Par$zipa$on mit digitalen Medien in der Hochschule
Ansprüche und Fragen zur Meta-‐Analyse qualita8ver Daten am Beispiel einer meta-‐ethnographischen Begriffsklärung
Franco Rau Allgemeine Pädagogik | Medienpädagogik, TU Darmstadt
Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung JFMH ‘14
Orien8erung & Eingrenzung in einem interdisziplinären Gebiet mit vielen Perspek8ven
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Informa8sche Perspek8ve
Pädagogische Perspek8ve
Soziologische Perspek8ve
Psychologische Perspek8ve
Orien8erung & Eingrenzung in einem interdisziplinären Gebiet mit vielen Perspek8ven und unterschiedlichen Handlungsebenen
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„Systema8sche Vernetzung“
„(Lehr-‐)Veranstaltungen“, „(Lern-‐)Situa8onen“ und „(Inter-‐)Ak8on“
„Studiengänge“ & „Teilstudiengänge“
„Studiengangs-‐ systeme“
(Wildt 2002, S. 7 f.)
Orien8erung & Eingrenzung in einem interdisziplinären Gebiet mit vielen Perspek8ven und unterschiedlichen Handlungsebenen
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„Inwiefern nehmen par8zipa8ve Prak8ken mit Web 2.0 Anwendungen Einfluss auf universitäre (Lehr-‐)Veranstaltungen?“
(Gouse8 2010, p. 354)
1
“Before stepping into the pidall of discussing the educa8onal poten8al of the next ‘big thing’ in educa8onal technology, […] ,it is necessary to thoroughly and rigorously evaluate and assess the implementa$on of Web 2.0 tools so far.”
1 Orien8erung & Eingrenzung mit Blick auf wiederkehrende Probleme
(Gouse8 2010, p. 354)
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“Before stepping into the pidall of discussing the educa8onal poten8al of the next ‘big thing’ in educa8onal technology, […] ,it is necessary to thoroughly and rigorously evaluate and assess the implementa$on of Web 2.0 tools so far.”
1 Orien8erung & Eingrenzung mit Blick auf wiederkehrende Probleme
Anspruch #01: Meta-Analysen für
die Community relevant(!?)�
�
Frage #01: Qualitative Meta-
Analyse als Dissertation
geeignet?
2 Forschungsmethodische Überlegungen Zur Herausforderung qualita8ver Meta-‐Analysen
• unterschiedliche Publika$onsformate und -‐organe (Umgang mit der Indexierung und Darstellung von qualita8ven Studien)
• Vielfalt unterschiedlicher forschungsmethodischer und wissenschalstheore8scher Annahmen
• kaum standardisierte Verfahren („cannot be reduced to mechanis8c tasks“)
(Atkins et al. 2008; Brioen et al. 2002)
2 Forschungsmethodische Überlegungen Zur Herausforderung qualita8ver Meta-‐Analysen
• Stao die Daten von Studien zu synthe8sieren, werden Interpreta$onen der Originalstudien analysiert
• Entwicklung von „3rd order constructs“ • „1st order constructs“ = Verständnis der Beforschten • „2nd order constructs“ = Interpreta8on der Forscher • „3rd order constructs“ = Neues Modell/Theorie aus 1st & 2nd
• Idee: Erprobung des Vorgehens einer Meta-‐Ethnography zur Iden8fika8on aktueller Begriffsverständnisse vom Par$zipa$onsbegriff (Erfahrung hinsichtlich Vorgehen sammeln, eigene Begriffe schärfen)
(Atkins et al. 2008; Brioen et al. 2002)
2 Forschungsmethodische Überlegungen Meta-‐ethnografische Begriffsklärung am Beispiel von Par$zipa$on
(Darstellung in Anlehnung an Atkins et al. 2008, p. 3)
