nicht nur vor der
Kamera eine echte Persönlichkeit. Filmjour-
nalisten sehen in ihr „ein Chamäleon und
ein furioses Vollweib“. Ihre Arbeitskollegen
mögen Professionalität und Engagement
der Frau aus München. Dazu kommen viel
Gefühl und Talent. Das hat Gedeck, die
Frau mit dem sentimentalen Blick, interna-
tional bekannt gemacht. Spätestens seit
ihrer Hauptrolle im Film Das Leben der
Anderen (Oscar 2007) hat sie weit über
Deutschland hinaus Erfolg.
furios ≈ toll; mit intensiven Gefühlen
das V¶llweib, -er (sehr) erotische Frau mitsehr runden Körperformen;hier auch: sehr emotionale,weibliche Frau
das Schauspiel, -e hier: Theater/Film
¡cht wirklich
die Persönlichkeit, -en ≈ wichtige oder bekanntePerson
das Engagement franz. hier: starke Aktivität
spätestens hier: ≈ mindestens
teilen hier: auch haben
das S¡lbstporträt, -s Bild, das ein Künstler von sich selbst macht
die Generation, -en hier: viele Künstler, die später gelebthaben
Martina Gedeck„Ein Chamäleonund ein furioses
Vollweib“
Eine Übung zudiesen Textenfinden Sie auf
Seite 52.
FOTOS: H
TTP://COM
MON
S.WIKIM
EDIA.O
RG; CIN
ETEXT/BILD
ARCHIV, D
OROTH
EE FALKE
26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1.qxd 08.04.13 14:20 Seite 28
GRATIS
illegalerDownloadX
Testen Sie den aktuellen Audio-Sprachtrainer von Deutsch perfekt!
Für viele ist Bayern der frühere Agrarstaat, der nach dem Krieg in den Wirtschaftscharts immer höher gestie-
gen ist. Aber Industrie gibt es im deutschen Südosten schon seit 200Jahren – die Kommunisten in Ostdeutschland haben sie nach dem
Krieg nur noch ein bisschen stärker gemacht.
Immerschon
modern
bed¡ckt hier: voll mit
bewerten sagen, wie gut oderschlecht etwas ist
n¶chmals noch einmal
deutlich hier: viel
das Unternehmen, - Firma
das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalisti-schen Republik
die Arrog„nz ≈ Art und Denken, dassman sich besser alsandere findet
Autoproduktion bei AudiIn Ingolstadt formt die
Firma aus Metall Autos
30-31-Industrie_V3_0513.qxd 04.04.13 12:16 Seite 30
315/13
Bayern-Spezial – WirtschaftMITTEL
FOTO: AU
DI AG
Die Großregion München hat heute
den besten Arbeitsmarkt Deutschlands,
hat das Institut für Arbeits- und Berufs-
forschung festgestellt. Schon vor 1945 war
Bayern ein Industriestaat mit Fabriken in
Nürnberg, München und Augsburg. An
einzelnen Orten „gab es in Bayern seit
dem Mittelalter Gewerbezentren“, sagt
Richard Winkler vom Bayerischen Wirt-
schaftsarchiv.
Schon im 13. Jahrhundert verkauften
Handwerker ihre Produkte in Augsburg.
Im 16. Jahrhundert schuf Jakob Fugger,
dessen Familie durch Geschäfte mit Ita-
lien reich geworden war, in dieser Stadt
ein für seine Zeit sehr großes Banken-
und Wirtschaftssystem. „Im 19. Jahrhun-
dert entwickelte sich dann mit der Indus-
trialisierung ein lebendiges Textilgewer-
be mit Tausenden Beschäftigten“, erzählt
Winkler.
Aber ohne die politische Vorbereitung
wäre dies nicht möglich gewesen. Bayern
war bis Anfang des 19. Jahrhunderts in
viele Gebiete geteilt. Der Reformer Maxi-
milian Graf von Montgelas gab dem Land
bis 1817 eine moderne Administration und
ließ die Zollgrenzen fallen: Die Wirtschaft
konnte sich entwickeln.
Zum Beispiel die Schwerindustrie in
Teilen der Oberpfalz im Nordosten Bay-
erns, erzählt Winkler. Zwar war auch
Nürnberg seit dem Mittelalter ein Gewer-
bezentrum. Aber erst mit der Industriali-
sierung zogen metallverarbeitende
Unternehmen in die Stadt. Die Bleistift -
industrie wurde größer. Aus der Fabrik
von Johann Friedrich Klett, der zum Bei-
spiel Bahnwaggons baute, wurde später
das Unternehmen MAN.
Ob eine Region reich oder arm war,
„war im 19. Jahrhundert stark an die
Bodenschätze gekoppelt“, sagt Archivar
Winkler. Zu dieser Zeit formte sich in
München die optische und feinmechani-
sche Industrie, aus der auch das Erfinder-
genie Joseph von Fraunhofer, Optiker und
Physiker, kam. Die Lokomotivenfabrik
Maffei in München feierte große Erfolge.
Aus dem Unternehmen wurde später der
heutige Maschinenbauer Krauss-Maffei.
Erst später, mit Ende des Zweiten Welt-
kriegs, kamen viele heute international
bekannte große Unternehmen nach Bay-
ern. Es waren Firmen aus den früher
deutschen und nach dem Krieg sowje-
tisch besetzten Gebieten und der späte-
ren Deutschen Demokratischen Republik
(DDR). Zum Beispiel Siemens im Bereich
der Automatisierung, der Energiewirt-
schaft und der Medizintechnik, der Auto-
bauer Audi und die Allianz, heute die
größte Versicherung der Welt.
So lange die deutsch-deutsche Grenze
noch offen war, kamen bis 1961 auch viele
Arbeiter aus der DDR nach Bayern. Viele
von ihnen waren besser qualifiziert als
der Durchschnitt. Sie hatten studiert,
waren Selbstständige und Handwerker.
„Bayern hatte viel Glück im Lauf der
Geschichte“, sagt Archivar Winkler, „und
es hat Geschick darin bewiesen, die tech-
nische Entwicklung für sich genutzt zu
haben.“ 2 Gudrun Weitzenbürger
Weltberühmter Touristenmagnet: Bis zu 8000 Besucher laufen pro Tagdurch Schloss Neuschwanstein. Seit
langer Zeit ist es eine der populärstendeutschen Sehenswürdigkeiten. Die
neuesten Zahlen sind von 2011: 1,4 Millionen Besucher.
In München gibt es viel zu sehen. Die populärste Sehenswürdigkeit istaber eine Art Museum, das in sehrmoderner Architektur ziemlich intelli-gent Werbung für einen Autoherstellermacht: die BMW-Welt. Ihre Statistik2012: 2,4 Millionen Besucher.
Bayern-Duett 4Neuschwanstein und die BMW-Welt
die [rbeits- ¢nd ≈ systematische Untersu -Berufsforschung chung zu neuen Berufen
und Änderungen auf demArbeitsmarkt
das M“ttelalter historischer Zeitraum vonungefähr 500 bis 1500 nachChristus
das Gew¡rbezen- Zentrum, wo es viele Fir-trum, -zentren men gibtdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrender H„ndwerker, - Person, die beruflich mit
Händen und Werkzeugenarbeitet
schuf Prät. von: schaffen =machen
das Geschæft, -e hier: wirtschaftlicheAktivität
s“ch entw“ckeln hier: groß werdenleb¡ndig hier: dynamisch; mit viel
Lebendas Gew¡rbe, - hier: Teilbereich der
Wirtschaftder Beschæftigte, -n hier: Angestellterwäre … gewesen Konj. II der Vergangenheit
von: seinteilen in zwei oder mehr Teile
machenf„llen l„ssen hier: ≈ wegmachen; ungül-
tig machendie Schwerindustrie, Industrie, die z. B. Produkte -n aus schwerem Metall machtmet„llverarbeitend so, dass Produkte aus Metall
hergestellt werdengek¶ppelt sein „n abhängen vondie Bodenschätze Substanzen aus der Natur,Pl. die von der Industrie ver
wendet werden (z. B. Erd öl, Gold, Wasser)
der Archivar Person, die in einem Archivarbeitet
feinmechanisch so, dass z. B. Messgeräte und-apparate gebaut werden
das Erf“ndergenie, Person, die geniale neue -s Ideen hat und etwas
Neues konstruiertsowj¡tisch bes¡tzt von der sowjetischen Ar mee
in Besitz genommen“m Lauf währenddas Gesch“ck hier: Talentbewiesen Prät. von: beweisen = hier:
zeigen, dass man etwas kannn¢tzen benutzen
PLUS
30-31-Industrie_V3_0513.qxd 04.04.13 12:17 Seite 31
32 5/13
Ob antike römische und griechische
Skulpturen, weltberühmte Gemälde
von Peter Paul Rubens, Franz Marc und
Andy Warhol oder Design des 21. Jahrhun-
derts – egal, was Besucher sehen möchten,
im Kunstareal im Münchener Stadtteil Max-
vorstadt findet jeder etwas Interessantes.
Wer sich absolut nicht für Kunst interes-
siert, macht einfach ein Picknick auf einer
der vielen Wiesen zwischen den Museen.
Aber Vorsicht! Er verpasst einiges, zum Bei-
spiel das Lenbachhaus, das nach einer
Renovierungspause erst ab Anfang Mai
wieder geöffnet hat.
Schon von Weitem leuchtet das Museum
den Passanten entgegen. Es strahlt richtig.
Da ist zum einen die Villa, die vor mehr als
100 Jahren von Franz von Lenbach gebaut
wurde, einem berühmten Porträtmaler sei-
ner Zeit. Zum anderen gibt es einen moder-
nen Anbau, der direkt am alten Gebäude
steht. Er hat außen vergoldete Messingstä-
be, die nun in der Sonne leuchten.
Licht spielt auch im Inneren eine wichti-
ge Rolle – denn nur so kommt das Kunst-
werk in der großen Eingangshalle richtig zur
Geltung. Die acht Meter hohe Skulptur aus
Glas und Stahl hängt in Form einer Spirale
von der Decke, bis knapp über die Köpfe der
Besucher. Wirbelwerk heißt das große Objekt
von Olafur Eliasson. „Er baute mit seinem
Team in tagelanger Arbeit an die 450 farbi-
ge Glasplatten in ein Gerüst ein, das wie ein
Strudel aussieht“, erklärt Paula von der
Heydt vom Lenbachhaus. „So wirkt das Wir-
belwerk wie ein Kaleidoskop, das ganz tolle
Farbreflexe an die Wände wirft.“
Im zweiten Stock hängt das bekannteste
Exponat des Hauses: Es zeigt ein blaues
Pferd, das seinen Kopf zur Seite hält. Ganz
so, als würde es über etwas nachdenken.
„Was für den Louvre in Paris die Mona Lisa,
ist für uns das Blaue Pferd“, sagt von der
Heydt. Das Bild von Franz Marc gehört zur
weltweit größten Sammlung zur Kunst des
Blauen Reiters, einer der wichtigsten Künst-
lergruppen der Avantgarde Anfang des 20.
Jahrhunderts.
Während das Lenbachhaus in den letzten
Jahren komplett erneuert und restauriert
wurde, sind viele seiner Bilder um die Welt
gereist. Von Holland über Russland bis nach
Japan. Zurück in ihrer Heimat, sind die Bil-
der von Marc und seinen Kollegen wie Was-
sily Kandinsky und Paul Klee noch besser zu
sehen. Das liegt an dem Lichtkonzept, das es
so in keinem anderen Museum der Welt gibt.
Von der Heydt: „Mit LED-Lampen können
wir die Farbtemperatur der Beleuchtung
exakt so justieren, dass ein Licht entsteht, in
dem die einzelnen Werke so wirken, wie sie
die Künstler gesehen haben.“
Nur ein paar Gehminuten entfernt steht
die Alte Pinakothek: ein langes, monumen-
tales Gebäude, das zu den ältesten Museen
Deutschlands gehört. Einer ihrer Publikums-
DIE MAGIE DER MUSEENTeil 3: Kunst
So viel Kunst an einem Ort gibt es nirgendwo
sonst in Deutschland: Im Münchener Kunstareal
finden Kunstfreunde 16 Museen und mehr als
40 Galerien. Martin Langeder hat dort einen Spa-
ziergang mit vier Zwischenstopps gemacht.
n“rgendwo nirgends¶b hier: ≈ egal wasdas Gemälde, - Bild, z. B. in Ölentgegenleuchten Licht in die Richtung eines
Betrachters senden; hier:wegen seiner schönen Farbesehen
der Pass„nt, -en ≈ Fußgängerstrahlen hier: eine intensive Farbe
habender Porträtmaler, - Maler, der Bilder von
Personen machtder [nbau, -ten neuer Teil, den man an ein
altes Gebäude gebaut hatverg¶lden außen komplett und dünn
Gold legen umder M¡ssing- langer dünner Gegenstandstab, ¿e aus Messing(das M¡ssing goldfarbene Mischung aus
zwei Metallen)zur G¡ltung sehr gut wirkenk¶mmender Stahl Metall, das man hart
gemacht hatder W“rbel, - sehr schnell um einen
Mittelpunkt kreisendeBewegung, z. B. bei Wasser
einbauen stabil bauen in„n die hier: ungefährdie Glasplatte, -n flaches Stück aus Glasdas Ger•st, -e hier: Konstruktion aus Stahlder Strudel, - sehr schnell um einen
Mittelpunkt kreisendeBewegung, z. B. bei Wasser
w¡rfen hier: formen; zu sehen seindas Exponat, -e Objekt, das in einem Muse -
um oder einer Ausstellunggezeigt wird
erneuern hier: neu machendas L“chtkonzept, hier: Idee, wie man Licht im-e Museum einsetztdie Beleuchtung Licht; Lampenex„kt sehr genaujustieren z. B. die Richtung oder die
Funktion eines Gerätes regu-lieren
%
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 52.
32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 32
335/13
Bayern-Spezial – Kunstareal München
SCHWER
FOTO
S: L
EHN
BAC
HH
AUS
(2)
Idylle mitten in MünchenGarten und alte Villa des
Lehnbachhauses und seineIkone, Das blaue Pferd
PLUS
32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 33
34 5/13
magnete ist das Große Jüngste Gericht von
Peter Paul Rubens – ein sehr großes Ölge-
mälde. Auf einer fast 30 Quadratmeter gro-
ßen Leinwand zeigt es, wie Jesus über die
Menschen richtet. Ein paar Räume weiter
hängt das im Jahr 1500 entstandene Selbst-
bildnis von Albrecht Dürer (siehe auch Seite
28) im Pelzrock. Kunsthistorikerin Mechtild
König-Kugler führt Besucher seit mehr als 20
Jahren zu diesen beiden Bildern. Aber heute
geht sie mit einer Gruppe von Besuchern
direkt in einen kleinen Seitenraum.
Die 55-Jährige bleibt vor zwei Gemäl-
den des Niederländers Frans Post stehen.
Auf den ersten Blick sind es keine beson-
ders interessanten Bilder. Sie zeigen
Impressionen aus Brasilien, die Anfang
des 17. Jahrhunderts entstanden. „Damals
gehörte Frans Post zum Gefolge nieder-
ländischer Kolonialherren, die im Norden
Südamerikas im großen Stil Zuckerrohr
geerntet haben“, erzählt König-Kugler.
Sieben Jahre lang blieb Post in Brasilien.
Er studierte Flora, Fauna, Sitten der Ein-
wohner Brasiliens und malte schließlich
Bilder, auf denen Landschaft, Architektur,
Vegetation und Menschen des südameri-
kanischen Landes zu sehen sind. „Alles
penibel genau, sehr akribisch.“ Das hat
seinen Grund: Die Künstler der damaligen
Zeit wollten mit optischen Erfindungen
wie Mikroskop, Brille oder Lupe mithalten
und zeichneten deshalb so exakt wie
möglich.
Nach dem Zurückkommen in die Hei-
mat ging es bei Post richtig los: In großer
Geschwindigkeit malte er 130 bis 150 Bil-
der. Nachdem Holland seine Kolonie an
die Portugiesen abgeben musste, sollten
seine Bilder die Sehnsucht der Holländer
nach einem verloren gegangenen Para-
dies stillen.
Die Besucher müssen nah an die beiden
Bilder herangehen, um alle Details erken-
nen zu können. „Warum ist hier eine Ana-
nas zu sehen?“, fragt ein älterer Herr.
„Frans Post hat sich ganz nach den Wün-
schen seiner Käufer orientiert und exoti-
sche Tiere und Pflanzen eingebaut, die es
in Brasilien gar nicht gab – um das Bild
vom Garten Eden zu perfektionieren“, sagt
König-Kugler. „So kommt es, dass in dem
einen Bild ein Ameisenbär und eine Ana-
nas zu sehen sind, im anderen Bild ein
Gürteltier und eine Papaya.“
Hört sich kurios an, aber vielleicht erhal-
ten auch deshalb die Brasilien-Bilder seit
ein paar Jahren so großes öffentliches Inte-
resse. Vor allem unter südamerikanischen
Sammlern. Ein Bild, das Mitte der 90er-
Jahre für 13 000 Euro verkauft wurde, kos-
tete wenig später 3,1 Millionen Euro.
