Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
Bundesamt für Raumentwicklung ARE
30.11.2017
Bestandsaufnahme Agenda 2030 Informationssammlung zu SDG 9
Etat des lieux de l’Agenda 2030 Recueil d’informations pour l’ODD 9
Dieses Dokument fasst die Grundlagen der Bestandsaufnahme des Bundes zu SDG 9 der Agenda 2030 zusammen.
Es dient als Informationssammlung und als Arbeitsgrundlage zur Einschätzung des Umsetzungsstands der Agenda
2030 hinsichtlich SDG 9 durch die Schweiz.
Die Erhebung widerspiegelt den Stand von November 2017. Sie erfolgte für jedes Unterziel (Target) und beinhaltet für
jedes von diesen zwei Teile:
1. Sichtweise der Bundesstellen: Es wurden rund 40 Bundesstellen befragt oder konsultiert. Die Inhalte
repräsentieren die jeweiligen Sichtweisen dieser Bundesstellen und wurden durch die jeweils federführenden
Bundesstellen validiert. Sie sind nicht bundesintern konsolidiert und nicht durch den Bundesrat verabschiedet.
2. Sichtweise von nichtstaatlichen Akteuren: Diese Inhalte stammen aus einer online-Konsultation vom 26.06. bis
25.08.2017. An dieser haben rund 170 Organisationen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft
teilgenommen. Es besteht dabei kein Anspruch auf Konsens. Die abgebildeten Meinungen der nichtstaatlichen
Akteure reflektieren ausschliesslich die Positionen der teilnehmenden Organisationen und sind nicht Resultat
eines Meinungsbildungsprozesses. Die Rückmeldungen wurden nicht durch den Bund validiert und müssen
somit nicht den Ansichten des Bundes entsprechen.
Weitere Informationen zur Bestandsaufnahme und der Online-Konsultation befinden sich im separaten Dokument
«Erläuterungen zur Bestandsaufnahme und der online-Konsultation».
Ce document résume les bases de l'état des lieux de la Confédération concernant l'ODD 9 de l'Agenda 2030. Il sert
de recueil d'informations et de base de travail à l'estimation du degré de mise en œuvre de l'ODD 9 de l'Agenda 2030
en Suisse.
Ce recensement reflète l'état en novembre 2017. Il a été réalisé pour chaque cible (target) et comprend pour chacune
d’elles deux parties.
1. Point de vue des services fédéraux : environ 40 services fédéraux ont été interrogés ou consultés. Les
contenus représentent les points de vue respectifs de ces services et ont été approuvés par les services
fédéraux compétents. Ils ne sont pas coordonnés au niveau de la Confédération ni adoptés par le Conseil
fédéral.
2. Point de vue des acteurs non étatiques : ces contenus sont issus d'une consultation en ligne du 26 juin au 25
août 2017 à laquelle près de 170 organisations des domaines de l'économie, de la société civile et de la
science ont participé. Ce point de vue ne présente pas de droit au consensus. Les points de vue des acteurs
non étatiques représentent les positions des organisations participantes exclusivement et ne sont pas le
résultat pas d'un processus de formation d'opinion. Les réponses n'ont pas été validées par la Confédération
et ne correspondent donc pas obligatoirement à sa position.
D'autres informations concernant l'état des lieux et la consultation en ligne se trouvent dans le document
« Explications concernant l’état des lieux et la consultation en ligne ».
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Inhaltsverzeichnis – Table de matière
Target 9.1 ............................................................................................................................. 3
Target 9.2 ........................................................................................................................... 10
Target 9.3 ........................................................................................................................... 13
Target 9.4 ........................................................................................................................... 17
Target 9.5 ........................................................................................................................... 24
Target 9.a ........................................................................................................................... 28
Target 9.b ........................................................................................................................... 31
Target 9.c ........................................................................................................................... 34
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.1
Target-Information
SDG-Target: 9.1
Develop quality, reliable, sustainable and resilient infrastructure, including regional and transborder infrastructure, to support economic development and human well-being, with a focus on affordable and equitable access for all
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
National und international
Zielsetzung des Bundes
Die Schweiz verfügt über bedürfnisgerechte, resiliente und solid finanzierte Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen (innenpolitische Zielsetzung)
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
Infrastrukturstrategie UVEK; Botschaft Engpassbeseitigung Nationalstrasse (PEB); Botschaft Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF); Sachplan Verkehr, Teil Programm; Teile Infrastruktur Schiene, Strasse, Schifffahrt Sachplan Infrastruktur Luftfahrt; Nationale Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen vom 27. Juni 2012 (SKI Strategie); Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken vom 27. Juni 2012 (NCS Strategie); Raumkonzept Schweiz; Agglomerationspolitik des Bundes
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
Angesprochen werden Infrastrukturen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung. Dazu gezählt werden können insbesondere Verkehrsinfrastrukturen, Energieinfrastrukturen, Wasserinfrastrukturen und Kommunikationsinfrastrukturen. Energieinfrastrukturen werden in Target 7.b behandelt, Wasserinfrastrukturen in verschiedenen Targets von SDG 6. Aus diesem Grund werden diese in diesem Target nicht wiederholt behandelt. Infrastrukturen im Kontext des Schutzes kritischer Infrastrukturen sowie Infrastrukturen zur Landesverteidigung liegen ausserhalb des Themenbereichs von SDG 9. Umweltinfrasturkturen werden in den SDGs 6, 11 und 15 behandelt. Die Aspekte des gerechten und angemessenen Zugangs zu Infrastrukturen sowie der grenzüberschreitenden Sichtweise sind implizit in der Schweizer Zielformulierung enthalten und über die Bedürfnisgerechtigkeit abgedeckt.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Ja
Indikator(en) Schweiz 1) Mittlere Distanz zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle 2) Staubelastung auf dem Nationalstrassennetz
Bemerkungen: 1) Publiziert vom BFS (MONET) - Datenquelle: BFS. Entspricht nicht dem IAEG-Indikator. 2) Publiziert vom BFS - Datenquelle: ASTRA . Entspricht nicht dem IAEG-Indikator.
SDG IAEG Indikator(en) 9.1.1 Proportion of the rural population who live within 2 km of an all-season road 9.1.2 Passenger and freight volumes, by mode of transport
Bemerkungen: 9.1.1: Der Indikator ist produzierbar und nicht relevant für die Zielsetzung des Bundes. Er wird deshalb nicht ausgewählt. 9.1.2: Der Indikator ist produzierbar und nur teilweise relevant für die Zielsetzung
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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des Bundes. Er wird deshalb nicht ausgewählt.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
National:
Durch den Infrastrukturfonds finanziert der Bund die Fertigstellung des Nationalstrassennetzes und die Beseitigung von Engpässen.
Durch den Infrastrukturfonds leistet der Bund im Rahmen der Agglomerationsprogramme Beiträge an Verkehrsprojekte in Agglomerationen (inkl. für den Langsamverkehr).
Durch die Spezialfinanzierung Strassenverkehr (SFSV) leistet der Bund Beiträge an Kantonsstrassen.
Mittels der zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) wird die stark wachsende Nachfrage im Personenverkehr mit zusätzlichen Angeboten aufgefangen. Für den Güterverkehr entstehen leistungsfähige Zufahrten zu den neuen Basistunnels Gotthard und Ceneri (NEAT).
Um die Effizienz der Infrastrukturnutzung zu erhöhen, will der Bund multimodale Mobilität fördern. Zu diesem Zweck hat der Bundesrat das UVEK mit dem Beschluss zum ASP Mobilitätsdienstleistungen Daten und Vertrieb vom 4.12.2017 beauftragt, bis Ende 2018 eine Vernehmlassungsvorlage zur Förderung der intermodalen Mobilität zu erarbeiten. Eine wichtige Massnahme ist dabei die kontrollierte Öffnung dieses öV-Vertriebs. Ausserdem werden Massnahmenpläne erstellt, um einerseits den Zugang zu Sachdaten (Geo-, Betriebs- und Preisdaten) von Mobilitätsanbietern und der öffentlichen Hand zu verbessern. Andererseits werden auch Massnahmen ausgearbeitet, welche die Öffnung der Vertriebssystemen der Mobilitätsanbieter ausserhalb des öV begünstigen.
Das Strategische Entwicklungsprogramm (STEP) Bahninfrastruktur ergänzt das Programm ZEB, um das Angebot im Personen- und Güterverkehr weiter zu verbessern. Dies beinhaltet die Ausbauschritte 2025 (STEP AS 2025) und 2030/35 (STEP AS 2030/35).
Zum Schutz kritischer Infrastrukturen wird das bestehende hohe Schutzniveau in der Schweiz weiterhin gewährleistet und in wesentlichen Bereichen verstärkt. Hierzu wird ein SKI Inventar geführt und es wurde ein SKI Leitfaden (2014) entwickelt.
Zur Sicherstellung des Bevölkerungsschutzes setzt ein Integrales Risikomanagement um und es wurde ein Bericht über die Zukunft der Alarmierungs- und Telekommunikationssysteme im Bevölkerungsschutz erstellt (2017).
Le service universel dans le domaine des télécommunications a pour but de garantir qu'une offre de services de télécommunication de base soit mise à disposition de toutes les catégories de la population et dans toutes les régions du pays. (cf. loi sur les télécommunication LTC, ordonnance sur les services de télécommunication OST). La concession a été accordé pour les 5 prochaines années à Swisscom. Outre le raccordement téléphonique, les services d’alarme et l’accès au personne handicapé, la bande passante minimum a été relevé à 3000kbs dès janvier 2018.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Sachplan Verkehr Teil Infrastruktur Strasse: 9. Langfristiges Bauprogramm Netzfertigstellung; Jährliches Bauprogramm für die in Betrieb stehenden Nationalstrassen; PEB-Botschaft und Bundesbeschluss; NAF Botschaft; Massnahmenplan Langsamverkehr; Zukunftsbild Mobilität Schweiz, UVEK; Konzeptbericht Mobility Pricing; Sachplan Verkehr Teil Infrastruktur Schiene ; Sachplan Infrastruktur Luftfahrt; Sachplan Übertragungsleitungen; Sachplan Verkehr Programmteil; Raumkonzept Schweiz (Strategie 3); Infrastrukturstrategie UVEK; FABI-Botschaft; UVEK-Strategie; BAV- Strategie; Nationale Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen vom 27. Juni 2012 (SKI Strategie); Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken vom 27. Juni 2012 (NCS Strategie); Botschaft zu einem Gesamtkredit für den Werterhalt von Polycom; loi sur les télécommunication (LTC), en particulier la concession de service universel, Stratégie „Suisse numérique“ International: Der Bund engagiert sich für die Entwicklung einer verlässlichen, nachhaltigen und resilienten Infrastruktur in städtischen Gebieten. Allerdings liegt der Fokus nicht auf einer regionalen oder grenzübergreifenden Infrastruktur. Wichtige Massnahmen umfassen:
Transport, Health and Environment Pan-European Programme THE PEP
Mitarbeit bei der Weiterentwicklung und Umsetzung internationaler Standards und Massnahmen zum Erhalt und zur Förderung eines sicheren und nachhaltigen Luftverkehrs im Rahmen der
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Mitgliedschaft bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO und des Luftverkehrsabkommens mit der EU und der damit verbundenen Mitgliedschaft bei der europäischen Luftfahrtsicherheitsagentur EASA.
Verbesserung städtischer Versorgungssysteme in den Sektoren Energie, Wasser und Abwasserentsorgung (z.B. Afrika, Naher Osten und Nordafrika und Osteuropa).
Ausbau städtischer Mobilitätssysteme durch die Verbesserung und Erweiterung der Transportinfrastruktur (z.B. in Afrika, Asien und Osteuropa).
Stärkung der Resilienz durch den Aufbau bzw. die Verbesserung der Kompetenzen städtischer Behörden (z.B. in Asien).
Mobilisierung von privatem Kapital durch Massnahmen bei den Rahmenbedingungen, bei der Projektentwicklung und bei der Strukturierung der Projektfinanzierung.