Ziel-‐/Fragestellung Erarbeitung aktueller Verständnisvarianten des Par8zipa8onsbegriffes im Kontext universitärer Lehre mit Web 2.0 Anwendungen
Suchstrategie Volltextsuche der Begriffe: „Par8zipa8on“, „Hochschule“, „Web“ mit SpringerLink als Datenbank; Zeitraum: 2006-‐2014; 64 Publika8onen wurden iden8fiziert
Inklusions-‐ & Exklusionskriterien
Begutachtung mit 2 Kriterien: (1.) erkennbarer Bezug zu (Lehr-‐)Veranstaltungen, (Lern-‐)Situa8onen oder (Inter-‐)Ak8on; (2.) theore8scher oder empirischer Beitrag
Synthesemethode „Reciprocal transla8on“ und „refuta8onal transa8ons“ (Brioen et al. 2002, p. 210)
2 Forschungsmethodische Überlegungen Meta-‐ethnografische Begriffsklärung am Beispiel von Par$zipa$on
Ziel-‐/Fragestellung Erarbeitung aktueller Verständnisvarianten des Par8zipa8onsbegriffes im Kontext universitärer Lehre mit Web 2.0 Anwendungen
Suchstrategie Volltextsuche der Begriffe: „Par8zipa8on“, „Hochschule“, „Web“ mit SpringerLink als Datenbank; Zeitraum: 2006-‐2014; 66 Publika8onen wurden iden8fiziert
Inklusions-‐ & Exklusionskriterien
Begutachtung mit 2 Kriterien: (1.) erkennbarer Bezug zu (Lehr-‐)Veranstaltungen, (Lern-‐)Situa8onen oder (Inter-‐)Ak8on; (2.) theore8scher oder empirischer Beitrag
Synthesemethode „Reciprocal transla8on“ und „refuta8onal transa8ons“ (Brioen et al. 2002, p. 210)
Anspruch #02: empirisch
begründete Verallgemeinerungen
zu schaffen(!?)
�
Frage #02: Begründungen für
Verschiedene Entscheidungen?
(Darstellung in Anlehnung an Atkins et al. 2008, p. 3)
3 Verständnisse von Par8zipa8on in der HS Kriterienbezogenes „Screening“ und Auswahl der Beiträge
1 Appelt, R. 2011 Blogfarm an der Fakultät EPB
2 Bader, R. 2010 Orien8erung im virtuellen Raum – Mentale Modelle internetgestützter Lernumgebungen im Studium der Sozialen Arbeit
3 Barth, M. 2008 Das Lernen mit Neuen Medien als Ansatz zur Vermiolung von Gestaltungskompetenz 4 Ehlers, U.-‐D. 2010 Qualität für digitale Lernwelten: Von der Kontrolle zur Par8zipa8on und Reflexion 5 Hoidn, S. 2010 Lernkompetenzen an Hochschulen fördern*
6 Hornung-‐Prähauser, V. & Wieden-‐Bischof, D. 2010 Selbstorganisiertes Lernen und Lehren in einer digitalen Umwelt: Theorie und Praxis zu E-‐Pordolios in der Hochschule
7 Kimpeler, S. 2010 Lernen mit Online-‐Medien – E-‐Learning
8 Mayrberger, K. 2011 Lernen und Prüfen mit E-‐Pordolios – eine explora8ve Studie zur Perspek8ve der Studierenden auf die Ambivalenz von Selbst-‐ und Fremdkontrolle
9 Mayrberger, K. 2010 Web 2.0 in der Hochschule – Überlegungen zu einer (akademischen) Medienbildung für „E-‐Learning 2.0“
10 Münte-‐Goussar, S. 2011 Ambivalente Selbst-‐Techniken: Pordolio, Ökonomisierung, Selbstbes8mmung 11 Reinmann, G. 2010 Selbstorganisa8on auf dem Prüfstand: Das Web 2.0 und seine Grenzen(losigkeit) 12 Reinmann, G. & Sippel, S. 2011 Königsweg oder Sackgasse? E-‐Pordolios für das forschende Lernen 13 Schiefner, M. 2011 Social Solware und Universitäten: eine kri8sche Analyse des Status quo
14 Schwalbe, C. & Meyer, T. 2010 Umbauten im und am Bildungsraum: Zum medieninduzierten Wandel der Kommunika8onsstrukturen in der Hochschulbildung
15 Seufert, S. 2008 Innova8onsorien8ertes Bildungsmanagement : Hochschulentwicklung durch Sicherung der Nachhal8gkeit von eLearning*
