LeseprobeTYPO3 ist ein mächtiges Werkzeug zur Erstellung von Websites. Mit dieser Leseprobe finden Sie sich schnell zurecht und starten im Hand-umdrehen mit der Entwicklung Ihrer eigenen Website – inklusive Einführung in TypoScript. Außerdem können Sie einen Blick in das vollständige Inhalts- und Stichwortverzeichnis des Buches werfen.
Frank Bongers, Michael Hassel
Einstieg in TYPO3 CMS 6.2 LTSEPUB-Format, 623 Seiten*, in Farbe, 6. Auflage 2014 24,90 Euro, ISBN 978-3-8362-3686-7
*auch erhältlich als gebundenes Buch: 29,90 Euro, ISBN 978-3-8362-3061-2
»Installation« »Seiten anlegen« »Einstieg in TypoScript«
Inhalt
Index
Die Autoren
Wissen, wie’s geht.
35
Kapitel 2
Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie unter Windows eine lokale
Testinstallation auf dem eigenen Rechner erstellen und die ersten
Konfigurationsschritte vornehmen. Die Beispiele des Buches werden
mit der Testinstallation durchgeführt, die wir Ihnen auf den folgenden
Seiten vorstellen.
Als ersten Schritt beschaffen Sie sich ein geeignetes Installationspaket für
TYPO3 CMS 6.2 LTS. Die Website www.typo3.org bietet TYPO3 in verschiedenen Versi-
onen und Varianten zum Download an. Neben dem reinen TYPO3-Paket, das für den
Einsatz in einer bereits vorhandenen oder separat zu installierenden Webserverum-
gebung nebst Datenbank gedacht ist, existieren zum Teil auch sogenannte Installer,
die neben TYPO3 auch Webserver und Datenbank enthalten.
Wir entscheiden uns für das normale Installationspaket, das wir in der aktuellen Ver-
sion 6.2.x herunterladen (Sie finden es auch auf der DVD1).
Abbildung 2.1 Download von TYPO3 auf »http://typo3.org/download«
Nur noch ein einziges Installationspaket
Im Gegensatz zu den älteren Versionen von TYPO3 (dies schließt auch die gar nicht
sehr viel ältere Version TYPO3 CMS 6.1 ein) existiert in TYPO3 CMS 6.2 LTS nur noch ein
einziges Paket. Die frühere Unterscheidung in Blank Package, Source, Dummy,
Source+Dummy oder Introduction Package ist hinfällig.2
1 Wir haben die zur Drucklegung aktuelle Version beigefügt. Online können jedoch neuere Versio-
nen mit Bugfixes verfügbar sein (siehe ggfs. http://typo3.org/download).
2 Die Inhalte des Introduction-Pakets lassen sich als »Distribution« über den Erweiterungsmana-
ger nachladen. Es enthält eine komplette, wenn auch etwas unübersichtliche Demosite.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
36
2.1 Voraussetzungen für die Installation von TYPO3
Für welchen Weg Sie sich hinsichtlich Ihrer lokalen Testinstallation entscheiden,
hängt von Ihrer aktuellen Rechnerkonfiguration ab:
� Webserver, PHP und MySQL sind bereits installiertVerfügen Sie auf Ihrem Testrechner über eine lauffähige, für TYPO3 taugliche
Umgebung aus einem Server mit PHP und Datenbank (prüfen Sie aber den Versi-
onsstand Ihrer Installation), können Sie direkt mit der Installation und Einrich-
tung von TYPO3 fortfahren.
Hinweis: Sie benötigen PHP ab Version 5.3.7 (bis 5.5) sowie eine MySQL-Datenbank
ab Version 5.1 (bis 5.6). Für ältere (aber auch neuere) Versionen gibt es keine Funk-
tionsgarantie.
� Webserver, PHP und MySQL sind nicht installiertZur Installation eines Apache Webservers mit u. a. PHP und MySQL bietet sich das
XAMPP-Installationspaket an, das für Windows, Linux und Mac OS X vorliegt. Sie
finden alle entsprechenden XAMPP-Installer auf der Begleit-DVD des Buches. Auf
die fertiggestellte XAMPP-Installation setzen Sie anschließend TYPO3 auf.
Abbildung 2.2 Die Startseite einer XAMPP-Installation
2.2 Das Installationspaket von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Einen theoretisch einfacheren Installationsprozess bieten die TYPO3-Installer, die in
Versionen für Windows, Mac OS X und Linux vorliegen. Derzeit3 ist jedoch lediglich
Lars Leuchters Version für Linux auf dem aktuellen Stand von TYPO3 CMS 6.2 LTS,
den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Auf die anderen Installer haben wir
jedoch für die Begleit-DVD verzichtet.
Wir raten ohnehin zur flexibleren, im Folgenden für Windows 7 exemplarisch
beschriebenen Herangehensweise, da auf ihr auch die für dieses Buch verwendete
Konfiguration basiert. Die Installation von XAMPP ist jedoch für alle Betriebssys-
teme gleichermaßen problemlos: Diese Installation ist der erste Schritt zu Ihrem
lokalen TYPO3-System.
Installation von XAMPP
Eine Beschreibung der Installation des XAMPP-Pakets selbst kann an dieser Stelle
unterbleiben – Sie finden nähere Erläuterungen hierzu in Anhang A, »Installation von
XAMPP«. Eingesetzt wird die Version 1.8.3-4, in der der OpenSSL-Heartbleed-Bug besei-
tigt4 ist.
2.2 Das Installationspaket von TYPO3 CMS 6.2 LTS
Bislang wurden die entpackten TYPO3-Installationsdateien im Dokumentenver-
zeichnis htdocs des Webservers abgelegt. Ab der neuen Version TYPO3 CMS 6.2 wird
diese Herangehensweise nicht mehr empfohlen. Stattdessen soll, wie es unter Linux
und Mac OS seit Langem üblich ist, die Source des CMS separat abgelegt und mit dem
Arbeitsverzeichnis der Installation über symbolische Links verbunden werden. Nur
dieses Arbeitsverzeichnis liegt tatsächlich in htdocs.
Warum die Trennung von Installation und Arbeitsverzeichnis?
Der Vorteil besteht darin, dass sich so mehrere Arbeitsinstallationen eine gemeinsame
Source teilen können, ohne dass TYPO3 wirklich mehrmals komplett auf dem Rechner
abgelegt werden muss.
Ein Blick in das Zip-File (siehe Abbildung 2.3) offenbart, dass sich hierin nur noch ein
einzelner Ordner typo3/ verbirgt, der eine Reihe von Unterordnern enthält. Des Wei-
teren befinden sich hier einige einzelne Dateien, von denen wir uns später index.php
und _.htaccess herausgreifen werden.
3 Stand: Oktober 2014. Die Versionen für Mac OS und Windows sind noch auf dem Stand 6.1 res-
pektive 6.0. Da die Änderungen in TYPO3 erheblich sind, berücksichtigen wir sie nicht.
4 Betroffen ist OpenSSL 1.0.1f und älter. In XAMPP 1.8.3-4 ist Version 1.0.1g enthalten.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Abbildung 2.3 Die Struktur des entpackten TYPO3-Zips
2.3 Arbeitsverzeichnis und TYPO3-Source
Als Vorbereitung für die eigentliche Installation entpacken Sie das Zip-File und legen
den Ordner typo3_src-6.2.x in Ihr XAMPP-Verzeichnis neben das htdocs-Verzeichnis
ab (also nicht darin!).
Die TYPO3-Source liegt somit hier5:
C:\\xampp\typo3_src-6.2.x\
Das Dokumentenverzeichnis htdocs befindet sich parallel dazu in der gleichen
Ebene:
C:\\xampp\htdocs\
Im htdocs-Verzeichnis erstellen Sie nun einen leeren Ordner, den Sie beliebig benen-
nen können. Er soll das Arbeitsverzeichnis des CMS sein, dessen Inhalt durch den
Webserver ausgeliefert werden soll. In diesem Buch verwenden wir den Ordnerna-
men cms1:
C:\\xampp\htdocs\cms1\
In der Tat ist das Verzeichnis noch komplett leer. Es soll jedoch in Verbindung mit der
(extern liegenden) TYPO3-Source treten. Diese wird über symbolische Links definiert,
5 Das Verzeichnis heißt, je nach Version, natürlich typo3_src-6.2.4 oder ähnlich.
Tipp: Belassen Sie die Version im Namen, um die Source leichter identifizieren zu können.
2.3 Arbeitsverzeichnis und TYPO3-Source
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die Sie sich, ähnlich einer Verknüpfung, als Verweise in andere Verzeichnisse vorstel-
len können. Symbolische Links ermöglichen es, die Daten der Verzeichnisse zu ver-
wenden, ohne sie physisch an den Ort des Verweises kopieren zu müssen. Das
gewünschte Ergebnis ist in Abbildung 2.4 illustriert.
Wir werden vom Arbeitsverzeichnis also drei symbolische Links auf die TYPO3-Source
erstellen sowie eine Datei kopieren (und zwar _.htaccess, die dann in .htaccess umbe-
nannt wird).
Abbildung 2.4 TYPO3-Arbeitsverzeichnis mit symbolischen Links
2.3.1 Anbinden des Arbeitsverzeichnisses mit symbolischen Links
Der Einsatz von symbolischen Links ist für Linux- und Mac-OS-User eine altbekannte
Sache. Für Windows-Nutzer hingegen ist das Konzept verhältnismäßig neu, da es sich
mit älteren Windows-Versionen nur schwer oder gar nicht realisieren ließ6 – norma-
lerweise mussten von Programmen genutzte Dateien physisch in denjenigen Ziel-
ordner kopiert werden, in dem sie benötigt wurden. Dies ist nun nicht mehr nötig.
Das Erstellen von symbolischen Links ist unter Windows nicht schwer, lässt sich aber,
anders als Sie es für reguläre Verknüpfungen gewohnt sind, nicht auf dem üblichen
Weg per Mausklick realisieren. Stattdessen müssen Sie die Eingabeaufforderung
bemühen und die Links über die Kommandozeile definieren (siehe Abbildung 2.5).
6 Sollten Sie noch Windows XP (oder gar 2000) einsetzen müssen, können Sie das Junction-Pro-
gramm von Marc Russinovich verwenden. Ein Download ist unter http://technet.microsoft.com/
en-us/sysinternals/bb896768.aspx möglich.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Abbildung 2.5 Die Eingabeaufforderung von Windows
Syntax der Definition symbolischer Links
Ein symbolischer Link kann auf ein Verzeichnis oder eine Datei gesetzt werden, wobei
das Ziel und der Ursprung des Links übergeben werden:
mklink pfad/zum/ziel/datei.dat pfad/zur/quelle/datei.dat
Zur Verlinkung eines Verzeichnisses stellen Sie /D (für directory) voran:
mklink /D pfad/zum/zielverzeichnis pfad/zum/quellverzeichnis
Öffnen Sie hierfür also die Eingabekonsole – aber halt, nicht auf dem gewohnten
Wege! Sie benötigen eine Eingabemöglichkeit mit Administratorrechten. Diese
erhalten Sie nicht automatisch, selbst wenn Sie als Administrator an Ihrem Rechner
angemeldet sein sollten. Suchen Sie den entsprechenden Menüpunkt in der Pro-
grammliste, und wählen Sie per Rechtsklick die Option Als Administrator aus-
führen (siehe Abbildung 2.6).
Das aktuelle Verzeichnis ist automatisch C:\windows\system32>. Dies stört nicht, da
die Links mit absoluten Pfaden erstellt werden können.
Zuerst soll aus dem Arbeitsverzeichnis ein symbolischer Verzeichnis-Link unter dem
Namen typo3_src auf das TYPO3-Source-Verzeichnis selbst gesetzt werden.
2.3 Arbeitsverzeichnis und TYPO3-Source
41
Abbildung 2.6 Start der Eingabeaufforderung mit Administratorrechten
Geben Sie hierfür Folgendes ein:
mklink /D C:\xampp\htdocs\cms1\typo3_srcC:\xampp\typo3_src-6.2.4
Sie erhalten jeweils eine Bestätigung, dass das Kommando ausgeführt wurde (siehe
Abbildung 2.7).
