-
Freitag 25. September 2020 | 19.30 UhrKKL Luzern |
Konzertsaal
BEETHOVENSinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
WAGNERVorspiel zum III. Akt aus «Lohengrin»
Ouvertüre zu «Rienzi, der letzte der Tribunen»
HAYDNKonzert für Trompete und Orchester in Es-Dur
PROGRAMMSaisoneröffnungskonzert
-
obrassoconcerts.ch | Tickethotline 041 361 62 62
Samstag, 31. Oktober 2020 | 19.30 Uhr KKL Luzern |
Konzertsaal
Prog
ram
män
deru
ngen
vor
beha
lten
Orchestra Filarmonica ItalianaCoro dell’Opera di ParmaManfred
Obrecht DIRIGENTEvgenia Grekova SOPRANMilen Bozhkov TENORMichele
Govi BARITONEmiliano Exposit EINSTUDIERUNG CHOR
Charles Gounod
Cäcilien- messe
Richard Wagner «Einzug der Gäste auf der Wartburg» aus der Oper
«Tannhäuser»–Bedřich Smetana «Die Moldau» Sinfonische Dichtung aus
«Mein Vaterland»–Antonín Dvořák Rusalkas «Lied an den Mond» aus
der Oper «Rusalka»–Gioacchino Rossini Finale «Amen, in sempiterna
saecula» aus «Stabat Mater»–
Charles Gounod Messe solennelle en l’honneur de Sainte-Cécile
«Cäcilienmesse»Kyrie – Gloria – Credo Offertoire – Sanctus –
Benedictus Agnus Dei – Domine Salvam–
Prog
ram
män
deru
ngen
vor
beha
lten
-
| 3|||
PHILHARMONIE BADEN-BADENManfred Obrecht DIRIGENT
Tine Thing Helseth TROMPETE
Programm
Richard WagnerVorspiel zum III. Akt aus der Oper «Lohengrin»
–Richard Wagner
Ouvertüre zur Oper «Rienzi, der letzte der Tribunen»–
Joseph HaydnKonzert für Trompete und Orchester in Es-Dur
Allegro – Andante – Allegro–––––––
Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
«Schicksalssinfonie»
Allegro con brio – Andante con moto – Allegro – Allegro–
Saisoneröffnungskonzert
-
4 ||||
Künstlerporträts
Philharmonie Baden-Baden
Das offizielle Gründungsjahr der Philharmonie wird – der
Ein-fachheit halber – auf 1854 datiert. In diesem Jahr begann für
das damals nur im Sommer aufspielende Orchester der ganzjäh-rige
Konzertbetrieb. Schätzungsweise 60 000 Konzerte hat die
Philharmonie in den anderthalb Jahrhunderten ihrer ganzjähri-gen
Tätigkeit gespielt. Die Gästebücher des Orchesters lesen sich heute
wie ein «Who's who?» der Musikgeschichte. Franz Liszt, Hector
Berlioz, Johannes Brahms, Richard Strauss, Pietro Mascagni, Wilhelm
Furtwängler, Bela Bartok, Bruno Walter, Benjamino Gigli, Renata
Tebaldi, Edita Gruberova, José Carreras, Placido Domingo, Anna
Netrebko, Diana Damrau, Anne-Sophie Mutter und Juan Diego Flórez –
sie alle traten mit den Philhar-monikern auf. Unter der Leitung des
Gastdirigenten Manfred Obrecht hat das Orchester duzende
Sinfoniekonzerte in der Schweiz realisieren können. Das Repertoire
der heutigen Or-chestergeneration umfasst vom intimen Kammerkonzert
bis zur Arenaveranstaltung eine spannende Palette unterschiedlicher
Aufführungsformate. Gastspiele und Tourneen führten die
Phil-harmonie bis nach China, in die arabischen Emirate Dubai und
Qatar, in die Ukraine, nach Frankreich, nach Belgien, Italien und
in die Schweiz. Die Konzerte der Philharmonie und die Aufführungen
der im benachbarten Festspielhaus auftretenden internationalen
Spitzenorchester machen Baden-Baden heute zu einem Mekka für
Freunde der Orchestermusik. In Baden-Baden ist die Philharmonie in
einem gewachsenen Netzwerk kulturel-ler Aktivitäten fest verankert.