Wo schon Goethe euphorisch wurdeGemäldegalerie Alte Meister in Dresden
Schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe war überwältigt, als er vorrund 200 Jahren die Dresdener Gemäldegalerie besuchte. Die Sammlungder Meisterwerke hat sich seit damals kaum verändert – man sieht dortArbeiten von Raffael, Rembrandt, Rubens, Vermeer und Dürer.
das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl
überwæltigt sein ≈ intensive Emotionen haben, weil man etwas toll findet
Das älteste seiner ArtKunstmuseum Basel
1661 kaufte die Stadt Basel die Kunstsammlung von Basilius Amerbachund öffnete sie als erstes bürgerliches Museum der Welt für die Öffentlich-keit. Im Kunstmuseum im Dreiländereck Deutschland, Frankreich undSchweiz zum Beispiel zu sehen: Bilder von Konrad Witz, Martin Schongauerund Lucas Cranach dem Älteren.
das J•ngste religiöse Vorstellung vonGer“cht einem göttlichen Gericht zum
Ende der Weltdie Leinwand, ¿e hier: großes Stück aus
Leinenstoff, auf das ein Malermalt
(das Leinen ≈ fester Stoff)r“chten über hier: Strafen verteilendas S¡lbstbildnis, Bild, das ein Künstler von -se sich selbst maltder P¡lzrock, ¿e Mantel aus Tierhaarendas Gef¶lge, - Gruppe von Personen, die
mit einer wichtigen Personreisen, z. B. einem Aristo -kraten
“m großen Stil in großer Mengedas Z¢ckerrohr, sehr hoch wachsende, tropi--e sche Pflanze, aus deren
Innerem man Zucker herstelltpenibel ≈ extrem genauakribisch sehr genaudie Lupe, -n kleines, spezielles Glas, durch
das man Dinge größer sehenkann
m“thalten hier: zeigen, dass dasmenschliche Auge genausogut ist
die Sehnsucht starker Wunschverloren gehen aufhören, zu existierendas Paradies, -e hier: besonders schöner und
ckende Pflanzeeinbauen hier: integrieren; malen inder Ameisenbär, südamerikanisches Tier, das -en Ameisen isst(die Ameise, -n kleines, rotbraunes oder
schwarzes Insekt, das in gutorganisierten Gemeinschaftenlebt)
das G•rteltier, -e Säugetier mit einer sehr har-ten Haut am Rücken
(das Säugetier, -e Tier, das als Baby Milch beiseiner Mutter trinkt)
32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 34
355/13
Bayern-Spezial – Kunstareal München
Von der Alten Pinakothek ist es nur ein
kurzer Spaziergang zum Museum Brand-
horst. Dort hat Sibylle Thebe die Qual der
Wahl. Sie führt gerade 20 Besucher, vom
Teenager bis zum Rentner, durch das
Haus, das erst 2009 eröffnet wurde und
nur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
zeigt. Die Sammler Anette und Udo Brand-
horst haben in den letzten Jahren mehr
als 1000 Werke gekauft – unter diesem
Angebot muss sich Thebe nun entschei-
den. Denn das Motto ihrer Führung heißt
„Take Five“ – für fünf Kunstwerke geht es
durch das ganze Museum.
Gleich beim ersten Bild am Eingang
bleibt die Gruppe stehen. Zu sehen: ein
sehr großes Bild von Hammer und Sichel,
dem Symbol des Kommunismus. Eine
Arbeit des Pop-Art-Künstlers Andy War-
hol. „Die Idee zu diesem Bild ist während
einer Reise nach Italien entstanden, als
Warhol gefragt wurde, welche künstleri-
schen Ideen er zum Kommunismus hat“,
erzählt Thebe. „Zurück in den USA sagt er
zu seinen Assistenten: Wir müssen etwas
mit kommunistischen Symbolen machen
– ich glaube, das würde sich in Italien gut
verkaufen.“ Die Besucher lachen.
Um die Ecke hängt ein Ölbild des deut-
schen Künstlers Georg Baselitz, das einen
Apfelbaum zeigt – einen Apfelbaum, der
auf dem Kopf steht. „Viele finden ein sol-
ches Bild einen Quatsch. Warum malte er
es also?“, fragt Thebe. „Na ja, man redet
darüber“, antwortet eine Besucherin.
„Genau das soll Kunst auslösen“, gibt ihr
die Kunsthistorikerin und Malerin recht.
„Kunst soll provozieren und für einen
Aha-Effekt sorgen.“
Nächster Halt: The Black Dress von Alex
Katz, einem New Yorker Künstler, der sechs
Mal in einem Bild seine Frau Ada malte. Zwei
Stockwerke darüber wird es blutig. In sei-
nem 2001 entstandenen Lepanto-Zyklus
zeigt Cy Twombly die schreckliche See-
schlacht im Jahr 1571 im Golf von Patras.
Damals entdeckten die Flotten von Venedig,
Spanien und des Papstes die türkische Flot-
te in ihrem Winterquartier. Am Ende dieses
Oktobertags war die türkische Flotte zerstört.
50 000 Männer starben. 50 Schritte braucht
es, um an den zwölf Bildern vorbeizulaufen.
„Die historische Schlacht diente Twombly
nur als Inspiration“, sagt Thebe. „Die Schif-
fe, die Ruder, das Blut, das Meer – das alles
übersetzte er frei in sein System von Zeichen
und Farbe, alles impulsiv und expressiv.“
Für das fünfte Kunstwerk geht Thebe
noch einmal zu Warhol, diesmal in das
Untergeschoss. Dort hängt sein Werk The Last
Supper, das einen schwarz-weißen Druck
von Jesus zeigt – nicht einmal, sondern 144
Kunst in der WartehalleHamburger Bahnhof in Berlin
Seit 1996 ist in dem früheren Bahnhofsgebäude der Berlin-HamburgerBahn – nahe des heutigen Berliner Hauptbahnhofs – ein Museum. MitExponaten von Künstlern wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Anselm Kieferund Joseph Beuys zeigt es Kunst ab den 60er-Jahren.
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird
Gold und Luxus der MonarchenKunsthistorisches Museum Wien
Über Jahrhunderte haben die Mitglieder der Habsburgerfamilie teure wiekuriose Exponate aus der ganzen Welt gesammelt. Seit Anfang März ist dieKunstkammer nach elf Jahren Renovierung wieder geöffnet. Eines ihrer bes-ten Stücke: die Saliera, ein Salzfässchen aus Gold von Benvenuto Cellini.
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird
das S„lzfässchen, - kleines Ding, in dem man Salz lagert
die Qual der Wahl das Problem haben, sichhaben für eines von mehreren
interessanten Dingen ent-scheiden zu müssen
der H„mmer, ¿ Werkzeug, mit dem maneinen Nagel in die Wandschlagen kann
die S“chel, -n Gerät zum Schneiden vonGras oder Getreide
auf dem K¶pf stehen hier: die Position derPers pektive um 180° geän-dert haben
auslösen verursachen
der Ah„-Eff¡kt plötzliches Erkennen derVerbindung/Beziehungverschiedener Dinge
die Seeschlacht, -en schwerer Kampf im Kriegauf dem Meer
die Fl¶tte, -n alle militärischen Schiffe eines Staates
der Papst, ¿e Mann mit der höchstenPosition in der katholi-schen Kirche
das W“nterquartier, militärisches Lager für den-e Winter
das Ruder, - langer Gegenstand ausHolz, der unten etwasbreiter wird. Damit be -wegt man ein Schiffdurchs Wasser.
der Dr¢ck, -e hier: ≈ gedrucktes Bild
%FOTO
S: S
TAAT
LICH
E KU
NST
SAM
MLU
NG
DRE
SDEN
; KU
NST
MU
SEU
M B
ASEL
/JU
LIAN
SAL
INAS
; ST
AATL
ICH
E M
USE
EN Z
U B
ERLI
N/M
AXIM
ILIA
N M
EISS
E; K
UN
STH
ISTO
RISC
HES
MU
SEU
M W
IEN
SCHWER PLUS
32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 35
36 5/13
Mal. Der sehr religiöse Warhol, sagt die
Expertin, „hinterfragt damit Christus im
Zeitalter der Reproduzierbarkeit.“
Letzte Station der kleinen Tour durch das
Kunstareal ist die Pinakothek der Moderne –
vier Museen in einem Gebäude. Als eines der
größten Häuser der Welt für Architektur,
Design, Grafik und moderne Kunst steht es
in einer Reihe mit dem Centre Pompidou in
Paris, mit dem MoMA in New York und der
Tate Modern in London. Aber wer zurzeit das
Gebäude aus Beton und Glas besuchen
möchte, muss draußen bleiben. An der Ein-
gangstür klebt ein großer Zettel: „Wegen
Sanierungsarbeiten geschlossen“ – und das
nur zehn Jahre nach Eröffnung.
„Beim Bau der Pinakothek der Moderne
wurde vieles ausprobiert“, sagt Tine Nehler
von den Bayerischen Staatsgemäldesamm-
lungen, zu denen die Pinakothek der
Moderne gehört. „Zum Beispiel wurden Zie-
gel verwendet, die zuvor noch nie in einem
Gebäude eingemauert wurden. Diese Ziegel
sind über die Jahre aufgequollen. Da sie
fugenlos mit Betonelementen verbaut wur-
den, sind Risse entstanden.“
Diese Risse sind zwar keine Gefahr für das
Haus und seine Besucher. Aber sie sehen
überhaupt nicht schön aus. Deswegen
gehen nun statt Kunstfreunden Bauarbeiter
ein und aus. Im September 2013 soll alles
wieder wie neu aussehen. Bis dahin lädt die
Pinakothek der Moderne in seine soge-
nannte Schaustelle, die auf dem Platz vor
dem Museum steht. Eine temporäre Kunst-
halle aus Baugerüsten und Kunststoffplat-
ten, mit einer Plattform in 17 Metern Höhe
für einen Rundumblick auf die Museen der
Umgebung.
Eine der vielen Aktionen, die bei freiem
Eintritt den Menschen Lust machen sollen,
trotz der Baustelle zu kommen, ist das Hop-
fen-Projekt, bei dem Hopfenpflanzen
wachsen sollen. „Am Ende des Sommers
wollen wir den reifen Hopfen ernten und
Bier brauen“, sagt Nehler. Pünktlich zum
Oktoberfest. Braukunst trifft moderne Kunst
– wie passend für das Bierland Bayern. 2
Plakate, Plakate, PlakateMuseum Folkwang
Der Vorläufer des Essener Museums wurde 1902 gegründet, später zeigtees als erste öffentliche Sammlung Deutschlands Werke von Cézanne, vanGogh und Matisse. Besonders ist auch das dazugehörende Deutsche PlakatMuseum mit seinen mehr als 340 000 Plakaten zu Alltag, Kultur und Politikseit dem Jahr 1880.
der Vorläufer, - hier: erste, frühe Form des Museums
Bayerns größte Kulturgüter liegen in München.Schon König Ludwig I. machte die Stadt vor
bald 200 Jahren zu einem Zentrum von Kunstund Kultur. Sein Sohn Ludwig II. baute seine
berühmten Schlösser im historisch bayerischenTeil – Altbayern, dem Süden des heutigen
Bundeslandes, wo auch Bayerisch gesprochenwird. Dort leben heute die meisten Bayern.
das [ltbayern ungefähr die Gebiete vonOberbayern, Niederbayern,Oberpfalz
das Kulturgut, ¿er Objekt, das einen kulturellenWert hat
Großer Ärger, als 2012 ein Bild von AlbrechtDürer aus München nicht zu einer großenAusstellung nach Nürnberg reisen durfte: EinBild des Nürnbergers Dürer! Viele Menschen inFranken, dem nördlichen Teil des Bundeslands,fühlten sich vom Süden mal wieder ignoriert.Trotzdem haben die Franken viel zu bieten: zumBeispiel genauso viele UNESCO-Welterbestät -ten wie der Süden, das größere Altbayern.
die W¡lterbestätte, -n Ort, den man offiziell für dieMenschen in Zukunft schüt-zen soll
Bayern-Duett 5Altbayern und Franken
hinterfragen hier: prüfen, welcheBedeutung etwas/jemand hat
das Zeitalter, - ≈ Epoche; Zeitder Beton Substanz zum Bauen, die
nach dem Trocknen sehr hartist
der Ziegel, - gebrannter, roter Stein für den Hausbau
zuvor vorhereinmauern ≈ in eine Mauer hineinbauenaufquellen größer werden; dicker wer-
denfugenlos ≈ ohne Lückeverbauen zusammenbauender R“ss, -e kaputte Stelletemporär für kurze Zeit gemachtdas Baugerüst, -e Konstruktion für Bauarbeiten
an einem Gebäudeder Rund¢m- Aussicht nach allenblick, -e Seitender H¶pfen, - Pflanze, deren Früchte dem
Bier sein Aroma gebenBier brauen Bier herstellendie Braukunst, ¿e Wissen und Können, wie
man Bier herstellt
Vier Museen in einem GebäudeDie Pinakothek der Moderne
FOTOS: PIN
AKOTHEK D
ER MOD
ERNE; PICTU
RE-ALLIANCE/D
PA
32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 36
Jeden Monat im Heft!
Die jungen Seiten von
375/13
37_Deins_0513 04.04.13 16:22 Seite 37
38 5/13
Viele Migranten leben seit langer Zeit – manche ihrer Kinder
seit Geburt – in Deutschland, haben aber keinen deutschen Pass.
Wenn sie doch einen wollen, müssen viele von ihnen die alte Staats-
angehörigkeit abgeben. Muss das wirklich sein? Wir fragten:
Schon heute wird in mehr als der Hälfte der Einbürge-
rungen in Deutschland die doppelte Staatsangehörigkeit
akzeptiert. Das alte Dogma der Vermeidung von Mehr-
staatigkeit ist durch die vielen bestehenden Ausnahmen
in der Realität schon aufgeweicht.
Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung des
Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integra-
tion und Migration hält die symbolträchtige und nicht
einfache Entscheidung zwischen alter und neuer Staats-
angehörigkeit 57 Prozent der Migrantinnen und Mig-
ranten davon ab, sich einbürgern zu lassen. Dabei geht
es den meisten wohl weniger um Romantik, sondern
meistens um praktische Dinge wie Erbschaften, Familie
oder die Möglichkeit, die Eltern noch in deren Heimat
beerdigen lassen zu können. 19 Staaten der Europäi-
schen Union (EU) akzeptieren doppelte Staatsangehö-
rigkeiten schon lange generell. Bei ihnen ist das Norma-
lität, ohne dass es in dieser Frage große Probleme oder
gar rechtsfreie Räume gäbe.
Bei uns gibt es im Gegenteil dazu die Optionspflicht:
Wer als Kind ausländischer Eltern nach dem Jahr 2000
in Deutschland geboren wurde, ist – unter bestimmten
Voraussetzungen – Deutscher. Daneben können diese
Kinder die Staatsangehörigkeit der Eltern behalten. Bis
sie 23 werden, müssen sie sich aber für eine der Staats-
angehörigkeiten entscheiden.
Damit stellt der Staat die in Deutschland geborenen
und aufgewachsenen Jugendlichen vor eine unnötige
Wahl zwischen zwei Identitäten, die beide zu ihrem
Leben gehören. Wer dem Amt nicht meldet, wie er sich
entscheidet, verliert automatisch die deutsche Staatsan-
gehörigkeit und wird von unserem Staat zu einer Aus-
länderin oder einem Ausländer gemacht. Zum gesell-
schaftlichen Zusammenhalt kann eine Staatsangehörig-
keit auf Abruf wohl kaum beitragen.
gener¡ll allgemein
JAder Deutsche B¢ndestag deutsches Parlamentst¡llvertretend hier: in zweiter Position nach
dem Parteichefdie Vorsitzende, -n hier: Frau, die eine Partei
leitetdie SPD kurz für: sozialdemokratische
Partei Deutschlandsdie Einbürgerung, -en von: einbürgern = einem
Ausländer, der schon lange ineinem Land lebt, dieStaatsangehörigkeit diesesLandes geben
die Vermeidung von: vermeiden = hier: nichtentstehen lassen
aufweichen hier: langsam nicht mehr gül-tig sein
der S„chverständigen- Komitee, das aus Experten rat, ¿e bestehtdie St“ftung, -en Organisation für einen
bestimmten Zweck„bhalten v¶n hier: der Grund dafür sein,
etwas nicht zu tunsymbolträchtig mit hohem symbolischen Wertdie ]rbschaft, -en Gebäude, Geld oder
Gegenstände, die man nachdem Tod einer Personbekommt
beerdigen ein Loch in die Erde machenund einen Toten hineinlegen
der r¡chtsfreie Raum, ¿e Bereich, in dem keine Normenund Regeln gelten
gäbe Konj. II von: gebender Zus„mmenhalt Solidarität; Gemeinsamkeitauf [bruf hier: ≈ so, dass man sie eines
Tages abgeben muss, wennman sie nicht beantragt
beitragen hier: einen unterstützendenEffekt haben auf
NEINdie CSU kurz für: Christlich-Soziale
Unionder “nnenpolitische Person, die InformationenSpr¡cher, - zum Thema öffentliche
Ordnung und Sicherheit an die Öffentlichkeit gibt
das Bek¡nntnis, -se hier: ≈ offizielle Erklärung,dass man etwas unterstützt
die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union
der Erw¡rb von: erwerben = erreichen;bekommen
rot-grün hier: aus der Zeit, als dieKoalition von SPD und Bündnis90/Die Grünen regierte
das M¢ltik¢lti, - kurz für: Multikulturalitätdie Ber¡chtigung, -en Erlaubnisder Bezug, ¿e hier: Erhalten von Gelddas Strafrecht, -e Gesetze, die die Strafe für
Verbrechen bestimmender H“ntergrund, ¿e hier: Zustand einer
Entwicklungdie Unionsbürgerschaft ≈ das Bürgersein eines
Mitgliedsstaates derEuropäischen Union
Doppelte
Staatsangehörigkeit
erlauben?
