September 2006 Sonderausgabe 19,95 B 04654 Logistik www.mm-logistik.de MM Logistik · Softwareführer 2006/2007 www.mm-logistik.de
September 2006 Sonderausgabe � 19,95 B 04654
Logistikwww.mm-logistik.de
MM
Logistik·Softw
areführer2006/2007
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w.m
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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 3
WMS Software, Speditions- und
Lagersoftware, Software für die
Automatisierung fördertechni-
scher Anlagen und für Auto-ID-
Lösungen, Software für Lager- und
Speditionsabwicklung, Software
für Logistikdienstleister, Supply
Chain Management, Transport-
Management, Materialflusssteue-
rung, Software zum Versand- und
Frachtmanagement, Tourenpla-
nung, Software für Supply Chain
Execution …
Die babylonische Verwirrung
beginnt mit Sprachschlamperei,
denn die Begriffsverfremdung be-
zeugt die vielen Möglichkeiten und
erzeugt sicher einige Aufmerksam-
keit. Langfristigen Erfolg haben
Anbieter und Unternehmer aber
nur bei verständlicher Kommuni-
kation über Anwendungen und
Lösungen. Der neue Software-
führer von MM-Logistik soll Ihnen
dabei helfen.
Ihr Martin Wölker
SOFTWARELEITARTIKEL
Babylonische
Logistiksoftware! Ganz offen-
sichtlich ist es unmöglich,
steigende logistische Anfor-
derungen der Kunden ohne pas-
sende Software zu erfüllen. Dabei
sieht sich der Unternehmer mit ei-
ner sehr langfristigen und teuren
Entscheidung konfrontiert. Stra-
tegische Fehler bei der Auswahl der
eigenen Logistiksoftware sind
genau so schwer korrigierbar wie
das falsche ERP.
Die Anforderungen steigen, und
der richtige Anbieter muss nur
noch gefunden werden. Heutzu-
tage geht man zur Anbietersuche
einfach ins Internet. Google findet
inzwischen mehr als 370 000 Bei-
träge zum Schlagwort „Logistik-
software“. Auf dem deutschen
Markt werden mehrere hundert
unterschiedliche Systeme für
unterschiedlichste Belange ange-
boten. Schon auf der ersten Seite ist
die Bandbreite enorm:
Verwirrung
4 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
SIMULATIONProjektbegleitende Simulation fest integriert im
Engineeringprozess von Intralogistik-Systemen 30
ERPVorteile einer integrierten Softwarelösung
am Beispiel aus der Praxis 34
BETRIEBSSTEUERUNGMaßgeschneiderte Software steuert die Abläufe
eines Recycling-Zentrums der BMW-Group 36
LAGERTECHNIKNeugestaltung eines Getränkelagers
bietet erhebliche Einsparpotenziale 40Lagerverwaltungssystem beschleunigt Zugriff
auf automatisches Hochregallager 42
KOMMISSIONIERENDynamisches Hochleistungs-Kommissioniersystem
mit RFID-gesteuertem Behälterumlauf 44
SCMWeltweiter Daten- und Informationsaustausch
mit allen integrierten Partnern 48
INVENTURSOFTWARESoftwaregestützte Stichprobeninventuren
reduzieren den Aufwand um bis zu 95% 52
LEITARTIKEL
Dr. Martin Wölker: Babylonische Verwirrung 3
FACHBEITRÄGE
WAREHOUSE MANAGEMENT
Markt in Bewegung 6
Vorteile von Standardsoftware in individuellen
Lösungen durch Releases gebündelt 10
SAP Warehouse-Management-Modul optimiert
vorhandenes Automatiklager 12
Konzeption und Realisierung individueller
Logistiklösungen in rund 20 Branchen 14
Anwender erhalten in Lagertechnik den gleichen
Benutzerkomfort wie bei Office-Lösungen 16
Software für die Intralogistik entwickelt sich weit
über unternehmensinterne Prozesse hinaus 18
Interview mit Swisslog über Markttrends 20
Erfolgreiche Zusammenarbeit zweier
Logistikspezialisten nützt den Kunden 22
Umfangreiches Projekt in der Kontraktlogistik
erfolgreich umgesetzt 24
Transparenz und Flexibilität sind wichtig
in fortschrittlichen Lagersystemen 26Titelbild: Collage Bayerlein
September 2006
KommissionierenKleinteilelager auf der Basis eines Karussell-systems rationalisieren das Kommissionierenin Versandzentren.Seite 44
W-LANUnterschiedliche Standards
erschweren noch die Kommunika-tion in lokalen Netzen.Seite 60
WMSModerne Warehouse-
Management-Systemesind längst keine Insel-
lösungen mehr.Seite 18
Logistik
RFIDAutomatisiertes Kanban-System sorgt für rasante
Beschleunigung des Wagenflusses 54
W-LANBeschleunigtes Retouren-Handling 58Im Dschungel der Netze 60
TELEMATIKLeistungsfähige und kostengünstige Lösung
für die Wertschöpfungskette 62Ortungssysteme in der Transportlogistik 66
PROFILE
Fablog: Logistikplanung 70Innolog: Logistiklösungen 71Savoye: Logistikservice 72Sysmat: Materialfluss 73Still: Materialfluss-Management 74Artschwager + Kohl: Innerbetriebliche Logistik 75Vanderlande: Warehouse Control Systems 76AJE Consulting: Lagerlogistik 77RF-IT Solutions: RFID-Service 78Realtech: SAP-Lösungen 79Arvato Systems: IT-Dienstleistung 80Wassermann: Software und Beratung 81
IMPRESSUM 82
LagertechnikSprachgesteuertes manuelles
Kommissionieren liegt auchbeim Getränkehandel im
Trend.Seite 40
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 5
SERVICEUNTERNEHMEN
UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind
AAEB GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48AJE Consulting GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . .77Alpen-Adria Universität Klagenfurt . . . . . . . . . . . . . . .66Artschwager & Kohl Software GmbH . . . . . . . . . . . . .75Arvato Systems Technologies GmbH . . . . . . . . . . . . . .80
CCAL Consult GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Coglas GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Cognid Consulting & Engineering GmbH . . . . . . . . . .62
DDematic GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
FFablog GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70Farside Gesellschaft für Informationssysteme mbH . . .22Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML . .6
GGigaton GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
IICS International AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58, 60Infor Global Solutions GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Innolog GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71
KKardex Organisationssysteme GmbH . . . . . . . . . . . . .42Knapp Systemintegration GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .40
LLogiplan GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22LS + Logistikplanung Softwareintegration GmbH . . . .14
PPSI Logistics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
RRealtech AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .79RF-IT Solutions GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78
SS & P Computersysteme GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .16Salomon Automation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Savoye GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72SSI Schäfer Noell GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44StatControl GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Still GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74Swisslog AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Sysmat GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73
UUCS Industrie-Elektronik GmbH . . . . . . . . . . . . . .54, 57Universität Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
VVanderlande Industries Logistics Software GmbH . . . .76Viastore Systems GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
WWassermann AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81
INHALTAUS DEM
WMSWarehouse-Management-Systememüssen an verschiedene Kommis-sioniertechniken angepasst wer-den können.Seite 20
WMS MARKTSTUDIE
6 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Im Februar 2000 wurde vom
Fraunhofer Institut für Material-
fluss und Logistik und der
niederländischen IPL Consul-
tants b.v. ein neuer Service ins
Leben gerufen. Die Interna-
tionale Marktstudie WMS
bringt auf hohem Niveau
Transparenz in den Markt für
Warehouse Management Systeme
(WMS). Nach fünf Jahren ist es an
der Zeit ein Zwischenresümee zu zie-
hen. Im Zentrum der Betrachtung
stehen folgende Aspekte:
� Wie hat sich der Markt entwickelt?
� Wie groß ist der Funktionsumfang
der WMS?
� Wer sind die Anwender und wel-
che Anforderungen stellen sie?
� Welchen Umfang und welche
Dauer hat ein WMS-Projekt?
Die aus der Analyse resultieren-
den Erkenntnisse verschaffen einen
aktuellen Überblick über den WMS-
Markt.
Vom Som-
mer 2004 bis
Sommer 2005 hat-
ten WMS-Anbieter im Mittel zwan-
zig „Go-Lives“ ihres WMS, wobei an
dieser Stelle nicht zwischen Be-
stands- und Neukunden unterschie-
den wird.
Nachdem die Logistik im Allge-
meinen und das Lager im Besonde-
ren von Unternehmen vor einiger
Zeit als „letzte“ Quelle für Kosten-
einsparungsmöglichkeiten entdeckt
wurden, mauserten sich viele Lager-
verwaltungssystem (LVS) innerhalb
kürzester Zeit zum Warehouse Ma-
nagement System (WMS). Ein La-
gerverwaltungssystem beschreibt im
Kernbereich zunächst ein System zur
Verwaltung von Mengen und Orten
(Lagerorten) und insbesondere de-
ren Beziehung zueinander. Zusätzli-
che Funktionen können dabei auch
die Verwaltung der Transportsyste-
me beinhalten. Somit stellt ein La-
gerverwaltungssystem im engeren
Sinne ein Lagerbestandsverwal-
tungssystem dar.
Dahingegen bezeichnet das Ware-
house Management im allgemeinen
Sprachgebrauch die Steuerung,
Kontrolle und Optimierung
komplexer Lager- und Distri-
butionssysteme. Neben
den elementaren
Funktionen einer
Lagerverwaltung
wie Mengen- und
Lagerplatzver-
waltung, Fördermit-
telsteuerung und -dis-
position, gehören nach die-
ser Betrachtungsweise auch
umfangreiche Methoden und
Mittel zur Kontrolle der Systemzu-
stände und eine Auswahl an Be-
triebs- und Optimierungsstrategien
zum Leistungsumfang. Die Aufgabe
von WMS besteht in der Führung
und Optimierung von innerbetrieb-
lichen Lagersystemen.
Ein Großteil der WMS-Anwender
wünscht sich dabei ein individuelles
Standard-WMS. Das heißt, das
WMS soll die individuellen Ge-
schäftsprozesse funktional abdecken
ohne dabei eine (teure) Individual-
Lösung zu sein. Diesem Anspruch
tragen die Anbieter Rechnung, in-
dem sie Systeme entwickeln, die ei-
nen modularen Aufbau besitzen,
sich vom Kunden parametrisieren
lassen und definierte Programmrou-
tinen vorweisen, die individuell pro-
Ein Markt in
Bewegung
OLIVER WOLF, GÜNTER DIETZE UND DAMIAN DANILUK
Seit mittlerweile sechs Jahren bringt das Fraunhofer Institutfür Materialfluss und Logistik seine umfassende Marktstudie fürWarehouse Management Systeme (WMS) heraus und bietetdamit Anbietern wie Anwendern eine jeweils aktuelle umfassen-de Analyse des dynamischen WMS-Marktes. Eines der aktuellenErgebnisse: Mittelständische WMS-Anbieter verteidigen ihrePosition am Markt gegen übermächtigen ERP-Anbietern.
BuchtippWarehouse Management – Automatisierung und Or-ganisation von Lager- und Kommissioniersystemen;ten Hompel, Schmidt; Springer Verlag Berlin Heidel-berg New York; ISBN 3-540-44091-7
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 7
grammierte Funktionen in das Sys-
tem integrieren.
Der Funktionsumfang der WMS
wächst stetig an, wobei insbesonde-
re die Suiten-Anbieter die Funktio-
nalität ihrer WMS-Module allge-
mein erweitern. Auf diese „Bedro-
hung“ reagieren die „puren“ WMS-
Anbieters auf zweierlei Weisen:
� Zum einen wird der Funktions-
umfang immer mehr verfeinert, der
Spezialisierungsgrad immer weiter
erhöht.
� Zum anderen tritt eine ständig
wachsende Zahl von „puren“ WMS-
Anbietern auch als Integratoren von
WMS-Modulen der Suiten-Anbieter
auf. Die WMS-Anbieter verschaffen
sich hierbei das Know-how über das
WMS-Modul des Suiten-Anbieters,
zumeist durch Akquisition von
Unternehmen mit dem entsprechen-
den Leistungsportfolio. Der WMS-
Anbieter sieht hier den Vorteil, dass
er bei Ausschreibungen sowohl sein
WMS als auch das WMS-Modul des
Suiten-Anbieters anbieten kann.
Entscheidet sich der Anwender für
eine Suite (Alles aus einer Hand), so
kann der „pure“ WMS-Anbieter im-
mer noch mit größerem Logistik-
Know-how argumentieren und
bleibt so weiter „im Boot“.
Detaillierte Unterstützungder Geschäftsprozesse
Grundsätzlich unterstützen die
WMS immer detaillierter die einzel-
nen Geschäftsprozesse im Lager.
Dies gilt sowohl für die eigentliche
WMS-Kernfunktionalität vom Wa-
reneingang bis zum Warenausgang
als auch für die Zusatzfunktionen.
Projektspezifisch können sicherlich
Anforderungen auftreten, die ohne
Individualanpassungen des WMS
nicht umsetzbar sind, gewöhnliche
Aufgabenstellungen sind aber über
Parametrisierung des WMS reali-
sierbar.
Die Kernfunktionen sind für den
Betrieb des WMS unabdingbar und
gehören zum minimalen Installa-
tionsumfang jedes Systems: von der
Warenannahme bis zum Versand.
Bei den Kernfunktionen der Ware-
house Management Systeme wurden
in den letzten Jahren insbesondere
die Unterstützung der Warenein-
gangsprozesse, die Auftragsbearbei-
tung und Einlagerung sowie das In-
formationssystem ausgebaut.
Die Zusatzfunktionen im Gegen-
satz zu „Add-Ons“ gehören ebenfalls
zum gewöhnlichen Funktionsbe-
reich jedes WMS, werden aber nur
installiert, wenn der Kunde die ent-
sprechende Funktionalität auch be-
nötigt. Im Bereich der Zusatzfunk-
tionen wurden die funktionale
Unterstützung und Verwaltung von
Seriennummern und Mindesthalt-
barkeitsdaten sowie die Retourenbe-
arbeitung verstärkt.
Add-Ons wie zum Beispiel RFID-
Software oder Pick-to-Voice-Syste-
me sind in der Regel eigenständige
Softwarepakete. Die Add-On-Pro-
gramme werden „WMS-neutral“
entwickelt und können somit an
nahezu jedes WMS angebunden
werden.
Betrachtet man die Anforderun-
gen des Anwenders, so ist bei der
individuellen Analyse kein klarer
Trend auszumachen: Die Inventur
wird seit Jahren immer stärker und
die funktionale Unterstützung des
Warenausgangs wird vom Anwender
immer geringer gewichtetet. Bei der
Kommissionierung sind starke
Schwankungen in der Gewichtung
erkennbar. Allgemein erwarten die
Wie bisher will Aldata auch zukünftig die Ent-wicklungen zur umfassenden Unterstützungaller ProzessevonderWarenannahmeüberdieproduktgerechte Einlagerung bis zur Distribu-tionsabwicklung und Verladung forcieren.Brandt & Partner/Fresenius Netcare sieht alsHauptziel für die Zukunft die Harmonisierungvon Geschäfts- und IT-Prozessen. In diesemKontext soll auch die Fortentwicklung desWMS erfolgen.Coglas plant eine ganzheitliche Logistikplatt-form (Operative Logistic Execution Platform).Zusätzlich wird Coglas verstärkt als unabhän-giger Systemintegrator auftreten (hersteller-und systemneutral). Kurzfristig erweitert Co-glas den Standardanteil seiner Logistiksoft-ware, indem projektspezifische Anpassungenverallgemeinert und releasefähig gemachtsowie dem Kern hinzugefügt werden.Das WMS der GDV Kuhn wird auf Java um-gestellt. Die Oberfläche wird damit browser-fähig. Zudem wird die Unabhängigkeit vomBetriebssystem Windows erreicht. Beim Da-
tenfunk wurde bei den Bediengeräten bisherhauptsächlich zeilenorientiert gearbeitet.Dies soll auf grafische Oberflächen umgestelltwerden.Mit dem Produkt Alwis OMS bedient Logimüber Vertriebspartner den Low-Cost-Bereich.Alwis OMS ist eine Stand-Alone-, Out-of-the-Box-Lösung für einfache Anforderungen imBereich Lagerverwaltung.Die immer umfangreicheren Aufgabenstel-lungen erfordern eine fortlaufende Weiter-entwicklung der Software. Fertigungs- undMontageprozesse sollen in Zukunft durch dasDC21-WMS noch besser unterstützt werden.Auch neue Technologien, allen voran sei hierdie RFID genannt, sollen in Zukunft bei demWMS von LS+ weitere Unterstützung finden.S&P Computersysteme hat die vollständigefunktionale Umsetzung der Version 7 auf SuP-CIS-L 8 abgeschlossen. Nach diesem Meilen-stein in der Produkthistorie von SuPCIS-L stehtals nächstes „Java integrated Voice-Picking“auf der Liste der zukünftigen Entwicklungen.
Entwicklungsschwerpunkte WMS-Anbieter
Das durchschnittliche Projekt
50 000 bis 300 000 Euro
Dauer der Einführung 3 bis 9 Monate
eingesetzteLagertechnik
Branche LogistikdienstleisterHandelAutomobilLebensmittel
Datenbank Oracle
Server-Betriebssystem
WindowsUnix
IT-Systemlandschaft
überlagertesERP-System
SAPBaanNavision
Kosten
manuelles RegallagerBlocklagermanuelles Behälter-/KleinteilelagerDurchlauflagerautomatisches Hochregallager
WMSMARKTSTUDIE
WMS und gewichtet an dieser Stelle
in der Regel immer stärker.
Neben funktionalen Erweiterun-
gen fokussieren die WMS-Anbieter
ihre Entwicklungsaktivitäten im All-
gemeinen in Richtung plattform-
und branchenunabhängiges WMS,
um sich so an einen großen Anwen-
derkreis zu richten Zusätzlich planen
auch weiterhin einige Anbieter, die
noch keine zertifizierte Schnittstelle
zu einem ERP-System (Schwer-
punktmäßig SAP-ERP) haben, eine
Zertifizierungdurchführenzulassen.
FazitDer WMS-Markt bleibt nach wie vor
in Bewegung. Die WMS-Anbieter
versuchen durch Plattform- und
Branchenunabhängigkeit ihr WMS
8 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Anwender, dass jedes WMS einen
hinreichend großen Umfang bei den
Kernfunktionen bieten. So ist auch
die geringere Gewichtung dieser
Funktionen zu erklären.
Eindeutiger ist der Trend bei der
Relevanz der Zusatzfunktionen. Der
Anwender verlangt offensichtlich
nach mehr Funktionalität neben der
eigentlichen Kernkompetenz des
Allein in Deutschland gibt es über 150WMS-Anbieter, wobei nur diejenigen Be-rücksichtigung finden, bei denen die Im-plementierung eines WMS im Rahmen ei-nes Projekts erfolgt. Anbieter, die nur einreines Produkt in Form einer CD verkaufen,sind nicht eingerechnet. Die WMS-Anbie-ter lassen sich grob in drei Gruppen den„puren“ WMS-Anbieter, den Suiten-Anbie-ter und den Lagertechnik-Anbieter. Die fol-genden Aussagen zu den drei Anbieter-Gruppen beziehen sich auf den durch-schnittlichen Anbieter der jeweiligen Grup-pe. Selbstverständlich gibt es auch Aus-nahmen: Den Lagertechnik-Anbieter dersein WMS als Produkt eigenständig ver-marktet, den Suiten-Anbieter, der seineKernkompetenz im Wertschöpfungsbe-reich Lager sieht und den „puren“ WMS-Anbieter, dessen WMS nur für einfachemanuelle Lager geeignet ist.� „Purer“ WMS-AnbieterDer „pure“ WMS-Anbieter bietet aus-schließlich WMS und andere lagerrelevan-te Software (z.B. Sta-plerleitsystem, Kom-missioniersystem) an.Gewöhnlich bestehen - meistlose - Kooperationen zwi-schen ERP-Anbietern,die kein WMS-Mo-dul anbieten undLagertechnik-An-bietern, derenWMS einen gerin-gen Funktions-umfang aufweist.Zweck der Zu-sammenarbeit sinddie Erhöhung der An-gebotsbandbreite undSynergieeffekte bei der Neu-
Kundenakquisition. Dem potentiellen Kun-den bietet vor allem die mehrfach in derPraxis bewährte Zusammenarbeit der An-bieter Vorteile. Die softwaretechnischefunktionale Unterstützung komplexesterAbläufe sowohl manueller als auch hoch-automatischer Lager ist Kerngeschäft des„puren“ WMS-Anbieters.� Suite-AnbieterDas WMS ist Teil einer Software-Suite (z.B.ERP-System). Software-Suiten bestehenaus vielen großen Modulen: Fibu, Control-ling, Einkauf, Lagerverwaltung usw. Der Su-ite-Anbieter kommt zumeist aus dem be-triebswirtschaftlichen Bereich und hat erstspät zur Vervollständigung die Lagerver-waltung ins Angebotsprogramm mit auf-genommen.Die Vermarktung erfolgt über die Suite, wo-bei die Funktionalität des WMS-Moduls inletzter Zeit stärker in den Vordergrundgehoben wird. Nur selten ist das WMS-Modul ausschlaggebend für den Kauf derSuite. Kaufgründe sind unter anderem
der rasant steigendeFunktionsumfang desWMS-Moduls als auch
die Entscheidung für „Allesaus einer Hand“ sein. Rein
informationstechnischist das WMS-Modul
autark einsetzbar,das heißt, zum ein-wandfreien Be-trieb benötigt dasWMS-Modul nichtdie Suite, meistens
aber irgendein ERP-System. In der Praxis
kommt dies aber sel-ten vor: Hier wird das
WMS-Modul fast ausschließ-
lich mit dem eigenen ERP-System instal-liert. Kerngeschäft der Suite-Anbieter sindnoch manuelle oder teilautomatische La-ger mit eher einfacheren Abläufen. Die Ent-wicklung der zugehörigen WMS-Modulewird aber zurzeit erheblich intensiviert.
� Lagertechnik-AnbieterDer Lagertechnik-Anbieter ist ursprünglichim Metallbau zu Hause. Im Zuge der Auto-matisierung der Lager stellten sich immermehr Bezugspunkte zur Elektronik, insbe-sondere zur Steuerungselektronik von z.B.Regalbediengeräten ein. Hieraus entwi-ckelten sich die Lagerverwaltungssystemeder Lagertechnik-Anbieter. Zu beachten istder häufig geringere Gesamt-Funktions-umfang der Software (eher LVS als WMS).Ein Fokus der Entwicklung wurde naturge-mäß auf Strategien zur Steuerung und Op-timierung der Lagertechnik gelegt, wie z.B.der Optimierung von Doppelspielen beimehrfachtiefer Lagerung im automati-schen Kleinteilelager (AKL). Bemerkens-wert ist auch, dass das LVS oft nicht als ei-genständiges Produkt vermarktet wird.Schwerpunkt des Vertriebs ist die Lager-technik, das LVS ist „Beiwerk“. Der Verkaufdes LVS ohne Lagertechnik kommt daherrecht selten vor. Aufgrund der Spezialisie-rung im Bereich der Steuerung und Opti-mierung wird das LVS häufig als Kompo-nente eines anderen WMS eingesetzt undim Wesentlichen zur Lagertechniksteue-rung als „Black Box“ genutzt. Das Lagerselbst und die Abläufe im Lager werden al-so häufig durch das WMS eines anderenAnbieters gesteuert. Kerngeschäft des La-gertechnik-Anbieters sind hochautomati-sierte Lager mit komplexen Abläufen, wo-bei der Verkauf der Lagertechnik Vorrangvor dem Verkauf des LVS hat.
Der Anbietermarkt für Warehouse-Management-Systeme
Prozentuale Verteilungder drei WMS-Anbieter-Typen.
WMS MARKTSTUDIE
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 9
WMSMARKTSTUDIE
Oliver Wolf ist Teamleiter des TeamsWarehouse Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und LogistikIML, 44227 Dortmund,Tel. (02 31) 97 43-0,[email protected]
für eine möglichst große Zielgruppe
interessant zu machen. Im unteren
Preissegment sollen „Out of the
Box“-Varianten des WMS neue Kun-
den gewinnen. Zusätzlich werden
neue Technologien an das WMS an-
gebunden oder integriert (Pick-to-
Voice, RFID). Besonders beim The-
ma RFID arbeitet fast jeder WMS-
Anbieter in Gremien, Verbänden
oder Testlaboren an praxistaug-
lichen Lösungen mit.
Weiterhin erhöhen die Anbieter
den Funktionsumfang ihrer WMS
kontinuierlich. Gleichzeitig ist ein
eindeutiger Trend im Verhalten der
Anwender bei der Auswahl des pas-
senden WMS-Anbieters derzeit
nicht auszumachen: Sowohl „pure“
WMS-Anbieter als auch Lagertech-
nikanbieter können sich weiter ge-
gen die steigende Präsenz der Suiten-
Anbieter behaupten und erhalten
dementsprechend Aufträge. Der An-
wender erwartet eine umfangreiche
funktionale Unterstützung seiner
Prozesse im Lager.
Dabei geht er davon aus, dass die
so genannten Kernfunktionen bei je-
dem WMS vorhanden sind und ge-
wichtet diese, im Gegensatz zu den
Zusatzfunktionen, entsprechend
niedriger. Die höhere Gewichtung
der Zusatzfunktionen verdeutlicht,
dass der Anwender mehr vom WMS
erwartet als die reine Verwaltung von
Mengen und Lagerorten: Erwartet
wird ein System zur Steuerung, Kon-
trolle und Optimierung komplexer
Lagersysteme.
Generell sieht der Anwender
weiterhin Optimierungsbedarf bei
seiner Logistik. Diesen Bedarf kann
der WMS-Anbieter durch sein WMS
nicht nur decken, sondern erschließt
dank immer detaillierterer Funktio-
nalität dem Anwender neue Opti-
mierungspotenziale. �
WMS STANDARDSOFTWARE
10 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
von 30 Personen gebildet, das sich
projektunabhängig nur mehr dieser
Weiterentwicklungen im Software-
bereich annimmt.
Für den Kunden ergeben sich dar-
aus langfristige Betriebs- und Inves-
titionssicherheiten, die in der Ver-
gangenheit im Logistikumfeld nicht
immer vorhanden waren. Viele der
kleineren Anbieter von Logistiksoft-
ware werden der Konsolidierung der
Branche nicht standhalten können,
wenn sie sich nicht speziell auf Ni-
schenanwendungen im Logistikum-
feld konzentrieren. Auch das Risiko
für Betreiber von Warenverteilzen-
tren, die ihren Firmenerfolg zum Teil
auf die Funktionsfähigkeit von Lie-
feranten bauen, deren Firmenstruk-
turen im zersplitterten Logistik-
markt die Größenordnung von 20
bis 30 Personen oft nicht überschrei-
ten, ist nicht unerheblich.
Was mit Barcode, EAN128 und
EDI begann, wurde mit Voice Tech-
nologie und veränderten Bedingun-
gen in der EDV Infrastruktur fortge-
setzt. Nun steht mit RFID die näch-
ste Innovation ins Haus, die etliche
Prozesse in der Intralogistik revolu-
tionieren könnte. Doch wie und
wann das passieren wird, ist derzeit
noch Gegenstand hitziger Experten-
diskussionen. Ist es also kontrapro-
duktiv, sich in Phasen solcher Unsi-
cherheit für ein neues Warehouse
Management System zu entschei-
den? Wie gewährleistet man, dass die
Neuanschaffung umfassend auf
technologische Neuentwicklungen
und für zukünftige Marktentwick-
lungen vorbereitet ist?
Lösung: Layertechnologieund Releases
In diesem Spannungsfeld hat sich Sa-
lomon Automation im Jahr 2004 für
die Einführung und konsequente
Individuelle Lösungenim Standard
MICHAEL REITER
Salomon Automation geht bei der Entwicklung seinesWarehouse Management Systems WAMAS neue Wege:Die Vorteile von Standardsoftware und Optimierungspotenzialedurch individuelle Anpassungen werden durch Releases gebün-delt. Der Kunde erhält auf diese Weise Investitionssicherheit.
Layermodell: Produktkern derSoftware und individuelle Anpas-sungen sind getrennt.
Auf möglichst günstige Preise
getrimmte Konsumenten,
tendenziell sinkende Mar-
gen und steigende Komplexität in
der Supply Chain sind Anforderun-
gen an die Distributionslogistik der
Zukunft.
Neben dem Transport ist das La-
germanagement einer der wesent-
lichen Kostentreiber in der Intralo-
gistik. Gleichzeitig ist die optimierte
Logistikkette vielfach auch eines der
wichtigsten Differenzierungsmerk-
male zu Mitbewerbern am Markt.
Damit stehen Lagerbetreiber vor der
Aufgabe die Kosten in diesem Be-
reich bei ständig steigenden Anfor-
derungen laufend zu senken.
Salomon Automation gehört als
Anbieter von Logistikgesamtlösun-
gen seit Jahren zu den Marktführern
im deutschsprachigen Raum. Ma-
nuelle, automatische oder kombi-
nierte Intralogistiklösungen sind bei
mehr als 300 Kunden aus den Berei-
chen Handel, Konsumgüterindus-
trie und Logistikdienstleistung er-
folgreich im Einsatz.
Der Trend entwickelte sichzu Standardlösungen
Wurden in den 90er Jahren die meis-
ten Projekte mehr oder weniger in-
dividuell umgesetzt, hat sich der
Trend deutlich in Richtung Einsatz
von Standardsoftware entwickelt.
Die Globalisierung der Kunden und
die Aufgabe, die selben Systeme in
den verschiedenen Wirtschaftsräu-
men in unterschiedlichsten Spra-
chen bei möglichst optimalem Ser-
vice einsetzen zu können, verschärft
diese Entwicklung noch weiter.
Damit hat sich auch die Aufga-
benstellung des Systemanbieters ver-
ändert. Er muss auf Marktanforde-
rungen rasch, nachhaltig und wert-
beständig reagieren können. Das be-
deutet laufende Investition in die
Weiterentwicklung und Anpassung
der Standardsoftware. Bei Salomon
Automation wurde dazu ein Team
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 11
Umsetzung eines Layermodells in
seiner Logistiksoftware WAMAS
entschieden. Das wesentliche
Hauptmerkmal liegt in der Tren-
nung von Produktkern und indivi-
duellen Anpassungen bei gleichzei-
tig laufender Erweiterung des Pro-
duktkerns. Durch definierte Kopp-
lungspunkte, eine durchgängige
Komponententechnologie und ein
definiertes Reglement bei der pro-
jektspezifischen Realisierung ist es
möglich, nahezu alle individuellen
Anpassungen sicher, effizient und
vor allem kostengünstig realisieren
zu können und diese auch beim Ein-
satz von neueren Releases des Pro-
duktkerns zu vernünftigen Kosten
weiterhin nutzen zu können.
Der Qualitätsstandard wird durch
laufende automatische Tests gewähr-
leistet. Durch diesen Ansatz der Pro-
duktphilosophie werden dem Kun-
den laufend Standardprozesse und
Erneuerungen in der dahinter lie-
genden Basistechnologie zur Verfü-
gung gestellt. Der große System-
wechsel nach fünf bis sechs Jahren
entfällt, und die Software kann über
einen deutlich längeren Zeitraum
genutzt werden.
Die Notwendigkeit, Investitions-
zyklen bei der Anschaffung von La-
gersoftware an gesetzliche oder in-
novative Rahmenbedingungen an-
zunähern, entfällt damit und erlaubt
dem Kunden eine weitgehende eigen
bestimmte Entscheidung eines mög-
lichen Systemwechsels. Trends wie
der Einsatz von RFID, neue gesetz-
liche Anforderungen oder die EU-
Verordnung 178/2002 zur Chargen-
rückverfolgbarkeit wird zeitgerecht
durch den Hersteller in Software ge-
gossen und in Form eines neuen
Releases zur Verfügung gestellt. Das
Upgrade auf neue Releases wird zwi-
schen Kunden und Lieferanten ver-
einbart. Durch die Planbarkeit der
Releases und den hohen Qualitäts-
standard des Produktes werden Auf-
wände für individuelle Anpassungen
reduziert und der Servicegrad maxi-
miert.
Forschung, Entwicklungund Produktmanagement
Um das gesetzte Ziel der Standardi-
sierung der Logistiksoftware zu er-
reichen, veränderte Salomon Auto-
mation die interne Organisations-
struktur im Softwarebereich. Daraus
ergab sich ein Philosophiewandel in
der Umsetzung von Logistikprojek-
ten. Fallstudien und Marktbeobach-
tungen bei Organisationssoftware
haben ergeben, dass sich mindestens
15 bis 20 Personen im Unternehmen
der projektunabhängigen Software-
entwicklung annehmen müssen, um
eine entsprechende Schlagkraft und
Innovationsfähigkeit in den Berei-
chen Funktionserweiterungen,
Technologie wie auch Entwicklun-
gen im Bereich der darunter liegen-
den Infrastruktur (neue Betriebssys-
teme etc.) bieten zu können. Nur
Teams dieser Größenordnung haben
genügend Ressourcen, um
� zeitgerecht auf neue Trends und
Prozesse in der Intralogistik und so-
mit auf die Bedürfnisse der Kunden
reagieren zu können,
�die Best – Practise Erfahrungen aus
realisierten Projekten in den Pro-
duktkern rück fließen zu lassen,
� parallel dazu auch die nötigen
Technologien und Entwicklungsme-
thoden zu integrieren, die zur Errei-
chung der hochgesteckten Ziele
essentiell sind,
� eine Spezialisierung der einzelnen
Abteilungen zu erreichen, um opti-
mal die Fachabteilungen in ihren
Spezialgebieten zu unterstützen.
Die branchenübliche Vorgehens-
weise, anhand realisierter Projekte
zu lernen und den Softwarestandard
entsprechend weiterzuentwickeln,
bleibt weiterhin eine der grundle-
genden Methoden dieser Philoso-
phie.
Sie wird jedoch ergänzt um aktive
Marktbetrachtung, Analyse von
neuen, innovativen Prozessen und
intensiven Dialogen mit Kunden,
potenziellen Kunden und Key-Play-
ern der jeweiligen Branchen. Ziel
und Strategie von Salomon Auto-
mation ist es, Trends nicht nur früh-
zeitig zu erkennen und optimale
Lösungen im Standard anzubieten,
sondern Trends selbst zu formen und
seinen Kunden innovative Lösungen
zu vernünftigen Kosten zur Verfü-
gung zu stellen. �
WMSSTANDARDSOFTWARE
Michael Reiter ist Produktmanagerbei Salomon Automation,A-8114 Friesach bei Graz,Tel. (00 43-31 27) 2 00-3 59,[email protected]
Interne Organisationsstruktur im Produktbereich.
Kundennutzen� Grundsätzlich: Der Einsatz von Standardsoftwa-re senkt Kosten und steigert Qualität� Optimierung: durch Individualprogrammierungmit geringem Aufwand und ohne Einschränkungenbei zukünftigen Releases� Einführung auf Raten: bevorstehende Trendswerden aus der Erstinstallation herausgehalten undaus Best-Practise-Erfahrungen nachgeliefert� Innovationstreiber Hersteller: laufende undkundenorientierte Erweiterungen durch Marktnäheund schlagkräftige Entwicklungsmannschaft� Investitionssicherheit: laufende Erweiterungender Software auch für Bestandskunden� Know-how: von den Erfahrungen eines Markt-führers profitieren
thäus Holderied, Geschäftsführer
Finanzen bei Bizerba.
Ein wesentlicher Baustein zur
Verbesserung der Produktivität des
Unternehmens, das unter anderem
auf Wägetechnik spezialisiert ist,
war die Einführung von SAP Soft-
ware im Produktionslager am Stand-
ort Meßkirch, an dem Food-Service-
Maschinen hergestellt werden. Das
Hochregallager für die Produktions-
versorgung besteht aus einem zwei-
gassigen Palettenlager sowie einem
ebenfalls zweigassigen Tablarlager
mit Modulverwaltung. Diese dient
der graphischen Visualisierung der
Materialpositionen auf der Ladeein-
heit, hier dem Tablar.
Im Lager werden alle
für die Fertigung be-
nötigten Komponen-
ten – von der Schrau-
be bis zum Guss-
Gehäuse – gelagert.
Schon 1992 lieferte
die Stuttgarter viasto-
re systems GmbH für
das Hochregallager
zwei Regalbedienge-
räte (RBG) vom Typ
viapal. Mit der
Modernisierung der
Antriebstechnik der
RBG durch viastore
im Jahr 2003 wurde
eine erste Maßnahme
zur Verbesserung der
Produktivität getrof-
fen. Im Jahr 2005 war
dann die Software an
WMS LAGERVERWALTUNG
12 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die Bizerba GmbH & Co. KG
in Balingen hat 2005 den
Konzernumsatz um rund
10 % auf 377,2 Mio. Euro gesteigert
und das erfolgreiche Geschäftsjahr
dazu genutzt, im eigenen Hause Vor-
aussetzungen zu schaffen, um noch
produktiver sein zu können als bis-
her. „Wir sind resistenter gegen wirt-
schaftliche Hemmnisse geworden
und haben die Chancen erhöht, un-
sere strategischen Wachstums- und
Ertragsziele zu erreichen“, sagt Mat-
der Reihe: Das bisherige Lagerver-
waltungssystem (LVS) sollte ausge-
tauscht werden. „Die alte Lagersteu-
erung ließ sich nicht mehr erweitern,
zudem war kein technischer Support
mehr erhältlich“, erklärt Jürgen
Asche, Werksleiter bei Bizerba in
Meßkirch.
Schnittstellen reduziertDa am Standort bereits die Unter-
nehmenssoftware von SAP im Ein-
satz war, bot sich die Einführung des
Systems auch im Bereich der Lager-
verwaltung an. „So haben wir ein
durchgängiges System im gesamten
Unternehmen“, resümiert Asche:
„Die zusätzliche EDV-Ebene für das
separate Lagerverwaltungssystem
entfällt, genauso werden Schnittstel-
len reduziert. Insgesamt ist nicht nur
die Bedienung einfacher, sondern
auch das Risiko von Störungen
minimiert.“
SAP Software bildet die verschie-
denen Schritte im logistischen Pro-
zess in entsprechenden Komponen-
ten ab. Die unterschiedlichen Berei-
che greifen dabei eng ineinander und
tauschen kontinuierlich Informatio-
nen aus. Dabei bildet das Modul WM
(Warehouse Management) die kom-
plexen Strukturen und Bewegungen
innerhalb eines Lagers ab. Weitere
Module wickeln die logistischen Ab-
läufe in Versand oder Fakturierung
ab – im Falle des Bizerba-Lagers in
Meßkirch aber nicht notwendig.
„Das Lager versorgt vorrangig die
Produktion, Kunden werden hieraus
Bedienung vereinfacht,
OLAF MEIER
Bizerba hat am Fertigungsstandort Meßkirch das nicht mehr erweiterbare Verwaltungssystem fürdas dortige Hochregallager durch Software von SAP ersetzt und damit die Effizienz der Produk-tionsversorgung deutlich gesteigert. Mit der Anpassung des neu installierten SAP Warehouse-Ma-nagement-Moduls (WM) an das vorhandene Automatiklager und an die speziellen Anforderun-gen von Bizerba war die Stuttgarter viastore systems GmbH beauftragt.
Störungen minimiert
Olaf Meier ist freier Journalist in Mön-
chengladbach.
Direkt über dieArbeits-Dialoge
(SAP R/3) werdenGitterboxen und
Paletten vonviapal-Regalbe-
diengeräteneingelagert. Bild
er:v
iast
ore
syst
ems
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 13
nicht beliefert. Zudem können für
den Kundendienst Ersatzteile bereit
gestellt werden. Ganzheitliche Ver-
sand-Funktionen sind keine erfor-
derlich, wie wir sie mit SAP LES, dem
Logistics Execution System, realisie-
ren können“, erläutert Siegbert Roh-
land, Leiter SAP Projekte bei viasto-
re systems.
Bestandsverdichtung möglichviastore wurde nach der erfolgrei-
chen Erneuerung der Lagertechnik
auch mit der Software-Modernisie-
rung beauftragt, denn das Unter-
nehmen ist nicht nur Generalunter-
nehmer für automatische Lagersys-
teme, sondern auch langjähriger
Special Expertise mySAP SCM (LES)
Partner der SAP AG. Als Logistik-
spezialist bietet viastore SAP Appli-
kationen, die speziell auf die Anfor-
derungen von automatischen Lagern
zugeschnitten sind. „Unsere Er-
weiterungen ergänzen den SAP
Funktionsumfang speziell für den
Automatik-Lagerbetrieb, der im
SAP Standard nicht verfügbar ist“,
sagt Rohland.
Das wichtigste Element der An-
passung bei Bizerba war die Installa-
tion des Lager-Steuerungssystems
viad@tLSS. Diese Software-Kompo-
nente fungiert im Prinzip als Kon-
verter. Das Kommunikations-Proto-
koll und die Logik der Idoc-Schnitt-
stelle des SAP WM-Moduls werden
damit auf die entsprechenden For-
mate der SPS-Steuerung, bestehend
aus Fördertechnik und RBG, umfor-
matiert – sonst könnten die Befehle
der SAP Software nicht umgesetzt
werden. Die Transportaufträge wer-
den in der Produktion über das SAP
Modul WM ausgelöst.
Neben der Adaption der SAP Soft-
ware an die Bedürfnisse eines Auto-
matik-Lagers waren weitere Ergän-
zungen notwendig, um die Lager-
verwaltung an die individuellen An-
forderungen von Bizerba anzupas-
sen. Zum einen musste die Software
für die Kommissionierarbeitsplätze
angepasst werden. Diese Arbeitsplät-
ze sollen die Mitarbeiter bei ihrer
Lagertätigkeit unterstützen sowie
die erforderlichen EDV-Buchungen
schnell und übersichtlich darstellen.
Die Anforderungen an einen för-
dertechnikgebundenen Arbeitsplatz
werden in der SAP Applikation nicht
standardmäßig unterstützt, so dass
viastore optimierte Erweiterungen
liefern musste. Im Kleinteilelager
werden die Tablare zusätzlich in bis
zu 24 Modulplätze aufgeteilt. Über
diese Modulplätze kann nun die La-
ge des jeweiligen Materials im Tablar
verwaltet werden. Beim Kommissio-
nieren werden auf der Bedienober-
fläche die entsprechenden Module
grafisch angezeigt, so dass der Zu-
griff schneller und genauer erfolgen
kann.
„Auch die Lagerprozesse an sich
wurden durch die Einführung der
SAP Software optimiert“, berichtet
Werksleiter Asche: „Zum Beispiel
lassen sich zur Bestandsverdichtung
Artikel vom Palettenlager in das Ta-
blarlager umlagern.“ Auch die dazu
notwendige Verwaltung leerer Lade-
einheiten – neben den Tablaren sind
das Europaletten und Gitterboxen –
realisierte viastore in der SAP Appli-
kation. Wie in jedem Lager muss
auch bei Bizerba regelmäßig eine In-
ventur durchgeführt werden. Da
SAP Warehouse Management (WM)
diese Funktion nicht für ein Ware-
zum-Mann-Lager bereitstellt, wurde
das System so ergänzt, dass die
Lagereinheiten zu den Kommissio-
nierplätzen gefahren, dort alle Wa-
ren erfasst und die Behälter oder Pa-
letten nach der Teileentnahme für
die Fertigung wieder eingelagert
werden können.
