Prof. Dr. med. Gerd Mikus Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie Universitätsklinikum Heidelberg [email protected]Wirkungen und Nebenwirkungen Von Analgetika Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika Was ist Schmerz? Der Schmerz ist eine unangenehme Sinnesempfindung, die mit einem unangenehmen Gefühlserlebnis verbunden ist und mit einer Gewebeschädigung verbunden sein kann.
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Wirkungen und Nebenwirkungen Von Analgetika · Unterstützung der Wirkung durch verstärkende Stoffe, die alleine nicht analgetisch wirksam sind. Wirkungen und Nebenwirkungen von
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Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Prof. Dr. med. Gerd Mikus
Abteilung Klinische Pharmakologie und PharmakoepidemiologieUniversitätsklinikum Heidelberg
• psychologische Ursachen möglich• Umbau von Nervenzellstrukturen, Überempfindlichkeit
(Schmerzgedächtnis)
Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Schmerztherapie
Stufe-I:Periphere Analgetika: Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Metamizol, NSAR.Bei einer dauerhaften Anwendung über Monate oder Jahre können allerdings durch manche dieser Medikamente Schäden an der Magen- und Darmschleimhaut entstehen.
Stufe-II:Schwache Opioide: Tilidin, DHC, Tramadol.Die Kombination von zentralwirksamen schwachen Opioiden mit Medikamenten der Stufe-I verbessert die Schmerzlinderung.Die Substanzen der Stufen I+II greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an.
Stufe-III:Opiate: Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, FentanylErsatz der Opiode der Stufe-II.Die Substanzen der Stufen I+II greifen wie Stufe-II jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an.
Ko-Medikation:Unterstützung der Wirkung durch verstärkende Stoffe, die alleine nicht analgetisch wirksam sind.
Injektion, Infusion Wirkdauer – 24 h First-pass Metabolismus führt zu geringer
Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe (~30%). 30% Plasma Protein Bindung
VORTEILE: Applikationsformen für fast jeden Bedarf vorhanden Gute analgetische und anxiolytische Wirkung
NACHTEILE: Kein Einsatz bei Durchbruchschmerzen
(Retardierung)
MorphinMorphin
Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Analgetika der WHO-Stufe 3: Morphin
N
O
HO
HO
HO
HO
CH3
O
N
H
H
H O
COOH
OH
OH
HO OH
H
H
HO
O
CH3
O
N
COOH
OH
OH
HO
Morphin
Normorphin
Morphin-3-glucuronid
Morphin-6-glucuronid
55-60%
4%5-10%
N
O
CH3
HO
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N
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Morphin
Normorphin
Morphin-3-glucuronid
Morphin-6-glucuronid
55-60%
4%5-10%
N
O
CH3
HO
HO
Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Analgetika der WHO-Stufe 3: Morphin
M Holthe et al., Pharmacogenomics Journal 2003.
METABOLISMUS ÜBER GLUCURONYL-TRANSFERASEN UGT B > UGT 1A1, UGT 1A3
ENTEROHEPATISCHE RECIRCULATION
AUSSCHEIDUNG DER GLUCURONIDE ÜBER DIE NIERE
!! KUMULATION !!
Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Analgetika der WHO-Stufe 3: Hydromorphon
PHARMAKOKINETIK Darreichungsformen Oral, retardiert und nicht retardiert
Wirkdauer – 24 h First-pass Metabolismus, Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe ~30-40% 8% Plasma Protein Bindung
VORTEILE: Keine aktiven Metabolite Geringes Interaktionspotential Geringes Kumulationsgefahr
NACHTEILE: Eher ungeeignete Substanz zur Einstiegsmedikation der Stufe 3 Kein Einsatz bei Durchbruchschmerzen (Retardierung) Retardgalenik: Kapsel ist zu öffnen
Wirkungen und Nebenwirkungen von Analgetika
Analgetika der WHO-Stufe 3: Hydromorphon
HO
O
O
HH N
CH3H
HO
O
O
HH NH
H
HO
HO
O
HH N
CH3H
hydromorphone
norhydromorphone
hydromorphol (6a +6b)
-3-conjugates
CYP3A4
• Kaum Interaktionen bekannt, wird aber mit bekannten CYP3A4 Hemmstoffen verabreicht (z.B. Erythromycin, Itraconazol)
• Keine systematischen Untersuchungen zu Interaktionen