Geschäftsbericht 2005/2006 Musikförderung in Niedersachsen
Geschäftsbericht 2005/2006
Musikförderung in Niedersachsen
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Inhalt
Grußworte 5, 7
Zielsetzung, Grundsätze, Organe 9
Jahresrechnungen 2005 11
Jahresrechnungen 2006 11
Geförderte Projekte 2005
Festivals, Konzertreihen 13
Nachwuchsförderung 21
Einzelkonzerte 26
Geförderte Projekte 2006
Festivals, Konzertreihen 29
Nachwuchsförderung 36
Wettbewerbe 40
Sonstige 42
Anhang
§ 40 Rundfunkstaatsvertrag 44
Text der rechtlichen Grundlage
§ 51 Niedersächsisches Landesmediengesetz 45
Text der rechtlichen Grundlage
Richtlinie für die Musikförderung 46
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Grußwort des NDR Intendanten
Liebe Musikfreunde,
seit Jahrzehnten engagiert sich der Norddeutsche
Rundfunk für die Musik in Niedersachsen – und das
gleich dreifach: Die Hörfunk-Programme des NDR
bieten mit Klassik, Jazz, Pop und Schlager für jeden
Musikgeschmack etwas. Die NDR Radiophilharmonie
in Hannover ist fester Bestandteil des musikalischen
und kulturellen Lebens im größten Staatsvertrags-
land des NDR.
Zusätzlich fördert der NDR als Partner des Landes
auch fi nanziell die Vielfalt des musikalischen Ange-
bots in Niedersachsen. Auf diese Weise kann der NDR
dazu beitragen, dieses Angebot zu erhalten und zu
verbessern. Gemeinsam mit dem Land achten wir
darauf, die Gelder möglichst fair regional zu vertei-
len. Einig sind wir uns auch darin, besonders den
musikalischen Nachwuchs zu unterstützen.
In Niedersachsen gibt es etablierte Festivals und
ungewöhnliche Experimente, hochkarätige Wettbe-
werbe und kleine, aber feine kammermusikalische
Veranstaltungen. Das Land ist reich an musikalischen
Möglichkeiten. Das zeigt die Bilanz nach zwei Jahren
Musikförderung. Auf diese Vielfalt setzt der NDR auch
in Zukunft.
Prof. Jobst Plog
Intendant
Hamburg, im März 2007
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Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten
Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
im Zeitalter der notwendig zu führenden Bildungs-
debatten muss der Wert musisch-kultureller Bildung
deutlich heraus gestellt werden: Eine Bildung, die
Kenntnisse und Fertigkeiten nur auf die rationalen
und kognitiven Aspekte reduziert, wäre keine ganz-
heitliche Bildung, wie wir sie für unsere Kinder aber
dringend brauchen. Schon der griechische Philosoph
Sokrates wusste: „So ist also die Erziehung durch
Musik darum die vorzüglichste, weil Rhythmus und
Harmonik am tiefsten in das Innere der Seele drin-
gen, ihr Anmut und Anstand verleihen.“ Das bedeu-
tet für uns, dass die Arbeit und die Leistungen der
Musikschulen unverzichtbar sind.
Musik trägt zur Entwicklung von Kommunikations-
fähigkeiten und Eigenschaften wie Toleranz bei. Sie
fördert die Entwicklung eigener Wahrnehmungs- und
Urteilsfähigkeit und macht damit Mut zur Übernahme
von Verantwortung in unserer Gesellschaft.
Wir alle wissen, welche Bedeutung diese „Sprache,
die keine Grenzen kennt“, für die Persönlichkeits-
bildung unserer Kinder und Jugendlichen hat. Die
Vergabejury der „Musikförderung in Niedersachsen“
unterstützt dieses Anliegen in herausragender Weise.
Ich danke allen Beteiligten für Ihr Engagement.
Christian Wulff
Niedersächsischer Ministerpräsident
Hannover, im März 2007
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Zielsetzung
Die aus Mitteln der Rundfunkgebühr fi nanzierte Musikförderung in Niedersachsen, gemeinsam getragen vom
Norddeutschen Rundfunk und vom Land Niedersachsen, hat im Januar 2005 ihre Arbeit aufgenommen. Die
Grundlage dafür bilden das Gesetz zum Staatsvertrag über den Rundfunk im Vereinten Deutschland und das
Niedersächsische Landesmediengesetz, das 2003 entsprechend novelliert wurde.
Organisiert und betreut wird die Musikförderung in Niedersachsen durch eine Geschäftsstelle, die als rechtlich
nicht selbstständige Einrichtung im NDR Landesfunkhaus Niedersachsen in Hannover ihren Sitz hat.
Ob Musikfestivals, Orchester, Ensembles, Wettbewerbe, Chöre oder der musikalische Nachwuchs: mit den Mitteln
der Musikförderung in Niedersachsen sollen vor allem Projekte gefördert werden, die einen deutlichen Bezug
zu Niedersachsen haben, sei es, dass sie in Niedersachsen stattfi nden, Niedersachsen betreffende Themen zum
Inhalt haben oder von Musikschaffenden aus Niedersachsen realisiert werden.
Die unterstützten Projekte sollen auch dazu beitragen, das Bild Niedersachsens als Kulturland national und
international zu fördern, die Kooperation und Vernetzung des kulturellen Lebens und Schaffens zu intensivieren
und Akzeptanz am Anteil der deutschen Sprache in der Vokalmusik zu erhöhen.
Bevorzugt werden dabei Projekte, die mehrere Förderschwerpunkte in ihrer kulturellen Bedeutung für Niedersach-
sen miteinander verbinden.
Die Vergabegrundsätze der Musikförderung in Niedersachsen sehen vor, dass im Regelfall eine zeitlich befristete
Finanzierung von Projekten und Vorhaben durchgeführt wird. Allgemeine Grundsätze der Förderung sowie
Informationen zum Antrags- und Zuwendungsverfahren liefern die Richtlinien für die Musikförderung nach dem
Niedersächsischen Mediengesetz und ein Merkblatt zum Antragsverfahren, die im Internet über die Homepage des
NDR oder in der Geschäftsstelle abgerufen werden können.
Über die Förderung entscheidet eine vierköpfi ge Vergabejury, die aus jeweils zwei Vertretern des Landes Nieder-
sachsen und zwei Vertretern des Norddeutschen Rundfunks besteht.
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Jahresrechnung 2005
Der Musikförderung in Niedersachsen standen im
Jahr 2005 aus dem gesetzlich dafür vorgesehenen
Verfahren Einnahmen in Höhe von T€ 639,7 zur
Verfügung. Hinzu kam ein Übertrag aus dem Jahr
2004 in Höhe von T€ 291,4.
Die Ausgaben beliefen sich auf T€ 690,2. Davon
betrugen die Geschäftsführungskosten T€ 30,6
und die Kosten für den Gebühreneinzug über die
GEZ T€ 23,3.
In 2005 wurden insgesamt 73 Anträge auf Förderung
gestellt, davon 31 Anträge positiv und 42 Anträge
negativ beschieden. Die Ablehnungen erfolgten, weil
die angestrebten Zielsetzungen nicht mit den Förder-
richtlinien der Musikförderung in Niedersachsen
vereinbar waren.
Die von der Vergabejury in 2005 genehmigten
Projekte (T€ 636,2) gliederten sich in folgende
Bereiche:
- Festivals/Konzertreihen T€ 369,2
- Nachwuchsförderung T€ 245,0
- Einzelkonzerte T€ 22,0
Jahresrechnung 2006
Der Musikförderung in Niedersachsen standen im
Jahr 2006 aus dem gesetzlich dafür vorgesehenen
Verfahren Einnahmen in Höhe von T€ 600 zur
Verfügung. Hinzu kam ein Übertrag aus dem Jahr
2005 in Höhe von T€ 241.
Die Ausgaben beliefen sich auf T€ 698,5. Davon
betrugen die Geschäftsführungskosten T€ 35,0 und
die Kosten für den Gebühreneinzug über die GEZ
T€ 24,0.
In 2006 wurden insgesamt 56 Anträge auf Förderung
gestellt, davon 32 Anträge positiv und 24 Anträge
negativ beschieden. Die Ablehnungen erfolgten, weil
die angestrebten Zielsetzungen nicht mit den Förder-
richtlinien der Musikförderung in Niedersachsen
vereinbar waren. Von den bewilligten Anträgen
konnten zwei Anträge (T€ 15) nicht realisiert werden.
Die von der Vergabejury in 2006 genehmigten und
durchgeführten Projekte (T€ 639,5) gliederten sich in
folgende Bereiche:
- Festivals/Konzertreihen T€ 406,5
- Nachwuchsförderung T€ 181,0
- Wettbewerbe T€ 12,0
- Sonstiges T€ 40,0
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Emsbürener Musiktage 2005
2005 fanden zum 30. Mal die Emsbürener Musiktage
statt, eine Mischung aus Konzerten, Vortragsveran-
staltungen, Ausstellungen und Meisterkursen.
Diese Veranstaltungsreihe hat sich im Laufe ihres
Bestehens zu einem bedeutsamen Angebot im
Emsland und der Umgebung entwickelt, das nicht
nur Emsbürener Bürger, sondern auch Zuhörer aus
dem Umland anzieht.
Fester Bestandteil der Emsbürener Musiktage sind
die Meisterkurse. Zum einen werden hier junge
Menschen angesprochen, die den Wunsch haben,
Musiker zu werden. Sie erhalten Gelegenheit,
Hochschullehrer kennen zu lernen, die eigenen
künstleri schen und technischen Möglichkeiten zu
erkunden und eine kompetente Beratung für die
nicht immer einfache Entscheidung, ein Musik-
studium aufzunehmen. Zum anderen richten sich die
Kurse an Student/-innen, die in ihrer instrumentalen
Ausbildung eine intensive Arbeitswoche mit Anre-
gungen und Hinweisen erleben wollen, für die im
Hochschulunterricht nicht immer genügend Zeit ist.
Zuwendungsempfänger:
Gemeinde Emsbüren
Förderzweck:
30. Emsbürener Musiktage
Höhe der Zuwendung:
9.000 €
Laufzeit des Projekts:
23. Oktober bis 6. November 2005
15. Internationale Gandersheimer Dommusiktage
In Verbindung mit Kirche, Stadt und Fördereinrich-
tungen organisierte und veranstaltete Concerto
Gandersheim in den historischen Räumen der Stadt
ein Musikprogramm, bei dem neben international
reno mmierten Gastensembles und Interpreten auch
die ortsansässigen Konzertchöre Capella Vocale und
die Gandersheimer Domkantorei mitwirkten. 2005
stellten die Veranstalter die Musiktage unter das
Motto „Auf der Suche nach Frieden“ in Verbindung
mit dem Thema Versöhnung. So kamen Werke von
Dimitri Schostakowitsch und Ravel zur Aufführung,
der das Instrumentalstück „Le Tombeau de Couperin“
einem gefallenen Kriegskameraden widmete.
Zuwendungsempfänger:
Concerto Gandersheim e. V.
Förderzweck:
15. Internationale Gandersheimer Dommusiktage
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
10. September bis 18. September 2005
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
28. Göttinger Jazzfestival
Das Jazzfestival ist fester Bestandteil des Kultur-
lebens der Stadt Göttingen und der südnieder-
sächsischen Region und fi ndet alljährlich Anfang
Novem ber statt. Der veranstaltende Verein setzt
dabei auf die bewährte Mischung bekannter Namen
und Gruppen in stets experimentierfreudigen
Besetzun gen sowie hoffnungsvoller Newcomer.
Auf zwei Schwer punkte konzentrierte sich das
28. Göttinger Jazzfest: So gastierten führende Stilis-
ten aus Europa und Nordamerika und präsentierten
die verschiedenen Stilrichtungen und Strömungen
des traditionellen und zeitgenössischen Jazz vom
New-Orleans-Jazz bis hin zur Avantgarde und
grenzüberschreitenden musikalischen Projekten.
Der zweite Festivaltag stand ganz im Zeichen des
Latin Jazz: Der brasilianische „Hexenmeister“
Hermeto Pascoal, der kubanische Tasten zauberer
Omar Sosa und das kubanisch-argentini sche Latin
Groove Orquesta vertraten Mittel- und Südamerika.
Insgesamt gastierten 32 Gruppen, darunter sieben
internationale.
Zuwendungsempfänger:
Jazzfestival Göttingen e. V.
Förderzweck:
28. Göttinger Jazzfestival
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
4. November bis 6. November 2005
15. Internationale Fredener Musiktage
Die Musik aus der frühen Zeit des 20. Jahrhunderts
stand im Mittelpunkt der 15. Internationalen Fre de ner
Musiktage. Zum Auftakt spielte das Festival-Ensemble
camerata freden, das hochkarätige Musiker nam-
hafter Orchester und Kammermusik-Ensembles aus
dem In- und Ausland vereint, Werke von Richard
Strauss, Arnold Schoenberg und George Gershwin.
Unter dem Motto „Aufbruch in die Moderne – Musik
von 1899 bis 1930“ wurde vom Tonkunst-Ensemble
Hannover ein Kurt-Weill-Programm und von den elf
Musikerinnen des Ensembles die „ExtraVaganten“
eine Bühnenshow mit Texten und Choreografi en aus
den 20er und frühen 30er Jahren präsentiert. Auch
das Kino-Open-Air im Fredener Freibad, bei dem der
amerikanische Spielfi lm „Cabaret“ gezeigt wurde,
orientierte sich an diesem Schwerpunktthema.
Zuwendungsempfänger:
Internationale Fredener Musiktage e. V.
Förderzweck:
15. Internationale Fredener Musiktage
Höhe der Zuwendung:
6.000 €
Laufzeit des Projekts:
6. August bis 14. August 2005
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Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2005
Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen fan den
2005 unter dem Motto „The King shall rejoice – Händel
und das Welfenhaus Hannover“ statt und stellten die
vielfältigen Beziehungen Händels zu seinem großen
Förderer und Arbeitgeber, dem Kurfürsten von Han-
nover und späteren König von England Georg II. in
den Mittelpunkt. Zu den Höhepunkten der Festspiele
2005 zählte die deutsche Erstinszenierung von Hän-
dels Oper Atalanta (eine Hochzeitsoper für das Wel-
fenhaus in London) mit Solisten wie u. a. Dominique
Labelle, Susanne Rydén, dem Philharmonia Baroque
Orchestra und am Dirigentenpult der künstlerische
Leiter der Festspiele, Nicholas McGegan. Weitere
Highlights waren ein Galakonzert sowie die deutsche
Erstaufführung einer Rekonstruktion der Urauffüh-
rung der Serenata Il Parnasso in Festa mit dem
Dresdner Kammerchor und Barockorchester unter
der Leitung von Hans-Christoph Rademann.