Produktivität deutlich erhöhtAls zusätzliche Funktion wurde die
Möglichkeit geschaffen, Transporte
von einem Arbeitsplatz zu einem an-
deren zu initiieren. So kann der Mit-
arbeiter an der Kommissioniersta-
tion entscheiden, ob Auftragsbehäl-
ter per Hand von der Fördertechnik
genommen werden sollen oder bes-
ser an einer gesonderten Station mit
dem Gabelstapler. Diese Funktion
kann im SAP Dialog ausgeführt wer-
den oder wie bisher direkt an der
Fördertechnik-Steuerung erfolgen.
Die gesamte Modernisierung der
Lagerverwaltung musste erfolgen,
ohne die Produktion zu unterbre-
chen. Tests und Inbetriebnahme fan-
den deshalb ausschließlich an Wo-
chenenden statt. Den Auftrag zur
Umstellung der Lagerverwaltung er-
hielt viastore im April 2005; Weih-
nachten 2005 erfolgte bereits die In-
betriebnahme des neuen Systems.
„Dabei wurden die Bestandsdaten
aus dem alten Lagerverwaltungssys-
tem direkt in das SAP System über-
nommen. Der Lagerbetrieb konnte
Anfang 2006 ohne Unterbrechung
fortgeführt werden“, sagt Rohland.
„Insgesamt konnten wir“ – so
Asche – „durch die SAP Lagerver-
waltung die Produktivität erhöhen;
wir führen heute deutlich mehr
Kommissionierungen durch als vor-
her.“ Außerdem ermöglicht die
durchgängige Benutzeroberfläche
eine einfachere Bedienung, und das
Lager wurde auch zukunftssicher ge-
macht, denn sowohl Lagerverwal-
tung als auch das Lagersteuerungs-
system sind nun update-fähig.
Nachdem Bizerba schon das zwei-
te Modernisierungs-Projekt mit
viastore erfolgreich abgeschlossen
hat, wird über weitere Maßnahmen
nachgedacht: „Die nächsten Schritte
zur Erhöhung der Produktivität wer-
den der Austausch der Fördertech-
nik-Steuerungen und der Regalbe-
diengeräte sein“, sagt Asche. �
WMSLAGERVERWALTUNG
AnsprechpartnerSiegbert Rohland,Leiter SAP Projekte, viastore systemsGmbH, Magirusstraße 13,70469 Stuttgart,Tel. (07 11) 98 18-1 59,[email protected]
Für das Kleinteile-lager wurden dieArbeits-Dialoge(SAP R/3) so an-gepasst, dassüber die Modul-plätze die Lagedes jeweiligenMaterials imTablar verwaltetwerden kann.
WMS PRODUKTIONSSTEUERUNG
14 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Das Distribution Center DC21
ist eine Software-Plattform
für das noch junge Jahrhun-
dert. Sie wurde von den Gründern
der LS+ Logistikplanung Software-
integration GmbH in Nürnberg ent-
wickelt und mit dem Auftritt des
Unternehmens im Jahre 1999 auf
den Markt gebracht. Seitdem haben
sich rund 50 Unternehmen unter-
schiedlicher Art für diese Plattform
entschieden, die von rund 30 Soft-
wareentwicklern in unserem Hause
gepflegt und an die jeweiligen An-
forderungen angepasst wird. Wir
von LS+ verstehen uns als Spezialis-
ten für die Konzeption und Realisie-
rung von individuellen Logistiklö-
sungen.
Der Kern der Software-Plattform
und die Mutter unserer Produktfa-
milie ist DC21 WMS – eine Ware-
house-Management-Lösung. Sie
trägt auch den weit überwiegenden
Teil unseres Geschäfts und ist in ei-
ner sehr breiten Streuung über rund
20 Branchen von der Frischfleisch-
Verarbeitung über die Textilbranche
bis zur metallverarbeitenden Indus-
trie installiert. Der Schwerpunkt
liegt bei Unternehmen der Automo-
bilindustrie mit ihren zahlreichen
Zulieferern – unter anderem waren
wir für Audi, Dräxelmaier und TRW
Automotive tätig.
Zu den Stärken der Software ge-
hört es, dass sie weit über die reine
Lagerverwaltung hinausreicht. Sie
kommt an Produktions- und Mon-
tagebereiche heran und übernimmt
dabei Funktionen einer PPS. Das
zeigt sich sehr deutlich bei einer der
jüngsten Installationen im Produk-
tions- und Logistikzentrum der BIG
Spielwaren GmbH in Burghaslach,
wo DC21 WMS nicht nur den
Warenfluss bei der Einlagerung von
Halbfertigteilen und der Auslage-
rung von Fertigteilen organisiert,
sondern auch die Produktions- und
Montagelinien versorgt.
In der Fabrik werden täglich rund
2000 Bobby Cars und rund 400 wei-
tere Artikel gefertigt. Für jeden ein-
zelnen Auftrag stellt DC21 WMS die
jeweils richtige Menge von Bauteilen
zusammen und sorgt auf diese Weise
dafür, dass kein Engpass bei der
Montage besteht. Die Grundlage da-
für ist ein intensiver Datenaustausch
mit der zentralen DV. Sie informiert
In rund20 Branchen aktiv
JÜRGEN LISCHKA
Das Unternehmen LS+ hat sich auf die Konzeption undRealisierung individueller Logistiklösungen spezialisiert undmit dem hauseigenen Warehouse-Managment-Systemzahlreiche Projekte in unterschiedlichen Branchenabgewickelt. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeitliegt in der Automobilindustrie, ein neues Geschäftsfeldist das Baustellen-Management.
Bei BIG Spiel-waren organisiert
das Warehouse-Mangement-
System von LS+ dieLogistik zwischen
Lager und Produk-tion.
Produktportfolio� DC21 WMS� DC21 IMS� DC21 MFR� DC21 Pick by Voice� DC21 Pick by Light� IT Konzeption und Planung� Datenfunkequipment� Netzwerke� Server� Datenbankdesign� DC21 VISTA� Logistikberatung� Logistikplanung
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 15
die Warehouse-Management-Soft-
ware über Aufträge, Artikeldaten,
Stücklisten und erhält Rückmeldun-
gen über Materialbewegungen aus
dem Lager und aus Produktion und
Versand.
DC21 WMS ist modular aufge-
baut, plattformunabhängig und ska-
lierbar. Zentrale Module sind:
� Stammdatenverwaltung
� Einlagerungssteuerung
� Lagerplatzverwaltung
� Bestandsmanagement
� Umlagerung
� Auslagerung
� Kommissionierung
� Produktionsversorgung
� Versand
� Inventur
� Leitstand-Information
� Notfallorganisation
Bereits die Basismodule decken
alle Grundfunktionen einer moder-
nen Lagerverwaltung ab. Funktio-
nen, die darüber hinausgehen wie
die Montage- oder Produktions-
nachschubsteuerung, können auf
bedarfsorientierte Versorgung abge-
stimmt und von den Anwendern
individuell beeinflusst werden.
Die Software ist mandantenfähig;
das heißt, sie kann Warenbewegun-
gen verschiedener Eigentümer in ei-
genen Buchungskreisen führen. Ar-
tikelreine Lagerung ist ebenso mög-
lich wie die Verwaltung heterogen
befüllter Paletten oder Behälter. Die
gängigen Ein- und Auslagerstrate-
gien sind vordefiniert. Bei der Instal-
lation können Customizing-Varian-
ten bereits vor der Aktivierung ge-
testet werden. Die Migration von
Altdaten haben wir bisher bei all
unseren Projekten ermöglicht, die
meist während des laufenden Be-
triebs realisiert wurden.
Installationen sind auf den üb-
lichen Systemplattformen möglich
wie Windows 2000/2003/XP und
Unix/Linux. Anbindungen gibt es an
Oracle, Access, MSQL und an alle
gängigen Datenbanken und Systeme
wie SAP/R3, Brain, Navision und
J.D. Edwards. Besonders möchten
wir noch herausstellen, dass alle
Funktionen web-basiert sind und
deshalb von jeden autorisierten Nut-
zer von jeden Internetanschluss der
Welt aus zu jeder Zeit genutzt wer-
den können.
Zur Unterstützung von DC21
WMS wurde das Lager-Visualisie-
rungssystem DC21 VISTA geschaf-
fen, das eine breite Auswahl von An-
sichtsmodellen über freie, belegte
oder gesperrte Plätze zur Verfügung
stellt und auch mit dem jüngsten Ab-
kömmling unserer Produktfamilie
genutzt werden kann – mit dem In-
ventory Management-System DC21
IMS. Diese Software für das Ma-
nagement von Baustellen hat gleich
beim ersten Praxistest eine harte
Bewährungsprobe bestanden. Sie
unterstützt inzwischen reibungslos
die Logistik beim Bau des Terminals
Nr. 5 im Airport London-Heathrow
– der größten Baustelle in Europa.
Dass wir als verhältnismäßig klei-
nes Unternehmen bei diesem großen
Projekt mit DC21 IMS zum Zuge
kamen, liegt nach unserer Überzeu-
gung daran, dass es zu der Software
auch derzeit noch keine Alternative
gab. Sie ist einzigartig und eröffnet
gute Chancen für weitere Geschäfte.
Auch die klassischen Märkte sind
aber noch längst nicht ausgeschöpft.
In der Industrie sollen rund 50% der
Lager noch mit Altsystemen betrie-
ben werden. �
WMSPRODUKTIONSSTEUERUNG
Jürgen Lischka,geschäftsführender Gesellschafterder LS+ LogistikplanungSoftwareintegration GmbH,Wiesbadener Straße 11,90427 Nürnberg,Tel. (09 11) 93 68 79-0,[email protected]
Referenzen� Simba Dickie Group� Marks & Spencer� Dräxlmaier� Audi� GeissTenovis� Martin Bauer� Hoffmann Werkzeuge� TRW Automotive� Wolf Wurst� Spinner� Fritz Logistik� SchwanStabilo� Osram
Bild
er:L
S+
Der Transport isteng an den Infor-mationsfluss ange-bunden.
Zahlreiche Features vermitteln einen guten Überblick über die Bestände undProzesse.
16 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Bei immer komplizierter wer-
denden Produkten und Syste-
men, ist das Wort „Usability“
in den vergangenen Jahren verstärkt
in den Mittelpunkt des Interesses ge-
rückt. Der Begriff Usability wird in
dieser Form sowohl im Englischen
als auch im Deutschen verwendet.
Der Wortstamm „use“ lässt vermu-
ten, daß der Begriff etwas mit den
Wörtern gebrauchen, verwenden
und benutzen zu tun hat. Tatsächlich
wurde das Wort Usability eingeführt,
um den Ausdruck „user friendly“ zu
ersetzen.
SuPCIS-L der S&P Computersys-
teme GmbH ist mehr als nur eine La-
gerverwaltung, wie sie in den gängi-
gen ERP- und Warenwirtschaftssys-
temen vorhanden ist. Die Software
wurde als Bausteinkasten speziell zur
Unterstützung und Steuerung der
Prozesse in lagerlogistischen Syste-
men entwickelt.
Momentan werden weit über 1600
Arbeitsplätze in über 95 Unterneh-
men unterschiedlichster Größen mit
dieser Lösung betrieben. Vom Logis-
tikdienstleister mit weniger als 20
Mitarbeitern bis hin zu Konzernlö-
sungen mit mehreren Standorten
wird sie im einfachen barcode- oder
datenfunkgestützten Handlager bis
hin zum hochautomatisierten Dis-
tributions- und Produktionszen-
trum eingesetzt. Gerade in komple-
xen Systemen mit unterschiedlichen
Lagertechniken kommen die Vor-
züge der Lösung voll zum tragen.
1600 unterschiedlich gestaltete
Arbeitsplätze: Mitarbeiter an nor-
malen Bildschirmarbeitsplätzen –
stationär in Büros oder an mobilen
Arbeitsplätzen im Lager oder auf ei-
nem Stapler – sollen alle Funktionen
schnell, sicher und einfach gebrau-
chen können. Usability schließt so-
mit die Benutzerfreundlichkeit auch
eines Warehouse-Management-Sys-
tems (WMS) mit ein. Die Gestaltung
der Schnittstelle hat einen entschei-
denden Einfluß auf die Gebrauchs-
qualität eines WMS. Von ihr wird be-
stimmt, auf welche Art und Weise die
Mitarbeiter arbeiten und die Ziele
erreichen können.
User-Interface eines WMSWas ist ein Interface eigentlich? Die-
se Frage wird häufig gestellt, da das
Wort zumeist nicht ins Deutsche
übersetzt wird. Der Begriff wird ei-
gentlich mit Schnittstelle übersetzt.
Darunter versteht man auch die Be-
nutzeroberfläche eines Produktes. Es
hängt vom Gegenstand ab, den man
betrachtet, welches deutsche Wort
man bevorzugt. Schnittstelle ist auf
alle WMS zutreffend, also der Teil ei-
nes Gerätes, der die Verbindung vom
So viel Performance und Komfortwie im Office-Bereich
HORST REICHERT
Warehouse-Management ist wesentlich mehrals die Pflicht umfassender Funktionalität für dieLogistik. Bezüglich Performance und Komfortsoll der Anwender auch im Lager den gleichenKomfort erfahren, wie er heute im Office-Bereich Standard ist. Die S&P Computersyste-me GmbH nutzt zur Verbesserung der Usabilityein leistungsfähiges Java-Framework.
WMS LOGISTIKPROZESSE
� mehrsprachenfähig� mandantenfähig� benutzer- oder benutzergrup-
penspezifische Definition vonMenüs
� vollständig über Tastaturbedienbar
� Navigationsbereich mitFunktionstaste/Buttonein- und ausschaltbar
� hierarchische Darstellung derMenüs im Navigationsbereich
� Direktaufruf von Funktionen� Definition von benutzer- oder
benutzergruppenspezifischenAnsichtsprofilen in List-dialogen
� gedrehte Darstellung derTabellen in Infofunktionen
� freie Definition der Sortierungund Spaltenpositionen inListdialogen
� Registerblätter zur Anzeige
der gleichen Daten in unterschiedlicher Darstellung ohneServerzugriff
� Integration von grafischenStatistiken
� Ändern der Bildschirmauflö-sung auch während desBetriebs
� mehrere Fenster gleichzeitigbeziehungsweise übereinanderzum hin- und herblättern
� Cut/Paste für Feldinhalte auchaus Tabellenbereichen
� Druck des selektiertenBereiches (auch pdf)
� Excel-Export des angezeigtenBereiches
� Druckvorschau� Nachdruck von Belegen über
Vorschaufunktion� Tooltipps zur Felderklärung� Integriertes browserbasier-
endes Online-Hilfesystem
Eigenschaften und Fähigkeitender Benutzerschnittstelle
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 17
WMS zum Lagerarbeiter herstellt.
Seit 20 Jahren implementiert S&P
Software und Systeme für die Intra-
logistik, die bereits im Standard
durch Parametrieren und Konfigu-
rieren auf Ihre Lagertopologie und
die Prozesse in Ihrem Lager einge-
stellt werden kann. Für besondere
Anforderungen paßt S&P die An-
wendung auf Basis der Standardbau-
steine an die Aufgabenstellung an.
Maßanzug statt Konfektion von der
Stange – aber zu moderaten Kosten.
Erweiterungsmodule schaffen
branchenspezifische Lösungen:
Mode/Textil, Holz/Möbel, Pharma/
Lebensmittel, Stahl-/Maschinenbau,
Bücher/Medien, Groß- und Einzel-
handel. Es lässt sich autark betreiben
oder wird in der Regel in die beste-
hende Systemlandschaft (zum Bei-
spiel SAP, Navision oder Soft-M) in-
tegriert. Es wurden über 30 unter-
schiedliche Host-Systeme über stan-
dardisierte oder zertifizierte Schnitt-
stellen angebunden. SuPCIS-L ist auf
Unix-, Linux- und Microsoft Win-
dows-Servern verfügbar.
Java-Framework dient als BasisAuf dieser breiten technischen
Grundlage – der Pflicht eines jeden
Warehouse-Management-Systems –
baut das neue SuPCIS-L8 User-
Interface auf. Kennzeichen eins
Interfaces ist der Kommunikations-
prozeß, bei welchem Informationen
zwischen Benutzer und WMS ausge-
tauscht werden. Dies beinhaltet so-
wohl die Eingabe von Instruktionen
als auch die Ausgabe der Ergebnisse,
welche erzielt werden sollten. Nicht
trivial in einem komplexen WMS.
Das User-Interface wurde mit ei-
nem hoch effizienten Java-Frame-
work entwickelt, das den einzelnen
Funktionen bezüglich Anwender-
komfort, Stabilität und Performance
eine exzellente Basis für kostengün-
stige Anpassungen zur Verfügung
stellt. Kennzeichen der GUI ist die vi-
suelle Darstellung von Bedienungs-
elementen. Die komplizierten Vor-
gänge werden in verständlicheren vi-
suellen Mustern (Bitmaps), Fenstern
(Windows) und Strukturen (Forms)
dargestellt, welche durch den Benut-
zer auf den MDE-Geräten über
Funktionstasten oder auch als Touch
bedient werden.
Herkömmliche Windows-An-
wendungen (Thick-Client) bieten
den gewohnten Bedienkomfort, sind
aber in Bezug auf die Pflege und das
Verteilen der Anwendung im Netz
sehr aufwändig. Internet-Anwen-
dungen (Thin-Client), bei denen auf
dem Arbeitsplatz außer einem Brow-
ser keine Software benötigt wird, ha-
ben nur geringen Bedienkomfort.
Die aktuelle Smart-Client-Archi-
tektur von SuPCIS-L8 vereint die
Vorteile: Das Installieren und das Ak-
tualisieren neuer Versionen erfolgt
automatisch. Die komfortable Bedie-
nung und die datenbankgestützte
Konfiguration der Dialoge bieten an
stationären und mobilen Arbeits-
plätzen ganz neue Möglichkeiten. �
WMSLOGISTIKPROZESSE
Horst Reichert,Geschäftsführer derS&P ComputersystemeGmbH, Zettachring 4,70567 Stuttgart,Tel. (07 11) 7 26 41-0,[email protected]
KommissionierungEntnahmeaufträge werden als Kommissio-nieraufträge auf die Kommissionierbereicheverteilt:� manuelle oder automatische Freigabe� Druck wegeoptimierter Kommissionier-
listen� Rückmeldung Kommissionierlisten pro
Packstück inklusive Differenzbearbeitung� Sammelrückmeldung� Verpacken� Druck Lieferschein
StatistikDas Statistiksystem liefert Informationen, umden Betrieb des Lagers zu analysieren und zuverbessern:
� Wareneingangsstatistik� Bewegungsstatistik� Auftragsstatistik� Kommissionierleistung� Lagerfüllgrad
InformationenSuPCIS-L bietet ein umfangreichesInformationssystem für ein leistungsfähige-res Lager:� Wareneingangslist� Bestandsbewegungen� Auftragsfortschritt� Kommissionierungen� Lagerspiegel� ABC-Analyse� Ladenhüterliste� Inventurvorschlagsliste
Für Transparenz und Effizienz
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
AKL
HR1
HR2
MAN
SLL
Offene Picks pro Kommissionierbereich/Fortschritt
Offen in Bearbeitung in Bereitstellung fertig
Das Statistik-system liefertInformationen,um den Betriebdes Lagers zuanalysieren undzu verbessern.
Bild
:S&
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WMS GESCHÄFTSPROZESSE
18 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die Dynamik der Intralogistik
ist zu weiten Teilen geprägt
von Innovationen, die heute
mehrheitlich mit den Entwicklun-
gen im IT-Bereich einhergehen.
Allerdings: Mit den zunehmenden
Möglichkeiten der Informations-
technik erwarten und benötigen An-
wender leistungsstarke, zukunfts-
orientierte Instrumente, um die stei-
gende Komplexität ihrer Prozesse
beherrschen zu können.
Vor allem bei Software sind in-
zwischen immer öfter ganzheitliche
Lösungen gefragt, die mit ihren Mo-
dulen und Instrumenten nicht mehr
nur allein die internen Prozesse, son-
dern die Material- und Informa-
tionsströme ganzer Logistik-Netz-
werke steuern und optimieren.
Überdies hinterfragen Auftraggeber
bei entsprechenden Projekten inzwi-
schen oft nachdrücklich auch die Zu-
kunftsorientierung und die betriebs-
wirtschaftlichen Aspekte ihrer Inves-
titionen. Dabei sollten allerdings we-
niger die Preise im Vordergrund ste-
hen als der nachhaltige Nutzen sowie
die Rationalisierungs- und Optimie-
rungspotenziale, die mit neuen Lö-
sungen zur Verbesserung der Ge-
schäftsprozesse möglich sind.
Besonders anschaulich wird dies
in der Entwicklung von Lagersoft-
ware. Erste Anfänge umfassten ein
Leistungsspektrum, das heute be-
quem mit einem Exel-Programm ab-
zudecken wäre. Bestandsführung,
Ein- und Auslagerungsstrategien,
Lagerplatzvergabe oder die Ansteue-
rung von Lager- und Fördermitteln,
Steuerungs- und vereinzelt auch Ver-
waltungsfunktionen standen – und
stehen oft noch heute – im Fokus
erster Lagerverwaltungssysteme
(LVS). Vor diesem Hintergrund
konnten in den 80er- und noch in
den frühen 90er-Jahren individuelle
Insellösungen kleinerer und mittel-
ständischer Softwareunternehmen
die logistischen Abläufe in Lägern
unterstützen.
Für die weiterführenden Anforde-
rungen moderner Logistik-Lösun-
gen sind diese Funktionen jedoch le-
diglich noch in Subsystemen von Be-
deutung. Für die Steuerung komple-
xer Abläufe etwa in Zentrallägern
führender Kontraktlogistiker sowie
weiterreichender Aufgaben etwa der
Planung und Disposition sind
kleinere Lagerverwaltungssysteme
kaum noch geeignet. Effizienz für die
logistischen Prozesse versprechen
Warehouse-Management-Systeme
(WMS), die neben Steuerungs- und
Verwaltungsfunktionen auch Ein-
satzplanung von Personal und För-
dermitteln optimieren, das Order-
management integrieren, Routen-
bildung und -disposition umfassen
und diese Prozesse auch abbilden.
Zunehmend erwarten Anwender
allerdings auch Tools, mit deren
Unterstützung sich strategisch rele-
vante Funktionen einbinden lassen,
die über reine Warehousing-Prozes-
se hinaus reichen. Die so genannten
Key Performance Indicators, Statis-
tikfunktionen und Auswertungen
der Produktionsprozesse, Planungs-
leitwarten, die auch Abläufe im lo-
kalen Umfeld wie etwa das so ge-
UnternehmensübergreifendProzesse einbinden
ANDREAS HAMPE
Mit immer umfangreicheren Funktionen und Anwendungs-bereichen entwickelt sich Software für die Intralogistik von derLagerverwaltung über das Warehouse Management zumintegralen Logistik-Management – und damit weit über dieunternehmensinternen Prozesse hinaus.
Das moderne WMSist heute ein wich-tiger Bestandteilder Supply Chainund keine Insellö-sung mehr.
Bild
:PSI
Logi
stic
s
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 19
nannte Yardmanagement umfassen,
sie visualisieren und steuern lassen,
oder ein effizientes Event-Manage-
ment, das die automatisierten Ge-
schäftsprozesse überwacht, analy-
siert und selbstständig gegebenen-
falls erforderliche Gegenmaßnah-
men eingeleitet, sind nur einige Bei-
spiele dafür.
Sie zeigen, in welche Richtung sich
die Software für logistische Anwen-
dungen entwickeln wird: von mono-
lithischen Gebilden und hin zu um-
fassenden Systemen – und zwar über
weite Bereiche der Supply Chain hin-
weg. Die Anforderungen an zu-
kunftsorientierte Software-Systeme
werden sich auf ein integrales Logis-
tik-Management richten.
Künftig wird es nicht mehr genü-
gen, allein Unternehmensprozesse
abzubilden, zu steuern und zu opti-
mieren. Die Systeme werden in der
Lage sein müssen, auch vor- und
nachgelagerte Prozesse abzubilden,
die Auftragsverfolgung, das Fuhr-
park- und das Transportmanage-
ment oder gängige Abwicklungen
der Luft- und Seefracht zu unter-
stützen und zu integrieren. Es wer-
den Systemlösungen gefragt sein, die
mit ihren Tools eine automatisierte
Planung, Steuerung, Überwachung
und Abrechnung aller in einem fir-
menübergreifenden Netzwerk lau-
fenden Beschaffungs- und Versand-
prozesse ermöglichen.
Intensives Testprogrammvor der Installation
Daraus ergeben sich spezifische Fak-
toren für eine Investitionsentschei-
dung. PSI Logistics, der zum PSI-
Konzern gehörende Spezialanbieter
von Software-Lösungen für Logis-
tik-Anwendungen, hat diese weiter-
führenden Anforderungen moder-
ner Logistik-Lösungen bereits mit
einer mehrgliedrigen Offensive in
die Unternehmensstrategie einge-
bunden. Sie nutzt beispielsweise den
Technologie-Transfer innerhalb des
PSI-Konzerns, schafft Entwick-
lungssynergien und eine interdiszi-
plinäre Integration marktreifer Ent-
wicklungen. Dieser Blick über den
Tellerrand hinaus ermöglicht eine
kundenorientierte Vertiefung und
Erweiterung des vorhandenen Pro-
duktspektrums.
Zudem hat PSI Logistics für die
Entwicklung und Konzeption von
Software-Systemen eine einzigarti-
ge, innovative Software-Produk-
tions-Umgebung geschaffen. Im
Vorfeld der Installation ermöglicht
sie mit modernsten Entwicklungs-
und Prüfverfahren und unter Be-
rücksichtigung aller erforderlichen
Standards ein intensives Testen von
Ansätzen und die Optimierung von
Lösungen. Mit einem speziellen
Testgenerator lassen sich logistische
Abläufe komplexer Strukturen vir-
tuell überprüfen. Das steigert die
Systemsicherheit, deckt Sparpoten-
zial auf und hilft, Fehlentwicklungen
zu vermeiden.
Flexibilität des Systemsgewährleistet Nachhaltigkeit
Darüber hinaus ist ein neuartiges
automatisiertes Testverfahren in die
Parametrisierungs- und Skalie-
rungsprozesse eingebunden. Nach-
trägliche Änderungen geplanter
Funktionen und Schnittstellen oder
zusätzlich gewünschte Funktions-
umfänge können so mit geringem
Aufwand eingebunden und auf ihre
Auswirkungen hin überprüft wer-
den – über den gesamten Entwick-
lungszyklus hinweg.
Innerhalb weniger Minuten sind
Resultate verfügbar, die sonst erst
nach mehrtägigen Testreihen zur
Verfügung stehen. Das optimiert be-
reits im Vorfeld und losgelöst von der
realen Anlage Zuschnitt und Qua-
lität der Systeme, erhöht ihre Sicher-
heit und verringert das Projektrisiko
ebenso wie die Projektlaufzeit.
Überdies sind die Software-Syste-
me von PSI Logistics modular kon-
zipierte Standard-Produkte. Das
heißt, sie decken mit ihren Stan-
dardmodulen bereits eine Vielzahl
der vom Markt geforderten Leis-
tungsmerkmale ab. Das Customi-
zing erfolgt dann in einem nächsten
Schritt, mit dem die Module ergänzt
und exakt auf individuelle Erforder-
nisse abgestimmt werden.
Die Zukunftsorientierung einer
Software zeigt sich insbesondere in
ihrer nachhaltigen Flexibilität und
dem Grad der Anpassungsfähigkeit,
mit der sie auf die dynamische Ver-
änderung der Geschäftsprozesse so-
wie die Einbindung künftiger Abläu-
fe und Technologien ausgerichtet ist.
Die Flexibilität von Systemen sowie
die künftige problemlose Integra-
tion zusätzlicher Funktionen oder
Updates unterstreicht die Nachhal-
tigkeit, die Software-Systeme wie das
Warehouse Management System
PSIwms bei der Unterstützung von
Geschäftsprozessen bieten.
Mit umfassenden Release-Fähig-
keiten lässt sich PSIwms mühelos
den wachsenden Anforderungen
oder technologischen Weiterent-
wicklungen anpassen. Damit bietet
das Warehouse Management System
die technische Basis auch für künfti-
ge Vernetzungsgrade, Plattforman-
bindungen und schließlich gar Ser-
vices – und damit ein Maximum an
Wirtschaftlichkeit und Investitions-
sicherheit. Überdies sieht sich PSI
Logistics als Partner in einer Vielzahl
aktueller Forschungsprojekte als In-
novationstreiber – was wiederum er-
heblichen Einfluss auf die Funktio-
nalitäten und das Spektrum der Pro-
dukte hat.
Software für logistische Anwen-
dungen, das zeigen die genannten
Beispiele, kann der Logistik weitere
Wachstumspotenziale erschließen,
wenn ihre Systemarchitektur zu-
kunftsorientiert ausgerichtet ist und
die Einbindung unternehmensüber-
greifender Prozesse ermöglicht. Mit
welcher Entwicklungsgeschwindig-
keit sich welche Standards für welche
Prozesse durchsetzen werden, wird
die Zukunft zeigen. Sicher ist, dass
die weitreichende Systemflexibilität
eine solide Basis bildet, um sowohl
künftige Entwicklungszyklen der
Geschäftsprozesse wie der Technolo-
gien abzudecken. Einfache Lagerver-
waltungssysteme können dies längst
nicht mehr erfüllen. �
Andreas HampeLeiter Competence Center Hamburgder PSI Logistics GmbH,Am Stadtrand 56, 22047 Hamburg,Tel. (0 40) 69 69 58-11,[email protected]
WMSGESCHÄFTSPROZESSE
WMS VERTEILTE LAGER
20 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
MM Logistik: Unternehmen, dieheute ein Lagerverwaltungssystemsuchen, haben die Qual der Wahl,
da die Zahl der Anbieter inden vergangenen Jahrenenorm gestiegen ist – wopositioniert sich Swisslog
auf diesem Markt mit demWarehouseManager?Francis Meier: Unsere Zielgruppe
sind vor allem Unternehmen mit
Multisite-Umgebungen, also meh-
reren, oft international verteilten
Lagern. Durch unsere globale Prä-
senz können wir optimalen Sup-
port für diese Umgebungen leisten
– in der richtigen Zeitzone und in
der jeweiligen Sprache. Typischer-
weise betreiben unsere Kunden
größere, komplexe Systeme, die
sich mit Einzellösungen „out of the
Box“ nicht mehr verwalten lassen.
Zudem liefern wir nicht nur die
Software, sondern sind auch in der
Lage, Kunden branchenspezifisch
mit unserem logistischen Know-
how zu unterstützen.
MM Logistik: Nach welchen Krite-rien entscheiden sich Kunden heutefür ein Lagerverwaltungssystem?Hansruedi Flückiger: Unternehmen
legen heute viel Wert auf Zukunfts-
sicherheit und bevorzugen daher
standardisierte Software. Außerdem
erwarten sie, dass die Lösung
aktuelle IT-Architekturen unter-
stützt – Web Services sind hier ein
wichtiges Thema. Zukunftssicher-
heit heißt für Kunden auch: Es
muss sichergestellt sein, dass sich
die Lösung schnell auf neue Stand-
orte ausdehnen lässt und dass sie
flexibel angepasst werden kann –
zum Beispiel an unterschiedliche
Kommissioniertechniken. Weitere
wichtige Anforderungen sind
Sprachunterstützung sowie ein
möglichst benutzerfreundliches
User Interface.
MM Logistik: Wie können Sie alsAnbieter Unternehmen bei derImplementierung einer neuenWarehouse-Management-Lösungunterstützen?Francis Meier: Im Vorfeld führen
wir Intensiv-Workshops mit dem
Kunden durch, bei denen wir
unterschiedliche Ansprechpartner
des Unternehmens mit einbeziehen
– von den Logistik-Verantwort-
lichen über die IT-Abteilung bis zu
den Anwendern. In dieser Bera-
tungsphase müssen wir klären, wie
wir die Prozesse des Kunden mit
unserer Softwarelösung abbilden
können. Gleichzeitig versuchen wir
natürlich auch, Prozesse zu opti-
mieren und anzupassen – dabei
helfen uns die Erfahrungen aus den
vielen bereits realisierten Projekten.
Teil des logistischen
GesamtprozessesDas Schweizer Logistikunternehmen Swisslog gehört auch zuden führenden Anbietern von Lagerverwaltungssystemen. ImInterview sprechen Francis Meier, Managing Director Warehou-se & Distribution Solutions Europe 1, und Hansruedi Flückiger,Leiter IT & Prozessplanung Warehouse & Distribution SolutionsEurope 1, über aktuelle Kundenanforderungen, Markttrendsund die Weiterentwicklung der Software WarehouseManager.
Francis Meier,Managing DirectorWarehouse & Dis-tribution SolutionsEurope 1, Swisslog:„Durch unsere glo-bale Präsenz kön-nen wir optimalenSupport für inter-national verteilteLager geben.“
Moderne Warehouse-Management-Systeme müssen sich an verschiedene Kommissioniertechniken anpassen können.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 21
Unser methodisches Vorgehen bei
der Implementierung fassen wir
unter dem Begriff „Rapid Deploy-
ment Process“ zusammen.
MM Logistik: Wo liegen die beson-
deren technischen Herausforderun-
gen bei der Einführung eines Lager-
verwaltungssystems?
Hansruedi Flückiger: Entscheidend
ist natürlich die Integration mit der
vorhandenen ERP-Lösung – in vie-
len Fällen treffen wir hier auf SAP-
R/3-Systeme. Der WarehouseMana-
ger vereinfacht die Anbindung, weil
er über eine zertifizierte Standard-
schnittstelle zu SAP R/3 verfügt.
Das Lagerverwaltungssystem kom-
muniziert aber häufig auch mit
anderen Systemen im Unterneh-
men, zum Beispiel mit Lösungen
für Produktionsplanung, Trans-
portplanung oder Tracking & Tra-
cing – auch hier müssen wir eine
lückenlose Integration sicherstellen.
MM Logistik: Thema Return on
Investment – in welchen Bereichen
erzielen Unternehmen durch den
Einsatz eines modernen Lagerwal-
tungssystems in der Regel die größ-
ten Verbesserungen?
Francis Meier: Das hängt sehr stark
vom jeweiligen Szenario ab:
Wenn bisher noch sehr viele Dinge
manuell erledigt wurden, ist der
unmittelbare Nutzen eines Ware-
house Management Systems natür-
lich sehr hoch: Durch papierloses
Handling und effizientere Prozesse
lassen sich sofort Einsparungen
realisieren. Wird dagegen ein vor-
handenes Lagerverwaltungssystem
abgelöst, weil es technisch veraltet
ist, liegen die Vorteile zunächst eher
im qualitativen Bereich. Das Unter-
nehmen kann mit einem neuen
System aktuelle Technologien wie
Pick-by-Voice unterstützen, die Fle-
xibilität erhöhen und den Einsatz
der vorhandenen Ressourcen besser
planen. Um die daraus resultieren-
den Verbesserungen bei der Perfor-
mance sichtbar zu machen, bietet
der WarehouseManager Key Perfor-
mance Indicators (KPIs), die über
ein zentrales „Cockpit“ konfiguriert
werden.
MM Logistik: Können Sie dazu ein
konkretes Einsatzszenario aus der
Praxis schildern?
Francis Meier: Wir haben im ver-
gangen Jahr ein neues Lagerverwal-
tungssystem für das automatisierte
Wertschriftenlager der SIS SegaIn-
terSettle AG eingeführt. Das Unter-
nehmen ist für die Abwicklung und
Verwahrung schweizerischer und
ausländischer Effekten zuständig
und hat entsprechend hohe Anfor-
derungen an die Sicherheit und
Verfügbarkeit der Systeme. Mit der
Modernisierung des Lagerverwal-
tungssystems konnten in diesen
Bereichen weitere Verbesserungen
erreicht werden. Der Warehouse-
Manager liefert eine komplette
Übersicht über alle Wertschriften-
bewegungen und trägt durch die
Visualierung der Prozesse an einem
„Single Point of Control“ zur
schnelleren Fehlerbehebung bei.
MM Logistik: Swisslog hat im Früh-
jahr eine neue Version seines Ware-
houseManagers vorgestellt – wel-
ches sind die wichtigsten Verbesse-
rungen?
Hansruedi Flückiger: Die neue Ver-
sion unterstützt innovative Kom-
missioniertechniken wie Pick-by-
Voice oder Pick-by-Light und ver-
einfacht die Integration von auto-
matisierten Komponenten wie
Regalbediengeräten, Paletten- und
Behälterförderanlagen, Hängebah-
nen etc. Weitere wichtige Neuerun-
gen sind die Cockpit-Funktion, der
Ressourcenplaner, die Unterstüt-
zung der aktuellen Datenbankver-
sion Oracle 10g sowie das webba-
sierte User Interface.
MM Logistik: Welche
Trends werden in Zukunft
für das Thema Warehouse
Management besonders relevant
sein?
Hansruedi Flückiger: Die Integra-
tion von RFID ist sicherlich eines
der wichtigsten Themen in den
nächsten Jahren. Damit lassen sich
noch intelligentere Lösungen für
die Warenerkennung realisieren.
Grundsätzlich müssen Warehouse-
Management-Lösungen künftig
stärker als Teil des Gesamtprozesses
betrachtet werden und laufend an
sich dynamisch verändernde
Schnittstellen angepasst werden.
Darüber hinaus sehen wir einen
wichtigen Trend auch im Bereich
Labour Management – durch noch
konsequenteres Messen und Aus-
werten lässt sich die Auslastung der
vorhandenen Ressourcen weiter
verbessern. �
WMSVERTEILTE LAGER
Swisslog AG, Webereiweg 3, CH-5033 Buchs/Aarau,Tel. (00 41 62) 8 37-41 41, [email protected]
� eine Lagerverwaltungssoftware für ma-nuelle und automatisierte Lager� nahtlos vertikal integriert mit Lagerverwal-tung und Materialflusssteuerung für Anbin-dung und Optimierung von automatisiertenSystemen� standardisierte, konfigurierbare, Upgrade-fähige Software, offen für kundenspezifischeAnpassungen� mehrsprachiges User Interface (Benutzer-spezifische Masken und Dialoge)� beleglose Kommissionierung und wegeop-timierte Transporte mittels Funkterminals,Pick-by-Voice- oder Pick-by-Light-Systemen
� optimierte Einsatzplanung der verfügbarenRessourcen (Labour Management)� Echtzeit-Visualisierung und Überwachungder Anlage mittels integriertem, konfigurier-barem Cockpit (Performance Managementdurch KPIs)� Oracle-basierend: Oracle Database 10g,Oracle Application Server 10g für Web-basedClients, Oracle Forms und Reports 6i für FatClients� offenes System, lauffähig unter Unix, AIXoder Windows� offene Schnittstelle zu Host-Systemen (zer-tifizierte Standardschnittstelle zu SAP R/3)
Daten und Fakten zum WarehouseManager
Hansruedi Fücki-ger, Leiter IT &ProzessplanungWarehouse & Dis-tribution Solu-tions Europe 1,Swisslog: „Wir se-hen einen wichti-gen Zukunftstrendim Bereich LabourManagement –durch noch konse-quenteres Messenund Auswertendie Auslastung dervorhandenenRessourcen weiterverbessern.“
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wiss
log
WMS DISTRIBUTIONSLOGISTIK
22 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
sämtlicher Prozesse in der Handels-
und Distributionslogistik speziali-
siert. Neben der Entwicklung und
dem Vertrieb komplexer Software-
verfahren bietet Logiplan umfang-
reiche Beratungsdienstleistungen
für Logistik, IT und den Einsatz von
SAP-Produkten an.
Gemeinsam bieten Logiplan und
Farside umfassende Lösungen für
optimierte Logistikprozesse mit SAP.
Durch die Kombination von Pla-
nungs- und Steuerungstools können
Logiplan und Farside die gesamte
Prozesskette innerhalb des Ware-
house-Management verbessern –
von den vorgelagerten Organisa-
tions- und Dispositionsabläufen bis
hin zur physischen Durchführung.
Die erste gemeinsame Lösung für
SAP LES wurde durch die Zu-
sammenführung des Logiplan-Pro-
dukts LEO (Logistics Execution Op-
timizer) und des Farside-Produkts
MLS (Mobile Logistics Solutions)
entwickelt. Damit haben die beiden
Logistik-IT-Spezialisten auf die zu-
nehmende Nachfrage nach in SAP
R/3 und mySAP ERP eingebetteter
Zusatzfunktionaliät im Bereich der
Distributionslogistik reagiert.
Der Einsatz des Planungstools
LEO ermöglicht dem SAP-Anwen-
der, das zu versendende Warenvolu-
men schon vor der operativen Aus-
führung zu optimieren. Dabei wer-
den die Teilprozesse Kartonauswahl,
Palettenbildung, Kommissionier-
steuerung, Laderaumkalkulation
und Tourenplanung unterstützt.
MLS ermöglicht die effiziente
Ausführung der Prozesse im Lager
unter Berücksichtigung der Planda-
ten von LEO und erweitert den SAP-
WM-Standard-Funktionsumfang
um viele zusätzliche Anwendungs-
möglichkeiten. Beide Produkte sind
vollständig in die SAP LES-Prozesse
integrierte und von SAP zertifizierte
Add Ons.
Distributionslogistikoptimiert
Die nahtlose Integration von LEO
und MLS findet über die Einbindung
des LEO-Paletten- und Packstück-
optimierers in den MLS-Kommis-
sionierleitstand statt. Der Leitstand
dient der gezielten Freigabe des
Kommissioniervorrats für das Lager.
Durch die Integration werden die in
LEO als optimal berechneten Palet-
ten und Packstücke über die MLS-
Kommissioniersteuerung für die
Kommissionierung freigegeben.
Auf dieser Basis werden SAP-
Transportaufträge (Kommissionier-
aufträge) erzeugt und an die mobi-
len Endgeräte übergeben. Für den
Lagermitarbeiter bietet MLS benut-
zerfreundliche grafische Oberflä-
chen für moderne MDE-Geräte, Sta-
plerterminals oder für Panel-PC. Die
Anwender werden geradlinig durch
Erfolgreich kooperiert
HENRIKE BACHTHALER UND STEFAN HUNTEMANN
Die Farside Informationssys-
teme GmbH ist spezialisiert
auf intralogistische Anwen-
dungen im SAP-Umfeld. Tiefe
Kenntnisse der SAP-Basis, der SAP-
Logistics-Execution-Funktionen,
der Logistikprozesse in Unterneh-
men sowie generell von Systemen
und Hardware im Lager weisen Far-
side als Experten in diesem Umfeld
aus.
