Konzernrechnung Modul 6
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Vorlesung KonzernrechnungModul 6
Dr. Aldo C. SchellenbergUniversität BernHS 2007Mittwoch 12 - 16 Uhr
Konzernrechnung Modul 6
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Agenda
Vollkonsolidierung 2, Folgekonsolidierung
> Goodwill Accounting> Schuldenkonsolidierung> Umsatzkonsolidierung> Zwischengewinn-Elimination> Gewinnausschüttungen im Konzern
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungGrundsätzliches
> Definition: Konsolidierung nach erstmaliger Aufnahme in denKonsolidierungskreis
> Bei der Kapitalkonsolidierung unterscheidet sich dieFolgekonsolidierung grundsätzlich nicht von der Erstkonsolidierung:— Der Erwerbspreis der Mutter ist mit dem anteiligen Eigenkapital
der Tochter im Erwerbszeitpunkt zu verrechnen.— Bei einer späteren Kapitalerhöhung der Tochter muss die
Mutter das zusätzlich gebildete Eigenkapital der Tochter mitdem erhöhten Beteiligungswert der Mutter verrechnen.
> Die Neubewertung der Aktiven und Verbindlichkeiten sowie dieBerechnung des Goodwills wird nach der gleichen Art und mit dengleichen Werten wie bei der Erstkonsolidierung vorgenommen Goodwill bleibt unverändert (sofern kein Impairment notwendig ist)
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungNeubewertung Bilanzpositionen (1/4)
> Grundlage: Meyer, S. 82> Für die Bilanz auf der nachfolgenden Folie ist eine Neubewertung
per Erwerb vorzunehmen. Folgende Annahmen gelten:— Der Fair Value der Sachanlagen betrug zum Erwerbszeitpunkt
800; Buchwert war 500.— Die Rückstellungen waren im Erwerbszeitpunkt 100 zu hoch
angesetzt; der Buchwert betrug 500.> Die Neubewertung per Erwerb hat Auswirkungen auf die
Folgeperioden, welche es zu berücksichtigen gilt z.B.Abschreibungen auf höher bewerteten Sachanlagen.
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungNeubewertung Bilanzpositionen (2/4)
Bilanz 1.1.2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIFlüssige Mittel 150 150Forderungen 400 400Vorräte 400 400Sachanlagen 300 300 60; 60 480Goodwill 0 1'400 1'400Total Aktiven 1'250 2'830kfr. Fremdkapital 150 100 50lfr. Fremdkapital 250 250Aktienkapital 300 300 0Kapitalreserven 0 100 100 0
Neubewertungsreserven 0 1'800300; 100;
1400 0
EK per Erwerb 0300; 100;
1800 2'200Gewinnreserven 300 100; 60 140Gewinn 250 60 190Total Passiven 1'250 2'830
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungNeubewertung Bilanzpositionen (3/4)
180Schluss-bestand
60Laufendes
Jahr
240Anfangs-bestand
60seit Erwerb
300per
Erwerb
Differenz
480160640160800KonzernwertSachanlagenHB II
300100400100500BuchwertSachanlagenHB I
31.12.20.2Abschrei-bungen
31.12.20.1Abschrei-bungen
1.1.20.1
Erstkonsolidierung 1. Folgekonsolidierung 2. Folgekonsolidierung
1.1.20.1 Erwerb 31.12.20.1 31.12.20.2
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungNeubewertung Bilanzpositionen (4/4)
Erfolgsrechnung 2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIWarenertrag 3'700 3'700Diverser Ertrag 300 300Summe 4'000 4'000Warenaufwand 2'500 2'500Personalaufwand 1'000 1'000Abschreibungen 100 60 160Diverser Aufwand 150 150Gewinn 250 60 310Summe 4'000 4'000
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Goodwill-Allokation – Ein erworbener Goodwill ist nachvollziehbar aufoperative Berichtseinheiten (Cash-Generating Units, CGU) aufzuteilen.