Abbildung 2.7 Der erste symbolische Link
Der zweite Link zeigt unter dem Verzeichnisnamen typo3 auf das gleichnamige Ver-
zeichnis innerhalb der TYPO3-Source (siehe Abbildung 2.8):
mklink /D C:\xampp\htdocs\cms1\typo3C:\xampp\typo3_src-6.2.4\typo3
Abbildung 2.8 Der zweite symbolische Link
Der dritte und letzte Link erstellt eine symbolische Kopie der Startdatei des Systems
(siehe Abbildung 2.9). Setzen Sie ihn unter dem Namen index.php auf die Datei
index.php innerhalb der TYPO3-Source. Das Kürzel /D lassen Sie hier weg:
mklink C:\xampp\htdocs\cms1\index.phpC:\xampp\typo3_src-6.2.4\index.php
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
42
Abbildung 2.9 Der dritte symbolische Link
Die letzte Aktion an der Kommandozeile wird das Kopieren der Datei _.htaccess in
das Arbeitsverzeichnis sein. Dies kann nicht per Maus erfolgen, da die Datei in .htac-
cess umbenannt werden soll. Dies erlaubt Windows nur an der Kommandozeile
(siehe Abbildung 2.10).
Kopieren per Kommandozeile
Geben Sie einfach den Befehl copy ein, gefolgt vom Quellverzeichnis und dem Zielver-zeichnis der gewünschten Datei. Hierbei können Sie die Datei umbenennen, indem Sie
einfach einen neuen Namen übergeben:
copy pfad/zur kopierten/datei.dat pafd/zum/ziel/neuername.dat
Geben Sie also Folgendes ein:
copy C:\xampp\typo3_src-6.2.4\_.htaccessC:\xampp\htdocs\cms1\.htaccess
Abbildung 2.10 Filecopy per Eingabeaufforderung
Ihr Arbeitsverzeichnis ist nun nicht mehr leer und sollte so aussehen wie in Abbil-
dung 2.11. Wenn Sie versuchsweise auf einen der symbolischen Verzeichnislinks kli-
cken, sehen Sie, dass der Ordner die Dateien des Linkziels zu enthalten vorgibt. (Die
Dateien sind also nicht wirklich dort. Es genügt für uns und für das Funktionieren der
Installation jedoch, wenn Windows dieser Meinung ist.)
Abbildung 2.11 Das Arbeitsverzeichnis nach dem Erstellen der Links
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
43
Vor- und Nachteile symbolischer Links
Der Vorteil eines symbolischen Links besteht also darin, dass Speicherplatz gespart
wird, da auf dieselbe Ressource von verschiedenen Orten verwiesen werden kann.
Auch ist ein Update einfacher, indem lediglich ein neuer symbolischer Link auf eine
aktuellere Ressource gesetzt wird oder die ursprüngliche Ressource aktualisiert wird.
Kopieren lassen sich symbolische Links hingegen nicht! Da Windows den Verzeichnis-
inhalt für »echt« hält, wird stets der gesamte Inhalt der Ressource kopiert, nicht etwa
der symbolische Link! Sie müssen einen symbolischen Link also stets dort »vor Ort«
erzeugen, wo Sie ihn benötigen.
Nachdem nun die Vorarbeiten erledigt sind, können wir mit dem Aufsetzen des
eigentlichen CMS beginnen. Starten Sie jetzt Ihren Webserver.
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
Vergewissern Sie sich, dass sowohl Apache als auch die MySQL-Datenbank laufen. Die
folgenden Schritte der Installation Ihres TYPO3-Systems werden direkt aus dem
Browser gesteuert.
Geben Sie in das Adressfeld des Browsers die Home-Adresse des lokalen Servers und
den Verzeichnisnamen Ihrer Installation ein (im Beispiel cms1):
http://localhost/cms1/
oder alternativ:
http://127.0.0.1/cms1/
Die in diesem Verzeichnis symbolisch verlinkte Datei index.php aus der TYPO3-
Source sorgt nun für den Fortgang der Installation. Sie werden jetzt automatisch zum
TYPO3 Install Tool weitergeleitet.
Abbildung 2.12 Absichtliche Hürde vor Beginn der Installation
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
44
Hier erhalten Sie jedoch zunächst eine Fehlermeldung (siehe Abbildung 2.12). Das Sys-
tem verlangt die Existenz einer Datei namens FIRST_INSTALL (in Großbuchstaben,
ohne Dateiendung) im Arbeitsverzeichnis Ihrer Installation. Diese muss dort
zunächst neu angelegt werden. Anschließend können Sie den Installationsvorgang
fortsetzen, indem Sie die Browserseite einfach neu laden.
Abbildung 2.13 Legen Sie die Datei »FIRST_INSTALL« im Arbeitsverzeichnis an.
Wozu ist das physische Erzeugen einer Datei erforderlich?
Dieses Manöver mit der Datei FIRST_INSTALL wird aus Sicherheitsgründen verlangt.
Sobald einem Angreifer der Zugriff auf den Installationsprozess möglich ist, kann er
das System korrumpieren, zerstören oder sich Zugang zu den Daten verschaffen,
indem er einen Login-Account anlegt. Die Forderung nach dem Ablegen einer Datei
stellt sicher, dass der betreffende User auch Schreibzugriff auf das Filesystem besitzt.
2.4.1 Phase 1 – Check der TYPO3-Umgebung
Leider wartet nun erneut eine Fehlermeldung auf uns. Immerhin ist es uns gelungen,
zum TYPO3 Install Tool vorzudringen, aber bereits in Phase 1 bemerkt das System
einige Defizite der Standardkonfiguration von XAMPP. Zunächst wird moniert, die
Maximalgröße für den File-Upload sei zu gering gewählt (siehe Abbildung 2.14). Es
empfiehlt sich diesen (und weitere) Fehler zu beseitigen, bevor man mit der Installa-
tion fortfährt. (Den Button I know what I’m doing zum Überspringen zu klicken
birgt durchaus Gefahr.)
Die Beseitigung des Fehlers erfolgt in der Datei php.ini, die Sie in C:\xampp\php fin-
den. Legen Sie eine Sicherungskopie der Datei an, bevor Sie sie editieren. Öffnen Sie
nun die Datei. Der zu ändernde Eintrag befindet sich in Zeile 922:
upload_max_filesize=2M
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Abbildung 2.14 Error: »PHP Maximum upload filesize too small«
Ändern Sie den Wert auf 10 Megabyte7 (10M) wie in Abbildung 2.15.
Abbildung 2.15 Änderung des Maximalwerts für File-Upload
7 Schreiben Sie 10M und keinesfalls 10MB. Letzteres funktioniert nicht!
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
46
Auch die weiteren nun gemeldeten Fehler (siehe Abbildung 2.16) sind über die php.ini
(zumindest teilweise) in den Griff zu bekommen.
Abbildung 2.16 Error: »OpenSSL«, »Fileinfo« und »Execution Time«
TYPO3 möchte die PHP-Erweiterungen OpenSSL und Fileinfo aktiviert sehen; Erstere
dient der Sicherheit bei der Überprüfung von Passwörtern beim Einloggen. Sie zu
aktivieren ist im Prinzip einfach. Im Falle der OpenSSL-Erweiterung müssen Sie
eigentlich nur in Zeile 1010 von php.ini das Semikolon am Zeilenanfang entfernen,
das den Eintrag auskommentiert (siehe Abbildung 2.17).
Abbildung 2.17 Aktivieren der OpenSSL-Erweiterung (php.ini)
Dasselbe gilt für die Erweiterung Fileinfo, nur dass Sie jetzt den Eintrag in Zeile 994
finden (siehe Abbildung 2.18).
Abbildung 2.18 Aktivieren der Fileinfo-Erweiterung (php.ini)
Setzen Sie den Wert für max_execution_time wie gefordert auf 240 Sekunden hoch
(siehe Abbildung 2.19). TYPO3 benötigt manchmal eine etwas ausgiebigere Verarbei-
tungszeit, um komplexere Transaktionen vornehmen zu können. Ist der Wert zu
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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niedrig, kann das System nicht verlässlich arbeiten, da Timeouts entstehen. Sie fin-
den den Eintrag in Zeile 458 der php.ini.
Abbildung 2.19 Erhöhen der maximalen Verarbeitungsdauer (php.ini)
Eine weitere Meldung stellt streng genommen keine Fehlerwarnung dar, sondern
teilt lediglich mit, die Größe des Thread Stacks des Apache-Servers sei möglicher-
weise zu gering (siehe Abbildung 2.20). Dies kann das System jedoch nicht selbst fest-
stellen, da auf diese Variable kein Zugriff möglich ist.
Abbildung 2.20 Das System bittet, die Thread-Stack-Größe zu überprüfen.
Um den Thread Stack gegebenenfalls auf 8 MB, den Default für UNIX-Systeme, zu
erhöhen, prüfen Sie, ob sich in der httpd.conf des Servers folgender Eintrag findet (Sie
finden die Datei in C:\\xampp\apache\conf):
ThreadStackSize 8388608
Falls Sie nicht fündig werden, tragen Sie den Eintrag nach (siehe Abbildung 2.21) und
starten den Server neu. Die Warnung wird jetzt zwar nicht verschwinden, Sie wissen
nun jedoch, dass sie unbegründet ist.
Abbildung 2.21 Erhöhen der Thread-Stack-Größe (httpd.conf)
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
48
Die erste Phase des Installationsvorgangs ist nun beendet. Haben Sie alle Fehler
beseitigt, so bestätigen Sie dies durch Klick auf den Button Fixed. Check again!
(siehe Abbildung 2.22).
Abbildung 2.22 Abschluss der ersten Phase der Installation
2.4.2 Phase 2 – Anbindung des Datenbanksystems
In der nun folgenden Phase der Installation verbindet sich TYPO3 mit der Datenbank,
wobei stillschweigend angenommen wird, dass es sich um eine MySQL-Datenbank
handelt. Für diesen Fall hat TYPO3 bereits einige Daten in die Eingabemaske über-
nommen, die für eine Standardinstallation von XAMPP den Kontakt zur Datenbank
ermöglichen:
Angabe Wert
Username: root
Password: – (leer)
Type: TCP/IP based connection*
Host: 127.0.0.1
Part: 3306
*) Die Alternative ist »Socket based connection«. Sie
werden das in der Regel nicht brauchen.
Tabelle 2.1 Die Standardangaben zur Datenbankanbindung
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
49
Sollten Sie während der XAMPP-Installation ein Datenbankpasswort gesetzt haben
und finden es hier nicht vor, so tragen Sie es selbst im Feld Password ein (siehe
Abbildung 2.23). Andernfalls muss das Feld leer bleiben.
Abbildung 2.23 So stellen Sie die Verbindung zum MySQL-Datenbanksystem her.
Für den (prinzipiell denkbaren) Fall, dass ein anderes DBMS verwendet werden soll,
steht ganz unten ein Button I do not use MySQL bereit. Üblicherweise werden Sie
hier jedoch auf Continue klicken.
2.4.3 Phase 3 – Erstellung der Datenbank für das CMS
Nachdem TYPO3 nun Verbindung zum MySQL-Datenbanksystem aufgenommen
hat, kann die eigentliche Datenbank erstellt werden, die das System nutzen wird.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Im Prinzip könnten Sie auf eine bestehende Datenbank zurückgreifen (hierfür wählen
Sie erst den oberen Radiobutton und suchen sich dann die gewünschte Datenbank in
der Dropdown-Liste). Grundsätzlich ist dies meist keine gute Idee. Handelt es sich
nicht um eine TYPO3-Datenbank, so wird deren Struktur zerstört, da TYPO3 weitere
Tabellen hinzufügt. Ist es hingegen eine Datenbank eines existierenden TYPO3-Sys-
tems, so werden deren Daten möglicherweise verstümmelt. Wählen Sie diese Option
also nur, wenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind.
Empfehlenswert (und vorgewählt) ist die zweite Option, in der Sie angehalten sind,
eine leere neue Datenbank zu erstellen (siehe Abbildung 2.24).