„19 Staaten der EuropäischenUnion akzeptieren doppelte
Staatsangehörigkeiten generell.“
Ja
Aydan Özoğuz ist Mitglied desDeutschen Bundestags undstellvertretende Vorsitzendeder SPD.
Ja oder Nein?
SCHWERFOTO
S: SPD; CD
U/CSU
; ULLSTEIN
BILD
/ECOPIX
38-39-Ja_Nein_0513 04.04.13 16:23 Seite 38
Kompetent. Persönlich. Individuell.
Mehr Sprache
können Sie
nirgendwo shoppen.
Alles, was Sie wirklich brauchen, um eine Sprache zu lernen: Bücher und DVDs in Originalsprache, Lernsoftware und vieles mehr.
weniger werdensehr wohl auf jeden Fallzu L„sten zum Nachteil vonheimisch hier: deutschder St„ndort, -e Ort, an dem eine Firma istpräs¡nt sein zu jeder Zeit da seinentspr¡chen mit einer anderen Sache
ungefähr gleich seinder Deutsche Indus- Organisation für ganz trie- ¢nd H„ndels- Deutschland für die kammertag wirtschaftlichen Interessen
von Firmendie Produktions- Möglichkeit und die Größekapazität, -en eines Unternehmens, um
Produkte herzustellender K¢ndendienst, Kundenservice-e„lles “n „llem im Ganzen; insgesamthinzukommen hier: mehr werdenbereits schon
DAIMLER MIT NEUER AUSLÄNDERQUOTEder Nachwuchs hier: junge Angestellte am
Anfang ihrer Karrieredie Ch¡fetage, -n ≈ höchstes Stockwerk, in
dem die Chefs arbeitender Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit
gemeinsamer Leitungder W„chstums- Markt, in dem die wirt-markt, ¿e schaftliche Aktivität wächstder Personalchef, -s administrativer Leiter aller
Angestellten einer Firmader M„rktführer, - Firma, die in einem
bestimmten Geschäfts -bereich auf dem erstenPlatz steht
MinijobUngefähr 7,4 Millionen Menschen inDeutschland haben einen Minijob. Siearbeiten nur wenige Stunden pro Wocheund verdienen maximal 450 Euro im Monat.Anders als andere Arbeitnehmer müssensie keine Steuern und keine Beiträge zurSozialversicherung zahlen. Der Arbeitgebermuss nur niedrige Beiträge an die Kran-kenkasse und die Rentenkasse zahlen –und zwei Prozent Steuern. Ein Minijob istdeshalb für Arbeitgeber günstig.
Viele Minijobber haben aber ein Pro-blem: Sie bekommen später viel zu wenigRente. Deshalb empfehlen Experten, nurfür kurze Zeit in einem Minijob zu arbeiten– oder den Minijob neben einem anderenBeruf zu machen.
Viele Menschen, die meisten davon Frau-en, haben aber seit Jahren nur einen Minijob.Denn obwohl 30 Prozent von ihnen mehrarbeiten wollen, können sie es oft nicht. Esist für Minijobber nämlich sehr schwer, ineine normale Beschäftigung zu wechseln.
Die Grünen wollen deshalb eine Reformdes Minijob-Systems. Ihre Idee: Pro Monatsollen nur 100 Euro sozialabgabenfrei blei-ben. Die Regierung will Minijobs aberbehalten. Sie argumentiert, dass diese flexible Beschäftigungen garantieren.Außerdem seien sie eine Chance für viele,um sozial nach oben zu kommen.
der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den manjeden Monat an dieVersicherung zahlt
die Sozialversicherung, Versicherung, bei der -en der Arbeitgeber dem
Staat Geld zahlen muss,damit der Arbeitnehmerbei Krankheit, Arbeits -losig keit und im Alterfinanziell sicher ist
die Beschæftigung, -en hier: Arbeitsstelle
sozialabgabenfrei ohne Beitrag zurSozialversicherung
flexibel hier: so, dass manschnell mehr Leute ein-stellen oder Leutenkündigen kann
seien Konj. I von: sein
Tausende Syrer bekommenHilfe aus DeutschlandDeutschland wird in diesem Jahr 5000 weiteresyrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen. Die
Bundesregierung reagiert damit auf die dramatische Situation in
Syrien und dessen Nachbarländern. Wichtigstes Kriterium für die
Aufnahme soll eine „besondere Schutzbedürftigkeit“ sein, sagte
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in Berlin. Es gehe
vor allem um Familien mit Kindern, aber auch um Kinder, die aktu-
ell ohne Eltern in Flüchtlingslagern lebten. Ab Juni soll diesen Men-
schen in Deutschland geholfen werden. Im letzten Jahr hatten
schon 8000 Syrer in Deutschland Asyl beantragt. Nach Informatio-
nen der Vereinten Nationen sind inzwischen mehr als 1,1 Millio-
nen Syrer in ein Nachbarland geflohen. Weitere rund 3,6 Millionen
Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht.
Fernbusse werden populärIn Deutschland machen Fernbusse Zügen, Autosund Billigfluglinien immer größere Konkurrenz.Seit der Öffnung des Marktes Anfang des Jahres steigt das Ange-
bot der Busverbindungen dauernd; 109 gibt es schon innerhalb
Deutschlands, weitere 53 sind beim Bundesverkehrsministerium
beantragt worden. Würden auch diese genehmigt, wäre das Ange-
bot fast doppelt so groß wie Ende 2012, als es 86 Verbindungen
gab. Jetzt will auch die Supermarktkette Aldi an dem Busgeschäft
mitverdienen. Bis Ende des Jahres wollen außerdem der ADAC
und die Deutsche Post gemeinsam auf dem Markt aktiv werden.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) spricht von einer
positiven „Aufbruchstimmung“. Die neuen Angebote schonten
Portemonnaie und Klima, denn der Bus sei „eine echte Alternati-
ve zum Auto“.
SCHWER
der B•rgerkriegs- Person, die im Bürgerkriegflüchtling, -e aus ihrer Heimat wegge-
hen musste(der B•rgerkrieg, -e Krieg zwischen verschie-
denen politischenGruppen in einem Staat)
aufnehmen hier: einen Platz in einemLager oder einem Heimgeben
die Sch¢tzbedürftigkeit Situation, in der mandringend Schutz und Hilfebraucht
der B¢ndes“nnen- Minister, der z. B. für dieminister, - öffentliche Ordnung und
Sicherheit zuständig istdie CSU kurz für: Christlich-Soziale
Uniondie Vereinten Nationen Organisation, zu der die
meisten Staaten der Weltgehören und deren Ziel esist, Frieden auf der Weltzu schaffen; kurz: UN
Konkurr¡nz m„chen hier: Kunden wegnehmengenehmigen erlaubendie Supermarktkette, -n Firma mit vielen Super -
märk ten an verschiedenenOrten
das B¢sgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivitätund Profit durch dieBusverbindungen
der ADAC kurz für: AllgemeinerDeutscher Automobil-Club
die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion
die Aufbruchstimmung ≈ Atmosphäre, in der mandie Dynamik neuer Ideenfühlt
schonen hier: ≈ kaum Nachteilehaben für
MITTEL
Mit Fernbuslinien wollen jetzt auch großeAnbieter wie Aldi und
die Post Geld verdienen.
40-43_Nachrichten_0513.1 04.04.13 16:23 Seite 41
42 5/13
Wieder Wölfe in der SchweizNach 150 Jahren sind die Wölfe wieder in die Schweiz zurückgekommen –die Freude darüber ist aber nicht sehr groß. Besonders im Kanton Graubünden im Süd-
osten des Landes, wo seit einigen Monaten eine Gruppe von acht Wölfen lebt, haben vor allem Bau-
ern Angst um ihre Schafe und Ziegen. Schweizer Bauern haben insgesamt rund 410 000 Schafe und
80 000 Ziegen. Kurt Eichenberger von der Umweltschutzorganisation WWF freut sich über die „natür-
liche Wiederbesiedlung“ durch Raubtiere. Für einige Schafe werde es aber tatsächlich „unangenehm“
in Zukunft, sagte Eichenberger der Süddeutschen Zeitung. Denn der Wolf ist immer auf der Jagd nach
einfacher Beute. Und in der Schweiz passen normalerweise keine Hirten mehr auf die Schafe auf –
ganz einfach, weil die Tiere sehr lange keine natürlichen Feinde mehr hatten. Während man sich in
Zürich, Bern und Basel über die Rückkehr der Wölfe freut, kritisieren die Bergbewohner die „Tierli-
Romantik“ der Städter. Einige Jäger wünschen sich sogar, auf die Wölfe schießen zu dürfen. Aber das
verbietet der Artenschutz.
Kritik an Österreichs offenen UniversitätenIn Österreich wird die Kritik am liberalen Universitätssystem lauter. Der
Grund: Vielen sind die Hochschulen zu offen für ausländische Studenten. Rund 20 Prozent der Stu-
denten kommen aus dem Ausland; in den vergangenen zehn Jahren hat sich ihre Zahl auf 65 000 mehr
als verdoppelt. „Österreich finanziert zwar ihre Ausbildung, profitiert aber (zu) wenig von ihnen“,
schreibt die Zeitung Die Presse. Das Problem sei, so die Zeitung, dass nicht „die besten und fleißigs-
ten Ausländer“ kämen. Im Gegenteil: Laut Statistik brauchen Ausländer länger für den Abschluss und
brechen ihr Studium auch deutlich häufiger ab. Deshalb gibt es immer mehr Stimmen für eine starke
Anhebung der Studiengebühren für ausländische Studenten. Österreich will sich in Zukunft aber auch
stärker bemühen, ausländische Akademiker zu halten. Denn laut dem Österreichischen Institut für
Wirtschaftsforschung müsste wenigstens die Hälfte der ausländischen Studenten nach dem Studium
in Österreich arbeiten, damit sich ihre Ausbildung für den Staat lohnt.
WIEDER WÖLFE IN DER SCHWEIZder W¶lf, ¿e wildes Tier, das mit dem
Hund verwandt ist und imWald lebt (Foto)
der Kanton, -e hier: Teil von einem föde-ralistischen Staat
die Ziege, -n Tier, das kleiner ist als einRind, gut in den Bergenlaufen kann und Milch pro-duziert
die Wiederbesied- von: wieder besiedeln =lung, -en beginnen, wieder an einem
Ort zu leben, wo einMensch oder ein Tier schoneinmal gelebt hat
das Raubtier, -e z. B. Panther, Tiger …
die Jagd, -en von: jagen = Tiere fangenund totmachen
die Beute hier: Tier, das von einemanderen Tier gefressen wird
der H“rte, -n Person, die auf eineGruppe von Tieren aufpasst
das Tierli, - ≈ Tierchen; Tier, das manschweiz. nett und lieb findet
der Artenschutz Schutz und Pflege wildlebender Tier- undPflanzenarten (durchgesetzliche Vorschriften)
KRITIK AN ÖSTERREICHS OFFENENUNIVERSITÄTEN
profitieren Vorteile haben
„bbrechen hier: vor dem eigentlichenEnde aufhören
deutlich hier: viel
die [nhebung, -en von: anheben = höhermachen
der Akademiker, - Person, die an einerUniversität studiert hat
40-43_Nachrichten_0513.1 04.04.13 16:23 Seite 42
435/13
Deutschland rechnet sich armDie Deutschen seien viel ärmer alsSpanier oder Italiener – zu diesemErgebnis kommt der aktuelle Reich-tumsbericht der Bundesbank. Er sorgt
damit für Verwirrung in der Finanz- und Wirt-
schaftskrise in Europa. Denn nach Zahlen der Bun-
desbank haben die Deutschen im Durchschnitt
weniger Vermögen als Menschen in Spanien, Ita-
lien und anderen Ländern in Europa. Der Fernseh-
sender RTL stellte daraufhin fest: „Die hart arbei-
tenden Deutschen unterstützen mit ihren Steuern
die viel reicheren Privathaushalte in Europas Kri-
senländern.“
Dabei ist der Ländervergleich „mit Vorsicht zu
genießen“, kommentiert Spiegel Online nach einer
Analyse. Der Grund: In der Statistik der Bundes-
bank sind zum Beispiel die Rentenansprüche und
weitere Leistungen der gesetzlichen Sozialversiche-
rung nicht berücksichtigt. Diese sind bei ärmeren
Haushalten in Deutschland der wichtigste Vermö-
gensgegenstand. Außerdem waren die Zahlen aus
Spanien zum Beispiel aus dem Jahr 2008. Also aus
einer Zeit, bevor die Finanzkrise und die stark ange-
stiegene Arbeitslosigkeit einen Effekt auf die Ver-
mögen, speziell die Immobilienvermögen, haben
konnten. Dabei sind es speziell die Immobilienver-
mögen, die in der wissenschaftlichen Untersu-
chung der Grund für den Unterschied zwischen
den deutschen und spanischen Privatvermögen
sind: In Deutschland wohnen viel mehr Menschen
in Mietwohnungen.
Der Alarm der Bundesbank sei in Bezug auf die
Durchschnittsvermögen „voreilig und übertrie-
ben“, kommentiert Spiegel Online. Einen guten
Vergleich der durchschnittlichen Privatvermögen
der Deutschen, Italiener und Spanier biete die Bun-
desbankstudie kaum.
Auf den zweiten Blick
Süddeutsche Zeitung
Neue Welten
Mit der Alten Welt meint man Europa: die
Welt, die vor der Entdeckung Amerikas
bekannt war. Amerika war damals die
Neue Welt, die neu entdeckte Welt. Aber:
Amerika gibt es nur einmal. Wieso heißt
es dann in der Überschrift Neue Welten?
Das Thema des Textes ist die Entdeckung neuer Lebenswelten
und Möglichkeiten, wenn man sich im Urlaub nur per Fahrrad fortbe-
wegt. Dabei lässt sich vieles entdecken, was man aus dem Auto oder
dem Flugzeug nicht sieht. Ein Fahrradurlaub ist ein Lob auf die Lang -
samkeit. Das ist zwar keine Entdeckung eines neuen Kontinents –
aber sicher ein interessanter Aspekt, der in der modernen, stressigen
Welt sehr wichtig wird!
Handelsblatt
Ein Deckel für Managergehälter
Einen Topf kann man mit einem Deckel
verschließen. Wenn etwas gedeckelt wird,
dann begrenzt man es: „Wir müssen die
Ausgaben für die Papierkosten dringend
deckeln.“
Die Gehälter von Managern sind oft extrem hoch. Auch in der
Schweiz werden hohe Gehälter und Boni an Manager gezahlt. Doch
inzwischen gibt es dort einen Deckel auf Managergehälter: Diese wer-
den in Zukunft begrenzt sein; das haben die Schweizer in einer
Volksabstimmung entschieden. Seit dem Referendum diskutiert ganz
Europa, ob es so einen Deckel für Managergehälter überall geben soll.
Der Tagesspiegel
Schiffer lassen Dampf ab
„Lass doch mal Dampf ab!“ Das sagt man zu
jemandem, der ärgerlich oder wütend ist. Man
meint damit, die Person soll wieder ruhig werden
und ihre Wut und den Ärger loslassen. Der
Ausdruck Dampf ablassen kommt eigentlich aus
der Technik. Bevor es andere Motoren gab, fuh-
ren Züge und Schiffe mit Dampf. Wenn der Druck
zu hoch wurde, musste man Dampf ablassen.
Nun machen es neue Gesetze den Besitzern von Ausflugsbooten
schwer, weiter ihre Boote für Ausflüge, Partys und Feiern zu vermieten.
Klar, dass die Schiffer wütend sind und dagegen protestieren – sie las-
sen also erst mal Dampf ab.
