Pädagogische ProfessionalitätEinführung
Ringvorlesung - Allgemeine
bildungswissenschaftliche
Grundlagen [STEOP] – Termin 08.10.2020
HS-Prof. Mag. Dr. Bernhard SCHIMEK
Kontakt: [email protected]
Allgemeine Infos/Prüfungstermine
1. Termin:
• 06.07.2021, zwischen 9:00 – 15:30 Uhr
2. Termin:
• 26.08.2021, zwischen 9:00 – 14:00 Uhr
3. Termin:
• 02.09.2021, zwischen 15:00 – 18:00 Uhr
4. Termin:
• 01.02.2022, zwischen 15:00 – 17:00 Uhr
10:35 – ca. 11:35 Uhr Vorlesung
11:35 – 11:45 Uhr Pause
11:45 – (12:30 Uhr) Vorlesung - Tutorium
Basis des Vorlesungstermin:
2. Teil des Textes „Kapitel 9: Didaktik“ (Pädagogisches Grundwissen) aus dem Reader.
Moodle-Kurs: wird derzeit angelegt, Referenz bis dahin der Reader zur Vorlesung
Tutorium 01.07.2021, 10:00 bis 11:00 Uhr
Prüfungstermine:
Rahmenbedingungen
• Eine Aufnahme der Vorlesung ist nicht gestattet.
• Eine aktive Teilnahme an der Online-Live-Lehre setzt voraus, dass sich alle Beteiligten in einer Umgebung befinden, die aktives Zuhören und Mitarbeiten sowie eine gute Konzentration ermöglichen.
• Bitte beachten Sie, dass die für Sie bereitgestellten Inhalte ausschließlich zu privaten Zwecken und für Ihren Lernfortschritt zu verwenden sind. Jegliche Weitergabe von Inhalten (z.B. Upload auf andere Plattformen, Verbreitung über Social Media oder Cloud-Dienste etc.) ist aus urheberrechtlicher Sicht nicht erlaubt.
Pädagogische Professionalität
Reflexion von
„Allgemeinen Bildungs-
wissenschaftlichen
Grundlagen“
exemplarisch an den
Begriffen
Bildung
Erziehung
Theorie-
Praxis-
Verhältnis
Unterricht Anthropologie
Inte
rrelig
iöse
Pers
pektive
Überblick• Lehrer*innen-Bild - Kompetenzfelder
• Profession – Professionalität – Professionsbegriff
• Bestimmungsansätze von Professionalität im Lehrberuf
• strukturtheoretisch
• kompetenztheoretisch – Hattie-Studie
• berufsbiografisch
• New Professionalism
• Ordnungssystem
• Bildungsreform 2017
• Haltung als Profession
• Allgemeindidaktischer Entwurf pädagogischer Expertise
• K3W-Modell
Worin bestehen die Aufgaben einer*eines Lehrers*in?
Lehrer*innenbild im Wandel
kompetente
Fachfrau*
kompetenter
Fachmann –
professionelle
Expert*innen
(begrenzter
Einfluss)
beherrschende
Persönlichkeit
Grundlegende
Anforderungen
- Effektive Organisation des
Unterrichtsablaufs
- Entwicklung der Sache/
des Inhalts im Unterricht
- Organisation der
Unterrichtszeit
Komplexität der
Profession
Standards für Lehrer*innenbildung(Kultusministerkonferenz 2014)
Unterrichten
Erziehen(Beraten) und
Beurteilen
Innovieren
SPANNUNGSFELD
ER
Komplexität der
Profession
Standards für Lehrer*innenbildung(Kultusministerkonferenz 2014)
Lehrpersonen sind …
Fachleute für
Lehren und Lernen
Unterrichten
verantwortlich für
Erziehungsaufgaben
Erziehen
fach- und sachgerecht
Unterricht
planen und durchführen
unterschiedliche Lernvoraussetzungen
und Entwicklungsprozesse
berücksichtigen
Lernsituationen gestalten,
Schüler*innen motivieren,
Zusammenhänge herstellen
Fähigkeit zum selbstbestimmten
Lernen und Arbeiten fördern
Soziale, kulturelle Lebensbedingungen
kennen
Benachteiligungen, Beeinträchtigungen
und Barrieren von und für Schüler*innen
kennen und individuell beeinflussen
Werte und Normen vermitteln,
selbstbestimmtes, reflektiertes Urteilen
und Handeln unterstützen
Diversität anerkennen,
