Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 5/15 24. April 2015 ZH 633 www.refkircheruemlang.ch reformiert. lokal Komm, Heilige Geistkraft Gottes, komm – wir kommen nicht mehr zurecht Jesus verkündete das Reich Gottes – ge- kommen ist die Kirche! – so sagt ein Bonmot. Dass die Kirche noch nicht das Reich Gottes ist, erleben wir heutzutage einmal mehr. Die Kirche steckt in einer dramatischen Glaubwürdigkeitskrise. Viele erachten sie sogar als überflüssig. Der Mitglieder- und Kirchenbesuchs- schwund ist entsprechend hoch. Da muss was faul sein! Und dies nicht erst seit Kurzem. Bei der Abdankung der 95-jährigen Rümlangerin Anna Maltry-Weber, am 2. März dieses Jahres, wurde mir dies neu bewusst. Mit dem Geburtsjahr 1920 war sie in eine andere Zeit hineingebo- ren worden, geprägt von mancherlei Ängsten, von Kriegen und Krisen. Es herrschte ein anderer Zeitgeist, eine an- dere Weltanschauung, die sich im Den- ken und Handeln der Menschen nieder- schlug – auch in ihrer Kirchlichkeit. Letztere war leider den Menschen nicht nur hilfreich. Vor allem das Verhalten ihrer Würdenträger war schlichtwegs katastrophal. Da muss man sich als Pfar- rer noch im Nachhinein schämen und fragen: Was für eine Kirche wurde da- mals verkündet und gelebt? Anna Weber – so hiess sie ledig – pas- sierte Folgendes: Hermann Maltry, ein in Rümlang beliebter Lehrer und Kunst- maler, hatte sich in die hübsche Anna verliebt, doch er hatte einen Makel: Er war katholisch, und das im damals refor- mierten Rümlang! Das war zum vornhe- rein ein grosser Fehler und im Blick auf eine Ehe eine schiere Unmöglichkeit. Zur Schande meines Berufsstandes spielten die Pfarrer hüben wie drüben eine miserable, ja, eine unevangelische und unseelsorgliche Rolle. Gottlob hatte das Paar trotzdem geheira- tet, aber um welchen Preis? Annas Vater und ihre vier Brüder – mit denen sie bis anhin ein sehr gutes Ver- hältnis pflegte – blieben der katholi- schen Trauung von Anna und Hermann fern. Die Mutter kam, aber sie weinte während der ganzen Zeremonie. Anstatt Freude wurde Unfriede gestiftet. An- statt Toleranz gab es Zwänge und Dro- hungen. Die Ehe musste katholisch er- folgen und die Kinder mussten katholisch erzogen werden … Zum Glück hat der Heilige Geist einge- griffen. Dieses Paar und seine Familie – so darf man wohl sagen – gereichten Rümlang zu einem Segen. Die Frage muss aber gestellt werden: Hat die Kirche (ich schliesse beide Kon- fessionen mit ein) nicht unendlich viel Unheil angestellt durch ihre sture Recht- haberei, durch ihr Machtstreben, durch ihre Realitätsblindheit und Sündenfi- xiertheit, die sich bis in die heutige Zeit erstreckt? Nicht umsonst wenden sich heute viele von der Kirche ab. Hat sie tatsächlich nichts Besseres zu bieten? Doch, das hat sie! Davon bin ich überzeugt. Aber bevor wir uns einmal mehr von Kirchenoberhäuptern vertrösten lassen, halten wir uns besser an jene Menschen, die trotz Fehlerhaftigkeit und Versagen der Amtskirchen getreulich den Weg des Glaubens und der Liebe gegangen sind und weiterhin gehen. Sie sind Gold wert und unentbehrlich für die Gesell- schaft. Anna Maltry war eine von ihnen. Wegen solchen Menschen lohnt es sich, an der Kirche, festzuhalten und sie weiterzu- bauen bis dann einmal das Reich Gottes alles umfassen wird. Deshalb bitten wir zu Pfingsten, am Fest des Heiligen Geistes und zugleich dem Geburtstag der Kirche: Komm, Heilige Geistkraft Gottes, und entzünde in uns das Feuer der Liebe. Etwas Besseres gibts nicht! Josef Hürlimann, Pfarrer
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Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 5/15 24. April 2015 ZH 633www.refkircheruemlang.ch
reformiert.lokal
Komm, Heilige Geistkraft Gottes, komm –wir kommen nicht mehr zurecht
Jesus verkündete das Reich Gottes – ge-kommen ist die Kirche! – so sagt ein Bonmot. Dass die Kirche noch nicht das Reich Gottes ist, erleben wir heutzutage einmal mehr. Die Kirche steckt in einer dramatischen Glaubwürdigkeitskrise. Viele erachten sie sogar als überfl üssig. Der Mitglieder- und Kirchenbesuchs-schwund ist entsprechend hoch. Da muss was faul sein! Und dies nicht erst seit Kurzem.
