2. Bildungsbericht des
Landkreises Uelzen
1
Impressum
Herausgeber Landkreis Uelzen Bildungsbüro Veerßer Str. 64 29525 Uelzen
Autoren1 Benedikt Küttel (M.Sc., Psych.) Simone Strasburger (Dipl.-Soz.päd.)
Unter Mitarbeit von Sebastian Arning, Andrea Hauptmann, Gesa Kupke
Bildernachweis fotolia.de (Titel, Kapitel A, B, C, D und Anhang) Philipp Schulze (Kapitel E)
Dank für die Unterstützung an das Schul- und Kulturamt, das Jugendamt, das Sozialamt und das GIS-Büro der Kreisverwal-tung des Landkreises Uelzen sowie an den Zweckverband Ge-sundheitsamt Uelzen-Lüchow-Dannenberg, das Niedersächsi-sche Landesgesundheitsamt, die Niedersächsische Landes-schulbehörde und den Bereich Hochschulentwicklung und Kommunikation der Ostfalia Hochschule für angewandte Wis-senschaften.
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert
1 Beide Autoren haben gleichermaßen zu diesem Werk beigetragen.
2
Inhalt Vorwort | Landrat Dr. Heiko Blume ................. ......................................... 4
Glossar .......................................... ........................................................... 6
Einleitung ........................................ ........................................................ 10
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis A
Uelzen ............................................ ............................................ 13
Der Landkreis Uelzen im Überblick ............................................. 14 A.1
Bevölkerung ................................................................................ 18 A.2
Bevölkerungsentwicklung und Prognose ..................................... 18 A.2.1
Wanderungen und natürliche Bevölkerungsbewegung ................ 20 A.2.2
Altersstruktur ............................................................................... 23 A.2.3
Migration ..................................................................................... 26 A.2.4
Flüchtlinge und Asylsuchende ..................................................... 31 A.2.5
Sozioökonomische Situation ....................................................... 35 A.3
Bildungsabschlüsse .................................................................... 36 A.3.1
Arbeitslosigkeit ............................................................................ 37 A.3.2
Erwerbstätigkeit .......................................................................... 43 A.3.3
Verfügbares Einkommen ............................................................. 45 A.3.4
Fazit ............................................................................................ 46 A.4
Frühkindliche Bildung ............................. ................................. 49 B
Kindertagesbetreuung ................................................................. 50 B.1
Kindertagesbetreuung im Landkreis Uelzen im B.1.1
Überblick ..................................................................................... 50
Betreuungssituation der unter 3-Jährigen.................................... 53 B.1.2
Betreuungssituation der 3 - 6-Jährigen ....................................... 54 B.1.3
Ganztagsbetreuung .................................................................... 55 B.1.4
Übergang in die Schule ............................................................... 57 B.2
Einschulungen ............................................................................ 57 B.2.1
Befunde aus den Schuleingangsuntersuchungen ....................... 58 B.2.2
Fazit ............................................................................................ 62 B.3
Schulische Bildung ................................ ................................... 64 C
Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden C.1
Schulen ....................................................................................... 72
Verteilung nach Geschlecht ........................................................ 74 C.1.1
Verteilung nach Herkunft ............................................................. 74 C.1.2
3
Verteilung nach sozioökonomischem Hintergrund ....................... 76 C.1.3
Übergänge .................................................................................. 77 C.2
Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I C.2.1
im Landkreis Uelzen .................................................................... 79
Schulabschlüsse an allgemein bildenden Schulen ...................... 81 C.3
Fazit ............................................................................................ 84 C.4
Berufliche Bildung ................................ .................................... 86 D
Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen .............. 88 D.1
Übergang allgemein bildende Schule berufsbildende D.2
Schule ......................................................................................... 91
Gemeldete Berufsausbildungsstellen und Bewerber ................... 91 D.2.1
Neu eingetretene Schülerinnen und Schüler ............................... 94 D.2.2
Schulabschlüsse an berufsbildenden Schulen ............................ 99 D.3
Vertragsauflösung im Rahmen der beruflichen D.4
Ausbildung ................................................................................ 102
Fazit .......................................................................................... 106 D.5
Hochschule......................................... ..................................... 108 E
Hochschulentwicklung und Studienangebot .............................. 109 E.1
Studierendenzahlen und Herkunft der Studierenden ................. 110 E.2
Geschlechterverteilung der Studierenden ................................. 112 E.3
Studienort der Studierenden aus dem Landkreis E.4
Uelzen ....................................................................................... 113
Suderburger Studierende und Bevölkerungszahlen E.5
des Landkreises Uelzen ............................................................ 114
Fazit .......................................................................................... 117 E.6
Anhang ............................................ ...................................................... 118
Literaturverzeichnis .............................. ................................................ 119
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ............... .................................. 122
Vorwort | Landrat Dr. Heiko Blume
4
Vorwort | Landrat Dr. Heiko Blume
Liebe Leserinnen und Leser,
Bildung sichert Teilhabe – der Zugang zu Bildung ist aus mei-
ner Sicht Grundrecht und darüber hinaus auch eine Frage der
sozialen Gerechtigkeit.
Aber gute Bildung verbessert nicht nur die Zukunftschancen
eines jeden Einzelnen, sondern auch die der Region. Ob Be-
triebe qualifizierte Fachkräfte finden, ob Menschen für sich eine
Zukunft in einer Region sehen, hängt nicht zuletzt von der Qua-
lität des Bildungswesens ab.
Liebe Leserinnen und Leser, wir haben in den vergangenen
Jahren erfolgreich Strukturen für ein gelingendes Bildungsma-
nagement aufgebaut. Insbesondere möchte ich hier unsere
Bildungskonferenzen erwähnen, die seit drei Jahren jährlich
von mehr als 130 Akteuren zum Ideenaustausch und zur Wei-
terentwicklung der Projekte der Bildungsregion genutzt werden.
Beispielhaft seien an dieser Stelle zwei Projekte erwähnt: die
Jugendberufsagentur Uelzen und das Jahr der sozialen Kom-
petenz. Die Jugendberufsagentur ist aus der Arbeit des Ar-
beitskreises Übergänge hervorgegangen. Als sie in Uelzen am
4. August 2016 ihre Türen öffnete, waren wir damit einer der
ersten Standorte in Niedersachsen, die eine solche abge-
stimmte Beratungsstruktur für Jugendliche am Übergang aus
der allgemeinbildenden Schule vorweisen konnten. Dieser Er-
folg basiert in erster Linie auf der guten Zusammenarbeit zwi-
schen der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, dem Pro Aktiv
Center, den Berufsbildenden Schulen sowie dem Landkreis. Im
nächsten Jahr wird uns als Bildungsregion das Jahr der sozia-
len Kompetenz begleiten. Hier setzen wir als Bildungsregion
ein Zeichen, dass uns nicht nur die Optimierung der Wissens-
vermittlung sondern darüberhinausgehend die Frage, wie wir
miteinander umgehen, wichtig ist.
Vorwort | Landrat Dr. Heiko Blume
5
Trotz dieser Erfolge stehen wir – wie der vorliegende Bericht
zeigt – vor vielen Aufgaben, um bestehende Bildungsungleich-
heiten abzubauen. In diesem Zusammenhang zeigt der 2. Bil-
dungsbericht insbesondere auch auf, inwieweit der Landkreis
Uelzen vom demografischen Wandel betroffen ist. Der 2. Bil-
dungsbericht liefert damit eine wichtige Grundlage, um über ein
effektives Bildungsmanagement in diesen Bereichen tätig zu
werden.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch beim Bund und dem
Land Niedersachsen bedanken. Beide haben mit Ihren Förder-
programmen die Arbeit unseres Bildungsbüros unterstützt: das
Bundesministerium für Bildung und Forschung über die För-
derprogramme „Bildung intergiert“ und „Kommunale Koordinie-
rung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“, das Nieder-
sächsische Kultusministerium über das Programm „Bildungs-
regionen“.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle aber an die vielen
Engagierten aus dem Bereich Bildung im Landkreis Uelzen, die
sich häufig mit großem Einsatz über Ihre Arbeitszeit hinaus in
die Bildungsregion Uelzen eingebracht haben.
Dr. Heiko Blume
Glossar
6
Glossar
Ausländerinnen und Ausländer
Siehe nicht-deutsche
Blue Card
Die Blaue Karte EU Deutschland, auch EU Blue Card Germany
genannt, ist ein Aufenthaltstitel, also ein Nachweis(-dokument)
über den legalen, befristeten Aufenthalt eines Angehörigen
eines Drittstaates in einem EU-Mitgliedsstaat zum Zwecke der
Erwerbstätigkeit. Voraussetzungen sind:
• deutscher oder anerkannter ausländischer oder ver-
gleichbarer ausländischer Hochschulabschluss,
• Vorlage eines Arbeitsvertrages oder eines verbindlichen
Arbeitsplatzangebotes,
• grundsätzlich Nachweis eines jährlichen Mindestbrutto-
gehalts von 50.800 Euro, Ausnahme: Bei Erteilung ei-
ner Blauen Karte EU an Naturwissenschaftler, Mathe-
matiker und Ingenieure sowie an Ärzte und IT-
Fachkräfte wird eine niedrigere Gehaltsgrenze von
39.624 Euro zu Grunde gelegt.
Betreuungsquote
Anzahl der Kinder in Kindertagesbetreuung (inklusive öffentlich
geförderter Kindertagespflege) je 100 Kinder der gleichen Al-
tersgruppe.
Duale Ausbildung
siehe Teilbereiche des Berufsbildungssystems
Glossar
7
Erwerbsfähige Hilfebedürftige nach Sozialgesetzbuch
(SGB) II
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind Personen,
• die das 15. Lebensjahr vollendet und die Regelalters-grenze noch nicht erreicht haben
• mindestens drei Stunden am Tag arbeiten können
• ihren Lebensunterhalt aber nicht bzw. nicht ausreichend aus eigenen Mitteln bestreiten können.
Ausländerinnen und Ausländer gelten nur als erwerbsfähig,
wenn ihnen die Aufnahme einer Beschäftigung erlaubt ist oder
erlaubt werden könnte.
Erwerbstätigenquote
Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Woh-
nort bezogen auf die Bevölkerung von 18 – 65 Jahre.
Hochqualifizierte
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Hochschul- oder
Fachhochschulabschluss
Kindertagesbetreuung
Frühkindliche Betreuung außerhalb der Familie, in Kinderta-
geseinrichtungen oder durch Kindertagespflege (Tagesmütter
und –väter)
Migrantinnen und Migranten
Als Migrantin bzw. Migrant wird in diesem Bericht „die auslän-
dische Bevölkerung – unabhängig davon, ob sie im Inland oder
im Ausland geboren wurde – sowie alle Zugewanderten, unab-
hängig von ihrer Nationalität, definiert. Daneben zählen zu den
Personen mit Migrationshintergrund auch die in Deutschland
geborenen eingebürgerten Ausländer sowie eine Reihe von in
Deutschland Geborenen mit deutscher Staatsangehörigkeit,
Glossar
8
bei denen sich der Migrationshintergrund aus dem Migrati-
onsstatus der Eltern ableitet. Zu den letzteren gehören die
deutschen Kinder (Nachkommen der ersten Generation) von
Spätaussiedlern und Eingebürgerten und zwar auch dann,
wenn nur ein Elternteil diese Bedingungen erfüllt. Darunter
subsumiert werden seit 2000 auch die (deutschen) Kinder aus-
ländischer Eltern, die die Bedingungen für das Optionsmodell
erfüllen, d. h. mit einer deutschen und einer ausländischen
Staatsangehörigkeit in Deutschland geboren wurden.2
Abweichende Definitionen sind an der jeweiligen Stelle ver-
merkt.
Nicht-Deutsche
Als Nicht-Deutsche werden in diesem Bericht Personen be-
zeichnet, die nicht im Sinne des Art. 116 GG deutsche Staats-
angehörige sind. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen
mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Personen, die sowohl die
deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit haben,
gelten als deutsche Staatsangehörige.
Schulberufssystem
siehe Teilbereiche des Schulberufssystems
Teilbereiche des Berufsbildungssystems
Das Berufsbildungssystem ist in unterschiedliche Teilbereiche
zu gliedern. Für diesen Bericht spielen in erster Line die Berei-
che ‚duale Ausbildung’, Schulberufssystem und Übergangssys-
tem eine Rolle. Dabei umfasst der Begriff ‚duale Ausbildung’
die in Ausbildungsstätten und Berufsschulen stattfindende Be-
rufsausbildung in Berufen, die nach Berufsbildungsgesetz bzw.
Handwerksordnung geregelt sind. Das Schulberufssystem be-
2 Vgl. Kindergesundheit im Einschulungsalter Ergebnisse der Schulein-gangsuntersuchung 2012, Seite 6, Hrgs: Niedersächsisches Landes Ge-sundheitsamt
Glossar
9
steht aus schulischen Bildungsgängen, die einen qualifizieren-
den beruflichen Abschluss vermitteln.
Maßnahmen außerschulischer Träger und schulische Bil-
dungsgänge, die keinen qualifizierenden Berufsabschluss ver-
mitteln, werden dem ‚Übergangssystem’ zugeordnet. Dies
schließt auch teilqualifizierende Angebote ein, die auf eine an-
schließende Ausbildung angerechnet werden können oder Vo-
raussetzung zur Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbil-
dung sind.
Hinzu kommen die Teilbereiche ‚Erwerb der Hochschulzu-
gangsberechtigung’ und ‚berufliche Fortbildung’.3
Übergangssystem
siehe Teilbereiche des Berufsbildungssystems
3 Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Hrgs.): Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines Kommunalen Bildungsmonitorings, Seite 116
Einleitung
10
Einleitung
Uelzen bildet – Gemeinsam Zukunft schaffen
lautet die Überschrift der Vision, die sich die Steuerungsgruppe
der Bildungsregion gegeben hat. Um die Vision erreichen zu
können, hat sich die Bildungsregion Ziele gesetzt und Hand-
lungsfelder festgelegt (siehe hierzu „Handlungskonzept der
Bildungsregion Uelzen“). Die Bildungsberichterstattung hat in
diesem Kontext zwei Funktionen. Zum einen ist der Bildungs-
bericht ein Diagnoseinstrument, anhand dessen Handlungsbe-
darf erkannt werden kann. Zum anderen kann festgestellt wer-
den, ob gesetzte Ziele erreicht wurden.
Darüber hinaus hat der Bildungsbericht die Aufgabe, die öffent-
liche Diskussion über Bildung in unserem Landkreis zu berei-
chern und bildungsrelevante Entscheidungen auf eine Fakten-
grundlage zu stellen. Sein Adressatenkreis besteht aus allen
Akteurinnen und Akteuren der Bildungsregion: Entscheidungs-
trägerinnen und Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene,
die Politik, Institutionen und Verwaltung. Einer interessierten
Öffentlichkeit gibt der Bericht darüber hinaus Einblicke in das
Uelzener Bildungssystem.
Der Bildungsbericht
- gibt eine Gesamtschau über unterschiedliche bildungs-
relevante Bereiche
- bündelt die wichtigsten verfügbaren aktuellen Daten
und Informationen
- stellt Entwicklungen im Zeitverlauf dar und ermöglicht
so, Trends im Bildungsbereich rechtzeitig zu erkennen
- setzt Daten aus dem Landkreis Uelzen in Relation zu
den entsprechenden Landesdaten und ermöglicht so in
Teilbereichen des Bildungswesens eine Standortbe-
stimmung
- bildet eine Grundlage für die Beobachtung, Steuerung
und Qualitätsentwicklung des Bildungswesens
Einleitung
11
- beobachtet lokale Entwicklungen und deckt Problembe-
reiche auf
- gibt allen Interessierten ein Nachschlagewerk an die
Hand
Bei der Lektüre des Berichtes ist zu beachten, dass Bildungs-
berichterstattung von ihrem Ansatz her systemorientiert ist.
Individuelle Verläufe können - auch aufgrund fehlender Ver-
laufsdaten im Bildungswesen - nicht abgebildet werden. Ursa-
che- und Wirkungszusammenhänge können indikatorenbasiert
nicht dargestellt werden.
Gegenüber dem ersten Bildungsbericht konnte der vorliegende
Bericht um das Thema Hochschulbildung erweitert werden.
Weiterhin nicht berücksichtig bleiben die Bereiche Weiterbil-
dung sowie der Non-formale Bildungsbereich.
Daten zu sozialer Herkunft der Bildungsteilnehmer und Bil-
dungsteilnehmerinnen liegen so gut wie keine vor. Die Frage-
stellung der Koppelung von Bildungserfolg und sozialer Her-
kunft lässt sich daher datengestützt für den Landkreis Uelzen
kaum beantworten. Gleiches gilt für den Bereich Migration.
Amtliche Statistiken unterscheiden häufig lediglich das Merk-
mal Staatsangehörigkeit. Wie schon im letzten Bildungsbericht
dargelegt, wird diese Differenzierung zwischen deutschen
Staatsangehörigen und Ausländerinnen beziehungsweise Aus-
ländern der kulturellen Vielfallt im Landkreis Uelzen 2016 nicht
mehr gerecht. Personen mit Migrationshintergrund werden zu
wenig differenziert abgebildet und die Vielfältigkeit dieser Be-
völkerungsgruppe nicht erfasst. Die Frage nach der Chancen-
gerechtigkeit des Bildungssystems bleibt hiermit weitgehend
unbeantwortet.
Trotzdem bemüht sich der vorliegende Bericht dem Thema
Migration einen größeren Stellenwert einzuräumen. Insbeson-
dere im Jahr 2015 wurde das Bildungssystem durch die Flücht-
lingszuwanderung vor große Herausforderungen gestellt. Spiel-
te beispielsweise Deutsch als Zweitsprache noch im Schuljahr
Einleitung
12
2014/2015 an vielen Schulen im Landkreis keine nennenswerte
Rolle, hatten im vergangenen Schuljahr viele Grundschulen
und fast alle weiterführenden Schulen entsprechende Angebo-
te eingerichtet.
An dieser Stelle sei allerdings auch darauf hingewiesen, dass
angesichts der höchst dynamischen Entwicklung die hier dar-
gestellten Zahlen eine Momentaufnahme darstellen. Um die
Vergleichbarkeit der Daten sicherzustellen und eine Fort-
schreibung im Zeitverlauf zu ermöglichen, wurden soweit mög-
lich die jeweils aktuellsten Daten des niedersächsischen statis-
tischen Landesamtes verwendet. Die aktuellsten Angaben be-
ziehen sich hier in der Regel auf Dezember 2015 – bezogen
auf das Thema Migration hatten wir es zu diesem Zeitpunkt mit
einer Ausnahmesituation zu tun.
Der Uelzener Bildungsbericht ist kein Werk externer Gutachter,
sondern wurde innerhalb des Bildungsmonitorings vom Bil-
dungsbüro des Landkreises Uelzen erstellt. Dennoch haben
viele Akteurinnen und Akteure an seiner Entstehung mitgewirkt
und Unterstützung geboten. Nennenswert sind an dieser Stelle
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamtes für Sta-
tistik Niedersachsen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Niedersächsischen Landessschulbehörde (Außenstelle Lüne-
burg), das Niedersächsische Landesgesundheitsamt, der
Zweckverband Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg
sowie die Ämter der Kreisverwaltung. Ihnen allen an dieser
Stelle einen außerordentlichen Dank.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
13
Rahmenbedingungen für Bildung im ALandkreis Uelzen
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
14
Der Landkreis Uelzen im Überblick A.1
Der Landkreis Uelzen liegt im Nordosten Niedersachsens und
ist Teil der Lüneburger Heide.
Quelle: GeoBasis-DE/BKG 2014
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
15
Der Landkreis Uelzen ist der Metropolregion Hamburg zugehö-
rig.
Quelle: Metropolregion Hamburg / Lizenz CC BY 3.0 DE.
Nachbarkreise sind Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Altmark-
kreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt), Gifhorn, Celle sowie Heide-
kreis.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
16
Zum Landkreis gehören die vier Samtgemeinden Aue, Beven-
sen-Ebstorf, Rosche, Suderburg, die Gemeinde Bienenbüttel
sowie die Hansestadt Uelzen.
Karte erstellt durch: GIS Büro Landkreis Uelzen
2015 (Stichtag 31.12.2015) lebten insgesamt 93.131 Men-
schen im Landkreis. Neben der Hansestadt Uelzen selbst mit
33.782 Einwohnern hat auch Bad Bevensen mit seinen 9.060
Einwohnern Stadtstatus. Somit leben 42.842 Einwohner oder
ca. 46 % der Bevölkerung in den beiden städtischen Zentren.
