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September 2006 Sonderausgabe 19,95 B 04654 Logistik www.mm-logistik.de MM Logistik · Softwareführer 2006/2007 www.mm-logistik.de
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Logistik - files.vogel.de · Chain Management, Transport-Management, Materialflusssteue-rung, Software zum Versand- und Frachtmanagement, Tourenpla-nung, Software für Supply Chain

Apr 13, 2018

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September 2006 Sonderausgabe � 19,95 B 04654

Logistikwww.mm-logistik.de

MM

Logistik·Softw

areführer2006/2007

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w.m

m-logistik.de

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 3

WMS Software, Speditions- und

Lagersoftware, Software für die

Automatisierung fördertechni-

scher Anlagen und für Auto-ID-

Lösungen, Software für Lager- und

Speditionsabwicklung, Software

für Logistikdienstleister, Supply

Chain Management, Transport-

Management, Materialflusssteue-

rung, Software zum Versand- und

Frachtmanagement, Tourenpla-

nung, Software für Supply Chain

Execution …

Die babylonische Verwirrung

beginnt mit Sprachschlamperei,

denn die Begriffsverfremdung be-

zeugt die vielen Möglichkeiten und

erzeugt sicher einige Aufmerksam-

keit. Langfristigen Erfolg haben

Anbieter und Unternehmer aber

nur bei verständlicher Kommuni-

kation über Anwendungen und

Lösungen. Der neue Software-

führer von MM-Logistik soll Ihnen

dabei helfen.

Ihr Martin Wölker

SOFTWARELEITARTIKEL

Babylonische

Logistiksoftware! Ganz offen-

sichtlich ist es unmöglich,

steigende logistische Anfor-

derungen der Kunden ohne pas-

sende Software zu erfüllen. Dabei

sieht sich der Unternehmer mit ei-

ner sehr langfristigen und teuren

Entscheidung konfrontiert. Stra-

tegische Fehler bei der Auswahl der

eigenen Logistiksoftware sind

genau so schwer korrigierbar wie

das falsche ERP.

Die Anforderungen steigen, und

der richtige Anbieter muss nur

noch gefunden werden. Heutzu-

tage geht man zur Anbietersuche

einfach ins Internet. Google findet

inzwischen mehr als 370 000 Bei-

träge zum Schlagwort „Logistik-

software“. Auf dem deutschen

Markt werden mehrere hundert

unterschiedliche Systeme für

unterschiedlichste Belange ange-

boten. Schon auf der ersten Seite ist

die Bandbreite enorm:

Verwirrung

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4 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

SIMULATIONProjektbegleitende Simulation fest integriert im

Engineeringprozess von Intralogistik-Systemen 30

ERPVorteile einer integrierten Softwarelösung

am Beispiel aus der Praxis 34

BETRIEBSSTEUERUNGMaßgeschneiderte Software steuert die Abläufe

eines Recycling-Zentrums der BMW-Group 36

LAGERTECHNIKNeugestaltung eines Getränkelagers

bietet erhebliche Einsparpotenziale 40Lagerverwaltungssystem beschleunigt Zugriff

auf automatisches Hochregallager 42

KOMMISSIONIERENDynamisches Hochleistungs-Kommissioniersystem

mit RFID-gesteuertem Behälterumlauf 44

SCMWeltweiter Daten- und Informationsaustausch

mit allen integrierten Partnern 48

INVENTURSOFTWARESoftwaregestützte Stichprobeninventuren

reduzieren den Aufwand um bis zu 95% 52

LEITARTIKEL

Dr. Martin Wölker: Babylonische Verwirrung 3

FACHBEITRÄGE

WAREHOUSE MANAGEMENT

Markt in Bewegung 6

Vorteile von Standardsoftware in individuellen

Lösungen durch Releases gebündelt 10

SAP Warehouse-Management-Modul optimiert

vorhandenes Automatiklager 12

Konzeption und Realisierung individueller

Logistiklösungen in rund 20 Branchen 14

Anwender erhalten in Lagertechnik den gleichen

Benutzerkomfort wie bei Office-Lösungen 16

Software für die Intralogistik entwickelt sich weit

über unternehmensinterne Prozesse hinaus 18

Interview mit Swisslog über Markttrends 20

Erfolgreiche Zusammenarbeit zweier

Logistikspezialisten nützt den Kunden 22

Umfangreiches Projekt in der Kontraktlogistik

erfolgreich umgesetzt 24

Transparenz und Flexibilität sind wichtig

in fortschrittlichen Lagersystemen 26Titelbild: Collage Bayerlein

September 2006

KommissionierenKleinteilelager auf der Basis eines Karussell-systems rationalisieren das Kommissionierenin Versandzentren.Seite 44

W-LANUnterschiedliche Standards

erschweren noch die Kommunika-tion in lokalen Netzen.Seite 60

WMSModerne Warehouse-

Management-Systemesind längst keine Insel-

lösungen mehr.Seite 18

Logistik

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RFIDAutomatisiertes Kanban-System sorgt für rasante

Beschleunigung des Wagenflusses 54

W-LANBeschleunigtes Retouren-Handling 58Im Dschungel der Netze 60

TELEMATIKLeistungsfähige und kostengünstige Lösung

für die Wertschöpfungskette 62Ortungssysteme in der Transportlogistik 66

PROFILE

Fablog: Logistikplanung 70Innolog: Logistiklösungen 71Savoye: Logistikservice 72Sysmat: Materialfluss 73Still: Materialfluss-Management 74Artschwager + Kohl: Innerbetriebliche Logistik 75Vanderlande: Warehouse Control Systems 76AJE Consulting: Lagerlogistik 77RF-IT Solutions: RFID-Service 78Realtech: SAP-Lösungen 79Arvato Systems: IT-Dienstleistung 80Wassermann: Software und Beratung 81

IMPRESSUM 82

LagertechnikSprachgesteuertes manuelles

Kommissionieren liegt auchbeim Getränkehandel im

Trend.Seite 40

MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 5

SERVICEUNTERNEHMEN

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

AAEB GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48AJE Consulting GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . .77Alpen-Adria Universität Klagenfurt . . . . . . . . . . . . . . .66Artschwager & Kohl Software GmbH . . . . . . . . . . . . .75Arvato Systems Technologies GmbH . . . . . . . . . . . . . .80

CCAL Consult GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Coglas GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Cognid Consulting & Engineering GmbH . . . . . . . . . .62

DDematic GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30

FFablog GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70Farside Gesellschaft für Informationssysteme mbH . . .22Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML . .6

GGigaton GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

IICS International AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58, 60Infor Global Solutions GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Innolog GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71

KKardex Organisationssysteme GmbH . . . . . . . . . . . . .42Knapp Systemintegration GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .40

LLogiplan GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22LS + Logistikplanung Softwareintegration GmbH . . . .14

PPSI Logistics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

RRealtech AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .79RF-IT Solutions GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78

SS & P Computersysteme GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .16Salomon Automation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Savoye GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72SSI Schäfer Noell GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44StatControl GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Still GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74Swisslog AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Sysmat GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73

UUCS Industrie-Elektronik GmbH . . . . . . . . . . . . . .54, 57Universität Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66

VVanderlande Industries Logistics Software GmbH . . . .76Viastore Systems GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

WWassermann AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81

INHALTAUS DEM

WMSWarehouse-Management-Systememüssen an verschiedene Kommis-sioniertechniken angepasst wer-den können.Seite 20

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WMS MARKTSTUDIE

6 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Im Februar 2000 wurde vom

Fraunhofer Institut für Material-

fluss und Logistik und der

niederländischen IPL Consul-

tants b.v. ein neuer Service ins

Leben gerufen. Die Interna-

tionale Marktstudie WMS

bringt auf hohem Niveau

Transparenz in den Markt für

Warehouse Management Systeme

(WMS). Nach fünf Jahren ist es an

der Zeit ein Zwischenresümee zu zie-

hen. Im Zentrum der Betrachtung

stehen folgende Aspekte:

� Wie hat sich der Markt entwickelt?

� Wie groß ist der Funktionsumfang

der WMS?

� Wer sind die Anwender und wel-

che Anforderungen stellen sie?

� Welchen Umfang und welche

Dauer hat ein WMS-Projekt?

Die aus der Analyse resultieren-

den Erkenntnisse verschaffen einen

aktuellen Überblick über den WMS-

Markt.

Vom Som-

mer 2004 bis

Sommer 2005 hat-

ten WMS-Anbieter im Mittel zwan-

zig „Go-Lives“ ihres WMS, wobei an

dieser Stelle nicht zwischen Be-

stands- und Neukunden unterschie-

den wird.

Nachdem die Logistik im Allge-

meinen und das Lager im Besonde-

ren von Unternehmen vor einiger

Zeit als „letzte“ Quelle für Kosten-

einsparungsmöglichkeiten entdeckt

wurden, mauserten sich viele Lager-

verwaltungssystem (LVS) innerhalb

kürzester Zeit zum Warehouse Ma-

nagement System (WMS). Ein La-

gerverwaltungssystem beschreibt im

Kernbereich zunächst ein System zur

Verwaltung von Mengen und Orten

(Lagerorten) und insbesondere de-

ren Beziehung zueinander. Zusätzli-

che Funktionen können dabei auch

die Verwaltung der Transportsyste-

me beinhalten. Somit stellt ein La-

gerverwaltungssystem im engeren

Sinne ein Lagerbestandsverwal-

tungssystem dar.

Dahingegen bezeichnet das Ware-

house Management im allgemeinen

Sprachgebrauch die Steuerung,

Kontrolle und Optimierung

komplexer Lager- und Distri-

butionssysteme. Neben

den elementaren

Funktionen einer

Lagerverwaltung

wie Mengen- und

Lagerplatzver-

waltung, Fördermit-

telsteuerung und -dis-

position, gehören nach die-

ser Betrachtungsweise auch

umfangreiche Methoden und

Mittel zur Kontrolle der Systemzu-

stände und eine Auswahl an Be-

triebs- und Optimierungsstrategien

zum Leistungsumfang. Die Aufgabe

von WMS besteht in der Führung

und Optimierung von innerbetrieb-

lichen Lagersystemen.

Ein Großteil der WMS-Anwender

wünscht sich dabei ein individuelles

Standard-WMS. Das heißt, das

WMS soll die individuellen Ge-

schäftsprozesse funktional abdecken

ohne dabei eine (teure) Individual-

Lösung zu sein. Diesem Anspruch

tragen die Anbieter Rechnung, in-

dem sie Systeme entwickeln, die ei-

nen modularen Aufbau besitzen,

sich vom Kunden parametrisieren

lassen und definierte Programmrou-

tinen vorweisen, die individuell pro-

Ein Markt in

Bewegung

OLIVER WOLF, GÜNTER DIETZE UND DAMIAN DANILUK

Seit mittlerweile sechs Jahren bringt das Fraunhofer Institutfür Materialfluss und Logistik seine umfassende Marktstudie fürWarehouse Management Systeme (WMS) heraus und bietetdamit Anbietern wie Anwendern eine jeweils aktuelle umfassen-de Analyse des dynamischen WMS-Marktes. Eines der aktuellenErgebnisse: Mittelständische WMS-Anbieter verteidigen ihrePosition am Markt gegen übermächtigen ERP-Anbietern.

BuchtippWarehouse Management – Automatisierung und Or-ganisation von Lager- und Kommissioniersystemen;ten Hompel, Schmidt; Springer Verlag Berlin Heidel-berg New York; ISBN 3-540-44091-7

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 7

grammierte Funktionen in das Sys-

tem integrieren.

Der Funktionsumfang der WMS

wächst stetig an, wobei insbesonde-

re die Suiten-Anbieter die Funktio-

nalität ihrer WMS-Module allge-

mein erweitern. Auf diese „Bedro-

hung“ reagieren die „puren“ WMS-

Anbieters auf zweierlei Weisen:

� Zum einen wird der Funktions-

umfang immer mehr verfeinert, der

Spezialisierungsgrad immer weiter

erhöht.

� Zum anderen tritt eine ständig

wachsende Zahl von „puren“ WMS-

Anbietern auch als Integratoren von

WMS-Modulen der Suiten-Anbieter

auf. Die WMS-Anbieter verschaffen

sich hierbei das Know-how über das

WMS-Modul des Suiten-Anbieters,

zumeist durch Akquisition von

Unternehmen mit dem entsprechen-

den Leistungsportfolio. Der WMS-

Anbieter sieht hier den Vorteil, dass

er bei Ausschreibungen sowohl sein

WMS als auch das WMS-Modul des

Suiten-Anbieters anbieten kann.

Entscheidet sich der Anwender für

eine Suite (Alles aus einer Hand), so

kann der „pure“ WMS-Anbieter im-

mer noch mit größerem Logistik-

Know-how argumentieren und

bleibt so weiter „im Boot“.

Detaillierte Unterstützungder Geschäftsprozesse

Grundsätzlich unterstützen die

WMS immer detaillierter die einzel-

nen Geschäftsprozesse im Lager.

Dies gilt sowohl für die eigentliche

WMS-Kernfunktionalität vom Wa-

reneingang bis zum Warenausgang

als auch für die Zusatzfunktionen.

Projektspezifisch können sicherlich

Anforderungen auftreten, die ohne

Individualanpassungen des WMS

nicht umsetzbar sind, gewöhnliche

Aufgabenstellungen sind aber über

Parametrisierung des WMS reali-

sierbar.

Die Kernfunktionen sind für den

Betrieb des WMS unabdingbar und

gehören zum minimalen Installa-

tionsumfang jedes Systems: von der

Warenannahme bis zum Versand.

Bei den Kernfunktionen der Ware-

house Management Systeme wurden

in den letzten Jahren insbesondere

die Unterstützung der Warenein-

gangsprozesse, die Auftragsbearbei-

tung und Einlagerung sowie das In-

formationssystem ausgebaut.

Die Zusatzfunktionen im Gegen-

satz zu „Add-Ons“ gehören ebenfalls

zum gewöhnlichen Funktionsbe-

reich jedes WMS, werden aber nur

installiert, wenn der Kunde die ent-

sprechende Funktionalität auch be-

nötigt. Im Bereich der Zusatzfunk-

tionen wurden die funktionale

Unterstützung und Verwaltung von

Seriennummern und Mindesthalt-

barkeitsdaten sowie die Retourenbe-

arbeitung verstärkt.

Add-Ons wie zum Beispiel RFID-

Software oder Pick-to-Voice-Syste-

me sind in der Regel eigenständige

Softwarepakete. Die Add-On-Pro-

gramme werden „WMS-neutral“

entwickelt und können somit an

nahezu jedes WMS angebunden

werden.

Betrachtet man die Anforderun-

gen des Anwenders, so ist bei der

individuellen Analyse kein klarer

Trend auszumachen: Die Inventur

wird seit Jahren immer stärker und

die funktionale Unterstützung des

Warenausgangs wird vom Anwender

immer geringer gewichtetet. Bei der

Kommissionierung sind starke

Schwankungen in der Gewichtung

erkennbar. Allgemein erwarten die

Wie bisher will Aldata auch zukünftig die Ent-wicklungen zur umfassenden Unterstützungaller ProzessevonderWarenannahmeüberdieproduktgerechte Einlagerung bis zur Distribu-tionsabwicklung und Verladung forcieren.Brandt & Partner/Fresenius Netcare sieht alsHauptziel für die Zukunft die Harmonisierungvon Geschäfts- und IT-Prozessen. In diesemKontext soll auch die Fortentwicklung desWMS erfolgen.Coglas plant eine ganzheitliche Logistikplatt-form (Operative Logistic Execution Platform).Zusätzlich wird Coglas verstärkt als unabhän-giger Systemintegrator auftreten (hersteller-und systemneutral). Kurzfristig erweitert Co-glas den Standardanteil seiner Logistiksoft-ware, indem projektspezifische Anpassungenverallgemeinert und releasefähig gemachtsowie dem Kern hinzugefügt werden.Das WMS der GDV Kuhn wird auf Java um-gestellt. Die Oberfläche wird damit browser-fähig. Zudem wird die Unabhängigkeit vomBetriebssystem Windows erreicht. Beim Da-

tenfunk wurde bei den Bediengeräten bisherhauptsächlich zeilenorientiert gearbeitet.Dies soll auf grafische Oberflächen umgestelltwerden.Mit dem Produkt Alwis OMS bedient Logimüber Vertriebspartner den Low-Cost-Bereich.Alwis OMS ist eine Stand-Alone-, Out-of-the-Box-Lösung für einfache Anforderungen imBereich Lagerverwaltung.Die immer umfangreicheren Aufgabenstel-lungen erfordern eine fortlaufende Weiter-entwicklung der Software. Fertigungs- undMontageprozesse sollen in Zukunft durch dasDC21-WMS noch besser unterstützt werden.Auch neue Technologien, allen voran sei hierdie RFID genannt, sollen in Zukunft bei demWMS von LS+ weitere Unterstützung finden.S&P Computersysteme hat die vollständigefunktionale Umsetzung der Version 7 auf SuP-CIS-L 8 abgeschlossen. Nach diesem Meilen-stein in der Produkthistorie von SuPCIS-L stehtals nächstes „Java integrated Voice-Picking“auf der Liste der zukünftigen Entwicklungen.

Entwicklungsschwerpunkte WMS-Anbieter

Das durchschnittliche Projekt

50 000 bis 300 000 Euro

Dauer der Einführung 3 bis 9 Monate

eingesetzteLagertechnik

Branche LogistikdienstleisterHandelAutomobilLebensmittel

Datenbank Oracle

Server-Betriebssystem

WindowsUnix

IT-Systemlandschaft

überlagertesERP-System

SAPBaanNavision

Kosten

manuelles RegallagerBlocklagermanuelles Behälter-/KleinteilelagerDurchlauflagerautomatisches Hochregallager

WMSMARKTSTUDIE

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WMS und gewichtet an dieser Stelle

in der Regel immer stärker.

Neben funktionalen Erweiterun-

gen fokussieren die WMS-Anbieter

ihre Entwicklungsaktivitäten im All-

gemeinen in Richtung plattform-

und branchenunabhängiges WMS,

um sich so an einen großen Anwen-

derkreis zu richten Zusätzlich planen

auch weiterhin einige Anbieter, die

noch keine zertifizierte Schnittstelle

zu einem ERP-System (Schwer-

punktmäßig SAP-ERP) haben, eine

Zertifizierungdurchführenzulassen.

FazitDer WMS-Markt bleibt nach wie vor

in Bewegung. Die WMS-Anbieter

versuchen durch Plattform- und

Branchenunabhängigkeit ihr WMS

8 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Anwender, dass jedes WMS einen

hinreichend großen Umfang bei den

Kernfunktionen bieten. So ist auch

die geringere Gewichtung dieser

Funktionen zu erklären.

Eindeutiger ist der Trend bei der

Relevanz der Zusatzfunktionen. Der

Anwender verlangt offensichtlich

nach mehr Funktionalität neben der

eigentlichen Kernkompetenz des

Allein in Deutschland gibt es über 150WMS-Anbieter, wobei nur diejenigen Be-rücksichtigung finden, bei denen die Im-plementierung eines WMS im Rahmen ei-nes Projekts erfolgt. Anbieter, die nur einreines Produkt in Form einer CD verkaufen,sind nicht eingerechnet. Die WMS-Anbie-ter lassen sich grob in drei Gruppen den„puren“ WMS-Anbieter, den Suiten-Anbie-ter und den Lagertechnik-Anbieter. Die fol-genden Aussagen zu den drei Anbieter-Gruppen beziehen sich auf den durch-schnittlichen Anbieter der jeweiligen Grup-pe. Selbstverständlich gibt es auch Aus-nahmen: Den Lagertechnik-Anbieter dersein WMS als Produkt eigenständig ver-marktet, den Suiten-Anbieter, der seineKernkompetenz im Wertschöpfungsbe-reich Lager sieht und den „puren“ WMS-Anbieter, dessen WMS nur für einfachemanuelle Lager geeignet ist.� „Purer“ WMS-AnbieterDer „pure“ WMS-Anbieter bietet aus-schließlich WMS und andere lagerrelevan-te Software (z.B. Sta-plerleitsystem, Kom-missioniersystem) an.Gewöhnlich bestehen - meistlose - Kooperationen zwi-schen ERP-Anbietern,die kein WMS-Mo-dul anbieten undLagertechnik-An-bietern, derenWMS einen gerin-gen Funktions-umfang aufweist.Zweck der Zu-sammenarbeit sinddie Erhöhung der An-gebotsbandbreite undSynergieeffekte bei der Neu-

Kundenakquisition. Dem potentiellen Kun-den bietet vor allem die mehrfach in derPraxis bewährte Zusammenarbeit der An-bieter Vorteile. Die softwaretechnischefunktionale Unterstützung komplexesterAbläufe sowohl manueller als auch hoch-automatischer Lager ist Kerngeschäft des„puren“ WMS-Anbieters.� Suite-AnbieterDas WMS ist Teil einer Software-Suite (z.B.ERP-System). Software-Suiten bestehenaus vielen großen Modulen: Fibu, Control-ling, Einkauf, Lagerverwaltung usw. Der Su-ite-Anbieter kommt zumeist aus dem be-triebswirtschaftlichen Bereich und hat erstspät zur Vervollständigung die Lagerver-waltung ins Angebotsprogramm mit auf-genommen.Die Vermarktung erfolgt über die Suite, wo-bei die Funktionalität des WMS-Moduls inletzter Zeit stärker in den Vordergrundgehoben wird. Nur selten ist das WMS-Modul ausschlaggebend für den Kauf derSuite. Kaufgründe sind unter anderem

der rasant steigendeFunktionsumfang desWMS-Moduls als auch

die Entscheidung für „Allesaus einer Hand“ sein. Rein

informationstechnischist das WMS-Modul

autark einsetzbar,das heißt, zum ein-wandfreien Be-trieb benötigt dasWMS-Modul nichtdie Suite, meistens

aber irgendein ERP-System. In der Praxis

kommt dies aber sel-ten vor: Hier wird das

WMS-Modul fast ausschließ-

lich mit dem eigenen ERP-System instal-liert. Kerngeschäft der Suite-Anbieter sindnoch manuelle oder teilautomatische La-ger mit eher einfacheren Abläufen. Die Ent-wicklung der zugehörigen WMS-Modulewird aber zurzeit erheblich intensiviert.

� Lagertechnik-AnbieterDer Lagertechnik-Anbieter ist ursprünglichim Metallbau zu Hause. Im Zuge der Auto-matisierung der Lager stellten sich immermehr Bezugspunkte zur Elektronik, insbe-sondere zur Steuerungselektronik von z.B.Regalbediengeräten ein. Hieraus entwi-ckelten sich die Lagerverwaltungssystemeder Lagertechnik-Anbieter. Zu beachten istder häufig geringere Gesamt-Funktions-umfang der Software (eher LVS als WMS).Ein Fokus der Entwicklung wurde naturge-mäß auf Strategien zur Steuerung und Op-timierung der Lagertechnik gelegt, wie z.B.der Optimierung von Doppelspielen beimehrfachtiefer Lagerung im automati-schen Kleinteilelager (AKL). Bemerkens-wert ist auch, dass das LVS oft nicht als ei-genständiges Produkt vermarktet wird.Schwerpunkt des Vertriebs ist die Lager-technik, das LVS ist „Beiwerk“. Der Verkaufdes LVS ohne Lagertechnik kommt daherrecht selten vor. Aufgrund der Spezialisie-rung im Bereich der Steuerung und Opti-mierung wird das LVS häufig als Kompo-nente eines anderen WMS eingesetzt undim Wesentlichen zur Lagertechniksteue-rung als „Black Box“ genutzt. Das Lagerselbst und die Abläufe im Lager werden al-so häufig durch das WMS eines anderenAnbieters gesteuert. Kerngeschäft des La-gertechnik-Anbieters sind hochautomati-sierte Lager mit komplexen Abläufen, wo-bei der Verkauf der Lagertechnik Vorrangvor dem Verkauf des LVS hat.

Der Anbietermarkt für Warehouse-Management-Systeme

Prozentuale Verteilungder drei WMS-Anbieter-Typen.

WMS MARKTSTUDIE

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 9

WMSMARKTSTUDIE

Oliver Wolf ist Teamleiter des TeamsWarehouse Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und LogistikIML, 44227 Dortmund,Tel. (02 31) 97 43-0,[email protected]

für eine möglichst große Zielgruppe

interessant zu machen. Im unteren

Preissegment sollen „Out of the

Box“-Varianten des WMS neue Kun-

den gewinnen. Zusätzlich werden

neue Technologien an das WMS an-

gebunden oder integriert (Pick-to-

Voice, RFID). Besonders beim The-

ma RFID arbeitet fast jeder WMS-

Anbieter in Gremien, Verbänden

oder Testlaboren an praxistaug-

lichen Lösungen mit.

Weiterhin erhöhen die Anbieter

den Funktionsumfang ihrer WMS

kontinuierlich. Gleichzeitig ist ein

eindeutiger Trend im Verhalten der

Anwender bei der Auswahl des pas-

senden WMS-Anbieters derzeit

nicht auszumachen: Sowohl „pure“

WMS-Anbieter als auch Lagertech-

nikanbieter können sich weiter ge-

gen die steigende Präsenz der Suiten-

Anbieter behaupten und erhalten

dementsprechend Aufträge. Der An-

wender erwartet eine umfangreiche

funktionale Unterstützung seiner

Prozesse im Lager.

Dabei geht er davon aus, dass die

so genannten Kernfunktionen bei je-

dem WMS vorhanden sind und ge-

wichtet diese, im Gegensatz zu den

Zusatzfunktionen, entsprechend

niedriger. Die höhere Gewichtung

der Zusatzfunktionen verdeutlicht,

dass der Anwender mehr vom WMS

erwartet als die reine Verwaltung von

Mengen und Lagerorten: Erwartet

wird ein System zur Steuerung, Kon-

trolle und Optimierung komplexer

Lagersysteme.

Generell sieht der Anwender

weiterhin Optimierungsbedarf bei

seiner Logistik. Diesen Bedarf kann

der WMS-Anbieter durch sein WMS

nicht nur decken, sondern erschließt

dank immer detaillierterer Funktio-

nalität dem Anwender neue Opti-

mierungspotenziale. �

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WMS STANDARDSOFTWARE

10 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

von 30 Personen gebildet, das sich

projektunabhängig nur mehr dieser

Weiterentwicklungen im Software-

bereich annimmt.

Für den Kunden ergeben sich dar-

aus langfristige Betriebs- und Inves-

titionssicherheiten, die in der Ver-

gangenheit im Logistikumfeld nicht

immer vorhanden waren. Viele der

kleineren Anbieter von Logistiksoft-

ware werden der Konsolidierung der

Branche nicht standhalten können,

wenn sie sich nicht speziell auf Ni-

schenanwendungen im Logistikum-

feld konzentrieren. Auch das Risiko

für Betreiber von Warenverteilzen-

tren, die ihren Firmenerfolg zum Teil

auf die Funktionsfähigkeit von Lie-

feranten bauen, deren Firmenstruk-

turen im zersplitterten Logistik-

markt die Größenordnung von 20

bis 30 Personen oft nicht überschrei-

ten, ist nicht unerheblich.

Was mit Barcode, EAN128 und

EDI begann, wurde mit Voice Tech-

nologie und veränderten Bedingun-

gen in der EDV Infrastruktur fortge-

setzt. Nun steht mit RFID die näch-

ste Innovation ins Haus, die etliche

Prozesse in der Intralogistik revolu-

tionieren könnte. Doch wie und

wann das passieren wird, ist derzeit

noch Gegenstand hitziger Experten-

diskussionen. Ist es also kontrapro-

duktiv, sich in Phasen solcher Unsi-

cherheit für ein neues Warehouse

Management System zu entschei-

den? Wie gewährleistet man, dass die

Neuanschaffung umfassend auf

technologische Neuentwicklungen

und für zukünftige Marktentwick-

lungen vorbereitet ist?

Lösung: Layertechnologieund Releases

In diesem Spannungsfeld hat sich Sa-

lomon Automation im Jahr 2004 für

die Einführung und konsequente

Individuelle Lösungenim Standard

MICHAEL REITER

Salomon Automation geht bei der Entwicklung seinesWarehouse Management Systems WAMAS neue Wege:Die Vorteile von Standardsoftware und Optimierungspotenzialedurch individuelle Anpassungen werden durch Releases gebün-delt. Der Kunde erhält auf diese Weise Investitionssicherheit.

Layermodell: Produktkern derSoftware und individuelle Anpas-sungen sind getrennt.

Auf möglichst günstige Preise

getrimmte Konsumenten,

tendenziell sinkende Mar-

gen und steigende Komplexität in

der Supply Chain sind Anforderun-

gen an die Distributionslogistik der

Zukunft.

Neben dem Transport ist das La-

germanagement einer der wesent-

lichen Kostentreiber in der Intralo-

gistik. Gleichzeitig ist die optimierte

Logistikkette vielfach auch eines der

wichtigsten Differenzierungsmerk-

male zu Mitbewerbern am Markt.

Damit stehen Lagerbetreiber vor der

Aufgabe die Kosten in diesem Be-

reich bei ständig steigenden Anfor-

derungen laufend zu senken.

Salomon Automation gehört als

Anbieter von Logistikgesamtlösun-

gen seit Jahren zu den Marktführern

im deutschsprachigen Raum. Ma-

nuelle, automatische oder kombi-

nierte Intralogistiklösungen sind bei

mehr als 300 Kunden aus den Berei-

chen Handel, Konsumgüterindus-

trie und Logistikdienstleistung er-

folgreich im Einsatz.

Der Trend entwickelte sichzu Standardlösungen

Wurden in den 90er Jahren die meis-

ten Projekte mehr oder weniger in-

dividuell umgesetzt, hat sich der

Trend deutlich in Richtung Einsatz

von Standardsoftware entwickelt.

Die Globalisierung der Kunden und

die Aufgabe, die selben Systeme in

den verschiedenen Wirtschaftsräu-

men in unterschiedlichsten Spra-

chen bei möglichst optimalem Ser-

vice einsetzen zu können, verschärft

diese Entwicklung noch weiter.

Damit hat sich auch die Aufga-

benstellung des Systemanbieters ver-

ändert. Er muss auf Marktanforde-

rungen rasch, nachhaltig und wert-

beständig reagieren können. Das be-

deutet laufende Investition in die

Weiterentwicklung und Anpassung

der Standardsoftware. Bei Salomon

Automation wurde dazu ein Team

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 11

Umsetzung eines Layermodells in

seiner Logistiksoftware WAMAS

entschieden. Das wesentliche

Hauptmerkmal liegt in der Tren-

nung von Produktkern und indivi-

duellen Anpassungen bei gleichzei-

tig laufender Erweiterung des Pro-

duktkerns. Durch definierte Kopp-

lungspunkte, eine durchgängige

Komponententechnologie und ein

definiertes Reglement bei der pro-

jektspezifischen Realisierung ist es

möglich, nahezu alle individuellen

Anpassungen sicher, effizient und

vor allem kostengünstig realisieren

zu können und diese auch beim Ein-

satz von neueren Releases des Pro-

duktkerns zu vernünftigen Kosten

weiterhin nutzen zu können.

Der Qualitätsstandard wird durch

laufende automatische Tests gewähr-

leistet. Durch diesen Ansatz der Pro-

duktphilosophie werden dem Kun-

den laufend Standardprozesse und

Erneuerungen in der dahinter lie-

genden Basistechnologie zur Verfü-

gung gestellt. Der große System-

wechsel nach fünf bis sechs Jahren

entfällt, und die Software kann über

einen deutlich längeren Zeitraum

genutzt werden.

Die Notwendigkeit, Investitions-

zyklen bei der Anschaffung von La-

gersoftware an gesetzliche oder in-

novative Rahmenbedingungen an-

zunähern, entfällt damit und erlaubt

dem Kunden eine weitgehende eigen

bestimmte Entscheidung eines mög-

lichen Systemwechsels. Trends wie

der Einsatz von RFID, neue gesetz-

liche Anforderungen oder die EU-

Verordnung 178/2002 zur Chargen-

rückverfolgbarkeit wird zeitgerecht

durch den Hersteller in Software ge-

gossen und in Form eines neuen

Releases zur Verfügung gestellt. Das

Upgrade auf neue Releases wird zwi-

schen Kunden und Lieferanten ver-

einbart. Durch die Planbarkeit der

Releases und den hohen Qualitäts-

standard des Produktes werden Auf-

wände für individuelle Anpassungen

reduziert und der Servicegrad maxi-

miert.

Forschung, Entwicklungund Produktmanagement

Um das gesetzte Ziel der Standardi-

sierung der Logistiksoftware zu er-

reichen, veränderte Salomon Auto-

mation die interne Organisations-

struktur im Softwarebereich. Daraus

ergab sich ein Philosophiewandel in

der Umsetzung von Logistikprojek-

ten. Fallstudien und Marktbeobach-

tungen bei Organisationssoftware

haben ergeben, dass sich mindestens

15 bis 20 Personen im Unternehmen

der projektunabhängigen Software-

entwicklung annehmen müssen, um

eine entsprechende Schlagkraft und

Innovationsfähigkeit in den Berei-

chen Funktionserweiterungen,

Technologie wie auch Entwicklun-

gen im Bereich der darunter liegen-

den Infrastruktur (neue Betriebssys-

teme etc.) bieten zu können. Nur

Teams dieser Größenordnung haben

genügend Ressourcen, um

� zeitgerecht auf neue Trends und

Prozesse in der Intralogistik und so-

mit auf die Bedürfnisse der Kunden

reagieren zu können,

�die Best – Practise Erfahrungen aus

realisierten Projekten in den Pro-

duktkern rück fließen zu lassen,

� parallel dazu auch die nötigen

Technologien und Entwicklungsme-

thoden zu integrieren, die zur Errei-

chung der hochgesteckten Ziele

essentiell sind,

� eine Spezialisierung der einzelnen

Abteilungen zu erreichen, um opti-

mal die Fachabteilungen in ihren

Spezialgebieten zu unterstützen.

Die branchenübliche Vorgehens-

weise, anhand realisierter Projekte

zu lernen und den Softwarestandard

entsprechend weiterzuentwickeln,

bleibt weiterhin eine der grundle-

genden Methoden dieser Philoso-

phie.

Sie wird jedoch ergänzt um aktive

Marktbetrachtung, Analyse von

neuen, innovativen Prozessen und

intensiven Dialogen mit Kunden,

potenziellen Kunden und Key-Play-

ern der jeweiligen Branchen. Ziel

und Strategie von Salomon Auto-

mation ist es, Trends nicht nur früh-

zeitig zu erkennen und optimale

Lösungen im Standard anzubieten,

sondern Trends selbst zu formen und

seinen Kunden innovative Lösungen

zu vernünftigen Kosten zur Verfü-

gung zu stellen. �

WMSSTANDARDSOFTWARE

Michael Reiter ist Produktmanagerbei Salomon Automation,A-8114 Friesach bei Graz,Tel. (00 43-31 27) 2 00-3 59,[email protected]

Interne Organisationsstruktur im Produktbereich.

Kundennutzen� Grundsätzlich: Der Einsatz von Standardsoftwa-re senkt Kosten und steigert Qualität� Optimierung: durch Individualprogrammierungmit geringem Aufwand und ohne Einschränkungenbei zukünftigen Releases� Einführung auf Raten: bevorstehende Trendswerden aus der Erstinstallation herausgehalten undaus Best-Practise-Erfahrungen nachgeliefert� Innovationstreiber Hersteller: laufende undkundenorientierte Erweiterungen durch Marktnäheund schlagkräftige Entwicklungsmannschaft� Investitionssicherheit: laufende Erweiterungender Software auch für Bestandskunden� Know-how: von den Erfahrungen eines Markt-führers profitieren

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thäus Holderied, Geschäftsführer

Finanzen bei Bizerba.

Ein wesentlicher Baustein zur

Verbesserung der Produktivität des

Unternehmens, das unter anderem

auf Wägetechnik spezialisiert ist,

war die Einführung von SAP Soft-

ware im Produktionslager am Stand-

ort Meßkirch, an dem Food-Service-

Maschinen hergestellt werden. Das

Hochregallager für die Produktions-

versorgung besteht aus einem zwei-

gassigen Palettenlager sowie einem

ebenfalls zweigassigen Tablarlager

mit Modulverwaltung. Diese dient

der graphischen Visualisierung der

Materialpositionen auf der Ladeein-

heit, hier dem Tablar.

Im Lager werden alle

für die Fertigung be-

nötigten Komponen-

ten – von der Schrau-

be bis zum Guss-

Gehäuse – gelagert.

Schon 1992 lieferte

die Stuttgarter viasto-

re systems GmbH für

das Hochregallager

zwei Regalbedienge-

räte (RBG) vom Typ

viapal. Mit der

Modernisierung der

Antriebstechnik der

RBG durch viastore

im Jahr 2003 wurde

eine erste Maßnahme

zur Verbesserung der

Produktivität getrof-

fen. Im Jahr 2005 war

dann die Software an

WMS LAGERVERWALTUNG

12 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die Bizerba GmbH & Co. KG

in Balingen hat 2005 den

Konzernumsatz um rund

10 % auf 377,2 Mio. Euro gesteigert

und das erfolgreiche Geschäftsjahr

dazu genutzt, im eigenen Hause Vor-

aussetzungen zu schaffen, um noch

produktiver sein zu können als bis-

her. „Wir sind resistenter gegen wirt-

schaftliche Hemmnisse geworden

und haben die Chancen erhöht, un-

sere strategischen Wachstums- und

Ertragsziele zu erreichen“, sagt Mat-

der Reihe: Das bisherige Lagerver-

waltungssystem (LVS) sollte ausge-

tauscht werden. „Die alte Lagersteu-

erung ließ sich nicht mehr erweitern,

zudem war kein technischer Support

mehr erhältlich“, erklärt Jürgen

Asche, Werksleiter bei Bizerba in

Meßkirch.

Schnittstellen reduziertDa am Standort bereits die Unter-

nehmenssoftware von SAP im Ein-

satz war, bot sich die Einführung des

Systems auch im Bereich der Lager-

verwaltung an. „So haben wir ein

durchgängiges System im gesamten

Unternehmen“, resümiert Asche:

„Die zusätzliche EDV-Ebene für das

separate Lagerverwaltungssystem

entfällt, genauso werden Schnittstel-

len reduziert. Insgesamt ist nicht nur

die Bedienung einfacher, sondern

auch das Risiko von Störungen

minimiert.“

SAP Software bildet die verschie-

denen Schritte im logistischen Pro-

zess in entsprechenden Komponen-

ten ab. Die unterschiedlichen Berei-

che greifen dabei eng ineinander und

tauschen kontinuierlich Informatio-

nen aus. Dabei bildet das Modul WM

(Warehouse Management) die kom-

plexen Strukturen und Bewegungen

innerhalb eines Lagers ab. Weitere

Module wickeln die logistischen Ab-

läufe in Versand oder Fakturierung

ab – im Falle des Bizerba-Lagers in

Meßkirch aber nicht notwendig.

„Das Lager versorgt vorrangig die

Produktion, Kunden werden hieraus

Bedienung vereinfacht,

OLAF MEIER

Bizerba hat am Fertigungsstandort Meßkirch das nicht mehr erweiterbare Verwaltungssystem fürdas dortige Hochregallager durch Software von SAP ersetzt und damit die Effizienz der Produk-tionsversorgung deutlich gesteigert. Mit der Anpassung des neu installierten SAP Warehouse-Ma-nagement-Moduls (WM) an das vorhandene Automatiklager und an die speziellen Anforderun-gen von Bizerba war die Stuttgarter viastore systems GmbH beauftragt.

Störungen minimiert

Olaf Meier ist freier Journalist in Mön-

chengladbach.

Direkt über dieArbeits-Dialoge

(SAP R/3) werdenGitterboxen und

Paletten vonviapal-Regalbe-

diengeräteneingelagert. Bild

er:v

iast

ore

syst

ems

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 13

nicht beliefert. Zudem können für

den Kundendienst Ersatzteile bereit

gestellt werden. Ganzheitliche Ver-

sand-Funktionen sind keine erfor-

derlich, wie wir sie mit SAP LES, dem

Logistics Execution System, realisie-

ren können“, erläutert Siegbert Roh-

land, Leiter SAP Projekte bei viasto-

re systems.

Bestandsverdichtung möglichviastore wurde nach der erfolgrei-

chen Erneuerung der Lagertechnik

auch mit der Software-Modernisie-

rung beauftragt, denn das Unter-

nehmen ist nicht nur Generalunter-

nehmer für automatische Lagersys-

teme, sondern auch langjähriger

Special Expertise mySAP SCM (LES)

Partner der SAP AG. Als Logistik-

spezialist bietet viastore SAP Appli-

kationen, die speziell auf die Anfor-

derungen von automatischen Lagern

zugeschnitten sind. „Unsere Er-

weiterungen ergänzen den SAP

Funktionsumfang speziell für den

Automatik-Lagerbetrieb, der im

SAP Standard nicht verfügbar ist“,

sagt Rohland.

Das wichtigste Element der An-

passung bei Bizerba war die Installa-

tion des Lager-Steuerungssystems

viad@tLSS. Diese Software-Kompo-

nente fungiert im Prinzip als Kon-

verter. Das Kommunikations-Proto-

koll und die Logik der Idoc-Schnitt-

stelle des SAP WM-Moduls werden

damit auf die entsprechenden For-

mate der SPS-Steuerung, bestehend

aus Fördertechnik und RBG, umfor-

matiert – sonst könnten die Befehle

der SAP Software nicht umgesetzt

werden. Die Transportaufträge wer-

den in der Produktion über das SAP

Modul WM ausgelöst.

Neben der Adaption der SAP Soft-

ware an die Bedürfnisse eines Auto-

matik-Lagers waren weitere Ergän-

zungen notwendig, um die Lager-

verwaltung an die individuellen An-

forderungen von Bizerba anzupas-

sen. Zum einen musste die Software

für die Kommissionierarbeitsplätze

angepasst werden. Diese Arbeitsplät-

ze sollen die Mitarbeiter bei ihrer

Lagertätigkeit unterstützen sowie

die erforderlichen EDV-Buchungen

schnell und übersichtlich darstellen.

Die Anforderungen an einen för-

dertechnikgebundenen Arbeitsplatz

werden in der SAP Applikation nicht

standardmäßig unterstützt, so dass

viastore optimierte Erweiterungen

liefern musste. Im Kleinteilelager

werden die Tablare zusätzlich in bis

zu 24 Modulplätze aufgeteilt. Über

diese Modulplätze kann nun die La-

ge des jeweiligen Materials im Tablar

verwaltet werden. Beim Kommissio-

nieren werden auf der Bedienober-

fläche die entsprechenden Module

grafisch angezeigt, so dass der Zu-

griff schneller und genauer erfolgen

kann.

„Auch die Lagerprozesse an sich

wurden durch die Einführung der

SAP Software optimiert“, berichtet

Werksleiter Asche: „Zum Beispiel

lassen sich zur Bestandsverdichtung

Artikel vom Palettenlager in das Ta-

blarlager umlagern.“ Auch die dazu

notwendige Verwaltung leerer Lade-

einheiten – neben den Tablaren sind

das Europaletten und Gitterboxen –

realisierte viastore in der SAP Appli-

kation. Wie in jedem Lager muss

auch bei Bizerba regelmäßig eine In-

ventur durchgeführt werden. Da

SAP Warehouse Management (WM)

diese Funktion nicht für ein Ware-

zum-Mann-Lager bereitstellt, wurde

das System so ergänzt, dass die

Lagereinheiten zu den Kommissio-

nierplätzen gefahren, dort alle Wa-

ren erfasst und die Behälter oder Pa-

letten nach der Teileentnahme für

die Fertigung wieder eingelagert

werden können.

