Was versteht man unter „Kalter Krieg“?
• Auseinandersetzung zwischen den Westmächten (unter Führung USA) und dem Ostblock (unter Führung Sowjetunion) von 1945 bis 1990 mit allen verfügbaren Mitteln, aber unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges austrugen.
• Jahrzehntelang auf beiden Seiten ökonomische, politische, propagandistische und militärische Anstrengungen bis zu Stellvertreterkriegen, um Einfluss des anderen Lagers zurückzudrängen
• Begriff wurde 1947 von dem Journalisten Walter Lippmann geprägt.
Atlantik-Charta1. Keine territoriale Expansion2. keine territorialen Änderungen ohne Zustimmung der betroffenen
Völker 3. jedes Volk soll sich seine Regierungsform selber wählen können 4. gleichberechtigter Zugang zu Welthandel, Rohstoffen, Freiheit des
Handels5. enge Zusammenarbeit der Nationen auf wirtschaftlichem Gebiet6. nach Vernichtung der Nazi-Tyrannei, Ziel: bessere Weltordnung7. Freiheit der Meere8. Verzicht auf Gewaltanwendung, Schaffung eines Systems der
allgemeinen Sicherheit
Konferenz von Jalta (Feb.1945)
Jalta: Worauf konnte man sich einigen?
• Aufbau der UNO: Vetorecht für die Grossmächte
• Keine vollständige Aufteilung von D, sondern Gliederung in Besatzungszonen
• F als 4. Besatzungsmacht akzeptiert (auf Drängen von GB)
• Einrichtung einer alliierten Kontrollbehörde in Berlin
Was blieb offen?
• Grenzen Polen: Grenzverlauf nicht festgelegt• Genaue Regelungen über Umsiedlung der
deutschen Bevölkerung• Abgrenzung der Interessenssphären auf
Balkan, Dardanellen, Iran, ferner Osten• Zukunft der Kolonialgebiete
Konferenz von Potsdam
Konferenz von PotsdamJuli/August1945
• Teilnehmer:TrumanStalinChurchill/Attlee
• Massnahmen für Deutschland: 5 D‘s
- Demokratisierung- Demilitarisierung- Denazifizierung- Dezentralisierung
- Demontage• Problem: Gegenseitiges Misstrauen
USA -> Selbstbestimmungsrecht der VölkerUdSSR -> Sicherheitsbedürfnis
United Nations - Vereinte Nationen
• Gründung Juni 1945• Ständiger Sitz in New York• Derzeit: 192 Mitglieder• Jüngstes UNO-Mitglied: Schweiz (Beitritt 2002)
Vietnamkrieg
SU nach 1945: Stalin• bis 1953• „Stalinismus“: diktatorische Gewaltherrschaft,
Säuberungen in den 1930er Jahren• 1945-1953: Stalin setzt z.T. gewaltsamen durch, dass
in fast allen osteuropäischen Staaten kommun. Regierungen an die Macht kommen- Mehrparteienregierungen wurden abgesetzt- Regimekritiker in Schauprozessen abgeurteilt- kurz nach dem Krieg noch nicht völlig klar, nach Ablehnung
des Marshallplans seitens SU deutlich: Entstehung sog. Satellitenstaaten
Chruschtschow 1953-1964
• Legendär: XX. Parteitag der KPdSU 1956: „Geheimrede“ Chruschtschows -> Entstalinisierung- Verurteilung des Stalinkultes- Rehabilitierung von ein paar Opfern der
stalinistsichen Säuberungen (nur linientreue Parteimitglieder)
- Viele Stalinopfer kehren aus Lagern zurück• Ziel: Veränderung der Organisationsstrukturen in
Partei, Wirtschaft und Gesellschaft
Chruschtschow 1953-1964
• Reformpolitik Chruschtschows: - Partei- und Staatsrefom- Wirtschaft und Gesellschaft
-> Ergebnis der Reformpolitik blieb weit hinter Erwartungen zurück
-> Kritik an Cruschtschow wächst-> nach innen- und aussenpolitischen
Misserfolgen (Kuba) 1964 Rücktritt
Breschnew 1964-1982• Zurücknahme der Reformen Cruschtschows (z.B.