Wir empfehlen, der Datenbank denselben Namen zu geben, den Sie dem Ordner des
Arbeitsverzeichnisses gegeben haben – in unserem Falle wäre dies cms1. So lässt sich
jederzeit nachvollziehen, welche Datenbank zu welchem TYPO3-Verzeichnis gehört
(spätestens wenn Sie mehrere Systeme parallel betreiben, werden Sie dies zu schät-
zen wissen).
Abbildung 2.24 Erstellen der Datenbank für die TYPO3-Installation
Tragen Sie Ihren Wunschnamen für die Datenbank ein, und klicken Sie auf Contin-
ue. Die dritte Phase der Installation ist hiermit abgeschlossen.
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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2.4.4 Phase 4 – Backend-User erstellen und Datenimport
In der vierten Phase gibt es verhältnismäßig wenig zu tun. Zum einen wird jetzt die
Struktur der Datenbank erstellt, also die Tabellen generiert und auch einige benö-
tigte Daten eingelesen. An dieser Stelle können (und sollen) Sie nicht eingreifen.
Wichtig hingegen ist, dass Sie sich jetzt für einen Usernamen und ein dazugehöriges
Passwort entscheiden, mit dem Sie sich gleich in der Verwaltungsoberfläche von
TYPO3, dem sogenannten Backend, anmelden können. Für das Buch haben wir uns
entschieden, den Standard-Account früherer TYPO3-Installationen zu verwenden,
also den Usernamen admin und das Passwort password (siehe Abbildung 2.25).
Abbildung 2.25 Erstellen des ersten Backend-User-Accounts
Die Möglichkeit, hier im Feld Site name einen Websitenamen einzugeben, lassen wir
aus. Diese Angabe kann später gemacht werden. Sie dürfen nun wieder auf Contin-
ue klicken.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
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Wahl des Usernamens und Passworts
Sofern Ihre Installation nur Test- und Trainingszwecken dient und von außen nicht
zugänglich ist, mag dies angehen. Möchten Sie mehr Sicherheit, so denken Sie sich ein
eigenes Login aus. Beachten Sie in diesem Zusammenhang die gut gemeinte Hinweis-
meldung der Eingabemaske.
2.4.5 Phase 5 – Abschluss der Installation
Diese letzte Phase stellt den Abschluss der eigentlichen Installation dar. Von hier aus
soll es ins Backend gehen, was einfach durch Klick auf den Button Open the
backend eingeleitet wird (siehe Abbildung 2.26). Sie werden nun Ihre eben verein-
barten Login-Daten benötigen.
Vorher können Sie noch veranlassen, dass das System eine Liste mit Erweiterungs-
modulen herunterlädt, die im Anschluss im sogenannten Extension Manager bereit-
steht. Anhand der Liste können Sie über den Import und die Installation von
Zusatzmodulen entscheiden.
Abbildung 2.26 Auf dem Weg ins Backend nach Abschluss der Installation
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
53
Da diese Liste aus dem Web geholt wird, muss spätestens jetzt eine Onlineverbin-
dung für das System vorhanden sein. (Später werden Sie diese ohnehin benötigen.)
Beachten Sie jedoch, dass der Download der Liste, wie in der Eingabemaske ange-
droht wird, etwas Zeit benötigt.
Betätigen Sie nun den Button Open the Backend. Sie werden auf eine Login-Seite
weitergeleitet, in der Sie Ihren gewählten Usernamen und das dazugehörige Pass-
wort eingeben können (siehe Abbildung 2.27).
Abbildung 2.27 Das Login-Formular für den Backend-Zugang von TYPO3
An dieser Stelle mag alles glatt gegangen sein und Sie sehen sich einer (möglicher-
weise zunächst verwirrenden) Bedienoberfläche für die TYPO3-Arbeitsumgebung
gegenüber. Diese werden wir uns gleich zu Teilen und im folgenden Kapitel genauer
ansehen.
Nicht unwahrscheinlich jedoch ist, dass der Login-Versuch zunächst erfolglos bleibt
und das System im Überprüfen der Account-Daten »hängen bleibt«. Sollte dies der
Fall sein, so lesen Sie den folgenden Abschnitt. Ansonsten überspringen Sie ihn ruhig
und blättern weiter zur Installation von GraphicsMagick. Sie sind vom OpenSSL-Bug
verschont geblieben.
2.4.6 Bugfix – Reparatur der OpenSSL-Installation
Dieser Abschnitt wird hoffentlich in naher Zukunft obsolet sein – derzeit aber gibt es
Probleme bei Windows-Installationen mit XAMPP bzw. Apache: Beim Versuch des
Logins bleibt das System gelegentlich in einem Zustand wie in Abbildung 2.28 hän-
gen. Geduld und die Bereitschaft, sich einen Kaffee zu holen, ändert leider nichts; ein
Login ist nicht möglich.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
54
TYPO3 verwendet OpenSSL zur Verifikation von Passwörtern, daher muss das ent-
sprechende Protokoll vom Webserver unterstützt8 und von TYPO3 auch angespro-
chen werden können. Derzeit existiert ärgerlicherweise ein Bug (vermutlich im
XAMPP-Paket bzw. in Apache), der die Zusammenarbeit mit TYPO3 verhindert.
Abbildung 2.28 TYPO3 verifiziert die Login-Daten – leider vergeblich.
Abhilfe schafft die zusätzliche Installation von Win OpenSSL, einer Windows-Imple-
mentierung des korrespondierenden Linux-Tools, die es in Versionen für 32- und 64-
Bit-Systeme gibt. Die aktuelle Version enthält OpenSSL 1.0.1h, in der der Heartbleed-
Bug beseitigt ist. Ein vertrauenswürdiger Download ist beispielsweise bei
www.heise.de möglich (siehe Abbildung 2.29), und wir stellen beide Varianten für Sie
auch auf der DVD bereit.
Installation von Win OpenSSL oder nicht?
Nochmals, dieses Manöver ist ein Bugfix! Falls Sie sich ohne Probleme und weitere
Maßnahmen beim Backend anmelden können, unterlassen Sie den folgenden Schritt.
Ansonsten installieren Sie diejenige Version von Win OpenSSL, die zu Ihrem Betriebs-
system passt:
win64openssl-1_0_1h.exe für 64-Bit-Windows
win32openssl-1_0_1h.exe für 32-Bit-Windows
32- oder 64-Bit: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie ein 32- oder 64-Bit-System
besitzen, so überprüfen Sie dies:
8 Sie erinnern sich, dass wir das Protokoll im Setup aktiviert hatten. Dies genügt unter Umständen
nicht.
2.4 Der Installationsvorgang von TYPO3 CMS 6.2 LTS
55
� Unter Windows 7 und Windows 8: Klicken Sie auf die Schaltfläche Start, geben Siein das Suchfeld »Computer« ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ein-
trag Computer, und klicken Sie dann auf Eigenschaften. Die Information, die Siesuchen, nennt sich »Systemtyp«.
� Unter Windows 8.1: Über eine Wischbewegung vom rechten Bildschirmrand ausöffnen Sie Einstellungen und gehen dann auf PC-Einstellungen ändern. Tippenoder klicken Sie auf PC und Geräte und dann auf PC-Info. Sehen Sie unter PCunter Systemtyp nach, ob eine 32-Bit- oder eine 64-Bit-Version von Windows aus-geführt wird.
Abbildung 2.29 »Win OpenSSL« bei »www.heise.de/download«
Installieren Sie nun Ihre passende Version von Win OpenSSL. Es kann nun sein, dass
sich eine weitere Hürde vor Ihnen aufbaut: eine Fehlermeldung, dass das Microsoft
Visual C++ 2008 Redistributable Package (x86) noch installiert werden müsse (siehe
Abbildung 2.30).
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
56
Abbildung 2.30 Fehlermeldung bei fehlendem »Visual C++ 2008 Redistributable Package«
Auch dieses Tool haben wir für Sie auf der DVD bereitgelegt. Es handelt sich um die
Dateien vcredist_x86.exe (32 Bit) bzw. vcredist_x64.exe (64 Bit). Sie können sie aber
auch direkt von Microsoft beziehen:
http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=29
Installieren Sie das Visual C++ 2008 Redistributable Package gegebenenfalls, und fah-
ren Sie dann in der Installation von Win OpenSSL fort. Wählen Sie während der Instal-
lation den Modus Copy OpenSSL DLLs to the Windows system directory (dies
ist ohnehin die Defaulteinstellung). Starten Sie nun Ihren Rechner neu.
Was kostet Win Open SSL?
Der Programmierer des Tools, Thomas J. Hruska, würde sich über eine Spende von 10
USD freuen, die Sie über PayPal leisten können – durchaus fair, denn er erspart uns viel
Ärger. Sie können das Tool jedoch auch gratis nutzen, es ist Open Source.
Neustart gemacht? Wenn alles gut gegangen ist, sollte nun ein Login am Backend
möglich sein, und Sie sehen sich einer Oberfläche wie in Abbildung 2.31 gegenüber.
Zu diesem Zeitpunkt wollen wir uns auf ihr noch nicht allzu genau umsehen. Es gilt
nämlich noch einige Konfigurationen am System vorzunehmen.
2.5 Konfiguration über das Backend-Install-Tool
Im TYPO3-Backend sehen Sie linker Hand eine Liste von Menüpunkten, mit denen
verschiedene Funktionen des Systems gesteuert werden, die Menüleiste. Sie ist unter-
gliedert in sechs Rubriken (Web, File, User Tools, Admin Tools, System und Help
– siehe Abbildung 2.31). Klappen Sie sie einstweilen alle zu (mit jeweils einem Klick
2.5 Konfiguration über das Backend-Install-Tool
57
auf den grauen Pfeil neben dem Menüpunkt), und lassen Sie nur den Bereich Sys-
tem offen. Wir wollen nochmals in die Installation, um den Zustand unseres Systems
zu kontrollieren und ein paar abschließende Schritte vorzunehmen. Anschließend
sollen Sie über ein gebrauchsfertiges TYPO3-System verfügen.
Abbildung 2.31 Der Weg vom Backend ins Install Tool
2.5.1 Login am Backend-Install-Tool
Klicken Sie in der Rubrik System auf den Eintrag Install. Im rechten Teil des Screens
(nennen wir das den »Arbeitsbereich«) erscheint nun die Meldung, das Tool, das wir
ansprechen wollen, sei »locked«. Das lässt sich einfach durch Klick auf den Button
Unlock the Install Tool ändern.
Wozu dient das versperrte Install Tool?
Das Install Tool dient unter TYPO3 zur Konfiguration des Systems. Es ist über einen
URL erreichbar, könnte also auch unautorisiert von außen angesprochen werden, was
das CMS angreifbar macht. Ähnlich dem Manöver bei der Erstinstallation muss durch
Ablegen einer Datei im Installationsverzeichnis gewährleistet sein, dass der zugrei-
fende User Schreibrechte im System oder (wie wir) Zugang zum Backend besitzt. Beim
Zugriff über einen URL müssen Sie eine Datei ENABLE_INSTALL_TOOL im Verzeichnis
ablegen. Beim Zugang über das Backend genügt der Klick auf den Button.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
58
Sobald Sie den Button betätigt haben, stehen Sie sozusagen auf der Schwelle zum
Install Tool. Es muss jedoch noch ein Passwort eingegeben werden. Per Default ist es
dasselbe Passwort, das Sie in Abschnitt 2.4.4 als Passwort für Ihren Backend-Account
vereinbart haben – in unserem Fall wäre es also ganz simpel password.
Abbildung 2.32 Login am Install Tool des Backends
2.5.2 Neusetzen des Backend-Install-Tool-Passworts
Für den Fall, dass das Tool Sie nicht einlassen möchte, erhalten Sie eine Fehlermel-
dung, die besagt, dass Ihr Passwort nicht dem vereinbarten Passwort entspricht
(siehe Abbildung 2.33). Ist dies so, müssen Sie eine kleine Dateioperation vornehmen.
Andernfalls können Sie den folgenden Abschnitt überspringen.
Abbildung 2.33 Das Install Tool mag das übergebene Passwort nicht.
