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9 Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen Band 27 Seite Neumünster 2008 Wachholtz Verlag 9-23 NAFN Zur Siedlungsarchäologie der Bandkeramik im Einzugsgebiet des San von Thomas Saile, Martin Posselt und Wojciech Blajer Zusammenfassung: Aus dem Untersuchungsgebiet im südostpolnischen Karpatenvorland sind 41 bandkeramische Sied- lungen bekannt. Sie konzentrieren sich im Übergangsbereich der Lösslandschaft zur südlich anschließenden Flyschzone der Karpaten. Ihre unterschiedliche Größe lässt eine mehrstufige Siedlungshierarchie vermuten. Auf den Fundstellen Mar- kowa 62 und 66, Kreis Łańcut, wurde jeweils ein Hektar magnetisch prospektiert. In Markowa 62 konnten mindestens fünf bandkeramische Langhäuser nachgewiesen werden, in Markowa 66 eines. Gute Parallelen finden die Prospektionsbefunde hinsichtlich Größe und Ausrichtung in den Hausgrundrissen von Fredropol-Kormanice 1. Archeologia osadnicza kultury ceramiki wstęgowej rytej w dorzeczu Sanu Streszczenie: Z terenu badań, obejmującego przedgórze Karpat w południowo-wschodniej Polsce, znanych jest 41 sta- nowisk osadowych kultury ceramiki wstęgowej rytej. Koncentrują się one w strefie krawędziowej między lessowym płas- kowyżem i przylegającymi do niego od południa Karpatami fliszowymi. Zróżnicowana wielkość stanowisk pozwala przy- puszczać, że istniała wielostopniowa hierarchia osiedli. Na stanowiskach 62 i 66 w Markowej, pow. Łańcut, prospekcją magnetyczną objęta została każdorazowo powierzchnia 1 hektara. Na stan. 62 stwierdzono ślady co najmniej 5 długich domów kultury ceramiki wstęgowej rytej, a na stanowisku 66 – jednego. Pod względem wielkości i orientacji znajdują one dobre analogie w zarysach domów na stan. 1 w Fredropolu-Kormanicach. In der frühen Jungsteinzeit bestanden im südöstlichen Polen auf den Lössflächen des Karpatenvorlandes zahlrei- che bandkeramische Siedlungen. Im Jahre 2002 bot sich im Rahmen der Hochschulpartnerschaft zwischen der Jagiel- lonen-Universität Krakau und der Georg-August-Universität Göttingen die Möglichkeit, auf ausgewählten bandkerami- schen Plätzen dieser Altsiedellandschaft Magnetprospek- tionen durchzuführen 1 . Im Folgenden werden nach allge- meiner Erörterung des Verbreitungsbildes bandkeramischer Siedlungen in Südostpolen die archäologischen Strukturen des Graustufenbildes, das in der Feldmark südlich von Mar- kowa 2 erstellt wurde, im Vergleich mit Ausgrabungsbefun- den benachbarter Siedlungen diskutiert. Einleitung Schlagworte: Bandkeramik, Polen, Siedlungsarchäologie, Magnetprospektion Der Charakter des Untersuchungsgebietes wird wesent- lich durch einen Streifen periglazialer Lössakkumulation bestimmt, der sich nördlich der Karpaten entlangzieht 3 (Abb. 1). Fruchtbare, auf einer mächtigen Lössdecke entstan- dene Böden – teilweise handelt es sich noch um Schwarz- erden – prägen das Erscheinungsbild der welligen, lokal durch steile Schluchten zerklüfteten, agrarisch geprägten Hochfläche der Altmoränenlandschaft. Nördlich schließt sich die während der Heraushebung der Karpaten entstan- dene Vortiefe an, die im zwischen der Weichsel-San-Gabel gelegenen Becken von Sandomierz (Kotlina Sandomierska) ihre größte Ausdehnung erfährt. Die Vorkarpatensenke wurde durch Ablagerungen des miozänen Meeres, der Krakauer 1 Die Arbeiten wurden außerdem durch den Deutschen Akade- mischen Austauschdienst und die Bremer Stiftung für Kultur- geschichte gefördert. Ganz besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang dem Vogt der Gemeinde Markowa, Z. Kuź- niar, für sein Entgegenkommen sowie vor allem J. Szpytma; ohne dessen Einsatzbereitschaft hätten wir – kurz vor unserem Ziel – die inmitten der Lösslandschaft gelegenen Fundstellen Markowa 62 und 66 mit dem umfangreichen Untersuchungs- gerät nicht erreicht. Mgr. P. Mitura, Rzeszów, haben wir für die Bereitstellung einiger Planzeichnungen der Grabungsunterla- gen von Fredropol-Kormanice 1 und Kraczkowa 1 zu danken, stud. phil. P. Bewersdorff, Göttingen, für die publikationsreife Umzeichnung der Abbildungen 1–2, 4 und 6–7. 2 Kreis Łańcut, Woiwodschaft Vorkarpaten (powiat łańcucki, województwo podkarpackie). 3 HAASE u. a. 2007.
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Zur Siedlungsarchäologie der Bandkeramik im Einzugsgebiet des San

Mar 27, 2023

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Page 1: Zur Siedlungsarchäologie der Bandkeramik im Einzugsgebiet des San

9

Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen Band

27

Seite Neumünster 2008

Wachholtz Verlag9-23NAFN

Zur Siedlungsarchäologie der Bandkeramik im Einzugsgebiet des San

von Thomas Saile, Martin Posselt und Wojciech Blajer

Zusammenfassung: Aus dem Untersuchungsgebiet im südostpolnischen Karpatenvorland sind 41 bandkeramische Sied-lungen bekannt. Sie konzentrieren sich im Übergangsbereich der Lösslandschaft zur südlich anschließenden Flyschzoneder Karpaten. Ihre unterschiedliche Größe lässt eine mehrstufige Siedlungshierarchie vermuten. Auf den Fundstellen Mar-kowa 62 und 66, Kreis Łańcut, wurde jeweils ein Hektar magnetisch prospektiert. In Markowa 62 konnten mindestens fünfbandkeramische Langhäuser nachgewiesen werden, in Markowa 66 eines. Gute Parallelen finden die Prospektionsbefundehinsichtlich Größe und Ausrichtung in den Hausgrundrissen von Fredropol-Kormanice 1.