Umorganisation der Partei- und Wirtschaftsverwaltung)• Entstalinisierung sofort gestoppt• Vermehrte Förderung der Schwerindustrie (wie Stalin)• Unterdrückung von Regimekritikern: Arbeitslager, Verbannung• Unterdrückung der Nationalitätenbewegung • Reform der Planwirtschaft: nicht mehr nur Steigerung der
Produktion, sondern auch Rentabilität (Kosten-Nutzen-Verhältnis), Betriebe konnten über Teil des Gewinns selbst verfügen -> dadurch Modernisierungsschub (bis in die 1970er Jahre spürbar)
Gorbatschow
• GLASNOST gesellschaftliche Offenheit• PERESTROIKA Umgestaltung des wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Lebens• ENTSPANNUNGSPOLITIK Abrüstung, Rückzug aus Afghanistan ↓ Planwirtschaft/Sowjetsystem + marktwirtschaftliche und demokratische Elemente = wirkliche Entfaltung des Sozialismus
Beziehungen zw. SU und Ostblock-staaten zwischen 1945-1989/90
• 1948-1955: Durchsetzung volksdemokratischer Umwälzungen und Konsolidierung des Ostblocks
• 1956-1962: Durchsetzung des sowjetischen Hegemonieanspruchs während des Kalten Krieges gegenüber Aufstandsbewegung in Folge Entstalinisierung
• 1963-1986: Bewahrung des sowjetischen Hegemonieanspruchs während der Entspannungspolitik und des KSZE-Prozesses (Breschnew-Doktrin)
• 1987-1989/90: Beginn partnerschaftlicher Kooperation und Gewährung eigenständiger Entwicklungen unter Gorbatschow
Ronald Reagan hat den Kalten Krieg beendet
Aufgabe: Erklärungsmodelle zum Kalten Krieg
1. Schematische Darstellung der beiden Modelle (wechselseitige Beziehungen, Vorstellungen)
2. Stellungnahme zu den beiden Modellen: inwiefern sind Sie einverstanden bzw. nicht einverstanden mit Loth und Hobsbawm? Begründen Sie Ihre Position
Hilfsmittel: Buch, S. 144-148 und 153-155 sowie Atlantik-Charta, Truman-Doktrin, Kominform-Deklaration
Hobsbawm
• Wer ist schuld am Kalten Krieg? → 3 Thesen:1) UdSSR 2) USA3) Gegenseitige Angst → historische Vermittler
→ Hobsbawm: 3) ist nur die halbe Wahrheit, mit 3 lässt sich nur Erstarrung der Fronten erklären
Hobsbawm
• „apokalyptischer Ton ging klar von den USA aus“
→ z.B. J.F. Kennedy wurde gewählt, weil er ein extremer Gegner des Kommunismus war
→ Aber: Gefahr des Kommunismus war in den USA enorm klein
→ USA: im Vordergrund stand die Vorherrschaft, nicht die Gefahr einer kommunistischen Weltherrschaft
Loth
• USA: sehen effektive Ziele der Sowjetpolitik nicht
• UdSSR: Ziele Absicherung gegen Westen, hätte aus strukturellen Gründen Interesse an kooperativem Verhältnis gehabt
→ UdSSR: Stärkung der dogmatischen Kräfte (z.B. gegen Marshall-Plan und Angst vor US-Expansion
→Hauptschuld liegt bei UdSSR
Loth
→ „Aufzwingung“ eines „Westblocks“ gegenüber den Westeuropäern
→ Blockbildung als „self-fulfilling prophecy“
Ursachen: westliche KooperationsverweigerungWestliche Pressionen→ Abschliessung des Ostblocks
Fischer (1982)
• Massgebliche Bedeutung: dynamische Grundkonzeption der sowjetischen Aussenpolitik: Konzeption eines sozialistischen Europas
→ hielt sich als einzige macht imstande, Machtvakuum in Europa auszufüllen