Produktivität deutlich erhöhtAls zusätzliche Funktion wurde die

Möglichkeit geschaffen, Transporte

von einem Arbeitsplatz zu einem an-

deren zu initiieren. So kann der Mit-

arbeiter an der Kommissioniersta-

tion entscheiden, ob Auftragsbehäl-

ter per Hand von der Fördertechnik

genommen werden sollen oder bes-

ser an einer gesonderten Station mit

dem Gabelstapler. Diese Funktion

kann im SAP Dialog ausgeführt wer-

den oder wie bisher direkt an der

Fördertechnik-Steuerung erfolgen.

Die gesamte Modernisierung der

Lagerverwaltung musste erfolgen,

ohne die Produktion zu unterbre-

chen. Tests und Inbetriebnahme fan-

den deshalb ausschließlich an Wo-

chenenden statt. Den Auftrag zur

Umstellung der Lagerverwaltung er-

hielt viastore im April 2005; Weih-

nachten 2005 erfolgte bereits die In-

betriebnahme des neuen Systems.

„Dabei wurden die Bestandsdaten

aus dem alten Lagerverwaltungssys-

tem direkt in das SAP System über-

nommen. Der Lagerbetrieb konnte

Anfang 2006 ohne Unterbrechung

fortgeführt werden“, sagt Rohland.

„Insgesamt konnten wir“ – so

Asche – „durch die SAP Lagerver-

waltung die Produktivität erhöhen;

wir führen heute deutlich mehr

Kommissionierungen durch als vor-

her.“ Außerdem ermöglicht die

durchgängige Benutzeroberfläche

eine einfachere Bedienung, und das

Lager wurde auch zukunftssicher ge-

macht, denn sowohl Lagerverwal-

tung als auch das Lagersteuerungs-

system sind nun update-fähig.

Nachdem Bizerba schon das zwei-

te Modernisierungs-Projekt mit

viastore erfolgreich abgeschlossen

hat, wird über weitere Maßnahmen

nachgedacht: „Die nächsten Schritte

zur Erhöhung der Produktivität wer-

den der Austausch der Fördertech-

nik-Steuerungen und der Regalbe-

diengeräte sein“, sagt Asche. �

WMSLAGERVERWALTUNG

AnsprechpartnerSiegbert Rohland,Leiter SAP Projekte, viastore systemsGmbH, Magirusstraße 13,70469 Stuttgart,Tel. (07 11) 98 18-1 59,[email protected]

Für das Kleinteile-lager wurden dieArbeits-Dialoge(SAP R/3) so an-gepasst, dassüber die Modul-plätze die Lagedes jeweiligenMaterials imTablar verwaltetwerden kann.

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WMS PRODUKTIONSSTEUERUNG

14 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Das Distribution Center DC21

ist eine Software-Plattform

für das noch junge Jahrhun-

dert. Sie wurde von den Gründern

der LS+ Logistikplanung Software-

integration GmbH in Nürnberg ent-

wickelt und mit dem Auftritt des

Unternehmens im Jahre 1999 auf

den Markt gebracht. Seitdem haben

sich rund 50 Unternehmen unter-

schiedlicher Art für diese Plattform

entschieden, die von rund 30 Soft-

wareentwicklern in unserem Hause

gepflegt und an die jeweiligen An-

forderungen angepasst wird. Wir

von LS+ verstehen uns als Spezialis-

ten für die Konzeption und Realisie-

rung von individuellen Logistiklö-

sungen.

Der Kern der Software-Plattform

und die Mutter unserer Produktfa-

milie ist DC21 WMS – eine Ware-

house-Management-Lösung. Sie

trägt auch den weit überwiegenden

Teil unseres Geschäfts und ist in ei-

ner sehr breiten Streuung über rund

20 Branchen von der Frischfleisch-

Verarbeitung über die Textilbranche

bis zur metallverarbeitenden Indus-

trie installiert. Der Schwerpunkt

liegt bei Unternehmen der Automo-

bilindustrie mit ihren zahlreichen

Zulieferern – unter anderem waren

wir für Audi, Dräxelmaier und TRW

Automotive tätig.

Zu den Stärken der Software ge-

hört es, dass sie weit über die reine

Lagerverwaltung hinausreicht. Sie

kommt an Produktions- und Mon-

tagebereiche heran und übernimmt

dabei Funktionen einer PPS. Das

zeigt sich sehr deutlich bei einer der

jüngsten Installationen im Produk-

tions- und Logistikzentrum der BIG

Spielwaren GmbH in Burghaslach,

wo DC21 WMS nicht nur den

Warenfluss bei der Einlagerung von

Halbfertigteilen und der Auslage-

rung von Fertigteilen organisiert,

sondern auch die Produktions- und

Montagelinien versorgt.

In der Fabrik werden täglich rund

2000 Bobby Cars und rund 400 wei-

tere Artikel gefertigt. Für jeden ein-

zelnen Auftrag stellt DC21 WMS die

jeweils richtige Menge von Bauteilen

zusammen und sorgt auf diese Weise

dafür, dass kein Engpass bei der

Montage besteht. Die Grundlage da-

für ist ein intensiver Datenaustausch

mit der zentralen DV. Sie informiert

In rund20 Branchen aktiv

JÜRGEN LISCHKA

Das Unternehmen LS+ hat sich auf die Konzeption undRealisierung individueller Logistiklösungen spezialisiert undmit dem hauseigenen Warehouse-Managment-Systemzahlreiche Projekte in unterschiedlichen Branchenabgewickelt. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeitliegt in der Automobilindustrie, ein neues Geschäftsfeldist das Baustellen-Management.

Bei BIG Spiel-waren organisiert

das Warehouse-Mangement-

System von LS+ dieLogistik zwischen

Lager und Produk-tion.

Produktportfolio� DC21 WMS� DC21 IMS� DC21 MFR� DC21 Pick by Voice� DC21 Pick by Light� IT Konzeption und Planung� Datenfunkequipment� Netzwerke� Server� Datenbankdesign� DC21 VISTA� Logistikberatung� Logistikplanung

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 15

die Warehouse-Management-Soft-

ware über Aufträge, Artikeldaten,

Stücklisten und erhält Rückmeldun-

gen über Materialbewegungen aus

dem Lager und aus Produktion und

Versand.

DC21 WMS ist modular aufge-

baut, plattformunabhängig und ska-

lierbar. Zentrale Module sind:

� Stammdatenverwaltung

� Einlagerungssteuerung

� Lagerplatzverwaltung

� Bestandsmanagement

� Umlagerung

� Auslagerung

� Kommissionierung

� Produktionsversorgung

� Versand

� Inventur

� Leitstand-Information

� Notfallorganisation

Bereits die Basismodule decken

alle Grundfunktionen einer moder-

nen Lagerverwaltung ab. Funktio-

nen, die darüber hinausgehen wie

die Montage- oder Produktions-

nachschubsteuerung, können auf

bedarfsorientierte Versorgung abge-

stimmt und von den Anwendern

individuell beeinflusst werden.

Die Software ist mandantenfähig;

das heißt, sie kann Warenbewegun-

gen verschiedener Eigentümer in ei-

genen Buchungskreisen führen. Ar-

tikelreine Lagerung ist ebenso mög-

lich wie die Verwaltung heterogen

befüllter Paletten oder Behälter. Die

gängigen Ein- und Auslagerstrate-

gien sind vordefiniert. Bei der Instal-

lation können Customizing-Varian-

ten bereits vor der Aktivierung ge-

testet werden. Die Migration von

Altdaten haben wir bisher bei all

unseren Projekten ermöglicht, die

meist während des laufenden Be-

triebs realisiert wurden.

Installationen sind auf den üb-

lichen Systemplattformen möglich

wie Windows 2000/2003/XP und

Unix/Linux. Anbindungen gibt es an

Oracle, Access, MSQL und an alle

gängigen Datenbanken und Systeme

wie SAP/R3, Brain, Navision und

J.D. Edwards. Besonders möchten

wir noch herausstellen, dass alle

Funktionen web-basiert sind und

deshalb von jeden autorisierten Nut-

zer von jeden Internetanschluss der

Welt aus zu jeder Zeit genutzt wer-

den können.

Zur Unterstützung von DC21

WMS wurde das Lager-Visualisie-

rungssystem DC21 VISTA geschaf-

fen, das eine breite Auswahl von An-

sichtsmodellen über freie, belegte

oder gesperrte Plätze zur Verfügung

stellt und auch mit dem jüngsten Ab-

kömmling unserer Produktfamilie

genutzt werden kann – mit dem In-

ventory Management-System DC21

IMS. Diese Software für das Ma-

nagement von Baustellen hat gleich

beim ersten Praxistest eine harte

Bewährungsprobe bestanden. Sie

unterstützt inzwischen reibungslos

die Logistik beim Bau des Terminals

Nr. 5 im Airport London-Heathrow

– der größten Baustelle in Europa.

Dass wir als verhältnismäßig klei-

nes Unternehmen bei diesem großen

Projekt mit DC21 IMS zum Zuge

kamen, liegt nach unserer Überzeu-

gung daran, dass es zu der Software

auch derzeit noch keine Alternative

gab. Sie ist einzigartig und eröffnet

gute Chancen für weitere Geschäfte.

Auch die klassischen Märkte sind

aber noch längst nicht ausgeschöpft.

In der Industrie sollen rund 50% der

Lager noch mit Altsystemen betrie-

ben werden. �

WMSPRODUKTIONSSTEUERUNG

Jürgen Lischka,geschäftsführender Gesellschafterder LS+ LogistikplanungSoftwareintegration GmbH,Wiesbadener Straße 11,90427 Nürnberg,Tel. (09 11) 93 68 79-0,[email protected]

Referenzen� Simba Dickie Group� Marks & Spencer� Dräxlmaier� Audi� GeissTenovis� Martin Bauer� Hoffmann Werkzeuge� TRW Automotive� Wolf Wurst� Spinner� Fritz Logistik� SchwanStabilo� Osram

Bild

er:L

S+

Der Transport isteng an den Infor-mationsfluss ange-bunden.

Zahlreiche Features vermitteln einen guten Überblick über die Bestände undProzesse.

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16 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Bei immer komplizierter wer-

denden Produkten und Syste-

men, ist das Wort „Usability“

in den vergangenen Jahren verstärkt

in den Mittelpunkt des Interesses ge-

rückt. Der Begriff Usability wird in

dieser Form sowohl im Englischen

als auch im Deutschen verwendet.

Der Wortstamm „use“ lässt vermu-

ten, daß der Begriff etwas mit den

Wörtern gebrauchen, verwenden

und benutzen zu tun hat. Tatsächlich

wurde das Wort Usability eingeführt,

um den Ausdruck „user friendly“ zu

ersetzen.

SuPCIS-L der S&P Computersys-

teme GmbH ist mehr als nur eine La-

gerverwaltung, wie sie in den gängi-

gen ERP- und Warenwirtschaftssys-

temen vorhanden ist. Die Software

wurde als Bausteinkasten speziell zur

Unterstützung und Steuerung der

Prozesse in lagerlogistischen Syste-

men entwickelt.

Momentan werden weit über 1600

Arbeitsplätze in über 95 Unterneh-

men unterschiedlichster Größen mit

dieser Lösung betrieben. Vom Logis-

tikdienstleister mit weniger als 20

Mitarbeitern bis hin zu Konzernlö-

sungen mit mehreren Standorten

wird sie im einfachen barcode- oder

datenfunkgestützten Handlager bis

hin zum hochautomatisierten Dis-

tributions- und Produktionszen-

trum eingesetzt. Gerade in komple-

xen Systemen mit unterschiedlichen

Lagertechniken kommen die Vor-

züge der Lösung voll zum tragen.

1600 unterschiedlich gestaltete

Arbeitsplätze: Mitarbeiter an nor-

malen Bildschirmarbeitsplätzen –

stationär in Büros oder an mobilen

Arbeitsplätzen im Lager oder auf ei-

nem Stapler – sollen alle Funktionen

schnell, sicher und einfach gebrau-

chen können. Usability schließt so-

mit die Benutzerfreundlichkeit auch

eines Warehouse-Management-Sys-

tems (WMS) mit ein. Die Gestaltung

der Schnittstelle hat einen entschei-

denden Einfluß auf die Gebrauchs-

qualität eines WMS. Von ihr wird be-

stimmt, auf welche Art und Weise die

Mitarbeiter arbeiten und die Ziele

erreichen können.

User-Interface eines WMSWas ist ein Interface eigentlich? Die-

se Frage wird häufig gestellt, da das

Wort zumeist nicht ins Deutsche

übersetzt wird. Der Begriff wird ei-

gentlich mit Schnittstelle übersetzt.

Darunter versteht man auch die Be-

nutzeroberfläche eines Produktes. Es

hängt vom Gegenstand ab, den man

betrachtet, welches deutsche Wort

man bevorzugt. Schnittstelle ist auf

alle WMS zutreffend, also der Teil ei-

nes Gerätes, der die Verbindung vom

So viel Performance und Komfortwie im Office-Bereich

HORST REICHERT

Warehouse-Management ist wesentlich mehrals die Pflicht umfassender Funktionalität für dieLogistik. Bezüglich Performance und Komfortsoll der Anwender auch im Lager den gleichenKomfort erfahren, wie er heute im Office-Bereich Standard ist. Die S&P Computersyste-me GmbH nutzt zur Verbesserung der Usabilityein leistungsfähiges Java-Framework.

WMS LOGISTIKPROZESSE

� mehrsprachenfähig� mandantenfähig� benutzer- oder benutzergrup-

penspezifische Definition vonMenüs

� vollständig über Tastaturbedienbar

� Navigationsbereich mitFunktionstaste/Buttonein- und ausschaltbar

� hierarchische Darstellung derMenüs im Navigationsbereich

� Direktaufruf von Funktionen� Definition von benutzer- oder

benutzergruppenspezifischenAnsichtsprofilen in List-dialogen

� gedrehte Darstellung derTabellen in Infofunktionen

� freie Definition der Sortierungund Spaltenpositionen inListdialogen

� Registerblätter zur Anzeige

der gleichen Daten in unterschiedlicher Darstellung ohneServerzugriff

� Integration von grafischenStatistiken

� Ändern der Bildschirmauflö-sung auch während desBetriebs

� mehrere Fenster gleichzeitigbeziehungsweise übereinanderzum hin- und herblättern

� Cut/Paste für Feldinhalte auchaus Tabellenbereichen

� Druck des selektiertenBereiches (auch pdf)

� Excel-Export des angezeigtenBereiches

� Druckvorschau� Nachdruck von Belegen über

Vorschaufunktion� Tooltipps zur Felderklärung� Integriertes browserbasier-

endes Online-Hilfesystem

Eigenschaften und Fähigkeitender Benutzerschnittstelle

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 17

WMS zum Lagerarbeiter herstellt.

Seit 20 Jahren implementiert S&P

Software und Systeme für die Intra-

logistik, die bereits im Standard

durch Parametrieren und Konfigu-

rieren auf Ihre Lagertopologie und

die Prozesse in Ihrem Lager einge-

stellt werden kann. Für besondere

Anforderungen paßt S&P die An-

wendung auf Basis der Standardbau-

steine an die Aufgabenstellung an.

Maßanzug statt Konfektion von der

Stange – aber zu moderaten Kosten.

Erweiterungsmodule schaffen

branchenspezifische Lösungen:

Mode/Textil, Holz/Möbel, Pharma/

Lebensmittel, Stahl-/Maschinenbau,

Bücher/Medien, Groß- und Einzel-

handel. Es lässt sich autark betreiben

oder wird in der Regel in die beste-

hende Systemlandschaft (zum Bei-

spiel SAP, Navision oder Soft-M) in-

tegriert. Es wurden über 30 unter-

schiedliche Host-Systeme über stan-

dardisierte oder zertifizierte Schnitt-

stellen angebunden. SuPCIS-L ist auf

Unix-, Linux- und Microsoft Win-

dows-Servern verfügbar.

Java-Framework dient als BasisAuf dieser breiten technischen

Grundlage – der Pflicht eines jeden

Warehouse-Management-Systems –

baut das neue SuPCIS-L8 User-

Interface auf. Kennzeichen eins

Interfaces ist der Kommunikations-

prozeß, bei welchem Informationen

zwischen Benutzer und WMS ausge-

tauscht werden. Dies beinhaltet so-

wohl die Eingabe von Instruktionen

als auch die Ausgabe der Ergebnisse,

welche erzielt werden sollten. Nicht

trivial in einem komplexen WMS.

Das User-Interface wurde mit ei-

nem hoch effizienten Java-Frame-

work entwickelt, das den einzelnen

Funktionen bezüglich Anwender-

komfort, Stabilität und Performance

eine exzellente Basis für kostengün-

stige Anpassungen zur Verfügung

stellt. Kennzeichen der GUI ist die vi-

suelle Darstellung von Bedienungs-

elementen. Die komplizierten Vor-

gänge werden in verständlicheren vi-

suellen Mustern (Bitmaps), Fenstern

(Windows) und Strukturen (Forms)

dargestellt, welche durch den Benut-

zer auf den MDE-Geräten über

Funktionstasten oder auch als Touch

bedient werden.

Herkömmliche Windows-An-

wendungen (Thick-Client) bieten

den gewohnten Bedienkomfort, sind

aber in Bezug auf die Pflege und das

Verteilen der Anwendung im Netz

sehr aufwändig. Internet-Anwen-

dungen (Thin-Client), bei denen auf

dem Arbeitsplatz außer einem Brow-

ser keine Software benötigt wird, ha-

ben nur geringen Bedienkomfort.

Die aktuelle Smart-Client-Archi-

tektur von SuPCIS-L8 vereint die

Vorteile: Das Installieren und das Ak-

tualisieren neuer Versionen erfolgt

automatisch. Die komfortable Bedie-

nung und die datenbankgestützte

Konfiguration der Dialoge bieten an

stationären und mobilen Arbeits-

plätzen ganz neue Möglichkeiten. �

WMSLOGISTIKPROZESSE

Horst Reichert,Geschäftsführer derS&P ComputersystemeGmbH, Zettachring 4,70567 Stuttgart,Tel. (07 11) 7 26 41-0,[email protected]

KommissionierungEntnahmeaufträge werden als Kommissio-nieraufträge auf die Kommissionierbereicheverteilt:� manuelle oder automatische Freigabe� Druck wegeoptimierter Kommissionier-

listen� Rückmeldung Kommissionierlisten pro

Packstück inklusive Differenzbearbeitung� Sammelrückmeldung� Verpacken� Druck Lieferschein

StatistikDas Statistiksystem liefert Informationen, umden Betrieb des Lagers zu analysieren und zuverbessern:

� Wareneingangsstatistik� Bewegungsstatistik� Auftragsstatistik� Kommissionierleistung� Lagerfüllgrad

InformationenSuPCIS-L bietet ein umfangreichesInformationssystem für ein leistungsfähige-res Lager:� Wareneingangslist� Bestandsbewegungen� Auftragsfortschritt� Kommissionierungen� Lagerspiegel� ABC-Analyse� Ladenhüterliste� Inventurvorschlagsliste

Für Transparenz und Effizienz

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

AKL

HR1

HR2

MAN

SLL

Offene Picks pro Kommissionierbereich/Fortschritt

Offen in Bearbeitung in Bereitstellung fertig

Das Statistik-system liefertInformationen,um den Betriebdes Lagers zuanalysieren undzu verbessern.

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WMS GESCHÄFTSPROZESSE

18 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die Dynamik der Intralogistik

ist zu weiten Teilen geprägt

von Innovationen, die heute

mehrheitlich mit den Entwicklun-

gen im IT-Bereich einhergehen.

Allerdings: Mit den zunehmenden

Möglichkeiten der Informations-

technik erwarten und benötigen An-

wender leistungsstarke, zukunfts-

orientierte Instrumente, um die stei-

gende Komplexität ihrer Prozesse

beherrschen zu können.

Vor allem bei Software sind in-

zwischen immer öfter ganzheitliche

Lösungen gefragt, die mit ihren Mo-

dulen und Instrumenten nicht mehr

nur allein die internen Prozesse, son-

dern die Material- und Informa-

tionsströme ganzer Logistik-Netz-

werke steuern und optimieren.

Überdies hinterfragen Auftraggeber

bei entsprechenden Projekten inzwi-

schen oft nachdrücklich auch die Zu-

kunftsorientierung und die betriebs-

wirtschaftlichen Aspekte ihrer Inves-

titionen. Dabei sollten allerdings we-

niger die Preise im Vordergrund ste-

hen als der nachhaltige Nutzen sowie

die Rationalisierungs- und Optimie-

rungspotenziale, die mit neuen Lö-

sungen zur Verbesserung der Ge-

schäftsprozesse möglich sind.

Besonders anschaulich wird dies

in der Entwicklung von Lagersoft-

ware. Erste Anfänge umfassten ein

Leistungsspektrum, das heute be-

quem mit einem Exel-Programm ab-

zudecken wäre. Bestandsführung,

Ein- und Auslagerungsstrategien,

Lagerplatzvergabe oder die Ansteue-

rung von Lager- und Fördermitteln,

Steuerungs- und vereinzelt auch Ver-

waltungsfunktionen standen – und

stehen oft noch heute – im Fokus

erster Lagerverwaltungssysteme

(LVS). Vor diesem Hintergrund

konnten in den 80er- und noch in

den frühen 90er-Jahren individuelle

Insellösungen kleinerer und mittel-

ständischer Softwareunternehmen

die logistischen Abläufe in Lägern

unterstützen.

Für die weiterführenden Anforde-

rungen moderner Logistik-Lösun-

gen sind diese Funktionen jedoch le-

diglich noch in Subsystemen von Be-

deutung. Für die Steuerung komple-

xer Abläufe etwa in Zentrallägern

führender Kontraktlogistiker sowie

weiterreichender Aufgaben etwa der

Planung und Disposition sind

kleinere Lagerverwaltungssysteme

kaum noch geeignet. Effizienz für die

logistischen Prozesse versprechen

Warehouse-Management-Systeme

(WMS), die neben Steuerungs- und

Verwaltungsfunktionen auch Ein-

satzplanung von Personal und För-

dermitteln optimieren, das Order-

management integrieren, Routen-

bildung und -disposition umfassen

und diese Prozesse auch abbilden.

Zunehmend erwarten Anwender

allerdings auch Tools, mit deren

Unterstützung sich strategisch rele-

vante Funktionen einbinden lassen,

die über reine Warehousing-Prozes-

se hinaus reichen. Die so genannten

Key Performance Indicators, Statis-

tikfunktionen und Auswertungen

der Produktionsprozesse, Planungs-

leitwarten, die auch Abläufe im lo-

kalen Umfeld wie etwa das so ge-

UnternehmensübergreifendProzesse einbinden

ANDREAS HAMPE

Mit immer umfangreicheren Funktionen und Anwendungs-bereichen entwickelt sich Software für die Intralogistik von derLagerverwaltung über das Warehouse Management zumintegralen Logistik-Management – und damit weit über dieunternehmensinternen Prozesse hinaus.

Das moderne WMSist heute ein wich-tiger Bestandteilder Supply Chainund keine Insellö-sung mehr.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 19

nannte Yardmanagement umfassen,

sie visualisieren und steuern lassen,

oder ein effizientes Event-Manage-

ment, das die automatisierten Ge-

schäftsprozesse überwacht, analy-

siert und selbstständig gegebenen-

falls erforderliche Gegenmaßnah-

men eingeleitet, sind nur einige Bei-

spiele dafür.

Sie zeigen, in welche Richtung sich

die Software für logistische Anwen-

dungen entwickeln wird: von mono-

lithischen Gebilden und hin zu um-

fassenden Systemen – und zwar über

weite Bereiche der Supply Chain hin-

weg. Die Anforderungen an zu-

kunftsorientierte Software-Systeme

werden sich auf ein integrales Logis-

tik-Management richten.

Künftig wird es nicht mehr genü-

gen, allein Unternehmensprozesse

abzubilden, zu steuern und zu opti-

mieren. Die Systeme werden in der

Lage sein müssen, auch vor- und

nachgelagerte Prozesse abzubilden,

die Auftragsverfolgung, das Fuhr-

park- und das Transportmanage-

ment oder gängige Abwicklungen

der Luft- und Seefracht zu unter-

stützen und zu integrieren. Es wer-

den Systemlösungen gefragt sein, die

mit ihren Tools eine automatisierte

Planung, Steuerung, Überwachung

und Abrechnung aller in einem fir-

menübergreifenden Netzwerk lau-

fenden Beschaffungs- und Versand-

prozesse ermöglichen.

Intensives Testprogrammvor der Installation

Daraus ergeben sich spezifische Fak-

toren für eine Investitionsentschei-

dung. PSI Logistics, der zum PSI-

Konzern gehörende Spezialanbieter

von Software-Lösungen für Logis-

tik-Anwendungen, hat diese weiter-

führenden Anforderungen moder-

ner Logistik-Lösungen bereits mit

einer mehrgliedrigen Offensive in

die Unternehmensstrategie einge-

bunden. Sie nutzt beispielsweise den

Technologie-Transfer innerhalb des

PSI-Konzerns, schafft Entwick-

lungssynergien und eine interdiszi-

plinäre Integration marktreifer Ent-

wicklungen. Dieser Blick über den

Tellerrand hinaus ermöglicht eine

kundenorientierte Vertiefung und

Erweiterung des vorhandenen Pro-

duktspektrums.

Zudem hat PSI Logistics für die

Entwicklung und Konzeption von

Software-Systemen eine einzigarti-

ge, innovative Software-Produk-

tions-Umgebung geschaffen. Im

Vorfeld der Installation ermöglicht

sie mit modernsten Entwicklungs-

und Prüfverfahren und unter Be-

rücksichtigung aller erforderlichen

Standards ein intensives Testen von

Ansätzen und die Optimierung von

Lösungen. Mit einem speziellen

Testgenerator lassen sich logistische

Abläufe komplexer Strukturen vir-

tuell überprüfen. Das steigert die

Systemsicherheit, deckt Sparpoten-

zial auf und hilft, Fehlentwicklungen

zu vermeiden.

Flexibilität des Systemsgewährleistet Nachhaltigkeit

Darüber hinaus ist ein neuartiges

automatisiertes Testverfahren in die

Parametrisierungs- und Skalie-

rungsprozesse eingebunden. Nach-

trägliche Änderungen geplanter

Funktionen und Schnittstellen oder

zusätzlich gewünschte Funktions-

umfänge können so mit geringem

Aufwand eingebunden und auf ihre

Auswirkungen hin überprüft wer-

den – über den gesamten Entwick-

lungszyklus hinweg.

Innerhalb weniger Minuten sind

Resultate verfügbar, die sonst erst

nach mehrtägigen Testreihen zur

Verfügung stehen. Das optimiert be-

reits im Vorfeld und losgelöst von der

realen Anlage Zuschnitt und Qua-

lität der Systeme, erhöht ihre Sicher-

heit und verringert das Projektrisiko

ebenso wie die Projektlaufzeit.

Überdies sind die Software-Syste-

me von PSI Logistics modular kon-

zipierte Standard-Produkte. Das

heißt, sie decken mit ihren Stan-

dardmodulen bereits eine Vielzahl

der vom Markt geforderten Leis-

tungsmerkmale ab. Das Customi-

zing erfolgt dann in einem nächsten

Schritt, mit dem die Module ergänzt

und exakt auf individuelle Erforder-

nisse abgestimmt werden.

Die Zukunftsorientierung einer

Software zeigt sich insbesondere in

ihrer nachhaltigen Flexibilität und

dem Grad der Anpassungsfähigkeit,

mit der sie auf die dynamische Ver-

änderung der Geschäftsprozesse so-

wie die Einbindung künftiger Abläu-

fe und Technologien ausgerichtet ist.

Die Flexibilität von Systemen sowie

die künftige problemlose Integra-

tion zusätzlicher Funktionen oder

Updates unterstreicht die Nachhal-

tigkeit, die Software-Systeme wie das

Warehouse Management System

PSIwms bei der Unterstützung von

Geschäftsprozessen bieten.

Mit umfassenden Release-Fähig-

keiten lässt sich PSIwms mühelos

den wachsenden Anforderungen

oder technologischen Weiterent-

wicklungen anpassen. Damit bietet

das Warehouse Management System

die technische Basis auch für künfti-

ge Vernetzungsgrade, Plattforman-

bindungen und schließlich gar Ser-

vices – und damit ein Maximum an

Wirtschaftlichkeit und Investitions-

sicherheit. Überdies sieht sich PSI

Logistics als Partner in einer Vielzahl

aktueller Forschungsprojekte als In-

novationstreiber – was wiederum er-

heblichen Einfluss auf die Funktio-

nalitäten und das Spektrum der Pro-

dukte hat.

Software für logistische Anwen-

dungen, das zeigen die genannten

Beispiele, kann der Logistik weitere

Wachstumspotenziale erschließen,

wenn ihre Systemarchitektur zu-

kunftsorientiert ausgerichtet ist und

die Einbindung unternehmensüber-

greifender Prozesse ermöglicht. Mit

welcher Entwicklungsgeschwindig-

keit sich welche Standards für welche

Prozesse durchsetzen werden, wird

die Zukunft zeigen. Sicher ist, dass

die weitreichende Systemflexibilität

eine solide Basis bildet, um sowohl

künftige Entwicklungszyklen der

Geschäftsprozesse wie der Technolo-

gien abzudecken. Einfache Lagerver-

waltungssysteme können dies längst

nicht mehr erfüllen. �

Andreas HampeLeiter Competence Center Hamburgder PSI Logistics GmbH,Am Stadtrand 56, 22047 Hamburg,Tel. (0 40) 69 69 58-11,[email protected]

WMSGESCHÄFTSPROZESSE

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WMS VERTEILTE LAGER

20 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

MM Logistik: Unternehmen, dieheute ein Lagerverwaltungssystemsuchen, haben die Qual der Wahl,

da die Zahl der Anbieter inden vergangenen Jahrenenorm gestiegen ist – wopositioniert sich Swisslog

auf diesem Markt mit demWarehouseManager?Francis Meier: Unsere Zielgruppe

sind vor allem Unternehmen mit

Multisite-Umgebungen, also meh-

reren, oft international verteilten

Lagern. Durch unsere globale Prä-

senz können wir optimalen Sup-

port für diese Umgebungen leisten

– in der richtigen Zeitzone und in

der jeweiligen Sprache. Typischer-

weise betreiben unsere Kunden

größere, komplexe Systeme, die

sich mit Einzellösungen „out of the

Box“ nicht mehr verwalten lassen.

Zudem liefern wir nicht nur die

Software, sondern sind auch in der

Lage, Kunden branchenspezifisch

mit unserem logistischen Know-

how zu unterstützen.

MM Logistik: Nach welchen Krite-rien entscheiden sich Kunden heutefür ein Lagerverwaltungssystem?Hansruedi Flückiger: Unternehmen

legen heute viel Wert auf Zukunfts-

sicherheit und bevorzugen daher

standardisierte Software. Außerdem

erwarten sie, dass die Lösung

aktuelle IT-Architekturen unter-

stützt – Web Services sind hier ein

wichtiges Thema. Zukunftssicher-

heit heißt für Kunden auch: Es

muss sichergestellt sein, dass sich

die Lösung schnell auf neue Stand-

orte ausdehnen lässt und dass sie

flexibel angepasst werden kann –

zum Beispiel an unterschiedliche

Kommissioniertechniken. Weitere

wichtige Anforderungen sind

Sprachunterstützung sowie ein

möglichst benutzerfreundliches

User Interface.

MM Logistik: Wie können Sie alsAnbieter Unternehmen bei derImplementierung einer neuenWarehouse-Management-Lösungunterstützen?Francis Meier: Im Vorfeld führen

wir Intensiv-Workshops mit dem

Kunden durch, bei denen wir

unterschiedliche Ansprechpartner

des Unternehmens mit einbeziehen

– von den Logistik-Verantwort-

lichen über die IT-Abteilung bis zu

den Anwendern. In dieser Bera-

tungsphase müssen wir klären, wie

wir die Prozesse des Kunden mit

unserer Softwarelösung abbilden

können. Gleichzeitig versuchen wir

natürlich auch, Prozesse zu opti-

mieren und anzupassen – dabei

helfen uns die Erfahrungen aus den

vielen bereits realisierten Projekten.

Teil des logistischen

GesamtprozessesDas Schweizer Logistikunternehmen Swisslog gehört auch zuden führenden Anbietern von Lagerverwaltungssystemen. ImInterview sprechen Francis Meier, Managing Director Warehou-se & Distribution Solutions Europe 1, und Hansruedi Flückiger,Leiter IT & Prozessplanung Warehouse & Distribution SolutionsEurope 1, über aktuelle Kundenanforderungen, Markttrendsund die Weiterentwicklung der Software WarehouseManager.

Francis Meier,Managing DirectorWarehouse & Dis-tribution SolutionsEurope 1, Swisslog:„Durch unsere glo-bale Präsenz kön-nen wir optimalenSupport für inter-national verteilteLager geben.“

Moderne Warehouse-Management-Systeme müssen sich an verschiedene Kommissioniertechniken anpassen können.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 21

Unser methodisches Vorgehen bei

der Implementierung fassen wir

unter dem Begriff „Rapid Deploy-

ment Process“ zusammen.

MM Logistik: Wo liegen die beson-

deren technischen Herausforderun-

gen bei der Einführung eines Lager-

verwaltungssystems?

Hansruedi Flückiger: Entscheidend

ist natürlich die Integration mit der

vorhandenen ERP-Lösung – in vie-

len Fällen treffen wir hier auf SAP-

R/3-Systeme. Der WarehouseMana-

ger vereinfacht die Anbindung, weil

er über eine zertifizierte Standard-

schnittstelle zu SAP R/3 verfügt.

Das Lagerverwaltungssystem kom-

muniziert aber häufig auch mit

anderen Systemen im Unterneh-

men, zum Beispiel mit Lösungen

für Produktionsplanung, Trans-

portplanung oder Tracking & Tra-

cing – auch hier müssen wir eine

lückenlose Integration sicherstellen.

MM Logistik: Thema Return on

Investment – in welchen Bereichen

erzielen Unternehmen durch den

Einsatz eines modernen Lagerwal-

tungssystems in der Regel die größ-

ten Verbesserungen?

Francis Meier: Das hängt sehr stark

vom jeweiligen Szenario ab:

Wenn bisher noch sehr viele Dinge

manuell erledigt wurden, ist der

unmittelbare Nutzen eines Ware-

house Management Systems natür-

lich sehr hoch: Durch papierloses

Handling und effizientere Prozesse

lassen sich sofort Einsparungen

realisieren. Wird dagegen ein vor-

handenes Lagerverwaltungssystem

abgelöst, weil es technisch veraltet

ist, liegen die Vorteile zunächst eher

im qualitativen Bereich. Das Unter-

nehmen kann mit einem neuen

System aktuelle Technologien wie

Pick-by-Voice unterstützen, die Fle-

xibilität erhöhen und den Einsatz

der vorhandenen Ressourcen besser

planen. Um die daraus resultieren-

den Verbesserungen bei der Perfor-

mance sichtbar zu machen, bietet

der WarehouseManager Key Perfor-

mance Indicators (KPIs), die über

ein zentrales „Cockpit“ konfiguriert

werden.

MM Logistik: Können Sie dazu ein

konkretes Einsatzszenario aus der

Praxis schildern?

Francis Meier: Wir haben im ver-

gangen Jahr ein neues Lagerverwal-

tungssystem für das automatisierte

Wertschriftenlager der SIS SegaIn-

terSettle AG eingeführt. Das Unter-

nehmen ist für die Abwicklung und

Verwahrung schweizerischer und

ausländischer Effekten zuständig

und hat entsprechend hohe Anfor-

derungen an die Sicherheit und

Verfügbarkeit der Systeme. Mit der

Modernisierung des Lagerverwal-

tungssystems konnten in diesen

Bereichen weitere Verbesserungen

erreicht werden. Der Warehouse-

Manager liefert eine komplette

Übersicht über alle Wertschriften-

bewegungen und trägt durch die

Visualierung der Prozesse an einem

„Single Point of Control“ zur

schnelleren Fehlerbehebung bei.

MM Logistik: Swisslog hat im Früh-

jahr eine neue Version seines Ware-

houseManagers vorgestellt – wel-

ches sind die wichtigsten Verbesse-

rungen?

Hansruedi Flückiger: Die neue Ver-

sion unterstützt innovative Kom-

missioniertechniken wie Pick-by-

Voice oder Pick-by-Light und ver-

einfacht die Integration von auto-

matisierten Komponenten wie

Regalbediengeräten, Paletten- und

Behälterförderanlagen, Hängebah-

nen etc. Weitere wichtige Neuerun-

gen sind die Cockpit-Funktion, der

Ressourcenplaner, die Unterstüt-

zung der aktuellen Datenbankver-

sion Oracle 10g sowie das webba-

sierte User Interface.

MM Logistik: Welche

Trends werden in Zukunft

für das Thema Warehouse

Management besonders relevant

sein?

Hansruedi Flückiger: Die Integra-

tion von RFID ist sicherlich eines

der wichtigsten Themen in den

nächsten Jahren. Damit lassen sich

noch intelligentere Lösungen für

die Warenerkennung realisieren.

Grundsätzlich müssen Warehouse-

Management-Lösungen künftig

stärker als Teil des Gesamtprozesses

betrachtet werden und laufend an

sich dynamisch verändernde

Schnittstellen angepasst werden.

Darüber hinaus sehen wir einen

wichtigen Trend auch im Bereich

Labour Management – durch noch

konsequenteres Messen und Aus-

werten lässt sich die Auslastung der

vorhandenen Ressourcen weiter

verbessern. �

WMSVERTEILTE LAGER

Swisslog AG, Webereiweg 3, CH-5033 Buchs/Aarau,Tel. (00 41 62) 8 37-41 41, [email protected]

� eine Lagerverwaltungssoftware für ma-nuelle und automatisierte Lager� nahtlos vertikal integriert mit Lagerverwal-tung und Materialflusssteuerung für Anbin-dung und Optimierung von automatisiertenSystemen� standardisierte, konfigurierbare, Upgrade-fähige Software, offen für kundenspezifischeAnpassungen� mehrsprachiges User Interface (Benutzer-spezifische Masken und Dialoge)� beleglose Kommissionierung und wegeop-timierte Transporte mittels Funkterminals,Pick-by-Voice- oder Pick-by-Light-Systemen

� optimierte Einsatzplanung der verfügbarenRessourcen (Labour Management)� Echtzeit-Visualisierung und Überwachungder Anlage mittels integriertem, konfigurier-barem Cockpit (Performance Managementdurch KPIs)� Oracle-basierend: Oracle Database 10g,Oracle Application Server 10g für Web-basedClients, Oracle Forms und Reports 6i für FatClients� offenes System, lauffähig unter Unix, AIXoder Windows� offene Schnittstelle zu Host-Systemen (zer-tifizierte Standardschnittstelle zu SAP R/3)

Daten und Fakten zum WarehouseManager

Hansruedi Fücki-ger, Leiter IT &ProzessplanungWarehouse & Dis-tribution Solu-tions Europe 1,Swisslog: „Wir se-hen einen wichti-gen Zukunftstrendim Bereich LabourManagement –durch noch konse-quenteres Messenund Auswertendie Auslastung dervorhandenenRessourcen weiterverbessern.“

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WMS DISTRIBUTIONSLOGISTIK

22 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

sämtlicher Prozesse in der Handels-

und Distributionslogistik speziali-

siert. Neben der Entwicklung und

dem Vertrieb komplexer Software-

verfahren bietet Logiplan umfang-

reiche Beratungsdienstleistungen

für Logistik, IT und den Einsatz von

SAP-Produkten an.

Gemeinsam bieten Logiplan und

Farside umfassende Lösungen für

optimierte Logistikprozesse mit SAP.

Durch die Kombination von Pla-

nungs- und Steuerungstools können

Logiplan und Farside die gesamte

Prozesskette innerhalb des Ware-

house-Management verbessern –

von den vorgelagerten Organisa-

tions- und Dispositionsabläufen bis

hin zur physischen Durchführung.

Die erste gemeinsame Lösung für

SAP LES wurde durch die Zu-

sammenführung des Logiplan-Pro-

dukts LEO (Logistics Execution Op-

timizer) und des Farside-Produkts

MLS (Mobile Logistics Solutions)

entwickelt. Damit haben die beiden

Logistik-IT-Spezialisten auf die zu-

nehmende Nachfrage nach in SAP

R/3 und mySAP ERP eingebetteter

Zusatzfunktionaliät im Bereich der

Distributionslogistik reagiert.

Der Einsatz des Planungstools

LEO ermöglicht dem SAP-Anwen-

der, das zu versendende Warenvolu-

men schon vor der operativen Aus-

führung zu optimieren. Dabei wer-

den die Teilprozesse Kartonauswahl,

Palettenbildung, Kommissionier-

steuerung, Laderaumkalkulation

und Tourenplanung unterstützt.

MLS ermöglicht die effiziente

Ausführung der Prozesse im Lager

unter Berücksichtigung der Planda-

ten von LEO und erweitert den SAP-

WM-Standard-Funktionsumfang

um viele zusätzliche Anwendungs-

möglichkeiten. Beide Produkte sind

vollständig in die SAP LES-Prozesse

integrierte und von SAP zertifizierte

Add Ons.

Distributionslogistikoptimiert

Die nahtlose Integration von LEO

und MLS findet über die Einbindung

des LEO-Paletten- und Packstück-

optimierers in den MLS-Kommis-

sionierleitstand statt. Der Leitstand

dient der gezielten Freigabe des

Kommissioniervorrats für das Lager.

Durch die Integration werden die in

LEO als optimal berechneten Palet-

ten und Packstücke über die MLS-

Kommissioniersteuerung für die

Kommissionierung freigegeben.

Auf dieser Basis werden SAP-

Transportaufträge (Kommissionier-

aufträge) erzeugt und an die mobi-

len Endgeräte übergeben. Für den

Lagermitarbeiter bietet MLS benut-

zerfreundliche grafische Oberflä-

chen für moderne MDE-Geräte, Sta-

plerterminals oder für Panel-PC. Die

Anwender werden geradlinig durch

Erfolgreich kooperiert

HENRIKE BACHTHALER UND STEFAN HUNTEMANN

Die Farside Informationssys-

teme GmbH ist spezialisiert

auf intralogistische Anwen-

dungen im SAP-Umfeld. Tiefe

Kenntnisse der SAP-Basis, der SAP-

Logistics-Execution-Funktionen,

der Logistikprozesse in Unterneh-

men sowie generell von Systemen

und Hardware im Lager weisen Far-

side als Experten in diesem Umfeld

aus.

Die Logiplan GmbH hat sich auf

die durchgängige Optimierung

Henrike Bachthaler,Geschäftsführerin der FarsideGesellschaft für InformationssystemembH, Sickingenstraße 39,

69126 Heidelberg,Tel. (0 62 21) 97 12-40,[email protected]

Farside Informationssysteme in Heidelberg, Spezialist fürintralogistische Anwendungen im SAP R/3-Umfeld, und dasSoftware- und Beratungshaus Logiplan in Wildeshausen inten-sivieren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit. Das Ziel ist, durchaufeinander aufbauende Produktfelder Logistikprozesse in SAPR/3 und mySAP ERP mit hohem Wertschöpfungspotenzial zugestalten und dabei individuell konfigurierbare Gesamtlösungenzu schaffen.