Testauslösende Ereignisse – Impairment ist durchzuführen:• Jährlich sowie zusätzlich unterjährig bei Vorliegen bestimmter Ereignis-
se bzw. Umstände (interne sowie externe Hinweise zu berücksichtigen)• kein gesonderter Impairment Test bei erstmaliger Anwendung
Impairment Test – Vorgehensweise – Vergleich des RecoverableAmount (erzielbarer Betrag) mit dem Buchwert des Eigenkapitals der CGU(inklusive Goodwill-Buchwert)
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Ausweis und Anhangangaben – z.B. Ausweis der Goodwill-Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung; detaillierteErläuterung der Ermittlung des Recoverable Amount und dessenErmittlung; „Anlagespiegel“ für den Goodwill.
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Goodwill Accounting nach IFRS 3Impairment-only-Ansatz
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Goodwill Accounting nach IFRS 3Testauslösende Ereignisse
Externe Informationsquellen> ungewöhnliche Marktwertminderung bei einem Vermögenswert> nachteilige Entwicklungen (Markt/Wettbewerb, Technologie, Regulierung, …)> Zinssteigerungen; dadurch Minderung von Barwerten> Marktwert-/Buchwert-Verhältnis < 1
Interne Informationsquellen> Überalterung bzw. physische Beschädigung eines Vermögenswertes> geplante Änderungen in der Nutzung/Auslastung von Vermögenswerten> geplante Restrukturierung/Stilllegung von Geschäftsbereichen> Hinweise aus dem internen Rechnungswesen auf negative Soll/Ist-
Abweichungen in der Ertragskraft eines Vermögenswertes
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Goodwill Accounting nach IFRS 3Impairment Test - Vorgehensweise IAS 36
Quelle: Ernst & Young
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Goodwill Accounting nach IFRS 3Definitionen IAS 36
> Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist die kleinste identifizierbareGruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, dieweitgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerteoder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind (IAS 36.6).
> Der erzielbare Betrag (recoverable amount) eines Vermögenswertesoder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beidenErträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten undNutzungswert (IAS 36.6).
> Der Nettoveräusserungspreis (Net Selling Price bzw. Fair Value lessCosts to Sell) ist der Betrag, der aus der Veräusserung des Vermögens-wertes zu Marktbedingungen zwischen sachverständigen, vertragsbereitenParteien erzielbar wäre, abzüglich der Veräusserungskosten.
> Der Nutzungswert (Value in Use) ist der Barwert der künftigen Cashflows,der voraussichtlich aus einem Vermögenswert oder einerzahlungsmittelgenerierenden Einheit abgeleitet werden kann (IAS 36.6).