Die der Philharmonie ange-schlossene Carl Flesch Akademie und eine
enge Kooperation mit den Musikhochschulen bietet der Elite des
künstlerischen Nachwuchses ein Forum.
-
| 5|||
Manfred Obrecht DIRIGENT
Manfred Obrecht wurde 1958 geboren. Im Alter von 16 Jahren
begann er seine Studien in Trompete und Orchesterleitung an den
Musikhochschulen von Bern und Basel. Seit 2001 leitet Manfred
Obrecht als Gastdirigent das London Concert Symphony Orchestra, das
mit seinen 80 Musikern die grossen Werke der klassischen Musik
aufführt.Als ständiger Gastdirigent konzertiert er mit der
Philharmonie Baden-Baden und dem Orchestra Filarmonica Italiana aus
Pia-cenza im In- und Ausland. Manfred Obrecht übernimmt Dirigate
bei der Slowakischen Philharmonie Bratislava, den Stuttgarter
Symphonikern, der Südwestdeutschen Philharmonie und der
Württembergischen Philharmonie. Er ist Chefdirigent der
inter-national besetzten Bläserformation Classic Festival Brass.
Bei Aufführungen der grossen sinfonischen Chorwerke ist er
regel-mässig als Dirigent zu Gast beim Moskauer Kathedralchor, dem
Coro dell’Opera di Parma, den Arcis-Vocalisten München, dem Zürcher
Konzertchor, dem Chor des Theaters Biel Solothurn, dem Coro La
Compagnia Rossini, dem Classic Festival Chor, den Aurelius
Sängerknaben und der Luzerner Kantorei.Die künstlerische
Zusammenarbeit verbindet Manfred Obrecht mit herausragenden
Musikerpersönlichkeiten wie Regula Müh-lemann, Rachel Harnisch,
Noëmi Nadelmann, Tine Thing Helseth, Dimitri Ashkenazy, Reinhold
Friedrich, Gabor Boldoczki, Sergei Nakarjakov und vielen weiteren
weltbekannten Interpreten. Manfred Obrecht plant und realisiert
Konzertprojekte mit Stars aus dem Theater- und Filmbusiness. Sky du
Mont, Barbara Wussow, Christian Kohlund, Patrik Fichte, Siegfried
Rauch, Günther Maria Halmer und Hanspeter Müller-Drossaart waren
unter anderen mit ihm zu Gast im KKL Luzern.
-
obrassoconcerts.ch | Tickethotline 041 361 62 62
Freitag, 20. November 2020 | 19.30 UhrKKL Luzern |
Konzertsaal
ensemble
Musik wie ein wildes, kunstvolles Parfüm: Das Janoska-Ensemble
aus Bratislava verbindet Klassik mit Jazz, Volksmusik mit
Beatles-Hits oder Wiener Schmäh mit Bossa Nova.Zwei Geiger, ein
Kontrabassist und ein Mann am Klavier: Das Janoska Ensemble spielt
Johann Strauss, Fritz Kreisler, Astor Piazzolla und Beatles. Es
gibt manchmal kein Entkommen, wenn man in eine Musikerfamilie
hineingeboren wird. Dann wird man auch Musiker – und das ist auch
gut so, jedenfalls im Fall der Brüder Ondrej, František und Roman
Jánoška. Seit ihrer frühen Kindheit machen sie zusammen Musik, 2013
heiratete der Kontrabassist Julius Darvas ins Janoska Ensemble ein.