wertschätzende Haltung vermitteln,
Konflikte lösen
Sach- und adressatenorientierte
Beurteiler*innen
(Beraten und) Beurteilen
Lernvoraussetzungen und Lernprozesse
diagnostizieren
Schüler*innen gezielt fördern
Erziehungsberechtigte und
Schüler*innen beraten
Leistungsentwicklung erfassen,
Lernprozesse und Leistungen
transparent beurteilen
Standards für Lehrer*innenbildung(Kultusministerkonferenz 2014)
Lehrpersonen sind …
verantwortlich für
Erziehungsaufgaben
Innovieren
gesellschaftliche, kulturelle und
technologische Entwicklungen
einbeziehen
Beruf als öffentliches Amt mit besonderer
Verantwortung und Verpflichtung
verstehen
Beruf als ständige Lernaufgabe
verstehen, Kompetenzen laufend
weiterentwickeln
Schul- und Unterrichtsentwicklung
mitgestalten
Professionelle Expert*innen(Gudjons 2016, S. 262)
Rücksicht auf
die Leistungs-
stärke
Effiziente
Klassen-
führungGutes Zeit-
management
Rückmelde-
kultur
Diagnostische
Sensibilität
Variation der
Aufgaben-
schwierig-
keiten
Erwartungshaltung des Gesetzgebers in Österreich(Dienstpflichten gem. § 40a VBG 1948 i.d.g.F.)
• Durchführung und Begleitung von Lern- und Lehrprozessen
• unterrichtliche Aufgaben (Unterrichtsverpflichtung) und
• Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und der Lernzeiten, Korrektur schriftlicher Arbeiten,
Evaluierung der Lernergebnisse, Reflexion und Evaluierung der eigenen Lehrleistung
• Unterrichts-, Schul- und Qualitätsentwicklung
• Berufsbegleitende Weiterentwicklung professionsorientierter Kompetenzen
• Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten
• Teilnahme an Konferenzen, Teambesprechungen und schulinterner Fortbildung
• Vorbildfunktion
• Achtungsvoller Umgang der menschlichen Würde (Antidiskriminierung)
Was macht die Professionalität einer Lehrerin*eines Lehrers aus?
Begriffsbestimmung „Profession“ (Terhart 2011b, S. 203)
Klassisches Professionsverständnis (1950er und 1960er Jahre – freie Berufe)
• Professionalisierung - Deprofessionalisierung:
• Kollektive Ebene: sozialer Durchsetzungsprozess des Hinaufsteigens eines Berufsfeldes
• Individuelle Ebene: Hineinwachsen in Rolle/Status/Kompetenz
• Permanenter Wandel der Struktur und des Status von Berufen Anpassung des Begriffsverständnisses
Begriffsbestimmung „Profession“ (Terhart 2011b, S. 204)
Pragmatischer Professionsbegriff
„Professionen sind wissensbasierte Berufe ...
• angeschlossen an Studium
• sowie berufsbezogenes Training
• und Erfahrungsbildung.“
Begriffsbestimmung „Profession“ (Terhart 2011b, S. 204)
Pragmatischer Professionsbegriff - Pädagog*innenbildung
„Professionen sind wissensbasierte Berufe ...
• angeschlossen an Studium – Bachelor- und Masterstudium
• sowie berufsbezogenes Training - Schulpraktika
• und Erfahrungsbildung.“ - Induktion
Begriffsbestimmung „Profession“ (Evetts 2003 zit. n. Terhart 2011b, S. 204)
Profession in Bildung, Lernen, Sozialisation
„Profession als
• strukturelle,
• berufliche und
• institutionelle Arrangements
zur Arbeitsorganisation beim Umgang mit Unsicherheiten des Lebens in modernen Risikogesellschaften.“
Profession und Lehrberuf –Abgrenzungen(Terhart S. 205)
• Civic professionalism - „Staats-Professionelle“
• Einbindung in hierarchisch-bürokratisch geregelten Staatsapparat vs. freie Berufe (z.B. niedergelassene Ärzt*innen, Anwält*innen etc.)