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IAS 36 Wertminderung von Vermögens-werten (Überblick über den Standard 1/3)
Identifizierung der mögl.wertgemindertenVermögenswerte
Ermittlung undErfassung einerWertminderung
Ermittlung deserzielbaren Betrags Zuschreibungen
Erzielbarer Ertrag ist der höherevon .... (18)
Alle Vermögenswerte imAnwendungsbereich des IAS 36
Ist der erzielbare Betrag kleinerals der Buchwert, bildet dieDifferenz die zu erfassendeWertminderung (59)
Zu jedem Bilanzstichtag ist zubeurteilen, ob eineWertminderung weiter existiert(110)
Beuteilung zu jedemBilanzstichtag, ob Anzeichenfür eine Wertminderungvorliegen (9)
Fair Value abzüglichVeräusserungskosten
Ist die Wertminderungerfolgswirksam zu erfassen, essei denn, es handelt sich umeinen Vermögenswert, der nachder Neubewertungsmethodeerfolgsneutral bewertet wird.(60)
Zuschreibungen sind auf dengestiegenen erzielbaren Betragvorzunehmen, maximal bis zudem Betrag, der sich ohnevorherige Wertminderungergeben hätte. (117)
NutzungswertIst die Zuschreibungerfolgswirksam zu erfassen, essei denn, es handelt sich umeinen Vermögenswert, der nachder Neubewertungsmethodeerfolgsneutral bewertet wird.(119)
Wertminderung von Goodwillsdürfen nicht rückgängiggemacht werden. (124)
Externe Informationsquellen (12)
Interne Informationsquellen (12)
Immaterielle Vermögenswertemit unbestimmter Nutzungs-dauer bzw. noch nichtnutzungsfähig sowie Goodwills(10)
Jährlicher Test durchzuführen,unabhängig davon, obAnzeichen einer Wertminderungvorliegen. Unter Umständenkann ein Vorjahrestestbeibehalten werden. (15)
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QUELLE: KPMG (HRSG.): IFRS VISUELL 2006
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IAS 36 Wertminderung von Vermögens-werten (Überblick über den Standard 2/3)
Ermittlung deserzielbaren Wertes
Fair Value abzüglich Veräusserungskosten (25-29)Nettoerlös aus sofortigem Verkauf
Bestimmung des Fair Value(unter Beachtung der folgenden Abstufung)
Preis in einem bindenden Verkaufsvertrag (25)
Marktpreis: (26)• Aktueller Angebotspreis oder, falls nicht vorhanden• Preis einer kürzlich durchgeführten Transaktion
Jede andere verfügbare beste Information (27)
Kosten, die durch die Veräusserung entstehen, sind in Abzug zubringen. (28)
Nutzungswert (30-57)Diskontierte Netto-Cashflows aus bestimmungsgemässer
Nutzung und aus dem Verkauf
Basis der Cashflows (33)
Aktuelle Detailschätzungen des Managements über einenZeitraum von bis zu 5 Jahren mit anschliessender Fortschreibungdurch eine nicht steigende Wachstumsrate
Zusammensetzung/Bestandteile (39)
• Zuflüsse aus weiterer Nutzung• Zuflüsse aus Verkauf• Abflüsse, die notwendig sind, um die Zuflüsse zu generieren,
einschliesslich Reparaturkosten und zuordenbaren Gemeinkosten
Nicht zu berücksichtigen sind:• Zuflüsse von anderen Vermögenswerten• Cashflows aus Finanzierungstätigkeit• Cashflows aus Ertragssteuern• Zukünftige, noch nicht verpflichtend eingegangene
Restrukturierungen, Verbesserungen und Erweiterungen
Abzinsung (55)
• Zinssatz hat den Zeitwert des Geldes zu berücksichtigen• Zinssatz hat die spezifischen Risiken des Vermögenswertes zu
berücksichtigen
QUELLE: KPMG (HRSG.): IFRS VISUELL 2006
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IAS 36 Wertminderung von Vermögens-werten (Überblick über den Standard 3/3)
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten(CGUs) und Goodwills
