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Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz : schnell – kompetent - mitmenschlich
Erstellt von: G. Scherer 2008-12-06 Freigegeben: ÄLRD Rheinland-Pfalz1
AnaphylaxieInfo 1
SOP - StandardarbeitsanweisungRettungsdienst in Rheinland-Pfalz
Version 2.1Gültig ab 2009-01-01
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SOP Anaphylaxie 1
Der Patient hat die typische Anamnese bzw. den typischen Befundfür eine Anaphylaxie
Allgemeine MaßnahmenOrtswechsel (Patient oder Allergen-Substanz)Insektenstachel ohne Druck entfernenPatienten beruhigenOberkörper hoch wenn Luftnot führendSchocklagerung wenn Kreislausstörung führendSauerstoffgabe (Maske + Reservoir)
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SOP Anaphylaxie 3
Wenn vorwiegend Atemsymptome:Adrenalin (1:1000 = unverdünnt) vernebeln:Erwachsene/Kinder > 10 kg: 5 ml Adrenalin+ Urbason® 250 mg i.v.Kinder < 10 Kg: 0,5 mg Adrenalin/kgKG auf 3 ml NaClwenn kein i.v. Zugang: nur Adrenalin vernebeln
Wenn vorwiegend Kreislaufsymptome: + 1000 ml Ringer LösungUrbason® 250 mg i.v.Adrenalin in 0,01 mg Schritten i.v. (max. 0,5 mg)in ca. 10 sec. Abständen, immer titrieren!dabei Wirkung und Nebenwirkung abwägenWenn kein i.v. Zugang Adrenalin s.c. (0,5 mg)
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SOP Anaphylaxie 3
Auf Notarzt warten, ggf. im Rendez-Vous
Zur Übergabe: DIVI ProtokollNach der Übergabe: Dokumentationsbogen ausfüllen
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Anaphylaxie-Symptome Info 6
• Schwellung im Mund-, Rachen- und Kehlkopfbereich
• unabhängig von den bekannten Stadien der Anaphylaxie, die v.a. das Atmungs- und Kreislaufsystem betrachten, stellt die Schwellung (Schleimhautödem) im Bereich des Mundes, der Rachenräume, der Zunge sowie des Kehlkopfes eine lebensbedrohliche Störung dar, die auch isoliert (ohne Bronchospastik oder Kreislaufdepression) innerhalb kürzester Zeit zur kompletten Atemwegsverlegung und damit zum Tod führen kann.
• auch diese Symptome müssen unmittelbar behandelt werden
• davon abzugrenzen ist eine harmlose, leichte Schwellung im Mund- Rachenraum, häufig von den Patenten auch als „Gaumenjucken“ beschrieben
• hierbei ist insbesondere der zeitliche Verlauf (gleichbleibend oder zunehmend von Bedeutung)
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Therapie Info 7.1
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Klinische
Stadien
1 2 3 4
Basistherapie: i.v. Zugang, Sauerstoffgabe (wenn toleriert mit Reservoir)
Kortikosteroide (Urbason®, Solu-Decortin-H®)
250 mg 250 mg 250 mg 250 mg
Kardiozirku-latorische Manifestation
VEL 500-1000 ml
Adrenalin (s.c.)
0,5 mg
VEL 500-1000 ml
Adrenalin i.v.
0,01-max.0,5 mg
CPR +
(i.v. Adrenalin
1 mg unverdünnt + Volumen)
Pulmonale Manifestation
Adrenalin
per inhalationem
5 ml unverdünnt
(Erwachsene +
Kinder > 10 kg)
Kinder < 10 kg:
0,5 ml/ kg KG
Adrenalin
per inhalationem
5 ml unverdünnt
(Erwachsene +
Kinder > 10 kg)
Kinder < 10 kg:
0,5 ml/ kg KG
CPR +
(i.v. Adrenalin
1 mg unverdünnt + Volumen)
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TherapieInfo 7.2
• In den Stadien 1-3 kann häufig zwischen vorwiegend
• kardiozirkulatorischer Manifestation oder
• pulmonaler Manifestation
unterschieden werden
• wenn möglich sollten sich danach die allgemeinen Maßnahmen (Lagerung etc.) sowie die medikamentöse Therapie orientieren
• selbstverständlich sind aber zwischen pulmonaler und kardiozirkulatorischer Manifestation Misch- und Kombinationsformen möglich
• falls ein i. v. Zugang nicht möglich ist, sollten die dafür in Frage kommenden Medikamente vernebelt werden
• bei vorhandenem Kreislauf kann Adrenalin auch s.c. gegeben werden
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Adrenalin = Suprarenin®Info 7.3
• Indikation
• Anaphylaxie Stadium 3
• Wirkung:
• ά1-Rezeptoren: Antagonisieren der vasodilatatorischen Wirkung
• ß1-Rezeptoren: Steigerung der Kontraktilität des Herzens
• ß2-Rezeptoren: Bronchodilatation
• Applikation:
• per inhalationem oder i.v., ultima ratio: s.c. (= subcutan)
• (i.m. ebenfalls möglich bzw. empfohlen *)
*wird in Rheinland-Pfalz zurzeit noch nicht gelehrt bzw. geübt
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Adrenalin = Suprarenin®Info 7.4
• Dosierung: immer vorsichtig titrieren!
• i.v. 1:100.000 verdünnt, in 0,01 mg (=1ml) Schritten bis max. 0,5 mg
• inhalativ unverdünnt, 5 mg (= 5 ml) in Vernebler
• s.c. 0,5 mg
• Kontraindikationen:
• Tachycardien mit Arrhythmien Cave:~ > 140/min, kreislaufwirksam!
• frischer Myocardinfarkt, kreisende Patientin
• Nebenwirkungen (Achtung: am ehesten bei i. v. Gabe)