• Unsichere Abgrenzung von Alltagswissen und -kompetenzen (z.B. Grundschule – siehe Gehaltspyramide/Gendergap)
• Verpflichtung durch Schulgesetzgebung –keine freie Entscheidung
Professionalität im Lehrberuf(Terhart 2011b)
AUSGEWÄHLTE BESTIMMUNGSANSÄTZE
KOMPETENZ-
THEORETISCH
BERUFS-
BIOGRAFISCH
STRUKTUR-
THEORETISCH
STRUKTUR-
THEORETISCHER
BESTIMMUNGSANSATZ
Strukturtheoretischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 207f)
• Aufgaben und Anforderungen an Lehrer*innen sind in sich widersprüchlich (antinomisch)
• Nähe – Distanz
• Subsumption – Rekonstruktion
• Schüler*innen-Person – curriculare Ansprüche
• Einheitlichkeit – Differenz
• Organisation – Interaktion
• Autonomie – Heteronomie
• Professionalität =
• diese Spannungen und Antinomien sachgerecht handhaben.
• Kompetenter, reflektierender Umgang mit täglich zu bewältigender Unsicherheit und
Undeterminiertheit
„Pola
rity M
anagem
ent“
Strukturtheoretischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 206)
• Professionalisierungskonzept: „unterschiedliche Qualitäten (Ebenen, Niveaus) der Bewältigung unabschließbarer Unsicherheit“
Motor für Weiterentwicklung = selbstkritische, reflektierende Rückwendungauf das eigene Handeln,auf die eigene berufliche Entwicklung
KOMPETENZ-
THEORETISCHER
BESTIMMUNGSANSATZ
Kompetenztheoretischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 207f)
• Definition von Kompetenzbereichen und Wissensdimensionen zur Bewältigung der Aufgaben
• Berufliche Fähigkeiten von Lehrer*innen (Wissen, Überzeugungen, Einstellungen, Haltungsroutinen, …) zum Erreichen des Zwecks der Institution Schule: Nachweisbare (über-)fachliche Lernerfolge von Schüler*innen
• Situative Unsicherheit – Lehrer*innenhandeln nicht vollständig zu standardisieren; keine erfolgssichere mechanische Technik
• Idee der Steigerbarkeit von beruflicher Kompetenz
Prämissen:
• Empirische Erforschbarkeit unterrichtlichen Geschehens
• Erlernbarkeit eines erfolgreichen Lehrer*innenhandelns
• Optimierbarkeit des Lerner*innen-Bezugs von Lehrer*innen-Kompetenzen (nicht deterministisch-kausal)
Grade von Professionalität werden unterscheidbar (= Stufen beruflicher Kompetenz)
Kompetenztheoretischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 207f)
John HATTIE: Visible Learning
• Fragestellung Welche Faktoren beeinflussen Lernen von Schüler*innen stark und positiv, welche sind nicht relevant und welche sind hinderlich?
• 800 Meta-Analysen (52.637 Studien)
• Ergebnisse quantitativer Studien (nicht qualitativer Studien)
• Analysiert wurde, was vorhanden war.
• Studienergebnisse von 1980 bis 2008
• Große Datenfülle - heterogene Datenqualität
• Ergebnis: 138 Faktoren für erfolgreiches schulisches Lernen (gereiht nach Effektstärke) in sechs thematischen Gruppen
Zentrale Untersuchungsbereiche
Bereich Faktoren
Meta-
analysen
(Primärstudien)
Familie (Home) 19 36 (2211)
Lernende (Student) 7 139 (11101)
Curricula (Curricula) 25 144 (7102)
Schule (School) 28 101 (4150)
Lehrperson (Teacher) 10 31 (2225)
Unterrichten (Teaching) 49 365 (25860)
Wh
at w
ork
s b
est?