GrundproblemIn vielen Fällen wird es nicht möglich sein, den erzielbaren Betrag für einen Vermögenswert zu bestimmen. In diesen Fällen ist dererzielbare Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit (cash generating unit, CGU), der der Vermögenswert angehört, zuermitteln. (66)
Definition einer CGU
Ermittlung einerWertminderung
Zuordnung Goodwills
Häufigkeit derWertminderungstests
Verteilung derWertminderung
Die Einheiten, denen ein Goodwill zugeordnet wird, müssen bei Vorliegen eines Anzeichens und einmal jährlich auf Wertminderunggestestet werden. (88, 90)
Eine CGU ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, die Cashinflows generieren, die weitgehend unabhängig sind von anderenVermögenswerten. (6)
In diesem Fall ist der Buchwert aller der CGU angehörenden Vermögenswerte mit dem erzielbaren Betrag der CGU zu vergleichen.Verbindlichkeiten sind nicht zu berücksichtigen. (76)
Goodwills sind den Buchwerten der CGUs zuzuordnen:• niedrigste Ebene, für die das Management intern eine Zuordnung vornimmt und sie nachhält;
dies kann eine Gruppe von CGUs sein;• mindestens müssen die Goodwills den Segmenten nach IAS 14 zugeordnet werden. (80)
Ergibt sich ein Abwertungsbedarf, ist dieser zuerst dem Goodwill zuzuordnen und danach den anderen Vermögenswerten imVerhältnis ihrer Buchwerte. Die einzelnen Vermögenswerte sind jedoch nicht über den höheren Betrag von Fair Value abzüglichVeräusserungskosten und Nutzungswert abzuwerten. (104)
QUELLE: KPMG (HRSG.): IFRS VISUELL 2006
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Quantifizierung einer WertminderungKonzept (1/4)
> Erzielbarer Betrag (gemäss IAS 36.6)
Es ist der höhere der beiden Beträge aus
— Nettoveräusserungspreis: Betrag, der aus der Veräusserungdes Vermögenswertes zu Marktbedingungen zwischensachverständigen, vertragsbereiten Parteien erzielbar wäre,abzüglich der Veräusserungskosten, und
— Nutzungswert: Barwert der geschätzten, künftig erwartetenCashflows aus Nutzung und anschliessendem Verkauf desVermögenswertes.
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Quantifizierung einer WertminderungRecoverable Amount (2/4)
erzielbarer Betrag höherer Wert aus
Nettoveräusserungspreis(Net selling price)
• Kaufvertrag• Bezug zu aktivem Markt
• vergleichbare Transaktion• Anwendung DCF-Methode
Nutzungswert (value in use)• unternehmensspezifische Faktoren
• Synergien• Restriktionen hinsichtlich In-
vestitionen und Restrukturierung
<>
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Quantifizierung einer WertminderungNettoveräusserungspreis (3/4)
Veräusserungspreis(aus Kaufvertrag, aktivem Markt oder besten verfügbarenInformationen abgeleitet)
- Veräusserungskosten(direkt zurechenbar)
= Nettoveräusserungspreis
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Quantifizierung einer WertminderungNutzungswert (4/4)
> Elemente:— künftig erwartete Cashflows aus Nutzung und Abgang— angemessener Diskontierungssatz
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Quantifizierung einer Wertminderung
Buchwert des Vermögens-
wertesErzielbarer Betrag des
Vermögens-wertes
Impairment
CHF
ErzielbarerBetrag des Vermögens-
wertes
Szenario 1 Szenario 2
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Erzielbarer Betragder CGU
Bilanzielles Eigenkapital der CGU aufBuchwertbasis (inkl. Goodwill)<
Wenn ja:
Eine spätere Wertaufholung ist unzulässig!
Impairment!
Verteilung des Wertminderungsbetrages zunächstauf Goodwill, dann auf andere Vermögenswerte
Goodwill Accounting nach IFRS 3Impairment Test - Vorgehensweise
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550
250FK150Goodwill
750750Summe200UV
500EK400AVBilanz von CGU 1
Kein Impairment!