54 % der Bevölkerung verteilen sich auf ca. 250 Ortschaften im
gesamten Landkreis, wobei der nördliche Teil des Landkreises
dichter besiedelt ist als der Süden (in der Hansestadt Uelzen
sowie der Einheitsgemeinde Bienenbüttel und der Samtge-
meinde Bevensen-Ebstorf leben ca. 71,9 % der Gesamtbevöl-
kerung des Landkreises).4
4 Quelle: LSN: A100001G
Einwohnerzahl im Jahr 2015: 93.131
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
17
Mit durchschnittlich 64 Einwohnern / Einwohnerinnen/km²
(Stichtag 31.12.2014) gehört der Landkreis zu den am dünns-
ten besiedelten Gebieten in Niedersachsen (Platz 37 von 38
Landkreisen). Lediglich der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat
weniger Einwohner / Einwohnerinnen pro Quadratkilometer
(Land Niedersachsen ca. 164,4 Einwohner/km²). Bezogen auf
die Fläche nimmt der Kreis im niedersächsischen Vergleich
den 10. Rang (größte Fläche = Rang 1) ein.
Tab. A-1: Nutzungsverteilung im Landkreis Uelzen (2 014) Fläche: 1.454,2 km²
davon 53,0% Landwirtschaftsfläche 33,5% Waldfläche 4,1% Gebäude- und Freifläche 4,1% Verkehrsfläche 3,9% Flächen anderer Nutzung 0,8% Wasserfläche 0,5% Erholungsfläche, einschl. Friedhofsfläche 0,1% Betriebsfläche, ohne Abbauland
Quelle: LSN5: Z0000001
Diese Nutzungsverteilung zeigt deutlich die ländliche Prägung
des Kreises.
5 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Geringe Bevölke-rungsdichte im Landkreis Uelzen: Platz 37 von 38 Landkreisen
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
18
Bevölkerung A.2
Bevölkerungsentwicklung und Prognose A.2.1
Wie in Abb. A-1: ersichtlich, ist die Bevölkerungsentwicklung im
Landkreis Uelzen rückläufig. In den Jahren 2014 und 2015 gab
es allerdings wieder einen Anstieg zu verzeichnen. Dieser An-
stieg ist auf eine erhöhte Zuwanderung zurückzuführen. Inner-
halb der deutschen Bevölkerung ist in den vergangenen
10 Jahren eine kontinuierliche Bevölkerungsabnahme zu ver-
zeichnen.
Abb. A-1: Bevölkerungsentwicklung und Prognose im La ndkreis Uelzen (2004 bis 2026), Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: Z100001G, Z1010011
Ebenfalls sind in Abb. A-1: die Ergebnisse der kleinräumigen
Bevölkerungsprognose des Landesamtes für Statistik Nieder-
sachsen dargestellt. Nach dieser Prognose ist von einer konti-
nuierlichen Bevölkerungsabnahme auszugehen.
80000
82000
84000
86000
88000
90000
92000
94000
96000
98000
100000
Bev
ölke
rung
szah
l
Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsprognose
Im Landkreis Uelzen gibt es einen Trend der Bevölkerungs-abnahme.
Nach der Bevölke-rungsprognose kann von einer kontinuier-lichen Bevölke-rungsabnahme aus-gegangen werden
Bevölkerungszu-nahme in 2014 und 2015 aufgrund er-höhter Zuwanderung
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
19
In der folgenden Grafik wird die Bevölkerungsentwicklung von
2000 bis 2015 differenziert nach Samtgemeinden sowie der
Einheitsgemeinde Bienenbüttel und der Hansestadt Uelzen
dargestellt. Die Bevölkerungsanzahl wurde dabei in Bezug ge-
setzt zur Bevölkerungsanzahl des Jahres 2000.
Abb. A-2: Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Uelz en bis 2015, rela-tiviert an der Bevölkerungszahl des Jahres 2000, Sti chtag 31.12.
Quelle: LSN: Z100001G
Aus Abb. A-2 wird ersichtlich, dass der Trend der Bevölke-
rungsabnahme in allen Samtgemeinden sowie der Einheitsge-
meinde Bienenbüttel und der Hansestadt Uelzen besteht. Ab
dem Jahr 2014 fällt jedoch in der Einheitsgemeinde Bienenbüt-
tel sowie in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf und der
Hansestadt Uelzen eine Bevölkerungszunahme auf. Diese Be-
völkerungszunahme ist auf eine gesteigerte Zuwanderung6
zurückzuführen. In den restlichen Samtgemeinden bestand
ebenfalls eine gesteigerte Zuwanderung ab dem Jahr 2013
bzw. 2014, jedoch führte diese nicht zu einem Bevölkerungs-
zuwachs. Innerhalb der deutschen Bevölkerung gab es ledig-
lich in der Einheitsgemeinde Bienenbüttel im Jahr 2014 eine
Bevölkerungszunahme (79 Personen).
6 Quelle: LSN: Z100002V
88%
90%
92%
94%
96%
98%
100%
102%
104%
106%
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014Bev
ölke
rung
szah
l rel
ativ
iert
am
Ja
hr 2
000
Gemeinde Bienenbüttel SG Suderburg
SG Bevensen-Ebstorf SG Rosche
Hansestadt Uelzen SG Aue
Trend der Bevölke-rungsabnahme in allen Samt- und Ein-heitsgemeinden
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
20
Wanderungen und natürliche Bevölke-A.2.2rungsbewegung
In der folgenden Grafik wird für die Jahre 2000 bis 2014 das
Geburtendefizit (Anzahl Geburten minus Sterbefälle), der
Wanderungssaldo (Zuzüge minus Fortzüge) sowie die Bevöl-
kerungsentwicklung insgesamt (Summe aus Geburtendefizit
und Wanderungssaldo) für den Landkreis Uelzen dargestellt.
Abb. A-3: Wanderungssaldo, Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit und Bevölkerungsentwicklung insgesamt im Landkreis Uelzen (2000-2014)7
Quelle: LSN: Z1100001, Z1200001
Zunächst wird aus der Grafik ein kontinuierliches Geburtende-
fizit ersichtlich. Demgegenüber steht ein positiver und stärker
schwankender Wanderungssaldo. Im Jahr 2014 konnte der
positive Wanderungssaldo das Geburtendefizit kompensieren,
was zu einer Bevölkerungszunahme führte. Wie bereits be-
schrieben, ist die Bevölkerungszunahme auf die erhöhte Zu-
wanderung zurückzuführen.
7 Deutliche Schwankungen 2008 aufgrund Registerbereinigung
-1250
-1000
-750
-500
-250
0
250
500
750
1000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Ein
woh
nerg
ewin
n/D
efiz
it
Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit
Wanderungssaldo
Bevölkerungsentwicklung insgesamt
Es existieren ein po-sitiver Wanderungs-saldo und ein konti-nuierliches Gebur-tendefizit.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
21
Wertet man die Geburtenentwicklung separat nach Samt- und
Einheitsgemeinden aus, fällt in allen Samtgemeinden und in
der Hansestadt Uelzen ein kontinuierliches Geburtendefizit auf.
Lediglich in Bienenbüttel gab es vereinzelt mehr Geburten als
Sterbefälle. Der allgemeine Trend des Geburtendefizits scheint
sich in fast allen Gebieten zu verstärken. Insbesondere ist die-
ser Trend in den Samtgemeinden Aue und Bevensen-Ebstorf
erkennbar.
Abb. A-4: Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit d ifferenziert nach Samt- und Einheitsgemeinden (2000-2014)
Quelle: LSN: Z1100001
Ein differenziertes Bild auf die Wanderungsbewegungen gibt
Abb. A-5. Aus dieser Grafik wird ersichtlich, dass es für die
meisten betrachteten Jahre in den untersuchten Gebieten ei-
nen positiven Wanderungssaldo (mehr Zuzüge als Fortzüge)
zu verzeichnen gab. Dennoch gab es zwischen 2000 und 2008
einen Abwärtstrend der Wanderungssalden (bis hin zu negati-
ven Wanderungssalden), welcher sich mehr oder weniger stark
in allen Gebieten zeigt. Ab 2013 ist in den untersuchten Gebie-
ten ein deutlicher Effekt der Zuwanderung erkennbar.
-300
-250
-200
-150
-100
-50
0
50
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Geb
urte
nübe
rsch
uss
bzw
. G
ebur
tend
efiz
it
Gemeinde Bienenbüttel SG Suderburg
SG Bevensen-Ebstorf SG Rosche
Hansestadt Uelzen SG Aue
Das Geburtendefizit ist in fast allen Samt- und Einheitsge-meinden erkennbar.
Es existieren weit-gehend positive Wanderungssalden in allen Samt- und Einheitsgemeinden.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
22
Abb. A-5: Wanderungssaldo, differenziert nach Samt- und Einheitsge-meinden (2000-2014) 8
Quelle: LSN: Z1200001
8 Deutliche Schwankungen 2008 aufgrund Registerbereinigung
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
300
350
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Wan
deru
ngss
aldo
Gemeinde Bienenbüttel SG Suderburg SG Bevensen-Ebstorf
SG Rosche Hansestadt Uelzen SG Aue
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
23
Altersstruktur A.2.3
Betrachtet man das Durchschnittsalter9 im Landkreis Uelzen,
fällt auf, dass dieses über dem niedersächsischen Durchschnitt
liegt (2014: Uelzen 46,5 Jahre – Niedersachsen 44,4 Jahre).
Verdeutlicht wird dies bei der Aufteilung der Bevölkerung in
Einheiten à 10 Jahren. Es zeigt sich, dass der Anteil der Bevöl-
kerung bis zur Altersgruppe unter 50 kleiner ist als in der ver-
gleichbaren Altersgruppe im niedersächsischen Durchschnitt.
Dieses Verhältnis kehrt sich ab der Altersgruppe 50 – 59 Jahre
um.
Abb. A-6: Vergleich der Altersstruktur zwischen dem Landkreis Uelzen und Niedersachsen im Jahr 2014, Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: A100001K
In den folgenden Grafiken werden die Veränderungen (1990
bis 2014) des Bevölkerungsanteils an der Gesamtbevölkerung
der jeweiligen Einheits- bzw. Samtgemeinde für vier Alters-
gruppen dargestellt.
9 Quelle: LSN: A100003G
0%
5%
10%
15%
20%
25%
unter 10 10 bis 19 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 59 60 bis 69 über 70
Landkreis Uelzen Niedersachsen
Im Vergleich mit dem niedersächsischen Durchschnitt ist die Bevölkerung im Landkreis Uelzen älter.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
24
Abb. A-7: Altersstruktur in vier Altersgruppen diff erenziert nach Samt- und Einheitsgemeinden (1990-2014)
27%
29%
31%
33%
35%
37%
39%
41%
43%
45%
1990 1998 2006 2014
40 bis unter 65 Jahre
Gemeinde Bienenbüttel
Stadt Uelzen
SG Rosche
SG Suderburg
SG Bevensen-Ebstorf
SG Aue
12%
14%
16%
18%
20%
22%
24%
26%
28%
30%
1990 1998 2006 2014
65 Jahre und älter
Gemeinde Bienenbüttel
Stadt Uelzen
SG Rosche
SG Suderburg
SG Bevensen-Ebstorf
SG Aue
7%
9%
11%
13%
15%
17%
19%
21%
23%
25%
1990 1998 2006 2014
Unter 18 Jahre
17%
19%
21%
23%
25%
27%
29%
31%
33%
35%
1990 1998 2006 2014
18 bis unter 40 Jahre
27%
29%
31%
33%
35%
37%
39%
41%
43%
45%
1990 1998 2006 2014
40 bis unter 65 Jahre
12%
14%
16%
18%
20%
22%
24%
26%
28%
30%
1990 1998 2006 2014
65 Jahre und älter
Gemeinde Bienenbüttel Hansestadt Uelzen SG Rosche SG Suderburg SG Bevensen-Ebstorf SG Aue
Quelle: LSN: Z100110G, Z100002G
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
25
Im Bereich der unter 18-Jährigen fällt bis zur Jahrtausendwen-
de eine Zunahme des Anteils auf. Auf diese Zunahme folgte
jedoch eine verlaufsähnliche Abnahme. Im Vergleich zu den
restlichen Altersgruppen stellt sich diese Gruppe jedoch als
stabiler dar. Die gravierendsten Veränderungen sind in der
Gruppe der 18- bis unter 40-Jährigen erkennbar. Der Anteil
dieser Gruppe reduzierte sich um durchschnittlich 10,79 %.
Demgegenüber steht eine deutliche Zunahme des Anteils der
Altersgruppe 40 bis unter 65 Jahre sowie der Altersgruppe 65
Jahre und älter.
Ein interessantes Ergebnis ist die relativ ähnliche Entwicklung
der hier dargestellten Gebiete. Trotz Unterschieden, was die
altersstrukturelle Zusammensetzung betrifft (z.B. verhältnismä-
ßig geringer Anteil der Gruppe „65 Jahre und älter“ in Bienen-
büttel), ist der demografische Wandel in allen Samtgemeinden
sowie in Bienenbüttel und der Hansestadt Uelzen erkennbar.
Ab 2012 ist im Segment der 18-bis unter 40-Jährigen eine
Trendumkehr zu erkennen. Diese Trendumkehr ist zum einen
auf einen leichten Anstieg des Anteils innerhalb der deutschen
Bevölkerung zurückzuführen. Andererseits wurde dieser Effekt
durch die Zuwanderung von Menschen dieses Alterssegments
verstärkt.10 Die etwas früher einsetzende Trendumkehr in der
SG Suderburg ab 2010 ist auf steigende Studierendenzahlen
zurückzuführen. Dies wird im Kapitel zur Hochschule (E) näher
erläutert.
Vergleicht man die Jahre 2014 und (prognostisch) 2031 hin-
sichtlich der Altersstruktur, wird ersichtlich, dass der Anteil der
älteren Bevölkerung (60+) im Vergleich zur jüngeren Bevölke-
rung zunehmen wird.
10 Quelle: LSN: A100001K
Der demografische Wandel ist in allen Samt- und Einheits-gemeinden sichtbar.
Nach der Prognose ist von einem sich fortsetzenden Trend einer alternden Be-völkerung auszuge-hen.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
26
Abb. A-8: Altersstruktur (2014) und Prognose (2031) im Landkreis Uel-zen, Stichtag 31.12.2014
Quelle: LSN: K1010013
Migration A.2.4
Auch wenn das Thema Migration für den Landkreis Uelzen
nicht neu ist, gab es ab 2013/2014 durch eine anhaltende Mig-
ration von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und dem Balkan
deutliche Veränderungen. Aus diesem Grund gilt es bei den
folgenden Darstellungen zu beachten, dass die Ergebnisse
zum Großteil im Kontext des starken Zustroms von Flüchtlin-
gen interpretiert werden müssen. Es ist somit problematisch
aus den Entwicklungen der vergangenen Jahre einen allge-
meinen Trend abzuleiten. Das folgende Kapitel ist daher weit-
gehend als Momentaufnahme zu betrachten.
In den folgenden Analysen wird – sofern nicht anders ausge-
wiesen – auf Daten mit dem Stichtag 31.12. zurückgegriffen.
Als letzter Stichtag wurde der 31.12.2015 ausgewählt. Dies
konnte gewährleisten, dass die Ergebnisse zeitlich vergleichbar
sind und dass auf validierte Daten (insbesondere Landesamt
für Statistik Niedersachsen) zurückgegriffen werden kann.
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
unter 10 10 bis 19 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 59 60 bis 69 über 70
2014 2031
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
27
In der folgenden Grafik wird zunächst der Ausländeranteil11 im
Landkreis Uelzen dargestellt. Es wird ersichtlich, dass dieser
Anteil in den letzten 5 Jahren angestiegen ist (von 2,7 % im
Jahr 2011 bis 4,8 % im Jahr 2015, Stichtag 31.12.). Mit 4,8 %
liegt der Anteil deutlich unterhalb des gesamtniedersächsi-
schen Anteils von 8 %. Von den ausländischen Personen im
Jahr 2015 im Landkreis Uelzen waren 54,5 % männlich.
Abb. A-9: Ausländeranteil im Landkreis Uelzen im ze itlichen Verlauf, Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: Z100002V
Herkunft A.2.4.1
Im Folgenden wird die Personengruppe der im Landkreis Uel-
zen lebenden Ausländer und Ausländerinnen differenziert nach
ihrer Herkunft im zeitlichen Verlauf dargestellt.12
11 Ausländeranteil aus der Bevölkerungsfortschreibung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen 12 Ausländerzahlen aus dem Ausländerzentralregister
0%
1%
2%
3%
4%
5%
2011 2012 2013 2014 2015
Deutlicher Anstieg des Ausländeranteils ab 2013
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
28
Abb. A-10: Herkunft der im Landkreis Uelzen lebende n Ausländer im zeitlichen Verlauf, Stichtag 31.12. 13
Quelle: LSN: Z1050002
Aus dem Diagramm geht eine steigende Zuwanderung von
Menschen aus Europa, Asien und Afrika hervor. Europäer und
Europäerinnen bilden dabei die größte Zuwanderergruppe,
während Afrikanerinnen und Afrikaner mit Abstand die kleinste
darstellen.
In der folgenden Grafik wird die Herkunft der Ende 2015 im
Landkreis Uelzen lebenden Ausländerinnen und Ausländern
dargestellt. Zudem wird für die EU, Europa ohne EU und für
Asien die Personenzahl der jeweils drei größten Einwande-
rungsgruppen dargestellt.
13 1 Person aus Australien / Ozeanien 31.12.2015 nicht dargestellt
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
2000
2011 2012 2013 2014 2015
EU Europa ohne EU
Afrika Amerika
Asien staatenlos / ungeklärt und ohne Angabe
Steigende Zuwande-rung aus dem euro-päischen, asiati-schen und afrikani-schen Raum
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
29
Abb. A-11: Herkunft der im Landkreis Uelzen lebende n Ausländer und Ausländerinnen(2015); für EU, Europa ohne EU und Asie n die drei größ-ten Herkunftsstaaten, Stichtag 31.12. 14
Quelle: LSN: Z1050002
Bei der Gruppe der EU-Bürger stellen Zugewanderte aus Po-
len, Rumänien und Bulgarien Ende des Jahres 2015 die größte
Gruppe, an der die Polinnen und Polen mit 395 Menschen im
Jahr 2011 und 754 Menschen im Jahr 2015 im gesamten
Landkreis Uelzen den größten Anteil haben. Bei den Europäe-
rinnen und Europäern, welche nicht zu einem Mitgliedsstaat
der EU gehören, stellen die Türkei, Serbien und die Russische
Föderation die größten Herkunftsländer dar.
14 1 Person aus Australien / Ozeanien 31.12.2015 nicht dargestellt
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Polen Rumänien Bulgarien Türkei Serbien RussischeFöderation
Syrien Afghanistan Libanon
EU Europa ohne EU Asien
1.800; 43,0%
1.151; 27,5%
214; 5,1%
82; 2,0%
877; 21,0%
59; 1,4% EU
Europa ohne EU
Afrika
Amerika
Asien
staatenlos / ungeklärt undohne Angabe
Hauptherkunftslän-der sind: Polen, Sy-rien und die Türkei.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
30
Betrachtet man die Gruppe der Asiatinnen und Asiaten Ende
2015, kommen die meisten Menschen aus Syrien, gefolgt von
Afghanistan und dem Libanon. Ein deutlicher Zuwanderungs-
anstieg lässt sich ab dem Jahr 2014 bei Syrerinnen und Syrern
erkennen, was sich durch die aktuelle Flüchtlingssituation er-
klären lässt. Die Gruppe der Syrerinnen und Syrern hat sich
von 74 Menschen Ende 2013 bis Ende 2015 mit 314 Men-
schen mehr als vervierfacht.
Unter den Afrikanerinnen und Afrikanern sind Algerierinnen
und Algerier Ende 2015 mit 43 Personen die größte Zuwande-
rergruppe.
Altersstruktur A.2.4.2
Wie aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht, gibt es deutliche
Unterschiede hinsichtlich der Altersstruktur zwischen der deut-
schen und ausländischen Bevölkerung Ende 2015 im Land-
kreis Uelzen.
Abb. A-12: Altersstruktur der im Landkreis Uelzen l ebenden Ausländer und Ausländerinnen(2015) im Vergleich zur deutschen Bevölkerung, Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: A100001K
0%
5%
10%
15%
20%
25%
unter 10 10 bis 19 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 59 60 bis 69 über 70
Deutsche Ausländer
Zuwanderungsan-stieg seit 2014 bei Syrern bedingt durch die Flücht-lingssituation
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
31
0
100
200
300
400
500
2010 2011 2012 2013 2014 2015
unter 18
18 - 25
25 - 65
65 und älter
Der Anteil der jüngeren Bevölkerung (insbesondere im Bereich
20 bis 39 Jahre) überwiegt bei der ausländischen Bevölkerung,
während bei der deutschen Bevölkerung der Anteil der älteren
Bevölkerung (50+) überwiegt.
Flüchtlinge und Asylsuchende A.2.5
Das folgende Kapitel stellt die Veränderungen der verstärkten
Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in den ver-
gangenen Jahren dar. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ent-
sprechende Daten aufgrund von kurzfristig geschaffenen Not-
unterkünften, Änderungen der Rechtslage und der Schließung
der sogenannten Balkan-Route als Momentaufnahme zu einem
besonderen Zeitpunkt zu betrachten sind.
