This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Analgetische Therapie
• die Therapie von Schmerzen im Rettungsdienst ohne Notarzt beinhaltet einige grundsätzliche Probleme:
• Schmerzen stehen häufig nicht für sich alleine, sondern sind meistens Symptome einer anderen Erkrankung oder Verletzung
• die Behandlung dieser Grunderkrankung/Verletzung steht immer im Vordergrund
• die meisten, stark wirksamen Schmerzmittel haben potentiell gefährliche Nebenwirkungen
• gleichzeitig besteht aber auch häufig seitens der Patienten bzw. Angehörigen einer hoher Erwartungsdruck gegenüber den Rettungsassistenten, wenn der Notarzt nicht oder verspätet eintrifft
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Analgetische Therapie
• Schmerztherapie ist für sich alleine genommen keine lebensrettende Maßnahme (denkbare Ausnahme: Opiatgabe bei ACS, diese steht im Gesetz allerdings explizit unter Arztvorbehalt)
• Jede andere Analgetikagabe ohne weiteren Therapieanspruch wird deshalb auch als „Komfortmedikation“ bezeichnet
• hierbei muss das Verhältnis von erwünschter zu unerwünschter Wirkung besonders umfassend betrachtet werden
• plakativ: 999 Patienten mit „weniger“ Schmerzen über einen überschaubaren Zeitraum rechtfertigen nicht einen einzigen toten Patienten, der ohne Analgetikagabe nicht gestorben wäre
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Schmerzen: Basismaßnahmen
Zurück zum Algorithmus
• technisch stehen stehen zusätzlich Pro-Splint-Material bzw. Luftkammerschiene und Vakuummatratze etc. zur Verfügung
• Stabilisierung & Immobilisation sollten selbst nicht zur Verstärkung der Schmerzen führen
• zusätzlich sollte der Patient beruhigt werden
• da in aller Regel die definitive Therapie nur in der Klinik möglich ist, sollte der Transport dorthin möglichst zügig und gleichzeitig schonend erfolgen
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Schmerzstärke
Zurück zum Algorithmus
Schmerzintensität 6 Stärkere Schmerzen, evtl. auch verbunden mit stärkerer Unruhe
Schmerzintensität 7 Starke Schmerzen, die hartnäckig, stechend und für den Patienten sehr erschöpfend sein können
Schmerzintensität 8 Sehr starke Schmerzen, Unruhe, verbunden mit dem unbändigen Wunsch nach Linderung der Schmerzen, evtl. auch Verwirrtheits- oder Deliriumartige Zustände
Schmerzintensität 9 Immense Schmerzen, verbunden mit großer Verzweiflung,
Schmerzintensität 10 Unerträgliche Schmerzen, mit Aggressionen bzw. Unfähigkeit zur Kooperation
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Aufklärungspflicht
Zurück zum Algorithmus
• die Aufklärung des Patienten sollte umfassend und angepasst erfolgen
• die Aufklärung kann mündlich erfolgen, die Einverständnis kann mündlich gegeben werden
• sie sollte allerdings in Beisein des Team-Mitglieds erfolgen und die Durchführung auf dem DIVI Protokoll vermerkt werden
• insbesondere muss darauf hingewiesen werden, dass der Rettungsassistenten ein verschreibungspflichtiges Medikament anwenden will, selbst aber kein Arzt ist
Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz: schnell – kompetent - mitmenschlich
Perfalgan (3)
Zurück zum Algorithmus
• Vorteile:
• wirkt (auch) zentral als Prostaglandinsynthesehemmer
• analgetische Potenz: 1 g Perfalgan = ca. 10 mg Morphin
• Auch nach der Gabe von Perfalgan kann vom Notarzt bzw. in der Klinik die Analgesie mit Opiaten problemlos fortgesetzt bzw. ergänzt werden.(Dies kann z. B. bei Nalpain / Nalbuphin Probleme machen)