Die Logiplan GmbH hat sich auf
die durchgängige Optimierung
Henrike Bachthaler,Geschäftsführerin der FarsideGesellschaft für InformationssystemembH, Sickingenstraße 39,
69126 Heidelberg,Tel. (0 62 21) 97 12-40,[email protected]
Farside Informationssysteme in Heidelberg, Spezialist fürintralogistische Anwendungen im SAP R/3-Umfeld, und dasSoftware- und Beratungshaus Logiplan in Wildeshausen inten-sivieren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit. Das Ziel ist, durchaufeinander aufbauende Produktfelder Logistikprozesse in SAPR/3 und mySAP ERP mit hohem Wertschöpfungspotenzial zugestalten und dabei individuell konfigurierbare Gesamtlösungenzu schaffen.
Die Wampfler AGmobilisiert produk-
tionsnahe Lagerpro-zesse: mobile Auf-tragsrückmeldung
und eKanban.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 23
den Prozess geführt und können sich
voll und ganz auf ihre Arbeit kon-
zentrieren. Auch Voice-Techno-
logien werden unterstützt.
Mit welchen Endgeräten oder
Technologien der Mitarbeiter im La-
ger letztendlich am besten fährt,
hängt sehr stark von den vorher de-
finierten Prozessen, von den für die
Prozesse benötigten Informationen,
aber auch von der Strukturierung
der Artikel im Lager ab. Diese Ent-
scheidung sollte am Schluss der
Überlegungen stehen. Denn nicht al-
le Prozesse sind für alle Endgeräte ge-
eignet. LEO und MLS berücksichti-
gen, dass trotz aller systemseitigen
Prozessorganisation gerade in der
Logistik immer wieder Flexibilität
gefragt ist. Erfordert zum Beispiel die
aktuelle Lastverteilung im Betrieb
ein Eingreifen oder müssen einzelne
Arbeitspakete individuell priorisiert
oder einem bestimmten Mitarbeiter
zugewiesen werden, so wird dies
durch diverse Steuerungs- und Mo-
nitoringfunktionen unterstützt. Da-
bei wird immer auf bestmögliche Be-
dienbarkeit und Flexibilität in der
Anwendung geachtet. Sämtliche Pla-
nungsaktionen und Ergebnisansich-
ten sind in die SAP R/3-Oberfläche
übersichtlich und benutzerfreund-
lich integriert. Zeitaufwändiges
Springen zwischen unterschied-
lichen Systemen und Menüführun-
gen werden durch ein einheitliches
schnittstellenloses „Look and Feel“
ersetzt.
Effiziente Logistikprozessetrotz vieler Restriktionen
LEO und MLS werden in den unter-
schiedlichsten Branchen erfolgreich
eingesetzt, unter anderem im Be-
reich Consumer Packaged Goods, in
Handel und Versandhandel, Elektro-
industrie und der Automobilindus-
trie. So gibt es für Industrieunter-
nehmen durch die beleglose Unter-
stützung lagernaher Produktions-
prozesse und die Integration ver-
schiedener Automatisierungstechni-
ken in die SAP-Lagerprozesse erheb-
liche Erleichterungen.
Auch in der Getränke- und Le-
bensmittellogistik gilt es, ganz eige-
ne Besonderheiten abzubilden:
komplexe Distributionstouren, bei
denen ein Lkw mit engen zeitlichen
Restriktionen mehrere Kunden zu
beliefern hat; Chargenrückverfolg-
barkeit nach der EU-Richtlinie
178/2002; die Berücksichtigung von
Restlaufzeiten und verschiedenen
Palettenbestückungen in allen La-
gerprozessen – das sind nur einige
der Anforderungen, die von einem
modernen Managementsystem in
der Lebensmittellogistik zu bewälti-
gen sind.
Die Kombination von LEO und
MLS wird von vielen namhaften
Unternehmen eingesetzt, um diese
Anforderungen zu erfüllen. Die Er-
weiterung von LEO bis hinein in die
Ausführungsebene im Lager sorgt
dafür, dass unter Berücksichtigung
von Touren, Stauräumen, Achslas-
ten, Stapelbarkeitskriterien und vie-
len weiteren Restriktionen optimale
Packergebnisse erzielt werden. Opti-
mal aufbereitete Daten für die Arbeit
im Lager, effiziente Lagerprozesse
mit SAP LES und deren Unterstüt-
zung durch modernste Datenfunk-
technik führen zu einem transparen-
ten, zeitnahen und konsistenten
Informationsfluss und so zu wirt-
schaftlichen und flexiblen Lager-
prozessen. Dieses Potenzial setzen
Logiplan und Farside im Rahmen
ihrer Partnerschaft frei. �
WMSDISTRIBUTIONSLOGISTIK
Grafische Benutzeroberflächen auf den Staplerterminals ermöglichen schnellesund fehlerfreies Arbeiten beim Verladen von Paletten.
Die Ergebnisse der Palettenoptimie-rung werden zum Kommissionierenübergeben und dort ausgeführt.
Laderaumoptimierung in SAP sorgt für optimale Stauraum-Nutzung.
Stefan Huntemann,Geschäftsführer der Logiplan GmbH,Daimlerstraße 7,27793 Wildeshausen,Tel. (0 44 31) 73 77-0,[email protected]
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WMS KONTRAKTLOGISTIK
24 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Nellen & Quack betreibt in
Mönchengladbach ein Pub-
lic-Shared-Warehouse auf
insgesamt 16 500 m2 Logistikflächen
mit über 45 000 Palettenstellplätzen
sowie mit Logistik- und Handling-
flächen von 4000 m2. Eingesetzt wer-
den moderne automatische Ver-
schiebe- wie auch klassische Hoch-
regalanlagen. Am Standort Mön-
chengladbach beschäftigt Nellen &
Quack 250 Mitarbeiter.
Für die Kunden von Nellen &
Quack – neben Teekanne namhafte
Unternehmen wie Black & Decker,
Klöckner Pentaplast, Energizer oder
Vision Fitness – sind Qualität und
Fehlerfreiheit, aber auch die Flexibi-
lität in der individuellen Ausgestal-
tung der Kommissionier- und Dis-
tributionsaufgaben ganz entschei-
dende Anforderungen, die durch
den Dienstleister zu erfüllen sind.
Gerade im Bereich der Lebens-
mittellogistik ist Qualität und Si-
cherheit in den Prozessen ein we-
sentliches Merkmal, was letztlich
Voraussetzung ist, um die Forderung
nach lückenloser Rückverfolgbarkeit
zu erfüllen.
„Als wir den Zuschlag von unse-
rem Kunden Teekanne bekamen,
stellte sich uns sogleich die Frage, wie
wir dieses Projekt möglichst kurz-
fristig umsetzen können“, sagt Hei-
ner Hoffmann, Geschäftsführer von
Nellen & Quack. „In unseren
Kontraktlogistik-Projekten hatten
wir bis dahin bereits umfangreiche
Erfahrungen mit IT-Steuerungen
und Schnittstellen-Kopplungen ge-
macht“, so Hoffmann weiter, „aber
wir arbeiteten überwiegend beleg-
orientiert. Daher war es für uns von
großem Vorteil, dass wir unser WMS
von GIGATON unproblematisch
um ein Staplerleit- und Kommissio-
niersystem auf der Basis von daten-
funkgestützten MDE-Geräten er-
weitern konnten.“
Lückenlose Dokumentationentsprechend EU-Norm
Beweggründe für die Entscheidung,
MDE-Geräte einzuführen, waren
neben dem Ziel der hohen Qualität
in den Kommissioniervorgängen
auch das Erreichen einer höheren
Prozesseffizienz sowie die Forde-
rung, auf Chargen- und Palettenebe-
ne Rückrufe nach den Bestimmun-
gen der EU-Norm 178/2002 erfüllen
zu können. So wird nun für jede
kommissionierte Mischpalette wie
auch für Displays dokumentiert, aus
welcher Quell-Palette und damit aus
welcher Quell-Charge die jeweiligen
Bestandteile stammen.
Nellen & Quack verfügt damit
heute über Möglichkeiten zu Rück-
rufen und über eine Bestandstrans-
parenz, die über die EU-Norm
Schnell und flexibel aufKundenanforderungen
reagieren
AXEL GUTENSOHN
Der Warehouse-Logistiker Nellen & Quack setzt in seinerKontraktlogistik auf das Standard-WMS LOGOS desSoftwarespezialisten GIGATON. Gemeinsam wurde nun einumfangreiches Projekt zur Einführung einer beleglosenKommissionierung, Nachschubsteuerung und Displayproduk-tion für den Düsseldorfer Teeverarbeiter Teekanne geplantund umgesetzt.
Ûnternehmen derLebensmittelbran-che wie Teekannelegen besonderenWert auf Qualitätund lückenloseRückverfolgung inder Logistik.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 25
178/2002 deutlich hinausgeht. So
kann auch im Set-, Sortiments- oder
Displaybau immer lückenlos nach-
verfolgt und dokumentiert werden,
aus welcher NVE der Quell-Palette
die Bestandteile stammen. Auch Ver-
fall- oder Mindesthaltbarkeitsdatum
werden berücksichtigt und auf der
Ebene der Quellartikel festgehalten.
Einen entscheidenden Beitrag zur
Erhöhung der Qualitätssicherheit
für die Produktion – konkret in den
Entnahme- und Displaybau-Prozes-
sen – leistet neben der strikten Füh-
rung durch die MDE-Geräte auch
die so genannte permanente Rest-
mengenkontrolle. In diesem Verfah-
ren wird der Kommissionierer nach
seiner Entnahme am Kommissio-
nier- oder Produktionslagerplatz
immer aufgefordert, die Anzahl der
dort verbleibenden Lagen und/oder
Teile vorzugeben, so dass – in den
Entnahmevorgang quasi integriert –
sofort eine permanent laufende In-
ventur vorgenommen wird.
„Ein weiterer wichtiger Punkt
war“, betont Bernhard Tauwel, IT-
Leiter bei Nellen & Quack, „dass je
nach Sendungsumfang und Kun-
denvorgabe unterschiedliche Trans-
portdientsleister zum Einsatz kom-
men sollten, und die Versandabferti-
gung unseres WMS sowohl über in-
tegrierte Schnittstellen wie auch
über das vom Versanddienstleister
abhängige Routing und Labeling
verfügen musste. Auch hier konnten
wir auf die direkt in Logos einge-
bundenen Standardtools zur Sys-
tem-Kopplung zu KEP- und Spedi-
tionsdienstleistern zurückgreifen.“
Alle Versandpackstücke, unab-
hängig davon, ob sie aus der Kom-
missionierung oder der Produktion
von Displays stammen, werden über
eine zentrale Versandstelle geführt.
Dort wird das Packstück über einen
Barcode identifiziert und das erfor-
derliche Versandlabel in Abhängig-
keit vom ermittelten Transport-
dienstleister erzeugt und ange-
bracht. Weiterhin wird ein Packstü-
ckinhaltsverzeichnis zur Kontrolle
wie auch – für das jeweils letzte Pack-
stück zu einem Auftrag – ein Liefer-
schein ausgegeben. Außerdem wer-
den alle Packstücke mit Hilfe einer
integrierten Waage einer Kontroll-
Verwiegung unterzogen, so dass Ab-
weichungen zum Sollgewicht sofort
erkannt werden können.
„Eine wichtige Rolle in unserer
Entscheidung, in diesem Projekt LO-
GOS einzusetzen“, so Heiner Hoff-
mann, „spielte auch die große Er-
fahrung, über die GIGATON in der
Anbindung von SAP-R/3-Systemen
verfügt. Hier haben wir uns“, wie
Hoffman weiter meint, „nicht von
der Tatsache verführen lassen, dass
unser Partner über eine zertifizierte
R/3-Kopplung verfügt, sondern wir
haben auf Referenzprojekte in einem
ähnlichem Umfeld bestanden.“
Schlanke und leistungsstarkeProzessgestaltung
Auf der Grundlage einer sehr hohen
Integration beider Systeme durch ei-
ne enge Anbindung über IDOC-
Schnittstellen konnte eine schlanke
und hoch leistungsfähige Prozess-
gestaltung erreicht werden. So sind
alle bei Nellen & Quack aus der Pro-
duktion von Teekanne angelieferten
Paletten bereits mit einem NVE-La-
bel versehen und avisiert. Im Wa-
reneingang ist deshalb lediglich die
NVE zu scannen und eine stück-
zahlmäßige Kontrolle vorzuneh-
men; da dies über einen Prozess in
Logos abgebildet ist, kann die Palet-
te dann sofort auf den ermittelten
Lagerplatz verbracht werden.
Im Ausgang werden Inhalt, ent-
haltene Chargen und Verfalldatum
jedes Packstücks auftragsbezogen an
Teekanne gemeldet, so dass auch
dort eine hohe Transparenz in der
Supply-Chain auf Packstückebene
im führenden R/3-System des Kun-
den unmittelbar gegeben ist.
Für Nellen & Quack war insbe-
sondere auch der Zeithorizont hin-
sichtlich der Umsetzung sowohl der
intensiven und komplexen R/3-An-
bindung wie auch der Konfiguration
der logistischen Prozesse von großer
Bedeutung. In nur sechs Wochen galt
es, die Aufgaben zu realisieren.
„Hier“, so Bernhard Tauwel, „half
uns ganz wesentlich, dass LOGOS in
hohem Maße flexibel an die erfor-
derlichen logistischen Abläufe über
eine Parametersteuerung anzupas-
sen und ein umfangreicher Satz an
vorkonfigurierten Prozessen verfüg-
bar ist. Gerade dies ist für einen Lo-
gistikdienstleister, der sich schnell
und äußerst beweglich an die sich
verändernden Anforderungen seiner
Kunden anpassen muss, ein echter
Wettbewerbsvorteil.“ �
WMSKONTRAKTLOGISTIK
Axel Gutensohn ist geschäfts-führender Gesellschafter derGIGATON GmbH, 68519 Viern-heim, Tel. (0 62 04) 9 87-0,[email protected]
Transparenz derAbläufe bis hin zurPackstückebenedurch gelungeneIntegration mitder bestehendenUnternehmens-software.
Bild
er:G
IGAT
ON
WMS MATERIALLAGER
26 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Wann immer Logistikpro-
zesse mit genormten
Transportmitteln erfol-
gen wie zum Beispiel der Europalet-
te, sind Standardsysteme unschlag-
bar. Komplizierter wird es, wenn im
Lager verschiedene Systeme oder Ar-
beitsabläufe wie Kommissionieren
und Lagern kombiniert werden. So-
wohl bei der Planung als auch mit der
Realisierung von Lagersystemen
sind Artikelstruktur, Eigenschaften
des Lagerguts und geforderte Leis-
tung des Lagers wesentliche Parame-
ter. Vor allem bei hohen Leistungs-
anforderungen ist ein automatisches
Lager für jedes Produktions- und
Handelsunternehmen grundsätzlich
sinnvoll. Transparenz und Flexibi-
lität stellen deshalb immer wichtige-
re Faktoren dar.
Personalkosten als auch Raum-
nutzung lassen sich folglich optimie-
ren, wobei sich die Investition in der
Regel bereits nach kurzer Zeit amor-
tisiert. Bei automatischen Systemen
ist überdies auch die Sicherheit des
Menschen gewährleistet. Ein ge-
schlossener, menschenleerer Lager-
raum birgt kaum Gefahren, denn die
Gassen sind abgetrennt und nicht
zugänglich. Speziell im Kleinteilebe-
reich ist die Automatisierung mit
hochdynamischen Regalbediengerä-
ten ein sehr interessanter Lösungs-
ansatz.
99% Verfügbarkeitinzwischen erreicht
Am Standort Nordenham beschäf-
tigt Airbus im Schichtbetrieb 2800
Mitarbeiter rund um die Uhr. Als
„Schalen-Kompetenzzentrum“ lie-
fert das Werk Flugzeug-Komponen-
ten zur Montage an die Airbus-Wer-
ke in Hamburg, an andere Airbus-
Werke und an Fremdfirmen. Nach
Materialgruppen werden Kaufteile
und Hausteile unterschieden. Kauf-
teile werden bei externen Unterneh-
men eingekauft, Hausteile werden
von Airbus Nordenham oder ande-
ren Airbus-Werken gefertigt und im
Fertigungsprozess weiterverarbeitet.
Nach Form und Abmessung werden
Transparentund flexibel
GERD KNEHR
Fortschrittlichen Lagersystemen werden aufgrund gewandel-ter Anforderungen Eigenschaften abverlangt, die mitunter imWiderspruch zueinander stehen. Transparenz und Flexibilitätdes Lagersystems und der Lagertechnik stellen deshalbgleichermaßen wichtige Faktoren im neuen Materiallager beiAirbus Nordenham dar.
Gerd Knehr ist freier Journalist in Reutlin-
gen.
Im neuen Material-wirtschaftszentrumvon Airbus im Werk
Nordenham wur-den ehemals de-
zentrale Lager zu-sammengefasst.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 27
bisher die folgenden Teile dezentral
gelagert:
� Gebogene Profile – hauptsächli-
che „Spanten“: radial gebogene Trä-
ger zur Querversteifung der Haupt-
felder der Flugzeugschalen.
� Gerade Profile – in Wesentlichen
so genannte „Stringer“ zur Längs-
versteifung der Hauptfelder in Län-
gen von 1 bis 12 m.
� Kleinteile: alle Bauteile, die nicht
zu den Profilen gehören.
In nur einem Jahr baute Airbus im
Werk Nordenham ein neues, zentra-
les Materialwirtschaftszentrum,
kurz MWZ. Wareneingang, Lager-
haltung, Kommissionierung, inner-
betriebliche Transporte und Versand
übernimmt in Nordenham der Lo-
gistik-Dienstleister LTS. Im neuen
MWZ wurden die ehemals dezentra-
len Lager zentral zusammengefasst.
Dort befindet sich ein automati-
siertes, über „Pick by Voice“ bedien-
tes Waben-Langgutlager mit Lager-
kassetten für alle kassettenfähigen
Profile, ein automatisches Kleintei-
lelager und eine Kleinteilelagerung
in Fachbodenregalen sowie die Pa-
lettenlagerung auf Europaletten und
übergroßen Paletten für Bauteile, die
mit anderen Technologien nicht zu
lagern sind. Kragarmregale für
„Spanten“ und „Stringer“, die wegen
ihrer Größe nicht in Lagerkassetten
gelagert werden können, sind in
Vorbereitung.
LTS beauftragte seinerseits den
Lagersystemexperten COGLAS aus
Wunstorf mit der Verwaltung des
MWZ und Ansteuerung der auto-
matisierten Förder- und Anlagen-
technik. Heute steuert und verwaltet
mit über 99% Verfügbarkeit das CO-
GLAS LVS die gesamten Logistik-
prozesse. Das LVS ist über Nutzung
von IDOC, der Standardschnittstel-
le von SAP, in die Unternehmungs-
software SAP R/3 mit den Modulen
PP, IM, MM und WM von Airbus in-
tegriert.
Dipl.-Ing. Hans-Jörg Wildhagen,
Geschäftsführer von COGLAS be-
tont: „Im neuen, seit August unter
Vollbetrieb genutzten MWZ besteht
die Herausforderung in der immer
steigenden Leistungsnachfrage bei
der Ein- und Auslagerung in Verbin-
dung mit den 12-fach unterteilten
Tablaren im AKL.“ Ferner hat der
über viele Jahre erfahrene Lagersys-
temspezialist COGLAS die Funktion
vom einfachen Ein- und Auslagern
um zusätzliche Funktionen wie zum
Beispiel das vollautomatische Ein-
planen der Kommissionierreihen-
folge mit anschließender Etikettie-
rung erweitert.
Wildhagen erläutert: „Zunächst
haben wir sämtliche Materialfluss-
daten im neuen MWZ erfasst – alle
Aufträge, die detaillierten Lagerbe-
stände und Versandmengen sowie
sämtliche Kommissioniervorgänge.
Die speziellen Anforderungen waren
dabei eine übersichtliche Darstel-
lung und Abbildung der geplanten
Anlage sowie die Abbildung der vor-
aussichtlichen Arbeitsprozessabläu-
fe. Nebenbei haben wir in der Pla-
nungsphase neue Ergonomieanga-
ben zur Lagersteuerung entwickelt.
So verwendet heute der Mitarbeiter
im Langgutlager ‚Pick by Voice’ zur
Ein- und Auslagerung des Materials,
und das Anfahren der Kassette er-
folgt vollautomatisch. Damit hat er
bei der Beschickung der 11 m langen
Kassetten beide Hände frei.“
Gunnar Clavey, Projektleiter für
das ausgeklügelte Lager bei Airbus,
ergänzt: „Wir haben unser Lager be-
reits bis auf das Jahr 2010 ausgelegt
und können auch die Kapazität in
unserem Wabenlager erhöhen, in-
dem wir die 11 m langen Sonderpa-
letten im Wabenlager durch Kasset-
ten ersetzen.“
Lagerverwaltungssystemmodular aufgebaut
COGLAS liefert ausschließlich indi-
viduelle, maßgeschneiderte Lager-
verwaltungssysteme, die auf dem
modularen und standardisierten
Baukastensystem aufgebaut sind. Bei
Airbus sind folgende COGLAS-Mo-
dule bereits im Einsatz:
� Logistiksoftware – das Grundmo-
dul
� Zonenverwaltung mit Userma-
nagement
� Eventmanagement
� Leistungsabrechung
WMSMATERIALLAGER
Im Vordergrund des Langgutlagers stehen kommissionierteSpanten auf einem Wagen zum Transport in eine Montage-halle bereit.
Rund um die Uhrwird im Behälterla-ger des neuen Ma-terialwirtschafts-zentrum kommis-sioniert.
28 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
� Warenauszeichnung mit Etiket-
tierung
� Lagereinheiten-Management
� Pick by Voice
� Wareneingangsverwaltung mit
Bypass
� Leitstand mit vollautomatischen
Schedulern
� Auftragsmanagement
� Kommissioniersteuerung
� Transportauftragsbearbeitung
über W-LAN und GPRS
� Materialflussrechner für AKL,
Fördertechnik und Wabenlager
� Bestandsmanagement mit per-
manenter Inventur
� SAP-R/3-Kopplung zu den Mo-
dulen MM, PP, SD, WM
� Fernwartung über VPN
� IT-Systemtechnik mit SAN und
Oracle Real Applikation Cluster
„Unsere Softwarebausteine erlau-
ben die problemlose Integration in
das Warenwirtschaftssystem bei Air-
bus. So wird die Installation und Ein-
gliederung einfacher und für Airbus
preiswerter“, betont Hans-Jörg
Wildhagen. Die Fördertechnik sorgt
dabei für mehr Durchsatz mit weni-
ger Aufwand sowohl beim Ein- und
Auslagern durch weniger Platzbe-
darf – das heißt, bessere Nutzung der
Flächen – als auch durch Optimie-
rung der Prozesse bis zur Just-in-Ti-
me-Wirkung über die komplette In-
tegration in das Warenwirtschafts-
system. Gunnar Clavey bestätigt:
„Mit der neuen Lagersteuerung von
COGLAS ist ein komplettes ‚Tra-
cking’ und ‚Tracing’ sämtlicher Um-
lagerungen möglich. So können wir
auch kurzfristig bei AOG-Aufträgen
– Aircraft-On-Ground – die Artikel
sofort finden, obwohl sie zum Bei-
spiel noch gar nicht eingelagert sind,
und können sie somit sofort auslie-
fern.“
Ein wichtiger Faktorder Unternehmensplanung
Günter Linnemann, Leiter Plant Lo-
gistics und IV-Systeme bei Airbus,
bilanziert: „Mit unserem neuen
MWZ können wir heute unter-
schiedlichste Lagerstrategien mit
Änderung von Prioritäten, Anlie-
ferterminen und Anlieferbahnhöfen
sowie mehrstufige Kommissionie-
rung durchführen.“
Über GPRS mit COGLAS MOBIL
und COGLAS EVENTMANAGE-
MENT wird die Anlieferung von
Montageteilen durch Online-Scan-
nen des Warenausgangs am Auslie-
ferbahnhof in der Montage bestätigt
und gleichzeitig, zum Beispiel bei
AOG-Aufträgen, eine Meldung per
E-Mail oder SMS – „die Ware steht
zur Verfügung“ – an den jeweils ver-
antwortlichen Montageleiter ge-
schickt.
Ferner generiert COGLAS vollau-
tomatisch Pickaufträge mit der Ein-
planung dieser Lagerbereiche unter
Berücksichtigung der aktuellen Aus-
lastung des Lagers durch den CO-
GLAS SCHEDULER. Sogar eine Vi-
sualisierung und Auswertung nach
dem Status dieser Lagerbereiche ist
möglich.
Die detaillierte Artikelauszeich-
nung der kommissionierten Ware
durch unterschiedlichste Etiketten
und Erzeugung genauer Packstück-
listen für die „Material Delivery
Units“ (MDU) dient zur Informa-
tion der Montagemitarbeiter – wo
liegt was in welcher MDU. Sie be-
kommen somit einen genauen Über-
blick, was an sie eigentlich geliefert
wurde.
Auch die besonderen Anforde-
rungen der Leistungsbewertung zur
Überwachung der Geschäftsprozes-
se hat Stephan Albers, Geschäftsfüh-
rer der LTS Nordwest GmbH, dazu
bewogen, ein standardisiertes LVS
einzuführen. „Mit der Definition
von Leistungsindikatoren soll unse-
re Lieferqualität als Dienstleister
überwacht und bestätigt werden. Mit
COGLAS konnten alle Anforderun-
gen detailliert umgesetzt werden.“
Flexibilität ist der Anspruch zu-
kunftweisender Lagersysteme so-
wohl im Hinblick auf die Art der
Nutzung als auch auf die Abarbei-
tung der eingehenden Aufträge. Da-
neben ist die Transparenz der Ab-
läufe ein zunehmender Aspekt und
Grundlage für die umfassende auto-
matische Lagerverwaltung. Diese
beiden Gesichtspunkte sind nicht
nur Forderungen an die Funktiona-
lität des zu installierenden Lagerleit-
systems, sondern auch an die sys-
temtechnische Gestaltung der Lager-
technik.
Hans-Jörg Wildhagen von CO-
GLAS bekundet: „Schließlich ist die
Logistik nicht nur ein reiner Kosten-
faktor, sondern viel mehr ein wich-
tiger Erfolgsfaktor für die unterneh-
merische Planung. Die langfristige
Kapitalbindung in diesem Bereich
macht es erforderlich, bei der Lager-
systemplanung Daten zu verwenden,
die weit in die Zukunft reichen, um
so ein schnelles und flexibles Um-
rüsten auf veränderte Warenvolu-
men und innerbetrieblichen Materi-
alfluss zu gewährleisten. Allein diese
Anforderung macht die Planung
und Realisierung von Lagersystemen
WMS MATERIALLAGER
Bild
er:K
nehr
Im Langgutlagerwird mit Pick by Vo-ice und Fingerscan-ner gearbeitet – die
Mitarbeiter habendeshalb die Hände
frei.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 29
so komplex – sie ist demzufolge auchnur mit erfahrenen Spezialisten zuerfüllen.“
Falls in diesem Sektor nicht recht-zeitig investiert werde, sei man mitgroßer Wahrscheinlichkeit nach Jah-ren zu einer folgenschweren und vorallem teuren Umstrukturierung derSysteme gezwungen, fügt Wildhagenan. Denn der Übergang von allge-meinen und speziellen Anforderun-gen ist fließend. Jeder Anwender hatallgemeine Anforderungen, die sehrschnell und mit Sicherheit zu spe-ziellen Ansprüchen werden undSonderlösungen verlangen. DieKunst der Planer oder Hersteller be-steht darin, diese speziellen Wün-sche mit den standardisierten Lö-sungen in Einklang zu bringen undsomit kostenoptimal, auch über Jah-re hinaus, zu produzieren.
Die Herausforderung an die La-gersysteme ist die Verfügbarkeit dergesamten Anlage. Nicht technische
Feinheiten der Anlage, sondernFunktionen wie Chargenverfolgung,Artikelgruppenbildung oder „Tra-cking“ und „Tracing“ sind bei Airbusbedeutend. Die Anlage wurde sokonzipiert, dass sie im gegebenenUmfeld mit einem Minimum anZeitaufwand und Flächennutzungauskommt. Die Anbindung an SAPstellt sicher, dass alle Lager- und Kos-tenfaktoren im Lot sind.
Die Dynamik des Umfeldes ent-wickelt sich immer schneller und oft-mals anders als geplant. Hier liegt dieHerausforderung, komplexe Logis-tiklösungen zu entwickeln und aus-zubauen, die langfristig und kosten-günstig funktionieren müssen. So-mit werden die Lagersysteme immerkomplexer. „Gefragt sind heute sol-che Lösungen, die für die unter-schiedlichsten Anwendungsfälle ge-eignet sind. Denn nur ein effektives,kostengünstiges Zusammenspiel al-ler Logistikkomponenten garantiert
den Erfolg für den Anwender, derauch in drei bis sechs Jahren bei glei-chem Lagergut aber verändertenVerbrauchsdaten die hundertpro-zentige Nutzung garantiert habenwill. Dies zu gewährleisten, ist unse-re Aufgabe, die wir mit der Entwick-lung von maßgeschneiderten Pro-blemlösungen und individuellen Lo-gistikkonzepten bewältigen. Die gro-ße Herausforderung besteht deshalbnicht in der Entwicklung einzelnerBestandteile der Lagersysteme, son-dern in ihrem Zusammenspiel“, re-sümiert Hans-Jörg Wildhagen. �
WMSMATERIALLAGER
AnsprechpartnerDipl.-Ing. Hans-Jörg Wildhagen,Geschäftsführer der COGLAS GmbH,Hagenburger Straße 54 A,31515 Wunstorf, Tel. (0 50 31) 94 17-0,[email protected]
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IT-Systemschaltbild des Warenwirtschaftszentrums von Airbus im Werk Nordenham.
Bild
: CO
GLA
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Das 3D-Modell die-ser Kommissionieranlagefür elektrische Komponentenverschafft den Planern und An-wendern einen guten Überblick überdie Systemzusammenhänge.
SIMULATION LOGISTIKSYSTEME
30 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Planungsprojekte sind zu Be-
ginn durch viele noch zu fäl-
lende Systementscheidungen
geprägt. Alternative Lösungen müs-
sen auf Machbarkeit geprüft und
preislich bewertet werden. Die Si-
mulation kann zur Konzeptfindung
beitragen, wenn für zwei bis drei
mögliche Lösungen sehr kurzfristig
Aussagen zur Systemleistung gelie-
fert werden. Bei einem Projekt sollte
zum Beispiel innerhalb von drei Ta-
gen zu klären sein, ob bei einem 10-
gassigen Hochregallager die Vorzone
mit Stetigfördertechnik oder mit
Elektrohängebahn die geforderten
Durchsätze ermöglicht.
Innerhalb eines so kurzen Zeit-
raums können Geschäftsprozesse
nicht detailliert abgebildet werden;
das heißt, die Einflüsse von Lagerbe-
legung, Arbeitsmodell, echten Be-
triebsdaten und mehr müssen ab-
strahiert und in vereinfachter Form
berücksichtigt werden. Andererseits
dürfen die Vereinfachungen nicht so
weit gehen, dass bei der Abbildungs-
tiefe der fördertechnischen Kompo-
nenten einschließlich ihrer Steue-
rung verfälschende Annahmen ge-
troffen werden. Nur so ist eine wert-
volle Aussage möglich wie: „Unter
bestimmten Annahmen über das
Geschäftsmodell (Lastprofil) bringt
die geplante Anlage sicher eine Leis-
tung von X Einheiten/h zum Ver-
sand.“
Bei solchen Anforderungen muss
das Computermodell einer Anlage
zu fast 100% aus Standardmodulen
erstellt werden. Die Grundparame-
trierung des Modells wird automa-
tisch generiert, und spezielle Anpas-
sungen erfolgen durch manuelle Pa-
rametrierung der verwendeten Mo-
dule. Projektspezifischer Code wird
nicht programmiert.
Gute Animationen in Virtual-Re-
ality-Qualität sind in einer frühen
Projekt-Phase ebenfalls von hohem
Wert. Sie ermöglichen einen Über-
blick über das Gesamtsystem mit sei-
nen Abläufen und tragen zum Sys-
temverständnis bei. Animationen
erleichtern die Kommunikation zwi-
schen Kunden und Anbietern und
auch die interne Kommunikation
auf beiden Seiten.
Es hat sich gezeigt, dass Projekt-
mitglieder, deren Fokus eher im
nicht-technischen Bereich liegt,
durch Animationen besser in Pla-
Vermindert Risiken
DR.-ING. CHRISTOPH MEURER
Die Dematic GmbH & Co. KG in Offenbach hat die projekt-begleitende Simulation fest in den Engineering-Prozess von Intralogistik-Systemen inte-griert. Das unterstützt den Projektablaufvon der Planung über die Realisierungbis zum Betrieb von Anlagen undträgt dazu bei, technische Risiken zumindern und Kosten zu sparen.
und spart Kosten
Bei der Entwicklung von technischen Anlagen ist Unterstüt-zung durch Simulation in allen Projektphasen möglich undmeist auch sinnvoll.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 31
nungsprozesse integriert werden
können. Damit steigt die Akzeptanz
von Projekten bei geschäftsverant-
wortlichen Entscheidern und Ar-
beitnehmervertretern, die eher be-
reit sind, an einer Systemlösung mit-
zuwirken, wenn sie durch Animatio-
nen Probleme frühzeitig erkennen
und Alternativen vorschlagen kön-
nen. Außerdem kann der Projekt-
fortschritt erheblich beschleunigt
werden.
Da Simulationsmodelle schon in
der Konzeptfindungs-Phase Förder-
technik-Anlagen exakt darstellen,
können die Vorteile der Animation
ohne Zusatzaufwand genutzt wer-
den. Entweder wird in Abstim-
mungsgesprächen das Arbeits-Mo-
dell durch den Simulationsfach-
mann gezeigt, oder es wird ein Film
erstellt, der ohne Unterstützung der
Simulation vorgeführt werden kann.
Zum Abschluss der Konzept-
Phase steht das System fest, für das
sich Auftraggeber und Auftragneh-
mer entschieden haben. Anschlie-
ßend müssen die Kundenanforde-
rungen in Form von logistischen
Kenngrößen wie etwa Durchsatzleis-
tung, Reaktionszeiten, Geräteauslas-
tung, Gesamtverfügbarkeit und die
zu deren Erbringung notwendigen
Voraussetzungen genau festgelegt
werden. Dies lässt sich mit Hilfe ei-
ner Systemanalyse auf Basis des
Simulationsmodells effizient durch-
führen.
Das vorliegende Simulationsmo-
dell enthält zu diesem Zeitpunkt be-
reits alle wesentlichen Basisdaten der
Lösung. Die 3D-Layouts sind über-
tragen und die Fördertechnik funk-
tioniert mit den korrekten techni-
schen Parametern und SPS-Strate-
gien sowie Teilen der Materialfluss-
Rechner-Strategien. Das Modell
wird im folgenden Schritt um alle
weiteren wichtigen Randbedingun-
gen erweitert. Dazu gehören:
� alle relevanten Abläufe und die
einzuhaltenden Strategien,
� verbindliche Daten zu Auftrags-
und Artikelstruktur,
� Belegung manueller Arbeitsplätze
und Zykluszeit je Arbeitskraft
� und Verfügbarkeit von System-
komponenten.
Für ausgesuchte Referenz-Szena-
rien werden Simulationsläufe
durchgeführt. Der Vergleich der Si-
mulationsläufe mit vorher festgeleg-
ten Kenngrößen ermöglicht eine Be-
urteilung des Systems. Wenn alle
Randbedingungen korrekt im Mo-
dell abgebildet sind, dann gelingt der
Nachweis zur Funktionalität des Ge-
samtsystems mit einer Aussage zur
Zielerreichung der geforderten
Kennwerte.
Mit der Simulation wird die Rea-
lisierung und Inbetriebnahme in vir-
tueller Realität vorweggenommen.
In dieser Phase können eine Vielzahl
möglicher Unstimmigkeiten und
Probleme erkannt werden, noch be-
vor die Realisierung in die heiße Pha-
se geht und Verträge unterschrieben
werden. Der Vorteil liegt auf der
Hand: Zu diesem Zeitpunkt sind
Korrekturen um Größenordnungen
kostengünstiger durchführbar.
Nach dem Abschluss der Detail-
planung sind alle Anforderungen
formuliert und die einzuhaltenden
Randbedingungen geklärt. Die Er-
füllung aller Forderungen wurde
durch die Simulation nachgewiesen.
Nun sollte die Dimensionierung al-
ler Gewerke geprüft werden:
� Haben alle Puffer die richtige
Größe?
� Wo sind die am stärksten belaste-
ten Punkte? Können diese mit gerin-
gem Aufwand entlastet werden?
� Sind angemessene Reserven für
veränderte Anforderungen vorhan-
den?
Eine detaillierte Auswertung der
Simulationsläufe bei gleichzeitiger
Variation der entsprechenden Ein-
gangsgrößen liefert Antworten auf
diese Fragen.
Ausbaufähigkeit und Anpas-
sungsfähigkeit an veränderte Ge-
schäftsprozesse spielen eine zentrale
Rolle bei allen Investitionen in Lo-
gistik-Einrichtungen. Zukünftige
Szenarien und Ausbaustufen werden
daher in das Simulationsmodell
SIMULATIONLOGISTIKSYSTEME
ANIMATION, SIMULATION, EMULATION
Animationen (von lat. animare – zum Leben erwecken) werden aus Simulationsmodellen gene-riert und dienen der Visualisierung von Abläufen. Der wichtigste Vorteil dabei ist, dass System-verständnis und Überblick über technische Systeme gefördert werden, obwohl die einzelnen Pa-rameter noch gar nicht vollständig definiert sind.„Simulation ist die Nachbildung eines dynamischen Prozesses in einem realen Modell, um zu Er-kenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind“ – das ist die Definition nachDIN 3633. Kennzeichnend für eine Logistik-Simulation sind folgende Merkmale:� Ein Modell eines Gesamt- oder Teilsystems wird zur Untersuchung der Systemeigenschaftenentwickelt,� Materialflusskomponenten und Steuerung sind exakt abgebildet,� Simulationsläufe werden mit definierten Parametern ausgeführt,� definierte Kenngrößen sind überprüfbar.Eine Emulation ist das funktionelle Nachbilden eines Systems durch ein anderes System. Dasnachbildende System erhält die gleichen Daten, führt die gleichen Programme aus und erzieltdie gleichen Ergebnisse wie das nachgebildete System. Das heißt:� Das Modell kommuniziert mit externen „echten“ Systemen,� Steuerungsstrategien von IT und SPS werden geprüft,� Werksabnahme der IT und SPS Software ist möglich.
Prinzip der Simu-lation als Testum-gebung: Die Si-mulations-Modu-le MFC, WMS undHost werden ent-fernt und durchdie echten Kom-ponenten ersetzt.
32 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
übernommen und bewertet. Die Si-
mulationsergebnisse liefern Vorga-
ben für die angrenzenden Funktio-
nen in der übergreifenden Supply
Chain. So kann zum Beispiel die si-
mulierte Leistung am Warenausgang
als Grundlage für die Bemessung der
Fläche zur Tourenbereitstellung
genutzt werden. Ebenso lassen sich
Erkenntnisse zur Gestaltung von
Arbeitsplätzen und -abläufen ge-
winnen.
Durchgehende Funktionim Projektverlauf
Im Rahmen der Simulation wird die
Realisierung der Gesamtanlage vor-
ab durchgespielt. Das dabei gewon-
nene Know-how muss nun im „ech-
ten Projekt“ genutzt werden. Die Si-
mulation stellt also im Projektver-
lauf eine durchgehende Funktion
dar, die für Kontinuität im gesamten
Erstellungsprozess sorgt. Die von der
Simulation entwickelten Strategien
und Randbedingungen werden be-
reits in der Planungsphase mit den
Fachgewerken abgestimmt. Zu Be-
ginn der Realisierung liegt ein Simu-
lationsbericht vor, der als Grundlage
für die nun zu programmierenden
Strategien dient.
Während der Realisierung werden
Änderungen der Randbedingungen
kontinuierlich in das Simulations-
modell eingegeben. So kann jeder-
zeit überprüft werden, ob sich die
Änderungen auf die geforderten
Kenngrößen des Systems auswirken.
Wenn Leistungseinbußen zu erwar-
ten sind, können rechtzeitig entspre-
chende Gegenmaßnahmen eingelei-
tet werden. Während und nach der
Inbetriebnahme werden die Ergeb-
nisse des Echtbetriebs mit dem Si-
mulationsmodell verglichen. Die
Modellkomponenten werden auf
diesem Wege permanent validiert, so
dass neue Modelle in der Planungs-
phase belastbare Ergebnisse liefern.
Das Simulationsmodell selbst
wird zum Know-how-Träger, wenn
es im Sinne eines „Simulators“ zur
Schulung des Personals verwendet
wird. Verschiedene Betriebsstrate-
gien können dabei getestet und die
Auswirkungen von Eingriffen in die
Abläufe transparent dargestellt wer-
den.
Ein Logistiksystem besteht wie je-
des technische System aus Mechanik,
unterlagerter Steuerung (Aktorik/
Sensorik – das heißt: SPS) und über-
lagerter Steuerung – meist Material-
fluss-Rechner (MFR), Lager-Verwal-
tungssystem (LVS) und Host. Ein Si-
mulationsmodell bildet die Eigen-
schaften dieser Komponenten ab
und verbindet sie miteinander, so
dass die Eigenschaften des Gesamt-
systems untersucht werden können.
Die einzelnen Komponenten sind
wie in der Realität eigenständige Mo-
dule, die über realitätsnahe Schnitt-
stellen miteinander kommunizieren.
Daher können einzelne Module des
Modells deaktiviert und durch die
echten Komponenten ersetzt wer-
den.
Erste Funktionstestskostensparend „in house“
Der Test eines Materialfluss-Rech-
ners ist wie folgt aufgebaut: Der ech-
te MFR ist mit dem Emulationsmo-
dell verbunden. Das Emulationsmo-
dell verhält sich exakt wie die echte
Anlage; das heißt, zwischen echtem
MFR und dem Emulationsmodell
werden die gleichen Daten ausge-
tauscht wie zwischen MFR und der
SPS der echten Anlage. Schickt der
MFR einen Transportauftrag (zum
Beispiel über TCP/IP) an das Emu-
lationsmodell, dann wird im Modell
die entsprechende Ladung unter Be-
rücksichtigung der Eigenschaften
der Fördertechnik an den geforder-
ten Ort transportiert. Wenn der
Transport beendet ist, schickt das
Emulationsmodell eine Vollzugs-
meldung an den MFR.
Mit Hilfe einer solchen Testumge-
bung kann die Entwicklung der
überlagerten Steuerung verkürzt
und die Qualität der Ergebnisse ge-
sichert werden. Dabei wirken sich
folgende Effekte positiv aus:
� Größere Teile der Entwicklung,
einschließlich der ersten Funktions-
und Integrationstests, können kos-
tensparend „in house“ durchgeführt
werden. Dadurch werden auch Still-
standszeiten der Produktion bei Er-
weiterungen oder Modernisierun-
gen reduziert.
� Die zeitliche Abhängigkeit von
den Gewerken Bau, Mechanik und
SPS bei der Inbetriebnahme wird
verringert, und damit werden die
unvermeidlichen Verluste durch
Wartezeiten vermieden.