Altersstruktur und Geschlechterverteilung A.2.5.1
Aus der folgenden Grafik geht hervor, dass seit 2012 die An-
zahl der Asylbewerberleistungsgesetz-Bezieher/-innen bis auf
die Personengruppe der über 65-Jährigen deutlich gestiegen
ist. Besonders im Jahr 2015 ist ein starker Anstieg in allen Per-
sonengruppen unterhalb von 65 Jahren zu verzeichnen.
Abb. A-13: Altersstruktur der im Landkreis Uelzen l ebenden Empfänger von Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz im Zeitverlauf, Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: K2601112
Die ausländische Bevölkerung ist jün-ger als die deutsche Bevölkerung.
In den Altersklassen bis 65 Jahren ist ein deutlicher Anstieg der Empfänger/innen von AsylbLG-Regelleistungen er-kennbar
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
32
Mit der Zahl der geflüchteten Menschen stieg auch die Zahl
derer, welche im Asylbewerberleistungsbezug sind. Ab 2013
stieg auch die Anzahl der Ausländer und Ausländerinnen, die
sich im SGB II-Leistungsbezug befinden. Am 31.12.2015 be-
fanden sich 1018 Menschen im Asylbewerberleistungsbezug
und 671 Ausländer und Ausländerinnen im SGB-
II-Leistungsbezug. Hierbei ist zu beachten, dass es aufgrund
von sehr langen Bearbeitungszeiten von Asylanträgen beim
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu deutlichen
Verschiebungen der Zahlen bei den Empfänger/innen nach
dem Asylbewerberleistungsgesetz und ausländischen SGB II
Empfängern kommt.
Abb. A-14: Empfänger/innen nach dem Asylbewerberleis tungsgesetz und ausländische SGB II Empfänger/ Empfängerinnen im Zeitverlauf, Stichtag 31.12.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; LSN: K2601112
Aus den Daten des Landesamts für Statistik Niedersachsen
geht zudem hervor, dass unter den 1018 Empfängerinnen und
Empfängern von AsylbLG-Regelleistungen 652 männlich und
366 weiblich sind. Die geschlechterspezifischen Unterschiede
sind damit ähnlich wie in Gesamtniedersachen. Während im
Landkreis Uelzen 64 % der Empfänger von AsylbLG-
0
200
400
600
800
1000
1200
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Empfänger / Empängerinnen nach dem AsylbLG
ausländische SGB II Empfänger
Die Zahl der Emp-fänger / Empfänge-rinnen von AsylbLG-Regelleistungen stieg in den letzten Jahren stark an.
Deutlich höhere An-zahl an männlichen Empfängern von AsylbLG-Regelleistungen.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
33
Regelleistungen männlich sind, sind es landesweit 66 %
(51.295 von 78.166 Menschen).15
Haushalte mit minderjährigen Kindern A.2.5.2
Am 31.12.2015 gab es unter 512 Haushalten mit AsylbLG-
Regelleistungen 171 Haushalte mit minderjährigen Kindern.
Folglich lebten in nahezu jedem dritten Haushalt jener Perso-
nengruppe minderjährige Kinder (33,4 %). In Niedersachsen
lebten zu diesem Zeitpunkt in 26,6 % der Haushalte mit
AsylbLG-Regelleistungen minderjährige Kinder.16
Tab. A-2: Anzahl und Anteil minderjähriger Kinder i n Haushalten mit AsylbLG-Regelleistungen
Region Haushalte ins-gesamt
Haushalte mit minderjährigen Kindern
Haushalte ohne minderjährige Kinder
Niedersachsen 43944 11670 (26,6%) 32274 (73,4%)
Uelzen 512 171 (33,4%) 341 (66,6%)
Quelle: LSN: K2602011
Verteilung der Asylbewerber / Asylbewerbe-A.2.5.3rinnen im Landkreis Uelzen
Insgesamt liegt das Verhältnis aus der Anzahl Empfängerinnen
und Empfänger von AsylbLG-Regelleistungen und den Ein-
wohnern des Landkreises Uelzen zum 31.12.2015 bei 1,1 %. In
Niedersachsen liegt dieses Verhältnis bei 1 % (78.166 von
7.926.599 Einwohnern). Innerhalb des Landkreises Uelzen
bestehen regionale Unterschiede zwischen den verschiedenen
Samtgemeinden, der Hansestadt Uelzen und der Einheitsge-
meinde Bienenbüttel. Zum 31.12.2015 ist jener Anteil in der
Samtgemeinde Suderburg mit 0,47 % am geringsten. Es folgt
die Einheitsgemeinde Bienenbüttel (0,66 %), die Samtgemein-
de Rosche (0,72 %), die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf
(1,07 %) und die Hansetadt Uelzen (1,27 %). Mit 1,44 % ist der
prozentuale Anteil in der Samtgemeinde Aue am höchsten im
Landkreis Uelzen. Betrachtet man die Veränderungen zwi-
15 Quelle: LSN: K2601111 16 Quelle: LSN: K2602011
Erhöhter Anteil an Haushalten mit AsylbLG-Regelleistungen mit minderjährigen Kin-dern im Landkreis Uelzen.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
34
schen dem 31.12.2014 und 31.12.2015 fällt in allen betrachte-
ten Gebieten eine Zunahme des Anteils auf. Der stärkste An-
stieg ist in der Samtgemeinde Aue, der geringste Anstieg in der
Samtgemeinde Rosche zu verzeichnen.
Abb. A-15: Verhältnis von AsylbLG-Empfänger / Empfänge rinnen an der Gesamtbevölkerung, Stichtag 31.12.
Quelle: LSN: K2601111; A100001G
0,0%
0,2%
0,4%
0,6%
0,8%
1,0%
1,2%
1,4%
1,6%
SG Suderburg GemeindeBienenbüttel
SG Rosche SG Bevensen-Ebstorf
LandkreisUelzen
HansestadtUelzen
SG Aue
2014 2015
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
35
Sozioökonomische Situation A.3
Sowohl die Ergebnisse der PISA- als auch die der IGLU-Studie
haben wiederholt dargestellt, dass die soziale Herkunft in
Deutschland deutlicher über Zukunfts- und Bildungschancen
von Kindern entscheidet als in vergleichbaren europäischen
Ländern.
Wichtig ist daher ein genauer Blick auf den Anteil der Bevölke-
rung, der von staatlichen Hilfen abhängig ist. Deren Aussicht
auf Bildungsteilhabe, Schulerfolge und Integration in die Er-
werbstätigkeit ist beeinträchtigt. Das genaue Ausmaß der sozi-
alen Herausforderungen wird im Folgenden anhand der Indika-
toren der SGB-II-Quote und des Bildungsstandes der Bevölke-
rung beschrieben, da die erreichten Bildungsabschlüsse eng
mit dem Einkommen verknüpft sind:
17 Monitor Jugendarmut in Deutschland 2014. Hrsg: Bundesarbeitsgemein-schaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V.
7,8 % der Erwerbstätigen
sind armutsgefährdet
69,3 % der Arbeitslosen sind
armutsgefährdet
8,3 % der Hochgebildeten
sind armutsgefährdet
23,9 % der Bevölkerung mit
niedrigem Bildungsstand sind
armutsgefährdet17
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
36
Bildungsabschlüsse A.3.1
Wie aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht, erreichten Schü-
ler und Schülerinnen an allgemein bildenden Schulen im Land-
kreis Uelzen im Schuljahr 2013/2014 seltener die allgemeine
Hochschulreife und häufiger den Realschulabschluss als in
Gesamtniedersachsen.
Abb. A-16: Allgemein bildende Schulen: Anteil Schulab schlüsse an der Gesamtzahl im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2013/2014)
Quelle: LSN: K3002519
Bei Betrachtung der berufsbildenden Schulen im niedersächsi-
schen Vergleich im Schuljahr 2013/2014 fällt auf, dass im
Landkreis Uelzen seltener die allgemeine Hochschulreife an
berufsbildenden Schulen erreicht wurde.
25,3%
3,0%
54,5%
13,2%
4,0%
30,6%
2,1%
48,6%
13,8%
4,9%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Hochschulreife
Fachhochschulreife (schulischer Teil)
Realschulabschluss
Hauptschulabschluss
ohne Hauptschulabschluss
Uelzen Niedersachsen
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
37
Abb. A-17: Berufsbildende Schulen: Anteil Schulabsch lüsse an der Gesamtzahl im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2013/2014)
Quelle: LSN: K3050612
Arbeitslosigkeit A.3.2
Im Mai 2016 waren in Uelzen 2751 Personen arbeitslos ge-
meldet. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 6,0 %. Die
Quote lag damit minimal über dem niedersächsischen Durch-
schnitt von 5,9 %.18
Die folgende Aufstellung verdeutlicht, dass die Quote der SGB
II-Empfänger etwa doppelt so hoch ist wie die der Empfänger
von Leistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld I). Zusätz-
lich lässt sich eine Abnahme der Empfänger von Leistungen
nach dem SGB III über die vergangenen Jahre feststellen.
18 Bundesagentur für Arbeit
1,5%
15,4%
15,1%
5,7%
50,7%
3,3%
8,2%
5,3%
12,5%
17,6%
3,4%
47,7%
3,6%
9,9%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Allgemeine Hochschulreife
Fachhochschulreife
Realschulabschluss
Hauptschulabschluss
Erfolgreicher Besuch
Entlassung aus dem BVJ
Ohne erfolgreichenBesuch/Abschluss
Uelzen Niedersachsen
Kontinuierliche Ab-nahme der SGB III-Bezieher innerhalb der letzten 4 Jahre
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
38
Abb. A-18: Arbeitslosenquote SGB II und SGB III im La ndkreis Uelzen – jeweils Mai des betreffenden Jahres
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Betrachtet man zusätzlich die Verweildauer im SGB II-Bezug,
zeigt sich, dass ein großer Teil der Hilfeempfänger über mehre-
re Jahre auf Hilfe angewiesen ist.
Abb. A-19: Verweildauer im SGB II insgesamt und unter gliedert nach Unterschiedlichkeit der Bedarfsgemeinschaften (BG)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
31,1%
21,3%
20,6%
24,7%
24,9%
14,2%
12,4%
15,0%
14,0%
14,2%
10,5%
7,2%
11,3%
9,8%
10,2%
8,2%
5,2%
9,7%
9,0%
8,5%
36,0%
53,8%
43,5%
42,5%
42,2%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Paar-BG - mitKindern
Paar-BG - ohneKinder
AlleinerziehendenBG
Single-BG
insgesamt
unter 1 Jahr 1 bis unter 2 Jahre 2 bis unter 3 Jahre 3 bis unter 4 Jahre 4 Jahre und länger
2013 2014 2015 2016SGB III 2,4% 2,1% 1,9% 1,7%SGB II 4,6% 4,9% 4,2% 4,2%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
Ein Großteil der SGB II-Bezieher bezieht Leistungen länger als 4 Jahre.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
39
Nachfolgend wird der Personenkreis der Empfänger von Leis-
tungen nach dem SGB II näher betrachtet.
Im Landkreis Uelzen befanden sich im Dezember 2015 568819
Personen im Bezug von Arbeitslosengeld II, darunter 4076
erwerbsfähige und 1612 nicht erwerbsfähige Personen.20
Ausgewählte Gruppen aus den erwerbsfähigen Hilfebedürfti-
gen werden im Folgenden ins Verhältnis zu ihrer jeweiligen
Vergleichsgruppe gesetzt. Dies bedeutet in der unten stehen-
den Grafik z.B., dass 7,2 % der erwerbsfähigen Frauen im
Landkreis Uelzen hilfebedürftig sind.
Abb. A-20: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürfti ger im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen nach Alters- und Persone ngruppen (De-zember 2015)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
19 Hierbei handelt es sich um Personen, die arbeitslos gemeldet sind oder aufstockende Leistungen erhalten oder sich in Umschulungen bzw. sonstigen Qualifizierungsmaßnahmen befinden oder in einer Bedarfsgemeinschaft leben. 20 Quelle: Bundesagentur für Arbeit
insgesamt weiblich männlich unter 25 50-65Uelzen 8,1% 7,2% 6,7% 8,1% 5,3%Niedersachsen 9,3% 8,2% 7,5% 8,9% 6,3%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
7%
8%
9%
10%
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
40
Im Folgenden werden die SGB II-Quoten der deutschen und
ausländischen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im zeitlichen
Verlauf betrachtet.
Die folgende Darstellung verdeutlicht eine mäßige, wenn auch
stetige Abnahme der Hilfebedürftigkeit der Menschen im Land-
kreis Uelzen. Dabei sollte jedoch auch die geringe Fallzahl bei
hilfebedürftigen Ausländern von rund 500 beachtet werden.
Kleine Veränderungen, auch bei der Bezugsgruppe21, können
hier schnell starke Schwankungen verursachen.
Abb. A-21: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürfti ger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich deutsche und nicht-deutsc he Personen – jeweils Dezember des betreffenden Jahres
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen, Be-
stand ELB insgesamt, Deutsche und Ausländer, Nürnberg, Dezember 2016
Es fällt auf, dass die SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürf-
tiger mit ausländischer Herkunft im Landkreis Uelzen in den
vergangenen Jahren stärker gefallen ist als die mit deutschem
Pass. Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt jedoch, dass die
Anzahl der hilfebedürftigen Ausländer und Ausländerinnen re-
lativ konstant geblieben ist, während die Gesamtzahl der Aus-
länder und Ausländerinnen zwischen 15 Jahren bis unter die
Regelaltersgrenze im Landkreis Uelzen deutlich gestiegen ist
21 Hier: Ausländische Bevölkerung von 15 Jahren bis unter Regelaltersgrenze
Fallende SGB II-Quoten hilfebedürf-tiger Deutscher und Ausländer in den letzten Jahren.
2011 2012 2013 2014 2015
Deutsche 7,7% 7,5% 7,4% 7,2% 6,8%
Ausländer 19,9% 18,9% 17,4% 16,7% 14,6%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
41
(von 2005 Personen im Dezember 2011 auf 3.481 Personen im
Dezember 2015). Die Zahl der deutschen Hilfebedürftigen hat
sich mit 5.513 Personen im Jahr 2007 (entspricht 10,2 %) auf
3516 Personen im Dezember 2015 (6,8 %) über einen länge-
ren Zeitraum reduziert.
Beim Vergleich der Geschlechter fällt auf, dass die SGB II-
Quote der männlichen Personen nahezu durchgängig niedriger
ist als die der weiblichen Personen.
Abb. A-22: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürfti ger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich männliche und weibliche Pe rsonen – jeweils Dezember des betreffenden Jahres
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Im Folgenden werden die Gruppen der unter 25-Jährigen und
zwischen 50 und 65-Jährigen im zeitlichen Verlauf betrachtet.
2010 2011 2012 2013 2014 2015weiblich 8,5% 8,0% 7,8% 7,7% 7,5% 7,2%männlich 8,6% 7,6% 7,5% 7,2% 7,1% 6,7%
6,0%
6,5%
7,0%
7,5%
8,0%
8,5%
9,0%
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
42
Abb. A-23: GB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürfti ger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich Personen unter 25 und Per sonen zwischen 50 und 65 Jahre – jeweils Dezember des betreffenden Jahres (in %)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Auffällig ist, dass sowohl in der Gruppe der unter 25-Jährigen
als auch in der Gruppe der 50-65-Jährigen ein weitgehend
konstanter Rückgang über die letzten Jahre zu verzeichnen ist.
Darüber hinaus kann positiv herausgehoben werden, dass der
Anteil der unter 15-Jährigen, die im Landkreis Uelzen auf Leis-
tungen nach dem SGB II angewiesen sind, mit 13,7 % (Stand
Dezember 2015) 1,8 Prozentpunkte unter dem niedersächsi-
schen Durchschnitt liegt.22
22 Quelle: Bundesagentur für Arbeit
2010 2011 2012 2013 2014 2015unter 25 10,2% 8,9% 8,5% 8,3% 8,5% 8,1%50-65 7,2% 6,5% 6,3% 6,0% 5,6% 5,3%
5%
6%
7%
8%
9%
10%
11%
Rückgang der SGB II-Quote in den Al-tersgruppen „unter 25“ sowie „50-65“
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
43
Erwerbstätigkeit A.3.3
Die Aufteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
nach Wirtschaftsbereichen zeigt im Landkreis folgendes Bild:
Tab. A-3: Aufteilung der sozialversicherungspflicht ig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen im Landkreis Uelzen (2014 ), Stichtag 30.06. Wirtschaftsbereich Landkreis Uelzen Niedersachsen
Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft 2,9% 1,3%
Produzierendes Ge-werbe 24% 30,2%
Handel, Verkehr und Lagerei, Gast-gewerbe
24,8% 22,4%
Sonstige Dienstleis-tungen 48,3% 46,1%
Quelle: LSN: K70I5101
Auffällig sind der vergleichsweise hohe Anteil an Beschäftigten
im Bereich der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie ein
im niedersächsischen Vergleich geringer Anteil an Beschäftig-
ten im produzierenden Gewerbe.
Schwerpunktbranchen sind neben der Lebensmittelproduktion
die Gesundheitswirtschaft, der Tourismus und der Maschinen-
bau. In Gänze zeichnet sich der Landkreis Uelzen allerdings
durch eine ausgeglichene Verteilung sowohl nach Branchen
als auch nach Unternehmensgrößen aus. Das verarbeitende
Gewerbe ist geprägt durch Veredelung landwirtschaftlicher
Produkte.23
Besondere Bedeutung hat der Gesundheits- und Sozialbereich
mit insgesamt neun Krankenhäusern und Kliniken, welche teils
international bekannt und auch personell multikulturell aufge-
stellt sind.24 So arbeiteten im Dezember 2016 39 Personen mit
einer „Blue Card“ als Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für hoch
qualifizierte Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten im Landkreis
Uelzen. Darunter sind bis auf wenige Ausnahmen alle im medi-
23 Kurz-Info Landkreis Uelzen 2012, Zahlen Daten Fakten 24 http://www.uelzen.de/desktopdefault.aspx/tabid-3639/
Verhältnismäßig niedriger Beschäfti-gungsanteil im pro-duzierenden Gewer-be
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
44
zinischen Bereich (hauptsächlich als Ärzte und Ärztinnen) be-
schäftigt.25 Die Kureinrichtungen in Bad Bevensen und Bad
Bodenteich dienen neben der Gesundheit auch dem Touris-
mus.
Erfreulich ist die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigungsverhältnisse im Landkreis. Deren Anzahl ist in
den vergangenen Jahren kontinuierlich angewachsen.
Abb. A-24: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (Landkreis Uelzen - jeweils am 30.06.)
Quelle: LSN: Z70H5109, K70I5101
25 Quelle: Sozialamt des Landkreises Uelzen
22000
23000
24000
25000
26000
27000
28000
29000
2009 2010 2011 2012 2013 2014
Kontinuierliche Zu-nahme der sozial-versicherungspflich-tigen Beschäfti-gungsverhältnisse
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
45
Verfügbares Einkommen A.3.4
Das verfügbare Einkommen je Einwohner und Einwohnerin im
Landkreis Uelzen hat sich in den vergangenen Jahren ähnlich
dem niedersächsischen Durchschnitt entwickelt, wobei es zwi-
schen 3 und 6 % unter diesem liegt.
Abb. A-25: Verfügbares Einkommen 2008 – 2013 im Landk reis Uelzen und in Niedersachsen
Quelle: LSN: T0909945
12000
13000
14000
15000
16000
17000
18000
19000
20000
21000
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Landkreis Uelzen Niedersachsen
Das verfügbare Ein-kommen je Einwoh-ner liegt im Land-kreis Uelzen zwi-schen 3-6 % unter dem niedersächsi-schen Durchschnitt
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
46
Fazit A.4
Der Landkreis Uelzen im Überblick
Der Landkreis Uelzen liegt im Nordosten Niedersachsens und
ist Teil der Lüneburger Heide.
Der Landkreis Uelzen hat eine geringe Bevölkerungsdichte und
befindet sich beim Vergleich der niedersächsischen Landkreise
auf Platz 37 von 38.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl im Landkreis Uelzen betrug Ende des Jah-
res 2015 93.131.
Im Landkreis Uelzen gibt es einen Trend der Bevölkerungsab-
nahme.
Der Trend der Bevölkerungsabnahme ist in fast allen Samt-
und Einheitsgemeinden zu erkennen.
Nach der Bevölkerungsprognose kann von einer kontinuierli-
chen Bevölkerungsabnahme ausgegangen werden.
In den Jahren 2014 und 2015 gab es eine Bevölkerungszu-
nahme aufgrund erhöhter Zuwanderung zu verzeichnen.
Es existieren ein positiver Wanderungssaldo und ein kontinu-
ierliches Geburtendefizit.
Das Geburtendefizit ist in allen Samt- und Einheitsgemeinden
erkennbar.