Ihre Musik ist eine Mischung aus Klassik, Jazz und Folk. Auch der
Schmelz aus nostal-gischen Salons lässt grüssen. Programmänderungen
vorbehalten
-
| 7|||
Tine Thing Helseth TROMPETE
Tine Thing Helseth spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Trompete
und gehört heute zu den besten Solotrompetern der Welt. Zu ihren
jüngsten Karriere-Highlights zählen ihr Debut bei den BBC Proms in
der Royal Albert Hall, ihr umjubeltes Debüt in der Londoner Wigmore
Hall, die Uraufführung von Bent Sørensens Trompetenkonzert mit den
Bergener Philharmonikern, ihr Recital-Debüt beim Lucerne-Festival
und Konzerte mit dem London Philharmonia Orchestra und dem BBC
Philharmonic.In der Saison 2015/16 gab Tine Thing Helseth Konzerte
u. a. mit dem Belgrad und dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der
NDR Radiophilharmonie Hannover und den Dresdner Kapellsolisten.
Beim Bodensee Festival 2016 war sie artist in residence.Anlässlich
des 150. Geburtstags von Edvard Munch gründete sie im Juni 2013 das
Tine@Munch: ein dreitägiges Festival im Edvard Munch Museum in
Oslo, bei dem Musiker wie Leif Ove Andsnes, Nicola Benedetti und
Truls Mørk auftraten. Tine Thing Helseth wurde für Ihre
aussergewöhnliche musikalische Begabung vielfach ausgezeichnet, so
z. B. 2013 mit dem Echo-Klassik, 2009 erhielt sie das
Borletti-Buitoni Trust Fellowship, sie war 2007 «Newcomer of the
Year» bei den norwegischen Grammy Awards (dabei war sie die erste
klassische Künstlerin überhaupt, die je für diesen Preis nominiert
wurde) und erhielt 2006 den zweiten Preis bei der Eurovision Young
Musicians Competition.CD-Aufnahmen belegen ihre Virtuosität in
verschiedensten Epo-chen und Genres: beliebte Trompetenkonzerte u.
a. von Haydn und Hummel mit dem Norwegischen Kammerorchester, die
CD Story-teller mit Lied-Arrangements der Komponisten Weill,
Strauss, Grieg und Ravel, das Album 10 mit ihrem Ensemble tenThing
sowie die neueste Veröffentlichung Tine; eine persönliche Aus-wahl
originaler und von ihr selbst transkribierter Werke.
Künstlerporträt
-
8 ||||
Werkbeschriebe
Richard Wagner (1813–1883) Vorspiel zum III. Akt der Oper
«Lohengrin»
Richard Wagners romantische Oper «Lohengrin» wurde am 28. August
1850 in Weimar unter der Leitung von Franz Liszt im
Grossherzoglichen Hoftheater uraufgeführt. Trotz einer
Auf-führungsdauer von dreieinhalb Stunden soll das Wesentliche der
Handlung nachfolgend in wenigen Sätzen geschildert sein. Die junge
Elsa von Brabant wird von Friedrich von Telramund des Mordes an
ihrem Bruder Gottfried angeklagt. Als keiner Elsa verteidigen will,
naht ein von einem Schwan gezogener Nachen mit dem Gralsritter
Lohengrin. Lohengrin besiegt Telramund im Gotteskampf und erklärt
Elsa für unschuldig. Lohengrin will Elsa heiraten und verbietet
ihr, nach seinem Namen, seiner Herkunft oder seiner Art zu fragen.
Telramund und seine Gattin Ortrud schwören Rache und planen,
Lohengrin der Zauberei an-zuklagen. Ortrud schmeichelt sich voller
Tücke bei Elsa ein und nährt in ihr Zweifel an Lohengrins Reinheit.
Im Brautgemach gestehen sich Lohengrin und Elsa ihre Liebe, doch
Elsa stellt die drei verbotenen Fragen; Lohengrin tötet den
hereinstürmen- den Telramund und verkündet später vor König und
Volk, dass er Gralsritter sei und Lohengrin heisse. Der nahende
Schwan, der Lohengrin zum Gral zurückbringt, verwandelt sich in
Elsas Bru-der Gottfried, den Ortrud einst verzaubert hatte. Als
Lohengrin davonfährt, sinkt Elsa tot zu Boden.Das Vorspiel zum III.
Akt leitet ein zur feierlichen Szene, in welcher Elsa und Lohengrin
als frischvermähltes Paar unter Gesang in das Brautgemach
einziehen.
