AP 1 und AP 2 der Abschlussprüfung Mechatroniker „Strategie Zukunft“ Timo Gayer IG Metall Vorstand Bodo Polifka Thyssenkrupp Rasselstein Klaus Knoblich Opel AG
AP 1 und AP 2 der Abschlussprüfung
Mechatroniker
„Strategie Zukunft“ Timo Gayer
IG Metall Vorstand
Bodo Polifka
Thyssenkrupp Rasselstein
Klaus Knoblich
Opel AG
Was ist neu an der Verordnung 2011?
Anpassung der Prüfungsstruktur an die Metall- und Elektroberufe:
• Einführung der gestreckten Abschlussprüfung
Teil 1 der Prüfung geht künftig mit 40% in die Bewertung ein
In der AP Teil 1 ist nun der Nachweis der Kenntnisse und
Fertigkeiten einer Elektrofachkraft zu erbringen
Einführung des Variantenmodells in der AP Teil 2
Unternehmen können künftig zwischen Betrieblichem Auftrag und
zentral erstellter Prüfungsaufgabe wählen
Was ist neu an der Verordnung 2011?
• Neu definiertes Prüfungsinstrument
VO 1998 - ZP (Mechatronische Komponente)
Arbeitsaufgabe in Form eines Prüfungsstücks war möglich (nur
Aufsicht bei der Durchführung erforderlich)
VO 2011 - AP Teil1 (Mechatronisches Teilsystem)
Arbeitsaufgabe mit situativen Gesprächsphasen (Anwesenheit des
Prüfungsausschuss bei der Durchführung erforderlich)
Prüfungsmodell der Arbeitsaufgaben AP Tei 1 und 2
Bestimmungen zur AP Teil 1
Der Prüfling soll zeigen, dass er …
• Unterlagen auswerten, Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen, …
• Baugruppen und Komponenten zusammenbauen, verdrahten, verbinden,
konfigurieren, Sicherheitsregeln, UVV einhalten, …
• Sicherheit von mechatronischen Teilsystemen beurteilen, mechanische und
elektrische Schutzmaßnahmen prüfen, …
• Funktionen prüfen, Betriebswerte einstellen und messen, Funktionsfähigkeit
herstellen, …
• Systeme übergeben und erläutern, technische Unterlagen und Protokolle erstellen
kann, …
Ausgangslage alte Zwischenprüfung
Struktur der AP Teil 1
Quelle: DIHK-BildungsGmbH, Start in den Beruf Mechatroniker, Konstanz 2012
Struktur der AP Teil 1
Quelle: DIHK-BildungsGmbH, Start in den Beruf Mechatroniker, Konstanz 2012
Prüfungsmaterial AP Teil 1
Prüfung Teil1 Frühjahr 2013
Alternativen auch beim Schaltschrank und Grundplatte
Offenheit des Aufbaus bei der Prüfung Teil1 ( Beispiel)
Entwicklung der Prüfungsmaterialien
• Durch die neue VO (insb. der abschließenden Prüfung der Kenntnisse und Fertigkeiten einer
Elektrofachkraft)wurde auch eine Modernisierung der Hard- und Software des Prüfungsträgers
notwendig (vorher mechatronische Komponente, jetzt Teilsystem)
• Aktuelle technische Anforderungen wurden berücksichtigt - Stand der Technik heute! -
• Mehrfachnutzung des Prüfungsstückes ist gegeben (Prüfungszeitraum 4 Wochen)
• Es werden ausbildungsrelevante Bauteile verwendet, dadurch teilweise schon im Betrieb
vorhanden
• Es kann auch auf Prüfungsmaterial anderer Berufe (Industriemechaniker/Elektroberufe)
zurück gegriffen werden
• Der Prüfungsträger wird mindestens für die nächsten 5 Jahren in der AP Teil 1 verwendet
• Der Prüfungsträger kann auch in der AP Teil 2 eingesetzt werden
Wie kann die Elektrofachkraft in AP Teil1 geprüft werden? (BGR A 3 ; 2 Begriffsbestimmungen Nr. 6)
Die fachliche Qualifikation als Elektrofachkraft wird im Regelfall durch den erfolgreichen Abschluss einer
Ausbildung nachgewiesen. Sie kann auch durch eine mehrjährige Tätigkeit mit Ausbildung in Theorie und
Praxis nach Überprüfung durch eine Elektrofachkraft nachgewiesen werden. Der Nachweis ist zu
dokumentieren.