� Das Emulationsmodell wird von
der Fachabteilung „Simulation“ er-
stellt, nach Möglichkeit sogar von
der Person, die auch die Simulation
durchgeführt hat. Dies erleichtert
SIMULATION LOGISTIKSYSTEME
Simulation derBewegungsabläu-fe von Rollenhub-tischen bei derZugbildung.
WICHTIG BEIM EINSTIEG
Entscheidend für den Einstieg in die Simulation ist, dass die dafür anfal-lenden Kosten für Studien und Emulationsmodelle auch bei knappen Bud-gets tragbar sind. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass sich eine Simu-lation fast immer bezahlt macht. Trotzdem fällt die Entscheidung oftschwer, dafür erst einmal „zusätzlich“ Geld auszugeben. Deswegen müs-sen von der Anbieterseite attraktive Einstiegsangebote erstellt werden.Zwei bis drei Manntage für ein Simulationsmodell für eine kleine Anlagesowie zwei Mannwochen für ein Emulationsmodell sind durchaus realis-tisch. Das kann aber nur durch ein hohes Maß an Standardisierung undAutomatisierung beim Modellaufbau erreicht werden.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 33
die Vorgabe von in der Simulation
entwickelten Strategien für die Soft-
ware-Entwicklung. Der entspre-
chende Aufwand für Strategieent-
wicklung wird gespart.
� Die Möglichkeiten und Umfänge
von Werksabnahmen werden er-
weitert, so dass die Qualität früher
und besser überprüft werden kann.
Beispielsweise können Störungen
und Ausfälle von Komponenten ge-
neriert und die korrekten Reaktio-
nen geprüft werden.
Die Testumgebung mit Emulation
bietet wesentliche Vorteile gegenü-
ber Tests am realen System. Es kön-
nen Massentests gefahren werden,
die in der Realität nur mit sehr ho-
hem Aufwand durchführbar wären,
außerdem sind die Tests exakt re-
produzierbar – alles in allem verein-
facht sich die Analyse damit wesent-
lich, und das zu realisierende System
kann auf diesem Weg frühzeitig und
gefahrlos in Grenzsituationen getes-
tet werden.
Zusätzliche Komponentenbei Emulation nötig
Modelle zur Emulation benötigen
im Vergleich zur Simulation zusätz-
liche Komponenten. Dies ist vor al-
lem das Telegramm-Handling, das
Generieren von zu sendenden Tele-
grammen und das Verarbeiten von
empfangenen Telegrammen. Das
Modell muss Transportaufträge und
Statusdaten verwalten und das Ver-
bindungsmanagement beherrschen:
Dazu gehören das Öffnen und
Schließen von Verbindungen, Sen-
den und Empfangen von Telegram-
men, Time-Out-Überwachung,
Quittungsmechanismen und Puffe-
rung von Telegrammen. Die Erstel-
lung eines kleinen Emulationsmo-
dells etwa für ein Lager mit zehn Re-
galbediengeräten und anschließen-
der Palettenfördertechnik für Vorzo-
ne, Wareneingang und Warenaus-
gang benötigt etwa zehn Manntage
Arbeit.
Im Gegensatz zu Produktionsum-
gebungen werden in der Lager- und
Distributionslogistik simulationsge-
stützte Planungssysteme nur selten
eingesetzt, obwohl auch hier Ein-
sparpotenziale vorhanden sind. So
kann ein Simulationsmodell zum
Beispiel genutzt werden, um die Be-
arbeitungsreihenfolge der Aufträge
für die nächste Schicht so zu wählen,
dass eine möglichst gleichmäßige
Auslastung der Funktionsbereiche
erreicht wird. Engpässe und Unter-
auslastungen können dadurch ver-
mieden und Personal- und Betriebs-
kosten gespart werden.
Mit der Online-Simulation geht
man noch einen Schritt weiter. Da-
bei läuft auf dem Leitstand ein Si-
mulationsmodell, das jederzeit den
aktuellen Anlagenzustand abbildet.
Damit können Entscheidungen im
laufenden Betrieb vorab am Modell
auf ihre Auswirkungen überprüft
werden.
Neue Software-Versionen lassen
sich mit Hilfe eines aktuellen Emu-
lationsmodells offline unter realisti-
schen Bedingungen testen, bevor sie
im Leitrechner installiert sind. Da-
mit können mögliche Softwarefehler
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
schon in der Testumgebung gefun-
den werden.
Die Anforderungen an den Anla-
genbetrieb unterliegen permanen-
ten Veränderungen. Teile des Sys-
tems müssen geändert oder erweitert
werden. Besonders wenn Verände-
rungen erst in der längerfristigen Zu-
kunft zu erwarten sind, kann es sinn-
voll sein, die bestehende Anlage zu
simulieren, um mögliche Schwach-
stellen sicher zu identifizieren. Vor-
schläge für Anpassungen von Orga-
nisation, Software und Hardware
können auf Basis dieser Anlagendi-
agnose abgeleitet werden.
Von der Anlagenplanungbis zum laufenden Betrieb
Von der Planung über die Realisie-
rung bis zum Betrieb ergeben sich
aus der projektbegleitenden Funk-
tion hohe Anforderungen an die Si-
mulation. Über die reine Methoden-
kenntnis hinaus ist detailliertes Wis-
sen über fördertechnische Kompo-
nenten und Anlagensteuerung erfor-
derlich. Außerdem müssen Simula-
tionsfachleute über gutes Prozess-
Know-how verfügen, um aktuelle
Erkenntnisse optimal in Projekte
einzubringen und so Verbesserun-
gen zu realisieren. Dazu sind Kom-
munikationsfähigkeit und Durch-
setzungsvermögen im Umgang mit
Entscheidern bei Auftraggeber und
Auftragnehmer erforderlich.
Dematic gewährleistet durch die
im Beitrag aufgeführten Maßnah-
men der Simulation und Emulation
ein hohes Maß an Qualität bei der
Projektbearbeitung – von der ersten
Anfrage bis über den gesamten Le-
benszyklus der Anlage. Damit steht
ein durchgängiges Konzept zur Mi-
nimierung von Risiken und zur Si-
cherstellung der Funktionsfähigkei-
ten der Anlage bei Änderungen von
Layout, Geschäftsprozess oder Arti-
kelstruktur zur Verfügung. �
SIMULATIONLOGISTIKSYSTEME
Dr.-Ing. Christoph Meurer, LeiterSimulation der Dematic GmbH & Co.KG, Carl-Legien-Straße 15, 63073Offenbach, Tel. (0 69) 89 03-13 12,[email protected]
Simulation der Auslastung von Kommissionierarbeitsplät-zen an Sequenzerstationen.
Simulation der Lagerverwaltung bei der Fachbelegung ei-nes Produktionspuffers.
Bild
er:D
emat
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ERP INTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG
34 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Der Software-Hersteller Infor
ist auf Business-Lösungen
für die Fertigungsindustrie
und den Großhandel spezialisiert.
Der Vorteil: Die modular aufgebau-
te Software deckt in ihrer Standard-
ausführung bereits so viele bran-
chenspezifische Prozesse ab, dass die
meisten Anwender mit extrem wenig
Anpassungsaufwand auskommen.
Die Kunden benötigenInvestitionsschutz
Fokus auf das Wesentliche heißt da-
her auch der Leitspruch von Infor:
Das ist in erster Linie Investitions-
schutz für die Kunden, die mit der
Entscheidung für die Unterneh-
menssoftware von Infor ein großes
Maß an Sicherheit erhalten. Abgese-
hen davon, dass das Softwarehaus
mit derzeit weltweit rund 8100 Mit-
arbeitern und 70 000 Kunden in
mehr als 100 Ländern sehr stabil auf-
gestellt ist, legt der Software-Herstel-
ler sehr großen Wert auf Kontinuität
bei seinen integrierten Lösungen für
die Bereiche ERP (Enterprise Re-
source Planning), Supply Chain Ma-
nagement, Demand Management,
Beziehungsmanagement, Warehou-
se Management, Marketing-getrie-
bene Distribution und Business In-
telligence.
Infor lässt jährlich 18% des Unter-
nehmensumsatzes in die Entwick-
lung zurückfließen. Es gibt für jedes
bestehende Produkt eine Vielzahl
neuer Funktionen, die mit dem
nächsten Release verfügbar sein wer-
den, einen Release-Zeitplan sowie ei-
ne langfristig ausgelegte Produkt-
Roadmap, die die Zukunft der Lö-
sung vorskizziert. Der Support für
die Lösungen umfasst sämtliche Up-
grades des Kern-ERP-Systems. Pa-
rallel dazu gibt es Weiterentwicklun-
gen, für die Funktionalitäten aus be-
stehenden Applikationen herauslöst
und weiterentwickelt werden und
die dann branchenübergreifend zum
Einsatz kommen können – sozusa-
gen als Steigerung des Best-of-
Breed-Ansatzes zu einer Art „Super-
Breed“.
PraxisbeispielDiese Sicherheit, verbunden mit ei-
nem hohen Qualitätsmaßstab und
dem fundierten Branchen-Know-
how der Infor-Berater, geben immer
wieder den Ausschlag, warum sich
Unternehmen für Infor entscheiden.
So auch die Thomas Magnete
GmbH, die sich seit 1997 aus-
schließlich auf die Automobilzulie-
fererindustrie und auf die Mobilhy-
draulik konzentriert. 85% aller ge-
fertigten Produkte werden in Fahr-
Fokusaufs Wesentliche
TANJA HOSSFELD
Unabhängig davon, um welche Branche in der Fertigungsindustrie es geht –das Softwarehaus Infor bietet ein auf unterschiedlichste Anwendungenzugeschnittenes Programm von Unternehmenssoftware. Die Vorteile einerintegrierten Lösung zeigt ein Beispiel aus der Praxis.
Michael Harmsen, ProjektleiterERP in der EDV-Organisation bei derThomas Magnete GmbH:
„Wir benötigten einen Lösung,die Produktionsänderungen schnellerfassen und abbilden sowieProduktvarianten erzeugen kann.“
Die modular aufge-baute Softwaredeckt im Standardbereits so vielebranchenspezifi-sche Prozesse ab,dass die meistenAnwender mit we-nig Anpassungenauskommen.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 35
zeugen weiterverarbeitet – etwa in
Zusatzheizungen, Nockenwellenver-
stellern, Bremskraftverstärkern oder
aktiven Lenkungen. Da das Unter-
nehmen nicht nur in Serie fertigt,
sondern im Entwicklungsprozess
auch Muster als Einzelstücke produ-
ziert, gibt es eine große Zahl ver-
schiedener Prozesse, die exakt abge-
bildet werden müssen.
Auswahl mit SystemStatt einer hoch integrierten ERP-
Lösung, die alle Bereiche über-
spannt, nutzte Thomas Magnete lan-
ge Zeit Insellösungen in den Berei-
chen Produktionsplanung, Finanz-
buchhaltung und Qualitätsmanage-
ment. Je stärker jedoch die Anforde-
rungen der Hersteller an den System-
Lieferanten vor allem im Bereich
Kommunikation über EDI (Electro-
nic Data Interchange) stiegen, desto
dringlicher wurde ein Umstieg auf
eine neue Lösung. Fündig wurde
Thomas Magnete bei Infor.
„Wir haben besonderen Wert dar-
auf gelegt, dass wir einen starken An-
bieter finden, der finanziell stabil
aufgestellt ist”, erinnert sich Michael
Harmsen, Projektleiter ERP in der
EDV-Organisation bei der Thomas
Magnete GmbH. Kein Wunder, dass
es SAP in die Runde der letzten drei
schaffte – ebenso wie Infor. „Weil un-
sere Produktlebenszyklen unter Um-
ständen sehr kurz sein können, be-
nötigten wir eine Lösung, die die da-
mit verbundenen Änderungen
schnell erfassen und abbilden sowie
Produktvarianten erzeugen kann”,
erläutert Michael Harmsen weiter.
„In der Evaluierungsphase wurde
geprüft, inwieweit die vorausge-
wählten Systeme unsere Anforde-
rungen standardmäßig abdecken
und wo sich Anpassungsbedarf erge-
ben würde.” Schließlich hatte Infor
als Branchenanbieter, der bereits be-
sonders viele Kunden in der Auto-
mobilbranche zählt, die Nase vorn.
Um die Einführung eines umfan-
greichen Projekts wie bei Thomas
Magnete zu erleichtern, bot das Soft-
warehaus sein Infor Solution Con-
cept (ISC) an. Ein Novum sowohl für
Infor als auch für den Kunden: Bis
dato hatte kein Unternehmen zu-
sammen und zeitgleich die Manu-
facturing Essentials-Module für Ver-
trieb, Einkauf, Disposition, Produk-
tion, Warehouse-Management, E-
Procurement, Automotive, Zeiter-
fassung, Qualitätsmanagement, Fi-
nanzen – einschließlich Finanzbu-
chung, Anlagebuchhaltung und Per-
sonalverwaltung – KEM, Absatzpla-
nung und für ein Management In-
formation System in der jüngsten
Version 6.3 eingeführt. Dennoch
schloss Thomas Magnete den über-
wiegenden Teil dieses Mammut-
projekts innerhalb von sieben Mo-
naten ab.
Als die Stammdaten einmal ein-
gepflegt waren und die Durchgän-
gigkeit über alle Schnittstellen her-
gestellt war, zeichnete sich einer der
großen Vorteile der neuen Lösung
ab: Jede Änderung drückt sich sofort
in allen verbundenen Systemen
durch. Gibt es beispielsweise eine
Reklamation im CAQ-System, dann
wird automatisch der Mitarbeiter
aus dem Einkauf darüber informiert,
dass ein bestimmtes Material so
nicht mehr eingekauft werden darf,
um den Fehler zu vermei-
den.
„Große Kunden wie We-
basto, Conti oder Daim-
lerChrysler erwarten, dass
ihre Lieferanten Aufträge per EDI
abarbeiten können”, erläutert Mi-
chael Harmsen die Dringlichkeit des
elektronischen Datenaustauschs für
Thomas Magnete.
Kunden-Kommunikationper EDI-Anbindung
Mit der Infor-Lösung kann das
Unternehmen EDI Kunde für Kunde
weiter aufbauen. Wo bisher alles per
Fax abgewickelt wurde, laufen die
Informationen jetzt direkt ins Sys-
tem. Per Web-EDI will Thomas Mag-
nete jetzt nach und nach die eigenen
Lieferanten an das interne E-Procu-
rement anschließen. Hier zahlt sich
die Mehrsprachigkeit der Infor-Soft-
ware aus, die nicht nur den französi-
schen Geschäftspartnern, sondern
auch den Vertriebsstandorten in
USA, Schweden und Korea den ent-
sprechenden Überblick gibt. „Das
System von Infor ist so flexibel, dass
es mit jedem Optimierungsbedarf
wieder neue Möglichkeiten gibt”,
zieht Michael Harmsen Bilanz. �
ERPINTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG
Tanja Hossfeld ist Manager Commu-nications EMEA der Infor GlobalSolutions GmbH, 81829 München,Tel. (0 89) 80 06 11-0,[email protected]
Die Herstellung von Serienproduktenwie Dosierpumpen (oben) undSchaltmagneten (unten) muss eben-so von einer ERP-Software gesteuertwerden wie die Einzelfertigung.
Bild
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nfor
BETRIEBSSTEUERUNG RECYCLING
36 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Das Recycling- und Demonta-
ge-Zentrum (RDZ) der
BMW Group, das seit 1994
in Unterschleißheim bei München
angesiedelt ist, agiert als For-
schungslabor und als Verwertungs-
betrieb in einem. Es wurde geschaf-
fen, „um zukünftige Altfahrzeuge,
also die heutigen Neufahrzeuge, im-
mer wirtschaftlicher und umwelt-
freundlicher verwerten zu können;
und zudem, um deren Recycling-
freundlichkeit bereits in der Ent-
wicklungsphase zu gestalten“, sagt
Dipl.-Ing. Derya Sahin, Betriebslei-
ter des RDZ.
Das Zentrum ist aber nicht nur an
der Produktentwicklung beteiligt,
sondern entwickelt auch neue Werk-
zeuge und Techniken zur Optimie-
rung des Gesamtprozesses beim
Automobilrecycling. „Nutznießer
aller Optimierungen sind die mit
dem RDZ kooperierenden Verwer-
tungspartner“, betont Sahin; „kurz-
um, durch das RDZ wird Beurtei-
lungskompetenz generiert, die
durch die Kombination von Auto-
mobilhersteller und Verwertungsbe-
trieb einzigartig ist“.
Rücknahme von Altfahrzeugendemnächst kostenlos
Bereits 1990 griff BMW mit der In-
betriebnahme des RDZ der seit dem
Jahr 2000 geltenden EU-Richtlinie
über Altfahrzeuge vor, die vor-
schreibt, dass seit dem 1. Juli 2002 al-
le Neufahrzeuge und ab 1. Januar
2007 alle Altfahrzeuge kostenlos zu-
rückgenommen werden müssen.
Der Automobilhersteller hat sich
deshalb frühzeitig mit IT und Soft-
REINHARD IRRGANG
Das Recycling- und Demontage-Zentrum der BMW Group steuert die Betriebsab-läufe mit einer maßgeschneiderten Software von CAL Consult. Das umfangreicheProgramm wird permanent erweitert und optimiert. Der erst kürzlich in Betriebgenommene CALpilot hat die Prozesstransparenz und -geschwindigkeit erhöhtund die Qualität gesteigert; der neue CALpilot CE unterstützt die Mitarbeiter beiihren Aufgaben per Handheld. Ein Nahziel ist die Steigerung der Rentabilitätbei der Teile-Bewertung.
Reinhard Irrgang ist freier Journalist in
München.
völlig transparentAbläufe
Mehr als 3000 Fahrzeuge durchlaufenjährlich das Recycling- und Demon-tagezentrum der BMW-Group – meistsind es Entwicklungsfahrzeuge.
Bild
:Irr
gang
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 37
ware-Applikationen für das RDZ be-
fasst. Bereits 1997 wurde laut Sahin
entschieden, „mit dem Einsatz einer
Betriebssteuerungs-Software die
Abläufe transparent zu gestalten und
zu optimieren“.
Die Wahl fiel auf das Unterneh-
men CAL Consult als Realisierungs-
partner für eine Software, die es in
der gewünschten Form noch nicht
gab. CAL Consult, mit Niederlas-
sungen in Deutschland und den
Niederlanden, entwickelt als Sys-
temhaus für Logistiklösungen mit
derzeit 85 Mitarbeitern Standard-
software sowie kundenspezifische
Anwendungen in den Bereichen La-
gerhaltung, Verladung, Transport
und Speditionen für mittelständi-
sche und große Unternehmen.
Software regelmäßig erweitertund Prozesse verfeinert
In der seit 1997 währenden Koope-
ration mit BMW hat CAL Consult
die Betriebssteuerungs-Software in
einer Reihe von Applikationsstufen
regelmäßig ausgebaut, erweitert und
„die Prozesse immer weiter verfei-
nert“, berichtet Sahin. Seit Ende Ju-
ni 2006 steht die weitere Steigerung
der Qualität im Mittelpunkt. Zu den
generellen Zielen zählen Transpa-
renz, Qualität, Prozessoptimierung,
Beschleunigung und Effizienz. Diese
Ziele gelten für alle sechs Arbeitsbe-
reiche des RDZ: Fahrzeugerfassung,
Betriebsstoffentnahme, Demontage,
Fahrzeugpresse, Verwaltung und Lo-
gistik.
Sämtliche für die Prozesse im
RDZ relevanten Daten sind und wer-
den in der im Rechenzentrum von
BMW installierten Datenbank des
Client-Server-basierten Systems ab-
gelegt und sind online verfügbar be-
ziehungsweise werden im Minuten-
takt für die operative Verfügbarkeit
übermittelt. Als übergeordnetes Sys-
tem der Betriebsteuerungssoftware
fungiert CALvera, das auch die Da-
tenbank versorgt. Das Modul wurde
1997 als erstes installiert und seither
sukzessive erweitert und Zug um Zug
optimiert; es steuert die Funktionen
Fahrzeuganlieferung, Demontage-
planung, Monitoring, Lieferschei-
nerstellung, Recherche und Auswer-
tungen und fungiert als Daten-
schnittstelle, wie Dipl.-Ing. Uwe
Remppel, Branch Manager bei CAL
Consult, betont.
Funk-Handheld-Scannerkommunizieren über W-LAN
Das seit 2003 installierte und eben-
falls sukzessive erweiterte Programm
CALpilot, ein eigenständiges Pro-
gramm für die Arbeitsplätze in der
Halle mit Zugriff auf die Datenbank,
steuert die Funktionsebene des RDZ
und unterstützt die für die koordi-
nierte Verkettung der einzelnen Ar-
beitstationen erforderlichen Logis-
tikfunktionen. Mit CALpilot wur-
den an den Arbeitsplätzen hochwer-
tige und leicht bedienbare industrie-
taugliche Touchscreen-Terminals
mit Farbbildschirm für die direkte
und schnelle Information und Kom-
munikation der Mitarbeiter einge-
führt.
BETRIEBSSTEUERUNGRECYCLING
In zwei Trocken-legungsstationenwerden sämtlicheBetriebsflüssigkei-ten entnommen.
Bild
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gang
Die Betriebssteu-erungs-Softwaredokumentiert alleFahrzeugteile undalle Demontage-schritte.Bi
ld:C
ALC
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38 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Eine weitere Qualitätsoptimie-
rung brachte die seit Anfang Mai
2006 vom Modul CALpilot CE ge-
steuerte Ausstattung der Mitarbeiter
mit Funk-Handheld-Scannern, die
über ein W-LAN kommunizieren.
„Bedingt durch unsere jüngste Qua-
litätsoffensive haben wir Barcode-
Label für die demontierten, weiter
verwendbaren Teile eingeführt, die
gescannt werden müssen“, sagt Sa-
hin; „zudem können die Mitarbeiter
nun die Behälterinhalte mit den
Handhelds überprüfen und die Tei-
le mit den Behältern ‚verheiraten’ –
und das zeitsparend und mobil.“
Wertvolle Unterstützungbei Priorisierung von Teilen
Bereits vor der Anlieferung der
Fahrzeuge in das RDZ werden die
Fahrgestellnummern in das System
eingegeben, das daraufhin eine Auf-
tragsnummer generiert, die durch
alle Prozesse mitläuft, bis das jewei-
lige Fahrzeug abgearbeitet ist. „Die-
se Auftragsnummer erlaubt es uns,
das entsprechende Teile-Sortiment,
das es bei der Fahrzeugerfassung zu
prüfen gilt, am System aufzurufen“,
erläutert Sahin. Anhand der im Sys-
tem hinterlegten Fahrzeugtyp-spezi-
fischen Blanko-Teilesortimentsbö-
gen gehen die Mitarbeiter in der Er-
fassung, allesamt erfahrene Kfz-Me-
chaniker, die Fahrzeuge durch und
füllen die Erfassungsbögen an ihren
Touchscreen-Terminals aus. Zu den
erfassten Daten zählen Angaben wie
Fahrzeugtyp, Motorisierung und
Laufleistung, ebenso die genaue
Klassifizierung der in der Sorti-
mentsmaske aufgeführten Teile: bei-
spielsweise Reifentyp und -zustand,
Kotflügel, Laufleistung des Motors,
Art und Zustand der Innenausstat-
tung. Die Daten werden in die Da-
tenbank übertragen und vom Meis-
ter in der Verwaltung nochmals ge-
prüft. Dabei können auch sehr gut
erhaltene Teile durch das Raster fal-
len, vor allem wenn es sich um Teile
von Entwicklungsfahrzeugen han-
delt, die der Geheimhaltung unter-
liegen und zerstört werden müssen.
Wertvolle Unterstützung bei der Tei-
leprüfung leistet das auf CALpilot
aufsetzende und seit April diesen
Jahres arbeitende Programm-Modul
CALranking für die Priorisierung
von Teilen und Baugruppen.
Anschließend gibt der Meister den
Demontageauftrag frei, der im Sys-
tem hinterlegt bleibt, bis das betref-
fende Fahrzeug zur weiteren Bear-
beitung aufgerufen wird. Nach der
Fahrzeugerfassung werden aus Si-
cherheitsgründen alle pyrotechni-
schen Bauteile wie Airbags und
Gurtstrammer gezündet und damit
neutralisiert. Wie Sahin erläutert,
hat das RDZ dafür ein eigenes Werk-
zeug entwickelt, das den Vorgang auf
wenige Sekunden reduziert.
Bis zum Abruf zur weiteren Bear-
beitung werden die Fahrzeuge
zwischengelagert. Dazu benachrich-
tig der betreffende Mitarbeiter einen
der Staplerfahrer per Knopfdruck
auf seinem Touchscreen, der Fahrer
erhält diese Information per W-LAN
übermittelt und sieht auf seinem
Terminal, an welcher Arbeitsstation
er benötigt wird und welches Fahr-
zeug er wohin zu transportieren hat.
Insgesamt versorgen drei Logistiker
mit Staplern alle Arbeitstationen des
RDZ, wobei das W-LAN und die An-
bindung an die Betriebssteuerungs-
software, namentlich CALpilot, die
Kommunikation und das Messaging
erheblich erleichtern und die Ar-
beitsabläufe beschleunigen.
Betätigt beispielsweise ein Mitar-
beiter einer Arbeitsstation die Funk-
tion „Fahrzeug wechseln“, so sieht
der Staplerfahrer diese Order auf sei-
nem Terminal, fährt zur betreffen-
den Station, lädt das Fahrzeug auf,
quittiert den Auftrag, fährt das Auto
zur Lagerstelle, lagert es dort ein, lädt
ein anderes Fahrzeug auf, scannt des-
sen Auftragsnummer und transpor-
tiert es zur anfordernden Arbeitssta-
tion. Durch die Scanvorgänge und
die Online-Übertragung der Daten
herrscht stets Transparenz über die
genaue Anzahl von Fahrzeugen, die
sich im RDZ und in welchen Ar-
beitsstationen befinden.
Jedes ausgebaute Teilmit Barcode-Label versehen
Die nächste Station für die Fahr-
zeuge im RDZ ist die Betriebsstoff-
entnahme und damit die vom Ge-
setzgeber vorgeschriebene Entnah-
me von Kältemitteln, Bremsflüssig-
keiten, Kühlwasser, Motor- und Ge-
triebeölen sowie des Kraftstoffs. Ab-
schließend werden die Fahrzeuge in
einem Abtropflager zwischengela-
gert. Von dort wird jedes Fahrzeug
nach dem Abrufprinzip per Stapler
zu einer der sieben Demontageinseln
transportiert. Gemäß dem Demon-
tageplan, den der Mitarbeiter auf
sein Terminal überspielt erhält, wer-
den die entsprechenden Teile de-
montiert.
Gerade bei der Demontage erwei-
sen sich die seit der Einführung des
Hol- und Bring-aufträge der ein-
zelnen Arbeitssta-tionen werden am
Touchscreen desStaplers ange-zeigt und quit-
tiert.
Bild
:CAL
Con
sult
BETRIEBSSTEUERUNG RECYCLING
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 39
Programm-Moduls CALpilot CE
durch den Handheldeinsatz stark
optimierten Prozesse als besonders
vorteilhaft: „Es ist eine Stärke der
Software, dass sie die Vorgänge auf
der operativen Ebene einfach dar-
stellen kann – das entlastet die Mit-
arbeiter und beschleunigt die Pro-
zesse bei gleichbleibend hoher Qua-
lität“, betont Sahin.
Der Demonteur versieht jedes
ausgebaute Teil mit einem Barcode-
label und scannt es sowie anschlie-
ßend den Code des Behälters, in den
er das Teil legt. Durch den Barcode
erhält jedes Teil und jeder Behälter
einen Namen, Behälter und Teile
werden „verheiratet“, und das Sys-
tem bietet jederzeit Überblick über
die Art und Anzahl der ausgebauten
Teile wie über den Behälterinhalt.
Beendet ist der Demontageauftrag
erst, wenn der Demonteur angezeigt
hat, dass er mit seiner Arbeit fertig
ist, und die interne Logistik das Auto
zur nächsten Abladestelle, der Fahr-
zeugpresse, abgeholt hat. Erst nach
diesem obligatorischen Vier-Augen-
prinzip wird der Auftrag in der Da-
tenbank abgeschlossen.
Pro Fahrzeug werden in der Regel
vier Gitterboxen mit Teilen gene-
riert, die aus einem kleinen Pufferla-
ger im RDZ mehrmals täglich abge-
holt und zur etwa 20 km entfernten
Vertriebsstelle von BMW transpor-
tiert werden. Beim Abholen werden
die Behälter nochmals gescannt,
ebenso am Empfangsort, der den
Wareneingang bestätigt. „So wissen
wir stets, wann die Teile abgeholt
wurden und wann sie am Zielort an-
gekommen sind“, sagt Sahin. Der
Rest des Fahrzeugs wird im RDZ ge-
presst und geschreddert und nach
unterschiedlichen Fraktionen sor-
tiert.
Vor und nach Demontageam Stapler gewogen
Für zusätzliche Transparenz und
die Lieferung wertvoller Daten sorgt
ein weiteres Feature: die in die Zin-
ken der Staplergabeln integrierten
Waagen. Wie Uwe Remppel von CAL
Consult erläutert, werden die Fahr-
zeuge vor und nach der Demontage
am Stapler elektronisch gewogen,
ebenso die vollen Teilebehälter beim
Abgeben an die Vertriebsstelle. Die
Ergebnisse werden in der Datenbank
gespeichert und können ausgewertet
werden, beispielsweise für Statisti-
ken und die Dokumentation der Re-
cycling-Quote.
Der notwendige Kommunika-
tions- und Informationskreislauf
zwischen RDZ und der abnehmen-
den Stelle für die Vermarktung der
Teile machte eine vom System CAL-
vera abzweigende Zwischendaten-
bank erforderlich, die auch mit der
Datenbank des Abnehmers kommu-
niziert. Nur so ließ sich die Doku-
mentation des Warenausgang ab
RDZ und der Wareneingang bei der
Vermarktungsstelle realisieren.
In der näheren Zukunft schwebt
Sahin folgendes Szenario vor: „Je
mehr Daten in der Zwischendaten-
bank landen werden, desto exakter
können wir die Art und die Stück-
zahl der Teile mit der Qualität und
dem Demontageaufwand verknüp-
fen und dem Preis gegenüberstellen.
Wir werden dann in der Lage sein,
anhand einer Preis-Aufwands-Skala
genau zu beurteilen, welche Teile
und Komponenten sich besonders
für den Ausbau und die Weiterver-
marktung lohnen.“
Die Betriebssteuerungs-Software
macht sich aber auch schon in ihrer
aktuellen Realisierungsstufe bezahlt:
„Die Geschwindigkeit der Informa-
tionen erlaubt uns, schneller zu ar-
beiten. Unsere Mitarbeiter kennen
und nutzen die Vorteile des Systems.
Wir haben die für uns äußerst wich-
tige Transparenz“, resümiert Sahin
und hebt als wesentlichen Punkt die
Steigerung der Qualität hervor:
„Künftig werden uns die exakten
Qualitätsanalysen in die Lage verset-
zen, nur noch die besonders renta-
blen Komponenten zu demontie-
ren.“
Exzellent operabel,effizient und flexibel
Erwartungen wie diese belegen, dass
sich der Aufwand für die Betriebs-
steuerungs-Software lohnt. BMW
und CAL Consult haben eine um-
fangreiche, anspruchsvolle und
maßgeschneiderte Individual-Soft-
ware realisiert, die sich als exzellent
operabel, effizient und erweiterbar
erweist und die sich, wie CAL-Con-
sult-Branch-Manager Uwe Remppel
betont, mit entsprechenden Modifi-
kationen auch bei rein kommerziel-
len Autoverwertern erfolgreich ein-
setzen lässt. �
AnsprechpartnerDipl.-Ing. Uwe Remppel, BranchManager der CAL Consult GmbH,Marienbergstraße 78, 90411Nürnberg, Tel. (09 11) 9 52 [email protected]
Bild
:CAL
Con
sult
Am Ende bietetdie Softwareeinen Überblicküber den kom-pletten Fahrzeug-Lebenslauf.
BETRIEBSSTEUERUNGRECYCLING
LAGERTECHNIK GETRÄNKEHANDEL
40 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Einer von 60 deutschen Coca-
Cola-Distributoren ist die Ge-
tränke-Industrie Hamburg
Max Schmeling & Co. KG (GIH).
Diese beauftragte die Locanis AG als
Generalunternehmer mit der Reali-
sierung eines Chargenverfolgungs-
systems, welches einerseits die Be-
dingungen der EU-Chargenverord-
nung erfüllt und andererseits die lo-
gistischen Geschäftsprozesse abbil-
det und optimiert. Die Umsetzung
der softwareunterstützten Blockla-
gerverwaltung und der sprachge-
steuerten, manuellen Kommissio-
nierung übernahm die österreichi-
sche KNAPP Systemintegration.
Zu den Aufgaben zählten:
� die Gewährleistung einer durch-
gängigen Chargenverfolgung,
� die Gestaltung einer platz- und
raumsparenden Palettenlagerung,
� die Optimierung der Transport-
aufträge im Lager (zum Beispiel:
Einlagerung, Umlagerung, Nach-
schub, Auslagerung),
� die Einführung eines leistungs-
starken sprachgesteuerten Kommis-
sioniersystems.
Um alle Aufgabenstellungen der
GIH zu erfüllen, werden inzwischen
unterschiedliche Produkte aus der
KISoft Beverage Lösungspalette er-
folgreich eingesetzt:
CHRISTIAN BRAUNEIS
Wareneingangs-und Warenausgangsbereich.
Sprachgesteuerte manuelle Kommis-sionierung.
Die Zukunft der
LagerlogistikIn einem umfangreichen Logistikprojekt hat das österreichische UnternehmenKNAPP Systemintegration GmbH die optimale Neugestaltung des Coca-Cola-Lagers der GIH in Hamburg ermöglicht. Das geschlossene System bietet Einspa-rungspotenziale durch Stapler-Wegoptimierung, Fehlerreduktion bei Ein- undAuslagerungen, MHD-Einhaltung und kürzere Lkw-Ladezeiten. Die lücken-lose Einhaltung von Chargenverfolgungsvorschriften ist gewährleistet.
� KISoft WAREHOUSE
� KISoft VOICE DIRECTED
PICKING
� G-Control
� G-Track
Mit der Lagerverwaltungssoft-
ware KISoft WAREHOUSE und dem
Staplerleitsystem G-Track werden
sämtliche Warenbewegungen mit
Tracking und Tracing durchgeführt.
So wird garantiert, dass alle relevan-
ten Bestandsbewegungen – auch
Bruch, Diebstahl und dergleichen –
systemseitig erfasst werden.
Die eingesetzte Lagerverwal-
tungssoftware (LVS) ist an das Coca-
Cola-spezifische ERP-System Basis
(AS 400) angebunden. Basis führt
die Stammdaten je Artikel und zeigt
die Bestände auf Mengenbasis an; es
dient primär als Verkaufssystem zur
Verwaltung der Kundenaufträge und
zur weiteren Stammdatenverwal-
tung (z. B. Kunden oder Lkw).
KISoft WAREHOUSE verwaltet
alle wichtigen Produktdaten bis hin
zum Einzelstück. Für Strategien wie
Fifo, Lifo, MHD und das Festlegen
von Prioritäten ist das LVS zustän-
dig. Weiterhin optimiert die Soft-
ware die Auftragsabfolge und -stü-
ckelung und unterstützt die verord-
nungsgemäße Chargenverwaltung
sowie die permanente Inventur.
Sämtliche statistische Daten können
in Echtzeit abgefragt werden.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 41
Zur Optimierung der Fahrwege
im Lager werden Daten an das Stap-
lerleitsystem G-Control weitergelei-
tet. Durch die jederzeitige Lokalisie-
rung der Stapler und der übergangs-
losen Verteilung der Transportauf-
träge profitiert der Anwender dop-
pelt. Eine Rückmeldung bestätigt die
Durchführung der Aufträge, wobei
durch eine genaue Ortsbestimmung
und die weltweit einzigartige Stap-
ler-Sensorik Fehlerfreiheit gesichert
ist. G-Track protokolliert alle von
den Staplern durchgeführten Palet-
tenbewegungen und meldet sie an
KISoft WAREHOUSE und an
G-Control. Weitergeleitet werden
die eindeutige Palettennummer
(NVE/SSCC) der aufgenommenen
Paletten und ihre physische und lo-
gische Position. Zusätzlich erfolgt
über das System die Visualisierung
aller im Lager befindlichen Paletten.
Zur Unterstützung des Kommissio-
nierprozesses, vor allem bei kleine-
ren Produkteinheiten wie Einzelge-
binden, wird das sprachgesteuerte,
beleglose Kommissioniersystem
KISoft VOICE DIRECTED
PICKING eingesetzt.
Mehrteilig gegliedertes Lagergarantiert effizente Logistik
Um eine effiziente und verord-
nungskonforme Logistik zu garan-
tieren, ist das GIH-Lager in mehrere
Bereiche gegliedert:
� WE-BereichAm Standort Hamburg erfolgt von
der Produktion eine Übergabe an das
Lager. Aufgrund der elektronischen
Datenübernahme und des Positio-
niersystems G-Track muss der Stap-
lerfahrer lediglich die Palette am
Übergabeplatz identifizieren und
aufnehmen. Die Verarbeitung der
Palettendaten erfolgt durch KISoft
WAREHOUSE und G-Control/G-
Track automatisch im Hintergrund.
Neben dem Produktionsbereich
besteht die Möglichkeit der Über-
nahme von Handelsware oder Trans-
ferlieferungen von anderen Standor-
ten am Wareneingang. Die Über-
nahme erfolgt in Echtzeit mittels
Wareneingangs-Laptops, die per
Funksystem mit dem KISoft-WARE-
HOUSE-Server verbunden sind.
� BlocklagerIm Blocklager erfolgt die Einlage-
rung durch den Staplerfahrer auf die
ihm vorgeblendeten Blockplätze.
Der Staplerfahrer stellt die Palette am
Blockplatz ab, wobei der genaue 3D-
Positionscheck eine fehlerfreie Zu-
ordnung sichert. Die Freiplatzsuche
wurde zuvor vom LVS per ABC-Ana-
lyse durchgeführt. Eine lückenlose
Chargenverfolgung und in weiterer
Folge eine einwandfreie, dreidimen-
sionale Stellplatzverwaltung ist ge-
währleistet. Die Verbuchung erfolgt
über G-Control, G-Track und
KISoft WAREHOUSE.
� LeergutbereichAlle Leergutartikel werden system-
seitig erfasst und äquivalent zu je-
dem anderen Artikel abgearbeitet.
Dies sichert den Überblick über
Menge und Lagerort und schließt
leergutspezifische Unsicherheitsfak-
toren, insbesondere im Hinblick auf
Produktionsstandorte, aus.
Systemintegrator KNAPP bietet
die Option, dass das Leergutmana-
gementsystem vollautomatisch die
Leergutbehandlung abwickelt: von
der Identifizierung über den Trans-
port und die Sortierung bis hin zur
Verwaltung. Die integrierte Bilder-
kennung identifiziert Getränkege-
binde und Einzelflaschen aller Art.
� KommissionierbereichDas beleglose Kommissioniersystem
KISoft VOICE DIRECTED
PICKING (KISoft VDP) unterstützt
die Kommissionierung von Kleinst-
mengen wie einzelne Getränkekäs-
ten, Fässer und Gläser. Alle im Lager
kommissionierten Paletten werden
mit KISoft VDP durchgeführt. Die
Kommissionieraufträge werden dem
Bediener direkt per Funk zugespielt,
der dann jeden Arbeitsschritt münd-
lich bestätigt. Eine lückenlose Char-
genverfolgung wird gewährleistet.
Der fertige Auftrag wird an KISoft
WAREHOUSE gemeldet. Dieses ge-
neriert einen Transportauftrag, der
von G-Control und G-Track ausge-
führt wird.
� WA-BereichDie Verwaltung der im WA-Bereich
abgestellten, kommissionierten Wa-
re erfolgt wieder mittels KISoft
WAREHOUSE auf Einzelplatzbasis.
Durch die Online-Verarbeitung
wird der Bestand in Echtzeit geführt.
Auch bei schon vorkommissionier-
ter Ware ist eine genaue Positionie-
rung im Lager und im Lagerbestand
jederzeit möglich. Darüber hinaus
vermeidet das System Leerfahrten,
indem es sofort nach Auslagerung
einen Einlagerungs- oder Nach-
schubauftrag für den Stapler gene-
riert. G-Track ermöglicht auch die
stellplatzbezogene Mitverwaltung
von Paletten mit Fässern.
� PalettendurchlaufregaleZusätzlich zur Blocklagerverwaltung
werden schnelldrehende Paletten in
Durchlaufregalen gelagert; nachdem
in KISoft WAREHOUSE immer alle
palettenrelevanten Informationen
abrufbar sind, wird auch in den Pa-
lettendurchlaufregalen die Chargen-
verordnung eingehalten. �
LAGERTECHNIKGETRÄNKEHANDEL
Christian Brauneis ist Produkt-manager der KNAPP Systeminte-gration GmbH, A-8700 Leoben,Tel. (00 43-38 42) 8 05-0,[email protected]
Technische Daten und Fakten
Eckdaten Lager- und Produktionsstandort Hamburg
Fläche 19 000 m2
Anzahl Artikel 600
Paletten Vollgut/Tag
Paletten Leergut/Tag 200
Paletten/Tag 700
60
KISoft Produktpalette
KISoft WAREHOUSE Anbindung an AS 400
KISoftVOICE DIRECTED PICKING
KISoft INTEGRATION
Integrierte Lösungen
G-Control Locanis
G-Track Locanis
WarenausgangsmengenLkw/Tag
500,davon 80% Mischpaletten
28 Headsets,260 Kommissionierzeilen/h
LAGERTECHNIK HAUSHALTSWAREN
42 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
fläche zu Lasten der Lagerfläche ent-
stehen, und gleichzeitig musste das
Lager optimiert werden, um mehr
Raum für den Verkauf zu schaffen.
Dabei war bald klar, dass dies nur mit
Hilfe von automatischen, modularen
Hochregalsystemen erreicht werden
konnte. Darüber hinaus sollte eine
leistungsfähige Lagerverwaltungs-
software die Bereitstellung, Verwal-
tung, Bestandsführung und die Be-
stellung der Artikel sicherstellen.
Die Größe des Projekts erforderte
eine Ausschreibung an unterschied-
liche Hersteller. Dabei sind sehr an-
spruchsvolle Erwartungen formu-
liert worden – unter anderem:
� Planung mit Gesamtkonzept,
� geringste Beeinträchtigung des
Verkaufsablaufes während der
Bauphase,
� höchste Ausfallsicherheit durch
Vor-Ort-Service,
� sofortige Verfügbarkeit der Ware
nach der Einlagerung des ersten
Artikels,
� Einbindung in das hauseigene
Warenwirtschaftssystem,
� Baubeginn im Spätsommer,
� Inbetriebnahme der Anlage bis
spätestens Ende Oktober.
Kustermann entschied sich für
neun KARDEX-Shuttle-XP, auto-
matisierte Hochregallager mit inte-
grierter PowerPick-Software, und
gab damit das Signal für ein Projekt,
bei dem KARDEX seine Kompetenz
unter Beweis stellen konnte.