FOTOS: ISTO
CKPHOTO
/THIN
KSTOCK (2)
MITTEL
DEUTSCHLAND RECHNET SICH ARM
der Reichtumsbe- Bericht zur Lage reicherricht, -e Menschen
für Verw“rrung s¶rgen hier: der Grund dafürsein, dass man etwasFalsches glaubt
das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt(z. B. Geld, Häuser, Autos)
h„rt hier: viel
der Privathaushalt, -e alle Personen, diezusammen in einerWohnung oder einemHaus leben
m“t Vorsicht zu hier: nicht sicher sein;genießen sein nicht zuverlässig sein
der R¡ntenan- Recht, Rente zu spruch, ¿e bekommen
der Vermögensgegen- ≈ Vermögenstand, ¿e„nsteigen hier: höher werden;
mehr werden
das Immobilien- Gebäude oder Land, dasvermögen, - jemand besitzt
“n Bezug auf sich beziehend auf
voreilig schnell; ohne genaueÜberlegung
übertrieben zu groß; zu stark
NEUE WELTEN
s“ch f¶rtbewegen hier: fahren
EIN DECKEL FÜR MANAGERGEHÄLTER
der D¡ckel, - Gegenstand zum Öffnenund Schließen, den manz. B. auf einen Topf legt
verschließen zumachen
begr¡nzen ein Limit / eine Grenzesetzen
die Ausgabe, -n Geld, das man ausgibt
der Bonus, Boni hier: Extrabetrag für guteArbeit, der zum Gehaltgezahlt wird
die V¶lksabstim- Referendummung, -en
SCHIFFER LASSEN DAMPF AB
„blassen herauslassen; herauslau-fen lassen
der D„mpf, ¿e Wasser, das als Nebelhochsteigt, wenn es min-destens 100 Grad heiß ist
wütend von: Wut = intensivesGefühl von Ärger
loslassen hier: nicht mehr denkenan
der Dr¢ck hier: Effekt physikalischerKräfte, die stark gegenetwas drücken
das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die dieRegierung macht und ander sich alle orientierenmüssen
Nachrichten
SCHWER
40-43_Nachrichten_0513.1 04.04.13 16:23 Seite 43
44 5/13
Ein ernster Blick, ein seltsam rasierter Bart an
den Backen. So sah er aus: einer der populärs-
ten Künstler der Geschichte. Er war ein Star. Nicht
nur im 19. Jahrhundert. Er ist es bis heute geblie-
ben. Vor 200 Jahren, am 22. Mai 1813, wurde der
Komponist Richard Wagner in Leipzig geboren.
Wagners Musik ist bis heute ohne Vergleich,
sagen Musikexperten. Sie ist sehr dramatisch, die
Handlung genauso wie die Töne. Besonders drama-
tisch und populär sind die vier Stücke aus dem
„Ring des Nibelungen“. Wer sie ganz sehen will,
muss 16 Stunden lang sitzen. Premiere hatten sie
im August 1876 in Bayreuth. Dort, wo Wagner sich
1873 ein eigenes Opernhaus gebaut hat, nur für
seine Stücke. Wagner erzählt im „Ring“ die alten
germanischen Sagen neu: von Siegfried, Wotan,
Brünnhilde und Hagen. Von Drachen und Göttern.
Und von dem, was die Menschen motiviert: Gier,
Macht und Gold, Donner, Blitz und Untergang.
Auch heute reisen
jeden Sommer Fans
wegen seiner Musik nach
Bayreuth zu den Festspie-
len (siehe Deutsch per-
fekt 7/2011). Karten
kann man nur sehr
schwer bekommen. Und
heute wie damals sind die
Festspiele auch ein Treffen
der Prominenten: Heute
kommt die Bundeskanzle-
rin, kommen Chefs von
großen Firmen. Früher
waren es Staatsmänner,
Komponisten und Dich-
ter: Kaiser Wilhelm, der
Kaiser von Brasilien, Peter
Tschaikowsky, Friedrich
Nietzsche. Sie alle haben
auf den einfachen Holz-
stühlen gesessen. Noch
nie sind diese renoviert
worden, weil sie gut für
die Akustik sind, sagt der
Dirigent Christian Thiele-
mann.
Das Geld für das eigene Festspielhaus und seine
Bayreuther Villa Wahnfried hat Richard Wagner vor
allem von dem Märchenkönig Ludwig II. von
Bayern. Der war ganz verrückt nach Wagner, nach
der Musik und den Geschichten von Liebe, Leiden-
schaft und Tod. Ludwig hat sich bei dem Bau sei-
ner Schlösser auch Ideen von Wagners Opern
die B„cke, -n einer der beidenGesichtsteile rechts undlinks von Nase und Mund
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren
die H„ndlung, -en hier: Geschichte: wasgenau passiert ) S. 62
der Ton, ¿e hier: Laut ) S. 62das St•ck, -e hier: Oper ) S. 62die Sage, -n ≈ alte Erzählung ) S. 62der Dr„che, -n Fantasiefigur: großes
gefährliches Tier, das flie-gen und mit dem MundFeuer machen kann ) S.62
die Gier ≈ große Lust ohne Tabu nach Geld und Besitz ) S. 62
die M„cht hier: (politische) Kontrolle;Dominanz ) S. 62
der }ntergang, ¿e von: untergehen; hier:aufhören, da zu sein;kaputtgehen; sterben ) S. 62
die F¡stspiele Pl. Festival ) S. 62der Promin¡nte, -n sehr bekannte Person
der Staatsmann, ¿er wichtiger Politiker
der Kaiser, - oberster Monarch
der Dirig¡nt, -en Chef eines Orchesters ) S. 62
verr•ckt sein nach extrem gerne mögen
die Leidenschaft, hier: intensive Gefühle-en ) S. 62der Tod Ende des Lebens
Bei ihm gibt es nur ja oder nein: Auch 200 Jahre nach seiner Geburt
polarisiert der Opernkomponist Richard Wagner. Für die einen ist er vor
allem ein Musikgenie. Für die anderen vor allem ein Antisemit.
Alles oder nichts
Richard Wagner 1871In diesem Jahr wählte
er Bayreuth als Ort fürsein Opernhaus
44-45-BusG_V2_0513.qxd 04.04.13 12:20 Seite 44
455/13
Ein Bild und seine Geschichte MITTEL
FOTO: RICH
ARD W
AGN
ER MU
SEUM
geholt, zum Beispiel die Liebesgrotte von Schloss
Linderhof. Fast hätte ihn Wagner, der immer sehr
viel Geld brauchte, ruiniert.
Denn Wagner gab immer mehr Geld aus, als er
selbst hatte. „Was helfen mir Hunderte, wenn Tau-
sende nötig sind“, schrieb er in einem der vielen
Briefe, in denen er Reiche um Geld bat. „Ich bin ein
großer Verschwender, aber es kommt etwas dabei
heraus!“, schreibt er in einem anderen. Er liebte
den Luxus und die Frauen – nicht nur die beiden,
mit denen er verheiratet war. Immer wieder muss-
te der Komponist flüchten: weil ein Ehemann ihn
verfolgte. Weil jemand sein Geld wiederhaben
wollte. Und manchmal wegen beidem. Einmal
musste er auch aus politischen Gründen aus seiner
Heimat Sachsen weg: Er hatte die Revolution von
1848/49 unterstützt, die eine Demokratie wollte,
aber keinen Erfolg hatte.
Es gibt Menschen, die süchtig nach Wagners
Musik sind. Auch der Schriftsteller Thomas Mann
war ein „Wagnerianer“, wie er selbst sagte. Er hat
immer wieder versucht, den Kern der Wagner-
Musik in Erzählungen zu übersetzen – zum Bei-
spiel in Der Tod in Venedig. Denn auch Wagner
starb in Venedig, am 13. Februar 1883.
Aber er und sein Werk haben ein ziemlich gro-
ßes Nachleben – nicht nur ein gutes. Denn Wag-
ner war Antisemit. Das zeigt sein Text „Das Juden-
tum in der Musik“. Die antisemitische Meinung
haben auch andere in der Familie. Winifred Wag-
ner, eine Schwiegertochter, lud Adolf Hitler schon
zu Beginn von dessen politischer Karriere nach
Bayreuth ein. Eine schreckliche Allianz begann:
zwischen Wagners Musik und Hitlers Politik. Hit-
ler benutzte die Musik. Bis heute hat sich Wagners
Musik nicht ganz davon erholt. Der Dirigent Daniel
Barenboim hat immer wieder versucht, in Israel
Wagner zu spielen. Und immer wieder endete das
mit einem Skandal. Barenboim sagt: „Wagner war
antisemitisch, aber seine Musik nicht. Hitler hat ihn
sich als Propheten gewählt. Gott sei Dank nicht
Brahms oder Bruckner.“
Die Journalistin Christine Lemke-Matwey hat in
der Wochenzeitung Die Zeit über Wagner geschrie-
ben: „Man kann ihn … vergöttern oder verdam-
men: lau wird es nie. Ganz oder gar nicht, ja oder
nein.“ Der gestorbene Komiker Vicco von Bülow,
auch bekannt als Loriot, war da entschieden: „Ein
Leben ohne Bayreuth ist möglich. Aber sinnlos.“
Die Festspiele dort leiten jetzt zwei Urenkelinnen
von Wagner: Katharina Wagner und Eva Wagner-
Pasquier. Langweilig wird es mit den beiden Che-
finnen in Bayreuth nie. 2 Katja Riedel
Was im Mai noch passiert ist
AM 10. MAI 1933In Berlin und in 21 anderen deutschen Universitäts-städten brennen Bücher. Nationalsozialistische Stu-denten und Professoren werfen sie ins Feuer. Sienennen die Bücher „undeutsch“ – ein Wort, das eseigentlich nicht gibt. Die Bücher passen nicht in dieIdeologie der Nazis, die seit Ende Januar an derRegierung sind. Es sind Bücher von jüdischen, mar-xistischen und pazifistischen Autoren: zum Beispielvon Erich Kästner, Heinrich Mann und Kurt Tucholsky.Noch heute wird an die Bücherverbrennunggedacht – weil zuerst Bücher brannten, später Men-schen. Und weil die brennenden Bücher warnen sol-len vor gefährlicher Ideologie.
AM 14. MAI 1963König Frederik IX. von Dänemark und der deutscheBundespräsident Heinrich Lübke eröffnen eine ganzbesondere Verbindung zwischen den Ländern: dieVogelfluglinie. Händler haben 100 Jahre lang davongeträumt, Kopenhagen und Hamburg schneller zu ver-binden – auf einer Linie, wie die Vögel sie fliegen. Dasgeht nun. Erst mit einer Fähre 19 Kilometer lang überdas Wasser, von Rødby nach Puttgarden auf der deut-schen Insel Fehmarn. Dann weiter über eine Brücke aufdas Festland: die Fehmarnsundbrücke. Die neue Ver-bindung ist auch ein Zeichen. Nach dem Zweiten Welt-krieg werden beide Länder wieder Freunde.
jüdisch von: Jude = Person, deren Religion dieThora als Basis hat
die Bücherverbren- von: Bücher verbrennen = Bücher durchnung, -en Feuer kaputt machenw„rnen vor sagen, dass man gut aufpassen soll oder
dass etwas gefährlich isterœffnen zum ersten Mal öffnender Hændler, - Verkäuferdas F¡stland, ¿er/-e ÷ Inseldas Zeichen, - Signal
80 J
ahre
n50
Jah
ren
Vor
der Verschw¡nder, - Person, die zu viel Geldbraucht
]s k¶mmt ¡twas hier: Ich habedabei heraus! Erfolg!
fl•chten hier: im Geheimen auseinem Land weggehen
verf¶lgen hier: versuchen, zufangen
s•chtig hier: so, dass mannicht aufhören kann,Musik von Wagner zuhören
der K¡rn, -e hier: das Wichtigste;der zentrale Gedanke
das W¡rk, -e hier: Produkt einesKünstlers ) S.62
das Nachleben Leben eines Toten inder Erinnerung derLebenden
das Judentum Religion, die die Thoraals Basis hat
die Schwiegertochter, ¿ Ehefrau des Sohnes
G¶tt sei D„nk zum Glück
vergœttern extrem lieben; sehr gutfinden
verd„mmen jemandem wünschen,dass er nach dem Todeine Strafe von Gottbekommt; hier: totalablehnen
lau hier: ohne Lust; ohneInteresse
g„nz oder g„r n“cht alles oder nichts
der Komiker, - Künstler, der Menschenzum Lachen motiviert
entschieden hier: kategorisch; kon-sequent
s“nnlos ohne Sinn
die Urenkelin, -nen Tochter des Enkels oderder Enkelin
44-45-BusG_V2_0513.qxd 04.04.13 12:20 Seite 45
SCHWEIZ – SAGEN UND LEGENDEN
Gehen Sie auf eine Hörbuch-Reise in die
wunderschöne Schweiz und entdecken
Sie, fernab vom Massentourismus, die
geheimnisvolle Seite der Alpenrepublik.
Buch mit 317 Seiten. Deutsch Artikel-Nr. 75261€ 19,99 (D)/€ 20,60 (A)
Zwei Audio-CDs. DeutschArtikel-Nr. 74010€ 19,99 (D)/€ 19,99 (A)
EIN SPAZIERGANG WAR ES NICHT
Kindheit zwischen Ost und West. Als
Künstler, Schriftsteller und Dissidenten
zusammen mit ihren Familien in den 70er-
und 80er-Jahren die DDR verlassen muss-
ten, blieb vieles zurück. Zum ersten Mal
ergreifen hier die Kinder von damals das
Wort. Es sind Erinnerungen von Glück oder
Unglück, von Befreiung oder Unsicherheit
– vor allem aber erzählen die jungen Frau-
en und Männer jetzt ihre Geschichte.
Bei uns fi nden Sie Lese- und Hörproben zu den ausgewählten Produkten. Für aktuelle Informationen und
LANDESKUNDE
GESCHICHTE
Die besten Sprachprodukte für Ihr Deutsch, ausgewählt und empfohlen von
Mehr Sprache können Sie nirgendwo shoppen.
Ihrem SprachenShop-Team aus dem Spotlight Verlag.
Buch (52 Seiten) mit Audio-CD. DeutschNiveau A2. Artikel-Nr.: 75266€ 7,99 (D)/€ 8,30 (A)
DIE RÄUBER
Dieser Krimi spielt im 18. Jahrhundert:
Karl von Moor will nach seiner Studien-
zeit nach Hause zurückgehen, zu seinem
Vater und seiner großen Liebe Amalia.
Aber sein Bruder Franz hat andere Plä-
ne. Er erzählt so böse Lügen über Karl,
dass dieser nicht mehr zurück nach Hau-
se darf. Karl sieht keinen Sinn mehr im
Leben und wird Räuber. Aber damit fan-
gen seine Probleme erst richtig an …
LERNKRIMISPRACHSPIEL
SPORT IST MORD
Fußballer Ricardo kommt aus Brasilien
nach Hamburg, um dort zu trainieren. Bald
jedoch ist er in ein gefährliches Spiel von
Betrug und Hinterlist verwickelt. Kann das
Geheimnis rechtzeitig gelüftet werden?
GROSSSTADTLIEBE
Willkommen bei den Schalls! Begleiten
Sie die Schalls durch den Großstadt-All-
tag und erleben Sie mit ihnen kleine und
große Dramen rund um Freundschaft
und Liebe.
Buch (52 Seiten) + Audio-CD. Niveau A1/A2Artikel-Nr. 75263. € 9,95 (D)/€ 10,30 (A)
Buch (48 Seiten) + Audio-CD. Niveau A2/B1Artikel-Nr. 75262. € 9,95 (D)/€ 10,30 (A)
LERNKRIMILERNKRIMI
enShoppp TTeeaaammm
LLvon den Machern
von Spotlight!