Arbeitsaufgabe AP Teil 1 Mechatroniker/-in F13:
Prüfung nach VDE
Inhalte:
• Elektrische und mechanische Schutzmaßnahmen, Schutzvorschriften
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert in Stunden:
160
Lernfeld 11
Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung
Dissens (Rahmenlehrplan 1998 VO 2011)
Quelle: Rahmenlehrplan zum Mechatroniker/-in 1998
Warum Programmierung ?
Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsbildes
Zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und
Fähigkeiten
Zeitliche Richtwert in Wochen
im Ausbildungsjahr
1 2 ¾
1 2 3 4
15 Programmieren
mechatronischer Systeme
(§ 3 Absatz 2 Nummer 15)
a) Steuerung in unterschiedlichen
Realisierungsformen beurteilen
b) Steuerungsprogramme eingeben und ändern,
Testprogramme erstellen und anwenden
c) Anwendungsprogramme für Steuerungen erstellen,
eingeben und testen
4
d) Programmablauf in mechatronischen Systemen
überwachen, Fehler feststellen und beheben
4
Quelle: Verordnung vom 21.07.2011 über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/-in
Forderung nach 24E / 24 A
• Steuerung frei wählbar
- Mehrere Programmiersprachen wählbar (nicht nur AWL) sehr
flexibel
- Je nach Hersteller, deutliche höhere Anzahl an
Eingängen/Ausgängen
- Strukturiertes Programmieren/ Arbeiten möglich, großer Speicher
übersichtlich (auch für Prüfer, falls Fehler vorhanden!)
Warum das Programm als Ablaufsprache (Grafcet)?
Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsbildes
Zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und
Fähigkeiten
Zeitliche Richtwert in Wochen
im Ausbildungsjahr
1 2 ¾
1 2 3 4
5 Betriebliche und technische
Kommunikation
(§ 3 Absatz 2 Nummer 5)
g) Teil-, Gruppen- und Gesamtzeichnungen lesen
und anwenden
h) Schaltungsunterlagen von Baugruppen und
Geräten der Fluidik lesen und anwenden
i) Elektrische Pläne, Block-, Funktions-, Aufbau- und
Anschlusspläne lesen und anwenden
j) Skizzen und Stücklisten anfertigen
3*)
k) Technische Pläne von Baugruppen, Maschinen
und Anlagen aktualisieren
l) Technische Regelwerke, Betriebsanleitungen,
Arbeitsanweisungen und sonstige technische
Informationen, auch in Englisch, anwenden
3*)
Quelle: Verordnung vom 21.07.2011 über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/-in
Quelle: Rahmenlehrplan zum Mechatroniker/-in 1998
Lernfeld 7
Realisierung mechatronischer Teilsysteme
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Strukturen mechatronischer Teilsysteme. Sie erklären die Wirkungsweise von Sensoren und
Wandlern und justieren Sensoren.
Sie kennen Möglichkeiten zur Realisierung von Linear- und Rotationsbewegungen mittels elektrischer, pneumatischer und hydraulischer
Komponenten und wenden Kenntnisse über Steuerungen und Regelungen an, um Weg- und Bewegungsrichtung zu beeinflussen.
Anhand von Signaluntersuchungen prüfen sie die Funktion von Komponenten und beseitigen Fehler. Sie entwerfen grundlegende Schaltungen
und beschreiben deren Wirkungsweise auch in englischer Sprache.
Einfache Programmierverfahren beherrscht.
Inhalte:
-Steuerkette und Regelkreis, Blockschaltbilder
-Kenngrößen von Steuerungen und Regelungen
-Wirkungsweise von Sensoren und Wandlern
-Signalverhalten von Sensoren und Wandlern
-Programmierung von einfachen Bewegungsabläufen und Steuerungsfunktionen
-Entwurf von Schaltungen
-Grafische Darstellung von Steuerungs- und Regelungsabläufen
-Messen von Signalen
-Grundschaltungen und Wirkungsweise von Antrieben
-Darstellung von Antriebseinheiten in Funktionsplänen
Warum das Programm als Ablaufsprache (Grafcet)?