Richard Wagner (1813–1883) Ouvertüre zur Oper «Rienzi, der
letzte der Tribunen»
Mit erstmaligem Erklingen der Ouvertüre des «Rienzi» machte sich
am musikalischen Himmel ein neuer Stern der Welt bekannt. Die
Uraufführung wurde Richard Wagners erster (und – bis auf die
«Meistersinger» – einziger) Premierenerfolg. Der Grund hierfür
liegt sicherlich darin, dass der «Rienzi» im gewohnten Stil der
damaligen Zeit komponiert ist und noch nicht in der Wagner eigenen
Art, wie alle auf ihn folgenden Opern es sind. Trotzdem im «Rienzi»
vom eigentlichen Wagner noch wenig zu hören ist, ihm auch die Tiefe
der späteren Werke fehlt, klingt die Musik wunderbar:
Temperamentvoll, abwechslungsreich und brillant, stellenweise sehr
innig und tief empfunden.
-
| 9|||
Der Stoff des «Rienzi» basiert auf geschichtlichen Ereignissen.
Der historische Cola di Rienzi war im 14. Jahrhundert Volks- tribun
in Rom. Wie der Rienzi der Oper vertrieb er die Anführer der
Adelsparteien aus Rom und rief eine römische Republik aus. Er
setzte sich für die Einigung Italiens ein, wurde vom Papst gebannt
und musste fliehen. Später wurde er begnadigt und regierte erneut
in Rom, bis er in einem Volksaufstand er-schlagen wurde.Richard
Wagner lernte diesen Stoff durch einen Roman von Edward
Bulwer-Lytton kennen. Wagner reizte vor allem Rienzis Einsatz für
die Freiheit und sein Kampf gegen die herrschenden Adelsparteien.
Wagner arbeitete den historisch nicht unbedingt unanfechtbaren
Rienzi zu einem Idealbild eines Verfechters der Sache des Volkes
heraus. So nahm ihm Wagner die im Roman vorhandene Geliebte und
lässt ihn in seiner Oper sagen: «Roma heisst meine Braut!».
Joseph Haydn (1732–1809) Konzert für Trompete und Orchester in
Es-Dur
Chromatische Figuren waren nicht schon immer auf der Trom-pete
möglich. Zur Zeit Joseph Haydns unterlag das Instrument noch argen
Beschränkungen im Hinblick auf die Spielbarkeit von Melodien oder
erst recht von chromatischen Wendungen in tiefen Lagen. Die
sogenannte Naturtrompete erlaubte nur eine gewisse Skala von Tönen,
die durch Überblasen erreicht wurde, und die durch besondere
Ansatztechniken nur bedingt erwei-tert werden konnte. 1796 aber
wartete der Trompeter Anton Weidinger mit einer neuen Erfindung
auf: Eine «organisierte Trompete mit Klappen, mittels derer sich in
allen Lagen alle chromatischen Töne erzeugen lassen», habe er
entwickelt, liess er es seinen Freund Haydn wissen, der gerade an
der «Schöp-fung» arbeitete. In die Geschichte konnte Anton
Weidinger mit seiner Erfindung nicht eingehen: Nicht die
Klappentrompete, sondern vielmehr die um 1813 entwickelte
Ventiltrompete setzte sich als Standard durch. Haydns für die
Klappentrompete geschriebene Es-Dur-Konzert aber wurde zum echten
Klassiker. Was die erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten des
Instruments betrifft, geht das Haydn’sche Trompetenkonzert gleich
in die Vollen. Wenn nach der Orchestereinleitung die Solo-Trompete
das Hauptthema aufnimmt, kommen schon in diesen ersten Takten des
Soloparts die neuen Techniken zum Einsatz. Eine kurze, relativ
tiefe Tonleiter aufwärts, ein abrupter Wechsel
-
10 ||||
Christmas LuCerneinClassic Festival BrassMoskauer