Archeologia osadnicza kultury ceramiki wstęgowej rytej w dorzeczu SanuStreszczenie: Z terenu badań, obejmującego przedgórze Karpat w południowo-wschodniej Polsce, znanych jest 41 sta-

nowisk osadowych kultury ceramiki wstęgowej rytej. Koncentrują się one w strefie krawędziowej między lessowym płas-kowyżem i przylegającymi do niego od południa Karpatami fliszowymi. Zróżnicowana wielkość stanowisk pozwala przy-puszczać, że istniała wielostopniowa hierarchia osiedli. Na stanowiskach 62 i 66 w Markowej, pow. Łańcut, prospekcjąmagnetyczną objęta została każdorazowo powierzchnia 1 hektara. Na stan. 62 stwierdzono ślady co najmniej 5 długichdomów kultury ceramiki wstęgowej rytej, a na stanowisku 66 – jednego. Pod względem wielkości i orientacji znajdująone dobre analogie w zarysach domów na stan. 1 w Fredropolu-Kormanicach.

In der frühen Jungsteinzeit bestanden im südöstlichenPolen auf den Lössflächen des Karpatenvorlandes zahlrei-che bandkeramische Siedlungen. Im Jahre 2002 bot sich imRahmen der Hochschulpartnerschaft zwischen der Jagiel-lonen-Universität Krakau und der Georg-August-UniversitätGöttingen die Möglichkeit, auf ausgewählten bandkerami-schen Plätzen dieser Altsiedellandschaft Magnetprospek-tionen durchzuführen1. Im Folgenden werden nach allge-meiner Erörterung des Verbreitungsbildes bandkeramischerSiedlungen in Südostpolen die archäologischen Strukturendes Graustufenbildes, das in der Feldmark südlich von Mar-kowa2 erstellt wurde, im Vergleich mit Ausgrabungsbefun-den benachbarter Siedlungen diskutiert.

Einleitung

Schlagworte: Bandkeramik, Polen, Siedlungsarchäologie, Magnetprospektion

Der Charakter des Untersuchungsgebietes wird wesent-lich durch einen Streifen periglazialer Lössakkumulationbestimmt, der sich nördlich der Karpaten entlangzieht 3

(Abb. 1). Fruchtbare, auf einer mächtigen Lössdecke entstan-dene Böden – teilweise handelt es sich noch um Schwarz-erden – prägen das Erscheinungsbild der welligen, lokaldurch steile Schluchten zerklüfteten, agrarisch geprägtenHochfläche der Altmoränenlandschaft. Nördlich schließtsich die während der Heraushebung der Karpaten entstan-dene Vortiefe an, die im zwischen der Weichsel-San-Gabelgelegenen Becken von Sandomierz (Kotlina Sandomierska)ihre größte Ausdehnung erfährt. Die Vorkarpatensenke wurdedurch Ablagerungen des miozänen Meeres, der Krakauer

1 Die Arbeiten wurden außerdem durch den Deutschen Akade-mischen Austauschdienst und die Bremer Stiftung für Kultur-geschichte gefördert. Ganz besonderer Dank gebührt in diesemZusammenhang dem Vogt der Gemeinde Markowa, Z. Kuź-niar, für sein Entgegenkommen sowie vor allem J. Szpytma;ohne dessen Einsatzbereitschaft hätten wir – kurz vor unseremZiel – die inmitten der Lösslandschaft gelegenen FundstellenMarkowa 62 und 66 mit dem umfangreichen Untersuchungs-

gerät nicht erreicht. Mgr. P. Mitura, Rzeszów, haben wir für dieBereitstellung einiger Planzeichnungen der Grabungsunterla-gen von Fredropol-Kormanice 1 und Kraczkowa 1 zu danken,stud. phil. P. Bewersdorff, Göttingen, für die publikationsreifeUmzeichnung der Abbildungen 1–2, 4 und 6–7.

2 Kreis Łańcut, Woiwodschaft Vorkarpaten (powiat łańcucki,województwo podkarpackie).

3 HAASE u. a. 2007.

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(Elster-)Eiszeit und durch Sedimente rezenter Flüsse ver-schüttet. Südlich des Rzeszower Karpatenvorlandes (Pod-górze Rzeszowskie) beginnt die Flyschzone der Karpaten,die von wechsellagernden Schichten aus Sandstein, Schieferund Konglomeraten gebildet wird. Der deutlich spürbareEinfluss des kontinentaleren Klimas macht sich gegenüberdem Westen Europas mit größeren Temperaturschwankun-gen zwischen Tag und Nacht sowie Sommer und Winter

bemerkbar. In den einzelnen Jahren zeigen die Jahreszei-ten erhebliche Abweichungen von den Mittelwerten; diesegroße Variabilität der Wetterlagen wird durch die wechseln-den Einflüsse der ozeanischen beziehungsweise der konti-nentalen Luftmassen hervorgerufen. Die jährlichen Nieder-schlagssummen erreichen Werte um 700 mm. Die Längeder Vegetationsperiode umfasst 215 Tage4.

Abb. 1 Bandkeramische Siedlungen und Lössflächen im Einzugsgebiet des San. Im Text erwähnte Fundstellen: 1 Albigowa 1, 2 Albi-gowa 38, 3 Boguchwała 2, 4 Fredropol-Kormanice 1, 5 Fredropol 2, 6 Kosina 35, 7 Kraczkowa 1, 8 Łańcut 3, 9 Markowa 52,10 Markowa 62, 11 Markowa 66, 12 Olchowa 20, 13 Pantalowice 37, 14 Pantalowice 39, 15 Rzeszów 3, 16 Rzeszów 16, 17

Rzeszów 55, 18 Zwięczyca 3, 19 Zwięczyca 4.

Zur Verbreitung der Bandkeramik im südöstlichen Polen

Das Rzeszower Karpatenvorland wurde möglicherweisebereits in frühbandkeramischer Zeit (Gniechowice-Phase)besiedelt. Solange hinreichend dokumentierte Funde ent-sprechender Zeitstellung ausstehen, stützt sich diese Ein-schätzung allein auf eine Scherbe aus Grube 76 der bandke-ramischen Siedlung Rzeszów 16, die zudem kontroversdiskutiert wird 5. Vermutlich handelt es sich hierbei nämlichum ein verlagertes frühbandkeramisches Gefäßfragment

aus einem Befund, der bei der seinerzeitigen Ausgrabungnicht erfasst wurde.