Von der Pflichtenhefterstellung
über das Anforderungsprofil der
Hard- und Software bis zur Defini-
tion der Schnittstellen arbeiteten Pro-
jektbeauftragte von Kustermann und
KARDEX eng miteinander zusam-
men. Bei der Planung galt es, die Soft-
ware individuell an die Kundenwün-
sche anzupassen, so dass sich das Sys-
tem vollständig in die innerbetrieb-
lichen Abläufe integrieren konnte.
Die Anforderungen an das Lager-
verwaltungssystem PowerPick waren
seitens Kustermann klar definiert.
Das System sollte bedienerfreundlich
sein, äußerst einfach in der Anwen-
dung – alles in allem war eine kom-
fortable und kundengerechte Lösung
gefordert, die sich mit PowerPick
ausgezeichnet realisieren ließ.
Das Lagerverwaltungssystem ist
durch seinen modularen Aufbau sehr
flexibel einsetzbar und lässt sich auch
leicht an unterschiedliche Anforde-
rungen anpassen. Es deckt das ge-
samte Spektrum eines modernen La-
gerverwaltungssystems ab: von
Kleinanwendungen über leistungsfä-
hige Stand-Alone-Lösungen bis hin
zu komplexen Anwendungen, die in
kundenspezifische Warehouse-Ma-
nagement-Systeme integriert sind.
Die PowerPick-Software verfügt
über verschiedene Interface-Module
und kann in jede vorhandene EDV-
Landschaft eingebunden werden.
Die Anbindung an verschiedenste
Host-Systeme ist realisierbar. Zur
Verfügung stehen ein von SAP zerti-
fiziertes R3-Interface und leistungs-
fähige ASCII-Filetransfer-Schnitt-
stellenmodule für Systeme wie Navi-
sion, Infor und Baan – von einigen
Herstellern sind mittlerweile sogar
auf PowerPick zugeschnittene Soft-
waremodule erhältlich. Die Software
ist nicht nur auf die Verwaltung von
KARDEX-Systemen beschränkt. Sie
kann nahezu alle am Markt erhält-
lichen dynamischen Lagersysteme
und auch statische Lagereinrichtun-
gen wie Standregale, Palettenlager
und Blocklager verwalten.
Bei Kustermann wurde die Po-
werPick-Software wie gefordert in
das hauseigene Warenwirtschafts-
system eingebunden. Das Verkaufs-
personal arbeitet nun mit Barcodes-
deutlich verkürztBeim Einrichtungshaus F.S. Kustermann in München hat KARDEX Organisations-systeme ein Lagerverwaltungssystem eingerichtet, das den Zugriff auf ein eben-falls neu installiertes automatisches Hochregallager wesentlich beschleunigt. DieKunden müssen maximal nur noch 40 s auf die Waren warten, die sie in den Ver-kaufsräumen ausgesucht haben. Die Lagerräume konnten wegen des effizientenSystems verkleinert und die Verkaufsräume vergrößert werden.
Tischkultur pur, stilvolle
Atmosphäre, Charme und ein
hervorragender Service mit
kompetenter Beratung – dafür steht
das Traditionshaus F.S. Kustermann
in München. Es wird heute bereits
von der 7. Generation der Familie ge-
führt und bietet seinen Kunden alles,
was man im Haus und drumherum
braucht. Das Produktsortiment um-
fasst die gesamte Angebotspalette
der Branche, rund 100 000 Artikel –
davon gehören rund 7000 zum Be-
ratungssortiment.
Im Rahmen einer Umbauphase
des ganzen Hauses sollte auf dem
vorhandenem Areal mehr Verkaufs-
Dagmar Brovot ist Marketingleiterin der
KARDEX Organisationssysteme GmbH in
Kronberg.
DAGMAR BROVOT
100 000 Systeme installiertKARDEX ist in Deutschland seit den 20er-Jahren desvergangenen Jahrhunderts vertreten. 1935 hatte dasUnternehmen bereits eine Vertriebsstruktur mit 42Verkaufsbüros aufgebaut. Es legte schon damals Wertauf Optimierung von Arbeitsabläufen und Kostenein-sparung durch intelligente Organisationsideen mitHilfe von Kartei- und Registratursystemen. In den letz-ten Jahrzehnten wurde das Angebot grundlegend ver-ändert. KARDEX entwickelt nun in enger Abstimmungmit Kunden Industrie- und Büro-Logistik-Systeme.Rund 100 000 solcher Systeme sind in den letzten35 Jahren weltweit installiert worden.
Wartezeit
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 43
� Der Kunde erhält die Ware nahe-
zu unmittelbar, nachdem er sie im
Verkaufsraum ausgewählt hat.
� Mehr Kunden können nun in kür-
zerer Zeit beraten und bedient
werden.
Mit diesem Ergebnis ist Helmut
Maile, EDV-Leiter bei Kustermann,
sichtlich zufrieden: „Im Oktober
2002“ – so Maile – „wurden die KAR-
DEX-Shuttle in Betrieb genommen.
Seitdem laufen sie fehlerfrei. Im
Weihnachtsgeschäft wurden über
650 Bewegungen am Tag ohne Pro-
bleme bewältigt. Durch die direkte
Anbindung der KARDEX-Software
an unser Verkaufsprogramm wurde
die Wartezeit für unsere Kunden
drastisch reduziert.“ �
LAGERTECHNIKHAUSHALTSWAREN
AnsprechpartnerRalph Mandelik, Softwareberaterder KARDEX OrganisationssystemeGmbH, Dieselstr. 5, 61476 Kronberg,Tel. (0 61 73) 60 09-0,[email protected]
Bild
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In den Verkaufsräumen vonKustermann wählen Kundenbestimmte Waren aus.
Die Verkäufer scannen den Barcodeder gewählten Ware von derArtikelliste und geben sie damit indas System zur Bestellung ein.
Der KARDEX Shuttle XP transportiertdie bestellte Ware in die Verkaufs-räume zur Übergabe an den Kunden.
Die PowerPick-Lösungbei Kustermann im Überblick.
cannern im Verkaufsraum und löst
somit den Kommissioniervorgang
im Lager aus.
Insgesamt brachte die Einführung
des Lagerverwaltungssystems deutli-
che Vorteile:
� Der Verkaufsraum konnte von
3550 auf 4600 m2 erweitert wer-
den.
� Die Ware wird innerhalb von 30
bis 40 s bereitgestellt – bisher
stand sie erst nach bis zu 15 min.
zur Verfügung.
KOMMISSIONIEREN KLEINTEILE
44 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die Zuverlässigkeit aller Liefe-
rungen ist von zentraler Be-
deutung für die Kunden der
Stuttgarter Lapp-Gruppe, einem
führenden Hersteller und Zulieferer
von hoch flexiblen Kabeln, Leitun-
gen, Kabelzubehör, Industrie-Steck-
verbindern, Kabelkonfektionen und
Kommunikationstechnik. Hohe Lie-
ferbereitschaft und schnelle Reak-
tionszeiten sind damit die wichtig-
sten Anforderungen an die Logistik.
Im Logistikzentrum 1 der Lapp-
Gruppe sind rund 40 000 Artikel am
Unternehmenssitz in Stuttgart ver-
fügbar – und werden von dort auf
Abruf in alle Welt versandt. 200 Mit-
arbeiter sorgen im Logistik-Bereich
für eine schnelle Auftragsfertigung
mit 24-Stunden-Service – davon 150
am Standort Stuttgart.
Durchlaufzeiten verkürztund Durchsatz gesteigert
„Der Markt fordert heute Just-in-Ti-
me-Belieferung bei höheren Fre-
quenzen und kleineren Bestellmen-
gen“, sagt Lapp-Projektleiter Tho-
mas Jellinek: „Um diesen Anforde-
rungen nachkommen zu können
und auch künftig unsere Wettbe-
werbsfähigkeit zu sichern und so-
wohl die Kundenfreundlichkeit und
die Effizienz zu verbessern, mussten
wir unseren Lager- und Logistik-Be-
reich im Rahmen eines Gesamtkon-
zeptes neu gestalten.“
Besonderheit des Auftrages: Das
württembergische Traditionsunter-
nehmen entschied sich Mitte 2004
für die Neugestaltung effizienter La-
ger- und Versandprozesse in dem
vorhandenen dreistöckigen Logis-
tik-Gebäude des Stammsitzes.
Den Zuschlag für das Projekt er-
hielt der Generalunternehmer SSI
Schäfer, einer der weltweit führen-
den Komplettanbieter für Lager-
und Logistiksysteme. Gemeinsam
mit den Stuttgartern übernahmen
die Spezialisten des Generalunter-
nehmers die Beratung und Konzep-
tionierung des künftigen Versand-
zentrums und realisierten in der er-
sten Ausbaustufe bereits das Klein-
teilelager.
Innerhalb von fünf Monaten
konnte das neue Kleinteilelager ein-
gerichtet werden und den Betrieb
aufnehmen. Durch Einbindung von
vier Schäfer-Carousel-Systemen
(SCS) erfolgt dort nun seit April
2006 eine weitgehend automatisier-
te Kommissionierung. „Mit Umstel-
lung des Kommissionierprinzips
von ‚Mitarbeiter zu Ware’ auf ‚Ware
zu Mitarbeiter’ konnten wir die
Hohe Verfügbarkeit
HELMUT FLUHRER
Der Kabelhersteller Lapp hat in seinem Kleinteilelager dasSchäfer Carousel System (SCS) eingeführt. Mit diesem dynami-schen Hochleistungs-Kommissioniersystem und einem RFID-gesteuerten Behälterumlauf erreicht das Unternehmen einehohe Verfügbarkeit auf engem Raum und effiziente Abläufe imzentralen Versandzentrum.
auf engem Raum
Kleinteilelager und Kommissio-nierarbeitsplätze auf der Basisdes Schäfer Carousel Systems(SCS) beim Kabelhersteller Lappin Stuttgart.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 45
Durchlaufzeiten deutlich verkürzen
und den Durchsatz bei der Auftrags-
bearbeitung erheblich steigern“,
freut sich Jellinek: „Außerdem haben
die ergonomischen Arbeitsplätze an
den neuen SCS-Einheiten die Qua-
lität der Lapp-Logistik weiter gestei-
gert.“
Das Schäfer-Carousel-System ist
ein modernes System für dynami-
sche, beleglose Hochleistungskom-
missionierung auf dem aktuellem
Stand der technischen Entwicklung.
Durch seinen speziellen Systemauf-
bau, der die Vorteile kompakter Um-
laufsysteme mit einer innovativen
Weiterentwicklung herkömmlicher
Regalbediengeräte verknüpft, bietet
das SCS maximale Stellplatzkapa-
lichen Systemen das doppelte Leis-
tungsvermögen sowie eine um den
Faktor 6 bis 10 erhöhte Kommissio-
nier- und Einlagerleistung.
Der vollständige Fortfall von We-
gezeiten durch das Ware-zum
Mann-Prinzip sorgt zudem für er-
müdungsfreies Arbeiten; und das
wiederum führt zu einer deutlich ge-
steigerten Pickqualität und verrin-
gertem Personalbedarf. Das Karus-
sellsystem ist skalierbar konzipiert
und modular aufgebaut. So kann es
komfortabel auf die Anforderungen
des Kunden und die örtlichen Gege-
benheiten ausgerichtet werden und
ist zudem umgehend einsatzbereit.
Folgen wir den Prozessen im Ver-
sandlager: Die angelieferten Paletten
werden als Wareneingänge erfasst,
nach Volumen unterteilt und je nach
Abfragehäufigkeit den verschiede-
nen Lagerbereichen zugewiesen. Ar-
tikel, die für das Kleinteilelager und
die Kommissionierung aus dem SCS
bestimmt sind, werden in spezielle
600 mm x 400 mm große Leerbehäl-
ter von SSI Schäfer umgepackt.
Durch die Unterteilung der Be-
hälter – zum Beispiel nach Menge,
Gewicht oder Volumen – können
pro Behälter auf Wunsch bis zu vier
verschiedene Artikel sortenrein ein-
gelagert werden. Aus dem 2000 Ty-
pen umfassenden Kastenprogramm
von Schäfer kommt der Lager- und
Transportbehälter „LTB“ bei Lapp
zum Einsatz – ein äußerst robuster
Behälter, der ideal für das Handling
in automatisierten Systemen geeig-
net ist.
Waren und Behälterautomatisch verknüpft
Die Vorschläge für die Behälterwahl
und Unterteilung unterbreitet die
Lagerverwaltungssoftware „ant“ von
SSI Schäfer. Sie sorgt als informa-
tionstechnische Basis für eine rei-
bungslose Steuerung der operativen
Prozesse und, dank der Anlagenvi-
sualisierung, für durchgängige
Transparenz im neuen Lagerbereich
von Lapp.
Mit seinen Standardmodulen
deckt das plattformunabhängige La-
gerverwaltungssystem (LVS) rund
80% der vom Markt geforderten
Leistungsumfänge bereits ab. Durch
Parametrierung wird das LVS in sei-
nen Funktionalitäten komfortabel
auf die kundenspezifischen Anfor-
derungen hin zugeschnitten.
Bei Lapp in Stuttgart ist „ant“ über
spezielle Schnittstellen zu einem vor-
handenen Funk-Kommissioniersys-
tem sowie über eine Standard-
schnittstelle zum überlagerten SAP-
System in die IT-Infrastruktur inte-
griert. Aus ihnen übernimmt das
LVS die Wareneingangsdaten und
stellt die entsprechenden SCS-Be-
hälter aus dem Lagersystem bereit.
KOMMISSIONIERENKLEINTEILE
Lapp hält als führender Hersteller vonKabelzubehör rund 40 000 Artikel imzentralen Versandzentrum verfügbar.
zität und schnellsten Zugriff auf
kleinstem Raum.
So stehen mit den vier Einheiten
bei Lapp über 2200 verschiedene Ar-
tikel im schnellen Zugriff. Sie sind im
SCS auf 13 Ebenen in 3328 Behältern
gelagert. Mit bis zu 1000 Ein- und
Auslagerungen pro Stunde werden
die Behälter an zwei „Pick to Tote“-
Arbeitsplätzen zur Kommissionie-
rung bereitgestellt. In Summe sind
auf diese Weise mehr als 700 Pick-
positionen pro Stunde realisierbar.
Das SCS entkoppelt die Einlage-
rungs-, Auslagerungs- und Trans-
portprozesse von der manuellen
Kommissionierung auf der anderen
Seite. Mit dieser Parallelisierung bie-
tet das SCS gegenüber marktüb-
�
46 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Durch Annahme der Behälter
werden Waren und Behälter respek-
tive der spätere Einlagerungsplatz im
SCS automatisch miteinander ver-
knüpft, denn in die Böden der Be-
hälter sind leistungsstarke RFID-
Chips eingelassen, die auch in der
Umgebung von Metallen zuverlässig
erfasst und ausgelesen werden kön-
nen. Auf diese Weise sind die Daten,
Behälter und Artikel jederzeit und
überall im System identifizierbar.
Die in die Behälter integrierten
Transponder haben in automatisier-
ten Förderanlagen den Vorteil, dass
sie nahezu verschleißfrei über Jahre
hinweg eingesetzt werden können.
Verschmutzung oder Abrieb spielen
keine Rolle. Da die Behälter den
internen Kreislauf nicht verlassen, ist
der etwas höhere Preis gegenüber ei-
ner Barcode-Kennzeichnung nicht
erheblich.
Über eine Förderstrecke gelangen
die Behälter schließlich zum SCS
und zur Einlagerung. Die Kommis-
sionierung für die Auftragsbearbei-
tung verläuft dann weitgehend auto-
matisiert. Die Auftragsdaten werden
vom SAP-System an das beleglose
Funk-Kommissioniersystem über-
geben. Dieses ermittelt die notwen-
dige Anzahl der Kartonagen und
stößt den Druck von Barcode-Eti-
ketten für die Kartons an.
Parallel dazu werden die Daten an
das LVS übermittelt. Während das
LVS die Auslagerungen aus dem SCS
steuert, werden die etikettierten Ver-
sandkartons über eine Förderstrecke
demjenigen SCS-Pickplatz zuge-
führt, an dem der jeweilige Auftrag
bearbeitet wird. Die Steuerung der
Kartonagen erfolgt über durchgän-
gige Erfassung der Barcode-Infor-
mationen. An den beiden Pick-to-
Tote-Arbeitsplätzen werden die
Kommissionierer vom LVS mit Dis-
plays und Pick-to-Light-Elementen
exakt über die zu kommissionieren-
den Artikel und Mengen sowie gege-
benenfalls über das jeweilige Behäl-
tersegment informiert, in dem die
geforderten Artikel lagern. Bei dieser
Kommissioniervariante werden die
Artikel direkt in den Auftragsbehäl-
ter übergeben.
Wege beim Kommissionierennahezu auf Null reduziert
Der Pick-to-Tote-Arbeitsplatz ist
aufgrund seiner ergonomischen Ge-
staltung für höchste Kommissionier-
leistungen geeignet und garantiert
schnelle Auftragsbearbeitung für
Produkte mit unterschiedlichsten
Eigenschaften. Am Kommissionier-
arbeitsplatz können mehrere Aufträ-
ge gleichzeitig bearbeitet werden,
wobei die Gehwege auf beinahe Null
reduziert werden. Mit Hilfe von
Lichtvorhängen und durch prozess-
unterstützte Führung des Pickvor-
gangs wird eine überaus hohe Kom-
missionierqualität gewährleistet.
Optional können über das Dis-
play zusätzliche auftragsrelevante
Informationen vermittelt werden.
Individuell einstellbare Arbeitsplät-
ze sowie Bedienelemente, die auf ei-
ne optimale Ergonomie und Bedie-
nerführung ausgelegt sind, sorgen
für weitgehend ermüdungsfreies
Kommissionieren. Spezielle Kon-
trolleinrichtungen, die die jeweilige
Stück-Ziel-Zuordnung überprüfen,
unterstützen überdies eine quantita-
tive und qualitative Steigerung der
Kommissionierraten.
Nach Abschluss des Kommissio-
nierens werden die Behälter auf Aus-
laufbahnen übergeben und wieder in
das SCS eingelagert oder – wenn sie
leer sind – auf die Leerbehälterbah-
nen gesteuert. Die befüllten Ver-
sandkartons gelangen über die in-
stallierte Fördertechnik auf Bereit-
stellungsbahnen im Warenaus-
gangsbereich, wo sie gesammelt und
gegebenenfalls mit Auftragseinhei-
ten aus den anderen Lagerkomple-
xen zusammengeführt werden.
Durch Auswertung der Auftrags-
und Lagerbestandsdaten initiiert das
LVS bei Bedarf zudem die Verdich-
Das SCS-Systembasiert auf hori-zontalen Umlauf-regalen und bietethöchste Stellplatz-kapazität auf en-gem Raum mitsehr kurzen Zu-griffzeiten.
An den Frontseiten der Karusselle wer-den die Lagerboxen von vollautomati-schen Hebern mit Lastaufnahmemittelbedient. In vertikalen und/oder hori-zontalen Förderwegen entnehmen dieHeber die Behälter aus den Stellplät-zen und übergeben sie an die Förder-technik.
KOMMISSIONIEREN KLEINTEILE
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 47
tung der Lagerbehälter. Dazu erhal-
ten die Kommissionierer über eine
weitere Beleuchtungseinheit Infor-
mation, welche Behältersektionen
wie zusammenzufassen sind. Entste-
hende Leerbehälter werden so wie-
der für den Wareneingang verfügbar.
„Effiziente Auftragskommissio-
nierung, hohe Verfügbarkeit und ei-
ne hohe Systemleistung – das SCS hat
uns die erwarteten Vorteile ge-
bracht“, resümiert Lapp-Projektlei-
ter Jellinek und fährt fort: „Wir
konnten den vorhandenen Lager-
raum deutlich verdichten. Der ent-
standene Platzgewinn bietet neues
Potenzial für den weiteren Ausbau
unserer Kapazitäten und unseres
Produktspektrums.“
Gleiches Artikelspektrumauf deutlich weniger Fläche
Während in früheren Zeiten die Mit-
arbeiter die bestellten Waren für
Kundenaufträge auf einer Fläche von
7000 m kommissionierten, genügt
für das Schäfer Carousel System bei
gleichem Artikelspektrum eine Flä-
che von 40 m x 25 m – also 1000 m2.
Und: Mit einer anderen Lösung
wäre die Neugestaltung des Kleintei-
lelagers kaum möglich gewesen,
denn das SCS wurde im ersten Ober-
geschoss des Logistikgebäudes inte-
griert. Nur durch die hervorragen-
den statischen Eigenschaften und die
unproblematische Lastverteilung
des SCS war die Automatisierung der
Kleinteilekommissionierung auch
im Obergeschoss des Versandlagers
realisierbar.
Mit moderner Automatisierungs-
technik, kompakter Anlagenkonzep-
tion, leistungsstarker Software und
aktueller Identifizierungs-Techno-
logie konnte die Lösung von SSI
Schäfer schnell überzeugen. Der ef-
fiziente Zugriff auf die im Schäfer
Carousel System eingelagerten Arti-
kel, die hohe Verfügbarkeit und der
deutliche Qualitätsgewinn bei der
Auftragsabwicklung bieten der
Lapp-Unternehmensgruppe eine
solide Basis für weiteren Erfolg im
Wettbewerb. „Das Vertrauen in SSI
Schäfer war gerechtfertigt, ist weiter
gewachsen und wird sich bei den
künftigen Ausbaustufen bemerkbar
machen“, sagt Jellinek. �
Helmut Fluhrer,Projektleiter bei derSSI Schäfer Noell GmbH,97232 Giebelstadt,Tel. (0 93 34) 9 79-0,[email protected]
Beim Kommissionieren gilt das Prinzip„Ware zum Mann“; die für die Ent-nahme erforderlichen Informationenwerden per Display und Lichtsignalenangezeigt.
Beim Einlagern werden Materialnum-mern gescannt und mit Transport- undLagerbehältern verknüpft.
Alle umlaufenden Behälter sind mitRFID-Etiketten gekennzeichnet unddadurch jederzeit identifizierbar undleicht aufzufinden.
Die Behälter können unterteilt werden, um die Anzahl der verfügbaren Artikelzu erhöhen und das verfügbare Lagervolumen optimal zu nutzen.
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KOMMISSIONIERENKLEINTEILE
SCM AUSFUHR
48 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
ATLAS Ausfuhr hält Einzug.
Planmäßig hat die deutsche
Zollverwaltung am 1. Au-
gust 2006 das elektronische Aus-
fuhrverfahren – Automatisiertes Ta-
rif- und Lokales Abwicklungs-Sys-
tem – in Betrieb genommen und da-
mit exportierende Unternehmen vor
eine neue Herausforderung gestellt.
Sie müssen ihre Ausfuhrabwicklung
in naher Zukunft auf den elektroni-
schen Nachrichtenaustausch mit
dem Zoll umstellen und dabei ihre
innerbetrieblichen Prozesse neu or-
ganisieren.
Das birgt große Chancen für Ra-
tionalisierung und Automatisie-
rung, doch häufig stehen im Be-
wusstsein der Zoll- und Versandlei-
ter die möglichen „Hürden“ im
Vordergrund. Sie sind skeptisch und
befürchten, dass Mehraufwand und
Kosten ins Haus stehen: für IT-Aus-
stattung, Schulung der Mitarbeiter
und Umstellung der logistischen Ab-
läufe. Ist diese Sorge berechtigt?
Wird die Umstellung auf den
elektronischen Nachrichtenverkehr
mit dem Zoll wirklich vieles „durch-
einander“ bringen und sogar die Lie-
ferperformance beeinträchtigen?
Papiergestütztes Verfahrenin gut zwei Jahren ausgedient
Um es klar zu sagen: es kommt dar-
auf an! Zunächst sollte man sich vor
Augen halten, was die Ausweitung
der Abwicklung mit ATLAS auf den
Exportbereich im Einzelnen bedeu-
tet. Seit dem 1. August 2006 nutzen
die deutschen Zollbehörden das Sys-
tem auch für den Bereich Ausfuhr.
Bis Ende 2008 haben die Unterneh-
men Zeit, auf das elektronische Mel-
deverfahren umzustellen. Danach
hat das papiergestützte Ausfuhrver-
fahren ausgedient. Voraussichtlich
ab 1. Januar 2009 müssen alle Aus-
fuhrdaten auf elektronischem Weg
an den Zoll gemeldet werden – und
zwar noch bevor die Waren das
Werksgelände verlassen.
Genau das ist der Anlass für Auf-
regung unter Versand- und Zolllei-
tern. Bisher konnten Unternehmen
nämlich von einer Reihe von Verein-
fachungen profitieren. Prof. Dr.
Hans-Michael Wolffgang, Vorsit-
zender des Europäischen Forums für
Außenwirtschaft, Verbrauchsteuern
und Zoll und ein führender Experte
in Zollrechtsfragen, formuliert es in
dem von AEB gemeinsam mit der
Zeitschrift „Logistik Heute“ produ-
zierten Hörbuch zu ATLAS Ausfuhr
drastisch: „Unternehmen konnten
ihre Ausfuhrdokumente bisher
buchstäblich selbst abstempeln,
Zolldokumente konnten nachge-
reicht werden und den Behörden bot
sich eine Kontrollmöglichkeit erst,
wenn die Ware bereits einen Teil ih-
rer Reise hinter sich hatte und seefest
verpackt war.“
Das wird nun anders. Der Daten-
austausch zwischen Verlader und
Zoll erfolgt nun in Echtzeit; und erst
wenn die Freigabe durch den Zoll,
die sogenannte Überlassung, in
elektronischer Form eingetroffen ist,
kann die Ware das Werksgelände ver-
Direkter Draht
DR. ULRICH LISON UND MARKUS MEIßNER
zum Zoll
Die Einführung von ATLAS Ausfuhr bei der Zollverwaltungsteht exemplarisch für einen Wandel, der sich seit geraumerZeit anbahnt: weg von der Papierabwicklung und hin zurelektronischen Kommunikation. Nur wem es gelingt, seinGlobal Trade Management darauf auszurichten und in einübergeordnetes Supply Chain Management einzubetten,wird die gewonnene Effizienz im internationalen Wettbe-werb als Trumpfkarte ausspielen können.
Die Abfertigungbeim Zoll gehtneue Wege – vonPapierdokumen-ten zur elektroni-schen Kommuni-kation.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 49
lassen. Mit dem Einsatz von ATLAS
werden alle Ausfuhrdaten automati-
siert einer Risikoanalyse und Plausi-
bilitätsprüfung unterzogen. Nicht
korrekte Daten oder unplausible An-
gaben führen dann zu einer Fehler-
meldung – und damit zu einem Sto-
cken in der Lieferkette.
Erfolgreiche Abwicklungnur mit vollständigen Daten
Allerdings muss das nicht sein: Wer
seine Stammdaten pflegt, seine Pro-
zesse standardisiert und mit der rich-
tigen Softwareunterstützung arbei-
tet, kann mit all diesen Schritten so-
gar Vorteile aus ATLAS ziehen: zum
Beispiel indem er die Verfahrensver-
einfachung des „zugelassenen Aus-
führers“ nutzt.
Bewilligt die Zollverwaltung diese
Vereinfachung, dann sieht ein Da-
tenaustausch mit ATLAS Ausfuhr im
Einzelnen so aus:
� Der Ausführer sendet die Daten
der Ausfuhranmeldung an das AT-
LAS-System des Zolls.
� Das ATLAS-System nimmt die
Daten entgegen, prüft sie automati-
siert auf Vollständigkeit und Plausi-
bilität und unterzieht sie einer Risi-
koanalyse. Die Überlassung inklusi-
ve dem ABD (Ausfuhrbegleitdoku-
ment) wird automatisiert über-
mittelt.
� Das ABD wird ausgedruckt und
begleitet die Ware.
� Die Ware wird an der Ausgangs-
zollstelle abgefertigt und das Ver-
bringen der Ware aus dem Zollgebiet
im ATLAS-System durch den Zoll-
beamten bestätigt.
� Der Ausführer erhält die Nach-
richt „Mitteilung zur Ausfuhr“ in-
klusive des PDF-Dokuments „Aus-
gangsvermerk“, welches als Ausfuhr-
nachweis dient.
Die vollautomatische Bearbei-
tung durch das ATLAS-System hat
zur Konsequenz, dass die Zoll- oder
Versandabteilungen in den Unter-
nehmen die Ausfuhrdaten im Vor-
feld genau überprüfen müssen. Mit
der elektronischen Übermittlung
von ATLAS-Nachrichten ist der „di-
rekte Draht“ zum Zoll buchstäblich
Realität geworden. Allerdings kann
der Computer kein Auge zudrücken
und selbst etwas ausbessern. Um zu
vermeiden, dass es an diesem wich-
tigen Punkt zu Verzögerungen
kommt, ist eine frühzeitige Prüfung
aller zollrechtlichen Vorgaben durch
die ATLAS-Software unabdingbar.
Nur wer von Anfang an fehlerfreie
und vollständige Daten versendet,
kann sich sicher sein, dass die Über-
tragung erfolgreich sein wird und die
Exportmitarbeiter das Ausfuhrbe-
gleitdokument (ABD) schnell in
Händen halten.
Natürlich werden sich diejenigen
Unternehmen leichter und schneller
an geänderte Abläufe gewöhnen, die
heute bereits ihre Prozesse durch-
gängig definiert haben, ihre Ausfuh-
ren IT-gestützt abwickeln und Ex-
portdokumente automatisiert er-
stellen. Die Herausforderungen
rund um das Thema ATLAS Ausfuhr
versteht man auch dann etwas bes-
ser, wenn man bereits Erfahrung mit
der Einführung von Standards oder
bei der Automatisierung von bisher
manuell geprägten Arbeitsgängen
gesammelt hat.
Zahlreiche Vorteiledurch mehr Automatisierung
Für Unternehmen, deren Exportab-
teilung heute noch auf die traditio-
nelle Schreibmaschine zurückgreift,
kommt dagegen mit ATLAS Ausfuhr
eine gewaltige Umstellung zu. Sie
werden quasi gezwungen, über eine
IT-Unterstützung nachzudenken.
Wer dies auch als Chance versteht,
durch höhere Automatisierung die
Prozesse schlanker und effizienter zu
gestalten, wird letztendlich mehr
Vorteile erringen. Firmen, die ihre
innerbetrieblichen Prozesse konse-
quent und zügig an die neue Echt-
zeitabwicklung mit dem Zoll anpas-
sen, werden als erste von der Um-
stellung auf die elektronische Kom-
munikation profitieren können.
Der elektronische Ausfuhrnach-
weis ist der offensichtlichste Vorzug
des elektronischen Nachrichtenaus-
tausches zwischen den Zollstellen
der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten.
Sobald die europaweite Vernetzung
der Ausfuhrsysteme Realität ist – was
voraussichtlich Mitte 2007 der Fall
sein wird –, werden Unternehmen
den elektronisch übermittelten
„Ausgangsvermerk“ als Nachweis für
Umsatzsteuerzwecke gegenüber den
Finanzbehörden nutzen können.
Heute ist es noch mit viel Aufwand
verbunden, das dritte Blatt des Ein-
heitspapiers zurückzubekommen,
das als Nachweis für eine erfolgte
Ausfuhr dient.
Langfristig ist geplant, dass die
Landesfinanzverwaltung auf die Da-
ten der Zollbehörden zugreifen
kann. Und genau diese Entwicklung
– die zunehmende Vernetzung von
SCMAUSFUHR
Ausfuhrprozess imNormalverfahren –die Kommunika-tion mit dem Zollläuft künftigelektronisch ab.
50 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
dass die Digitalisierung nicht auf die-
sen Teilbereich beschränkt bleiben
wird. Der globale Datenaustausch
zwischen Geschäftspartnern, die in
einem logistischen Netzwerk mitein-
ander verbunden sind, ist längst kei-
ne Utopie mehr. Gerade die asiati-
schen Länder, aber auch die USA und
Kanada sind längst dabei, Standards
für den Datenaustausch zwischen
Wirtschaft und staatlichen Behör-
den zu implementieren.
Zwar bewegt sich der direkte Da-
tenaustausch zwischen asiatischen
Lieferanten und europäischen
Unternehmen volumenmäßig noch
auf sehr niedrigem Niveau, doch
technisch ist dies bereits heute Rea-
lität. AEB arbeitet derzeit innerhalb
eines Pilotprojekts daran, den
elektronischen Datenaustausch zwi-
schen Geschäftspartnern in Asien
und Deutschland im Rahmen eines
sogenannten Global Trade Collabo-
ration Hub zu vereinfachen. Ein
deutscher Importeur nutzt dabei für
seine Zollanmeldung die Daten, die
ein Lieferant in Singapur bereits für
seine Exportanmeldung eingegeben
hat. Das spart Zeit und reduziert
Fehler. Auch andere logistische Da-
ten, die bereits einmal in das System
eingegeben wurden, können pro-
blemlos übertragen und zur Über-
wachung und weiteren Automatisie-
rung der Lieferkette genutzt werden.
Solche Projekte, bei denen mehre-
re Beteiligte über eine globale Supply
Chain vernetzt werden, sind die kon-
krete Umsetzung einer Vision, an de-
ren Ende die IT-seitige Abbildung
der Supply Chain in Echtzeit steht.
Die dadurch entstehende Transpa-
renz oder „Visibility“ der gesamten
Lieferkette ist die Basis für eine kon-
tinuierliche Verbesserung der logis-
tischen Prozesse auch über Unter-
nehmensgrenzen hinweg. Denn erst
mit der Kenntnis über den genauen
Status einer Lieferung, der Bestände
im Verkaufsregal, im Lager oder In-
Transit bei gleichzeitiger Betrach-
tung der aktuellen Absatzzahlen,
können nachfrageorientierte Liefer-
strategien realisiert und Ausnahme-
situationen rechtzeitig erkannt und
aktiv behoben werden. Erst durch ei-
ne Vernetzung der Logistikpartner
und dem elektronischen Informa-
tionsaustausch kann es gelingen, ein
unternehmensübergreifendes und
globales Supply Chain Managment
zu verwirklichen.
Optimierungspotenzialmeist im eigenen Hause
Gerade für viele mittelständische
Unternehmen, auch wenn sie bereits
weltweit tätig sind, ist die Vorstel-
lung, zusammen mit ihren Ge-
schäftspartnern in einem logisti-
schen Informations- und Steue-
rungsnetzwerk verbunden zu sein,
noch eher eine Zukunftsvision.
Manch einer fängt vielleicht erst an,
seine Transportdienstleister und
Spediteure, mit denen er hauptsäch-
lich zusammenarbeitet, ans eigene
IT-System anzubinden. Das ist ein
Schritt in die richtige Richtung. Be-
vor man allerdings über die eigenen
Unternehmensgrenzen hinaus-
blickt, lohnt es sich, zuerst die inter-
nen Prozesse genau unter die Lupe
zu nehmen.
Bei genauem Hinsehen schlum-
mern die Optimierungspotenziale
zuallererst im eigenen Unterneh-
men. So kann es sehr lohnenswert
sein, die Effizienz der Abwicklung im
SCM AUSFUHR
Behörden und letztendlich zwischen
Wirtschaft und Verwaltung – bietet
ein großes Potenzial: Unternehmen
können ihre Prozesse erheblich ver-
schlanken und damit auch im inter-
nationalen Vergleich wieder Wettbe-
werbsvorteile zurückgewinnen.
Für Supply Chain Manager, die
ihr Unternehmen erfolgreich ins
elektronische Zeitalter führen, steht
die Integration aller logistischen
Teilprozesse im Vordergrund. Aus
ihrer Perspektive betrachtet, ist die
Ausfuhrabwicklung nur ein kleiner
Teilschritt in der gesamten Lieferket-
te. Um diese Supply Chain nicht zu
gefährden, muss sich die Exportab-
wicklung möglichst „geräuschlos“
einfügen. Dazu trägt die Automati-
sierung und Standardisi erung durch
ATLAS bei.
Der Logistiker, der heute auf AT-
LAS Ausfuhr schaut, wird erkennen,
Der AEB GlobalTrade Collabora-tion Hub – einePlattform für denweltweiten Da-ten- und Informa-tionsaustauschaller integriertenGeschäftspartner.
Dr. Ulrich Lison, Produktmanager ForeignTrade bei der AEB GmbH, Stuttgart,
und Fachkoordinator IT-Verfahren derAußenwirtschaftsrunde e.V.,Julius-Hölder-Straße 39,70597 Stuttgart,Tel. (0711) 7 28 42-3 00, [email protected]
Bild
er:A
EB
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 51
Lager und in der Distribution zu be-
gutachten und dabei das Zu-
sammenspiel von Kommissionieren,
Verpacken und Versand genau zu
analysieren. Um Liefertreue und Lie-
ferqualität zu erhöhen sowie Durch-
laufzeiten zu verkürzen, lassen sich
hier bei vielen Unternehmen noch
erhebliche Potenziale heben.
Dies endet noch lange nicht in
dem Moment, an dem die Ware das
Werkstor verlässt. Mit der schritt-
weisen Anbindung seiner Transport-
dienstleister ist man bereits dabei,
über die eigenen Unternehmens-
grenzen hinauszublicken und logis-
tische Prozesse zu optimieren. Einen
weiteren Schritt in Richtung geht
man mit dem Zugriff auf Sendungs-
daten und den Status einer Lieferung
mit Hilfe von Tracking- und Tracing-
Systemen. In vielen Betrieben ist es
schon eine große Verbesserung,
wenn Mitarbeiter sich schnell und
zentral über den Status einer Liefe-
rung informieren und Auskunft ge-
ben können und so die Transparenz
der Lieferkette abteilungsübergrei-
fend sichergestellt wird.
Web-Anwendungen erlauben es
Mitarbeitern, unabhängig von ih-
rem Standort diese Informationen
abzurufen, und schaffen so die Basis
für einen kundenorientierten Ser-
vice. Gerade für global agierende
Unternehmen zahlt es sich aus, wenn
sie weltweit Zugriff auf Statusinfor-
mationen haben und sich eigenstän-
dig über eine Lieferung informieren
können. Anstatt mühsam auf den
Websites von UPS oder DHL zu re-
cherchieren, wo sich eine Sendung
befindet, genügen wenige Klicks, um
zu erfahren, ob eine Lieferung den
Empfänger bereits erreicht hat. Die-
se Art von Transparenz trägt dazu
bei, sich in Bezug auf Kundenorien-
tierung und Servicequalität einen
großen Vorsprung zu verschaffen.
Umfassende Transparenznoch selten anzutreffen
Auch wenn es viele Ansätze gibt, die
Suppy Chain zu optimieren, bildet
die Basis letztendlich immer ein IT-
System, das die realen Vorgänge
möglichst genau abbildet, die Daten
anschaulich aufbereitet und auf des-
sen Grundlage sich schnell Entschei-
dungen treffen lassen. Der Supply
Chain Manager erhält damit einen
Überblick darüber, wo sich was in
welcher Menge befindet und welche
Lieferung eventuell wo feststeckt. Er
wird in die Lage versetzt, rechtzeitig
einzugreifen und den weltweiten
Warenfluss zu regeln und abzusi-
chern - soweit die Theorie.
In der Praxis sind solche Systeme,
die eine umfassende Transparenz
bieten, noch recht selten anzutreffen.
Vorausschauende Logistiker erken-
nen aber die großen Chancen, wel-
che ein entsprechender unterneh-
mensübergreifender Informations-
austausch, auch insbesondere über
Ländergrenzen hinweg, bietet. Unter
der Prämisse globaler Supply Chains
ist dies eine Notwendigkeit, um in
punkto Qualität, Geschwindigkeit
und Kosten auch zukünftig wettbe-
werbsfähig zu bleiben.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem
Weg zur elektronischen Vernetzung
ist unbestritten ATLAS Ausfuhr –
aber das ist erst der Anfang. Es be-
darf keiner großen seherischen Ga-
be, um vorherzusagen, dass in zwei
Jahren die Veränderungen, die mit
ATLAS Ausfuhr Einzug gehalten ha-
ben, von niemandem mehr in Frage
gestellt werden. Die Entwicklung,
die von der EU und den nationalen
Verwaltungsbehörden forciert wird,
ist nicht mehr aufzuhalten. Denn die
Einführung von Standards und von
automatisierten Prozessen ist ver-
nünftig und wirtschaftlich.
Die Wirtschaft wird erkennen,
dass auch sie letztendlich vom
elektronischen Datenaustausch bei
der Ausfuhrabwicklung profitieren
kann. Systeme, die es schaffen, die
Warenbewegungen der realen Welt
zu replizieren und es den Managern
ermöglichen, Lieferketten effizient
zu steuern, werden sich durchsetzen
und aus dem globalen Handel nicht
mehr wegzudenken sein. In Zukunft
werden diejenigen Unternehmen
gegenüber ihren Konkurrenten ei-
nen Vorsprung erzielen, die in der
Supply Chain nicht nur einen Kos-
tenfaktor sehen, sondern eine Chan-
ce, sich dem globalisierten Markt an-
zupassen und den immer an-
spruchsvolleren Kunden die passen-
den Produkte schnell zur Verfügung
zu stellen. �
SCMAUSFUHR
Mit einem Klick und etwas GlückKurzweilig und informativ – das Hör-buch bringt Zollverantwortlichenund Logistikern die künftigen Prozes-se nahe und macht sie fit für den Ein-stieg in ATLAS Ausfuhr. Wo liegen Fall-stricke und Chancen der elektroni-schen Ausfuhrabwicklung und wor-auf kommt es in Zukunft an? Daraufgibt das Hörbuch Antworten undbringt Sie auf unterhaltsame Weiseweiter. Machen Sie mit und gewinnenSie ein Hörbuch! Einfach die Adresse
www.aeb.de/hoerbuchgewinnen aufrufen. Kurzes Formular ausfüllenund mit einem Klick und etwas Glück können Sie nebenbei die Aus-fuhrabwicklung erleben: ob im Auto, im Zug, beim Joggen oder ganzbequem zu Hause. Vorab Reinhören geht natürlich auch unterwww.aeb.de/hoerbuch
Markus Meißner, Director BusinessDevelopment bei der AEB GmbH, Stuttgart,und Geschäftsführer der AEB GlobalSolutions Ltd., Julius-Hölder-Straße 39,70597 Stuttgart, Tel. (07 11) 7 28 42-3 00, [email protected]
Bild
:AEB
Das Hörbuch bietet zahlreiche Fak-ten zum Thema „Ausfuhr“ – einge-bettet in Reportagen und Inter-views mit Experten.
INVENTURSOFTWARE STICHPROBEN
52 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die deutsche Verwaltung
macht es Unternehmern
nicht immer leicht: Zahlrei-
che Verordnungen, Gesetze und Re-
gulierungen verursachen Kosten
und beschränken den Handlungs-
spielraum.
Es gibt jedoch erfreuliche Aus-
nahmen. Ausgerechnet in Deutsch-
land erlaubt ein Gesetz, Inventuren
auf besonders einfache und effizien-
te Weise vorzunehmen. Das Han-
delsgesetzbuch (HGB) bietet laut §
241 die Möglichkeit, so genannte
Stichproben-Inventuren vorzuneh-
men. Grundlage ist das Phänomen,
dass etwa 20% aller Lagerpositionen
60 bis 95% des Lagerwertes reprä-
sentieren.
