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Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophische Fakultät
Institut für Auslandsgermanistik und Interkulturelle Wirtschaftskommunikation
Trainingssequenz
„Emotionale Intelligenz als Erfolgsfaktor
im Beruf und Alltag“
im Rahmen der Veranstaltung
„Didaktik und Konzeption interkultureller Trainings“
Daria Antonova (151287)
[email protected]
M.A. Interkulturelle Personalentwicklung und Kommunikationsmanagement
3. Fachsemester
Jena, 2016
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Art der Trainingssequenz:
kulturunspezifisch, mit informatorischen und interaktiven Elementen
Lehr-/Lernziele der Trainingssequenz:
den Begriff „Emotionale Intelligenz“ kennenlernen
seine Nutzmöglichkeiten bestimmen
eigene Emotionale Intelligenz erkennen
Zielgruppe:
Multikulturelle Gruppe mit ca. 20 Personen in einer offenen
Weiterbildungsveranstaltung mit heterogenen Tätigkeitsprofilen. Alle verfügen über
eine akademische Ausbildung oder streben diese an.
Zeitvolumen für die Durchführung der Trainingssequenz:
20 Minuten; Vorbereitungsmöglichkeiten für die Teilnehmer bestehen nicht; es
handelt sich um eine punktuelle und isolierte Personalentwicklungsmaßnahme.
Infrastruktur des Trainings:
1 Seminarraum für 25 Personen mit kompletter Konferenzausstattung einschließlich
Internetanschluss
Material:
Handouts „Emotionale Intelligenz“ und „Fallbeispiel“, Infoblatt „Emotionale
Intelligenz“ und Übungsblatt „IQ vs. EQ“ für Trainer, 5 Umschläge für die Übung
„IQ vs. EQ: Was gehört zu…?“, Stifte und Papier
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Stufe Konkretes Lernziel Inhalt Anmerkungen Material Zeit
Aktivierung der
Vorkenntnisse der
Teilnehmenden
Die Teilnehmenden ins
Thema einführen
Übung „Assoziogramm“:
Kernbegriff – Emotionale
Intelligenz
Interaktive Übungsform -
erfahrungsorientiert
Die Übung wird im gemeinsamen Kreis
gemacht. Die Assoziationen der
Teilnehmer zum Kernbegriff werden
vom Trainer sofort auf die Tafel
aufgeschrieben: Was verstehen Sie unter
dem Begriff „Emotionale Intelligenz“?
Welche Assoziationen löst der Begriff
aus?
Wichtig: am Anfang werden die
Kommunikationsregeln geklärt, damit
alle gleichzeitig nicht reden.
Die Einleitung des Trainers als
Übergang zur nächsten Stufe: wie die
genannten Sachen widerspiegeln sich
im Begriff „Emotionale Intelligenz“
Tafel zum Aufschreiben
der Ideen, Kreide
4 min.
Wissensinput Vorstellung des Begriffs
„Emotionale Intelligenz“
und seiner Elemente
Handout „Emotionale
Intelligenz“ (für die
Teilnehmenden)
Informatorischer Vortrag
des Trainers
Nach dem Vortrag des Trainers werden
die Verständnisfragen geklärt.
Handouts, Infoblatt (für
Trainer)
3 min.
Erarbeitung vom
Kernmaterial
Unterschiede zwischen
IQ und EQ verstehen
Die von EQ geprägten
Handlungen und
Eigenschaften im
Berufsalltag erkennen
Übung „IQ vs EQ: Was
gehört zu …?“
Interaktive Übungsform
Die Übung wird in Gruppen gemacht (ca.
4-5 Gruppen). Die Tische sind
notwendig. Sie sollen vor dem Anfang
des Trainings vorbereitet sein.
Nach der Übung ist eine kleine
Reflexionsrunde möglich, um die Fragen
der Teilnehmenden und Schwierigkeiten
zu klären.
Umschläge mit Bildern
und Sets der Merkmale
Übungsblatt (für Trainer)
4 min.
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Anwendung vom
Gelernten
Mit dem Begriff
„Emotionale Intelligenz“
arbeiten und
Anwendungspotenziale
für den HR-Bereich
verstehen und nutzen
Handout „Fallbeispiel“
Kognitive und interaktive
Übungsform
Die Übung wird in Gruppen gemacht.
Jede Gruppe bekommt Papier und Stifte.
Nach der Besprechung in Gruppen
werden alle Zettel gesammelt und auf der
Tafel in Form einer Mind-Map
dargestellt.
Mind-Map: Emotionale Intelligenz und
ihre Elemente – welchen Elementen
entsprechen die Fragen? (z.B. Frage:
Könnten Sie ihre Stärke beschreiben? –
Selbstwahrnehmung)
Feedback vom Trainer zu den
Ergebnissen:
Entsprechen die Ergebnisse dem Begriff
„Emotionale Intelligenz“? Gibt es
Elemente von EQ, die nicht dargestellt
wurden? Haben Sie schon auf gleiche
Fragen in Vorstellungsgesprächen
geantwortet?