Gesichert ist eine dünne frühbandkeramische Besiedlungder – etwa 70 km westlich der hier erörterten Lössland-schaft gelegenen – Region zwischen Bochnia und Dunajecsowie des knapp 100 km nördlich befindlichen Lössstrei-fens, der sich vom Mündungsgebiet des San über die Lubli-ner Hochfläche (Wyżyna Lubelska) bis nach Wolynien er-

4 PELZER 1991, 16 passim.5 KOZŁOWSKI 1974, 39 f. Abb. 24. KADROW 1990, 30 Abb. 14,g. –

Vgl. dazu auch die von S. KADROW und A. ZAKOŚCIELNA (2000,193) als altertümlich angesprochenen Stücke aus den Gruben26 (KADROW 1990, 32 Abb. 16,a), 40 (Ebd., 32 Abb. 16,c–d.g),

41 (Ebd., 32 Abb. 16,f.h) und 96 (Ebd., 32 Abb. 16,b) sowieaus Rzeszów 3, Gruben 2 (KADROW 1997, 13 Abb. 8,a), 22(Ebd., 13 Abb. 8,f) und 27 (Ebd., 13 Abb. 8,d). – Ohne Autop-sie ist eine Entscheidung in dieser Frage nicht möglich.

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streckt. Dies zeigen Funde aus Gwoździec6 sowie aus demRaum Sandomierz7, aus Gródek Nadbużny 8 und Riwne 9.Während die publizierten Gefäße aus Gródek Nadbużny 6einen tendenziell jüngeren Eindruck machen, stellen dieFunde aus Riwne die östlichsten bekannten Materialien derfrühen Bandkeramik dar.

Aus mittel- und spätbandkeramischer Zeit (Notenkopf-und Želiezovce-Phase) sind von den Lössflächen des Un-tersuchungsgebietes 41 Siedlungen bekannt10 (Abb. 1). Da-bei ist in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Zunahmealtneolithischer Fundstellen zu verzeichnen11, die auch aufdie Flurbegehungen im Rahmen der Archäologischen Lan-desaufnahme Polens (Archeologiczne Zdjęcie Polski) zu-rückzuführen ist12. Während sich das Lössgebiet nach Ostenzur ukrainischen Schwarzerdezone öffnet, ist die Lössbe-deckung des Karpatenvorlandes nach Westen zwischen denTälern von Wisłoka und Dunajec unterbrochen; entspre-chend fehlen auf einer Strecke von knapp 70 km bandke-ramische Fundstellen. Gleichwohl musste diese Zone beider Besiedlung der Lössflächen des Untersuchungsge-bietes überwunden werden, da das Karpatenvorland vomtransdanubisch-südwestslowakischen Ursprungsgebiet derBandkeramik13 aus ohne größere Hindernisse nur über dieMährische Pforte zwischen Sudeten und Beskiden odermöglicherweise über die Zips und das anschließende Duna-jec-Tal zu erreichen ist. Allerdings sprechen das Fehlenfrühbandkeramischer Siedlungen und die Rohmaterialzu-sammensetzung des Inventars aus Matejovce mit 71 % Jura-Feuerstein eher für eine Erschließung der Zips von Nor-den her14. Denkbar wäre auch eine vom Mündungsgebietdes San ausgehende Aufsiedlung des Rzeszower Karpaten-vorlandes, bei der allerdings die Sandlandschaften desWeichsel-San-Dreiecks zu überwinden gewesen wären. DieUrsachen der bandkeramischen Expansion und des an-schließenden Landesausbaus werden in jüngeren Studienkaum noch in Subsistenzkrisen und dadurch ausgelöstengrößeren Wanderungsbewegungen gesehen. Vielmehr wer-den zunehmend soziale Faktoren für den Prozess der Neo-lithisierung verantwortlich gemacht: So habe der Prestige-wettbewerb zwischen bandkeramischen Familienverbänden

zur Gründung immer neuer Tochtersiedlungen geführt, vondenen aus mesolithische Bevölkerungsgruppen missioniertworden seien15.

Die bandkeramischen Siedlungen im Gebiet von Rzeszówund Przemyśl gruppieren sich zu räumlichen Einheiten un-terschiedlicher Größe. Auffällig ist dabei eine allgemeineBevorzugung des Übergangsbereiches von der Lössland-schaft zur Flyschzone der Karpaten. Weniger ausgeprägt istdie Besiedlung der Ökotopgrenzlagen zwischen Lössgebietund Wisłoktal. Die Zentralbereiche der Lössflächen blie-ben offenbar weitgehend siedlungsleer. Die räumliche Aus-dehnung der Niederlassungen schwankt erheblich; sie istaber beim derzeitigen Forschungsstand und angesichts derMehrphasigkeit vieler Plätze oftmals nicht mit hinreichen-der Sicherheit anzugeben. Vorherrschend scheinen Fundstel-len geringer Flächenausdehnung zu sein, die nur wenigeHektar umfassen; beispielsweise Markowa 62, Markowa66, Pantalowice 39 oder Rzeszów 55. Zu einer mittleren,allgemein etwas besser bekannten Gruppe gehören Łań-cut 3 mit einer Fläche von zirka 14 ha16, Olchowa 20 mit13 ha17, Zwięczyca 3 mit 11 ha18, Rzeszów 3 mit 10 ha19,Pantalowice 37 mit 8–9 ha und Rzeszów 16 mit 6 ha20.Selten sind Großsiedlungen wie Fredropol-Kormanice 1,die sich über 24 ha erstreckt. Bereits diese unterschiedlichenGrößenordnungen verweisen auf ein in mehrere – vermut-lich drei – Hierarchieebenen gegliedertes Netzwerk wech-selseitig voneinander abhängiger Siedlungen.