Sie haben sich das erfolglos eingegebene Passwort gemerkt? Gut. Dann kopieren Sie
sich den String, der in der Fehlermeldung als Calculated hash ausgegeben wurde.
2.5 Konfiguration über das Backend-Install-Tool
59
Dies ist der String, der im System abgelegt sein muss, damit dieses Passwort funktio-
niert (es handelt sich um eine Verschlüsselung des Klartext-Passworts, die über
einen sicheren Hash-Algorithmus vorgenommen wird)9.
Abbildung 2.34 Der Ordner »typo3conf« im Arbeitsverzeichnis
Um diesen Passwort-Hash der Konfiguration mitzuteilen, gehen Sie nun in das
Arbeitsverzeichnis Ihres Systems, also in den Ordner cms1. Sie sehen, dass er nicht
mehr so leer ist wie zu Beginn. TYPO3 hat während der Installation einige Verzeich-
nisse erstellt und Daten abgelegt (siehe Abbildung 2.34).
Wir interessieren uns derzeit nur für den Ordner typo3conf, den Rest betrachten wir
später. Öffnen Sie die Datei LocalConfiguration.php zum Bearbeiten im Editor, und
geben Sie den eben gespeicherten String als neuen Wert für installToolPassword im
Bereich BE ein. Diese Variable finden Sie ziemlich am Beginn der Datei (siehe Abbil-
dung 2.35). Speichern Sie die Datei, und laden Sie die Login-Seite für das Backend-
Install-Tool neu. Ein Login mit dem soeben versuchten Passwort sollte nun gelingen.
Abbildung 2.35 Der gespeicherte Passwort-Hash (LocalConfiguration.php)
9 Sollte sich jemand diesen Hash-String verschaffen, so kann er daraus nicht das eigentliche Pass-
wort ermitteln. Verschlüsselte Passwörter können daher auch in der Datenbank abgelegt wer-
den.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
60
2.5.3 Die Systemumgebung im Install Tool
Sie befinden sich (wenn alles gut gegangen ist) nun auf der Startseite des Install Tools.
Den langen Text auf der rechten Seite können Sie bei Gelegenheit gern lesen. Hier
möchten wir Sie aber erst auf das Menü links von ihm hinweisen, das acht Menü-
punkte enthält. Vermutlich befindet sich auch bei Ihnen neben dem Menü System
environment eine rote Bubblemessage mit einer Zahl. Dies bedeutet, dass in die-
sem Bereich noch Fehler auftreten.
Abbildung 2.36 Die Startseite des Install Tools
Öffnen Sie nun per Klick den Bereich System environment (siehe Abbildung 2.37).
In dieser Rubrik meldet TYPO3 Ihnen den aktuellen Zustand der Systemumgebung.
Eingreifen können Sie hier nicht, aber in Form von farbig kodierten Meldungen
erhalten Sie Auskunft über mögliche Probleme und über Einstellungen, die das Sys-
tem für in Ordnung hält.
Diese Meldungen können Sie ignorieren, wenn ihr Hintergrund grau, hellblau oder
hellgrün ist ist. Dies sind Positivmeldungen oder rein informative Mitteilungen.
Eine gelbe Meldung sollte berücksichtigt werden. Es handelt sich nicht um Fehler,
sondern um Warnhinweise über »mögliche Probleme«. Sie finden hier in Form der
Thread-Stack-Size-Warnung einen alten Bekannten vor.
2.5 Konfiguration über das Backend-Install-Tool
61
Abbildung 2.37 Das Menü des Install Tools, links die Startkonfiguration
Eine rote Meldung hingegen ist ein echter Fehler, der ziemlich wahrscheinlich ein
Problem darstellt und beseitigt werden sollte.
Eine jetzt wohl auftauchende Meldung betrifft die erlaubte Größe von POST-Dateien,
die vom vorhin vereinbarten Wert für das Upload-Maximum (10 MB) abweichen
wird. Per Default liegt der Wert bei 8 MB.
Abbildung 2.38 Die Maximale Größe für POST-Requests ist kleiner als die maximale
Upload-Größe
Das ist nicht dramatisch. Um diesen Fehler zu beseitigen, öffnen Sie wieder die
php.ini im Editor und setzen den fraglichen Wert post_max_size ebenfalls auf 10M.
Abbildung 2.39 Editieren des Wertes »post_max_size« (php.ini)
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
62
Nach dem Neustart des Servers (dies muss sein, weil die PHP-Konfiguration in php.ini
nur zum Start von Apache eingelesen wird, nicht zwischendurch) sollte die Fehler-
meldung verschwunden sein (siehe Abbildung 2.40). Falls Sie weitere Einstellungen
der PHP-Umgebung überprüfen möchten, gibt Ihnen das Install Tool unter diesem
Menüpunkt auch Direktzugriff auf die PHP Info. Scrollen Sie hierzu einfach das
Dokument nach unten, und öffnen Sie den entsprechenden Bereich (per Default ist
er eingeklappt).
Abbildung 2.40 Die »PHP Info« im Menü »System environment« des Install Tools
2.5.4 Install Tool – die Configuration Presets
Wir begeben uns nun in den Bereich Configuration Presets. Er ist in vier Abtei-
lungen untergliedert, von denen uns derzeit nur der Menüpunkt Image handling
settings interessiert. (Unten in Abbildung 2.41 sehen Sie noch einen Button Acti-
vate, der erst später benötigt wird, um vorgenommene Änderungen auch ins Sys-
tem zu übernehmen.) Klappen Sie nun den Bereich Image handling settings auf.
TYPO3 muss mit Grafikressourcen umgehen können, um sie verarbeiten zu können.
Dies betrifft einerseits die Erstellung von Thumbnail-Grafiken zu Vorschauzwecken
im Backend, zum anderen die Umrechnung von Grafiken, die in der Website (also
dem Frontend) benötigt werden. Hierfür müssen hochgeladene Bilder beispielsweise
skaliert oder gedreht werden können.
2.5 Konfiguration über das Backend-Install-Tool
63
Abbildung 2.41 Die »Configuration Presets« im Install Tool
Dies geschieht mithilfe von PHP, wobei aber noch ein Zusatztool herangezogen wer-
den muss, um die eigentliche Grafikverarbeitung vorzunehmen. Etabliert haben sich
hierfür die Tools ImageMagick und GraphicsMagick. Keines von beiden ist jedoch
installiert (siehe Abbildung 2.42).
Abbildung 2.42 ImageMagick fehlt – TYPO3 möchte Bildbearbeitung.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
64
GraphicsMagick oder ImageMagick?
Im Grunde ist ImageMagick der ältere Player. GraphicsMagick ist ein hierzu kompatib-
les Tool, das Oberhand gewann, als ImageMagick vorübergehend (bis Version 6.x)
nicht mit TYPO3 zusammenarbeiten mochte. Man kann es als Geschmackssache
betrachten, für welchen der beiden Protagonisten man sich entscheidet.
Für die Installation, die wir in diesem Buch zeigen, verwenden wir GraphicsMagick-
1.3.19-Q8, das Sie in einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version auch auf der Begleit-DVD
finden.
Downloads und ausführliche Installationshinweise finden Sie unter:
� www.imagemagick.org
� www.graphicsmagick.org
2.5.5 Installation von GraphicsMagick
Die Installation von GraphicsMagick ist simpel. Laden Sie sich die für Sie passende
Version von der Hersteller-Website herunter, oder verwenden Sie die von der Begleit-
DVD (denken Sie daran, dass online aktuellere Versionen vorhanden sein können –
hier ist dies jedoch vermutlich nicht kritisch). Die 32-Bit-Version installiert sich hier:
C:\\Programme (x86)\GraphicsMagick-1.3.19-Q8
Die 64-Bit-Variante finden Sie analog in diesem Verzeichnis:
C:\\Programme\GraphicsMagick-1.3.19-Q8
Üblicherweise ist TYPO3 »schlau« genug, um an den üblichen Speicherorten nach
einer Installation zu suchen. Höchstwahrscheinlich ist daher die Fehlermeldung im
Anschluss an die Installation verschwunden.
Ist dies jedoch nicht der Fall, so müssen Sie TYPO3 »an der Hand nehmen« und dem
System den Pfad zur GraphicsMagick-Installation mitteilen (siehe Abbildung 2.43).
Dies machen Sie mithilfe des Feldes neben dem Button Find executables in this
directory.
Kopieren Sie den Pfad zum Verzeichnis mit der ImageMagick-Installation (Rechts-
klick im Explorer auf den Pfad und Auswahl des Befehls Adresse als Text kopie-
ren) in das Feld, und betätigen Sie nun den Button.
Danach bestätigen Sie das Update der Einstellungen über den Button Activate. Die
Fehlermeldung sollte nun verschwunden sein (wie in Abbildung 2.44). Achten Sie
darauf, dass der Radiobutton auf der Meldung aktiviert ist. Wir lassen es uns an dieser
Stelle jedoch nicht entgehen, die Funktion des Tools und ein paar andere Einstellun-
gen zu überprüfen.
2.6 Test der Umgebung im Test-Setup des Install Tools
65
Abbildung 2.43 Den GraphicsMagick-Pfad kopieren und übergeben
Abbildung 2.44 Meldung, dass GraphicsMagick nun gefunden wurde
2.6 Test der Umgebung im Test-Setup des Install Tools
Für ein paar abschließende Tests gehen Sie nun in den Menüpunkt Test settings.
Hier kann geprüft werden, ob das System in der Lage ist, E-Mails zu verschicken
(nützlich, um beispielsweise den Administrator über Logins zu informieren), ob die
Fonteinstellungen beim Rendern von Texten korrekt sind oder ob die Bibliotheken
und Tools für Grafiken korrekt arbeiten.
2.6.1 Test von E-Mail-Versand und Fonteinstellung
Die ersten beiden Tests sind schnell absolviert. Geben Sie im ersten Fall eine E-Mail-
Adresse ein, und lassen Sie das System eine Testmail verschicken. Hier sind üblicher-
weise keine Probleme zu erwarten.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
66
Abbildung 2.45 Versand einer Testmail aus dem »Test Setup«
Ähnlich zügig ist die Kontrolle der True type font DPI settings. Klicken Sie ein-
fach auf den betreffenden Button. TYPO3 generiert zwei Testgrafiken, die identisch
aussehen sollen. Ist dies der Fall, so ist der Test bestanden.10
Abbildung 2.46 Test der »True type font DPI settings« im »Test Setup«
10 Nostalgiker werden sich erinnern, dass es über viele Jahre erforderlich war, hier nachzubessern
und den betreffenden Konfigurationswert von Hand zu setzen.
2.6 Test der Umgebung im Test-Setup des Install Tools
67
2.6.2 Test der grafischen Funktionen
Kommen wir zum »Spaßteil«, nämlich zum Test der Funktion der Bildbearbeitung.
Es sind vier Testsuiten zu absolvieren, nämlich die Konvertierung von Bildformaten
nach JPG, das Erstellen von GIF und PNG-Grafiken, die Skalierung und das Kombinieren
von Grafiken. Ganz am Ende wird auch noch GDLib getestet, das für das Generieren
von Schrift auf Grafiken und diverse Effekte zuständig ist. Schicken wir voraus, dass
die hier eingesetzten Testgrafiken noch von Kasper Skårhøj persönlich zur Verfügung
gestellt und (aus Tradition?) nie ersetzt oder aktualisiert worden sind.
Lesen und Konvertieren von Grafikformaten
Das erste getestete Feature prüft, ob Grafiken in verschiedensten Formaten eingele-
sen und in JPG umgewandelt werden können. Dies ist nützlich, um TYPO3 mit belie-
bigem grafischem Rohmaterial versorgen zu können, ohne sich Gedanken darüber
machen zu müssen, ob das System ein spezielles Format unterstützt oder nicht.
Abbildung 2.47 Trivial – JPG kann eingelesen werden.
Geprüft wird zunächst das JPG-Format selbst, im Anschluss aber auch GIF, PNG, TIF,
BMP, PCX und TGA sowie die Vektorformate PDF und AI (Adobe Illustrator). Ist die
GraphicsMagick-Installation korrekt, so gibt es bei den Bitmap-Formaten keine Pro-
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
68
bleme. Alle Meldungen sollten so aussehen wie in Abbildung 2.48, wo das Einlesen
und Konvertieren von TIF- und BMP-Daten geprüft wird.