Impairment Test nach IFRS 3 / IAS 36:Beispiel (1): kein Impairment
Erzielbarer Betragder CGU
Bilanzielles Eigenkapital der CGU aufBuchwertbasis (inkl. Goodwill)<
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400250FK150Goodwill
750750Summe200UV
500EK400AVBilanz von CGU 1
Impairment Loss 100 / Goodwill CGU 1 100
Impairment Test nach IFRS 3 / IAS 36:Beispiel (2): Impairment < Goodwill-Buchwert
Erzielbarer Betragder CGU
Bilanzielles Eigenkapital der CGU aufBuchwertbasis (inkl. Goodwill)<
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290250FK150Goodwill
750750Summe200UV
500EK400AVBilanz von CGU 1
Impairment Test nach IFRS 3 / IAS 36:Beispiel (2): Impairment < Goodwill-Buchwert
Erzielbarer Betragder CGU
Bilanzielles Eigenkapital der CGU aufBuchwertbasis (inkl. Goodwill)<
Impairment Loss 210 / Goodwill CGU 1 150 AV CGU 1 60
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Goodwill Accounting nach IFRS 3Zusammenfassung
> nach IFRS 3 Purchase Methode zwingend anwendbar;
> IFRS 3 verbietet planmässige Abschreibung des Goodwills;
> jährlicher Impairment-Test nach IAS 36 durchzuführen;
> negativer Goodwill sofort erfolgswirksam erfassen (Gewinn);
> Problem der Prüfung der Werthaltigkeit des Goodwills;
> Erhöhung Volatilität der Ergebnisse (gezieltes Verlegen einesImpairments in eine ohnehin verlustreiche Periode)
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungGoodwill-Impairment (1/3)
> Grundlage: Meyer, S. 92f.> Für das bisherige Beispiel wird angenommen, dass eine Bewertung
per 31.12.20.2 für das Tochterunternehmen einen erzielbaren Wertvon 1‘530 ergeben hat.
> Das Eigenkapital beträgt per Ende 20.2 2‘530 (vgl. Folie 5).> Es ist ein Impairment-Test nach IFRS 3 bzw. IAS 36 durchzuführen.
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungGoodwill-Impairment (2/3)
Bilanz 1.1.2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIFlüssige Mittel 150 150Forderungen 400 400Vorräte 400 400Sachanlagen 300 300 60; 60 480Goodwill 0 1'400 1'000 400Total Aktiven 1'250 1'830kfr. Fremdkapital 150 100 50lfr. Fremdkapital 250 250Aktienkapital 300 300 0Kapitalreserven 0 100 100 0
Neubewertungsreserven 0 1'800300; 100;
1400 0
EK per Erwerb 0300; 100;
1800 2'200Gewinnreserven 300 100; 60 140Gewinn 250 60; 1000 -810Total Passiven 1'250 1'830
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Purchase Accounting - FolgekonsolidierungGoodwill-Impairment (3/3)
Erfolgsrechnung 2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIWarenertrag 3'700 3'700Diverser Ertrag 300 300Summe 4'000 4'000Warenaufwand 2'500 2'500Personalaufwand 1'000 1'000Abschreibungen 100 60; 1000 1'160Diverser Aufwand 150 150Gewinn 250 60 310Summe 4'000 4'000
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Konzerninterne TransaktionenSchulden- und Umsatzkonsolidierung
Alle im Summenabschluss enthaltenen Konzernunternehmen sind nach der Fiktionder rechtlichen Einheit so darzustellen, als seien sie ein Unternehmen. Folglich sindalle konzerninternen Geschäftsvorfälle durch entsprechende Konsolidierungs-massnahmen zu eliminieren.
Konzerninterne Beziehungen Intercompany (I/C) transactions
Kapitalverflechtungen Lieferverflechtungen
Eigenkapital-ströme
Fremdkapital-ströme
Kapitalkon-solidierung
Schuldenkon-solidierung
Liefer- undLeistungsströme
KonzerninterneGewinne/Verluste
Zwischenerfolgs-eliminierung
Aufwands- undErtragskonsolidierung
Konsolidierungsmassnahmen
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Schuldenkonsolidierung
> Alle zwischen den einzelnen Konzernunternehmen ausstehendenForderungen und Verbindlichkeiten sind bei der Konsolidierungvollumfänglich zu eliminieren
konzerninterne Guthaben (Aktivseite) und Schulden (Passivseite)sind auszubuchen.