3 Verständnisse von Par8zipa8on in der HS Darstellung der Datenbasis, sor8ert nach „Beitragsart“, Par$zipa$on in keinem Beitrag der „zentrierende“ Begriff
1 Appelt, R. 2011 Reflexion von Praxisbeispielen (Sammelband) Möglichkeiten von Blogs
2 Hornung-‐Prähauser, V. & Wieden-‐Bischof, D. 2010 Reflexion von Praxisbeispielen (Sammelband) SOL mit E-‐Pordolios
3 Bader, R. 2010 Lehrforschungsprojekt (Sammelband) Mentale Modelle von virtuellen Räumen 4 Barth, M. 2008 Lehrforschungsprojekt (Sammelband) Erwerb von Gestaltungskompetenz 5 Mayrberger, K. 2011 Lehrforschungsprojekt (Sammelband) Pordolios -‐ Selbst-‐ & Fremdkontrolle
6 Ehlers, U.-‐D. 2010 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Qualität im E-‐Learning 2.0 7 Mayrberger, K. 2010 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Medienbildung für E-‐Learning 2.0
8 Münte-‐Goussar, S. 2011 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Pordolios zwischen Selbstbes8mmung & Ökonomisierung
9 Reinmann, G. & Sippel, S. 2011 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Pordolios -‐ Forschendes Lernen 10 Reinmann, G. 2010 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Begriffsklärung -‐ Selbstorganisa8on 11 Schiefner, M. 2011 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) SoSo in Lehre und Forschung 12 Schwalbe, C. & Meyer, T. 2010 Theore8sch-‐reflexiver Ar8kel (Sammelband) Kommunika8onsstrukturen im Wandel
13 Kimpeler, S. 2010 Handbuchar8kel Lernen mit Online-‐Medien
3 Par8zipa8on als Charakteris8ka vom Web 2.0 und verändertere Nutzung z.B. Bader (2010), Mayrberger (2010), Kimpeler (2010), Reinmann (2011), Schiefner (2011)
“Studierende nutzen die Medien nun nicht mehr nur passiv,sondern es besteht die Möglichkeit zur ak8ven Teilhabe und Par$zipa$on, zur Vernetzung von Personen, zur Kollabora8on; […]”
(Schiefner 2011, S. 309)
3 Par8zipa8on als Charakteris8ka von neuen* Lernkonzepten z.B. Barth (2008), Ehlers (2010), Mayrberger (2010, 2011), Kimpeler (2010), Münte-‐Goussar (2011), Reinmann & Sippel (2011)
“E-‐Learning 2.0 […] lässt sich allgemein durch einen hohen Grad an Interak8vität, Selbstorganisa8on, Par$zipa$on, Koopera8on bzw. Kollabora8on, Community-‐Orien8erung und Nutzerzentrierung charakterisieren […]”
(Mayrberger 2010, S. 311)
3 Offene Fragen Auswahl von Auffälligkeiten
• Par$zipa$on über die Nutzung spezifischer Tools und/oder Produk$on digitaler Artefakte (z.B. Appelt 2008, Kimpeler 2010, Mayrberger 2010)
• Par$zipa$on erscheint mitunter als Bedingung (z.B. Bader 2010, Mayrberger 2010), als Interak$on zwischen Akteuren (z.B. Appelt 2008, Kimpeler 2010) oder als Erklärungsansatz für Lernen (z.B. Barth 2008, Reinman & Sippel 2011)
3 Offene Fragen Auswahl von Auffälligkeiten
• Par$zipa$on als Recht (Zwang?) auf Nutzung spezifischer Tools und/oder Produk$on digitaler Artefakte
• Par$zipa$on erscheint mitunter als Bedingung (z.B. Bader, Mayrberger), als Interak$on zwischen Akteuren (z.B. Appelt, Kimpeler) oder als Erklärungsansatz für Lernen (z.B. Barth, Reinman & Sippel)
Anspruch #03: Transparenz und
Nachvollziehbarkeit der
Synthese(!?)�
�
Frage #03: Umgang mit
unterschiedlichen Datenmaterial?
Vielen Dank!
Literatur hop://www.bibsonomy.org/user/francorau/jfmh
Kontakt
[email protected]‐darmstadt.de @FrancoRau hop://de.slideshare.net/FrancoRau/