Hattie-Barometer
Hattie-Barometer
• Entwicklungseffekte (d = ≥ 0 und d ≤ .15)
• Schulbesuchseffekte (d > .15 und d ≤ .40)
• Umschlagspunkt (d = .40)
Hattie-Barometer
• Entwicklungseffekte (d = ≥ 0 und d ≤ .15)
• Schulbesuchseffekte (d > .15 und d ≤ .40)
• Umschlagspunkt (d = .40)
Hattie-Barometer
• Entwicklungseffekte (d = ≥ 0 und d ≤ .15)
• Schulbesuchseffekte (d > .15 und d ≤ .40)
• Umschlagspunkt (d = .40)
John HATTIE: Zentrale Untersuchungsbereiche
Bereich Faktoren
Meta-
analysen
(Primärstudien)
Effekt-
stärke (d)
Familie (Home) 19 36 (2211) 0.31
Lernende (Student) 7 139 (11101) 0.40
Curricula (Curricula) 25 144 (7102) 0.45
Schule (School) 28 101 (4150) 0.23
Lehrperson (Teacher) 10 31 (2225) 0.49
Unterrichten (Teaching) 49 365 (25860) 0.42
„What good
teachers do,
matters.“ (Hattie 2013 S. 22)
Qualität
des unterrichtlichen
Handelns
John HATTIE: Exemplarische Ergebnisse
„What good teachers do, matters.“
Wirkung des Lehrer*innen-Handelns für den Lernerfolg
• Herausragende Rolle der Lehrperson für den Lernerfolg
(sowohl Einstellungen/Haltungen als auch unterrichtliche Verhaltensweisen)
• Lehrperson als strukturierend handelnde Aktivierer*in:
„Teacher as activator“ vs. „Teacher as facilitator“
• Lehrer*innen-bezogene Maßnahmen
vor strukturbezogenen Maßnahmen
• Wirksamkeit von Lernprozessen sichtbar machen
(erkennbar, belegbar, einsehbar, thematisierbar, verhandelbar)
- Formative Evaluation und Feedback
• Empirische Wende/Output-Orientierung
(Bildungsstandards, Bildungsreform 2017)
„What is most important isthat teaching is visible to thestudent, and that learning is visible to theteacher. The more the studentbecomes the teacher and the more the teacherbecomes the learner, then the more successful arethe outcomes.“
John HATTIE
BERUFS-
BIOGRAFISCHER
BESTIMMUNGSANSATZ
Berufsbiografischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 208f)
• Professionalität = berufsbiographisches Entwicklungsproblem
• allmählicher Kompetenzaufbau und Kompetenzentwicklung
• Übernahme eines berufliches Habitus
• Kontinuität und Brüchlichkeit beruflicher Entwicklung
• Berufliche Entwicklungsprozsse finden kontinuierlich statt
• Unterscheidung zu treffen:
gelingend – misslingend/problematisch/gefährdend
• Verknüpfung von privatem Lebenslauf und beruflicher Karriere
• Was löst Entwicklung aus? Was verursacht Stillstand/Rückgang von erreichten
Niveaus?
Berufsbiografischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 208f)
• Zentrale Themen
• längerfristige Kompetenzentwicklung
• Weiterbildungserfahrungen
• Karrieremuster
• kritische Lebensereignisse und ihre beruflichen Folgen
• Belastungserfahrungen und Belastungsbewältigung
• …
Berufsbiografischer Bestimmungsansatz(Terhart 2011b, S. 208f)
• Theoretisches Problem: Nachvollziehbare Verknüpfung von
empirisch feststellbaren Berufsbiografien mit normativen
Vorstellungen von gelungenen/erfolgreichen Berufsbiografien
• Kernanliegen: dynamische Entwicklungsperspektive
individualisierte, breiter kontextualisierte und
lebensgeschichtlich-dynamische Vorstellung