Abbildung 2.48 Lesen und Konvertieren von TIF und BMP
Das Lesen von Vektorformaten hingegen scheitert häufig (siehe Abbildung 2.49). Der
Grund ist, dass Vektorformate nicht von GraphicsMagick (oder ImageMagick) über-
nommen werden können; diese Programme können lediglich Bitmap-Formate ver-
arbeiten! Vielmehr muss zum Erkennen von vektorbasierten Formaten ein Hilfstool
namens Ghostscript, ein Postscript-Interpreter, auf dem Rechner installiert sein.
Befindet sich Ghostscript (zufällig) bereits auf Ihrem Rechner, so gelingt der Test und
Sie müssen nichts weiter unternehmen. Ansonsten installieren Sie jetzt Ghostscript,
das Sie ebenfalls auf der Begleit-DVD finden. Alternativ erhalten Sie den Interpreter
unter www.ghostscript.com. Wiederholen Sie den Test, so werden die beiden Formate
nun erkannt.
2.6 Test der Umgebung im Test-Setup des Install Tools
69
Abbildung 2.49 Das Lesen von PDF- und AI-Dateien schlägt ohne Ghostscript fehl.
Abbildung 2.50 TYPO3 kann jetzt auch das AI-Format lesen.
Erstellung von GIF- und PNG-Grafiken
Der jetzt zu absolvierende Test prüft, ob das TYPO3-System im GIF- und PNG-Format
auch schreiben kann, was ebenfalls zum Erstellen von Grafiken für das Backend und
das Frontend benötigt wird (siehe Abbildung 2.51). Klicken Sie auf den Button Test
image formats, um den Test einzuleiten.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
70
Abbildung 2.51 Das Schreiben im GIF- und PNG-Format gelingt.
Skalieren von Grafiken
Ähnlich wichtig wie das Lesen und Schreiben verschiedener Grafikformate ist die
Fähigkeit, eine Grafik bei Bedarf auch skalieren zu können. Dies prüfen Sie im nächs-
ten Test durch Klick auf den Button Test scaling images. Hierbei behält TYPO3 das
Format bei, skaliert also ein GIF im GIF-Format, ein PNG im PNG-Format usw. (siehe
Abbildung 2.52).
Abbildung 2.52 Das Skalieren von GIF-Bildern ist erfolgreich.
2.6 Test der Umgebung im Test-Setup des Install Tools
71
Kombinieren von Grafiken
Ein durchaus interessanter, wenn auch heutzutage nicht mehr allzu üblicher Einsatz
der Grafikfähigkeiten von TYPO3 besteht in der Kombination mehrerer Grafiken zu
einer Ergebnisgrafik. Auf diesem Weg können programmatisch komplexe Bildele-
mente erzeugt werden, wie sie beispielsweise für Stimmungsbilder im Seitenkopf
von Webseiten Verwendung finden.
Das Arbeitsprinzip besteht darin, dass neben einer oder mehrerer Quellgrafiken auch
eine Maskendatei eingesetzt wird, die bestimmt, auf welche Art oder für welche
Bereiche der Grafiken eine Überblendung geschieht.
Es sei angemerkt, dass man meist mit einem »echten« Bildbearbeitungstool bessere
Ergebnisse erzielt. Wer aber Lust hat, dies einmal direkt in TYPO3 zu machen, kann
sich hier austoben.
Abbildung 2.53 TYPO3 prüft die Erstellung von Kompositgrafiken.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
72
Test von GDlib
Die PHP-Bibliothek GDlib regelt das Erzeugen von Text auf Grafiken, wobei der Grafik
durch GraphicsMagick auch Effekte wie Antialiasing oder Schlagschatten hinzuge-
fügt werden können (siehe Abbildung 2.54 und Abbildung 2.55).
Abbildung 2.54 Einfaches Aufbringen von Text auf eine Grafik
TYPO3 nutzt dies im Wesentlichen zur Erstellung grafischer Menübuttons, weshalb
diese Funktionalität ein wenig in den Hintergrund getreten ist. Dennoch kann es
gelegentlich von Nutzen sein, Text und Grafikelemente kombinieren zu können.
Abbildung 2.55 Text mit Antialiasing und Schlagschatten
2.7 Finetuning mit »All Configuration«
73
2.7 Finetuning mit »All Configuration«
Die bisher betrachteten Menüpunkte des Install Tools boten übersichtliche und
absichtlich einfach gehaltene Möglichkeiten, bestimmte Aspekte der Systemkonfi-
guration zu betrachten und diverse Grundeinstellungen vorzunehmen. Oft genügt
die hier gebotene Auswahl an Konfigurationsmöglichkeiten allerdings nicht. Sie
stellt in Wirklichkeit auch nur einen Ausschnitt der tatsächlich möglichen Einstel-
lungen dar.
Abbildung 2.56 Wirklich alle Einstellmöglichkeiten finden Sie in »All Configuration«.
Entsprechend umfassend ausgestattet zeigt sich dann auch der dritte Menüpunkt
des Install Tools, All Configuration (siehe Abbildung 2.56). Wie der Name bereits
verrät, findet sich hier wirklich jede Einstellung von TYPO3 wieder, auch die bereits
im Rahmen der Configuration Presets gezeigten. Inzwischen ist die Installation
von TYPO3 unter normalen Umständen so reibungslos, dass eine weitergehende
Anpassung nur in Sonderfällen erforderlich ist.
Wenn Sie aber erleben möchten, welche Möglichkeiten hier angeboten werden, so
klicken Sie auf den Button Toggle All, um sämtliche Optionen auszuklappen.
Da üblicherweise kein weiterer Eingriff erforderlich ist, belassen wir es bei der kurzen
Stippvisite. Beachten Sie aber den permanent am unteren Fensterrand sichtbaren
Button Write configuration (siehe Abbildung 2.57), den Sie bitte betätigen, wenn
Sie hier eine Änderung vorgenommen haben sollten. Verlassen Sie eine Eingabe-
maske, ohne zu speichern (dies gilt für ähnliche Situationen überall im System), so
werden Ihre Änderungen verworfen.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
74
Abbildung 2.57 Viele, viele Optionen und ein Speicherbutton
2.8 Der Upgrade Wizard und die Folder Structure
Ähnlich kurz wird unser Besuch im Upgrade Wizard (siehe Abbildung 2.58) ausfal-
len. In dieser Abteilung des Install Tools erhalten Sie Hilfe, sobald Sie Ihr System auf
eine neuere Version von TYPO3 upgraden möchten (was jetzt bestimmt noch nicht
der Fall sein wird) oder ein altes System zu einem aktuellen migrieren möchten (was
ebenfalls nicht erforderlich ist, da wir ja eine Neuinstallation gemacht haben).
In der Rubrik Folder Structure (siehe Abbildung 2.59) gibt TYPO3 Auskunft über
die Verzeichnisstruktur des Systems. Sollten Probleme mit fehlenden Verzeichnis-
sen oder nicht gesetzter Schreiberlaubnis für kritische Ordner existieren, so erfahren
Sie dies hier. Aktuell sollten hier jedoch keinerlei entsprechende Meldungen ausge-
geben werden.
2.9 Aufräumen im Clean-up-Bereich des Install Tools
75
Abbildung 2.58 Der »Upgrade Wizard« des Install Tools
Abbildung 2.59 Die »Folder Structure«-Ansicht des Install Tools
2.9 Aufräumen im Clean-up-Bereich des Install Tools
Für später merken können Sie sich den Bereich Clean up (siehe Abbildung 2.60),
über den TYPO3 Ihnen die Möglichkeit gibt, bestimmte Tabellen der Datenbank zu
leeren, die auf längere Sicht mit nicht mehr benötigten Informationen volllaufen.
Hierzu gehörten Login-Protokolle, der Cache von Bildinformationen, Session-Proto-
kolle und vieles mehr. Sie brauchen jedoch keine Pauschallöschung vorzunehmen,
sondern können gezielt einzelne Tabellen zum Leeren benennen. Des Weiteren kön-
nen Sie temporäre Dateien löschen, wie sie beim laufenden Betrieb anfallen. Hierbei
können Sie auch nach Alter oder Dateigröße filtern.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
76
Abbildung 2.60 Löschen von Datenmüll im Bereich »Clean up«
2.10 Kurz vor Schluss – »Important actions« im Install Tool
Bevor wir das Install Tool endgültig verlassen und uns im Backend umsehen, besu-
chen wir noch den obersten Menüpunkt Important Actions (siehe Abbildung
2.61). Hier werden Ihnen einige tatsächlich wichtige Eingriffsmöglichkeiten geboten,
die Sie registrieren sollten.
Abbildung 2.61 Diverse Servicefeatures in »Important actions«
2.10 Kurz vor Schluss – »Important actions« im Install Tool
77
2.10.1 Der »Database Analyzer«
Das Tool Database Analyzer vergleicht den augenblicklichen Zustand der Daten-
banktabellen (Ist-Zustand) mit den Spezifikationen (Soll-Zustand). Dieses Werkzeug
kommt gelegen, wenn nach größeren Eingriffen (wie nach der Installation oder
Deinstallation von Erweiterungen, nach Datenimporten oder Updates) die System-
integrität überprüft werden soll.
Abbildung 2.62 Report des »Database Analyzer« – alles in Ordnung
Zum jetzigen Zeitpunkt können Sie den Analyzer zwar »zum Spaß« laufen lassen,
Fehler melden wird er jedoch nicht (siehe Abbildung 2.62).
2.10.2 Die Option »Clear all cache«
Über Clear all cache können die Caches des TYPO3-Systems geleert werden. Es gibt
zwar eine analoge Funktion im Backend, die wir bei Gelegenheit betrachten werden,
diese hier ist aber ebenfalls nützlich.
Abbildung 2.63 Der (zurzeit eigentlich noch leere) Cache wurde geleert.
2.10.3 Nach fehlerhaften Erweiterungsinstallationen suchen
Da TYPO3 durch externe Module erweiterbar ist und diese Module auch miteinander
in Konflikt geraten können, ist es eine gute Option, bei nicht identifizierbaren Feh-
lern testen zu können, ob die Ursache bei einer Erweiterung zu suchen ist, deren In-
stallation beschädigt wurde. Mit Check for broken extensions kann man genau
dies tun.
Das Tool lädt einfach alle aktuellen Erweiterungen neu (was ansonsten nur bei einem
Systemstart geschieht) und kann so erkennen, ob ein Defekt vorliegt.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
78
2.10.4 Update des System-Cores
Ein Update des Systems gleicht zwar einer Operation am offenen Herzen, muss aber
dennoch gelegentlich vorgenommen werden, weil beispielsweise Sicherheitsupdates
im Rahmen eines neuen Releases vorgenommen wurden. Prüfen Sie dies über Core
update. Sie benötigen eine Onlineverbindung zum TYPO3-Repository, da Daten von
www.typo3.org geladen werden.
Wird die Notwendigkeit eines Updates bemerkt, so erhalten Sie eine Meldung wie in
Abbildung 2.64. Leider funktioniert ein automatisches Update unter Windows nicht11
– Sie bekommen nur eine Fehlermeldung, wenn Sie den Button Update now betäti-
gen: Sie müssen das aktuelle Zip-File der Distribution herunterladen und die TYPO3-
Source per Hand aktualisieren.
Abbildung 2.64 Ein verfügbares Update wurde erkannt.
2.10.5 Ändern des Passworts für das Install Tool
Möchten Sie das Login-Passwort des Install Tools ändern (derzeit sollte es noch den
Defaultwert haben), so können Sie dies in Change install tool password tun. Sie
benötigen hierfür das alte Passwort nicht – geben Sie einfach zweimal das
gewünschte neue Passwort ein (siehe Abbildung 2.65).
Abbildung 2.65 Ändern des Install-Tool-Passworts
11 Mac OS- und Linux-User haben hier einen Vorteil. Das Core-Update geht dort über Simlinks. Es
funktioniert aber unter Windows selbst dann nicht, wenn im Projekt (wie bei uns) ebenfalls
»symbolische Links« eingesetzt wurden. Schade.