KathedralchorManfred Obrecht DIRIGENT Nikolay Azarov EINSTUDIERUNG
CHOR Carina Walter HARFE | Martin Heini ORGEL Jan-Gregor Kremp
LESUNG
Mit dem renommierten
MOSKAUER KATHEDRALCHOR
Samstag, 19. Dez. 2020 | 19.30 Uhr | KKL Luzern |
KonzertsaalSonntag, 20. Dez. 2020 | 17.00 Uhr | KKL Luzern |
Konzertsaal
Anonymus 16th CenturyGaudete –
Rejoice!–TraditionalAlpenländische WeihnachtO du fröhliche – O
Tannenbaum – Still, still, still – Es wird schon gleich dunkel –
Fröhliche Weih- nacht überall–Johannes
BrahmsWiegenlied–TraditionalA Christmas BouquetJoy To The World –
The First Noel – Deck The Halls – Away In A Manger – Adeste
Fideles–John RutterChristmas Lullaby–Irish TraditionalA Celtic
Christmas Dance–
Irish TraditionalCarrickfergus–Traditional SpiritualGo Tell It
On The Mountain–––––––––Sergej ProkofievThe Trumpets And Voices Of
Angels–Mario BürkiA Christmas Gloria–Traditional Russia Cossack
Dance–Sergei RachmaninovBogorodice Djevo (Ave Maria)–
Mykola LeontovichShchedrik (Carol Of The Bells)–James
PierpontJingle Bells–Traditional Spirituals Love, Joy And
Peace–Franz Xaver GruberStille Nacht–Georg Friedrich
HändelHallelujah Chorus–
obrassoconcerts.ch | Tickethotline 041 361 62 62
the Wonder of Christmas
Programmänderungen vorbehalten
-
| 11|||
Werkbeschrieb (Fortsetzung)
vom Staccato zum Legato, ein kleiner Sechszehntellauf, ein
verspielter Triller und eine chromatische Abwärtsbewegung: All das,
was Haydn in diese ersten Takte der Solo-Trompete packte, wäre auf
einem bis dahin gebräuchlichen Instrument nur unter höchster
Kraftanstrengung, eher unsauber oder gar überhaupt nicht spielbar
gewesen. Die Mühelosigkeit, mit der eine solche Phrase
hervorgebracht werden konnte, und die damit verbun-dene neue
Strahlkraft des Instruments dürften bei der Urauf-führung für
etliches Aufsehen gesorgt haben. Dass Haydn dabei ganz genau um die
Eigenheiten der Trompete wusste, zeigt der weitere Verlauf des
Konzerts. Im ersten Satz fällt die Kurz-gliedrigkeit auf, kaum eine
Phrase der Solo-Trompete währt länger als vier Takte, da kann sich
der Solist zunächst einmal «warmspielen» und hat genügend
Gelegenheit, Luft zu schöpfen – ob er dann, wie Tine Thing Helseth
es eindrucksvoll prakti-ziert, am Ende des Satzes in einer
hochvirtuosen Kadenz seinen langen Atem unter Beweis stellt, ist
eher eine Frage der Kür. Ganz und gar trompetenspezifisch gibt sich
der dritte Satz, ein spielfreudiges Rondo mit schmetternden
Fanfaren. Mindestens ebenso interessant aber ist auf seine Weise
der zweite Satz, eine Art Canzonetta im ruhigen 6/8-Takt. Hier
entfaltet die Trompete regelrecht gesangliche Fähigkeiten – auch
dies bis dato undenkbar. Wie beschränkt für Haydn die Möglichkeiten
der «alten» Naturtrompeten waren, zeigt übrigens der Blick ins
Orchester: Die beiden Trompeter, die dort ihren Dienst verrich-ten,
müssen sich in ihren Stimmen mit dem limitierten Vorrat der
Naturtöne zufriedengeben. Damals existierte schliesslich nur ein
einziger Prototyp des neuen Instruments – und den gab Anton
Weidinger, Erfinder und zugleich Solist der Uraufführung, nicht aus
den Händen!
-
12 ||||
Werkbeschrieb
Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 5 c-Moll op.