Finanzielle Unterstützung der Public – Private Infrastructure Advisory Facility (PPIAF), welche das Engagement des Privatsektor im Infrastrukturbereich von Entwicklungsländern fördert.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017- 2020, Addis Ababa Action Agenda
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
Kantone sind im Bereich der Verkehrsinfrastruktur bedeutend, da es sich in der Schweiz um ein Gesamtverkehrssystem mit geteilten Zuständigkeiten (inkl. Finanzierung) handelt.
Im Bereich der Raumplanung liegt die Kompetenz bei den Kantonen.
Im Bereich des Schutzes Kritischer Infrastrukturen sind die Kantone mitverantwortlich.
In der Realisierung von Infrastrukturprojekten spielen Gemeinden eine wichtige Rolle im Umgang mit lokalen Akteuren: Mitwirkung, Einsprachen etc.
Durch die Anordnung und Nutzung der Bauzonen haben Gemeinden einen grossen Einfluss auf deren Lage und Nutzung, was wiederum die Verkehrserzeugung und damit die Belastung der Verkehrsinfrastruktur beeinflusst.
Grössere Städte haben wichtige Kompetenzen beim Schutz kritischer Infrastrukturen.
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Wichtige Kompetenzen von Planung, Projektierung und Bau von Infrastrukturprojekten liegen bei der Wirtschaft.
Die Wirtschaft ist Hauptakteur beim Betreiben kritischer Infrastrukturen.
Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA, (z.B. im Rahmen von Ausbildungen in Naturgefahrenbereich), die VLP-ASPAN, das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS und weitere Vereine und Verbände setzen sich für einen nachhaltigen und qualitativ hochstehenden Infrastrukturbau ein.
IVT ETH Zürich, EPF Lausanne, verschiedenen Universitäten, das ETH Risk Center, das Paul Scherrer Institut sowie kantonale/regionale Fachhochschulen liefern wichtige Erkenntnisse in den Bereichen Optimierung der Infrastrukturnutzung, Grundlagen Verkehr, Bautechnik, Monitoring und Risikomanagement
Schweizer NGOs kommt eine wichtige Rolle beim Einsatz gegen Umweltverschmutzung und für die Entwicklung nachhaltiger Energien sowie bei der Bewusstseinsförderung und der Entwicklung von Ideen und Massnahmen in diesen Bereichen zu.
Die Schweizer Wissenschaft trägt international und lokal zur Entwicklung neuer Technologien im Bereich einer nachhaltigen Infrastruktur bei.
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Nationale Ebene:
Verkehrsinfrastrukturen:
Sicherstellung des Unterhalts beim immer grösser werdenden Infrastrukturnetz: Die Infrastruktur besteht in guter Qualität und Ausmass. Die Aufrechterhaltung des Angebots ist aber kosten-, ressourcen- und wissensintensiv.
Teilweise mangelnde Akzeptanz neuer Infrastrukturen bei der Bevölkerung. Die weitere Erhöhung des Infrastrukturangebots erzeugt Herausforderungen in der Handhabung der damit verbundenen Kosten, sowie bei der Raumbeanspruchung und der Lärmbelastung.
Wahlfreiheit zum Bau neuer Infrastrukturen: Hoher Schutz des Privateigentums führt in Zukunft dazu, dass Ausbauten und Erweiterungen zunehmend schwieriger werden.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Wandel des Mobilitätsverhalten / der Mobilitätstechnologie durch die Digitalisierung: Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Verkehrsinfrastruktur und deren Nutzung sind noch weitgehend unbekannt. Dadurch können neue Verhaltensmuster, Mobilitätsbedürfnisse und neue Ansprüche an die Infrastruktur entstehen.
Der Infrastrukturbau ist schwieriger geworden, die Gelder sind beschränkt und die Verfahren lang. Damit besteht die Gefahr, dass die benötigte Infrastruktur nicht in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht.
Umgang mit Engpässen und hoher Verkehrslast zu Spitzenzeiten: Mobility Pricing stellt ein Instrument dar, um die Verkehrsspitzen via monetäre Anreize zu brechen.
Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen:
Infrastrukturen werden in Gefahrengebiete gebaut (Hochwassergebiete etc.): Bei Erhalt und Weiterentwicklung der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen ist das Inventar der kritischen Infrastrukturen der Schweiz besser zu berücksichtigen.
Garantir que les régions périphériques en Suisse disposent de connections à très haut débit.
Generell:
Bei Infrastrukturprojekten sollte eine verbesserte Abwägung zwischen Bedürfnisgerechtigkeit und Finanzierbarkeit stattfinden.
Internationale Ebene:
Die Kapazitäten in Entwicklungsländern für die Projektentwicklung fehlen zum Teil
Die Mobilisierung von Finanzmitteln für die Projektvorbereitung stellt eine Herausforderung dar
Das nachhaltiges Management von Infrastrukturen in Entwicklungsländer ist nicht immer sichergestellt
Involvierte Bundesstellen
National involviert ARE, ASTRA, BABS, BAG, BAKOM, BAV
International involviert BAFU, BAKOM, BAZL, BFE, SECO, SWISSTOPO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug
zum Target steht
Swiss Fair Trade: Der Faire Handel will die rurale Infrastruktur in
Entwicklungs- und Schwellenländer verbessern und so zu einer
nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitragen (bessere Erreichbarkeit,
effizientere Transportmöglichkeiten, verbesserte Gesundheit, et cetera).
Die Förderung des Fairen Handels in der Schweiz durch Swiss Fair
Trade trägt zu einer höheren Reichweite des Fairen Handels und somit
zur Erreichung dieses Ziels bei.
WWF Schweiz: Der Bund könnte der Förderung des Langsamverkehrs
eine viel höhere Priorität einräumen. Die Zunahme der privaten
Flugreisen in der Schweiz ist ebenso ein Thema, das noch völlig
unbeachtet wird von der Politik und ein extrem hohes Potential hat zur
Einsparung klimaschädlicher Emissionen. Der WWF setzt sich dafür
ein, dass neue und bestehende Infrastruktur weltweit einen geringen
negativen Impakt auf die Ökoysteme und das Klima hat.
Swisscom: Oui. Cette cible est directement visé par l'activité principale
de l'entreprise, qui consiste à développer les télécommunications et la
numérisation en Suisse.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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umverkehR will als Ziel den Flächenverbrauch der Verkehrsinfrastruktur
reduzieren. Der MIV ist mit Abstand das flächenineffizienteste
Transportmittel. Es braucht eine konsequente Priorisierung des ÖV,
Fuss- und Veloverkehrs sowie eine Raumplanung der kurzen Wege, die
regionale Wirtschaftskreisläufe stärkt. Der Strassenraum muss
zugunsten des ÖV, Fuss- und Veloverkehrs neu verteilt werden, damit
die Ziele 3, 7, 11, 12, 13 und 15 erreicht werden können.
Siemens Schweiz AG: Qualitätsanspruch der Siemens; laufende
Verbesserungen und Effizienzsteigerungen; neue Systemkonzepte, um
Kunden bei Kostensenkungszielen zu unterstützen.
SGNI - Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft: _
Förderung resilienter Gebäude und nachhaltiger Infrastrukturen in
Arealen und Quartieren
gebana AG bildet Wertschöpfungsketten vom Kleinbauern bis zum
Konsumenten und investiert langfristig, auch in schwierigen Regionen.
Beitrag von Organisationen
damit die Schweiz das Target
auf nationaler Ebene
erreichen und/oder einen
angemessenen Beitrag auf
internationaler Ebene leisten
kann
Empa: The mobility of tomorrow needs to be cleaner and more energy-
efficient. One option is to convert renewable energy into energy carriers
such as hydrogen or synthetic gas and use it as fuel. In “move”, the
Empa demonstration platform for future mobility, this is being realized
technically for different powertrain concepts for the first time.
economiesuisse: Engagement in der Nationalen Cyber Security
Strategie Infrastrukturbericht
Der WWF lobbyiert in verschiedenen globalen Prozessen für eine
nachhaltige Infrastruktur, z.B. Mitarbeit an einem einheitlichen Standard
für nachhaltige Infrastruktur. Der WWF strebt an, dass Investoren bei
Infrastrukturprojekten Umweltrisiken berücksichtigen. Der WWF leistet
Inputs bei der Entwicklung eines globalen Qualitätsstandards für
Infrastrukturprojekte (SURE)
Swisscom: L'amélioration constante des réseaux de
télécommunications est un facteur décisif du développement
économique. La recherche d'innovations en ce domaine est également
très importante.
Die CBM achtet in ihren Projekten auf inklusiven Aufbau (bzw.
Wiederaufbau) von Infrastrukturen und Servicedienstleistungen. Dies
beinhaltet bspw. für Hörbehinderte Menschen den Zugang zu
Gebärdensprache-Dolmetschern, für blinde Menschen die Anzeige von
Zugängen und Stockwerken in Braille, etc.
ecos: Das Beratungsunternehmen Ecos übernimmt die
Kommunikation/PA, Investor Relations und ist für die Nachhaltigkeit von
Cargo sous terrain (CST) zuständig. CST ist ein innovatives
Gesamtlogistikkonzept von der Quelle bis zur Senke (inkl. City-Logistik)
und wird in Zukunft den innerschweizerischen Güterverkehr effizienter
gestalten. Es sorgt für eine bedarfsgetreue Verteilung von
Transportgütern, entlastet das Strassennetz und reduziert die Lärm-
und Staubelastung durch Schwerverkehr.
Swissmem: Schweizer MEM-Unternehmen sind innovative
Technologielieferanten, insbesondere im Energiesektor und
Mobilitätsbereich.
Siemens Mobility Portfolio: Intelligente und effiziente Mobilitätslösungen
für den Nah-, Fern- und Güterverkehr (Weitere Informationen finden Sie
hier: www.siemens.ch/mobility)
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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gebana AG generiert Arbeitsplätze vor Ort über den Aufbau von neuen,
nachhaltigen Produktions-, Verarbeitungs- und Exportstrukturen in
Entwicklungsländern und den Handel mit entsprechenden Gütern
(Erschliessung Absatzkanäle in der Schweiz, Europa und Übersee).
gebana baut Verarbeitungsanlagen und Fabriken in den
entsprechenden Ländern, und unterstützt Produktionsprozess und
Qualität mit Know-How Transfer, Schulungen, und Vorfinanzierungen.
Alpen-Initiative: Grundlagenerarbeitung und Lobbying auf nationaler
Ebene.
Greenpeace Schweiz: Als Kampagnenorganisation decken wir
Missstände auf, stellen wissenschaftliche Erkenntnisse zu deren
Ursachen zur Verfügung, und schlagen Lösungen vor.
Netzwerk Schweizer Pärke: In den Pärken wird nachhaltige Infrastruktur
gefördert. Partner-Betriebe in den Pärken werden ermutigt nachhaltige
Investitionen zu tätigen.
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der
Aussenpolitik und zwischen
Innen- und Aussenpolitik
(Synergien, Zielkonflikte,
Trade-offs)
CBM Schweiz: Inklusion ist das Ziel von ‘access for all’ und kann nur
garantiert werden, wenn Infrastrukturen barrierefrei gestaltet werden.
Dies muss überprüft und vor Ort durch Selbstvertretungsorganisationen
(Disabled People Organizations DPOs) überprüft und verifiziert werden.
Innerhalb der IEZ wird noch viel zu wenig auf solche Synergien
geachtet.
Alpen-Initiative: Ausbauten der Infrastrukturen – hauptsächlich für
motorisierten Strassenverkehr – verstärken den Verbrauch
erdölbasierter Energieträger. Dies untergräbt zahlreiche
Verbesserungen in anderen Zielbereichen: Gesundheit und
Umweltschutz leiden unter dem fortschreitenden Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur. Zudem finanzieren die zwei grössten Schweizer
Banken nach wie vor Kohlekraftwerke oder andere Öl- und
Gasunternehmen im Ausland, welche auf das globale Klima desaströse
Auswirkungen haben.
