HolzBauSpezial Akustik & Brandschutz 2013 Schallschutz und Brandschutz im Massivholzbau Hotel Gradonna Mountain Resort ****s | H. Eppacher und H. Prader 1 Schallschutz und Brandschutz im Massivholzbau Hotel Gradonna Mountain Resort****S Helmut Prader Ingenieurbüro AT-Eben am Achensee Heinrich Eppacher Zimmerhofer GmbH AT-Sand in Taufers
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Schallschutz und Brandschutz im Massivholzbau · 1.100m² LA-Dreischichtplatten für Loggia-Verkleidungen 7.900m² Zirm-Dreischichtplatten für Vorsatzschalen in den Hotelzimmern
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HolzBauSpezial Akustik & Brandschutz 2013
Schallschutz und Brandschutz im Massivholzbau Hotel Gradonna Mountain Resort ****s | H. Eppacher und H. Prader
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Schallschutz und Brandschutz
im Massivholzbau
Hotel Gradonna Mountain Resort****S
Helmut Prader
Ingenieurbüro
AT-Eben am Achensee
Heinrich Eppacher
Zimmerhofer GmbH
AT-Sand in Taufers
HolzBauSpezial Akustik & Brandschutz 2013
…im Massivholzbau Hotel Gradonna Mountain Resort ****s | H. Eppacher und H. Prader
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Schallschutz und Brandschutz im Massivholzbau Hotel Gradonna Mountain Resort ****s | H. Eppacher und H. Prader
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1. Einführung
1.1. Das Unternehmen: Firma Zimmerhofer GmbH –
Ihr Partner für Klein- und Großprojekte in Holzbauweise
Die Firma Zimmerhofer ist ein führendes Holzbauunternehmen aus Südtirol. Zu unse-
ren Kunden zählen Privatkunden, Hotellerie- und Fremdenverkehrsbetriebe, Partnerun-
ternehmen aus der Bauindustrie sowie öffentliche Bauträger.
Das Unternehmen wurde im Jahre 1963 gegründet und kann somit auf eine mittlerweile
50-jährige Erfahrung im Bauwesen zurückgreifen. Unser hoher Qualitätsstandard wird
neben unseren Referenzprojekten auch durch verschiedene Zertifizierungen bestätigt:
ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem
SOA in verschiedenen Kategorien
Auszeichnung des Olympische-Spiele-Organisations-Komitees für außergewöhnliche
Leistungen beim Projekt „Biathlon-Olympic-Center“ in Turin
1.2. Unser Leistungsangebot
Fachberatung: Beratung zur Vermeidung von Bauschäden, Qualitätsverbesserungen
in den Bereichen Energieeffizienz, Schallschutz, Statik und Materialauswahl von der
Angebotsphase bis zur Fertigstellung des Bauvorhabens.
Fachplanung: Durch die detaillierte Planung und Optimierung verschiedener Details in
Abstimmung mit unseren Kunden und der verschiedenen am Bau tätigen Unterneh-
men wird unser hoher Qualitätsstandard und ein reibungsloser Bauablauf garantiert.
Projektmanagement & Bauleitung: Konsequente Terminplanung und Termineinhal-
tung sowie laufende Kostenüberwachung durch unsere Fachleute auf der Baustelle
sind Grundsteine für Kundenzufriedenheit und kurze Bauzeiten.
Zusatzleistungen: Neben den Holzbauarbeiten können wir durch unsere zahlreichen
Partnerunternehmen auch Zusatzleistungen anbieten. Hierzu zählen unter anderem
Baumeisterarbeiten, WDVS-Systeme und Fassadenarbeiten, Schwarzdecker- und
Spenglerarbeiten, Verglasungen, Fenster & Türen, Innenausbau und vieles mehr…
1.3. Das Gradonna Mountain Resort
Abbildung 1: Lageplan Gradonna Mountain Resort
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Das Hotel Gradonna Mountain Resort****s stellt den Mittelpunkt des Tourismusdorfes
am Fuße des Großglockners dar. Das Resort besteht aus insgesamt 48 Chalets, 1 Mit-
arbeiterhaus und dem Hotel im 4-Sterne Superior Standard.
Der 3-geschossige öffentliche Bereich des Hotels, bestehend aus Eingangshalle, SPA-
Bereich, Bar, Speisesaal, Restaurant und Geschäften, wurde in Massivbauweise kon-
struiert. Dieser bildet den Sockel für den in Holzbauweise errichteten 2-geschossigen
Zimmertrakt. Überragt wird das Gebäude von dem 6-geschossigen Suiten-Turm, eben-
falls in Massivbauweise.
Eine nähere Beschreibung des Projektes finden Sie unter dem Kapitel Brandschutz.
1.4. Auftragsumfang Holzbau
Das Gesamtauftragsvolumen betreffend Holzbau beim Hotel betrug ca. 3,5 Mio. €. Um
den Umfang des Projektes besser beschreiben zu können, hier einige Eckdaten:
1.300m³ Brettsperrholz Wand- und Deckenelemente (33 LKW Ladungen)
2600m² Fassadenschalung aus Lärchenholz
2300m² Terrassenböden aus Lärchenholz
1.100m² LA-Dreischichtplatten für Loggia-Verkleidungen
7.900m² Zirm-Dreischichtplatten für Vorsatzschalen in den Hotelzimmern
5.900m² Lignotrend-Deckenelemente (Akustikdecken in öffentlichen Hotelbereichen)
2. Schallschutz im Massivholzbau
Hotel Gradonna Mountain Resort ****s
2.1. Die Anforderungen nach DIN 4109
Die Anforderungen an die Schalldämmung sind in der DIN 4109 „Schallschutz im Hoch-
bau“ definiert. Sie sind bauaufsichtlich eingeführt und müssen eingehalten werden.