67
Tatatataaa, tatatataaa....! Auch wenn man sich nicht für
klas-sische Musik interessiert und von Beethoven noch nie ein Stück
von Anfang bis Ende gehört hat – dieses berühmte Klopfmotiv kennt
jeder. Es ist zu einer Art Markenzeichen von Beethoven geworden –
kaum ein anderes musikalisches Motiv spiegelt seinen ungestümen und
unangepassten Charakter besser wider, als diese wenigen Noten.«So
pocht das Schicksal an die Pforte», soll Beethoven über den Anfang
der 5. Symphonie gesagt haben, das schildert sein Sekretär Anton
Schindler. «Schicksalssymphonie» lautet dem-entsprechend der
Beiname der 5. Symphonie, der allerdings erst nach Beethovens Tod
hinzugefügt wurde. Dennoch ist das Schicksal ein zentraler Begriff
in Beethovens Leben. 1802, also einige Jahre bevor die 5. Symphonie
entstand, hatte Beethoven an einen Freund geschrieben: «Ich will
dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich
gewiss nicht.»Lange Zeit tüftelte Beethoven an seiner 5. Symphonie,
von den ersten Skizzen aus dem Jahr 1803 bis zum Frühjahr 1808. Mit
der «Fünften» schien es nicht so recht vorwärtszugehen – immer
wieder widmete er sich anderen Werken, die ihm viel leichter von
der Hand gingen, z. B. die 4. Symphonie, die er 1806 in relativ
kurzer Zeit niederschrieb. Es lag wahrscheinlich an dem
ungewöhnlichen thematischen Material, das er für die 5. Sym-phonie
gewählt hatte. Wer weiss, vielleicht hätte er die Arbeit nie wieder
aufgenommen, wenn ihm nicht der Graf Franz von Oppersdorff 150
Gulden gezahlt hätte, damit er eine neue Symphonie komponiert. Als
die «Fünfte» 1808 dann endlich fertig war, verkaufte Beethoven die
Symphonie allerdings noch einmal, an den Fürsten Lobkowitz. Den so
vor den Kopf gestos-senen Grafen besänftigte Beethoven, indem er
ihm seine 4. Symphonie widmete. 1. SATZ: ALLEGRO CON BRIO Sucht man
im 1. Satz nach einer Melodie, einem aus mehreren Motivbausteinen
zusammengesetzten Thema, so sucht man vergebens. Es sind nur vier
Töne, aus denen sich ein ganzer Symphoniesatz entwickelt, ein
kurzes Motiv, mehr Rhythmus als Melodie, das mit einer Wiederholung
zementiert wird und durch die Fermaten einen dramatischen Charakter
erhält. Jedem Hörer ist der Ernst dieser Musik sofort klar. Im
Laufe des
-
| 13|||
Satzes nimmt dieses kurze Motiv, besser bekannt als
«Schick-salsmotiv», enorm an Fahrt auf und ist schier nicht zu
brem-sen. Nicht umsonst hat Beethoven den ersten Satz mit Allegro
con brio (mit Feuer) überschrieben. Als Gegenpol führt Beet-hoven
ein versöhnliches 2. Thema ein, nachdem die Hörner das
Schicksalsmotiv leicht variiert präsentieren. Ganz eigenständig ist
dieses 2. Thema jedoch nicht, denn auch hier taucht das Klopfmotiv
als Begleitung in den Bässen auf. Ein Hinweis darauf, wer hier
eigentlich das Sagen hat. Und tatsächlich, im Mittelteil, der
sogenannten Durchführung, in der der Komponist mit den
vorgestellten Themen spielt, sie verarbeitet und vari-iert, drängt
das Schicksalsmotiv das 2. Thema in die Ecke und lässt ihm keine
Chance. Bis zum Schluss behauptet das Schick-salsmotiv mit seinem
mitreissenden rhythmischen Drive die absolute Vorherrschaft. Nur
einmal, am Ende der Durchführung, verordnet die Oboe dem
energischen Vorwärtstreiben eine Zwangspause.