Die Wampfler AGmobilisiert produk-

tionsnahe Lagerpro-zesse: mobile Auf-tragsrückmeldung

und eKanban.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 23

den Prozess geführt und können sich

voll und ganz auf ihre Arbeit kon-

zentrieren. Auch Voice-Techno-

logien werden unterstützt.

Mit welchen Endgeräten oder

Technologien der Mitarbeiter im La-

ger letztendlich am besten fährt,

hängt sehr stark von den vorher de-

finierten Prozessen, von den für die

Prozesse benötigten Informationen,

aber auch von der Strukturierung

der Artikel im Lager ab. Diese Ent-

scheidung sollte am Schluss der

Überlegungen stehen. Denn nicht al-

le Prozesse sind für alle Endgeräte ge-

eignet. LEO und MLS berücksichti-

gen, dass trotz aller systemseitigen

Prozessorganisation gerade in der

Logistik immer wieder Flexibilität

gefragt ist. Erfordert zum Beispiel die

aktuelle Lastverteilung im Betrieb

ein Eingreifen oder müssen einzelne

Arbeitspakete individuell priorisiert

oder einem bestimmten Mitarbeiter

zugewiesen werden, so wird dies

durch diverse Steuerungs- und Mo-

nitoringfunktionen unterstützt. Da-

bei wird immer auf bestmögliche Be-

dienbarkeit und Flexibilität in der

Anwendung geachtet. Sämtliche Pla-

nungsaktionen und Ergebnisansich-

ten sind in die SAP R/3-Oberfläche

übersichtlich und benutzerfreund-

lich integriert. Zeitaufwändiges

Springen zwischen unterschied-

lichen Systemen und Menüführun-

gen werden durch ein einheitliches

schnittstellenloses „Look and Feel“

ersetzt.

Effiziente Logistikprozessetrotz vieler Restriktionen

LEO und MLS werden in den unter-

schiedlichsten Branchen erfolgreich

eingesetzt, unter anderem im Be-

reich Consumer Packaged Goods, in

Handel und Versandhandel, Elektro-

industrie und der Automobilindus-

trie. So gibt es für Industrieunter-

nehmen durch die beleglose Unter-

stützung lagernaher Produktions-

prozesse und die Integration ver-

schiedener Automatisierungstechni-

ken in die SAP-Lagerprozesse erheb-

liche Erleichterungen.

Auch in der Getränke- und Le-

bensmittellogistik gilt es, ganz eige-

ne Besonderheiten abzubilden:

komplexe Distributionstouren, bei

denen ein Lkw mit engen zeitlichen

Restriktionen mehrere Kunden zu

beliefern hat; Chargenrückverfolg-

barkeit nach der EU-Richtlinie

178/2002; die Berücksichtigung von

Restlaufzeiten und verschiedenen

Palettenbestückungen in allen La-

gerprozessen – das sind nur einige

der Anforderungen, die von einem

modernen Managementsystem in

der Lebensmittellogistik zu bewälti-

gen sind.

Die Kombination von LEO und

MLS wird von vielen namhaften

Unternehmen eingesetzt, um diese

Anforderungen zu erfüllen. Die Er-

weiterung von LEO bis hinein in die

Ausführungsebene im Lager sorgt

dafür, dass unter Berücksichtigung

von Touren, Stauräumen, Achslas-

ten, Stapelbarkeitskriterien und vie-

len weiteren Restriktionen optimale

Packergebnisse erzielt werden. Opti-

mal aufbereitete Daten für die Arbeit

im Lager, effiziente Lagerprozesse

mit SAP LES und deren Unterstüt-

zung durch modernste Datenfunk-

technik führen zu einem transparen-

ten, zeitnahen und konsistenten

Informationsfluss und so zu wirt-

schaftlichen und flexiblen Lager-

prozessen. Dieses Potenzial setzen

Logiplan und Farside im Rahmen

ihrer Partnerschaft frei. �

WMSDISTRIBUTIONSLOGISTIK

Grafische Benutzeroberflächen auf den Staplerterminals ermöglichen schnellesund fehlerfreies Arbeiten beim Verladen von Paletten.

Die Ergebnisse der Palettenoptimie-rung werden zum Kommissionierenübergeben und dort ausgeführt.

Laderaumoptimierung in SAP sorgt für optimale Stauraum-Nutzung.

Stefan Huntemann,Geschäftsführer der Logiplan GmbH,Daimlerstraße 7,27793 Wildeshausen,Tel. (0 44 31) 73 77-0,[email protected]

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WMS KONTRAKTLOGISTIK

24 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Nellen & Quack betreibt in

Mönchengladbach ein Pub-

lic-Shared-Warehouse auf

insgesamt 16 500 m2 Logistikflächen

mit über 45 000 Palettenstellplätzen

sowie mit Logistik- und Handling-

flächen von 4000 m2. Eingesetzt wer-

den moderne automatische Ver-

schiebe- wie auch klassische Hoch-

regalanlagen. Am Standort Mön-

chengladbach beschäftigt Nellen &

Quack 250 Mitarbeiter.

Für die Kunden von Nellen &

Quack – neben Teekanne namhafte

Unternehmen wie Black & Decker,

Klöckner Pentaplast, Energizer oder

Vision Fitness – sind Qualität und

Fehlerfreiheit, aber auch die Flexibi-

lität in der individuellen Ausgestal-

tung der Kommissionier- und Dis-

tributionsaufgaben ganz entschei-

dende Anforderungen, die durch

den Dienstleister zu erfüllen sind.

Gerade im Bereich der Lebens-

mittellogistik ist Qualität und Si-

cherheit in den Prozessen ein we-

sentliches Merkmal, was letztlich

Voraussetzung ist, um die Forderung

nach lückenloser Rückverfolgbarkeit

zu erfüllen.

„Als wir den Zuschlag von unse-

rem Kunden Teekanne bekamen,

stellte sich uns sogleich die Frage, wie

wir dieses Projekt möglichst kurz-

fristig umsetzen können“, sagt Hei-

ner Hoffmann, Geschäftsführer von

Nellen & Quack. „In unseren

Kontraktlogistik-Projekten hatten

wir bis dahin bereits umfangreiche

Erfahrungen mit IT-Steuerungen

und Schnittstellen-Kopplungen ge-

macht“, so Hoffmann weiter, „aber

wir arbeiteten überwiegend beleg-

orientiert. Daher war es für uns von

großem Vorteil, dass wir unser WMS

von GIGATON unproblematisch

um ein Staplerleit- und Kommissio-

niersystem auf der Basis von daten-

funkgestützten MDE-Geräten er-

weitern konnten.“

Lückenlose Dokumentationentsprechend EU-Norm

Beweggründe für die Entscheidung,

MDE-Geräte einzuführen, waren

neben dem Ziel der hohen Qualität

in den Kommissioniervorgängen

auch das Erreichen einer höheren

Prozesseffizienz sowie die Forde-

rung, auf Chargen- und Palettenebe-

ne Rückrufe nach den Bestimmun-

gen der EU-Norm 178/2002 erfüllen

zu können. So wird nun für jede

kommissionierte Mischpalette wie

auch für Displays dokumentiert, aus

welcher Quell-Palette und damit aus

welcher Quell-Charge die jeweiligen

Bestandteile stammen.

Nellen & Quack verfügt damit

heute über Möglichkeiten zu Rück-

rufen und über eine Bestandstrans-

parenz, die über die EU-Norm

Schnell und flexibel aufKundenanforderungen

reagieren

AXEL GUTENSOHN

Der Warehouse-Logistiker Nellen & Quack setzt in seinerKontraktlogistik auf das Standard-WMS LOGOS desSoftwarespezialisten GIGATON. Gemeinsam wurde nun einumfangreiches Projekt zur Einführung einer beleglosenKommissionierung, Nachschubsteuerung und Displayproduk-tion für den Düsseldorfer Teeverarbeiter Teekanne geplantund umgesetzt.

Ûnternehmen derLebensmittelbran-che wie Teekannelegen besonderenWert auf Qualitätund lückenloseRückverfolgung inder Logistik.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 25

178/2002 deutlich hinausgeht. So

kann auch im Set-, Sortiments- oder

Displaybau immer lückenlos nach-

verfolgt und dokumentiert werden,

aus welcher NVE der Quell-Palette

die Bestandteile stammen. Auch Ver-

fall- oder Mindesthaltbarkeitsdatum

werden berücksichtigt und auf der

Ebene der Quellartikel festgehalten.

Einen entscheidenden Beitrag zur

Erhöhung der Qualitätssicherheit

für die Produktion – konkret in den

Entnahme- und Displaybau-Prozes-

sen – leistet neben der strikten Füh-

rung durch die MDE-Geräte auch

die so genannte permanente Rest-

mengenkontrolle. In diesem Verfah-

ren wird der Kommissionierer nach

seiner Entnahme am Kommissio-

nier- oder Produktionslagerplatz

immer aufgefordert, die Anzahl der

dort verbleibenden Lagen und/oder

Teile vorzugeben, so dass – in den

Entnahmevorgang quasi integriert –

sofort eine permanent laufende In-

ventur vorgenommen wird.

„Ein weiterer wichtiger Punkt

war“, betont Bernhard Tauwel, IT-

Leiter bei Nellen & Quack, „dass je

nach Sendungsumfang und Kun-

denvorgabe unterschiedliche Trans-

portdientsleister zum Einsatz kom-

men sollten, und die Versandabferti-

gung unseres WMS sowohl über in-

tegrierte Schnittstellen wie auch

über das vom Versanddienstleister

abhängige Routing und Labeling

verfügen musste. Auch hier konnten

wir auf die direkt in Logos einge-

bundenen Standardtools zur Sys-

tem-Kopplung zu KEP- und Spedi-

tionsdienstleistern zurückgreifen.“

Alle Versandpackstücke, unab-

hängig davon, ob sie aus der Kom-

missionierung oder der Produktion

von Displays stammen, werden über

eine zentrale Versandstelle geführt.

Dort wird das Packstück über einen

Barcode identifiziert und das erfor-

derliche Versandlabel in Abhängig-

keit vom ermittelten Transport-

dienstleister erzeugt und ange-

bracht. Weiterhin wird ein Packstü-

ckinhaltsverzeichnis zur Kontrolle

wie auch – für das jeweils letzte Pack-

stück zu einem Auftrag – ein Liefer-

schein ausgegeben. Außerdem wer-

den alle Packstücke mit Hilfe einer

integrierten Waage einer Kontroll-

Verwiegung unterzogen, so dass Ab-

weichungen zum Sollgewicht sofort

erkannt werden können.

„Eine wichtige Rolle in unserer

Entscheidung, in diesem Projekt LO-

GOS einzusetzen“, so Heiner Hoff-

mann, „spielte auch die große Er-

fahrung, über die GIGATON in der

Anbindung von SAP-R/3-Systemen

verfügt. Hier haben wir uns“, wie

Hoffman weiter meint, „nicht von

der Tatsache verführen lassen, dass

unser Partner über eine zertifizierte

R/3-Kopplung verfügt, sondern wir

haben auf Referenzprojekte in einem

ähnlichem Umfeld bestanden.“

Schlanke und leistungsstarkeProzessgestaltung

Auf der Grundlage einer sehr hohen

Integration beider Systeme durch ei-

ne enge Anbindung über IDOC-

Schnittstellen konnte eine schlanke

und hoch leistungsfähige Prozess-

gestaltung erreicht werden. So sind

alle bei Nellen & Quack aus der Pro-

duktion von Teekanne angelieferten

Paletten bereits mit einem NVE-La-

bel versehen und avisiert. Im Wa-

reneingang ist deshalb lediglich die

NVE zu scannen und eine stück-

zahlmäßige Kontrolle vorzuneh-

men; da dies über einen Prozess in

Logos abgebildet ist, kann die Palet-

te dann sofort auf den ermittelten

Lagerplatz verbracht werden.

Im Ausgang werden Inhalt, ent-

haltene Chargen und Verfalldatum

jedes Packstücks auftragsbezogen an

Teekanne gemeldet, so dass auch

dort eine hohe Transparenz in der

Supply-Chain auf Packstückebene

im führenden R/3-System des Kun-

den unmittelbar gegeben ist.

Für Nellen & Quack war insbe-

sondere auch der Zeithorizont hin-

sichtlich der Umsetzung sowohl der

intensiven und komplexen R/3-An-

bindung wie auch der Konfiguration

der logistischen Prozesse von großer

Bedeutung. In nur sechs Wochen galt

es, die Aufgaben zu realisieren.

„Hier“, so Bernhard Tauwel, „half

uns ganz wesentlich, dass LOGOS in

hohem Maße flexibel an die erfor-

derlichen logistischen Abläufe über

eine Parametersteuerung anzupas-

sen und ein umfangreicher Satz an

vorkonfigurierten Prozessen verfüg-

bar ist. Gerade dies ist für einen Lo-

gistikdienstleister, der sich schnell

und äußerst beweglich an die sich

verändernden Anforderungen seiner

Kunden anpassen muss, ein echter

Wettbewerbsvorteil.“ �

WMSKONTRAKTLOGISTIK

Axel Gutensohn ist geschäfts-führender Gesellschafter derGIGATON GmbH, 68519 Viern-heim, Tel. (0 62 04) 9 87-0,[email protected]

Transparenz derAbläufe bis hin zurPackstückebenedurch gelungeneIntegration mitder bestehendenUnternehmens-software.

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WMS MATERIALLAGER

26 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Wann immer Logistikpro-

zesse mit genormten

Transportmitteln erfol-

gen wie zum Beispiel der Europalet-

te, sind Standardsysteme unschlag-

bar. Komplizierter wird es, wenn im

Lager verschiedene Systeme oder Ar-

beitsabläufe wie Kommissionieren

und Lagern kombiniert werden. So-

wohl bei der Planung als auch mit der

Realisierung von Lagersystemen

sind Artikelstruktur, Eigenschaften

des Lagerguts und geforderte Leis-

tung des Lagers wesentliche Parame-

ter. Vor allem bei hohen Leistungs-

anforderungen ist ein automatisches

Lager für jedes Produktions- und

Handelsunternehmen grundsätzlich

sinnvoll. Transparenz und Flexibi-

lität stellen deshalb immer wichtige-

re Faktoren dar.

Personalkosten als auch Raum-

nutzung lassen sich folglich optimie-

ren, wobei sich die Investition in der

Regel bereits nach kurzer Zeit amor-

tisiert. Bei automatischen Systemen

ist überdies auch die Sicherheit des

Menschen gewährleistet. Ein ge-

schlossener, menschenleerer Lager-

raum birgt kaum Gefahren, denn die

Gassen sind abgetrennt und nicht

zugänglich. Speziell im Kleinteilebe-

reich ist die Automatisierung mit

hochdynamischen Regalbediengerä-

ten ein sehr interessanter Lösungs-

ansatz.

99% Verfügbarkeitinzwischen erreicht

Am Standort Nordenham beschäf-

tigt Airbus im Schichtbetrieb 2800

Mitarbeiter rund um die Uhr. Als

„Schalen-Kompetenzzentrum“ lie-

fert das Werk Flugzeug-Komponen-

ten zur Montage an die Airbus-Wer-

ke in Hamburg, an andere Airbus-

Werke und an Fremdfirmen. Nach

Materialgruppen werden Kaufteile

und Hausteile unterschieden. Kauf-

teile werden bei externen Unterneh-

men eingekauft, Hausteile werden

von Airbus Nordenham oder ande-

ren Airbus-Werken gefertigt und im

Fertigungsprozess weiterverarbeitet.

Nach Form und Abmessung werden

Transparentund flexibel

GERD KNEHR

Fortschrittlichen Lagersystemen werden aufgrund gewandel-ter Anforderungen Eigenschaften abverlangt, die mitunter imWiderspruch zueinander stehen. Transparenz und Flexibilitätdes Lagersystems und der Lagertechnik stellen deshalbgleichermaßen wichtige Faktoren im neuen Materiallager beiAirbus Nordenham dar.

Gerd Knehr ist freier Journalist in Reutlin-

gen.

Im neuen Material-wirtschaftszentrumvon Airbus im Werk

Nordenham wur-den ehemals de-

zentrale Lager zu-sammengefasst.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 27

bisher die folgenden Teile dezentral

gelagert:

� Gebogene Profile – hauptsächli-

che „Spanten“: radial gebogene Trä-

ger zur Querversteifung der Haupt-

felder der Flugzeugschalen.

� Gerade Profile – in Wesentlichen

so genannte „Stringer“ zur Längs-

versteifung der Hauptfelder in Län-

gen von 1 bis 12 m.

� Kleinteile: alle Bauteile, die nicht

zu den Profilen gehören.

In nur einem Jahr baute Airbus im

Werk Nordenham ein neues, zentra-

les Materialwirtschaftszentrum,

kurz MWZ. Wareneingang, Lager-

haltung, Kommissionierung, inner-

betriebliche Transporte und Versand

übernimmt in Nordenham der Lo-

gistik-Dienstleister LTS. Im neuen

MWZ wurden die ehemals dezentra-

len Lager zentral zusammengefasst.

Dort befindet sich ein automati-

siertes, über „Pick by Voice“ bedien-

tes Waben-Langgutlager mit Lager-

kassetten für alle kassettenfähigen

Profile, ein automatisches Kleintei-

lelager und eine Kleinteilelagerung

in Fachbodenregalen sowie die Pa-

lettenlagerung auf Europaletten und

übergroßen Paletten für Bauteile, die

mit anderen Technologien nicht zu

lagern sind. Kragarmregale für

„Spanten“ und „Stringer“, die wegen

ihrer Größe nicht in Lagerkassetten

gelagert werden können, sind in

Vorbereitung.

LTS beauftragte seinerseits den

Lagersystemexperten COGLAS aus

Wunstorf mit der Verwaltung des

MWZ und Ansteuerung der auto-

matisierten Förder- und Anlagen-

technik. Heute steuert und verwaltet

mit über 99% Verfügbarkeit das CO-

GLAS LVS die gesamten Logistik-

prozesse. Das LVS ist über Nutzung

von IDOC, der Standardschnittstel-

le von SAP, in die Unternehmungs-

software SAP R/3 mit den Modulen

PP, IM, MM und WM von Airbus in-

tegriert.

Dipl.-Ing. Hans-Jörg Wildhagen,

Geschäftsführer von COGLAS be-

tont: „Im neuen, seit August unter

Vollbetrieb genutzten MWZ besteht

die Herausforderung in der immer

steigenden Leistungsnachfrage bei

der Ein- und Auslagerung in Verbin-

dung mit den 12-fach unterteilten

Tablaren im AKL.“ Ferner hat der

über viele Jahre erfahrene Lagersys-

temspezialist COGLAS die Funktion

vom einfachen Ein- und Auslagern

um zusätzliche Funktionen wie zum

Beispiel das vollautomatische Ein-

planen der Kommissionierreihen-

folge mit anschließender Etikettie-

rung erweitert.

Wildhagen erläutert: „Zunächst

haben wir sämtliche Materialfluss-

daten im neuen MWZ erfasst – alle

Aufträge, die detaillierten Lagerbe-

stände und Versandmengen sowie

sämtliche Kommissioniervorgänge.

Die speziellen Anforderungen waren

dabei eine übersichtliche Darstel-

lung und Abbildung der geplanten

Anlage sowie die Abbildung der vor-

aussichtlichen Arbeitsprozessabläu-

fe. Nebenbei haben wir in der Pla-

nungsphase neue Ergonomieanga-

ben zur Lagersteuerung entwickelt.

So verwendet heute der Mitarbeiter

im Langgutlager ‚Pick by Voice’ zur

Ein- und Auslagerung des Materials,

und das Anfahren der Kassette er-

folgt vollautomatisch. Damit hat er

bei der Beschickung der 11 m langen

Kassetten beide Hände frei.“

Gunnar Clavey, Projektleiter für

das ausgeklügelte Lager bei Airbus,

ergänzt: „Wir haben unser Lager be-

reits bis auf das Jahr 2010 ausgelegt

und können auch die Kapazität in

unserem Wabenlager erhöhen, in-

dem wir die 11 m langen Sonderpa-

letten im Wabenlager durch Kasset-

ten ersetzen.“

Lagerverwaltungssystemmodular aufgebaut

COGLAS liefert ausschließlich indi-

viduelle, maßgeschneiderte Lager-

verwaltungssysteme, die auf dem

modularen und standardisierten

Baukastensystem aufgebaut sind. Bei

Airbus sind folgende COGLAS-Mo-

dule bereits im Einsatz:

� Logistiksoftware – das Grundmo-

dul

� Zonenverwaltung mit Userma-

nagement

� Eventmanagement

� Leistungsabrechung

WMSMATERIALLAGER

Im Vordergrund des Langgutlagers stehen kommissionierteSpanten auf einem Wagen zum Transport in eine Montage-halle bereit.

Rund um die Uhrwird im Behälterla-ger des neuen Ma-terialwirtschafts-zentrum kommis-sioniert.

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28 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

� Warenauszeichnung mit Etiket-

tierung

� Lagereinheiten-Management

� Pick by Voice

� Wareneingangsverwaltung mit

Bypass

� Leitstand mit vollautomatischen

Schedulern

� Auftragsmanagement

� Kommissioniersteuerung

� Transportauftragsbearbeitung

über W-LAN und GPRS

� Materialflussrechner für AKL,

Fördertechnik und Wabenlager

� Bestandsmanagement mit per-

manenter Inventur

� SAP-R/3-Kopplung zu den Mo-

dulen MM, PP, SD, WM

� Fernwartung über VPN

� IT-Systemtechnik mit SAN und

Oracle Real Applikation Cluster

„Unsere Softwarebausteine erlau-

ben die problemlose Integration in

das Warenwirtschaftssystem bei Air-

bus. So wird die Installation und Ein-

gliederung einfacher und für Airbus

preiswerter“, betont Hans-Jörg

Wildhagen. Die Fördertechnik sorgt

dabei für mehr Durchsatz mit weni-

ger Aufwand sowohl beim Ein- und

Auslagern durch weniger Platzbe-

darf – das heißt, bessere Nutzung der

Flächen – als auch durch Optimie-

rung der Prozesse bis zur Just-in-Ti-

me-Wirkung über die komplette In-

tegration in das Warenwirtschafts-

system. Gunnar Clavey bestätigt:

„Mit der neuen Lagersteuerung von

COGLAS ist ein komplettes ‚Tra-

cking’ und ‚Tracing’ sämtlicher Um-

lagerungen möglich. So können wir

auch kurzfristig bei AOG-Aufträgen

– Aircraft-On-Ground – die Artikel

sofort finden, obwohl sie zum Bei-

spiel noch gar nicht eingelagert sind,

und können sie somit sofort auslie-

fern.“

Ein wichtiger Faktorder Unternehmensplanung

Günter Linnemann, Leiter Plant Lo-

gistics und IV-Systeme bei Airbus,

bilanziert: „Mit unserem neuen

MWZ können wir heute unter-

schiedlichste Lagerstrategien mit

Änderung von Prioritäten, Anlie-

ferterminen und Anlieferbahnhöfen

sowie mehrstufige Kommissionie-

rung durchführen.“

Über GPRS mit COGLAS MOBIL

und COGLAS EVENTMANAGE-

MENT wird die Anlieferung von

Montageteilen durch Online-Scan-

nen des Warenausgangs am Auslie-

ferbahnhof in der Montage bestätigt

und gleichzeitig, zum Beispiel bei

AOG-Aufträgen, eine Meldung per

E-Mail oder SMS – „die Ware steht

zur Verfügung“ – an den jeweils ver-

antwortlichen Montageleiter ge-

schickt.

Ferner generiert COGLAS vollau-

tomatisch Pickaufträge mit der Ein-

planung dieser Lagerbereiche unter

Berücksichtigung der aktuellen Aus-

lastung des Lagers durch den CO-

GLAS SCHEDULER. Sogar eine Vi-

sualisierung und Auswertung nach

dem Status dieser Lagerbereiche ist

möglich.

Die detaillierte Artikelauszeich-

nung der kommissionierten Ware

durch unterschiedlichste Etiketten

und Erzeugung genauer Packstück-

listen für die „Material Delivery

Units“ (MDU) dient zur Informa-

tion der Montagemitarbeiter – wo

liegt was in welcher MDU. Sie be-

kommen somit einen genauen Über-

blick, was an sie eigentlich geliefert

wurde.

Auch die besonderen Anforde-

rungen der Leistungsbewertung zur

Überwachung der Geschäftsprozes-

se hat Stephan Albers, Geschäftsfüh-

rer der LTS Nordwest GmbH, dazu

bewogen, ein standardisiertes LVS

einzuführen. „Mit der Definition

von Leistungsindikatoren soll unse-

re Lieferqualität als Dienstleister

überwacht und bestätigt werden. Mit

COGLAS konnten alle Anforderun-

gen detailliert umgesetzt werden.“

Flexibilität ist der Anspruch zu-

kunftweisender Lagersysteme so-

wohl im Hinblick auf die Art der

Nutzung als auch auf die Abarbei-

tung der eingehenden Aufträge. Da-

neben ist die Transparenz der Ab-

läufe ein zunehmender Aspekt und

Grundlage für die umfassende auto-

matische Lagerverwaltung. Diese

beiden Gesichtspunkte sind nicht

nur Forderungen an die Funktiona-

lität des zu installierenden Lagerleit-

systems, sondern auch an die sys-

temtechnische Gestaltung der Lager-

technik.

Hans-Jörg Wildhagen von CO-

GLAS bekundet: „Schließlich ist die

Logistik nicht nur ein reiner Kosten-

faktor, sondern viel mehr ein wich-

tiger Erfolgsfaktor für die unterneh-

merische Planung. Die langfristige

Kapitalbindung in diesem Bereich

macht es erforderlich, bei der Lager-

systemplanung Daten zu verwenden,

die weit in die Zukunft reichen, um

so ein schnelles und flexibles Um-

rüsten auf veränderte Warenvolu-

men und innerbetrieblichen Materi-

alfluss zu gewährleisten. Allein diese

Anforderung macht die Planung

und Realisierung von Lagersystemen

WMS MATERIALLAGER

Bild

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nehr

Im Langgutlagerwird mit Pick by Vo-ice und Fingerscan-ner gearbeitet – die

Mitarbeiter habendeshalb die Hände

frei.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 29

so komplex – sie ist demzufolge auchnur mit erfahrenen Spezialisten zuerfüllen.“

Falls in diesem Sektor nicht recht-zeitig investiert werde, sei man mitgroßer Wahrscheinlichkeit nach Jah-ren zu einer folgenschweren und vorallem teuren Umstrukturierung derSysteme gezwungen, fügt Wildhagenan. Denn der Übergang von allge-meinen und speziellen Anforderun-gen ist fließend. Jeder Anwender hatallgemeine Anforderungen, die sehrschnell und mit Sicherheit zu spe-ziellen Ansprüchen werden undSonderlösungen verlangen. DieKunst der Planer oder Hersteller be-steht darin, diese speziellen Wün-sche mit den standardisierten Lö-sungen in Einklang zu bringen undsomit kostenoptimal, auch über Jah-re hinaus, zu produzieren.

Die Herausforderung an die La-gersysteme ist die Verfügbarkeit dergesamten Anlage. Nicht technische

Feinheiten der Anlage, sondernFunktionen wie Chargenverfolgung,Artikelgruppenbildung oder „Tra-cking“ und „Tracing“ sind bei Airbusbedeutend. Die Anlage wurde sokonzipiert, dass sie im gegebenenUmfeld mit einem Minimum anZeitaufwand und Flächennutzungauskommt. Die Anbindung an SAPstellt sicher, dass alle Lager- und Kos-tenfaktoren im Lot sind.

Die Dynamik des Umfeldes ent-wickelt sich immer schneller und oft-mals anders als geplant. Hier liegt dieHerausforderung, komplexe Logis-tiklösungen zu entwickeln und aus-zubauen, die langfristig und kosten-günstig funktionieren müssen. So-mit werden die Lagersysteme immerkomplexer. „Gefragt sind heute sol-che Lösungen, die für die unter-schiedlichsten Anwendungsfälle ge-eignet sind. Denn nur ein effektives,kostengünstiges Zusammenspiel al-ler Logistikkomponenten garantiert

den Erfolg für den Anwender, derauch in drei bis sechs Jahren bei glei-chem Lagergut aber verändertenVerbrauchsdaten die hundertpro-zentige Nutzung garantiert habenwill. Dies zu gewährleisten, ist unse-re Aufgabe, die wir mit der Entwick-lung von maßgeschneiderten Pro-blemlösungen und individuellen Lo-gistikkonzepten bewältigen. Die gro-ße Herausforderung besteht deshalbnicht in der Entwicklung einzelnerBestandteile der Lagersysteme, son-dern in ihrem Zusammenspiel“, re-sümiert Hans-Jörg Wildhagen. �

WMSMATERIALLAGER

AnsprechpartnerDipl.-Ing. Hans-Jörg Wildhagen,Geschäftsführer der COGLAS GmbH,Hagenburger Straße 54 A,31515 Wunstorf, Tel. (0 50 31) 94 17-0,[email protected]

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IT-Systemschaltbild des Warenwirtschaftszentrums von Airbus im Werk Nordenham.

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Das 3D-Modell die-ser Kommissionieranlagefür elektrische Komponentenverschafft den Planern und An-wendern einen guten Überblick überdie Systemzusammenhänge.

SIMULATION LOGISTIKSYSTEME

30 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Planungsprojekte sind zu Be-

ginn durch viele noch zu fäl-

lende Systementscheidungen

geprägt. Alternative Lösungen müs-

sen auf Machbarkeit geprüft und

preislich bewertet werden. Die Si-

mulation kann zur Konzeptfindung

beitragen, wenn für zwei bis drei

mögliche Lösungen sehr kurzfristig

Aussagen zur Systemleistung gelie-

fert werden. Bei einem Projekt sollte

zum Beispiel innerhalb von drei Ta-

gen zu klären sein, ob bei einem 10-

gassigen Hochregallager die Vorzone

mit Stetigfördertechnik oder mit

Elektrohängebahn die geforderten

Durchsätze ermöglicht.

Innerhalb eines so kurzen Zeit-

raums können Geschäftsprozesse

nicht detailliert abgebildet werden;

das heißt, die Einflüsse von Lagerbe-

legung, Arbeitsmodell, echten Be-

triebsdaten und mehr müssen ab-

strahiert und in vereinfachter Form

berücksichtigt werden. Andererseits

dürfen die Vereinfachungen nicht so

weit gehen, dass bei der Abbildungs-

tiefe der fördertechnischen Kompo-

nenten einschließlich ihrer Steue-

rung verfälschende Annahmen ge-

troffen werden. Nur so ist eine wert-

volle Aussage möglich wie: „Unter

bestimmten Annahmen über das

Geschäftsmodell (Lastprofil) bringt

die geplante Anlage sicher eine Leis-

tung von X Einheiten/h zum Ver-

sand.“

Bei solchen Anforderungen muss

das Computermodell einer Anlage

zu fast 100% aus Standardmodulen

erstellt werden. Die Grundparame-

trierung des Modells wird automa-

tisch generiert, und spezielle Anpas-

sungen erfolgen durch manuelle Pa-

rametrierung der verwendeten Mo-

dule. Projektspezifischer Code wird

nicht programmiert.

Gute Animationen in Virtual-Re-

ality-Qualität sind in einer frühen

Projekt-Phase ebenfalls von hohem

Wert. Sie ermöglichen einen Über-

blick über das Gesamtsystem mit sei-

nen Abläufen und tragen zum Sys-

temverständnis bei. Animationen

erleichtern die Kommunikation zwi-

schen Kunden und Anbietern und

auch die interne Kommunikation

auf beiden Seiten.

Es hat sich gezeigt, dass Projekt-

mitglieder, deren Fokus eher im

nicht-technischen Bereich liegt,

durch Animationen besser in Pla-

Vermindert Risiken

DR.-ING. CHRISTOPH MEURER

Die Dematic GmbH & Co. KG in Offenbach hat die projekt-begleitende Simulation fest in den Engineering-Prozess von Intralogistik-Systemen inte-griert. Das unterstützt den Projektablaufvon der Planung über die Realisierungbis zum Betrieb von Anlagen undträgt dazu bei, technische Risiken zumindern und Kosten zu sparen.

und spart Kosten

Bei der Entwicklung von technischen Anlagen ist Unterstüt-zung durch Simulation in allen Projektphasen möglich undmeist auch sinnvoll.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 31

nungsprozesse integriert werden

können. Damit steigt die Akzeptanz

von Projekten bei geschäftsverant-

wortlichen Entscheidern und Ar-

beitnehmervertretern, die eher be-

reit sind, an einer Systemlösung mit-

zuwirken, wenn sie durch Animatio-

nen Probleme frühzeitig erkennen

und Alternativen vorschlagen kön-

nen. Außerdem kann der Projekt-

fortschritt erheblich beschleunigt

werden.

Da Simulationsmodelle schon in

der Konzeptfindungs-Phase Förder-

technik-Anlagen exakt darstellen,

können die Vorteile der Animation

ohne Zusatzaufwand genutzt wer-

den. Entweder wird in Abstim-

mungsgesprächen das Arbeits-Mo-

dell durch den Simulationsfach-

mann gezeigt, oder es wird ein Film

erstellt, der ohne Unterstützung der

Simulation vorgeführt werden kann.

Zum Abschluss der Konzept-

Phase steht das System fest, für das

sich Auftraggeber und Auftragneh-

mer entschieden haben. Anschlie-

ßend müssen die Kundenanforde-

rungen in Form von logistischen

Kenngrößen wie etwa Durchsatzleis-

tung, Reaktionszeiten, Geräteauslas-

tung, Gesamtverfügbarkeit und die

zu deren Erbringung notwendigen

Voraussetzungen genau festgelegt

werden. Dies lässt sich mit Hilfe ei-

ner Systemanalyse auf Basis des

Simulationsmodells effizient durch-

führen.

Das vorliegende Simulationsmo-

dell enthält zu diesem Zeitpunkt be-

reits alle wesentlichen Basisdaten der

Lösung. Die 3D-Layouts sind über-

tragen und die Fördertechnik funk-

tioniert mit den korrekten techni-

schen Parametern und SPS-Strate-

gien sowie Teilen der Materialfluss-

Rechner-Strategien. Das Modell

wird im folgenden Schritt um alle

weiteren wichtigen Randbedingun-

gen erweitert. Dazu gehören:

� alle relevanten Abläufe und die

einzuhaltenden Strategien,

� verbindliche Daten zu Auftrags-

und Artikelstruktur,

� Belegung manueller Arbeitsplätze

und Zykluszeit je Arbeitskraft

� und Verfügbarkeit von System-

komponenten.

Für ausgesuchte Referenz-Szena-

rien werden Simulationsläufe

durchgeführt. Der Vergleich der Si-

mulationsläufe mit vorher festgeleg-

ten Kenngrößen ermöglicht eine Be-

urteilung des Systems. Wenn alle

Randbedingungen korrekt im Mo-

dell abgebildet sind, dann gelingt der

Nachweis zur Funktionalität des Ge-

samtsystems mit einer Aussage zur

Zielerreichung der geforderten

Kennwerte.

Mit der Simulation wird die Rea-

lisierung und Inbetriebnahme in vir-

tueller Realität vorweggenommen.

In dieser Phase können eine Vielzahl

möglicher Unstimmigkeiten und

Probleme erkannt werden, noch be-

vor die Realisierung in die heiße Pha-

se geht und Verträge unterschrieben

werden. Der Vorteil liegt auf der

Hand: Zu diesem Zeitpunkt sind

Korrekturen um Größenordnungen

kostengünstiger durchführbar.

Nach dem Abschluss der Detail-

planung sind alle Anforderungen

formuliert und die einzuhaltenden

Randbedingungen geklärt. Die Er-

füllung aller Forderungen wurde

durch die Simulation nachgewiesen.

Nun sollte die Dimensionierung al-

ler Gewerke geprüft werden:

� Haben alle Puffer die richtige

Größe?

� Wo sind die am stärksten belaste-

ten Punkte? Können diese mit gerin-

gem Aufwand entlastet werden?

� Sind angemessene Reserven für

veränderte Anforderungen vorhan-

den?

Eine detaillierte Auswertung der

Simulationsläufe bei gleichzeitiger

Variation der entsprechenden Ein-

gangsgrößen liefert Antworten auf

diese Fragen.

Ausbaufähigkeit und Anpas-

sungsfähigkeit an veränderte Ge-

schäftsprozesse spielen eine zentrale

Rolle bei allen Investitionen in Lo-

gistik-Einrichtungen. Zukünftige

Szenarien und Ausbaustufen werden

daher in das Simulationsmodell

SIMULATIONLOGISTIKSYSTEME

ANIMATION, SIMULATION, EMULATION

Animationen (von lat. animare – zum Leben erwecken) werden aus Simulationsmodellen gene-riert und dienen der Visualisierung von Abläufen. Der wichtigste Vorteil dabei ist, dass System-verständnis und Überblick über technische Systeme gefördert werden, obwohl die einzelnen Pa-rameter noch gar nicht vollständig definiert sind.„Simulation ist die Nachbildung eines dynamischen Prozesses in einem realen Modell, um zu Er-kenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind“ – das ist die Definition nachDIN 3633. Kennzeichnend für eine Logistik-Simulation sind folgende Merkmale:� Ein Modell eines Gesamt- oder Teilsystems wird zur Untersuchung der Systemeigenschaftenentwickelt,� Materialflusskomponenten und Steuerung sind exakt abgebildet,� Simulationsläufe werden mit definierten Parametern ausgeführt,� definierte Kenngrößen sind überprüfbar.Eine Emulation ist das funktionelle Nachbilden eines Systems durch ein anderes System. Dasnachbildende System erhält die gleichen Daten, führt die gleichen Programme aus und erzieltdie gleichen Ergebnisse wie das nachgebildete System. Das heißt:� Das Modell kommuniziert mit externen „echten“ Systemen,� Steuerungsstrategien von IT und SPS werden geprüft,� Werksabnahme der IT und SPS Software ist möglich.

Prinzip der Simu-lation als Testum-gebung: Die Si-mulations-Modu-le MFC, WMS undHost werden ent-fernt und durchdie echten Kom-ponenten ersetzt.

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32 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

übernommen und bewertet. Die Si-

mulationsergebnisse liefern Vorga-

ben für die angrenzenden Funktio-

nen in der übergreifenden Supply

Chain. So kann zum Beispiel die si-

mulierte Leistung am Warenausgang

als Grundlage für die Bemessung der

Fläche zur Tourenbereitstellung

genutzt werden. Ebenso lassen sich

Erkenntnisse zur Gestaltung von

Arbeitsplätzen und -abläufen ge-

winnen.

Durchgehende Funktionim Projektverlauf

Im Rahmen der Simulation wird die

Realisierung der Gesamtanlage vor-

ab durchgespielt. Das dabei gewon-

nene Know-how muss nun im „ech-

ten Projekt“ genutzt werden. Die Si-

mulation stellt also im Projektver-

lauf eine durchgehende Funktion

dar, die für Kontinuität im gesamten

Erstellungsprozess sorgt. Die von der

Simulation entwickelten Strategien

und Randbedingungen werden be-

reits in der Planungsphase mit den

Fachgewerken abgestimmt. Zu Be-

ginn der Realisierung liegt ein Simu-

lationsbericht vor, der als Grundlage

für die nun zu programmierenden

Strategien dient.

Während der Realisierung werden

Änderungen der Randbedingungen

kontinuierlich in das Simulations-

modell eingegeben. So kann jeder-

zeit überprüft werden, ob sich die

Änderungen auf die geforderten

Kenngrößen des Systems auswirken.

Wenn Leistungseinbußen zu erwar-

ten sind, können rechtzeitig entspre-

chende Gegenmaßnahmen eingelei-

tet werden. Während und nach der

Inbetriebnahme werden die Ergeb-

nisse des Echtbetriebs mit dem Si-

mulationsmodell verglichen. Die

Modellkomponenten werden auf

diesem Wege permanent validiert, so

dass neue Modelle in der Planungs-

phase belastbare Ergebnisse liefern.

Das Simulationsmodell selbst

wird zum Know-how-Träger, wenn

es im Sinne eines „Simulators“ zur

Schulung des Personals verwendet

wird. Verschiedene Betriebsstrate-

gien können dabei getestet und die

Auswirkungen von Eingriffen in die

Abläufe transparent dargestellt wer-

den.

Ein Logistiksystem besteht wie je-

des technische System aus Mechanik,

unterlagerter Steuerung (Aktorik/

Sensorik – das heißt: SPS) und über-

lagerter Steuerung – meist Material-

fluss-Rechner (MFR), Lager-Verwal-

tungssystem (LVS) und Host. Ein Si-

mulationsmodell bildet die Eigen-

schaften dieser Komponenten ab

und verbindet sie miteinander, so

dass die Eigenschaften des Gesamt-

systems untersucht werden können.

Die einzelnen Komponenten sind

wie in der Realität eigenständige Mo-

dule, die über realitätsnahe Schnitt-

stellen miteinander kommunizieren.

Daher können einzelne Module des

Modells deaktiviert und durch die

echten Komponenten ersetzt wer-

den.

Erste Funktionstestskostensparend „in house“

Der Test eines Materialfluss-Rech-

ners ist wie folgt aufgebaut: Der ech-

te MFR ist mit dem Emulationsmo-

dell verbunden. Das Emulationsmo-

dell verhält sich exakt wie die echte

Anlage; das heißt, zwischen echtem

MFR und dem Emulationsmodell

werden die gleichen Daten ausge-

tauscht wie zwischen MFR und der

SPS der echten Anlage. Schickt der

MFR einen Transportauftrag (zum

Beispiel über TCP/IP) an das Emu-

lationsmodell, dann wird im Modell

die entsprechende Ladung unter Be-

rücksichtigung der Eigenschaften

der Fördertechnik an den geforder-

ten Ort transportiert. Wenn der

Transport beendet ist, schickt das

Emulationsmodell eine Vollzugs-

meldung an den MFR.

Mit Hilfe einer solchen Testumge-

bung kann die Entwicklung der

überlagerten Steuerung verkürzt

und die Qualität der Ergebnisse ge-

sichert werden. Dabei wirken sich

folgende Effekte positiv aus:

� Größere Teile der Entwicklung,

einschließlich der ersten Funktions-

und Integrationstests, können kos-

tensparend „in house“ durchgeführt

werden. Dadurch werden auch Still-

standszeiten der Produktion bei Er-

weiterungen oder Modernisierun-

gen reduziert.

� Die zeitliche Abhängigkeit von

den Gewerken Bau, Mechanik und

SPS bei der Inbetriebnahme wird

verringert, und damit werden die

unvermeidlichen Verluste durch

Wartezeiten vermieden.

� Das Emulationsmodell wird von

der Fachabteilung „Simulation“ er-

stellt, nach Möglichkeit sogar von

der Person, die auch die Simulation

durchgeführt hat. Dies erleichtert

SIMULATION LOGISTIKSYSTEME

Simulation derBewegungsabläu-fe von Rollenhub-tischen bei derZugbildung.

WICHTIG BEIM EINSTIEG

Entscheidend für den Einstieg in die Simulation ist, dass die dafür anfal-lenden Kosten für Studien und Emulationsmodelle auch bei knappen Bud-gets tragbar sind. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass sich eine Simu-lation fast immer bezahlt macht. Trotzdem fällt die Entscheidung oftschwer, dafür erst einmal „zusätzlich“ Geld auszugeben. Deswegen müs-sen von der Anbieterseite attraktive Einstiegsangebote erstellt werden.Zwei bis drei Manntage für ein Simulationsmodell für eine kleine Anlagesowie zwei Mannwochen für ein Emulationsmodell sind durchaus realis-tisch. Das kann aber nur durch ein hohes Maß an Standardisierung undAutomatisierung beim Modellaufbau erreicht werden.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 33

die Vorgabe von in der Simulation

entwickelten Strategien für die Soft-

ware-Entwicklung. Der entspre-

chende Aufwand für Strategieent-

wicklung wird gespart.