Zu den jüngst entdeckten bandkeramischen Fundstellengehören zwei im Jahre 2002 bei Flurbegehungen südlichvon Pantalowice aufgefundene benachbarte Siedlungen(Abb. 1, Nr. 13–14; 2–3). Sie sind in charakteristischer Weiseauf Geländerücken zwischen sich vereinigenden Bächenangeordnet; mit etwa 270 m ü. NN sind sie relativ hoch gele-gen21. Die Fundstellen erbrachten ausschließlich Notenkopf-keramik sowie Silices aus Jura- und Wolynien-Feuerstein.Zwei Dechsel aus Silex-Mergel zeichnen den größeren, mate-rialreicheren Platz aus. Für künftige Magnetprospektionenwären die sich insgesamt über knapp 10 ha erstreckendenFundstellen22 wegen der Homogenität ihrer Inventare und derallgemeinen Geländebeschaffenheit sehr gut geeignet.

6 KUKUŁKA 1997. KADROW, ZAKOŚCIELNA 2000, 193 Abb. 5.7 Andruszkowice 7: ŚCIBIOR 1993, 25 Abb. 4,4. – Ćmielów 2:

ŚCIBIOR 1993, 22 Abb. 2,1–6. – Samborzec: KULCZYCKA-LECIE-JEWICZOWA 1979, 49 Abb. 8,2–3.6–7.9.15; 1988, 163 Abb. 18;165 Abb. 19. – Sośniczany 31: ŚCIBIOR 1993, 25 Abb. 4,1–3.

8 UZAROWICZOWA 1964, 431 Abb. 3; 435 Abb. 8. KULCZYCKA-LECIEJEWICZOWA 1979, 51 Abb. 10,5.

9 OCHRIMENKO 2001, 21 ff. Abb. 9–12; 63 ff. Abb. 49–51; 69Abb. 53; 71 f. Abb. 55–56; 102 Abb. 69.

10 Das Siedlungsgebiet der Bandkeramik hatte sich in dieser Zeitbereits bis in den Raum Kiew ausgedehnt, wie Funde von Vita-Poshtova 2 eindrucksvoll belegen (GASKEVYCH 2006).

11 Vgl. die Karten in: KOZŁOWSKI 1974, 6 Abb. 1. KADROW 1991,36 Abb. 2. CZEKAJ-ZASTAWNY 2001, n. S. 13 Abb. 3.

12 BLAJER 1987; 1988. – Die Geländearbeiten im Rahmen derarchäologischen Landesaufnahme sind im Rzeszower Karpa-tenvorland inzwischen weitgehend abgeschlossen.

13 PAVÚK 2004, 74 ff.14 KACZANOWSKA 1985, 64 f. Abb. 26 Karte 3; 190 f. Abb. 88.15 FRIRDICH 2005. LÜNING 2007. – D. GRONENBORN (2007, 82)

deutete „the Danubian Neolithisation of Temperate Europe“jüngst als einen durch „a religious and political elite duringthe earlier LBK“ dominierten Prozess. Bei den Angehörigendieser Elite soll es sich um „high-ranking individuals who con-served and promoted a Balkanic-Danubian ideology“ gehandelthaben (Ebd., 88).

16 DĘBIEC 2006, 28 Abb. 1.17 MITURA, ZYCH 1999, 261 Abb. 1.18 DĘBIEC u. a. 2005, 220 Abb. 4.19 KADROW 1997, 5 Abb. 2.20 KADROW 1990, 12 Abb. 2.21 Vgl. dazu die 361 m ü. NN gelegene Siedlung Łoniowa 18, die

zur bandkeramischen Siedlungsgruppe südöstlich von Boch-nia gehört (VALDE-NOWAK 1999, 195 Abb. 1; 2008).

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Abb. 2 Pantalowice 37 und 39. Topographie der bandkeramischen Siedlungen.

Abb. 3 Pantalowice 37 und 39. Lage der bandkeramischen Siedlungen in der Feldmark. Blick nach Südwesten.

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Die bandkeramischen Fundstellen Markowa 62 und 66(Abb. 1, Nr. 10–11; 4) wurden im Frühjahr 1998 bei Gelän-debegehungen im Rahmen der Archäologischen Landesauf-nahme von W. Blajer entdeckt; weitere Flurbegehungen fanden2001 und 2002 statt. Die unmittelbar benachbarten Fundstel-len sind nur durch einen Bachlauf voneinander getrennt undboten günstige Bedingungen für eine Magnetprospektion:• Von beiden Plätzen liegt eine hinreichende Zahl aussage-

fähiger Fragmente der Notenkopfkeramik vor 23. Ledig-

Das Magnetbild von Markowa

Abb. 4 Markowa 62 und 66. Topographie der bandkeramischen Siedlungen und Lage der Prospektionsflächen.

22 Pantalowice 37 erstreckt sich über eine Fläche von 8–9 ha,Pantalowice 39 über 0,5 bis 1 ha.

23 Das Fundmaterial befindet sich im Museum Rzeszów: Inv.-Nr. 4484 MRP/AZP (Markowa 62, Feldbegehung 1998), 4488

MRP/AZP (Markowa 66, Feldbegehung 1998), 4452 MRP/AZP(Markowa 62, Magnetprospektion 2002), 4453 MRP/AZP (Mar-kowa 66, Magnetprospektion 2002).

lich im westlichen Randbereich von Markowa 62 wurdenauch einzelne Keramikbruchstücke jüngerer Zeitstellunggefunden. Insofern sollte die Mehrzahl der festgestelltenAnomalien dem Altneolithikum zuzuordnen sein. Anlithischen Funden erbrachte Markowa 66 ein Schuhleis-tenkeil-Fragment, einen Klopfstein aus Quarzit oder Fels-gestein sowie einen Abschlag aus Świeciechów-Feuer-stein. Feldbegehungen auf der südlich des Bachlaufesgelegenen Fundstelle Markowa 62 ergaben neben dem

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Fragment eines Schuhleistenkeils aus Amphibolit Silicesaus Świeciechów- (n = 6), Wolynien- (n = 5), Jura- (n = 5),und Bircza-Feuerstein (n = 3) sowie einen Abschlag ausObsidian 24. Die Rohmaterialzusammensetzung von Mar-kowa 62 lässt sich gut mit den von M. Kaczanowskaherausgestellten Verteilungsmustern der übrigen Fund-stellen am Unterlauf der Wisłok in Verbindung bringen,die sich ihrerseits deutlich von jenen der kleinpolnischenSiedlungen mit vorherrschendem Jura-Feuerstein undjenem von Fredropol-Kormanice 1 mit einer charakteris-tischen Dominanz von Wolynien-Feuerstein unterschei-den 25.