Es existieren weitgehend positive Wanderungssalden in allen
Samt- und Einheitsgemeinden.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
47
Im Vergleich mit dem niedersächsischen Durchschnitt ist die
Bevölkerung im Landkreis Uelzen älter.
Der demografische Wandel ist in allen Samt- und Einheitsge-
meinden sichtbar.
Nach der Prognose ist von einem sich fortsetzenden Trend
einer alternden Bevölkerung auszugehen.
Migration
Ab 2013 gibt es einen deutlichen Anstieg des Ausländeranteils
zu verzeichnen.
Aus dem europäischen, asiatischen und afrikanischen Raum
herrscht eine steigende Zuwanderung.
Ende 2015 kommen die größten Ausländergruppen aus Polen,
Syrien und der Türkei.
Seit 2014 ist bei Syrern und Syrerinnen ein deutlicher Zuwan-
derungsanstieg durch die Flüchtlingssituation zu erkennen.
Im Vergleich zur deutschen Bevölkerung ist die ausländische
jünger.
Flüchtlinge und Asylsuchende
Die Zahl der Empfänger und Empfängerinnen von AsylbLG-
Regelleistungen stieg in den vergangenen Jahren stark an.
In den Altersklassen bis 65 Jahren ist ein deutlicher Anstieg
der Empfänger und Empfängerinnen von AsylbLG-
Regelleistungen erkennbar.
Es existiert eine deutlich höhere Anzahl an männlichen Emp-
fängern von AsylbLG-Regelleistungen.
Rahmenbedingungen für Bildung im Landkreis Uelzen
48
Es gibt einen erhöhten Anteil an Haushalten mit AsylbLG-
Regelleistungen mit minderjährigen Kindern im Landkreis Uel-
zen.
Sozioökonomische Situation
Innerhalb der letzten 4 Jahre gab es eine kontinuierliche Ab-
nahme der SGB III-Bezieher und Bezieherinnen.
Ein Großteil der SGB II-Bezieher und Bezieherinnen bezieht
Leistungen länger als 4 Jahre.
In den letzten sind fallende SGB II-Quoten hilfebedürftiger
Deutscher und Ausländer Jahren zu verzeichnen.
In den Altersgruppen „unter 25“ sowie „50-65“ existiert ein
Rückgang der SGB II-Quote.
Im produzierenden Gewerbe herrscht ein verhältnismäßig nied-
riger Beschäftigungsanteil vor.
Es herrscht eine kontinuierliche Zunahme der sozialversiche-
rungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse vor.
Das verfügbare Einkommen je Einwohner / Einwohnerin liegt
im Landkreis Uelzen zwischen 3-6 % unter dem niedersächsi-
schen Durchschnitt.
Frühkindliche Bildung
49
Frühkindliche Bildung B
Frühkindliche Bildung
50
Die aktuelle Bildungsdiskussion misst dem Bereich der früh-
kindlichen Bildung eine wachsende Bedeutung bei. Neben der
inhaltlichen Ausgestaltung der frühkindlichen Bildung spielen
auch gesellschaftspolitische Aspekte eine wesentliche Rolle.
Die Ergebnisse der Bildungsforschung machen deutlich, dass
eine vielseitige und qualitätvolle frühkindliche Bildung die beste
Grundlage für eine erfolgreiche Bildungsbiographie bildet.
Durch vielseitige Angebote können Kinder individuell gefördert
und ein möglicher Förderbedarf frühzeitig erkannt werden.
Weiterhin führt ein gut ausgebautes Betreuungsangebot zu
einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und, dar-
aus folgend zu einer erhöhten Erwerbstätigkeit der Mütter.
Umgekehrt hat ein Mangel an Betreuungsmöglichkeiten einen
negativen Einfluss auf die Frauenerwerbsquote. Es kann dar-
über hinaus die Umsetzung bzw. das Aufschieben eines Kin-
derwunsches beeinflussen. Deutschland ist das Land mit einer
der geringsten Geburtenraten innerhalb der EU.26
Kindertagesbetreuung B.1
Der Ausbau des Angebotes an Kinderbetreuung ist ein wichti-
ges politisches Thema im Landkreis Uelzen. Die folgenden
Darstellungen geben einen Überblick über die Situation der
Kinderbetreuung im Landkreis.
Kindertagesbetreuung im Landkreis Uelzen B.1.1im Überblick
Am 1. März 2015 wurden im Landkreis Uelzen insgesamt
2.530 Kinder von 0 bis 6 Jahren in Kindertageseinrichtungen
betreut, davon 601 im Alter von unter 3 Jahren und 1.929 zwi-
schen 3 und 6 Jahren.27
26 Quelle: www.destatis.de/Europa/DE/Staat/Vergleich/DEUVergleich.html, abgerufen am 7.10.16 27 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: 473-43-4
Frühkindliche Bil-dung als Einflussfak-tor für späteren Bildungserfolg
Wichtiges Ziel: Ver-einbarkeit von Fami-lie und Beruf
Frühkindliche Bildung
51
Wie aus der folgenden Grafik hervorgeht, liegt der Anteil der
betreuten Kinder mit Migrationshintergrund28 am Gesamtanteil
betreuter Kinder im Landkreis Uelzen unter dem niedersächsi-
schen Durchschnitt. Dies trifft sowohl für die unter 3-Jährigen
zu als auch für die 3-6-Jährigen.
Abb. B-1: Anteil betreuter Kinder mit und ohne Migr ationshintergrund nach Altersgruppen und im Vergleich mit Niedersachse n
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Kindertagesbetreu-
ung regional 2015
28 „Ein Migrationshintergrund wird einem Kind dann zugeschrieben, wenn mindestens ein Elternteil aus dem Ausland stammt, dort also geboren ist. Die aktuelle Staatsangehörigkeit der Eltern oder des Kindes spielt dabei keine Rolle.“ Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Kindertagesbetreuung regional 2015
LandkreisUelzen
NiedersachsenLandkreis
UelzenNiedersachsen
unter 3 Jahre 3 - 6 Jahremit Migrationshintergrund 53 8626 280 42574ohne Migrationshintergrund 548 46692 1649 143086
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Frühkindliche Bildung
52
Die folgende Darstellung zeigt insbesondere den deutlichen
Anstieg der Betreuungszahlen im Bereich der unter 3-Jährigen.
In den letzten sieben Jahren hat sich die Anzahl der betreuten
Kinder in dieser Altersgruppe mehr als verdreifacht.
Im Bereich der 3- bis 6-Jährigen ist die Anzahl der betreuten
Kinder in den vergangenen Jahren weitgehend stabil geblie-
ben. Der leichte Rückgang der Zahlen ist nicht auf den Rück-
gang der Betreuungsquote, sondern auf eine gesunken Anzahl
von Kindern in der entsprechenden Altersgruppe zurückzufüh-
ren.29
Abb. B-2: Anzahl betreuter Kinder im Landkreis Uelz en 2009 – 2015
Quelle: Statistische Ämter d. Bundes und der Länder: 473-43-4
29 Siehe Abb. B-5
186 255371
467546 566 601
2089 2100 2043 2017 2028 1958 1929
0
500
1000
1500
2000
2500
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
unter 3 Jahre
3 - 6 Jahre
Deutlicher Anstieg der absoluten Zahl betreuter unter 3-Jähriger zwischen 2009 und 2015
Frühkindliche Bildung
53
Betreuungssituation der unter 3-Jährigen B.1.2
Im Folgenden wird die Betreuungsquote30 von unter 3-Jährigen
in „Kindertagesbetreuung“ genauer beleuchtet. Bei den darge-
stellten Zahlen handelt es sich nicht um den Versorgungsgrad,
sondern um die tatsächliche Inanspruchnahme von Betreuung.
Die Zahlen legen dar, dass bis zum Jahr 2011 die Anzahl der
unter 3-Jährigen in Kindertagesbetreuung im Landkreis Uelzen
deutlich unter dem niedersächsischen Durchschnitt lag. 2011
erreichte die Betreuungsquote annähernd den niedersächsi-
schen Durchschnitt und seit 2012 wird dieser sogar überboten.
Abb. B-3: Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im L andkreis Uelzen und in Niedersachsen (2009 – 2015)
Quelle: Statistische Ämter d. Bundes und der Länder: AI003-3
Gliedert man die Gruppe der unter 3-Jährigen nochmals auf,
zeigen sich deutliche Abweichungen innerhalb der Jahrgänge.
Kinder unter einem Jahr werden kaum außerhäusig betreut,
30 Kinder in öffentlich geförderter Kindertagespflege, die nicht zusätzlich eine Einrichtung der Kindertagesbetreuung oder eine Ganztagsschule besuchen, sowie Kinder in Kindertageseinrichtungen.
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Landkreis Uelzen 8,7% 12,4% 18,2% 23,9% 28,5% 30,0% 30,4%Niedersachsen 11,9% 15,8% 18,6% 22,2% 24,5% 28,0% 28,3%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
Betreuungsquote der unter 3-Jährigen seit 2012 über dem nie-dersächsischen Durchschnitt
Frühkindliche Bildung
54
während in der Gruppe der 2 – 3-Jährigen im Jahr 2015 ein
Betreuungsgrad von über 50 % erreicht wurde.
Abb. B-4: Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im L andkreis Uelzen und in Niedersachsen nach Altersgruppen (2015)
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Kindertagesbetreu-
ung regional 2015
Betreuungssituation der 3 - 6-Jährigen B.1.3
Auch im Bereich der 3 bis 6-Jährigen ist die Betreuungsquote
im Landkreis Uelzen innerhalb der vergangenen Jahre nahezu
kontinuierlich angestiegen und liegt nun seit 2013 bei einer
durchschnittlichen Quote von 94,8 %. Insgesamt ist die Be-
treuungsquote in dieser Altersgruppe auf einem relativ hohen
Niveau. Im Vergleich der letzten Jahre konnte der Landkreis
seine Betreuungsquote im Vergleich zum niedersächsischen
Durchschnitt verbessern und liegt nun leicht über diesem. Zu
beachten ist aber, dass, wie bereits dargestellt, die Anzahl der
betreuten Kinder in dieser Altersgruppe relativ stabil geblieben
bzw. leicht abgesunken ist.
0 - 1 Jahre 1 - 2 Jahre 2 - 3 JahreLandkreis Uelzen 1,8% 32,8% 58,0%Niedersachsen 1,9% 30,1% 53,7%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Zunahme der Be-treuungsquote der 3 – 6-Jährigen
Frühkindliche Bildung
55
Abb. B-5: Betreuungsquote der 3 bis 6-Jährigen im L andkreis Uelzen und in Niedersachsen (2009 – 2015)
Quelle: Statistische Ämter d. Bundes und der Länder: AI003-3
Ganztagsbetreuung B.1.4
Betrachtet man den Bereich der Ganztagsbetreuung, fällt auf,
dass nur ein kleiner Teil der Kinder ganztägig in Kindertages-
betreuung ist. Dennoch hat die Betreuungsquote in den ver-
gangenen Jahren zugenommen, während sie jedoch 2015 im
Landkreis Uelzen wieder abgenommen hat. 2015 lässt sich
zudem eine deutliche Diskrepanz in der Betreuungsquote beim
Vergleich mit dem niedersächsischen Durchschnitt feststellen.
Insbesondere in der Gruppe der 3- bis 6-Jährigen liegt die Be-
treuungsquote im Landkreis unter der Betreuungsquote des
Landes, in den letzten 7 Jahren im Durchschnitt um 8,5 %.
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Landkreis Uelzen 87,0% 88,3% 91,6% 92,1% 95,3% 93,7% 95,4%Niedersachsen 88,1% 89,5% 91,6% 93,0% 94,0% 94,0% 94,8%
82%
84%
86%
88%
90%
92%
94%
96%
98%
Ganztagsbetreu-ungsquoten unter dem niedersächsi-schen Durchschnitt
Frühkindliche Bildung
56
Abb. B-6: Ganztagsbetreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Kindertagesbetreu-
ung regional 2009 - 2015
Abb. B-7: Ganztagsbetreuungsquote von Kindern zwisc hen 3 und 6 Jahren im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Kindertagesbetreu-
ung regional 2009 – 2015
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Landkreis Uelzen 2,8% 3,5% 5,1% 6,3% 7,1% 9,3% 8,0%
Niedersachsen 3,5% 4,7% 5,9% 7,2% 8,5% 10,4% 11,0%
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Landkreis Uelzen 4,5% 7,3% 9,5% 11,2% 13,7% 16,5% 13,4%Niedersachsen 12,6% 14,5% 16,8% 19,0% 21,6% 24,3% 26,9%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
Frühkindliche Bildung
57
Übergang in die Schule B.2
Der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grund-
schule ist ein einschneidendes Ereignis im Leben eines Kindes
und seiner Familie. Das Gelingen dieses Übergangs beein-
flusst die Bewältigung der folgenden Übergänge.
Dieser Bericht fokussiert auf die Auswertung der vorhandenen,
auf den genannten Übergang bezogenen Daten. Pädagogische
Konzepte werden nicht diskutiert.
Einschulungen B.2.1
Im Schuljahr 2015/16 besuchten 711 Schüler und Schülerinnen
die ersten Klassen der allgemein bildenden Schulen.
Wie die Darstellung belegt, ist die Anzahl der Erstklässler im
Landkreis Uelzen in den vergangenen 10 Jahren rückläufig.
Die Zahl der ausländischen Schüler und Schülerinnen ist mit
durchschnittlich 39 Kindern relativ konstant geblieben.
Abb. B-8: Einschulungen im Landkreis Uelzen 2005 – 2 015
Quelle: LSN: K300151a
1059
942881 883
776855 862
824742 762
711
1019
895840 847
741
834 818782
710 715670
40 47 41 36 35 21 44 42 32 47 41
0
200
400
600
800
1000
1200
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Ingesamt Deutsche Kinder Ausländische Kinder
Rückläufige Zahl der Erstklässler
Frühkindliche Bildung
58
Befunde aus den Schuleingangsuntersu-B.2.2chungen
Ziel der Schuleingangsuntersuchungen ist es festzustellen, ob
bei einem Kind eine altersgerechte Entwicklung vorliegt oder
ein Förder- bzw. Unterstützungsbedarf besteht. Neben der Un-
tersuchung des Seh-, Hör- und Sprachvermögens erfolgt eine
Beurteilung der motorischen Fähigkeiten und des Verhaltens
des Kindes. Außerdem werden Größe und Gewicht sowie
Impfstatus und die Teilnahme an den Kinder-
Früherkennungsuntersuchungen U1 – U9 dokumentiert. Ein-
zelne soziodemographische Angaben (Familienstand der El-
tern, Migrationshintergrund31, Ausbildung der Eltern etc.), die
für die Einschätzung der Situation und der Entwicklungschan-
cen des Kindes durch die untersuchende Schulärztin oder den
untersuchenden Schularzt erforderlich sind, werden im Rah-
men der Schuleingangsuntersuchung ebenfalls erfasst. Die
Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung können dem Ge-
sundheitsbericht „Kindergesundheit im Einschulungsalter“ des
niedersächsischen Landesgesundheitsamts entnommen wer-
den.32
Im Jahr 2014 wurden im Landkreis Uelzen 736 Kinder schul-
ärztlich untersucht, von denen 136 bzw. 18,5 % einen Migrati-
onshintergrund hatten. Der überwiegende Teil der letztgenann-
ten Kinder (95 bzw. 12,9 %) kam dabei aus Osteuropa.
Nachfolgend werden die einschulungsrelevanten Daten des
Jahres 2014 jeweils im Vergleich mit dem niedersächsischen
Durchschnitt dargestellt. Abschließende Aussagen zur Zurück-
stellung von Kindern weist der Bericht nicht aus.
31vgl. Glossar 32 Kindergesundheit im Einschulungsalter: Ergebnisse der Schuleingangsun-tersuchung 2014, Hrsg: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt
Frühkindliche Bildung
59
Abb. B-9: Schuleingangsuntersuchung: Sprachvermögen, Landkreis Uelzen/Niedersachsen
Abb. B-10: Schuleingangsuntersuchung: grobmotorische Entwicklung, Landkreis Uelzen/Niedersachsen
Abklärungs-empfehlung
bereits inBehandlung
Befund ohneAbklärungs-empfehlung
ohne auffälligenBefund
keine Angabe /Untersuchungnicht erfolgt
Landkreis Uelzen 6,8% 14,5% 14,1% 64,3% 0,3%
Niedersachsen 4,7% 15,4% 17,7% 61,6% 0,6%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%Sprachvermögen
Abklärungs-empfehlung
bereits inBehandlung
Befund ohneAbklärungs-empfehlung
ohne auffälligenBefund
keine Angabe /Untersuchungnicht erfolgt
Landkreis Uelzen 1,2% 5,3% 10,3% 82,5% 0,7%
Niedersachsen 2,1% 5,2% 13,9% 77,7% 1,1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
grobmotorische Entwicklung
Frühkindliche Bildung
60
Abb. B-11: Schuleingangsuntersuchung: feinmotorische Entwicklung, Landkreis Uelzen/Niedersachsen
Im Vergleich zum niedersächsischen Durchschnitt kann positiv
hervorgehoben werden, dass es in den drei untersuchten Be-
reichen im Landkreis Uelzen seltener einen auffälligen Befund
gab.
Im Folgenden werden Untersuchungsergebnisse bezogen auf
die Merkmale „deutsch“ und „Migrationshintergrund“ betrach-
tet.33 Wie der erste Bildungsbericht des Landkreises Uelzen
deutlich machte, gab es bei der Schuleingangsuntersuchung
des Jahres 2012 im Bereich Sprachvermögen Auffälligkeiten
bei Kindern mit Migrationshintergrund. In dieser Gruppe gab es
einen etwa doppelt so großen Anteil mit einer Abklärungsemp-
fehlung. Wie die folgende Grafik zeigt, lässt sich dieser Effekt
im Jahr 2014 nicht replizieren.
33 Die Analysen basieren zum einen auf Daten, welche dem Bericht „Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung 2014“ vom Landesgesund-heitsamt entnommen wurden. Zum anderen basieren die Analysen auf Da-ten, welche uns das Landesgesundheitsamt bereitgestellt hat. Unterstützt wurden wir bei dieser Datenanfrage vom Zweckverband Gesundheitsamt Uelzen-Lüchow-Dannenberg.
Im Landkreis Uelzen gab es seltener ei-nen auffälligen Be-fund im Vergleich mit Gesamtnieder-sachsen
Auffälligkeiten im Bereich Sprachver-mögen bei Kindern mit Migrationshin-tergrund lassen sich im Jahr 2014 nicht replizieren.
Abklärungs-empfehlung
bereits inBehandlung
Befund ohneAbklärungs-empfehlung
ohne auffälligenBefund
keine Angabe /Untersuchungnicht erfolgt
Landkreis Uelzen 2,6% 5,7% 11,1% 80,2% 0,4%
Niedersachsen 2,8% 6,3% 16,9% 73,5% 0,5%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
feinmotorische Entwicklung
Frühkindliche Bildung
61
Abb. B-12: Sprachvermögen von Kindern mit und ohne M igrationshin-tergrund aus dem Landkreis Uelzen und aus Niedersac hsen (2014)
Da dem Landkreis lediglich die validierten Daten für die Jahre
2012 und 2014 vorliegen, ist eine Darstellung durch eine Zeit-
reihe noch wenig aussagekräftig. Erst durch zukünftige Erhe-
bungen und Analysen kann gezeigt werden, ob sich über meh-
rere Jahre Auffälligkeiten bei Kindern mit Migrationshintergrund
im Bereich Sprachvermögen abzeichnen.
In den Bereichen fein- und grobmotorische Entwicklung sind im
Jahr 2014 wie auch im Jahr 2012 keine Auffälligkeiten beim
Vergleich deutscher Kinder und Kinder mit Migrationshinter-
grund erkennbar.
Abklärungs-empfehlung
bereits inBehandlung
Befund ohneAbklärungs-empfehlung
ohne auffälligenBefund
keine Angabe /Untersuchungnicht erfolgt
LK Uelzen: Migranten 6,62% 17,65% 16,91% 57,35% 1,47%
LK Uelzen: Deutsche 6,83% 13,83% 13,50% 65,83% 0,00%
Niedersachsen: Migranten 6,7% 16,4% 28,7% 48,1% 0,0%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Sprachvermögen
Frühkindliche Bildung
62
Fazit B.3
Die absolute Zahl unter 3-Jähriger, die in Kindertageseinrich-
tungen betreut werden, hat zwischen 2009 und 2015 deutlich
zugenommen.
Die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen liegt seit 2012 über
dem niedersächsischen Durchschnitt.
Die Betreuungsquote der 3 – 6-Jährigen liegt seit 2013 über
dem niedersächsischen Durchschnitt.
Die Ganztagsbetreuungsquoten der unter 3-Jährigen sowie der
3 – 6-Jährigen liegen 2015 deutlich unter dem niedersächsi-
schen Durchschnitt.
Die Zahl der Erstklässler ist rückläufig und hat sich zwischen
2005 und 2010 um 33 % reduziert.