Englisches Sprachspiel. Niveau B1-C2Artikel-Nr. 18128€ 19,95 (D)/€ 19,95 (A)
die B„nkkarte, -n Karte, mit der man bei dereigenen Bank Bargeld und Kontoauszüge holt.Bankkarte und Maestro-Karte können auch alsGeldkarte genutzt werden: Auf einem Chip wer-den bis maximal 200 Euro gespeichert für dieBezahlung von niedrigen Summen. Vorteil: ZumTeil gibt es Rabatte bei Bezahlung mit Geldkarte.Nachteil: Sie gilt nur in Deutschland.
der Darlehenszins, –en Geld, das man füreinen Kredit zahlen muss
der Dauerauftrag, ¿e Zu festen Terminen wirdautomatisch der gleiche Betrag vom Girokontoabgebucht. Ideal für Überweisungen wie dieMiete, die immer gleich hoch sind.
die Dir¡ktbank, -en Sie hat nur Online-Dienste, das heißt: keine Filialen, keine persönli-chen Berater. Kommunikation nur über Internet,Telefon und Fax.
der D“spo(sitions-Kredit), -s (-e) Summe, dieman maximal von seinem Konto abheben kann,obwohl gar kein Geld mehr darauf ist. Achtung:hohe Überziehungszinsen!
die Einzugsermächtigung, -en SchriftlicheErlaubnis, dass Personen oder Firmen Geld vomGirokonto abbuchen dürfen. Gut für regelmäßigeRechnungen (Strom, Telefon), deren Summe vari-iert. Bei falschen Abbuchungen kann man sechsWochen lang widersprechen und bekommt dasGeld zurück.
das Girokonto, -konten Konto für alle Artenvon Transaktionen wie Miete, Rechnungen,Versicherungsbeiträge und Gehalt vomArbeitgeber. Achtung: Man bekommt kaumZinsen, oft – aber nicht bei allen Banken – zahltman eine Gebühr dafür.
der Guthabenzins, -en Geld, das man (pro-zentual) für sein Geld auf der Bank bekommt
die Ma¡stro-K„rte, -n (auch: EC-K„rte, -n)Karte, mit der man an den Geldautomaten allerBanken Bargeld bekommt (oft gegen Gebühr!) undin vielen Geschäften in Deutschland und in ande-ren Ländern bezahlen kann. Zur Authen tifizierungnötig: Unterschrift oder Geheimzahl (= PIN).
das Online-Banking Überweisungen undTransaktionen von Automaten oder per Internet:Man muss es bei der Bank beantragen. Oft spartman sich dadurch Gebühren.
die Schufa Firma, bei der Banken Auskünfteüber mögliche Kunden bekommen, die einenKredit wollen
das Sparbuch, ¿er Geldanlage mit variablen,sehr niedrigen Zinsen; drei Monate vor demAbheben von größeren Summen muss man dieBank informieren.
das Tagesgeldkonto, -konten Ähnlich wie einSparbuch, aber meistens bekommt man höhereZinsen; Geld – auch hohe Summen – kann jeder-zeit abgehoben werden.
das Termingeldkonto/F¡stgeldkonto, -kontenEin fester Betrag wird für eine feste Zeit(„Laufzeit“) eingezahlt. Vorteil: höhere, festeZinsen. Nachteil: Abheben des Geldes nicht vorEnde der Laufzeit möglich.
die Überweisung, -en Vor allem für einzelneRechnungen; für Überweisungen ins europäischeAusland braucht man die IBAN, für weltweiteÜberweisungen die BIC-Nummer (= Swift-Adresse) der Empfänger-Bank.
der K¶ntoauszug, schriftliche Mitteilung über ¿e Kontobewegungenn¢tzen ≈ benutzenz¢m Teil hier: manchmalf¡st hier: vereinbart„bbuchen Geld von einem Konto wegneh-
mender Dienst, -e hier: ≈ Servicedie Filiale, -n eines von mehreren Geschäften
von einer Firma„bheben hier: (Geld vom Konto) nehmender Überziehungs- Geld, das man für das Überziehen zins, -en eines Kontos zahlen muss(überziehen mehr Geld vom Konto nehmen
oder überweisen, als auf demKonto ist)
regelmäßig immer wieder zur gleichen Zeitvariieren sich ändernwiderspr¡chen hier: sagen, dass etwas nicht
stimmtder Vers“cherungs- hier: Betrag, den man jeden beitrag, ¿e Monat an die Versicherung zahlts“ch sparen hier: nicht zahlen müssendie G¡ldanlage, -n ≈ Investitionjederzeit immereinzahlen hier: (Geld) auf ein Konto geben
%
best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es dazu eineRegel gibt
erf•llen hier: ≈ erreichen; sich orien-tieren an
der Z“ns, -en hier: Geld, das man einerBank zahlen muss, wennman Geld von ihr leiht
regelmäßig immer wieder, z. B. einmalim Monat
die R•ckzahlung, Zurückzahlen von Geld-enerœffnen hier: ≈ startenges¡tzlich so, dass es schriftliche verpfl“chtet Regeln vom Staat gibt, die
sagen, was man tun mussnachweisen mit Dokumenten zeigender B¢ndes- Organisation für ganz verband, ¿e Deutschlanddie M¡ldebeschei- offizielles Dokument, das dienigung, -en Anmeldung einer Person an
ihrem Wohnort zeigtdie Sch¢tzgemein- ≈ Verbindung verschiedenerschaft, -en Firmen zu einer Organisa -
tion, um die Interessen derVertragspartner zu schützen
„llgemein hier: für alledie Kredit- ≈ Aktionen, die Kreditgebernsicherung Sicherheit geben sollen, dass
sie ihr Geld zurückbekom-men
48-50-SF_Geld_0513.qxd 04.04.13 16:24 Seite 49
Unsere Auswahl für Sprachliebhaber.Entdecken Sie Ihre Leidenschaft für Sprachen.
Deutsch perfekt – Einfach Deutsch lernen
Écoute – Typisch Französisch!
ECOS – Die Welt auf Spanisch
Spotlight – Einfach Englisch!
Business Spotlight – Englisch für den Beruf
ADESSO – Die schönsten Seiten auf Italienisch
www.spotlight-verlag.de
sammelt Informationen, die für einen Kre-
dit wichtig sind. Banken, Telefonfirmen,
Vermieter und andere können bei ihr
erfahren, ob neue Kunden ein Risiko für
sie sein könnten. Wenn Sie neu im Land
sind, gibt es über Sie natürlich noch keine
Einträge bei der Schufa. Mit der Eröffnung
des Girokontos (ein positiver Eintrag) star-
tet dann Ihre Schufa-Historie.
Wer bei einer Direktbank ein Konto
eröffnen will, muss sich meistens mit dem
PostIdent-Verfahren identifizieren. Dabei
wird die Identität kostenlos von einem
Postangestellten in der nächsten Postfi-
liale geprüft.
Übrigens: Die Deutsche Kreditwirtschaft
sagt, dass jeder das Recht auf ein Girokon-
to hat. Nur selten lehnen Banken ein Giro-
konto auf Guthabenbasis, also ohne Dis-
pokredit, ab. Passiert es doch, kann man
sich gratis bei Ombudsleuten beschweren.
Auf den meisten Girokonten bekommen
Sie keine oder nur sehr niedrige Zinsen für
ihr Geld. Höhere Zinsen bietet ein Tages-
geldkonto, auch wenn sie sich ändern kön-
nen. Das Geld kann man immer abheben –
auch komplett. Eine Alternative zum Giro-
konto ist es aber nicht, weil man davon Geld
nur auf sein eigenes Girokonto überweisen
kann. Wie beim Girokonto, ist ein genauer
Vergleich der Konditionen verschiedener
Banken wichtig (www.biallo.de).
„Und wenn Sie irgendwann mehr Geld
haben, das Sie anlegen möchten, dann
gehen Sie zu einem Honorarberater“, rät
Straub. Anders als die Banken beraten
diese Finanzexperten unabhängig, weil sie
statt einer Provision eine Gebühr vom
Kunden bekommen. Auch die Verbrau-
cherzentralen bieten diesen Service an
(www.verbraucherzentrale.de). Er kostet
nicht viel – spart aber viel Geld. 2
erfahren hier: eine Informationbekommen
der Eintrag, ¿e hier: Information übereinen Kreditnehmer
das Verfahren, - ≈ Methode
die Deutsche Kredit- ≈ Organisation für diewirtschaft Interessen der besten
deutschen Kreditinstitute
das R¡cht haben auf ≈ sicher sein können, dassman etwas bekommt,weil es schriftliche Regelndafür gibt
die Guthabenbasis hier: ≈ Vertrag, dassimmer eine vereinbarteSumme auf dem Konto ist
der {mbudsmann / hier: Mann/Frau, der/diedie {mbudsfrau, für die Interessen der -leute Bürger bei den Banken
spricht
„bheben hier: Geld vom Kontonehmen
„nlegen hier: (Kapital) investieren
der Honorarberater, - Person, die gegen Bezah -lung eine Beratung macht
¢nabhängig hier: so, dass sie selbst-ständig arbeitet, nicht imAuftrag einer Bank
die Provision, -en Geld, das jemandbekommt, wenn er füreinen anderen etwas verkauft
Sind Sie Weinliebhaber? Oder suchen Sie ein passendes Geschenk für jemanden, der Wein mag?
Lernen Sie einige Begriffe und Ausdrücke rund um den Wein kennen! Na dann: Prost!
Glückwunschkarten schreiben
Glückwünsche zur Geburt eines Kindes
Liebe Marie, lieber Max,
herzlichen Glückwunsch zur
Geburt von Eurer Tochter Anna-
Lena!
Wir freuen uns sehr mit Euch und
wünschen Euch viel Freude und
eine wundervolle Zeit mit Eurem
Sonnenschein!
Ganz liebe Grüße
Emma und Mario
Weitere Möglichkeiten, zu gratulierenAlles Gute zur Geburt von Eurem Töchterchen!
Ich gratuliere Euch herzlich zur Geburt von Eurem Sohnemann!
Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Nachwuchs!
Es ist wundervoll (=toll), dass Ihr jetzt zu dritt seid!
Liebe Anna-Lena, willkommen auf dieser Welt! Viel Glück und
alles Gute auf Deinem Lebensweg!
Wenn ein Kind geboren wird, ist es Tradition, eine
Glückwunschkarte zu schreiben. Sie können den Eltern gratu-
lieren – oder Sie richten die Glückwünsche
direkt an das Kind. Eine Glückwunschkarte
beginnt man wie einen Brief mit einer
Anrede:
Liebe Marie, ...
Liebe Marie, lieber Max, ...
Liebe Marie und lieber Max, ...
5/13
LEIC
HT
Sam
melk
art
eSC
HR
EIB
EN5/
13Sa
mm
elk
art
eSP
REC
HEN
5/13
Sam
melk
art
eVE
RST
EHEN
„Wie steht mir das?“ – Über Mode sprechenHaben Sie schon die neueste Mode gesehen? So können Sie über Mode sprechen und formulieren, wie gut sie Ihnen gefällt!
Nomen
die Edelklamotten Pl. sehr teure (Designer-)Kleidung das M¢ster, - Kombination von Formen und Farbender Schn“tt, -e hier: Form und Stil eines Kleidungsstücksder St¶ff, -e hier: Material
Wichtige Mode-WörterAdjektive
ausgefallen sehr speziell und so, dass es auffälltfigurbetont eng; so, dass man die Figur deutlich siehtgut stehen gut passen¢nifarben nur in einer Farbe
der K¶rkenzieher, -
das (Wein)F„ss, ¿er die (Wein-)Traube, -n
das Weingut, ¿er
die Eiche, -n
der (Wein-)K¶rken, - /
der St¶ppel, - österr.
MIT
TEL
SCH
WER
Sagen, dass die Kleidung gut gefällt% Hey, Celia, dein Kleid ist ja echt stark (= wirklich toll)!
& Danke! Stell dir vor, ich habe es aus einem Secondhandla-
den für Edelklamotten!
% Cool! Die Farbe steht dir gut, und sie passt gut zu deinen
dunklen Haaren. Und da du so schlank bist, kannst du sol-
che figurbetonten Sachen gut tragen.
Schreiben Sie an einPaar? Dann nennen
Sie als Erstes diePerson, die Sie besserkennen. Kennen Sie
beide gleich gut,dann schreiben Sie
den Namen der Frauzuerst.
Möglichkeiten, um Gefallen auszudrückenDie Hose gefällt mir sehr gut.
Das ist wirklich ein ausgefallener Schnitt!
Der Stoff / Das Muster sieht fantastisch aus!
Toll! Der Schnitt ist ideal für dich: Er betont deine langen Beine.
Die Farben sind harmonisch / schön sommerlich.
Die Bluse passt gut zu dir / zu deinem Teint/Stil.
FOTOS: TH
INKSTO
CK (6)
53-54_SSV_V2_0513 04.04.13 11:37 Seite 53
Beschreibungen von Weinen
Formelle GlückwünscheAnrede
Sehr geehrte Frau Riedel, …
Sehr geehrter Herr Maier, …
Liebe Frau Riedel, … / Lieber Herr
Maier, …
Text
… zu Ihrem Geburtstag möchte ich
Ihnen ganz herzlich gratulieren.
… herzlichen Glückwunsch zu Ihrem
40. Geburtstag!
Abschluss
Mit besten Grüßen
Mit den besten Wünschen
Viele Grüße
Glück, Gesundheit und viel
Erfolg wünscht Ihnen
Ihr/Ihre …
Marcel Hauser
Ihre Valeria Scollo
Marcel Hauser und Team5/13
Glückwünsche zum GeburtstagJe nachdem, wie gut Sie den Empfänger kennen, schreiben Sie die Karte formeller (zum Beispiel an Kollegen,
Geschäftspartner, entfernte Nachbarn) oder informeller (an Familienmitglieder, Bekannte, Freunde).
Auf diskrete Art
Achtung bei Kritik, denn sie kann schnell ver-
letzen! So können Sie vorsichtig formulieren,
dass Ihnen etwas nicht so gut gefällt.
Nun ja, das ist mal etwas anderes.
Dir steht der gestreifte Pulli nicht schlecht,
aber mein Geschmack ist es nicht so ganz.
Du kannst so etwas tragen, aber mir wären
die Farben zu knallig.
Ich glaube, es würde dir besser stehen, wenn
du …
Die Jacke ist nicht schlecht, aber an deiner
Stelle würde ich eine dezentere Farbe wählen.
Konkret sagen, was einemnicht gefällt
Der Schnitt / Die Farbe ist langweilig/alt-
modisch.
Da fehlt der Pfiff! (= Es ist langweilig.)
Ich finde, der Rock ist zu kurz / zu lang
/ zu eng / zu weit.
Das karierte
Kostüm macht
dich dick / älter,
als du bist.
Informelle GlückwünscheAnrede
Lieber Sven, … / Liebe Maria, …
Liebes Geburtstagskind, …
Text
… ich wünsche Dir alles, alles Gute!
… zu Deinem 30. Geburtstag wünsche
ich Dir alles Liebe und viel Glück!
… bleib, wie Du bist, und lass Dich
schön feiern!
… die besten Wünsche und alles Gute!
Neutrale Bewertungen
edelsüß mit starker, natürlicher Süßeleicht mit wenig Alkohol, aber trotz-
dem mit Geschmackh„lbtrocken ein bisschen süßh¡rb/tr¶cken nicht süßlieblich ohne Säure
Positive Bewertungen
bouquetreich franz. starker Geschmack nach Blumen oderFrüchten
erdig Duft von frischer Erdefr“sch jung; mit angenehmer Säuregeh„ltvoll harmonisch; mit viel Alkoholkræftig mit viel Alkohol; voller Geschmack;
meistens trockenr„ssig relativ viel Alkohol und Säure, aber
nicht schwer wirkendr¢nd/harmonisch/ so, dass alles zusammenpasstausgeglichens„mtig mit viel Alkohol, aber weicher; har-
monischer Geschmacks•ffig so, dass man viel davon trinken
möchteweich reif; so, dass alles zusammenpasst
Negative Bewertungen
h¶lzig zu lange im Holzfass gelagertsauer mit zu viel Säureschal langweilig¢nreif noch nicht lange genug gelagert
Missfal len ausdrücken
% Jonas, sieh mal, was ich mir heute gekauft
habe! Wie findest du das?
& Hm ... willst du meine ehrliche Meinung
hören?
% Wenn ich sie verkraften kann …
& Mir gefällt das Kleid eigentlich nicht so
gut. Ich finde, die Farbe macht dich blass.
Und irgendwie fehlt da was …
% Und wenn ich es mit einem schönen Schal
kombiniere?
& Ja, probier’s mal aus! Das könnte besser
sein!
5/13
5/13
Ausdrücke rund um den Wein
(… schm¡ckt) “m Der Geschmack von ..., der nach einem [bgang nach Van“lle. Schluck bleibt, schmeckt nach Vanille.Der Wein d¢ftet nach Der Wein riecht nach Heidelbeeren.Heidelbeere.(die Heidelbeere, -n blaue Beere, die im Wald wächst)Der Wein “st “m Der Wein wurde in einem Weinfass aus Eichenfass gereift. Eichenholz gelagert.Der Wein k¶rkt. Der Wein schmeckt nach dem Korken, mit
dem die Flasche verschlossen war.
Abschluss
Feier schön, und
genieß Deinen Tag!
Liebe Grüße und bis
bald
Dein Erik / Deine
Gabi
Viele Verben in die-sem Kontext stehenmit Dativ: Das Kleid
gefällt mir.Der Schal steht dir
gut.Der Anzug passt zu
ihm.
Wenn man die Beschreibungen von Weinen liest und verstehen will, muss
man schon fast Experte sein. Hier finden Sie eine Hilfe, um die vielen spe-
Setzen Sie die Verben in der 2. und 3. Person Singular im Präsens ein!
1. ich esse ________________________ ________________________
2. ich sehe ________________________ ________________________
3. ich lasse ________________________ ________________________
4. ich wasche ________________________ ________________________
5. ich helfe ________________________ ________________________
6. ich empfehle ________________________ ________________________
7. ich laufe ________________________ ________________________
8. ich gebe ________________________ ________________________
9. ich nehme ________________________ ________________________
10. ich fahre ________________________ ________________________
11. ich schlafe ________________________ ________________________
12. ich halte ________________________ ________________________
13. ich treffe ________________________ ________________________
14. ich lese ________________________ ________________________
15. ich werfe ________________________ ________________________
Das Präsens2
LEICHT
du isst er isst
Setzen Sie die passende Verbform ein!