Einen wesentlichen Programmpunkt bildete 2005
die erstmalige Koope ration mit den Festwochen
Hanno ver-Herrenhausen. Ein King George II. gewid-
metes Sonderkonzert er klang in der historischen
Galerie des ehemaligen Welfenschlosses in Hannover-
Herrenhausen. Von den regionalen Künstlern trat in
diesem Jahr der Göttinger Universitätschor unter der
Leitung von Ingolf Helm mit dem Utrecht Te Deum
bei den Festspielen auf. Der musikalische talentierte
Nachwuchs wurde im „Forum junger Künstler“ mit
dem Ensemble „alla polacca“ eingebunden. Im Rah-
men der Nach wuchsförderung, die fest im Konzept
der Festspiele verankert ist, veranstalteten die Fest-
spiele erstmalig ein Open-Air-Konzert mit Kindern
der Musikschule des Landkreises Göttingen im Alter
zwischen 7 und 18 Jahren.
Zuwendungsempfänger:
Göttinger Händel-Gesellschaft e. V.
Förderzweck:
Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2005
Höhe der Zuwendung:
100.000 €
Laufzeit des Projekts:
10. bis 21. Mai 2005
11. MASALA Welt-Beat-Festival 2005
Das MASALA Welt-Beat-Festival, organisiert vom
Kultur- und Kommunikationszentrum Pavillon in
Hannover, fand im Jahr 2005 zum 11. Mal statt. Ziel
der Veranstaltung war es, auf sehr unterschiedliche
Art und Weise Verständnis und Akzeptanz für
das Fremde zu erzeugen und mit Hilfe der Musik
„die Herzen und den Geist der Menschen für das
Unbekannte zu öffnen“.
Das Festival präsentierte eine Art von Musik, die in
Europa weitgehend unbekannt ist und bisher nur von
wenigen Interessierten gehört wurde, z. B. aus Tibet,
Sibirien oder Mexiko. Das Publikum erhielt zudem
Gelegenheit, durch Workshops tiefer in die Tradition
fremder Musikkulturen einzutauchen und unbe-
kannte Instrumente wie das Balafon, die Kalimbra
oder die Kora kennen und spielen zu lernen, sich im
afrikanischen oder südamerikanischen Tanz weiter-
zubilden und mehr über die Kultur fremder Länder
zu erfahren. Auch der MASALA Weltmarkt – ein
orien ta lischer Basar mit internationaler Gastronomie
und einer großen Open-Air-Bühne – gehörte zu den
Programmangeboten des Festivals.
Zuwendungsempfänger:
Bürgerinitiative Raschplatz e. V.
Förderzweck:
11. MASALA Welt-Beat-Festival 2005
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
1. Juni bis 12. Juni 2005
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Morgenland Festival Osnabrück
Die Friedensstadt Osnabrück hat es sich zum Ziel
gesetzt, den interkulturellen Dialog und friedens-
fördernde Projekte zu unterstützen. Dazu gehört
auch das Morgenland Festival, in welchem Musik aus
dem Orient auf vielfältige Weise präsentiert wird und
das sich als Brücke zwischen Kulturschaffenden im
Nahen und Mittleren Osten und Westeuropa versteht.
2005 konnten Musiker aus Iran, Ägypten, Israel,
Algerien, Tunesien, Palästina, Jemen, Libanon und
der Türkei gewonnen werden, die Einblick gewährten
in Kulturen, die der westliche Blick noch immer
mit Klischees und Vorurteilen überlagert. Zu ihnen
zählte der ägyptische Kontrabassist Nabil Shehata,
der Ge winner des ARD Wettbewerbs von 2003 und
Solokontrabassist der Berliner Philharmoniker. Mit
dabei waren auch libanesische Musiker, die unter
dem Titel „Sounds of the Orient“ traditionelle orien-
talische Musik darboten. Ein Abend des Festivals war
der Musik Andalusiens Anfang des 2. Jahrtausends
gewidmet. Diese einzigartige Epoche, in der Muslime,
Christen und Juden relativ friedlich zusammen
lebten und eine Blütezeit der Kultur hervorbrachten,
ist bis heute ein wichtiges Beispiel interkultureller
Toleranz.
Zuwendungsempfänger:
Stadt Osnabrück
Förderzweck:
Morgenland Festival Osnabrück
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
10. bis 17. Juli 2005
MusicaViva – Internationales Musikfestival im Osnabrücker Land
Mit dem Festival „Tage Alter Musik“ (seit 2004
MusicaViva), welches das FORUM artium seit 1989
in jährlicher Folge nun zum 17. Mal im Osnabrücker
Land durchführte, konnte sich ein Musikfest von
internationalem Zuschnitt etablieren, das in Nord-
deutschland als eines der größten für Alte Musik gilt.
Über 2.000 Werke von mehr als 500 Komponisten
des Mittelalters bis hin zur Moderne erklangen in
den ca. 350 Festivalkonzerten der vergangenen
Jahre. Hinzu kamen über 3.000 Kursteilnehmer aus
ganz Deutschland sowie aus weiteren 18 Ländern
Europas und Übersee, die an den während des
Festivals im Studienzentrum FORUM artium durchge-
führten Meisterkursen und Seminaren teilnahmen.
Zuwendungsempfänger:
FORUM artium e. V.
Förderzweck:
MusicaViva – Internationales Musikfestival
im Osnabrücker Land
Höhe der Zuwendung:
25.000 €
Laufzeit des Projekts:
7. bis 18. September 2005
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30. Musikalischer Frühling Bleckede
Der Musikalische Frühling Bleckede ist eine Veran-
staltung der Stadt Bleckede, des Elbschlosses
Bleckede und des Kultur- und Heimatkreises
Bleckede und Umgebung e. V. 2005 fand zum 30. Mal
das Open-Air-Festival für klassische und moderne
Musik in dem besonderen Ambiente des historischen
Schlosshofes statt. Das Festival bot ein abwechslung-
sreiches Programm vom großen Orchesterwerk bis
zur Vokal- und Kammermusik.
Den Auftakt bildete Jazz im Schlosshof, gefolgt von
einem musikalischen Käsekrimi im Big-Band-Sound
für das junge Publikum. Dieses durfte mitraten, mit-
singen und lernte die Instrumente der Band kennen.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Hans-Christian
Andersen gab es Lesungen aus Reiseberichten,
Tagebüchern und Märchen, dazu Lieder von Edward
Grieg und Robert Schumann.
Zuwendungsempfänger:
Elbschloss Bleckede GmbH
Förderzweck:
30. Musikalischer Frühling Bleckede
Höhe der Zuwendung:
8.700 €
Laufzeit des Projekts:
27. Mai bis 12. Juni 2005
21. Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen
Der Musikalische Sommer in Ostfriesland und
Groningen hat sich im Laufe seiner über 20-jährigen
Geschichte in der gesamten Region als feste Ein-
richtung in den Sommermonaten Juli und August
eta bliert. Die ländliche Region Ostfriesland und
Groningen bestimmt den Charakter des Festivals
und gibt mit ihren Kirchen, Burgen, Schlössern
und Gulfhöfen den idealen Rahmen für ein speziell
auf den jeweiligen Konzertraum abgestimmtes
Programm.
Über 100 Künstler nahmen am 21. Musikalischen
Sommer teil und boten dem Publikum Konzert-
erlebnisse mit Werken der Kammermusik für Klavier,
Streicher und Blasinstrumente auf hohem Niveau.
Die Erweiterung des Begleitprogramms um Grachten-
fahrten und Hofführungen über wunderschöne ost-
friesische Gulfhöfe und Gärten erwies sich als Berei-
cherung und wurde vom Publikum sehr gut ange-
nommen. Gleiches gilt für die Kinderveranstaltungen,
die in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Pro-
gramm standen und für das kommende Jahr wieder
fest eingeplant sind.
Zuwendungsempfänger:
Ostfriesische Landschaft
Förderzweck:
21. Musikalischer Sommer
in Ostfriesland und Groningen
Höhe der Zuwendung:
25.000 €
Laufzeit des Projekts:
15. Juli bis 7. August 2005
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Nachtstudio 2005
Das Nachtstudio, eine Veranstaltungsreihe der
Volks hochschule Braunschweig, widmet sich der
zeitgenössischen Musik. Veranstaltungsort ist die
Alte Waage, ein wieder aufgebautes Fachwerkhaus
im Herzen Braunschweigs, das gleichzeitig Sitz der
Volkshochschule ist. Die Volkshochschule organisiert
die Werbung und Durchführung der Konzerte,
stellt Hausmeister, Räumlichkeiten und Flügel zur
Verfügung und erfüllt damit eine Aufgabe in der
Musik pfl ege, die andere Kulturveranstalter nicht
leisten wollen oder können.
Die Programmgestaltung des Nachtstudios ist auf
eine umfassende Vermittlung musikalischer Ten-
den zen des 20. Jahrhunderts ausgerichtet. 2005 bot
das Programm eine Mischung aus regionalen, nieder-
sächsischen und bundesweiten Akzenten. Neben
dem Neuen Ensemble aus Hannover, einem regel-
mäßigen Gast im Nachtstudio, sang u. a. auch Carmen
Fuggis, Sängerin an der Staatsoper Hanno ver. Mit
dem Ensemble Schlagzeug Total und Günter Westen-
bergers Märchencollage „Nächtens“ war darüber
hinaus auch die Braunschweiger Szene prominent
vertreten.
Zuwendungsempfänger:
Volkshochschule Braunschweig GmbH
Förderzweck:
Nachtstudio 2005
Höhe der Zuwendung:
6.000 €
Laufzeit des Projekts:
19. März bis 12. November 2005
Jazz en bloc
Zum 7. Festival „Jazz en bloc“ kamen mehr als
80 Musiker aus ganz Europa nach Oldenburg und
prä sentierten ein stilistisch breit gefächertes
Repertoire: Vom Solo-Konzert über ein 12-köpfi ges
Streich orchester bis hin zu zwei Big-Bands zeigte
sich die Vielfalt.
Neu im Programm war ein spezielles Kinderkonzert
unter dem Titel Jazz-Bäckerei. „Jazz sei“, so die
Veranstalter, „ein bisschen wie Kuchenbacken:
Man nimmt sich die Zutaten, schüttet hier und da
etwas hinzu und am Ende steht ein schmackhaftes
Ergebnis.“ Studenten der Bremer Musikhochschule
„rühr ten dann aus Trompeten, Schlagzeug, Bässen
und anderen Leckereien einen mund- und kind-
gerechten Teig an“.
Zuwendungsempfänger:
Jazzmusiker-Initiative Oldenburg e. V.
Förderzweck:
Jazz en bloc
Höhe der Zuwendung:
8.000 €
Laufzeit des Projekts:
17. bis 20. November 2005
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Neue Musik im Schlossgarten im Rahmen des Oldenburger Kultursommers 2005
Die Reihe „Neue Musik im Schlossgarten“ ist seit
vielen Jahren fester Bestandteil des Oldenburger
Kultursommers. Dieser Konzertteil wird im Freien
angeboten und ist immer eintrittsfrei. Seit fünf
Jahren obliegt die inhaltliche Gestaltung dem
Verein Oh ton, der die Interpreten aussucht und das
Programm entwickelt. Von der Musikförderung in
Niedersachsen wurden hier drei Konzerte gefördert,
und zwar „Triba dabum“, eine Konzertperformance
mit Vinko Globokar unter dem Titel „Mein Körper ist
eine Posaune geworden“ sowie „Saxophon pur“ mit
Daniel Kientzy.
Der gemeinnützige Verein Oh ton FÖRDERUNG
AKTUELLER MUSIK E. V. konzentriert sich in seiner
Arbeit auf die Kunst-Musik der Gegenwart und prä-
sentiert einem interessierten Publikum überwiegend
Musik sowohl anerkannter als auch unbekannter und
jüngster Autor/-innen. Uraufführungen und Erstein-
studierungen neuester Werke sind künstlerischer
Alltag. Dabei ist der Einsatz von Elektronik oder der
Übergang zu Musiktheater oder zur Performance
in zwischen selbstverständlich. Die Veranstaltungen
des 1990 gegründeten Vereins werden überwiegend
im Weser-Ems-Raum durchgeführt.
Zuwendungsempfänger:
Oh ton FÖRDERUNG AKTUELLER MUSIK E. V.
Förderzweck:
Neue Musik im Schlossgarten
im Rahmen des Oldenburger Kultursommers 2005
Höhe der Zuwendung:
4.000 €
Laufzeit des Projekts:
10. bis 21. Juli 2005
Open Strings 2005
Open Strings ist ein internationales Festival rund um
die akustische Gitarre, das seit 1998 jährlich in Osna-
brück stattfi ndet. Das musikalische Programm ist
vielfältig – es übergreift Gattungen und überschrei tet
Grenzen: So reichten die musikalischen Schwer-
punkte der letzten vier Jahre von Folk, Blues, Jazz
bis hin zu Flamenco und Klassik. Dabei traten – mit
Ausnahme der Antarktis – international renommierte
Künstler aller Kontinente auf. Das der Veranstaltung
zugrunde liegende Konzept bestand in 2005 aus drei
Säulen. Dazu gehörten die Konzerte international
renommierter Künstler, verschiedene Workshops
inklusive einer umfassenden Gitarrenausstellung
sowie die Förderung junger Talente.
Zuwendungsempfänger:
Acoustic Music GmbH & Co. KG
Förderzweck:
Internationales Gitarrenfestival Open Strings 2005
Höhe der Zuwendung:
15.000 €
Laufzeit des Projekts:
30. September bis 2. Oktober 2005
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20
Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
60. Sommerliche Musiktage Hitzacker
Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker feierten
2005 ein kleines Jubiläum: Das älteste deutsche
Kammermusikfestival fand zum 60. Mal statt.
Das Jubiläumsfestival stand ganz im Zeichen des
Streichquartetts: „Kosmos Streichquartett – Große
Welt im Kleinen“ lautete das Motto, unter dem
musiziert wurde. Musik für die fürstliche „Kammer“,
das verbarg sich ursprünglich hinter dem Begriff
„Kammermusik“. Heute ist damit aber vor allem die
Abgrenzung zur Orchestermusik gemeint, denn sie
ist kleinen Instrumentalensembles vorbehalten.
Begleitet wurden die Festspiele durch die sog.
Hörer-Akademie in Form von Vorträgen, Werkstatt-
gesprächen und Interpretationsvergleichen. Seit
dem Jahr 2002 laden die Sommerlichen Musiktage
im Rahmen der Jugend-Akademie „Festival-Fellows“
musikbegeisterte Jugendliche aus ganz Deutschland
nach Hitzacker ein und vergeben Stipendien für ein
Proben- und Workshop-Programm. Internationale
Jugendaustauschprogramme, Lesungen und Aus-
stellungen ergänzten das Rahmenprogramm.
Zuwendungsempfänger:
Gesellschaft der Freunde der
Sommerlichen Musiktage Hitzacker e. V.
Förderzweck:
60. Sommerliche Musiktage Hitzacker
Höhe der Zuwendung:
80.000 €
Laufzeit des Projekts:
30. Juli bis 7. August 2005
Stimmen Europas 2005 – Länderschwerpunkt Norwegen
Unter dem Titel „Stimmen Europas“ führt die Stadt
Otterndorf seit 2004 jährlich ein Konzertwochenende
mit wechselndem Länderschwerpunkt durch, um
auf diese Weise nicht nur einen Beitrag für die
euro päische Verständigung zu leisten, sondern auch,
um Interesse für die Musik des jeweiligen Landes zu
wecken.