Handout „Fallbeispiel“,
Papier, Stifte
5 min.
Transfer vom Gelernten Eigene emotionale
Intelligenz einschätzen
Reflexionsrunde
erfahrungsorientiert
Selbstreflexion im gemeinsamen Kreis.
Reflexionsfragen (zur Auswahl für den
Trainer): Welche Rolle spielt die
Emotionale Intelligenz in meinem
Leben? Orientiere ich mich oft auf meine
persönlichen und sozialen Kompetenzen,
z.B. in Konflikten, im Alltag? Ist es für
mich wichtig, emotional intelligent zu
sein?
4 min.
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Die Fragen werden zum Nachdenken
und zur Selbstreflexion der
Teilnehmenden gestellt. Wegen der Zeit
werden nur 4-5 Teilnehmende nach der
Meinung gefragt.
Am Ende kommt das Schlusswort der
Trainer: Die Emotionale Intelligenz
beeinflusst unser Leben und unsere
Arbeit. Obwohl der Begriff einige
Kontroverse im wissenschaftlichen
Diskurs auslöst, zählt man ihm zu den
wichtigsten Anforderungen im Beruf,
weil richtiger Umgang mit Menschen
und Gestaltung der
zwischenmenschlichen Beziehungen zum
Erfolg im Leben und Beruf führen.
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Infoblatt „Emotionale Intelligenz“ (für Trainer)
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, Emotionen in Bezug auf sich selbst und andere Menschen
wahrzunehmen, auszudrücken, zu verstehen und sinnvoll zu handhaben. Das Konzept wurde von dem
Harvard-Psychologen Daniel Goleman in der Mitte der 90-er eingeführt und seit der Zeit wurde EI zu einem
Standardbegriff und einer der wichtigsten Anforderungen im Personalbereich. Eine emotionale Begabung ist
beispielsweise bei der Mitarbeiterführung von Vorteil und allgemein dort, wo diplomatisches
Fingerspitzengefühl gefragt ist, wie bei Verhandlungen und generell im Umgang mit Menschen.
In seinem zweiten Buch „Working with Emotional Intelligence“ untersucht Goleman die Frage, welchen
Stellenwert EI am Arbeitsplatz einnimmt, dabei stellt Golemen das erweiterte Modell der EI vor.
1. Persönliche Kompetenzen: Selbstwahrnehmung, Selbstregulierung und Motivation sind die Basis. Darauf
bauen bestimmte emotionale Qualitäten auf:
- Emotionales Bewusstsein, zutreffende Selbsteinschätzung und Selbstvertrauen resultieren aus der
beobachtenden Aufmerksamkeit, die wir unseren Gefühlen entgegenbringen.
- Selbstkontrolle, Vertrauenswürdigkeit, Gewissenhaftigkeit, Anpassungsfähigkeit und Innovationsfreude
sind wertvolle emotionale Konsequenzen, die aus der Regulierung der persönlichen Gefühle hervorgehen.
- Leistungsdrang und Engagement beruhen auf emotionaler Eigenmotivation.
2. Soziale Kompetenzen: Die Basis bilden Empathie und soziales Geschick.
- Einfühlungsvermögen gewährleistet das Verständnis der anderen, führt zu einer Förderung und Entwicklung
von Mitarbeitern, garantiert Service- bzw. Kundenorientierung.
- Soziale Fähigkeiten erstrecken sich auf emotionale Kompetenzen wie Einflussnahme, Kommunikation,
Führung, Initiative, den Aufbau von Beziehungen, Zusammenarbeit und Teamfähigkeit. 1
1 Quelle: Günter Bachmann. Literatur und Management: kulturelle Dimensionen der Emotionalen Intelligenz. – Hamburg: Artislife
Press, 2005.
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HANDOUT „Emotionale Intelligenz“
Emotionale Intelligenz: die Fähigkeit, Emotionen in Bezug auf sich selbst und andere Menschen
wahrzunehmen, auszudrücken, zu verstehen und sinnvoll zu handhaben.
1. Persönliche Kompetenzen:
Selbstwahrnehmung, Selbstregulierung und
Motivation
- Emotionales Bewusstsein, zutreffende
Selbsteinschätzung und Selbstvertrauen
- Selbstkontrolle, Vertrauenswürdigkeit,
Gewissenhaftigkeit, Anpassungsfähigkeit
und Innovationsfreude.
- Leistungsdrang und Engagement.
2. Soziale Kompetenzen: Empathie und
soziales Geschick.
- das Verständnis der anderen, Förderung
und Entwicklung von Mitarbeitern, Service-
bzw. Kundenorientierung.
- Einflussnahme, Kommunikation, Führung,
Initiative, den Aufbau von Beziehungen,
Zusammenarbeit und Teamfähigkeit.