Siehst du es auch?3
LEICHT
Welche der folgenden Formen passt? Markieren Sie: a), b) oder c)?
1. ich: a) lese b) liest c) lest
2. du: a) stößt b) stoße c) stoßen
3. er, sie, es: a) sehe b) seht c) sieht
4. wir: a) läuft b) lauft c) laufen
5. ihr: a) schlaft b) schlafe c) schläft
6. sie, Sie: a) geben b) gebt c) gibt
7. er, sie, es: a) werfen b) wirfst c) wirft
Entscheiden Sie s ich!4
LEICHT
1. Ich spreche fünf Sprachen. Wie viele
Sprachen __________ (sprechen) du?
2. Christian schläft zurzeit schlecht.
__________ (schlafen) du zurzeit auch
schlecht?
3. Wir nehmen den Bus. __________
(nehmen) du ihn auch?
4. Ich esse ein Stück Kuchen. __________
(essen) du auch ein Stück?
5. Wir laufen beim Marathon mit. __________
(laufen) du auch mit?
6. Der Verkäufer empfiehlt mir dieses Smart -
phone. Welches ____________ (empfehlen)
du mir?
7. Ich treffe mich später mit einer Kollegin. Mit
wem __________ (treffen) ihr euch?
8. Ich will ein Buch lesen. __________ (lesen)
du auch ein bisschen?
9. Ich fahre mit dem Rad zum Kurs.
__________ (fahren) du mit mir?
Sprichst
e ) ie
sehen
ich sehe
du siehst
er/sie/es sieht
wir sehen
ihr seht
sie/Sie sehen
auch so:
empfehlen ) empfiehlt
lesen ) liest
57
VORSICHT!Bei den Verben
„setzen“und „lesen“ist die Form in der 2. und 3. PersonSingular gleich!
Lösungen auf Seite 60
56-57-Grammatik-V7_0513.1.qxd 04.04.13 12:22 Seite 57
58 5/13
Deutsch im Beruf MITTEL
TIPP:Sie können sich neue
Namen nicht gutmerken? Notieren Sie
sich die Namenneuer Kollegen, undlernen Sie diese so
schnell wie möglich!
aufregend sein toll sein und gleichzeitig nervösmachen
begegnen ≈ treffen; kennenlernenzukünftig ab jetzt und in der nächsten Zeits¶lche (-r/-s) von der genannten Artder Eindruck, ¿e Meinung; Gefühlw“rd ... gebeten Passiv von: bitten
die R¢nde, -n hier: Gruppe von Menschenauftreten hier: vor anderen sprechens„chlich objektiv; auch: nicht emotionalbescheiden hier: so, dass man sein Können und
Talent nicht zu wichtig beschreibts¡lbstbewusst ≈ so, dass man sich gut findet, wie
man ist
arrog„nt ≈ so, dass man sich besser als anderefindet
der Zweifel, - Gefühl, dass etwas nicht richtig seinkönnte
auf der s“cheren nichts riskieren; kein Risiko habenSeite sein
Diese Sätzebrauchen Sie
Sich selbst vorstellenSo können Sie sich neuen Kollegen
vorstellen:
Mein Name ist ...
Ich heiße ... und komme aus ...
Seit ... arbeite ich im Bereich ...
Zuletzt war ich bei ... beschäftigt.
Mein letzter Arbeitgeber war ...
Ich übernehme die Aufgaben von ...
Ich bin der Nachfolger / die
Nachfolgerin von ...
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit
mit Ihnen.
Ein neuer Job, ein neuer Kollege, eine neue Kollegin: Nicht nur am
ersten Tag in einer neuen Firma müssen Sie sich oder andere
immer wieder vorstellen. Wie machen Sie das im Berufsalltag
richtig, ohne dabei zu stolz oder zu unsicher zu wirken?
Darf ich vorstellen?
Der erste Tag am neuen Arbeitsplatz ist immer aufregend. Man begegnet vielen
neuen Gesichtern, zukünftigen Kollegen, dem neuen Chef oder der neuen Chefin.
An solchen Tagen und überhaupt in den ersten Wochen am neuen Arbeitsplatz
muss man sich vielen Menschen vorstellen – und wird ihnen oft auch vorgestellt:
vom Chef oder von einem Kollegen. Bei einem Meeting oder in der Kaffeepause.
Und natürlich ist es immer sehr wichtig, dass der erste Eindruck gut ist.
Bereiten Sie sich schon zu Hause darauf vor, wie Sie sich Ihren direkten Kolle-
gen in ein paar Sätzen vorstellen möchten. Oft wird man außerdem gebeten, sich
vor großer Runde vorzustellen. Überlegen Sie sich auch dafür genau, was Sie sagen
möchten, um sicher auftreten zu können. Es ist wichtig, Ihre Ausbildung und
Berufserfahrung klar und in wenigen Worten zusammenzufassen. Nennen Sie Ihre
größten Projekte und Erfolge. Aber Vorsicht: Bleiben Sie dabei sachlich und beschei-
den. Sonst könnte das nicht selbstbewusst, sondern arrogant wirken.
Mit welchen Worten man sich selbst oder einen neuen Kollegen vorstellt, hängt
von der Situation ab. Es gilt: Je formeller die Situation ist, desto formeller und höf-
licher wird auch die Sprache. Sind Sie unsicher oder haben Sie Zweifel, dann ent-
scheiden Sie sich lieber für den formelleren Weg. So sind Sie auf der sicheren Seite.
58-59-Deutsch_im_Beruf_0513.qxd 04.04.13 12:22 Seite 58
5/13
FOTO: H
EMERA/TH
INKSTO
CK
Einen neuen Kollegen vorstellenSind Sie zum Beispiel Abteilungsleiter und stellen
Ihrem Team einen neuen Kollegen vor, können
Sie das so sagen:
Ich möchte Ihnen unseren neuen Mitarbeiter /
unsere neue Mitarbeiterin vorstellen.
Darf ich Ihnen ... vorstellen.
Das ist ...
Er/Sie übernimmt die Stelle von ...
... ist der Nachfolger / die Nachfolgerin von ...
... hat viel Erfahrung im Bereich ...
... war zuletzt bei ... tätig.
Wir freuen uns sehr, dass ... jetzt bei uns ist.
Ich bin sicher, dass ... gut zu unserem Team passt.
Herzlich willkommen in unserem Team!
Wenn Sie als Kollege einen neuen Mitarbeiter vor-
stellen, muss das nicht besonders formal sein.
Das ist Herr … / Frau … Er/Sie wird mich bei …
unterstützen.
Herr ... / Frau … macht meine Arbeit weiter.
... übernimmt meine Aufgaben.
Die Übergabe machen wir in den nächsten Tagen.
Ich werde ... in den nächsten Tagen einarbeiten.
Auf eine Vorstellung reagierenWird Ihnen jemand vorgestellt oder stellt sich
Ihnen jemand vor, können Sie so reagieren und
sich dann selbst kurz vorstellen:
Es freut mich, Sie kennenzulernen.
Schön, Sie kennenzulernen.
Nach einem etwas längeren Gespräch, zum
Beispiel in der Mittagspause, können Sie am Ende
sagen:
Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.
Es war schön, Sie kennenzulernen.
Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit!
Nachfolgerin 2 tätig 2 Stelle 2 Mitarbeiterin 2
Kollegen 2 Erfahrung 2 Team 2 Übergabe
MITTEL
Ergänzen Sie die korrekte Form desPersonalpronomens im Dativ!
1. Herr Müller, darf ich _______ (Sie) Herrn Kostik vorstellen?
2. Beate und Emil, ich möchte _______ (ihr) meine
Nachfolgerin vorstellen.
3. Dort ist Herr Selter. Ich möchte Sie _______ (er) vorstellen.
4. Elke, darf ich _______ (du) meinen neuen Kollegen vorstel-
len?
5. Jetzt gehen wir noch zu Susanne. Ich möchte _______ (sie)
Frau Kolowa vorstellen.
Der erste Tag1
LEICHT
Frau Timber stellt bei der Mitarbeiterversammlungeine neue Mitarbeiterin vor. Welches Wort passt?
Setzen Sie ein!
So, liebe ___________________ (1). Lassen Sie uns mit der
Versammlung beginnen. Ich möchte Ihnen unsere neue
___________________ (2) vorstellen. Das ist Sophia Kolowa. Sie wird
die ___________________ (3) von Herrn Sollm übernehmen. Frau
Kolowa hat in den letzten Jahren viel ___________________ (4) im
Bereich Social Media gesammelt. Zuletzt war sie bei der Firma
SoMeData ___________________ (5). Herr Sollm macht in den
nächsten Tagen die ___________________ (6) an seine
___________________ (7). Ich hoffe, dass es Frau Kolowa gut bei uns
gefällt. Herzlich willkommen in unserem ___________________ (8)!
Herz l i ch wi l lkommen!2
59
Lösungen auf Seite 60
58-59-Deutsch_im_Beruf_0513.qxd 04.04.13 12:22 Seite 59
Lösungen
Seite 12a) Gerhard Polt
Seite 511. Standesamt; 2. Brautkleid; 3. Anzug; 4. Standesbeamte;
KONDITIONEN JAHRESABONNEMENTDeutschland: € 74,40 inkl. MwSt. und VersandkostenÖsterreich: € 74,40 inkl. MwSt. plus € 10,20 VersandkostenSchweiz: sfr 111,60 plus sfr 15,00 Versandkosten übriges Ausland: € 74,40 plus Versandkosten
Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]
www.spotlight-verlag.de
Einzelverkaufspreis Deutschland: € 6,90
Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt
REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, SabineHübner-Pesce, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke,Adamma Stekovics, Anne Wichmann
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
Starthilfe
die Streckedie Almdie Burgdas Klosterdie Gemütlichkeit
wachsenim Durchschnittdas Bundesland
zum Teilsogarerfolgreichdie SMS(einen) Titel holen
der Verlagvorn seinder Landesverbanddas Bundeslandder Börsenverein desDeutschen Buchhan-delsder Buchhandelder Wert
die Natronlaugeder Geschmackdie Veranstaltungdas Dirndl
die Lederhose
das Lederdie Hautdie Trachtmehrereaufstellendas Bundeslanddie Zwiebel
der Hutder Papsteinzigeder Modistenmeister
der Familienbetrieb
der Arbeitsschrittdie Reihenfolge
die Blaskapelle
ist Programmdie Welterbestadt
schützen
das Zeppelinfeld
routemountain pasturecastlemonasterywarmth and friendliness
to growon average(individual) German state
partlyevensuccessfulSMS, text messageto win a title
publishing househere: to be topstate association(individual) German stateGerman association ofpublishers and the book-selling tradebookselling tradevalue
traditional leather trousersleatherskintraditional costumeseveralto erect(individual) German stateonion
hatPopeonlymaster milliner
family business
production stageorder
brass band
here: says it allWorld Heritage town
to protect
open-air venue inNuremberg
le parcoursl’alpagele château fortle monastèreici : le caractère chaleureux
croîtreen moyennel’état fédéré, le Land
en partiemêmequi a du succèsle SMS, le textoremporter un titre
la maison d’éditionêtre en têtel’association régionalel’état fédéré, le Landla fédération allemandedu commerce du livre
le commerce du livrela valeur
la lessive de soudele goûtl’événementla robe traditionnellebavaroisela culotte en peau traditionnelle bavaroisele cuirla peaule costume traditionnelplusieursdresserl’état fédéré, le Landl’oignon
le chapeaule papeseul,ele chapelier
l’entreprise familiale
l’étapel’ordre
la fanfare
ici : ... veut tout direla ville du patrimoinemondialici : préserver
terrain à Nuremberg où se déroulent des évé-ne ments, par ex. des concerts
il percorsoil pascolo montanoil borgoil convento, il monasteroqui: la cordialità
crescerein mediail land
qui: a volteaddiritturadi successol'smsconquistare un titolo
la casa editriceessere in testal'associazione regionaleil landl'Associazione del Com-mercio Librario Tedesco
il commercio librarioil valore
la soluzione di sodail saporequi:l'eventol'abito tradizionale bavaresei pantaloni di pelle
la pelle (cuoio)la pelle (la cute)il vestito tradizionaleparecchicollocareil landla cipolla
il cappelloil Papaunicoqui: il mastro cappellaio
l'impresa a conduzionefamiliarela fase di lavorol'ordine
l'orchestra di strumenti afiatodice già tutto la città patrimonio mon-diale Unescotutelare
шляпапапа (римский)единственныйспециалист по про-изводству шляпсемейное предприятие
рабочий этапочерёдность
небольшой духовойоркестрздесь: является девизомгород Всемирногонаследияохранять
место в Нюрнберге, гдепроходят концерты
ROMANTISCHES PANORAMA SEITE 8el tramola pradera alpinael castilloel monasteriola apacibilidad
crecerpor término medioel estado federado
en parteinclusoexitosoel SMSconseguir el título
la editorialir por delantela asociación federalel estado federadola Asociación Bursátil delas Librerías Alemanas
el comercio de librosel valor
el hidróxido de sodioel saborel eventoel vestido femenino tradicional bávarolos pantalones de cuerotípicos de Bavierael cuerola pielel vestido tradicionalvariosponerel estado federadola cebolla
el sombrero el Papael únicoel maestro modista
la empresa familiar
la fase laboralel orden
la banda de instrumentosde vientoaquí: dice ya todola ciudad patrimonio dela humanidadproteger
el Campo Zeppelín
POPULÄRER SÜDOSTEN SEITE 8
DEUTSCH FÜR DEN FC BAYERN SEITE 9
METROPOLE DER BÜCHER SEITE 9
EIN HUT FÜR HOLLYWOOD SEITE 10
BAYERN WIE DIE BAYERN SEHEN SEITE 10
ROCK IM PARK SEITE 11
TYPISCH BAYERN! SEITE 10
5/13 61
FOTO
: ZEF
A
61-62_Starthilfe 04.04.13 16:24 Seite 61
la agenciacrear un perfilrelajadoconvencerla parejala parejita
el estado libreel estado federado... porque ya demócratassomosel cabaretistael actorel resultado electoralla elecciónque se presenta
agradabledivertidola formael tema de idiomala historiala pronunciaciónel vocabularioel nivelrepetirel cuadernillo anexose prestala obligación
el estado federadola cascadael deslizadero
la balsa
el rascacielosdiferenciarsela tierrala pared
l'agenziacreare un profilorilassatoconvincerela coppiala coppia (di innamorati)
lo stato liberoil land... perché noi siamo giàdemocraticiil cabarettistal'attoreil risultato elettoralel'elezionequi: candidato
comododivertenteil modol'argomentola storiala pronunciail vocabolarioil livelloripetereil fascicolo a parteprestarsil'impegno
il landla cascatalo scivolo d'acqua per ilpassaggio delle zatteresul fiumela zattera
il grattacielodifferenziarsila terrala parete
acentabir profil yaratmakgevşekikna etmekçiftseven çift
cumhuriyeteyaletbiz zaten demokratolduğumuz içinkabaretistoyuncuseçim sonucuseçimiçtima eden
hoşeğlenceliusüldil konusutarihtelaffuzkelime hazinesidüzey aşamasıtekrarlamakCD´ye ilişik defter... için işe yaramakyükümlülük
eyaletşelalesal kaydırağı
sal
gökdelenfarklı olmaktoprakduvar
agencjazałożyć profilswobodnyprzekonaćparaparka
republikaland... ponieważ już jesteśmydemokratamiartysta kabaretowyaktorwynik wyborówwyboryprzystępujący dowyborów
Gesch“chte sein vorbei sein; schon lange zuEnde sein
die H„lbzeit, -en eine der beiden Hälften einesSpiels im Sport
f„llen hier: ≈ passierenausgerechnet ≈ gerade; besonders“ns Leere laufen eine Aktion verhindernl„ssenz“rkeln hier: an eine bestimm-
te Stelle spielendie [nspannung, hier: Anstrengung; -en Konzentrations“ch auflösen hier: aufhören, da zu seinjubeln sich laut freuenAusdruck geben deutlich sagen/zeigen, was
man denkt und fühlth•pfen ≈ springenwie w“ld ≈ auf verrückte Artein Tænzchen wagen hier: vor den Fans tanzenwie auch “mmer ≈ egaldas Gænsehaut- ≈ tolles Gefühlfeeling(die Gænsehaut verändertes Aussehen der
Haut, weil sich durch Kälte, Angst oder Freude die Haare nach oben stellen)
(die G„ns, ¿e meistens weißer, großerVogel, der auf einemBauernhof lebt)
pur hier: nichts anderes als; totalinflationär hier: zu häufig; zu oftzum“ndest wenigstensl¶cker hier: freider St•rmer, - Spieler, der die Tore machen
solls“ch freischießen erreichen, dass die
Anspannung aufhörtauswechseln hier: einen Spieler aus dem
Spiel nehmen und einenanderen spielen lassen
der Oberschenkel, - oberer Teil des Beins (bis zumKnie)
t¶ppen hier: noch besser sein als
ausflippen hier: enthusiastischwerden
„nnehmen akzeptierenzujubeln Freude über jemanden laut
zeigen„bklatschen hier: als Zeichen der Akzep -
tanz die Handflächen auf die eines anderen Spielersschlagen
besch“mpfen Schimpfworte gegen jeman-den benutzen
bew¡rfen werfen auf
Gerald Asamoah
Geboren 1978 in Ghana, kam der Autor mit zwölfJahren zu seinen Eltern nach Hannover. Als deut-scher Profifußballer wurde er 2002 mit der Natio-nalmannschaft Vize-Weltmeister und 2006 Drit-ter. 2012 schaffte er mit der SpielvereinigungGreuther Fürth den Aufstieg in die Erste Bundes-liga. In seinem Buch „Dieser Weg wird kein leich-ter sein…”, aus dem dieser Text ist, erzählt er vonseinem schweren Weg zur Traumkarriere.