Vor genau 100 Jahren löste Norwegen die Union
mit Schweden und wurde ein unabhängiger Staat.
Edvard Grieg hat sich nicht nur 1905 für die norwe-
gische Unabhängigkeit eingesetzt, sondern gehört
zweifellos auch zu den bekanntesten Komponisten
des Landes und spielte auch bei dieser Konzert reihe
mit norwegischer Musik eine zentrale Rolle. Aber
auch über das Musikalische hinaus bot das Ot-
terndorfer Konzertwochenende Möglichkeiten, mehr
über Norwegen, Land, Leute und Kultur zu erfahren,
so durch zwei Kunstausstellungen – die des in Berlin
lebenden Fotografen Espen Eichhöfer und durch
Zeichnungen und Grafi ken des Schriftstellers, Zeich-
ners und Illustrators Thore Hansen aus Fredrikstad.
Zuwendungsempfänger:
Stadt Otterndorf
Förderzweck:
Stimmen Europas 2005 –
Länderschwerpunkt Norwegen
Höhe der Zuwendung:
2.500 €
Laufzeit des Projekts:
15. bis 18. September 2005
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21
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Eurotreff 2005
Ziel des Eurotreffs ist es, der in zweijährigem Rhyth-
mus stattfi ndet, junge Menschen aus ganz Europa
zum Singen, Tanzen und Musizieren zusammen zu
bringen.
2005 feierte Wolfenbüttel das Jahr der Geschichte.
Dieses Thema hat auch der Eurotreff, der zum 9. Mal
in Wolfenbüttel zu Gast war, aufgenommen und seine
Veranstaltungen unter das Generalthema „Geschich-
te und Geschichten“ gestellt. Dabei ging es zum
einen um die Musik der Renaissance, einer musika-
lischen Epoche, mit der viele Kinder und Jugendliche
wenig vertraut sind, zum anderen darum, mit Musik
„Geschichten zu erzählen“. 700 Teilnehmer aus 14
Ländern, darunter Gäste aus Portugal, Bulgarien,
Georgien, Weißrussland, der Ukraine sowie Ungarn
sind in Wolfenbüttel zusammengekommen. Familien-
aufenthalte, gemeinsam gestaltete Abende und
Konzerte sowie ein umfängliches Freizeitprogramm
haben dazu beigetragen, nicht nur die Kenntnis in
der Musikliteratur zu erweitern, sondern auch den
Europa-Gedanken lebendig werden zu lassen.
Zuwendungsempfänger:
Arbeitskreis Musik in der Jugend.
Deutsche Förderation junger Chöre
und Instrumentalgruppen e. V.
Förderzweck:
Eurotreff 2005. Internationales Jugendfestival für
Chöre, Tanzgruppen und Orchester
Höhe der Zuwendung:
35.000 €
Laufzeit des Projekts:
7. bis 11. September 2005
Der kleine Muck
Aus der Sorge heraus, dass immer weniger junge
Menschen den Weg zur klassischen Musik fi nden –
neuesten Untersuchungen zufolge können 90% der
Kinder und Jugendlichen Deutschlands nichts mit
sog. E-Musik und schon gar nichts mit der Oper an-
fangen – hat sich das Musikforum Niedersachsen e. V.
entschlossen, durch kindgerechte Bearbeitungen
klassischer Meisterwerke und durch das Aufführen
zeitgenössischer Kinderopern Kinder und Jugendli-
che an die Gattung heranzuführen und zu begeistern.
Durch unkonventionelle kindgemäße Inszenierungen
und vertraute Aufführungsorte sollen dabei Schwellen-
ängste abgebaut werden.
Im Jahr 2001 entstand die Märchenoper „Der
kleine Muck“ nach dem gleichnamigen Märchen von
Wilhelm Hauff. Das Märchen diente dem Librettisten
Manuel Schöbel als Anregung für einen Operntext, in
dem er heutige soziale Erfahrungen einfl ießen ließ.
Die Musik komponierte Frank Schwemmer sehr ein-
fühlsam und für Kinder und Erwachsene gleicher-
maßen anspruchsvoll mit eigenem Erzählwert.
Unter der szenischen Leitung von Prof. Hans-Peter
Lehmann und in Kooperation mit der Hochschule
für Musik und Theater in Hannover erarbeiteten 16
Schüler der Freien Waldorfschule Hannover-Bothfeld
zusammen mit professionellen Gesangskollegen das
Werk, das in mehreren Vorstellungen in Hannover
und in Goslar, Lehrte, Wittingen und Quakenbrück
aufgeführt wurde.
Zuwendungsempfänger:
Musikforum Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Kinderoper „Der kleine Muck“
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
1. Oktober 2005 bis 15. Juni 2006
Nachwuchsförderung
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Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
30. Internationale Konzertarbeitswochen in Goslar
Die 30. Internationalen Konzertarbeitswochen fan-
den vom 12. bis 28. August 2005 in Goslar unter der
künstlerischen Leitung von Prof. Hatto Beyerle statt.
Die Sommerakademie für Instrumentalisten und
Kammermusik-Ensembles gehört gegenwärtig zu den
besten aller Sommerkurse in Europa, und so kamen
auch im Jubiläumsjahr 67 Teilnehmer in die alte
Kaiserstadt. Angereist waren sie u. a. aus Russland,
Süd-Korea, Japan, Polen, Deutschland, der Türkei und
Israel. Neben dem Einzelunterricht wurden den Kurs-
teilnehmer/-innen auch Workshops und Vorträge
angeboten.
Untergebracht waren alle Studierenden bei Gast-
familien. Darüber hinaus gab es auch Unterstützung
von zahlreichen Goslarer Institutionen. So wurden
für den Unterricht Räumlichkeiten in der Industrie-
und Handelskammer, dem Logenhaus, dem Kreis-
haus, der Kreismusikschule, dem Mönchehaus, der
Neu werk kirche und in der Oskar-Kämmer-Schule zur
Verfügung gestellt.
Zuwendungsempfänger:
Hochschule für Musik und Theater Hannover
Förderzweck:
30. Internationale Konzertarbeitswochen in Goslar
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
14. bis 28. August 2005
29. Internationale Sommerakademie für Kammermusik Niedersachsen
Der Verein Internationale Sommerakademie für
Kammermusik Niedersachsen e. V. hat es sich zum
Ziel gesetzt, Studierenden aus aller Welt Gelegen-
heit zu geben, sich mit Kammermusikwerken
verschiedenster Stilrichtungen und Besetzungsarten
auseinanderzusetzen und dadurch ihre musikalische
Ausbildung und Entwicklung zu vervollständigen.
In den historischen Gemäuern des Klosters Frens-
wegen an der deutsch-niederländischen Grenze er-
arbeiten dabei Streicher, Bläser und Pianisten unter
der Leitung international renommierter Dozenten
bekannte und unbekannte Meisterwerke der Kam-
mermusik in unterschiedlichsten Besetzungen. Etwa
50 Werke der Kammermusik waren 2005 Gegenstand
der Kursarbeit, mit dabei 70 junge Musiker aus
Deutschland, West- und Osteuropa, Asien, Kanada
und Neuseeland. Den Abschluss der drei Studien-
wochen bildete eine kleine Konzerttournee durch
Emlichheim, Nordhorn, Enschede, Kloster Frenswe-
gen, das Abschlusskonzert fand im Rahmen der
Niedersächsischen Musiktage statt.
Zuwendungsempfänger:
Internationale Sommerakademie
für Kammermusik Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
29. Internationale Sommerakademie
für Kammermusik Niedersachsen
Höhe der Zuwendung:
20.000 €
Laufzeit des Projekts:
28. August bis 18. September 2005
Nachwuchsförderung
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3. Internationaler Musikwettbewerb für die Jugend
Um besonders begabte junge Musiker auf ihrem
professionellen Wege zu fördern und sie der
Öffentlichkeit vorzustellen, fand in Oldenburg der
3. Internationale Musikwettbewerb für die Jugend
statt. Aufgabe dieses Musikwettbewerbs ist es,
zur Erkennung und Bewertung der künstlerischen
Begabung und der altersbedingten musikalischen
Entwicklung der Teilnehmer beizutragen und die
technische Beherr schung des jeweiligen Instruments
zu beurteilen. So ist die Idee entstanden, die jungen
Musiker auf ihren verschiedenen Instrumenten nicht
wie üblich kategorisiert nach Instrumental klassen
getrennt spielen zu lassen, sondern in einer ausge-
losten Reihenfolge, unabhängig von Instrument
und Alter. Höhepunkt und festlicher Abschluss des
Musikwettbewerbs waren die öffentlichen Konzerte
der Preisträger im Rahmen des Internationalen
Musikfestivals Oldenburger Promenade.
Zuwendungsempfänger:
Gemeinschaft der Freunde
der Kammermusik in Oldenburg e. V.
Förderzweck:
3. Internationaler Musikwettbewerb für die Jugend
Höhe der Zuwendung:
15.000 €
Laufzeit des Projekts:
6. bis 8. Juni 2005
Jugend musiziert 2005
Seit über 40 Jahren motiviert dieser Wettbewerb
junge Menschen zu außergewöhnlichem Engage-
ment und großartigen Leistungen und ist damit
eine der erfolgreichsten Fördermaßnahmen im
Bereich der musikalischen Jugendbildung. In jedem
Jahr nehmen bundesweit fast 20.000 Kinder und
Jugendliche an diesem Wettbewerb teil, allein in
Niedersachsen waren dies etwa 1.500. Für den
Landeswett bewerb, der in 2005 in Hannover und
Braunschweig stattfand, qualifi zierten sich 527 Ju-
gendliche. Die Solo wertung umfasste die Kategorien
Klavier, Gesang und Harfe, in der Ensemblewertung
Streicher, Bläser- und Akkordeonensembles.
Es gab 56 erste Preise ohne Weiterleitung und
19 erste Preise mit Weiterleitung zum Bundeswett-
bewerb. Weiterhin wurden 81 zweite Preise und
85 dritte Preise vergeben. Beim Bundeswettbewerb,
der vom 12. bis 19. Mai in Nürnberg, Erlangen und
Fürth ausgetragen wurde, schnitten die niedersäch-
sischen Nachwuchsmusiker/-innen in 2005 wieder
sehr erfolgreich ab und erzielten 15mal einen ersten,
20mal einen zweiten und 12mal einen dritten Platz.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Jugend musiziert 2005
Höhe der Zuwendung:
15.000 €
Laufzeit des Projekts:
3. bis 5. März 2005 | 11. bis 12. März 2005
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24
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Jugendjazzorchester Niedersachsen (Wind Machine) 2005
Das Jugendjazzorchester Niedersachsen mit dem
selbstgewählten Namen „Wind Machine“ gibt
begabten jugendlichen Jazzinstrumentalisten und
Jazzvokalisten die Möglichkeit, ein Repertoire von
klassi schen Bigband-Standards bis zu modernsten
Arrange ments und Kompositionen zu erarbeiten.
Bewerber für das Orchester dürfen maximal 23
Jahre alt sein, ihren Wohnsitz in Niedersachsen
und noch keine musikalische Ausbildung begonnen
haben. Die Auswahl neuer Mitglieder erfolgt jährlich
in Form eines Wochenend-Workshops, in dem bei
Instrumentalunterricht, Combo- und Bigband-Spiel
das gemeinsame Musizieren im Mittelpunkt steht.
Dadurch bleibt den Kandidaten ein nervenauf-
reibendes Probespiel erspart. Eine Mitgliedschaft
im Jugendjazzorchester ist an die Verpfl ichtung
gekoppelt, alle Arbeitsphasen eines Orchesterjahres
zu besuchen.
Die erste Arbeitsphase 2005 fand vom 18. bis
28. März in Wolfenbüttel statt. Hier gab die Jugend-
Bigband auch ein Konzert unter der Leitung von
Prof. Bernhard Mergner sowie ein Doppelkonzert
mit dem Prime Time Orchestra in Braunschweig. Die
Sommerarbeitsphase führte die jungen Musiker vom
17. bis 24. Juli nach Oberwesel an den Rhein, wo
das Programm des Frühjahrs vertieft und erweitert
wurde. Den Abschluss dieser Arbeitsphase bildeten
Konzerte in Bad Ems und beim Wolfenbütteler Kultur-
sommer. Im Oktober wurden Blechbläserproben
in Hannover durchgeführt, und den Abschluss des
Arbeitsjahres bildete ein zweitägiger Workshop zur
Auswahl neuer Mitglieder in Hannover.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Jugendjazzorchester Niedersachsen
(Wind Machine) 2005
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
18. März bis 27. November 2005
Landesjugendchor Niedersachsen 2005
Junge, musikbegeisterte Sängerinnen und Sänger
aus allen Teilen des Landes bilden den Landesjugend-
chor Niedersachsen, der im Jahre 1980 gegründet
worden ist. Der Landesjugendchor will seinen Mit-
gliedern vielfältige Einblicke in die Chormusik ver-
mitteln, indem er sie an Werke verschiedenster Epo-
chen heranführt. Unter namhaften Chorleitern erar-
beitet der Landesjugendchor jährlich ein vielfältiges
und anspruchsvolles Chorprogramm. Die meisten
der jugendlichen Sänger/-innen im Alter von 16 bis
26 Jahren haben schon Gesangs- und Chorerfahrung,
die sie beim Landesjugendchor durch eine qualifi -
zierte Weiterbildung vertiefen können. Daneben wird
in gemeinsamen Arbeitsphasen, Konzertreisen und
Auftritten das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe
gestärkt.
In 2005 arbeitete der Landesjugendchor Nieder-
sachsen unter der Leitung von Johannes von Hoff aus
Oldenburg. Dabei war das Programm ganz auf das
25-jährige Jubiläum ausgerichtet: Präsentiert wurden
doppelchörige Werke aus vier Jahrhunderten geistli-
cher Chormusik in Uelzen bei Nordhorn, in Hage bei
Norden, im Hohen Dom in Osnabrück – das offi zielle
Jubiläumskonzert – und in der Ansgari-Kirche in
Olden burg.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Landesjugendchor Niedersachsen 2005
Höhe der Zuwendung:
25.000 €
Laufzeit des Projekts:
16. April bis 28. August 2005
Nachwuchsförderung
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25
Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester 2005
Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester ist
das Landesjugendorchester Niedersachsens. Es
dient der Förderung und Zusammenführung musika-
lisch besonders begabter Jugendlicher aus Nieder-
sachsen. Die künstlerische Leitung des Orchesters
wird von verschiedenen namhaften Dirigenten über-
nommen, so dass die Orchestermitglieder unter-
schiedliche Arbeitsweisen kennen lernen. Ausge-
wählte Fachdozenten aus niedersächsischen Berufs-
orchestern leiten die Registerarbeit. Zweimal jähr lich
fi nden 14-tägige Arbeitsphasen statt, an die sich Kon-
zerte in Niedersachsen und im Ausland anschließen.