Auswertung der AP Teil 1 Frühjahr 2013
- Niveau
Auswertung der AP Teil 1 Frühjahr 2013
- Vorgabezeit
Auswertung der AP Teil 1 Frühjahr 2013
- Notenverteilung der schriftlichen Aufgaben gesamt
Auswertung der AP Teil 1 Frühjahr 2013
- Punkteverteilung der Arbeitsaufgabe
Arbeitsaufgabe Frühjahr 2013
26,4
0,95,2
48,4
18,2
0,9
0
10
20
30
40
50
60
100-92 <92-81 <81-67 <67-50 <50-30 <30
Punkte
4.870 Prüflinge
entsprechen 100%
Punkteverteilung
der Arbeitsaufgabe
Rückmeldungen zur praktischen Prüfung
• Sauberkeit der Ausführung wird zu schwach bewertet
• Mechanischer Teil zu einfach (zusätzlich Dreh- oder Fräsbearbeitung)
• Inbetriebnahme zu zeitaufwändig für Gesamtzeitumfang („Prüferbindung“)
• Anteil der mechanischen Arbeitsaufgabe war zu gering
• Mehr Mechanik, z. B. Verstiften, Parallelität einstellen
• Wunsch: Keine Zeitgutschrift bei der Planungsphase
Was fanden Sie gut an der Prüfung?
• Die ausführlichen VDE-Protokolle
• Der Schwerpunkt auf Elektrotechnik
• Die Bewertung der Ordnung am Arbeitsplatz
• Die Praxisnähe und das komplexe mechatronische System
• Die Vorgabezeit war angemessen
• Dass die Prüfung zum Gesamtergebnis zählt
• Handlungszyklus zur Arbeitsaufgabe
Schriftliche
Aufgabenstellungen
90 Minuten
Arbeiten an einem mechatronischen Teilsystem
insgesamt 8 Stunden
Arbeitsaufgabe
einschließlich begleitender situativer Fachgespräche*
*Fachgespräche insgesamt höchstens 10 Minuten
Abschlussprüfung
Teil 1
40%
Abschlussprüfung
Teil 2
60%
neue Prüfungsstruktur Mechatroniker
Arbeitsauftrag
4 Prüfungsbereiche
Arbeitsplanung Funktionsanalyse
WiSo
mindestens ausreichende
Leistungen
In zwei der drei Prüfungsbereichen
mindestens ausreichende Leistungen
Gesamtergebnis Teil 1 + Teil 2 mindestens „ausreichend
•
Abschlussprüfung, Teil 2
• Gesamtergebnis Teil 1 + Teil 2 mindestens „ausreichend“
• „Arbeitsauftrag“ (entweder betrieblicher Auftrag oder Arbeitsaufgabe) in
Teil 2 mindestens „ausreichend“
• Schriftliche Prüfung in Teil 2: in mindestens zwei der drei Prüfungsbereiche
„Arbeitsplanung“, „Funktionsanalyse“ und „WiSo“ mindestens
„ausreichend“
• Kein Prüfungsbereich von Teil 2 „ungenügend“
• Mündliche Ergänzungsprüfung bei schriftlichen Prüfungsbereichen in Teil 2
möglich, aber nur zum Bestehen der Prüfung
•30
Abschlussprüfung, Teil 2
• Schriftlicher Teil an einem Tag (270 Minuten Gesamtprüfungsdauer)
- WiSo: 60 Minuten; 18 geb. und 6 ungeb. Aufgaben zu lösen;
Gewichtung: 6%
- Arbeitsplanung: 105 Minuten; 25 geb. und 8 ungeb. Aufgaben zu lösen; Gewichtung: 12%
- Funktionsanalyse: 105 Minuten; 25 geb. und 8 ungeb. Aufgaben zu lösen; Gewichtung:
12%
• Arbeitsauftrag in einem Zeitfenster (20 bzw. 14 Stunden Durchführungsdauer); Gewichtung
jeweils 30%
- Betrieblicher Auftrag (Variante 1): 20 Stunden Durchführung inkl. Doku; 30 Minuten
Fachgespräch
- Arbeitsaufgabe (Variante 2): 14 Stunden (8 Stunden Vor- und Nach-bereitung; 6 Stunden
Durchführung inkl. 20 Minuten Fachgespräch)
Ausblick Variante 2 (Mech. Achsenmodell)
Quellenangabe:
• - www.rheinhessen.ihk24.de
• - Bilder Thyssenkrupp-Rasselstein
• - Opel AG
• - Unterlagen Verordnung
• - Informationen PAL Stuttgart