der Vize-W¡ltmeis- hier: Mannschaft auf dem zwei-ter, - ten Platz bei einer Weltmeister-
schaft(die W¡ltmeister- Treffen von vielen National -schaft, -en mannschaften, die um den ers-
ten Platz auf der Welt spielen)die Spielvereinigung, hier: Fußballklub-ender Aufstieg, -e hier: Erreichen der Ersten Bun-
desliga(die Erste B¢ndesliga ≈ Spielklasse der besten Sport-
... “st keine S¡lbst- … ist nicht selbstverständlich/verständlichkeit. normal, dass es passiert oder
gemacht wird.
verspr¡chen hier: ≈ machen, dass man daraufwartet, wach zu werden
w„chsam wach und konzentriert mit demZiel, Gefährliches zu erkennen
das Geheimnis, -se geheime Sache
erf„ssen hier: erreichen
einige ein paar; mehr alszwei
das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl
MONDSCHEIN ÜBER DEM DEICHder Mondschein Licht des Mondesder Deich, -e ≈ Mauer aus Erde, die vor Hochwasser schützen sollder S„mmelband, ¿e Buch mit mehreren Texten eines Autors oder mehrerer
Autorendie Spukgeschichte, -n Geschichte über das Kommen von toten Personen
und/oder Dämonengruseln Angst haben
FRANKFURTER GESCHÄFTEdas Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivitätdie N„rrenmaske, -n Maske für den Karnevalder Räuber, - Person, die anderen etwas wegnimmt (z. B. Geld)
S C H W E R
M I T T E L
FOTOS: M
OVIEN
ETFILM; D
IOG
ENES VERLAG
; CHRIS N
OLTEKU
HLM
ANN
; MARCU
S LENZ
MITTEL
66-67-KT_0513.qxd 04.04.13 16:25 Seite 67
Liebe zum Wald
Kolumne
Alia Begisheva über die
68 5/13
ILLU
STRA
TION
: BER
NH
ARD
FÖRT
HSCHWER
Kennen Sie eine Raufasertapete? Das ist das,
was an allen deutschen Innenwänden klebt
– und oft auch an der Decke. Sie müssen genau
hinsehen, denn diese raue, also ungleichmäßige
Tapete ohne Muster wird weiß gestrichen. Pro
Kopf verbrauchen die Deutschen davon zwei Rol-
len im Jahr. „Raufaser weiß“ steht auch in fast
allen deutschen Mietverträgen. Die weiße Tape-
te ist also der goldene Standard einer Wohnung
– oder der kleinste gemeinsame Nenner des deut-
schen Geschmacks. Alle finden sie … ja … nicht
schön, aber irgendwie richtig.
Erfunden 1864 von dem Apotheker Hugo
Erfurt, wird sie heute immer noch von der Firma
Erfurt im nordrhein-westfälischen Wuppertal pro-
duziert. Erst war sie nur Dekorationspapier in
Schaufenstern. Mit Gründung der Bauhaus-
Kunstschule 1919 fand sie dann ihren Weg in die
Wohnzimmer. Endgültig populär wurde sie
durch die Studentenbewegung Ende der 60er-
Jahre: Muster an den Wänden wurden zum Sym-
bol der Spießigkeit. Aus dieser Zeit kommt ver-
mutlich der Ausdruck „Tapetenwechsel“ – neue
Tapete, neues Leben.
Laut Werbung soll die Tapete etwas über die
Persönlichkeit der Bewohner sagen. Wirklich?
Ich glaube, die Raufasertapete ist vor allem prak-
tisch: Da sie nicht eben ist, ist es völlig egal, wie
die Wand dahinter aussieht. Raufaser kann jeder:
Da sie kein Muster hat, kann man sehr schnell
tapezieren. Sie macht den Raum optisch größer
und ist leicht sauber zu machen. Außerdem ist sie
umweltfreundlich, weil sie aus recyceltem Papier
hergestellt wird. Sie ist auch sehr tolerant: Löcher
kann man mit etwas weißer Zahnpasta schließen.
Noch nie hat ein Vermieter etwas gemerkt! Im
Alter ersetzt die Raufasertapete dann den Be such
beim Augenarzt: Wenn man aus dem Bett die
ganz kleinen Fasern an der Decke erkennt, dann
ist die Sehkraft in Ordnung. Tolle Sache!
Nur der Tapetenwechsel funktioniert nicht
mehr: Eine Raufasertapete wird man nie wieder
los. Eine Chance hat man nur, wenn sie von der
Wand fällt. Das passiert aber erst nach einigen Jahr-
zehnten, wenn die Farbe nach dem vielen Strei-
chen zu schwer wird. Seit ihrer Verbreitung hat die
Raufasertapete auch nur eine einzige Veränderung
erlebt: Durch die Rechtschreibreform verlor sie
ein „h“. Früher hieß sie nämlich Rauhfasertapete
– mit „h“. Aber wer braucht schon den Tapeten-
wechsel, wenn die Tapete perfekt ist!
Praktisch, umweltbewusst, sparsam, zur Per-
fektion strebend – alle deutschen Tugenden ste-
cken in diesem Stück Papier. Mehr noch: In der
Raufasertapete steckt der deutsche Geist. Ihre raue
Oberfläche gibt es nämlich deshalb, weil zwischen
den drei Papierschichten kleine Holzstückchen lie-
gen. Diese Holzspur führt ins Innere des Deutsch-
seins, sie zeigt die tiefste Sehnsucht der Deutschen
– die Sehnsucht nach dem Wald.
Der Wald ist in Deutschland wichtiger als der
Mensch, was das Parteiprogramm der Grünen
beweist. Auch ein Blick in die Klassik zeigt: Alle
berühmten deutschen Märchen, von Hänsel und
Gretel der Brüder Grimm bis zum Hauffschen Kal-
ten Herzen, spielen im Wald. „Gegrüßt sei du, viel-
lieber Wald!”, sprach Friedrich Schlegel mit dem
Wald 1806, nur 60 Jahre bevor die Raufasertapete
erfunden wurde. Zwei große deutsche Dichter
hörten den Wald dauernd rauschen – Brentano
(„O kühler Wald / Wo rauschest du / In dem mein
Liebchen geht?“) und Eichendorff („… nur von den
Bergen noch rauschet der Wald.“). Die großen ger-
manischen Schlachten fanden im Wald statt, die
Germanen lebten in Holzhäusern. Deshalb ist es
nur logisch, dass ihre Nachkommen in fünf Raufa-
serwänden leben – und im gemütlichen Zuhause
dem Rauschen der Wälder lauschen. 2
die Tapete, -n festes Papier für die Wanddie Raufasertapeten- in einer bestimmten Länge auf-rolle, -n gerollte Raufasertapetedas M¢ster, - Kombination von Formen, Farben
oder Zeichen, die sich wiederholtstreichen Farbe auf die Wand malender kleinste gemein- Kompromiss; Vereinbarung, diesame N¡nner trotz vieler verschiedener Mei-
nungen möglich ist(der N¡nner, - Zahl in einem Bruch, die unter
der Linie steht)(der Br¢ch, ¿e Zahl, die aus zwei Zahlen über
und unter einer Linie besteht)die Stud¡ntenbewe- organisierte Gruppe von Studen-gung, -en ten mit dem Ziel, eine Gesell -
schaftsreform zu erreichendie Spießigkeit konservatives Denken und
Lebender Tapetenwechsel, - hier: Veränderung der nor-
malen Umgebung, z. B. durcheine Reise, neue Arbeit, neueWohnung …
eben hier: flach; gleichmäßigers¡tzen hier: anstelle des Augenarztbe -
suchs die Funktion des Sehtestserfüllen
die Faser, -n feines, dünnes Teil pflanzlicher,tierischer oder synthetischerSubstanz; hier: kleinster Teil derTapete
loswerden sich von etwas Unangenehmemtrennen
die Verbreitung von: sich verbreiten = hier: über-all sein
die R¡chtschreib- Reform der Regeln, wie manreform, -en richtig schreibt¢mweltbewusst hier: mit Rücksicht auf die Um -
weltstreben mit viel Energie versuchen, etwas
zu erreichendie Tugend, -en gutes moralisches Verhaltender Geist hier: Art zu denken; zentrale,
charakteristische Ideedie Oberfläche, -n Seite, die man von außen siehtdie Papierschicht, -en dünne Papiermasse, die über
oder unter einer anderen liegtdie Sehnsucht, ¿e starker Wunschviellieb hist. geliebt rauschen hier: Laute produzieren, wie
wenn Blätter durch Wind bewegtwerden
das Liebchen, - geliebte Fraudie Schl„cht, -en schwerer Kampf im Kriegder Nachkomme, -n z. B. Kind, Enkel …lauschen zuhören
Pro Kopf verbrauchen dieDeutschen jedes Jahr zwei
Raufasertapetenrollen.
Warum sieht es in deutschen
Wohnungen immer gleich aus?
Unsere Autorin ist sich sicher:
Spezielle Tapeten sind schuld. Aber
vielleicht wollen die Deutschen
auch einfach im Wald stehen?
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 55.
68-Kolumne-0513.qxd 04.04.13 12:24 Seite 68
695/13
XXXXXXX: DD
DD
EEEE RRRRR WW
WW
W
Nächsten Monat in Deutsch perfekt
Das Juni-Heft gibt es ab dem 29. Mai
Praktikum: der Weg zum Job?
Für viele ist es der Schlüssel zum deut-
schen Arbeitsmarkt: ein Praktikum. Wie
kann man das richtige finden – und
wem hilft es beruflich wirklich weiter?
Schülerzeitung
Fast jede Schule in Deutschland, Öster-
reich und der Schweiz hat eine. Worüber
schreiben die Jungjournalisten? Und wie
machen sie ihre Zeitung eigentlich?
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
Online lernen
Wie gut sind Deutschkurse im Internet?
Südtirol
Wo Italien Deutsch spricht
Spezial Sprache
Extra viele Sprachtipps
Berlins verrückte Hotels
Anders schlafen in der Hauptstadt: Mit
originellen Ideen machen Berliner Hote-
liers ihre Häuser interessant. Touristen
wohnen in von Künstlern designten
Zimmern oder auf einem Hotelboot. Sie
schlafen in Räumen, in denen es noch so
aussieht wie vor 25 Jahren in der Deut-
schen Demokratischen Republik. Man-
che Gäste sind auch selbst Berliner und
machen Urlaub in der eigenen Stadt –
während Hotelangestellte ihre Wohnung
wieder schön machen. Eine Reportage
über einen der schwierigsten Hotel-
märkte der Welt.
Megaflughafen Frankfurt am Main
78 000 Menschen arbeiten dort, so viele wie an keiner
anderen Arbeitsstätte in Deutschland. Er ist ein eigener
Stadtteil – mit 211 Einwohnern, einem Krankenhaus und
vielen sehr speziellen Institutionen. Aber die meisten der
57,5 Millionen Passagiere, die ihn zum neuntgrößten Flug-
hafen der Welt machen, merken nicht viel davon. Ein Blick
in die Tiefe der Megamaschine Frankfurter Flughafen.
Die Exoten unter den Museen
Oft gibt es nur ein einziges ihrer Art in den deutschsprachigen Län-
dern. Trotzdem können Museen mit einem exotischen Thema extrem
populär sein – wie das Miniatur Wunderland in Hamburg, das mehr
als eine Million Menschen im Jahr besuchen. Das größte Miniatur-
bahnmuseum der Welt und zehn andere Ausstellungshäuser, die
unterschiedlicher nicht sein könnten: im letzten Teil der Serie „Die
Magie der Museen“.
FOTOS: ISTO
CKPHOTO
/THIN
KSTOCK; FRAPO
RT AG; M
INIATU
R WU
ND
ERLAND
69-Vorschau_0513 04.04.13 16:25 Seite 69
Christina Möhrle?
D-A-CH-Menschen
Eine von 98 Millionen:
Wie denken Sie über das Leben,
70 5/13
FOTO
: FR
ITZ
BEC
KMITTEL
Was war das beste Jahr in Ihrem Leben?
Immer das aktuelle, also dieses.
Was macht Sie glücklich?
Freude, Liebe und Begeisterung.
Wenn Sie einem Kind nur einen Tipp für
sein Leben geben könnten – welchen?
Den von Antoine de Saint-Exupéry: „Man sieht
nur mit dem Herzen gut.“
Worauf sind Sie stolz?
Am stolzesten bin ich immer dann, wenn ich
meine Ängste überwunden habe.
Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Ich würde mir eine Welt wünschen, wo es nicht
notwendig ist. Solange es noch notwendig ist, ist
es eine schöne Nebenbedingung. Aber nicht die
Hauptsache.
Wie wichtig ist Ihnen Religion?
Ich hänge keiner festen Religion an. Spiritualität
ist mir wichtig, an etwas Höheres zu glauben.
Aber Religion als Institution ist nicht mein Ding.
Hoffen Sie auf ein Leben nach dem Tod?
Wer hofft das nicht? Als Science-Fiction-Auto-
rin sage ich: Im Universum geht keine Energie
verloren. Ich bin sicher, dass das auch mit uns
passiert.
Macht zu viel Denken unglücklich?
Definitiv. Zu viel Denken ist schlecht.
Was hat Ihr Leben am stärksten geändert?
Der Wille, über meinen Schatten zu springen.
Wenn man etwas wirklich will und alles dafür
mobilisiert, kann man sein Leben sehr stark
ändern und seine Träume realisieren.
Wo wollen Sie alt werden?
Am Meer. Es symbolisiert für mich diese extre-
me Kraft, die einen durchs Leben trägt. Diese
Weite, diese Vielfältigkeit von Aufgewühltheit
und totaler Ruhe. Da ist alles drin.
Was ist für Sie Heimat?
Ein inneres Gefühl. Kein Ort. Dass ich mich mit
mir im Einklang fühle.
Was war das größte Glück Ihrer Kindheit?
Sonntags mein Pferd nehmen und im Galopp
durch die Landschaft reiten. Das ist die totale
Freiheit. Das Pferd hieß Widu, und es war wirk-
lich wie ich. Wir waren beste Freunde.
Was schenkt Ihnen Hoffnung?
Dass ich sehe, wie sich immer wieder Dinge und
Menschen zum Positiven ändern können. Inklu-
sive mir selbst.
Was erwarten Sie nicht mehr?
Dass ich noch einmal in meinem Leben Geduld
lernen werde. 2 Interview: Jörg Walser
die Begeisterung, -en Gefühl großer Freude;Enthusiasmus
überw“nden hier: erreichen, dass manseine Angst vergisst
notwendig nötig
die Nebenbedingung, -en hier: Sache, die manhaben sollte
über seinen Sch„tten spr“ngen riskieren, etwas zutun, was eigentlich nichtzum eigenen Charakterpasst
mobilisieren hier: viel für eine Sachetun
der Traum, ¿e hier: Wunsch; Ideal
die Vielfältigkeit ≈ große Unterschied -lichkeit; starke Variation
die Aufgewühltheit wilde Bewegung, z. B.durch starken Wind; hierauch: das Fühlen starkerEmotionen
Da “st „lles dr“n. hier: Das Meer hat das alles zum Inhalt.
s“ch m“t s“ch “m Einklang zufrieden mit sich seinfühlen und eine Harmonie füh-
len
reiten auf einem Tier (z. B.Pferd) sitzen und sich vonihm tragen lassen
die Ged¢ld ≈ Ruhe, um warten zukönnen
erw„rten hier: ≈ glauben, dass …passiert
„Das Pferd hieß Widu, und es war wirklich
wie ich.“
Christina Möhrle (46)
aus München arbeitete viele
Jahre lang in der Finanzbranche.
Dann änderte sie ihr Leben
und wurde Autorin und
Fotografin.