Bei der Abdankung der 95-jährigen Rümlangerin Anna Maltry-Weber, am 2. März dieses Jahres, wurde mir dies neu bewusst. Mit dem Geburtsjahr 1920 war sie in eine andere Zeit hineingebo-ren worden, geprägt von mancherlei Ängsten, von Kriegen und Krisen. Es herrschte ein anderer Zeitgeist, eine an-dere Weltanschauung, die sich im Den-ken und Handeln der Menschen nieder-schlug – auch in ihrer Kirchlichkeit.
Letztere war leider den Menschen nicht nur hilfreich. Vor allem das Verhalten ihrer Würdenträger war schlichtwegs katastrophal. Da muss man sich als Pfar-rer noch im Nachhinein schämen und fragen: Was für eine Kirche wurde da-mals verkündet und gelebt?
Anna Weber – so hiess sie ledig – pas-sierte Folgendes: Hermann Maltry, ein in Rümlang beliebter Lehrer und Kunst-maler, hatte sich in die hübsche Anna verliebt, doch er hatte einen Makel: Er war katholisch, und das im damals refor-mierten Rümlang! Das war zum vornhe-rein ein grosser Fehler und im Blick auf eine Ehe eine schiere Unmöglichkeit.
Zur Schande meines Berufsstandes spielten die Pfarrer hüben wie drüben eine miserable, ja, eine unevangelische und unseelsorgliche Rolle.
Gottlob hatte das Paar trotzdem geheira-tet, aber um welchen Preis?
Annas Vater und ihre vier Brüder – mit denen sie bis anhin ein sehr gutes Ver-hältnis pfl egte – blieben der katholi-schen Trauung von Anna und Hermann fern. Die Mutter kam, aber sie weinte während der ganzen Zeremonie. Anstatt Freude wurde Unfriede gestiftet. An-statt Toleranz gab es Zwänge und Dro-hungen. Die Ehe musste katholisch er-folgen und die Kinder mussten katholisch erzogen werden …
Zum Glück hat der Heilige Geist einge-griffen. Dieses Paar und seine Familie –
so darf man wohl sagen – gereichten Rümlang zu einem Segen.
Die Frage muss aber gestellt werden: Hat die Kirche (ich schliesse beide Kon-fessionen mit ein) nicht unendlich viel Unheil angestellt durch ihre sture Recht-haberei, durch ihr Machtstreben, durch ihre Realitätsblindheit und Sündenfi -xiertheit, die sich bis in die heutige Zeit erstreckt? Nicht umsonst wenden sich heute viele von der Kirche ab.
Hat sie tatsächlich nichts Besseres zu bieten? Doch, das hat sie! Davon bin ich überzeugt. Aber bevor wir uns einmal mehr von Kirchenoberhäuptern vertrösten lassen, halten wir uns besser an jene Menschen, die trotz Fehlerhaftigkeit und Versagen der Amtskirchen getreulich den Weg des Glaubens und der Liebe gegangen sind und weiterhin gehen. Sie sind Gold wert und unentbehrlich für die Gesell-schaft.