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target
auf nationaler Ebene
erreichen und/oder einen
angemessenen Beitrag auf
internationaler Ebene leisten
kann
WWF Schweiz: Die von der IZA unterstützten Infrastrukturprojekte
haben teilweise äusserst negative Konsequenzen für die Biodiversität in
den betroffenen Ländern. Zudem finanzieren die zwei grössten
Schweizer Banken nach wie vor Kohlekraftwerke oder andere Öl- und
Gasunternehmen im Ausland, welche auf das globale Klima desaströse
Auswirkungen haben.
Universität Zürich: Im Bereich der Transportinfrastruktur besteht die
wichtigste Herausforderung darin, die bestehende hervorragende
Infrastruktur optimal zu nutzen und ihre Qualität zu sichern. Hier sollte
insbesondere über mobilitätsreduzierende und -lenkende Massnahmen
wie Road Pricing ernsthaft nachgedacht werden.
Verband Schweizerische Ziegelindustrie VSZ: Die
Schwerverkehrsabgabe darf die einheimische Industrie gegenüber der
Konkurrenz aus dem Ausland nicht benachteiligen.
SVI Schweizerische Vereinigung der Verkehrsingenieure und
Verkehrsexperten: Sorgfältige Abstimmung zwischen Verkehrs- und
Raumplanung. Negative Auswirkungen von Verkehrsinfrastrukturen
müssen in die Interessenabwägung einbezogen werden.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Siemens Schweiz AG: Wechsel von den heutigen Finanzierungs- und
Besteuerungssystemen hin zu Mobility Pricing ist ein steiniger Weg mit
sehr starkem politischem Bezug. Flexible Preisgestaltung und Preise
nach dem Verursacherprinzip, welche in anderen Bereichen übliche
Praxis sind und breite Akzeptanz geniessen, sind im Bereich der
Mobilität stark umstritten.
Alpen-Initiative: Schaffung einer Infrastruktur für einen möglichst
effizienten und nachhaltigen Transport von Gütern und Personen
(STEP 2030/2035) und im Einklang mit den Verpflichtungen des
Klimaabkommens. Sicherung der Kapazitäten für den Güterverkehr auf
der Schiene im Transitverkehr. Einhaltung des Alpenschutzartikels in
Bezug auf die Kapazität der Strassentransitachsen (Limitierung der
Anzahl Fahrzeuge).
Greenpeace Schweiz: Die Schweizer Infrastruktur ist schon hinreichend
ausgebaut; es dürfen keine neuen Strassen gebaut werden.
Stattdessen soll die existierende Infrastruktur effizienter genutzt werden
(öffentlicher Verkehr, geteilte Verkehrsmittel, road pricing etc.)
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.2
Target-Information
SDG-Target: 9.2
Promote inclusive and sustainable industrialization and, by 2030, significantly raise industry’s share of employment and gross domestic product, in line with national circumstances, and double its share in least developed countries
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
International
Zielsetzung des Bundes (international)
Der Bund unterstützt im Rahmen seiner internationalen Zusammenarbeit Entwicklungsländer bei der Entwicklung eines ressourceneffizienten Privatsektors sowie bei der Umsetzung von Wachstumsstrategien, die darauf ausgerichtet sind, mehr und bessere Arbeitsplätze im Sinne der decent work-Agenda zu schaffen.
Grundlage der Zielsetzung des Bundes
Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017- 2020
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
Die Zielsetzung des Bundes setzt keinen Fokus auf am wenigsten entwickelte Länder und bezieht sich nicht nur auf den Industriesektor, sondern auf den gesamten Privatsektor.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Teilweise
Indikator Schweiz Kein Indikator Bemerkungen: Es handelt sich um eine internationale Zielsetzung des Bundes.
SDG IAEG Indikatoren 9.2.1 Manufacturing value added as a proportion of GDP and per capita 9.2.2 Manufacturing employment as a proportion of total employment
Bemerkungen: Die Indikatoren sind produzierbar
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
International: Der Bund trägt durch seine internationale Zusammenarbeit zur Förderung einer inklusiven und nachhaltigen Industrialisierung in Entwicklungsländern bei, indem er Unternehmen dabei unterstützt, innovativer zu werden und ihre Produktion inklusiver und ökoeffizienter zu gestalten und einen Ansatz der Marktsystementwicklung verfolgt. Wichtige Schwerpunkte sind z.B.:
Zugang zu technischen Beratungsdienstleistungen für Unternehmen, welche auf saubere und nachhaltige Technologien und Produktionsweisen umstellen wollen, z.B. durch die Unterstützung des Africa-EU Renewable Energy Cooperation Programme (RECP) oder des Programms von UNIDO und UNEP zum Aufbau von «National Cleaner Production Centres» (NCPCs)
Unterstützung von Unternehmerinnen und Unternehmern bei der Schaffung inklusiver und nachhaltiger Arbeitsbedingungen z.B. durch die Programme «Sustaining Competitive and Responsible Enterprises» (SCORE) und «Better Work» in Zusammenarbeit mit der ILO
Förderung nachhaltiger Finanzdienstleistungen und innovativer Finanzierungsmechanismen für Unternehmen und Banken, z.B. grüne Anleihen und grüne Kreditlinien in Afrika oder globales Programm «Excellence in Design for Greater Efficiencies» (EDGE) für grüne Gebäudestandards
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017- 2020
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
…
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Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Der Schweizer Privatsektor ist ein zentraler Akteur für eine nachhaltige Industrialisierung auch in Entwicklungsländern z.B. durch öffentlich-private Entwicklungspartnerschaften
Die Schweizer Zivilgesellschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Sozial- und Umweltstandards und bei der Verbreitung nachhaltiger Technologien.
Die Schweizer Wissenschaft, besonders ETHs und Fachhochschulen, trägt international und lokal zur Entwicklung nachhaltiger Technologien bei, die für eine nachhaltige Entwicklung der Privatwirtschaft genutzt werden können
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Internationale Ebene:
Die lokalen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und inklusive Privatsektor-Entwicklung fehlen teilweise
Marktzugang und Einbindung in nachhaltige Wertschöpfungsketten sind Voraussetzung für eine nachhaltige Industrialisierung
Die Einbindung des lokalen Privatsektors in Partnerländern bleibt schwierig
Involvierte Bundesstellen
National Involviert -
International involviert BAFU, BAKOM, DEZA, SECO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug zum
Target steht
Beitrag von Organisationen damit
die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Roche: In Sub-Saharan Africa, a key part of our presence is to
drive partnerships to get governments prioritizing healthcare. We
also need to play our part in improving infrastructure, by
supporting training of healthcare professionals and support
pragmatic epidemiology and socio-demographic data generation.
We act as catalyst to bring hospital builders and medical devices
companies into the region. Roche can advise and support
policymakers on how to make improvements in their health
systems.
economiesuisse: Schweizer Unternehmen tragen mit ihren
Aktivitäten in allen Ländern zentral zu dieser Zielsetzung bei
ecos: Wir bauen im Bereich nachhaltige textile
Wertschöpfungsketten zum Beispiel öffentlich-private
Entwicklungspartnerschaften auf, zum Beispiel zum Aufbau einer
wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Textilindustrie in
Westafrika, aber auch generell für Fairen Handel.
Global Compact Network Switzerland: ja, durch die SDG
Aktivitäten des UNGC
ICC Switzerland: Direkte Mitwirkung in der G20/B20
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Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der Aussenpolitik
und zwischen Innen- und
Aussenpolitik (Synergien,
Zielkonflikte, Trade-offs)
Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung Programme: NFP 73:
Untersuchung der Herausforderungen des Arbeitsmarktes im
Zusammenhang mit einer strengeren schweizerischen
Umweltpolitik unter Berücksichtigung der ökonomischen und
ökologischen Auswirkungen. Die Forschung konzentriert sich
dabei auf „Green Jobs“ und „Green Competences“ und
unterstreicht die charakteristischen Eigenschaften der Schweiz.
Universität Bern, Centre for Development and Environment: Die
Migration Strategie der DEZA nimmt wenig Bezug auf die
Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Herkunftsgebieten von
Migratinnen und Migranten.
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Universität Bern, Centre for Development and Environment: Eine
verstärkter Fokus auf die Förderung und Stärkung eines inklusive
und ressourceneffiziente Privatsektors in den least developed
countries wäre sinnvolll, insbesondere auch im Hinblick auf die
Förderung von decent employments in ländlichen Regionen und
damit als einen Beitrag zur Reduzierung von Arbeitsmigration.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.3
Target-Information
SDG-Target: 9.3
Increase the access of small-scale industrial and other enterprises, in particular in developing countries, to financial services, including affordable credit, and their integration into value chains and markets
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
International
Zielsetzung des Bundes
Der Bund unterstützt durch seine internationale Zusammenarbeit Entwicklungsländer beim Aufbau eines funktionierenden Finanzsektors, der Mittel für die wirtschaftliche Tätigkeit der Individuen und Unternehmen bereitstellt, bei der Verbesserung des Zugangs zu langfristigem Kapital, bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sowie bei der Verbesserung des Zugangs zum Weltmarkt, insbesondere des Marktzugangs für Waren und Dienstleistungen in die Schweiz und Europa (aussenpolitische Zielsetzung)
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017- 2020
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
ᴓ
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Ja
Indikator Schweiz Kein Indikator Bemerkungen: Es handelt sich um eine internationale Zielsetzung des Bundes.
SDG IAEG Indikatoren 9.3.1 Proportion of small-scale industries in total industry value added 9.3.2 Proportion of small-scale industries with a loan or line of credit
Bemerkungen: Die Indikatoren sind nicht produzierbar.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
International: Der Bund unterstützt im Rahmen bilateraler, regionaler und globaler Programme den Zugang von kleinen und mittleren Unternehmen sowie von Produzenten/innen in ihren Partnerländern zu Finanzdienstleistungen sowie deren Integration in regionale und internationale Wertschöpfungsketten und Märkte. Wichtige Schwerpunkte sind:
Subsidiär zum Markt Bereitstellung von langfristigen Unternehmensfinanzierungen, insbesondere für lokale KMU, durch die SIFEM AG und den SECO Start-up Fund.
Technische Hilfe, um Finanzintermediäre in der Kreditvergabe an KMU zu unterstützen und Finanzierungslösungen anzubieten. Mobilisierung von Kapital und Wissen mittels punktueller Anschubfinanzierungen und Partnerschaften mit dem Privatsektor.
Stärkung der lokalen Finanzmarktinfrastruktur und -regulierung, um die Kosten der Finanzintermediation zu senken und Lokalwährungsfinanzierung und eine verantwortungsvolle Finanzinklusion zu fördern. Beispiele für Projekte und Programme sind: Unterstützung der öffentlich-privaten Partnerschaft Swiss Capacity Building Facility (SCBF), Unterstützung der Social Performance Task Force (SPTF) (Entwicklung von Standards sogenanntes Social Performance Management von Mikrofinanzinstitutionen, um Finanzdienstleistungen sicherer und nutzbringender zu machen) oder Unterstützung der Consultative Group to Assist the Poor (CGAP) (Finanzinklusion durch innovative Lösungen und aktives Engagement mit Finanzdienstleistungserbringern und Policy Makers)
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Förderung des Handels mit nachhaltig zertifizierten Rohstoffen (Kaffee, Kakao, Baumwolle, Holz, Palmöl, Tee, Biotrade-Produkte in Afrika, Lateinamerika und Asien), Förderung des Exports von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen (Textilien, Möbel, Tourismus, etc. in Asien) und die Verbindung mit regionalen und internationalen Märkten (EU).
Entwicklung von Marktsystemen und Wertschöpfungsketten und Förderung des Marktzugangs von KMU und landwirtschaftlichen Produzenten in Entwicklungsländern. Beispiele sind etwa ein Projekt in Honduras, dessen Ziel es ist durch die Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten existierende Arbeitsplätze zu verbessern und neue Arbeitsplätze zu schaffen oder ein Projekt in Armenien, welches die Produktion und das Marketing von Milch- und Fleischprodukten unterstützt
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017- 2020, SDC Policy for Financial Sector Development – Update 2007
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
(…)
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Der Schweizer Privatsektor beteiligt sich an öffentlich-privaten Partnerschaften im Bereich des Capacity Buildings im Finanzsektor z.B. durch die Swiss Capacity Building Facility (SCBF), eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Schweizer Finanzsektor, zur Unterstützung von Finanzinstitutionen (lokale Versicherungen, Mikrofinanzinstitutionen und Banken, kommerzielle Banken, Spar- und Kreditkooperativen), ihre Dienstleistungen für arme Bevölkerungsgruppen in Entwicklungsländern zugänglich zu machen oder zu verbessern.