Auf der Frühjahrsarbeitsphase 2005 wurde Schosta-
kowitschs 5. Sinfonie, Britten’s „Young person’s guide
to the orchestra“ und das dritte Klavierkonzert von
Rachmaninow einstudiert und unter der Leitung von
Guerassim Voronkov in Hannover und in Löningen
aufgeführt. Nach der Herbstarbeitsphase präsen-
tierte das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester
bei Konzerten in Bersenbrück und Hannover
„Variationen über ein Thema von Joseph Haydn“ von
Brahms, „Sieben frühe Lieder“ von Berg, „Ouvertüre
über hebräische Themen“ und Prokofjew und
Mussorgsky’s „Bilder einer Ausstellung“. An der
Arbeits phase nahmen 76 Jugendliche teil.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester 2005
Höhe der Zuwendung:
55.000 €
Laufzeit des Projekts:
22. März bis 29. Oktober 2005
Stimmbildung und Solistenausbildung im Knabenchor Hannover
Der Hauptchor des Knabenchors Hannover ist
aufgeteilt in verschiedene Stimmgruppen, in denen
täglich, d. h. von Montag bis Samstag, geprobt wird.
Besonders begabten Jungen kann ein intensiver
Einzel- bzw. Gruppenunterricht angeboten werden.
Dieser fi ndet in halbstündigen Einheiten statt und
stellt eine zusätzliche Möglichkeit der stimmlichen
Förderung dar. Auf diese Weise kann der junge Sän-
ger auf besondere solistische Aufgaben vorbereitet
werden, bspw. während eigener Konzerte oder in
Gottesdiensten. Im Mittelpunkt des Solo-Unterrichts
steht eine intensive stimmliche Betreuung, die nicht
zuletzt dem Gesamtchorklang zugute kommt. Ein
wichtiger Aspekt ist die Frühförderung begabter
Kinder. Da der Stimmbruch immer früher eintritt,
steht dem jungen Sänger nur ein begrenztes Zeitfen-
ster zur Verfügung. In der Regel sind dies vier Jahre,
was in Bezug auf das hohe künstlerische und musika-
lische Niveau des Knabenchors Hannover ein sehr
geringer Zeitraum ist.
Zuwendungsempfänger:
Knabenchor Hannover e. V.
Förderzweck:
Stimmbildung und Solistenausbildung
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
zweites Halbjahr 2005
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26
Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Der mündliche Verrat. Ein Musikepos über den Teufel
2005 feierte die Stadt Hannover das 45-jährige
Be stehen ihrer Städtepartnerschaft mit Perpignan/
Frankreich – einer Partnerschaft, die durch einen
intensiven Kulturaustausch geprägt ist. Dies gilt
natürlich auch für das Jubiläumsjahr: So gab es
im Gartensaal des Rathauses eine Ausstellung mit
Werken französischer Künstler aus Perpignan, einen
Liederabend sowie das Projekt „Der mündliche Ver-
rat“ von Mauricio Kagel.
Thema dieser Komposition aus Sprache und Musik
ist die Figur des Teufels. Seine Eigenschaften und
Mythologien, Erscheinungen und Verwandlungskün-
ste wie sie in Legenden, Märchen, Fabeln und Sprich-
wörtern, in Zauberformeln und alten Liedern des
Volksgutes zu fi nden sind. Zugleich bedeutet die
schriftliche Festlegung und Weitergabe dieses Mate-
rials durch Nacherzählungen oft einen Verrat an der
ursprünglichen Überlieferung, so der Komponist
Mauricio Kagel. Die Authentizität der mündlichen
Tradition wird im Laufe der Zeit durch Variationen
fortwährend ausgehöhlt.
Aufgeführt wurde „Der mündliche Verrat“ vom
Ensemble Musica Viva Hannover, 1983 von hanno -
verschen Musikern gegründet, die sich aktiv für den
Bereich der Neuen Musik engagieren.
Zuwendungsempfänger:
ENSEMBLE MUSICA VIVA HANNOVER
Förderzweck:
Der mündliche Verrat.
Ein Musikepos über den Teufel
von Mauricio Kagel
Höhe der Zuwendung:
3.000 €
Laufzeit des Projekts:
4. Oktober 2005
Glockenkonzert zum 30. Evangelischen Kirchentag 2005
Das Glockenkonzert während des evangelischen
Kirchentages in Hannover fand am Abend der Be-
gegnung statt. 200.000 Menschen, auf die Innenstadt
verteilt, hörten eine komponierte polyphone und
melodische Partitur für Glocken. Die Australierin
Catherine Milliken hat das 25-minütige Werk „Von der
Freundschaft“ eigens für die mehr als 30 Glocken
komponiert, die in den Türmen von Markt- und
Kreuzkirche, von Reformierter und Neustädter Kirche
sowie in St. Clemens hängen. Die ganze Innenstadt
wurde zum Konzertraum, als sich die Glocken kurze
Melodien zuspielten und einzelne Türme kleine
Soli anstimmten. Sieben Teams – insgesamt 110
Perso nen – auf sechs verschiedenen Glockentürmen
der Innenstadt machten das Konzert zu einem
Groß ereignis.
Zuwendungsempfänger:
Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik e. V.
Förderzweck:
Glockenkonzert zum
30. Evangelischen Kirchentag 2005
Höhe der Zuwendung:
4.000 €
Laufzeit des Projekts:
25. Mai 2005
Einzelkonzerte
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27
Aufführung des „Requiems“ von Nils Lindberg
Nils Lindberg, geb. 1933, hat seine Wurzeln in der
schwedischen Provinz Dalarna, wo er von Kindes-
beinen an mit Folklore in Berührung kam. Seine
Karriere begann er als Jazz-Pianist und wurde als
Komponist und Arrangeur schließlich über Schwe-
dens Grenzen hinaus bekannt und erfolgreich. Ein
schwedischer Musikkritiker beschrieb Nils Lindberg
einmal als einen musikalischen Ritter, der mit einer
Triangel als Wappenschild an den Grenzen der Musik
entlang reitet. Eine Ecke der Triangel stehe für Jazz,
eine für symphonische Musik und die dritte für Folk-
lore. 1986 erklang zur Beerdigung des schwedischen
Premierministers Olof Palme Musik von Nils Lindberg,
und drei Jahre später schrieb er die Musik zum
Gottesdienst des Papstes in der Kathedrale zu Upp-
sala. Bei einem Besuch Lindbergs 1990 in Spanien
ergriff ihn die Musik der katholischen Prozessionen.
Er dachte an die hohe schwedische Chorkultur und
hervorragende Akustik der heimatlichen Kirchen. Das
Resultat dieser Überlegungen, Lindbergs Requiem
aus dem Jahre 1993, verbindet historische Materia-
lien wie den Text der lateinischen Totenmesse oder
alter Kirchentonarten mit Elementen des traditionel-
len skandinavischen Chorgesangs, der avancierten
Jazz harmonik und mit modernen Bigband-Sounds.
Zuwendungsempfänger:
Hannoverscher Oratorienchor e. V.
Förderzweck:
Aufführung des Requiems von Nils Lindberg
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
20. November 2005
Passagen - Wege in die Moderne: Klaviermusik des 20. Jahrhunderts
Eine Kehdinger Hofanlage in der Elbmarsch zwischen
Stade und Cuxhaven ist ein Zentrum für die zeit ge-
nössische Kunst geworden. KunstRaum Hüll heißt der
im September 2000 eingeweihte Umbau. Hier begeg-
nen sich überliefertes Ambiente und künstlerische
Gegenwart.
Das Programm „Wege in die Moderne: Klaviermusik
des 20. Jahrhunderts“ gehört in die Programmlinie
„Passagen“, die von der Gegenwart aus zurück nach
Verbindungslinien in die Musikgeschichte nach inner-
musikalischen Problemstellungen und Lösungen
fragt, aber auch nach gesellschaftlichen und geisti-
gen Voraussetzungen. Hiermit wird der Erfahrung
Rechnung getragen, dass die Rezeption zeitgenös-
sischer Musik der Vermittlung bedarf und gerade das
Aufzeigen von Entwicklungslinien dem Verständnis
sehr zuträglich ist. Deshalb wird das Musikprogramm
ergänzt durch biografi sche, gesellschaftliche und
musikalische Hintergründe und durch Einführung
der ausübenden Musiker in die Besonderheiten und
Neuerungen der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts
und ihrer Bedeutung für die zeitgenössische Musik
insgesamt.
Zuwendungsempfänger:
KunstRaum e. V.
Förderzweck:
Passagen – Wege in die Moderne:
Klaviermusik des 20. Jahrhunderts
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
16. bis 17. April 2005
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Musikförderung in Niedersachsen
Geförderte Projekte 2005
Im Atelier der Klänge – Im Portrait: Sofi a Gubaidulina
Der Verein KunstRaum e. V. beschäftigt sich aus-
schließlich mit zeitgenössischer Musik, wobei drei
Aspekten außerordentliche Bedeutung beigemessen
wird: zeitgenössische Musik muss erlebt werden, um
sich mit ihr auseinanderzusetzen; zeitge nössische
Musik muss auf hohem Niveau dargeboten werden,
um sie zum Erlebnis für das Publikum zu machen;
das Publikum darf nicht allein gelassen werden, son-
dern muss die Möglichkeit haben, Fragen zur Musik
und Probleme mit der Musik artikulieren zu können.
Deshalb gehört es zum Programm von KunstRaum,
die Komponistinnen in den Konzerten vor Ort zu
haben, um sich mit dem Publikum im Gespräch zu
treffen.
Sofi a Gubaidulina bildete den Höhepunkt der Konzert-
linie „Im Portrait“. Sie gehört zu den bedeutendsten
Komponistinnen der Gegenwart. Die heute in der
Nähe von Hamburg lebende Gubaidulina wurde 1931
in Tschistopol in der damaligen autonomen tatari-
schen Sowjetrepu blik geboren. Seit 1963 lebt und
arbeitet sie als frei schaffende Komponistin. Da ihre
Werke nicht der Doktrin des sozialistischen Realis-
mus in der Sowjetunion entsprachen, wurden ihre
Arbeiten schon früh von der offi ziellen Kulturbüro-
kratie heftig kritisiert, in der Sowjetunion kaum
aufgeführt und nur sehr zögerlich gedruckt. Mit der
Einladung durch den Geiger Gidon Kremer 1986 zum
„Lockenhausfestival“ änderte sich die Situation der
Komponistin grundlegend. Ihre Werke eroberten
die westlichen Konzertsäle und im Laufe der Jahre
wurde Sofi a Gubaidulina mit Preisen und Auszeich-
nungen gerade zu überschüttet.
Zuwendungsempfänger:
KunstRaum e. V.
Förderzweck:
Im Atelier der Klänge – Im Portrait: Sofi a Gubaidulina
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
26. bis 28. August 2005
Einzelkonzerte
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
7. Deutsches Jazzchorfestival meervocal 2006
Der Verein meervocal wurde 1994 als Initiative für
lokale Kunst- und Kulturprojekte in Wunstorf
gegründet. Dazu gehört auch das Jazzchorfestival
meer vocal, das seit über zehn Jahren in zweijährigem
Rhythmus stattfi ndet. Mit einer ausgewogenen
Mi schung aus Fortbildung und Konzerten von jungen
Laienchören und internationalen Künstlern hat sich
ein anerkanntes und in dieser Form einzigartiges
Musikfestival entwickelt, das auch Gelegenheit bie-
tet, gesangspädagogische Ideen auszutauschen oder
Kompositionen und Arrangements an Notenbörsen
weiterzugeben.
Zuwendungsempfänger:
meervocal e. V.
Förderzweck:
7. Deutsches Jazzchorfestival meervocal
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
1. September bis 12. November 2006
Emsbürener Musiktage 2006
Die Emsbürener Musiktage gehören schon lange zum
„guten Ton“ der Gemeinde Emsbüren und sind eine
über die Grenzen des Emslandes hinaus anerkannte
Veranstaltungsreihe. Bereits zum 31. Mal kamen
namhafte Dozenten und begabte Studenten nach
Emsbüren, um das eigene Können zu verfeinern und
den Menschen der Region ein wertvolles musikali-
sches Klangerlebnis zu verschaffen.
Wesentlicher Bestandteil der Musiktage ist der Meis-
terkurs Holzbläser, in dem anerkannte Dozenten für
Querfl öte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott sowie
vier Korrepetitoren die 40 Musikstudenten vieler
Nationalitäten intensiv fortbilden. Zusätzlich besteht
für die Teilnehmer des Meisterkurses die Möglichkeit,
Kammermusik zu belegen. In diesem Bereich wird in
jedem Jahr ein anderer namhafter Dozent gewonnen.
Zuwendungsempfänger:
Gemeinde Emsbüren
Förderzweck:
31. Emsbürener Musiktage
Höhe der Zuwendung:
7.500 €
Laufzeit des Projekts:
15. Oktober bis 5. November 2006
Geförderte Projekte 2006
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30
Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
16. Internationale Fredener Musiktage
Die 16. Fredener Musiktage waren im Mozartjahr
nicht diesem Komponisten, sondern spanischen
bzw. südamerikanischen Klängen gewidmet. Die
„camerata freden“, die zu jedem Festival Musiker-
innen und Musiker verschiedener Orchester und
Kammermusik-Ensembles aus dem In- und Ausland
vereint, ließ sich bei ihren Auftritten von spanischen
und südamerika nischen Klängen befl ügeln. Ara
Malikian, der Konzertmeister des Teatro Real de
Madrid, gestaltete einen Violinenabend, in dem auch
das neueste Auftrags werk der Fredener Musiktage
uraufgeführt wurde: „Drei Interludien für Violine
solo“ des Spaniers José Maria Sánchez-Verdú. Zum
Konzertprogramm gehörten weiterhin das Gitarren-
Duo „Orfeo“, das den ersten Preis beim Deutschen
Musikwettbewerb 2004 gewonnen hat und im
beliebten Kinder- und Familien konzert zeigte sich
„Ferdinand der Stier“.
Zuwendungsempfänger:
Internationale Fredener Musiktage e. V.
Förderzweck:
16. Internationale Fredener Musiktage
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
5. bis 13. August 2006
16. Gandersheimer Dommusiktage
Mehr als 50 ehrenamtliche Mitarbeiter organisierten
die 16. Internationalen Gandersheimer Dommusik-
tage. Vom 9. bis 17. September 2006 konnte das
Publikum unter 15 Veranstaltungen wählen: Dazu
gehör ten fünf Abendkonzerte, ein Open-Air-Konzert
am Nachmittag, ein Familienkonzert, fünf Nacht-
musiken, zwei Kantaten-Gottesdienste und eine Ver-
anstaltung unter dem Titel „musikalisch, kulinarisch,
literarisch“. Zu den künstlerischen Höhepunkten der
Veranstaltung gehörte das Abschlusskonzert, bei
dem beide Gandersheimer Chöre und das Göttinger
Barockorchester Händels „Messias“ aufführten.