Anna Maltry war eine von ihnen. Wegen solchen Menschen lohnt es sich, an der Kirche, festzuhalten und sie weiterzu-bauen bis dann einmal das Reich Gottes alles umfassen wird.
Deshalb bitten wir zu Pfi ngsten, am Fest des Heiligen Geistes und zugleich dem Geburtstag der Kirche: Komm, Heilige Geistkraft Gottes, und entzünde in uns das Feuer der Liebe. Etwas Besseres gibts nicht!
Josef Hürlimann, Pfarrer
Beilage der Zeitung «reformiert.» 24. April 2015
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Auffahrt, 14. Mai 2015Den Auffahrtsgottesdienst halten wir traditionsgemäss vor der Kirche mit Taufen am Brunnen.
Der Musikverien Rümlang wirkt mit. Anschliessend sind alle herzlich zu einem Gratis-Imbiss eingeladen.
Beginn: 10.00 Uhr
Bei schlechtem Wetter in Kirche und KirchgemeindehausWir feuen uns, wenn Sie dabei sind.
Pfingstmontag, 25. Mai 2015, 10.30 Uhr Regionalgottesdienst auf der Lägern-Hochwacht
Mit Pfarrerin Heike Radtke, Kirchgemeinde Dällikon-Dänikon.Musik: Mülirain Musikanten aus Rümlang (Blasmusik).
Der Gottesdienst findet nur bei entsprechendem Wetter statt. Auskunft ab 8.00 Uhr unter Tel. 1600.
Zum Muttertag
Das meinen 2.-Klässler: Eigentlich ist adoptieren besser. Da können sich die Eltern ihre Kinder aussuchen und müssen nicht nehmen, was sie bekommen.
Als unser Hund nachts zu bellen anfing, ging meine Mutter hinaus und stillte ihn.
Bei uns dürfen Männer nur eine Frau heiraten. Das nennt man Monotonie.
Jeder hat sein eigenes Zimmer. Nur Papi nicht, der muss immer bei Mami schlafen.
Adam und Eva lebten in Paris.
Wir laden ein:Ökumenischer Gottesdienst zum Muttertag
10. Mai 2015, 10.00 Uhr
im Saal des «Hauses am Dorfplatz»
Pfr. Bruno Rüttimann, kath.Pfr. Josef Hürlimann, ref.
Musik: Geschwister Breitschmid
anschliessend Apéro
Konfirmation am Palmsonntag 2015
Es war eine schöne Konfirmation – zum Abheben!Nochmals: Von Herzen alles Gute! Kirchenpflege und Pfarrer
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
Kollekten vom März 2015
1. März Stiftung Schulung für Blindenhunde Fr. 68.00
2. März Abdankung, Alterszentrum Rümlang Fr. 801.10
8. März SEK Fonds für Frauenarbeit Fr. 119.60
15. März Brot für alle Fr. 439.15
22. März Stiftung Zürcher Lighthouse Fr. 73.25
29. März Jugendkollekte Fr. 625.20
31. März Abdankung, UNICEF Fr. 90.00
Beilage der Zeitung «reformiert.» 24. April 2015
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Planung Erneuerung Kirchgemeindehaus
Die Mitglieder der Planungsgruppe waren von der einstimmigen Annahme des Planungskredites von Fr. 225000 anlässlich der Kirchgemeinde ver-samm lung vom 18. März 2015 sehr erfreut. Damit sind die monatelangen Vorbereitungen zusammen mit Ar-chitekt Jürg Frei von Watt nicht um-sonst gewesen.