Der Schweizer Privatsektor ist auch bei der Integration von KMUs aus Entwicklungsländern in nachhaltige Wertschöpfungsketten und Märkte von Bedeutung. Wichtige Partner sind z.B. Wirtschaftsverbände wie Chocosuisse oder die Swiss Better Gold Association.
Die Schweizer Zivilgesellschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Projekten, etwa bei der Entwicklung von Wertschöpfungsketten Z.B. implementiert Swisscontact das Projekt Katalyst, eines der weltweit grössten Marktentwicklungsprojekte, welches Wirtschaftsakteuren dazu animiert, arme Menschen z.B. als Zulieferer, Verteiler oder Angestellte in ihre Geschäftstätigkeit zu integrieren, womit mehr Einkommensmöglichkeiten für arme Menschen geschaffen werden.
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Internationale Ebene:
Teilweise fehlt die Eigenverantwortung (Ownership) in Entwicklungsländern und die Absorptionskapazitäten für Know-How sind mangelhaft
Damit die ärmere Bevölkerung mehr an Märkten partizipieren kann, müssen Transparenz, Berechenbarkeit, Effektivität und Nicht-Diskriminierung in Regierungstätigkeiten gefördert und rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden
Die Schweiz mit ihrem führenden Finanzsektor besitzt viel Know-How im Bereich der inklusiven Finanzdienstleistungen
Erhöhte Nachfrage nach und Informationen zu nachhaltig produzierten Rohstoffen und Produkten fördern den Marktzugang solcher Produkte aus Entwicklungsländern in Europa
Vermittlung von Kontakten zu internationalen Märkten
Involvierte Bundesstellen
National involviert ᴓ
International involviert DEZA, SECO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug zum
Target steht
ecos: Der Faire Handel will nachhaltigen und nach sozialen
Standards produzierenden Kleinproduzenten in Entwicklungs- und
Schwellenländern den Zugang zum Weltmarkt erleichtern.
Organisationsname und Swiss Fair Trade fördern mit ihren
Aktivitäten den Fairen Handel in der Schweiz und im Ausland. So
können mehr Menschen von den Vorteilen des Marktzugangs
profitieren.
gebana bildet Wertschöpfungsketten vom Kleinbauern bis zum
Konsumenten und investiert langfristig, auch in schwierigen
Regionen. Als SwissFairtrade-Mitglied will gebana durch den
Fairen Handel nachhaltigen und nach sozialen Standards
produzierenden Kleinproduzenten in Entwicklungs- und
Schwellenländern den Zugang zum Weltmarkt erleichtern.
Beitrag von Organisationen damit
die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Swiss Fair Trade: Der Faire Handel ermöglicht nachhaltig &
sozialverträglich produzierenden Kleinunternehmen den
Marktzugang und unterstützt so erfolgreiche Vorbilder für eine
verantwortungsvolle, globale Wirtschaft. Die Bildung von
Produzentenkooperativen in Entwicklungs- und Schwellenländern
erleichtert den Kleinproduzenten den Zugang zu (Klein-) Krediten
für die Finanzierung der nötigen Produktionsinputs (Saatgut,
Dünger, etc.).
Credit Suisse AG: Wir sind seit 2002 führend im Bereich
Mikrofinanz mit betreuten Vermögen von über USD 2,8 Milliarden,
die für die Finanzierung von Mikrofinanzinstitutionen verwendet
werden. 2016 kamen unsere Aktivitäten im Bereich Mikrofinanz
mehr als 3 Millionen Menschen zugute.
Der WWF unterstützt die Gründung von umweltfreundlichen
Unternehmen insbesondere in Entwicklungs- und
Schwellenländern und deren Zugang zu Investoren (WWF Impact
Ventures Programm)
Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung Programme: NFP 73:
Forschung über die Finanzierung von Investments in Cleantech.
ecos: Im Bereich der Förderung von nachhaltiger textiler
Wertschöpfungsketten wollen wir eine vertikale und horizontale
Zusammenarbeit fördern und die Marken und Händler ermutigen,
sich direkt bis zum Rohstoff nachhaltig zu engagieren, auch über
(Vor-)Finanzierungen. Der Faire Handel arbeitet auch mit der
Vorfinanzierung, die für die Produzenten wichtig sind als
Kreditmittel.
Universität Zürich: Ein Projekt des Center for Sustainable Finance
and Private Wealth (CSP) erforscht die Marktsättigung in den
ärmsten Bevölkerungsschichten einiger Länder. Durch die
Resultate sollen PolitikerInnen und Investoren die Stadien der
Entwicklung von Finanzmärkten in Entwicklungsländern besser
verstehen und beeinflussen können. Das CSP forscht in einem
weiteren Projekt zu ökonomischen Möglichkeiten, die der Zugang
zu finanziellen Dienstleistungen für Unternehmer mit kleinstem
Einkommen bietet.
Global Compact Network Switzerland: beschränkt, wir versuchen
über unsere Members das anzuregen.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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gebana AG: Der Faire Handel ermöglicht nachhaltig &
sozialverträglich produzierenden Kleinunternehmen den
Marktzugang und unterstützt so erfolgreiche Vorbilder für eine
verantwortungsvolle, globale Wirtschaft. gebana generiert
Arbeitsplätze vor Ort über den Aufbau von nachhaltigen
Produktions-, Verarbeitungs- und Exportstrukturen in
Entwicklungsländern und den Handel mit entsprechenden Gütern.
gebana gewährt Vorfinanzierungen und erleichtert den Zugang zu
Finanzdienstleistungen durch Dritte.
ICC Switzerland: Aktivitäten der ICC Banking Commission; KMU-
Offensiven im Rahmen der WTO und G20
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der Aussenpolitik
und zwischen Innen- und
Aussenpolitik (Synergien,
Zielkonflikte, Trade-offs)
Universität Bern, Centre for Development and Environment:
Kohärenz mit der Förderung des Finanzplatz Schweiz, WTO-
Position etc, muss überprüft werden.
economiesuisse: Wenn bei der Bekämpfung der "illicit financial
flows" die Symptome bekämpft werden, dann verteuert dies den
Zugang zu Finanzdienstleistungen mit Nachteilen für die
Entwicklungsländer und ihre Unternehmen.
gebana AG: Regulative Massnahmen im Bereich
Import/Zoll/Qualität/Bio-Verordnung sind so zu gestalten, dass sie
den Zugang für nachhaltige Produkte von Kleinbauern aus
Entwicklungsländern nicht behindern.
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Universität Bern, Centre for Development and Environment: Die
Unterstützung im Aufbau funktionierenden Finanzsektor in den
Entwicklungsländern genügt nicht, wenn nicht auch auf
internationaler der Finanzsektor entsprechend die Bedingungen
für Entwicklungsländer fördert (siehe Kohärenz)
Universität Zürich: Es ist wichtig, den Markt für Development
Investments national zu fördern und zu erleichtern. Dazu gehören
eine Vereinfachung grenzüberschreitender Investitionen in
entsprechende Anleihensmärkte sowie Anregungen zum
Wissensaustausch, sowie zur Messbarkeit entsprechender
Finanzaktivitäten inklusive deren Auswirklungen (in Anlehnung an
das Communiqué der Staats- und Regierungschefs der G20
Gipfeltreffen in Hangzhou im September 2016)
Swiss Sustainable Finance: Entwicklungsinvestments können bei
der Verbesserung der ökonomischen Situation in
Entwicklungsländern eine wichtige Rolle spielen. Damit solche
Produkte ihr volles Potential erreichen können (d.h. höhere
Volumen an Investment zu generieren), sollten
Rahmenbedingungen in Erwägung gezogen werden, um sie für
Investoren attraktiver zu gestalten. Dies könnte z.B. die
Flexibilisierung von Regulierung für Pensionskassen beinhalten.
ICC Switzerland: Mit dem starken Finanzsektor ist die Schweiz
hier gut für eine aktive Mitwirkung platziert.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.4
Target-Information
SDG-Target: 9.4
By 2030, upgrade infrastructure and retrofit industries to make them sustainable, with increased resource-use efficiency and greater adoption of clean and environmentally sound technologies and industrial processes, with all countries taking action in accordance with their respective capabilities
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
National und international
Zielsetzung des Bundes
Unternehmen schöpfen ihre Ressourceneffizienz durch eine optimale Gestaltung ihrer Produktionsprozesse und Produkte aus. Die wirtschaftlichen und technischen Potenziale zur Schliessung von Stoffkreisläufen sind genutzt (innenpolitische Zielsetzung)
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016-2019
Verhältnis der Ziel-setzung des Bundes zum Target
Das Target und die Zielsetzung des Bundes sind weitgehend deckungsgleich. Die Aspekte „upgrade“ und „retrofit“ sind Massnahmen zur Zielerreichung und somit durch die Formulierung „optimale Gestaltung von Produktionsprozessen“ abgedeckt. Die Aspekte „environmental sound technologies and industrial processes“ sind durch „Schliessung von Stoffkreisläufen“ abgedeckt.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Ja
Indikator(en) Schweiz Materialintensität (RMC) Bemerkungen: Publiziert vom BFS - Datenquelle: BFS. Entspricht nicht dem IAEG-Indikator.
SDG IAEG Indikator(en) 9.4.1 CO2 emission per unit of value added
Bemerkungen: Der Indikator ist produzierbar und nur teilweise relevant für die Zielsetzung des Bundes. Er wird deshalb nicht ausgewählt.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
National:
La Suisse cherche à améliorer la durabilité des processus économiques tout en privilégiant les mécanismes du marché. Elle est donc opposée à la mise en place d‘une politique industrielle
Unterstützung des Netzwerks Ressourceneffizienz Schweiz Reffnet.ch, dem Kompetenzzentrum zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in Unternehmen.
Förderung von Firmen, Firmengruppen oder Projektgruppen aus Firmen und Forschungsinstitutionen bei der Entwicklung innovativer Umwelttechnologien. Der Bund verfolgt damit das Ziel, die Umwelt mit ressourceneffizienten Produkten, Technologien und Prozessen zu entlasten, sowie die Ressourceneffizienz und der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu stärken.
Technologiefonds zur Förderung von Innovationen, die Treibhausgase oder den Ressourcenverbrauch reduzieren, den Einsatz erneuerbarer Energien begünstigen und die Energieeffizienz erhöhen. Der Bund verbürgt damit Darlehen an Unternehmen, die neuartige Produkte und Verfahren entwickeln und vermarkten.
Förderung von Pilot- und Demonstrationsanlage von marktnahen Entwicklungen innovativer Technologien und Lösungen. Insbesondere mit seinen Förderprogrammen Energieforschung,
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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dem Programm Pilot- und Demonstrationsanlagen, dem BFE-Leuchtturmprogramm, ProKilowatt sowie dem Programm EnergieSchweiz unterstützt der Bund den Wissens- und Technologietransfer (WTT) von der Energieforschung bis hin zur Markteinführung neuer Technologien.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Aktionsplan Grüne Wirtschaft 2013; Bericht Grüne Wirtschaft 2016; Energiestrategie 2050; Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz 2012 International:
Der Bund engagiert sich im Rahmen der Batumi Initiative on Green Economy (BIG-E) für die Stärkung der Grünen Wirtschaft auf internationaler Ebene. Er unterstützt ausserdem die Partnership for Action on Green Economy (PAGE), welche Länder bei der Planung und Umsetzung von Politikmassnahmen für eine grüne Wirtschaft begleitet.