� Die Möglichkeiten und Umfänge

von Werksabnahmen werden er-

weitert, so dass die Qualität früher

und besser überprüft werden kann.

Beispielsweise können Störungen

und Ausfälle von Komponenten ge-

neriert und die korrekten Reaktio-

nen geprüft werden.

Die Testumgebung mit Emulation

bietet wesentliche Vorteile gegenü-

ber Tests am realen System. Es kön-

nen Massentests gefahren werden,

die in der Realität nur mit sehr ho-

hem Aufwand durchführbar wären,

außerdem sind die Tests exakt re-

produzierbar – alles in allem verein-

facht sich die Analyse damit wesent-

lich, und das zu realisierende System

kann auf diesem Weg frühzeitig und

gefahrlos in Grenzsituationen getes-

tet werden.

Zusätzliche Komponentenbei Emulation nötig

Modelle zur Emulation benötigen

im Vergleich zur Simulation zusätz-

liche Komponenten. Dies ist vor al-

lem das Telegramm-Handling, das

Generieren von zu sendenden Tele-

grammen und das Verarbeiten von

empfangenen Telegrammen. Das

Modell muss Transportaufträge und

Statusdaten verwalten und das Ver-

bindungsmanagement beherrschen:

Dazu gehören das Öffnen und

Schließen von Verbindungen, Sen-

den und Empfangen von Telegram-

men, Time-Out-Überwachung,

Quittungsmechanismen und Puffe-

rung von Telegrammen. Die Erstel-

lung eines kleinen Emulationsmo-

dells etwa für ein Lager mit zehn Re-

galbediengeräten und anschließen-

der Palettenfördertechnik für Vorzo-

ne, Wareneingang und Warenaus-

gang benötigt etwa zehn Manntage

Arbeit.

Im Gegensatz zu Produktionsum-

gebungen werden in der Lager- und

Distributionslogistik simulationsge-

stützte Planungssysteme nur selten

eingesetzt, obwohl auch hier Ein-

sparpotenziale vorhanden sind. So

kann ein Simulationsmodell zum

Beispiel genutzt werden, um die Be-

arbeitungsreihenfolge der Aufträge

für die nächste Schicht so zu wählen,

dass eine möglichst gleichmäßige

Auslastung der Funktionsbereiche

erreicht wird. Engpässe und Unter-

auslastungen können dadurch ver-

mieden und Personal- und Betriebs-

kosten gespart werden.

Mit der Online-Simulation geht

man noch einen Schritt weiter. Da-

bei läuft auf dem Leitstand ein Si-

mulationsmodell, das jederzeit den

aktuellen Anlagenzustand abbildet.

Damit können Entscheidungen im

laufenden Betrieb vorab am Modell

auf ihre Auswirkungen überprüft

werden.

Neue Software-Versionen lassen

sich mit Hilfe eines aktuellen Emu-

lationsmodells offline unter realisti-

schen Bedingungen testen, bevor sie

im Leitrechner installiert sind. Da-

mit können mögliche Softwarefehler

mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit

schon in der Testumgebung gefun-

den werden.

Die Anforderungen an den Anla-

genbetrieb unterliegen permanen-

ten Veränderungen. Teile des Sys-

tems müssen geändert oder erweitert

werden. Besonders wenn Verände-

rungen erst in der längerfristigen Zu-

kunft zu erwarten sind, kann es sinn-

voll sein, die bestehende Anlage zu

simulieren, um mögliche Schwach-

stellen sicher zu identifizieren. Vor-

schläge für Anpassungen von Orga-

nisation, Software und Hardware

können auf Basis dieser Anlagendi-

agnose abgeleitet werden.

Von der Anlagenplanungbis zum laufenden Betrieb

Von der Planung über die Realisie-

rung bis zum Betrieb ergeben sich

aus der projektbegleitenden Funk-

tion hohe Anforderungen an die Si-

mulation. Über die reine Methoden-

kenntnis hinaus ist detailliertes Wis-

sen über fördertechnische Kompo-

nenten und Anlagensteuerung erfor-

derlich. Außerdem müssen Simula-

tionsfachleute über gutes Prozess-

Know-how verfügen, um aktuelle

Erkenntnisse optimal in Projekte

einzubringen und so Verbesserun-

gen zu realisieren. Dazu sind Kom-

munikationsfähigkeit und Durch-

setzungsvermögen im Umgang mit

Entscheidern bei Auftraggeber und

Auftragnehmer erforderlich.

Dematic gewährleistet durch die

im Beitrag aufgeführten Maßnah-

men der Simulation und Emulation

ein hohes Maß an Qualität bei der

Projektbearbeitung – von der ersten

Anfrage bis über den gesamten Le-

benszyklus der Anlage. Damit steht

ein durchgängiges Konzept zur Mi-

nimierung von Risiken und zur Si-

cherstellung der Funktionsfähigkei-

ten der Anlage bei Änderungen von

Layout, Geschäftsprozess oder Arti-

kelstruktur zur Verfügung. �

SIMULATIONLOGISTIKSYSTEME

Dr.-Ing. Christoph Meurer, LeiterSimulation der Dematic GmbH & Co.KG, Carl-Legien-Straße 15, 63073Offenbach, Tel. (0 69) 89 03-13 12,[email protected]

Simulation der Auslastung von Kommissionierarbeitsplät-zen an Sequenzerstationen.

Simulation der Lagerverwaltung bei der Fachbelegung ei-nes Produktionspuffers.

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ERP INTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG

34 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Der Software-Hersteller Infor

ist auf Business-Lösungen

für die Fertigungsindustrie

und den Großhandel spezialisiert.

Der Vorteil: Die modular aufgebau-

te Software deckt in ihrer Standard-

ausführung bereits so viele bran-

chenspezifische Prozesse ab, dass die

meisten Anwender mit extrem wenig

Anpassungsaufwand auskommen.

Die Kunden benötigenInvestitionsschutz

Fokus auf das Wesentliche heißt da-

her auch der Leitspruch von Infor:

Das ist in erster Linie Investitions-

schutz für die Kunden, die mit der

Entscheidung für die Unterneh-

menssoftware von Infor ein großes

Maß an Sicherheit erhalten. Abgese-

hen davon, dass das Softwarehaus

mit derzeit weltweit rund 8100 Mit-

arbeitern und 70 000 Kunden in

mehr als 100 Ländern sehr stabil auf-

gestellt ist, legt der Software-Herstel-

ler sehr großen Wert auf Kontinuität

bei seinen integrierten Lösungen für

die Bereiche ERP (Enterprise Re-

source Planning), Supply Chain Ma-

nagement, Demand Management,

Beziehungsmanagement, Warehou-

se Management, Marketing-getrie-

bene Distribution und Business In-

telligence.

Infor lässt jährlich 18% des Unter-

nehmensumsatzes in die Entwick-

lung zurückfließen. Es gibt für jedes

bestehende Produkt eine Vielzahl

neuer Funktionen, die mit dem

nächsten Release verfügbar sein wer-

den, einen Release-Zeitplan sowie ei-

ne langfristig ausgelegte Produkt-

Roadmap, die die Zukunft der Lö-

sung vorskizziert. Der Support für

die Lösungen umfasst sämtliche Up-

grades des Kern-ERP-Systems. Pa-

rallel dazu gibt es Weiterentwicklun-

gen, für die Funktionalitäten aus be-

stehenden Applikationen herauslöst

und weiterentwickelt werden und

die dann branchenübergreifend zum

Einsatz kommen können – sozusa-

gen als Steigerung des Best-of-

Breed-Ansatzes zu einer Art „Super-

Breed“.

PraxisbeispielDiese Sicherheit, verbunden mit ei-

nem hohen Qualitätsmaßstab und

dem fundierten Branchen-Know-

how der Infor-Berater, geben immer

wieder den Ausschlag, warum sich

Unternehmen für Infor entscheiden.

So auch die Thomas Magnete

GmbH, die sich seit 1997 aus-

schließlich auf die Automobilzulie-

fererindustrie und auf die Mobilhy-

draulik konzentriert. 85% aller ge-

fertigten Produkte werden in Fahr-

Fokusaufs Wesentliche

TANJA HOSSFELD

Unabhängig davon, um welche Branche in der Fertigungsindustrie es geht –das Softwarehaus Infor bietet ein auf unterschiedlichste Anwendungenzugeschnittenes Programm von Unternehmenssoftware. Die Vorteile einerintegrierten Lösung zeigt ein Beispiel aus der Praxis.

Michael Harmsen, ProjektleiterERP in der EDV-Organisation bei derThomas Magnete GmbH:

„Wir benötigten einen Lösung,die Produktionsänderungen schnellerfassen und abbilden sowieProduktvarianten erzeugen kann.“

Die modular aufge-baute Softwaredeckt im Standardbereits so vielebranchenspezifi-sche Prozesse ab,dass die meistenAnwender mit we-nig Anpassungenauskommen.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 35

zeugen weiterverarbeitet – etwa in

Zusatzheizungen, Nockenwellenver-

stellern, Bremskraftverstärkern oder

aktiven Lenkungen. Da das Unter-

nehmen nicht nur in Serie fertigt,

sondern im Entwicklungsprozess

auch Muster als Einzelstücke produ-

ziert, gibt es eine große Zahl ver-

schiedener Prozesse, die exakt abge-

bildet werden müssen.

Auswahl mit SystemStatt einer hoch integrierten ERP-

Lösung, die alle Bereiche über-

spannt, nutzte Thomas Magnete lan-

ge Zeit Insellösungen in den Berei-

chen Produktionsplanung, Finanz-

buchhaltung und Qualitätsmanage-

ment. Je stärker jedoch die Anforde-

rungen der Hersteller an den System-

Lieferanten vor allem im Bereich

Kommunikation über EDI (Electro-

nic Data Interchange) stiegen, desto

dringlicher wurde ein Umstieg auf

eine neue Lösung. Fündig wurde

Thomas Magnete bei Infor.

„Wir haben besonderen Wert dar-

auf gelegt, dass wir einen starken An-

bieter finden, der finanziell stabil

aufgestellt ist”, erinnert sich Michael

Harmsen, Projektleiter ERP in der

EDV-Organisation bei der Thomas

Magnete GmbH. Kein Wunder, dass

es SAP in die Runde der letzten drei

schaffte – ebenso wie Infor. „Weil un-

sere Produktlebenszyklen unter Um-

ständen sehr kurz sein können, be-

nötigten wir eine Lösung, die die da-

mit verbundenen Änderungen

schnell erfassen und abbilden sowie

Produktvarianten erzeugen kann”,

erläutert Michael Harmsen weiter.

„In der Evaluierungsphase wurde

geprüft, inwieweit die vorausge-

wählten Systeme unsere Anforde-

rungen standardmäßig abdecken

und wo sich Anpassungsbedarf erge-

ben würde.” Schließlich hatte Infor

als Branchenanbieter, der bereits be-

sonders viele Kunden in der Auto-

mobilbranche zählt, die Nase vorn.

Um die Einführung eines umfan-

greichen Projekts wie bei Thomas

Magnete zu erleichtern, bot das Soft-

warehaus sein Infor Solution Con-

cept (ISC) an. Ein Novum sowohl für

Infor als auch für den Kunden: Bis

dato hatte kein Unternehmen zu-

sammen und zeitgleich die Manu-

facturing Essentials-Module für Ver-

trieb, Einkauf, Disposition, Produk-

tion, Warehouse-Management, E-

Procurement, Automotive, Zeiter-

fassung, Qualitätsmanagement, Fi-

nanzen – einschließlich Finanzbu-

chung, Anlagebuchhaltung und Per-

sonalverwaltung – KEM, Absatzpla-

nung und für ein Management In-

formation System in der jüngsten

Version 6.3 eingeführt. Dennoch

schloss Thomas Magnete den über-

wiegenden Teil dieses Mammut-

projekts innerhalb von sieben Mo-

naten ab.

Als die Stammdaten einmal ein-

gepflegt waren und die Durchgän-

gigkeit über alle Schnittstellen her-

gestellt war, zeichnete sich einer der

großen Vorteile der neuen Lösung

ab: Jede Änderung drückt sich sofort

in allen verbundenen Systemen

durch. Gibt es beispielsweise eine

Reklamation im CAQ-System, dann

wird automatisch der Mitarbeiter

aus dem Einkauf darüber informiert,

dass ein bestimmtes Material so

nicht mehr eingekauft werden darf,

um den Fehler zu vermei-

den.

„Große Kunden wie We-

basto, Conti oder Daim-

lerChrysler erwarten, dass

ihre Lieferanten Aufträge per EDI

abarbeiten können”, erläutert Mi-

chael Harmsen die Dringlichkeit des

elektronischen Datenaustauschs für

Thomas Magnete.

Kunden-Kommunikationper EDI-Anbindung

Mit der Infor-Lösung kann das

Unternehmen EDI Kunde für Kunde

weiter aufbauen. Wo bisher alles per

Fax abgewickelt wurde, laufen die

Informationen jetzt direkt ins Sys-

tem. Per Web-EDI will Thomas Mag-

nete jetzt nach und nach die eigenen

Lieferanten an das interne E-Procu-

rement anschließen. Hier zahlt sich

die Mehrsprachigkeit der Infor-Soft-

ware aus, die nicht nur den französi-

schen Geschäftspartnern, sondern

auch den Vertriebsstandorten in

USA, Schweden und Korea den ent-

sprechenden Überblick gibt. „Das

System von Infor ist so flexibel, dass

es mit jedem Optimierungsbedarf

wieder neue Möglichkeiten gibt”,

zieht Michael Harmsen Bilanz. �

ERPINTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG

Tanja Hossfeld ist Manager Commu-nications EMEA der Infor GlobalSolutions GmbH, 81829 München,Tel. (0 89) 80 06 11-0,[email protected]

Die Herstellung von Serienproduktenwie Dosierpumpen (oben) undSchaltmagneten (unten) muss eben-so von einer ERP-Software gesteuertwerden wie die Einzelfertigung.

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BETRIEBSSTEUERUNG RECYCLING

36 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Das Recycling- und Demonta-

ge-Zentrum (RDZ) der

BMW Group, das seit 1994

in Unterschleißheim bei München

angesiedelt ist, agiert als For-

schungslabor und als Verwertungs-

betrieb in einem. Es wurde geschaf-

fen, „um zukünftige Altfahrzeuge,

also die heutigen Neufahrzeuge, im-

mer wirtschaftlicher und umwelt-

freundlicher verwerten zu können;

und zudem, um deren Recycling-

freundlichkeit bereits in der Ent-

wicklungsphase zu gestalten“, sagt

Dipl.-Ing. Derya Sahin, Betriebslei-

ter des RDZ.

Das Zentrum ist aber nicht nur an

der Produktentwicklung beteiligt,

sondern entwickelt auch neue Werk-

zeuge und Techniken zur Optimie-

rung des Gesamtprozesses beim

Automobilrecycling. „Nutznießer

aller Optimierungen sind die mit

dem RDZ kooperierenden Verwer-

tungspartner“, betont Sahin; „kurz-

um, durch das RDZ wird Beurtei-

lungskompetenz generiert, die

durch die Kombination von Auto-

mobilhersteller und Verwertungsbe-

trieb einzigartig ist“.

Rücknahme von Altfahrzeugendemnächst kostenlos

Bereits 1990 griff BMW mit der In-

betriebnahme des RDZ der seit dem

Jahr 2000 geltenden EU-Richtlinie

über Altfahrzeuge vor, die vor-

schreibt, dass seit dem 1. Juli 2002 al-

le Neufahrzeuge und ab 1. Januar

2007 alle Altfahrzeuge kostenlos zu-

rückgenommen werden müssen.

Der Automobilhersteller hat sich

deshalb frühzeitig mit IT und Soft-

REINHARD IRRGANG

Das Recycling- und Demontage-Zentrum der BMW Group steuert die Betriebsab-läufe mit einer maßgeschneiderten Software von CAL Consult. Das umfangreicheProgramm wird permanent erweitert und optimiert. Der erst kürzlich in Betriebgenommene CALpilot hat die Prozesstransparenz und -geschwindigkeit erhöhtund die Qualität gesteigert; der neue CALpilot CE unterstützt die Mitarbeiter beiihren Aufgaben per Handheld. Ein Nahziel ist die Steigerung der Rentabilitätbei der Teile-Bewertung.

Reinhard Irrgang ist freier Journalist in

München.

völlig transparentAbläufe

Mehr als 3000 Fahrzeuge durchlaufenjährlich das Recycling- und Demon-tagezentrum der BMW-Group – meistsind es Entwicklungsfahrzeuge.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 37

ware-Applikationen für das RDZ be-

fasst. Bereits 1997 wurde laut Sahin

entschieden, „mit dem Einsatz einer

Betriebssteuerungs-Software die

Abläufe transparent zu gestalten und

zu optimieren“.

Die Wahl fiel auf das Unterneh-

men CAL Consult als Realisierungs-

partner für eine Software, die es in

der gewünschten Form noch nicht

gab. CAL Consult, mit Niederlas-

sungen in Deutschland und den

Niederlanden, entwickelt als Sys-

temhaus für Logistiklösungen mit

derzeit 85 Mitarbeitern Standard-

software sowie kundenspezifische

Anwendungen in den Bereichen La-

gerhaltung, Verladung, Transport

und Speditionen für mittelständi-

sche und große Unternehmen.

Software regelmäßig erweitertund Prozesse verfeinert

In der seit 1997 währenden Koope-

ration mit BMW hat CAL Consult

die Betriebssteuerungs-Software in

einer Reihe von Applikationsstufen

regelmäßig ausgebaut, erweitert und

„die Prozesse immer weiter verfei-

nert“, berichtet Sahin. Seit Ende Ju-

ni 2006 steht die weitere Steigerung

der Qualität im Mittelpunkt. Zu den

generellen Zielen zählen Transpa-

renz, Qualität, Prozessoptimierung,

Beschleunigung und Effizienz. Diese

Ziele gelten für alle sechs Arbeitsbe-

reiche des RDZ: Fahrzeugerfassung,

Betriebsstoffentnahme, Demontage,

Fahrzeugpresse, Verwaltung und Lo-

gistik.

Sämtliche für die Prozesse im

RDZ relevanten Daten sind und wer-

den in der im Rechenzentrum von

BMW installierten Datenbank des

Client-Server-basierten Systems ab-

gelegt und sind online verfügbar be-

ziehungsweise werden im Minuten-

takt für die operative Verfügbarkeit

übermittelt. Als übergeordnetes Sys-

tem der Betriebsteuerungssoftware

fungiert CALvera, das auch die Da-

tenbank versorgt. Das Modul wurde

1997 als erstes installiert und seither

sukzessive erweitert und Zug um Zug

optimiert; es steuert die Funktionen

Fahrzeuganlieferung, Demontage-

planung, Monitoring, Lieferschei-

nerstellung, Recherche und Auswer-

tungen und fungiert als Daten-

schnittstelle, wie Dipl.-Ing. Uwe

Remppel, Branch Manager bei CAL

Consult, betont.

Funk-Handheld-Scannerkommunizieren über W-LAN

Das seit 2003 installierte und eben-

falls sukzessive erweiterte Programm

CALpilot, ein eigenständiges Pro-

gramm für die Arbeitsplätze in der

Halle mit Zugriff auf die Datenbank,

steuert die Funktionsebene des RDZ

und unterstützt die für die koordi-

nierte Verkettung der einzelnen Ar-

beitstationen erforderlichen Logis-

tikfunktionen. Mit CALpilot wur-

den an den Arbeitsplätzen hochwer-

tige und leicht bedienbare industrie-

taugliche Touchscreen-Terminals

mit Farbbildschirm für die direkte

und schnelle Information und Kom-

munikation der Mitarbeiter einge-

führt.

BETRIEBSSTEUERUNGRECYCLING

In zwei Trocken-legungsstationenwerden sämtlicheBetriebsflüssigkei-ten entnommen.

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Die Betriebssteu-erungs-Softwaredokumentiert alleFahrzeugteile undalle Demontage-schritte.Bi

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38 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Eine weitere Qualitätsoptimie-

rung brachte die seit Anfang Mai

2006 vom Modul CALpilot CE ge-

steuerte Ausstattung der Mitarbeiter

mit Funk-Handheld-Scannern, die

über ein W-LAN kommunizieren.

„Bedingt durch unsere jüngste Qua-

litätsoffensive haben wir Barcode-

Label für die demontierten, weiter

verwendbaren Teile eingeführt, die

gescannt werden müssen“, sagt Sa-

hin; „zudem können die Mitarbeiter

nun die Behälterinhalte mit den

Handhelds überprüfen und die Tei-

le mit den Behältern ‚verheiraten’ –

und das zeitsparend und mobil.“

Wertvolle Unterstützungbei Priorisierung von Teilen

Bereits vor der Anlieferung der

Fahrzeuge in das RDZ werden die

Fahrgestellnummern in das System

eingegeben, das daraufhin eine Auf-

tragsnummer generiert, die durch

alle Prozesse mitläuft, bis das jewei-

lige Fahrzeug abgearbeitet ist. „Die-

se Auftragsnummer erlaubt es uns,

das entsprechende Teile-Sortiment,

das es bei der Fahrzeugerfassung zu

prüfen gilt, am System aufzurufen“,

erläutert Sahin. Anhand der im Sys-

tem hinterlegten Fahrzeugtyp-spezi-

fischen Blanko-Teilesortimentsbö-

gen gehen die Mitarbeiter in der Er-

fassung, allesamt erfahrene Kfz-Me-

chaniker, die Fahrzeuge durch und

füllen die Erfassungsbögen an ihren

Touchscreen-Terminals aus. Zu den

erfassten Daten zählen Angaben wie

Fahrzeugtyp, Motorisierung und

Laufleistung, ebenso die genaue

Klassifizierung der in der Sorti-

mentsmaske aufgeführten Teile: bei-

spielsweise Reifentyp und -zustand,

Kotflügel, Laufleistung des Motors,

Art und Zustand der Innenausstat-

tung. Die Daten werden in die Da-

tenbank übertragen und vom Meis-

ter in der Verwaltung nochmals ge-

prüft. Dabei können auch sehr gut

erhaltene Teile durch das Raster fal-

len, vor allem wenn es sich um Teile

von Entwicklungsfahrzeugen han-

delt, die der Geheimhaltung unter-

liegen und zerstört werden müssen.

Wertvolle Unterstützung bei der Tei-

leprüfung leistet das auf CALpilot

aufsetzende und seit April diesen

Jahres arbeitende Programm-Modul

CALranking für die Priorisierung

von Teilen und Baugruppen.

Anschließend gibt der Meister den

Demontageauftrag frei, der im Sys-

tem hinterlegt bleibt, bis das betref-

fende Fahrzeug zur weiteren Bear-

beitung aufgerufen wird. Nach der

Fahrzeugerfassung werden aus Si-

cherheitsgründen alle pyrotechni-

schen Bauteile wie Airbags und

Gurtstrammer gezündet und damit

neutralisiert. Wie Sahin erläutert,

hat das RDZ dafür ein eigenes Werk-

zeug entwickelt, das den Vorgang auf

wenige Sekunden reduziert.

Bis zum Abruf zur weiteren Bear-

beitung werden die Fahrzeuge

zwischengelagert. Dazu benachrich-

tig der betreffende Mitarbeiter einen

der Staplerfahrer per Knopfdruck

auf seinem Touchscreen, der Fahrer

erhält diese Information per W-LAN

übermittelt und sieht auf seinem

Terminal, an welcher Arbeitsstation

er benötigt wird und welches Fahr-

zeug er wohin zu transportieren hat.

Insgesamt versorgen drei Logistiker

mit Staplern alle Arbeitstationen des

RDZ, wobei das W-LAN und die An-

bindung an die Betriebssteuerungs-

software, namentlich CALpilot, die

Kommunikation und das Messaging

erheblich erleichtern und die Ar-

beitsabläufe beschleunigen.

Betätigt beispielsweise ein Mitar-

beiter einer Arbeitsstation die Funk-

tion „Fahrzeug wechseln“, so sieht

der Staplerfahrer diese Order auf sei-

nem Terminal, fährt zur betreffen-

den Station, lädt das Fahrzeug auf,

quittiert den Auftrag, fährt das Auto

zur Lagerstelle, lagert es dort ein, lädt

ein anderes Fahrzeug auf, scannt des-

sen Auftragsnummer und transpor-

tiert es zur anfordernden Arbeitssta-

tion. Durch die Scanvorgänge und

die Online-Übertragung der Daten

herrscht stets Transparenz über die

genaue Anzahl von Fahrzeugen, die

sich im RDZ und in welchen Ar-

beitsstationen befinden.

Jedes ausgebaute Teilmit Barcode-Label versehen

Die nächste Station für die Fahr-

zeuge im RDZ ist die Betriebsstoff-

entnahme und damit die vom Ge-

setzgeber vorgeschriebene Entnah-

me von Kältemitteln, Bremsflüssig-

keiten, Kühlwasser, Motor- und Ge-

triebeölen sowie des Kraftstoffs. Ab-

schließend werden die Fahrzeuge in

einem Abtropflager zwischengela-

gert. Von dort wird jedes Fahrzeug

nach dem Abrufprinzip per Stapler

zu einer der sieben Demontageinseln

transportiert. Gemäß dem Demon-

tageplan, den der Mitarbeiter auf

sein Terminal überspielt erhält, wer-

den die entsprechenden Teile de-

montiert.

Gerade bei der Demontage erwei-

sen sich die seit der Einführung des

Hol- und Bring-aufträge der ein-

zelnen Arbeitssta-tionen werden am

Touchscreen desStaplers ange-zeigt und quit-

tiert.

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BETRIEBSSTEUERUNG RECYCLING

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 39

Programm-Moduls CALpilot CE

durch den Handheldeinsatz stark

optimierten Prozesse als besonders

vorteilhaft: „Es ist eine Stärke der

Software, dass sie die Vorgänge auf

der operativen Ebene einfach dar-

stellen kann – das entlastet die Mit-

arbeiter und beschleunigt die Pro-

zesse bei gleichbleibend hoher Qua-

lität“, betont Sahin.

Der Demonteur versieht jedes

ausgebaute Teil mit einem Barcode-

label und scannt es sowie anschlie-

ßend den Code des Behälters, in den

er das Teil legt. Durch den Barcode

erhält jedes Teil und jeder Behälter

einen Namen, Behälter und Teile

werden „verheiratet“, und das Sys-

tem bietet jederzeit Überblick über

die Art und Anzahl der ausgebauten

Teile wie über den Behälterinhalt.

Beendet ist der Demontageauftrag

erst, wenn der Demonteur angezeigt

hat, dass er mit seiner Arbeit fertig

ist, und die interne Logistik das Auto

zur nächsten Abladestelle, der Fahr-

zeugpresse, abgeholt hat. Erst nach

diesem obligatorischen Vier-Augen-

prinzip wird der Auftrag in der Da-

tenbank abgeschlossen.

Pro Fahrzeug werden in der Regel

vier Gitterboxen mit Teilen gene-

riert, die aus einem kleinen Pufferla-

ger im RDZ mehrmals täglich abge-

holt und zur etwa 20 km entfernten

Vertriebsstelle von BMW transpor-

tiert werden. Beim Abholen werden

die Behälter nochmals gescannt,

ebenso am Empfangsort, der den

Wareneingang bestätigt. „So wissen

wir stets, wann die Teile abgeholt

wurden und wann sie am Zielort an-

gekommen sind“, sagt Sahin. Der

Rest des Fahrzeugs wird im RDZ ge-

presst und geschreddert und nach

unterschiedlichen Fraktionen sor-

tiert.

Vor und nach Demontageam Stapler gewogen

Für zusätzliche Transparenz und

die Lieferung wertvoller Daten sorgt

ein weiteres Feature: die in die Zin-

ken der Staplergabeln integrierten

Waagen. Wie Uwe Remppel von CAL

Consult erläutert, werden die Fahr-

zeuge vor und nach der Demontage

am Stapler elektronisch gewogen,

ebenso die vollen Teilebehälter beim

Abgeben an die Vertriebsstelle. Die

Ergebnisse werden in der Datenbank

gespeichert und können ausgewertet

werden, beispielsweise für Statisti-

ken und die Dokumentation der Re-

cycling-Quote.

Der notwendige Kommunika-

tions- und Informationskreislauf

zwischen RDZ und der abnehmen-

den Stelle für die Vermarktung der

Teile machte eine vom System CAL-

vera abzweigende Zwischendaten-

bank erforderlich, die auch mit der

Datenbank des Abnehmers kommu-

niziert. Nur so ließ sich die Doku-

mentation des Warenausgang ab

RDZ und der Wareneingang bei der

Vermarktungsstelle realisieren.

In der näheren Zukunft schwebt

Sahin folgendes Szenario vor: „Je

mehr Daten in der Zwischendaten-

bank landen werden, desto exakter

können wir die Art und die Stück-

zahl der Teile mit der Qualität und

dem Demontageaufwand verknüp-

fen und dem Preis gegenüberstellen.

Wir werden dann in der Lage sein,

anhand einer Preis-Aufwands-Skala

genau zu beurteilen, welche Teile

und Komponenten sich besonders

für den Ausbau und die Weiterver-

marktung lohnen.“

Die Betriebssteuerungs-Software

macht sich aber auch schon in ihrer

aktuellen Realisierungsstufe bezahlt:

„Die Geschwindigkeit der Informa-

tionen erlaubt uns, schneller zu ar-

beiten. Unsere Mitarbeiter kennen

und nutzen die Vorteile des Systems.

Wir haben die für uns äußerst wich-

tige Transparenz“, resümiert Sahin

und hebt als wesentlichen Punkt die

Steigerung der Qualität hervor:

„Künftig werden uns die exakten

Qualitätsanalysen in die Lage verset-

zen, nur noch die besonders renta-

blen Komponenten zu demontie-

ren.“

Exzellent operabel,effizient und flexibel

Erwartungen wie diese belegen, dass

sich der Aufwand für die Betriebs-

steuerungs-Software lohnt. BMW

und CAL Consult haben eine um-

fangreiche, anspruchsvolle und

maßgeschneiderte Individual-Soft-

ware realisiert, die sich als exzellent

operabel, effizient und erweiterbar

erweist und die sich, wie CAL-Con-

sult-Branch-Manager Uwe Remppel

betont, mit entsprechenden Modifi-

kationen auch bei rein kommerziel-

len Autoverwertern erfolgreich ein-

setzen lässt. �

AnsprechpartnerDipl.-Ing. Uwe Remppel, BranchManager der CAL Consult GmbH,Marienbergstraße 78, 90411Nürnberg, Tel. (09 11) 9 52 [email protected]

Bild

:CAL

Con

sult

Am Ende bietetdie Softwareeinen Überblicküber den kom-pletten Fahrzeug-Lebenslauf.

BETRIEBSSTEUERUNGRECYCLING

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LAGERTECHNIK GETRÄNKEHANDEL

40 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Einer von 60 deutschen Coca-

Cola-Distributoren ist die Ge-

tränke-Industrie Hamburg

Max Schmeling & Co. KG (GIH).

Diese beauftragte die Locanis AG als

Generalunternehmer mit der Reali-

sierung eines Chargenverfolgungs-

systems, welches einerseits die Be-

dingungen der EU-Chargenverord-

nung erfüllt und andererseits die lo-

gistischen Geschäftsprozesse abbil-

det und optimiert. Die Umsetzung

der softwareunterstützten Blockla-

gerverwaltung und der sprachge-

steuerten, manuellen Kommissio-

nierung übernahm die österreichi-

sche KNAPP Systemintegration.

Zu den Aufgaben zählten:

� die Gewährleistung einer durch-

gängigen Chargenverfolgung,

� die Gestaltung einer platz- und

raumsparenden Palettenlagerung,

� die Optimierung der Transport-

aufträge im Lager (zum Beispiel:

Einlagerung, Umlagerung, Nach-

schub, Auslagerung),

� die Einführung eines leistungs-

starken sprachgesteuerten Kommis-

sioniersystems.

Um alle Aufgabenstellungen der

GIH zu erfüllen, werden inzwischen

unterschiedliche Produkte aus der

KISoft Beverage Lösungspalette er-

folgreich eingesetzt:

CHRISTIAN BRAUNEIS

Wareneingangs-und Warenausgangsbereich.

Sprachgesteuerte manuelle Kommis-sionierung.

Die Zukunft der

LagerlogistikIn einem umfangreichen Logistikprojekt hat das österreichische UnternehmenKNAPP Systemintegration GmbH die optimale Neugestaltung des Coca-Cola-Lagers der GIH in Hamburg ermöglicht. Das geschlossene System bietet Einspa-rungspotenziale durch Stapler-Wegoptimierung, Fehlerreduktion bei Ein- undAuslagerungen, MHD-Einhaltung und kürzere Lkw-Ladezeiten. Die lücken-lose Einhaltung von Chargenverfolgungsvorschriften ist gewährleistet.

� KISoft WAREHOUSE

� KISoft VOICE DIRECTED

PICKING

� G-Control

� G-Track

Mit der Lagerverwaltungssoft-

ware KISoft WAREHOUSE und dem

Staplerleitsystem G-Track werden

sämtliche Warenbewegungen mit

Tracking und Tracing durchgeführt.

So wird garantiert, dass alle relevan-

ten Bestandsbewegungen – auch

Bruch, Diebstahl und dergleichen –

systemseitig erfasst werden.

Die eingesetzte Lagerverwal-

tungssoftware (LVS) ist an das Coca-

Cola-spezifische ERP-System Basis

(AS 400) angebunden. Basis führt

die Stammdaten je Artikel und zeigt

die Bestände auf Mengenbasis an; es

dient primär als Verkaufssystem zur

Verwaltung der Kundenaufträge und

zur weiteren Stammdatenverwal-

tung (z. B. Kunden oder Lkw).

KISoft WAREHOUSE verwaltet

alle wichtigen Produktdaten bis hin

zum Einzelstück. Für Strategien wie

Fifo, Lifo, MHD und das Festlegen

von Prioritäten ist das LVS zustän-

dig. Weiterhin optimiert die Soft-

ware die Auftragsabfolge und -stü-

ckelung und unterstützt die verord-

nungsgemäße Chargenverwaltung

sowie die permanente Inventur.

Sämtliche statistische Daten können

in Echtzeit abgefragt werden.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 41

Zur Optimierung der Fahrwege

im Lager werden Daten an das Stap-

lerleitsystem G-Control weitergelei-

tet. Durch die jederzeitige Lokalisie-

rung der Stapler und der übergangs-

losen Verteilung der Transportauf-

träge profitiert der Anwender dop-

pelt. Eine Rückmeldung bestätigt die

Durchführung der Aufträge, wobei

durch eine genaue Ortsbestimmung

und die weltweit einzigartige Stap-

ler-Sensorik Fehlerfreiheit gesichert

ist. G-Track protokolliert alle von

den Staplern durchgeführten Palet-

tenbewegungen und meldet sie an

KISoft WAREHOUSE und an

G-Control. Weitergeleitet werden

die eindeutige Palettennummer

(NVE/SSCC) der aufgenommenen

Paletten und ihre physische und lo-

gische Position. Zusätzlich erfolgt

über das System die Visualisierung

aller im Lager befindlichen Paletten.

Zur Unterstützung des Kommissio-

nierprozesses, vor allem bei kleine-

ren Produkteinheiten wie Einzelge-

binden, wird das sprachgesteuerte,

beleglose Kommissioniersystem

KISoft VOICE DIRECTED

PICKING eingesetzt.

Mehrteilig gegliedertes Lagergarantiert effizente Logistik

Um eine effiziente und verord-

nungskonforme Logistik zu garan-

tieren, ist das GIH-Lager in mehrere

Bereiche gegliedert:

� WE-BereichAm Standort Hamburg erfolgt von

der Produktion eine Übergabe an das

Lager. Aufgrund der elektronischen

Datenübernahme und des Positio-

niersystems G-Track muss der Stap-

lerfahrer lediglich die Palette am

Übergabeplatz identifizieren und

aufnehmen. Die Verarbeitung der

Palettendaten erfolgt durch KISoft

WAREHOUSE und G-Control/G-

Track automatisch im Hintergrund.

Neben dem Produktionsbereich

besteht die Möglichkeit der Über-

nahme von Handelsware oder Trans-

ferlieferungen von anderen Standor-

ten am Wareneingang. Die Über-

nahme erfolgt in Echtzeit mittels

Wareneingangs-Laptops, die per

Funksystem mit dem KISoft-WARE-

HOUSE-Server verbunden sind.

� BlocklagerIm Blocklager erfolgt die Einlage-

rung durch den Staplerfahrer auf die

ihm vorgeblendeten Blockplätze.

Der Staplerfahrer stellt die Palette am

Blockplatz ab, wobei der genaue 3D-

Positionscheck eine fehlerfreie Zu-

ordnung sichert. Die Freiplatzsuche

wurde zuvor vom LVS per ABC-Ana-

lyse durchgeführt. Eine lückenlose

Chargenverfolgung und in weiterer

Folge eine einwandfreie, dreidimen-

sionale Stellplatzverwaltung ist ge-

währleistet. Die Verbuchung erfolgt

über G-Control, G-Track und

KISoft WAREHOUSE.

� LeergutbereichAlle Leergutartikel werden system-

seitig erfasst und äquivalent zu je-

dem anderen Artikel abgearbeitet.

Dies sichert den Überblick über

Menge und Lagerort und schließt

leergutspezifische Unsicherheitsfak-

toren, insbesondere im Hinblick auf

Produktionsstandorte, aus.

Systemintegrator KNAPP bietet

die Option, dass das Leergutmana-

gementsystem vollautomatisch die

Leergutbehandlung abwickelt: von

der Identifizierung über den Trans-

port und die Sortierung bis hin zur

Verwaltung. Die integrierte Bilder-

kennung identifiziert Getränkege-

binde und Einzelflaschen aller Art.

� KommissionierbereichDas beleglose Kommissioniersystem

KISoft VOICE DIRECTED

PICKING (KISoft VDP) unterstützt

die Kommissionierung von Kleinst-

mengen wie einzelne Getränkekäs-

ten, Fässer und Gläser. Alle im Lager

kommissionierten Paletten werden

mit KISoft VDP durchgeführt. Die

Kommissionieraufträge werden dem

Bediener direkt per Funk zugespielt,

der dann jeden Arbeitsschritt münd-

lich bestätigt. Eine lückenlose Char-

genverfolgung wird gewährleistet.

Der fertige Auftrag wird an KISoft

WAREHOUSE gemeldet. Dieses ge-

neriert einen Transportauftrag, der

von G-Control und G-Track ausge-

führt wird.

� WA-BereichDie Verwaltung der im WA-Bereich

abgestellten, kommissionierten Wa-

re erfolgt wieder mittels KISoft

WAREHOUSE auf Einzelplatzbasis.

Durch die Online-Verarbeitung

wird der Bestand in Echtzeit geführt.

Auch bei schon vorkommissionier-

ter Ware ist eine genaue Positionie-

rung im Lager und im Lagerbestand

jederzeit möglich. Darüber hinaus

vermeidet das System Leerfahrten,

indem es sofort nach Auslagerung

einen Einlagerungs- oder Nach-

schubauftrag für den Stapler gene-

riert. G-Track ermöglicht auch die

stellplatzbezogene Mitverwaltung

von Paletten mit Fässern.

� PalettendurchlaufregaleZusätzlich zur Blocklagerverwaltung

werden schnelldrehende Paletten in

Durchlaufregalen gelagert; nachdem

in KISoft WAREHOUSE immer alle

palettenrelevanten Informationen

abrufbar sind, wird auch in den Pa-

lettendurchlaufregalen die Chargen-

verordnung eingehalten. �

LAGERTECHNIKGETRÄNKEHANDEL

Christian Brauneis ist Produkt-manager der KNAPP Systeminte-gration GmbH, A-8700 Leoben,Tel. (00 43-38 42) 8 05-0,[email protected]

Technische Daten und Fakten

Eckdaten Lager- und Produktionsstandort Hamburg

Fläche 19 000 m2

Anzahl Artikel 600

Paletten Vollgut/Tag

Paletten Leergut/Tag 200

Paletten/Tag 700

60

KISoft Produktpalette

KISoft WAREHOUSE Anbindung an AS 400

KISoftVOICE DIRECTED PICKING

KISoft INTEGRATION

Integrierte Lösungen

G-Control Locanis

G-Track Locanis

WarenausgangsmengenLkw/Tag

500,davon 80% Mischpaletten

28 Headsets,260 Kommissionierzeilen/h

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LAGERTECHNIK HAUSHALTSWAREN

42 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

fläche zu Lasten der Lagerfläche ent-

stehen, und gleichzeitig musste das

Lager optimiert werden, um mehr

Raum für den Verkauf zu schaffen.

Dabei war bald klar, dass dies nur mit

Hilfe von automatischen, modularen

Hochregalsystemen erreicht werden

konnte. Darüber hinaus sollte eine

leistungsfähige Lagerverwaltungs-

software die Bereitstellung, Verwal-

tung, Bestandsführung und die Be-

stellung der Artikel sicherstellen.

Die Größe des Projekts erforderte

eine Ausschreibung an unterschied-

liche Hersteller. Dabei sind sehr an-

spruchsvolle Erwartungen formu-

liert worden – unter anderem:

� Planung mit Gesamtkonzept,

� geringste Beeinträchtigung des

Verkaufsablaufes während der

Bauphase,

� höchste Ausfallsicherheit durch

Vor-Ort-Service,

� sofortige Verfügbarkeit der Ware

nach der Einlagerung des ersten

Artikels,

� Einbindung in das hauseigene

Warenwirtschaftssystem,

� Baubeginn im Spätsommer,

� Inbetriebnahme der Anlage bis

spätestens Ende Oktober.

Kustermann entschied sich für

neun KARDEX-Shuttle-XP, auto-

matisierte Hochregallager mit inte-

grierter PowerPick-Software, und

gab damit das Signal für ein Projekt,

bei dem KARDEX seine Kompetenz

unter Beweis stellen konnte.

Von der Pflichtenhefterstellung

über das Anforderungsprofil der

Hard- und Software bis zur Defini-

tion der Schnittstellen arbeiteten Pro-

jektbeauftragte von Kustermann und

KARDEX eng miteinander zusam-

men. Bei der Planung galt es, die Soft-

ware individuell an die Kundenwün-

sche anzupassen, so dass sich das Sys-

tem vollständig in die innerbetrieb-

lichen Abläufe integrieren konnte.

Die Anforderungen an das Lager-

verwaltungssystem PowerPick waren

seitens Kustermann klar definiert.

Das System sollte bedienerfreundlich

sein, äußerst einfach in der Anwen-

dung – alles in allem war eine kom-

fortable und kundengerechte Lösung

gefordert, die sich mit PowerPick

ausgezeichnet realisieren ließ.

Das Lagerverwaltungssystem ist

durch seinen modularen Aufbau sehr

flexibel einsetzbar und lässt sich auch

leicht an unterschiedliche Anforde-

rungen anpassen. Es deckt das ge-

samte Spektrum eines modernen La-

gerverwaltungssystems ab: von

Kleinanwendungen über leistungsfä-

hige Stand-Alone-Lösungen bis hin

zu komplexen Anwendungen, die in

kundenspezifische Warehouse-Ma-

nagement-Systeme integriert sind.