Die Vorbereitungen für die Planungs-phase sind bereits angelaufen, und wenn diese LOKAL-Ausgabe er-scheint, wird die erste Arbeitssitzung bereits erfolgt sein. Wie bis anhin wird im LOKAL stets das Neueste über den Planungsstand berichtet. Im gegenwärtigen Zeitpunkt werden die Offerten bei den künftigen Fachbera-tern einverlangt, damit das Planer-team bald zusammengestellt werden kann. Terminmässig setzen wir uns zusammen mit dem Architekten zum Ziel, die Planung samt Kostenvoran-schlag bis im Spätherbst abgeschlos-sen zu haben. Das wird der Kirchen-pflege ermöglichen, die Planung auf Jahresende der Rechnungsprüfungs-Kommission zur Stellungnahme zu übergeben, sodass dann im März 2016 einer Kirchgemeindeversamm-lung die Baukredit-Vorlage unterbrei-tet werden kann.
im März 2015 Planungsgruppe «Erneuerung KGH»
Gottesdienste und Veranstaltungen
Gottesdienste
26. April bis 25. Mai 2015
26. April 9.30 UhrGottesdienst Pfrn. Elena HoffmannKollekte: Schweizer Stifung pro Integral
3. Mai, 9.30 UhrGottesdienst Pfr. Josef HürlimannKollekte: HEKS
10. Mai, 10.00 UhrMuttertag Ökumenischer Gottesdienst im Haus am Dorfplatz, SaalPfr. Bruno Rüttimann, kath. und Pfr. Josef Hürlimann, ref. Musik: Geschwister Breitschmidanschliessend ApéroKollekte: Ländliche Familienhilfe
14. Mai, 10.00 UhrAuffahrt Gottesdienst mit Taufeam Brunnen vor der KirchePfr. Josef HürlimannMusik: Musikverein Rümlanganschliessend Gratis-Imbiss(bei schlechtem Wetter in Kirche und Kirchgemeindehaus)Kollekte: Herberge zur Heimat
17. Mai, 9.30 UhrGottesdienst Pfrn. Elena HoffmannKollekte: Calcutte Rescue
24. Mai, 9.30 UhrPfi ngsten Gottesdienst mit Abendmahl und TaufePfr. Josef HürlimannKollekte: KR Pfi ngstkollekte
25. Mai, 10.30 UhrPfi ngstmontagRegionalgottesdienst Lägern-HochwachtPfrn. Heike RadtkeMusik: Mülirain Musikanten Rümlang (entfällt bei Regenwetter, Auskunft ab 8.00 Uhr unter Tel. 1600)
Jugendgottesdienst14. Mai, 10.00 Uhr
Teilnahme am Auffahrts-Gottesdienst
Gottesdienst im Alterszentrum10. Mai, 10.00 Uhr
Teilnahme am ökum. Muttertags-Gottes-dienst im Haus am Dorfplatz
Fahrdienste in den Gottesdienstwerden vermittelt durch:Frau A. Vetter, Tel. 044 817 16 18
Fiire mit de Chliine Gottesdienst für Kinder im Vorschulalter(2–6 Jahre) und ihre Begleitpersonen
13. Juni, 9.30 Uhr Pfr. Josef Hürlimann, Sonja HinnenMartin Jäckle, Orgelanschliessend Zmorge im Kirchgemeindehaus
Kirchlicher Unterricht minichileJeweils mittwochs, 12.15–15.15 UhrGruppe I: 20. Mai (Ausfl ug gem. sep. Infos)Gruppe II: 20. Mai (Ausfl ug gem. sep. Infos)
3.-Klass-UnterrichtJeweils mittwochs, 12.15–15.15 Uhr20. Mai
Club 4Jeweils freitags, 15.45–19.45 UhrGruppe I: 12. JuniGruppe II: 29. Mai
Pfarramtliche Veranstaltungen MorgenstilleJeweils mittwochs (ausgenommen Schulferien) von 8.30 Uhr bis 9.00 Uhr im Chor der Kirche
MorgenstundeÖffentliche Diskussionsrunde jeweils am dritten Freitag im Monat von 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr in der Cafeteria im Alterszent-rum Lindenhof mit Pfarrer Ulrich Henschel.15. Mai
SeniorenprogrammSpiel und Jass Jeweils an einem Donnerstag um 14.00 Uhr im Kirchgemeindehaus21. Mai
WandergruppeWanderungen jeweils an einem Mittwoch, Treffpunkt am Bahnhof.