Bei der Schuleingangsuntersuchung des Jahres 2014 gab es
im Landkreis Uelzen seltener einen auffälligen Befund im Ver-
gleich mit Gesamtniedersachsen.
Frühkindliche Bildung
63
Schulische Bildung
64
Schulische Bildung C
Schulische Bildung
65
Die Schulen im Landkreis Uelzen waren von tiefgreifenden
Veränderungen betroffen. Dies betrifft nicht nur den demografi-
schen Wandel, sondern insbesondere auch die Zusammenle-
gung von Haupt- und Realschulen zu Oberschulen sowie die
Auflösung der Förderschulen und die daraus folgende inklusive
Beschulung von Schülern mit besonderem Förderbedarf an
Regelschulen.
Vor diesem Hintergrund ist eine Analyse der Schülerzahlen-
entwicklung von besonderer Bedeutung. Es lassen sich vielfäl-
tige Anforderungen an die Schulen und Schulträger ableiten,
insbesondere im Hinblick auf das Zusammenpassen von An-
gebotsstrukturen und Nutzungsverhalten. Schülerinnen und
Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, stellen die
Schulen im Landkreis vor zusätzliche Herausforderungen.
Für ein gegliedertes Schulsystem ist es weiterhin bedeutsam,
im Verlauf der Schulkarriere die Durchlässigkeit zwischen Bil-
dungsgängen zu gewährleisten. Nur so kann die Möglichkeit,
einmal getroffene Entscheidungen korrigieren zu können, offen
gehalten werden.
Tiefgreifende Verän-derungen im Schul-system des Land-kreises Uelzen
Schulische Bildung
66
Tab. C-1: Art und Trägerschaft der allgemein bilden den Schulen im Landkreis Uelzen 34
Ort Schule Träger Einheitsgemeinde Bienenbüttel
Grundschule Bienenbüttel Einheitsgemeinde Bienenbüttel
Samtgemeinde Aue
Schule an den Seewiesen, Grundschule
Bad Bodenteich Samtgemeinde Aue
Grundschule Wieren
Grundschule Wrestedt
Oberschule Bad Bodenteich Landkreis Uelzen
Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf
Grundschule Altenmedingen
Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf
Waldschule Bad Bevensen, Grundschule
Mauritius-Schule, Grundschule Ebstorf
Grundschule Himbergen
Schwalbenschule Wriedel, Grundschule
Oberschule Ebstorf Landkreis Uelzen
KGS Fritz-Reuter-Schule, Bad Bevensen
Samtgemeinde Rosche
Grundschule Rosche
Samtgemeinde Rosche Grundschule Stöcken (Außenstelle von
GS Rosche)
Mühlenschule Grundschule Suhlendorf Schule an der Wipperau, Oberschule Rosche
Landkreis Uelzen
Christophorusschule (FS emotionale und soziale Entwicklung – staatlich anerkann-te Ersatzschule)
privat (CJD Göddenstedt)
Grundschule Suderburg
Grundschule Gerdau Samtgemeinde Suderburg Samtgemeinde
Suderburg Hardautal Schule, Oberschule Suderburg Landkreis Uelzen
Grundschule Holdenstedt
Hansestadt Uelzen
Hansestadt Uelzen
Grundschule Molzen
Grundschule Oldenstadt
Grundschule Veerßen
Grundschule Westerweyhe
Hermann-Löns-Schule, Grundschule
Lucas-Backmeister-Schule, Grundschule
Sternschule, Grundschule
Oberschule Uelzen
Landkreis Uelzen Herzog-Ernst-Gymnasium
Lessing-Gymnasium
Förderschule Uelzen
Loewenwaldschule, staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte
Privat (Stiftung Leben Le-ben)
34 Stand: 18.10.16
Schulische Bildung
67
Die Schulstruktur im Landkreis Uelzen gestaltet sich demnach
wie folgt:
� 21 Grundschulen (+ eine Außenstelle)
� 5 Oberschulen
� 2 Gymnasien
� 1 Kooperative Gesamtschule
� 1 staatl. Förderschule/Beratungs- und Förderzentrum
� 1 Förderschule in privater Trägerschaft
Gemäß § 102 Abs. 1 und 2 Niedersächsisches Schulgesetz
(NSchG) sind Schulträger der Grundschulen die Gemeinden
bzw. die Samtgemeinden und für die übrigen Schulformen die
Landkreise. Bis zum 31.07.2013 stellte sich die Situation im
Landkreis Uelzen dahingehend abweichend dar, dass die wei-
terführenden allgemein bildenden Schulen (mit Ausnahme der
Förderschule) im Gebiet der Hansestadt Uelzen auch in deren
Trägerschaft waren. Seit dem 01.08.2013 hat der Landkreis die
Trägerschaft übernommen. Im diesem Zuge wurde die Real-
schule in Uelzen in eine Oberschule umgewandelt. Die beiden
sich im Stadtgebiet befindlichen Hauptschulen haben keine
neuen Schüler mehr aufgenommen. Sie wurden zum
31.07.2015 mit der Oberschule zusammengelegt.35 Die Schul-
form Hauptschule wird somit im Landkreis Uelzen aufgegeben.
Die einzige Schule in privater Trägerschaft ist die Christopho-
russchule – eine Förderschule mit dem Schwerpunkt emotiona-
le und soziale Entwicklung. Die Trägerschaft befindet sich beim
CJD Göddenstedt.
Die Förderschule Uelzen ist zum 01.08.2014 entstanden. In ihr
wurden die bestehenden Förderschulen (Dohrmann-Schule,
Pestalozzi-Schule, Bodwede-Schule sowie Erich Kästner Schu-
le) zusammengelegt. Es handelt sich hierbei um ein Förder-
zentrum, in dessen Räumen keine Schülerinnen und Schüler
35 An den jeweiligen Standorten blieb somit lediglich der Grundschulteil erhal-ten.
Schulische Bildung
68
mehr unterrichtet werden. Ab Klasse 5 werden alle Schüler
inklusiv an den Regelschulen beschult. Stand November 2016
werden noch 26 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgängen 8
bis 10 in Kooperationsklassen bzw. als Einzelbeschulungen an
Regelschulen unterrichtet.
Darüber hinaus bietet die Loewenwaldschule als staatlich an-
erkannte Tagesbildungsstätte Kindern und Jugendlichen mit
einer geistigen Behinderung die Möglichkeit, ihrer Schulpflicht
nachzugehen.
Auf den folgenden Karten sind die Standorte der Grundschulen
(Abb. C-1) bzw. die Standorte und Schulbezirke der Oberschu-
len (Abb. C-2) sowie der Gymnasien und der Kooperativen
Gesamtschule (Abb. C-3) im Landkreis Uelzen abgebildet.
Schulische Bildung
69
Abb. C-1: Grundschul-Bezirke im Landkreis Uelzen
Legende Kreisgrenze Samtgemeindegrenze Gemeindegrenze
● Schulstandort ● Schule ohne Schulbezirk
Quelle:: GIS-Büro Landkreis Uelzen
Quelle: GIS-Büro Landkreis Uelzen
Schulische Bildung
70
Abb. C-2: Schulbezirke der Oberschulen im Landkreis Uelzen
Legende Kreisgrenze Samtgemeindegrenze Gemeindegrenze
● Schulstandort
Quelle: GIS-Büro Landkreis Uelzen
Quelle: GIS-Büro Landkreis Uelzen
Schulische Bildung
71
Abb. C-3: Schulbezirke der Gymnasien sowie der Koope rativen Ge-samtschule im Landkreis Uelzen
Legende Kreisgrenze Samtgemeindegrenze Gemeindegrenze
● Schulstandort
Quelle: GIS-Büro Landkreis Uelzen
Schulische Bildung
72
Schülerinnen und Schüler an allgemein C.1bildenden Schulen
Zum Schuljahr 2014/2015 gab es im Landkreis Uelzen insge-
samt 9422 Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden
Schulen verteilt auf 418 Schulklassen. Die Schülerzahl ist in
den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken – um 2185
bzw. 18,8 % in den letzten 9 Jahren.36
Abb. C-4: Entwicklung der Schülerzahlen an allgemein bildenden Schu-len im Landkreis Uelzen von 2006 – 2014
Quelle: LSN: K3001031
Von den 9422 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr
2014/2015 waren 48,4 % weiblich und 3,8 % ausländischer
Staatsangehörigkeit.
Bezogen auf die Sekundarstufe I hatte 2014 das Gymnasium
den größten Anteil Schülerinnen und Schüler (35,5 %), gefolgt
von Realschulen (31,2 %) und Oberschulen (20,4 %). In 2014
hatten die Hauptschulen im Kreis Uelzen einen Schülerinnen-
und Schüleranteil von 12,9 %.
36 Quelle: LSN: K3001031
Im Landkreis Uelzen gibt es eine kontinu-ierliche Abnahme der Schülerzahlen zu verzeichnen.
Innerhalb der Sek I hatten 2014 die Gymnasien den größten Anteil Schü-lerinnen und Schü-ler.
942296459959102401069310914
111981144611607
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
201420132012201120102009200820072006
Sch
üler
zahl
en
Schulische Bildung
73
Zum 31.07.2014 wurden 4 der 5 Förderschulen im Landkreis
aufgelöst und zu einer Förderschule mit Förderzentrum zu-
sammengelegt, an welcher keine Schüler und Schülerinnen
mehr direkt vor Ort unterrichtet werden. 1,7 % aller Schülerin-
nen und Schüler im Landkreis Uelzen wurden im Schuljahr
2014/2015 inklusiv beschult und besuchten formal eine Förder-
schule.
Von der Zusammenschließung der Förderschulen nicht berührt
bleibt die Christophorusschule, eine Förderschule für den Be-
reich der sozialen/emotionalen Entwicklung. Diese befindet
sich in privater Trägerschaft und wird weiterhin als eigenstän-
dige Schule erhalten bleiben.
Schulische Bildung
74
Verteilung nach Geschlecht C.1.1
Untersucht man die Schularten hinsichtlich der Geschlechter-
verteilung, fällt insbesondere die große Diskrepanz zwischen
dem Anteil der Schülerinnen und der Schüler an Hauptschulen
und Förderschulen (bzw. welche inklusiv beschult werden) auf.
Deutlich überwiegt in beiden Fällen der Anteil der Schüler.
Zeitgleich sind Schülerinnen einzig an Gymnasien stärker als
Schüler vertreten.
Abb. C-5: Anteil der Schülerinnen und Schüler an den unterschiedli-chen Schularten im Landkreis Uelzen nach Geschlecht (2014/2015)
Quelle: LSN: K3001031
Verteilung nach Herkunft C.1.2
Angaben zum Migrationshintergrund sind nicht Bestandteil der
amtlichen Schulstatistik und daher nicht auswertbar.
Für den im Folgenden dargestellten Aspekt der Verteilung nach
Schularten können daher hier nur Aussagen bezogen auf
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Förderschulen
Gymnasien
Oberschulen
Realschulen
Hauptschulen
Grundschulen
männlich weiblich
Jungen sind an Haupt- und Förder-schulen überreprä-sentiert.
Schulische Bildung
75
Schülerinnen und Schüler mit ausländischem Pass gemacht
werden.37
Abb. C-6: Anteil ausländischer Schülerinnen und Schül er nach Schular-ten im Landkreis Uelzen (2014/2015)
Quelle: LSN: K3001031
Trotz der relativ schwierigen Datenlage lässt sich doch ein
Trend ablesen. Insgesamt liegt der Anteil der ausländischen
Schülerinnen und Schüler an Grund- und Hauptschulen deut-
lich über dem Gesamtanteil, während sie an Realschulen,
Oberschulen und insbesondere an Gymnasien unterrepräsen-
tiert sind. Der Anteil der inklusiv beschulten Schülerinnen und
Schüler ausländischer Herkunft bzw. derjenigen an Förder-
schulen38 ist mit 1,9 % relativ gering.
37 Bei der Bewertung der Zahlen ist zu berücksichtigen, dass die Gruppe der ausländischen Schülerinnen und Schüler im Landkreis Uelzen vergleichswei-se klein ist. Schon kleinste Verschiebungen würden somit zu deutlichen Ver-änderungen führen. 38 Insbesondere hier sind die Fallzahlen relativ gering. Es handelt sich dabei lediglich um 3 Personen.
3,8%
1,9%
1,5%
3,0%
2,9%
6,1%
5,8%
0% 2% 4% 6% 8%
Gesamtanteil
Förderschulen
Gymnasien
Oberschulen
Realschulen
Hauptschulen
Grundschulen
Schülerinnen und Schüler mit auslän-dischem Pass sind an Hauptschulen überrepräsentiert.
Schulische Bildung
76
Erläuterung
In Niedersachsen sind Eltern bzw. volljährige Schüler und
Schülerinnen verpflichtet, eigenständig für die Ausstattung
mit Lernmaterial zu sorgen. Es besteht – neben der Möglich-
keit, die Lernmaterialien zu kaufen – auch die Möglichkeit,
diese kostenpflichtig zu leihen.
Vom Entgelt der Ausleihe ganz oder teilweise befreit ist, wer
leistungsberechtigt nach SGB II (Hartz IV), SGB VIII (im we-
sentlichen Heim- und Pflegekinder), SGB XII (Sozialhilfe)
oder nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ist.
Verteilung nach sozioökonomischem Hin-C.1.3tergrund
Eindeutige statistische Daten zum sozioökonomischen Hinter-
grund der Schülerinnen und Schüler bezogen auf die unter-
schiedlichen Schulformen liegen nicht vor.
Für diesen Bericht wird daher hilfsweise auf die Daten bezüg-
lich der Ausleihe von Lernmaterial zurückgegriffen.
Daten über die Befreiung vom Entgelt können also Auskunft
geben, an welchen Schularten wie viele Schülerinnen und
Schüler aus sozioökonomisch schwächeren Haushalten (bezo-
gen auf die oben beschriebenen Kriterien) stammen.
Der vorliegende Datenbestand bezieht sich auf das Schuljahr
2014/2015. Seither werden die Daten in der Landesschulbe-
hörde nicht mehr auswertbar erfasst. Da nicht alle Schulen
gemeldet haben, sind die Daten unvollständig, weiterhin fehlen
die Schülerinnen und Schüler, die ihre Lernmittel kaufen, als
Bezugsgruppe. Nicht zu überprüfen ist ebenfalls, ob alle Leis-
tungsberechtigten die Leistung auch in Anspruch genommen
haben.
Schulische Bildung
77
Trotzdem lässt sich aus den Daten ein relativ eindeutiger Trend
ablesen:
Schülerinnen und Schüler an Haupt- und Förderschulen waren
deutlich häufiger von der Zuzahlung zu Lernmitteln befreit als
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.
Abb. C-7: Lehrmittelbefreiung nach unterschiedliche n Schularten im Landkreis Uelzen (in %)
Quelle: Niedersächsische Landesschulbehörde
Übergänge C.2
Übergänge spielen im Bildungssystem eine entscheidende
Rolle. Für die Schülerinnen und Schüler ist jeder Wechsel mit
Veränderungen verbunden, mit Hürden, die gemeistert werden
müssen, mit der Herausforderung, sich in neue Systeme einzu-
finden. Ein bekanntes Umfeld muss aufgegeben, Freundschaf-
ten und Beziehungen ggf. neu gestaltet werden. Für Lehrerin-
nen und Lehrer sowie für Eltern bedeutet es die schwierige
Aufgabe, Potentiale der Kinder und Jugendlichen richtig einzu-
schätzen.
Wie die folgende Grafik zeigt, findet die Differenzierung auf der
Sekundarstufe I in Deutschland und Österreich in einem relativ
jungen Alter der Schülerinnen und Schüler statt. Beide Länder
nehmen hier den ersten Platz ein bzw. weisen die Kinder am
frühesten einer Schulform zu.
35%
20%
40%
4%
11%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
Förderschulen Oberschulen Hauptschulen Gymnasien KooperativeGesamtschule
Schulische Bildung
78
Abb. C-8: Durchschnittliches Alter zum Zeitpunkt de r Differenzierung auf der Sekundarstufe I
Quelle:
https://www.bmbf.gv.at/schulen/euint/iobildung/chancengerechtigkeit_25927.
pdf?4dzi3h
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Deutschland
Österreich
Slowakische Rep.
Tschechische Rep.
Türkei
Ungarn
Belgien
Niederlande
Schweiz
Luxemburg
Italien
Korea
Slowenien
Estland
Griechenland
Irland
Israel
Japan
Mexiko
Portugal
Australien
Chile
Dänemark
Finnland
Frankreich
Großbritannien
Island
Kanada
Neuseeland
Norwegen
Polen
Schweden
Spanien
USA
Schulische Bildung
79
Übergang von der Grundschule in die Se-C.2.1kundarstufe I im Landkreis Uelzen
Die Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen zu Ober-
schulen hat das Schulsystem im Landkreis signifikant verän-
dert. Entwicklungen im zeitlichen Verlauf sind folglich vor die-
sem Hintergrund zu betrachten.
Nichtsdestotrotz kann die Entwicklung im Bereich des Gymna-
siums im zeitlichen Verlauf sinnvoll analysiert werden. Wie die
folgende Grafik zeigt, existiert ein mit über 40 % stabil hoher –
wenn auch leichten Schwankungen unterworfener – Anteil je-
ner Schüler und Schülerinnen, welche von der Grundschule auf
das Gymnasium wechseln. Im Schuljahr 2014/2015 hat dieser
Anteil den höchsten Wert innerhalb von sieben betrachteten
Jahren erreicht.
Abb. C-9: Übergänge von Grundschule in Sekundarstufe I – Entwick-lung Schuljahr 2008/2009 bis 2014/2015
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-D12.1i
Über 40 % der Grundschüler wech-seln jährlich an ein Gymnasium.
08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15Hauptschule, KGS-Hauptschulzweig 14,6% 14,5% 16,8% 10,1% 8,2% 5,2% 3,0%Oberschule 22,8% 23,5% 38,3% 33,7%
Realschule, KGS-Realschulzweig 39,9% 39,3% 41,1% 23,4% 22,9% 15,1% 15,4%Gymnasium, KGS-Gymnasialzweig 45,5% 46,2% 42,2% 43,7% 45,5% 41,3% 47,8%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Schulische Bildung
80
Betrachtet man den Übergang von der Grundschule in die Se-
kundarstufe I unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten,
fällt eine relative Gleichverteilung auf. Allerdings wechseln
Mädchen im Vergleich zu den Jungen etwas häufiger auf das
Gymnasium.
Abb. C-10: Übergang Sekundarstufe I Landkreis Uelzen 2014/2015 – Geschlechtsdifferenziert
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-D12.1i
Hauptschule, KGS-Hauptschulzweig
OberschuleRealschule, KGS-Realschulzweig
Gymnasium, KGS-Gymnasialzweig
männlich 3,3% 34,7% 15,6% 46,4%weiblich 2,8% 32,7% 15,2% 49,4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Schulische Bildung
81
Schulabschlüsse an allgemein bildenden C.3Schulen
Das folgende Schaubild verdeutlicht die Entwicklung der Ab-
schlussquoten bezogen auf die unterschiedlichen an allgemein
bildenden Schulen erreichbaren Abschlüsse.
Abb. C-11: Entwicklung der Abschlussquoten an allgem ein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen (2004 – 2014)
Quelle: LSN: K3002519, K3002520
Das Schaubild zeigt einen deutlichen Anstieg des Bildungsni-
veaus im Landkreis Uelzen innerhalb der letzten zehn Jahre.39
Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass der Anteil der
Schülerinnen und Schüler, die die allgemein bildende Schule
ohne Abschluss verlassen haben, im gleichen Zeitraum deut-
lich gesunken ist (von 9,1 % auf 4 %). Der Landkreis Uelzen
39 Die Abweichung im Schuljahr 2010/2011 ist begründet durch den doppel-ten Abiturjahrgang.
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14
Hoch- und Fachhochschulreife Realschulabschluss
Hauptschulabschluss ohne Hauptschulabschluss
Deutlicher Anstieg des Bildungsniveaus im Landkreis Uelzen innerhalb der letzten zehn Jahre.
Schulische Bildung
82
liegt damit unter dem niedersächsischen Durchschnitt, der
2014 4,9 %40 betrug.
Betrachtet man im Abschlussjahr 2014 die Abschlussquoten
differenziert nach Geschlecht, lässt sich im Bereich der Hoch-
und Fachhochschulreife sowie im Bereich des Hauptschulab-
schlusses ein Ungleichgewicht feststellen. Während Schülerin-
nen häufiger mit der Hoch- und Fachhochschulreife abschlie-
ßen, schließen die Schüler häufiger mit dem Hauptschulab-
schluss ab.
