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Pflanzenstärkungsmittel & Co. im ökologischen Landbau –
Theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen
Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau in
Sachsen-Anhalt
Feldtag Ökologischer Landbau am 18. Juni 2008
Wernfried Koch
Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG)
Abteilung 2: Zentrum für Acker- und Pflanzenbau
Strenzfelder Allee 22, D-06406 BernburgFon: (03471) 334-220 |
Fax: -205
Mail: [email protected] | Web:
www.llfg.sachsen-anhalt.de
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Einführungsvortrag
Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
Landbau
Wernfried Koch
Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
Schädlinge, Krankheiten und Unkräuter müssen durch die
ganzheitliche Anwendung folgender Maßnahmen bekämpft werden:
geeignete Arten- und Sortenwahl; geeignete Fruchtfolge;
mechanische Bodenbearbeitung; Schutz von Nützlingen durch Schaffung
günstiger Verhältnisse (z. B. Hecken, Nistplätze, Aussetzung von
natürlichen Gegenspielern); Abflammen von Unkrautkeimlingen.
Die Mittel im Sinne von Anhang II dürfen nur verwendet werden,
wenn eine unmittelbare Bedrohung für die Kulturen besteht.
ANHANG I „GRUNDREGELN DES ÖKOLOGISCHEN LANDBAUS FÜR
AGRARBETRIEBE“
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Einführungsvortrag
Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
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Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
... sind keine Pflanzenschutzmittel!
… stellen nach Pflanzenschutzgesetz (§ 2, Nr. 10) eine eigene
Produktkategorie mit drei Produktgruppen dar (ca. 330
Einträge).
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Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und GartenbauEin Mittel kann nicht zugleich
Pflanzenschutzmittel und Pflanzenstärkungsmittel sein.
Sobald ein Mittel eine direkte Wirkung auf Schadorganismen oder
Krankheitserreger hat, handelt es sich um ein
Pflanzenschutzmittel.
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Pflanzenstärkungsmittel & Co.
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Einführungsvortrag
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
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Forsten und Gartenbau
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Hierzu werden gerechnet:
1. Stoffe, die die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen
Schadorganismen erhöhen (ohne eine direkte Wirkung auf die
Schadorganismen auszuüben)
2. Stoffe, die Pflanzen vor nichtparasitären Beeinträchtigungen
schützen (z.B. vor Verdunstung oder Frostschäden)
3. Stoffe zur Anwendung an abgeschnittenen Zierpflanzen
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Pflanzenstärkungsmittel & Co.Die Pflanzenstärkungsmittel
beruhen auf sehr
verschiedenartigen Wirkstoffen.
Anorganische StärkungsmittelHier fallen mengenmäßig vor allem
die Präparate auf, die das
zellwandstärkende Silikat (Wasserglas, Gesteinsmehle), Karbonate
(Kreide, Pottasche)
Organische StärkungsmittelZu dieser größten Gruppe zählen z. B.
getrocknete Pflanzen für den
Ansatz von Pflanzenjauchen oder gebrauchsfertige
Pflanzenextrakte, auch Algenextrakte.
Ätherische Pflanzenöle werden als Repellentien gegen tierische
Schädlinge eingesetzt. Einige Stärkungsmittel enthalten
Gibberelline oder andere Pflanzenhormone.
Andere bestehen aus tierischen Produkten wie Molke, Eiweißeoder
Propolis. Huminstoffe sind ebenfalls als Wirkstoffe in einigen
Pflanzenstärkungsmittel enthalten.
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Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.Die Pflanzenstärkungsmittel
beruhen auf sehr
verschiedenartigen Wirkstoffen.
Die homöopathischen Pflanzenstärkungsmittelenthalten
anorganische oder organische Wirkstoffe in sehr stark verdünnter
(potenzierter) Form. Das Trägermedium ist meist Wasser, seltener
werden Gesteinsmehle oder ähnliches verwendet.
Präparationen auf mikrobieller Basis können erst seit 1997 als
Pflanzenstärkungsmittel zugelassen werden. Bei ihnen ist die
Abgrenzung zu den Pflanzenschutzmitteln besonders schwierig, da sie
teilweise Antibiotika bilden können. Es handelt sich beispielsweise
um Pilze der Gattungen Trichoderma und Pythium oder Bakterienwie
Bacillus subtilis, Pseudomonas und Streptomyceten.
