Wie steril ist möglich? Der Verbandwechsel und einiges mehr… 1. Rostocker Treffen der Wundspezialisten Angela Stassewski/HFK
Wie steril ist möglich?Der Verbandwechsel und e iniges mehr…
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Universitätsmedizin Rostock
1. Verbandwechsel
2. Händehygiene
3. Multiresistente Erreger
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� 1. postoperativen Verbandwechsel möglichst durch Arzt , frühestens 48h nach Operation
� Bei Auftreten klinischer Zeichen einer Infektion, bei Durchfeuchtung, Verschmutzung oder Lageverschiebung Verband sofort wechseln
� Entfernung des Verbands, des Nahtmaterials sowie von Drainagen bzw. jeder Verbandwechsel erfolgt unter aseptischen Bedingungen
� In Abhängigkeit von Art und Ausdehnung der Wunde muss entschieden werden, ob 2 Pflegekräfte erforderlich sind (durchführende/assistierende Person)
Grundsätzliches zum Verbandwechsel
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� wenn Verbandwechsel von einer Pflegekraft durchgeführt wird , muss zusätzlich eine sterile Arbeitsfläche vorbereitet werden
� während der Maßnahmen Aktivitäten wie z.B. Betten, Reinigungsarbeiten etc. unterlassen, Fenster und Türen geschlossen halten
� Sprechen über freigelegten Wunden bzw. offenen Verbänden sollte auf ein Minimum reduziert werden.
Grundsätzliches zum Verbandwechsel
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Welche Persönliche Schutzkleidung?
1. Schutzkittel bzw. Einmalschürze:� bei infektiösen Patienten� bei infektionsgefährdeten Patienten� bei großen Wunden
2. Mundschutz:� bei infektiösen Patienten (laut Hygienemerkblätter)� bei der protektiven Isolierung
3. Kopfhaube:� bei großen Wunden
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Grundsätzliches zum Verbandwechsel
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Möglichkeiten
Abwurf/Entsorgung
Händedesinfektion
Wischdesinfektion der Arbeitsfläche
Händedesinfektion
Vorbereitung der Arbeitsfläche
Keimarme Handschuhe
Am Patient arbeitende Person(Arzt/Pflegepersonal)
Steriler Verband(evt. sterile Instrumente)
Dokumentation
Abwurf/Entsorgung(Instrumente/Handschuhe)
Desinfektion / evt. Spülung
Non-touch Technik(sterile Instrumente)evt. keimarme Handschuhe
Sterile Handschuhe/Sterile Instrumente
Händedesinfektion/ Wundinspektion
Abnahme des VerbandesAbwurf/Entsorgung, Handschuhabwurf
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Auf jedem Quadratzentimeter Haut befinden sich…
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Keimzahl pro/cm²
Fingerkuppe : 20 – 100
Hand : 1000
Hautoberfläche gesamt:
1 Milliarde
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Untersuchungstechnik:Abklatschkultur der Finger bzw. Hand
Hand desinfiziert
Hand gewaschen
Fotos: Händehygiene in der Medizin, 1996;Podbielski, 2002
Hand ungewaschen
Effizienz der Händehygiene
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Praktische Übungen
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Händehygiene
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Hygienerisiken beim Handschuhwechsel
Bilder aus Fremdvorträgen
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Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
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Erreger: Staphylococcus aureus
Tenazität : Wochen/Monate (trockenen Milieu)besiedelt häufig Haut/Schleimhaut (ca. 25% ständig und 60% intermittierend kolonisiert); Standort z.B. Nasenvorhof
Infektiöses Material: je nach Lokalisation: Atemwegssekrete, Wundsekrete, Blut (bei Bakteriämien)
Übertragungsweg: Kolonisation - Nasenvorhof, von dort Ausbreitung auf andere Bereiche der Haut;Übertragung vorrangig über kontaminierte Hände! Aerogene Übertragung spielt eine untergeordnete Rolle (Cave : Betten machen!)
Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
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Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
Inkubationszeit: Besiedelung direkt ohne InkubationszeitInfektionen können sich sich innerhalb weniger Tage entwickeln
Dauer d. Infektiosität: Ohne Sanierung: Tage bis JahreAufhebung der Isolierung: 2 d nach Beendigung der lokaler Sanierung, 3 Kontrollabstriche von den vorher nachweislich besiedelten u. den sanierten Bereichen imAbstand von ca. 4 h (CAVE:DRG)
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Isolierung: Erforderlich bei Nachweis in Untersuchungs-materialien aus den Atemwegen.
Barrierepflege: in Absprache mit der Krhs.-Hygiene bei Nachweis aus Wunden und Urin ggf. ausreichend.
Eine gemeinsame Unterbringung mehrerer Patienten mit MRSA ist möglich (Kohortenisolierung).