Die PowerPick-Software verfügt

über verschiedene Interface-Module

und kann in jede vorhandene EDV-

Landschaft eingebunden werden.

Die Anbindung an verschiedenste

Host-Systeme ist realisierbar. Zur

Verfügung stehen ein von SAP zerti-

fiziertes R3-Interface und leistungs-

fähige ASCII-Filetransfer-Schnitt-

stellenmodule für Systeme wie Navi-

sion, Infor und Baan – von einigen

Herstellern sind mittlerweile sogar

auf PowerPick zugeschnittene Soft-

waremodule erhältlich. Die Software

ist nicht nur auf die Verwaltung von

KARDEX-Systemen beschränkt. Sie

kann nahezu alle am Markt erhält-

lichen dynamischen Lagersysteme

und auch statische Lagereinrichtun-

gen wie Standregale, Palettenlager

und Blocklager verwalten.

Bei Kustermann wurde die Po-

werPick-Software wie gefordert in

das hauseigene Warenwirtschafts-

system eingebunden. Das Verkaufs-

personal arbeitet nun mit Barcodes-

deutlich verkürztBeim Einrichtungshaus F.S. Kustermann in München hat KARDEX Organisations-systeme ein Lagerverwaltungssystem eingerichtet, das den Zugriff auf ein eben-falls neu installiertes automatisches Hochregallager wesentlich beschleunigt. DieKunden müssen maximal nur noch 40 s auf die Waren warten, die sie in den Ver-kaufsräumen ausgesucht haben. Die Lagerräume konnten wegen des effizientenSystems verkleinert und die Verkaufsräume vergrößert werden.

Tischkultur pur, stilvolle

Atmosphäre, Charme und ein

hervorragender Service mit

kompetenter Beratung – dafür steht

das Traditionshaus F.S. Kustermann

in München. Es wird heute bereits

von der 7. Generation der Familie ge-

führt und bietet seinen Kunden alles,

was man im Haus und drumherum

braucht. Das Produktsortiment um-

fasst die gesamte Angebotspalette

der Branche, rund 100 000 Artikel –

davon gehören rund 7000 zum Be-

ratungssortiment.

Im Rahmen einer Umbauphase

des ganzen Hauses sollte auf dem

vorhandenem Areal mehr Verkaufs-

Dagmar Brovot ist Marketingleiterin der

KARDEX Organisationssysteme GmbH in

Kronberg.

DAGMAR BROVOT

100 000 Systeme installiertKARDEX ist in Deutschland seit den 20er-Jahren desvergangenen Jahrhunderts vertreten. 1935 hatte dasUnternehmen bereits eine Vertriebsstruktur mit 42Verkaufsbüros aufgebaut. Es legte schon damals Wertauf Optimierung von Arbeitsabläufen und Kostenein-sparung durch intelligente Organisationsideen mitHilfe von Kartei- und Registratursystemen. In den letz-ten Jahrzehnten wurde das Angebot grundlegend ver-ändert. KARDEX entwickelt nun in enger Abstimmungmit Kunden Industrie- und Büro-Logistik-Systeme.Rund 100 000 solcher Systeme sind in den letzten35 Jahren weltweit installiert worden.

Wartezeit

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 43

� Der Kunde erhält die Ware nahe-

zu unmittelbar, nachdem er sie im

Verkaufsraum ausgewählt hat.

� Mehr Kunden können nun in kür-

zerer Zeit beraten und bedient

werden.

Mit diesem Ergebnis ist Helmut

Maile, EDV-Leiter bei Kustermann,

sichtlich zufrieden: „Im Oktober

2002“ – so Maile – „wurden die KAR-

DEX-Shuttle in Betrieb genommen.

Seitdem laufen sie fehlerfrei. Im

Weihnachtsgeschäft wurden über

650 Bewegungen am Tag ohne Pro-

bleme bewältigt. Durch die direkte

Anbindung der KARDEX-Software

an unser Verkaufsprogramm wurde

die Wartezeit für unsere Kunden

drastisch reduziert.“ �

LAGERTECHNIKHAUSHALTSWAREN

AnsprechpartnerRalph Mandelik, Softwareberaterder KARDEX OrganisationssystemeGmbH, Dieselstr. 5, 61476 Kronberg,Tel. (0 61 73) 60 09-0,[email protected]

Bild

er:K

arde

x

In den Verkaufsräumen vonKustermann wählen Kundenbestimmte Waren aus.

Die Verkäufer scannen den Barcodeder gewählten Ware von derArtikelliste und geben sie damit indas System zur Bestellung ein.

Der KARDEX Shuttle XP transportiertdie bestellte Ware in die Verkaufs-räume zur Übergabe an den Kunden.

Die PowerPick-Lösungbei Kustermann im Überblick.

cannern im Verkaufsraum und löst

somit den Kommissioniervorgang

im Lager aus.

Insgesamt brachte die Einführung

des Lagerverwaltungssystems deutli-

che Vorteile:

� Der Verkaufsraum konnte von

3550 auf 4600 m2 erweitert wer-

den.

� Die Ware wird innerhalb von 30

bis 40 s bereitgestellt – bisher

stand sie erst nach bis zu 15 min.

zur Verfügung.

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KOMMISSIONIEREN KLEINTEILE

44 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die Zuverlässigkeit aller Liefe-

rungen ist von zentraler Be-

deutung für die Kunden der

Stuttgarter Lapp-Gruppe, einem

führenden Hersteller und Zulieferer

von hoch flexiblen Kabeln, Leitun-

gen, Kabelzubehör, Industrie-Steck-

verbindern, Kabelkonfektionen und

Kommunikationstechnik. Hohe Lie-

ferbereitschaft und schnelle Reak-

tionszeiten sind damit die wichtig-

sten Anforderungen an die Logistik.

Im Logistikzentrum 1 der Lapp-

Gruppe sind rund 40 000 Artikel am

Unternehmenssitz in Stuttgart ver-

fügbar – und werden von dort auf

Abruf in alle Welt versandt. 200 Mit-

arbeiter sorgen im Logistik-Bereich

für eine schnelle Auftragsfertigung

mit 24-Stunden-Service – davon 150

am Standort Stuttgart.

Durchlaufzeiten verkürztund Durchsatz gesteigert

„Der Markt fordert heute Just-in-Ti-

me-Belieferung bei höheren Fre-

quenzen und kleineren Bestellmen-

gen“, sagt Lapp-Projektleiter Tho-

mas Jellinek: „Um diesen Anforde-

rungen nachkommen zu können

und auch künftig unsere Wettbe-

werbsfähigkeit zu sichern und so-

wohl die Kundenfreundlichkeit und

die Effizienz zu verbessern, mussten

wir unseren Lager- und Logistik-Be-

reich im Rahmen eines Gesamtkon-

zeptes neu gestalten.“

Besonderheit des Auftrages: Das

württembergische Traditionsunter-

nehmen entschied sich Mitte 2004

für die Neugestaltung effizienter La-

ger- und Versandprozesse in dem

vorhandenen dreistöckigen Logis-

tik-Gebäude des Stammsitzes.

Den Zuschlag für das Projekt er-

hielt der Generalunternehmer SSI

Schäfer, einer der weltweit führen-

den Komplettanbieter für Lager-

und Logistiksysteme. Gemeinsam

mit den Stuttgartern übernahmen

die Spezialisten des Generalunter-

nehmers die Beratung und Konzep-

tionierung des künftigen Versand-

zentrums und realisierten in der er-

sten Ausbaustufe bereits das Klein-

teilelager.

Innerhalb von fünf Monaten

konnte das neue Kleinteilelager ein-

gerichtet werden und den Betrieb

aufnehmen. Durch Einbindung von

vier Schäfer-Carousel-Systemen

(SCS) erfolgt dort nun seit April

2006 eine weitgehend automatisier-

te Kommissionierung. „Mit Umstel-

lung des Kommissionierprinzips

von ‚Mitarbeiter zu Ware’ auf ‚Ware

zu Mitarbeiter’ konnten wir die

Hohe Verfügbarkeit

HELMUT FLUHRER

Der Kabelhersteller Lapp hat in seinem Kleinteilelager dasSchäfer Carousel System (SCS) eingeführt. Mit diesem dynami-schen Hochleistungs-Kommissioniersystem und einem RFID-gesteuerten Behälterumlauf erreicht das Unternehmen einehohe Verfügbarkeit auf engem Raum und effiziente Abläufe imzentralen Versandzentrum.

auf engem Raum

Kleinteilelager und Kommissio-nierarbeitsplätze auf der Basisdes Schäfer Carousel Systems(SCS) beim Kabelhersteller Lappin Stuttgart.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 45

Durchlaufzeiten deutlich verkürzen

und den Durchsatz bei der Auftrags-

bearbeitung erheblich steigern“,

freut sich Jellinek: „Außerdem haben

die ergonomischen Arbeitsplätze an

den neuen SCS-Einheiten die Qua-

lität der Lapp-Logistik weiter gestei-

gert.“

Das Schäfer-Carousel-System ist

ein modernes System für dynami-

sche, beleglose Hochleistungskom-

missionierung auf dem aktuellem

Stand der technischen Entwicklung.

Durch seinen speziellen Systemauf-

bau, der die Vorteile kompakter Um-

laufsysteme mit einer innovativen

Weiterentwicklung herkömmlicher

Regalbediengeräte verknüpft, bietet

das SCS maximale Stellplatzkapa-

lichen Systemen das doppelte Leis-

tungsvermögen sowie eine um den

Faktor 6 bis 10 erhöhte Kommissio-

nier- und Einlagerleistung.

Der vollständige Fortfall von We-

gezeiten durch das Ware-zum

Mann-Prinzip sorgt zudem für er-

müdungsfreies Arbeiten; und das

wiederum führt zu einer deutlich ge-

steigerten Pickqualität und verrin-

gertem Personalbedarf. Das Karus-

sellsystem ist skalierbar konzipiert

und modular aufgebaut. So kann es

komfortabel auf die Anforderungen

des Kunden und die örtlichen Gege-

benheiten ausgerichtet werden und

ist zudem umgehend einsatzbereit.

Folgen wir den Prozessen im Ver-

sandlager: Die angelieferten Paletten

werden als Wareneingänge erfasst,

nach Volumen unterteilt und je nach

Abfragehäufigkeit den verschiede-

nen Lagerbereichen zugewiesen. Ar-

tikel, die für das Kleinteilelager und

die Kommissionierung aus dem SCS

bestimmt sind, werden in spezielle

600 mm x 400 mm große Leerbehäl-

ter von SSI Schäfer umgepackt.

Durch die Unterteilung der Be-

hälter – zum Beispiel nach Menge,

Gewicht oder Volumen – können

pro Behälter auf Wunsch bis zu vier

verschiedene Artikel sortenrein ein-

gelagert werden. Aus dem 2000 Ty-

pen umfassenden Kastenprogramm

von Schäfer kommt der Lager- und

Transportbehälter „LTB“ bei Lapp

zum Einsatz – ein äußerst robuster

Behälter, der ideal für das Handling

in automatisierten Systemen geeig-

net ist.

Waren und Behälterautomatisch verknüpft

Die Vorschläge für die Behälterwahl

und Unterteilung unterbreitet die

Lagerverwaltungssoftware „ant“ von

SSI Schäfer. Sie sorgt als informa-

tionstechnische Basis für eine rei-

bungslose Steuerung der operativen

Prozesse und, dank der Anlagenvi-

sualisierung, für durchgängige

Transparenz im neuen Lagerbereich

von Lapp.

Mit seinen Standardmodulen

deckt das plattformunabhängige La-

gerverwaltungssystem (LVS) rund

80% der vom Markt geforderten

Leistungsumfänge bereits ab. Durch

Parametrierung wird das LVS in sei-

nen Funktionalitäten komfortabel

auf die kundenspezifischen Anfor-

derungen hin zugeschnitten.

Bei Lapp in Stuttgart ist „ant“ über

spezielle Schnittstellen zu einem vor-

handenen Funk-Kommissioniersys-

tem sowie über eine Standard-

schnittstelle zum überlagerten SAP-

System in die IT-Infrastruktur inte-

griert. Aus ihnen übernimmt das

LVS die Wareneingangsdaten und

stellt die entsprechenden SCS-Be-

hälter aus dem Lagersystem bereit.

KOMMISSIONIERENKLEINTEILE

Lapp hält als führender Hersteller vonKabelzubehör rund 40 000 Artikel imzentralen Versandzentrum verfügbar.

zität und schnellsten Zugriff auf

kleinstem Raum.

So stehen mit den vier Einheiten

bei Lapp über 2200 verschiedene Ar-

tikel im schnellen Zugriff. Sie sind im

SCS auf 13 Ebenen in 3328 Behältern

gelagert. Mit bis zu 1000 Ein- und

Auslagerungen pro Stunde werden

die Behälter an zwei „Pick to Tote“-

Arbeitsplätzen zur Kommissionie-

rung bereitgestellt. In Summe sind

auf diese Weise mehr als 700 Pick-

positionen pro Stunde realisierbar.

Das SCS entkoppelt die Einlage-

rungs-, Auslagerungs- und Trans-

portprozesse von der manuellen

Kommissionierung auf der anderen

Seite. Mit dieser Parallelisierung bie-

tet das SCS gegenüber marktüb-

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46 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Durch Annahme der Behälter

werden Waren und Behälter respek-

tive der spätere Einlagerungsplatz im

SCS automatisch miteinander ver-

knüpft, denn in die Böden der Be-

hälter sind leistungsstarke RFID-

Chips eingelassen, die auch in der

Umgebung von Metallen zuverlässig

erfasst und ausgelesen werden kön-

nen. Auf diese Weise sind die Daten,

Behälter und Artikel jederzeit und

überall im System identifizierbar.

Die in die Behälter integrierten

Transponder haben in automatisier-

ten Förderanlagen den Vorteil, dass

sie nahezu verschleißfrei über Jahre

hinweg eingesetzt werden können.

Verschmutzung oder Abrieb spielen

keine Rolle. Da die Behälter den

internen Kreislauf nicht verlassen, ist

der etwas höhere Preis gegenüber ei-

ner Barcode-Kennzeichnung nicht

erheblich.

Über eine Förderstrecke gelangen

die Behälter schließlich zum SCS

und zur Einlagerung. Die Kommis-

sionierung für die Auftragsbearbei-

tung verläuft dann weitgehend auto-

matisiert. Die Auftragsdaten werden

vom SAP-System an das beleglose

Funk-Kommissioniersystem über-

geben. Dieses ermittelt die notwen-

dige Anzahl der Kartonagen und

stößt den Druck von Barcode-Eti-

ketten für die Kartons an.

Parallel dazu werden die Daten an

das LVS übermittelt. Während das

LVS die Auslagerungen aus dem SCS

steuert, werden die etikettierten Ver-

sandkartons über eine Förderstrecke

demjenigen SCS-Pickplatz zuge-

führt, an dem der jeweilige Auftrag

bearbeitet wird. Die Steuerung der

Kartonagen erfolgt über durchgän-

gige Erfassung der Barcode-Infor-

mationen. An den beiden Pick-to-

Tote-Arbeitsplätzen werden die

Kommissionierer vom LVS mit Dis-

plays und Pick-to-Light-Elementen

exakt über die zu kommissionieren-

den Artikel und Mengen sowie gege-

benenfalls über das jeweilige Behäl-

tersegment informiert, in dem die

geforderten Artikel lagern. Bei dieser

Kommissioniervariante werden die

Artikel direkt in den Auftragsbehäl-

ter übergeben.

Wege beim Kommissionierennahezu auf Null reduziert

Der Pick-to-Tote-Arbeitsplatz ist

aufgrund seiner ergonomischen Ge-

staltung für höchste Kommissionier-

leistungen geeignet und garantiert

schnelle Auftragsbearbeitung für

Produkte mit unterschiedlichsten

Eigenschaften. Am Kommissionier-

arbeitsplatz können mehrere Aufträ-

ge gleichzeitig bearbeitet werden,

wobei die Gehwege auf beinahe Null

reduziert werden. Mit Hilfe von

Lichtvorhängen und durch prozess-

unterstützte Führung des Pickvor-

gangs wird eine überaus hohe Kom-

missionierqualität gewährleistet.

Optional können über das Dis-

play zusätzliche auftragsrelevante

Informationen vermittelt werden.

Individuell einstellbare Arbeitsplät-

ze sowie Bedienelemente, die auf ei-

ne optimale Ergonomie und Bedie-

nerführung ausgelegt sind, sorgen

für weitgehend ermüdungsfreies

Kommissionieren. Spezielle Kon-

trolleinrichtungen, die die jeweilige

Stück-Ziel-Zuordnung überprüfen,

unterstützen überdies eine quantita-

tive und qualitative Steigerung der

Kommissionierraten.

Nach Abschluss des Kommissio-

nierens werden die Behälter auf Aus-

laufbahnen übergeben und wieder in

das SCS eingelagert oder – wenn sie

leer sind – auf die Leerbehälterbah-

nen gesteuert. Die befüllten Ver-

sandkartons gelangen über die in-

stallierte Fördertechnik auf Bereit-

stellungsbahnen im Warenaus-

gangsbereich, wo sie gesammelt und

gegebenenfalls mit Auftragseinhei-

ten aus den anderen Lagerkomple-

xen zusammengeführt werden.

Durch Auswertung der Auftrags-

und Lagerbestandsdaten initiiert das

LVS bei Bedarf zudem die Verdich-

Das SCS-Systembasiert auf hori-zontalen Umlauf-regalen und bietethöchste Stellplatz-kapazität auf en-gem Raum mitsehr kurzen Zu-griffzeiten.

An den Frontseiten der Karusselle wer-den die Lagerboxen von vollautomati-schen Hebern mit Lastaufnahmemittelbedient. In vertikalen und/oder hori-zontalen Förderwegen entnehmen dieHeber die Behälter aus den Stellplät-zen und übergeben sie an die Förder-technik.

KOMMISSIONIEREN KLEINTEILE

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 47

tung der Lagerbehälter. Dazu erhal-

ten die Kommissionierer über eine

weitere Beleuchtungseinheit Infor-

mation, welche Behältersektionen

wie zusammenzufassen sind. Entste-

hende Leerbehälter werden so wie-

der für den Wareneingang verfügbar.

„Effiziente Auftragskommissio-

nierung, hohe Verfügbarkeit und ei-

ne hohe Systemleistung – das SCS hat

uns die erwarteten Vorteile ge-

bracht“, resümiert Lapp-Projektlei-

ter Jellinek und fährt fort: „Wir

konnten den vorhandenen Lager-

raum deutlich verdichten. Der ent-

standene Platzgewinn bietet neues

Potenzial für den weiteren Ausbau

unserer Kapazitäten und unseres

Produktspektrums.“

Gleiches Artikelspektrumauf deutlich weniger Fläche

Während in früheren Zeiten die Mit-

arbeiter die bestellten Waren für

Kundenaufträge auf einer Fläche von

7000 m kommissionierten, genügt

für das Schäfer Carousel System bei

gleichem Artikelspektrum eine Flä-

che von 40 m x 25 m – also 1000 m2.

Und: Mit einer anderen Lösung

wäre die Neugestaltung des Kleintei-

lelagers kaum möglich gewesen,

denn das SCS wurde im ersten Ober-

geschoss des Logistikgebäudes inte-

griert. Nur durch die hervorragen-

den statischen Eigenschaften und die

unproblematische Lastverteilung

des SCS war die Automatisierung der

Kleinteilekommissionierung auch

im Obergeschoss des Versandlagers

realisierbar.

Mit moderner Automatisierungs-

technik, kompakter Anlagenkonzep-

tion, leistungsstarker Software und

aktueller Identifizierungs-Techno-

logie konnte die Lösung von SSI

Schäfer schnell überzeugen. Der ef-

fiziente Zugriff auf die im Schäfer

Carousel System eingelagerten Arti-

kel, die hohe Verfügbarkeit und der

deutliche Qualitätsgewinn bei der

Auftragsabwicklung bieten der

Lapp-Unternehmensgruppe eine

solide Basis für weiteren Erfolg im

Wettbewerb. „Das Vertrauen in SSI

Schäfer war gerechtfertigt, ist weiter

gewachsen und wird sich bei den

künftigen Ausbaustufen bemerkbar

machen“, sagt Jellinek. �

Helmut Fluhrer,Projektleiter bei derSSI Schäfer Noell GmbH,97232 Giebelstadt,Tel. (0 93 34) 9 79-0,[email protected]

Beim Kommissionieren gilt das Prinzip„Ware zum Mann“; die für die Ent-nahme erforderlichen Informationenwerden per Display und Lichtsignalenangezeigt.

Beim Einlagern werden Materialnum-mern gescannt und mit Transport- undLagerbehältern verknüpft.

Alle umlaufenden Behälter sind mitRFID-Etiketten gekennzeichnet unddadurch jederzeit identifizierbar undleicht aufzufinden.

Die Behälter können unterteilt werden, um die Anzahl der verfügbaren Artikelzu erhöhen und das verfügbare Lagervolumen optimal zu nutzen.

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KOMMISSIONIERENKLEINTEILE

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SCM AUSFUHR

48 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

ATLAS Ausfuhr hält Einzug.

Planmäßig hat die deutsche

Zollverwaltung am 1. Au-

gust 2006 das elektronische Aus-

fuhrverfahren – Automatisiertes Ta-

rif- und Lokales Abwicklungs-Sys-

tem – in Betrieb genommen und da-

mit exportierende Unternehmen vor

eine neue Herausforderung gestellt.

Sie müssen ihre Ausfuhrabwicklung

in naher Zukunft auf den elektroni-

schen Nachrichtenaustausch mit

dem Zoll umstellen und dabei ihre

innerbetrieblichen Prozesse neu or-

ganisieren.

Das birgt große Chancen für Ra-

tionalisierung und Automatisie-

rung, doch häufig stehen im Be-

wusstsein der Zoll- und Versandlei-

ter die möglichen „Hürden“ im

Vordergrund. Sie sind skeptisch und

befürchten, dass Mehraufwand und

Kosten ins Haus stehen: für IT-Aus-

stattung, Schulung der Mitarbeiter

und Umstellung der logistischen Ab-

läufe. Ist diese Sorge berechtigt?

Wird die Umstellung auf den

elektronischen Nachrichtenverkehr

mit dem Zoll wirklich vieles „durch-

einander“ bringen und sogar die Lie-

ferperformance beeinträchtigen?

Papiergestütztes Verfahrenin gut zwei Jahren ausgedient

Um es klar zu sagen: es kommt dar-

auf an! Zunächst sollte man sich vor

Augen halten, was die Ausweitung

der Abwicklung mit ATLAS auf den

Exportbereich im Einzelnen bedeu-

tet. Seit dem 1. August 2006 nutzen

die deutschen Zollbehörden das Sys-

tem auch für den Bereich Ausfuhr.

Bis Ende 2008 haben die Unterneh-

men Zeit, auf das elektronische Mel-

deverfahren umzustellen. Danach

hat das papiergestützte Ausfuhrver-

fahren ausgedient. Voraussichtlich

ab 1. Januar 2009 müssen alle Aus-

fuhrdaten auf elektronischem Weg

an den Zoll gemeldet werden – und

zwar noch bevor die Waren das

Werksgelände verlassen.

Genau das ist der Anlass für Auf-

regung unter Versand- und Zolllei-

tern. Bisher konnten Unternehmen

nämlich von einer Reihe von Verein-

fachungen profitieren. Prof. Dr.

Hans-Michael Wolffgang, Vorsit-

zender des Europäischen Forums für

Außenwirtschaft, Verbrauchsteuern

und Zoll und ein führender Experte

in Zollrechtsfragen, formuliert es in

dem von AEB gemeinsam mit der

Zeitschrift „Logistik Heute“ produ-

zierten Hörbuch zu ATLAS Ausfuhr

drastisch: „Unternehmen konnten

ihre Ausfuhrdokumente bisher

buchstäblich selbst abstempeln,

Zolldokumente konnten nachge-

reicht werden und den Behörden bot

sich eine Kontrollmöglichkeit erst,

wenn die Ware bereits einen Teil ih-

rer Reise hinter sich hatte und seefest

verpackt war.“

Das wird nun anders. Der Daten-

austausch zwischen Verlader und

Zoll erfolgt nun in Echtzeit; und erst

wenn die Freigabe durch den Zoll,

die sogenannte Überlassung, in

elektronischer Form eingetroffen ist,

kann die Ware das Werksgelände ver-

Direkter Draht

DR. ULRICH LISON UND MARKUS MEIßNER

zum Zoll

Die Einführung von ATLAS Ausfuhr bei der Zollverwaltungsteht exemplarisch für einen Wandel, der sich seit geraumerZeit anbahnt: weg von der Papierabwicklung und hin zurelektronischen Kommunikation. Nur wem es gelingt, seinGlobal Trade Management darauf auszurichten und in einübergeordnetes Supply Chain Management einzubetten,wird die gewonnene Effizienz im internationalen Wettbe-werb als Trumpfkarte ausspielen können.

Die Abfertigungbeim Zoll gehtneue Wege – vonPapierdokumen-ten zur elektroni-schen Kommuni-kation.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 49

lassen. Mit dem Einsatz von ATLAS

werden alle Ausfuhrdaten automati-

siert einer Risikoanalyse und Plausi-

bilitätsprüfung unterzogen. Nicht

korrekte Daten oder unplausible An-

gaben führen dann zu einer Fehler-

meldung – und damit zu einem Sto-

cken in der Lieferkette.

Erfolgreiche Abwicklungnur mit vollständigen Daten

Allerdings muss das nicht sein: Wer

seine Stammdaten pflegt, seine Pro-

zesse standardisiert und mit der rich-

tigen Softwareunterstützung arbei-

tet, kann mit all diesen Schritten so-

gar Vorteile aus ATLAS ziehen: zum

Beispiel indem er die Verfahrensver-

einfachung des „zugelassenen Aus-

führers“ nutzt.

Bewilligt die Zollverwaltung diese

Vereinfachung, dann sieht ein Da-

tenaustausch mit ATLAS Ausfuhr im

Einzelnen so aus:

� Der Ausführer sendet die Daten

der Ausfuhranmeldung an das AT-

LAS-System des Zolls.

� Das ATLAS-System nimmt die

Daten entgegen, prüft sie automati-

siert auf Vollständigkeit und Plausi-

bilität und unterzieht sie einer Risi-

koanalyse. Die Überlassung inklusi-

ve dem ABD (Ausfuhrbegleitdoku-

ment) wird automatisiert über-

mittelt.

� Das ABD wird ausgedruckt und

begleitet die Ware.

� Die Ware wird an der Ausgangs-

zollstelle abgefertigt und das Ver-

bringen der Ware aus dem Zollgebiet

im ATLAS-System durch den Zoll-

beamten bestätigt.

� Der Ausführer erhält die Nach-

richt „Mitteilung zur Ausfuhr“ in-

klusive des PDF-Dokuments „Aus-

gangsvermerk“, welches als Ausfuhr-

nachweis dient.

Die vollautomatische Bearbei-

tung durch das ATLAS-System hat

zur Konsequenz, dass die Zoll- oder

Versandabteilungen in den Unter-

nehmen die Ausfuhrdaten im Vor-

feld genau überprüfen müssen. Mit

der elektronischen Übermittlung

von ATLAS-Nachrichten ist der „di-

rekte Draht“ zum Zoll buchstäblich

Realität geworden. Allerdings kann

der Computer kein Auge zudrücken

und selbst etwas ausbessern. Um zu

vermeiden, dass es an diesem wich-

tigen Punkt zu Verzögerungen

kommt, ist eine frühzeitige Prüfung

aller zollrechtlichen Vorgaben durch

die ATLAS-Software unabdingbar.

Nur wer von Anfang an fehlerfreie

und vollständige Daten versendet,

kann sich sicher sein, dass die Über-

tragung erfolgreich sein wird und die

Exportmitarbeiter das Ausfuhrbe-

gleitdokument (ABD) schnell in

Händen halten.

Natürlich werden sich diejenigen

Unternehmen leichter und schneller

an geänderte Abläufe gewöhnen, die

heute bereits ihre Prozesse durch-

gängig definiert haben, ihre Ausfuh-

ren IT-gestützt abwickeln und Ex-

portdokumente automatisiert er-

stellen. Die Herausforderungen

rund um das Thema ATLAS Ausfuhr

versteht man auch dann etwas bes-

ser, wenn man bereits Erfahrung mit

der Einführung von Standards oder

bei der Automatisierung von bisher

manuell geprägten Arbeitsgängen

gesammelt hat.

Zahlreiche Vorteiledurch mehr Automatisierung

Für Unternehmen, deren Exportab-

teilung heute noch auf die traditio-

nelle Schreibmaschine zurückgreift,

kommt dagegen mit ATLAS Ausfuhr

eine gewaltige Umstellung zu. Sie

werden quasi gezwungen, über eine

IT-Unterstützung nachzudenken.

Wer dies auch als Chance versteht,

durch höhere Automatisierung die

Prozesse schlanker und effizienter zu

gestalten, wird letztendlich mehr

Vorteile erringen. Firmen, die ihre

innerbetrieblichen Prozesse konse-

quent und zügig an die neue Echt-

zeitabwicklung mit dem Zoll anpas-

sen, werden als erste von der Um-

stellung auf die elektronische Kom-

munikation profitieren können.

Der elektronische Ausfuhrnach-

weis ist der offensichtlichste Vorzug

des elektronischen Nachrichtenaus-

tausches zwischen den Zollstellen

der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten.

Sobald die europaweite Vernetzung

der Ausfuhrsysteme Realität ist – was

voraussichtlich Mitte 2007 der Fall

sein wird –, werden Unternehmen

den elektronisch übermittelten

„Ausgangsvermerk“ als Nachweis für

Umsatzsteuerzwecke gegenüber den

Finanzbehörden nutzen können.

Heute ist es noch mit viel Aufwand

verbunden, das dritte Blatt des Ein-

heitspapiers zurückzubekommen,

das als Nachweis für eine erfolgte

Ausfuhr dient.

Langfristig ist geplant, dass die

Landesfinanzverwaltung auf die Da-

ten der Zollbehörden zugreifen

kann. Und genau diese Entwicklung

– die zunehmende Vernetzung von

SCMAUSFUHR

Ausfuhrprozess imNormalverfahren –die Kommunika-tion mit dem Zollläuft künftigelektronisch ab.

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50 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

dass die Digitalisierung nicht auf die-

sen Teilbereich beschränkt bleiben

wird. Der globale Datenaustausch

zwischen Geschäftspartnern, die in

einem logistischen Netzwerk mitein-

ander verbunden sind, ist längst kei-

ne Utopie mehr. Gerade die asiati-

schen Länder, aber auch die USA und

Kanada sind längst dabei, Standards

für den Datenaustausch zwischen

Wirtschaft und staatlichen Behör-

den zu implementieren.

Zwar bewegt sich der direkte Da-

tenaustausch zwischen asiatischen

Lieferanten und europäischen

Unternehmen volumenmäßig noch

auf sehr niedrigem Niveau, doch

technisch ist dies bereits heute Rea-

lität. AEB arbeitet derzeit innerhalb

eines Pilotprojekts daran, den

elektronischen Datenaustausch zwi-

schen Geschäftspartnern in Asien

und Deutschland im Rahmen eines

sogenannten Global Trade Collabo-

ration Hub zu vereinfachen. Ein

deutscher Importeur nutzt dabei für

seine Zollanmeldung die Daten, die

ein Lieferant in Singapur bereits für

seine Exportanmeldung eingegeben

hat. Das spart Zeit und reduziert

Fehler. Auch andere logistische Da-

ten, die bereits einmal in das System

eingegeben wurden, können pro-

blemlos übertragen und zur Über-

wachung und weiteren Automatisie-

rung der Lieferkette genutzt werden.

Solche Projekte, bei denen mehre-

re Beteiligte über eine globale Supply

Chain vernetzt werden, sind die kon-

krete Umsetzung einer Vision, an de-

ren Ende die IT-seitige Abbildung

der Supply Chain in Echtzeit steht.

Die dadurch entstehende Transpa-

renz oder „Visibility“ der gesamten

Lieferkette ist die Basis für eine kon-

tinuierliche Verbesserung der logis-

tischen Prozesse auch über Unter-

nehmensgrenzen hinweg. Denn erst

mit der Kenntnis über den genauen

Status einer Lieferung, der Bestände

im Verkaufsregal, im Lager oder In-

Transit bei gleichzeitiger Betrach-

tung der aktuellen Absatzzahlen,

können nachfrageorientierte Liefer-

strategien realisiert und Ausnahme-

situationen rechtzeitig erkannt und

aktiv behoben werden. Erst durch ei-

ne Vernetzung der Logistikpartner

und dem elektronischen Informa-

tionsaustausch kann es gelingen, ein

unternehmensübergreifendes und

globales Supply Chain Managment

zu verwirklichen.

Optimierungspotenzialmeist im eigenen Hause

Gerade für viele mittelständische

Unternehmen, auch wenn sie bereits

weltweit tätig sind, ist die Vorstel-

lung, zusammen mit ihren Ge-

schäftspartnern in einem logisti-

schen Informations- und Steue-

rungsnetzwerk verbunden zu sein,

noch eher eine Zukunftsvision.

Manch einer fängt vielleicht erst an,

seine Transportdienstleister und

Spediteure, mit denen er hauptsäch-

lich zusammenarbeitet, ans eigene

IT-System anzubinden. Das ist ein

Schritt in die richtige Richtung. Be-

vor man allerdings über die eigenen

Unternehmensgrenzen hinaus-

blickt, lohnt es sich, zuerst die inter-

nen Prozesse genau unter die Lupe

zu nehmen.

Bei genauem Hinsehen schlum-

mern die Optimierungspotenziale

zuallererst im eigenen Unterneh-

men. So kann es sehr lohnenswert

sein, die Effizienz der Abwicklung im

SCM AUSFUHR

Behörden und letztendlich zwischen

Wirtschaft und Verwaltung – bietet

ein großes Potenzial: Unternehmen

können ihre Prozesse erheblich ver-

schlanken und damit auch im inter-

nationalen Vergleich wieder Wettbe-

werbsvorteile zurückgewinnen.

Für Supply Chain Manager, die

ihr Unternehmen erfolgreich ins

elektronische Zeitalter führen, steht

die Integration aller logistischen

Teilprozesse im Vordergrund. Aus

ihrer Perspektive betrachtet, ist die

Ausfuhrabwicklung nur ein kleiner

Teilschritt in der gesamten Lieferket-

te. Um diese Supply Chain nicht zu

gefährden, muss sich die Exportab-

wicklung möglichst „geräuschlos“

einfügen. Dazu trägt die Automati-

sierung und Standardisi erung durch

ATLAS bei.

Der Logistiker, der heute auf AT-

LAS Ausfuhr schaut, wird erkennen,

Der AEB GlobalTrade Collabora-tion Hub – einePlattform für denweltweiten Da-ten- und Informa-tionsaustauschaller integriertenGeschäftspartner.

Dr. Ulrich Lison, Produktmanager ForeignTrade bei der AEB GmbH, Stuttgart,

und Fachkoordinator IT-Verfahren derAußenwirtschaftsrunde e.V.,Julius-Hölder-Straße 39,70597 Stuttgart,Tel. (0711) 7 28 42-3 00, [email protected]

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EB

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 51

Lager und in der Distribution zu be-

gutachten und dabei das Zu-

sammenspiel von Kommissionieren,

Verpacken und Versand genau zu

analysieren. Um Liefertreue und Lie-

ferqualität zu erhöhen sowie Durch-

laufzeiten zu verkürzen, lassen sich

hier bei vielen Unternehmen noch

erhebliche Potenziale heben.

Dies endet noch lange nicht in

dem Moment, an dem die Ware das

Werkstor verlässt. Mit der schritt-

weisen Anbindung seiner Transport-

dienstleister ist man bereits dabei,

über die eigenen Unternehmens-

grenzen hinauszublicken und logis-

tische Prozesse zu optimieren. Einen

weiteren Schritt in Richtung geht

man mit dem Zugriff auf Sendungs-

daten und den Status einer Lieferung

mit Hilfe von Tracking- und Tracing-

Systemen. In vielen Betrieben ist es

schon eine große Verbesserung,

wenn Mitarbeiter sich schnell und

zentral über den Status einer Liefe-

rung informieren und Auskunft ge-

ben können und so die Transparenz

der Lieferkette abteilungsübergrei-

fend sichergestellt wird.

Web-Anwendungen erlauben es

Mitarbeitern, unabhängig von ih-

rem Standort diese Informationen

abzurufen, und schaffen so die Basis

für einen kundenorientierten Ser-

vice. Gerade für global agierende

Unternehmen zahlt es sich aus, wenn

sie weltweit Zugriff auf Statusinfor-

mationen haben und sich eigenstän-

dig über eine Lieferung informieren

können. Anstatt mühsam auf den

Websites von UPS oder DHL zu re-

cherchieren, wo sich eine Sendung

befindet, genügen wenige Klicks, um

zu erfahren, ob eine Lieferung den

Empfänger bereits erreicht hat. Die-

se Art von Transparenz trägt dazu

bei, sich in Bezug auf Kundenorien-

tierung und Servicequalität einen

großen Vorsprung zu verschaffen.

Umfassende Transparenznoch selten anzutreffen

Auch wenn es viele Ansätze gibt, die

Suppy Chain zu optimieren, bildet

die Basis letztendlich immer ein IT-

System, das die realen Vorgänge

möglichst genau abbildet, die Daten

anschaulich aufbereitet und auf des-

sen Grundlage sich schnell Entschei-

dungen treffen lassen. Der Supply

Chain Manager erhält damit einen

Überblick darüber, wo sich was in

welcher Menge befindet und welche

Lieferung eventuell wo feststeckt. Er

wird in die Lage versetzt, rechtzeitig

einzugreifen und den weltweiten

Warenfluss zu regeln und abzusi-

chern - soweit die Theorie.

In der Praxis sind solche Systeme,

die eine umfassende Transparenz

bieten, noch recht selten anzutreffen.

Vorausschauende Logistiker erken-

nen aber die großen Chancen, wel-

che ein entsprechender unterneh-

mensübergreifender Informations-

austausch, auch insbesondere über

Ländergrenzen hinweg, bietet. Unter

der Prämisse globaler Supply Chains

ist dies eine Notwendigkeit, um in

punkto Qualität, Geschwindigkeit

und Kosten auch zukünftig wettbe-

werbsfähig zu bleiben.

Ein wichtiger Meilenstein auf dem

Weg zur elektronischen Vernetzung

ist unbestritten ATLAS Ausfuhr –

aber das ist erst der Anfang. Es be-

darf keiner großen seherischen Ga-

be, um vorherzusagen, dass in zwei

Jahren die Veränderungen, die mit

ATLAS Ausfuhr Einzug gehalten ha-

ben, von niemandem mehr in Frage

gestellt werden. Die Entwicklung,

die von der EU und den nationalen

Verwaltungsbehörden forciert wird,

ist nicht mehr aufzuhalten. Denn die

Einführung von Standards und von

automatisierten Prozessen ist ver-

nünftig und wirtschaftlich.

Die Wirtschaft wird erkennen,

dass auch sie letztendlich vom

elektronischen Datenaustausch bei

der Ausfuhrabwicklung profitieren

kann. Systeme, die es schaffen, die

Warenbewegungen der realen Welt

zu replizieren und es den Managern

ermöglichen, Lieferketten effizient

zu steuern, werden sich durchsetzen

und aus dem globalen Handel nicht

mehr wegzudenken sein. In Zukunft

werden diejenigen Unternehmen

gegenüber ihren Konkurrenten ei-

nen Vorsprung erzielen, die in der

Supply Chain nicht nur einen Kos-

tenfaktor sehen, sondern eine Chan-

ce, sich dem globalisierten Markt an-

zupassen und den immer an-

spruchsvolleren Kunden die passen-

den Produkte schnell zur Verfügung

zu stellen. �

SCMAUSFUHR

Mit einem Klick und etwas GlückKurzweilig und informativ – das Hör-buch bringt Zollverantwortlichenund Logistikern die künftigen Prozes-se nahe und macht sie fit für den Ein-stieg in ATLAS Ausfuhr. Wo liegen Fall-stricke und Chancen der elektroni-schen Ausfuhrabwicklung und wor-auf kommt es in Zukunft an? Daraufgibt das Hörbuch Antworten undbringt Sie auf unterhaltsame Weiseweiter. Machen Sie mit und gewinnenSie ein Hörbuch! Einfach die Adresse

www.aeb.de/hoerbuchgewinnen aufrufen. Kurzes Formular ausfüllenund mit einem Klick und etwas Glück können Sie nebenbei die Aus-fuhrabwicklung erleben: ob im Auto, im Zug, beim Joggen oder ganzbequem zu Hause. Vorab Reinhören geht natürlich auch unterwww.aeb.de/hoerbuch

Markus Meißner, Director BusinessDevelopment bei der AEB GmbH, Stuttgart,und Geschäftsführer der AEB GlobalSolutions Ltd., Julius-Hölder-Straße 39,70597 Stuttgart, Tel. (07 11) 7 28 42-3 00, [email protected]

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Das Hörbuch bietet zahlreiche Fak-ten zum Thema „Ausfuhr“ – einge-bettet in Reportagen und Inter-views mit Experten.

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INVENTURSOFTWARE STICHPROBEN

52 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die deutsche Verwaltung

macht es Unternehmern

nicht immer leicht: Zahlrei-

che Verordnungen, Gesetze und Re-

gulierungen verursachen Kosten

und beschränken den Handlungs-

spielraum.

Es gibt jedoch erfreuliche Aus-

nahmen. Ausgerechnet in Deutsch-

land erlaubt ein Gesetz, Inventuren

auf besonders einfache und effizien-

te Weise vorzunehmen. Das Han-

delsgesetzbuch (HGB) bietet laut §

241 die Möglichkeit, so genannte

Stichproben-Inventuren vorzuneh-

men. Grundlage ist das Phänomen,

dass etwa 20% aller Lagerpositionen

60 bis 95% des Lagerwertes reprä-

sentieren.

Bei der Aufstellung des Inventars

darf der Bestand demnach „auch mit

Hilfe anerkannter mathematisch-

statistischer Methoden auf Grund

von Stichproben ermittelt werden“.

Voraussetzung ist, dass die ver-

wendeten Verfahren den Grundsät-

zen ordnungsmäßiger Buchführung

(GoB) entsprechen und die Qualität

des so aufgestellten Inventars dem

Aussagewert einer körperlichen Be-

standsaufnahme gleichkommt.

Durch diese seit 1977 geltende Re-

gel können Unternehmen ihren In-

venturaufwand um bis zu 95% re-

duzieren – doch erst relativ wenige

Firmen nutzen dieses große Einspar-

potenzial.

Dabei erfordert die Stichprobe-

ninventur nur einige wenige betrieb-

liche Voraussetzungen. So sollte das

Lager mindestens 1000 Positionen

umfassen und die Differenzen zwi-

schen Buch- und Zählwerten inner-

halb der zulässigen Grenzen liegen.

Wichtig ist außerdem, dass im

Unternehmen ein IT-basiertes, zu-

verlässiges Lagerbestandsführungs-

system – also zum Beispiel ein ERP-

System – eingesetzt wird. Eine weite-

re Voraussetzung ist, dass die für die

Stichproben-Inventur verwendete

Software durch eine Wirtschaftsprü-

fungsgesellschaft zertifiziert wurde.