Bei der Aufstellung des Inventars
darf der Bestand demnach „auch mit
Hilfe anerkannter mathematisch-
statistischer Methoden auf Grund
von Stichproben ermittelt werden“.
Voraussetzung ist, dass die ver-
wendeten Verfahren den Grundsät-
zen ordnungsmäßiger Buchführung
(GoB) entsprechen und die Qualität
des so aufgestellten Inventars dem
Aussagewert einer körperlichen Be-
standsaufnahme gleichkommt.
Durch diese seit 1977 geltende Re-
gel können Unternehmen ihren In-
venturaufwand um bis zu 95% re-
duzieren – doch erst relativ wenige
Firmen nutzen dieses große Einspar-
potenzial.
Dabei erfordert die Stichprobe-
ninventur nur einige wenige betrieb-
liche Voraussetzungen. So sollte das
Lager mindestens 1000 Positionen
umfassen und die Differenzen zwi-
schen Buch- und Zählwerten inner-
halb der zulässigen Grenzen liegen.
Wichtig ist außerdem, dass im
Unternehmen ein IT-basiertes, zu-
verlässiges Lagerbestandsführungs-
system – also zum Beispiel ein ERP-
System – eingesetzt wird. Eine weite-
re Voraussetzung ist, dass die für die
Stichproben-Inventur verwendete
Software durch eine Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft zertifiziert wurde.
Das in Jork bei Hamburg behei-
matete Software- und Beratungs-
haus StatControl entwickelt seit 15
Jahren ausschließlich zertifizierte
Software zum Vereinfachen von In-
venturen. Durch den Einsatz mathe-
matisch-statistischer Methoden
wird erreicht, dass bei jeder Inventur
nur 5 bis 10% aller Artikel gezählt
werden müssen. Mit anderen Wor-
ten: Mit Software von StatControl
konzentriert sich die Inventur auf
das Wesentliche. Über 800 große,
mittelständische und kleinere Indus-
trie- und Handelsunternehmen im
Bundesgebiet, Österreich und der
Schweiz arbeiten mit Softwarelösun-
gen von StatControl. Hauptsächlich
kommen dabei die Produkte STA-
SAM und STASEQ zum Einsatz.
STASAM ist ein Stichprobeninven-
tur- und Controlling-System für die
permanente und die stichtagsbezo-
gene Stichprobeninventur. STASEQ
ist ein Sequentialtest für Lager mit
hoher Bestandssicherheit.
Kompatibel zu SAPUnter den Anwendern sind einige
international tätige Konzerne, die
das Produkt europaweit und in wei-
teren Kontinenten einsetzen. Auf-
grund dieser zunehmend internatio-
nalen Ausrichtung unterhält Stat-
Control eine Niederlassung in den
USA.
Erst in diesem Jahr präsentierte
StatControl die Version 8.1 seiner
bewährten Produkte und untermau-
erte damit seinen Anspruch der tech-
Inventurmit Blick für das Wesentliche
MARCUS WALTER
Als einziges Unternehmen und Business-Partner der SAP-Tochter Steeb hat sich das Software- und BeratungshausStatControl auf die Entwicklung von Softwareprodukten fürStichprobeninventuren konzentriert: STASAM, STASEQ undSTAVER reduzieren den Inventuraufwand um bis zu 95% undamortisieren sich in der Regel im ersten Jahr der Anschaffung.
Erleichterung:Durch den Einsatzmathematisch-sta-tistischer Methodenmüssen bei Inventu-ren nur 5 bis 10%aller Artikel gezähltwerden.
Bild: StatControl
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 53
nologischen Führung in diesem
Marktsegment. Neu sind die Micro-
soft SQL-Datenbank sowie die er-
weiterte Kompatibilität zu SAP R/3.
Seit Juli 2006 ist StatControl Busi-
ness-Partner der Steeb Anwen-
dungssysteme GmbH, einer hun-
dertprozentigen Tochter der SAP
AG. Die Partnerschaft zwischen
StatControl und Steeb basiert auf der
Kompatibilität der StatControl-Pro-
dukte STASAM und STASEQ zu
SAP-Anwendungen. StatControl ist
der einzige Anbieter von Inventur-
software, der sich zugleich als Bus-
ness-Partner einer SAP-Tochter be-
zeichnen darf.
Die weiterhin von StatControl
unterstützen Versionen STASAM 7.4
und STASEQ 7.4 wurden unter an-
derem um neue Parameter für Ös-
terreich und die Schweiz erweitert.
Durch die SQL-Datenbank wur-
den erheblich schnellere Verarbei-
tungszeiten bei der Ermittlung der
Inventurdaten erreicht. Außerdem
hat StatControl bei der Version 8.1
den Berechnungsvorgang weiter
automatisiert und somit den Bedie-
nungskomfort der bewährten Soft-
warepakete weiter erhöht.
Für mehr Komfort sorgen zudem
die neu installierten Filter für den
Import von Daten aus Bestandsda-
teien. Prinzipiell gewonnen hat das
Arbeiten mit Listen durch deutlich
erweiterte Gestaltungsspielräume.
Auf Wunsch vieler Kunden har-
monieren STASAM und STASEQ
jetzt noch besser mit SAP. Beim Im-
port und Export von Daten kann ab
sofort der Steuersatz von SAP R/3
verarbeitet werden, was den Einsatz
von STASAM und STASEQ im ERP-
Umfeld wesentlich erleichtert.
StatControl hat für die Version 8.1
von STASAM und STASEQ neue Te-
state durch die Wirtschaftsprüfungs-
gesellschaft Price Waterhouse Coo-
pers erstellen lassen. Solche Testate
sind die gesetzliche Voraussetzung,
um Inventur-Software in Unterneh-
men einsetzen zu können. Jedes Pro-
dukt von StatControl ist zertifiziert.
Das gilt auch für die weiterhin durch
StatControl gepflegten Versionen
STASAM 7.4 und STASEQ 7.4, die
ein Update erhielten.
In die Programme wurden neue
Parameter für Österreich und die
Schweiz implementiert. Außerdem
konnte StatControl bei beiden Pro-
dukten die Leistung der Datenbank
erheblich steigern. Die Bediener-
freundlichkeit gewann zudem durch
eine sichtbar verbesserte Gestaltung
der Benutzeroberfläche.
Das dritte Softwareprodukt von
StatControl trägt den Namen STA-
VER und widmet sich der Stichtags-
Stichprobeninventur im Handel.
Alle relevanten MethodenGenerell können die Programme die
Lagerschließzeiten für die Durch-
führung der Inventur vermeiden
oder zumindest erheblich verrin-
gern. Ein weiterer Vorteil ist, dass
während der Inventur mit Software
von StatControl keine Überstunden
anfallen oder zusätzliche Hilfskräfte
eingesetzt werden müssen.
Ganz im Gegenteil stellt die Soft-
ware ein zusätzliches Controlling-
Instrument für das Lagermanage-
ment dar und bildet damit die per-
fekte Ergänzung zu bestehenden Sys-
temen der Lagerbestandsführung.
Alle aktuellen Versionen der Pro-
gramme wurden für die Betriebssys-
teme Windows 2000 und XP entwi-
ckelt. Alle relevanten statistischen
Methoden zum Erreichen exaktester
Ergebnisse mit dem geringsten Zäh-
laufwand sind implementiert. Alle
Inventurdokumente wie Reports,
Listen und Statistiken für den Ab-
schluss und weitere Analysen werden
automatisch erstellt. Die Stichpro-
benparameter können zudem an
spezifische Anforderungen ange-
passt werden. Darüber hinaus verfü-
gen alle Programme über integrierte
Controllinginstrumente zur Analyse
von Lagerhaltungsproblemen und
benutzerfreundliche Windows-
Oberflächen.
Die Leistungen von StatControl
gehen jedoch weit über das Erstellen
der Software hinaus und umfassen
eine breite Palette von Dienstleistun-
gen. So übernimmt StatControl um-
fangreiche Beratungen zum Thema
Stichprobeninventur. Auf Wunsch
werden vorhandene Daten auf Basis
der letzten Inventur analysiert oder
vor Ort Testinstallationen vorge-
nommen. Die Inventurexperten aus
Jork unterstützen ihre Kunden und
Interessenten außerdem bei der Ab-
stimmung mit Wirtschaftsprüfern
und helfen bei der konkreten Durch-
führung von Bestandsaufnahmen.
Die Kunden erhalten fundierte
Schulungen sowie auf Wunsch indi-
viduelle Programmanpassungen.
Ein Hotline-Service steht auch
außerhalb der Bürozeiten zur Verfü-
gung.
Die Produkte sind ausgereift, an-
erkannt und bieten einen nachge-
wiesenen Nutzen, der in der Regel
bereits im ersten Jahr der Anschaf-
fung für die Amortisation der Inves-
tition sorgt. STASAM, STASEQ und
STAVER sind somit eine perfekte Er-
gänzung zu bestehenden oder ge-
planten ERP-Systemen. �
INVENTURSOFTWARESTICHPROBEN
Marcus Walter ist mit der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit derStatControl GmbH beauftragt.StatControl GmbH,21635 Jork, Tel. (0 41 62)91 10 21, [email protected]
Erprobt in allenUmgebungenKompatibel sind die StatCon-trol-Produkte mit allen ERP-Sys-temen. Aktuell im Einsatz sindzum Beispiel Lösungen in fol-genden Umgebungen:� ABS (UniPPS)� Brain� Bending� CHARISMA� FAX/Open� J.D.Edwards� MSG-Pro.� NAVISION� proAlpha� SAP/R3� SoftM� SSA (Baan / 4)� Swing� Viastore� sowie weitere Standard- undIndividual-Systeme
RFID BEHÄLTERMANAGEMENT
54 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Verbindlichkeit ist für Reyher
mehr als nur eine Verpflich-
tung. Das 1887 gegründete
Hamburger Handelshaus zählt zu
den größten Anbietern von Verbin-
dungs- und Befestigungselementen
Europas. Über 90 000 verschiedene
Kleinteile hat Reyher im Sortiment:
von der Schraube und Mutter an auf-
wärts.
In einem Kanban-System werden
sie in etwa 300 000 unterschiedlich
großen Kunststoffbehältern ver-
wahrt, im Betrieb bewegt und in die
Welt geschickt – zu etwa 140 Kun-
denunternehmen verschiedenster
Branchen. Die Leerbehälter kehren
irgendwann zurück – um schon bald,
gewaschen und gefüllt, erneut auf
Reisen zu gehen. Da ist es nicht ein-
fach, den Überblick zu behalten. Um
auch in Zukunft ein vorausschauen-
des Leerbehälter-Management be-
treiben zu können und noch effi-
zienter zu gestalten, beschloss man
bei Reyher, das Kanban-System zu
automatisieren.
Dafür bedurfte es jedoch des
Know-hows von Experten. Die UCS
Industrieelektronik GmbH, Auto-
matisierungsspezialist in Wedel bei
Hamburg und Mitglied im RFID-
Konsortium „Licon-Logistic“, wur-
de von Reyher beauftragt, in enger
Kooperation mit dem Etiketten-
Hersteller RAKO Security Label und
dem Elektronikunternehmen Sen-
tronik ein automatisches Leerbehäl-
ter-Management-System zu entwi-
ckeln – zunächst für einen zu Test-
zwecken ausgewählten Kunden.
Mehr Effizienzdurch Transparenz
Ziel war es, die Versorgungssicher-
heit in der Leerbehälterzufuhr zu er-
halten. Dazu musste folgendes Pro-
blem gelöst werden: Es waren nur die
Kanban-Kunden bekannt, deren
Leerbehälter wieder zurückgekehrt
waren. Folglich kam es häufiger zu
Versorgungsengpässen und erhöh-
tem Schwund. Es galt also, einen um-
fassenden Überblick über die Ver-
fügbarkeit sämtlicher Behälter zu ge-
winnen. Durch eine RFID-gesteuer-
te Kanban-Abwicklung sollte des-
halb mehr Transparenz geschaffen
und somit eine quantitative Bewer-
tung ermöglicht werden. Als Ergeb-
nis erhoffte man sich: erhöhte Pro-
zesssicherheit, Optimierung des Wa-
renflusses und mehr Effizienz.
Nach dem üblichen Ablauf wer-
den die Kunststoffbehälter von
unterschiedlicher Größe nach jeder
Rückkehr ins Lager in einer automa-
tischen Waschanlage gereinigt. Die-
ser Prozess stellt hohe Anforderun-
gen an die RFID-Transponder: Die
mit 13,56 MHz arbeitenden Tags
müssen mit einem absolut wasch-
und laugenfesten sowie temperatur-
beständigen Klebstoff auf den Behäl-
tern angebracht werden und die Eti-
ketten eine möglichst lange Oberflä-
chenhaltbarkeit aufweisen.
Keine einfache Aufgabe für die
RFID-Spezialisten, denn die Hoch-
frequenz-Technologie reagiert auf
Feuchtigkeit besonders leicht mit
Störungen. RAKO Security Label,
Experte auf dem Gebiet der Etiket-
tenherstellung, entwickelte deshalb
ein robustes, abriebfestes und UV-
stabiles Folien-Label mit langer Le-
bensdauer, das auch häufigen Kon-
takt mit heißem Wasser, Seifen-
Pulklesungzu 100% gesichert
PETER SCHAFFHAUSEN
Schritt für Schritt automatisiert UCS Industrieelektronik dasKanban-System beim Schrauben-Großhändler Reyher undsorgt somit für eine rasante Beschleunigung des Warenflusses.Der RFID-Experte aus Wedel bei Hamburg entwickelte dieSoftware für ein Transponder-gesteuertes System, das inSekundenschnelle die 100%ige Pulklesung von mehrerenhundert Behältern ermöglicht.
VerschiedeneSoftware-Menüs
geben einenÜberblick über den
Status der regis-trierten Behälter.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 55
schaum und harten rotierenden Bür-
sten erstaunlich lange Zeit schadlos
übersteht.
Zudem wurde eigens für dieses
Projekt ein neues Antennendesign
entwickelt, das die Anpassung der
elektrischen Eigenschaften des
RFID-Etiketts an den produktspezi-
fischen Kunststoff der Reyher-Behäl-
ter erleichtert. Spezielle thermisch
hochstabile Chip-Module gewähr-
leisten eine dauerhaft konstante
elektrische Leistung. Die Parameter
der neuartigen Loop-Antenne wur-
den zur Reichweitenoptimierung
exakt auf die Behälter abgestimmt.
Zusammen mit der EDV-Abtei-
lung von Reyher entwickelte UCS die
entsprechende Software für das Be-
hältermanagement. Schon nach re-
lativ kurzer Zeit war man soweit, er-
ste Testversuche mit Einzelbehältern
zu starten. Dazu wurden zunächst
etwa 1500 Behälter eines Kunden mit
Transponder-Labels versehen. Alle
aus- und eingehenden Leerbehälter
wurden sodann manuell, mittels ei-
nes mobilen Tischlesegerätes regis-
triert und die Daten in das Pro-
gramm eingepflegt. So gewann man
einen kompletten Echtzeit-Über-
blick über sämtliche im Umlauf be-
findlichen Behälter.
Konstant hohe Leseratebei hoher Geschwindigkeit
In der zweiten Phase wurde die Pulk-
lesung der Daten getestet. Sentronik
hatte dazu zwei Gate-Antennen ent-
wickelt und im Lager installiert. Mit
ihrer Hilfe konnten sogar unter-
schiedlich gepackte Paletten, von
sortiert gestapelt bis hin zu wahllos
hineingeworfenen Behältern in di-
versen Größen, gelesen werden. Stets
erreichte man eine 100%ige Daten-
erfassung; und inzwischen hat sich
bestätigt, dass die Installation die
schnelle, einfache und datentech-
nisch sichere Erfassung einer großen
Anzahl unterschiedlicher Behälter
ermöglicht.
Nachdem die manuellen Tests der
Transponder und Antennen abge-
schlossen waren, hat Reyher vor ei-
nigen Monaten mit der Automatisie-
rung der Förderstrecke begonnen –
mit dem gewünschten Erfolg. Die er-
sten Testreihen ergaben auch bei hö-
heren Geschwindigkeiten eine kon-
stante Leserate von 100%. Mehrere
hundert Behälter können nun inner-
halb weniger Sekunden bestands-
technisch erfasst werden. Aufgrund
der überaus positiven Test-Ergeb-
nisse hat sich das Unternehmen Rey-
RFIDBEHÄLTERMANAGEMENT
Behälter mitfeuchtigkeitsresis-tenten Transpon-dern auf dem Wegin die Waschstraße– die Informationist wasserdichtabgeschirmt.
Testinstallation derLesestation mit denneu entwickeltenRFID-Antennen –die Leserate betrugauf Anhieb 100%.
HunderteBehälter bei der„Pulklesung“ –sie werden inSekundenschnelleerfasst.
56 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
her entschlossen, die derzeit ange-
wendete Barcode-Technik sukzessi-
ve durch die effizientere RFID-Tech-
nik zu ersetzen und das gesamte Kan-
ban-System zu automatisieren. Mitt-
lerweile werden bereits an die 5000
Behälter von drei verschiedenen
Kunden nach dem neuen System be-
handelt.
Mit der herkömmlichen Barcode-
Technik wäre man bei diesem Pro-
jekt an Grenzen gestoßen. Der Bar-
code kann weder die erforderliche
lange Oberflächenhaltbarkeit – vor
allem nicht bei solch widrigen Um-
gebungsbedingungen – aufweisen
noch die gewünschte Transparenz
erbringen. Barcode-gesteuerte Sys-
teme erreichen nicht den Automati-
sierungsgrad und die Effizienz wie
das Leerbehältermanagement mit
Hilfe von Transpondern, die auch im
Pulk lesbar sind (Antikollision) und
keine direkte Sichtlinie benötigen.
Eine Einzelbehälterverbuchung per
Barcode hätte zudem erheblich mehr
Zeit gefordert und auch eine zusätz-
liche Planstelle bei Reyher nötig ge-
macht.
Die Umstellung auf RFID-gesteu-
ertes Behältermanagement ist also
eine Investition, die sich durchaus
lohnt. Es ist allerdings zu bedenken,
dass im Vorfeld umfangreiche Test-
aktivitäten erforderlich sind, um die
umfeld- und produktspezifischen
Widrigkeiten zu ermitteln. Auch die
Grenzen der Technologie hinsicht-
lich der Distanzen und Geschwin-
digkeiten sowie Einflüsse möglicher
Störfelder (elektrostatisch oder
elektromagnetisch) sind zu beach-
ten. Wer sich für den Einstieg in die-
se zukunftsorientierte Technologie
entscheidet, sollte sich darum aus-
reichend Zeit nehmen. Doch bei
sorgfältiger Planung und der Wahl
der richtigen Partner ist dieser Fort-
schritt nicht nur ein notwendiges Ex-
periment, sondern eine Innovation,
von der Ihr Unternehmen noch lan-
ge profitieren wird. �
Nach diesem Schema läuft dieKommunikation zwischen Lagerver-waltungsrechner (LVR) und Behälter-management.
RFID BEHÄLTERMANAGEMENT
Der Einsatz der Radio-Frequency-Identification-Technologie (RFID)ermöglicht den schnellen, kon-taktlosen Transfer riesiger Daten-mengen. Im Vergleich zur her-kömmlichen Barcode-Technik bie-ten die innovativen Transpondereine Menge gewichtige Vorteile:� im Pulk lesbar,� höhere Effizienz,� längere Lebensdauer,� höherer Automatisierungsgradmöglich,
� Austausch variabler Informatio-nen,� schnellere Erfassung größererDatenmengen,� keine direkte Sichtlinie zur Iden-tifikation notwendig,� robust und unter Umständenwasserresistent, UV- und tempera-turbeständig,� hohe stabile Leseraten,� hohe Verfügbarkeit und großeBandbreite von Systemkompo-nenten.
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After-Sales-Service: Nach der Installation einesPalettenhebers beim Hamburger Schrauben-Hersteller Reyher weist UCS einen Mitarbeiterein.
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN
Die UCS Industrie-Elektronik GmbHist bereits seit mehr als zwei Jahr-zehnten erfolgreicher und renom-mierter Anbieter automatischerSteuerungssysteme. Hervorgegan-gen aus der Langbehn Elektrotech-nik GmbH, heute ein wichtigerKooperationspartner von UCS, hatsich der Systemprofi zu einem füh-renden Automatisierungsspezialis-ten entwickelt.Auf seinem Fachgebiet kennt dasin Norddeutschland angesiedeltemittelständische Unternehmenkeine Grenzen. UCS agiert weltweitund branchenübergreifend. DasKundenportfolio des Wedeler Auto-matisierers reicht vom HamburgerLuftfahrtkonzern über die Drucke-rei in Karlsruhe bis hin zur Auto-mobilbranche in Südmerika.Ob zur Steuerung von Hochregal-lagern oder Verpackungsanlagen,der Handhabungs-, Verfahrens-und Prozessleittechnik oder für denSonderanlagenbau – die Anwen-dungsbereiche sind vielfältig undkomplex. Doch die etwa fünfzighochqualifizierten Spezialisten vonUCS finden für jedes Problem stetsdie optimale Lösung. Je nach Be-darf, bietet Ihnen UCS ein umfang-reich konfiguriertes Standard-Kom-plettsystem oder eine individuelleEinzellösung innerhalb Ihres beste-henden Systems.
Ausgezeichnet mit dem Gütesie-gel von Siemens garantiert UCSseinen Kunden höchsten Qualitäts-standard und größtmögliche Flexi-bilität der Systeme. Seine langjähri-ge Erfahrung und sein enormesInnovationsvermögen machenUCS auch in Zukunft zu einem zu-verlässigen leistungsstarken Partnerfür die moderne Industrie.
UCS Industrie-Elektronik GmbH
� SPS-Steuerungen für Förderanlagenund Sondermaschinen
� SPS-Steuerungen für verfahrenstechni-sche Anlagen in der Nahrungsmittelin-dustrie und Chemie
� Prozessleitsysteme für verfahrenstech-nische Anlagen
� Materialflusssteuerungen� Retrofitting� Visualisierungen� Lagerverwaltung� Barcodescannertechnik� Kameraerkennung� RFID-Systemintegration� IT-Architektur� Softwareentwicklung� Systemintegration� Wartung und Service
� Reyher, Hamburg� AstraZeneca, Wedel� Nordmilch, Zeven� Burda, Offenburg� Heinemann, Hamburg� Airbus, Hamburg� Tesa-Werk, Hamburg� Gruner + Jahr, Itzehoe� Molkerei, Jessen� Schmid´s Teigwaren, Stuttgart� Mondadori, Mailand� Lenglet, Caudry� VW, Mexiko
Peter Schaffhausen, Geschäfts-führer der UCS Industrie-ElektronikGmbH, Rissener Straße 102, 22880Wedel, Tel. (0 41 03) 93 10-0,[email protected]
Die UCS Industrie-Elektronik GmbH über-
nimmt die komplette Planung und Projektie-
rung Ihrer Anlage – oder integriert eine Teil-
lösung in vorhandene Strukturen. Nach Ihren
Vorgaben entwerfen wir das Automatisie-
rungssystem, das am besten zu Ihnen passt.
Unser Full-Service beinhaltet alles, was für die
Planung und Realisierung Ihres Projektes
wichtig ist. Die Informatik- und Softwarein-
genieure von UCS entwickeln für jeden Kun-
den eine individuelle Software. Ob SPS-Soft-
ware für Ablaufsteuerung und Leitsysteme
oder PC-Software für Materialfluss- und La-
gersteuerrechner, unsere Experten program-
mieren nach Maß.
Bei UCS bekommen Sie alles aus einer Hand.
Dazu gehört auch die perfekte Abstimmung
von Hard- und Software. Mit Unterstützung
der neuesten CAD-Systeme planen und ferti-
gen unsere Anlagenelektroniker für Sie die
passenden Schaltschränke und -anlagen. In-
dividuell, nach Ihren spezifischen Anforde-
rungen, aber gemäß Industriestandards.
Ob Modernisierung, Anlagenerweiterung
oder komplette Neuanlage, wir finden für Sie
die bestmögliche, kostengünstigste Lösung.
Wir planen, fertigen und montieren in kür-
zester Zeit eine intelligente, flexible Anlage
nach dem neuesten Stand der Technik. Darü-
ber hinaus genießen Sie bei uns einen umfas-
senden Service. Unsere Spezialisten betreuen
Sie von der ersten Installation bis zur After-
Sale-Phase – zuverlässig und kompetent.
Intelligente Software-Systeme
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 57
PROFILAUTOMATISIERUNG
W-LAN VERSANDHANDEL
58 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die Compass Yachtzubehör
Handels GmbH & Co. KG
hält sich an einen einfachen
Grundsatz: „Der Auftrag, der heute
reinkommt, soll auch heute noch
rausgehen“, sagt Günter Jagnow, Lo-
gistikleiter des Unternehmens, das
seit 26 Jahren im Versandhandel für
Segelsport und Motorboot erfolg-
reich tätig ist.
Bei rund 10 000 Artikeln (Ausrüs-
tung und Kleidung) in verschiede-
nen Varianten mit etwa 20 000 per-
manent verfügbaren Positionen
stellt dieser Grundsatz eine echte lo-
gistische Heraus-
forderung dar. Im
Durchschnitt verlassen
rund 3000 Sendungen täglich
das Unternehmen mit starken
saisonalen Schwankungen bis maxi-
mal 8000, so dass insgesamt 1,3 Mio.
Sendungen im Jahr über verschiede-
ne Paket-Dienstleister abgewickelt
werden.
Compassbietet seinenKundenaus
sieben Ländern drei Servicegrade an:
� normale Bestellung mit Lieferung
binnen drei drei Tagen
� 48-Stunden-Service
� und Expressbestellung mit Liefe-
rung am nächsten Tag
Die Kunden wählen bei Bestellun-
gen im Internet oder über Call-Cen-
ter den gewünschten Service aus. Da-
bei ist die Verfügbarkeitsprüfung im
Lager natürlich selbstverständlich –
das heißt, die Verfügbarkeit der Wa-
ren muss maximal sein.
30 bis 40% Retourenbei Textilien üblich
Für den Standardprozess ist das kein
echtes Problem. Wesentlich proble-
matischer sind laut Jagnow die zu-
rückgegebenen Waren – die Retou-
ren. Wie in jedem Versandhandel
muss im Textil-Bereich mit einem
Anteil von 30 bis 40% gerechnet wer-
den. Dies hat zur Konsequenz, dass
Retouren im Lebenszyklus eines Ar-
tikels ein relevantes Dispositionsele-
ment darstellen. Nach der Erstbe-
stellung muss bei den folgenden drei
Nachbestellungen prognostiziert
werden, wie hoch der Retourenanteil
vermutlich sein wird.
Bei anerkannten Retourengrün-
den wird die Ware ausgepackt, auf-
gefrischt (Reinigen, Reparieren) und
neu verpackt. Dann geht es wieder in
die Kommissionierung: Pick to La-
bel auf Kommissionierwagen (Label
in Gangreihenfolge aufsteigend),
Kartons kommen auf eine Förder-
strecke, mit Barcode (Direktdruck)
gekennzeichnet, Karton wird ge-
scannt und stoppt, Artikel scannen
und in den Karton legen, Karton
fährt weiter.
Das Retourenhandling kostete im
Schnitt einen Tag, bis die Ware für
den Verkauf wieder verfügbar war.
Grund: Die Retouren wurden er-
fasst, in die Kommissionierung ver-
Beschleunigtes
DR. MARTIN WÖLKER
Mobile Datenerfassung mit Scannern auf der Basis eines Funknetzes –Wireless LAN – bringt die Prozesse im Lager des VersandhändlersCompass auf Trab. Die informationstechnische Infrastruktur wurdemit Hilfe der Systemkompetenz der ICS International AG, Neu-Anspach, eingerichtet.
Rund 20 000 Positionen aus dem Be-reich Yachtzubehör hält der Ver-sandhändler Compass permanentverfügbar – eine logistische Heraus-forderung.
ZurückgegebeneWare wird sofortgebucht und ein-gelagert – damitist sie für dennächsten Auftragverfügbar.
Retouren-Handling
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 59
räumt und dann erst in den verfüg-
baren Bestand gebucht (sonst hätten
Kommissionierer gegebenenfalls
versucht, die Waren vor der Einlage-
rung zu entnehmen). Die Lösung
war für Jagnow klar: „Die Mitarbei-
ter müssen mobil sein und direkt am
Platz buchen.“ Frage: Mobile Lösun-
gen und deren Vorteile sind heute
Standard! Was ist also neu daran?
Antwort: Die Infrastruktur des Wi-
reless LAN (W-LAN)!
Switch-basierende W-LANreduzieren Betriebskosten
Auspacken, einschalten, funktio-
niert – bei einem einzelnen Access
Point ist die Inbetriebnahme kein
Problem. Gibt es jedoch 5, 20 oder
gar 50, droht das Ganze unüber-
sichtlich zu werden. Steigende Nut-
zerzahlen und zusätzliche Anwen-
dungsbereiche wie Internet oder
VoIP-Telefonie lassen die erste Ge-
neration der W-LAN-Funknetze in
vielen Fällen an Ihre Grenzen stoßen.
Gleichzeitig ist es durch die Nut-
zung mehrerer Access Points immer
schwieriger, die Sicherheit des Netz-
werkes zu überwachen. Die Gefahr
des unbefugten Datenzugriffes steigt
mit der Anzahl der Access Points.
Diesen Faktoren kann nur durch ei-
nen höheren administrativen Auf-
wand entgegengetreten werden.
Als alternativen Weg, um den An-
forderungen gerecht zu werden, bie-
tet die ICS International AG, Neu-
Anspach, im Rahmen ihrer Wireless-
LAN-Lösungen neue Switch-basie-
rende W-LAN-Technologien an.
Switch-gestützte Wireless LAN re-
duzieren die Betriebskosten für ein
unternehmensweites Funknetz
deutlich, vereinfachen die Adminis-
tration und erhöhen die Sicherheit
des Netzwerks.
In herkömmlichen Netzwerken
wurde bisher mit einer Vielzahl von
Access Points gearbeitet. Sie haben
jeweils eigene Prozessoren, eigene
Software und eigene IP-Adressen. Da
jeder Access Point administriert wer-
den muss, ist dies sehr zeitaufwändig
und teuer. Im Gegensatz dazu wer-
den diese Funktionen beim Wire-
less-LAN-Switching von einem zen-
tralen Switch übernommen.
Anstelle der Access Points treten
nun Access Ports: „vereinfachte“
Versionen, die Funksignale nach
802.11 a/b/g empfangen und diese
über Standard-Ethernet-Strukturen
zum zentralen Switch senden. Dieser
ist für die Verbreitung der Signale
und deren Weiterleitung zum Netz-
werk verantwortlich. In Funktion
und Design entspricht der Wireless
Switch in etwa einem normalen
Netzwerk-Switch, mit dem Unter-
schied, dass er statt Ethernet Ports
Antennen besitzt – die Access Ports.
Mehr Sicherheit im Netzdurch Switch-Architektur
Anders als Access Points ist bei Ac-
cess Ports keine Konfiguration erfor-
derlich. Die administrativen Aufga-
ben beschränken sich lediglich auf
das Switch-Gerät. Hier befindet sich
auch die Intelligenz des Netzwerks,
die Funktionen für Sicherheit, Poli-
cy-Management und Quality of Ser-
vice. Für alle angeschlossenen Ports
muss also nur eine zentrale Konfigu-
ration am Switch erfolgen.
Gleichzeitig wird die Sicherheit
des Funknetzes durch die Switch-Ar-
chitektur verbessert. Neben den her-
kömmlichen Methoden wie WEP
(Wired Equivalent Privacy) und seit
kurzem WPA (Wifo Protected Ac-
cess) lassen sich auch VPN-Archi-
tekturen integrieren, die den Anfor-
derungen und Empfehlungen des
Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik entsprechen.
Das Konzept des intelligenten
Switches in Kombination mit den
Access Ports kann den Administra-
tionsaufwand deutlich senken. Be-
reits Installationen mit rund zehn
Access Ports sind mit der Switch-
Technologie günstiger als ein her-
kömmliches W-LAN. Je mehr Ports
installiert sind, desto kosteneffizien-
ter ist das System (pro Switch 30
Ports).
Dies ist um so entscheidender,
wenn die baulichen Gegebenheiten
wie bei Compass über die Jahre ge-
wachsen sind. Erweiterungen sind
nun ähnlich problemlos möglich wie
das Verlegen von Ethernet-Kabeln.
Auch die Verfügbarkeit der Artikel
wurde wesentlich verbessert. Die
Ware wird nun sofort am Kommis-
sionierplatz eingelagert und ge-
bucht. Damit ist sie schon beim
nächsten Auftrag verfügbar und
kann kommissioniert werden.
Bei der Inventur im hauseigenen
Shop wurden ebenfalls mobile Er-
fassungsgeräte eingesetzt. Auch hier
konnte sich Jagnow über rund 30%
Beschleunigung freuen, so dass er
schon die Weichen für die Auswei-
tung des Projektes auf die Jahresin-
ventur stellt: „Wir wurden sehr kom-
petent beraten, gerade was die Zu-
kunftsicherheit des Datenfunknet-
zes betrifft. Insgesamt gesehen, sind
wir jetzt wesentlich flexibler und
können Veränderungen oder Er-
weiterungsmaßnahmen sehr schnell
realisieren.“ �
W-LANVERSANDHANDEL
AnsprechpartnerJosé da Silva,Vertriebs- und Marketingleiter der ICSInternational AG, Siemensstraße 11,61267 Neu-Anspach,Tel. (0 60 81) 94 00-70,[email protected]
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Günter Jagnow,Logistikleiter beiCompass: „Insge-samt gesehen,sind wir jetzt we-sentlich flexibler.“
W-LAN STANDARDS
60 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Mit der in den letzten Jahren
stetigen Weiterentwick-
lung von W-LAN und
dem massiven Herstellermarketing
hat sich diese innovative Technolo-
gie schnell zu einem boomenden
Markt entwickelt. Wirtschaftsfor-
schungsinstituten zufolge soll der
Markt in den nächsten vier Jahren
jährlich um 20% wachsen. Bis dahin
werden Unternehmen mehrere Mrd.
US-Dollar für die W-LAN-Ausstat-
tung ausgeben und mehr als 40 Mrd.
US-Dollar für damit verbundene
Dienste.
Standard in der IT-Welt bedeutet
eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass
unterschiedliche Komponenten in
ihrer Zusammenarbeit auf einen
gleichen Nenner setzen und somit
die Funktionen sicherstellen. Das gilt
auch in der Wireless-LAN-Welt. Mit
dem im Jahre 1997 verabschiedeten
Internationalen Standard nach IEEE
802.11 (Institute for Electrical and
Electronic Engineers) für drahtlose
lokale Netzwerke (W-LAN) hat sich
ein Herstellerkonsortium unter dem
Namen Wi-Fi gebildet, das die Stan-
dardkonformität sowie Interopera-
bilität von W-LAN-Produkten
durch Tests sicherstellt und mit dem
eigenen Wi-Fi-Siegel bescheinigt. Ei-
ne Auflistung aller Wi-Fi-Mitglieds-
unternehmen kann unter www.wi-
fi.org abgerufen werden.
Doch die Tücke liegt im Detail.
Der verabschiedete Standard legt nur
das gemeinsame Minimum fest. Was
ein Hersteller dazu an Funktionen je-
weils aufsetzt, bleibt ihm überlassen.
Es überrascht deshalb nur wenig,
dass dadurch immer noch Interope-
rabilitätsprobleme auftauchen kön-
nen.
Im Dschungel der unterschied-
lichen Standards hat sich seit einiger
Zeit EEE 802.11b als die weit ver-
breitetste Norm in der Industrie und
Logistik etabliert. Mit 11 Mbit/s
Bruttoübertragungsrate im 2,4 Gi-
gahertz-Frequenzbereich im DSSS-
Sendeverfahren (Direct Sequence
Spread Spectrum) können die heu-
tigen Kundenanforderungen in den
meisten Fällen erfüllt werden. Doch
mit der zunehmenden Mobilität
wachsen auch die Ansprüche der
Kunden.
Wurden bisher vergleichsweise
geringe Datenmengen übermittelt,
sollen diese in Zukunft stetig steigen.
Video, Bildübertragungen und Tele-
fonie über Voice over IP werden nur
einige von vielen Möglichkeiten sein,
die mit W-LAN erfüllt werden sol-
len. Im Gegenzug werden auch die
Ansprüche an effektive W-LAN-Ma-
nagement-Tools immer größer – be-
sonders dann, wenn größere, kom-
plexere und dezentrale Vernetzun-
gen kostengünstig integriert und ge-
wartet werden müssen.
In drahtlosen Netzwerken von
heute müssen Unternehmen eine
Vielzahl von Produkten von mehre-
ren Anbietern kaufen und einsetzen,
um anwendungsspezifische Sicher-
heitsfunktionen, Netzwerk-Ma-
nagement und die Anbindung
drahtloser Geräte zu realisieren. Die
Erfahrungen haben gezeigt, dass ein
Höchstmaß an Zuverlässigkeit in der
Zusammenarbeit gleicher RFID-
Karten nach geltender IEEE-Norm
erreicht werden kann. Ist dies aus
technischen oder aus unterneh-
mensspezifischen Gründen nicht
Im Dschungelder Netze
JOSÉ DA SILVA
Seit einigen Jahren wächst die Zahl der Unternehmen, diedrahtlose mobile Datenerfassungstechnik in eine logistischeInfrastruktur einbetten. Doch mit steigenden Bedarf ansolchen Wireless Local Area Networks (W-LAN) steigt auchdas Angebot an Datenübertragungslösungen. Der Kundesieht sich mit einem Gewirr an Standards konfrontiert undvor der Frage, welches System und welcher Standard imW-LAN zukunfts- und investitionssicher ist.
Kommunikations-technik auf der Basis
von W-LAN bietetneue Chancen in der
Logistik, Investitio-nen werden aber
noch erschwertdurch unterschied-
liche Standards.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 61
möglich, sollte vorab durch den Sys-
temanbieter die Funktionssicherheit
gewährleistet werden.
Die Überprüfung sollte sich dabei
nicht nur auf das Wireless-Netzwerk
mit den entsprechenden Access Ports
(AP) konzentrieren, sondern auch
die einzusetzende mobile Wireless-
User-Infrastruktur wie mobile Da-
tenfunkterminals, Laptops, Pocket-
PC, Drucker und anderes beinhal-
ten.
Vergabe fester IP-Adressenmindestens erforderlich
Hat sich ein Kunde zu einem Stan-
dard entschlossen und alle relevan-
ten Punkte wie Konfiguration, Ska-
lierbarkeit, Kompatibilität und Auf-
rüstungsmöglichkeiten abgeklärt,
wird er sich zwangsläufig mit dem
Thema Sicherheit zu befassen haben.
Wie bereits im Dschungel der Nor-
men gibt es dafür von den meisten
Anbietern unterschiedlichste Ein-
stellmöglichkeiten und Softwarelö-
sungen, die leider nicht dem Stan-
dard unterliegen. So wird der künf-
tige W-LAN-Anwender bei einem
W-LAN-Produkt von der Stange
schnell feststellen, dass die Standar-
deinstellungen (default) seines neu-
en Netzes nichts vorsehen, was Ab-
hörsicherheit, Zugangskontrolle
und Datenintegrität garantieren
würde.
Professionelle Industrie-W-LAN
müssen hier eindeutig höhere Maß-
stäbe in punkto Sicherheit setzen als
private Heimnetze. So ist das min-
deste die Vergabe von festen IP-
Adressen, damit nur Netze, die eine
Adresse haben, in das Netz können,
sowie die Zulassung von Teilneh-
mern anhand von SSID-Schlüsseln
(Electronic Service Set ID).
Ein weiterer Schritt ist die Ver-
schlüsselung von Nachrichten ge-
mäß der WEP-Implementierung
(Wired Equivalent Privacy) oder
über das WPA-Verfahren (Wi-Fi
Protected Access). Sind die Anforde-
rungen nach Abhörsicherheit, Da-
tensicherheit und Zugangskontrolle
ein unbedingtes Muss, so kommt der
Anwender nicht umhin, sich mit
Techniken wie V-LAN, Authentifi-
zierung und Verschlüsselungsver-
fahren wie Advanced Encryption
Standards (AES) zu befassen.
Eine Bereinigung dieser sehr umfan-
greichen Sicherheitsstufen erhofft
man sich durch die neue-IEEE-
802.11i-Norm. Sie soll ein deutlich
verbessertes Authentifizierungsver-
fahren und somit Kompatibilität mit
mehreren unterschiedlichen Her-
stellern garantieren. Erste Systeme
sind bereits auf dem Markt. Eine
Grundlagenliste für die LAN-Sicher-
heitseinstellungen kann kostenlos
über die ICS International AG bezo-
gen werden. Das Unternehmen ist
spezialisiert auf die Installation von
W-LAN-Lösungen.
Die Frage, welche W-LAN-Tech-
nologien derzeit mit großer Wahr-
scheinlichkeit investitionssicher
sind, lässt sich grundsätzlich mit
„standardbasierend“ beantworten –
und das heißt 802.11b oder 802.11g.
Ist der Kunde unsicher und möchte
sich schnelleren Technologien nicht
versperren, so empfiehlt es sich, Ge-
rätetechnologien einzusetzen, die
die Möglichkeit besitzen, verschie-
dene RFID-Karten aufzunehmen
und diese danach mit Softwareupda-
tes auf die unterschiedlichen 802.11-
Standards zu setzen.
Wireless Switchingstärkt Trend zu W-LAN
Seit einiger Zeit bieten führende
Hersteller in diesem Segment sehr
interessante neue W-LAN-Genera-
tionen an. Dieser technologische
Trend, der gerade für großflächige
W-LAN in Unternehmensnetzen
immer stärker an Bedeutung ge-
winnt, rangiert derzeit unter Be-
zeichnungen wie Wireless Switching,
W-LAN-Switching oder Switched
W-LAN im IT-Anbietermarkt.
Dabei handelt es sich um Archi-
tekturen, bei denen eine Vielzahl von
Access Points über eine zentrale In-
stanz im LAN an das W-LAN-Switch
angebunden und koordiniert wer-
den. Dadurch können sich Vorteile
wie zentralisiertes Management,
einfache Handhabung der Sicher-
heitsfeatures wie IEEE 802.11a und
b oder 802.11g, intelligentere Zu-
gangssteuerung und bessere Band-
breitennutzung sowie vor allem auch
Kostenvorteile ergeben. Vorreiter
solcher Architekturen war Symbol
Technologies mit ihrem Mobius
Axon Wireless Switch. Die klassi-
schen Access Points sind dort durch
spezielle technisch relativ einfach ge-
haltene Access Ports ersetzt worden.
An jedem W-LAN-Switch von
Symbol lassen sich bis zu 30 solcher
Access Ports anschließen. Die we-
sentlichen Vorteile für den Anwen-
der liegen dabei in der Investitions-
sicherheit. Möchte der Kunde auf ei-
ne andere Bandbreite umsteigen, so
sind nur Softwareupdates aufzuspie-
len und neue kostengünstige Access
Ports auszutauschen. Die notwendi-
gen Managementtools sind in den
meisten Fällen bereits Bestandteil
des Systems.