70-DACH-0513 04.04.13 12:27 Seite 70
Haben Sie das schon gehört?12 Hefte Deutsch perfekt – dazu ein Design-Radio geschenkt.
aktuelles Angebotsiehe Homepage
Edles Design-Radio mit innovativer Technik:* spielt MP3 und RadioHolzrahmen (in weiß oder braun) mit Aluminium-Front UKW/FM-Radio mit Dock-in für viele MP3-PlayerVerbindungskabel für MP3- oder CD-PlayerDigitaluhr mit WeckfunktionMaße ca.15 x15 x12 cm
Ihre Vorteile:
Sie sparen 10% gegenüber dem Einzelkauf
Sie bekommen 12 Hefte für nur €74,40/SFR111,60 **
Sie bekommen jedes Heft nach Hause geliefert
Sie haben freien Zugang zum Premium-Bereich im Internet
Sie erhalten ein Design-Radio geschenkt
Bestellen Sie bequem unter www.deutsch-perfekt.com/geschenk oder schreiben Sie uns [email protected] oder an Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg/München,Deutschland. Sie erreichen uns auch unter +49(0)89/856 81-16. Bitte geben Sie das Stichwort „Radio“ an.
* Solange Vorrat reicht. Die Prämie liefern wir nach Eingang der Zahlung versandkostenfrei nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Lieferung ohne MP3-Player.
** Für die Magazinbestellung außerhalb Deutschlands fallen Versandkosten an. Weitere Details finden Sie unter spotlight-verlag.de/faq.
gleichzeitig zur gleichen Zeit; hierauch: außerdem
das Raumschiff, -e ≈ Flugzeug: Damit fliegtman ins Universum.
übereinander/ einer über dem anderenüberein„nder¡cht hier: richtig
100 Kilometer mit dem Fahrrad –
in einer Stunde
02-03_Deins_V2_0513 26.03.13 16:16 Seite 2
ger¡cht hier: so, dass alle gleich bewertet werden
(bewerten hier: gute und schlechte Noten geben)
die }mfrage, -n systematisches Fragen
“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.
Wenn die Noten am Ende eines Schuljahrs zu schlecht sind, müssen Schü-
ler in Deutschland, Österreich und der Schweiz oft die Klasse wiederholen.
Aber ist das auch gut und gerecht? In Deutschland gibt es seit ein paar Mo-
naten wieder eine große Debatte über diese Frage. Meistens diskutieren
Pädagogen und Politiker – was aber sagen die Schüler? 85 Prozent wollen,
dass Schüler mit zu schlechten Noten weiter eine Klasse wiederholen
müssen. Viele glauben, dass viele von ihnen sonst am Ende der Schulzeit
ein Problem bekommen. 14 Prozent sind anderer Meinung, so das Resultat
einer Forsa-Umfrage. Im Durchschnitt müssen an deutschen Schulen zwei
von 100 Schülern pro Schuljahr eine Klasse wiederholen.
35/13
TITE
LFO
TO: I
STO
CKPH
OTO
/TH
INKS
TOCK
; FO
TOS:
ISTO
CKPH
OTO
/TH
INKS
TOCK
; KU
LTU
RKO
NSO
RTEN
; CIE
O; F
OTO
LIA/
Y. A
RCU
RS
Experten machen sich Sorgen: Vier von fünf jun-gen Deutschen bewegen sich zu wenig. Das istdas Resultat einer großen Umfrage, bei der dieUniversität Bielefeld rund 5000 Jugendliche be-fragt hat. „Laut internationalen Empfehlungen
sollten sich Jugendliche täglich 60 Minuten so be-wegen, dass der Pulsschlag erhöht wird und sie
ins Schwitzen kommen“, sagt die Bielefelder Pro-fessorin Petra Kolip. Von den elf- bis 15-JährigenJungen bewegen sich 20 Prozent genug, von denMädchen nur 14 Prozent. Im europäischen Ver-
gleich ist Deutschland damit weit hinten.
ODER
s“ch bewegen hier: ≈ Sport machen
die }mfrage, -n systematisches Fragen
befragen Fragen stellen über ein Problem
Laut internationalen Internationale Empfehlungen Empfehlungen ... sagen, dass ...
der P¢lsschlag, ¿e ≈ Puls
erhöhen höher werden
“ns Schw“tzen ≈ machen, dass man salziges Wasser k¶mmen auf der Haut hat, weil man intensiv mit
dem Körper arbeitet (die Haut Organ: Es ist außen am ganzen Körper von
Menschen und Tieren.)
krönungsbedürftig(Adjektiv)
Die Krone ist ein Zeichen der Wichtig-
keit und ein Objekt, das Monarchen
heute noch manchmal auf dem Kopf
tragen. Die Krönung ist die Zeremonie,
bei der der König die Krone bekommt.
Bedürftig können Personen oder Dinge
sein. Es bedeutet, dass jemand oder
ein Objekt etwas braucht. Jemand, der
Schutz braucht, ist dann also schutz-
bedürftig. Ist etwas krönungsbedürf-
tig, dann ist es ganz toll. Oskar:
Richard, hast du gestern das Fußball-
spiel gesehen? – Richard: Ja, ein super
Spiel. Das Tor von Mats Hummels war
krönungsbedürftig!
Schüler wollen Klassewiederholen
DEIN WORT
02-03_Deins_V2_0513 26.03.13 16:16 Seite 3
5/13
Den Text über Ben kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
In Berlin ist er auch nur Tourist Ben Graichen am Brandenburger Tor
UND WEISS
Fast weiße Gesichter und sehr dunkleKleidung: Das sind keine Vampire, sondern
Gothics. Mitte Mai reisen sie aus der ganzenWelt nach Leipzig zum Wave-Gotik-Treffen.Wer sind diese Menschen, und wie denken
sie? Die jungen Gothics Ben und Annikahaben es Felix Forberg erklärt.
Ben macht eine Ausbil-dung zum Elektronikerin Leipzig. Mit 16 Jah-
ren ist er zum ersten Mal in eine Szenedisco gegangen. Auchdie meisten seiner Freunde sind Gothics oder Goths, wie vielesie auch nennen. „Ich habe aber auch viele Freunde in der Hip-Hop-Szene“, erzählt der heute 19-Jährige. An derGoth ic-Szene gefällt ihm besonders das Anderssein.
Das Festival ist eines der größtenGothic-Treffen der Welt. Seit 1992 findet es jedes Jahr am Pfingst -
wochenende in Leipzig statt. Rund20 000 Fans der schwarzen Szene
kommen dann nach Leipzig.Höhepunkte im Festivalprogrammsind neben vielen Konzerten und
Lesungen immer das Heidnische Dorf,ein Szenegottesdienst in der
Peterskirche, und das ViktorianischePicknick im Park. Das Wave-Gotik-
Treffen findet dieses Jahr vom 17. bis20. Mai statt.
die Szene, -n hier: ≈ alle Gothic-Fans
der Höhepunkt, schönster oder wichtigster-e Moment
die Lesung, -en hier: Event: Jemand liestvor Publikum aus einemBuch.
heidnisch hier: ≈ aus der Zeit vor denChristen
der Szenegottes- hier: religiöse Feier speziell dienst, -e für Gothic-Fans
FOTO
S: PRIVAT; PICTU
RE-ALLIAN
CE/DPA
55/13
Schon in der Schule hat er etwasgar nicht gemocht: „Wenn einer etwashatte, wollten die anderen das auchimmer gleich haben. Ich habe danicht gern mitgemacht. Außerdemhabe ich immer auch schon gerneSchwarz getragen.“ Auch wegen derMusik ist Ben jetzt ein Gothic. NebenRammstein hört er am liebsten dieSzenebands ASP, Eisbrecher und Ago-noize.
Als Gothic ist er ein bisschen an-ders. Das merkt er besonders außer-halb der Städte: „Leute, die sich nichtmit Gothics beschäftigen und sie nurdurch die Medien kennen, haben unsgegenüber oft eine Abwehrhaltung.“Ben meint, dass das mit dem Ausse-hen der Gothics und mit Klischeeszusammenhängt: „Viele glauben, dassGothics etwas mit Satanismus zu tunhaben. Aber Satanismus gehört über-haupt nicht zur Szene dazu.“ Diemeisten Klischees stimmen nicht,sagt Ben: „Die Szene ist sehr offenund tolerant, aber sie möchte sichauf jeden Fall auch abgrenzen. Trotz-dem findet man zum Beispiel auchals Punker Anschluss.“ Seine Elternhaben kein Problem mit seinem Go -thic-Sein: „Meine Mutti geht selbstmit zu Konzerten.“
Im letzten Jahr war Ben zum ers-ten Mal beim Wave-Gotik-Treffen inLeipzig. Toll findet er, dass man dort
die Szenedisco, -s hier: Disco: Dort treffen sichGothic-Fans.
(die Szene, -n hier: Gruppe mit einemspeziellen Lebensstil oderHobby)
n¡nnen hier: ≈ sagen zu
s“ch beschæftigen hier: ≈ sich interessieren fürm“t… h„ben ¢ns ge- ≈ … wollen oft keinen Kon-genüber ¶ft eine takt mit uns haben, weil[bwehrhaltung. sie uns gefährlich finden.
zus„mmenhängen eine Verbindung haben zu
zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit
dazugehören ≈ ein Teil sein von
schnell mit anderen Gothics ins Ge-spräch kommt. Auch die Lesungenund die Veranstaltungen in der Opergefallen ihm: „Das Schöne ist auch,dass man kulturell etwas lernt.“ Inte-ressant ist für ihn auch, dass Men-schen aus der ganzen Welt nach Leip-zig reisen: „Von den USA bis Brasilienkommen Gothics von überall her.Denn so konzentriert, wie die Szenehier ist, gibt es sie nur in Deutsch-land.“
Besonders wichtig ist ihm auchdas Outfit. Lieber als einen Umhangträgt Ben aber seine Band-T-Shirts.„Das Gothic-Sein beginnt nicht beider Kleidung, sondern im Kopf. Manmuss sich nicht verkleiden, um einGothic zu sein.“
überhaupt n“cht ≈ wirklich nicht
¶ffen hier: ≈ interessiert an Neuem
auf jeden F„ll absolut
s“ch „bgrenzen hier: deutlich anders seinwollen
[nschluss f“nden Kontakt finden
die M¢tti, -s Mama, Mutter
die Lesung, -en hier: Event: Jemand liest vorPublikum aus einem Buch.
die Ver„nstaltung, hier: Konzert; Party; Treffen-ender }mhang, ¿e großes Stück Stoff: Man trägt
es fast wie einen Mantel.
s“ch verkleiden ≈ ein Kostüm anziehen
Wie aus einem Film Das Viktorianische Picknick beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig
04-06_Deins_Goth_0513 26.03.13 16:17 Seite 5
65/13
Annika studiert Wirtschaftswissen-schaften in Weimar (Thüringen). Sie isteine klassische Gothic und nennt sichselbst eine „Ur-Grufti“: „Ich orientieremich an dem Stil, der in den 80er- und90er-Jahren kurz nach dem Punk kam“,erzählt sie.
Die 20-Jährige ist in Leipzig gebo-ren. Schon im Kindergartenalter warsie von Gothics beeindruckt: Sie hattenfür sie „eine besonders edle Ausstrah-lung“. Sie selbst ist aber in einem lang-samen Prozess eine Gothic geworden.Irgendwann hat eine Freundin sie einen„Klischee-Grufti im positiven Sinn“ ge-nannt. Da hat Annika gemerkt: Sie isteine Gothic. Die Studentin findet, dassihre Freundin recht hatte: „Ich bin einMensch, der auch noch bei 30 Grad mitlangem Umhang herumläuft.“
Annika beschreibt die Szene in Leip-zig als sehr tolerant und freundlich.Schade findet sie aber, dass es in klei-neren Orten manchmal sehr viel Igno-ranz innerhalb der Szene gibt: „Mangeht sich oft aus dem Weg.“ Annikastört es auch, dass Nicht-Gothics immernoch an viele Klischees über sie glau-ben: „Viele glauben, dass alle Gothicspsychisch krank sind.“
Seit ihrem ersten Besuch des Wave-Gotik-Treffens im Jahr 2010 war Annikajedes Jahr auf dem Festival. Besonderstoll findet sie die vielen Gothics aus an-deren Ländern in der Metropole. Zeitzum Schlafen hat sie während des Tref-fens kaum: „Ich gehe um vier Uhr insBett und versuche, um acht Uhr aufzu-stehen.“ Anziehen und Schminken dau-ert nämlich – und spätestens um 13Uhr will sie wieder los.
Ihre Outfits schneidert Annika immerselbst. „Das liegt auch daran, dass ichso klein bin und nicht so leicht Sachenin meiner Größe finde.“ Schon AnfangMärz hat sie genau gewusst, was sie inLeipzig anziehen wird: „Dieses Jahrtrage ich ein Kleid im viktorianischenStil.“ Wenn sie sich als Gothic zurecht-macht, hat sie nicht das Gefühl, sich zu
verkleiden. Jeder Gothic sieht andersaus. Und so sieht sie immer wieder neueStile: „Ich stelle auf Gothic-Festivalsimmer fest, dass es zwar eine schwarzeMasse ist“, sagt Annika. Trotzdem fälltjeder für sich selbst auf.
die W“rtschafts- Ökonomiewissenschaft, -ender/die Ur-Gr¢fti, Gothic: Er/Sie kleidet-s sich nach dem ersten Gothic-Stil.
beeindruckt sein hier: toll findenv¶nedel hier: elegant; schön
die Ausstrahlung Charisma; Effekt auf andere Men -schen
“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau wann.
*Nachname auf Wunsch geändert
der S“nn Bedeutung
her¢mlaufen hier: da sein; spazieren gehen
“nnerhalb in
s“ch aus dem Weg mit jemandem keinengehen Kontakt haben wollen
während des in der Zeit, wenn das Treffen Tr¡ffens stattfindet
schm“nken hier: Farbe ins Gesicht machen
loswollen hier: beginnen, hinauszu -gehen
schneidern Kleidung machen
Das liegt auch ≈ Das mache ich auch, weil ich …daran, d„ss “ch …s“ch sich schön anziehen, die Haare inzur¡chtmachen einem speziellen Stil machen und
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung
CARTOON
: DIEKLEIN
ERT.DE/G
UN
GA.D
E
Waagerecht (= horizontal)1. „Ich muss auch duschen. Darf ich zuerst ins …?“2. Synonym zu: „vor allem“3. „Was für eine … machst du?“ – „Ich werde Bäcker.“4. viel – mehr – am …5. „Wie war’s im Urlaub? … doch mal!“6. Gegenteil von „nehmen“
Senkrecht (= vertikal)1. Eine sehr große Kirche ist ein …2. „Sprich bitte …! Sonst kann ich dich nicht verstehen!“3. „Endlich Frühling! Im Garten wachsen schon wieder ein paar …!“4. Ein sehr großes Land: Es liegt in Asien und hat viele Einwohner.5. Personalpronomen, 2. Person Singular, Dativ 6. großes Tier, das man essen kann: das …
Das musst du wissen über den IntelligenzquotientenFÜNFPUNKTE
n Bei einer Dreijährigen wurde ein IQ
von 162 gemessen. Sie ist aktuell das
jüngste Mitglied der Hochbegab-
tengruppe Mensa. In Deutschland
müssen Mitglieder einen IQ von
mindestens 130 haben.
n Es gibt auch Kritik an IQ-Tests: Ein
Test misst nur einen Aspekt, nicht
aber emotionale oder praktische
Intelligenz. Außerdem können Tests
unfair sein, wenn die Testperson
zum Beispiel die Sprache des Tests
nicht gut kann.
n Was ist Intelligenz? Das hat sich
auch der französische Psychologe Al-
fred Binet gefragt. Er hat 1905 den
ersten brauchbaren Intelligenztest
geschrieben.
n Das Resultat von Binets Test war das
Intelligenzalter. Wenn ein Neun-
jähriger im Test auf alle Fragen für
Neunjährige richtig antwortet, ist
sein Intelligenzalter neun. Weiß er
auch die Antworten auf Fragen für
Zehnjährige, ist sein Intelligenzalter
höher.
n Der Test des Franzosen ist heute noch
die Basis für viele Intelligenztests.
Davon gibt es viele verschiedene. Der
Bekannteste ist von dem Deutschen
William Stern. Sein Ergebnis ist der
Intelligenzquotient (IQ).
1 2
2 3 6
1 3 4 5
4
5
6
CARTOON
brauchbar so, dass man etwasbrauchen/benutzen kann
m¡ssen ≈ genau prüfen
das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe.
die Hochbegabten- Gruppe von Personen mitgruppe, -n sehr hoher Intelligenz
U
SD
M
R
N
Z
der Sch„tz hier: geliebterMann/Partner
der Tausendfüßler, - kleines Tier mitsehr vielen Beinen
der [lptraum, ¿e ≈ das Träumen vonschrecklichen Din-gen
ä = ae
deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell, ClaudiaMay, Barbara Schiele, Adamma Stekovics, Anne Wich-mannBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)LITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth