1 Strategien zur Verbesserung der Prüfungsvorbereitung und zur Prävention von Prüfungsangst Modellprojekt gefördert aus Studiengeldern Dr. Silke Neuderth, Dipl.-Psych. Fahrplan Vorlesungseinheit 1: Zeitmanagement Vorlesungstermine und Tutorien Hintergrund: Das Modellprojekt Beratungs- und Informationsbedarf (Studierende an Universitäten) 8 12 14 14 16 17 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Studienabschlussprobleme Lern-/Leistungsprobleme Arbeits- /Konzentrationsschwierigk. Prüfungsangst Arbeitsorga./Zeitmanagement Zweifel Studium fortzuführen Prozent N = 12.376 (258 Hochschulen) Quelle: 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (bzgl. Jahr 2006) Charakteristika der universitären Lernumgebung • kaum Rückmeldungen über Leistungsstand • keine kontinuierliche Überprüfung von Gelerntem • Besuch von Lehrveranstaltungen meist freiwillig • selbstorganisiertes Arbeiten wird vorausgesetzt • eigenständige längerfristige Zeitplanung erforderlich • Lerninhalte weniger stark vorstrukturiert Modellprojekt „Prävention von PA“ Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Prof. Dr. Schmidtke Prof. Dr. Deckert Institut für Psychologie I Prof. Dr. Pauli Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie Prof. Dr. Dr. Faller Rahmenbedingungen • Ziel Primärprävention – Optimierung der Prüfungsvorbereitung – Vorbeugung von Prüfungsangst • Veranstaltung für Studierende im 1. Semester • Fakultätsübergreifend: Wirtschaftswissenschaften, Jura, Medizin • Kombination aus Vorlesung und Tutorien • WS 07/08 Pilotcharakter Bedarfsermittlung
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Strategien zur Verbesserung der Prüfungsvorbereitung und zur Prävention von Prüfungsangst
Modellprojekt gefördert aus Studiengeldern
Dr. Silke Neuderth, Dipl.-Psych.
Fahrplan
Vorlesungseinheit 1: Zeitmanagement
Vorlesungstermine und Tutorien
Hintergrund: Das Modellprojekt
Beratungs- und Informationsbedarf(Studierende an Universitäten)
8
12
14
14
16
17
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Studienabschlussprobleme
Lern-/Leistungsprobleme
Arbeits-/Konzentrationsschwierigk.
Prüfungsangst
Arbeitsorga./Zeitmanagement
Zweifel Studium fortzuführen
Prozent
N = 12.376 (258 Hochschulen)
Quelle:
18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks(bzgl. Jahr 2006)
„Hallo, vielleicht kann mir ja jemand von euch einen Tipp geben. Ich habe nämlich folgendes Problem:
Ich studiere jetzt im 1. Semester Medizin und das Studium macht mir auch wirklich Spaß. Ich bin absolut überzeugt davon, dass es das Richtige für mich ist und ich auch später in dem Beruf arbeiten möchte.
Allerdings habe ich große Probleme mit dem Lernen. Ich lerne in diesem Studium eigentlich zum ersten mal in meinem Leben richtig. Für mein Abi musst ich so gut wie gar nichts tun und auch sonst habe ich eigentlich nie gelernt.
Wie ihr wahrscheinlich wisst, ist die Stoffmenge in Medizin nicht unerheblich und das macht mir Probleme. Ich lerne zwar gerne, aber wahnsinnig langsam. Außerdem vergesse ich ständig wieder die Hälfte von dem, was ich gelernt habe.
Ein weiteres Problem ist mein innerer Schweinehund. Ich schiebe das Lernen immer weiter nach hinten und fange dann meistens erst um zehn Uhr abends an. Dass ich dann um zwei schon müde bin ist natürlich klar. Ich kann mich aber einfach nicht aufraffen. Wenn ich dann angefangen habe geht‘s, außer, dass ich wieder so schnell müde werde.
Leider mache ich dann auch nichts mit der aufgeschobenen Zeit, sondern gucke Fernsehen oder mache irgendwas anderes Sinnloses.