In der internationalen Zusammenarbeit Förderung von rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Förderung und teilweise Finanzierung von sauberer Technologie und mehr Ressourceneffizenz im öffentlichen Sektor sowie im Privatsektor, im Rahmen globaler Programme (z.B. Resource Efficient and Cleaner Production RECP, Cleaner Production Centres und Sustainable Recycling Industries, grüne Kreditlinien in Peru, Kolumbien und Vietnam)
Mit dem Instrument REPIC (Renewable Energy & Energy Efficiency Promotion in International Cooperation) finanziert der Bund Technologietransfers aus der Schweiz in Entwicklungsländer
Bilaterale Projekte in der internationalen Zusammenarbeit, wie z.B. die Beratung von chinesischen Behörden in der Planung von Emissions-Armen Industrie-Zonen, im Rahmen der sino-schweizerischen Zusammenarbeit zu Emissionsarmen Städten oder die Unterstützung der indischen Regierung bei der Ausarbeitung von Normen und Standards für den Bau von energieeffizienten Wohngebäuden.
Schaffung bzw. Verbesserung rechtlicher Rahmenbedingungen und Einführung von Standards für die Umrüstung städtischer Infrastruktur und Finanzierung von Pilotanlagen (z.B. Green Building Codes in Asien, Afrika und Lateinamerika sowie Standards gemäss European Energy Award in Osteuropa, MENA und Lateinamerika)
Unterstützung einer trilateralen Forschungszusammenarbeit zwischen der EPFL und Universitäten in Indien (IIT Delhi und Madras) und Cuba (Universidad de las Villas) für die Entwicklung eines nachhaltigen Zementtyps (LC3)
Die Schweiz unterstützt Arbeiten der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO GREEN), um den Transfer von grünen Technologien zu erleichtern.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Bericht Grüne Wirtschaft 2016, Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017-20, Global Programme Climate Change and Environment GPCCE - Strategy 2017-2020
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn)
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Der Schweizer Privatsektor sowie die Schweizer Wissenschaft tragen durch die Verbreitung von neuen Technologien, z.B. im Rahmen von REPIC, zur Zielerreichung bei. Technologien werden auch weiterentwickelt und an die jeweiligen Kontexte der Entwicklungsländer angepasst.
Schweizer zivilgesellschaftliche Akteure spielen eine wesentliche Rolle beim European Energy Award, z.B. dem European Energy Award Ukraine
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Nationale Ebene:
Gemäss OECD wird der Markteintritt von Innovationen im Energiebereich gut unterstützt (Pilot- und Leuchtturmprojekte). Im Bereich anderer ressourcen-effizienter oder umweltfreundlicher Technologien (Lärm, Wasser, Abfall etc.) ist diese Unterstützung deutlich geringer.
Es bestehen Zielkonflikte zwischen Cleantech-Lösungen (insb. im Bereich erneuerbare Energien) und dem Umweltschutz. Hier ist die Kohärenz zu verbessern.
Auf EU-Ebene können mit einer Environmental Technology Verification (ETV), deren Vorgehen durch die Iso-Norm 14034 definiert ist, neue Umwelttechnologien geprüft werden. Damit wird die Leistung einer Technologie attestiert, was für die Markteinführung genutzt werden kann. In
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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der Schweiz besteht derzeit keine Möglichkeit einer solchen ETV-Prüfung.
Regulierungstätigkeit beeinflusst das wirtschaftliche Handeln und kann dabei einen effizienten Umgang mit Ressourcen begünstigen oder auch hemmen. Es besteht daher die Herausforderung, dass keine innovationshemmenden Rahmenbedingungen durch zu starke und starre Markteingriffe geschaffen werden, sondern ein schlanker und kohärenter Regulierungsrahmen Innovation erlaubt und den effizienten Umgang mit Ressourcen begünstigt.
Internationale Ebene:
Der Transfer von Technologien aus der Schweiz in Entwicklungsländer ist unterfinanziert.
In Entwicklungsländern stellen die niedrigen Baustandards Herausforderungen dar.
Technologien sind nicht immer genügend einfach in der Anwendung und robust für die Anwendung in Entwicklungsländern.
Technologie Transfer setzt ein „enabling environment“ voraus. Der Transfer von Technologien hängt deshalb auch zu einem grossen Teil von den Rahmenbedingungen in den Empfängerländern ab. Dazu gehört unter anderem auch ein wirksamer und angemessener Schutz des geistigen Eigentums.
Im IT-Bereich stellt die Arbeit mit open-source oder Anwendungen, welche keine teuren Updates und Reprogrammierungen erfordern eine Chance dar.
Involvierte Bundesstellen
National involviert ASTRA, BAFU, BAKOM, BAV, BFE, BLW, SECO, SWISSTOPO
International involviert BAFU, BAKOM, BLW, DEZA, IGE, SECO, SWISSTOPO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug zum
Target steht
Roche: Verbessern unsere Ressourceneffizienz (ökologischer
Fussabdruck, eco balance gemäss BAFU) um 10 % von 2014 -
2019. Darin enthalten sind Rohstoffverbrauch, Wasser, Energie,
usw. enthalten.
fenaco: Steigerung von Leistungsfähigkeit und Effizienz in allen
Prozessen mittels Innovation und Investition Strategische
Stossrichtungen Innovation & Nachhaltigkeit
Empa: Begründung der Einschätzung: „sustainable industries“
geht über Ressourceneffizienz hinaus und schliesst auch soziale
Gerechtigkeit mit ein. Die Zielsetzung ist implizit im Leitbild der
Empa enthalten.
sanu durabilitas propose une approche centrée sur les ressources
pour une utilisation durable des réseaux d'infrastructures. Les
infrastructures de réseaux sont des ressources manufacturées
qu'il s'agit d'entretenir pour assurer la durabilité des usages
qu'elles permettent.
National arbeitet der WWF mit einzelnen Unternehmen zusammen
und versucht, die gesamte Wertschöpfungskette jener zu
verbessern.
ecopop: Das gleiche gilt auch für importierte Produkte.
Entsprechende Produkte können bevorzugt werden.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Siemens Schweiz AG: 'Diverse Ziele im Zusammenhang mit dem
Umweltprogramm der Siemens Schweiz AG und den
Konzernprogrammen "Product Eco Excellence", "Serve the
Environment" sowie "CO2-neutral". - Reduktion der Abfallintensität
bis 2020 - Vermeidung von kritischen Materialien, insbesondere in
Bezug auf Ressourcenknappheit - Verbesserung der internen
Energieeffizienz in Gebäuden und in der Produktion bis 2020
(EnAW, EE4MT (Energieeffizienz an Werkzeugmaschinen))
SGNI - Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige
Immobilienwirtschaft: _ Förderung der Kreislaufwirtschft im Bau
und immobiliensektor _ Förderung der nachhaltigen Moderisierung
des Gebäudeparks Schweiz _ Förderung sauberer Technologien
(Cleantech) im Bau- und immobilienbereich _ Förderung sauberer
Technologien beim Betrieb von Gebäuden
Pusch setzt sich für eine gesunde Umwelt, die nachhaltige
Nutzung der Ressourcen sowie für vielfältige und artenreiche
Lebensräume ein. Mit seinen Bildungsangeboten spricht Pusch
auch Unternehmen an.
Beitrag von Organisationen damit
die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
fenaco Genossenschaft: Diverse Innovationen in den Bereichen
Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie um
Umfang von rund 150 Mio pro Jahr Zahlreiche wichtige
Investitionen und Innovationen der letzten Jahre gemäss
Grundlagen-Daten-Fakten zur Nachhaltigkeit 2014-2016
Die Grünliberalen setzen sich für eine ressourceneffiziente
Volkswirtschaft und ein nachhaltiges ressourcenschonendes
Wirtschaftswachstum ein. Eine ressourceneffiziente Infrastruktur
und ressourceneffiziente Produktionsprozesse in der Industrie
sind dafür unabdingbar. Wir unterstützen entsprechende politische
Vorlagen und engagieren uns für die Reduktion der grauen
Energie und für ein nachhaltigeres Konsumverhalten, was
ebenfalls zur Umsetzung dieses internationalen Ziels beiträgt.
Internationale Tätigkeiten der Empa durch Mandate des
Staatsekretariats für Wirtschaft (SECO) und der United Nations
Industrial Development Organization (UNIDO) im Bereich
Effizienssteigerung der Wirtschaft in Entwicklungs- und
Schwellenländern.
Credit Suisse AG: ISO 14001-zertifiziertes
Umweltmanagementsystem und Treibhausgasneutralität an allen
Standorten weltweit. / Optimierung der CO2-Bilanz unseres
Immobilien-Investment-Portfolios und Investitionen in
«greenproperty»-Immobilien. / Nach Minergie und LEED
zertifizierte Flächen in unseren betrieblichen Liegenschaften wie
auch im Immobilien-Investment-Portfolio / Finanzierung
erneuerbarer Energien
National arbeitet der WWF mit einzelnen Unternehmen zusammen
und versucht, die gesamte Wertschöpfungskette jener zu
verbessern. Wichtige Rohstoffe, welche diese Unternehmen im
Ausland beziehen (Holz, Fisch, Soja, Baumwolle, Palmöl etc.)
können, falls sie gewissen Standards entsprechen, grosse
Umweltimpakts im Ausland erzielt werden.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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scienceindustries: Sensibilisierung und Information der Mitglieder.
Durch die Initiative Responsible Care verpflichten sich die
Mitglieder von scienceindustries zur kontinuierlichen
Verbesserung im Bereich der Produktsicherheit, bei der
Umweltleistung in der Produktion, im Transport und bei der
Anwendung ihrer Produkte.
Swisscom: Oui. Depuis 20 ans, l'entreprise conduit des projets en
efficience énergétique (exemple: système Mistral de
refroidissement)
Schweizerische Energie-Stiftung SES: Grundlagenerarbeitung und
Lobbying auf nationaler Ebene.
Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung Programme: NFP 73:
Forschung im Bereich Machbarkeit von Materialkreisläufen,
angewandter Kreislaufwirtschaft sowie Ressourceneffizienz in
Spitälern.
Verband Schweizerische Ziegelindustrie VSZ: Die Ziegelindustrie
nutzt Ressourcen vor Ort. Zudem werden Papierfangstoffe und
Ziegelbruch recykliert.
Swiss Sustainable Finance unterstützt die Maßnahmen seiner
Mitglieder Finanzierungsinstrumente zu schaffen, welche die
Ressourceneffizienz zu erhöhen. In Bezug auf Infrastruktur und
effizientere Technologien können Kredite mit
Nachhaltigkeitsprüfung oder Green Bonds eine gute Methode
darstellen. Durch seine Aktivitäten (d.h. Publikationen,
Veranstaltungen, Stakeholder-Austausch, politischer Dialog)
fördert SSF Diskussionen und Maßnahmen zu nachhaltigen
Investitionen in Infrastruktur und effizienteren Technologien.
Swissmem: Schweizer MEM-Unternehmen sind bestrebt, die
Ressourcen zu schonen und ihre Ressourceneffizienz zu stärken.
Swissmem unterstützt deshalb das Netzwerk Reffnet und ist
Gründungsmitglied der EnAW. Swissmem unterstützt seine
Mitglieder in Innovationsprozessen und beim Technologietransfer.
Methoden zur Steigerung der Ressourceneffizienz werden bereits
in der beruflichen Grundbildung vermittelt.
Global Compact Network Switzerland: Sensibilisierung und
Unterstützung des Ansatzes bei unseren Members
Siemens Schweiz AG: - Mit dem Umweltportfolio begegnet
Siemens wesentlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel
sowie der Ressourcenknappheit. - Ausgewählte und/oder auf
Wunsch des Kunden bestimmte Produkte und Systeme von
Siemens ermitteln mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen (LCAs) den
ökologischen Fussabdruck entlang des gesamten Lebenszyklus. -
Etablierung der EPD Initiative, um eine konsistente Methode bereit
zu stellen, mit der Produkt-Umwelt-Erklärungen auf hohem
Qualitätsniveau verfasst werden können
Alpen-Initiative: Grundlagenerarbeitung und Lobbying auf
nationaler Ebene. Mit der jährlichen Vergabe eines Preises für
sinnvolle ("Bergkristall") und unsinnige ("Teufelsstein") Transporte
thematisiert die Alpen-Initiative die Problematik des
Transportwachstums und der Transportart auf anschauliche
Weise.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Swiss Textiles Mitglieder haben aufgrund kostspieliger
Ressourcen ein grosses Eigeninteresse in der Optimierung ihrer
Prozesse und ihres Ressourcenverbrauches und optimieren seit
Jahren laufend. Swiss Textiles unterstützt sie dabei durch
Vermittlung von Beratungskontakten und Innovationsprojekten.