2.10 Kurz vor Schluss – »Important actions« im Install Tool
79
2.10.6 Ändern des Website-Namens
TYPO3 verwendet einen Defaultnamen für ein Website-Projekt. Solange Sie dies nicht
ändern12, lautet er »New TYPO3 site«. Zwar haben Sie später noch öfter Gelegenheit,
ihn zu ändern, Sie können es aber auch gern jetzt über Change site name tun (siehe
Abbildung 2.66).
Abbildung 2.66 Ändern des Website-Namens
2.10.7 Ändern des Verschlüsselungsstrings
Einen Grund zum Wechsel des Verschlüsselungsstrings gibt es eigentlich selten. Sie
können jedoch, was auch geraten wird, Change encryption key prophylaktisch
nach einer Neuinstallation veranlassen (beispielsweise jetzt). Dies zwingt das System
dazu, alle Hashstrings der verschlüsselten Passwörter neu zu berechnen.
Bevor Sie den Button Set a new encryption key betätigen, seien Sie vorgewarnt,
dass das Install Tool Sie gleich aus dem Login werfen wird, da der bis dahin gültige
Hash nicht mehr existiert! Sie können sich aber mit demselben Passwort erneut
anmelden (nur dessen interne Verschlüsselung wurde aktualisiert).
2.10.8 Einen Backend-Administrator erstellen
Die wichtigste (und als Angriffsvektor gefährlichste) Aktion, die Sie an dieser Stelle
vornehmen können, besteht im Generieren eines Backend-Administrators (Create
backend administrator user – siehe Abbildung 2.67). Bedenken Sie, dass ein Nut-
zer mit diesen Rechten im System alle Privilegien hat, der Zugang zu dieser Option
einem Angreifer also alle Tore öffnet!
Abbildung 2.67 Erstellen eines Admin-Accounts
12 Ja, das hätte in Phase 4 des Installationsprozesses bereits geschehen können. Gut bemerkt.
2 Installation von TYPO3 CMS 6.2 LTS
80
Nur völlig neue Usernamen möglich
Es ist nicht möglich, von dieser Stelle aus einen existierenden Account zu überschrei-
ben, beispielsweise um ein vergessenes Passwort neu zu setzen! Sie erhalten die Mel-
dung, der Username sei bereits vergeben. (Das gilt auch für gelöschte Accounts – auch
für diese befindet sich noch ein Datensatz in der Datenbank!)
Verwenden Sie also stets einen noch nie eingesetzten Usernamen. Änderungen oder
Reparaturen an existierenden Accounts können Sie vornehmen, sobald Sie wieder ins
Backend gelangen.
Üblicherweise existiert ein solcher Account in der Datenbank, sodass Sie diese
Aktion nicht benötigen. Falls jedoch der Datenbankeintrag zum Account beschädigt
oder der Datensatz versehentlich gelöscht wurde (das geht schneller, als man glaubt),
können Sie, solange Sie das Install Tool erreichen, stets wieder Zugang zum System
erlangen.
Zwei Dinge sind hierfür erforderlich:
� Der Direktzugriff auf das Install Tool:Das Install Tool ist über den URL http:///typo3/install/ stets direkt
ansprechbar. In unserem speziellen Fall über:
http://localhost/cms1/typo3/install
� Schreibrechte auf den Ordner typo3conf (z. B. per FTP):Sie werden gewöhnlich eine Datei ENABLE_INSTALL_TOOL platzieren müssen, um
den Zugriff zu autorisieren.
Ein unautorisierter Zugriff auf das Install Tool birgt Gefahr
Die oben stehenden Fakten sind jedermann bekannt, der sich einigermaßen mit
TYPO3 auskennt. Aus Gründen der Sicherheit raten wir Ihnen daher, bei einem System,
das von außen erreichbar ist, das Verzeichnis install/ im Ordner typo3/ zu löschen
oder (was angeblich besser ist) es einfach umzubenennen13. Für Ihre lokale Testinstal-
lation sollte dies aber nicht nötig sein.
Derzeit wollen wir uns wegen Sicherheitsfragen keine grauen Haare wachsen lassen.
Sicher haben Sie jetzt genug von der Konfiguration des Systems und wollen tätig
werden. Voilà, im nächsten Schritt werden wir den versprochenen Rundgang durch
das Backend von TYPO3 machen! Vorher sollte die Datei ENABLE_INSTALL_TOOL der
Ordnung halber gelöscht werden: Klicken Sie auf den Link Logout from Install
Tool, um den Installationsbereich sauber zu verlassen.
13 Möglicherweise ist dies jedoch fruchtlos: Es ist nur eine Alias-Adresse. Ein Zugriff ist ebenfalls
möglich über http:///typo3/sysext/install/Start/Install.php. Dort nämlich liegt das
eigentliche Install Tool. Und auch das ist Angreifern natürlich bekannt.
97
Kapitel 4
Seiten anlegen
In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie Seiten und Unterseiten mit-
hilfe der Modulgruppe Web anlegen: Wir behandeln das Erstellen,
Kopieren, Verschieben von Seiten mittels Kontextmenü und Drag &
Drop, das Löschen und Wiederherstellen sowie das Kopieren und
Löschen von Zweigen des Seitenbaums.
Jetzt, da Sie über eine funktionierende TYPO3-Installation verfügen, ist es an der Zeit,
die erste Seitenstruktur aufzubauen.
4.1 Der TYPO3-Seitenbaum
Wählen Sie in der Modulgruppe Web das Modul Seite aus. In der linken Hälfte des
Arbeitsbereichs erscheint jetzt der Seitenbaumder zukünftigen Website. Da wir die
Standard-Installation von TYPO3 verwendet haben, ist der Seitenbaum noch leer.
Ein Seitenbaum in TYPO3 entspricht den Webseiten, die in einer »herkömmlichen«
Webpräsenz in Form von HTML-Dokumenten abgelegt sind. Da TYPO3 nicht mit »re-
alen« Dateien arbeitet, müssen keine Seiten physisch auf dem Server abgelegt werden.
Stattdessen werden sie im CMS selbst als »virtuelle Seiten« aus der Datenbank erzeugt.
Diese virtuellen Dokumente werden hierarchisch einem Startpunkt unterstellt, der
dem Wurzelverzeichnis (Root) einer Webpräsenz entspricht. Das Symbol, das TYPO3
für diesen Startpunkt verwendet, ist ein kleines TYPO3-Logo mit der Bezeichnung
New TYPO3 site. Die Hierarchien unterhalb dieses Root-Icons sind vergleichbar mit
den Ordnerstrukturen, die normale Websites zur Dateiablage verwenden.
Eine Stärke von TYPO3 ist die hierarchische Struktur des Seitenbaums. Damit lassen
sich sehr komplexe Seitenstrukturen aufbauen und verwalten.
4.1.1 Anlegen von neuen Seiten über das Kontextmenü des Root-Icons
Ein Klick auf das Root-Icon öffnet ein Kontextmenü (siehe Abbildung 4.1)1. Es ist
gleichgültig, ob Sie hierfür die linke oder die rechte Maustaste verwenden. Dieses
1 Sie benötigen einen aktuellen Browser. Wenn Sie kein Kontextmenü sehen, unterstützt Ihr Brow-
ser die aktuelle TYPO3-Version nicht entsprechend.
4 Seiten anlegen
98
Kontextmenü besitzt fünf Menüpunkte. Wählen Sie von diesen den Befehl Neu, um
eine neue Seite anzulegen.
Abbildung 4.1 Eine neue Seite aus dem Kontextmenü anlegen
In der rechten Hälfte des Arbeitsbereichs erscheint nun ein Dialog zur Erstellung
einer neuen Seite. Der Dialog ist, analog zu den Benutzereinstellungen, in mehrere
Bereiche unterteilt, die in Form von Karteireitern organisiert sind. Uns interessiert
an dieser Stelle zunächst der erste Reiter, Allgemein (siehe Abbildung 4.2). Hier
geben Sie den Seitentitelein.
Dialoge mit obligatorischen Angaben kennzeichnet TYPO3 durch ein Ausrufezeichen
im gelben Dreieck. Das heißt, Sie können diesen Dialog erst dann speichern, wenn Sie
eine Eingabe im Feld Seitentitel gemacht haben. Nennen Sie die neu erstellte Seite
»Seite 1«.
Abbildung 4.2 Seitentitel für eine neue Seite angeben
4.1 Der TYPO3-Seitenbaum
99
Eine frische Seite ist immer zunächst »versteckt«, damit sie vor dem Abschluss der
Bearbeitung von außen unsichtbar ist. Da dies für diese Vorübungen keine Rolle
spielt, wählen Sie im Reiter Zugriff die entsprechende Checkbox Deaktivieren ab
(siehe Abbildung 4.3). Alle anderen Reiter und Eingabefelder können Sie vorläufig
außer Acht lassen.
Abbildung 4.3 Sichtbarkeit der neuen Seite
Beenden Sie den Dialog durch Klick auf das rechte Disketten-Icon (Dokument spei-
chern und schliessen) am oberen Rand des Arbeitsfensters (siehe Abbildung 4.3,
Schritt 2). Das linke Disketten-Icon (jenes ohne Kreuz, siehe Abbildung 4.4) speichert
Ihre Eingaben, ohne aber dabei den Dialog zu schließen. Sie können nachfolgend wei-
tere Eingaben vornehmen.
Abbildung 4.4 Icons zum Speichern und Beenden des Dialogs
Das räumlich abgesetzte graue Icon mit dem Kreuz (ganz links) benötigen Sie nur,
falls Sie den Dialog ohne Speichervorgang unmittelbar verlassen wollen. In diesem
Fall würde jedoch keine neue Seite erzeugt werden.
Tipp: Vergessen Sie nie das Speichern als Abschluss eines Dialogs!
Die von den Eingabefeldern räumlich getrennte Anordnung der Speicher-Buttons
oberhalb des eigentlichen Eingabebereichs verleitet dazu, das Speichern zu vergessen,
wenn man in Eile ist. Sobald Sie den Dialog jedoch verlassen, ohne zu speichern
(indem Sie beispielsweise in ein anderes Modul wechseln), sind Ihre Eingaben unwie-
derbringlich verloren. Gewöhnen Sie sich daher routinemäßiges Speichern an.
Wenn Sie eine neue Seite auf die eben beschriebene Weise erstellen, landen Sie im
rechten Arbeitsbereich in einem Modus Neuer Datensatz, in dem Sie weitere Sei-
4 Seiten anlegen
100
ten anlegen und deren Position bestimmen können. Das ist sehr praktisch und
erspart Ihnen einige Klicks, wenn Sie eine Seitenstruktur anlegen wollen. Sie bestim-
men die Position mit einem Klick auf einen der angebotenen Pfeile. Wählen Sie den
zweiten Pfeil von oben (siehe Abbildung 4.5), um eine Unterseite zu erstellen. Es öff-
net sich wieder der Dialog wie eben. Geben Sie den Seitentitel »Unterseite 1« ein, akti-
vieren Sie die Seite, und bestätigen Sie mit Dokument speichern und schliessen.
Abbildung 4.5 Eine Unterseite anlegen und die Position bestimmen
4.1.2 Neue Seite mit Drag & Drop
Die neuen Seiten erscheinen nun mit den angegebenen Titeln als Hauptseite und
Unterseite im Seitenbaum. Klicken Sie jetzt zur Abwechslung auf das Seitenerstel-
lungs-Icon links oben (Neue Seite erstellen), um eine weitere Seite anzulegen.
Unter dem Icon klappt eine Button-Reihe auf, die verschiedene Typen zu erstellender
Seiten symbolisiert (siehe Abbildung 4.6, rechts). Wir interessieren uns in diesem Fall
zunächst nur für das Icon ganz links, das eine »herkömmliche« neue Seite repräsen-
tiert. Sie können jedes Icon einfach mit der Maus anfassen und in den Seitenbaum
ziehen.