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Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
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Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.Die Betriebsmittelliste 2008
listet Handels-produkte von Betriebs-mitteln
(Pflanzenschutz-mittel, Düngemittel, Komposte und Substrate,
Futtermittel und Futter-mittelzusatzstoffe, Reinigungs- und
Desinfek-tionsmittel, Stallfliegen-bekämpfungsmittel sowie
Ektoparasitika), die mit Blick auf die Prinzipien des ökologischen
Landbaus geprüft wurden. Sie finden sich hier ca. 65
Pflanzen-stärkungsmittel.
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Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
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Forsten und Gartenbau
… dürfen nur vertrieben werden, wenn sie in eine Liste des
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittel-sicherheit (BVL)
aufgenommen sind.
Die Aufnahme in die Liste setzt voraus, dass die Mittel bei
sachgerechter Anwendung keine schädlichen Auswirkungen auf die
Gesundheit von Mensch und Tier und auf die Umwelt haben.
Ein Nachweis der Wirksamkeit wird gesetzlich nicht verlangt. Das
vereinfacht das Listungsverfahren für den Antragsteller, bedeutet
aber, dass die Wirksamkeit von den Behörden nicht geprüft werden
kann.
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
Mittel, bei denen nicht die Stärkung der Widerstandskraft,
sondern die Anregung des Wachstums von Pflanzen im Vordergrund
steht, sind als
Pflanzenhilfsmittel oder
Bodenhilfsstoffe
einzuordnen.
Diese Produktgruppen unterliegen dem Düngemittelrecht.
http:///www.bvl.bund.de
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Forsten und Gartenbau
Celaflor Pilz-Spritzmittel Chitosan
http://www.bvl.bund.de/pflanzenschutz/PflStM/Liste.pdf
Liste der Pflanzenstärkungsmittel
(Stand : 7. April 2008)
Listungsnummer Listungsinhaber
6197-60 CEL
(Scotts Celaflor GmbH & Co. KG)
http://www.bvl.bund.de/index.htm
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Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
Landbau
Wernfried Koch
Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Proradix®
http://www.bvl.bund.de/pflanzenschutz/PflStM/Liste.pdf
Liste der Pflanzenstärkungsmittel
(Stand : 7. April 2008)
Listungsnummer Listungsinhaber
4816-00 PAD
(SOURCON-PADENA GmbH & Co. KG)
http://www.bvl.bund.de/index.htm
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Einführungsvortrag
Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
Landbau
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbauunterstützt die Pflanze gegen
Pilzkrankheitenverbessert die Nährstoffaufnahmeerhöht die
Verfügbarkeit von Spurenelementen
PRORADIX -WG
ErtragssicherungErtragssicherungErtragssicherungQualitätsverbesserungQualitQualitäätsverbesserungtsverbesserung
®
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Einführungsvortrag
Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
Landbau
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Versuchsmethodik - Kartoffeln
Anerkanntes Pflanzgut der Sorte „Nicola“Am Tag der
Pflanzung:
60 g/ha Proradix® im TauchverfahrenAnbauvergleich (4 Reihen
ohne, 4 Reihen mit und
wiederum 4 Reihen ohne) in ca. 70 m langen Reihen Einheitliche
BestandpflegeRhizoctonia:
Handrodung von 5 Stauden in vier WiederholungenKnollenzahl, mit
und ohne BefallKnollenmasse, mit und ohne Befall Fraktionierung,
gesamt
Maschinenrodung 4 Wiederholungen, EF = 16 m x 0,75 m = 12 m²
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Forsten und Gartenbau
Versuche mit Proradix®Kartoffel (2001)
16,5
27,925,0
17,2
15 20 25 30
mit
ohne
Knollenmasse
Knollenzahl
Rhizoctonia - Befall (%)
443
464
300 350 400 450 500
mit
ohne
Ertrag (dt/ha)
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Forsten und Gartenbau