2. SATZ: ANDANTE CON MOTODas Thema des 2. Satzes ist das genaue
Gegenteil zum Schick-salsmotiv: Es ist eine gesangliche, leicht
schwingende und weit ausholende Melodie. Ihr zur Seite stellt
Beethoven ein kraft-volles, marschartiges Thema. Dabei wendet er
einen Effekt an, den Haydn mit seiner «Paukenschlagsymphonie»
salonfähig gemacht hat: Nach einem leiser werdenden Abschnitt
bricht das Marschthema mit einem lauten Orchestertuttti herein.
Beide Themen werden im Laufe des Satzes verändert und durch vier
Variationen geführt. Man möchte meinen, Beethoven arbeitet dabei
eine «Variations-Checkliste» ab, um alle Variationsmög-lichkeiten
wie Verkleinerung der Notenwerte, vertauschte Ins- trumentierung
und Veränderung des Charakters, einzubeziehen. 3. SATZ: ALLEGROIm
3. Satz greift Beethoven den düsteren Charakter des 1. Sat-zes
wieder auf. Die Celli und Kontrabässe eröffnen den Satz mit einer
dunklen, geheimnisvollen Melodie. Schon bald setzen die Hörner ein
mit einem altbekannten Rhythmus: dreimal kurz und einmal lang – der
Rhythmus des Schicksalsmotivs, nur er-scheint er jetzt weniger
ungestüm, sondern gefestigter und stabiler. Diese beiden Elemente,
das geheimnisvolle Thema der tiefen Streicher und der
Schicksalsrhythmus, bestimmen den 3. Satz. Im Mittelteil taucht ein
neuer Gedanke auf, wieder von den tiefen Streichern vorgestellt,
eine schnelle Melodie, die
-
14 ||||
Werkbeschrieb (Fortsetzung)
Beethoven als kleine Fuge durch die verschiedenen Stimmen jagt.
Das besondere am 3. Satz ist aber das Ende – denn das gibt es nicht
bzw. nicht mehr! Kurz bevor Beethoven die Kom-position seiner 5.
Symphonie abschloss, löschte er den Schluss-takt des 3. Satzes und
fügte eine 50 Takte lange Überleitung ein. Denn nach dem düsteren
3. Satz in c-Moll folgt ein strah-lendes Finale in C-Dur. Die dazu
komponierte Überleitung sollte langsam aus der dunklen Moll-Sphäre
ins helle Dur führen. Wie dieser Übergang gestaltet ist, ist
bemerkenswert. Beethoven spannt den Hörer auf die Folter, denn die
Musik scheint auf der Stelle zu treten, nichts geht vorwärts, alles
klingt geheim-nisvoll. Ein explosionsartiges Crescendo löst die
Spannung schliesslich auf: Der Startschuss für den 4. Satz ist
gefallen.
4. SATZ: ALLEGRO«Per aspera ad astra» (vom Dunkel ins Licht) –
dieser lateinische Ausspruch wird oft für die Symphonien Beethovens
herange- zogen. Und gerade für die 5. Symphonie ist er sehr
treffend. Nach dem wilden, ungestümen 1. und dem düsteren 3. Satz
tut sich mit dem letzten Satz eine andere, positive, helle Welt
auf: ein Triumph, ein Siegesmarsch. Hier setzt Beethoven zum ersten
Mal die Piccoloflöte, Posaunen und das Kontrafagott ein –
Ins-trumente, die zu Beethovens Zeit noch keinen festen Platz im
Orchester hatten. Durch ihre Klangfarben konnte Beethoven den
Charakter eines Siegesmarsches verstärken. In der Mitte des Satzes
bricht die Musik plötzlich ab und etwas Altbekanntes taucht auf:
der Rhythmus des Schicksalsmotivs, wie wir ihn schon im 3. Satz
gehört haben. Und noch einmal baut Beethoven die Spannung auf, um
nach einem grossen Crescendo den Marsch in schnellerem Tempo zu
präsentieren und die Symphonie zu einem triumphalen Ende zu
führen.