• Die traditionelle Struktur der Feldflur und der Grundrissdes im 14. Jahrhundert gegründeten WaldhufendorfesMarkowa haben sich bis heute weitgehend erhalten 26.Daher besteht die begründete Erwartung, dass aufgrunddes geringeren Technisierungsgrades der Landwirtschaftdie Erhaltungsbedingungen für archäologische Strukturenhier erheblich günstiger sind als auf intensiv bewirtschaf-teten landwirtschaftlichen Flächen des westlichen Mittel-europa. Zudem sind die Lössrücken zwischen den Bächensüdlich von Markowa frei von neuzeitlichen Besiedlungs-spuren.Mit der Magnetprospektion sollten im wesentlichen drei

Ziele verfolgt werden:• In der Region Rzeszów–Przemyśl fanden bislang nur

wenige großflächige Grabungen zur Bandkeramik statt.

Hausgrundrisse sind dabei meist nur fragmentarisch be-obachtet worden. Entsprechend hoch ist ein Erkenntiszu-gewinn durch Magnetprospektionen zu veranschlagen.

• Auswirkungen postdepositionaler Prozesse auf die Qua-lität der magnetischen Prospektionsergebnisse sollte nach-gegangen werden. Aufgrund der relativen Homogenitätbandkeramischer Kulturerscheinungen besteht eine rechtklare Befunderwartung. Diese Vorhersagbarkeit altneoli-thischer Strukturen lässt die Bandkeramik in besondererWeise geeignet erscheinen, um unter quellenkritischemGesichtspunkt Einflüsse zu untersuchen, die vornehm-lich nach Verlassen der betreffenden Wohnplätze wirksamwurden. Vergleichende Studien in Regionen mit unter-schiedlichen Agrarstrukturen lassen in dieser Hinsicht be-sonders aussagefähige Ergebnisse erwarten.

• Schließlich gaben die mutmaßlich günstigen Erhaltungs-bedingungen zu der Erwartung Anlass, ein Magnetbild zugewinnen, das hinsichtlich seiner Detailgenauigkeit demaußergewöhnlichen Graustufenbild der bandkeramischenGroßsiedlung östlich von Diemarden, Ldkr. Göttingen,gleichwertig ist 27.Im April des Jahres 2002 konnten auf den Fundstellen

Markowa 62 und 66 jeweils Flächen von 1 ha magnetischprospektiert werden28 (Abb. 4–5). Das Graustufenbild zeigteine Vielzahl von relativen Magnetfeldabweichungen. Zu-nächst treten annähernd parallele, Nordnordost-Südsüdwest-verlaufende längliche Strukturen hervor. Dabei handelt es

Abb. 5 Markowa 62 und 66. Graustufendarstellung (A) und interpretierende Umzeichnung (B) mit sechs bandkeramischen Hausbefunden.Vertikale Gradientenkartierung des oberflächennahen Erdmagnetfeldes (256 Graustufen [schwarz/weiß linear], vierkanaliges Fluxgate-Gradiometer Ferex 4.032 (Basisabstand 0,65 m, Empfindlichkeit 0,1 nT), Raster 0,25 m / 0,50 m, Dynamik der Messwerte -2/+2 nT.

24 Für die Rohmaterialbestimmung danken wir P. Valde-Nowak,Krakau. – Zum Bircza-Feuerstein erstmals: VALDE-NOWAK,MUZYCZUK 2001, 10 f. Abb. 6 (dort noch als „grey-blue flint“und „cream-pink flint“ bezeichnet).

25 KACZANOWSKA 1985, n. S. 56 Karte 3. KOZŁOWSKI 1985, 60.26 Allerdings kam es im Laufe der Zeit zu einer Verdichtung der

Siedlerstellen; ferner wurden die fränkischen Hufen im Aus-maß von ungefähr 24 ha im Zuge von Realerbteilungen zu-nächst längs- und schließlich quer geteilt. Markowa erstrecktsich heute über eine Länge von etwa 6 km und geht ohne räum-liche Unterbrechung in das östlich anschließende Waldhufen-dorf Gać über. Es handelt sich um eine deutschrechtliche Grün-dung aus wilder Wurzel im Rahmen der von Kasimir dem Gro-ßen eingeleiteten Südostexpansion Polens nach Rotreußen. DerOrt wird 1384 erstmals als Markenhow urkundlich erwähnt(LÜCK 1934, 94; 97. KUHN 1975, 399).

27 SAILE, POSSELT 2002. POSSELT, SAILE 2003 a.28 POSSELT, SAILE 2003 b. – Die Prospektion in Markowa 52

(Abb. 1, Nr. 9) erbrachte nur unklare Anomalien und keine ein-deutigen Hinweise auf archäologische Strukturen. – Zur groß-flächigen und zerstörungsfreien Erkundung archäologischerBodendenkmäler ist die magnetische Prospektion seit Mitte der

achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts etabliert (ZurMethode: NEUBAUER 2001. ZICKGRAF 1999. Zahlreiche Anwen-dungsbeispiele in: PROSPEKTION 1996. FASSBINDER, IRLINGER

1999. POSSELT u. a. 2007). – Obwohl schon seit den vierzigerJahren bekannt, erfolgte ein breiterer Einsatz dieser Methodein der archäologischen Feldforschung erst nach deutlichen Ver-besserungen in den Bereichen Messgerätetechnik (Auflösungs-vermögen, Messfortschritt), elektronische Datenverarbeitungund graphische Darstellungsmöglichkeiten. Die Magnetik eig-net sich insbesondere zur Prospektion von Holz-Erde-Struktu-ren. Ihre Grundlage ist die Suszeptibilität (Magnetisierbarkeit)archäologischer Überreste; Voraussetzung ist die Ausbildungeines Kontrastes zwischen archäologischer Struktur und umge-bendem ungestörtem Boden. Archäologisch bedingte Anoma-lien des Erdmagnetfeldes sind lokal eng begrenzt und sehrschwach. Diese geringen relativen Magnetfeldabweichungenliegen meist in einem Bereich von 0,1 bis 100 nT (Nanotesla)und werden in möglichst engem Messpunktraster aufgezeich-net. Zur Betonung oberflächennaher Strukturen bedient mansich einer Differentialmessung zweier Sensoren in vertika-ler Gradientenanordnung.