Das in Jork bei Hamburg behei-

matete Software- und Beratungs-

haus StatControl entwickelt seit 15

Jahren ausschließlich zertifizierte

Software zum Vereinfachen von In-

venturen. Durch den Einsatz mathe-

matisch-statistischer Methoden

wird erreicht, dass bei jeder Inventur

nur 5 bis 10% aller Artikel gezählt

werden müssen. Mit anderen Wor-

ten: Mit Software von StatControl

konzentriert sich die Inventur auf

das Wesentliche. Über 800 große,

mittelständische und kleinere Indus-

trie- und Handelsunternehmen im

Bundesgebiet, Österreich und der

Schweiz arbeiten mit Softwarelösun-

gen von StatControl. Hauptsächlich

kommen dabei die Produkte STA-

SAM und STASEQ zum Einsatz.

STASAM ist ein Stichprobeninven-

tur- und Controlling-System für die

permanente und die stichtagsbezo-

gene Stichprobeninventur. STASEQ

ist ein Sequentialtest für Lager mit

hoher Bestandssicherheit.

Kompatibel zu SAPUnter den Anwendern sind einige

international tätige Konzerne, die

das Produkt europaweit und in wei-

teren Kontinenten einsetzen. Auf-

grund dieser zunehmend internatio-

nalen Ausrichtung unterhält Stat-

Control eine Niederlassung in den

USA.

Erst in diesem Jahr präsentierte

StatControl die Version 8.1 seiner

bewährten Produkte und untermau-

erte damit seinen Anspruch der tech-

Inventurmit Blick für das Wesentliche

MARCUS WALTER

Als einziges Unternehmen und Business-Partner der SAP-Tochter Steeb hat sich das Software- und BeratungshausStatControl auf die Entwicklung von Softwareprodukten fürStichprobeninventuren konzentriert: STASAM, STASEQ undSTAVER reduzieren den Inventuraufwand um bis zu 95% undamortisieren sich in der Regel im ersten Jahr der Anschaffung.

Erleichterung:Durch den Einsatzmathematisch-sta-tistischer Methodenmüssen bei Inventu-ren nur 5 bis 10%aller Artikel gezähltwerden.

Bild: StatControl

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 53

nologischen Führung in diesem

Marktsegment. Neu sind die Micro-

soft SQL-Datenbank sowie die er-

weiterte Kompatibilität zu SAP R/3.

Seit Juli 2006 ist StatControl Busi-

ness-Partner der Steeb Anwen-

dungssysteme GmbH, einer hun-

dertprozentigen Tochter der SAP

AG. Die Partnerschaft zwischen

StatControl und Steeb basiert auf der

Kompatibilität der StatControl-Pro-

dukte STASAM und STASEQ zu

SAP-Anwendungen. StatControl ist

der einzige Anbieter von Inventur-

software, der sich zugleich als Bus-

ness-Partner einer SAP-Tochter be-

zeichnen darf.

Die weiterhin von StatControl

unterstützen Versionen STASAM 7.4

und STASEQ 7.4 wurden unter an-

derem um neue Parameter für Ös-

terreich und die Schweiz erweitert.

Durch die SQL-Datenbank wur-

den erheblich schnellere Verarbei-

tungszeiten bei der Ermittlung der

Inventurdaten erreicht. Außerdem

hat StatControl bei der Version 8.1

den Berechnungsvorgang weiter

automatisiert und somit den Bedie-

nungskomfort der bewährten Soft-

warepakete weiter erhöht.

Für mehr Komfort sorgen zudem

die neu installierten Filter für den

Import von Daten aus Bestandsda-

teien. Prinzipiell gewonnen hat das

Arbeiten mit Listen durch deutlich

erweiterte Gestaltungsspielräume.

Auf Wunsch vieler Kunden har-

monieren STASAM und STASEQ

jetzt noch besser mit SAP. Beim Im-

port und Export von Daten kann ab

sofort der Steuersatz von SAP R/3

verarbeitet werden, was den Einsatz

von STASAM und STASEQ im ERP-

Umfeld wesentlich erleichtert.

StatControl hat für die Version 8.1

von STASAM und STASEQ neue Te-

state durch die Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaft Price Waterhouse Coo-

pers erstellen lassen. Solche Testate

sind die gesetzliche Voraussetzung,

um Inventur-Software in Unterneh-

men einsetzen zu können. Jedes Pro-

dukt von StatControl ist zertifiziert.

Das gilt auch für die weiterhin durch

StatControl gepflegten Versionen

STASAM 7.4 und STASEQ 7.4, die

ein Update erhielten.

In die Programme wurden neue

Parameter für Österreich und die

Schweiz implementiert. Außerdem

konnte StatControl bei beiden Pro-

dukten die Leistung der Datenbank

erheblich steigern. Die Bediener-

freundlichkeit gewann zudem durch

eine sichtbar verbesserte Gestaltung

der Benutzeroberfläche.

Das dritte Softwareprodukt von

StatControl trägt den Namen STA-

VER und widmet sich der Stichtags-

Stichprobeninventur im Handel.

Alle relevanten MethodenGenerell können die Programme die

Lagerschließzeiten für die Durch-

führung der Inventur vermeiden

oder zumindest erheblich verrin-

gern. Ein weiterer Vorteil ist, dass

während der Inventur mit Software

von StatControl keine Überstunden

anfallen oder zusätzliche Hilfskräfte

eingesetzt werden müssen.

Ganz im Gegenteil stellt die Soft-

ware ein zusätzliches Controlling-

Instrument für das Lagermanage-

ment dar und bildet damit die per-

fekte Ergänzung zu bestehenden Sys-

temen der Lagerbestandsführung.

Alle aktuellen Versionen der Pro-

gramme wurden für die Betriebssys-

teme Windows 2000 und XP entwi-

ckelt. Alle relevanten statistischen

Methoden zum Erreichen exaktester

Ergebnisse mit dem geringsten Zäh-

laufwand sind implementiert. Alle

Inventurdokumente wie Reports,

Listen und Statistiken für den Ab-

schluss und weitere Analysen werden

automatisch erstellt. Die Stichpro-

benparameter können zudem an

spezifische Anforderungen ange-

passt werden. Darüber hinaus verfü-

gen alle Programme über integrierte

Controllinginstrumente zur Analyse

von Lagerhaltungsproblemen und

benutzerfreundliche Windows-

Oberflächen.

Die Leistungen von StatControl

gehen jedoch weit über das Erstellen

der Software hinaus und umfassen

eine breite Palette von Dienstleistun-

gen. So übernimmt StatControl um-

fangreiche Beratungen zum Thema

Stichprobeninventur. Auf Wunsch

werden vorhandene Daten auf Basis

der letzten Inventur analysiert oder

vor Ort Testinstallationen vorge-

nommen. Die Inventurexperten aus

Jork unterstützen ihre Kunden und

Interessenten außerdem bei der Ab-

stimmung mit Wirtschaftsprüfern

und helfen bei der konkreten Durch-

führung von Bestandsaufnahmen.

Die Kunden erhalten fundierte

Schulungen sowie auf Wunsch indi-

viduelle Programmanpassungen.

Ein Hotline-Service steht auch

außerhalb der Bürozeiten zur Verfü-

gung.

Die Produkte sind ausgereift, an-

erkannt und bieten einen nachge-

wiesenen Nutzen, der in der Regel

bereits im ersten Jahr der Anschaf-

fung für die Amortisation der Inves-

tition sorgt. STASAM, STASEQ und

STAVER sind somit eine perfekte Er-

gänzung zu bestehenden oder ge-

planten ERP-Systemen. �

INVENTURSOFTWARESTICHPROBEN

Marcus Walter ist mit der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit derStatControl GmbH beauftragt.StatControl GmbH,21635 Jork, Tel. (0 41 62)91 10 21, [email protected]

Erprobt in allenUmgebungenKompatibel sind die StatCon-trol-Produkte mit allen ERP-Sys-temen. Aktuell im Einsatz sindzum Beispiel Lösungen in fol-genden Umgebungen:� ABS (UniPPS)� Brain� Bending� CHARISMA� FAX/Open� J.D.Edwards� MSG-Pro.� NAVISION� proAlpha� SAP/R3� SoftM� SSA (Baan / 4)� Swing� Viastore� sowie weitere Standard- undIndividual-Systeme

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RFID BEHÄLTERMANAGEMENT

54 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Verbindlichkeit ist für Reyher

mehr als nur eine Verpflich-

tung. Das 1887 gegründete

Hamburger Handelshaus zählt zu

den größten Anbietern von Verbin-

dungs- und Befestigungselementen

Europas. Über 90 000 verschiedene

Kleinteile hat Reyher im Sortiment:

von der Schraube und Mutter an auf-

wärts.

In einem Kanban-System werden

sie in etwa 300 000 unterschiedlich

großen Kunststoffbehältern ver-

wahrt, im Betrieb bewegt und in die

Welt geschickt – zu etwa 140 Kun-

denunternehmen verschiedenster

Branchen. Die Leerbehälter kehren

irgendwann zurück – um schon bald,

gewaschen und gefüllt, erneut auf

Reisen zu gehen. Da ist es nicht ein-

fach, den Überblick zu behalten. Um

auch in Zukunft ein vorausschauen-

des Leerbehälter-Management be-

treiben zu können und noch effi-

zienter zu gestalten, beschloss man

bei Reyher, das Kanban-System zu

automatisieren.

Dafür bedurfte es jedoch des

Know-hows von Experten. Die UCS

Industrieelektronik GmbH, Auto-

matisierungsspezialist in Wedel bei

Hamburg und Mitglied im RFID-

Konsortium „Licon-Logistic“, wur-

de von Reyher beauftragt, in enger

Kooperation mit dem Etiketten-

Hersteller RAKO Security Label und

dem Elektronikunternehmen Sen-

tronik ein automatisches Leerbehäl-

ter-Management-System zu entwi-

ckeln – zunächst für einen zu Test-

zwecken ausgewählten Kunden.

Mehr Effizienzdurch Transparenz

Ziel war es, die Versorgungssicher-

heit in der Leerbehälterzufuhr zu er-

halten. Dazu musste folgendes Pro-

blem gelöst werden: Es waren nur die

Kanban-Kunden bekannt, deren

Leerbehälter wieder zurückgekehrt

waren. Folglich kam es häufiger zu

Versorgungsengpässen und erhöh-

tem Schwund. Es galt also, einen um-

fassenden Überblick über die Ver-

fügbarkeit sämtlicher Behälter zu ge-

winnen. Durch eine RFID-gesteuer-

te Kanban-Abwicklung sollte des-

halb mehr Transparenz geschaffen

und somit eine quantitative Bewer-

tung ermöglicht werden. Als Ergeb-

nis erhoffte man sich: erhöhte Pro-

zesssicherheit, Optimierung des Wa-

renflusses und mehr Effizienz.

Nach dem üblichen Ablauf wer-

den die Kunststoffbehälter von

unterschiedlicher Größe nach jeder

Rückkehr ins Lager in einer automa-

tischen Waschanlage gereinigt. Die-

ser Prozess stellt hohe Anforderun-

gen an die RFID-Transponder: Die

mit 13,56 MHz arbeitenden Tags

müssen mit einem absolut wasch-

und laugenfesten sowie temperatur-

beständigen Klebstoff auf den Behäl-

tern angebracht werden und die Eti-

ketten eine möglichst lange Oberflä-

chenhaltbarkeit aufweisen.

Keine einfache Aufgabe für die

RFID-Spezialisten, denn die Hoch-

frequenz-Technologie reagiert auf

Feuchtigkeit besonders leicht mit

Störungen. RAKO Security Label,

Experte auf dem Gebiet der Etiket-

tenherstellung, entwickelte deshalb

ein robustes, abriebfestes und UV-

stabiles Folien-Label mit langer Le-

bensdauer, das auch häufigen Kon-

takt mit heißem Wasser, Seifen-

Pulklesungzu 100% gesichert

PETER SCHAFFHAUSEN

Schritt für Schritt automatisiert UCS Industrieelektronik dasKanban-System beim Schrauben-Großhändler Reyher undsorgt somit für eine rasante Beschleunigung des Warenflusses.Der RFID-Experte aus Wedel bei Hamburg entwickelte dieSoftware für ein Transponder-gesteuertes System, das inSekundenschnelle die 100%ige Pulklesung von mehrerenhundert Behältern ermöglicht.

VerschiedeneSoftware-Menüs

geben einenÜberblick über den

Status der regis-trierten Behälter.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 55

schaum und harten rotierenden Bür-

sten erstaunlich lange Zeit schadlos

übersteht.

Zudem wurde eigens für dieses

Projekt ein neues Antennendesign

entwickelt, das die Anpassung der

elektrischen Eigenschaften des

RFID-Etiketts an den produktspezi-

fischen Kunststoff der Reyher-Behäl-

ter erleichtert. Spezielle thermisch

hochstabile Chip-Module gewähr-

leisten eine dauerhaft konstante

elektrische Leistung. Die Parameter

der neuartigen Loop-Antenne wur-

den zur Reichweitenoptimierung

exakt auf die Behälter abgestimmt.

Zusammen mit der EDV-Abtei-

lung von Reyher entwickelte UCS die

entsprechende Software für das Be-

hältermanagement. Schon nach re-

lativ kurzer Zeit war man soweit, er-

ste Testversuche mit Einzelbehältern

zu starten. Dazu wurden zunächst

etwa 1500 Behälter eines Kunden mit

Transponder-Labels versehen. Alle

aus- und eingehenden Leerbehälter

wurden sodann manuell, mittels ei-

nes mobilen Tischlesegerätes regis-

triert und die Daten in das Pro-

gramm eingepflegt. So gewann man

einen kompletten Echtzeit-Über-

blick über sämtliche im Umlauf be-

findlichen Behälter.

Konstant hohe Leseratebei hoher Geschwindigkeit

In der zweiten Phase wurde die Pulk-

lesung der Daten getestet. Sentronik

hatte dazu zwei Gate-Antennen ent-

wickelt und im Lager installiert. Mit

ihrer Hilfe konnten sogar unter-

schiedlich gepackte Paletten, von

sortiert gestapelt bis hin zu wahllos

hineingeworfenen Behältern in di-

versen Größen, gelesen werden. Stets

erreichte man eine 100%ige Daten-

erfassung; und inzwischen hat sich

bestätigt, dass die Installation die

schnelle, einfache und datentech-

nisch sichere Erfassung einer großen

Anzahl unterschiedlicher Behälter

ermöglicht.

Nachdem die manuellen Tests der

Transponder und Antennen abge-

schlossen waren, hat Reyher vor ei-

nigen Monaten mit der Automatisie-

rung der Förderstrecke begonnen –

mit dem gewünschten Erfolg. Die er-

sten Testreihen ergaben auch bei hö-

heren Geschwindigkeiten eine kon-

stante Leserate von 100%. Mehrere

hundert Behälter können nun inner-

halb weniger Sekunden bestands-

technisch erfasst werden. Aufgrund

der überaus positiven Test-Ergeb-

nisse hat sich das Unternehmen Rey-

RFIDBEHÄLTERMANAGEMENT

Behälter mitfeuchtigkeitsresis-tenten Transpon-dern auf dem Wegin die Waschstraße– die Informationist wasserdichtabgeschirmt.

Testinstallation derLesestation mit denneu entwickeltenRFID-Antennen –die Leserate betrugauf Anhieb 100%.

HunderteBehälter bei der„Pulklesung“ –sie werden inSekundenschnelleerfasst.

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56 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

her entschlossen, die derzeit ange-

wendete Barcode-Technik sukzessi-

ve durch die effizientere RFID-Tech-

nik zu ersetzen und das gesamte Kan-

ban-System zu automatisieren. Mitt-

lerweile werden bereits an die 5000

Behälter von drei verschiedenen

Kunden nach dem neuen System be-

handelt.

Mit der herkömmlichen Barcode-

Technik wäre man bei diesem Pro-

jekt an Grenzen gestoßen. Der Bar-

code kann weder die erforderliche

lange Oberflächenhaltbarkeit – vor

allem nicht bei solch widrigen Um-

gebungsbedingungen – aufweisen

noch die gewünschte Transparenz

erbringen. Barcode-gesteuerte Sys-

teme erreichen nicht den Automati-

sierungsgrad und die Effizienz wie

das Leerbehältermanagement mit

Hilfe von Transpondern, die auch im

Pulk lesbar sind (Antikollision) und

keine direkte Sichtlinie benötigen.

Eine Einzelbehälterverbuchung per

Barcode hätte zudem erheblich mehr

Zeit gefordert und auch eine zusätz-

liche Planstelle bei Reyher nötig ge-

macht.

Die Umstellung auf RFID-gesteu-

ertes Behältermanagement ist also

eine Investition, die sich durchaus

lohnt. Es ist allerdings zu bedenken,

dass im Vorfeld umfangreiche Test-

aktivitäten erforderlich sind, um die

umfeld- und produktspezifischen

Widrigkeiten zu ermitteln. Auch die

Grenzen der Technologie hinsicht-

lich der Distanzen und Geschwin-

digkeiten sowie Einflüsse möglicher

Störfelder (elektrostatisch oder

elektromagnetisch) sind zu beach-

ten. Wer sich für den Einstieg in die-

se zukunftsorientierte Technologie

entscheidet, sollte sich darum aus-

reichend Zeit nehmen. Doch bei

sorgfältiger Planung und der Wahl

der richtigen Partner ist dieser Fort-

schritt nicht nur ein notwendiges Ex-

periment, sondern eine Innovation,

von der Ihr Unternehmen noch lan-

ge profitieren wird. �

Nach diesem Schema läuft dieKommunikation zwischen Lagerver-waltungsrechner (LVR) und Behälter-management.

RFID BEHÄLTERMANAGEMENT

Der Einsatz der Radio-Frequency-Identification-Technologie (RFID)ermöglicht den schnellen, kon-taktlosen Transfer riesiger Daten-mengen. Im Vergleich zur her-kömmlichen Barcode-Technik bie-ten die innovativen Transpondereine Menge gewichtige Vorteile:� im Pulk lesbar,� höhere Effizienz,� längere Lebensdauer,� höherer Automatisierungsgradmöglich,

� Austausch variabler Informatio-nen,� schnellere Erfassung größererDatenmengen,� keine direkte Sichtlinie zur Iden-tifikation notwendig,� robust und unter Umständenwasserresistent, UV- und tempera-turbeständig,� hohe stabile Leseraten,� hohe Verfügbarkeit und großeBandbreite von Systemkompo-nenten.

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After-Sales-Service: Nach der Installation einesPalettenhebers beim Hamburger Schrauben-Hersteller Reyher weist UCS einen Mitarbeiterein.

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN

Die UCS Industrie-Elektronik GmbHist bereits seit mehr als zwei Jahr-zehnten erfolgreicher und renom-mierter Anbieter automatischerSteuerungssysteme. Hervorgegan-gen aus der Langbehn Elektrotech-nik GmbH, heute ein wichtigerKooperationspartner von UCS, hatsich der Systemprofi zu einem füh-renden Automatisierungsspezialis-ten entwickelt.Auf seinem Fachgebiet kennt dasin Norddeutschland angesiedeltemittelständische Unternehmenkeine Grenzen. UCS agiert weltweitund branchenübergreifend. DasKundenportfolio des Wedeler Auto-matisierers reicht vom HamburgerLuftfahrtkonzern über die Drucke-rei in Karlsruhe bis hin zur Auto-mobilbranche in Südmerika.Ob zur Steuerung von Hochregal-lagern oder Verpackungsanlagen,der Handhabungs-, Verfahrens-und Prozessleittechnik oder für denSonderanlagenbau – die Anwen-dungsbereiche sind vielfältig undkomplex. Doch die etwa fünfzighochqualifizierten Spezialisten vonUCS finden für jedes Problem stetsdie optimale Lösung. Je nach Be-darf, bietet Ihnen UCS ein umfang-reich konfiguriertes Standard-Kom-plettsystem oder eine individuelleEinzellösung innerhalb Ihres beste-henden Systems.

Ausgezeichnet mit dem Gütesie-gel von Siemens garantiert UCSseinen Kunden höchsten Qualitäts-standard und größtmögliche Flexi-bilität der Systeme. Seine langjähri-ge Erfahrung und sein enormesInnovationsvermögen machenUCS auch in Zukunft zu einem zu-verlässigen leistungsstarken Partnerfür die moderne Industrie.

UCS Industrie-Elektronik GmbH

� SPS-Steuerungen für Förderanlagenund Sondermaschinen

� SPS-Steuerungen für verfahrenstechni-sche Anlagen in der Nahrungsmittelin-dustrie und Chemie

� Prozessleitsysteme für verfahrenstech-nische Anlagen

� Materialflusssteuerungen� Retrofitting� Visualisierungen� Lagerverwaltung� Barcodescannertechnik� Kameraerkennung� RFID-Systemintegration� IT-Architektur� Softwareentwicklung� Systemintegration� Wartung und Service

� Reyher, Hamburg� AstraZeneca, Wedel� Nordmilch, Zeven� Burda, Offenburg� Heinemann, Hamburg� Airbus, Hamburg� Tesa-Werk, Hamburg� Gruner + Jahr, Itzehoe� Molkerei, Jessen� Schmid´s Teigwaren, Stuttgart� Mondadori, Mailand� Lenglet, Caudry� VW, Mexiko

Peter Schaffhausen, Geschäfts-führer der UCS Industrie-ElektronikGmbH, Rissener Straße 102, 22880Wedel, Tel. (0 41 03) 93 10-0,[email protected]

Die UCS Industrie-Elektronik GmbH über-

nimmt die komplette Planung und Projektie-

rung Ihrer Anlage – oder integriert eine Teil-

lösung in vorhandene Strukturen. Nach Ihren

Vorgaben entwerfen wir das Automatisie-

rungssystem, das am besten zu Ihnen passt.

Unser Full-Service beinhaltet alles, was für die

Planung und Realisierung Ihres Projektes

wichtig ist. Die Informatik- und Softwarein-

genieure von UCS entwickeln für jeden Kun-

den eine individuelle Software. Ob SPS-Soft-

ware für Ablaufsteuerung und Leitsysteme

oder PC-Software für Materialfluss- und La-

gersteuerrechner, unsere Experten program-

mieren nach Maß.

Bei UCS bekommen Sie alles aus einer Hand.

Dazu gehört auch die perfekte Abstimmung

von Hard- und Software. Mit Unterstützung

der neuesten CAD-Systeme planen und ferti-

gen unsere Anlagenelektroniker für Sie die

passenden Schaltschränke und -anlagen. In-

dividuell, nach Ihren spezifischen Anforde-

rungen, aber gemäß Industriestandards.

Ob Modernisierung, Anlagenerweiterung

oder komplette Neuanlage, wir finden für Sie

die bestmögliche, kostengünstigste Lösung.

Wir planen, fertigen und montieren in kür-

zester Zeit eine intelligente, flexible Anlage

nach dem neuesten Stand der Technik. Darü-

ber hinaus genießen Sie bei uns einen umfas-

senden Service. Unsere Spezialisten betreuen

Sie von der ersten Installation bis zur After-

Sale-Phase – zuverlässig und kompetent.

Intelligente Software-Systeme

MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 57

PROFILAUTOMATISIERUNG

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W-LAN VERSANDHANDEL

58 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die Compass Yachtzubehör

Handels GmbH & Co. KG

hält sich an einen einfachen

Grundsatz: „Der Auftrag, der heute

reinkommt, soll auch heute noch

rausgehen“, sagt Günter Jagnow, Lo-

gistikleiter des Unternehmens, das

seit 26 Jahren im Versandhandel für

Segelsport und Motorboot erfolg-

reich tätig ist.

Bei rund 10 000 Artikeln (Ausrüs-

tung und Kleidung) in verschiede-

nen Varianten mit etwa 20 000 per-

manent verfügbaren Positionen

stellt dieser Grundsatz eine echte lo-

gistische Heraus-

forderung dar. Im

Durchschnitt verlassen

rund 3000 Sendungen täglich

das Unternehmen mit starken

saisonalen Schwankungen bis maxi-

mal 8000, so dass insgesamt 1,3 Mio.

Sendungen im Jahr über verschiede-

ne Paket-Dienstleister abgewickelt

werden.

Compassbietet seinenKundenaus

sieben Ländern drei Servicegrade an:

� normale Bestellung mit Lieferung

binnen drei drei Tagen

� 48-Stunden-Service

� und Expressbestellung mit Liefe-

rung am nächsten Tag

Die Kunden wählen bei Bestellun-

gen im Internet oder über Call-Cen-

ter den gewünschten Service aus. Da-

bei ist die Verfügbarkeitsprüfung im

Lager natürlich selbstverständlich –

das heißt, die Verfügbarkeit der Wa-

ren muss maximal sein.

30 bis 40% Retourenbei Textilien üblich

Für den Standardprozess ist das kein

echtes Problem. Wesentlich proble-

matischer sind laut Jagnow die zu-

rückgegebenen Waren – die Retou-

ren. Wie in jedem Versandhandel

muss im Textil-Bereich mit einem

Anteil von 30 bis 40% gerechnet wer-

den. Dies hat zur Konsequenz, dass

Retouren im Lebenszyklus eines Ar-

tikels ein relevantes Dispositionsele-

ment darstellen. Nach der Erstbe-

stellung muss bei den folgenden drei

Nachbestellungen prognostiziert

werden, wie hoch der Retourenanteil

vermutlich sein wird.

Bei anerkannten Retourengrün-

den wird die Ware ausgepackt, auf-

gefrischt (Reinigen, Reparieren) und

neu verpackt. Dann geht es wieder in

die Kommissionierung: Pick to La-

bel auf Kommissionierwagen (Label

in Gangreihenfolge aufsteigend),

Kartons kommen auf eine Förder-

strecke, mit Barcode (Direktdruck)

gekennzeichnet, Karton wird ge-

scannt und stoppt, Artikel scannen

und in den Karton legen, Karton

fährt weiter.

Das Retourenhandling kostete im

Schnitt einen Tag, bis die Ware für

den Verkauf wieder verfügbar war.

Grund: Die Retouren wurden er-

fasst, in die Kommissionierung ver-

Beschleunigtes

DR. MARTIN WÖLKER

Mobile Datenerfassung mit Scannern auf der Basis eines Funknetzes –Wireless LAN – bringt die Prozesse im Lager des VersandhändlersCompass auf Trab. Die informationstechnische Infrastruktur wurdemit Hilfe der Systemkompetenz der ICS International AG, Neu-Anspach, eingerichtet.

Rund 20 000 Positionen aus dem Be-reich Yachtzubehör hält der Ver-sandhändler Compass permanentverfügbar – eine logistische Heraus-forderung.

ZurückgegebeneWare wird sofortgebucht und ein-gelagert – damitist sie für dennächsten Auftragverfügbar.

Retouren-Handling

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 59

räumt und dann erst in den verfüg-

baren Bestand gebucht (sonst hätten

Kommissionierer gegebenenfalls

versucht, die Waren vor der Einlage-

rung zu entnehmen). Die Lösung

war für Jagnow klar: „Die Mitarbei-

ter müssen mobil sein und direkt am

Platz buchen.“ Frage: Mobile Lösun-

gen und deren Vorteile sind heute

Standard! Was ist also neu daran?

Antwort: Die Infrastruktur des Wi-

reless LAN (W-LAN)!

Switch-basierende W-LANreduzieren Betriebskosten

Auspacken, einschalten, funktio-

niert – bei einem einzelnen Access

Point ist die Inbetriebnahme kein

Problem. Gibt es jedoch 5, 20 oder

gar 50, droht das Ganze unüber-

sichtlich zu werden. Steigende Nut-

zerzahlen und zusätzliche Anwen-

dungsbereiche wie Internet oder

VoIP-Telefonie lassen die erste Ge-

neration der W-LAN-Funknetze in

vielen Fällen an Ihre Grenzen stoßen.

Gleichzeitig ist es durch die Nut-

zung mehrerer Access Points immer

schwieriger, die Sicherheit des Netz-

werkes zu überwachen. Die Gefahr

des unbefugten Datenzugriffes steigt

mit der Anzahl der Access Points.

Diesen Faktoren kann nur durch ei-

nen höheren administrativen Auf-

wand entgegengetreten werden.

Als alternativen Weg, um den An-

forderungen gerecht zu werden, bie-

tet die ICS International AG, Neu-

Anspach, im Rahmen ihrer Wireless-

LAN-Lösungen neue Switch-basie-

rende W-LAN-Technologien an.

Switch-gestützte Wireless LAN re-

duzieren die Betriebskosten für ein

unternehmensweites Funknetz

deutlich, vereinfachen die Adminis-

tration und erhöhen die Sicherheit

des Netzwerks.

In herkömmlichen Netzwerken

wurde bisher mit einer Vielzahl von

Access Points gearbeitet. Sie haben

jeweils eigene Prozessoren, eigene

Software und eigene IP-Adressen. Da

jeder Access Point administriert wer-

den muss, ist dies sehr zeitaufwändig

und teuer. Im Gegensatz dazu wer-

den diese Funktionen beim Wire-

less-LAN-Switching von einem zen-

tralen Switch übernommen.

Anstelle der Access Points treten

nun Access Ports: „vereinfachte“

Versionen, die Funksignale nach

802.11 a/b/g empfangen und diese

über Standard-Ethernet-Strukturen

zum zentralen Switch senden. Dieser

ist für die Verbreitung der Signale

und deren Weiterleitung zum Netz-

werk verantwortlich. In Funktion

und Design entspricht der Wireless

Switch in etwa einem normalen

Netzwerk-Switch, mit dem Unter-

schied, dass er statt Ethernet Ports

Antennen besitzt – die Access Ports.

Mehr Sicherheit im Netzdurch Switch-Architektur

Anders als Access Points ist bei Ac-

cess Ports keine Konfiguration erfor-

derlich. Die administrativen Aufga-

ben beschränken sich lediglich auf

das Switch-Gerät. Hier befindet sich

auch die Intelligenz des Netzwerks,

die Funktionen für Sicherheit, Poli-

cy-Management und Quality of Ser-

vice. Für alle angeschlossenen Ports

muss also nur eine zentrale Konfigu-

ration am Switch erfolgen.

Gleichzeitig wird die Sicherheit

des Funknetzes durch die Switch-Ar-

chitektur verbessert. Neben den her-

kömmlichen Methoden wie WEP

(Wired Equivalent Privacy) und seit

kurzem WPA (Wifo Protected Ac-

cess) lassen sich auch VPN-Archi-

tekturen integrieren, die den Anfor-

derungen und Empfehlungen des

Bundesamtes für Sicherheit in der

Informationstechnik entsprechen.

Das Konzept des intelligenten

Switches in Kombination mit den

Access Ports kann den Administra-

tionsaufwand deutlich senken. Be-

reits Installationen mit rund zehn

Access Ports sind mit der Switch-

Technologie günstiger als ein her-

kömmliches W-LAN. Je mehr Ports

installiert sind, desto kosteneffizien-

ter ist das System (pro Switch 30

Ports).

Dies ist um so entscheidender,

wenn die baulichen Gegebenheiten

wie bei Compass über die Jahre ge-

wachsen sind. Erweiterungen sind

nun ähnlich problemlos möglich wie

das Verlegen von Ethernet-Kabeln.

Auch die Verfügbarkeit der Artikel

wurde wesentlich verbessert. Die

Ware wird nun sofort am Kommis-

sionierplatz eingelagert und ge-

bucht. Damit ist sie schon beim

nächsten Auftrag verfügbar und

kann kommissioniert werden.

Bei der Inventur im hauseigenen

Shop wurden ebenfalls mobile Er-

fassungsgeräte eingesetzt. Auch hier

konnte sich Jagnow über rund 30%

Beschleunigung freuen, so dass er

schon die Weichen für die Auswei-

tung des Projektes auf die Jahresin-

ventur stellt: „Wir wurden sehr kom-

petent beraten, gerade was die Zu-

kunftsicherheit des Datenfunknet-

zes betrifft. Insgesamt gesehen, sind

wir jetzt wesentlich flexibler und

können Veränderungen oder Er-

weiterungsmaßnahmen sehr schnell

realisieren.“ �

W-LANVERSANDHANDEL

AnsprechpartnerJosé da Silva,Vertriebs- und Marketingleiter der ICSInternational AG, Siemensstraße 11,61267 Neu-Anspach,Tel. (0 60 81) 94 00-70,[email protected]

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Günter Jagnow,Logistikleiter beiCompass: „Insge-samt gesehen,sind wir jetzt we-sentlich flexibler.“

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W-LAN STANDARDS

60 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Mit der in den letzten Jahren

stetigen Weiterentwick-

lung von W-LAN und

dem massiven Herstellermarketing

hat sich diese innovative Technolo-

gie schnell zu einem boomenden

Markt entwickelt. Wirtschaftsfor-

schungsinstituten zufolge soll der

Markt in den nächsten vier Jahren

jährlich um 20% wachsen. Bis dahin

werden Unternehmen mehrere Mrd.

US-Dollar für die W-LAN-Ausstat-

tung ausgeben und mehr als 40 Mrd.

US-Dollar für damit verbundene

Dienste.

Standard in der IT-Welt bedeutet

eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass

unterschiedliche Komponenten in

ihrer Zusammenarbeit auf einen

gleichen Nenner setzen und somit

die Funktionen sicherstellen. Das gilt

auch in der Wireless-LAN-Welt. Mit

dem im Jahre 1997 verabschiedeten

Internationalen Standard nach IEEE

802.11 (Institute for Electrical and

Electronic Engineers) für drahtlose

lokale Netzwerke (W-LAN) hat sich

ein Herstellerkonsortium unter dem

Namen Wi-Fi gebildet, das die Stan-

dardkonformität sowie Interopera-

bilität von W-LAN-Produkten

durch Tests sicherstellt und mit dem

eigenen Wi-Fi-Siegel bescheinigt. Ei-

ne Auflistung aller Wi-Fi-Mitglieds-

unternehmen kann unter www.wi-

fi.org abgerufen werden.

Doch die Tücke liegt im Detail.

Der verabschiedete Standard legt nur

das gemeinsame Minimum fest. Was

ein Hersteller dazu an Funktionen je-

weils aufsetzt, bleibt ihm überlassen.

Es überrascht deshalb nur wenig,

dass dadurch immer noch Interope-

rabilitätsprobleme auftauchen kön-

nen.

Im Dschungel der unterschied-

lichen Standards hat sich seit einiger

Zeit EEE 802.11b als die weit ver-

breitetste Norm in der Industrie und

Logistik etabliert. Mit 11 Mbit/s

Bruttoübertragungsrate im 2,4 Gi-

gahertz-Frequenzbereich im DSSS-

Sendeverfahren (Direct Sequence

Spread Spectrum) können die heu-

tigen Kundenanforderungen in den

meisten Fällen erfüllt werden. Doch

mit der zunehmenden Mobilität

wachsen auch die Ansprüche der

Kunden.

Wurden bisher vergleichsweise

geringe Datenmengen übermittelt,

sollen diese in Zukunft stetig steigen.

Video, Bildübertragungen und Tele-

fonie über Voice over IP werden nur

einige von vielen Möglichkeiten sein,

die mit W-LAN erfüllt werden sol-

len. Im Gegenzug werden auch die

Ansprüche an effektive W-LAN-Ma-

nagement-Tools immer größer – be-

sonders dann, wenn größere, kom-

plexere und dezentrale Vernetzun-

gen kostengünstig integriert und ge-

wartet werden müssen.

In drahtlosen Netzwerken von

heute müssen Unternehmen eine

Vielzahl von Produkten von mehre-

ren Anbietern kaufen und einsetzen,

um anwendungsspezifische Sicher-

heitsfunktionen, Netzwerk-Ma-

nagement und die Anbindung

drahtloser Geräte zu realisieren. Die

Erfahrungen haben gezeigt, dass ein

Höchstmaß an Zuverlässigkeit in der

Zusammenarbeit gleicher RFID-

Karten nach geltender IEEE-Norm

erreicht werden kann. Ist dies aus

technischen oder aus unterneh-

mensspezifischen Gründen nicht

Im Dschungelder Netze

JOSÉ DA SILVA

Seit einigen Jahren wächst die Zahl der Unternehmen, diedrahtlose mobile Datenerfassungstechnik in eine logistischeInfrastruktur einbetten. Doch mit steigenden Bedarf ansolchen Wireless Local Area Networks (W-LAN) steigt auchdas Angebot an Datenübertragungslösungen. Der Kundesieht sich mit einem Gewirr an Standards konfrontiert undvor der Frage, welches System und welcher Standard imW-LAN zukunfts- und investitionssicher ist.

Kommunikations-technik auf der Basis

von W-LAN bietetneue Chancen in der

Logistik, Investitio-nen werden aber

noch erschwertdurch unterschied-

liche Standards.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 61

möglich, sollte vorab durch den Sys-

temanbieter die Funktionssicherheit

gewährleistet werden.

Die Überprüfung sollte sich dabei

nicht nur auf das Wireless-Netzwerk

mit den entsprechenden Access Ports

(AP) konzentrieren, sondern auch

die einzusetzende mobile Wireless-

User-Infrastruktur wie mobile Da-

tenfunkterminals, Laptops, Pocket-

PC, Drucker und anderes beinhal-

ten.

Vergabe fester IP-Adressenmindestens erforderlich

Hat sich ein Kunde zu einem Stan-

dard entschlossen und alle relevan-

ten Punkte wie Konfiguration, Ska-

lierbarkeit, Kompatibilität und Auf-

rüstungsmöglichkeiten abgeklärt,

wird er sich zwangsläufig mit dem

Thema Sicherheit zu befassen haben.

Wie bereits im Dschungel der Nor-

men gibt es dafür von den meisten

Anbietern unterschiedlichste Ein-

stellmöglichkeiten und Softwarelö-

sungen, die leider nicht dem Stan-

dard unterliegen. So wird der künf-

tige W-LAN-Anwender bei einem

W-LAN-Produkt von der Stange

schnell feststellen, dass die Standar-

deinstellungen (default) seines neu-

en Netzes nichts vorsehen, was Ab-

hörsicherheit, Zugangskontrolle

und Datenintegrität garantieren

würde.

Professionelle Industrie-W-LAN

müssen hier eindeutig höhere Maß-

stäbe in punkto Sicherheit setzen als

private Heimnetze. So ist das min-

deste die Vergabe von festen IP-

Adressen, damit nur Netze, die eine

Adresse haben, in das Netz können,

sowie die Zulassung von Teilneh-

mern anhand von SSID-Schlüsseln

(Electronic Service Set ID).

Ein weiterer Schritt ist die Ver-

schlüsselung von Nachrichten ge-

mäß der WEP-Implementierung

(Wired Equivalent Privacy) oder

über das WPA-Verfahren (Wi-Fi

Protected Access). Sind die Anforde-

rungen nach Abhörsicherheit, Da-

tensicherheit und Zugangskontrolle

ein unbedingtes Muss, so kommt der

Anwender nicht umhin, sich mit

Techniken wie V-LAN, Authentifi-

zierung und Verschlüsselungsver-

fahren wie Advanced Encryption

Standards (AES) zu befassen.

Eine Bereinigung dieser sehr umfan-

greichen Sicherheitsstufen erhofft

man sich durch die neue-IEEE-

802.11i-Norm. Sie soll ein deutlich

verbessertes Authentifizierungsver-

fahren und somit Kompatibilität mit

mehreren unterschiedlichen Her-

stellern garantieren. Erste Systeme

sind bereits auf dem Markt. Eine

Grundlagenliste für die LAN-Sicher-

heitseinstellungen kann kostenlos

über die ICS International AG bezo-

gen werden. Das Unternehmen ist

spezialisiert auf die Installation von

W-LAN-Lösungen.

Die Frage, welche W-LAN-Tech-

nologien derzeit mit großer Wahr-

scheinlichkeit investitionssicher

sind, lässt sich grundsätzlich mit

„standardbasierend“ beantworten –

und das heißt 802.11b oder 802.11g.

Ist der Kunde unsicher und möchte

sich schnelleren Technologien nicht

versperren, so empfiehlt es sich, Ge-

rätetechnologien einzusetzen, die

die Möglichkeit besitzen, verschie-

dene RFID-Karten aufzunehmen

und diese danach mit Softwareupda-

tes auf die unterschiedlichen 802.11-

Standards zu setzen.

Wireless Switchingstärkt Trend zu W-LAN

Seit einiger Zeit bieten führende

Hersteller in diesem Segment sehr

interessante neue W-LAN-Genera-

tionen an. Dieser technologische

Trend, der gerade für großflächige

W-LAN in Unternehmensnetzen

immer stärker an Bedeutung ge-

winnt, rangiert derzeit unter Be-

zeichnungen wie Wireless Switching,

W-LAN-Switching oder Switched

W-LAN im IT-Anbietermarkt.

Dabei handelt es sich um Archi-

tekturen, bei denen eine Vielzahl von

Access Points über eine zentrale In-

stanz im LAN an das W-LAN-Switch

angebunden und koordiniert wer-

den. Dadurch können sich Vorteile

wie zentralisiertes Management,

einfache Handhabung der Sicher-

heitsfeatures wie IEEE 802.11a und

b oder 802.11g, intelligentere Zu-

gangssteuerung und bessere Band-

breitennutzung sowie vor allem auch

Kostenvorteile ergeben. Vorreiter

solcher Architekturen war Symbol

Technologies mit ihrem Mobius

Axon Wireless Switch. Die klassi-

schen Access Points sind dort durch

spezielle technisch relativ einfach ge-

haltene Access Ports ersetzt worden.

An jedem W-LAN-Switch von

Symbol lassen sich bis zu 30 solcher

Access Ports anschließen. Die we-

sentlichen Vorteile für den Anwen-

der liegen dabei in der Investitions-

sicherheit. Möchte der Kunde auf ei-

ne andere Bandbreite umsteigen, so

sind nur Softwareupdates aufzuspie-

len und neue kostengünstige Access

Ports auszutauschen. Die notwendi-

gen Managementtools sind in den

meisten Fällen bereits Bestandteil

des Systems.

Bisher war W-LAN im Unterneh-

mensumfeld noch nicht wirklich zu-

hause. Aus der Sicht einer strategi-

schen IT-Planung fehlten schlicht

die Werkzeuge, um die Funktechno-

logie effizient und sicher in das

Hausnetz zu integrieren. Mit den

neuen Standards dürften sich W-

LAN nun aber auch in anspruchs-

vollen und großen Installationen

mühelos etablieren. Allerdings sollte

man auf die Erfahrung von Experten

vertrauen. �

W-LANSTANDARDS

José da Silva,Vertriebs- und Marketingleiterder ICS International AG, Siemens-straße 11, 61267 Neu-Anspach,Tel. (0 60 81) 94 00-70,[email protected]

Neue Kommissio-niermethoden wieetwa Pick-by-Voiceerfordern sichereund flexible W-LAN-Technologien.

Bild

er:I

CS

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TELEMATIK TRANSPORTÜBERWACHUNG

Die Situation ist bekannt: Sie

haben ein Fahrzeug, eine

Maschine oder eine Ladung

auf den Weg gebracht, doch wo sich

der Transport momentan befindet,

wissen Sie nicht. Natürlich hätten Sie

einen Mitarbeiter mitschicken kön-

nen, der den Transport von der Ver-

ladung bis zur Übergabe permanent

überwacht. Aber wer kann das be-

zahlen? Und wäre diese Form der

Überwachung wirklich absolut zu-

verlässig und unbestechlich?

Ein klarer Fall für den TrackCube.

Er ist der zuverlässige Begleiter für al-

le Transporte, die ohne Personalauf-

wand überwacht werden sollen. Der

TrackCube ist vom

Grundprinzip ein

GSM-Modul in ei-

nem unscheinbaren

und äußerst wider-

standsfähigen

Kunststoffgehäu-

se. Das Gehäuse

ist schlagfest, was-

serdicht und Staub undurchlässig

(IP 65) und damit für alle denkbaren

industriellen und logistischen Ein-

satzorte geeignet. Die Ortung erfolgt

über das GSM-Netz (Handy-Netz).