Zuwendungsempfänger:
Concerto Gandersheim e. V.
Förderzweck:
16. Gandersheimer Dommusiktage
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
9. bis 17. September 2006
Geförderte Projekte 2006
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31
29. Göttinger Jazzfestival
Das Jazzfestival ist fester Bestandteil des Kultur-
lebens der Stadt Göttingen und der südniedersäch-
sischen Region. Aus guter Tradition und Konzeption
sind Göttinger Bands unterschiedlicher Stilistik und
Alterszusammensetzung – vom Oldtime- bis zum
modern Jazz, von der Schülerband bis zur (semi-
professionellen) Jazzcombo – wichtiger Bestandteil
des Festivals. Zu den Gaststars gehörten 2006 u. a.
Gianluigi Trovesi & Gianni Coscia, die mit ihrem
Kurt-Weill-Projekt auf ruhige Töne setzten, das Pino
Minafra Sud Ensemble, das eine temperamentvolle
Mixtur europäischer Stilmittel afroamerikanischer
Formen und mediterranen Temperaments bot.
Europa traf die USA, lebendige Geschichte die pul-
sieren de Gegenwart, dazu ein kräftiger Schuss
Lokalkolorit, so lässt sich das 29. Göttinger Jazzfesti-
val zusammen fassen. Mit von der Partie: 171 Musiker
in 32 Gruppen aus 9 Ländern und 24 Bands aus
Göttingen und der unmittelbaren Umgebung.
Zuwendungsempfänger:
Jazzfestival Göttingen e. V.
Förderzweck:
29. Göttinger Jazzfestival
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
3. bis 5. November 2006
Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2006
Im Festspieljahr 2006, dem 75. Jubiläum der
Göttinger Händel-Gesellschaft, zählte die Göttinger
Erstinszenierung von Händels Oper „Poro“ mit
Solisten wie William Towers, Jutta Böhnert sowie als
Orchester die Akademie für Alte Musik Berlin zu den
Highlights. Die Leitung hatte Konrad Junghänel,
der erfolgreich sein Händel-Operndebüt feierte.
NDR Kultur übertrug die Premiere EBU-weit live.
Ein weiterer Höhepunkt war die Aufführung des
Alexander-Fest unter der Leitung von René Jacobs
in Kooperation mit den Salzburger Festspielen
„Pfi ngsten + Barock“.
Erstmals in der Geschichte der Festspiele zeichnete
der deutsch-französische Kulturkanal ARTE eine
Festspieloper auf. Geplant ist, im Frühjahr 2007 in
einer einstündigen Fernsehdokumentation über den
Komponisten Händel, die Oper und ihre Entstehung
so wie über die Internationalen Händel-Festspiele
Göttingen zu berichten.
Unter der Leitung von Nicholas McGegan wurde 2006
das FestspielOrchester Göttingen gegründet, das sich
aus den besten Musikern international agierender
Orchester für Alte Musik zusammensetzt und bereits
in seinem Gründungsjahr mit der Produktion von
Mozarts Bearbeitung des „Messias“ zu den Fest-
wochen Herrenhausen eingeladen wurde.
Zuwendungsempfänger:
Göttinger Händel-Gesellschaft e. V.
Förderzweck:
Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2006
Höhe der Zuwendung:
150.000 €
Laufzeit des Projekts:
27. Mai bis 7. Juni 2006
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
12. MASALA Welt-Beat-Festival 2006
Auch das 12. MASALA Welt-Beat-Festival, das vom
3. bis 14. Mai 2006 in der Landeshauptstadt und in
der Region Hannover stattfand, wurde aus Mitteln
der Musikförderung in Niedersachsen unterstützt. Zu
den programmlichen Highlights gehörte eine völlig
unbekannte Künstlerin aus Portugal, Ana Moura, die
den portugisischen Fado-Gesang sowohl traditionell
als auch modern, witzig und charmant präsentierte.
Zu den Anliegen der Veranstalter gehört, im Rahmen
des Festivals ausländische Mitbürger/-innen auch
immer ein kleines Stück Heimat zu bieten. Besonders
deutlich wurde dies beim Konzert der polnischen
Ausnahmekünstlerin Anna Maria Jopek, die in ihrem
Heimatland bereits ein großer Star, hier aber noch
nicht so bekannt ist – der Saal des Schauspielhauses
war zur Hälfte mit polnischen Fans gefüllt.
Insgesamt konnten ca. 5.000 Besucher/-innen
bei den Konzerten gezählt werden, darunter 1.500
Kinder, die mit ihren Eltern, Erziehern und Lehrern
die Kinder konzerte besuchten sowie 30 Schul-
klassen, die an den Workshops im Zirkuszelt teil-
nahmen. Die Tanzkurse unter professioneller und
internationaler Anleitung wurden von über 400 inter-
essierten Menschen besucht.
Zuwendungsempfänger:
Bürgerinitiative Raschplatz e. V.
Förderzweck:
12. MASALA Welt-Beat-Festival 2006
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
3. bis 14. Mai 2006
Morgenland Festival 2006
Das Morgenland Festival Osnabrück präsentiert
Musik des Nahen und Mittleren Ostens von der tradi-
tionellen Musik bis hin zur Avantgarde und bietet
zugleich eine Plattform für den Dialog der Kulturen.
Neben den Veranstaltungen in Osnabrück wurden in
2006 erstmalig Gastspiele in der Staatsoper Berlin
und in der Schinkelkirche von Schloss Neuharden-
berg in Brandenburg durchgeführt.
Nach außergewöhnlich langwierigen und schwierigen
Verhandlungen gelang es, das Tehran Symphony
Orchestra zum ersten Mal nach Deutschland zu
holen. 15 Konzerte mit 135 ausländischen und 80
nationalen Künstlern, rund 5.300 Besucher: Das ist
die Bilanz des Festivals. Auch das Rahmenprogramm
fand bei den Gästen einen hohen Zuspruch. Zu sehen
waren hier drei ausgewählte iranische Filme, die
Aus stellung „Reise in den Orient“, die Bilder des
ira kischen Malers Ahmad Al-Kenani zeigte und ein
Komponisten-Workshop. Das Festival hat sowohl bei
den Musikern als auch beim Publikum und der Presse
außergewöhnlich positive Reaktionen hervorgerufen,
insbesondere, weil es vergleichbare Veranstaltungen
dieser Art weltweit kaum gibt. Allein über das
Er öffnungskonzert berichteten 90 Journalisten und
bescherten Osnabrück so nach der Eröffnung des
Felix-Nussbaum-Hauses die größte internationale
Presse resonanz.
Zuwendungsempfänger:
Stadt Osnabrück
Förderzweck:
Morgenland Festival Osnabrück 2006
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
20. August bis 3. September 2006
Geförderte Projekte 2006
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MusicaViva – Internationales Musikfestival im Osnabrücker Land
MusicaViva ist ein Musikfest, das Konzerte mit alter
Musik – vom Mittelalter bis hin zur frühen Romantik –
ausgeführt auf historischen Instrumentarien bzw.
entsprechenden Kopien mit einem intensiven Kurs
und Seminarangebot zur Aufführungspraxis alter
Musik verbindet. Durch neue Kombinationen, Gegen-
überstellungen und Interpretationen wird dabei die
alte Musik lebendig. So trägt das Festival dazu bei,
die aktuelle Auseinandersetzung und die Beschäfti-
gung mit der alten Musik zu fördern und zu vertiefen.
Für zahlreiche Musiker und Ensembles von interna-
tionalem Ruf waren Osnabrück und das Osnabrücker
Land für knapp drei Wochen musikalischer Treffpunkt.
Dabei kam der Vokalmusik eine besondere Rolle zu:
Die Singphoniker, die zu den wenigen professionellen
deutschen Vokalensembles von internationalem
Ruf zählen und als Spezialisten des romantischen
Ensemblegesangs gelten, eröffneten das Fes tival mit
Musik von Schubert bis Simon & Garfunkel. Dem
Ver anstalter gelang auch, den norwegischen Meister-
saxophonisten Jan Garbarek, der bereits jetzt als
große Jazzlegende gehandelt wird, zu verpfl ichten.
Zuwendungsempfänger:
FORUM artium e. V.
Förderzweck:
MusicaViva – Internationales Musikfestival
im Osnabrücker Land
Höhe der Zuwendung:
25.000 €
Laufzeit des Projekts:
10. bis 27. September 2006
31. Musikalischer Frühling Bleckede
Wie der Name verspricht, fi ndet der Musikalische
Frühling seit 1976 im späten Frühling statt, eine
Woche zwischen Mitte Mai und Mitte Juni, und zwar
im Hof des Elbschlosses Bleckede. Das malerische
Elbstädtchen Bleckede liegt ca. 25 Kilometer von
Lüne burg entfernt im Nordosten Niedersachsens
und ist stolz darauf, im ländlichen Raum ein derart
musika lisch hochrangiges Festival auf die Beine zu
stellen.
Der Musikalische Frühling ist ein Open-Air-Festival
mit dem Anspruch, Meisterwerke der Oper und klas-
sischen Musik, Kinderaufführungen, Kirchen- sowie
Kammerkonzerte in einer großen Bandbreite zu
präsentieren. Hinzu kommen Veranstaltungen, bei
denen Literatur oder Schauspiel von Musik umrahmt
wird. Im Mozart-Jahr hat auch der Musikalische Früh-
ling diesen Komponisten gewürdigt und dies in einer
Mischung aus traditionellen Konzerten und einem
unkonventionellen Abend unter dem Motto „Mozart
meets Brecht“, einer Produktion des Jungen Opern-
ensembles, Hamburg.
Zuwendungsempfänger:
Elbschloss Bleckede GmbH
Förderzweck:
31. Musikalischer Frühling Bleckede
Höhe der Zuwendung:
6.000 €
Laufzeit des Projekts:
19. bis 28. Mai 2006
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Festivals
Musikförderung in Niedersachsen
22. Musikalischer Sommer in Ostfriesland und Groningen
Der 22. Musikalische Sommer in Ostfriesland und
Groningen mit Kammer-, Orgel- und Orchester -
kon zerten sowie Meisterkursen für junge Solisten
fand vom 28. Juli bis 20. August statt. Zahlreiche
Künstler aus den Niederlanden, Deutschland und
aus aller Welt waren in die Region eingeladen und
brachten Werke der Kammermusik für Klavier,
Streicher und Blasinstrumente zur Aufführung. Auch
das Rahmenprogramm des Musikfestivals konnte
wieder das Publikum begeistern: Grachtenfahrten,
Hof-, Schloss- und Gartenführungen wurden
hervorragend angenommen. Gleiches gilt für das
Kinderprogramm wie z. B. der Familientag in Kampen
oder „Klassiek voor Kinderen“ in Slochteren. Aber
auch die Orgelexkursio nen haben in Ostfriesland und
den Niederlanden großen Erfolg gehabt und werden
für das kommende Jahr wieder fest eingeplant und
erweitert.
Zuwendungsempfänger:
Ostfriesische Landschaft
Förderzweck:
22. Musikalischer Sommer
in Ostfriesland und Groningen
Höhe der Zuwendung:
25.000 €
Laufzeit des Projekts:
28. Juli bis 20. August 2006
Open Strings 2006
Das Open Strings Gitarrenfestival ist eine jährlich
wiederkehrende Veranstaltung und Anziehungspunkt
für die internationale akustische Gitarrenszene
durch eine Mischung aus Konzerten, Ausstellungen,
Workshops und einem Nachwuchswett bewerb. Die-
ser wird in nationalen und internationalen Fachzeit-
schriften ausgeschrieben. Eingeladen werden in der
Regel die fünf talentiertesten jungen Künstler. Die
ersten drei Preisträger des Wettbewerbs sind auf
einer speziell produzierten CD vertreten, die bewor-
ben und einem breiten Publikum vor gestellt wird.
Zuwendungsempfänger:
Acoustic Music GmbH & Co. KG
Förderzweck:
Internationales Gitarrenfestival
Open Strings 2006
Höhe der Zuwendung:
20.000 €
Laufzeit des Projekts:
29. September bis 1. Oktober 2006
Geförderte Projekte 2006
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61. Sommerliche Musiktage Hitzacker
Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker, das älteste
deutsche Kammermusikfest, haben seit vielen
Jahren ihren festen Platz im kulturellen Angebot die-
ser Region. Sie sind eine lebendige Auseinanderset-
zung mit den verschiedensten Formen der Kammer-
musik – vom lauten Lied bis zur Kammeroper, vom
Solovortrag bis zum Kammerorchester, von der Musik
des Mittelalters bis zur zeitgenössischen Musik. Sie
sind ein Forum für Künstler und fördern dabei auch
den musikalischen Nachwuchs.
Drei Programmlinien prägten die Sommerlichen
Musiktage 2006: Mit der „Wassermusik“ widmeten
sie sich einem die gesamte Musikgeschichte durch-
ziehenden Thema: Den Regen, die Welle, Fluss und
Meer musikalisch zu fassen, hat Komponisten immer
wieder gereizt. Dazu gehören die Klassiker der
„Wasser-Musiken“ (Händel und Vivaldi), aber auch
Brahms’ „Regenlied-Sonate“ für Violine und Klavier
oder Hanns Eislers Komposition „14 Arten den Regen
zu beschreiben“. „Composer in residence“ war in
diesem Jahr der amerikanische Posaunist, Kom-
ponist und Entertainer Mike Svoboda, der eine im
Auftrag des Festivals neu komponierte Wassermusik
für eine Blaskapelle und einen Laienchor an der Elbe
urauf führte. „Artists in residence“ waren drei inter-
national renommierte Musiker der jungen Generation,
die sich erstmals in Hitzacker vorstellten: die molda-
wische Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die argen-
tinische Chellistin Sol Gabetta und der fi nnische
Pianist Henri Sigfridsson.
Zuwendungsempfänger:
Gesellschaft der Freunde der
Sommerlichen Musiktage Hitzacker e. V.
Förderzweck:
61. Sommerliche Musiktage Hitzacker
Höhe der Zuwendung:
80.000 €
Laufzeit des Projekts:
29. Juli bis 6. August 2006
Stimmen Europas 2006 – Länderschwerpunkt Frankreich
2006 veranstaltete die Stadt Otterndorf zum dritten
Mal das Musik- und Kulturfestival „Stimmen Europas“,
bei welchem die französische Musik und Kultur den
Schwerpunkt der Veranstaltungen bildete. Zu hören
war vor allem die französische Musik der vorletzten
Jahrhundertwende mit bedeutenden Komponisten
wie Debussy, Ravel, Fauré, aber auch ein Chanson-
abend stand auf dem Programm. Abgerundet wurden
die Musiktage durch zwei Ausstellungen von Max
Uhlig und Marc Chagall.