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sich um Wege – wie in der nordwestlichen Ecke des Mag-netbildes – und Spuren der Feldbestellung (Pflugspuren)sowie um Parzellengrenzen. Die auffälligsten Elemente desGraustufenbildes sind jedoch annähernd Nordnordwest-Südsüdost-ausgerichtete längliche Anomalien sowie ver-schiedene unregelmäßig-rundliche Störungen. Die bis zu30 m langen Strukturen können als Längsgruben bandke-ramischer Häuser gedeutet werden. Sie verlaufen oftmalsparallel in Abständen von 8–10 m. In Markowa 62 erge-ben sich damit Hinweise auf mindestens fünf Häuser, inMarkowa 66 auf ein Gebäude. Daneben zeigen sich Spu-ren verschiedener Gruben. Pfostenlöcher wurden nicht de-tektiert. Insgesamt erscheint die Befunddichte und damitwohl auch die einstige Besiedlungsintensität in Markowa62 deutlich höher als im nördlich anschließenden Sied-lungsareal von Markowa 66.

Die Detailgenauigkeit des Magnetogramms bleibt hinterder anderer Graustufenbilder deutlich zurück. Dies könnteverschiedene Ursachen haben:• Die Zerstörung des Platzes durch postdepositionale Pro-

zesse ist bereits weit fortgeschritten. Zahlreiche prähisto-

rische Strukturen wurden inzwischen vernichtet. Offen-bar fielen insbesondere die vergleichsweise gering ein-getieften Pfostenlöcher dem starken Bodenabtrag zumOpfer, während die unteren Partien der tendenziell tiefereingegrabenen Längsgruben erhalten blieben29.

• Der Kontrast zwischen den Pfostenlöchern und dem um-gebenden humusreichen Boden ist sehr gering. Aufgrunddieser minimalen Magnetisierungsunterschiede sind diearchäologischen Strukturen im Graustufenbild nicht dar-stellbar.

• Ein mächtiger, humusreicher A-Horizont wirkt durchseine Grundmagnetisierung wie ein Puffer auf die mög-licherweise nur schwachen Suszeptibilitätssignale derarchäologischen Befunde.Welche der skizzierten Interpretationsmöglichkeiten zu-

treffend ist, lässt sich nur durch eine Gegenüberstellungvon Ausgrabungsbefund und Magnetbild klären. Eine bo-denkundlich begleitete Sondagegrabung, die gezielt dieserFragestellung nachgeht, ist daher eine vordringliche Not-wendigkeit 30.

Ausgrabungen zur Bandkeramik im Untersuchungsgebiet

Ein erheblicher Teil der in Markowa detektierten Anoma-lien stammt von bandkeramischen Langhäusern. Um eineVorstellung von den im Magnetbild nicht erfassten, abervermutlich im Gelände als archäologische Befunde nochvorhandenen konstruktiven Details der Gebäude zu erlan-gen, sollen die Strukturen des Magnetogramms mit im Un-tersuchungsgebiet erzielten Ausgrabungsergebnissen zurBandkeramik verglichen werden.

Zu den ersten Grabungen auf bandkeramischen Siedlun-gen im südöstlichen Polen gehört die 1956 durchgeführteUntersuchung der bereits seit den dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts bekannten Fundstelle 2 in Boguchwała31. DieErkundung von Rzeszów 16 begann 1960 unter Leitungvon T. Aksamit 32. Im Jahre 1964 konnten in Kraczkowa 1mehrere Gruben dokumentiert werden; P. Mitura führte dieUntersuchung des Platzes 1998 fort 33. Die große bandkera-mische Siedlung im Bereich der östlichen Ortsrandlage vonFredropol-Kormanice wurde 1964 entdeckt (Abb. 6). Aus-

grabungen fanden in den Jahren 1965–1973 und 1977–1978 statt. Die Arbeiten der 1960er Jahre standen unterLeitung von T. Aksamit; A. Talar setzte die Untersuchun-gen 1970–1972 fort und ab 1973 leitete M. Proksa die Aus-grabungen34. 1966 wurden kleinere Untersuchungen in Fre-dropol 235, Rzeszów 336 und Zwięczyca 437 durchgeführt.Die Rettungsgrabungen in Łańcut 3 fanden zwischen 1982und 1990 statt 38. Dabei wurden auf einer Fläche von knapp0,2 ha 61 Gruben und 179 Pfostenspuren, die von bis zu 14Hausgrundrissen stammen sollen, dokumentiert. In Kosina35 fand 1986 eine Sondagegrabung auf einer Fläche von100 m2 statt 39. Im folgenden Jahr wurde eine entsprechendeUntersuchung in Albigowa 38 durchgeführt, bei der fünfGruben und sieben Pfostenlöcher beobachtet werden konn-ten40. Die bandkeramische Siedlung Rzeszów 55 erbrachtebei ihrer teilweisen Untersuchung im Zuge von Erschlie-ßungsarbeiten durch P. Mitura im Jahre 1997 neben Noten-kopf- und Želiezovce-Keramik zwei Gruben und Spuren

29 Beispielsweise sind in Langweiler 8 Längsgruben durchschnitt-lich 49 cm (Median 35 cm) tief (BOELICKE 1988, 334); Innen-pfostengruben sind im Mittel bis zu einer Tiefe von 26 cm,Wandpfostengruben bis 23 cm erhalten (V. BRANDT 1988, 224).In Weisweiler 17 beträgt die durchschnittliche Tiefe der Pfos-tengruben 34 cm (Median 31 cm), in Weisweiler 6 hingegennur 15 cm (Median 17 cm) (KRAHN 2006, 95, Anm. 30). – Vgl.in diesem Zusammenhang auch die instruktive, schematischeDarstellung zur Tiefe hausbezogener Befunde in Bruchenbrü-cken (STÄUBLE 1997, 65 Abb. 22) und die Graphik zur mittle-ren Tiefe frühbandkeramischer Hausbefunde im Querschnitt(STÄUBLE 2005, 147 Abb. 102).