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ÜBUNG „IQ vs EQ: WAS GEHÖRT ZU…?“
Ziel: Unterschiede zwischen IQ und EQ erkennen und verstehen
Teilnehmerzahl: unbegrenzt
Material: 5 Umschläge mit dem Bild (s. in Trainingsdokumentation) und dem Set von IQ-/EQ-Merkmalen
aus dem Arbeitsalltag (die Liste mit Merkmalen ausdrucken und zerschneiden). Die Zahl der Umschläge hängt
von der Größe der Gruppe (1 Umschlag – 4-5 Personen)
Verlauf der Übung: Die Teilnehmenden verteilen sich in Gruppen (4-5 Personen). Jede Gruppe bekommt
einen Umschlag. Die Teilnehmenden sollen bestimmen, welche Charakteristiken zu IQ-Bereich gehören, d.h.
von unserem Denken geprägt sind, und welche Merkmale Emotionale Intelligenz oder EQ vorstellen.
Reflexion (extra):
- Haben die Teilnehmenden Fragen?
- Hatten sie Schwierigkeiten mit der Bestimmung der Merkmale?
- Gab es Merkmale, die den beiden Bereichen passen bzw. aus beiden Perspektiven betrachtet werden
können?
- ….
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IQ-Merkmale:
Ich verstehe die Beziehungen zwischen den genannten Objekten und kann die logisch begründen.
Ich beherrsche 3 Sprachen und verfüge über Programmierungsfähigkeiten.
Ich kann die Probleme nach dem eigenen Wissensstand neutral und unabhängig bewerten.
Ich verstehe, wie die Arbeitsprozesse laufen und kann gut die potenzielle Problemstelle einschätzen.
Ich motiviere mich selbst durch neue Herausforderungen in der Arbeit, die zum Nachdenken anregen.
Meine Kritik ist rational geprägt.
Ich kann die Leitung der Abteilung übernehmen, da ich über bestimmte Kenntnisse und notwendige
Kompetenzen verfüge.
EQ-Merkmale:
Ich bemerke sofort, wenn meine Kollegin sich schlecht fühlt.
Ich habe einen bestimmten Einfluss auf meine Mitarbeiter.
Ich kann gut die Aufgaben im Team verteilen, weil ich verstehe, wer für welche Aufgabe besonders geeignet
ist.
In Krisensituationen bleibe ich ruhig, weil es den Mitarbeitern Sicherheitsgefühl gibt.
Ich bin ein guter Gesprächspartner.
Ich weiß meine Bedürfnisse, Ziele und Motive.
Ich kann mich in meine Kollegen hineinversetzen und verstehen z.B., was sie bewegen oder warum sie
enttäuscht sind.
Ich kenne die Namen aller Kollegen und ihre Geburtstage1
1 Beide möglich, weil es nicht geklärt ist, ob es meine Arbeitsaufgabe ist (meine Pflicht) oder ob es mein eigener Wunsch ist, weil
ich mich um meine Kollegen kümmere.
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HANDOUT „FALLBEISPIEL“
Bitte lesen Sie dieses kleine Fallbeispiel und versuchen Sie den Fall aus der EQ-Sicht zu lösen.
Das Unternehmen „X“ stellt unterschiedliche Dienstleistungen zur Verfügung. Es ist sehr
erfolgreich. Das Unternehmen positioniert sich als kundenorientiertes Unternehmen. Die
Unternehmensleitung fördert die Politik der emotionalen Intelligenz bei den Mitarbeitern.
Sie entscheidet sich, die Recruitingmaßnahmen ebenso von der EQ-Perspektive zu führen. Die
Leitung gibt dem HR-Team die Aufgabe, die möglicheт Fragen für die Vorstellungsgespräche zu
entwickeln. Die Fragen sollen der „EQ-Politik“ des Unternehmens entsprechen, d.h. sie sollen
die emotionale Intelligenz der Bewerber entdecken.
Sie sind jetzt in diesem HR-Team und sollen die Fragen für die Vorstellungsgespräche erarbeiten.
HANDOUT „FALLBEISPIEL“
Bitte lesen Sie dieses kleine Fallbeispiel und versuchen Sie den Fall aus der EQ-Sicht zu lösen.
Das Unternehmen „X“ stellt unterschiedliche Dienstleistungen zur Verfügung. Es ist sehr
erfolgreich. Das Unternehmen positioniert sich als kundenorientiertes Unternehmen. Die
Unternehmensleitung fördert die Politik der emotionalen Intelligenz bei den Mitarbeitern.
Sie entscheidet sich, die Recruitingmaßnahmen ebenso von der EQ-Perspektive zu führen. Die
Leitung gibt dem HR-Team die Aufgabe, die möglicheт Fragen für die Vorstellungsgespräche zu
entwickeln. Die Fragen sollen der „EQ-Politik“ des Unternehmens entsprechen, d.h. sie sollen
die emotionale Intelligenz der Bewerber entdecken.
Sie sind jetzt in diesem HR-Team und sollen die Fragen für die Vorstellungsgespräche erarbeiten.