Bisher war W-LAN im Unterneh-
mensumfeld noch nicht wirklich zu-
hause. Aus der Sicht einer strategi-
schen IT-Planung fehlten schlicht
die Werkzeuge, um die Funktechno-
logie effizient und sicher in das
Hausnetz zu integrieren. Mit den
neuen Standards dürften sich W-
LAN nun aber auch in anspruchs-
vollen und großen Installationen
mühelos etablieren. Allerdings sollte
man auf die Erfahrung von Experten
vertrauen. �
W-LANSTANDARDS
José da Silva,Vertriebs- und Marketingleiterder ICS International AG, Siemens-straße 11, 61267 Neu-Anspach,Tel. (0 60 81) 94 00-70,[email protected]
Neue Kommissio-niermethoden wieetwa Pick-by-Voiceerfordern sichereund flexible W-LAN-Technologien.
Bild
er:I
CS
TELEMATIK TRANSPORTÜBERWACHUNG
Die Situation ist bekannt: Sie
haben ein Fahrzeug, eine
Maschine oder eine Ladung
auf den Weg gebracht, doch wo sich
der Transport momentan befindet,
wissen Sie nicht. Natürlich hätten Sie
einen Mitarbeiter mitschicken kön-
nen, der den Transport von der Ver-
ladung bis zur Übergabe permanent
überwacht. Aber wer kann das be-
zahlen? Und wäre diese Form der
Überwachung wirklich absolut zu-
verlässig und unbestechlich?
Ein klarer Fall für den TrackCube.
Er ist der zuverlässige Begleiter für al-
le Transporte, die ohne Personalauf-
wand überwacht werden sollen. Der
TrackCube ist vom
Grundprinzip ein
GSM-Modul in ei-
nem unscheinbaren
und äußerst wider-
standsfähigen
Kunststoffgehäu-
se. Das Gehäuse
ist schlagfest, was-
serdicht und Staub undurchlässig
(IP 65) und damit für alle denkbaren
industriellen und logistischen Ein-
satzorte geeignet. Die Ortung erfolgt
über das GSM-Netz (Handy-Netz).
Die Ansprüche an die Einbaubedin-
gungen sind sehr gering. Ein ver-
deckter Einbau ohne Sicht zum
Himmel ist problemlos. Der Track-
Cube agiert unauffällig und ermü-
dungsfrei und ist auf keinerlei exter-
ne Energieversorgung angewiesen.
Die Einsatzgebiete eines so kom-
pakten und zugleich widerstandsfä-
higen Ortungssystems sind vielfältig:
Ein TrackCube lässt sich problemlos
an oder in jedem Container, jeder
Wechselbrücke, an Baumaschinen,
Landfahrzeugen, LKW oder PKW
befestigen. Durch die Unabhängig-
keit von externen Anschlüssen wie
Energieversorgung oder Antenne
lässt sich das Ortungssystem auch di-
rekt in Ladeeinheiten oder Paketen
verstauen, um Sendungen nicht nur
indirekt über das Transportfahr-
zeug, sondern direkt am Objekt zu
verfolgen. Der TrackCube eignet sich
sowohl zur Überwachung wertvoller
Güter wie zum Beispiel von Spezial-
containern oder Maschinen, um
Diebstahl oder Missbrauch zu ver-
hindern, als auch zur Verfolgung von
Sendungen und Transportvorgän-
gen, also klassischen Logistikprozes-
sen.
Die Besonderheitender GSM-Ortung
Die Funkversorgung im GSM Netz
wird durch eine Vielzahl an Sende-
masten erreicht. Die dadurch entste-
henden Funkzellen haben je nach
Reichweite der Sendemasten (Leis-
tung, Umgebungsbedingungen)
verschiedene Größen. In Stadtgebie-
ten, an Autobahnen o.ä. sind kleine-
re Funkzellen vorzufinden, in länd-
lichen Gebieten größere Funkzellen.
Um einen störungsfreien Übergang
zwischen den Zellen und eine gewis-
se Redundanz bei Ausfällen zu ge-
währleisten, überschneiden sich die
Funkzellen bzw. decken gezielt be-
stimmte Gebiete doppelt ab.
Beim Einschalten eines TrackCu-
bes bekommt dieser den nächsten
verfügbaren Sendemast zugewiesen
und bucht sich im Netz ein. Der
Netzbetreiber speichert diese Infor-
mation, um die Erreichbarkeit des
Endgerätes zu gewährleisten.
Bewegungen des Endgerä-
tes innerhalb des Net-
zes führen
Softwareunterstützte
GSM-Ortung
CHRISTOPH WÖLKER UND DR. MARTIN WÖLKER
Die GSM Ortung, die Lokalisierung von Gütern im Handy-Netz, ist eine leistungs-fähige und kostengünstige Telematiklösung im SCM. Aber der Anwender mussmit systembedingten Unwägbarkeiten der Funkzellenortung auch umgehen kön-nen. Die Qualität der Datenaufbereitung durch den Dienstleister entscheidet dar-über, ob dem Anwender geeignete Methoden zur Verfügung stehen.
Ortung imHandynetz:GSM-Ortung.
62 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 63
zu einem Wechsel zwischen den
Funkzellen. Jedes Mal, wenn ein
GSM-Gerät den Empfangsbereich
eines Sendemasten verlässt und in
den Empfangsbereich des nächsten
Masten eintritt, wird dies erkannt
und in den Datenbanken des Netz-
betreibers die neue Zelle gespeichert.
Es ist also jederzeit bekannt, mit wel-
chem Sendemasten das Endgerät zur
Zeit in Verbindung steht bzw. zuletzt
in Verbindung war (wenn es abge-
schaltet worden ist).
Diese systemseitig verfügbaren
Informationen macht sich die GSM-
Ortung zunutze. Eine Datenbank
verknüpft die ID-Nummer aller Sen-
demasten mit deren exakter Position
(Geokoordinate). Die Abfrage der
Ortungsinformation liefert also die
Geokoordinate der Antenne, mit der
das GSM-Modul verbunden ist oder
zuletzt verbunden war. Ergänzt wird
diese Positionsinformation um den
Radius des Sektors (Reichweite der
Antenne). Digitales Kartenmaterial
erzeugt aus den etwas abstrakten
Geokoordinaten für den Anwender
aussagekräftigere visuelle Informa-
tionen (Information Enrichment).
Der TrackCube geht dabei wie
folgt vor: Dem TrackCube wird über
das Internetportal www.locate24.demitgeteilt, in welchen Zeitabständen
oder zu welchen festen Uhrzeiten die
Ortungsinformationen abgefragt
werden. Das System schaltet sich zu
den gewünschten Zeiten selbsttätig
ein, um die oben beschriebene Ein-
tragung in den Datenbanken des
Mobilfunk-Netzes zu erzeugen. Die
Ortungsdaten stehen wenige Sekun-
den später auf dem Server für den
Abruf zur Verfügung. Das erfolgt
automatisch regelmäßig zu den vor-
her festgelegten Zeiten oder auch
interaktiv über das Internetportal.
Ist der TrackCube beispielsweise
auf regelmäßige Ortungsabfrage
eingestellt, so ergibt sich eine Bewe-
gungsspur im GSM Netz. Mit Hilfe
dieser Informationen werden z.B.
Funktionen wie „Geofencing“
(Kunstwort aus Geografie und fence
[engl. = Zaun]) realisiert. Darunter
versteht man die Verbindung zwi-
schen Ortungsdaten, digitalem Kar-
tenmaterial und auf dem System
hinterlegter Logik, die vorschreibt,
welche geografischen Grenzen das
Fahrzeug nicht überschreiten darf
oder in welchem „Korridor“ das Ob-
jekt auf seinem Transportweg sein
muss. Verlässt das lokalisierte Objekt
den Bereich der vordefinierten
Funkzellen, so meldet sich das Sys-
tem selbsttätig bereit zum Eingriff.
Der TrackCube aktiviert sich auch
selbstständig über den integrierten
Bewegungssensor. Dies ermöglicht
Einsatzszenarien, in denen die Or-
tung nur dann erfolgen soll, wenn
sich das Objekt auch bewegt. Dies
spart Energie und Kosten für Or-
tungsinformationen, solange sich
das Objekt ohnehin nicht bewegt.
Herausforderungensind zu bewältigen
Die GSM-Ortung birgt jedoch man-
che technische Herausforderung, die
der Anwender gemeinsam mit COG-
NID zu bewältigen hat. Dies gilt es
im Vorfeld zu klären, um nicht mit
der falschen Erwartungshaltung in
das Realisierungsprojekt zu gehen:
� Mehrfache Zellabdeckung an je-
dem Ort und dadurch Uneindeutig-
keit,
� dynamische und teilweise auch
schwer planbare Kostenstrukturen,
� Lücken in der Netzabdeckung,
� technische Störungen, Verfügbar-
keit,
� Ausfall durch Service und War-
tung der Endgeräte,
� Timing der Ortungsabfragen.
Manche Aspekte lassen sich durch
entsprechende Entwicklungsarbeit
auf technischer Ebene problemlos
beheben. So ist das Thema Ausfall
durch Service/Wartung für den
TrackCube nicht relevant. Die On-
board-Power reicht für zehn Jahre,
eine Wartung ist nicht erforderlich.
Auch aus Kostensicht ist die GSM-
Ortung günstiger als jedes GPS-Sys-
tem (einfacher Aufbau, sehr geringer
Montageaufwand).
Betrachtet man aber den letzen
Punkt der Auflistung etwas genauer:
Was ist die „richtige“ Zeit? Zeit ist re-
lativ, und gerade GPS-Syste-
me sind das beste Beispiel
TELEMATIKTRANSPORTÜBERWACHUNG
Funktionsablauf(Kreislauf) derOrtungsanfrage.
� bis zu 10 Jahren Laufzeit, einfache Montage� verdeckter Einbau innen oder außen� integrierte, wartungsfreie Energieversorgung� keine externen Antennen� wasserdicht und witterungsbeständig� robustes, glasfaserverstärktes Kunststoffgehäuse� Funktionen vom Anwender frei konfigurierbar� geringe Anschaffungs- und Betriebskosten
Der TrackCube:zuverlässig und sparsam
64 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
dafür, dass ohne Einbeziehung rela-
tivistischer Effekte die Welt nicht
mehr funktionieren würde. Aber
auch dort, wo es nicht um Millise-
kunden geht, spielt die korrekte Zeit
eines Events eine große Rolle. Neben
der (mittlerweile) standardisierten
Weltzeit (Universal Time Coordina-
ted, UTC) verfügen sämtliche tech-
nischen Komponenten über eine ei-
gene Zeit:
� Das Endgerät (der TrackCube)
misst die Zeit.
� Der Server des GSM Netzes hat ei-
ne Zeit, schon wegen der Abrech-
nung.
� Die verschiedenen Rechnersyste-
me haben ihre individuelle System-
zeit.
� Das Internet, über das der An-
wender auf das Telematikportal zu-
greift, hat (möglicherweise mehrere)
Uhrzeiten.
� Der Rechner des Anwenders hat
ebenfalls seine eigene Zeitmessung
Last but not least: In welcher Zeit-
zone befindet sich der Anwender?
Was empfindet er als die aktuell für
ihn gültige Zeit? Beispielsweise ist ei-
ne Zeitangabe der letzten Ortung wie
„14:30 UTC“ formal vollkommen
korrekt, für den Anwender aber irri-
tierend. Er möchte nicht umständ-
lich nachrechnen, in welcher Zeitzo-
ne er sich mit oder ohne Sommerzeit
gerade befindet.
Gravierende Unterschiedebei der „richtigen“ Zeit
Der Anwender erwartet berechtig-
terweise, dass ein auf 12 Uhr mittags
konfiguriertes System gemäß dieser
Lokalzeit arbeitet, unabhängig da-
von, ob der TrackCube durch ver-
schiedene Zeitzonen transportiert
wird. Was erwartet der Anwender
dagegen, wenn er mit seinem (deut-
schen) Notebook für längere Zeit auf
Geschäftsreise in London ist, dort
sinnvollerweise seine Systemzeit von
Deutschland auf England umstellt,
sich ins Internet einwählt, und dann
dem (in Deutschland stehenden) Te-
lematik-Portal mitteilt, dass sich der
TrackCube (der sich in England be-
findet) jeden Tag um 12 Uhr ins
GSM-Netz einbuchen soll?
Dieses Beispiel zeigt, dass es bei ei-
ner scheinbar so simplen Sache wie
der „richtigen“ Zeit zu ganz gravie-
renden Unterschieden in der subjek-
tiven Erwartungshaltung des An-
wenders kommt. Aufgabe des Tele-
matik-Anbieters ist es, eine durch-
gängige und eindeutige Systematik
einzuführen, die eine unkomplizier-
te Bedienung und einen störungs-
freien Betrieb gewährleistet.
Bei Genauigkeiten im Sekunden-
bereich ergeben sich zudem Anfor-
derungen an die Synchronisation der
verschiedenen, oben beschriebenen
Systemzeiten. Jeder weiß, wie unge-
nau PC-Uhren laufen, wenn man sie
nicht regelmäßig stellt. Die Portal-
software locate24 synchronisiert im
Hintergrund die verschiedenen Zei-
ten der Server und Kommunika-
tionsmodule. Dies geschieht un-
sichtbar für den Anwender.
AnforderungsgerechteSystemarchitektur
Welche Anforderungen stellt der An-
wender noch an das System? Es muss
genau, jederzeit und flächendeckend
verfügbar sein und die Daten so lie-
fern, dass er sie sofort und unkom-
pliziert weiterverarbeiten kann. Erst
verlässliche Datenqualität und Ver-
fügbarkeit machen den Einsatz pro-
blemlos, damit der Anwender frei für
seine eigenen Aufgaben ist.
Hier ergibt sich ein Dilemma für
den Telematik-Anbieter: Da ist auf
der einen Seite der Kunde, der sich
für seine Prozesse das am einfachsten
zu bedienende, kostengünstigste
und zugleich genaueste System
wünscht. Daten sollen über eine klar
definierte Schnittstelle zur Verfü-
gung stehen und das ohne personel-
len Zusatzaufwand zu fest kalkulier-
baren Kosten. Auf der anderen Seite
sind die GSM-Ortungsinformatio-
nen, die der Netzbetreiber liefert, auf
deren Qualität er zunächst blind ver-
trauen muss, und deren Genauig-
Für ein lückenloses Tracking & Tracing sindzwei Aufgaben von zentraler Bedeutung: DieIdentifikation von Objekten an Start und Zielsowie an wichtigen Umschlagpunkten einer-seits und die Verfolgung der Objekte entlangder Route andererseits.Die Identifikation (per Barcode oder Trans-ponder) stellt sicher, dass die richtigen Ob-jekte den Versender verlassen, und beimEmpfänger denen des elektronischen Lie-feravis entsprechen. Dabei kann die Identifi-kationsebene unterschiedlich ausfallen. Eskann das Transportmittel, also der Containeroder Lkw, identifiziert werden, wodurch in-direkt die darin enthaltene Ladung erfasstwird. Es kann aber je nach Art und Wert derWare auch auf Ladehilfsmittelebene (Palette)
bis zum Einzelstück identifiziert werden.Für die Wegstrecken zwischen den ID-Punk-ten sind Ortungssysteme das Mittel der Wahl.Sie verfolgen Transporte flächendeckend.Insbesondere ermöglichen sie, die genaueTransportroute festzulegen und zu überwa-chen. Dies ist vor allem für Sondertranspor-te (z.B. Gefahrstoffe) interessant, aber auchfür die Steuerung von Logistikprozessendurch die rechtzeitige Anmeldung von baldeintreffenden Gütern. Die GSM-Ortungkommt über Wochen und Monate ohne ex-terne Energieversorgung aus. Dadurch ist ei-ne Verfolgung von Containern realisierbar.Die geringere Genauigkeit gegenüber demGPS-System fällt für logistische Anwendun-gen in der Regel nicht ins Gewicht.
Tracking & Tracing mit GSM-Ortung
TELEMATIK TRANSPORTÜBERWACHUNG
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 65
keit, Verfügbarkeit und Zeitinforma-
tion systembedingt begrenzt sind.
Diese Datenqualität ist ohne jede
Aufbereitung für die Steuerung lo-
gistischer Prozesse nicht ausrei-
chend.
So stand der Anwender früher oft
trotz hoher Investitionen mit diesen
Problemen weitgehend allein da, was
auch durchaus ein Grund für die bis-
her eher geringe Verbreitung ist.
Heute bieten sich durch die Nutzung
datenbankgestützter Verfahren in
Verbindung mit Prozessinformatio-
nen Chancen, damit umzugehen.
Der Schlüssel liegt in der Daten-
aufbereitung durch den Server des
Telematik-Anbieters. Hier bieten
sich viele Eingriffspunkte, da sämtli-
che Transaktionen sowohl in Rich-
tung TrackCube (Konfiguration, Or-
tungsabfragen), als auch die Ant-
worten des Netzes (Positionen oder
auch SMS) durch den Server laufen.
Der erhöht die Qualität der Daten
durch entsprechend angepasste Fil-
ter und damit deren Nutzwert für
den Kunden. So kann der Portal-Ser-
ver beispielsweise Ortungsabfragen
des Kunden abfangen, wenn auf-
grund der Konfiguration des Track-
Cube klar ist, dass gar keine neuen
Ortungsdaten verfügbar sind. Dies
spart Geld beim Kunden.
Hintergrunddienste wie Zeit-
synchronisation oder Energie-Ma-
nagement/Batterieüberwachung
werden auf technischer Ebene ohne
manuelle Eingriffe gelöst und ohne
Kosten für den Anwender bereitge-
stellt.
Auch bei der Konfiguration der
Systeme werden uneindeutige oder
fehlerhafte Angaben des Anwenders
korrigiert und ergänzt. Das Beispiel
mit den missverständlichen/subjek-
tiven Zeiteinstellungen sei an dieser
Stelle noch einmal zur Erinnerung
erwähnt.
Auf dem Rückweg der Ortungs-
daten hin zum Anwender ist das Po-
tenzial noch höher. Die Aufberei-
tung von Daten in Form von grafi-
schen Karten, Excel-Tabellen, csv-
Dateien, xml-Dateien oder Daten-
bankformaten gehört dabei schon zu
den Grundübungen. Die Pufferung
von historischen Daten sorgt für ei-
ne gewisse Unabhängigkeit von der
Verfügbarkeit anderer Server.
Die wichtige Rolledes Dienstleisters
Die „Kür“ eines jeden Telematik-An-
bieters beginnt aber dort, wo er Ge-
nauigkeit, Verfügbarkeit und Rele-
vanz der vom Netzbetreiber zur Ver-
fügung gestellten Ortungsdaten für
den Kunden verbessert. Unvollstän-
dige Informationen werden zum
Beispiel mit digitalisiertem Karten-
material abgeglichen. Kenntnisse der
Netztopologie und der Empfangsei-
genschaften bestimmter Sendemas-
ten steigern die Ortungsqualität. Mit
entsprechenden Funktionalitäten
ausgestattet meldet sich der Track-
Cube, wenn sich Position oder Zu-
stand ändern. Fehlerhafte Daten er-
reichen den Anwender erst gar nicht,
wenn Plausibilitätschecks dies er-
kennen. Schließlich muss sich der
Anbieter immer eines vor Augen hal-
ten: Die Qualität seiner Datenaufbe-
reitung entscheidet darüber, ob er
letztendlich nur als Durchgangssta-
tion oder Datenhändler operiert und
beliebig ersetzbar ist, oder ob er ei-
nen realen, kundenorientierten
Mehrwert erzeugt.
In vielen Fällen sind Telematik-
Systeme für das Tracking und Tra-
cing immer noch zu teuer, zu kom-
plex, zu wartungsintensiv. Die Grün-
de dafür sind teilweise auf Anbieter-
seite zu finden, weil diese versuchen,
Produkte am Markt zu platzieren,
die an den Anforderungen der An-
wender vorbei entwickelt wurden.
Zweitens trägt die Preispolitik eini-
ger Anbieter auch nicht gerade dazu
bei, Vertrauen und den Eindruck zu
fördern, dass es ihnen primär darum
ginge, dem Kunden ein für ihn opti-
males Produkt zu verkaufen.
Aber natürlich trägt auch der
Kunde mit dazu bei, weil viele End-
kunden dazu tendieren gleichzeitig
100% von allem haben zu wollen:
High-Tech-Features wie meterge-
naue Ortung auf der einen Seite,
Low-Cost auf der anderen. Dies lässt
sich in der Regel nicht miteinander
vereinbaren.
In den allermeisten Fällen reichen
für das Tracking und Tracing in der
Logistik Ortungsinformationen in
einem etwas gröberen Maßstab voll-
kommen aus, um die ablaufenden
Prozesse zu kontrollieren, Fehler zu
vermeiden und unbefugten Zugriff
auf wertvolle Güter zu verhindern.
Hier bildet die GSM Ortung eine at-
traktive Alternative zu GPS-Syste-
men und schließt die Lücke zwischen
den Identifikationspunkten von Bar-
code oder Transponder.
Die Einschränkungen, die sich aus
den systemtechnisch unvermeidba-
ren Ungenauigkeiten des GSM-Net-
zes ergeben, werden durch Einsatz
von Software-Layern, wie sie COG-
NID bietet, weitgehend kompen-
siert. Die Datenqualität ist gut für ein
bezahlbares Tracking und Tracing.
Die Lösung ist gezielt auf den An-
wender zugeschnitten. Dieser kann
sich voll und ganz auf seine Prozesse
konzentrieren. Er arbeitet entweder
in seiner Dispositionssoftware und
Tourplanungswelt oder direkt über
das Internetportal Locate24. �
Cognid-Serverstellt hohe Daten-qualität durchintelligente Soft-warefilter sicher.
Dr. Josef Buczynski ist Pro-duktmanager bei der COGNIDConsulting & EngineeringGmbH, 44147 Dortmund,Tel. (02 31) 75 60 76,[email protected]
TELEMATIKTRANSPORTÜBERWACHUNG
TELEMATIK ORTUNGSSYSTEME
66 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Die Verwendung des weltweit
verbreiteten mobilen Kom-
munikationssystems GSM
als Ortungs- und Positionierungs-
system ist allgemein geschätzt. Als
größter Vorteil gegenüber GPS weist
die GSM-Ortung eine bessere Ver-
fügbarkeit in Großstädten, in Ge-
bäuden und auf abgedeckten Plätzen
auf. Weitere Vorteile sind die größe-
re Verbreitung und die geringeren
Endgerätekosten. Ein Nachteil ist die
Kostenpflichtigkeit, außerdem wur-
de GSM hauptsächlich zur mobilen
Telefonie entwickelt. Die Ortungs-
möglichkeit ist demnach eher als
Nebenprodukt zu betrachten.
Anwendungen mit mäßigen An-
forderungen an Genauigkeit und
Update-Rate, speziell im Bereich der
Transport-Logistik, können mit der
Ortung durch GSM sehr gut aus-
kommen. Durch die nahe liegende
leichte Integration von Ortung und
Kommunikation bei der GSM-Or-
tung fallen die Beobachtung und Ko-
ordination des Logistikverkehrs
leichter und sind zudem zuverlässi-
ger durchführbar. Der Aufwand zur
Koordination der Transporte kann
dadurch erheblich minimiert wer-
den. In der Verkehrsplanung und im
Verkehrsmanagement werden Infor-
mationen zu Position und Fahrt-
richtung von Verkehrsteilnehmern
benötigt. Da GSM-Endgeräte eine
größere Verbreitung und geringere
Endgerätekosten gegenüber GPS
aufweisen, basieren neue Telematik-
Dienste zunehmend auf GSM.
Genaue Lagebestimmungdurch mehrere Bezugspunkte
Die Grundlage für eine erfolgreiche
Ortung sind Referenzen, also be-
kannte Bezugspunkte. Diese können
entweder Naturgegebenheiten sein,
oder sie werden künstlich erschaffen.
Die Referenzen dienen dann als Aus-
gangspunkt für die Lagebestim-
mung. In den meisten Ortungssyste-
men werden mehrere Referenzen be-
nötigt, um eine genaue Lagebestim-
mung durchführen zu können. Die
Gewinnung der Ortungsinforma-
tion lässt sich über zwei verschiede-
ne Methoden realisieren:
� zum einen die Ortung mithilfe
von Wellen und
� zum anderen mithilfe der so ge-
nannten Inertialortung.
Bei beiden Methoden ist gleich,
dass durch das Messen einer propor-
tionalen physikalischen Größe, eine
Schnell und sicher
KYANDOGHERE KYAMAKYA, ALEXANDER POPOVIC,BERNHARD LAMPRECHT UND MOHAMED KHALAF-ALLAH
Der Einsatz und die technische Unterstützung von Dienstleis-tungen in der Transport-Logistik durch moderne Nachrichten-technik ist nicht mehr wegzudenken. Logistikeinheiten nutzendie Informations- und Kommunikationstechnik, um etwa aufEreignisse im Verkehr schnell und sicher reagieren zu können.
Prof. Dr. Kyandoghere Kyamakya, Alexan-
der Popovic und Bernhard Lamprecht
lehren an der Alpen-Adria Universität
Klagenfurt, Forschungsgruppe Verkehrs-
informatik. Mohamed Khalaf-Allah lehrt
am Institut für Kommunikationstechnik
der Universität Hannover.
reagierenGSM-Ortung:Das Bild zeigtAbdeckungsbereiche von GSM-Zellen,die einer Landkarteüberlagert wurden.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 67
Aussage über eine Entfernung ge-
macht werden kann.
Zur Ortung von Mobilstationen
in GSM-Mobilfunknetzen existiert
eine Vielzahl von Verfahren:
� Cell-ID-Ortung: Die Mobilfunk-
zelle, in der sich die Mobilstation
gegenwärtig aufhält, wird durch das
GSM-Netzwerk bestimmt. Die Ko-
ordinaten der Zellbasisstation oder
eine charakteristische Koordinate
der Zelle werden als die geographi-
schen Koordinaten (Position) der
Mobilstation zurück- beziehungs-
weise angegeben.
� Ortung mittels Signalstärkemes-
sungen: Aus den empfangenen Sig-
nalstärken lässt sich, ähnlich der
Laufzeit, über experimentell kali-
brierte Näherungsfunktionen auf
die Entfernung zu einem Sender
schließen.
� Ortung mit Signallaufzeitmes-
sungen: Aus der Laufzeit lässt sich
über einen einfachen mathemati-
schen Zusammenhang auf die zu-
rückgelegte Entfernung schließen.
� Ortung mit Signaleinfallwinkel-
messungen: Die Signaleinfallswinkel
und -richtungen werden an zwei be-
nachbarten Basisstationen erfasst.
� Assisted GPS (A-GPS) und dessen
Erweiterung: Nicht zuletzt wegen
der globalen Verfügbarkeit der satel-
litenbasierten Ortungssysteme hat
man an die Integration des aus der
GPS-Welt bekannten DGPS-(Diffe-
rential GPS-)Ansatzes in das Mobil-
funknetz gedacht. Die Mobilstation
muss hierbei einen GPS-Empfänger
oder -Chip integrieren, und die
GSM-Basisstationen werden zu so
genannten Referenzstationen ausge-
weitet. Weil diese Integration ins
Mobilfunknetz an sich die schlechte
Verfügbarkeit der GPS-Signale in
Gebäuden und in bestimmten Stadt-
gebieten nicht löst, geht man einen
hybriden Weg, welcher diese A-GPS-
Ortung mit den erstgenannten rei-
nen GSM-Ansätzen – Cell ID Ortung
und Signalstärkebasierte Ortung –
kombiniert.
Diese Technik ist für den Massen-
markt noch nicht reif, kommt aber
schon für einige Premiumdienste in
Frage: Gefahrenguttransporte, Sys-
teme zur Ortung oder Verfolgung
von gestohlenen, teueren Autos, Ver-
folgung von Geldtransporten.
Die ungenauesten aller Verfahren
sind die Cell-ID- und die auf Signal-
stärkemessungen basierende Or-
tung, weil die Ortungsgenauigkeit
von Größe und Form der Zellen ab-
hängt. Eine bessere Methode stellt
dagegen die Ortung durch Signal-
laufzeitmessungen dar. Die Haupt-
ursache auftretender Messfehler sind
hierbei Mehrwegausbreitungen, die
nur durch aufwendige Analyse emp-
fangener Signale reduziert werden
können. Neben den Effekten der
Mehrwegausbreitung sind für die
Genauigkeit der Signaleinfallwinkel-
messungsverfahren weitere Faktoren
relevant. Die Winkelempfindlichkeit
der eingesetzten Empfangsantennen
und die Entfernung zwischen Mo-
bilstation und Basisstationen spielen
dabei eine erhebliche Rolle. In Ge-
bieten mit hoher Dichte an Basissta-
tionen ist eine bessere Ortungsge-
nauigkeit zu erwarten als in Gebie-
ten mit geringer Dichte. Der wesent-
liche Genauigkeitsfaktor für Daten-
bankkorrelationsmethoden besteht
in der Art der Erstellung von Refe-
renzdaten. Eine bessere Ortungsge-
nauigkeit erreicht man mit Refe-
renzdaten, die auf Basis von realen
Messungen erstellt wurden (dies ist
mit hohem Erstellungsaufwand ver-
bunden). Falls man den mit realen
Messungen verbundenen Aufwand
nicht leisten kann, greift man auf
Formeln und Funkausbreitungsvor-
hersagemodelle zurück, welche sich
dennoch laut Untersuchungen in ei-
ner niedrigeren Genauigkeit nieder-
schlagen.
Beachtliche Synergiedurch GSM- und GSP-Ortung
Zum Schluss ist die sehr gute und be-
achtliche Synergie zwischen der
GSM- und der GPS-Ortung be-
sonders hervorzuheben. Die oben
beschriebene „Hybride A-GPS“-Or-
tung demonstriert zur Genüge, dass
diese beiden Technologien sich opti-
mal ergänzen: nicht nur im Errei-
chen einer besseren und zuverlässi-
geren Ortung, sondern auch in der
Integration von Ortung und Kom-
munikationsmöglichkeit. Nutznie-
ßer sind die vielen Nutzer ortsab-
hängiger Dienste, darunter auch die
Logistikoperatoren. Auch in wirt-
schaftlicher Hinsicht haben Cell-ID
(zuzüglich Signalstärkemessungen)
und A-GPS die besseren Marktchan-
cen (Bild oben). Das darunter ste-
hende Bild stellt Genauigkeitsanfor-
derungen einiger Beispielanwen-
dungen den jeweils passenden Or-
tungsansätzen gegenüber. �
TELEMATIKORTUNGSSYTEME
Abschätzung des ROI (Return On Investment) für diewichtigsten GSM-Ortungsansätze.
Bild
er:V
erfa
sser
Konkrete Logistik-Anwendungsbeispiele und Genauigkeits-anforderungen.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. KyandoghereKyamakya ist Leiter der For-schungsgruppe Verkehrsinfor-matik (Group of ComputerScience in TransportationInformatics) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,A-9020 Klagenfurt, Tel.(+43-4 63) 27 00-35 40,[email protected]
70 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Für VW in China: Planungvon Logistikzentren fürdie neue JiS-Montagever-sorgung.
PROFIL LOGISTIKPLANUNG
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN
Für das international agierende Pla-nungs- und IT-Unternehmen ist Lo-gistik die Kernkompetenz. Die fa-blog GmbH entwickelt und realisiertProjekte von logistischen Detailauf-gaben bis zu komplexen Gesamtlö-sungen und bietet somit ein Know-how-Paket zu allen Fragen rund umdie Logistik. Die Kunden profitierenvon maßgeschneiderten Konzeptenfür alle logistischen Unternehmens-funktionen – in der Produktion, imLager, im Frachttransport oder derLieferantenkette.Die fablog GmbH geht aus der imJahr 1982 gegründeten IRS GmbH(Informations- und Rechnersystem)hervor. Aufgabe des Unternehmenswaren die Entwicklung und der Ver-trieb von Software. Noch im Jahr derGründung wurde die erste PC-ge-stütze Lagerverwaltung für dieAdam Opel AG realisiert. Sieben Jah-re später schloss sich die Firma mitmehreren Planungs- und IT-Spezia-listen unter dem Namen fablog zu-sammen. Oberste Priorität galt da-bei der Bündelung der langjährigenErfahrungen und Ressourcen in ei-nem Unternehmen. Im Dezember2005 wurde in Moskau der Grund-stein für die russische fablog OOO„translog“ gelegt. Seit Juli 2006 ge-hört fablog der Chick PackagingGroup, Chicago, USA an.Die Berliner Firma zählt neben nam-haften Kunden über 800 erfolgreichrealisierte Projekte zu ihren Referen-zen. Neben dem Standort Berlinunterhält fablog Niederlassungen inPapenburg, Dresden, Chicago, Mos-kau, Beijing und Shenzhen (China).Im Jahr 2005 erwirtschafteten 50Mitarbeiter 3,5 Mio. Euro Umsatz.Nähere Informationen erhalten Sieunter www.fablog.de.
fablog GmbH
� Logistik-Systemplanung� Supply Chain Management� Lager- und Materialflussplanung� Fabrik- und Werkstrukturplanung� Geschäfts- und Prozessanalysen� Transportplanung/Frachtoptimierung� Systemsimulation� IT-Systemlösungen� LOGIS (Lagerverwaltungssoftware)� FOCUS (Software für Transportma-nagement)� FITT (Track-und-Trace-Software)� COSIS (Container-Status-Informations-system)� COBIS (Containerbeladesystem)� TARIS (Transportleitsystem)� PAKIS (Paketinformationssystem)� ATIS (Prüfstreckensoftware)� Operating Management� Prozessengineering� Service & Wartung
� Automobilhersteller/ -zulieferer (Audi,BMW, DaimlerChrysler, Opel, IVECO)� Chemie und Pharma(AGFA, Dräger, Henkel)� Elektrotechnik/Elektronik(LOEWE, NOKIA)� Nahrungs-/Konsumgüter(Melitta, Quelle)� Logistik/Transport(Deutsche Telekom, Linde)� Luft- und Raumfahrt(EADS, MOOG)� Maschinenbau (AEG, KBA)
Gerhard Evers,Geschäftsführer der fablogGmbH, Fanny-Zobel-Straße 11, 12435 Berlin,Tel. (0 30) 53 62-13 60,[email protected]
Von der strategischen Beratung über fundier-
te Planung, Ausschreibung und Vergabe bis
hin zu Realisierung, Projektmanagement, Ser-
vice und Wartung bietet der Logistik-Profi al-
les aus einer Hand. Hauptaugenmerk liegt da-
bei auf der Gestaltung optimaler Logistiksys-
teme. Zu den konkreten Leistungen der fablog
GmbH gehören Erstellung von Transport-
und Frachtkonzepten, Logistik- und Materi-
alflussplanung, Supply Chain Management
und die Optimierung und Simulation von
Systemen. Darüber hinaus ist die fablog
GmbH führender Entwickler von Logistik-IT-
Systemen. Das Top-Produkt ist die Lagerver-
waltungssoftware LOGIS, der LVS-Standard
für manuelle und automatische Lager. Neben
weiteren Standard-Softwarelösungen, wie
FOCUS (Strategisches Transportmanage-
ment), FITT (Track-and-Trace-System), CO-
SIS (Container-Status-Informationssystem),
COBIS (Containerbelade-
system), TARIS (Trans-
portleitsystem), PAKIS
(Paketinformationssys-
tem) und ATIS (Prüfstre-
ckensoftware), vertreibt
fablog zahlreiche Add-
Ons und kundenspezifi-
sche Programmierleistun-
gen.
Alles aus einer Hand
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 71
PROFILLOGISTIKLÖSUNGEN
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO
REFERENZEN/BRANCHEN
Modern, flexibel, effizient – diese At-tribute beschreiben die Unterneh-mensphilosophie der InnoLOG La-gerverwaltung – ProzesssteuerungGmbH als Systemlieferant von logis-tischen Gesamtlösungen für Distri-bution, Lagerorganisation und Pro-duktion. InnoLOG steht für durch-gängige Logistikkonzepte und Pro-zessketten, die nachhaltige Wettbe-werbsvorteilen bringen. Ob es umPlanung oder Realisierung bis hinzum Betrieb von Anlagen geht, un-sere Kunden können sich auf einekompetente und unfassende Be-treuung verlassen. Der durchgehen-de Systemansatz moderner Entwick-lungsstrukturen und die konsequen-te Umsetzung des anerkanntenSchichtenmodels für die Logistik bil-den die Basis für Fortschritt und In-novation. Solide Software-Modellie-rung und objektorientierte Pro-grammierung gewährleisten Ein-satz- und Investitionssicherheit fürdie Zukunft. Die fortschrittliche undmodulare Systemkonzeption er-möglicht eine Realisierung mit sehrhohem Standardisierungsgrad auchfür individuelle Prozesse. Logistik-kosten senken, Effizienz steigern, un-nötige Kapazitäten abbauen und dieProduktivität erhöhen – das ist durchmoderne Arbeitsabläufe und intelli-gente Prozesslogik auch ohne großeInvestitionen möglich.
InnoLOG GmbH
� MoTIS LSV Lagerverwaltung – WarehouseManagement (WMS), Mandantenverwal-tung, Inventur, Bestandsoptimierung, Stand-ortvernetzung, Chargenverfolgung� MoTIS PS Produktionssteuerung – Prozes-splanung & Steuerung (MES), Roboter, Ma-schinenleitstände,� MoTIS DC Distribution Center –RFID/Barcode Kommissioniersysteme, auto-matische Kommissionieranlagen, Pick-by-light, Pick-by-voice, Batch, Multiorder Pi-cking, Konsolidierung, Fulfillment, Versand,KEP-Dienste, Least-cost-routing, Crossdo-cking� MoTIS FLS Funkleitsystem – Flurförder-fahrzeuge, Gabelstapler, Kommissionierfahr-zeuge, Hubwagen, fahrerlose Transportsys-teme (FTS)� MoTIS MFR Materialfluss-Steuerung – För-
� Automobilbranche� Metallindustrie� Kunststoffverarbeitung� Holz- und Möbelindustrie� Lebensmittel und Konsumgüter� Großhandel, Buchhandel� Spedition, Distribution
Innovative Logistiklösungen für Distribution,
Lagerverwaltung, Organisation und Produk-
tion – das ist der Kern des Leistungsprofils der
InnoLOG GmbH. Dazu gehören Analyse, Op-
timierung und Steuerung von Materialfluss-
systemen und -prozessen; weiterhin Planung
und Betreuung bei der Ausschreibung neuer
Projekte und Realisierung von Logistikanla-
gen als Generalunternehmer. InnoLOG über-
nimmt außerdem die Anbindung neuer Ge-
werke an vorhandene Strukturen und Syste-
me sowie die Migration bestehender Anlagen,
die Integration automatisierter Lager- und
Fördertechnik und den Entwurf und die Im-
plementierung wegoptimierter Funkleitsyste-
me. Beratung, Planung und Realisierung
kommen dabei aus einer Hand. MoTIS LSV
ist das zentrale Modul im InnoLOG-Konzept
für moderne Lagerlogistik. Alle gängigen La-
gerarten vom Blocklager über einfache Fach-
bodenregale bis hin zur vollautomatischen
Hochregalanlage (AKL, AS/RS) sind bereits
integriert und können optimiert werden. Al-
le gängigen logistischen Strategien wie etwa
FiFo, ABC und Wegopti-
mierung sind vordefi-
niert und lassen sich be-
quem per Menu auswäh-
len. Ebenfalls menuge-
steuert können eigene lo-
gistische Strategien ent-
worfen und optimiert
werden. Mit den Modu-
len ist es Unternehmen
möglich, blitzschnell auf
neue Anforderungen zu
reagieren und entschei-
dende Wettbewerbsvor-
teile zu erreichen.
Von Anfang an alles aus einer Hand
dertechnik, Verfahreinrichtungen, Regalbe-diengeräte (RBG/RFZ), AKL, Portalroboter, Vi-sualisierung, Barcode-/RFID-Scantechnik� automatische Hochregalanlagen� automatische Kleinteilelager� Komplettlösungen� logistische Produktionsketten� Betriebsdatenerfassung (BDE)
Leo Bartevyan, Vertriebs-leiter, InnoLOG GmbH,
Pascalstraße 11-13, 52499Baesweiler, Tel. (0 24
01) 60 87-0,leo.bartevyan@
innolog.de
Logistiklösung von InnoLOG für die Milchunion Hocheifel.
72 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
PROFIL LOGISTIKSERVICE
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN
SAVOYE ist europaweit mitführendin Planung, Realisierung und Imple-mentierung flexibler Logistiksyste-me. Das Leistungsportfolio umfasstKommissioniertechnik, Lagertech-nik, Software, Planung und Integra-tion. Das Konzept: Alles aus einerHand, vom kompletten Projektma-nagement über Hard- und Softwarebis zu Montage und Fernwartungbzw. Hotlineservice.Insgesamt arbeiten nahezu 600Menschen in Frankreich, den Bene-lux-Ländern, Deutschland, Großbri-tannien, Spanien und Italien für SA-VOYE. Im Mittelpunkt der konzen-trierten Forschungs- und Entwick-lungsarbeit steht die Integration vonSoftware und Kommissionier- undLagertechnik.Das IT-Tochterunternehmen a-SIS istHersteller und Systemintegratorkompletter Logistik-IT-Lösungenund ein anerkannter Spezialist in al-len Fragen der Logistik mit denSchwerpunkten Lagerverwaltungund -steuerung sowie Supply ChainExecution. Aktuell werden 500 Lo-gistikstandorte jeder Größe und je-der Branche mit den zuverlässigenDatenverarbeitungssystemen von a-SIS verwaltet und gesteuert.a-SIS investiert umfassend in dieWelt der Logistik: von der globalenVerwaltung der Rückverfolgbarkeit,über Hilfsprozesse zur Entschei-dungsfindung und Verwaltungmehrerer Standorte bis hin zum Da-tenaustausch mit anderen Partnerndes Unternehmens.Außerdem gewährleisten die IT-Lö-sungen von a-SIS die Bereitstellungaller Informationen für jeden Berei-che des Warenlagers, u.a. für auto-matisierte Lagerbereiche, Kommis-sionierbereiche, Zwischenstationender Verpackung oder Co-Packing.
SAVOYE GmbH
� Potentialanalyse und Beratung� Planungs- und Pflichtenhefterstellung� Projektrealisierung und -management� Inhouse- und Onsite-Tests� Mitarbeiterschulung� Produktivsetzung� Support- und 7/24-Hotline,� Upgradeservice� WMS LM 7� TI-Picker� Check-Picker� Voice-Picker� Picker-Ultralight� RFID� Data-Manager
� Ahrend RPZ� EDS Goldwell� Honeywell� Rexel� Spicers
Martin Bitz,Vertriebsleiter Deutschlandder SAVOYE GmbH,Tönisheider Straße 12-16,42489 Wülfrath,Tel. (0 20 58) 77 80-14,[email protected]
Die Lösungen von a-SIS finden Einsatz in den
Logistikzentren von Produktions- und Han-
delsunternehmen, großer Distributoren oder
bei Logistikdienstleistern. Weltweit wurden
von a-SIS mehr als 500 Anlagen in den unter-
schiedlichsten Branchen implementiert.