Abb. C-12: Abschlussquoten an allgemein bildenden Sc hulen im Land-kreis Uelzen im Jahr 2014 differenziert nach Geschl echt
Quelle: LSN: K3002519
40 Quelle: LSN: K3002519
Hoch- undFachhochschulreife
Realschulabschluss Hauptschulabschluss ohneHauptschulabschluss
männlich 23,4% 54,0% 17,8% 4,8%weiblich 33,5% 55,0% 8,2% 3,2%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Schulische Bildung
83
Analysiert man die Schulabschlüsse differenziert nach deut-
scher und nichtdeutscher Herkunft, muss auf deutlich unter-
schiedliche Fallzahlen zurückgegriffen werden. Während im
Jahr 2014 1073 deutsche Schülerinnen und Schüler einen Ab-
schluss machten, betrug die Zahl der nichtdeutschen Schüle-
rinnen und Schüler lediglich 20. Schwankungen in den Fallzah-
len wirken sich bei dieser Anzahl folglich stark auf prozentuale
Angaben aus. Die folgende Grafik verdeutlicht, dass deutsche
Schüler verhältnismäßig höhere Schulabschlüsse erreicht ha-
ben.
Abb. C-13: Abschlussquoten an allgemein bildenden Sc hulen im Land-kreis Uelzen im Jahr 2014 für Deutsche und Auslände r
Quelle: LSN: K3002519
Hoch- undFachhochschulreife
Realschulabschluss Hauptschulabschluss ohne
HauptschulabschlussDeutsche 29% 55% 13% 4%Ausländer 5% 45% 35% 15%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Schulische Bildung
84
Fazit C.4
Im Landkreis Uelzen existieren 30 allgemein bildende staatli-
che Schulen sowie eine Schule in privater Trägerschaft.
Die Schullandschaft im Landkreis Uelzen war in den vergange-
nen Jahren tiefgreifenden Veränderungen unterworfen.
Im Landkreis Uelzen gibt es eine kontinuierliche Abnahme der
Schülerzahlen zu verzeichnen.
Innerhalb der Sek I hatten 2014 die Gymnasien den größten
Anteil Schülerinnen und Schüler.
Jungen sind an Haupt- und Förderschulen überrepräsentiert.
Schülerinnen und Schüler mit ausländischem Pass sind an
Hauptschulen überrepräsentiert.
Über 40 % der Grundschüler wechseln jährlich an ein Gymna-
sium.
Das Bildungsniveau im Landkreis Uelzen ist innerhalb der letz-
ten zehn Jahre deutlich angestiegen.
Schulische Bildung
85
Berufliche Bildung
86
Berufliche Bildung D
Berufliche Bildung
87
Berufliche Bildung ergänzt und erweitert die Ausbildung an
allgemeinbildenden Schulen. Sie gliedert sich in drei Sektoren,
in denen neben beruflichen Abschlüssen auch Schulabschlüs-
se erworben werden können.
1. Duale Ausbildung
Die duale Ausbildung erfolgt parallel in Betrieb und Be-
rufsschule, ggf. ergänzt um Lehrgänge in überbetriebli-
chen Einrichtungen. Neben dem beruflichen Abschluss
können hier in den meisten Ausbildungsberufen bei
entsprechenden schulischen Leistungen allgemeinbil-
dende Schulabschlüsse bis einschließlich des Erweiter-
ten Sekundarabschlusses I erworben werden.
2. Schulberufssystem
Die Ausbildung erfolgt in einer Schulform einer berufli-
chen Schule als schulische Vollzeitausbildung. Neben
dem beruflichen Abschluss kann hier bei entsprechen-
den Leistungen ein allgemeinbildender Schulabschluss
bis einschließlich der Fachhochschulreife erworben
werden.
3. Übergangssystem
Die Ausbildung erfolgt als schulische Vollzeitausbildung
und dient dazu, auf eine berufliche Ausbildung oder den
Erwerb eines höherwertigen allgemeinbildenden
Schulabschluss vorzubereiten.
Im Landkreis Uelzen sind die drei Sektoren mit unterschiedli-
chen Schulformen, verteilt auf insgesamt sechs berufliche
Schulen in unterschiedlicher Trägerschaft, vertreten.
Berufliche Bildung
88
Schülerinnen und Schüler an berufsbil-D.1denden Schulen
Im Landkreis Uelzen existieren sechs berufsbildende Schulen,
von denen sich zwei in öffentlicher und vier in privater Träger-
schaft befinden.
Tab. D-1: Berufsbildende Schulen im Landkreis Uelzen Ort Schule Träger
SG Bevensen-Ebstorf
Physiotherapie-Schule der DIANA-Klinik und Reha-zentrum41
Diana Kranken-hausbetriebsgesell-schaft mbH
Berufsfachschule für Ergo-therapie Bad Bevensen
Verein Berufsfach-schule für Ergothe-rapie e.V.
Berufsbildende Schulen II (Außenstelle) Landkreis Uelzen
Hansestadt Uelzen
Berufsbildende Schulen I Landkreis Uelzen
Berufsbildende Schulen II
Institut für Gesundheit und Soziales
Deutsche Angestell-ten-Akademie GmbH
Gesundheits- und Kran-kenpflegeschule (Bil-dungszentrum) HELIOS Klinikum Uelzen GmbH42
Helios gGmbH
Die nachfolgenden Aufstellungen (Schülerzahl insgesamt und
Verteilung nach Berufsfeldern) beziehen sich auf die soeben
genannten Schulen bis auf die Physiotherapie-Schule der
DIANA-Klinik. Bei dieser Schule liegen uns lediglich die Schü-
lerzahlen für 2013 (n = 80), 2014 (n = 81) und 2015 (n = 77)
vor. In der weiteren Betrachtung können die Schülerinnen und
Schüler der Physiotherapieschule sowie der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule nicht weiter berücksichtigt werden, da
hier kein Datenmaterial vorliegt.
41 Schule wird in der Statistik des niedersächsischen Landesamtes für Statis-tik nicht berücksichtigt. 42 Schule wird in der Statistik des niedersächsischen Landesamtes für Statis-tik nicht berücksichtigt.
6 Berufsschulen im Landkreis Uelzen, davon 2 in Träger-schaft des Landkrei-ses
Berufliche Bildung
89
Die nachfolgende Grafik zeigt, dass die Schülerzahlen zwi-
schen 2009 und 2015 lediglich geringfügig angestiegen sind.
Abb. D-1: Schülerzahlen an berufsbildenden Schulen im Landkreis Uel-zen im Zeitverlauf (2009 bis 2015) 43
Quelle: LSN: K3050114, HELIOS Klinikum Uelzen
Diese Entwicklung ist jedoch abhängig vom Berufsfeld, wie die
nachfolgende Tabelle deutlich macht. Beim größten Berufsfeld
„Wirtschaft und Verwaltung“ sind die Schülerzahlen in den ver-
gangenen Jahren nahezu kontinuierlich gewachsen. Ebenfalls
ist ein nahezu kontinuierlicher Anstieg in den Berufsfeldern
Sozialpflege und Sozialwesen zu verzeichnen. In den eher
technischen Fächern sind die Schülerzahlen dagegen weitge-
hend zurückgegangen. Metall- und Fahrzeugtechnik stellen
hier eine Ausnahme dar und erweisen sich als relativ stabil.
43 Ohne Physiotherapie-Schule der Diana Klinik
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Schülerzahl 3260 3234 3245 3253 3326 3275 3286
3000
3050
3100
3150
3200
3250
3300
3350
Geringfügiger An-stieg der Schüler-zahlen an Berufsbil-denden Schulen
Entwicklung der Schülerzahlen ist stark abhängig vom Berufsfeld
Berufliche Bildung
90
Tab. D-2: Schülerzahlen an berufsbildenden Schulen im Landkreis Uel-zen nach Berufsfeldern im zeitlichen Verlauf (2009 b is 2015)
Quelle: LSN: K3050114, HELIOS Klinikum Uelzen
Der Ausländeranteil an den berufsbildenden Schulen ist in den
vergangenen Jahren gestiegen. Ein deutlicher Anstieg (67 %)
der Ausländerzahl ließ sich verzeichnen von 2014 auf 2015.
Abb. D-2: Ausländeranteil an den berufsbildenden Sch ulen im Zeitver-lauf (2009 bis 2015) 44
Quelle: LSN: K3050114
44 Daten der Diana- und Helios Klinik nicht inbegriffen, da hier kein Datenma-terial vorliegt.
Berufsfeld 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Berufe insgesamt 3260 3234 3245 3253 3326 3275 3286 Wirtschaft und Verwaltung 893 918 947 970 991 1010 990 Sozialpflege (ab 1998) 188 199 212 243 291 278 262 Sozialwesen 192 196 209 217 253 269 247 Ernährung 249 238 231 250 265 242 233 Metalltechnik 209 204 201 190 210 205 197 Gartenbau - 244 233 232 219 199 192 Agrarwirtschaft 412 148 163 156 160 168 191 Hauswirtschaft 247 237 213 211 182 188 177 Fahrzeugtechnik 168 177 181 171 178 177 173 Gesundheit 117 107 107 96 88 81 107 Elektrotechnik 135 136 115 113 108 92 96 Holztechnik 101 99 78 88 72 62 83 Technik 121 104 101 86 89 96 81 ohne Ausbildungsvertrag (bei BS)
45 53 64 65 55 56 65
Bautechnik 86 87 82 55 63 52 62 diverse Berufe - - 28 53 53 53 55 Farbtechnik/Raumgestaltung 63 59 48 39 28 24 39 Körperpflege 34 28 32 18 21 23 36
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Ausländeranteil 1,6% 1,4% 1,7% 1,8% 2,7% 2,9% 4,9%
51 45 53 56
87 94
157
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
Anstieg der Auslän-derquote innerhalb von Berufsschulen
Berufliche Bildung
91
Übergang allgemein bildende Schule be-D.2rufsbildende Schule
Der Übergang in die Ausbildung stellt für die Absolventen und
Absolventinnen der allgemein bildenden Schulen eine erhebli-
che Herausforderung dar. Mit der Entscheidung für eine Aus-
bildung erfolgt eine wichtige Weichenstellung für die Bildungs-
biografie der jungen Menschen. Die berufliche Richtung legt
einen wesentlichen Grundstein für die weitere Entwicklung jun-
ger Menschen vor dem Hintergrund der Anforderungen des
Arbeitsmarktes. Ob und wer die Ausbildung erfolgreich ab-
schließen kann, richtet sich auch immer danach, wer den für
sich passenden Beruf gewählt und bekommen hat. Ausschlag-
gebend für diesen Übergang sind immer auch die regionalen
wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Gemeldete Berufsausbildungsstellen und D.2.1Bewerber 45
Im Laufe des Berichtsjahres 2014/201546 der Agentur für Ar-
beit bewarben sich 755 Jugendliche um einen Ausbildungs-
platz47 (siehe Abb. D-3). Demgegenüber standen 812 gemelde-
te Berufsausbildungsstellen.48 Die Anzahl der Bewerber und
Bewerberinnen in den vorherigen drei Berichtsjahren lag je-
weils über der Anzahl der Ausbildungsplätze.
Im Berichtsjahr 2014/2015 gab es demnach einen Überschuss
von 57 Ausbildungsplätzen (8 %) im Landkreis Uelzen. Insge-
samt blieben jedoch 22 Ausbildungsstellen offen. Die unbe-
setzten Ausbildungsstellen lagen in den Bereichen Rohstoff-
gewinnung, Produktion, Fertigung sowie kaufmännische
45 Als Bewerber / Bewerberinnen werden Personen geführt, die im Berichts-jahr eine Vermittlung in Ausbildung in anerkannte Ausbildungsberufe nach dem Berufsausbildungsgesetz (BBiG) wünschen und deren Eignung und Voraussetzungen dafür gegeben sind. 46 Berichtsmonat September 47 Duale Ausbildung 48 Zur Vermittlung im Berichtsjahr gemeldete betriebliche und außerbetriebli-che Berufsausbildungsstellen für anerkannte Ausbildungsberufe nach dem BBiG.
Der Übergang „Schule - Beruf“ ist ein wichtiger Faktor für die Bildungsbio-grafie junger Men-schen
Mehr Ausbildungs-stellen Bewerber und Bewerberinnen im Berichtsjahr 2014 / 2015
Berufliche Bildung
92
Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus und Gesundheit,
Soziales, Lehre und Erziehung.
Von den 755 Bewerbern / Bewerberinnen im Berichtsjahr
2014/2015 waren 55 % männlich. Der durchschnittliche Aus-
länderanteil in den Berichtsjahren 2011/2012 bis 2014/2015 lag
bei 2,6 %.
Abb. D-3: Anzahl gemeldeter Ausbildungsplatzbewerbe r und Ausbil-dungsstellen im Landkreis Uelzen im zeitlichen Verla uf (11/12 bis 14/15)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Arbeitsmarkt in Zahlen, Ausbildungsstel-
lenmarkt, Kreis Uelzen September 2013 und 2015
896
830 822
755732
678
719
812
600
650
700
750
800
850
900
950
11/12 12/13 13/14 14/15
Anzahl Bewerber / Bewerberinnen Anzahl Ausbildungsstellen
Berufliche Bildung
93
Betrachtet man den Verbleib der gemeldeten Bewerber und
Bewerberinnen wird deutlich, dass über die Hälfte (51 %) in
eine Berufsausbildung einmündet. Die nächstgrößere Gruppe
wechselt in Schule, Studium oder ein Praktikum. Für 15 % der
Bewerber ist der Verbleib allerdings ungeklärt.
Abb. D-4: Verbleib gemeldeter Bewerber / Bewerberinn en Landkreis Uelzen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Arbeitsmarkt in Zahlen, Ausbildungsstel-
lenmarkt, Kreis Uelzen September 2015
Betrachtet man das Berichtsjahr 2014/2015, fällt auf, dass le-
diglich knapp 30 % der Bewerber / Bewerberinnen um einen
Ausbildungsplatz von allgemein bildenden Schulen kamen.
Deutlich mehr Bewerber / Bewerberinnen (knapp 65 %) kamen
aus Berufsbildenden Schulen. Dabei handelt es sich nicht
zwangsläufig um sogenannte Warteschleifen. Der Berufsschul-
besuch kann ebenfalls zur Erlangung eines höherwertigen Ab-
schlusses gedient haben.
179; 24%
383; 51%
29; 4%11; 1%
41; 5%
112; 15%Schule / Studium / Praktikum
Berufsausbildung
Erwerbstätigkeit
Gemeinnützige / soziale Dienste
Fördermaßnahmen
ohne Angabe eines Verbleibs
Von 15 % der gemel-deten Ausbildungs-platzbewerber ist der Verbleib ungeklärt.
Ein Großteil der ge-meldeten Ausbil-dungsplatzbewerber kommt aus Berufs-bildenden Schulen.
Berufliche Bildung
94
Abb. D-5: Vorbildung gemeldeter Bewerber und Bewerbe rinnen im Landkreis Uelzen im Berichtsjahr 2014/2015
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Arbeitsmarkt in Zahlen, Ausbildungsstel-
lenmarkt, Kreis Uelzen September 2015
Zu beachten ist, dass gerade in ländlich geprägten Kommunen
wie dem Landkreis Uelzen eine Vermittlung in Ausbildung di-
rekt nach der Schule auch an rein praktischen Überlegungen
scheitern kann. So kann eine mangelnde ÖPNV-Anbindung
eine „Warteschleife“ sinnvoll machen, die dann auch für das
Erlangen einer Fahrerlaubnis genutzt werden kann. Darüber
hinaus präferieren einige Ausbildungsbetriebe volljährige Aus-
zubildende.
Neu eingetretene Schülerinnen und Schüler D.2.2
Von den 3194 Schülerinnen und Schülern an Berufsbildenden
Schulen49 sind im Schuljahr 2014/2015 1341 neu eingetreten50
(siehe Abb. D-6). Nachdem die Anzahl der Schülerinnen und
Schüler im Übergangssystem in den vergangenen Jahren kon-
tinuierlich zurückgegangen war (2012/2013 um mehr als 100
49 Daten der Diana- und Helios Klinik nicht inbegriffen, da hier kein Datenma-terial vorliegt. Dies betrifft auch die nachfolgenden Analysen. 50 Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i - ohne Schülerinnen und Schüler zum Erwerb der Hochschulreife und in beruflicher Fortbildung (betrifft auch nachfolgende Analysen).
22230%
48965%
375%
allgemein bildendeSchulenberufsbildende Schulen
Hochschulen undAkademien
Berufliche Bildung
95
Schülerinnen und Schüler), ist sie seit dem Schuljahr
2013/2014 wieder angestiegen und erreicht fast das Niveau
der dualen Ausbildung. Die Zahl der Eintritte in die duale Be-
rufsausbildung war in den vergangenen Jahren nur leichten
Schwankungen unterlegen und stellt sich als relativ stabil dar.
Einen deutlichen Anstieg hatte das Schulberufssystem von
2009 bis 2013 zu verzeichnen. Die Anzahl der Übergänge in
dieses System ist in diesem Zeitraum um ca. 50 % gestiegen.
Zum Jahr 2014 gab es allerdings wieder eine Abnahme von
18 %.
Abb. D-6: Neueintritte in das Berufsbildungssystem des Landkreises Uelzen im Schuljahr 2014/2015 bezogen auf die unters chiedlichen Be-reiche
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i
2009 2010 2011 2012 2013 2014Duale Ausbildung 596 625 600 561 562 564Schulberufssystem 199 223 213 287 304 249
Übergangssystem 614 585 588 472 535 528
100
200
300
400
500
600
700
Neueintritte ins Übergangssystem und in die duale Ausbildung nahezu gleichauf
Berufliche Bildung
96
Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass im niedersächsi-
schen Vergleich im Landkreis Uelzen deutlich weniger Schüle-
rinnen und Schüler in eine duale Ausbildung münden, während
deutlich mehr in das Übergangssystem übergehen. Der Anteil
Schülerinnen und Schüler, welche in das Schulberufssystem
übergehen, ist im Landkreis Uelzen etwas geringer als im nie-
dersächsischen Durchschnitt.
Abb. D-7: Neueintritte ins Berufsbildungssystem 201 4/2015 im Vergleich zwischen dem Landkreis Uelzen und Niedersachsen
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i
Duale Ausbildung Schulberufssystem ÜbergangssystemLandkreis Uelzen 42,1% 18,6% 39,4%Niedersachsen 51,5% 22,2% 26,4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Im Landkreis Uelzen münden weniger Schülerinnen und Schüler in die duale Ausbildung und mehr in das Über-gangssystem
Berufliche Bildung
97
Betrachtet man die Neueintritte in die drei Sektoren des Be-
rufsbildungssystems, aufgegliedert nach schulischer Vorbil-
dung, wird deutlich: Je geringer der Schulabschluss ist, desto
eher wechseln die Schülerinnen und Schüler in das Über-
gangssystem.
Abb. D-8: Verteilung der Neueintritte in das Berufsb ildungssystem im Landkreis Uelzen 2014/2015 nach Teilbereichen und s chulischer Vorbil-dung
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i
Förderschul-abschluss
ohneHauptschul-abschluss
mitHauptschul-abschluss
mitReaschul-abschluss
mitFachhoch-schulreife
mitHochschul-
reife
sonstigeVorbildung
Übergangssystem 84 175 234 2 2 31
Schulberufssystem 0 27 202 5 13 2
Duale Ausbildung 30 152 297 27 40 18
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Je geringer der Schulabschluss, desto eher wechseln Schülerinnen und Schüler in das Über-gangssystem
Berufliche Bildung
98
Von den 1341 Neueintritten in das Berufsbildungssystem wa-
ren 731 bzw. 55 % männlichen und 610 bzw. 45 % weiblichen
Geschlechts (siehe Abb. D-9). Die Schülerinnen verteilen sich
relativ gleichmäßig auf die drei Bereiche des Berufsbildungs-
systems. Bei den Schülern fällt der äußerst geringe Anteil im
Bereich des Schulberufssystems auf.51
Abb. D-9: Verteilung der Neueintritte in das Berufsb ildungssystem im Landkreis Uelzen 2014/2015 nach Geschlecht
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i
Zum Schuljahr 2014/2015 sind 38 ausländische Jugendliche
neu in das Berufsbildungssystem eingetreten. Dies entspricht
einem Anteil von ca. 3 %. Die folgende Abbildung stellt, diffe-
renziert nach deutscher und ausländischer Staatsangehörig-
keit, die Anteile an den Teilbereichen des Berufsbildungssys-
tems dar. Insgesamt lässt sich eine relative Gleichverteilung
beim Vergleich der deutschen und nicht-deutschen Schülerin-
nen und Schüler erkennen. Etwas höher ist der Anteil der deut-
51 Im Landkreis werden in folgenden Bereichen Ausbildungen innerhalb des Schulberufssystems angeboten: Altenpflege, Ergotherapie, Erzieher, Heiler-ziehungspflege, Pflegeassistenten, Physiotherapeuten, Sozialassistenz
männlich weiblichDuale Ausbildung 49,4% 33,3%Schulberufssystem 8,1% 31,1%Übergangssystem 42,5% 35,6%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Verhältnismäßig ge-ringer Anteil männli-cher Personen im Schulberufssystem
Verteilung der Neu-eintritte auf die Be-reiche des Berufs-bildungssystems ist bei Deutschen und Ausländern ähnlich.