Die Ansprüche an die Einbaubedin-

gungen sind sehr gering. Ein ver-

deckter Einbau ohne Sicht zum

Himmel ist problemlos. Der Track-

Cube agiert unauffällig und ermü-

dungsfrei und ist auf keinerlei exter-

ne Energieversorgung angewiesen.

Die Einsatzgebiete eines so kom-

pakten und zugleich widerstandsfä-

higen Ortungssystems sind vielfältig:

Ein TrackCube lässt sich problemlos

an oder in jedem Container, jeder

Wechselbrücke, an Baumaschinen,

Landfahrzeugen, LKW oder PKW

befestigen. Durch die Unabhängig-

keit von externen Anschlüssen wie

Energieversorgung oder Antenne

lässt sich das Ortungssystem auch di-

rekt in Ladeeinheiten oder Paketen

verstauen, um Sendungen nicht nur

indirekt über das Transportfahr-

zeug, sondern direkt am Objekt zu

verfolgen. Der TrackCube eignet sich

sowohl zur Überwachung wertvoller

Güter wie zum Beispiel von Spezial-

containern oder Maschinen, um

Diebstahl oder Missbrauch zu ver-

hindern, als auch zur Verfolgung von

Sendungen und Transportvorgän-

gen, also klassischen Logistikprozes-

sen.

Die Besonderheitender GSM-Ortung

Die Funkversorgung im GSM Netz

wird durch eine Vielzahl an Sende-

masten erreicht. Die dadurch entste-

henden Funkzellen haben je nach

Reichweite der Sendemasten (Leis-

tung, Umgebungsbedingungen)

verschiedene Größen. In Stadtgebie-

ten, an Autobahnen o.ä. sind kleine-

re Funkzellen vorzufinden, in länd-

lichen Gebieten größere Funkzellen.

Um einen störungsfreien Übergang

zwischen den Zellen und eine gewis-

se Redundanz bei Ausfällen zu ge-

währleisten, überschneiden sich die

Funkzellen bzw. decken gezielt be-

stimmte Gebiete doppelt ab.

Beim Einschalten eines TrackCu-

bes bekommt dieser den nächsten

verfügbaren Sendemast zugewiesen

und bucht sich im Netz ein. Der

Netzbetreiber speichert diese Infor-

mation, um die Erreichbarkeit des

Endgerätes zu gewährleisten.

Bewegungen des Endgerä-

tes innerhalb des Net-

zes führen

Softwareunterstützte

GSM-Ortung

CHRISTOPH WÖLKER UND DR. MARTIN WÖLKER

Die GSM Ortung, die Lokalisierung von Gütern im Handy-Netz, ist eine leistungs-fähige und kostengünstige Telematiklösung im SCM. Aber der Anwender mussmit systembedingten Unwägbarkeiten der Funkzellenortung auch umgehen kön-nen. Die Qualität der Datenaufbereitung durch den Dienstleister entscheidet dar-über, ob dem Anwender geeignete Methoden zur Verfügung stehen.

Ortung imHandynetz:GSM-Ortung.

62 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 63

zu einem Wechsel zwischen den

Funkzellen. Jedes Mal, wenn ein

GSM-Gerät den Empfangsbereich

eines Sendemasten verlässt und in

den Empfangsbereich des nächsten

Masten eintritt, wird dies erkannt

und in den Datenbanken des Netz-

betreibers die neue Zelle gespeichert.

Es ist also jederzeit bekannt, mit wel-

chem Sendemasten das Endgerät zur

Zeit in Verbindung steht bzw. zuletzt

in Verbindung war (wenn es abge-

schaltet worden ist).

Diese systemseitig verfügbaren

Informationen macht sich die GSM-

Ortung zunutze. Eine Datenbank

verknüpft die ID-Nummer aller Sen-

demasten mit deren exakter Position

(Geokoordinate). Die Abfrage der

Ortungsinformation liefert also die

Geokoordinate der Antenne, mit der

das GSM-Modul verbunden ist oder

zuletzt verbunden war. Ergänzt wird

diese Positionsinformation um den

Radius des Sektors (Reichweite der

Antenne). Digitales Kartenmaterial

erzeugt aus den etwas abstrakten

Geokoordinaten für den Anwender

aussagekräftigere visuelle Informa-

tionen (Information Enrichment).

Der TrackCube geht dabei wie

folgt vor: Dem TrackCube wird über

das Internetportal www.locate24.demitgeteilt, in welchen Zeitabständen

oder zu welchen festen Uhrzeiten die

Ortungsinformationen abgefragt

werden. Das System schaltet sich zu

den gewünschten Zeiten selbsttätig

ein, um die oben beschriebene Ein-

tragung in den Datenbanken des

Mobilfunk-Netzes zu erzeugen. Die

Ortungsdaten stehen wenige Sekun-

den später auf dem Server für den

Abruf zur Verfügung. Das erfolgt

automatisch regelmäßig zu den vor-

her festgelegten Zeiten oder auch

interaktiv über das Internetportal.

Ist der TrackCube beispielsweise

auf regelmäßige Ortungsabfrage

eingestellt, so ergibt sich eine Bewe-

gungsspur im GSM Netz. Mit Hilfe

dieser Informationen werden z.B.

Funktionen wie „Geofencing“

(Kunstwort aus Geografie und fence

[engl. = Zaun]) realisiert. Darunter

versteht man die Verbindung zwi-

schen Ortungsdaten, digitalem Kar-

tenmaterial und auf dem System

hinterlegter Logik, die vorschreibt,

welche geografischen Grenzen das

Fahrzeug nicht überschreiten darf

oder in welchem „Korridor“ das Ob-

jekt auf seinem Transportweg sein

muss. Verlässt das lokalisierte Objekt

den Bereich der vordefinierten

Funkzellen, so meldet sich das Sys-

tem selbsttätig bereit zum Eingriff.

Der TrackCube aktiviert sich auch

selbstständig über den integrierten

Bewegungssensor. Dies ermöglicht

Einsatzszenarien, in denen die Or-

tung nur dann erfolgen soll, wenn

sich das Objekt auch bewegt. Dies

spart Energie und Kosten für Or-

tungsinformationen, solange sich

das Objekt ohnehin nicht bewegt.

Herausforderungensind zu bewältigen

Die GSM-Ortung birgt jedoch man-

che technische Herausforderung, die

der Anwender gemeinsam mit COG-

NID zu bewältigen hat. Dies gilt es

im Vorfeld zu klären, um nicht mit

der falschen Erwartungshaltung in

das Realisierungsprojekt zu gehen:

� Mehrfache Zellabdeckung an je-

dem Ort und dadurch Uneindeutig-

keit,

� dynamische und teilweise auch

schwer planbare Kostenstrukturen,

� Lücken in der Netzabdeckung,

� technische Störungen, Verfügbar-

keit,

� Ausfall durch Service und War-

tung der Endgeräte,

� Timing der Ortungsabfragen.

Manche Aspekte lassen sich durch

entsprechende Entwicklungsarbeit

auf technischer Ebene problemlos

beheben. So ist das Thema Ausfall

durch Service/Wartung für den

TrackCube nicht relevant. Die On-

board-Power reicht für zehn Jahre,

eine Wartung ist nicht erforderlich.

Auch aus Kostensicht ist die GSM-

Ortung günstiger als jedes GPS-Sys-

tem (einfacher Aufbau, sehr geringer

Montageaufwand).

Betrachtet man aber den letzen

Punkt der Auflistung etwas genauer:

Was ist die „richtige“ Zeit? Zeit ist re-

lativ, und gerade GPS-Syste-

me sind das beste Beispiel

TELEMATIKTRANSPORTÜBERWACHUNG

Funktionsablauf(Kreislauf) derOrtungsanfrage.

� bis zu 10 Jahren Laufzeit, einfache Montage� verdeckter Einbau innen oder außen� integrierte, wartungsfreie Energieversorgung� keine externen Antennen� wasserdicht und witterungsbeständig� robustes, glasfaserverstärktes Kunststoffgehäuse� Funktionen vom Anwender frei konfigurierbar� geringe Anschaffungs- und Betriebskosten

Der TrackCube:zuverlässig und sparsam

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64 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

dafür, dass ohne Einbeziehung rela-

tivistischer Effekte die Welt nicht

mehr funktionieren würde. Aber

auch dort, wo es nicht um Millise-

kunden geht, spielt die korrekte Zeit

eines Events eine große Rolle. Neben

der (mittlerweile) standardisierten

Weltzeit (Universal Time Coordina-

ted, UTC) verfügen sämtliche tech-

nischen Komponenten über eine ei-

gene Zeit:

� Das Endgerät (der TrackCube)

misst die Zeit.

� Der Server des GSM Netzes hat ei-

ne Zeit, schon wegen der Abrech-

nung.

� Die verschiedenen Rechnersyste-

me haben ihre individuelle System-

zeit.

� Das Internet, über das der An-

wender auf das Telematikportal zu-

greift, hat (möglicherweise mehrere)

Uhrzeiten.

� Der Rechner des Anwenders hat

ebenfalls seine eigene Zeitmessung

Last but not least: In welcher Zeit-

zone befindet sich der Anwender?

Was empfindet er als die aktuell für

ihn gültige Zeit? Beispielsweise ist ei-

ne Zeitangabe der letzten Ortung wie

„14:30 UTC“ formal vollkommen

korrekt, für den Anwender aber irri-

tierend. Er möchte nicht umständ-

lich nachrechnen, in welcher Zeitzo-

ne er sich mit oder ohne Sommerzeit

gerade befindet.

Gravierende Unterschiedebei der „richtigen“ Zeit

Der Anwender erwartet berechtig-

terweise, dass ein auf 12 Uhr mittags

konfiguriertes System gemäß dieser

Lokalzeit arbeitet, unabhängig da-

von, ob der TrackCube durch ver-

schiedene Zeitzonen transportiert

wird. Was erwartet der Anwender

dagegen, wenn er mit seinem (deut-

schen) Notebook für längere Zeit auf

Geschäftsreise in London ist, dort

sinnvollerweise seine Systemzeit von

Deutschland auf England umstellt,

sich ins Internet einwählt, und dann

dem (in Deutschland stehenden) Te-

lematik-Portal mitteilt, dass sich der

TrackCube (der sich in England be-

findet) jeden Tag um 12 Uhr ins

GSM-Netz einbuchen soll?

Dieses Beispiel zeigt, dass es bei ei-

ner scheinbar so simplen Sache wie

der „richtigen“ Zeit zu ganz gravie-

renden Unterschieden in der subjek-

tiven Erwartungshaltung des An-

wenders kommt. Aufgabe des Tele-

matik-Anbieters ist es, eine durch-

gängige und eindeutige Systematik

einzuführen, die eine unkomplizier-

te Bedienung und einen störungs-

freien Betrieb gewährleistet.

Bei Genauigkeiten im Sekunden-

bereich ergeben sich zudem Anfor-

derungen an die Synchronisation der

verschiedenen, oben beschriebenen

Systemzeiten. Jeder weiß, wie unge-

nau PC-Uhren laufen, wenn man sie

nicht regelmäßig stellt. Die Portal-

software locate24 synchronisiert im

Hintergrund die verschiedenen Zei-

ten der Server und Kommunika-

tionsmodule. Dies geschieht un-

sichtbar für den Anwender.

AnforderungsgerechteSystemarchitektur

Welche Anforderungen stellt der An-

wender noch an das System? Es muss

genau, jederzeit und flächendeckend

verfügbar sein und die Daten so lie-

fern, dass er sie sofort und unkom-

pliziert weiterverarbeiten kann. Erst

verlässliche Datenqualität und Ver-

fügbarkeit machen den Einsatz pro-

blemlos, damit der Anwender frei für

seine eigenen Aufgaben ist.

Hier ergibt sich ein Dilemma für

den Telematik-Anbieter: Da ist auf

der einen Seite der Kunde, der sich

für seine Prozesse das am einfachsten

zu bedienende, kostengünstigste

und zugleich genaueste System

wünscht. Daten sollen über eine klar

definierte Schnittstelle zur Verfü-

gung stehen und das ohne personel-

len Zusatzaufwand zu fest kalkulier-

baren Kosten. Auf der anderen Seite

sind die GSM-Ortungsinformatio-

nen, die der Netzbetreiber liefert, auf

deren Qualität er zunächst blind ver-

trauen muss, und deren Genauig-

Für ein lückenloses Tracking & Tracing sindzwei Aufgaben von zentraler Bedeutung: DieIdentifikation von Objekten an Start und Zielsowie an wichtigen Umschlagpunkten einer-seits und die Verfolgung der Objekte entlangder Route andererseits.Die Identifikation (per Barcode oder Trans-ponder) stellt sicher, dass die richtigen Ob-jekte den Versender verlassen, und beimEmpfänger denen des elektronischen Lie-feravis entsprechen. Dabei kann die Identifi-kationsebene unterschiedlich ausfallen. Eskann das Transportmittel, also der Containeroder Lkw, identifiziert werden, wodurch in-direkt die darin enthaltene Ladung erfasstwird. Es kann aber je nach Art und Wert derWare auch auf Ladehilfsmittelebene (Palette)

bis zum Einzelstück identifiziert werden.Für die Wegstrecken zwischen den ID-Punk-ten sind Ortungssysteme das Mittel der Wahl.Sie verfolgen Transporte flächendeckend.Insbesondere ermöglichen sie, die genaueTransportroute festzulegen und zu überwa-chen. Dies ist vor allem für Sondertranspor-te (z.B. Gefahrstoffe) interessant, aber auchfür die Steuerung von Logistikprozessendurch die rechtzeitige Anmeldung von baldeintreffenden Gütern. Die GSM-Ortungkommt über Wochen und Monate ohne ex-terne Energieversorgung aus. Dadurch ist ei-ne Verfolgung von Containern realisierbar.Die geringere Genauigkeit gegenüber demGPS-System fällt für logistische Anwendun-gen in der Regel nicht ins Gewicht.

Tracking & Tracing mit GSM-Ortung

TELEMATIK TRANSPORTÜBERWACHUNG

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 65

keit, Verfügbarkeit und Zeitinforma-

tion systembedingt begrenzt sind.

Diese Datenqualität ist ohne jede

Aufbereitung für die Steuerung lo-

gistischer Prozesse nicht ausrei-

chend.

So stand der Anwender früher oft

trotz hoher Investitionen mit diesen

Problemen weitgehend allein da, was

auch durchaus ein Grund für die bis-

her eher geringe Verbreitung ist.

Heute bieten sich durch die Nutzung

datenbankgestützter Verfahren in

Verbindung mit Prozessinformatio-

nen Chancen, damit umzugehen.

Der Schlüssel liegt in der Daten-

aufbereitung durch den Server des

Telematik-Anbieters. Hier bieten

sich viele Eingriffspunkte, da sämtli-

che Transaktionen sowohl in Rich-

tung TrackCube (Konfiguration, Or-

tungsabfragen), als auch die Ant-

worten des Netzes (Positionen oder

auch SMS) durch den Server laufen.

Der erhöht die Qualität der Daten

durch entsprechend angepasste Fil-

ter und damit deren Nutzwert für

den Kunden. So kann der Portal-Ser-

ver beispielsweise Ortungsabfragen

des Kunden abfangen, wenn auf-

grund der Konfiguration des Track-

Cube klar ist, dass gar keine neuen

Ortungsdaten verfügbar sind. Dies

spart Geld beim Kunden.

Hintergrunddienste wie Zeit-

synchronisation oder Energie-Ma-

nagement/Batterieüberwachung

werden auf technischer Ebene ohne

manuelle Eingriffe gelöst und ohne

Kosten für den Anwender bereitge-

stellt.

Auch bei der Konfiguration der

Systeme werden uneindeutige oder

fehlerhafte Angaben des Anwenders

korrigiert und ergänzt. Das Beispiel

mit den missverständlichen/subjek-

tiven Zeiteinstellungen sei an dieser

Stelle noch einmal zur Erinnerung

erwähnt.

Auf dem Rückweg der Ortungs-

daten hin zum Anwender ist das Po-

tenzial noch höher. Die Aufberei-

tung von Daten in Form von grafi-

schen Karten, Excel-Tabellen, csv-

Dateien, xml-Dateien oder Daten-

bankformaten gehört dabei schon zu

den Grundübungen. Die Pufferung

von historischen Daten sorgt für ei-

ne gewisse Unabhängigkeit von der

Verfügbarkeit anderer Server.

Die wichtige Rolledes Dienstleisters

Die „Kür“ eines jeden Telematik-An-

bieters beginnt aber dort, wo er Ge-

nauigkeit, Verfügbarkeit und Rele-

vanz der vom Netzbetreiber zur Ver-

fügung gestellten Ortungsdaten für

den Kunden verbessert. Unvollstän-

dige Informationen werden zum

Beispiel mit digitalisiertem Karten-

material abgeglichen. Kenntnisse der

Netztopologie und der Empfangsei-

genschaften bestimmter Sendemas-

ten steigern die Ortungsqualität. Mit

entsprechenden Funktionalitäten

ausgestattet meldet sich der Track-

Cube, wenn sich Position oder Zu-

stand ändern. Fehlerhafte Daten er-

reichen den Anwender erst gar nicht,

wenn Plausibilitätschecks dies er-

kennen. Schließlich muss sich der

Anbieter immer eines vor Augen hal-

ten: Die Qualität seiner Datenaufbe-

reitung entscheidet darüber, ob er

letztendlich nur als Durchgangssta-

tion oder Datenhändler operiert und

beliebig ersetzbar ist, oder ob er ei-

nen realen, kundenorientierten

Mehrwert erzeugt.

In vielen Fällen sind Telematik-

Systeme für das Tracking und Tra-

cing immer noch zu teuer, zu kom-

plex, zu wartungsintensiv. Die Grün-

de dafür sind teilweise auf Anbieter-

seite zu finden, weil diese versuchen,

Produkte am Markt zu platzieren,

die an den Anforderungen der An-

wender vorbei entwickelt wurden.

Zweitens trägt die Preispolitik eini-

ger Anbieter auch nicht gerade dazu

bei, Vertrauen und den Eindruck zu

fördern, dass es ihnen primär darum

ginge, dem Kunden ein für ihn opti-

males Produkt zu verkaufen.

Aber natürlich trägt auch der

Kunde mit dazu bei, weil viele End-

kunden dazu tendieren gleichzeitig

100% von allem haben zu wollen:

High-Tech-Features wie meterge-

naue Ortung auf der einen Seite,

Low-Cost auf der anderen. Dies lässt

sich in der Regel nicht miteinander

vereinbaren.

In den allermeisten Fällen reichen

für das Tracking und Tracing in der

Logistik Ortungsinformationen in

einem etwas gröberen Maßstab voll-

kommen aus, um die ablaufenden

Prozesse zu kontrollieren, Fehler zu

vermeiden und unbefugten Zugriff

auf wertvolle Güter zu verhindern.

Hier bildet die GSM Ortung eine at-

traktive Alternative zu GPS-Syste-

men und schließt die Lücke zwischen

den Identifikationspunkten von Bar-

code oder Transponder.

Die Einschränkungen, die sich aus

den systemtechnisch unvermeidba-

ren Ungenauigkeiten des GSM-Net-

zes ergeben, werden durch Einsatz

von Software-Layern, wie sie COG-

NID bietet, weitgehend kompen-

siert. Die Datenqualität ist gut für ein

bezahlbares Tracking und Tracing.

Die Lösung ist gezielt auf den An-

wender zugeschnitten. Dieser kann

sich voll und ganz auf seine Prozesse

konzentrieren. Er arbeitet entweder

in seiner Dispositionssoftware und

Tourplanungswelt oder direkt über

das Internetportal Locate24. �

Cognid-Serverstellt hohe Daten-qualität durchintelligente Soft-warefilter sicher.

Dr. Josef Buczynski ist Pro-duktmanager bei der COGNIDConsulting & EngineeringGmbH, 44147 Dortmund,Tel. (02 31) 75 60 76,[email protected]

TELEMATIKTRANSPORTÜBERWACHUNG

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TELEMATIK ORTUNGSSYSTEME

66 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Die Verwendung des weltweit

verbreiteten mobilen Kom-

munikationssystems GSM

als Ortungs- und Positionierungs-

system ist allgemein geschätzt. Als

größter Vorteil gegenüber GPS weist

die GSM-Ortung eine bessere Ver-

fügbarkeit in Großstädten, in Ge-

bäuden und auf abgedeckten Plätzen

auf. Weitere Vorteile sind die größe-

re Verbreitung und die geringeren

Endgerätekosten. Ein Nachteil ist die

Kostenpflichtigkeit, außerdem wur-

de GSM hauptsächlich zur mobilen

Telefonie entwickelt. Die Ortungs-

möglichkeit ist demnach eher als

Nebenprodukt zu betrachten.

Anwendungen mit mäßigen An-

forderungen an Genauigkeit und

Update-Rate, speziell im Bereich der

Transport-Logistik, können mit der

Ortung durch GSM sehr gut aus-

kommen. Durch die nahe liegende

leichte Integration von Ortung und

Kommunikation bei der GSM-Or-

tung fallen die Beobachtung und Ko-

ordination des Logistikverkehrs

leichter und sind zudem zuverlässi-

ger durchführbar. Der Aufwand zur

Koordination der Transporte kann

dadurch erheblich minimiert wer-

den. In der Verkehrsplanung und im

Verkehrsmanagement werden Infor-

mationen zu Position und Fahrt-

richtung von Verkehrsteilnehmern

benötigt. Da GSM-Endgeräte eine

größere Verbreitung und geringere

Endgerätekosten gegenüber GPS

aufweisen, basieren neue Telematik-

Dienste zunehmend auf GSM.

Genaue Lagebestimmungdurch mehrere Bezugspunkte

Die Grundlage für eine erfolgreiche

Ortung sind Referenzen, also be-

kannte Bezugspunkte. Diese können

entweder Naturgegebenheiten sein,

oder sie werden künstlich erschaffen.

Die Referenzen dienen dann als Aus-

gangspunkt für die Lagebestim-

mung. In den meisten Ortungssyste-

men werden mehrere Referenzen be-

nötigt, um eine genaue Lagebestim-

mung durchführen zu können. Die

Gewinnung der Ortungsinforma-

tion lässt sich über zwei verschiede-

ne Methoden realisieren:

� zum einen die Ortung mithilfe

von Wellen und

� zum anderen mithilfe der so ge-

nannten Inertialortung.

Bei beiden Methoden ist gleich,

dass durch das Messen einer propor-

tionalen physikalischen Größe, eine

Schnell und sicher

KYANDOGHERE KYAMAKYA, ALEXANDER POPOVIC,BERNHARD LAMPRECHT UND MOHAMED KHALAF-ALLAH

Der Einsatz und die technische Unterstützung von Dienstleis-tungen in der Transport-Logistik durch moderne Nachrichten-technik ist nicht mehr wegzudenken. Logistikeinheiten nutzendie Informations- und Kommunikationstechnik, um etwa aufEreignisse im Verkehr schnell und sicher reagieren zu können.

Prof. Dr. Kyandoghere Kyamakya, Alexan-

der Popovic und Bernhard Lamprecht

lehren an der Alpen-Adria Universität

Klagenfurt, Forschungsgruppe Verkehrs-

informatik. Mohamed Khalaf-Allah lehrt

am Institut für Kommunikationstechnik

der Universität Hannover.

reagierenGSM-Ortung:Das Bild zeigtAbdeckungsbereiche von GSM-Zellen,die einer Landkarteüberlagert wurden.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 67

Aussage über eine Entfernung ge-

macht werden kann.

Zur Ortung von Mobilstationen

in GSM-Mobilfunknetzen existiert

eine Vielzahl von Verfahren:

� Cell-ID-Ortung: Die Mobilfunk-

zelle, in der sich die Mobilstation

gegenwärtig aufhält, wird durch das

GSM-Netzwerk bestimmt. Die Ko-

ordinaten der Zellbasisstation oder

eine charakteristische Koordinate

der Zelle werden als die geographi-

schen Koordinaten (Position) der

Mobilstation zurück- beziehungs-

weise angegeben.

� Ortung mittels Signalstärkemes-

sungen: Aus den empfangenen Sig-

nalstärken lässt sich, ähnlich der

Laufzeit, über experimentell kali-

brierte Näherungsfunktionen auf

die Entfernung zu einem Sender

schließen.

� Ortung mit Signallaufzeitmes-

sungen: Aus der Laufzeit lässt sich

über einen einfachen mathemati-

schen Zusammenhang auf die zu-

rückgelegte Entfernung schließen.

� Ortung mit Signaleinfallwinkel-

messungen: Die Signaleinfallswinkel

und -richtungen werden an zwei be-

nachbarten Basisstationen erfasst.

� Assisted GPS (A-GPS) und dessen

Erweiterung: Nicht zuletzt wegen

der globalen Verfügbarkeit der satel-

litenbasierten Ortungssysteme hat

man an die Integration des aus der

GPS-Welt bekannten DGPS-(Diffe-

rential GPS-)Ansatzes in das Mobil-

funknetz gedacht. Die Mobilstation

muss hierbei einen GPS-Empfänger

oder -Chip integrieren, und die

GSM-Basisstationen werden zu so

genannten Referenzstationen ausge-

weitet. Weil diese Integration ins

Mobilfunknetz an sich die schlechte

Verfügbarkeit der GPS-Signale in

Gebäuden und in bestimmten Stadt-

gebieten nicht löst, geht man einen

hybriden Weg, welcher diese A-GPS-

Ortung mit den erstgenannten rei-

nen GSM-Ansätzen – Cell ID Ortung

und Signalstärkebasierte Ortung –

kombiniert.

Diese Technik ist für den Massen-

markt noch nicht reif, kommt aber

schon für einige Premiumdienste in

Frage: Gefahrenguttransporte, Sys-

teme zur Ortung oder Verfolgung

von gestohlenen, teueren Autos, Ver-

folgung von Geldtransporten.

Die ungenauesten aller Verfahren

sind die Cell-ID- und die auf Signal-

stärkemessungen basierende Or-

tung, weil die Ortungsgenauigkeit

von Größe und Form der Zellen ab-

hängt. Eine bessere Methode stellt

dagegen die Ortung durch Signal-

laufzeitmessungen dar. Die Haupt-

ursache auftretender Messfehler sind

hierbei Mehrwegausbreitungen, die

nur durch aufwendige Analyse emp-

fangener Signale reduziert werden

können. Neben den Effekten der

Mehrwegausbreitung sind für die

Genauigkeit der Signaleinfallwinkel-

messungsverfahren weitere Faktoren

relevant. Die Winkelempfindlichkeit

der eingesetzten Empfangsantennen

und die Entfernung zwischen Mo-

bilstation und Basisstationen spielen

dabei eine erhebliche Rolle. In Ge-

bieten mit hoher Dichte an Basissta-

tionen ist eine bessere Ortungsge-

nauigkeit zu erwarten als in Gebie-

ten mit geringer Dichte. Der wesent-

liche Genauigkeitsfaktor für Daten-

bankkorrelationsmethoden besteht

in der Art der Erstellung von Refe-

renzdaten. Eine bessere Ortungsge-

nauigkeit erreicht man mit Refe-

renzdaten, die auf Basis von realen

Messungen erstellt wurden (dies ist

mit hohem Erstellungsaufwand ver-

bunden). Falls man den mit realen

Messungen verbundenen Aufwand

nicht leisten kann, greift man auf

Formeln und Funkausbreitungsvor-

hersagemodelle zurück, welche sich

dennoch laut Untersuchungen in ei-

ner niedrigeren Genauigkeit nieder-

schlagen.

Beachtliche Synergiedurch GSM- und GSP-Ortung

Zum Schluss ist die sehr gute und be-

achtliche Synergie zwischen der

GSM- und der GPS-Ortung be-

sonders hervorzuheben. Die oben

beschriebene „Hybride A-GPS“-Or-

tung demonstriert zur Genüge, dass

diese beiden Technologien sich opti-

mal ergänzen: nicht nur im Errei-

chen einer besseren und zuverlässi-

geren Ortung, sondern auch in der

Integration von Ortung und Kom-

munikationsmöglichkeit. Nutznie-

ßer sind die vielen Nutzer ortsab-

hängiger Dienste, darunter auch die

Logistikoperatoren. Auch in wirt-

schaftlicher Hinsicht haben Cell-ID

(zuzüglich Signalstärkemessungen)

und A-GPS die besseren Marktchan-

cen (Bild oben). Das darunter ste-

hende Bild stellt Genauigkeitsanfor-

derungen einiger Beispielanwen-

dungen den jeweils passenden Or-

tungsansätzen gegenüber. �

TELEMATIKORTUNGSSYTEME

Abschätzung des ROI (Return On Investment) für diewichtigsten GSM-Ortungsansätze.

Bild

er:V

erfa

sser

Konkrete Logistik-Anwendungsbeispiele und Genauigkeits-anforderungen.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. KyandoghereKyamakya ist Leiter der For-schungsgruppe Verkehrsinfor-matik (Group of ComputerScience in TransportationInformatics) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,A-9020 Klagenfurt, Tel.(+43-4 63) 27 00-35 40,[email protected]

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70 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Für VW in China: Planungvon Logistikzentren fürdie neue JiS-Montagever-sorgung.

PROFIL LOGISTIKPLANUNG

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN

Für das international agierende Pla-nungs- und IT-Unternehmen ist Lo-gistik die Kernkompetenz. Die fa-blog GmbH entwickelt und realisiertProjekte von logistischen Detailauf-gaben bis zu komplexen Gesamtlö-sungen und bietet somit ein Know-how-Paket zu allen Fragen rund umdie Logistik. Die Kunden profitierenvon maßgeschneiderten Konzeptenfür alle logistischen Unternehmens-funktionen – in der Produktion, imLager, im Frachttransport oder derLieferantenkette.Die fablog GmbH geht aus der imJahr 1982 gegründeten IRS GmbH(Informations- und Rechnersystem)hervor. Aufgabe des Unternehmenswaren die Entwicklung und der Ver-trieb von Software. Noch im Jahr derGründung wurde die erste PC-ge-stütze Lagerverwaltung für dieAdam Opel AG realisiert. Sieben Jah-re später schloss sich die Firma mitmehreren Planungs- und IT-Spezia-listen unter dem Namen fablog zu-sammen. Oberste Priorität galt da-bei der Bündelung der langjährigenErfahrungen und Ressourcen in ei-nem Unternehmen. Im Dezember2005 wurde in Moskau der Grund-stein für die russische fablog OOO„translog“ gelegt. Seit Juli 2006 ge-hört fablog der Chick PackagingGroup, Chicago, USA an.Die Berliner Firma zählt neben nam-haften Kunden über 800 erfolgreichrealisierte Projekte zu ihren Referen-zen. Neben dem Standort Berlinunterhält fablog Niederlassungen inPapenburg, Dresden, Chicago, Mos-kau, Beijing und Shenzhen (China).Im Jahr 2005 erwirtschafteten 50Mitarbeiter 3,5 Mio. Euro Umsatz.Nähere Informationen erhalten Sieunter www.fablog.de.

fablog GmbH

� Logistik-Systemplanung� Supply Chain Management� Lager- und Materialflussplanung� Fabrik- und Werkstrukturplanung� Geschäfts- und Prozessanalysen� Transportplanung/Frachtoptimierung� Systemsimulation� IT-Systemlösungen� LOGIS (Lagerverwaltungssoftware)� FOCUS (Software für Transportma-nagement)� FITT (Track-und-Trace-Software)� COSIS (Container-Status-Informations-system)� COBIS (Containerbeladesystem)� TARIS (Transportleitsystem)� PAKIS (Paketinformationssystem)� ATIS (Prüfstreckensoftware)� Operating Management� Prozessengineering� Service & Wartung

� Automobilhersteller/ -zulieferer (Audi,BMW, DaimlerChrysler, Opel, IVECO)� Chemie und Pharma(AGFA, Dräger, Henkel)� Elektrotechnik/Elektronik(LOEWE, NOKIA)� Nahrungs-/Konsumgüter(Melitta, Quelle)� Logistik/Transport(Deutsche Telekom, Linde)� Luft- und Raumfahrt(EADS, MOOG)� Maschinenbau (AEG, KBA)

Gerhard Evers,Geschäftsführer der fablogGmbH, Fanny-Zobel-Straße 11, 12435 Berlin,Tel. (0 30) 53 62-13 60,[email protected]

Von der strategischen Beratung über fundier-

te Planung, Ausschreibung und Vergabe bis

hin zu Realisierung, Projektmanagement, Ser-

vice und Wartung bietet der Logistik-Profi al-

les aus einer Hand. Hauptaugenmerk liegt da-

bei auf der Gestaltung optimaler Logistiksys-

teme. Zu den konkreten Leistungen der fablog

GmbH gehören Erstellung von Transport-

und Frachtkonzepten, Logistik- und Materi-

alflussplanung, Supply Chain Management

und die Optimierung und Simulation von

Systemen. Darüber hinaus ist die fablog

GmbH führender Entwickler von Logistik-IT-

Systemen. Das Top-Produkt ist die Lagerver-

waltungssoftware LOGIS, der LVS-Standard

für manuelle und automatische Lager. Neben

weiteren Standard-Softwarelösungen, wie

FOCUS (Strategisches Transportmanage-

ment), FITT (Track-and-Trace-System), CO-

SIS (Container-Status-Informationssystem),

COBIS (Containerbelade-

system), TARIS (Trans-

portleitsystem), PAKIS

(Paketinformationssys-

tem) und ATIS (Prüfstre-

ckensoftware), vertreibt

fablog zahlreiche Add-

Ons und kundenspezifi-

sche Programmierleistun-

gen.

Alles aus einer Hand

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 71

PROFILLOGISTIKLÖSUNGEN

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO

REFERENZEN/BRANCHEN

Modern, flexibel, effizient – diese At-tribute beschreiben die Unterneh-mensphilosophie der InnoLOG La-gerverwaltung – ProzesssteuerungGmbH als Systemlieferant von logis-tischen Gesamtlösungen für Distri-bution, Lagerorganisation und Pro-duktion. InnoLOG steht für durch-gängige Logistikkonzepte und Pro-zessketten, die nachhaltige Wettbe-werbsvorteilen bringen. Ob es umPlanung oder Realisierung bis hinzum Betrieb von Anlagen geht, un-sere Kunden können sich auf einekompetente und unfassende Be-treuung verlassen. Der durchgehen-de Systemansatz moderner Entwick-lungsstrukturen und die konsequen-te Umsetzung des anerkanntenSchichtenmodels für die Logistik bil-den die Basis für Fortschritt und In-novation. Solide Software-Modellie-rung und objektorientierte Pro-grammierung gewährleisten Ein-satz- und Investitionssicherheit fürdie Zukunft. Die fortschrittliche undmodulare Systemkonzeption er-möglicht eine Realisierung mit sehrhohem Standardisierungsgrad auchfür individuelle Prozesse. Logistik-kosten senken, Effizienz steigern, un-nötige Kapazitäten abbauen und dieProduktivität erhöhen – das ist durchmoderne Arbeitsabläufe und intelli-gente Prozesslogik auch ohne großeInvestitionen möglich.

InnoLOG GmbH

� MoTIS LSV Lagerverwaltung – WarehouseManagement (WMS), Mandantenverwal-tung, Inventur, Bestandsoptimierung, Stand-ortvernetzung, Chargenverfolgung� MoTIS PS Produktionssteuerung – Prozes-splanung & Steuerung (MES), Roboter, Ma-schinenleitstände,� MoTIS DC Distribution Center –RFID/Barcode Kommissioniersysteme, auto-matische Kommissionieranlagen, Pick-by-light, Pick-by-voice, Batch, Multiorder Pi-cking, Konsolidierung, Fulfillment, Versand,KEP-Dienste, Least-cost-routing, Crossdo-cking� MoTIS FLS Funkleitsystem – Flurförder-fahrzeuge, Gabelstapler, Kommissionierfahr-zeuge, Hubwagen, fahrerlose Transportsys-teme (FTS)� MoTIS MFR Materialfluss-Steuerung – För-

� Automobilbranche� Metallindustrie� Kunststoffverarbeitung� Holz- und Möbelindustrie� Lebensmittel und Konsumgüter� Großhandel, Buchhandel� Spedition, Distribution

Innovative Logistiklösungen für Distribution,

Lagerverwaltung, Organisation und Produk-

tion – das ist der Kern des Leistungsprofils der

InnoLOG GmbH. Dazu gehören Analyse, Op-

timierung und Steuerung von Materialfluss-

systemen und -prozessen; weiterhin Planung

und Betreuung bei der Ausschreibung neuer

Projekte und Realisierung von Logistikanla-

gen als Generalunternehmer. InnoLOG über-

nimmt außerdem die Anbindung neuer Ge-

werke an vorhandene Strukturen und Syste-

me sowie die Migration bestehender Anlagen,

die Integration automatisierter Lager- und

Fördertechnik und den Entwurf und die Im-

plementierung wegoptimierter Funkleitsyste-

me. Beratung, Planung und Realisierung

kommen dabei aus einer Hand. MoTIS LSV

ist das zentrale Modul im InnoLOG-Konzept

für moderne Lagerlogistik. Alle gängigen La-

gerarten vom Blocklager über einfache Fach-

bodenregale bis hin zur vollautomatischen

Hochregalanlage (AKL, AS/RS) sind bereits

integriert und können optimiert werden. Al-

le gängigen logistischen Strategien wie etwa

FiFo, ABC und Wegopti-

mierung sind vordefi-

niert und lassen sich be-

quem per Menu auswäh-

len. Ebenfalls menuge-

steuert können eigene lo-

gistische Strategien ent-

worfen und optimiert

werden. Mit den Modu-

len ist es Unternehmen

möglich, blitzschnell auf

neue Anforderungen zu

reagieren und entschei-

dende Wettbewerbsvor-

teile zu erreichen.

Von Anfang an alles aus einer Hand

dertechnik, Verfahreinrichtungen, Regalbe-diengeräte (RBG/RFZ), AKL, Portalroboter, Vi-sualisierung, Barcode-/RFID-Scantechnik� automatische Hochregalanlagen� automatische Kleinteilelager� Komplettlösungen� logistische Produktionsketten� Betriebsdatenerfassung (BDE)

Leo Bartevyan, Vertriebs-leiter, InnoLOG GmbH,

Pascalstraße 11-13, 52499Baesweiler, Tel. (0 24

01) 60 87-0,leo.bartevyan@

innolog.de

Logistiklösung von InnoLOG für die Milchunion Hocheifel.

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72 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

PROFIL LOGISTIKSERVICE

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN

SAVOYE ist europaweit mitführendin Planung, Realisierung und Imple-mentierung flexibler Logistiksyste-me. Das Leistungsportfolio umfasstKommissioniertechnik, Lagertech-nik, Software, Planung und Integra-tion. Das Konzept: Alles aus einerHand, vom kompletten Projektma-nagement über Hard- und Softwarebis zu Montage und Fernwartungbzw. Hotlineservice.Insgesamt arbeiten nahezu 600Menschen in Frankreich, den Bene-lux-Ländern, Deutschland, Großbri-tannien, Spanien und Italien für SA-VOYE. Im Mittelpunkt der konzen-trierten Forschungs- und Entwick-lungsarbeit steht die Integration vonSoftware und Kommissionier- undLagertechnik.Das IT-Tochterunternehmen a-SIS istHersteller und Systemintegratorkompletter Logistik-IT-Lösungenund ein anerkannter Spezialist in al-len Fragen der Logistik mit denSchwerpunkten Lagerverwaltungund -steuerung sowie Supply ChainExecution. Aktuell werden 500 Lo-gistikstandorte jeder Größe und je-der Branche mit den zuverlässigenDatenverarbeitungssystemen von a-SIS verwaltet und gesteuert.a-SIS investiert umfassend in dieWelt der Logistik: von der globalenVerwaltung der Rückverfolgbarkeit,über Hilfsprozesse zur Entschei-dungsfindung und Verwaltungmehrerer Standorte bis hin zum Da-tenaustausch mit anderen Partnerndes Unternehmens.Außerdem gewährleisten die IT-Lö-sungen von a-SIS die Bereitstellungaller Informationen für jeden Berei-che des Warenlagers, u.a. für auto-matisierte Lagerbereiche, Kommis-sionierbereiche, Zwischenstationender Verpackung oder Co-Packing.

SAVOYE GmbH

� Potentialanalyse und Beratung� Planungs- und Pflichtenhefterstellung� Projektrealisierung und -management� Inhouse- und Onsite-Tests� Mitarbeiterschulung� Produktivsetzung� Support- und 7/24-Hotline,� Upgradeservice� WMS LM 7� TI-Picker� Check-Picker� Voice-Picker� Picker-Ultralight� RFID� Data-Manager

� Ahrend RPZ� EDS Goldwell� Honeywell� Rexel� Spicers

Martin Bitz,Vertriebsleiter Deutschlandder SAVOYE GmbH,Tönisheider Straße 12-16,42489 Wülfrath,Tel. (0 20 58) 77 80-14,[email protected]

Die Lösungen von a-SIS finden Einsatz in den

Logistikzentren von Produktions- und Han-

delsunternehmen, großer Distributoren oder

bei Logistikdienstleistern. Weltweit wurden

von a-SIS mehr als 500 Anlagen in den unter-

schiedlichsten Branchen implementiert.

Schwerpunkte liegen in den Bereichen Le-

bensmittelindustrie, Büroartikel, Bekleidung,

Werkzeuge und Ersatz-

teile, Gesundheitswesen,

Kosmetik und Pharma sowie e-Business.

Weltweit sind bei a-SIS 160 Mitarbeiter von

der Produktentwicklung über die Projektab-

wicklung bis zum Support für mehr als 250

Kunden mit mehr als 5000 Anwendern tätig.

Das umfangreiche Produktsortiment von

a-SIS umfasst sowohl Software- als auch

Hardware-Lösungen, die kosteneffizient und

individuell auf Prozesse und Branchen abge-

stimmt sind, so dass jeder Anwender von ei-

ner integrierten IT-Lösung profitiert, die

schlüsselfertig übergeben wird. Im April 2005

haben SAVOYE und SAP ein Interface Certi-

fication Agreement unterzeichnet, so dass SA-

VOYE Software in Verbindung mit WM SAP

Software genutzt werden kann.

LM7 ist eine Komplettlösung für

die Supply-Chain-Execution – be-

stimmt für die Verwaltung und Op-

timierung der logistischen Prozesse

vom Wareneingang über Einlage-

rung, Bestandsführung, Ressour-

cen-Management und Kommissio-

nierung bis hin zum Warenausgang.

LM7 bietet optimierte Funktionen

insbesondere in der Kleinmengen-

kommissionierung nach dem

Pick&Pack-Prinzip.