Schwerpunkte liegen in den Bereichen Le-
bensmittelindustrie, Büroartikel, Bekleidung,
Werkzeuge und Ersatz-
teile, Gesundheitswesen,
Kosmetik und Pharma sowie e-Business.
Weltweit sind bei a-SIS 160 Mitarbeiter von
der Produktentwicklung über die Projektab-
wicklung bis zum Support für mehr als 250
Kunden mit mehr als 5000 Anwendern tätig.
Das umfangreiche Produktsortiment von
a-SIS umfasst sowohl Software- als auch
Hardware-Lösungen, die kosteneffizient und
individuell auf Prozesse und Branchen abge-
stimmt sind, so dass jeder Anwender von ei-
ner integrierten IT-Lösung profitiert, die
schlüsselfertig übergeben wird. Im April 2005
haben SAVOYE und SAP ein Interface Certi-
fication Agreement unterzeichnet, so dass SA-
VOYE Software in Verbindung mit WM SAP
Software genutzt werden kann.
LM7 ist eine Komplettlösung für
die Supply-Chain-Execution – be-
stimmt für die Verwaltung und Op-
timierung der logistischen Prozesse
vom Wareneingang über Einlage-
rung, Bestandsführung, Ressour-
cen-Management und Kommissio-
nierung bis hin zum Warenausgang.
LM7 bietet optimierte Funktionen
insbesondere in der Kleinmengen-
kommissionierung nach dem
Pick&Pack-Prinzip.
Schlüsselfertige Lösungen
SAVOYE bietet IT-Lösun-gen für alle Lagerbereichean – Hard- und Software.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 73
PROFILMATERIALFLUSS
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Die sysmat GmbH in Mainhausen isteiner der marktführenden Anbietervon modularen, frei konfigurierba-ren Standard-Materialflusslösun-gen. Außer der Materialflussrechner-Software matCONTROL bietet dasUnternehmen das branchenunab-hängige modulare Lagerverwal-tungssystem matWMS mit umfang-reichen Funktionalitäten an. 1994gegründet, war das heutige Soft-wareunternehmen zunächst in denBereichen Industrie-Elektroinstalla-tion, Betreuung von fördertechni-schen Anlagen und kundenspezifi-schen Softwarelösungen tätig. Heu-te reicht das Leistungsspektrum vonder Entwicklung, Integration und In-betriebnahme über die Modernisie-rung der Steuerungssoftware inautomatischen Lagern bis zur Anla-gensimulationssoftware matSIMUund zum LagerverwaltungssystemmatWMS. Eine der Kernkompeten-zen von sysmat ist die Ablösung vonveralteter Materialfluss-Software inbestehenden, automatischen Logis-tikzentren. Die modular konzipier-ten sysmat-Softwaresysteme kön-nen leicht in bestehende IT-Archi-tekturen integriert werden. Alle Sys-teme verfolgen ein und dasselbeZiel: Sie realisieren reibungslosenMaterialfluss und gewährleisten da-bei größtmögliche Transparenz. Aufder Referenzliste von sysmat stehennamhafte Unternehmen wie DHL,Danzas, Intersport, John Deere,Olympus, Sharp, SIEMAG, der Lo-gistikdienstleister Nissin, der Health-care-Konzern Lohmann & Rauscherund der Maschinen- und Anlagen-bauer Fecken-Kirfel.
sysmat GmbH
� Materialflussrechner-SoftwarematCONTROL
� LagerverwaltungssystemmatWMS
� Modernisierung von automatischenLagern
� Beratung und Planung imZusammenhang mit der Erweiterung,Modernisierung und Optimierung vonAutomatiklagern
� RFID-Anbindung� Anlagensimulation matSIMU – online
und offline� Service für automatische Anlagen
� Logistikdienstleister� Produzierende Industrie� Maschinenbau� Automotive� Healthcare
Rainer Schulz, geschäftsfüh-render Gesellschafter der sys-mat GmbH – Softwaresystemefür Materialfluss, Götzenweg10, 63533 Mainhausen,Tel. (0 61 82) 82 65-8 03, [email protected]
Die Hauptprodukte der sysmat GmbH sind
die modulare und frei konfigurierbare Mate-
rialflussrechner-Software matCONTROL
und das ebenfalls modulare Lagerverwal-
tungssystem für Automatiklager matWMS.
Bei matCONTROL sind sowohl Schnittstellen
als auch Strategien und Anlagenkomponen-
ten individuell einrichtbar. Mit dem System
können Lager- und Fördertechnik in Host-
systeme integriert und der Materialfluss im
Lager optimal gesteuert werden. Ein weiterer
Einsatzbereich für matCONTROL ist die
Steuerung des Materialflusses in komplexen
Anlagen wie zum Beispiel Produktionsstra-
ßen. Der Vorteil für Maschinen- und Anla-
genbauer: Ihre Mitarbeiter können das Sys-
tem per Drag & Drop unabhängig vom Soft-
warehersteller selbstständig konfigurieren.
Die Software matWMS wurde im Gegensatz
zu den meisten anderen Lagerverwaltungs-
systemen für Automatiklager konzipiert. Das
wirkt sich nicht nur positiv auf die benötigte
Rechnerleistung aus, sondern eröffnet auch
umfangreiche Möglichkeiten und Funktio-
nen für automatische Abläufe und deren Kon-
figuration. Beispiele dafür sind Funktiona-
litäten wie die automatische Wegberechnung
mit Warteschlangenverwaltung, die den Ma-
terialfluss im Lager op-
timiert, oder die An-
steuerung von Pick-to-
Light-Anzeigen. Alle
Schnittstellen zu exter-
nen Systemen sind in
XML realisiert, sämtli-
che Lagerkomponenten
können deshalb herstel-
lerneutral schnell und
einfach an matWMS
angebunden werden.
Systeme selbstständig konfigurierbar
Komplexe Förder-anlagen und Material-flusssysteme sind aufintelligente Softwareangewiesen.
74 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2006
PROFIL MATERIALFLUSS-MANAGEMENT
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Die Hamburger STILL GmbH ist einführender Anbieter für die intelli-gente Steuerung von Intralogistik-Systemen in Europa. Das Unterneh-men beschäftigt derzeit mehr als6000 Mitarbeiter und ist Marktfüh-rer im Bereich der Elektro-Stapler –es verfügt über mehr als 50 Jahre Er-fahrung in der Entwicklung und Fer-tigung von qualitativ hochwertigenFlurförderzeugen. Von der Unter-nehmenszentrale in Hamburg wer-den nicht nur die 18 Niederlassun-gen in Deutschland geführt, son-dern auch Tochtergesellschaften in19 weiteren Ländern und ein weitgespanntes Händlernetz; Produk-tionsstandorte sind neben Hamburgund Reutlingen auch Montataire inFrankreich und Rio de Janeiro in Bra-silien. Als Premium-Marke ist STILLheute Komplettanbieter in der inner-betrieblichen Logistik – neben viel-fältigen Fahrzeugtypen offeriert dasUnternehmen innovative Dienstleis-tungen und Materialflusslösungen,die auf eigenen Entwicklungen inHard- und Software beruhen undweltweit vermarktet werden. Aufdem spannenden Arbeitsgebiet derIntralogistik – einer Schlüsselstelleder industriellen Fertigung zwischenTechnik und Dienstleistung – entwi-ckelt STILL fortschrittliche Lösungenfür Geräte und Systeme und bietetzukunftsweisende Arbeits- und Aus-bildungsplätze an.
STILL GmbH
� Manager – SCM-Lösung� Internetportal – Logistik-Broker� TimeSlotBooking – Rampenbuchung� Document – Dokumentenmanagement� Workflow engine – frei definierbare Pro-
zesse� TOUR – tourengerechte Bereitstellung� Konzeption und Planung� Simulation – reduziert Projektrisiko� STILL Lagerlogistik – Intralogistik� MMS-X LVS – Lagerverwaltung� MMS-X SLS – Staplerleitsystem� STILL-RFID – Navigationssystem für Flur-
förderzeuge� MMW – ergonomische Arbeitsplätze� MMP – Kommissioniersystem� Lamdba*4x – Datenterminal� FM-Autonom – Schubmaststapler� MXX-Autonom – Kommissionierstapler� Wireless–LAN – Kommunikation� GPRS, UMTS – alternative Kommunika-
tion� STILL-Pallet Runner – hochverdichtetes
Lagersystem
� Alfred Kärcher Produktions-Logistik-Zentrum, Obersontheim
� Deutsche Rockwool Mineralwoll-GmbH, Flechtingen
� Geobra Brandstätter GmbH + Co. KG,Dietenhofen
� Halfen GmbH & Co. KG Befestigungs-systeme, Langenfeld
� Mosecker GmbH & Co. KG, Münster� Scherm Tyre Logistik GmbH, Hannover� Schuon Lager GmbH, Haiterbach� TNT Logistics GmbH Automotive,
Wolfsburg� Walter Kluxen GmbH Elektrogroßhan-
del, Hamburg
Dipl.-Ing. Jörg Brüning,Leiter Lager- undMaterialfluss-Systeme derSTILL GmbH, Berzelius-straße 10, 22113 Hamburg,Tel. (0 40) 73 39-21 50,[email protected]
Die Bereitstellung von Informationsplattfor-
men und Informationsauswertung als Basis
für Optimierungen in der Intralogistik ist das
Thema der nächsten Jahre.
Dabei geht es sowohl um die
Verbesserung der Qualität als
auch um Effizienz. STILL hat
die richtigen Werkzeuge da-
für: Die Gesamtlösung führt
alle notwendigen Informatio-
nen industrie- und standort-
übergreifend zusammen und
optimiert die globalen Ge-
schäftsprozesse. Das STILL
Materialfluss-Management-
System MMS-X ist das ideale
Instrument für SCM in der
Intralogistik. Die Module ar-
beiten mit dem Explorer von
Microsoft zusammen. Es genügt ein Internet-
zugang und MMS-X kann arbeiten – irgend-
wo auf der Welt. Die Abwicklung vor Ort be-
darf natürlich einer angemessenen Hard- und
Software mit der notwendigen Flexibilität.
MMS-X bietet mehr als die klassischen Funk-
tionen wie Wareneingang, La-
gerung, Kommissionierung
und Versand. Das Staplerleit-
system steuert alle in der Intra-
logistik vorkommenden Be-
wegungen. Eine Fahrzeugli-
brary enthält die Leistungsda-
ten der STILL-Flurförderzeu-
ge, die deshalb optimal einge-
setzt werden können. MMS-X
speichert und analysiert die
Daten der Intralogistik.
Schwachstellen können so er-
kannt und beseitigt werden;
die Fehlerraten und die damit
verbundenen Kosten werden
gegen 0 reduziert. Insgesamt steigert MMS-X
die Leistung – und baut Stress bei den Mitar-
beitern ab.
Das ideale Instrument für SCM
Fahrerkabine mit MMS-X-Kom-ponenten.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 75
Mit dem Handscanner lässt sich der Transport-weg der Palette lückenlos verfolgen.
PROFILINNERBETRIEBLICHE LOGISTIK
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN
Das Herzogenauracher Unterneh-men Artschwager + Kohl SoftwareGmbH ist spezialisiert auf innerbe-triebliche Logistik. Seit der Grün-dung im Jahre 1998 modernisiertdas Softwarehaus europaweit Pro-duktionsbetriebe vom Warenein-gang über die Staplersteuerung undPalettenverfolgung bis zum Ver-sand. Der Schwerpunkt liegt in derNahrungs- und Genussmittelindus-trie sowie der Pharmaziebranche.Um die anspruchsvollen Logistikauf-gaben der Kunden optimal umset-zen zu können, entwickelte dasUnternehmen den auf MS Windowsbasierenden A+K LogistikServer. Die-ses Softwarepaket kann innerbe-triebliche Prozesse der Produktions-industrie mittels hochstandardisier-ter Softwaremodule erfassen undverarbeiten.In enger Partnerschaft mit Kunden,einem hochqualifizierten Team unddem Einsatz der richtigen Hard- undSoftware werden innovative Lösun-gen in Bezug auf Wirtschaftlichkeitund Sicherheit geplant und umge-setzt. Die auftraggebenden Betriebewerden dabei in ihrer Gesamtheitmit allen Prozessen, Daten undWorkflows betrachtet und analy-siert.Durch jahrelange Projekt- und Sys-tementwicklungen mit der ProleitAG und der Siemens AG konnte ei-ne gut funktionierende Partner-schaft mit diesen renommiertenUnternehmen aufgebaut werden.Die Artschwager + Kohl SoftwareGmbH verfügt dadurch über tiefesund weit reichendes Know How imBereich der Automatisierung.Zuverlässigkeit, der hohe Anspruchan sich selbst und das ständigeHinterfragen der eigenen Leistun-gen haben die Artschwager + KohlSoftware GmbH zu einer festen Grö-ße im Bereich der Intra- und Förder-logistik werden lassen.
Artschwager + Kohl Software GmbH
� Auftragsplanung� Endverpackung� Etikettierung� Fördertechnik� Kommissionierung� Lagerverwaltung� Logistikleitstand� Materialflusssteuerung� Paletten- und Gebindetransport� Palettenfördertechnik� Palettenverfolgung� Produktion� RHB-Lager� SPS-Steuerung� Staplersteuerung� Umpacken� Versand� Wareneingang� Warenausgang
� Agrozumos S.A., Spanien� Emig, Rellingen, Waibstadt� Fruchtquell, Dodow� IDEAL Automotive GmbH, Bamberg� KWS SAAT AG, Einbeck� Mineralquelle Zurzach AG, Schweiz� Naturella, Öhringen� Proleit AG, Herzogenaurach� Siemens AG, Erlangen� SWS Südwestdeut. Salzwerke AG� Wesergold GmbH & Co. KG, Rinteln
Jürgen Kohl,Geschäftsführer und LeiterInterne Logistik derArtschwager + Kohl SoftwareGmbH, Schützengraben 7,91074 Herzogenaurach,Tel. (0 91 32) 8 36 66-0,[email protected]
Das unmittelbare Arbeitsgebiet der Art-schwager + Kohl Software GmbH, Herzoge-naurach, erstreckt sich über die gesamteinnerbetriebliche Logistik. Vom Warenein-gang über die RHB-Lagerung, Leergutverwal-tung, Produktionsversorgung und dem Ge-bindetransport bis hin zur Endverpackungmit Etikettierung, Staplersteuerung und Ver-sand werden alle Prozesse überwacht und ge-steuert. Der Aufwand an der Laderampe re-duziert sich dadurch drastisch, und die ein-deutige Rückverfolgbarkeit jeder einzelnenPalette ist bis zu 100% gewährleistet. Infor-
mationen über die einzelnen Prozessschrittewerden durch den Logistik-Server zentrali-siert und dem Warenwirtschaftssystem zurautomatischen Weiterverarbeitung überge-ben. Durch diese Datenzentralisierung stehendem jeweiligen Unternehmen alle Informa-tionen wie Lagerbestände, produzierte Men-gen, Warenein- und Ausgänge in Echtzeit zurVerfügung. Rohstoffe, Fertigwaren sowieHilfs- und Betriebsstoffe können just-in-timedisponiert werden. Die integrierte Schwach-stellenanalyse ermöglicht es dem Unterneh-men, Fehler im logistischen Ablauf aufzuspü-ren und durch geeignete Maßnahmen zu be-seitigen. Dadurch wird in kürzester Zeit eineoptimale Auslastung der Anlage erreicht. Be-stehende Softwaremodule werden in Neu-und Umbaukonzepte integriert und zusätzli-che Module dem Logistiksystem beigesteuert.Die Planung neuer sowie die Modernisierungbestehender Anlagen geschieht in enger Zu-sammenarbeit mit den Kunden. Durch Schu-lungen, ein After-Sales-Konzept und einen24-Stunden-Service ist die Betreuung bei An-lagenstillständen durch Artschwager + Kohlgewährleistet.
Rückverfolgbarkeit voll gewährleistet
76 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2006
Die Software stellt Module für die Grundfunk-tionen der Intralogistik zur Verfügung.
PROFIL WAREHOUSE CONTROL SYSTEMS
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Vanderlande Industries gehört zuden weltweit erfolgreichsten Anbie-tern und Systemintegratoren im Be-reich automatisierter Materialfluss-systeme. Von dem 125 Mitarbeiterstarken Tochterunternehmen Van-derlande Industries Logistics Soft-ware GmbH mit Sitz in Dortmundwird die Software für die Warehou-se-Management-Systeme (WMS)und Warehouse-Control-Systeme(WCS) entwickelt und implemen-tiert. Mit der Logistics SoftwareSuite VISION™ stehen standardi-sierte Softwareprodukte zur Verfü-gung, mit denen vom kleinen, ge-ring automatisierten Lager bis hin zuhochkomplexen Logistik-Systemendas gesamte Leistungsspektrum eu-ropaweit und branchenübergrei-fend abgedeckt wird. Die Systemeund Produkte stellen eine optimaleLösung mit vollständiger Integra-tion dar. VISION™ verfügt überstandardisierte und zertifizierteSchnittstellen zu ERP-Systemen wieSAP, aber auch zu externen Lager-verwaltungssystemen. Die produkt-seitigen Schnittstellen zu unterla-gerten Systemen wie RBG, Förder-technik, Sortiersysteme und Robo-ter runden das Leistungsspektrumab und ermöglichen kunden- undprozessspezifische Lösungen auf derBasis von Standards. Zur optimalenGestaltung der Lagerprozesse stel-len wir unseren Kunden kompeten-te Beratung und weitere Dienstleis-tungen im Bereich der System- undProzessgestaltung ihrer Intralogistikzur Verfügung.
Vanderlande Industries Logistics
� Logistics Software Suite VISION™� Orderdistribution VISIONTM.ODS� Compact-Pick VISIONTM.CPS� Zone-Pick VISIONTM.ZPS� Logistics Data Warehouse� Pick-to-Light-System� Pick-by-Voice� RF-Picking� Planung & Beratung� Projektmanagement� Software-Engineering� Hotline & Customer Service� IT-Equipment� Simulation & Emulation
� Automotive/Continental AG (EU)� B2C/Hilti (DE)� Care/Pharmlog (DE)� Fashion/Rieker (DE, CZ, ROM)� Food/Mircana (CH)� Parts & Components/Arrow (NL)� Retail/Argos (UK), Otto (DE)� Tchibo (DE)� Lego (DE)� Tele Denmark (DK)� Wanadoo (FR)� Motorola (DE)
Stephan Vennemann,Senior Sales Engineer, VanderlandeIndustries Logistics Software GmbH,Joseph-von-Fraunhofer-Straße 25,44227 Dortmund,Tel. (02 31) 97 94-0,[email protected]
ximale Systemstabilität, kurze Implementie-
rungszeiten sowie an die System-
Performance bestehen. Mit
VISION™ wird eine ausge-
reifte Softwarelösung ange-
boten, die den genannten
Anforderungen in allen Be-
langen gerecht wird.
VISION™ stellt dem Benutzer
die Grundfunktionen zur Verfü-
gung, um die Prozesse der Intralogistik opti-
mal auszuführen, zu managen, zu steuern und
in eine vorgegebene Infrastruktur zu integrie-
ren. Auf dieser Basis sind weitere Produkte
verfügbar, die entweder als eigenständige Sys-
teme über Konfigurationen implementiert
oder in komplexen Systemen miteinander
kombiniert werden können. Die Produkte wie
etwa VISION™.ODS, VISION™.CPS und VI-
SION™.ZPS sind Komplettlösungen für die
Kommissionierung. Sie ermöglichen eine fle-
xible Gestaltung kundenspezifischer Ge-
schäftsprozesse durch 100%-ige Anpassung
des Systems – moved by VISION™.
Flexible Gestaltung von ProzessenDie IT-Systeme der Intralogistik unterliegen
fortlaufend Änderungen und Anpas-
sungen. Angetrieben durch Kunden
und Märkte mit Auswirkungen
auf die Distributionsstrategien,
effizientere Materialfluss- und
Prozessoptimierung, neue Vor-
schriften sowie Innovationen in
der IT-, Kommunikations- und Ma-
terialflusstechnik, arbeiten wir an der
stetigen Weiterentwicklung unserer Software-
systeme. Dabei bleiben die Ansprüche an ma-
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 77
PROFILLAGERLOGISTIK
Die Organisation der Lagerplätze sorgt für op-timale Lagerzahlen und optimierte Wege.
Bild
:AJE
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Die AJE Consulting GmbH & Co. KGwurde 1993 von Arnold Johann inRoes bei Koblenz gegründet. DerUnternehmensschwerpunkt liegt alsmittelständisches Systemhaus für In-formationstechnologie im BereichLagerlogistik.AJE ist personell, technisch und or-ganisatorisch als ein Kompetenzzen-trum für die IT-Lagerverwaltung aus-gestattet. Mit branchen- und platt-formunabhängigen Systemen decktAJE die kompletten Prozesse der La-gerverwaltung ab. Vom Lieferantenbis zum Kunden wird der Material-fluss kontrolliert, gesteuert und do-kumentiert.Dies wurde bereits durch europa-weite Installationen mehrfach unterBeweis gestellt. AJE unterstützt imgesamten Logistikbereich mit kom-petenter Beratung sowie der Erstel-lung von Prozessanalysen und Grob-konzepten zur Kostensenkung. Zu-sätzlich liefert AJE die kompletteHardwareausstattung, vom Serverüber Datenfunk, Pick-by-Voice, Bar-code-Scanner, Etikettendrucker undZubehör. LOSSY ist eine Komplett-Lösung für die Logistik, sowohl fürIBM-iSeries-Server als auch für an-dere Plattformen. Die .Net/Java-Ar-chitektur und das On-demand-Kon-zept von AJE erzielen somit höchsteFlexibilität für den Einsatz in der La-gerverwaltung für alle Unterneh-mensgrößen.„Aus der Praxis für die Praxis“ lautetder Leitsatz des neuen Schulungs-und Kompetenzzentrums für Lager-logistik der AJE Consulting in Neu-wied. Dort stehen Experten aus denBereichen Entwicklung, Logistik-mangement, Unternehmensbera-tung und Projektmanagement zurVerfügung. Es werden Projekte rea-lisiert von der ersten Analyse bis hinzur Implementierung. IndividuelleAnwendungen sorgen für kunden-orientierte und reibungslose Pro-jektplanung. (www.aje.de)
AJE Consulting GmbH & Co. KG
� Lagerverwaltung� Chargenverfolgung� RFID, Datenfunk, Barcode� beleglose Kommissionierung� Pick-by-Voice� Lokalisierung� Verortung� Materialflusssteuerung� Barcodescanner� Barcodedrucker� Prozessanalyse� mobile Terminals� Lieferavis� Kommissionierung� Projektmanagement� Systemintegration� Interfaces� Lagergeldabrechnung� Funk-/Staplerleitsystem� Informationssystem
� ALHO Systembau GmbH� Norgren GmbH� Ewals Cargo Care� Dettmer Logistics GmbH & Co KG� Vredestein� Hornbach Baumarkt AG� Lufapak GmbH� Kuhmo� TRW� Wahl & Co Spedition Logistik� BWG Reimer GmbH & Co. KG� Bomag� Griesson – De Beukelaer
Peter Weingartz ist Pro-kurist der AJE ConsultingGmbH & Co. KG, 56754Roes, Tel. (0 26 72) 9364-25, [email protected]
Die AJE Consulting GmbH & Co. KG mit Sitz
in Roes bei Koblenz unterstützt mit ganzheit-
lichen Logistikdienstleistungen. Die Roeser
Logistik-Spezialisten beschäftigen sich insbe-
sondere mit der Optimierung von Abläufen in
der Lagerlogistik und realisieren Rationalisie-
rungspotentiale durch ein flexibles Warehou-
se-Management-System. Das Unternehmen
entwickelt maßgeschneiderte Lösungen, die
kundenspezifisch an die jeweiligen logisti-
schen Anforderungen angepasst werden kön-
nen.
Die Software LOSSY ist ein modular aufge-
bautes Lagerverwaltungssystem. Soll/Ist-Ver-
gleich bei der Vereinnahmung und ein QK-
System sorgen für einen gesicherten WE. Bar-
code, RFID, Datenfunk und Pick-by-Voice
unterstützen alle Bewegungen und gewähr-
leisten höchste Datenqualität. Die Organisa-
tion der Lagerplätze garantiert optimale La-
gerzahlen, kombiniert mit Wegeoptimierung
und Pick-Strategien wird ein Höchstmaß an
Durchsatz erreicht. Standard-Interfaces für
den Datenaustausch mit Kunden, Lieferanten
und allen Systemen garantieren eine papier-
lose Auftragsabwicklung. Eine Anbindung
von KEP-Diensten erlaubt Track and Trace
vom Auftragseingang bis zur Auslieferung
beim Kunden.
Optimierung der Lagerlogistik
78 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Beim Bekleidungshersteller Gardeur wird derWarenfluss mit You-R® OPEN überwacht.
PROFIL RFID-SERVICE
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO
REFERENZEN
Die RF-iT Solutions GmbH wurde alsInfineon-Management-Buy-out imJahr 2005 gegründet und ist auf demGebiet der RFID-Software und -Dienstleistungen tätig. Das Unter-nehmen verfügt über das weltweitführende RFID-OPerating-ENviron-ment You-R® OPEN als Plattform fürSystemintegratoren. Kombiniert mitdem Know-how der RF-iT-Experten,sorgt You-R® OPEN dafür, dass denSystemintegratoren und Software-herstellern ein rascher und zugleichqualifizierter Markteinstieg ermög-licht wird. Für die überzeugendenFunktions- und Integrationseigen-schaften von You-R® OPEN wurdeRF-iT Solutions im laufenden Jahr2006 mit dem begehrten „Europe-an Auto-ID Award“ in der KategorieRFID ausgezeichnet. In strategischenMarktsegmenten realisiert RF-iT So-lutions Referenzprojekte, so dass dieMultiplikation der Lösungen überdie zertifizierten You-R® OPEN-Part-ner im sich rasch entwickelndenRFID-Markt erleichtert wird. Übertechnische Services wie Studien,Technologieevaluierungen, Bench-marking, Technologie-Consultingund Pre-Sales-Unterstützung arbei-tet RF-iT Solutions als technischesRückgrat der Systemintegratoren.Das „RFID Solution Excellence Cen-ter“ für kundenspezifische RFID-Tests betreibt das Unternehmen amFirmensitz in Graz/Österreich.
RF-iT Solutions GmbH
� RFID-OPerating-Environment� You-R® OPEN� Technische Services� Studien� Technologieevaluierungen� Benchmarking� Technologie-Consulting� Pre-Sales-Unterstützung� RFID-Consulting
� Textil- und Bekleidungsindustrie� Automotive� Hightech� CPG/METRO, Wal-Mart� Bibliotheken� Dokumentenverwaltung� Pharma
Dominik Berger,Geschäftsführer der RF-iTSolutions GmbH,Hans-Resel-Gasse 17a,8020 Graz/ Österreich,Tel. (+43 3 16) 7 11-1 11,[email protected]
Die RF-iT Solutions GmbH verbindet mit
ganzheitlichen Kommunikationslösungen
Geschäftsprozesse, RFID-Technologie und IT.
Viele IT-Unternehmen verfügen über Know-
how im Bereich der RFID-Prozessmanage-
ment-Software, die RFID-Daten mit dem ge-
schäftlichen Kontext verbindet und Back-
End-IT-Systemen zugänglich macht. Eine Lü-
cke zeigt sich aber oft im Bereich hardware-
naher Software und praktischer Erfahrungen
mit der RFID-Technologie selbst. Hier setzt
die RF-iT Solutions GmbH als Anbieter von
Komplettlösungen an. Mit der weltweit füh-
renden RFID-Betriebs- und Entwicklungs-
umgebung You-R® OPEN bietet RF-iT Solu-
tions eine offene Betriebsumgebung für
RFID-Anwendungen. Sie integriert die Hard-
warekomponenten im Reader-Antennen-Be-
reich und wird ständig an neue Marktent-
wicklungen angepasst. Auf der Systemseite
kommuniziert sie über Schnittstellen mit den
unterschiedlichsten Warenwirtschaftssyste-
men, zum Beispiel mit Microsoft Navision
oder der Auto-ID Infrastructure (AII) von
SAP. Damit ermöglicht You-R® OPEN den Be-
trieb der RFID-Prozessmanagement-Soft-
ware unabhängig von der verwendeten RFID-
Technologie, den eingesetzten Geräten und
den jeweiligen Integratoren. Für die Kunden
bietet der Einsatz von You-R® OPEN einen ho-
hen Investitionsschutz. Ein spezielles Kom-
munikationsmodul wurde für die Beklei-
dungsindustrie entwickelt. In diesem Seg-
ment ist RF-iT Solutions Marktführer in Eu-
ropa. Seine Standardmodule nutzt RF-iT So-
lutions in Referenzlösungen und multipliziert
diese über Systemintegratoren und Betreiber.
Damit theoretisch optimierte Geschäftspro-
zesse auch in der praktischen Umsetzung
funktionieren, bietet RF-iT Solutions System-
integratoren umfassende Technologiebera-
tung an.
Offene Betriebsumgebung für RFID
Für die Hauptbibliothek in Wien hat RF-iT eineumfassende Buchungslösung entwickelt.
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 79
PROFILSAP-LÖSUNGEN
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN
Die international tätige REALTECHAG unterstützt Unternehmen bei derOptimierung und Sicherung ihrer IT-Landschaften. Als Spezialist für SAP-Software berät der Unternehmens-bereich Consulting in den dreiSchwerpunkt-Themen SAP-Basis-Technologie, SAP-NetWeaver/Enter-prise SOA und Business Case Inte-gration mit SAP NetWeaver (vomGeschäftsprozess zur Architektur-plattform). Im GeschäftsbereichSoftware bietet REALTECH umfas-sende Lösungen für das Manage-ment heterogener IT-Infrastruktu-ren. Die verschiedenen Produkte fürSystem- und Netzwerkmanagementsichern den hochverfügbaren Be-trieb mittlerer bis großer IT-Infra-strukturen inklusive Applikationenwie SAP, Datenbanken, Betriebssys-teme und Netzwerke. Speziell fürSAP Applikationen entwickelte Pro-dukte (SAP-Add-ons) schaffen per-formante, automatisierte Schnitt-stellen zu anderen Systemen undsorgen damit für den sicheren Aus-tausch von Massendaten und die re-visionssichere Verteilung von Sys-temmodifikationen in großen, ver-netzten SAP-Landschaften.Gegründet wurde REALTECH 1994in Walldorf bei Heidelberg – seit1999 ist das Unternehmen im PrimeStandard an der deutschen Börse no-tiert. Es hat inzwischen vier Ge-schäftsstellen in Deutschland sowieNiederlassungen in Europa,Asien/Pazifik und Nord- und Süd-amerika. Im Geschäftsjahr 2005 er-zielte REALTECH einen Umsatz von50,1 Mio. Euro. Zum Stichtag am 31.Dezember 2005 waren 220 Mitar-beiter in Deutschland beschäftigt –weltweit über 500.
REALTECH AG
� Application-Management� Netzwerk-Management� Service-Management� SOX-konformes SAP-Transport-
management� Automatische Belegdatenerfassung
in SAP� ITIL-konformes SAP-Schnittstellen-
Management– Verbuchungskontrolle– Lückenlose Protokollierung– Integrierter Workflow/Alerting– Automatische Programmgenerierung– Unterstützung aller SAP-zertifizierten
Lademethoden� SAP Consulting
– Basis-Technologie– SAP-NetWeaver/Enterprise SOA– Business Case Integration
� August Storck� BSH Bosch-Siemens-Hausgeräte� Stihl Motorsägen� Freudenberg IT� Fiat Automobil� Trumpf� John-Deere� Kennametal� MAN Nutzfahrzeuge� Sick
Stefan Huber,Product Manager IM/3bei der REALTECH AG,Industriestraße 39c,69190 Walldorf,Tel. (0 62 27) 8 37-0,[email protected]
IM/3 ist eine Schnittstellen-Software zur
Kommunikation zwischen SAP und SAP-
fremden Systemen. Sie unterliegt keinen Ein-
schränkungen dahingehend, welche fremden
Systeme angebunden werden können. Sowohl
IT-nahe Komponenten als auch Produktions-
maschinen, die Daten erzeugen, welche in Wa-
renwirtschaftssystemen verarbeitet werden
müssen, sind mit Hilfe von IM/3 integrierbar.
Die Interface-Software in Verbindung mit In-
dustriemaschinen schließt somit eine wichti-
ge Lücke im Supply-Chain-Management-
Prozess – die Online-Kommunikation von
Maschinen mit der IT. Die einfach zu hand-
habende und bereits vorkonfigurierte Soft-
ware ist in zweierlei Hinsicht interessant für
das produzierende Gewerbe. Der End-Nutzer
beschleunigt mit der leicht zu implementie-
renden Lösung seine Produktion und senkt
durch die Reduzierung der Fehlerrate seine
Kosten. Anbieter von Investitionsgütern er-
weitern mit IM/3 als Zusatzmodul Ihre Pro-
duktpalette und erschließen sich so
international neue Zielmärkte. Dafür
wurde von REALTECH eigens ein
Vertriebspartnermodell entwickelt,
das Maschinenbauern entscheidende
Wettbewerbsvorteile sichert. Durch
die direkte Integration in SAP entfal-
len außerdem zusätzliche Investitio-
nen in Hard- und Software, was den
Interface Manager IM/3 besonders
für mittelständische Unternehmen
zu einer interessanten Lösung macht.
Bereits mehr als 1500 Unternehmen
unterschiedlichster Branchen und
Unternehmensgrößen haben sich für
REALTECH entschieden.
Effizientes Schnittstellen-Management
Die Interface-Software IM/3 verbindet fremde Welten mitSAP-Lösungen.
80 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
PROFIL IT-DIENSTLEISTUNG
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Als Unternehmen der arvato systemsgroup und damit als Teil der welt-weit agierenden Bertelsmann AG istdie arvato systems | TechnologiesGmbH ein internationaler Full-Ser-vice-IT-Dienstleister. Sein branchen-und technologieübergreifendesLeistungsportfolio verbindet in be-sonderer Weise die Welten von SAPund Microsoft zu integrierten Lö-sungen. arvato systems | Technolo-gies plant, entwickelt, implemen-tiert und pflegt zukunftsgerechteund dynamische IT-Systeme welt-weit. Das vielfältige Angebot er-streckt sich von Standard- und Indi-vidual-Softwareentwicklungen überkomplette ERP-Systeme, zuverlässi-ge Business-Intelligence- und Logis-tik-Lösungen, Application Manage-ment, innovative Lösungen zur Kun-denbindung bis hin zu einem opti-malenRight-shoring Konzept.arvato systems | Technologies bietetoptimale Dienste für kundenindivi-duelle, SAP-basierte Logistik-Lösun-
gen. Nichtnur die Ein-führung vonSAP Logis-tics Execu-tion System(SAP LES),sondernauch dasvielfältigeProzess-Know-howunserer Be-rater im Lo-gistikumfeldsorgt für diepräzise Steu-rung derWertschöp-
fungskette im Supply- Chain-Ma-nagement-Umfeld. Aufgrund dieserKompetenz wurde arvato systemsvon SAP mit dem Status „Special Ex-pertise Partner für SAP LES“ ausge-zeichnet.
arvato systems|Technologies GmbH
� Branchenübergreifende Logistik– undIT-Kompetenz
� Erstellung von Prozessanalysen undMachbarkeitsstudien
� Application Management Services undApplication Service Providing
� Planung, Entwicklung, Optimierung,Betreuung und Pflege kompletter IT-Logistik-Lösungen
� Optimierung von Logistik-Prozessen� Papierlose Lagersteuerung mit Radio
Frequency� Task & Resource Management als Sta-
plerleitsystem oder zur Ansteuerungvon Automatik im Lager
� RFID Systemintegration
� arvato logistics services� hameln pharmaceuticals� SANICARE-Apotheke� SonopressBranchen:� Fertigungsindustrie� Konsumgüterindustrie� Logistikdienstleister� Möbelindustrie� Medien� Pharmaindustrie
Hartmut Fries, Director SAP,arvato systems ITechnologies,33311 Gütersloh,Tel. (0 52 41) 80-10 56,[email protected]
Im Rahmen des Logistik-
Servicepakets LogisticEx-
cellence wird die Standard-
software SAP nach kom-
pletter Prozessanalyse und
je nach Kundenanforde-
rungen optimal implemen-
tiert und bei Bedarf ange-
passt. LogisticExcellence ist
das Ergebnis umfangrei-
cher Erfahrungen aus zahl-
reichen Implementierungs-
und Migrationsprojekten
für verschiedenste Kunden aus dem Logistik-
Bereich.
In diesen Projekten haben wir unter ande-
rem SAP als Multi-Client-Warehouse-Lösung
für einen Logistikdienstleister in seinem eu-
ropäischen Logistikzentrum erfolgreich ein-
geführt. LogisticExcellence unterstützt dabei
die Lager- und Distributionslogistik zur Aus-
lieferung von 120 000 Units pro Tag zum Bei-
spiel mittels Handling Unit Management und
Radio Frequency.
Bei einem Pharmahersteller wurde die An-
bindung von SAP TRM an Lagerautomatik
(RBG, Fördertechnik)
und an eine Pick-to-
Light-Anlage durch uns
implementiert. Die bis-
herige Middleware zur
Ansteuerung der SPS
(speicherprogrammier-
bare Steuerung) konnte
entfallen, was nicht nur
zu deutlichen Kostensen-
kungen führte, sondern
die Prozesse transparen-
ter und stabiler machte.
Durch die direkte Anbindung an SAP werden
die Lager- und Kommissionierungsprozesse
sicher ausgeführt und entsprechen somit den
hohen Qualitätsanforderungen der Phar-
maindustrie.
Application Management Services und Ap-
plication Service Providing (ASP) ergänzen
unser Logistik-Servicepaket und bieten unse-
ren Kunden einen Rund-Um-Service aus ei-
ner Hand. Mit unserem Leistungsspektrum
richten wir uns primär an Unternehmen, die
SAP als ERP System bereits im Einsatz haben
und nach Optimierungspotenzialen suchen.
IT-Logistik-Lösungen auf SAP-Basis
MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 81
PROFILSOFTWARE UND BERATUNG
PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL
PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN
Die Wassermann AG mit Hauptsitz inMünchen ist Anbieter von Supply-Chain-Management-Lösungen fürdie Planung und Steuerung vonUnternehmensabläufen. Mit derKombination aus leistungsstarkenSoftwareprodukten und umset-zungsorientierter Organisationsbe-ratung macht die WassermannAG produzierende Unternehmenschnell, termintreu und ertragsstark.Seit über 20 Jahren ist die Wasser-mann AG auf die Optimierung vonLeistungsprozessen und Lieferkettenspezialisiert. Mehr als 120 Unter-nehmen unterschiedlicher Industrie-zweige setzen auf die Implementie-rungs- und Realisierungserfahrungvon Wassermann.Die Kunden der Wassermann AGprofitieren von jahrzehntelangerProjekterfahrung, spezifischemBranchen-Know-how und einer viel-fach erprobten Reorganisations-kompetenz im Bereich Prozessopti-mierung. Durch die Einführung kla-rer Planungs- und Steuerungsprinzi-pien, leistungsstarker Softwarepro-dukte und einer prozessorientiertenOrganisation führt die WassermannAG ihre Kundenprojekte schnell zumessbaren Erfolgen.Eine ständig steigende Anzahl vonUnternehmen aus der Einzel- &Kleinserienfertigung sowie aus derPharma- & Prozessfertigung und derSerien- & Variantenfertigung setztauf die über 20-jährige Implemen-tierungs- und Realisierungserfah-rung.Die Wassermann AG bildet die Divi-sion „Consulting Service/Wasser-mann“ der Swisslog. Das SchweizerUnternehmen ist weltweit tätig undbietet integrierte Logistiklösungenzur Optimierung von Produktions-und Distributionsprozessen an.Swisslog hat ihren Hauptsitz inBuchs/Aarau, Schweiz, und beschäf-tigt weltweit 1850 Mitarbeiter in20 Ländern.
Wassermann AG
� waySCS (Supply Chain Simulation) fürdie optimierte Planung & Steuerungdes Auftrags- und Produktionsflusses inUnternehmen
� wayRTS (Real Time Simulation) für diePlanung & Steuerung adaptiver Pro-duktions- und Liefernetzwerke in Echt-zeit
� waySTS (Strategic Simulation) für dielängerfristige strategische Planung vonProduktionsnetzwerken
� wayFOR (Forecast Optimizer) für dieschnelle und präzise Ermittlung künfti-ger Marktbedarfe
� wayKPI (Performance Monitor) für diepermanente Überwachung der Leis-tungsfähigkeit der Supply Chain
� wayMES (Enterprise Frontend) für dieeffizienten Kommunikation zwischender Supply-Chain-Steuerungsabteilungund den Leistungserbringern
� wayVMI (Vendor Frontend) für die ein-fache Integration von Kunden und Lie-feranten
Antje Zientek,Manager Marketing& Communications,80686 München,Tel. (0 89) 57 83 99-1 64,[email protected]
Die Wassermann AG entwi-
ckelt und realisiert IT-gestütz-
te Lösungen für das Supply
Chain Management – für pro-
duzierende mittelständische
Betriebe ebenso wie für inter-
national agierende Konzerne.
Die Funktionalitäten der way-
Produktfamilie unterstützen
die operative Planung & Steu-
erung von einzelnen Unter-
nehmen, die Optimierung von
Produktions- und Liefernetz-
werken sowie die strategische
Netzwerkplanung.
Die Architektur, die Methodik und die
Funktionen der Wassermann Software basie-
ren auf dem Konzept der Human Centered
Planning Intelligence. Entsprechend der
Überzeugung, dass die menschliche Lösungs-
kompetenz für ein erfolgreiches Supply Chain
Management unverzichtbar ist, bietet die
Wassermann AG Planern echt-
zeitfähige Softwareanwendun-
gen, die sie in ihrer Arbeit effi-
zient unterstützen.
Automatismen entlasten den
Anwender bei Routinetätigkei-
ten und komplexen Optimie-
rungsaufgaben. Der Mensch mit
seinem Wissen und seiner Erfah-
rungentscheidet inkritischenSi-
tuationen und steuert den Ge-
samtprozess. Die way-Produkte
verschaffen den nötigen Über-
blick und machen früh auf Pla-
nungskonflikte aufmerksam.
Alle Anwendungen sind schlank in der Ar-
chitektur und leicht beherrschbar. Auch in
komplexen Planungsumgebungen bleiben die
Simulationswerkzeuge intuitiv und flexibel
und liefern schnell wertvolle Ergebnisse für
die nachhaltige Optimierung von Leistungs-
prozessen.
SCM-Softwarelösungen und Consulting
Einzel- und Kleinserienfertigung� Atlas Elektronik� Baltic Metalltechnik� Oerlikon Contraves� Rauch LandmaschinenfabrikPharma- und Prozessfertigung� Altana Pharma� Boehringer Ingelheim Pharma� Merz Pharma� Rottendorf PharmaSerien- und Variantenfertigung� Erco Leuchten� Hirschmann Electronics� Rosenberger Hochfrequenztechnik� VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken
Wassermann unterstütztUnternehmen mit Softwareund Beratung bei Planung,
Steuerung und Optimierungvon Geschäftsprozessen.
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82 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007
Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg,
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