Bei Aufnahme bzw. Wiederaufnahme bekannter MRSA – Patienten : Isolierung bzw. Barrierepflege � Aufhebung der Maßnahmen beim einmalig negativen Kontrollabstrich
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Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
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Dekolonisationserfolg –negativ -> mögliche Ursachen :
o mangelnde Compliance bei der Umsetzung der Maßnahmen o Rekolonisationen u.a. durch Lebenspartner, unbelebte Umgebungo bei nicht erfolgreichem erstem Dekolonisierungsversuch -> weitere
Versuche abwägen
MRSA – Abstriche : Handling der Abstriche
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Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
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MRSA - Dokumente:
o MRSA (Station bzw. „Pflege- /Rehaeinrichtungen und in Psychiatrische Kliniken“)
o Aufnahmescreening
o Aufnahmescreening /Patientenfragebogen
o Sanierung – Mitarbeiter / Patienten
o Patienteninformation
o Überleitungsbogen
MRSA – Wichtige Informationen !!
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Multi resistente gram-negative Stäbchen (MRGN)
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Was bedeutet „MRGN“?
Einteilung der Bakterien mittels Gram-Färbung
Gram positivz. B.
o Staphylococcus aureus (MRSA)
o Enterokokken (VRE):
– Enterococcus faecalis
– Enterococcus faecium
Gram negativz. B.
o Acinetobacter baumannii
o Pseudomonas aeruginosa
o Enterobacteriaceae (ESBL):
– Klebsiella pneumoniae
– Escherichia coli
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MRGN - Antibiotikaresistenz
Antibiotikagruppen Einteilung lt. KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention)
o Penicilline
o Carbapeneme
o Flurchinolone
o Cepalosporine
o 3MRGN = nur eine Antibiotikagruppe wirksam
o 4MRGN = resistent gegenüber allen Antibiotikagruppen
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Infektiöses Material : Atemwegssekrete, Fäzes, Urin, Wundsekrete;vorübergehende bzw. dauerhafte Besiedlung von Haut und Schleimhaut möglich; Kontamination bzw. dauerhafte Besiedlung von Oberflächen insbesondere in Feuchtbereichen in der unmittelbaren Patientenumgebung möglich (z. B. Waschbecken, Wasserhähne, Siphons, Wasserbäder, Vorratsbehälter von Befeuchtungsapparaten
Übertragung: Kontakt mit kontaminierten Händen bzw. kontaminiertem Material, sowie mit kontaminierten Lebensmittel aerogene Übertragung bei Besiedlung des Nasen-Rachenraumes möglich
Multi resistente gram-negative Stäbchen (MRGN)
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Dauer der Infektiosität : Im Einzelfall nicht bekannt
Screening: Bei Aufnahme aller hämatologisch/onkologischen und Kinder- ITS–Patienten sowie allen Patienten mit 4 MRGN-Enterobakteriennachweis in der Anamnese, ist einmalig ein tiefer Analabstrich durchzuführen.
Aus forensischen Gründen werden Kontaktpatienten von Indexpatienten mit 4MRGN Enterobakterieneinmalig mittels Pharyngeal-, Leisten und tiefem Analabstrich untersucht
Multi resistente gram-negative Stäbchen (MRGN)
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Steckbrief Multi resistente gram-negative Stäbchen (MRGN)
3 MRGN aus 4 MRGN ausAtemwegs- anderen Atemwegs- anderen
Materialien MaterialienITS / Risikobereiche
Isolierung erforderlich
Isolierung erforderlich
Isolierung erforderlich
Isolierung erforderlich
(Barrierepflegenur in Absprache
mit der Krankenhaus-
Hygiene)
(Barrierepflegenur in Absprache
mit der Krankenhaus-
Hygiene)
(Barrierepflegenur in Absprache
mit der Krankenhaus-
Hygiene)Normalstation
exakte Beachtung der
Standardhygiene
aus Atemwegsmaterialien:mind.1 d nach Therapie, Abstand von
mind. 4h, bis zum dreimaligen, negativen Nachweis
Isolierung bis zur Entlassung
Isolierung:
Aufhebung der Isolierung:
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MRSA/MRGN und Pflege
MRSA MRGN
Händedesinfektion
Einmalhandschuhe
Schutzkittel
Mund-Nasenschutz
Wäsche
Geschirr
Pflege-/Behandlungs-/Untersuchungsmaterialien (Medizinprodukte)
Abfallentsorgung
Flächen
Schlussdesinfektion
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard(besser patientenbezogen)
Standard Standard
Standard Standard
Standard Standard
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt
Universitätsmedizin Rostock
Institut für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene
Angela Stassewski / Tel.: 0381 4945014 / 5996