von Lehrer*innen-Professionalität
Professionalität im Lehrberuf(Terhart 2011b)
BESTIMMUNGSANSÄTZE
KOMPETENZ-
THEORETISCH
BERUFS-
BIOGRAFISCH
STRUKTUR-
THEORETISCH
Pragmatisch-kontextgebundener Begriffsgebrauch von Professionalität - weniger grundsätzlich, moralisch, überladen oder kategorial überdeterminiert
- Orientierung an feststellbaren, tatsächlichen Wandlungsprozessen auf Ebene der Berufe
New Professionalism –New Public Management
• Durchsetzung ökonomischen Effektivitäts- und Effizienzdenkens (Terhart 2011b, S. 210)
• Wende zur Outputsteuerung –Autonomie und Verantwortlichkeit (OECD 2011) „Fairer Vergleich“
• Steigerung der Wirksamkeit des Bildungssystems (Nationaler Bildungsbericht 2018)
• Präzisierung von Erwartungshorizonten: Performance IndicatorsBildungsstandards & Lernstandserhebungen(Terhart 2011b, S. 210, Schratz et. al 2019, S. 415)
• Erhöhung des Außendrucks (Terhart 2011b, S. 210)
• Zwischen- und innerschulische Konkurrenz (Terhart 2011b, S. 210)
New Professionalism –New Public Management
Effekte für
Lehrer*innen-
Profession
Ordnungssystem (Schleicher 2009 zit. n. Terhart 2011, eigene Abbildung) Dimension Wissen über das Bildungssystem
„wissensreich“
Viele Informationen über
das System, eng mit der
Arbeit der Lehrer*innen
verknüpft
„wissensarm“
Das Bildungssystem weiß
wenig über sich selbst
Art der
Regulierung
Zentrale
Regulierung/
Standardisierung
Wissensbasierte
Standardisierung
Lehrer*in als
Vermittler*in von Curricula
Professionelles
Handeln vor Ort
Lehrer*in als
verantwortliche
„Wissensarbeiter*innen“
Lehrer*in als
Einzelkämper*in
Ordnungssystem (Schleicher 2009 zit. n. Terhart 2011, eigene Abbildung) Dimension Wissen über das Bildungssystem
„wissensreich“
viele Informationen über
das System, eng mit der
Arbeit der Lehrer*innen
verknüpft
„wissensarm“
das Bildungssystem weiß
wenig über sich selbst
Art der
Regulierung
zentrale Regulierung/
Standardisierung
Wissensbasierte
Standardisierung
Lehrer*in als
Vermittler*in von Curricula
professionelles
Handeln vor Ort
Lehrer*in als
verantwortliche
„Wissensarbeiter*innen“
Lehrer*in als
Einzelkämpfer*in
Input-
Steuerung
Klassischer
Professions-
begriff
New Professionalism(Bildungsreform 2017)
Muster für erfolgreiche
Schulsysteme
(Schuleffektivitätsforschung)
Ordnungssystem (Schleicher 2009 zit. n. Terhart 2011, eigene Abbildung) Dimension Wissen über das Bildungssystem
„wissensreich“[VERANTWORTLICHKEIT
DURCH ZENTRALE
STANDARDSETZUNG UND
EVALUATION]
„wissensarm“
das Bildungssystem weiß
wenig über sich selbst
Art der
Regulierung
zentrale Regulierung/
Standardisierung
professionelles
Handeln vor Ort[SCHULAUTONOMIE]
Lehrer*in als
verantwortliche
„Wissensarbeiter*innen“
Professionsbild
Bildungsreform 2017Neues Steuerungsmodell
• Qualitätsrahmen
• Schulautonomie
• Bildungsregion - Schulqualitätsmanagement
• Bildungsdirektion
• Autonome Personalentwicklung an Schulen
• Schulleiter*innen-Bestellungen
• Schulevaluation
Ste
ueru
ng d
es
öste
rreic
his
chen B
ildungssyste
ms
Ste
ueru
ng d
es
öste
rreic
his
chen B
ildungssyste
ms
Haltung als Profession?