Greenpeace Schweiz: Als Kampagnenorganisation decken wir
Missstände auf, stellen wissenschaftliche Erkenntnisse zu deren
Ursachen zur Verfügung, und schlagen Lösungen vor.
Pusch zeigt Unternehmen mit dem Netzwerk Ressourceneffizienz
Schweiz, Reffnet, wie sie im In- und Ausland Material, Energie
und Kosten einsparen können.
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der Aussenpolitik
und zwischen Innen- und
Aussenpolitik (Synergien,
Zielkonflikte, Trade-offs)
Grünliberale Partei Schweiz: Die ressourcenschonende
Produktion von Gütern steht im Zielkonflikt mit dem Preisdruck
und der Forderung von Schweizer Konsumentinnen nach
günstigen Produkten aus dem In- und Ausland. Der CH-Konsum
unterstützt und fördert dadurch umweltschädliche Praktiken und
Industrien in anderen Ländern (z.B. Palmöl, Soja, Baumwolle). Im
Bereich der ressourceneffizienten Produktion bestehen viele
Synergien, insb. zwischen der Förderung des
Innovationsstandorts CH und der Entkopplung
Wachstum/Verbrauch.
Credit Suisse AG: Verordnung z. berufl. Vorsorge: Begrenzung
des Anteils für alternative Anlagen auf 15% für Pensionskassen
begrenzt auch direkte Investments in die nachhaltige Infrastruktur.
Green Bonds eignen sich z. Finanzierung nachhaltiger
Infrastruktur. Durch Nachweis ökolog. Mehrwert (Zertifzierung)
entstehen f. Herausgeber zusätzl. Kosten. Bund könnte
Erleichterung d. Vorgaben für Herausgabe prüfen, mit Green Bond
f. CH-Staatsanleihe ein positives Beispiel setzen od. Kosten der
Zertifizierung übernehmen.
Fondation sanu durabilitas: Les grands réseaux d'infrastructures
(rail, route, électricité, communication, approvisionnement en eau
potable et évacuation des eaux usées) ne peuvent plus être
considérés isolément (approche sectorielle). Le manque de
capacité de coordination et de financement ainsi que
l'enchevêtrement des compétences empêchent leur gestion
durable.
Alpen-Initiative: Der Schweizer Konsum unterstützt und fördert
umweltschädliche Praktiken und Industrien in anderen Ländern
(Palmöl, Soja, Fleisch, Baumwolle etc.). Transportwachstum und
das Wachstum der CO2 Emissionen im Güterverkehr.
cemsuisse - Verband der Schweizerischen Cementindustrie:
Problematik des kantonalen Abfallmonopols und der
Überkapazität in KVAs. Private Aktivitäten müssen in einer freien
Marktwirtschaft nicht legitimiert werden, staatliche hingegen schon
(gleichlange Spiesse in der Abfallwirtschaft).
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Fondation sanu durabilitas: La Suisse doit repenser la gestion de
ses infrastructures avec une logique ressourcielle et mettre en
place une gestion cohérente désectorialisée, malgré les enjeux de
pouvoir autour du contrôle de ces instrastructures.
Verband Schweizerische Ziegelindustrie VSZ: Der Abbau von
heimischen Ressourcen ist sicherzustellen. Die dazu notwendigen
Abbaubewilligungen sollten ohne wirtschaftlich kaum mehr
Auflagen erteilt werden.
Swiss Sustainable Finance: Eine Evaluierung der
Haupthindernisse für eine vermehrte Aufnahme von
Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen der Kreditprüfung sowie
Anwendung von Green Bonds und anderen Instrumenten zur
Finanzierung der Ressourceneffizienz würde dazu beitragen,
konkrete Aktionen zur weiteren Förderung solcher Instrumente zu
identifizieren.
Global Compact Network Switzerland: CH hat hier enormes
Wissen und Fähigkeiten.
Siemens Schweiz AG: Gleich lange Spiesse mit der Industrie des
Auslandes.
Greenpeace Schweiz: Es braucht mehr Kostenwahrheit. Dafür
würde sich eine ökologische Steuerreform eignen.
Pusch - Praktischer Umweltschutz: Mit der Ablehnung der USG-
Revision wurde eine pragmatische Chance vergeben, gezielt
einen Beitrag zur Zielerreichung (insbesondere im Ausland) zu
leisten. Verbesserte stoffliche Verwertung/Recycling (z.B.
Phosphor), Branchenvereinbarungen, Transparenz und
Mindeststandards sowie Forschung wären wichtige Massnahmen
gewesen. Damit bleibt die Schweiz weiterhin über Importe ein
Treiber für wenig nachhaltige Industrien in den
Produktionsländern.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.5
Target-Information
SDG-Target: 9.5
Enhance scientific research, upgrade the technological capabilities of industrial sectors in all countries, in particular developing countries, including, by 2030, encouraging innovation and substantially increasing the number of research and development workers per 1 million people and public and private research and development spending
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
National und international
Zielsetzung des Bundes
Die Schweiz bleibt führend in Bildung, Forschung und Innovation (innenpolitische Zielsetzung)
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
Bundesbeschluss über die Legislaturplanung 2015 - 2019 (Ziel 6)
Verhältnis der Ziel-setzung des Bundes zum Target
Die Schweiz hat in Bezug auf Bildung, Forschung und Innovation bereits ein qualitativ sehr hohes Niveau, dessen Stand es zu konsolidieren und gezielt weiterzuentwickeln gilt.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Ja
Indikator(en) Schweiz Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, in % des BIP
Bemerkungen: Publiziert vom BFS (MONET) - Datenquelle: BFS. Entspricht dem IAEG-Indikator 9.5.1.
SDG IAEG Indikator(en) 9.5.1 Research and development expenditure as a proportion of GDP 9.5.2 Researchers (in full-time equivalent) per million inhabitants
Bemerkungen: Die Indikatoren sind produzierbar und relevant für die Zielsetzung des Bundes.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
National: Die Schwerpunkte der Aktivitäten des Bundes liegen in der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und der Gewährleistung von Selbständigkeit und Effizienz der Institutionen der Forschungs- und Innovationsförderung.
Subsidiäre Unterstützung der angewandten Forschung, der Entwicklung neuer Produkte, zu Themen des Geistigen Eigentums von Unternehmen, des Wissenstransfers von Hochschulen in die Praxis und der Gründung von neuen Unternehmungen (Start-up-Firmen) durch Innosuisse (bisher: Kommission für Technologie und Innovation KTI) (1).
Förderung der Grundlagenforschung durch den Schweizerischen Nationalfonds (1).
Subsidiäre Unterstützung des Schweizerischen Innovationsparks mit den zwei Hubstandorten im Umfeld der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich und Lausanne sowie den drei Netzwerkstandorten im Aargau, in der Nordwestschweiz und in Biel (2).
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: (1) Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017-2020; (2) Botschaft zur Ausgestaltung und Unterstützung des Schweizerischen Innovationsparks. International:
Die Schweiz beteiligt sich an internationalen Programmen und Organisationen im F&I-Bereich, unter anderem an den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Union (Horizon 2020)
Die Schweiz trägt mit Projekten im Bereich des Geistigen Eigentums zur Stärkung von Rechtssystemen sowie von lokalen Behörden und Forschungsinstitutionen in den
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Partnerländern bei. Im Zentrum steht dabei die Schaffung von Anreizen zu Innovation und technologischer Entwicklung durch angemessenen rechtlichen Schutz.
Die Schweiz unterstützt die Arbeiten der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). Deren Patentinformationssysteme machen technologische Informationen weltweit frei zugänglich. Die WIPO trägt so zu Wissenstransfer bei und fördert die Innovation (z.B. Technology and Innovation Support Centres TISC).
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017-2020.
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
Wichtige Kompetenzen liegen bei Kantonen (Träger der kantonalen Universitäten und der Fachhochschulen).
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Hauptakteurin der Innovation in der Schweiz ist die Privatwirtschaft, die einen Grossteil der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen aufwendet.
Institutionen, die wissenschaftliche Forschung betreiben, leisten durch Grundlagenforschung und angewandte Forschung sowie durch ihre Unterstützung von Start-ups und denTransfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag.
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Nationale Ebene:
Im Hinblick auf die Stärkung des Standorts Schweiz für Forschung, Entwicklung und Produktion der biomedizinischen Industrie hat der Bundesrat im Dezember 2013 den Masterplan zur Stärkung der biomedizinischen Forschung und Technologie verabschiedet, mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für die biomedizinische Forschung und Technologie noch attraktiver zu gestalten und gleichzeitig der Schweizer Bevölkerung einen zeitnahen und bezahlbaren Zugang zu den Errungenschaften und neuen Produkten der Biomedizin zu gewährleisten.
Im Bereich der Innovation bietet die Digitalisierung Chancen durch die Erschliessung neuer Wertschöpfungspotenziale und neuer Perspektiven zur wissenschaftlichen Profilierung.
Es ist zu klären, wie das Management von Forschungsdaten im Kontext von „Big Data“ künftig auszugestalten ist. Traditionelle Methoden der Archivierung und der Klassifizierung reichen dafür nicht mehr aus. Gefahren bestehen auch bei der missbräuchlichen Verwendung von Daten.
Zur Erhöhung der Anzahl der Forschenden sollen die bestehenden Hindernisse für Forscherinnen abgebaut werden. Nach dem Doktorat bzw. während der Post-Doc-Phase ist der Verlust der Frauen in der Wissenschaft immer noch hoch (Leaky Pipeline). Der SNF hat diesbezüglich eine Reihe von Massnahmen bei der Personenförderung sowie in den nationalen Forschungsschwerpunkten ergriffen. Ein Beispiel ist das neue Instrument PRIMA (Promoting Women in Academia). Männer und Frauen sollen in allen Forschungsbereichen mitwirken und zur Innovation beitragen.
Internationale Ebene:
Austausch und Mobilität für Menschen in Ausbildung sowie für im Bildungsbereich tätige Personen in Europa und weltweit langfristig gewährleisten und entsprechend den Bedürfnissen der Schweiz gezielt und flexibel weiterentwickeln.
Assurer le suivi des initiatives au niveau global qui peuvent avoir un impact sur le système FRI (p.ex. UNESCO)
Involvierte Bundesstellen
National involviert BAFU, BAG, BAKOM, BFE, SBFI, SWISSTOPO, IGE
International involviert BAKOM, DEZA, IGE, KTI/Innosuisse, METAS, PD (AIO), PD (ASA), SECO, SWISSTOPO
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in
Bezug zum Target steht
Swisscom: Oui. Une part importante des ressources sont consacrés à
l'innovation. De nombreux projets sont en cours.
Biovision: 1. Dialog zu nachhalt. Entwicklung zw. Wissensch & Politik ist
durch Bildung wissenschaftl. Beirates & Etablierung eines nat.
Forschungsverbundes zu stärken. 2. Inter- und transdisziplinäre
Forschung&Bildung zugunsten Transformation hin zu einer nachhalt.
Entwicklung ist als eigenständ Bereich der CH-Forschungsförderung & prio.