Die Anforderungen und Vorschläge der DIN 4109 an das bewertete Schalldämmmaß
werden als erf.R´w angegeben. Dieser Wert stellt nach wie vor die wichtigste Einfluss-
größe für den Luftschallschutz zwischen zwei Räumen dar. Hier ein Auszug aus der DIN
4109 in der die Anforderungen an Beherbergungsbetrieb klar geregelt sind.
Abbildung 2: Ausschnitt DIN 4109 – Anforderungen an den Schallschutz
Bei exklusiven Gebäuden wie beispielsweise dem Hotel Gradonna Mountain Re-
sort****s werden jedoch höhere Anforderungen an den Schallschutz gestellt. Als aus-
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führender Betrieb ist es daher sinnvoll sich am Beiblatt 2 der DIN 4109 zu orientieren,
in dem Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz geregelt sind. Daraus ergeben sich
folgende Anforderungen:
Zimmertrennwände: R`w > 52dB
Geschoßdecken: R`w > 55dB
2.2. Wand-und Deckenaufbau Zimmergeschoße
Die tragende Struktur des 2-geschossigen Zimmertraktes in Holzbauweise wurde aus
Brettsperrholz hergestellt. Um zwischen den einzelnen Zimmern eine durchgehende
Schalltrennung gewährleisten zu können wurde jedes Zimmer als einzelnes „Modul“
geplant. Das heißt jedes Zimmer hat eine für sich eigenständige tragende Struktur,
welche durch eine durchgehende Schalldämmung aus Mineralwolle vom Nachbarzim-
mer schalltechnisch getrennt wird.
Für die Zimmertrennwände wurde der in folgender Abbildung dargestellte Wandaufbau
von Seiten der Planer vorgegeben und verwendet.
Abbildung 3: Wandaufbau REI 60 Zimmertrennwand
Die Brettsperrholzelemente wurden von der Firma StoraEnso, anhand der von unserer
technischen Abteilung ausgearbeiteten Abbundpläne produziert und abgebunden. Als
Schalltrennung zwischen den Wänden wurde Mineralwolle verwendet, die bauseits mit
Kunststoffklammern einseitig auf die Wandelemente aufgeklammert wurde. Dabei
durfte keine feste Verbindung zwischen den BSB-Wandelementen hergestellt werden,
um die bestmöglichen Schalldämmwerte zu erreichen.
Nach der Montage der Estriche und deren Austrocknung erfolgte dann die beidseitige
Montage der Vorsatzschalen. Dabei wurden die Holzlatten mit Trennfilzen unterlegt,
und die Zwischenräume dicht mit Mineralwolle ausgefüllt. Installationen in dieser
Schicht wurden auf ein Minimum reduziert. Anschließend folgte die Beplankung mit
Dreischichtplatten aus Zirmholz (Oberfläche gebürstet + UV-Schutz). Die Wahl auf die
Holzart Zirm fiel aufgrund der positiven Eigenschaften des in der Zirbe enthaltenen
Pinosylvin. Es unterstützt Wohlbefinden und Gesundheit und trägt zum typischen Duft
bei, welcher sich besonders in verbauter Form voll entfaltet. Auf den Punkt gebracht
„Im Zirbenzimmer schläft es sich besser“.
Der Geschossdeckenaufbau ist in folgender Abbildung dargestellt. Dabei besteht die
tragende Struktur aus 160mm dicken Brettsperrholzelementen, die auf den Zimmer-
trennwänden gelagert werden. Hier wurden sämtliche Verbindungen zwischen Decke
und Wand mit EPDM Bändern unterlegt, um auch hier die Schallübertragung so gering
wie möglich zu halten.
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Abbildung 4: Zimmergeschossdecke
Auch die Deckenuntersichten wurden mit Zirbenholz-Dreischichtplatten verkleidet. Um
die Montage der Strahler an den Decken zu ermöglichen war hier eine Mindestabhän-
gehöhe von 10cm erforderlich, hergestellt durch Schwingbügel aus Aluminium. Der
oberseitige Bodenaufbau wurde bauseits durch ein Estrichunternehmen laut beschrie-
benem Aufbau ausgeführt.
2.3. Nachweis Schallschutz Wand- und Deckenaufbauten
Als Nachweis für die Erfüllung der schalltechnischen Anforderungen an verschiedene
Bauteile kann in Österreich der Bauteilkatalog von dataholz verwendet werden. Hier
wurden durch die Holzforschung Austria in einer Versuchsreihe verschiedene im Holz-
bau übliche Wand- und Deckenaufbauten in ihren schall- und brandschutztechnischen
Eigenschaften geprüft und entsprechende Werte ermittelt.
Auch die hier zur Anwendung gekommenen Aufbauten wurden in nahezu identischer
Konstruktion geprüft. Dabei wurden die bauphysikalischen Werte wie in folgenden Ab-
bildungen dargestellt gemessen:
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