-
Veranstaltungskalender 2020|21
OKTOBER16.10.2020, KKL Luzern
DIE EGERLÄNDER MUSIKANTENErnst Hutter, Kapellmeister
18.10.2020, KKL Luzern
ODISSEA VENEZIANARondò VenezianoGian Piero Reverberi,
Dirigent
23.10.2020, KKL Luzern
MELODIEN KARUSSELL DER 50ER JAHRECelebration Pops
OrchestraGilbert Tinner, BandleaderJulia Schiwowa, SängerinMichael
Raschle, SängerSamuel Zünd, Sänger
31.10.2020, KKL Luzern
CHARLES GOUNOD – CÄCILIENMESSEOrchestra Filarmonica ItalianaCoro
dell'Opera di ParmaManfred Obrecht, DirigentEvgenia Grekova,
SopranMilen Bozhkov, TenorMichele Govi, BaritonEmiliano Exposit,
Einstudierung Chor
NOVEMBER20.11.2020, KKL Luzern
REVOLUTIONJanoska Ensemble
DEZEMBER4.12.2020, Kursaal Bern6.12.2020, KKL Luzern
SWINGING CHRISTMASWil Salden, Bandleader
Veranstalter
Obrasso Classic Events GmbHPostfach 26376002 Luzern
Tickets
obrassoconcertsTickethotline 041 361 62
62www.obrassoconcerts.ch
10.12.2020, KKL Luzern
VOLKSTÜMLICHE WEIHNACHTWiggertaler BlaskapelleBierifroue
plusSimon Haller, AkkordeonGugelchörli FinsterwaldBenno Bucher,
AkkordeonMarkus Kühnis, Orgel
17.12.2020, KKL Luzern
NEW YORK CHRISTMASCelebration Pops OrchestraThe Sam
SingersGilbert Tinner, BandleaderFola Dada, Vocals | Karl Frierson,
Vocals
19.12.2020, KKL Luzern 20.12.2020, KKL Luzern
CHRISTMAS IN LUCERNEClassic Festival BrassMoskauer
Kathedralchor
22.12.2020, Tonhalle Maag Zürich
DIE GROSSE WEIHNACHTSGALAPhilharmonie Baden-BadenCoro La
Compagnia RossiniManfred Obrecht, DirigentAnica Defuns,
SopranCornelia Deplazes, MezzosopranRobert Maszl, TenorFlurin
Caduff, BassKilian Rosenberg, Moderation
JANUAR10.01.2021, Casino Bern
FESTLICHE NEUJAHRSGALAOrchestra Filarmonica ItalianaManfred
Obrecht, DirigentAlexandra Lubchansky, SopranIurie Ciobanu,
TenorHeidi Maria Glössner, Moderation
16.01.2021, 15.00 & 19.30 Uhr, KKL Luzern
GALAKONZERT ZUM NEUJAHRWiener Opernball OrchesterAndreas Spörri,
DirigentMonika Rebholz, SopranJoachim Moser, Tenor
-
obrassoconcerts.ch | Tickethotline 041 361 62 62
Im neuen Programm «Alive» der Konzertshow «A Circus Symphony»
verschmelzen klassische Musik und atemberaubende Artistik. Die
Philharmonie Baden-Baden begleitet die Artisten zu ihren eigens für
«A Cicrus Symphony – Alive» einstudierten Darbietungen mit Musik
von Hector Berlioz, Camille Saint-Saëns, Frédéric Chopin, Peter I.
Tschaikowsky, Édouard Lalo, Emmanuel Chabrier und anderen
romantischen Komponisten. Zu diesen Klängen verbinden die
International preisgekrönten Spitzen- artisten mit ihren
Shownummern Spektakel und Poesie.
Carlos Domínguez-Nieto DIRIGENTKilian Rosenberg KONZEPTION,
ARTISTISCHE LEITUNG & REGIE
Sa 6.2.2021 | 19.30 UhrSo 7.2.2021 | 17.00 UhrKKL Luzern |
Konzertsaal
Hotelpartner Autopartner
«Alive» K LASS I K TR I F F T ART I ST I KK LASS I K TR I F F T
ART I ST I K
Preisgekrönte Artisten mit Auszeichnungen des Festival Mondial
du Cirque de Demain Paris und des Monte-Carlo Circus Festival
performen zur Livemusik der
Philharmonie Baden-Baden