Berufliche Bildung
99
schen Schülerinnen und Schüler im Übergangssystem, wäh-
rend der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler in
der dualen Berufsausbildung höher ausgeprägt ist.
Abb. D-10: Neueintritte ins Berufsbildungssystem im Landkreis Uelzen 2014 nach deutscher und ausländischer Staatsangehöri gkeit
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E12.3i
Schulabschlüsse an berufsbildenden D.3Schulen
Berufsbildende Schulen spielen eine wichtige Rolle bei der
Erlangung von höher qualifizierenden allgemein bildenden
Schulabschlüssen. Durch sie erhalten zahlreiche Schülerinnen
und Schüler die Befähigung, weitere Bildungswege einzu-
schlagen.
Wie aus der folgenden Grafik hervorgeht, erwarben 524 Schü-
lerinnen und Schüler im Schuljahr 2013/2014 einen formalen
Schulabschluss (allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulrei-
fe, Realschulabschluss, Hauptschulabschluss) an einer berufs-
bildenden Schule. Insgesamt lässt sich ein Anstieg im Bereich
der Fachhochschulreife erkennen. Im Jahr 2014 lag der Anteil
Duale Ausbildung Schulberufssystem ÜbergangssystemDeutsche 41,9% 18,6% 39,5%Ausländer 47,4% 18,4% 34,2%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Berufliche Bildung
100
der Personen mit mittlerem Abschluss sogar leicht unter dem
Anteil der Personen mit Fachhochschulreife.
Abb. D-11: Schulabgängerinnen und -abgänger an beruf sbildenden Schulen im Zeitverlauf (08/09 bis 13/14)
Quelle: LSN: K3050612
Nicht übersehen werden darf allerdings auch, dass im Schul-
jahr 2013/2014 320 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung
an einer beruflichen Schule im laufenden Schuljahr abgebro-
chen haben und 114 die Schule ohne erfolgreichen Abschluss
verließen.52
52 Quelle: LSN: K3050612
08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14Hauptschulabschluss 64 81 86 78 67 79Mittlerer Abschluss 216 248 225 231 258 210Fachhochschulreife 148 183 180 199 205 214
Hochschulreife 43 33 35 37 26 21
0
50
100
150
200
250
300
Fachhochschulreife als erreichter Schul-abschluss nimmt zu und überbietet 2014 den mittleren Ab-schluss
Ausbildungs-abbruch bei 320 Schülerinnen und Schülern im Schul-jahr 2013 / 2014
Berufliche Bildung
101
Höher qualifizierende allgemeinbildende Schulabschlüsse an
Berufsbildenden Schulen werden zum Teil auch im Rahmen
einer Berufsausbildung erworben. Dies spielt in erster Line für
Haupt- und Realschulabschlüsse eine Rolle.
Abb. D-12: Schulabschlüsse im Rahmen einer Berufsaus bildung im Schuljahr 2013/2014
Quelle: LSN: K3050612
Betrachtet man die Abschlussquote bezogen auf das Ge-
schlecht, wird ersichtlich, dass sich die Quoten im Bereich des
Hauptschulabschlusses und der Allgemeinen Hochschulreife
kaum unterscheiden. Etwas anders stellt sich die Situation be-
zogen auf den Realschulabschluss und die Fachhochschulreife
dar. Während der Realschulabschluss etwas häufiger von jun-
gen Frauen erworben wird, sind es bei der Fachhochschulreife
geringfügig mehr junge Männer.
Hauptschule Realschuleinsgesamt 79 210innerhalb einer Berufsausbildung 25 113
0
50
100
150
200
250
Berufliche Bildung
102
Abb. D-13: Schulabschlüsse des Jahres 2013/2014 an b erufsbildenden Schulen nach Geschlecht
Quelle: Statistische Ämter d. Bundes und der Länder: 200-32-4
Im Schuljahr 2013/2014 erwarben von den 25 ausländischen
Schulabgängerinnen und Schulabgängern 5 den Realschulab-
schluss und 7 den Hauptschulabschluss.53
Vertragsauflösung im Rahmen der beruf-D.4lichen Ausbildung
Nicht jedes Ausbildungsverhältnis wird erfolgreich abgeschlos-
sen. Die Gründe für Vertragslösungen sind vielfältig und mitun-
ter komplex. Sie reichen von Betriebsschließungen und ge-
sundheitlichen Gründen, revidierten Berufswahlentscheidungen
bis hin zu Konflikten zwischen Ausbildern und Auszubildenden.
Etwa die Hälfte der Auszubildenden mit gelöstem Ausbildungs-
vertrag schließt erneut einen Ausbildungsvertrag ab und bleibt
dem dualen System damit erhalten.54
53 Quelle: LSN: K3050612 54 Quelle: http://datenreport.bibb.de/html/4700.htm
Hauptschlabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Hochschulreifeweiblich 15,0% 42,7% 38,2% 4,1%männlich 15,1% 37,8% 43,2% 4,0%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Berufliche Bildung
103
Nicht immer sind Vertragslösungen unvermeidbar, sie können
durchaus notwendig und sinnvoll sein. Trotzdem bedeuten sie
immer einen Ressourcenverlust und können stark demotivie-
rende Effekte zur Folge haben. Im schlimmsten Fall führen sie
zum Ausstieg aus der Bildungsbeteiligung des Jugendlichen
und auch des Ausbildungsbetriebs. Aus diesen Gründen er-
scheinen Bemühungen zur Vermeidung von vorzeitigen Ver-
tragslösungen sinnvoll, um einem endgültigen Ausstieg beider
Seiten vorzubeugen.
Betrachtet man die Vertragsauflösungsquoten im Landkreis
Uelzen und in Niedersachsen im Verlauf der letzten 5 Jahre,
fällt eine kontinuierliche Abnahme bis zum Jahr 2013 im Land-
kreis Uelzen auf. Von 2013 auf 2014 nahm die Vertragsauflö-
sungsquote allerdings um 5,4 % zu. Für das durchschnittliche
Niedersachsen fällt ein umgekehrter Verlauf auf. Hier gab es
von 2010 bis 2013 eine kontinuierliche Zunahme der Vertrags-
auflösungsquote. Von 2013 auf 2014 nahm die Vertragsauflö-
sungsquote lediglich minimal ab um 0,5 %. Im Durchschnitt
liegt die Vertragsauflösungsquote im Landkreis Uelzen um
1,1 % über der Vertragsauflösungsquote von Niedersachsen.
Abb. D-14: Vertragsauflösungen im Landkreis Uelzen u nd Niedersach-sen im zeitlichen Verlauf (2010 – 2014)
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E15.3i
2010 2011 2012 2013 2014Landkreis Uelzen 25,9% 24,9% 24,7% 22,2% 27,6%
Niedersachsen 22,6% 23,6% 23,8% 25,2% 24,7%
15%
17%
19%
21%
23%
25%
27%
29%
Bemühungen um die Vermeidung von Ausbildungsabbrü-chen erscheinen sinnvoll
Zunahme der Ver-tragsauflösungsquo-te von 2013 auf 2014 um 5,4 %
Berufliche Bildung
104
Leider liegen für den Landkreis Uelzen keine Daten bezogen
auf die Vertragsauflösungsquote und den zuvor erworbenen
allgemein bildenden Schulabschluss vor. Die Auswertung von
bundesweiten Zahlen macht hier große Unterschiede deutlich:
Die Lösungsquote ist umso höher, je niedriger der allgemein-
bildende Schulabschluss der Auszubildenden ist. Auszubilden-
de ohne Hauptschulabschluss weisen mit 38,6 % eine nahezu
dreimal höhere Lösungsquote auf als Studienberechtigte
(13,6 %). Bei den Verträgen der Auszubildenden mit Haupt-
schulabschluss beträgt die Lösungsquote 34,5 %. Die Verträge
von Auszubildenden mit Realschulabschluss werden zu 21 %
vorzeitig gelöst.55
Betrachtet man die Vertragsauflösungsquoten56 im Landkreis
Uelzen differenziert nach Ausbildungsbereichen im zeitlichen
Verlauf (siehe folgende Grafik) fällt zunächst auf, dass es weit-
gehend durchgängig relativ hohe Vertragsauflösungsquoten im
Bereich Handwerk, Landwirtschaft, freie Berufe und Industrie
und Handel gibt. Demgegenüber stehen die Bereiche Öffentli-
cher Dienst und Hauswirtschaft mit relativ geringen Vertrags-
auflösungsquoten.
Im Bereich der Hauswirtschaft fällt darüber hinaus auf, dass
sich die Vertragsauflösungsquote von 2010 auf 2011 von
38,2 % auf 9,1 % deutlich verringert hat. Seitdem bewegt sich
die Vertragsauflösungsquote zwischen minimal 7,1 % und ma-
ximal 14,3 %. Bei den weiteren Bereichen lassen sich lediglich
Schwankungen feststellen, welche sich zwischen minimal
5,9 % (Industrie und Handel) und maximal 18,4 % (Landwirt-
schaft) bewegen.
55 https://datenreport.bibb.de/html/5762.htm#tab_a4_7-6 56 Bei den Vertragsauflösungsquoten der Ausbildungsbereiche ist zu beach-ten, dass bei geringen Fallzahlen starke Schwankungen in den Quoten ent-stehen können.
Je geringer der all-gemeinbildende Schulabschluss, desto höher die Ver-tragsauflösungsquo-te
Hohe Vertragsauflö-sungsquoten in den Bereichen Hand-werk, Landwirt-schaft, freie Berufe sowie Industrie und Handel
Berufliche Bildung
105
Abb. D-15: Vertragsauflösungen im Landkreis Uelzen 2 010 – 2014 nach Ausbildungsbereichen
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-E15.3i
2010 2011 2012 2013 2014Industrie und Handel 27,9% 27,8% 22,0% 24,7% 24,1%
Handwerk 25,9% 23,9% 34,1% 21,3% 36,6%Landwirtschaft 25,2% 24,2% 23,2% 14,4% 32,8%Öffentlicher Dienst 0,0% 0,0% 6,2% 9,3% 5,9%Freie Berufe 23,6% 16,9% 18,1% 19,0% 26,1%
Hauswirtschaft 38,2% 9,1% 7,1% 14,3% 10,0%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
Berufliche Bildung
106
Fazit D.5
Im Landkreis Uelzen gibt es sechs berufliche Schulen, von
denen sich zwei in der Trägerschaft des Landkreises befinden.
Zwischen 2009 und 2015 gab es einen geringfügigen Anstieg
der Schülerzahlen an Berufsschulen zu verzeichnen.
Die Entwicklung der Schülerzahlen ist stark abhängig vom be-
trachteten Berufsfeld. Das bedeutet zusammen genommen,
dass es sich um eine Verschiebung innerhalb der Berufsbil-
denden Schulen handelt.
Zwischen 2010 und 2015 gab es innerhalb der Berufsschulen
einen Anstieg der Ausländerquote zu verzeichnen.
Die Anzahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbil-
dungsstellen liegt über der Anzahl der Bewerber und Bewerbe-
rinnen im Berichtsjahr 2014/2015 der Agentur für Arbeit.
Für 15 % der gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber (Berichts-
jahr 2014/2015) ist der Verbleib ungeklärt.
Ein Großteil (65 %) der gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber
kommt aus berufsbildenden Schulen (Berichtsjahr 2014/2015).
Die Neueintritte ins Übergangssystem und in die duale Ausbil-
dung sind im Schuljahr 2014/2015 nahezu gleichauf.
Im Landkreis Uelzen münden 2014/2015 im Vergleich mit Nie-
dersachsen weniger Schülerinnen und Schüler in die duale
Ausbildung und mehr in das Übergangssystem.
Je geringer der Schulabschluss, desto eher wechseln Schüle-
rinnen und Schüler in das Übergangssystem.
Im Schulberufssystem gibt es einen verhältnismäßig geringen
Anteil männlicher Personen.
Berufliche Bildung
107
Die Verteilung der Neueintritte auf die Bereiche des Berufsbil-
dungssystems ist bei Deutschen und Ausländern ähnlich.
Die Fachhochschulreife als erreichter Schulabschluss nimmt zu
und überbietet 2014 den mittleren Bildungsabschluss.
Im Schuljahr 2013/2014 gibt es einen Ausbildungsabbruch bei
320 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen.
Von 2013 auf 2014 gab es eine Zunahme der Vertragsauflö-
sungsquote um 5,4 %.
Je geringer der allgemeinbildende Schulabschluss, desto hö-
her die Vertragsauflösungsquote.
Insbesondere in den Bereichen Handwerk, Landwirtschaft,
freie Berufe sowie Industrie und Handel lassen sich hohe Ver-
tragsauflösungsquoten verzeichnen.
Hochschule
108
Hochschule E
Hochschule
109
Hochschulentwicklung und Studienange-E.1bot
Im Landkreis Uelzen – in Suderburg – befindet sich der Cam-
pus Suderburg der Ostfalia Hochschule für angewandte Wis-
senschaften. Die Ostfalia Hochschule hat die 4 Standorte
Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg und Suderburg. Obwohl der
Campus Suderburg erst seit 2009 zur Ostfalia gehört, kann
Suderburg auf eine ca. 160-jährige Hochschulgeschichte zu-
rückblicken. Ihre Wurzeln hat die Suderburger Hochschule in
der „Wiesenbauschule“, welche sich im Bereich der Wasser-
wirtschaft etablieren und einen überregionalen Namen machen
konnte (Grottian et al., 2004).
Im Verlauf der 160 Jahre hat die Hochschule verschiedene
Veränderungsprozesse durchlebt. Dennoch ist die Hochschule
bis heute ihren Wurzeln treu geblieben, was sich im Studien-
angebot der Fakultät „Bau-Wasser-Boden“ niederschlägt. Ne-
ben dieser Fakultät verfügt der Campus Suderburg zudem über
die Fakultät „Handel und Soziale Arbeit“, dies ist im Kontext der
Hochschulgeschichte eine neuartige Entwicklung.
In der nachfolgenden Tabelle ist das aktuelle Studienangebot
des Wintersemesters (WS) 16/17 aufgeführt.
Tab. E-1: Studienangebot des Campus Suderburg im WS 16 /17 Fakultät „Bau -Wasser -Boden“ Fakultät „Handel und Soziale
Arbeit“ Angewandte Informatik (B.Sc.) Handel und Logistik (B.A.) Bauingenieurwesen (B.Eng.) Soziale Arbeit (B.A.) Bauingenieurwesen mit feuer-wehrtechnischer Zusatzausbil-dung (B.Eng)
Onlinestudiengang BWL (B.A. und M.A.)
Bauingenieurwesen im Praxisver-bund (B.Eng)
Wasser- und Bodenmanagement (B.Eng.)
Wasserwirtschaft im globalen Wandel (M.Sc.)
Quelle: https://www.ostfalia.de/cms/de/campus/sud/index.html
Suderburg, ein Hochschulstandort mit Geschichte
Hochschule
110
Studierendenzahlen und Herkunft der E.2Studierenden
Seit Einrichtung des Standortes Suderburg als ein Campus der
Ostfalia Hochschule im Jahr 2009 ist die Studierendenzahl
rapide gestiegen. Wie aus Abb. E-1 hervorgeht, belief sich die
Studierendenzahl im WS 09/10 auf 95 Studierende57 und im
WS 14/15 auf 1368. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf
die Gründung der Fakultät „Handel und Soziale Arbeit“ im Jahr
2010 und auf ein erweitertes Studienangebot zurückzuführen.
Abb. E-1: Herkunft der Hochschulzugangsberechtigunge n der Suder-burger Studierenden
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-F07.3i
57 Die Studierendenzahl im WS 09/10 bezieht sich auf diejenigen Studieren-den, welche formal dem Ostfalia Campus Suderburg zugeordnet wurden. Bis September 2009 gehörte die Hochschule Suderburg noch zur Universität Lüneburg. Laut Angaben der Ostfalia Hochschule wurden ca. 250 Personen vom Ostfalia Campus Suderburg „übernommen“. Diese Studierenden studier-ten folglich weiterhin in Suderburg, sind allerdings formal und somit auch statistisch nicht dem Ostfalia Campus Suderburg zugeordnet gewesen.
Rapider Anstieg der Studierendenzahl am Campus Suderburg
WS09/10
WS10/11
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WS12/13
WS13/14
WS14/15
Gesamtzahl 95 366 721 1072 1176 1368Landkreis Uelzen 24 52 120 157 159 198Niedersachsen (ohne LK Uelzen) 44 203 417 653 737 834
Anderes Bundesland 21 95 170 247 269 322Ausland 6 16 14 15 11 14
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
Stu
dier
ende
nzah
l
Hochschule
111
Neben der Gesamtzahl Studierender geht aus Abb. E-1 eben-
falls die Herkunft der Hochschulzugangsberechtigung (HZB)
der Studierenden hervor. Eine Analyse dieser Kennzahlen ist
besonders interessant, da sie Aufschluss über die Attraktivität
des Hochschulstandortes für Personen aus dem Landkreis
sowie außerhalb des Landkreises gibt. Die deutlichsten Verän-
derungen in der prozentualen Zusammensetzung lassen sich
bei den Studierenden erkennen, welche die HZB außerhalb
des Landkreises Uelzen in Niedersachsen erworben haben. Im
WS 09/10 betrug dieser Anteil 46 % während er im WS 14/15
bei 61 % lag. Diese Entwicklung kennzeichnet eine Zunahme
der überregionalen Bedeutung der Hochschule.
Während der Anteil der HZB aus anderen Bundesländern mit
durchschnittlich 24 % relativ konstant geblieben ist, ist der An-
teil aus dem Landkreis Uelzen von 25 % im WS 09/10 auf 14 %
im WS 14/15 gesunken. Bei dem Anteil der Studierenden mit
der HZB aus dem Landkreis Uelzen ist jedoch anzumerken,
dass die absolute Zahl deutlich gestiegen ist. Seit Gründung
der Fakultät „Handel und Soziale Arbeit“ hat sich diese Zahl bis
zum WS 14/15 nahezu vervierfacht. Die Hochschule hat somit
ebenfalls an lokaler Bedeutung gewonnen.
Der Anteil Personen mit ausländischer HZB ist mit 6 % im WS
09/10 auf 1 % im WS 14/15 gesunken. Dabei hat sich die abso-
lute Zahl von 6 auf 14 etwas mehr als verdoppelt. Der Anteil
Personen mit ausländischer HZB ist jedoch nicht gleichzuset-
zen mit dem Ausländeranteil unter den Studierenden. Sieht
man sich die absolute Zahl der Ausländer an, fällt ein Anstieg
von 6 im WS 09/10 auf 34 im WS 14/15 auf. Die Ausländerquo-
te hingegen ist von 6 % im WS 09/10 auf 2 % im WS 14/15
gesunken.
Zunahme der regio-nalen und überregi-onalen Bedeutung der Hochschule
Hochschule
112
Geschlechterverteilung der Studierenden E.3
Betrachtet man die Geschlechterverteilung in Abb. E-2, fällt ein
geringer Anteil weiblicher Studierender im WS 09/10 auf. Zu
dieser Zeit gab es lediglich ingenieurwissenschaftliche Studi-
engänge. Mit den neuen Studiengängen „Handel und Logistik“
und insbesondere „Soziale Arbeit“ im Jahr 2010 stieg der Anteil
der weiblichen Studierenden deutlich an.
Abb. E-2: Geschlechterverteilung der Studierenden
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-F07.3i
Wie jedoch aus Abb. E-3 hervorgeht, ist der Anteil von Frauen
unter den Studierenden abhängig von den Studienbereichen.
Eine relativ hohe Quote finden wir in den wirtschafts- und sozi-
alwissenschaftlichen Studiengängen der Fakultät „Handel und
Soziale Arbeit“. In den ingenieur- und naturwissenschaftlichen
Studiengängen der Fakultät „Bau-Wasser-Boden“ besteht nach
wie vor eine geringe Frauenquote. Am geringsten ist der Frau-
enanteil im Bereich der Naturwissenschaften („Angewandte
Informatik“ und „Wasserwirtschaft im globalen Wandel“) mit
15 % im WS 14/15.
Geringer Anteil weib-licher Studierender in den ingenieur- und naturwissen-schaftlichen Berei-chen
WS09/10
WS10/11
WS11/12
WS12/13
WS13/14
WS14/15
männlich 71 203 386 568 649 724weiblich 24 163 335 504 527 644
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
Stu
dier
ende
nanz
ahl
Hochschule
113
Abb. E-3: Anteil weiblicher Studierender der Suderbur ger Hochschule nach Studienbereich
Quelle: LSN: M3100101
Studienort der Studierenden aus dem E.4Landkreis Uelzen
Betrachtet man den Studienort der Studierenden aus dem
Kreisgebiet (HZB erworben im Landkreis Uelzen) wird ersicht-
lich, inwieweit der Standort Suderburg ein passendes Studien-
angebot für die Studierenden aus der Region zur Verfügung
stellt. In Abb. E-4 wird zunächst ersichtlich, dass die Zahl Stu-
dierender aus dem Kreisgebiet zugenommen hat. Diese Zu-
nahme lässt sich in allen drei Gliederungsbereichen verzeich-
nen. Am stärksten angestiegen ist jedoch der Bereich der Stu-
dierenden, welche in Suderburg studieren. Im Wintersemester
09/10 betrug der prozentuale Anteil dieser Gruppe an der Ge-
samtzahl lediglich 1 %. Im WS 14/15 stieg dieser Anteil auf 8 %
an. Der Campus Suderburg hat somit für Studierende aus der
Region an Attraktivität zugelegt.