Zuwendungsempfänger:
Stadt Otterndorf
Förderzweck:
Stimmen Europas 2006 –
Länderschwerpunkt Frankreich
Höhe der Zuwendung:
3.000 €
Laufzeit des Projekts:
21. bis 24. September 2006
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Musikförderung in Niedersachsen
Bandrotation 2006
In den vergangenen Jahren sind die Möglichkeiten
für regionale Rock- und Popbands sich live zu prä-
sentieren, immer geringer geworden. Dies liegt zum
einen an steigenden Kosten, zum anderen aber auch
an den Erwartungen eines Publikums, das seinen
Geschmack durch Video-Clips, DVD, Fernsehen und
Events jeglicher Art bildet. Konzerte des regionalen
Nachwuchses ohne fi nanzielle Unterstützung sind
kaum noch machbar. Mit dem Projekt „Bandrotation“
wird das Ziel verbunden, im Live-Musikbereich eine
gezielte Nachwuchsförderung zu etablieren. Das
Projekt wendet sich an talentierte Bands, denen die
Möglichkeit gegeben wird, sich in verschiedenen
niedersächsischen Regionen live zu präsentieren.
Zuwendungsempfänger:
Landesarbeitsgemeinschaft Rock
Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Bandrotation 2006
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
1. Januar bis 31. Dezember 2006
30. Internationale Sommerakademie für Kammermusik Niedersachsen
Die Internationale Sommerakademie für Kammer-
musik Niedersachsen dient ausschließlich dem
Ensemblespiel. Durch ein Höchstmaß an konzen-
trierter Zusammenarbeit soll jungen Musikern Gele-
genheit gegeben werden, sich mit Kammermusik-
werken verschiedenster Stilrichtungen und Beset-
zungsarten auseinander zu setzen. Sie richtet sich an
junge Musikerinnen und Musiker, die ihr Studium
abgeschlossen haben oder sich im fortgeschrittenen
Stadium befi nden. Berücksichtigt werden bereits
bestehende Ensembles, aber auch Einzelbewerber,
die in zu bildenden Formationen Erfahrungen im
Ensemblespiel sammeln wollen.
Während der dreiwöchigen Kursdauer wurden 2006
zwischen 45 und 50 Werke der Kammermusik mit
sieben international renommierten Professoren er-
arbeitet und neben Werken der Standardliteratur in
zu nehmendem Maße unbekannte Werke der Kammer-
musikliteratur in die Kursarbeit einbezogen. In die-
sem Zusammenhang hat es der künstlerische Beirat
als wichtige Aufgabe angesehen, weitgehend unbe-
kannt gebliebene Kompositionen europäischer Kom-
ponisten, den „Opfern der Gewalt“, die während oder
zwischen den beiden Weltkriegen gefallen oder um ge-
kommen sind, mit dem heutigen musikalischen Nach-
wuchs zu erarbeiten und zur Aufführung zu bringen.
Zuwendungsempfänger:
Internationale Sommerakademie
für Kammermusik Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
30. Internationale Sommerakademie
für Kammermusik Niedersachsen
Höhe der Zuwendung:
15.000 €
Laufzeit des Projekts:
28. August bis 17. September 2006
Nachwuchsförderung
Geförderte Projekte 2006
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Jugendjazzorchester Niedersachsen 2006
Das Jugendjazzorchester Niedersachsen mit dem
selbstgewählten Namen „Wind Machine“ gibt
begabten jugendlichen Jazzinstrumentalisten und
Jazzvokalisten die Möglichkeit, ein Repertoire von
klassischen Bigband-Standards bis zu modernsten
Arrangements und Kompositionen zu erarbeiten. Die
rund 30 Musiker starke Band trifft sich in der Regel
zweimal jährlich in den Schulferien zu Arbeitsphasen
mit anschließenden Konzerten in kleinen und großen
Orten. Neben klassischem Swing und Bebop werden
die großen Meister des innovativen und avantgar-
distischen Bigband-Jazz erarbeitet. Auch Werke
deutscher Komponisten und Arrangeure werden
ins Repertoire integriert. Die bisher einbezogenen
Instrumente sind Saxophon, Trompete, Posaune,
Klavier/Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Vibra-
phon, Percussion und Gesang. Bewerber für das
Orchester dürfen maximal 23 Jahre alt sein, ihren
Wohnsitz in Niedersachsen und keine musikalische
Berufsausbildung begonnen haben.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Jazzorchester Niedersachsen 2006
Höhe der Zuwendung:
30.000 €
Laufzeit des Projekts:
2. Januar bis 26. November 2006
Klassik bringt’s
Der Landschaftsverband Stade, zuständig für Kultur-
arbeit in der Region Elbe-Weser-Dreieck, ist Träger
der von ihm 1988 ins Leben gerufenen Jungen Phil-
harmonie Elbe-Weser. Das Orchester vereint musika-
lische Talente aus den Musikschulen der Umgebung
sowie aus zwölf europäischen Partnerstädten und
Re gionen, die von renommierten musikalischen
Bildungseinrichtungen vorbereitet und entsandt
werden. 2006 kamen die Orchestermitglieder aus
Island, Lettland, Polen, Rumänien, Russland, aus
der Schweiz, Ungarn, Luxemburg und natürlich aus
Deutschland.
Ein- bis zweimal jährlich trifft sich das Orchester in
Stade, erarbeitet anspruchsvolle Programme und
spielt anschließend in mehreren Konzerten. Während
der rund zweiwöchigen Phase proben die Jugendli-
chen täglich zunächst in kleinen Gruppen unter der
Anleitung von professionellen Musikern aus dem
Zürcher Tonhalle-Orchester. So können sie ihre Fähig-
keiten am Instrument verbessern, ihre musikalische
Ausbildung vertiefen und Erfahrungen im Orchester-
spiel sammeln.
Die Konzerte der Jungen Philharmonie Elbe-Weser
fanden 2006 in den Stadthallen von Cuxhaven, Oster-
holz-Scharmbeck, Stade und Verden statt.
Zuwendungsempfänger:
Landschaftsverband Stade e. V.
Förderzweck:
Klassik bringt’s der Jungen Philharmonie Elbe-Weser
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
8. bis 22. August 2006
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Musikförderung in Niedersachsen
Landesjugendblasorchester Niedersachsen 2006
Das Landesjugendblasorchester Niedersachsen
ist das Auswahlorchester im Bereich sinfonischer
Blasmusik des Landes Niedersachsen. Nur die
begabtesten Nachwuchsmusiker können nach
einem bestandenen Probespiel Mitglied werden.
2006 waren dies 54 Musikerinnen und Musiker
im Alter zwischen 13 und 24 Jahren. Das in der
Frühjahrsarbeits phase des Orchesters erarbeitete
Programm bot einen Querschnitt der gehobenen
modernen Blasmusikliteratur mit musikalischen
Höhepunkten aus Musical- und Filmmusik. Mit
diesem Programm ging das Orchester in sein bisher
spektakulärstes Vorhaben, nämlich auf eine Reise
in die niedersächsische Partnerregion Perm/Ural in
Russland. Vor einem außergewöhnlich warmherzigen
Publikum fanden am östlichen Ende Europas drei
Konzerte statt.
Die Herbstarbeitsphase des Orchesters diente
der Vorbereitung zur Teilnahme am 3. Deutschen
Wettbewerb für Auswahlorchester in Trossingen. In
der Kate gorie „sinfonisches Blasorchester“ mit 94
von 100 möglichen Punkten von der Fachjury mit
hervorragendem Erfolg ausgezeichnet, konnte das
Ensemble den zweiten Preis erringen und verfehlte
nur knapp den Sieg gegen eine Landesauswahl
erwachsener Musiker aus Nordrhein-Westfalen.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Landesjugendblasorchester Niedersachsen 2006
Höhe der Zuwendung:
33.000 €
Laufzeit des Projekts:
18. Februar bis 12. November 2006
Landesjugendchor Niedersachsen 2006
Junge musikbegeisterte Sängerinnen und Sänger
aus allen Teilen des Landes bilden den Landesjugend-
chor Niedersachsen, der seinen Mitgliedern vielfältige
Einblicke in die Chormusik vermitteln will, indem er
sie an Werke verschiedenster Epochen heranführt.
Unter namhaften Chorleitern erarbeitet der Landes-
jugendchor jährlich ein vielfältiges und anspruchs-
volles Chorprogramm. Dabei reicht das Spektrum
von Madrigal bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
2006 bestand der Jahresplan des Chores aus zwei
Orchesterarbeitsphasen, einer CD-Aufnahme wäh-
rend des Himmelfahrtswochenendes und einer
Konzerttournee im Herbst.
Mit seinem Programm „Messegesänge im Wandel“
entführte der Landesjugendchor Niedersachsen auf
seinen vier Konzerten in Hannover, Leer, Wilhelms-
haven und Rotenburg rund 1.000 Zuhörer auf einen
Streifzug durch die vielfältige Welt der geistlichen
Chormusik und präsentierte aus ausgewählten Wer-
ken die Entwicklung liturgischer Vokalmusik im Laufe
von drei Jahrhunderten.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Landesjugendchor Niedersachsen 2006
Höhe der Zuwendung:
27.000 €
Laufzeit des Projekts:
3. März bis 9. Dezember 2006
Nachwuchsförderung
Geförderte Projekte 2006
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Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester 2006
Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester
dient der Förderung und Zusammenführung mu si-
kalisch besonders begabter Jugendlicher aus
Niedersachsen. Unter künstlerischer und pädagogi-
scher Anleitung werden junge Nachwuchsmusiker/
-innen an eine gemeinschaftliche Leistung von
hohem Niveau herangeführt, die an professionelle
Ansprüche heranreicht. Die künstlerische Leitung
des Orchesters wird von verschiedenen namhaften
Dirigenten übernommen, so dass die Orchester mit-
glieder unterschiedliche Arbeitsweisen kennen lernen.
Im Konzertjahr 2006 waren dies die Diri genten
Martin Brauß und Adrian Prabava. Ausge wählte
Fachdozenten aus niedersächsischen Berufs-
orchestern leiten die Registerarbeit. Der Jahresplan
des Orchesters besteht aus einem Auswahlspiel,
einem Probenwochenende, einer Arbeitsphase mit
anschließenden Konzerten jeweils im Frühjahr und
Herbst.
Im Frühjahr 2006 wurde in Kooperation mit der
Hoch schule für Musik und Theater Hannover die
Oper „Gianni Schicci“ einstudiert und in der Hoch-
schule aufgeführt. Nach der Herbst-Arbeitsphase
präsentier te das Niedersächsische Jugendsinfonie-
orchester unter der Leitung von Adrian Prabava bei
den Kon zerten in Emden, in Magdeburg und in
Braunschweig ein Orgel-Projekt.
Zuwendungsempfänger:
Landesmusikrat Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester 2006
Höhe der Zuwendung:
55.000 €
Laufzeit des Projekts:
31. März bis 26. November 2006
Zeitgenössische Musik in Winsen/Luhe
„Hören – Anhören – Zuhören – Kommunikation“ ist die
gedankliche Kette, die als Klammer alle Veranstaltun-
gen zeitgenössischer Musik in Winsen des Ensembles
L’ART POUR L’ART umfassen soll. Nicht nur für Musiker,
sondern in sehr vielen anderen Berufssparten spielt
das Gehör für die Arbeit eine besondere Rolle. So ha-
ben in vier Doppelveranstaltungen Persönlichkeiten
aus nichtmusikalischen Berufen darüber berichtet,
welche Klänge ihrer Arbeit zu sachlichen Ergebnissen
beitragen, welche Entscheidungen und Strategien
über das Ohr entwickelt werden, über akustische
Untersuchungsmethoden und darüber, inwieweit das
Ohr einen Wegweiser darstellt.
Zeitgenössische Musik in Winsen/Luhe beinhaltete
auch einen Kompositionskurs für Kinder und Jugend-
liche. Auch hier stand das Hören als Wurzel allen Kom-
ponierens im Mittelpunkt: Körperbewegungen von
Menschen und Tieren, Bewegungen von Pfl anzen im
Wind und ihrer Wachstumsphase, das In-Bewegung-
setzen von Objekten, die sichtbare Bewegung in der
Gestaltung von statischen Gegenständen. Aus diesen
Erfahrungen entstanden Kompositionen, die im Juli
2006 zur Aufführung gelangten.
Zuwendungsempfänger:
L’ART POUR L’ART
Förderzweck:
Zeitgenössische Musik in Winsen/Luhe 2006
Höhe der Zuwendung:
6.000 €
Laufzeit des Projekts:
2. Halbjahr 2006
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40
Musikförderung in Niedersachsen
ChorKonzertTage Lüneburg
Vom 12. bis 14. Mai 2006 war Lüneburg Aus tra gungs-
ort der alle vier Jahre stattfi ndenden ChorKonzert-
Tage. Veranstalter ist der Landesverband Nordwest
des Verbandes Deutscher KonzertChöre, dem
Sänger/- innen aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen
und Schleswig-Holstein angehören. 20 Mit gliedschöre
mit ca. 900 Aktiven trafen sich in Lüneburg und
boten ein Programm quer durch die Geschichte der
anspruchsvollen Chormusik.
Zuwendungsempfänger:
Verband Deutscher KonzertChöre e. V.
Förderzweck:
12. ChorKonzertTage in Lüneburg
Höhe der Zuwendung:
1.800 €
Laufzeit des Projekts:
12. bis 14. Mai 2006
Internationaler Harald-Andersén-Kammerchorwettbewerb
Als einzige deutsche Vertreter hat das Junge Vocal-
ensemble Hannover 2006 an dem nur alle drei Jahre
stattfi ndenden Harald-Andersén-Chorwettbewerb
in Helsinki teilgenommen. Bemerkenswert ist dies
schon deshalb, weil weltweit nur zehn Chöre aus-
gewählt werden und sich auch professionelle Chöre
bewerben können.
Das Junge Vocalensemble zählt 45 Sängerinnen und
Sänger, die überwiegend musikalisch ausgebildet
und stimmlich geschult, jedoch keine Berufssänger/
-innen sind. Der Chor singt neben weltlicher und
geistlicher A-capella-Musik des 15. bis 20. Jahrhun-
derts auch orchesterbegleitende Messen, Oratorien
und Passionen.
Auch wenn es in Helsinki nicht ganz zu einem Preis
gereicht hat, gab es für dem Wettbewerbsauftritt in
der Sibelius-Akademie und das Abschlusskonzert in
der großen Finlandia Hall viel positives Feedback.
Zuwendungsempfänger:
Junges Vokalensemble Hannover e. V.
Förderzweck:
Teilnahme am Internationalen
Harald-Andersén-Kammerchorwettbewerb
in Helsinki
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
7. bis 10. September 2006
Wettbewerbe
Geförderte Projekte 2006
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7. Deutscher Chorwettbewerb in Kiel
Die Ausbildung im MädchenChor Hannover beruht
auf einer mehrfach gestuften, durch das jeweilige
Alter der Mädchen bestimmten Konzeption. So
werden in der vokalen Grundstufe die Mädchen
spielerisch mit elementaren Gesangstechniken ver-
traut gemacht. In der Vorklasse lernen sie sicheres
Notenlesen, Grundkenntnisse der Musiktheorie und
Gehörschulung durch mehrstimmiges Singen. Im
Nachwuchschor wächst das Verständnis für verschie-
dene Stile und Klangmöglichkeiten, hier bestreiten
die Mädchen erste öffentliche Auftritte. Mit 13 Jah-
ren treten die Mädchen in den Konzertchor ein, in
dem die chorische Ausbildung weiter fortgeführt und
durch die Arbeit an der Solostimme ergänzt wird.