30 Zu den Möglichkeiten der landschaftsgeschichtlichen Aus-deutung von Geoarchiven jüngst: KREUZ u. a. 2007.

31 DZIEDUSZYCKA-MACHNIKOWA 1960. CZOPEK 2003, 59 Tab. 1,Nr. 2.

32 KADROW 1990; 1991. CZOPEK 2003, 60 Tab. 1, Nr. 10.33 AKSAMIT 1964. CZOPEK 2003, 59 Tab. 1, Nr. 7.34 AKSAMIT 1966; 1971. KOZŁOWSKI 1985, 51 ff. Abb. 1–5. CZO-

PEK 2003, 58 ff. Abb. 7,a–c; 8 Tab. 1, Nr. 5.35 AKSAMIT 1968 a. CZOPEK 2003, 59 Tab. 1, Nr. 3.36 AKSAMIT 1968 b. KADROW 1997. CZOPEK 2003, 58 ff. Abb. 7,f.h

Tab. 1, Nr. 9.37 DĘBOWSKI 1968. CZOPEK 2003, 60 Tab. 1, Nr. 13.38 GRUSZCZYŃSKA 1991; 1992. DĘBIEC 2006.39 KADROW 1992 b.40 KADROW 1992 a.

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von vier Pfostenlöchern41. Im Westen des Untersuchungs-gebietes wurde 1999 die große Siedlungsstelle Olchowa 20untersucht 42. Im September 2003 begannen Sondierungs-grabungen auf dem mehrperiodigen Fundplatz Zwięczyca 3,die 2005 fortgesetzt wurden; sie erbrachten die Fragmentemehrerer Hausgrundrisse und Gruben verschiedener Form43.In Albigowa 1 konnten in den Jahren 2002 und 2004 min-destens vier Gruben mit Želiezovce-Keramik beobachtetwerden44.

Die Mehrzahl der häufig kleinflächigen Grabungen lie-ferte nur wenige Befunde, vornehmlich Grubenkomplexeoder Fragmente von Hausgrundrissen (vgl. Tab. 1). Bedenktman die mittlere Ausdehnung eines bandkeramischen Hof-platzes45, so verwundert diese Beobachtung nicht: Ein Hausmit 25 m Länge und 7 m Breite besitzt eine Grundfläche

von 175 m2; bei einer anzunehmenden Aktivitätszone von25 m um das Gebäude erstreckt sich der Hofplatz über knapp38 Ar (3.738 m2).

Auf den Fundstellen Boguchwała 2, Fredropol 2, Rze-szów 3, Rzeszów 16 und Zwięczyca 4 konnten ausschließ-lich Gruben – teilweise in größerer Anzahl – dokumentiertwerden. Fragmente von Hausgrundrissen wurden in Albi-gowa 3846, Kraczkowa 147, Łańcut 348, Olchowa 2049 undZwięczyca 350 beobachtet. Lediglich in Fredropol-Korma-nice 1 wurden vollständige Grundrisse festgestellt. Hierfanden auch die bislang größten systematischen Flächen-aufdeckungen zur Bandkeramik im südöstlichen Polen statt;insofern nimmt dieser Platz eine herausragende Stellung ein.

Die bandkeramische Siedlung Fredropol-Kormanice 1erstreckt sich über eine Fläche von etwa 24 ha (Abb. 6).

17

Abb. 6 Fredropol-Kormanice 1. Topographie der bandkeramischen Siedlung und Lage der Grabungsschnitte aus den Jahren 1965–1969, 1971, 1973, 1977 und 1978.

41 MITURA 2006.42 MITURA, ZYCH 1999.43 CZOPEK, TRYBAŁA 2004. DĘBIEC u. a. 2005; 2006. DĘBIEC,

DZBYŃSKI 2006.44 BLAJER 2003. PRZYBYŁA 2005.45 BOELICKE 1982.46 KADROW 1992 a, 133 Abb. 2.

47 Der unveröffentlichte Grabungsplan lässt die Pfosten der west-lichen Längswand und 1–2 unvollständige Querreihen einesHauses der Želiezovce-Phase erkennen.

48 GRUSZCZYŃSKA 1992, 122 Abb. 2. DĘBIEC 2006, 29 Abb. 2.49 MITURA, ZYCH 1999, 264 Abb. 5.50 CZOPEK, TRYBAŁA 2004. DĘBIEC u. a. 2005, 217 Abb. 1; 2006,

248 Abb. 2. DĘBIEC, DZBYŃSKI 2006, 224 Abb. 3.

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Davon wurde knapp 1 ha archäologisch untersucht; dassind 4 % des Platzes. Nur zwei kleinere Ausschnitte desGesamtplanes – beide im Bereich der seinerzeitigen Unter-suchungen von T. Aksamit gelegen – wurden veröffent-licht 51. Es erschien daher lohnend, die vorhandenen Plan-zeichnungen für einen Vergleich mit dem Magnetbild vonMarkowa zusammenfassend auszuwerten. Die Lage derGrabungsschnitte der Kampagnen 1965–1969 sowie 1973und 1977–1978 ließ sich nach einigen Bemühungen hin-reichend genau bestimmen. Unklar bleibt gegenwärtig dieräumliche Anordnung der 1971 untersuchten Fläche. DieGrabungsdokumentation der Jahre 1970 und 1972 ist ver-schollen.

Auf dem Gesamtplan sind mindestens 17 Hausgrund-risse vollständig oder teilweise zu erkennen (Abb. 7,1–17).Hinzu tritt eine Vielzahl von Gruben- und Pfostenstruktu-ren sowie Gebäudefragmenten, deren konkrete Befundan-sprache eine detaillierte Auswertung der Grabungsunterla-

gen erforderlich gemacht hätte52. Auffällig ist gleichwohldie Seltenheit nordwestlicher Wandgräben, das Fehlen vonY-Pfostenstellungen und eine vereinzelt zu beobachtendeVerlängerung des Mittelteils der Häuser. Diese konstrukti-ven Details sind Charakteristika des Ostkreises der bandke-ramischen Hauslandschaft 53. Im Vergleich mit den älterenGrabungsschnitten ist der Gesamteindruck der 1977 und1978 freigelegten Hausgrundrisse weniger deutlich. Diesmag zum Teil auf die Besonderheiten der Ausgrabung zu-rückzuführen sein54. Insbesondere der östliche Bereich desFundplatzes wurde zudem durch eine Siedlung der Prze-worsk-Kultur überprägt 55. Das reichhaltige altneolithischeFundmaterial besteht hauptsächlich aus Notenkopfkeramik;hinzu treten eine Reihe von Importfunden aus dem Bereichder Bükk-Kultur und einige Stücke der Želiezovce-Ware.Gleichwohl befindet sich die Region der südlich von Prze-myśl gelegenen Siedlung Fredropol-Kormanice 1 außerhalbdes engeren Einflussbereiches der Želiezovce-Gruppe56.