Versuche mit Proradix®Kartoffel (2002)
324
301
283
31621
12
3
7
150 200 250 300 350
Nachbau, mit
Nachbau, ohne
mit
ohne
0% 25% 50% 75% 100%
Knollenertrag und Befall mit Rhizoctonia
Ertrag (dt/ha)
Befall
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Forsten und Gartenbau
Versuche mit Proradix®Kartoffel (2003)
268
219
256
285
8
5
5
12
150 200 250 300 350
Nachbau, mit
Nachbau, ohne
mit
ohne
0% 25% 50% 75% 100%
Knollenertrag und Befall mit Rhizoctonia
Ertrag (dt/ha)
Befall
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Forsten und Gartenbau
Versuchsmethodik - Sommergerste
Anerkanntes Ökosaatgut der Sorte „Ursa“Am Tag der Drillsaat:
30 g/ha Proradix® im TauchverfahrenAnbauvergleich Einheitliche
BestandpflegeParzellendruschMerkmalserfassung
Keimdichte (2 lfd. m je T)Bestandesdichte (2 lfd. m je
T)Kornertrag
3 WiederholungenEF = 1,5 m x 7,65 m = 11,5 m²
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Versuche mit Proradix®Sommergerste (2003)
Merkmalsausprägung gegenüberKontrolle (100 %)
100
111
108
90 95 100 105 110 115
BD
TKM
Ertrag
30 g/100 kg Saatgut
Kontrolle
45,6
562
41,5
relativ
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Versuche mit Proradix® in ÜbersichtVers.-Nr. Versuchsanlage
Herkunft Kultur Merkmale und
Effekte
4.15/01 Anbauvergleicha = 2r = 4
2001 Kartoffel Knollenertrag -Knollengröße 0Rhizoctoniabefall
+
4.15/02 Anbauvergleicha = 4r = 4
2002 Kartoffel Knollenertrag +Knollengröße 0Rhizoctoniabefall
+
Nachbau 2001
Kartoffel Knollenertrag + +Knollengröße 0Rhizoctoniabefall -
4.15/03 Anbauvergleicha = 4r = 4
2003 Kartoffel Knollenertrag -Knollengröße 0Rhizoctoniabefall
+
Nachbau 2002
Kartoffel Knollenertrag -Knollengröße 0Rhizoctoniabefall -
4.15.2/03 Anbauvergleicha = 2r = 4
2003 Sommergerste Kornertrag +TKM +BD 0
Sorten: Kartoffel „Nicola“, Sommergerste „Ursa“
Wirkung im Vergleich zum Standard- negative/ nicht erwartete 0
ohne + positive/ erwartete
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Versuche mit Proradix® Zusammenfassung
• KartoffelErtragsvorteile nicht stetsRhizoctoniabefall
vermindertim Nachbau ohne Vorteilswirkungen
• Sommergerstehöherer Ertrag durch höhere TKM
Fazit:Versuchsprogramm abstimmen!
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Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
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Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Pflanzenstärkungsmittel & Co.
- Keine wesentlichen Gehalte an Nährstoffen- Wirksamkeit nicht
nachweispflichtig
Darum. Zuordnung des Angebots klar definieren. Zusammensetzung
(Art und Menge) einsehen. Neutrale
Versuchsergebnisse/Praxisberichte . Kritisch betrachten und
hinterfragen. Eigene Erfahrungen/Beobachtungen
Anbauvergleiche
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Einführungsvortrag
Pflanzen-stärkungs-
mittelim ökologischen
Landbau
Wernfried Koch
Zentrum für Acker-und Pflanzenbau
Landesanstalt für Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Wernfried Koch
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Abteilung 2: Zentrum für Acker- und Pflanzenbau
Strenzfelder Allee 22, D-06406 BernburgFon: (03471) 334-220 |
Fax: -205
Mail: [email protected] | Web:
www.llfg.sachsen-anhalt.de
Pflanzenstärkungsmittel & Co. �im ökologischen Landbau –
�Theoretische Grundlagen und �praktische
ErfahrungenPflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Pflanzenstärkungsmittel
& Co.Pflanzenstärkungsmittel & Co.Celaflor
Pilz-Spritzmittel ChitosanProradix®Versuchsmethodik -
KartoffelnVersuche mit Proradix® �Kartoffel (2001) Versuche mit
Proradix® �Kartoffel (2002) Versuche mit Proradix® �Kartoffel
(2003) Versuchsmethodik - SommergersteVersuche mit Proradix®
�Sommergerste (2003) Versuche mit Proradix® in ÜbersichtVersuche
mit Proradix® ZusammenfassungPflanzenstärkungsmittel & Co.Danke
für Ihre Aufmerksamkeit!