2006 nahm der MädchenChor Hannover am
7. Deutschen Chorwettbewerb in Kiel teil. Hierbei
handelt es sich um die zentrale Veranstaltung der
Chormusik in Deutschland, an dem die besten Chöre
aus allen Bundesländern präsent sind, die sich für
die Teilnahme zuvor bei Landeswettbewerben qualifi -
ziert haben. Der MädchenChor Hannover präsentier-
te sich mit Stücken von Alfvén, Nystedt, Rautavaara,
Brahms, Cozzolani und Pärt und erhielt für die
Präsentation von der Jury 24,2 von 25 möglichen
Punkten – die höchste Wertung im diesjährigen
Gesamtwettbewerb – und, wie sich später heraus-
stellte, auch die höchste je vergebene Wertung seit
Gründung des Chorwettbewerbs.
Zuwendungsempfänger:
MädchenChor Hannover e. V.
Förderzweck:
Teilnahme am 7. Deutschen Chorwettbewerb 2006
in Kiel
Höhe der Zuwendung:
2.290 €
Laufzeit des Projekts:
24. bis 27. Mai 2006
Eurofestival Zupfmusik 2006
Mit Hilfe der Musikförderung in Niedersachsen
konnten sich die Mitglieder des niedersächsischen
Landeszupforchesters am Eurofestival 2006 beteili-
gen. Vom 25. bis 28. Mai stand Bamberg ganz im
Interesse der Zupfmusiker, die zu diesem Ereig nis
aus 30 Ländern anreisten, darunter aus Austra lien,
China, Japan, Russland, der Ukraine und der USA.
Insgesamt 110 Orchester, Ensembles, Kammer-
musikgruppen und Solisten präsentierten den Klang-
reichtum, die Vielfalt und den besonderen Reiz des
Zusammenspiels auf und mit Zupfi nstrumenten.
Allein 14 Uraufführungen zeugen von dem großen
Innovationspotential, das von dieser sehr aktiven
Szene im Zusammenwirken von Laien und Profi s
ausgeht. Die inhaltliche Konzeption des Eurofestivals
Zupfmusik 2006 stand unter dem Motto „Vielfalt –
Begegnung – Highlights“ und trug dazu bei, diese
Musiksparte weiterhin zu pfl egen, sie über die natio-
nalen Grenzen hinweg weltweit zu verbreiten und
weiter zu entwickeln.
Zuwendungsempfänger:
Bund deutscher Zupfmusiker
Landesverband Niedersachsen e. V.
Förderzweck:
Teilnahme am Eurofestival Zupfmusik 2006
in Bamberg
Höhe der Zuwendung:
3.000 €
Laufzeit des Projekts:
25. bis 28. Mai 2006
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Musikförderung in Niedersachsen
Bad Pyrmont komponiert! „Neue Ohren für neue Musik“
Das Jubiläum „300 Jahre Musik Bad Pyrmont“ wurde
begleitet von zahlreichen Konzerten, Vorträgen
so wie einer großen Ausstellung über die Geschichte
der Kurmusik. Das Jubiläumsjahr war aber auch An-
lass, an die Tradition der Pyrmonter Musikfeste, die
seit 1825 nachweisbar sind, zu erinnern. In diesen
Zusammenhang gehört ein ganz besonderes Projekt
der Musikschule Bad Pyrmont: Ein Jahr lang wurde
in Bad Pyrmont unter Leitung der Musikschule in
drei Klassen – je eine für Kinder, Jugendliche und
Er wachsene – komponiert. 21 Kinder, Jugendliche
und Erwachsene arbeiteten mit den Gastdozenten
Detlev Glanert und Hans-Joachim Hespos in wöchent-
licher Anleitung an diesen Werken. Und mit einem
Musikfest besonderer Art wurden diese dann in drei
Konzerten uraufgeführt.
Zuwendungsempfänger:
Musikschule Bad Pyrmont e. V.
Förderzweck:
Bad Pyrmont komponiert!
„Neue Ohren für neue Musik“
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
1. Februar 2006 bis 1. April 2007
Folk an der Trillke
Folk an der Trillke ist eine Veranstaltungsreihe mit
Konzerten, Kursen und dem Folk’n’Fusion-Festival in
Hildesheim. Es versteht sich als ein Forum für die Aus-
einandersetzung mit unterschiedlichen Musik tradi-
tionen sowie der Verbindung von Folklore mit klas-
sischen und populären Musiktiteln. Veranstaltungs ort
ist das Trillke-Gut in Hildesheim, das sich seit einiger
Zeit zu einer regen Folk-Musikszene in Nieder sachsen
entwickelt hat. Dabei treffen nicht nur Hildes heimer,
überregionale oder internationale Musiker und
Gruppen aufeinander, sondern die Folk-Musik zieht
Menschen verschiedener Generationen und unter-
schied licher Bildungsschichten an. Zielgruppe des
Vereins Trillke e. V. sind Musiker/-innen, Musikinter-
essierte – Experte und Laien – Menschen mit und
ohne Migrationshintergrund, Erwachsene, Jugendli-
che und Kinder. Das Musikfestival Folk’n’ Fusion 2006
war eine bunte Mischung aus Konzerten, ergänzt
durch ein Tanzstück des Stadttheaters Hildesheim.
Erzählt wurde zu moderner, techno artiger, mazedo-
nischer Musik die Geschichte zweier Mädchen und
deren Streit um einen Sitzplatz auf einem weißen
Küchenstuhl.
Zuwendungsempfänger:
Trillke e. V.
Förderzweck:
Folk an der Trillke 2006
Höhe der Zuwendung:
5.000 €
Laufzeit des Projekts:
23. bis 27. Oktober 2006
Sonstige
Geförderte Projekte 2006
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43
TON-FILM
TON-FILM ist ein Kooperationsprojekt des Vereins
Musik für heute, dem Nachtstudio Braunschweig
so wie des Neuen Ensembles, Hannover. Vorrang iges
Ziel von TON-FILM ist es, die Zusammenarbeit und
gegenseitige Wahrnehmung von zeitgenössischer
Musik und heutigem Experimentalfi lm zu intensivie-
ren und dabei die öffentliche Aufmerksamkeit für
dieses Kunstfeld zu steigern. Durch einführende
Konzerte und Vorträge wird dem Publikum, aber auch
interessierten und partizipierenden Künstlern, ein
Überblick über die Entwicklung dieses Genres gege-
ben. Bei Workshops und Vortragsgesprächen werden
darüber hinaus bildende Künstler und Filmemacher
mit zeitgenössischen Komponisten zusammenge-
bracht, um so die Möglichkeit zu erhalten, in das
Denken und die ästhetischen Kategorien des jeweils
anderen hineinzufi nden. Dieser Dialog soll das Ent-
stehen neuer Werke stimulieren und im Laufe der
Projektzeit zu konkreten Produktionen führen.
Das Projekt wird konkret in Zusammenarbeit mit der
Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, und
der Hochschule für Musik und Theater in Hannover
durchgeführt.
Zuwendungsempfänger:
Musik für heute e. V.
Förderzweck:
TON-FILM
Höhe der Zuwendung:
20.000 €
Laufzeit des Projekts:
Oktober 2006 bis Juli 2007
Wolfenbütteler Barockjahr 2006
Der Verein Kulturstadt Wolfenbüttel e. V. wurde im
Jahre 2003 mit dem Ziel gegründet, durch Jahres -
programme das kulturelle Leben in Wolfenbüttel zu
fördern und die Öffentlichkeit in der Region und
darüber hinaus mit der teilweise verschütteten
Geschichte der Stadt bekannt zu machen. Nach dem
Lessing-Jahr 2004 und dem Wolfenbütteler Jahr der
Geschichte 2005 stand das Jahr 2006 ganz im Zei-
chen des Barocks. Das Wolfenbütteler Barockjahr
veranschaulichte die Barockkultur in der Stadt und
zeigte zugleich Einblicke in das literarische, musika-
lische, künstlerische und religiöse Leben der Zeit.
Einen Programmschwerpunkt bildete die Aufführung
von Barockmusik, die am Wolfenbütteler Hof unter
den Herzögen August dem Jüngeren und Anton
Ulrich eine bedeutende Rolle spielte. Das Konzert
„Musik am Wolfenbütteler Hof“, das Vokal- und Instru-
mentalwerke von Löw von Eisenach, Rosenmüller
und Theile zur Aufführung brachte, wurde aus Mitteln
der Musikförderung in Niedersachsen gefördert.
Zuwendungsempfänger:
Kulturstadt Wolfenbüttel e. V.
Förderzweck:
Wolfenbütteler Barockjahr 2006
Höhe der Zuwendung:
10.000 €
Laufzeit des Projekts:
12. Januar bis 12. Dezember 2006
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Rundfunkstaatsvertrag (RSTV)Rechtliche Grundlage
§ 40 Finanzierung besonderer Aufgaben
(1) Der in § 10 des Rundfunkfi nanzierungsstaatsvertrages bestimmte Anteil kann für die Finanzierung
folgender Aufgaben verwendet werden:
1. Zulassungs- und Aufsichtsfunktionen der Landesmedienanstalten
einschließlich hierfür notwendiger planerischer, insbesondere technischer Vorarbeiten,
2. die Förderung offener Kanäle.
Mittel aus dem Anteil nach Satz 1 können bis zum 31. Dezember 2010 aufgrund besonderer Ermächtigung
durch den Landesgesetzgeber auch für die Förderung von landesrechtlich gebotener technischer Infrastruk-
tur zur Versorgung des Landes und zur Förderung von Projekten für neuartige Rundfunkübertragungstech-
niken verwendet werden. Die Förderung von Projekten für neuartige Rundfunkübertragungstechniken soll
zeitlich befristet werden. Formen der nichtkommerziellen Veranstaltung von lokalem und regionalem Rund-
funk und Projekte zur Förderung der Medienkompetenz können aus dem Anteil nach Satz 1 aufgrund beson-
derer Ermächtigung durch den Landesgesetzgeber gefördert werden.
(2) Das Recht des Landesgesetzgebers, der Landesmedienanstalt nur einen Teil des Anteils nach Absatz 1 zu-
zuweisen, bleibt unberührt.
(3) Soweit der Anteil nach Absatz 1 nicht in Anspruch genommen wird, steht er den jeweiligen Landesrund-
funkanstalten zu. Eine landesgesetzliche Zweckbestimmung ist zulässig.
Anhang
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45
Niedersächsisches Landesmediengesetz (NMedienG)Rechtliche Grundlage
vom 1. November 2001 (Nds. GVBl. S. 680 - VORIS 22620 19 00 00 000 -)
Zuletzt geändert durch Gesetz vom 11. Dezember 2003 (Nds. GVBl. S. 423)
§ 51 NMedienG - Landesrecht Niedersachsen
Finanzierung der Landesmedienanstalt
(1) Die Landesmedienanstalt deckt ihren Finanzbedarf aus dem zusätzlichen Anteil an der einheitlichen
Rundfunkgebühr nach § 40 Abs. 1 RStV , der ihr zu 65 vom Hundert zusteht, und durch die Erhebung von
Verwaltungsgebühren.
(2) Die Landesmedienanstalt erhebt Verwaltungsgebühren und Auslagen für Amtshandlungen nach diesem
Gesetz. Die Vorschriften des Niedersächsischen Verwaltungskostengesetzes gelten mit Ausnahme des § 2
Abs. 1 Nr. 3 entsprechend. Das Nähere regelt die Landesmedienanstalt in ihrer Kostensatzung.
(3) Der NDR verwendet 30 vom Hundert des zusätzlichen Anteils an der einheitlichen Rundfunkgebühr nach
§ 40 Abs. 1 RStV sowie den ihm zustehenden Anteil an der einheitlichen Rundfunkgebühr, den die Landes-
medienanstalt nicht in Anspruch nimmt, im Benehmen mit dem Land für die Förderung der Entwicklung,
Herstellung und Verbreitung von audiovisuellen Produktionen einschließlich kultureller und multimedialer
Angebote, soweit sich diese Produktionen und Angebote innerhalb seines Programmauftrags halten. Fünf
vom Hundert des zusätzlichen Anteils an der einheitlichen Rundfunkgebühr verwendet der NDR im Rahmen
seines Programmauftrags und im Benehmen mit dem Land für die Förderung niedersächsischer Musikfesti-
vals, Orchester und Ensembles sowie für die Förderung des musikalischen Nachwuchses in Niedersachsen.
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46
Richtlinie für die Musikförderung nach dem Niedersächsischen Mediengesetz
1. Allgemeine Grundsätze und Anforderungen
1.1. Der Norddeutsche Rundfunk verwendet gemäß § 51 Abs. 3 S. 2 des Niedersächsischen Mediengesetzes
(NMedienG) 5% des zusätzlichen Anteils an der einheitlichen Rundfunkgebühr im Rahmen seines Pro gramm-
auftrages und im Benehmen mit dem Land Niedersachsen für die Förderung niedersächsischer Musikfesti-
vals, Orchester und Ensembles sowie für die Förderung des musikalischen Nachwuchses in Niedersachsen.
1.2. Die Projekte müssen in einem deutlichen Bezug zu Niedersachsen stehen, indem sie beispielsweise
- in Niedersachsen stattfi nden oder umgesetzt werden
- Niedersachsen betreffende Themen zum Inhalt haben
- von Musikschaffenden aus Niedersachsen realisiert werden.
1.3. Unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen Fördermitteln und förderfähigem Gesamtaufwand erhält
der NDR die Rechte, von den geförderten Veranstaltungen Ton- und/oder Bildaufnahmen zu fertigen und
diese innerhalb der Bundesrepublik Deutschland in den Programmen von ARD und ZDF sowie Deutscher
Welle und DeutschlandRadio in Hörfunk und/oder Fernsehen auszustrahlen. An geförderten audiovisuellen
Darstellungen sind dem NDR die gleichen Rechte einzuräumen. Die Zuwendungsempfänger tragen dafür
Sorge, dass die für den NDR zur Wahrnehmung seiner Befugnisse erforderlichen Rechte der Mitwirkenden
vorliegen und dem NDR kostenfrei übertragen werden können. Die Einzelheiten der Rechteeinräumungen an
den NDR (besonders die zeitliche Dauer und die Anzahl von Ausstrahlungen) werden unter Berücksichtigung
der spezifi schen Gegebenheiten des individuellen Förderfalles im Fördervertrag geregelt.
1.4. Der Sendefähigkeit geförderter Produktionen und Projekte ist besonderes Augenmerk zu widmen.
1.5. Mit der Förderung ist der NDR – falls er dies wünscht – bei den geförderten Projekten grundsätzlich alleiniger
Medienpartner (elektronische Medien). Dies ist in den begleitenden Publikationen zu Musikveranstaltungen
sowie im Abspann oder vergleichbaren Passagen audiovisueller Darstellungen durch die Zuwendungsemp-
fänger herauszustellen (entsprechend der Kooperationsvereinbarung zur Medienpartnerschaft).