Bestandteil der IZA substantiell zu stärken 3. Zur Steuerung der Umsetzung
der A2030 soll BR mit Wissenschaft Massnahmen&Indikatoren mit
Sollwerten bis 2030 ergänzen
Beitrag von
Organisationen damit die
Schweiz das Target auf
nationaler Ebene
erreichen und/oder einen
angemessenen Beitrag
auf internationaler Ebene
leisten kann
Roche: We have more than 18,000 employees working on R&D and are
among top 10 investors across industries. Roche was one of the first
healthcare companies to recognise the importance of external innovation
and is currently running more than 200 partnerships across the Group. We
collaborate with startups and biotech companies to drive the application of
technology platforms that have the potential to transform discovery. We also
work with distinguished scientists at leading institutions.
fenaco Genossenschaft: Unterstützt AgroCleanTech fenaco
Genossenschaft: Kooperation mit AgroScope Unterstützung ETH-Professur
im Bereich molekulare Pflanzenzüchtung Aktivitäten im Bereich Smart-
Farming, (z.B. SmartFarming-Plattform) fenaco Genossenschaft: Bildet
jährlich 500 Lernende aus
Swisscom: Un projet vise à construire un réseau spécifique pour l'internet
des objets. Ce réseau doit permettre de gagner en efficacité dans la gestion
des objets connectés.
Universität Bern, Centre for Development and Environment: CDE ist Mitglied
der SAGUF Arbeitsgruppe Innovation für nachhaltige Entwicklung und
engagiert sich zusammen mit den anderen Mitgliedern entsprechend in
Politikdialogue zur Förderung von Bildung, Forschung und Entwicklung.
Schweizerische Akademische Gesellschaft für Umweltforschung und
Ökologie saguf: Ja, vgl. unsere Webseite und unsere Publikation
(Grundlagen, Studien)
Die Universität Zürich UZH trägt durch ihre exzellente Forschung und Lehre
und zahlreiche internationale Kooperationen zu diesem Ziel bei. Die UZH hat
die Anzahl von Professuren von 527 im Jahr 2011 auf 634 im Jahr 2016
erhöht (Vollzeitäquivalente). Das wissenschaftliche Personal im Mittelbau ist
von 3057 (2011) auf 3605 (2016) gewachsen.
Verband Schweizerische Ziegelindustrie VSZ: Die Ziegelindustrie bildet
Lernende aus und beteiligt sich aktiv in der Weiterentwicklung der Berufe.
Syngenta: Our yearly investments in R&D of over 1bn USD in sites around
the world. https://www4.syngenta.com/how-we-do-it/research-and-
development/our-research-areas
Siemens Schweiz AG: Forschung und Entwicklung erlogt in der Schweiz
beim Headquarter der Division Building Technology in Zug und die Division
Mobility der Siemens Schweiz AG. Eine enge Zusammenarbeit mit
Hochschulen erlauben eine qualitative hochstehende und dem Stand der
Technik entsprechende Forschung und Entwicklung.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der
Aussenpolitik und
zwischen Innen- und
Aussenpolitik
(Synergien, Zielkonflikte,
Trade-offs)
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden
müssen, damit die
Schweiz das Target auf
nationaler Ebene
erreichen und/oder einen
angemessenen Beitrag
auf internationaler Ebene
leisten kann
Universität Bern, Centre for Development and Environment: Es sollte
zwingend und explizit die Ausrichtung von Bildung, Forschung und
Innovation auf nachhaltige Entwicklung ausgewiesen werden. Gesetzliche
Grundlagen sind im Bundesgesetz über die Schweizerische Agentur für
Innovationsförderung & im Bundesgesetz über die Förderung der Forschung
und der Innovation (FIFG) geschaffen. Mit dieser verstärkten Ausrichtung
von Bildung, Forschung und Innovation auf nachhaltige Entwicklung stellt die
CH eine Kohärenz zwischen den targets 9.1, 9.2., 9.4 und 9.5 her
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.a
Target-Information
SDG-Target: 9.a
Facilitate sustainable and resilient infrastructure development in developing countries through enhanced financial, technological and technical support to African countries, least developed countries, landlocked developing countries and small island developing States
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
International
Zielsetzung des Bundes
Keine Zielsetzung
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
ᴓ
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
Die Förderung von Infrastruktur in afrikanischen Länder, am wenigsten entwickelten Länder, Entwicklungsländer ohne Meerzugang und kleinen Insel-Entwicklungsländer ist in der internationalen Zusammenarbeit des Bundes kein Schwerpunktthema. Dennoch gibt es vereinzelte Massnahmen.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Nein
Indikator Schweiz Kein Indikator Bemerkungen: Es handelt sich um eine internationale Zielsetzung des Bundes.
SDG IAEG Indikator 9.a.1 Total official international support (official development assistance plus other official flows) to infrastructure
Bemerkungen: Der Indikator ist nicht produzierbar.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
International:
Der Bund unterstützt durch seine internationale Zusammenarbeit in von Naturkatastrophen betroffenen Regionen (z.B. nach Erdbeben Haïti 2010, nach Taifun Haiyan 2013 auf den Philippinen, nach Erdbeben Nepal 2015 oder nach Erdbeben Ecuador 2016) den Aufbau von nachhaltiger und widerstandsfähiger Infrastruktur z.B.
beim Bau von öffentlicher Infrastruktur (Schulen, Gemeinschaftszentren, Spitäler, ggf. kombiniert mit gesundheitsorientierten Komponenten (Gesundheitsposten, Wasser und Sanitärversorgung))
durch Berücksichtigung des neusten Wissensstands im Bauwesen und materiell (asbest-, formaldehydfrei) und technisch (behindertengerecht, erdbebensicher) nachhaltige Bauweise zur Verringerung von Risiken
Anpassung und Verbreitung von Baunormen und Reglementen
Finanzierung der Erfassung von Natur- und Klimarisiken, Identifizierung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen, Unterstützung von Infrastrukturvorhaben sowie die Planung von Anpassungs- und Wiederaufbaumassnahmen nach extremen Naturereignissen
Unterstützung der Behörden in Entwicklungsländern und insbesondere in Städten, Kataster sowie Strategien für die Entwicklung ihrer Städte zu erstellen.
Engagement für die Minderung von Grossschäden, die bei Katastrophen entstehen können. Dies insbesondere im Zusammenhang mit Naturgefahren, die wegen dem Klimawandel vermehrt auftreten. Sie finanziert z.B. Projekte zum Schutz der Städte und ihrer Infrastrukturen.
Unterstützung von leicht zugänglichen Mobilitätssystemen, die den Zielsetzungen der Raumplanung entsprechen und in die Stadtentwicklung integriert sind.
Unterstützung der Internationalen Entwicklungsorganisation (International Development Association – IDA) des Weltbankfonds für die ärmsten Länder: z.B. wurden zwischen 2011-2016
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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120‘000 km Strassen in den ärmsten Ländern gebaut, rehabilitiert oder modernisiert und 64 Millionen Menschen erhielten Zugang zu besseren Wasserversorgungsdiensten. Andere Infrastrukturprojekte zielen auf die Anpassung an den Klimawandel und auf dessen Minderung ab.
Finanzierung sowie aktuell Co-Vorsitz des globalen Fonds zur Katastrophenvorsorge und Wiederaufbau (Global Facility for Disaster Reduction and Recovery – GFDRR), eines von der Weltbank geleiteten Finanzierungsmechanismus, der Projekte im Bereich Katastrophenvorsorge unterstützt und im Gebiet sichere und widerstandsfähige Infrastruktur aktiv ist
Mitglied des Green Climate Fund, welcher u.a. mit seinem Adaptationsprogramm die vom Klimawandel am stärksten gefährdeten Länder und Gruppen bei der Risikominderung im Zusammenhang mit Naturkatastrophen unterstützt
Engagement in der Partnership for Action on Green Economy (PAGE), einer gemeinsamen, mehrjährigen Initiative der fünf UN-Organisationen UNEP, UNIDO, ILO, UNITAR und UNDP zur Unterstützung der Grünen Wirtschaft in Entwicklungsländern. Die Partnerschaft ist seit 2014 in mehreren Ländern operativ tätig und trägt zur Umsetzung von grünen Technologien bei.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017-20; Konzept Wiederaufbau und Rehabilitation der Humanitären Hilfe und des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe 2010
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
(…)
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Schweizer Hochschulen leisten wichtige Forschungsarbeiten zu Architektur und Baumaterialien für Entwicklungsländer und humanitäre Kontexte
Zivilgesellschaftliche Organisationen, wie z.B. Swisscontact engagieren sich für sicheres Bauen beim Wiederaufbau in Katastrophenregionen
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Internationale Ebene:
Es fehlt in den gefährdeten Ländern an verbindlichen Baunormen die beschlossen und dann auch eingehalten werden
Das Risiko der Zukunft wird in grossem Tempo in urbanen Räumen aufgebaut, z.B. in Städten in am wenigsten entwickelten Ländern mit Wachstumsraten von 5% (z.B. Niamey, Niger), während der Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit des Bundes im Gebiet von widerstandsfähigen Bauweisen auf ländlichen Gebieten liegt
Involvierte Bundesstellen
National Involviert ᴓ
International involviert BAFU, BAKOM, DEZA, IGE, SECO, SWISSTOPO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug zum
Target steht
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Beitrag von Organisationen damit
die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Roche: In Sub-Saharan Africa, a key part of our presence is to
drive partnerships to get governments prioritizing healthcare. We
also need to play our part in improving infrastructure, by
supporting training of healthcare professionals and support
pragmatic epidemiology and socio-demographic data generation.
We act as catalyst to bring hospital builders and medical devices
companies into the region. Roche can advise and support
policymakers on how to make improvements in their health
systems.
WWF Schweiz: Support the development of a standard for
sustainable infrastructure in order to channel international financial
flows towards projects in developing countries with least possible
environmental impact. WWF leistet Inputs bei der Entwicklung
eines globalen Qualitätsstandards für Infrastrukturprojekte (SURE)
ecos unterstützt nachhaltige textile Wertschöpfungsketten, vor
allem mit Rohstoff Westafrika und dem Ziel, mittelfristig die lokale
Wertschöpfung zu steigern und zu stärken. Auch der Faire Handel
ist ein wichtiger Beitrag dazu mit langfristigen, stabilen und fairen
Handelsbeziehungen.
Eine Swiss Sustainable Finance Arbeitsgruppe zielt auf die
Volumenerhöhung der schweizerischen Entwicklungsinvestments
(Investment zur Verbesserung der Situation von unterprivilegierten
Gesellschaftsschichten). Durch die Aktivitäten (d.h. Publikationen,
Events, Stakeholder-Austausch, politischer Dialog) schafft die
Gruppe ein Bewusstsein für Themen wie Investitionen zur
Infrastrukturverbesserung und arbeitet dabei mit Experten
zusammen.
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der Aussenpolitik
und zwischen Innen- und
Aussenpolitik (Synergien,
Zielkonflikte, Trade-offs)
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Swiss Sustainable Finance: In den vergangenen Jahren wurde in
der Schweiz ein globaler Standard für nachhaltige Infrastruktur
etabliert. Diesen Standard weltweit weiter zu fördern könnte dazu
beitragen, Mittel in nachhaltige Infrastrukturprojekte zu
kanalisieren.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.b
Target-Information
SDG-Target: 9.b
Support domestic technology development, research and innovation in developing countries, including by ensuring a conducive policy environment for, inter alia, industrial diversification and value addition to commodities
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
International
Zielsetzung des Bundes
Keine Zielsetzung
Grundlage der Zielsetzung des Bundes
ᴓ
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
Die Unterstützung von Forschung und Entwicklung in Entwicklungsländern für industrielle Diversifizierung und Wertschöpfung steht in der internationalen Zusammenarbeit des Bundes nicht im Zentrum. Dennoch wird teilweise solche Forschung und Entwicklung z.B. im Rahmen von multilateralen Organisationen und Geberkoordinationsforen unterstützt, wie beispielsweise im Landwirtschaftsbereich.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Nein
Indikator Schweiz Kein Indikator Bemerkungen: Es existiert keine Zielsetzung des Bundes.
SDG IAEG Indikator 9.b.1 Proportion of medium and hightech industry value added in total value added
Bemerkungen: Der Indikator ist produzierbar.