Schlüsselfertige Lösungen

SAVOYE bietet IT-Lösun-gen für alle Lagerbereichean – Hard- und Software.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 73

PROFILMATERIALFLUSS

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Die sysmat GmbH in Mainhausen isteiner der marktführenden Anbietervon modularen, frei konfigurierba-ren Standard-Materialflusslösun-gen. Außer der Materialflussrechner-Software matCONTROL bietet dasUnternehmen das branchenunab-hängige modulare Lagerverwal-tungssystem matWMS mit umfang-reichen Funktionalitäten an. 1994gegründet, war das heutige Soft-wareunternehmen zunächst in denBereichen Industrie-Elektroinstalla-tion, Betreuung von fördertechni-schen Anlagen und kundenspezifi-schen Softwarelösungen tätig. Heu-te reicht das Leistungsspektrum vonder Entwicklung, Integration und In-betriebnahme über die Modernisie-rung der Steuerungssoftware inautomatischen Lagern bis zur Anla-gensimulationssoftware matSIMUund zum LagerverwaltungssystemmatWMS. Eine der Kernkompeten-zen von sysmat ist die Ablösung vonveralteter Materialfluss-Software inbestehenden, automatischen Logis-tikzentren. Die modular konzipier-ten sysmat-Softwaresysteme kön-nen leicht in bestehende IT-Archi-tekturen integriert werden. Alle Sys-teme verfolgen ein und dasselbeZiel: Sie realisieren reibungslosenMaterialfluss und gewährleisten da-bei größtmögliche Transparenz. Aufder Referenzliste von sysmat stehennamhafte Unternehmen wie DHL,Danzas, Intersport, John Deere,Olympus, Sharp, SIEMAG, der Lo-gistikdienstleister Nissin, der Health-care-Konzern Lohmann & Rauscherund der Maschinen- und Anlagen-bauer Fecken-Kirfel.

sysmat GmbH

� Materialflussrechner-SoftwarematCONTROL

� LagerverwaltungssystemmatWMS

� Modernisierung von automatischenLagern

� Beratung und Planung imZusammenhang mit der Erweiterung,Modernisierung und Optimierung vonAutomatiklagern

� RFID-Anbindung� Anlagensimulation matSIMU – online

und offline� Service für automatische Anlagen

� Logistikdienstleister� Produzierende Industrie� Maschinenbau� Automotive� Healthcare

Rainer Schulz, geschäftsfüh-render Gesellschafter der sys-mat GmbH – Softwaresystemefür Materialfluss, Götzenweg10, 63533 Mainhausen,Tel. (0 61 82) 82 65-8 03, [email protected]

Die Hauptprodukte der sysmat GmbH sind

die modulare und frei konfigurierbare Mate-

rialflussrechner-Software matCONTROL

und das ebenfalls modulare Lagerverwal-

tungssystem für Automatiklager matWMS.

Bei matCONTROL sind sowohl Schnittstellen

als auch Strategien und Anlagenkomponen-

ten individuell einrichtbar. Mit dem System

können Lager- und Fördertechnik in Host-

systeme integriert und der Materialfluss im

Lager optimal gesteuert werden. Ein weiterer

Einsatzbereich für matCONTROL ist die

Steuerung des Materialflusses in komplexen

Anlagen wie zum Beispiel Produktionsstra-

ßen. Der Vorteil für Maschinen- und Anla-

genbauer: Ihre Mitarbeiter können das Sys-

tem per Drag & Drop unabhängig vom Soft-

warehersteller selbstständig konfigurieren.

Die Software matWMS wurde im Gegensatz

zu den meisten anderen Lagerverwaltungs-

systemen für Automatiklager konzipiert. Das

wirkt sich nicht nur positiv auf die benötigte

Rechnerleistung aus, sondern eröffnet auch

umfangreiche Möglichkeiten und Funktio-

nen für automatische Abläufe und deren Kon-

figuration. Beispiele dafür sind Funktiona-

litäten wie die automatische Wegberechnung

mit Warteschlangenverwaltung, die den Ma-

terialfluss im Lager op-

timiert, oder die An-

steuerung von Pick-to-

Light-Anzeigen. Alle

Schnittstellen zu exter-

nen Systemen sind in

XML realisiert, sämtli-

che Lagerkomponenten

können deshalb herstel-

lerneutral schnell und

einfach an matWMS

angebunden werden.

Systeme selbstständig konfigurierbar

Komplexe Förder-anlagen und Material-flusssysteme sind aufintelligente Softwareangewiesen.

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74 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2006

PROFIL MATERIALFLUSS-MANAGEMENT

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Die Hamburger STILL GmbH ist einführender Anbieter für die intelli-gente Steuerung von Intralogistik-Systemen in Europa. Das Unterneh-men beschäftigt derzeit mehr als6000 Mitarbeiter und ist Marktfüh-rer im Bereich der Elektro-Stapler –es verfügt über mehr als 50 Jahre Er-fahrung in der Entwicklung und Fer-tigung von qualitativ hochwertigenFlurförderzeugen. Von der Unter-nehmenszentrale in Hamburg wer-den nicht nur die 18 Niederlassun-gen in Deutschland geführt, son-dern auch Tochtergesellschaften in19 weiteren Ländern und ein weitgespanntes Händlernetz; Produk-tionsstandorte sind neben Hamburgund Reutlingen auch Montataire inFrankreich und Rio de Janeiro in Bra-silien. Als Premium-Marke ist STILLheute Komplettanbieter in der inner-betrieblichen Logistik – neben viel-fältigen Fahrzeugtypen offeriert dasUnternehmen innovative Dienstleis-tungen und Materialflusslösungen,die auf eigenen Entwicklungen inHard- und Software beruhen undweltweit vermarktet werden. Aufdem spannenden Arbeitsgebiet derIntralogistik – einer Schlüsselstelleder industriellen Fertigung zwischenTechnik und Dienstleistung – entwi-ckelt STILL fortschrittliche Lösungenfür Geräte und Systeme und bietetzukunftsweisende Arbeits- und Aus-bildungsplätze an.

STILL GmbH

� Manager – SCM-Lösung� Internetportal – Logistik-Broker� TimeSlotBooking – Rampenbuchung� Document – Dokumentenmanagement� Workflow engine – frei definierbare Pro-

zesse� TOUR – tourengerechte Bereitstellung� Konzeption und Planung� Simulation – reduziert Projektrisiko� STILL Lagerlogistik – Intralogistik� MMS-X LVS – Lagerverwaltung� MMS-X SLS – Staplerleitsystem� STILL-RFID – Navigationssystem für Flur-

förderzeuge� MMW – ergonomische Arbeitsplätze� MMP – Kommissioniersystem� Lamdba*4x – Datenterminal� FM-Autonom – Schubmaststapler� MXX-Autonom – Kommissionierstapler� Wireless–LAN – Kommunikation� GPRS, UMTS – alternative Kommunika-

tion� STILL-Pallet Runner – hochverdichtetes

Lagersystem

� Alfred Kärcher Produktions-Logistik-Zentrum, Obersontheim

� Deutsche Rockwool Mineralwoll-GmbH, Flechtingen

� Geobra Brandstätter GmbH + Co. KG,Dietenhofen

� Halfen GmbH & Co. KG Befestigungs-systeme, Langenfeld

� Mosecker GmbH & Co. KG, Münster� Scherm Tyre Logistik GmbH, Hannover� Schuon Lager GmbH, Haiterbach� TNT Logistics GmbH Automotive,

Wolfsburg� Walter Kluxen GmbH Elektrogroßhan-

del, Hamburg

Dipl.-Ing. Jörg Brüning,Leiter Lager- undMaterialfluss-Systeme derSTILL GmbH, Berzelius-straße 10, 22113 Hamburg,Tel. (0 40) 73 39-21 50,[email protected]

Die Bereitstellung von Informationsplattfor-

men und Informationsauswertung als Basis

für Optimierungen in der Intralogistik ist das

Thema der nächsten Jahre.

Dabei geht es sowohl um die

Verbesserung der Qualität als

auch um Effizienz. STILL hat

die richtigen Werkzeuge da-

für: Die Gesamtlösung führt

alle notwendigen Informatio-

nen industrie- und standort-

übergreifend zusammen und

optimiert die globalen Ge-

schäftsprozesse. Das STILL

Materialfluss-Management-

System MMS-X ist das ideale

Instrument für SCM in der

Intralogistik. Die Module ar-

beiten mit dem Explorer von

Microsoft zusammen. Es genügt ein Internet-

zugang und MMS-X kann arbeiten – irgend-

wo auf der Welt. Die Abwicklung vor Ort be-

darf natürlich einer angemessenen Hard- und

Software mit der notwendigen Flexibilität.

MMS-X bietet mehr als die klassischen Funk-

tionen wie Wareneingang, La-

gerung, Kommissionierung

und Versand. Das Staplerleit-

system steuert alle in der Intra-

logistik vorkommenden Be-

wegungen. Eine Fahrzeugli-

brary enthält die Leistungsda-

ten der STILL-Flurförderzeu-

ge, die deshalb optimal einge-

setzt werden können. MMS-X

speichert und analysiert die

Daten der Intralogistik.

Schwachstellen können so er-

kannt und beseitigt werden;

die Fehlerraten und die damit

verbundenen Kosten werden

gegen 0 reduziert. Insgesamt steigert MMS-X

die Leistung – und baut Stress bei den Mitar-

beitern ab.

Das ideale Instrument für SCM

Fahrerkabine mit MMS-X-Kom-ponenten.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 75

Mit dem Handscanner lässt sich der Transport-weg der Palette lückenlos verfolgen.

PROFILINNERBETRIEBLICHE LOGISTIK

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN

Das Herzogenauracher Unterneh-men Artschwager + Kohl SoftwareGmbH ist spezialisiert auf innerbe-triebliche Logistik. Seit der Grün-dung im Jahre 1998 modernisiertdas Softwarehaus europaweit Pro-duktionsbetriebe vom Warenein-gang über die Staplersteuerung undPalettenverfolgung bis zum Ver-sand. Der Schwerpunkt liegt in derNahrungs- und Genussmittelindus-trie sowie der Pharmaziebranche.Um die anspruchsvollen Logistikauf-gaben der Kunden optimal umset-zen zu können, entwickelte dasUnternehmen den auf MS Windowsbasierenden A+K LogistikServer. Die-ses Softwarepaket kann innerbe-triebliche Prozesse der Produktions-industrie mittels hochstandardisier-ter Softwaremodule erfassen undverarbeiten.In enger Partnerschaft mit Kunden,einem hochqualifizierten Team unddem Einsatz der richtigen Hard- undSoftware werden innovative Lösun-gen in Bezug auf Wirtschaftlichkeitund Sicherheit geplant und umge-setzt. Die auftraggebenden Betriebewerden dabei in ihrer Gesamtheitmit allen Prozessen, Daten undWorkflows betrachtet und analy-siert.Durch jahrelange Projekt- und Sys-tementwicklungen mit der ProleitAG und der Siemens AG konnte ei-ne gut funktionierende Partner-schaft mit diesen renommiertenUnternehmen aufgebaut werden.Die Artschwager + Kohl SoftwareGmbH verfügt dadurch über tiefesund weit reichendes Know How imBereich der Automatisierung.Zuverlässigkeit, der hohe Anspruchan sich selbst und das ständigeHinterfragen der eigenen Leistun-gen haben die Artschwager + KohlSoftware GmbH zu einer festen Grö-ße im Bereich der Intra- und Förder-logistik werden lassen.

Artschwager + Kohl Software GmbH

� Auftragsplanung� Endverpackung� Etikettierung� Fördertechnik� Kommissionierung� Lagerverwaltung� Logistikleitstand� Materialflusssteuerung� Paletten- und Gebindetransport� Palettenfördertechnik� Palettenverfolgung� Produktion� RHB-Lager� SPS-Steuerung� Staplersteuerung� Umpacken� Versand� Wareneingang� Warenausgang

� Agrozumos S.A., Spanien� Emig, Rellingen, Waibstadt� Fruchtquell, Dodow� IDEAL Automotive GmbH, Bamberg� KWS SAAT AG, Einbeck� Mineralquelle Zurzach AG, Schweiz� Naturella, Öhringen� Proleit AG, Herzogenaurach� Siemens AG, Erlangen� SWS Südwestdeut. Salzwerke AG� Wesergold GmbH & Co. KG, Rinteln

Jürgen Kohl,Geschäftsführer und LeiterInterne Logistik derArtschwager + Kohl SoftwareGmbH, Schützengraben 7,91074 Herzogenaurach,Tel. (0 91 32) 8 36 66-0,[email protected]

Das unmittelbare Arbeitsgebiet der Art-schwager + Kohl Software GmbH, Herzoge-naurach, erstreckt sich über die gesamteinnerbetriebliche Logistik. Vom Warenein-gang über die RHB-Lagerung, Leergutverwal-tung, Produktionsversorgung und dem Ge-bindetransport bis hin zur Endverpackungmit Etikettierung, Staplersteuerung und Ver-sand werden alle Prozesse überwacht und ge-steuert. Der Aufwand an der Laderampe re-duziert sich dadurch drastisch, und die ein-deutige Rückverfolgbarkeit jeder einzelnenPalette ist bis zu 100% gewährleistet. Infor-

mationen über die einzelnen Prozessschrittewerden durch den Logistik-Server zentrali-siert und dem Warenwirtschaftssystem zurautomatischen Weiterverarbeitung überge-ben. Durch diese Datenzentralisierung stehendem jeweiligen Unternehmen alle Informa-tionen wie Lagerbestände, produzierte Men-gen, Warenein- und Ausgänge in Echtzeit zurVerfügung. Rohstoffe, Fertigwaren sowieHilfs- und Betriebsstoffe können just-in-timedisponiert werden. Die integrierte Schwach-stellenanalyse ermöglicht es dem Unterneh-men, Fehler im logistischen Ablauf aufzuspü-ren und durch geeignete Maßnahmen zu be-seitigen. Dadurch wird in kürzester Zeit eineoptimale Auslastung der Anlage erreicht. Be-stehende Softwaremodule werden in Neu-und Umbaukonzepte integriert und zusätzli-che Module dem Logistiksystem beigesteuert.Die Planung neuer sowie die Modernisierungbestehender Anlagen geschieht in enger Zu-sammenarbeit mit den Kunden. Durch Schu-lungen, ein After-Sales-Konzept und einen24-Stunden-Service ist die Betreuung bei An-lagenstillständen durch Artschwager + Kohlgewährleistet.

Rückverfolgbarkeit voll gewährleistet

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76 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2006

Die Software stellt Module für die Grundfunk-tionen der Intralogistik zur Verfügung.

PROFIL WAREHOUSE CONTROL SYSTEMS

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Vanderlande Industries gehört zuden weltweit erfolgreichsten Anbie-tern und Systemintegratoren im Be-reich automatisierter Materialfluss-systeme. Von dem 125 Mitarbeiterstarken Tochterunternehmen Van-derlande Industries Logistics Soft-ware GmbH mit Sitz in Dortmundwird die Software für die Warehou-se-Management-Systeme (WMS)und Warehouse-Control-Systeme(WCS) entwickelt und implemen-tiert. Mit der Logistics SoftwareSuite VISION™ stehen standardi-sierte Softwareprodukte zur Verfü-gung, mit denen vom kleinen, ge-ring automatisierten Lager bis hin zuhochkomplexen Logistik-Systemendas gesamte Leistungsspektrum eu-ropaweit und branchenübergrei-fend abgedeckt wird. Die Systemeund Produkte stellen eine optimaleLösung mit vollständiger Integra-tion dar. VISION™ verfügt überstandardisierte und zertifizierteSchnittstellen zu ERP-Systemen wieSAP, aber auch zu externen Lager-verwaltungssystemen. Die produkt-seitigen Schnittstellen zu unterla-gerten Systemen wie RBG, Förder-technik, Sortiersysteme und Robo-ter runden das Leistungsspektrumab und ermöglichen kunden- undprozessspezifische Lösungen auf derBasis von Standards. Zur optimalenGestaltung der Lagerprozesse stel-len wir unseren Kunden kompeten-te Beratung und weitere Dienstleis-tungen im Bereich der System- undProzessgestaltung ihrer Intralogistikzur Verfügung.

Vanderlande Industries Logistics

� Logistics Software Suite VISION™� Orderdistribution VISIONTM.ODS� Compact-Pick VISIONTM.CPS� Zone-Pick VISIONTM.ZPS� Logistics Data Warehouse� Pick-to-Light-System� Pick-by-Voice� RF-Picking� Planung & Beratung� Projektmanagement� Software-Engineering� Hotline & Customer Service� IT-Equipment� Simulation & Emulation

� Automotive/Continental AG (EU)� B2C/Hilti (DE)� Care/Pharmlog (DE)� Fashion/Rieker (DE, CZ, ROM)� Food/Mircana (CH)� Parts & Components/Arrow (NL)� Retail/Argos (UK), Otto (DE)� Tchibo (DE)� Lego (DE)� Tele Denmark (DK)� Wanadoo (FR)� Motorola (DE)

Stephan Vennemann,Senior Sales Engineer, VanderlandeIndustries Logistics Software GmbH,Joseph-von-Fraunhofer-Straße 25,44227 Dortmund,Tel. (02 31) 97 94-0,[email protected]

ximale Systemstabilität, kurze Implementie-

rungszeiten sowie an die System-

Performance bestehen. Mit

VISION™ wird eine ausge-

reifte Softwarelösung ange-

boten, die den genannten

Anforderungen in allen Be-

langen gerecht wird.

VISION™ stellt dem Benutzer

die Grundfunktionen zur Verfü-

gung, um die Prozesse der Intralogistik opti-

mal auszuführen, zu managen, zu steuern und

in eine vorgegebene Infrastruktur zu integrie-

ren. Auf dieser Basis sind weitere Produkte

verfügbar, die entweder als eigenständige Sys-

teme über Konfigurationen implementiert

oder in komplexen Systemen miteinander

kombiniert werden können. Die Produkte wie

etwa VISION™.ODS, VISION™.CPS und VI-

SION™.ZPS sind Komplettlösungen für die

Kommissionierung. Sie ermöglichen eine fle-

xible Gestaltung kundenspezifischer Ge-

schäftsprozesse durch 100%-ige Anpassung

des Systems – moved by VISION™.

Flexible Gestaltung von ProzessenDie IT-Systeme der Intralogistik unterliegen

fortlaufend Änderungen und Anpas-

sungen. Angetrieben durch Kunden

und Märkte mit Auswirkungen

auf die Distributionsstrategien,

effizientere Materialfluss- und

Prozessoptimierung, neue Vor-

schriften sowie Innovationen in

der IT-, Kommunikations- und Ma-

terialflusstechnik, arbeiten wir an der

stetigen Weiterentwicklung unserer Software-

systeme. Dabei bleiben die Ansprüche an ma-

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 77

PROFILLAGERLOGISTIK

Die Organisation der Lagerplätze sorgt für op-timale Lagerzahlen und optimierte Wege.

Bild

:AJE

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Die AJE Consulting GmbH & Co. KGwurde 1993 von Arnold Johann inRoes bei Koblenz gegründet. DerUnternehmensschwerpunkt liegt alsmittelständisches Systemhaus für In-formationstechnologie im BereichLagerlogistik.AJE ist personell, technisch und or-ganisatorisch als ein Kompetenzzen-trum für die IT-Lagerverwaltung aus-gestattet. Mit branchen- und platt-formunabhängigen Systemen decktAJE die kompletten Prozesse der La-gerverwaltung ab. Vom Lieferantenbis zum Kunden wird der Material-fluss kontrolliert, gesteuert und do-kumentiert.Dies wurde bereits durch europa-weite Installationen mehrfach unterBeweis gestellt. AJE unterstützt imgesamten Logistikbereich mit kom-petenter Beratung sowie der Erstel-lung von Prozessanalysen und Grob-konzepten zur Kostensenkung. Zu-sätzlich liefert AJE die kompletteHardwareausstattung, vom Serverüber Datenfunk, Pick-by-Voice, Bar-code-Scanner, Etikettendrucker undZubehör. LOSSY ist eine Komplett-Lösung für die Logistik, sowohl fürIBM-iSeries-Server als auch für an-dere Plattformen. Die .Net/Java-Ar-chitektur und das On-demand-Kon-zept von AJE erzielen somit höchsteFlexibilität für den Einsatz in der La-gerverwaltung für alle Unterneh-mensgrößen.„Aus der Praxis für die Praxis“ lautetder Leitsatz des neuen Schulungs-und Kompetenzzentrums für Lager-logistik der AJE Consulting in Neu-wied. Dort stehen Experten aus denBereichen Entwicklung, Logistik-mangement, Unternehmensbera-tung und Projektmanagement zurVerfügung. Es werden Projekte rea-lisiert von der ersten Analyse bis hinzur Implementierung. IndividuelleAnwendungen sorgen für kunden-orientierte und reibungslose Pro-jektplanung. (www.aje.de)

AJE Consulting GmbH & Co. KG

� Lagerverwaltung� Chargenverfolgung� RFID, Datenfunk, Barcode� beleglose Kommissionierung� Pick-by-Voice� Lokalisierung� Verortung� Materialflusssteuerung� Barcodescanner� Barcodedrucker� Prozessanalyse� mobile Terminals� Lieferavis� Kommissionierung� Projektmanagement� Systemintegration� Interfaces� Lagergeldabrechnung� Funk-/Staplerleitsystem� Informationssystem

� ALHO Systembau GmbH� Norgren GmbH� Ewals Cargo Care� Dettmer Logistics GmbH & Co KG� Vredestein� Hornbach Baumarkt AG� Lufapak GmbH� Kuhmo� TRW� Wahl & Co Spedition Logistik� BWG Reimer GmbH & Co. KG� Bomag� Griesson – De Beukelaer

Peter Weingartz ist Pro-kurist der AJE ConsultingGmbH & Co. KG, 56754Roes, Tel. (0 26 72) 9364-25, [email protected]

Die AJE Consulting GmbH & Co. KG mit Sitz

in Roes bei Koblenz unterstützt mit ganzheit-

lichen Logistikdienstleistungen. Die Roeser

Logistik-Spezialisten beschäftigen sich insbe-

sondere mit der Optimierung von Abläufen in

der Lagerlogistik und realisieren Rationalisie-

rungspotentiale durch ein flexibles Warehou-

se-Management-System. Das Unternehmen

entwickelt maßgeschneiderte Lösungen, die

kundenspezifisch an die jeweiligen logisti-

schen Anforderungen angepasst werden kön-

nen.

Die Software LOSSY ist ein modular aufge-

bautes Lagerverwaltungssystem. Soll/Ist-Ver-

gleich bei der Vereinnahmung und ein QK-

System sorgen für einen gesicherten WE. Bar-

code, RFID, Datenfunk und Pick-by-Voice

unterstützen alle Bewegungen und gewähr-

leisten höchste Datenqualität. Die Organisa-

tion der Lagerplätze garantiert optimale La-

gerzahlen, kombiniert mit Wegeoptimierung

und Pick-Strategien wird ein Höchstmaß an

Durchsatz erreicht. Standard-Interfaces für

den Datenaustausch mit Kunden, Lieferanten

und allen Systemen garantieren eine papier-

lose Auftragsabwicklung. Eine Anbindung

von KEP-Diensten erlaubt Track and Trace

vom Auftragseingang bis zur Auslieferung

beim Kunden.

Optimierung der Lagerlogistik

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78 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Beim Bekleidungshersteller Gardeur wird derWarenfluss mit You-R® OPEN überwacht.

PROFIL RFID-SERVICE

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO

REFERENZEN

Die RF-iT Solutions GmbH wurde alsInfineon-Management-Buy-out imJahr 2005 gegründet und ist auf demGebiet der RFID-Software und -Dienstleistungen tätig. Das Unter-nehmen verfügt über das weltweitführende RFID-OPerating-ENviron-ment You-R® OPEN als Plattform fürSystemintegratoren. Kombiniert mitdem Know-how der RF-iT-Experten,sorgt You-R® OPEN dafür, dass denSystemintegratoren und Software-herstellern ein rascher und zugleichqualifizierter Markteinstieg ermög-licht wird. Für die überzeugendenFunktions- und Integrationseigen-schaften von You-R® OPEN wurdeRF-iT Solutions im laufenden Jahr2006 mit dem begehrten „Europe-an Auto-ID Award“ in der KategorieRFID ausgezeichnet. In strategischenMarktsegmenten realisiert RF-iT So-lutions Referenzprojekte, so dass dieMultiplikation der Lösungen überdie zertifizierten You-R® OPEN-Part-ner im sich rasch entwickelndenRFID-Markt erleichtert wird. Übertechnische Services wie Studien,Technologieevaluierungen, Bench-marking, Technologie-Consultingund Pre-Sales-Unterstützung arbei-tet RF-iT Solutions als technischesRückgrat der Systemintegratoren.Das „RFID Solution Excellence Cen-ter“ für kundenspezifische RFID-Tests betreibt das Unternehmen amFirmensitz in Graz/Österreich.

RF-iT Solutions GmbH

� RFID-OPerating-Environment� You-R® OPEN� Technische Services� Studien� Technologieevaluierungen� Benchmarking� Technologie-Consulting� Pre-Sales-Unterstützung� RFID-Consulting

� Textil- und Bekleidungsindustrie� Automotive� Hightech� CPG/METRO, Wal-Mart� Bibliotheken� Dokumentenverwaltung� Pharma

Dominik Berger,Geschäftsführer der RF-iTSolutions GmbH,Hans-Resel-Gasse 17a,8020 Graz/ Österreich,Tel. (+43 3 16) 7 11-1 11,[email protected]

Die RF-iT Solutions GmbH verbindet mit

ganzheitlichen Kommunikationslösungen

Geschäftsprozesse, RFID-Technologie und IT.

Viele IT-Unternehmen verfügen über Know-

how im Bereich der RFID-Prozessmanage-

ment-Software, die RFID-Daten mit dem ge-

schäftlichen Kontext verbindet und Back-

End-IT-Systemen zugänglich macht. Eine Lü-

cke zeigt sich aber oft im Bereich hardware-

naher Software und praktischer Erfahrungen

mit der RFID-Technologie selbst. Hier setzt

die RF-iT Solutions GmbH als Anbieter von

Komplettlösungen an. Mit der weltweit füh-

renden RFID-Betriebs- und Entwicklungs-

umgebung You-R® OPEN bietet RF-iT Solu-

tions eine offene Betriebsumgebung für

RFID-Anwendungen. Sie integriert die Hard-

warekomponenten im Reader-Antennen-Be-

reich und wird ständig an neue Marktent-

wicklungen angepasst. Auf der Systemseite

kommuniziert sie über Schnittstellen mit den

unterschiedlichsten Warenwirtschaftssyste-

men, zum Beispiel mit Microsoft Navision

oder der Auto-ID Infrastructure (AII) von

SAP. Damit ermöglicht You-R® OPEN den Be-

trieb der RFID-Prozessmanagement-Soft-

ware unabhängig von der verwendeten RFID-

Technologie, den eingesetzten Geräten und

den jeweiligen Integratoren. Für die Kunden

bietet der Einsatz von You-R® OPEN einen ho-

hen Investitionsschutz. Ein spezielles Kom-

munikationsmodul wurde für die Beklei-

dungsindustrie entwickelt. In diesem Seg-

ment ist RF-iT Solutions Marktführer in Eu-

ropa. Seine Standardmodule nutzt RF-iT So-

lutions in Referenzlösungen und multipliziert

diese über Systemintegratoren und Betreiber.

Damit theoretisch optimierte Geschäftspro-

zesse auch in der praktischen Umsetzung

funktionieren, bietet RF-iT Solutions System-

integratoren umfassende Technologiebera-

tung an.

Offene Betriebsumgebung für RFID

Für die Hauptbibliothek in Wien hat RF-iT eineumfassende Buchungslösung entwickelt.

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 79

PROFILSAP-LÖSUNGEN

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN

Die international tätige REALTECHAG unterstützt Unternehmen bei derOptimierung und Sicherung ihrer IT-Landschaften. Als Spezialist für SAP-Software berät der Unternehmens-bereich Consulting in den dreiSchwerpunkt-Themen SAP-Basis-Technologie, SAP-NetWeaver/Enter-prise SOA und Business Case Inte-gration mit SAP NetWeaver (vomGeschäftsprozess zur Architektur-plattform). Im GeschäftsbereichSoftware bietet REALTECH umfas-sende Lösungen für das Manage-ment heterogener IT-Infrastruktu-ren. Die verschiedenen Produkte fürSystem- und Netzwerkmanagementsichern den hochverfügbaren Be-trieb mittlerer bis großer IT-Infra-strukturen inklusive Applikationenwie SAP, Datenbanken, Betriebssys-teme und Netzwerke. Speziell fürSAP Applikationen entwickelte Pro-dukte (SAP-Add-ons) schaffen per-formante, automatisierte Schnitt-stellen zu anderen Systemen undsorgen damit für den sicheren Aus-tausch von Massendaten und die re-visionssichere Verteilung von Sys-temmodifikationen in großen, ver-netzten SAP-Landschaften.Gegründet wurde REALTECH 1994in Walldorf bei Heidelberg – seit1999 ist das Unternehmen im PrimeStandard an der deutschen Börse no-tiert. Es hat inzwischen vier Ge-schäftsstellen in Deutschland sowieNiederlassungen in Europa,Asien/Pazifik und Nord- und Süd-amerika. Im Geschäftsjahr 2005 er-zielte REALTECH einen Umsatz von50,1 Mio. Euro. Zum Stichtag am 31.Dezember 2005 waren 220 Mitar-beiter in Deutschland beschäftigt –weltweit über 500.

REALTECH AG

� Application-Management� Netzwerk-Management� Service-Management� SOX-konformes SAP-Transport-

management� Automatische Belegdatenerfassung

in SAP� ITIL-konformes SAP-Schnittstellen-

Management– Verbuchungskontrolle– Lückenlose Protokollierung– Integrierter Workflow/Alerting– Automatische Programmgenerierung– Unterstützung aller SAP-zertifizierten

Lademethoden� SAP Consulting

– Basis-Technologie– SAP-NetWeaver/Enterprise SOA– Business Case Integration

� August Storck� BSH Bosch-Siemens-Hausgeräte� Stihl Motorsägen� Freudenberg IT� Fiat Automobil� Trumpf� John-Deere� Kennametal� MAN Nutzfahrzeuge� Sick

Stefan Huber,Product Manager IM/3bei der REALTECH AG,Industriestraße 39c,69190 Walldorf,Tel. (0 62 27) 8 37-0,[email protected]

IM/3 ist eine Schnittstellen-Software zur

Kommunikation zwischen SAP und SAP-

fremden Systemen. Sie unterliegt keinen Ein-

schränkungen dahingehend, welche fremden

Systeme angebunden werden können. Sowohl

IT-nahe Komponenten als auch Produktions-

maschinen, die Daten erzeugen, welche in Wa-

renwirtschaftssystemen verarbeitet werden

müssen, sind mit Hilfe von IM/3 integrierbar.

Die Interface-Software in Verbindung mit In-

dustriemaschinen schließt somit eine wichti-

ge Lücke im Supply-Chain-Management-

Prozess – die Online-Kommunikation von

Maschinen mit der IT. Die einfach zu hand-

habende und bereits vorkonfigurierte Soft-

ware ist in zweierlei Hinsicht interessant für

das produzierende Gewerbe. Der End-Nutzer

beschleunigt mit der leicht zu implementie-

renden Lösung seine Produktion und senkt

durch die Reduzierung der Fehlerrate seine

Kosten. Anbieter von Investitionsgütern er-

weitern mit IM/3 als Zusatzmodul Ihre Pro-

duktpalette und erschließen sich so

international neue Zielmärkte. Dafür

wurde von REALTECH eigens ein

Vertriebspartnermodell entwickelt,

das Maschinenbauern entscheidende

Wettbewerbsvorteile sichert. Durch

die direkte Integration in SAP entfal-

len außerdem zusätzliche Investitio-

nen in Hard- und Software, was den

Interface Manager IM/3 besonders

für mittelständische Unternehmen

zu einer interessanten Lösung macht.

Bereits mehr als 1500 Unternehmen

unterschiedlichster Branchen und

Unternehmensgrößen haben sich für

REALTECH entschieden.

Effizientes Schnittstellen-Management

Die Interface-Software IM/3 verbindet fremde Welten mitSAP-Lösungen.

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80 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

PROFIL IT-DIENSTLEISTUNG

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Als Unternehmen der arvato systemsgroup und damit als Teil der welt-weit agierenden Bertelsmann AG istdie arvato systems | TechnologiesGmbH ein internationaler Full-Ser-vice-IT-Dienstleister. Sein branchen-und technologieübergreifendesLeistungsportfolio verbindet in be-sonderer Weise die Welten von SAPund Microsoft zu integrierten Lö-sungen. arvato systems | Technolo-gies plant, entwickelt, implemen-tiert und pflegt zukunftsgerechteund dynamische IT-Systeme welt-weit. Das vielfältige Angebot er-streckt sich von Standard- und Indi-vidual-Softwareentwicklungen überkomplette ERP-Systeme, zuverlässi-ge Business-Intelligence- und Logis-tik-Lösungen, Application Manage-ment, innovative Lösungen zur Kun-denbindung bis hin zu einem opti-malenRight-shoring Konzept.arvato systems | Technologies bietetoptimale Dienste für kundenindivi-duelle, SAP-basierte Logistik-Lösun-

gen. Nichtnur die Ein-führung vonSAP Logis-tics Execu-tion System(SAP LES),sondernauch dasvielfältigeProzess-Know-howunserer Be-rater im Lo-gistikumfeldsorgt für diepräzise Steu-rung derWertschöp-

fungskette im Supply- Chain-Ma-nagement-Umfeld. Aufgrund dieserKompetenz wurde arvato systemsvon SAP mit dem Status „Special Ex-pertise Partner für SAP LES“ ausge-zeichnet.

arvato systems|Technologies GmbH

� Branchenübergreifende Logistik– undIT-Kompetenz

� Erstellung von Prozessanalysen undMachbarkeitsstudien

� Application Management Services undApplication Service Providing

� Planung, Entwicklung, Optimierung,Betreuung und Pflege kompletter IT-Logistik-Lösungen

� Optimierung von Logistik-Prozessen� Papierlose Lagersteuerung mit Radio

Frequency� Task & Resource Management als Sta-

plerleitsystem oder zur Ansteuerungvon Automatik im Lager

� RFID Systemintegration

� arvato logistics services� hameln pharmaceuticals� SANICARE-Apotheke� SonopressBranchen:� Fertigungsindustrie� Konsumgüterindustrie� Logistikdienstleister� Möbelindustrie� Medien� Pharmaindustrie

Hartmut Fries, Director SAP,arvato systems ITechnologies,33311 Gütersloh,Tel. (0 52 41) 80-10 56,[email protected]

Im Rahmen des Logistik-

Servicepakets LogisticEx-

cellence wird die Standard-

software SAP nach kom-

pletter Prozessanalyse und

je nach Kundenanforde-

rungen optimal implemen-

tiert und bei Bedarf ange-

passt. LogisticExcellence ist

das Ergebnis umfangrei-

cher Erfahrungen aus zahl-

reichen Implementierungs-

und Migrationsprojekten

für verschiedenste Kunden aus dem Logistik-

Bereich.

In diesen Projekten haben wir unter ande-

rem SAP als Multi-Client-Warehouse-Lösung

für einen Logistikdienstleister in seinem eu-

ropäischen Logistikzentrum erfolgreich ein-

geführt. LogisticExcellence unterstützt dabei

die Lager- und Distributionslogistik zur Aus-

lieferung von 120 000 Units pro Tag zum Bei-

spiel mittels Handling Unit Management und

Radio Frequency.

Bei einem Pharmahersteller wurde die An-

bindung von SAP TRM an Lagerautomatik

(RBG, Fördertechnik)

und an eine Pick-to-

Light-Anlage durch uns

implementiert. Die bis-

herige Middleware zur

Ansteuerung der SPS

(speicherprogrammier-

bare Steuerung) konnte

entfallen, was nicht nur

zu deutlichen Kostensen-

kungen führte, sondern

die Prozesse transparen-

ter und stabiler machte.

Durch die direkte Anbindung an SAP werden

die Lager- und Kommissionierungsprozesse

sicher ausgeführt und entsprechen somit den

hohen Qualitätsanforderungen der Phar-

maindustrie.

Application Management Services und Ap-

plication Service Providing (ASP) ergänzen

unser Logistik-Servicepaket und bieten unse-

ren Kunden einen Rund-Um-Service aus ei-

ner Hand. Mit unserem Leistungsspektrum

richten wir uns primär an Unternehmen, die

SAP als ERP System bereits im Einsatz haben

und nach Optimierungspotenzialen suchen.

IT-Logistik-Lösungen auf SAP-Basis

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MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007 81

PROFILSOFTWARE UND BERATUNG

PORTRAIT LEISTUNGSPROFIL

PRODUKTPORTFOLIO REFERENZEN/BRANCHEN

Die Wassermann AG mit Hauptsitz inMünchen ist Anbieter von Supply-Chain-Management-Lösungen fürdie Planung und Steuerung vonUnternehmensabläufen. Mit derKombination aus leistungsstarkenSoftwareprodukten und umset-zungsorientierter Organisationsbe-ratung macht die WassermannAG produzierende Unternehmenschnell, termintreu und ertragsstark.Seit über 20 Jahren ist die Wasser-mann AG auf die Optimierung vonLeistungsprozessen und Lieferkettenspezialisiert. Mehr als 120 Unter-nehmen unterschiedlicher Industrie-zweige setzen auf die Implementie-rungs- und Realisierungserfahrungvon Wassermann.Die Kunden der Wassermann AGprofitieren von jahrzehntelangerProjekterfahrung, spezifischemBranchen-Know-how und einer viel-fach erprobten Reorganisations-kompetenz im Bereich Prozessopti-mierung. Durch die Einführung kla-rer Planungs- und Steuerungsprinzi-pien, leistungsstarker Softwarepro-dukte und einer prozessorientiertenOrganisation führt die WassermannAG ihre Kundenprojekte schnell zumessbaren Erfolgen.Eine ständig steigende Anzahl vonUnternehmen aus der Einzel- &Kleinserienfertigung sowie aus derPharma- & Prozessfertigung und derSerien- & Variantenfertigung setztauf die über 20-jährige Implemen-tierungs- und Realisierungserfah-rung.Die Wassermann AG bildet die Divi-sion „Consulting Service/Wasser-mann“ der Swisslog. Das SchweizerUnternehmen ist weltweit tätig undbietet integrierte Logistiklösungenzur Optimierung von Produktions-und Distributionsprozessen an.Swisslog hat ihren Hauptsitz inBuchs/Aarau, Schweiz, und beschäf-tigt weltweit 1850 Mitarbeiter in20 Ländern.

Wassermann AG

� waySCS (Supply Chain Simulation) fürdie optimierte Planung & Steuerungdes Auftrags- und Produktionsflusses inUnternehmen

� wayRTS (Real Time Simulation) für diePlanung & Steuerung adaptiver Pro-duktions- und Liefernetzwerke in Echt-zeit

� waySTS (Strategic Simulation) für dielängerfristige strategische Planung vonProduktionsnetzwerken

� wayFOR (Forecast Optimizer) für dieschnelle und präzise Ermittlung künfti-ger Marktbedarfe

� wayKPI (Performance Monitor) für diepermanente Überwachung der Leis-tungsfähigkeit der Supply Chain

� wayMES (Enterprise Frontend) für dieeffizienten Kommunikation zwischender Supply-Chain-Steuerungsabteilungund den Leistungserbringern

� wayVMI (Vendor Frontend) für die ein-fache Integration von Kunden und Lie-feranten

Antje Zientek,Manager Marketing& Communications,80686 München,Tel. (0 89) 57 83 99-1 64,[email protected]

Die Wassermann AG entwi-

ckelt und realisiert IT-gestütz-

te Lösungen für das Supply

Chain Management – für pro-

duzierende mittelständische

Betriebe ebenso wie für inter-

national agierende Konzerne.

Die Funktionalitäten der way-

Produktfamilie unterstützen

die operative Planung & Steu-

erung von einzelnen Unter-

nehmen, die Optimierung von

Produktions- und Liefernetz-

werken sowie die strategische

Netzwerkplanung.

Die Architektur, die Methodik und die

Funktionen der Wassermann Software basie-

ren auf dem Konzept der Human Centered

Planning Intelligence. Entsprechend der

Überzeugung, dass die menschliche Lösungs-

kompetenz für ein erfolgreiches Supply Chain

Management unverzichtbar ist, bietet die

Wassermann AG Planern echt-

zeitfähige Softwareanwendun-

gen, die sie in ihrer Arbeit effi-

zient unterstützen.

Automatismen entlasten den

Anwender bei Routinetätigkei-

ten und komplexen Optimie-

rungsaufgaben. Der Mensch mit

seinem Wissen und seiner Erfah-

rungentscheidet inkritischenSi-

tuationen und steuert den Ge-

samtprozess. Die way-Produkte

verschaffen den nötigen Über-

blick und machen früh auf Pla-

nungskonflikte aufmerksam.

Alle Anwendungen sind schlank in der Ar-

chitektur und leicht beherrschbar. Auch in

komplexen Planungsumgebungen bleiben die

Simulationswerkzeuge intuitiv und flexibel

und liefern schnell wertvolle Ergebnisse für

die nachhaltige Optimierung von Leistungs-

prozessen.

SCM-Softwarelösungen und Consulting

Einzel- und Kleinserienfertigung� Atlas Elektronik� Baltic Metalltechnik� Oerlikon Contraves� Rauch LandmaschinenfabrikPharma- und Prozessfertigung� Altana Pharma� Boehringer Ingelheim Pharma� Merz Pharma� Rottendorf PharmaSerien- und Variantenfertigung� Erco Leuchten� Hirschmann Electronics� Rosenberger Hochfrequenztechnik� VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken

Wassermann unterstütztUnternehmen mit Softwareund Beratung bei Planung,

Steuerung und Optimierungvon Geschäftsprozessen.

Bild

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82 MM Logistik · Der Softwareführer 2006/2007

Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg,

Tel. (09 31) 4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70

Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:

www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion.

Bitte Presseinformationen nur einmal senden

Projektleitung: Dr. Martin Wölker

Verantwortl. Redakteurin: Ulrike Gloger (ug)

Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84,

Christine Fries, Tel. -2340, Gabriele Hain, Tel. -23 76

Konzeption und Design: Manfred Bayerlein

Layout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Bruno Feser, Michael Scheidler,

Manfred Werner

Produktion: Irene Hetzer, Bernadette Schäfer-Gendron

Verlag:Anschrift: Vogel Industrie Medien GmbH & Co. KG,

Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-0,

Fax (09 31) 4 18-20 22, www.maschinenmarkt.de.

Die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse lauten wie folgt: Gesellschafte-

rin der Vogel Industrie Medien: Vogel Business Medien GmbH & Co. KG,

Max-Planck-Str. 7/9, 97082 Würzburg, persönlich haftende Gesellschafte-

rin der Vogel Business Medien GmbH & Co. KG: Vogel Business Medien

Verwaltungs-GmbH, Kommanditistin: Vogel Medien GmbH & Co. KG.

Geschäftsführung: Gerrit Klein, -29 85, Fax -20 20,

[email protected]

Objektleitung: Filomena Will, -26 86, Fax -20 22,

[email protected]

Marketingleitung: Elisabeth Ziener, -26 33, Fax -20 22,

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Verantw. für den Anzeigenteil: Irene Hetzer, -22 19, Fax -27 84,

Bernadette Schäfer-Gendron, -26 55, Fax 27 84

MM-Börse: Harald Bode, -23 68, Fax -26 66,

[email protected]

Vertriebs-, Leser- und Abonnentenservice: DataM-Services GmbH,

Fichtestr. 9, 97074 Würzburg,

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[email protected], www.datam-services.de

Erscheinungsweise: einmal im Jahr

Verbreitete Auflage: 5000 Exempl., Bezugspreis: Einzelheft 19,95 �

Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle

Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. Sollte die Fachzeitschrift

aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert wer-

den können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung

vorausbezahlter Bezugsgelder.

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Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Würzburg

Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto

beiliegt.

Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen

Zwecken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesell-

schaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336 München 2, Goethestraße 49,

nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird.

Verkauf:Volker Siegl, Tel. -24 70, Fax -22 44, [email protected]

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