Zunehmende Stu-dierfreudigkeit bei Personen aus dem Landkreis Uelzen
Suderburg gewinnt an Attraktivität für Studierende aus dem Kreisgebiet
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
WS09/10
WS10/11
WS11/12
WS12/13
WS13/14
WS14/15
Fra
uenq
uote
in % Wirtschafts -und
Sozialwissenschaften
Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
Hochschule
114
Abb. E-4: Studienort der Studierenden mit im Landkreis Uelzen erwor-bener Hochschulzugangsberechtigung
Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank: NI-F07.4i
Suderburger Studierende und Bevölke-E.5rungszahlen des Landkreises Uelzen
Steigende Studierendenzahlen in Suderburg verändern nicht
nur das Bild und den Charakter des Hochschulstandortes. Sie
haben Auswirkungen auf den gesamten Landkreis, insbeson-
dere auf die Bevölkerungsstruktur und die Wohnsituation. In
diesem Zusammenhang ist eine Analyse der Semesteradres-
sen der Studierenden besonders interessant, da aus diesen
Zahlen hervorgeht, welche Wohnräume den Studierenden zur
Verfügung stehen sowie von ihnen genutzt und präferiert wer-
den.
Abb. E-5 stellt zunächst die Anzahl der Suderburger Studie-
renden in Bezug auf 100 Einwohner des Ortes Suderburg dar.
Aus diesen Zahlen geht hervor, dass das Verhältnis aus Stu-
dierenden und Einwohnerzahl seit dem WS 09/10 rapide ange-
Starke Zunahme des Verhältnisses aus Studierendenzahlen und Einwohnerzah-len des Ortes Suder-burg
WS09/10
WS10/11
WS11/12
WS12/13
WS13/14
WS14/15
Gesamtzahl 1830 1872 2061 2217 2317 2422Landkreis Uelzen 24 52 120 157 159 198
Niedersachsen (ohne LK Uelzen) 728 709 776 804 857 933Anderes Bundesland 1078 1111 1165 1256 1301 1291
0
500
1000
1500
2000
2500S
tudi
eren
denz
ahl
Hochschule
115
stiegen ist. Im WS 14/15 kamen auf 100 Einwohner des Ortes
Suderburg ca. 40 Studierende. Im gesamten Landkreis Uelzen
kam auf 100 Einwohner / Einwohnerinnen 1 Studierende/r.
Wichtig ist es, an dieser Stelle anzumerken, dass aus den in
Abb. E-5 dargestellten Zahlen die Zahl der Online-
Studierenden herausgerechnet wurde, da sich diese Gruppe
nur unregelmäßig und selten am Standort aufhält. Im WS 14/15
Betrug diese Zahl 289.
Abb. E-5: Anzahl Suderburger Studierende auf 100 Einwoh ner des Ortes Suderburg (Stichtag 31.12.)
Quelle: Bevölkerungszahlen: Samtgemeinde Suderburg; Studierendenzah-
len: NI-F07.3i und Hochschulentwicklung und Kommunikation der Ostfalia
Für den Studienstandort Suderburg ist neben der Studieren-
denzahl per se insbesondere die Zahl der am Standort bzw. im
Kreisgebiet lebenden Studierenden interessant. Zu dieser Fra-
gestellung liegen dem Landkreis aktuelle Zahlen58 vor. So leb-
ten am 22.08.2016 in der Gemeinde Suderburg 225 Studieren-
de (Samtgemeinde Suderburg: 236 Studierende). In der Han-
sestadt Uelzen lebten zu diesem Zeitpunkt 110 Studierende.
Im gesamten Landkreis lebten 446 Studierende. Setzt man die
Zahl der in der Gemeinde Suderburg lebenden Studierenden in
58 Quelle: Hochschulentwicklung und Kommunikation der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
0
5
10
15
20
25
30
35
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45
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Anz
ahl S
tudi
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uf 1
00
Ein
woh
ner
Hochschule
116
Beziehung zur Einwohnerzahl der Gemeinde59 (n = 4549),
ergibt sich ein Bevölkerungsanteil von 5 %.
Insgesamt zeigen diese Zahlen, dass angesichts der Einwoh-
nerzahl der Gemeinde Suderburg ein beträchtlicher Anteil Stu-
dierender in der Gemeinde studiert und auch wohnt. Dies hat
nicht nur Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur, sondern
auch auf den zur Verfügung stehenden Wohnraum. Angesichts
steigender Studierendenzahlen in Suderburg und eines allge-
meinen Bevölkerungsrückgangs innerhalb der Samtgemeinde
Suderburg ist davon auszugehen, dass das Bild der Gemeinde
Suderburg in Zukunft noch stärker durch seine Studierenden
geprägt wird.
59 Quelle: LSN: Z100002V, Stichtag 31.12.15)
Hochschule
117
Fazit E.6
Suderburg ist ein Hochschulstandort mit einer ca. 160-jährigen
Geschichte.
Seit 2009 gehört der Campus Suderburg zur Ostfalia Hoch-
schule für angewandte Wissenschaften.
Seit 2009 verzeichnet der Campus Suderburg, maßgeblich
bedingt durch die Gründung der Fakultät „Handel und Sozia-
les“, stark steigende Studierendenzahlen.
Die Suderburger Hochschule hat sowohl an regionaler als auch
an überregionaler Bedeutung gewonnen.
In den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereichen der
Hochschule gibt es einen geringen Anteil weiblicher Studieren-
der zu verzeichnen, während es im Studiengang „Soziale Ar-
beit“ einen hohen Frauenanteil gibt.
Bei denjenigen, die im Landkreis Uelzen ihre Hochschulzu-
gangsberechtigung erworben haben, ist eine zunehmende
Studierfreudigkeit zu verzeichnen.
Für Studieninteressierte aus dem Kreisgebiet gewinnt der
Standort Suderburg an Attraktivität.
Das Verhältnis aus Studierendenzahlen und Einwohnerzahlen
im Ort Suderburg hat in den vergangenen Jahren deutlich zu-
genommen.
Anhang
118
Anhang
Literaturverzeichnis
119
Literaturverzeichnis
Rahmenbedingungen für Bildung im Land-kreis Uelzen
Tabellen des Landesamtes für Statistik Niedersachse n
A100001G
A100001K
A100003G
K1010013
K2601111
K2601112
K2602011
K3002519
K3050612
K70I5101
T0909945
Z0000001
Z100001G
Z100002G
Z100002V
Z100110G
Z1010011
Z1050002
Z1100001
Z1200001
Z70H5109
Sonstige Quellen
GeoBasis-DE/BKG 2014
http://www.uelzen.de/desktopdefault.aspx/tabid-3639/
Monitor Jugendarmut in Deutschland 2014. Hrsg: Bundesar-beitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V.
Bundesagentur für Arbeit
Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen, Bestand ELB insgesamt, Deutsche und Ausländer, Nürnberg, Dezember 2016
Sozialamt des Landkreises Uelzen
Literaturverzeichnis
120
Landkreis Uelzen Hrsg, Kurz-Info 2012, Landkreis Uelzen – Zahlen Daten Fakten, 2012
Frühkindliche Bildung
Statistische Ämter des Bundes und der Länder
Tabelle 473-43-4
Tabelle AI003-3
Kindertagesbetreuung regional 2015
Kindertagesbetreuung regional 2009 – 2015
Sonstige Quellen
http://www.destatis.de/Europa/DE/Staat/Vergleich/DEUVergleich.html, abgerufen am 7.10.16
Kindergesundheit im Einschulungsalter: Ergebnisse der Schu-leingangsuntersuchung 2014, Hrsg: Niedersächsisches Lan-desgesundheitsamt
Landesamt für Statistik Niedersachsen: Tabelle K300151a
Zweckverband Gesundheitsamt Uelzen-Lüchow-Dannenberg
Schulische Bildung
Tabellen des Landesamtes für Statistik Niedersachse n
K3001031
K3002519
K3002520
Sonstige Quellen
https://www.bmbf.gv.at/schulen/euint/iobildung/chancengerechtigkeit_25927.pdf?4dzi3h
Kommunale Bildungsdatenbank: Tabelle: NI-D12.1i
Niedersächsische Landesschulbehörde
Schul- und Kulturamt des Landkreis Uelzen
Berufliche Bildung
Bundesagentur für Arbeit – Arbeitsmarkt in Zahlen, Ausbil-dungsstellenmarkt, Kreis Uelzen September 2013 und 2015
DIANA-Klinik Bad Bevensen
HELIOS Klinikum Uelzen
Literaturverzeichnis
121
http://datenreport.bibb.de/html/4700.htm
https://datenreport.bibb.de/html/5762.htm#tab_a4_7-6
Kommunale Bildungsdatenbank: Tabelle NI-E15.3i
Landesamt für Statistik Niedersachsen: Tabelle K3050114
Landesamt für Statistik Niedersachsen: Tabelle K3050612
Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Tabelle 200-32-4
Hochschule
Grottian, Tilman; Mennerich, Artur; Meyer, Dietrich (2004): "Er-öffn' ich Räume vielen Millionen". 150 Jahre Ausbildung in Su-derburg ; 1854 bis 2004. Lüneburg: Fachhochschule Nordost-niedersachsen.
Hochschulentwicklung und Kommunikation der Ostfalia Hoch-schule für angewandte Wissenschaften
https://www.ostfalia.de/cms/de/campus/sud/index.html
Kommunale Bildungsdatenbank: Tabelle NI-F07.3i
Kommunale Bildungsdatenbank: Tabelle NI-F07.4i
Landesamt für Statistik Niedersachsen: Tabelle M3100101
Landesamt für Statistik Niedersachsen: Tabelle Z100002V
Samtgemeinde Suderburg
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
122
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen
Abb. A-1: Bevölkerungsentwicklung und Prognose im Landkreis Uelzen (2004 bis 2026), Stichtag 31.12. ............................................................................. 18
Abb. A-2: Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Uelzen bis 2015, relativiert an der Bevölkerungszahl des Jahres 2000, Stichtag 31.12. ................................ 19
Abb. A-3: Wanderungssaldo, Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit und Bevölkerungsentwicklung insgesamt im Landkreis Uelzen (2000-2014) ........ 20
Abb. A-4: Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit differenziert nach Samt- und Einheitsgemeinden (2000-2014) .......................................................... 21
Abb. A-5: Wanderungssaldo, differenziert nach Samt- und Einheitsgemeinden (2000-2014) ........................... 22
Abb. A-6: Vergleich der Altersstruktur zwischen dem Landkreis Uelzen und Niedersachsen im Jahr 2014, Stichtag 31.12. ................................................................... 23
Abb. A-7: Altersstruktur in vier Altersgruppen differenziert nach Samt- und Einheitsgemeinden (1990-2014) ......... 24
Abb. A-8: Altersstruktur (2014) und Prognose (2031) im Landkreis Uelzen, Stichtag 31.12.2014 ................ 26
Abb. A-9: Ausländeranteil im Landkreis Uelzen im zeitlichen Verlauf, Stichtag 31.12. ........................................ 27
Abb. A-10: Herkunft der im Landkreis Uelzen lebenden Ausländer im zeitlichen Verlauf, Stichtag 31.12. ... 28
Abb. A-11: Herkunft der im Landkreis Uelzen lebenden Ausländer und Ausländerinnen(2015); für EU, Europa ohne EU und Asien die drei größten Herkunftsstaaten, Stichtag 31.12. ......................... 29
Abb. A-12: Altersstruktur der im Landkreis Uelzen lebenden Ausländer und Ausländerinnen(2015) im Vergleich zur deutschen Bevölkerung, Stichtag 31.12. ......... 30
Abb. A-13: Altersstruktur der im Landkreis Uelzen lebenden Empfänger von Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz im Zeitverlauf, Stichtag 31.12. ..................................................... 31
Abb. A-14: Empfänger/innen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und ausländische SGB II Empfänger/ Empfängerinnen im Zeitverlauf, Stichtag 31.12. ..................................................... 32
Abb. A-15: Verhältnis von AsylbLG-Empfänger / Empfängerinnen an der Gesamtbevölkerung, Stichtag 31.12. ..................................................... 34
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
123
Abb. A-16: Allgemein bildende Schulen: Anteil Schulabschlüsse an der Gesamtzahl im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2013/2014) ........... 36
Abb. A-17: Berufsbildende Schulen: Anteil Schulabschlüsse an der Gesamtzahl im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2013/2014) ................................. 37
Abb. A-18: Arbeitslosenquote SGB II und SGB III im Landkreis Uelzen – jeweils Mai des betreffenden Jahres ...... 38
Abb. A-19: Verweildauer im SGB II insgesamt und untergliedert nach Unterschiedlichkeit der Bedarfsgemeinschaften (BG) ............................... 38
Abb. A-20: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürftiger im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen nach Alters- und Personengruppen (Dezember 2015) .. 39
Abb. A-21: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürftiger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich deutsche und nicht-deutsche Personen – jeweils Dezember des betreffenden Jahres .............................................. 40
Abb. A-22: SGB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürftiger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich männliche und weibliche Personen – jeweils Dezember des betreffenden Jahres .............................................. 41
Abb. A-23: GB II-Quote erwerbsfähiger Hilfebedürftiger im Landkreis Uelzen: Direkter Vergleich Personen unter 25 und Personen zwischen 50 und 65 Jahre – jeweils Dezember des betreffenden Jahres (in %) 42
Abb. A-24: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (Landkreis Uelzen - jeweils am 30.06.) . 44
Abb. A-25: Verfügbares Einkommen 2008 – 2013 im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen ............................... 45
Abb. B-1: Anteil betreuter Kinder mit und ohne Migrationshintergrund nach Altersgruppen und im Vergleich mit Niedersachsen ................................ 51
Abb. B-2: Anzahl betreuter Kinder im Landkreis Uelzen 2009 – 2015 ..................................................................... 52
Abb. B-3: Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2009 – 2015) ........ 53
Abb. B-4: Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen nach Altersgruppen (2015) ................................................................... 54
Abb. B-5: Betreuungsquote der 3 bis 6-Jährigen im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen (2009 – 2015) ........ 55
Abb. B-6: Ganztagsbetreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen ............................................................................. 56
Abb. B-7: Ganztagsbetreuungsquote von Kindern zwischen 3 und 6 Jahren im Landkreis Uelzen und in Niedersachsen ..................................................... 56
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
124
Abb. B-8: Einschulungen im Landkreis Uelzen 2005 – 2015 .. 57
Abb. B-9: Schuleingangsuntersuchung: Sprachvermögen, Landkreis Uelzen/Niedersachsen ......................... 59
Abb. B-10: Schuleingangsuntersuchung: grobmotorische Entwicklung, Landkreis Uelzen/Niedersachsen .... 59
Abb. B-11: Schuleingangsuntersuchung: feinmotorische Entwicklung, Landkreis Uelzen/Niedersachsen .... 60
Abb. B-12: Sprachvermögen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund aus dem Landkreis Uelzen und aus Niedersachsen (2014) ............................. 61
Abb. C-1: Grundschul-Bezirke im Landkreis Uelzen .............. 69
Abb. C-2: Schulbezirke der Oberschulen im Landkreis Uelzen ............................................................................. 70
Abb. C-3: Schulbezirke der Gymnasien sowie der Kooperativen Gesamtschule im Landkreis Uelzen ..................... 71
Abb. C-4: Entwicklung der Schülerzahlen an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen von 2006 – 2014 ..................................................................... 72
Abb. C-5: Anteil der Schülerinnen und Schüler an den unterschiedlichen Schularten im Landkreis Uelzen nach Geschlecht (2014/2015) ............................... 74
Abb. C-6: Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler nach Schularten im Landkreis Uelzen (2014/2015) ....... 75
Abb. C-7: Lehrmittelbefreiung nach unterschiedlichen Schularten im Landkreis Uelzen (in %) ................. 77
Abb. C-8: Durchschnittliches Alter zum Zeitpunkt der Differenzierung auf der Sekundarstufe I ............... 78
Abb. C-9: Übergänge von Grundschule in Sekundarstufe I – Entwicklung Schuljahr 2008/2009 bis 2014/2015 .. 79
Abb. C-10: Übergang Sekundarstufe I Landkreis Uelzen 2014/2015 – Geschlechtsdifferenziert .................. 80
Abb. C-11: Entwicklung der Abschlussquoten an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen (2004 – 2014) .................................................................... 81
Abb. C-12: Abschlussquoten an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen im Jahr 2014 differenziert nach Geschlecht ........................................................... 82
Abb. C-13: Abschlussquoten an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen im Jahr 2014 für Deutsche und Ausländer ............................................................. 83
Abb. D-1: Schülerzahlen an berufsbildenden Schulen im Landkreis Uelzen im Zeitverlauf (2009 bis 2015) .. 89
Abb. D-2: Ausländeranteil an den berufsbildenden Schulen im Zeitverlauf (2009 bis 2015) ................................... 90
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
125
Abb. D-3: Anzahl gemeldeter Ausbildungsplatzbewerber und Ausbildungsstellen im Landkreis Uelzen im zeitlichen Verlauf (11/12 bis 14/15) ....................... 92
Abb. D-4: Verbleib gemeldeter Bewerber / Bewerberinnen Landkreis Uelzen .................................................. 93
Abb. D-5: Vorbildung gemeldeter Bewerber und Bewerberinnen im Landkreis Uelzen im Berichtsjahr 2014/2015 ... 94
Abb. D-6: Neueintritte in das Berufsbildungssystem des Landkreises Uelzen im Schuljahr 2014/2015 bezogen auf die unterschiedlichen Bereiche ........ 95
Abb. D-7: Neueintritte ins Berufsbildungssystem 2014/2015 im Vergleich zwischen dem Landkreis Uelzen und Niedersachsen ..................................................... 96
Abb. D-8: Verteilung der Neueintritte in das Berufsbildungssystem im Landkreis Uelzen 2014/2015 nach Teilbereichen und schulischer Vorbildung ............................................................ 97
Abb. D-9: Verteilung der Neueintritte in das Berufsbildungssystem im Landkreis Uelzen 2014/2015 nach Geschlecht ................................. 98
Abb. D-10: Neueintritte ins Berufsbildungssystem im Landkreis Uelzen 2014 nach deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit .............................................. 99
Abb. D-11: Schulabgängerinnen und -abgänger an berufsbildenden Schulen im Zeitverlauf (08/09 bis 13/14) ................................................................. 100
Abb. D-12: Schulabschlüsse im Rahmen einer Berufsausbildung im Schuljahr 2013/2014 .......... 101
Abb. D-13: Schulabschlüsse des Jahres 2013/2014 an berufsbildenden Schulen nach Geschlecht ......... 102
Abb. D-14: Vertragsauflösungen im Landkreis Uelzen und Niedersachsen im zeitlichen Verlauf (2010 – 2014) ........................................................................... 103
Abb. D-15: Vertragsauflösungen im Landkreis Uelzen 2010 – 2014 nach Ausbildungsbereichen ....................... 105
Abb. E-1: Herkunft der Hochschulzugangsberechtigungen der Suderburger Studierenden ................................. 110
Abb. E-2: Geschlechterverteilung der Studierenden ............ 112
Abb. E-3: Anteil weiblicher Studierender der Suderburger Hochschule nach Studienbereich ....................... 113
Abb. E-4: Studienort der Studierenden mit im Landkreis Uelzen erworbener Hochschulzugangsberechtigung ...... 114
Abb. E-5: Anzahl Suderburger Studierende auf 100 Einwohner des Ortes Suderburg (Stichtag 31.12.) ............... 115
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
126
Tabellen
Tab. A-1: Nutzungsverteilung im Landkreis Uelzen (2014) .... 17
Tab. A-2: Anzahl und Anteil minderjähriger Kinder in Haushalten mit AsylbLG-Regelleistungen ............. 33
Tab. A-3: Aufteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen im Landkreis Uelzen (2014), Stichtag 30.06. ............. 43
Tab. C-1: Art und Trägerschaft der allgemein bildenden Schulen im Landkreis Uelzen ............................... 66
Tab. D-1: Berufsbildende Schulen im Landkreis Uelzen ........ 88
Tab. D-2: Schülerzahlen an berufsbildenden Schulen im Landkreis Uelzen nach Berufsfeldern im zeitlichen Verlauf (2009 bis 2015) ........................................ 90
Tab. E-1: Studienangebot des Campus Suderburg im WS 16/17 .................................................................. 109