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
International: Die Unterstützung von Forschung und Entwicklung in Entwicklungsländer für die industrielle Diversifizierung und Wertschöpfung bezüglich Rohstoffen ist kein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit des Bundes. Dennoch gibt es einzelne Massnahmen, die dies unterstützen, z.B.:
Unterstützung der globalen Agrarforschungspartnerschaft CGIAR, mit 10‘000 Forschenden in 96 Ländern, einer einzigartigen Forschungsinfrastruktur und einem dynamischen Netzwerk. CGIAR entwickelt und übermittelt Wissen, Technologien und Politiken zur landwirtschaftlichen Entwicklung über die ganze Wertschöpfungskette, inklusive Weiterverarbeitung von Produkten z.B. durch neue Maschinen
Mittels technischer Kooperationsprojekte im Bereich des Geistigen Eigentums unterstützt die Schweiz ihre Partnerländer bei der Entwicklung von lokalen Technologietransfer-Systemen, Politikgestaltung im Bereich Innovationsförderung und bei der Schaffung von innovation clusters. Zudem unterstützt die Schweiz entsprechende Programme der Weltorganisation für geistiges Eigentum.
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017-2020, Global Programme Food Security Strategy 2017 – 2020
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
(…)
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Die Schweizer Wissenschaft, wie z.B. das World Food Center der ETH Zürich oder die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) forschen im Bereich der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, auch in Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern
Die Schweizer Privatwirtschaft trägt durch den Transfer von Technologie- und Know-How im Rahmen von Kooperationen und Lizenzverträgen zur Stärkung von Forschung und Entwicklung sowie der Steigerung der Wertschöpfung in Entwicklungsländern bei.
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Internationale Ebene:
Politikdialoge sowie öffentlich-Private Partnerschaften mit dem Privatsektor vor Ort (aber auch in der Schweiz) bieten Möglichkeiten, die Forschung und Entwicklung im Bereich der industriellen Diversifizierung und Wertschöpfung in Entwicklungsländern sowie konkrete Lösungen vor Ort voranzutreiben.
Involvierte Bundesstellen
National involviert ᴓ
International involviert DEZA, IGE, PD (ASA), SECO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in Bezug zum
Target steht
Gesellschaft für bedrohte Völker: "Prozess zur Zertifizierung
ASGM in MdD vorantreiben Direcktkauf von ""sauberem"" , mit
alternativen Methoden gefördertes Gold fördern CH entwirft und
implementiert griffige verbindliche Massnahmen um Handel mit
""dreckigem"" Gold zu unterbinden und dafür alternative
Technologien zu fördern"
Beitrag von Organisationen damit
die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
UBS Sustainable Investing Research paper: "Sustainable value
creation in emerging markets"
Berner Fachhochschule BFH: Hinweis: Die Hochschule für Agrar-,
Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) ist Teil der Berner
Fachhochschule
Gesellschaft für bedrohte Völker: Berichte zu aktueller Situation,
Rolle der Ch, Kontaktaufbau zwischen comunidades ASGM,
Raffinerien etc. Sensiblisierung vor Ort durch Partner
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der Aussenpolitik
und zwischen Innen- und
Aussenpolitik (Synergien,
Zielkonflikte, Trade-offs)
Gesellschaft für bedrohte Völker: Macht/Bedeutung der
Goldindustrie in der CH>andauernde Intransparenz und Import
aus umstrittenen Gebieten
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden müssen,
damit die Schweiz das Target auf
nationaler Ebene erreichen
und/oder einen angemessenen
Beitrag auf internationaler Ebene
leisten kann
Universität Bern, Centre for Development and Environment: Die
Zielsetzung der tertiären Bildung und Forschungsförderung- und
Forschungspartnerschaften sind wesentlich für die Zielerreichung
der SDGs nicht nur im Bezug auf SDG 9. Das gemeinsame
Programm der DEZA und des Schweizerischen Nationalfonds
geht in die richtige Richtung und müsste konsolidiert und
weiterausgebaut werden.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Target 9.c
Target-Information
SDG-Target: 9.c
Significantly increase access to information and communications technology and strive to provide universal and affordable access to the Internet in least developed countries by 2020
Bestandsaufnahme des Bundes
Ebene der Bestandesaufnahme
International
Zielsetzung des Bundes
Die Schweiz setzt sich für einen chancengleichen Zugang der gesamten Weltbevölkerung zum Internet, für die Armutsbekämpfung mittels IKT und für eine Verknüpfung der Resultate des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der UNO ein (aussenpolitische Zielsetzung)
Grundlage(n) der Zielsetzung des Bundes
Strategie „Digitale Schweiz” (BR 2016); Ergebnisse des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (World Summit on the Information Society, WSIS) von 2003 und 2005; WSIS+10 (2015)
Verhältnis der Zielsetzung des Bundes zum Target
Die Schweiz setzt sich in globalen Prozessen für eine inklusive Internet Gouvernanz ein und nutzt IKT in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Die konkrete Unterstützung zum Ausbau des Zugangs zum Internet in ärmeren Entwicklungsländern ist hingegen kein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit.
Ist die Zielsetzung des Bundes in Bezug auf das Target weitgehend genug?
Teilweise
Indikator Schweiz Kein Indikator Bemerkungen: Es handelt sich um eine internationale Zielsetzung des Bundes.
SDG IAEG Indikator Proportion of population covered by a mobile network, by technology
Bemerkungen: Der Indikator ist produzierbar
Beiträge der Schweiz
Auf Bundesebene
International: Die Schweiz prägt die Diskussion über die Zukunft des Internets und dessen globalen Gouvernanz mit und setzt sich für eine die Verringerung des digitalen Grabens zwischen Industrie-, Transformations- und Entwicklungsländer sowie zwischen den Geschlechtern ein. Schwerpunkte sind:
Capacity Building und Wahrung von Entwicklungsinteressen im Bereich der Internet Policy, etwa über die Geneva Internet Plattform (GIP), für staatliche und nicht-staatliche Akteure;
Unterstützung von globalen Initiativen und Prozessen für den Austausch von good practices zu „Digital Economy“, etwa im Rahmen des OECD „Going Digital“ Projekts oder der WEF-Initiative „Future of Digital Economy and Society“;
Berücksichtigung der Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen aus Entwicklungsländern in relevanten Prozess und Foren die sich mit der Nutzung des Internets sowie der Weiterentwicklung dessen „Gouvernanz-Ökosystems befassen, wie z.B. die UNO-Kommission für Wissenschaft und Technik im Dienste der Entwicklung (UN CSTD), die ITU/UNESCO Broadband Commission for Sustainable Development, die weltweite Vergabestellte für Domain Namen und IP-Adressen (ICANN), das UN Internet Governance Forum (IGF), oder das WSIS Forum;
Kernbeiträge an UNESCO, welche auch im Bereich des universellen Zugangs zu und Erhalt von Informationen und Wissen über das Internet tätig ist
Förderung einer Vision der Cyber-Sicherheit, die als Multiplikator für Menschenrechte und wirtschaftliche Entwicklung dienen kann und Befähigen von Entwicklungsländern für deren aktive Teilnahme an relevanten Prozessen zu Cyber-Risiken;
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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Verbreitung und Unterstützung von innovativen Anwendungen der IKT im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, etwa durch Programme wie „Agrofin Mobile“, die Bauern Finanz- und Informationsdienstleistungen auf dem Mobiltelefon zur Verfügung stellt;
Wichtige Referenzen zu den Massnahmen: Strategie „Digitale Schweiz” (BR 2016) sowie Ergebnisse des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) von 2003 und 2005; WSIS+10 (2015); Botschaft internationale Zusammenarbeit 2017-2020
Auf Kantons- und/oder Gemeindeebene
(…)
Beispiele von Beiträgen nicht-staatlicher Akteure
Die Geneva Internet Platform (GIP) - eine Initiative des Bundes, betrieben von der DiploFoundation in Genf - betreibt eine neutrale Onlineplattform mit aktuellen Informationen und bietet on- sowie offline Kurse an, welche insbesondere Akteure aus Entwicklungsländern befähigen sollen, sich aktiv in die Debatten zu Fragen der Digitalisierung einbringen zu können;
World Economic Forum mit der Initiative „Future of Digital Economy“, die mit Partnerschaften eine inklusive Digitalisierung unterstützt;
Syngenta, mit Unterstützung von „Agrofin Mobile“, die Finanz- und Informationsdienstleistungen für Bauern in Indonesien auf mobile phones zur Verfügung stellt
Einschätzungen des Bundes zum Beitrag der Schweiz
Herausforderungen und Opportunitäten der Schweiz
Internationale Ebene:
Die Schweiz arbeitet konstruktiv und wirkungsvoll in den relevanten Institutionen, Foren und Prozessen mit, welche sich mit Fragen der Internet-/Digitalen Gouvernanz, insbesondere betreffend Zugang zu Infrastruktur und Inhalten sowie betreffend Chancengleichheit für alle befassen.
Die Schweiz ist mit dem internationalen Genf und der Ansiedlung von wichtigen Prozessen und Organisationen (ITU, IGF) gut positioniert und kann einen Beitrag zum Einbezug und Interessenwahrung für Entwicklungsländer in der Internet Gouvernanz leisten;
Des initiatives telles que celles de l’UNESCO sont à suivre.
Es besteht ein Potential, IKT Aspekte und innovative Partnerschaften im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit zu stärken;
Ein verstärkter Austausch und strategische Zusammenarbeit zwischen den globalen Prozessen und der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz kann Opportunitäten öffnen für eine Stärkung der Entwicklungsländer
Involvierte Bundesstellen
National involviert ᴓ
International involviert BAKOM, DEZA, IGE, SECO, PD AIO
Rückmeldungen aus der online-Konsultation von 26.06. – 25.08.2017
Eigene Zielsetzung von
Organisationen, die in
Bezug zum Target steht
Beitrag von Organisationen
damit die Schweiz das
Target auf nationaler Ebene
erreichen und/oder einen
angemessenen Beitrag auf
internationaler Ebene
leisten kann
CBM Schweiz: Barrierefreie Kommunikations- und
Informationsmaterialen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Projekte.
Bestandsaufnahme Agenda 2030 – Informationssammlung – Stand November 2017 Etat des lieux – Recueil d’informations – état novembre 2017
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ecos: In unserem Projekt der Förderung nachhaltiger textiler
Wertschöpfungsketten arbeiten wir auch mit innovativen, neuen
Informationssystemen, die für Transparenz und mehr Effizienz und
Gerechtigkeit und Produktivitätssteigerungen sorgen sollen.
Service Agenda 21 - Ville durable, Ville de Genève: http://www.ville-
geneve.ch/themes/environnement-urbain-espaces-verts/acces/ accès
wifi dans la rue public et gratuit
BIS Bibliothek Information Schweiz: Bibliotheken ermöglichen einem
Grossteil der Schweizer Bevölkerung (kostenfreien) Zugang zum
Internet und leisten einen wesentlichen Beitrag Weiterentwicklung der
"digital literacy".
ICC Switzerland: Zentrales Engagement im Rahmen der Internet
Governance inkl Einsitz in den Gremien von ICC Paris; Aktivitäten der
ICC Commission Digital Economy
Einschätzungen zu
Kohärenzfragen in der
Innenpolitik, in der
Aussenpolitik und zwischen
Innen- und Aussenpolitik
(Synergien, Zielkonflikte,
Trade-offs)
BIS Bibliothek Information Schweiz: Fragen des freien Zugangs zu
Information und des Urheberrechts, Bibliotheken sind wichtige Partner,
die in die (politische) Meinungsbildung einbezogen werden müssen
Einschätzungen zu den
Herausforderungen, die
angegangen werden
müssen, damit die Schweiz
das Target auf nationaler
Ebene erreichen und/oder
einen angemessenen
Beitrag auf internationaler
Ebene leisten kann
CBM Schweiz: Der barrierefreie Zugang zu Informations- und
Kommunikationstechnologien ist zu gewährleisten, denn ansonsten
droht, dass eine grosse Anzahl an Menschen zurückgelassen werden.
BIS Bibliothek Information Schweiz: Rahmenbedingungen (Infrastruktur,
Finanzen, Fachausbildung der Mitarbeitenden) schaffen, dass
Bibliotheken ihre wichtige Aufgabe auch wahrnehmen können.