> Interne Verflechtungen resultieren z.B. aus:- Waren- und Dienstleistungs-Verkehr- Cash Pooling Verträgen- Darlehen- Garantien
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Beispiel zur Schuldenkonsolidierung
Ausgangslage
Ein Konzern umfasst die drei Gesellschaften A, B und C.Ihre Intercompany-Kontokorrente zeigen folgendes Bild:
> A schuldet B CHF 150‘000> B schuldet C CHF 50‘000> C schuldet A CHF 80‘000
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Beispiel zur Schuldenkonsolidierung
Konsolidierungsbuchung
Kontokorrentschulden / Kontokorrentguthaben CHF 280‘000
> Konsolidierung gegenseitiger Forderungen und Schulden bereitet inder Regel keine Probleme;
> In der Praxis treten jedoch in vielen Fällen Differenzen auf wegen- zeitlicher Abweichungen bei der Verbuchung der Geschäfte- Wertberichtigungen (Bonitätsprobleme)- Währungsdifferenzen durch unterschiedliche Wechselkurse- fehlerhafte Verbuchung
Analyse der Differenzen und Vornahme von Korrekturbuchung
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Problemstellung bei der Konsolidierungder Erfolgsrechnung
> die Konzernrechnung weist nur Aufwendungen und Erträge gegenüberkonzernfremden Dritten aus;
> alle konzerninternen Intercompany-Beziehungen müssen aus derkonsolidierten Erfolgsrechnung eliminiert werden— Lieferungen/Leistungen— Zinsen— Lizenzen— etc.
> in der Praxis werden Transaktionen mit Konzerngesellschaften aufspezielle Konten verbucht;
> ein entsprechend aufgebauter Kontenplan erspart umständlichebuchhalterische Abstimmungen;
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konzerninterneUmsätze
Umsatzerlöse ausLieferungen
Umsatzerlöse ausLeistungen
konzernintern gefertigte oderbearbeitete Umlaufgüter
fremdbezogene Anlagegüter
fremdbezogene Umlaufgüter
konzernintern gefertigte oderbearbeitete Anlagegüter
Zinsen
Management Fees
Lizenzgebühren, Miete, Pacht
Umsatzkonsolidierungkonzerninterne Umsätze
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Zwischengewinn-Elimination (1/3)
> Zwischengewinne sind Gewinne, die auf Lieferungen zwischen denKonzerngesellschaften erzielt werden.
> Sofern der Liefergegenstand den Konsolidierungskreis nicht verlassenhat oder nicht verbraucht wurde, muss dieser nicht realisierteZwischengewinn eliminiert werden.
> Die häufigsten konzerninternen Transaktionen, die zu nicht realisiertenZwischengewinnen führen können, sind
— Zwischengewinne auf Lieferungen von Waren und Fabrikaten— Zwischengewinne auf Lieferungen von Anlagevermögen
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Zwischengewinn-Elimination (2/3)
> Ausgangslage Meyer S. 99> Mutter liefert Tochter Waren für 2‘500> A hat davon 2‘200 an Dritte verkauft.> Das Lager von A nahm von 100 um 300 auf 400 zu.> Handelsmarge von M = 20%
M T2‘500
Dritte
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Zwischengewinn-Elimination (3/3)
806020UnrealisierteZwischengewinne
32024080Konzernwert Vorräte HB II
400300100Buchwert Vorräte HB I
Schluss-bestand
Veränder-ung
Anfangs-bestand
erfolgsneutral erfolgswirksam
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Purchase Accounting - Folgekonsolidierungunrealisierte Zwischengewinne (1/3)
> Grundlage: Meyer, S. 101> Für das bisherige Beispiel wird angenommen, dass auf den
Vorräten bei der Tochter Zwischengewinne von insgesamt 80vorhanden sind.
> In der laufenden Periode hat der Zwischengewinn um 60zugenommen.