2. Förderschwerpunkte | Fördervoraussetzungen
2.1. Die Projekte müssen von besonderer kultureller Bedeutung für Niedersachsen sein, indem sie insbesondere
- das Bild Niedersachsens als Kulturland national und international fördern
- Kooperation und Vernetzung des kulturellen Lebens und Schaffens befördern
- dazu beitragen, die Akzeptanz und den Anteil der deutschen Sprache, einschließlich der
Minderheitensprachen, in der Vokalmusik zu erhöhen
- inhaltliche Schwerpunkte setzen.
Hinweise für Antragsteller
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472.2. Gefördert werden sollen
- insbesondere Musikfestivals, Orchester und Ensembles mit herausgehobener, anerkannter Qualität
und überregionaler Bekanntheit, die in ihren Anträgen besondere programmatische Ansätze erkennen
lassen und
- Wettbewerbe, Kurse, Chöre und Orchester sowie einzelne Künstler des musikalischen Nachwuchses.
2.3. Musikfestivals im Sinne dieser Richtlinie sind regelmäßig wiederkehrende, zeitlich befristete Veranstaltun-
gen mit überwiegend musikbezogenen Inhalten.
Orchester und Ensembles im Sinne dieser Richtlinie sind Zusammenschlüsse von mehreren Personen zu
dem Ziel, gemeinsam Musikstücke und Chorwerke aufzuführen.
Musikalischer Nachwuchs sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis zu einem Alter von 27 Jahren, die
durch besondere Leistungen, wie Teilnahme an Musikwettbewerben oder -veranstaltungen, eine besondere
Begabung beim Musizieren gezeigt haben.
2.4. Bevorzugt werden Projekte, die mehrere Förderschwerpunkte miteinander verbinden.
2.5. Projekte dürfen nicht vorrangig kommerzielle Ziele verfolgen.
2.6. Die mehrfache direkte oder indirekte Förderung eines Vorhabens durch die Musikförderung im gleichen
Kalenderjahr ist grundsätzlich nicht zulässig.
Projekte desselben Zuwendungsempfängers mit identischen oder weitestgehend gleichartigen Zielen oder
Inhalten können in begründeten Fällen wiederholt gefördert werden.
Die gleichzeitige Förderung aus anderen öffentlichen Förderprogrammen ist möglich und wird ausdrücklich
gewünscht. Andere Förderungs möglichkeiten sind auszuschöpfen.
3. Antragsverfahren
3.1. Zuwendungsempfänger kann jede rechtfähige Person des Privatrechts oder des öffentlichen Rechts sein,
ausgenommen der NDR.
3.2. Antragsberechtigt sind Personen nach 3.1., die ihren Wohnsitz oder Sitz in Niedersachsen haben oder die ihr
Vorhaben dort realisieren wollen.
3.3. Zuwendungsempfänger müssen von ihren Voraussetzung her in der Lage sein, die geförderten Projekte nach
den in diesen Bereichen üblichen Geschäfts- und Qualitätsstandards zu realisieren. Dem NDR steht die Be-
fugnis zu, diese Eignung zu prüfen oder prüfen zu lassen.
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48 3.4. Die Förderung wird nur auf schriftlichen Antrag gewährt. Einzelheiten über die einzureichenden Unterlagen
ergeben sich aus dieser Richtlinie und aus einem Merkblatt, die bei der Geschäftsstelle der „Musikförderung
in Niedersachsen“ oder auf deren Website im Internet abrufbar sind. Antragsunterlagen sind in sechsfacher
Ausfertigung bei der Geschäftsstelle einzureichen. Die Antragsunterlagen werden Eigentum des NDR.
3.5. Die Geschäftsführung „Musikförderung in Niedersachsen“ berät die Antragsteller.
3.6. Anträge müssen eine Beschreibung des angestrebten Zwecks sowie einen vollständigen Kosten- und Finan-
zierungsplan enthalten. Die Kosten des Projektes, für das eine Förderung beantragt wird, sind branchen -
üblich und nach dem Grundsatz sparsamer Wirtschaftsführung zu kalkulieren. Der NDR übernimmt in keiner
Weise eine Garantie für die Gesamtsicherung des Projekts.
3.7. Der Antragsteller/die Antragstellerin muss glaubhaft machen, dass die Gesamtfi nanzierung des Projekts ein-
schließlich der Finanzierung der Folgekosten gesichert ist .
3.8. Die Förderung muss vor Beginn eines Projekts beantragt werden. Als Projektbeginn ist bereits der Abschluss
eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- und Leistungsvertrages (Auftragserteilung) zu werten. Die
Geschäftsstelle kann in Einzelfällen Ausnahmen zulassen, wenn der Antragsteller dies schriftlich beantragt.
3.9. Die Beantragung oder die Inanspruchnahme anderer Fördermittel sind der Geschäftsführung bei der Antrag-
stellung offen zu legen.
3.10. Ferner sind Unterlagen über die Rechtsform und über die fi nanzielle Sicherung des Antragstellers beizufügen.
3.11. Anträge müssen der Geschäftsführung mindestens einen Monat vor einer Sitzung der Vergabejury vorliegen.
3.12. Vor Abschluss eines Förderprojektes kann ein Zuwendungsempfänger in der Regel keinen neuen Förderan-
trag stellen. Ein Förderprojekt ist abgeschlossen, wenn die Geschäftsführung nach Vorlage vollständiger
prüffähiger Unterlagen ein Fördervorhaben abschließend geprüft oder binnen zwei Monaten keine Bean-
standungen erhoben hat.
4. Förderentscheidung
4.1. Der Norddeutsche Rundfunk und das Land Niedersachsen bilden gemeinsam eine Vergabejury. Diese tritt
mindestens einmal im Jahr zusammen und berät über die eingereichten Anträge.
4.2. Die Vergabejury entscheidet über die Förderwürdigkeit des Projekts und ggf. über die Höhe der Zuwendung.
Ein Anspruch auf Förderung besteht nicht.
4.3. Die Geschäftsführung teilt den Antragstellern die Entscheidungen der Vergabejury mit. Ablehnungen bedür-
fen keiner Begründung.
Hinweise für Antragsteller
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49 5. Art und Umfang, Höhe der Zuwendung
5.1. Zuwendungsart
Die Förderung erfolgt durch fi nanzielle Zuwendungen aus den Mitteln gemäß § 51 Abs. 3 S. 2 NMedienG.
Die Zuwendung kann nur als Projektförderung gewährt werden.
5.2. Finanzierungsart
Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss in Form einer Festbetragsfi nanzierung gewährt.
5.3. Rücktritt
Der Rücktritt vom Fördervertrag ist möglich, wenn der/die Förderungsempfänger/in die Geschäftsführung
getäuscht oder wesentliche Faktoren verschwiegen hat. Bei einem Rücktritt sind alle bis zu diesem Zeit-
punkt gezahlten Förderungsgelder unverzüglich zurückzuzahlen.
Ein Rücktritt ist auch möglich, wenn die Realisierung des geförderten Vorhabens nicht mehr als wahrschein-
lich angesehen werden kann. Dieses ist der Fall, wenn zwei Monate nach Bewilligung einer Förderung oder
Auszahlung einer Rate der/die Förderungsempfänger/in keinen nennenswerten Produktionsfortschritt
nachweist.
5.4. Höhe der Zuwendung
Die Förderung einzelner Maßnahmen aus Mitteln der Musikförderung in Niedersachsen soll in der Regel
€ 100.000 nicht überschreiten.
Eine Finanzierung von mehr als 50 v. H. der zuwendungsfähigen Ausgaben ist nicht möglich. In begründeten
Fällen können Ausnahmen zugelassen werden.
Der Antragsteller bringt mindestens 10 v. H. der zuwendungsfähigen Ausgaben als Eigenmittel in das Projekt
ein. Ausnahmen können zugelassen werden, insbesondere bei der Förderung des musikalischen Nachwuch-
ses und bei Vorhaben mit vorrangig experimentellem Charakter.
6. Fördervertrag und Auszahlung
6.1. Soweit einem Antrag auf Förderung entsprochen wird, schließt die Geschäftsstelle mit dem/der Antrag-
steller/in einen Fördervertrag ab, der die Grundlage für die Abwicklung der Förderung ist, insbesondere die
Auszahlung der Fördermittel regelt.
6.2. Die Auszahlung von Fördermitteln erfolgt grundsätzlich in Raten.
6.3. Die bewilligten Mittel sind bei der Geschäftsführung abzurufen. Voraussetzung für die Auszahlung ist der
Nachweis der Gesamtfi nanzierung. Die Zuwendung darf nur insoweit und nicht eher ausgezahlt werden, als
sie innerhalb von zwei Monaten nach der Auszahlung für fällige Zahlungen benötigt wird. Die Anforderung
jedes Teilbetrages muss die zur Beurteilung des Mittelbedarfs erforderlichen Angaben enthalten.
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50 7. Verwendungsnachweis und Rückzahlungsverpfl ichtung
7.1. Der Empfänger der Zuwendung wird im Förderungsvertrag verpfl ichtet, einen Verwendungsnachweis vor-
zulegen, dem eine rechtsverbindliche Erklärung beizufügen ist, dass die Mittel antrags- und ordnungsgemäß
verwendet wurden.
7.2. Der Verwendungsnachweis gilt als Unterlage für die Nachprüfung durch einen von der Geschäftsführung
beauftragten Prüfer. Der Empfänger der Zuwendung ist im Förderungsvertrag zu verpfl ichten, dem Prüfer die
erforderlichen Auskünfte zu erteilen und ggf. vor Ort Einsicht in die Unterlagen etc. nehmen zu lassen.
7.3. Der Verwendungsnachweis besteht a) aus einem Sachbericht und b) aus einem zahlenmäßigen Nachweis.
In dem sachlichen Bericht sind die Verwendung der Mittel und der erzielte Erfolg darzustellen. War die Zu-
wendung zur teilweisen Deckung der Ausgaben des Empfängers bestimmt, so haben sich die Darlegungen
unter Aufgliederung der Gesamteinnahmen und der Gesamtausgaben auch auf die Höhe des Gesamtauf-
wandes sowie auf die Aufbringung der übrigen Mittel zu erstrecken.
Der zahlenmäßige Nachweis über die Verwendung der Mittel ist in zeitlicher Folge und getrennt nach Ein-
nahmen und Ausgaben aufzustellen; die Ausgaben sind in persönliche Verwaltungsausgaben, sachliche Ver-
waltungsausgaben und sonstige Ausgaben in gleicher Weise wie im Kostenvoranschlag zu gliedern. Aus die-
ser Nachweisung muss ersichtlich werden, wann, an wen, zu welchem Zweck, für welchen Zeitraum und in
welchen Einzelbeträgen die Mittel verausgabt worden sind. Der zahlenmäßige Nachweis hat sich auf alle mit
dem Verwendungszweck zusammenhängenden Einnahmen und Ausgaben zu erstrecken.
7.4. Mit dem Verwendungsnachweis sind die Originalbelege (Einnahme- und Ausgabebelege) über die Einzahlun-
gen und die Verträge über die Vergabe von Aufträgen vorzulegen.
7.5. Die Verwendung der Zuwendung ist innerhalb von 3 Monaten nach Erfüllung des Zuwendungszweckes nach-
zuweisen. Bei Überschreitung dieser Frist hat der Empfänger der Zuwendung bei der Geschäftsführung eine
Verlängerung zu beantragen und die Verzögerung zu begründen.
Die Träger sind insbesondere dann verpfl ichtet, die Fördermittel zurückzuzahlen, wenn sie
- das dem Förderantrag zu Grunde liegende Fördervorhaben nicht realisieren
- diese nicht für das im Antrag beschriebene Vor haben verwenden
- die bei der Antragstellung angegebenen Eigenmittel nicht einsetzen
- den Verwendungs zweck ohne Genehmigung ändern
- die Fördermittel oder die mit ihr geförderten Maßnahmen ohne Geneh migung auf Dritte übertragen
- das Verfügungsrecht über die geförderten Gegenstände verlieren
- bei der Antragstellung, der Anforderung von Mitteln oder beim Nachweis der Verwendung
unwahre Angaben machen
- die Abgabe des Verwendungsnachweises schuldhaft verzögern
- oder die geförderte Einrichtung ihre Tätigkeit beenden.
Hinweise für Antragsteller
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517.6. Im Falle einer Rückzahlungsverpfl ichtung ist der Förderbetrag mit 4 v. H. über dem jeweiligen Basiszins
der Deutschen Bundesbank vom Tage der Auszahlung bis zur Rückzahlung zu verzinsen. Von der Geltend-
machung des Zinsanspruches kann insbesondere dann abgesehen werden, wenn der Begünstigte die
Umstände, die zur Rückzahlungsverpfl ichtung geführt haben, nicht zu vertreten hat und den zu erstattenden
Betrag innerhalb der von der Geschäftsstelle festgesetzten Frist leistet.
8. Inkrafttreten, Änderungen, Ergänzungen, Außerkrafttreten
8.1. Die Richtlinie wird einvernehmlich vom Land Niedersachsen und dem NDR festgelegt. Sie tritt an dem Tag in
Kraft, an welchem die Vergabejury zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen kommt.
8.2. Die Richtlinie kann jederzeit durch die sie tragenden Parteien einvernehmlich geändert oder ergänzt wer-
den. Die Parteien überprüfen jeweils zum Jahresende (erstmalig zum 31.12.2005), ob Änderungen oder
Ergänzungen der Richtlinie erforderlich oder zweckmäßig sind. Änderungen und Ergänzungen werden mit
der Bekanntgabe der neu gefassten Richtlinie wirksam.
Die Richtlinie tritt außer Kraft
- mit Wirksamwerden einer Änderung von § 51 Abs. 3 Satz 2 NMedienG,
durch die die Musikförderung beendet wird,
- bei einvernehmlicher Entscheidung der festlegenden Parteien über deren Beendigung,
- im Falle einer Beendigungserklärung einer der festlegenden Parteien mit einer Frist
von einem Jahr zum Jahresende, frühestens zum 31. Dezember 2008.
Für den Norddeutschen Rundfunk
Gernot Romann
Programmdirektor Hörfunk
Für den Norddeutschen Rundfunk
Dr. Arno Beyer
Direktor des Landesfunkhauses Niedersachsen
Für das Land Niedersachsen
Dr. Gabriele Wurzel
Chefi n der Niedersächsischen Staatskanzlei
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Herausgeber:
Musikförderung in Niedersachsen
c/o NDR Landesfunkhaus Niedersachsen
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
Telefon: (0511) 988 - 20 05
Telefax: (0511) 988 - 20 29
Redaktion: Andrea Grabhorn
NDR | Markendesign
Gestaltung: Zweitakt, Granzin
Litho: HRT, Hamburg
Druck: Bartels Druck GmbH, Lüneburg
Fotos: digitalvision; Eye Wire; Pixtal
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