Tab. 1 Archäologische Untersuchungen auf bandkeramischen Fundstellen im Einzugsgebiet des San.

51 AKSAMIT 1971, 112 Abb. 6. CZOPEK 2003, 64 Abb. 8.52 Da die Grabung derzeit von P. Mitura bearbeitet wird, wurde

auf eine weitere Charakterisierung der Befunde und des Fund-materials verzichtet.

53 MODDERMAN 1986.54 J. K. KOZŁOWSKI (1985, 57) bemängelte die „fragmentary ana-

lysis of the investigated surface necessitated by the salvagecharacter of the excavation“.

55 FLORKIEWICZ 2004.56 PAVÚK 1969, 338. KOZŁOWSKI 1985, 55; 59 f. KADROW, ZAKOŚ-

CIELNA 2000, 190 ff. Abb. 2–3.

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57 MATTHEUSSER 1991, 17 Abb. 22. – Zur frühbandkeramischenGebäudeausrichtung vgl.: STÄUBLE 2005, 192 Abb. 145.

58 Vgl. auch die Ausrichtung der Häuser von Brzezie 17 (CZEKAJ-ZASTAWNY u. a. 2002, 23 Abb. 2), Łoniowa 18 (VALDE-NOWAK

1999, 197 Abb. 2), Olszanica (KULCZYCKA-LECIEJEWICZOWA

1979, 68 Abb. 24) und Targowisko 16 (CZEKAJ-ZASTAWNY u. a.2002, 26 Abb. 6).

Diskussion

Magnetprospektionen können Ausgrabungen nicht erset-zen und Magnetogramme dürfen nicht mit Ausgrabungs-ergebnissen gleichgesetzt werden. Nur unter angemesse-ner Berücksichtigung dieses Umstandes lassen sich die imGraustufenbild von Markowa nachgewiesenen Überrestebandkeramischer Häuser sinnvoll mit den Ausgrabungsbe-funden von Fredropol-Kormanice 1 in Beziehung setzen.Während dort unter anderem Dreierpfostenriegel, Doppel-pfosten, Längswände und hausbegleitende Gruben nachge-wiesen sind (Abb. 7), ergeben sich in Markowa aus derLängsgrubenverteilung konkrete Anhaltspunkte zur Lageder einstigen Gebäude. Ihre Größe und Ausrichtung stimmtmit den Grabungsbefunden aus Fredropol-Kormanice 1weitgehend überein.

Diese Gleichausrichtung der Längsachsen bandkerami-scher Häuser ist nicht nur auf dem Niveau der jeweiligenSiedlungsplätze, sondern auch bei großräumiger Betrach-tungsweise auffällig. Hier folgt sie offenbar einem beson-deren Muster: In Frankreich sind die Gebäude der mittle-ren bis späten Bandkeramik eher West-Ost ausgerichtet, imRheinland Nordwest-Südost, in Mitteldeutschland und Böh-men Nord-Süd und in der Slowakei sogar Nordost-Süd-west 57. Die um Nordnordwest–Südsüdost schwankendeAusrichtung der Häuser von Fredropol-Kormanice 1, Mar-kowa 62 und 66, Łańcut 3 und Zwięczyca 3 ist offenbarcharakteristisch für eine südostpolnische Gruppe innerhalbdes ostbandkeramischen Hauskreises58.

Magnetprospektionen können bei überschaubarem Mit-teleinsatz einen erheblichen Erkenntniszugewinn auf dem

Forschungsfeld der Siedlungsarchäologie erbringen. Diesgilt insbesondere dann, wenn große Flächengrabungen ausverschiedenen Gründen nicht in Frage kommen. In Kom-bination mit Flurbegehungen, Validierungsgrabungen undnaturwissenschaftlichen Begleituntersuchungen lässt sichder Informationsgehalt dieser zerstörungsfrei und mit hohemMessfortschritt erzeugten Magnetogramme voll ausschöp-fen. Erst das vollständige Magnetbild eines Platzes ermög-licht die sichere Unterscheidung und Interpretation geoge-ner und anthropogener Strukturen. Es gestattet auf einemmittleren Skalenniveau Aussagen über die Siedlungsgröße,die Besiedlungsintensität (Bebauungsdichte, Befundkon-zentrationen), die Mindestanzahl der – gegebenenfalls nachZeitscheiben zu differenzierenden – Häuser pro Siedlung,die Nutzungsdauer der Plätze und ihre Besiedlungsdynamik.Diese Parameter erlauben auf einer allgemeineren Betrach-tungsebene Rückschlüsse auf die Hierarchieebenen desSiedlungssystems und die Konzepte der Raumnutzung;schließlich ermöglichen sie Schätzungen zur Bevölkerungs-dichte. Geplant ist daher – neben der vorerwähnten Sonda-gegrabung – die vollständige Prospektion der erst teilweiseuntersuchten Plätze bei Markowa und die Ausweitung derErkundungsmaßnahmen auf die beiden bandkeramischenSiedlungen südlich von Pantalowice; ergänzend zu denAusgrabungsbefunden ist eine räumlich begrenzte Messungauf der Großsiedlung Fredropol-Kormanice 1 geboten.

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Anschriften der Verfasser:

Dr. hab. Wojciech BlajerInstytut ArcheologiiUniwersytet Jagiellońskiul. Gołębia 11PL-31-007 KrakówE-Mail: [email protected]

Martin Posselt M.A.Posselt & Zickgraf – Archäologisch-geophysikalische Prospektionen GbRBüro TraisaFürthweg 9D-64367 Mühltal-TraisaE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Thomas SaileInstitut für Archäologie, Bauforschung und DenkmalpflegeOtto-Friedrich-Universität BambergAm Kranen 14D-96047 BambergE-Mail: [email protected]

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