Konzernrechnung Modul 6
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Purchase Accounting - Folgekonsolidierungunrealisierte Zwischengewinne (2/3)
Bilanz 1.1.2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIFlüssige Mittel 150 150Forderungen 400 400Vorräte 400 60; 20 320Sachanlagen 300 300 60; 60 480Goodwill 0 1'400 1'400Total Aktiven 1'250 2'750kfr. Fremdkapital 150 100 50lfr. Fremdkapital 250 250Aktienkapital 300 300 0Kapitalreserven 0 100 100 0
Neubewertungsreserven 0 1'800300; 100;
1400 0
EK per Erwerb 0300; 100;
1800 2'200Gewinnreserven 300 100; 60; 20 120Gewinn 250 60; 60 130Total Passiven 1'250 2'750
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Purchase Accounting - Folgekonsolidierungunrealisierte Zwischengewinne (3/3)
Erfolgsrechnung 2002 HB I Bereinigung/Bewertung HB IIWarenertrag 3'700 3'700Diverser Ertrag 300 300Summe 4'000 4'000Warenaufwand 2'500 60 2'560Personalaufwand 1'000 1'000Abschreibungen 100 60 160Diverser Aufwand 150 150Gewinn 250 60; 60 130Summe 4'000 4'000
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Regelung interne Zwischengewinne in denversichedenen Accounting Standards
> Interne Zwischen-gewinne sind zueliminieren.FER 30.8
> Für die Berechnungder Zwischen-gewinne sind An-näherungsverfahrengestattet.FER 30.55
Swiss GAAP FER> Konzerninterne
Gewinne sind involler Höhe zueliminieren.ARB 51.6 undARB 51.14
> InterneZwischengewinnesind zu eliminieren.IAS 27.24
> Gewinne oderVerluste auskonzerninternenTransaktionen, dieim Buchwert vonVermögenswertenwie Vorräte undAnlagevermögenenthalten sind,werden in vollerHöhe eliminiert.IAS 27.25
KeineVorschriften.
US GAAPIAS/IFRSOR
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T
M
K
31.12.20.3 31.12.20.4 31.12.20.5 31.12.20.6
Gewinn T Gewinn T Gewinn T
Gewinn M Gewinn M Gewinn M
Gewinn Konzern Gewinn Konzern
Dividende Dividende Dividende
Gewinn Konzern
t
x x x
Dividendenkonsolidierung
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Erstellung der KonzernrechnungSchematischer Ablauf
HB I Töchter
HB II Töchter
1. Formelle und materielle Bereinigung
HB II Mutter
Summenabschluss
2. Aggregation aller Einzelabschlüssezum Summenabschluss
Konzernabschluss
3. Elimination konzerninternerVerknüpfungen
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Erstellung der KonzernrechnungSummenabschluss (1/3)
> Grundlage: Meyer, S. 104> Es gilt nun die Konzernrechnung zu erstellen.> Der HB II Abschluss der Tochter wurde auf den Folien 38/39
erarbeitet.> Die HB II der Mutter ist auf der nachfolgenden Folie ersichtlich.