Abbildung 4.6 Icons für neue Seiten, Einleitung für das Drag & Drop
Ziehen Sie das Icon nun auf die im Seitenbaum bereits bestehende Seite mit dem
Titel »Seite 1«, und lassen Sie es dort fallen (siehe Abbildung 4.7, links). Achten Sie auf
das hellblaue Avatar-Icon – es zeigt ein kleines Symbol mit einem einzelnen Ordner
4.1 Der TYPO3-Seitenbaum
101
und bedeutet »Einfügen in«. Die neue Seite wird hierarchisch der bestehenden Seite
untergeordnet (siehe Abbildung 4.7, rechts).
Abbildung 4.7 Neue Seite per Drag & Drop »in« bestehender Seite
Dieses Prozedere soll nun gleich wiederholt werden. (Praktischerweise bleibt die
Icon-Leiste zur Seitenerstellung offen, bis sie durch einen weiteren Klick auf den
Neue Seite erstellen-Button geschlossen wird.) Ziehen Sie das Icon Neue Seite
erneut in den Seitenbaum, diesmal allerdings unterhalb der neuen Seite, die noch
den Titel [Standard-Titel] trägt (siehe Abbildung 4.8, links). Diesmal soll jedoch
eine Folgeseite auf der gleichen Hierarchie-Ebene, also nach der bestehenden Seite
erzeugt werden. Das genaue Einfügen ist anfangs ein wenig kniffelig, mit ein wenig
Übung jedoch recht praktisch.
Abbildung 4.8 Neue Seite per Drag & Drop »nach« bestehender Seite
Beachten Sie den Avatar, der diesmal ein wenig anders aussieht. Er verändert sein
Aussehen je nach Zielposition der zu erstellenden Seite (siehe Abbildung 4.9 und
Abbildung 4.10).
Abbildung 4.9 Avatar für »Einfügen in«
Abbildung 4.10 Avatar für »Einfügen nach«
4 Seiten anlegen
102
Dies ist die wohl intuitivste Methode der Seitenerstellung – trotzdem gibt es hierfür
noch weitere Möglichkeiten, die wir uns gleich ansehen werden. Zurzeit besitzen die
neuen Seiten immer noch Standardtitel, die lediglich als Platzhalter zu verwenden
sind. Sie müssen also geändert werden. Außerdem sind die beiden neuen Seiten noch
»versteckt«, was Sie am Icon erkennen können, das ein rotes Warnsymbol trägt
(siehe Abbildung 4.11). Im nächsten Schritt sollen sowohl die Seitentitel als auch die
Sichtbarkeitseigenschaften der neuen Seiten angepasst werden.
Abbildung 4.11 Icon für eine »versteckte« Seite
4.1.3 Änderungen der Seiteneigenschaften
Das Ändern des Titels ist ebenso intuitiv möglich wie das Erstellen der Seite. Sie brau-
chen lediglich einen Doppelklick auf den zu bearbeitenden Titel auszuführen und
können ihn dann einfach überschreiben. Ändern Sie den Titel der ersten neuen Seite
in »Unterseite 2« (siehe Abbildung 4.12).
Abbildung 4.12 Ändern des Seitentitels unmittelbar im Seitenbaum
Fast ebenso einfach gestaltet sich das Einblenden einer Seite: Klicken Sie hierfür auf
deren Icon im Seitenbaum. Es öffnet sich ein Kontextmenü. Wählen Sie hier den
Befehl Aktivieren, und schon sind Sie fertig (siehe Abbildung 4.13)
Mit der zweiten Seite könnten Sie im Prinzip ebenso verfahren. Da die Möglichkeit
dazu besteht, soll diesmal jedoch ein anderer Weg gewählt werden. Klicken Sie dies-
mal auf den Seitentitel (siehe Abbildung 4.14, Schritt 1). Rechts neben dem Seiten-
baum wechselt nun die Ansicht des Arbeitsbereichs, um ein Bearbeiten der
angewählten Seite zu ermöglichen – allerdings mit der Zielsetzung, der Seite Inhalte
hinzuzufügen. Das soll jetzt noch nicht geschehen, sondern es sollen die Seiteneigen-
schaften bearbeitet werden. Klicken Sie auf das Icon Seiteneigenschaften bear-
beiten am oberen Rand des Arbeitsbereichs (siehe Abbildung 4.14, Schritt 2).
4.2 Kontextmenüs und Shortcut-Buttons
103
Abbildung 4.13 Eine Seite über das Kontextmenü aktivieren
Abbildung 4.14 Die Eigenschaften einer Seite bearbeiten
Sie gelangen in den gleichen Dialog wie bei der Neuerstellung einer Seite. Überschrei-
ben Sie den Seitentitel mit »Unterseite 3«, und speichern Sie Ihre Eingabe. Sie
sehen, dass Ihre Änderung sofort im Seitenbaum sichtbar wird. Stellen Sie die Seite
im Bereich Zugriff durch Abwahl der Checkbox Deaktivieren auf sichtbar. In die-
sem Dialogmodus sind auch beliebige weitere Änderungen an den Seiteneigenschaf-
ten möglich.
4.2 Kontextmenüs und Shortcut-Buttons
An dieser Stelle ist es angebracht, die Kontextmenüs des Root-Icons und normaler
Seiten miteinander zu vergleichen. Grundsätzlich besitzt jedes Objekt, das Teil des
Seitenbaums ist, ein solches Kontextmenü.
4 Seiten anlegen
104
4.2.1 Das Kontextmenü eines Seitenelements
Genau wie das Root-Icon besitzt auch jede Seite im Seitenbaum ein Kontextmenü. Die-
ses wird ebenfalls per Klick auf das Icon eingeblendet, ist aber von der Zahl der Befehle
her umfangreicher als das Kontextmenü des Root-Icons (siehe Abbildung 4.15).
Abbildung 4.15 Die Kontextmenüs des Root-Icons (links) und einer Seite (rechts)
Die Befehle, aus denen sich ein Menü zusammensetzt, richten sich nach dem Objekt,
dem das Kontextmenü gehört. Das Root-Icon besitzt die Optionen Ansehen, Neu,
Verlauf/Rückgängig, Exportieren in .t3d und Importieren aus .t3d. Wofür
genau die jeweiligen Befehle stehen, werden wir in Kürze erarbeiten.
Das Kontextmenü einer Seite zeigt (mit zwei Ausnahmen) andere Befehle. Auch hier
existieren zwar die Optionen Ansehen und Verlauf/Rückgängig – die anderen
drei Befehle Deaktivieren, Bearbeiten und Info sind aber nur für Seitenobjekte
verfügbar. Des Weiteren befindet sich hinter den beiden Menüpunkten Seitenakti-
onen und Teilbereichsaktionen noch je ein weiteres Untermenü. Betrachten wir
zunächst kurz die Befehle der ersten Ebene:
� Der Befehl Ansehen – Seitensymbol mit AugeDieser Befehl öffnet die aktuelle Seite zum Betrachten in einem neuen Browser-
fenster. Vom Root-Icon aus angewandt, öffnet er die Einstiegsseite der Website.
Abbildung 4.16 Das Icon des Befehls »Ansehen«
� Der Befehl Aktivieren – ausgeschaltete GlühlampeDieser Befehl macht die aktuelle Seite sichtbar, wenn sie ausgeblendet ist, bzw.
blendet sie aus, wenn sie sichtbar ist. Welcher Befehl angezeigt wird, hängt vom
jeweiligen Zustand der Seite ab. Die Anweisung entspricht der Checkbox Deakti-
vieren im Bereich Zugriff der Seiteneigenschaften.
4.2 Kontextmenüs und Shortcut-Buttons
105
Abbildung 4.17 Das Icon des Befehls »Aktivieren/Deaktivieren«
� Der Befehl Bearbeiten – StiftsymbolDieser Befehl öffnet den Dialog zur Bearbeitung der Seiteneigenschaften.
Abbildung 4.18 Das Icon des Befehls »Bearbeiten«
� Der Befehl Info – weißes »i« auf blauem SchildDieser Befehl öffnet ein Popup-Fenster mit Informationen über das aktuelle
Objekt (Typ, Titel, letzte Aktualisierung etc.).
Abbildung 4.19 Das Icon des Befehls »Info«
4.2.2 Das Untermenü »Seitenaktionen«
Im Kontextmenü sind Ihnen sicher die beiden Menüpunkte Seitenaktionen und
Teilbereichsaktionen aufgefallen, die selbst nicht anklickbar sind. Stattdessen
führen sie jeweils in ein weiteres Untermenü. Wenn Sie das Unterkontextmenü aus-
gehend von »Seite 1« öffnen, sehen Sie, dass es drei Befehle enthält (siehe Abbildung
4.20). Sie können, ausgehend von dieser Position im Seitenbaum, eine neue Seite
anlegen, die aktuelle Seite ausschneiden oder kopieren. Diese Befehle werden wir in
Abschnitt 4.4 »Manipulation des Seitenbaums«, behandeln.
Abbildung 4.20 Das Untermenü »Seitenaktionen«, Wurzelseite eines Zweigs
4 Seiten anlegen
106
An dieser Stelle soll etwas anderes gezeigt werden. Öffnen Sie nun das gleiche Unter-
menü erneut, diesmal ausgehend von Unterseite 3. Sie sehen, dass das Untermenü
jetzt vier Befehle umfasst – und zwar ist die Option hinzugekommen, die aktuelle
Seite zu löschen (siehe Abbildung 4.21). Der Grund hierfür ist, dass es sich bei »Unter-
seite 3« um eine sogenannte Blattseite im Seitenbaum handelt, also um eine Seite,
die selbst nicht über Unterseiten verfügt.
Eine solche Seite darf gelöscht werden, da keine von ihr abhängigen Seitendatensätze
existieren. TYPO3 geht hingegen davon aus, dass das Löschen einer Seite, die (wie
»Seite 1«) über eine oder mehrere Unterseiten verfügt, reglementiert werden muss:
Für solche Seiten wird daher eine Löschoption von vornherein nicht angeboten (Sie
werden noch sehen, wie sich das ändern lässt).
Löschen Sie nun die Seite »Unterseite 3«. Wir brauchen diese Seite nicht mehr.
Abbildung 4.21 Das Untermenü »Seitenaktionen«, »Unterseite 3« löschen
� Der Befehl Löschen – MülltonnensymbolDieser Befehl löscht das aktuelle Objekt aus dem Seitenbaum. Dies ist ohne Konfi-
gurationsänderung nur für Objekte möglich, die keine Unterobjekte besitzen
(sogenannte Leaf- oder Blattseiten eines Zweigs).
Abbildung 4.22 Das Icon des Befehls »Löschen«
Zum Löschen können Sie ein Objekt jedoch einfacher auch an den unteren Rand des
Seitenbaumbereichs ziehen (siehe Abbildung 4.23). Auch dies ist nur für Leaf-Seiten
möglich; für andere Seiten erscheint das Drop-Target nicht.
4.2 Kontextmenüs und Shortcut-Buttons
107
Abbildung 4.23 Löschen einer Seite per Drag & Drop
4.2.3 Das Untermenü »Teilbereichsaktionen«
In TYPO3 bezeichnet man einen Zweig des Seitenbaums als Teilbereich. Nicht alle
Aktionen, die im Seitenbaum möglich sind, beziehen sich direkt auf Seitenobjekte.
Manche sind für mehrere Seiten gleichzeitig gültig, die im Rahmen eines Baum-
zweigs zusammengefasst sind. Sie betreffen also beispielsweise eine Hauptseite und
gleichzeitig alle ihre Unterseiten. Solche Aktionen werden als Teilbereichsaktionen
bezeichnet.
Diese Aktionen sind über ein eigenes Untermenü erreichbar (siehe Abbildung 4.24),
wobei es keine Rolle spielt, ob die betreffende Seite selbst über Unterseiten verfügt.
(Ist dies nicht der Fall, besteht der »Teilbereich« eben nur aus der aktuellen Seite.)