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Darunter leiden auch die Beziehungen mit meinen Freunden, weil ich immer sage, ich muss noch lernen, und mir die Zeit total frei halte. Wenn ich dann aber zu Hause bin, kann ich mich nichtaufraffen.
Vielleicht hört sich das für euch irgendwie blöd an, weil ich ja eigentlich selber Schuld bin, doch ich kann irgendwie nix dagegen machen.
Morgen hab ich eine mündliche Prüfung und weiß ungefähr 20% von dem, was ich wissen müsste. Wer weiß, wie ich meine Faulheit besiege und endlich sinnvoll lerne? Ich will mich auf jeden Fall zum nächsten Semester verbessern. Außerdem muss ich für einige Nachprüfungen (weil ich aus den genannten Gründen durchgefallen bin) in den Ferien lernen.
Ziele von Zeitmanagement
Realistische Planung der
Arbeiten für‘s Studium
Freizeit ohne Reue
Zeit für die wichtigen
Dinge im Leben
Mit mehr Zufriedenheit
und weniger Stress zum
Studienabschluss
Kann man Zeit managen?• Eigentlich nicht … sie vergeht so oder so …• Selbstmanagement? Zeitsouveränität?
hohes Semesterdrastischer Anstieg des Arbeitsverhaltens kurz vor Klausur
Intelligenz / Fähigkeit
Wichtigkeit von Zielen
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Zeit-Aufwands-Verlauf im Studium
Zeit Zeit
summierter Aufwand
summierter Aufwand
Studenten, die „dran bleiben“ Studenten, die den Anschluss verlieren
Bin ich ein Aufschieber?
• Fragebogen zur Messung der Prokrastinations-Tendenz(Helmke & Schrader, 2001)
• Ausfüllen und Auswertung wer möchte bitte zuhause
Besprechung imTutorium möglich!
Was hilft „Prokrastinierern“?
• Lernpensum in überschaubare Portionen teilen
• Konsequent planen und Plan durchziehen
• Regelmäßige Zeitfristen setzen
• Unmittelbare Rückmeldung
• Fortschritt deutlich machen
• Nur zu bestimmten Zeiten Arbeiten „dürfen“
• Zu festen Zeiten anfangen
Was hilft „Prokrastinierern“?
• Angenehme Anfangstätigkeiten finden
• Ablenkungen ausblenden
• Fremdkontrolle
• Gezieltes Belohnen
• Am Platz bleiben: Wenn Anfangen gar nicht geht, notieren, was Sie arbeiten sollten, was daran so schwierig erscheint, welche Aspekte interessant sein könnten …
• Ziele setzen
SMARTe Ziele
Motivieren und strukturieren das eigene Lernverhalten
• Spezifisch
• Messbar / beobachtbar
• Anspruchsvoll / persönliche Relevanz
• Realistisch
• Terminiert
• Ziele können nur sequenziell bearbeitet werden, d. h. zeitliche Planung sowie Teilziele sind nötig!
• Ein kurzfristiges, klar erkennbares Ziel hat mehr Zugkraft
Diskussion im Tutorium möglich!
Wenn‘s eng wird – Tipps zum Zeitsparen
• Dinge „im Vorbeigehen“ erledigen
• „Die 3 Minuten Regel“
• Digitalisierung wichtiger Dokumente
• Wartezeitenlektüre
• Welche Aufgabe hat den größten Nutzengrad?
• Setzen Sie sich Zeitlimits
• Handeln (statt Infos sammeln …)
• Soziales Netz nutzen
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Beispiel Tagesprotokoll
Schlafen7,5 Std.23.45
Mit Hund spazieren gehen15 Min.23.30
Mehrere kleine Pausen, da müde und unkonzentriertLernen60 Min.22.30
Fernsehen gucken60 Min.21.30
Treffen mit einer Freundin120 Min.19.30
Abendessen30 Min.19.00
Sport60 Min.18.00
Mit Hund spazieren gehen30 Min.17.30
Zwischendurch kurz TV anschalten - zwischen Programmen rumschaltenLernen45 Min.16.45