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Erstellung der KonzernrechnungSummenabschluss (2/3)
Bilanz 1.1.2002HB II
MutterHB I
Tochter Bereinigung/BewertungHB II
TochterSummen-abschluss
Flüssige Mittel 300 150 150 450Forderungen 1'500 400 400 1'900Vorräte 1'900 400 60; 20 320 2'220Sachanlagen 500 300 300 60; 60 480 980Finanzanlagen 2'000 0 0 2'000Beteiligungen 2'200 0 0 2'200Goodwill 0 0 1'400 1'400 1'400Total Aktiven 8'400 1'250 2'750 11'150kfr. Fremdkapital 800 150 100 50 850lfr. Fremdkapital 2'600 250 250 2'850Aktienkapital 1'000 300 300 0 1'000Kapitalreserven 0 0 100 100 0 0
Neubewertungsreserven 0 0 1'800300; 100;
1400 0 0
EK per Erwerb 0 0300; 100;
1800 2'200 2'200Gewinnreserven 3'600 300 100; 60; 20 120 3'720Gewinn 400 250 60; 60 130 530Total Passiven 8'400 1'250 2'750 11'150
Konzernrechnung Modul 6
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Erstellung der KonzernrechnungSummenabschluss (3/3)
Erfolgsrechnung 2002HB II
MutterHB I
Tochter Bereinigung/BewertungHB II
TochterSummen-abschluss
Warenertrag 5'000 3'700 3'700 8'700Diverser Ertrag 500 300 300 800Summe 5'500 4'000 4'000 9'500Warenaufwand 3'500 2'500 60 2'560 6'060Personalaufwand 1'000 1'000 1'000 2'000Abschreibungen 100 100 60 160 260Diverser Aufwand 500 150 150 650Gewinn 400 250 60; 60 130 530Summe 5'500 4'000 4'000 9'500
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Erstellung der KonzernrechnungElimination konzerninterne Transaktionen (1/3)
> Grundlage: Meyer, S. 106ff.> Nachdem der Summenabschluss erstellt ist, müssen die
konzerninternen Transaktionen eliminiert werden. Folgendekonzerninterne Transaktionen liegen vor:1. Die Tochter schüttete an die Mutter Dividenden von 60 aus.2. Die Mutter hat an die Tochter Waren im Umfang von 2‘500
geliefert. Daraus resultiert per Ende Jahr ein Guthabengegenüber der Tochter von 50.
3. Die Mutter gewährte an die Tochter ein Darlehen von 200.4. Für das Darlehen bezahlt die Tochter der Mutter Zinsen von 10.5. Die Mutter verrechnet der Tochter Management Fees von 50.
> Zudem ist die Kapitalkonsolidierung durchzuführen (6).
Konzernrechnung Modul 6
47
Erstellung der KonzernrechnungElimination konzerninterne Transaktionen (2/3)
Bilanz 1.1.2002
HB II
Mutter
HB II
Tochter
Summen-
abschluss
Konzern-
bilanz
Flüssige Mittel 300 150 450 450Forderungen 1'500 400 1'900 50 1'850Vorräte 1'900 320 2'220 2'220Sachanlagen 500 480 980 980Finanzanlagen 2'000 0 2'000 200 1'800Beteiligungen 2'200 0 2'200 2'200 0Goodwill 0 1'400 1'400 1'400Total Aktiven 8'400 2'750 11'150 8'700
kfr. Fremdkapital 800 50 850 50 800lfr. Fremdkapital 2'600 250 2'850 200 2'650Aktienkapital 1'000 0 1'000 1'000Kapitalreserven 0 0 0 0
Neubewertungsreserven 0 0 0 0
EK per Erwerb 0 2'200 2'200 2'200 0Gewinnreserven 3'600 120 3'720 60 3'780Gewinn 400 130 530 60 470Total Passiven 8'400 2'750 11'150 8'700
Eliminationen
11
2
2
3
3
6
6
Konzernrechnung Modul 6
48
Erstellung der KonzernrechnungElimination konzerninterne Transaktionen (3/3)
Erfolgsrechnung 2002HB II
MutterHB II
TochterSummen-abschluss Konzern-ER
Warenertrag 5'000 3'700 8'700 2'500 6'200Diverser Ertrag 500 300 800 60; 10; 50 680Summe 5'500 4'000 9'500 6'880Warenaufwand 3'500 2'560 6'060 2'500 3'560Personalaufwand 1'000 1'000 2'000 2'000Abschreibungen 100 160 260 260Diverser Aufwand 500 150 650 10; 50 590Gewinn 400 130 530 60 470Summe 5'500 4'000 9'500 6'880
Eliminationen
1
14
4 5
5
2
2
Konzernrechnung Modul 6
49
Ausblick nächste Veranstaltung(7.11.2007)
> Übungen zur Vollkonsolidierung (Erst- und Folgekonsolidierung)