Eigenschaften von Professionalität(Gardener 2005 zit. n. Zierer 2016, S. 38)
•Exzellenz (Wissen und Können)
•Engagement (Wollen)
•Ethik (Werten und Bewerten)
Eigenschaften von Professionalität(Gardener 2005 zit. n. Zierer 2016, S. 38)
•Exzellenz (Wissen und Können)
•Engagement (Wollen)
•Ethik (Werten und Bewerten)
Allgemeindidaktischer Entwurf einer Pädagogischen Expertise(Zierer 2016, S. 38)
Stoff
Lehrer*in Schüler*in
Struktur
Allgemeindidaktischer Entwurf einer Pädagogischen Expertise(Zierer 2016, S. 38)
Stoff
Lehrer*in Schüler*in
Pädagogische
Kompetenz
Struktur
Allgemeindidaktischer Entwurf einer Pädagogischen Expertise(Zierer 2016, S. 38)
Stoff
Lehrer*in Schüler*in
Pädagogische
Kompetenz
• Exzellenz (Wissen und Können)
• Engagement (Wollen)
• Ethik (Werten und Bewerten)
Allgemeindidaktischer Entwurf einer Pädagogischen Expertise(Zierer 2016, S. 38)
Stoff
Lehrer*in Schüler*in
Pädagogische
Kompetenz
HALTUNG
• Exzellenz (Wissen und Können)
• Engagement (Wollen)
• Ethik (Werten und Bewerten)
K3W-Modell (nach Ken Wilbers Quadrantenmodell)(Zierer et al. 2016, S. 21)
Wissen
objektiv
Wollen
subjektiv
Werten
inter-
subjektiv
Können
inter-
objektiv
Kom
pe
tenzH
altu
ng
PÄDAGOGISCHE EXPERTISE
K3W-Modell (nach Ken Wilbers Quadrantenmodell)(Zierer et al. 2016, S. 21)
Objektive
Einstellungen
objektiv (ES)
Subjektive
Überzeugungen
Subjektiv (ICH)
Kollektive
Wertungen
inter-subjektiv
(WIR)
Interobjektive
Einstellungen
Interobjektiv
(SIE)
HALTUNGEN
Differenzierter Haltungsbegriff
Wertungen
Ein-
stellungen
Über-
zeugungen
Haltungen
„Im Kontext einer Professionalisierung … ist es
wichtig … das Denken und Handeln über Schule und
Unterricht auf Haltungen in Form von Einstellungen
zu gründen. Nicht Überzeugungen als einfache
Glaubenssätze oder Wertungen als unreflektierte
Tradierungen sind Kennzeichen von Professionalität,
sondern die Hinwendung zur Evidenz …“
(Zierer et al. 2016, S. 24)
Literatur
• Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (2017): Steuerung des Schulsystems in Österreich. Weißbuch. Verfügbar unter:
https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:07176d46-959b-4b36-a87b-8eaf142dbb24/weissbuch_steuerung_schulsystem.pdf [07.10.2020]
• Gudjons, H. & Traub, S. (201612): Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
• Hattie, J. (2013): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von „Visible Learning“ besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler:
Schneider Verlag Hohengehren.
• Kultusministerkonferenz (2014): Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i.d.F. vom 16.05.2019).
Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_12_16-Standards-Lehrerbildung-Bildungswissenschaften.pdf [07.10.2020]
• OECD (2011): School autonomy and accountability: Are they related to student performance?. Verfügbar unter: https://www.oecd.org/pisa/pisaproducts/pisainfocus/48910490.pdf
• Richter, D. & Pant, H. (2016): Lehrerkooperation in Deutschland. Eine Studie zu kooperativen Arbeitsbeziehungen bei Lehrkräften der Sekundarstufe I. Verfügbar unter:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_IB_Lehrerkooperation_in_Deutschland_2016.pdf
• Schratz, M. & Wiesner. C. & Rößler, L. & Schildkamp, K. & George, A. C. & Hofbauer, C. & Pant, H. A. (2019). Möglichkeiten und Grenzen evidenzorientierter Schulentwicklung. In:
Nationaler Bildungsbericht 2018. Band 2 – Fokussierte Analysen und Zukunftsperspektiven für das Bildungswesen. Verfügbar unter: https://www.bifie.at/nbb2018/
• Terhart, E. (2011a): Has John Hattie really found the holy grail of research on teaching? An extended view of Visible Learning. Journal of Curriculum Studies. 43:3, 425-438.
DOI: 10.1080/00220272.2011.576774. Verfügbar unter: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00220272.2011.576774 [05.10.2020]
• Terhart, E. (2011b). Lehrerberuf und Professionalität: Gewandeltes Begriffsverständnis – neue Herausforderungen. Zeitschrift für Pädagogik 57 (Beiheft), S. 202–224.
• Steffens, U. & Höfer, D. (2016): Lernen nach Hattie. Wie gelingt guter Unterricht? Wertheim/Basel: Beltz.
• Zierer, K. (2019): Pädagogische Expertise. In: Syring M. & Weiß, S. (Hrsg.). Lehrer(in) sein – Lehrer(in) werden – die Profession professionalisieren. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
• Zierer, K. & Weckend, D. & Schatz, C. (2019). Haltungsbildung ins Zentrum rücken. In: Lehrerhandeln – eine Frage der Haltung? Weinheim: Beltz.