Abbildung 4.24 Das Untermenü »Teilbereichsaktionen«
� Der Befehl Als Startpunkt für den Seitenbaum festlegenDieser Befehl macht die aktuelle Seite zur Wurzelseite eines temporären Seiten-
baums. Dies ist praktisch, sobald der vollständige Seitenbaum auf eine unüber-
4 Seiten anlegen
108
sichtliche Größe angewachsen ist und man vorübergehend mehr Übersicht
benötigt: Alle Zweige, die sich neben der aktuellen Seite befinden, und Seiten hie-
rarchisch oberhalb der aktuellen Seite werden ausgeblendet. Der temporäre Start-
punkt kann per Klick einfach wieder aufgehoben werden (siehe Abbildung 4.26).
Abbildung 4.25 Das Icon des Befehls »Als Startpunkt für den Seitenbaum festlegen«
Abbildung 4.26 Temporären Startpunkt aufheben
� Der Befehl Exportieren in .t3dDieser Befehl exportiert die Daten der aktuellen Seite oder, je nach Einstellung, des
gesamten aktuellen Zweigs in Form eines TYPO3-Dumps.
Abbildung 4.27 Das Icon des Befehls »Exportieren in .t3d«
� Der Befehl Importieren aus .t3dAls Gegenstück zum eben erwähnten Exportbefehl gibt diese Anweisung die Mög-
lichkeit, einen TYPO3-Dump mit der aktuellen Seite als Einstiegspunkt zu impor-
tieren.
Abbildung 4.28 Das Icon des Befehls »Importieren aus .t3d«
4.2.4 Ein- und Ausklappen von Seitenbaumzweigen
Um die Übersichtlichkeit zu verbessern, können Sie in TYPO3 Teile des Seiten-
baums einklappen (siehe Abbildung 4.29). Hierbei dienen die schwarzen Dreiecke
am Ausgangspunkt jedes Zweigbaums als klickbare Schalter. Das Verfahren ist intu-
4.3 Verwenden des Papierkorbs
109
itiv und braucht nicht weiter erläutert zu werden. Es sollte damit aber deutlich wer-
den, warum TYPO3-Anwender sagen, dass Unterseiten sich »in« einer Hauptseite
befinden.
Abbildung 4.29 So klappen Sie einen Zweig des Seitenbaums aus und ein.
Dieselbe Aktion lässt sich auch über das Kontextmenü der Stammseite eines Zweigs
erledigen. Klicken Sie auf das Seiten-Icon, und öffnen Sie das Untermenü Teilbe-
reichsaktionen. Hier finden Sie, neben den soeben vorgestellten Befehlen, auch
die Optionen, diesen Teilbereich ein- oder auszuklappen (siehe Abbildung 4.30).
Abbildung 4.30 Aus- und Einklappen eines Seitenbaumzweigs (Kontextmenü)
4.3 Verwenden des Papierkorbs
Sie haben jetzt schon einige Funktionen des Seitenbaums kennengelernt. Seiten wer-
den in hierarchischer Struktur angelegt und können positioniert werden. Sie haben
auch schon Seiten gelöscht. Sind die Seiten wirklich gelöscht? Sie ahnen es schon:
nein. In der Datenbank werden sie als gelöscht markiert und im Backend nicht mehr
angezeigt. Hier kommt der Papierkorb ins Spiel, um gelöschte Seiten wieder anzuzei-
gen oder als gelöscht markierte Seiten aus der Datenbank endgültig zu löschen.
4 Seiten anlegen
110
Wie alle Module der Modulgruppe Web arbeitet auch der Papierkorb als Web-Modul
mit dem Seitenbaum zusammen. Hier werden also nicht alle gelöschten Datensätze,
wie Seiten oder Inhalte, gesamt in einem Eimer abgelegt, wie es beim Papierkorb auf
dem Windows-Desktop der Fall ist, sondern sie behalten den Bezug zum Seitenbaum.
4.3.1 Seiten aus dem Papierkorb wiederherstellen
Klicken Sie auf das Modul Papierkorb, und wählen Sie im Seitenbaum New TYPO3
site aus. Im rechten Teil des Arbeitsbereichs öffnet sich der Papierkorb und ist
scheinbar leer (siehe Abbildung 4.31). Ohne weitere Einstellungen zeigt der Papier-
korb nur die als gelöscht markierten Datensätze, die der ausgewählten Seite im Sei-
tenbaum zugeordnet waren. Die gelöschten Unterseiten waren der »Seite 1«
zugeordnet. Es wäre müßig, alle Seiten im Seitenbaum durchzuklicken, um die
gelöschten Seiten wiederzufinden. Dazu stellt der Papierkorb die einzuschließenden
Ebenen (Tiefe) als Auswahl zur Verfügung. Die Tiefe ist auf diese Seite eingestellt.
Wählen Sie die Tiefe auf 1 Ebene (siehe Abbildung 4.31). Im Papierkorb tauchen
»Unterseite 2« und »Unterseite 3« auf. Es wird also die nächste Ebene aus dem Seiten-
baum mit aufgenommen.
Abbildung 4.31 Der Papierkorb wird auf Ebenen im Seitenbaum begrenzt.
Hier können Sie nun entscheiden, ob Datensätze aus dem Papierkorb wiederherge-
stellt oder endgültig gelöscht werden. Die einzelnen Datensätze werden mit dem
Kontrollkästchen links markiert. Markieren Sie die »Unterseite 2« (siehe Abbildung
4.32, Schritt 1). Im unteren rechten Bereich des Papierkorbs finden Sie die Schaltflä-
chen Löschen und Wiederherstellen. Stellen Sie »Unterseite 2« wieder her,
indem Sie die Schaltfläche Wiederherstellen klicken (Schritt 2) und den folgenden
Dialog mit Ja bestätigen.
4.3 Verwenden des Papierkorbs
111
Abbildung 4.32 »Unterseite 2« wiederherstellen
Möglicherweise stellt der Seitenbaum die wiederhergestellte Seite noch nicht dar
und ein Aktualisieren des Seitenbaums ist notwendig. Dazu klicken Sie auf das Sym-
bol mit den grünen geschwungenen Pfeilen oberhalb des Seitenbaums (siehe Abbil-
dung 4.33). Damit wird der Seitenbaum aus der Datenbank neu eingelesen.
Abbildung 4.33 Den Seitenbaum aktualisieren
4.3.2 Seiten aus dem Papierkorb löschen
Im Laufe des Betriebs von TYPO3 werden eine Menge an Seitenaktionen passieren.
Somit wird auch der Papierkorb voll. Wie im wahren Leben sollte er hin und wieder
geleert werden, das heißt, nicht benötigte Seiten sollten endgültig gelöscht werden.
Lassen Sie uns die »Unterseite 3« aus dem Papierkorb entfernen. Im Hintergrund
wird der Datensatz aus der Datenbank unwiederbringlich gelöscht.
Markieren Sie dazu in dem Kontrollkästchen links die »Unterseite 3«, und betätigen
Sie diesmal die Schaltfläche Löschen unten rechts (siehe Abbildung 4.34). Bestätigen
Sie auch hier den folgenden Dialog mit Ja.
4 Seiten anlegen
112
Abbildung 4.34 »Unterseite 3« aus dem Papierkorb löschen
4.4 Manipulation des Seitenbaums
Wir befassen uns nun mit den Möglichkeiten, die TYPO3 bietet, um den Seitenbaum
und damit die Struktur einer Website zu bearbeiten, die wir erzeugen wollen. Da das
Navigationsmenü der Site aus den Namen und den Positionen der Seiten im Seiten-
baum abgeleitet wird, ist es wichtig, Seiten einfach umbenennen, verschieben, kopie-
ren oder löschen zu können. Einen Teil dieser Möglichkeiten haben wir bereits
gestreift. Nun gehen wir die Thematik systematischer an und betrachten zum
Schluss auch das Kopieren und Löschen ganzer Zweige.
Benennen Sie zunächst »Seite 1« in »Hauptseite 1« um, und erzeugen Sie eine weitere
»Unterseite 3« in »Hauptseite 1« (siehe Abbildung 4.35).
Abbildung 4.35 Erzeugen des Ausgangsseitenbaums für diesen Abschnitt
4.4 Manipulation des Seitenbaums
113
4.4.1 Kopieren über das Kontextmenü
Wie einfach es ist, eine neue Seite per Drag & Drop zu erzeugen, haben wir bereits in
diesem Kapitel behandelt. Eben wurde nochmals das Erzeugen einer Seite per Kon-
textmenü demonstriert. Sie sehen, dass TYPO3 verschiedene Wege bietet, um die-
selbe Aktion durchzuführen. Diese Redundanz ist durchaus beabsichtigt und gibt
Ihnen die Möglichkeit, Ihre Arbeitsmethoden nach Ihren persönlichen Vorlieben zu
gestalten.
Abbildung 4.36 Kopieren und Einfügen einer Seite per Kontextmenü
Auch für das Kopieren einer bereits existierenden Seite bietet TYPO3 mehrere
Ansatzpunkte. Betrachten wir zunächst das Kopieren und Einfügen per Kontext-
menü.
Klicken Sie das Icon der betreffenden Seite an, und wählen Sie im sich daraufhin öff-
nenden Kontextmenü die Option Seitenaktionen • Kopieren (siehe Abbildung
4.36, links). Wir wollen auf diesem Weg eine Kopie von »Hauptseite 1« erstellen.
Die kopierte Seite muss nun im Seitenbaum platziert werden – klicken Sie hierfür auf
das Icon derjenigen Seite, der die kopierte Seite als Folge- oder Unterseite zugeordnet
werden soll (siehe Abbildung 4.36, Mitte; in diesem speziellen Fall ist dies zweimal
die gleiche Seite).
Abbildung 4.37 Das Icon »Kopieren«
4 Seiten anlegen
114
Sie sehen, dass das Untermenü Seitenaktionen nun weitere Befehle aufweist, die in
dem Moment hinzukommen, in dem sich ein kopiertes Seitenobjekt in der Zwi-
schenablage befindet.
Manche Befehlsoptionen werden erst sichtbar, wenn sie benötigt werden
Die Menüpunkte Einfügen nach und Einfügen in sind im Kontextmenü nur dannsichtbar, wenn zuvor ein Seitenobjekt zum Kopieren ausgewählt wurde.
Sie haben demnach zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um das kopierte Objekt relativ
zur aktuellen Seite (bezeichnen wir sie als Zielseite) in den Seitenbaum einzufügen:
� Zum Einfügen der kopierten Seite als Folgeseite der Zielseite (auf gleicher Hierar-chiestufe) wählen Sie Seitenaktionen • Einfügen nach (siehe Abbildung 4.38).
Abbildung 4.38 Das Icon »Einfügen nach«
� Zum Einfügen der kopierten Seite als Unterseite der Zielseite wählen Sie Seiten-aktionen • Einfügen in (siehe Abbildung 4.39).
Abbildung 4.39 Das Icon »Einfügen in«
Der Kopierbefehl hingegen ist einstweilen blockiert, was sich in einem roten Verbots-
schild auf dem Icon niederschlägt (siehe Abbildung 4.40). Dieses Icon sehen Sie nur,
wenn sich die Seite, von der aus das Kontextmenü geöffnet wurde, bereits in der Zwi-
schenablage befindet. Sie könnten zwar dennoch eine andere Seite kopieren, doch
würde dabei das ursprünglich kopierte Objekt in der Zwischenablage ersetzt.
Abbildung 4.40 Das Icon »Kopieren blockiert«
Die Kopie von »Hauptseite 1« soll auf gleicher Ebene als deren Folgeseite erscheinen.
Wählen Sie daher Einfügen nach (siehe Abbildung 4.36, Mitte). Die erstellte Kopie
platziert sich nun als Folgeseite von »Hauptseite 1« im Seitenbaum (siehe Abbildung
4.36, rechts). Gleich einer neu erstellten Seite ist sie zunächst versteckt, weshalb sie
ein anderes Icon mit einem roten Warnsymbol erhält. Auch im Seitentitel ist die
neue Seite als Kopie gekennzeichnet: »Hauptseite 1 (Kopie 1)«.
4.4 Manipulation des Seitenbaums
115
Abbildung 4.41 Das Icon einer im Seitenbaum versteckten Seite
Die neue Seite muss nun durch Änderung ihrer Seiteneigenschaften eingeblendet
werden (im Kontextmenü: Aktivieren). Danach können Sie noch den Seitentitel
von »Haupt