LEISTUNGSDI -Untersuchung von D IAGNOSTIK IM WAKEBO n internationalen Spitzensportlern und Kadera Diplomarbeit vorgelegt von Alexander Neuwirth Deutsche Sporthochschule Köln Köln, 2009 OARDEN athleten-
LEISTUNGSDIAGNOSTIK I
-Untersuchung von internationalen Spitzensportlern und Kaderathleten
Deutsche Sporthochschule Köln
EISTUNGSDIAGNOSTIK IM WAKEBOARDEN
Untersuchung von internationalen Spitzensportlern und Kaderathleten
Diplomarbeit vorgelegt von
Alexander Neuwirth
Deutsche Sporthochschule Köln
Köln, 2009
AKEBOARDEN
Untersuchung von internationalen Spitzensportlern und Kaderathleten-
Erklärung:
Ich versichere, dass ich diese Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Wörtlich wiedergegebene Textstellen, auch Einzelsätze oder Teile davon, sind als Zitate kenntlich gemacht.
Köln, den 9.6.2009
Alexander Neuwirth
I
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung ..................................................................................................... 1
2. Theoretische Einführung .............................................................................. 3
2.1. Vorstellung der Sportart ........................................................................ 3
2.2 Historische Entwicklung ........................................................................ 4
2.3. Spezifische Leistungsdiagnostik im Wakeboarden ................................ 8
2.4. Aktueller Stand der Forschung .............................................................11
3. Material und Methoden................................................................................13
3.1. Probanden ...........................................................................................13
3.2. Diagnostik ............................................................................................17
3.2.1. BMI- und Körperfettbestimmung ...................................................17
3.2.2. Kraftdiagnostik .............................................................................19
3.2.2.1. Isometrische Kraftdiagnostik ......................................................21
3.2.2.2. Dynamische Kraftdiagnostik ......................................................23
3.2.3 Koordination/Gleichgewichtsfähigkeit ............................................23
3.2.4. Sprunganalyse ..............................................................................25
3.2.5. Ausdauerdiagnostik.......................................................................26
3.2.6. Feldtest .........................................................................................27
3.2.7. Muskuläre Dysbalancen ................................................................28
3.3. Statistische Auswertung .......................................................................29
4. Ergebnisdarstellung ....................................................................................30
4.1. BMI- und Körperfettbestimmung...........................................................30
4.2. Kraftdiagnostik .....................................................................................31
4.2.1. Isometrische Kraftdiagnostik .........................................................32
4.2.2. Dynamische Kraftdiagnostik ..........................................................37
4.3. Koordination/Gleichgewichtsfähigkeit ...................................................41
4.4. Sprunganalyse .....................................................................................44
4.5. Ausdauerdiagnostik ..............................................................................45
4.5.1. Kardiozirkulatorische und metabolische Funktionsgrößen .............45
4.5.2. KardiorespiratorischeFunktionsgrößen ..........................................48
4.6. Feldtest ...............................................................................................49
5.7. Muskuläre Dysbalancen .......................................................................50
5. Diskussion ...................................................................................................51
5.1. BMI- und Körperfettbestimmung...........................................................51
II
5.2. Kraftdiagnostik .....................................................................................52
5.2.1. Isometrische Kraftdiagnostik .........................................................53
5.2.2. Dynamische Kraftdiagnostik ..........................................................61
5.3. Koordination/Gleichgewichtsfähigkeit ..................................................67
5.4. Sprunganalyse .....................................................................................70
5.5. Ausdauerdiagnostik ..............................................................................72
5.5.1. Kardiozirkulatorische und metabolische Funktionsgrößen .............73
5.5.2 Kardiorespiratorische Funktionsgrößen .........................................80
5.5.3 Kritik Fahrradergospirometrie ........................................................87
5.6 Feldtest ................................................................................................88
5.7 Muskuläre Dysbalancen .......................................................................89
6. Zusammenfassung ......................................................................................91
7. Literaturangaben .........................................................................................98
8. Anhang ..................................................................................................... 106
III
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1: REFERENZEN DER PROBANDEN ......................................................................................................... 15
TABELLE 2: ANTHROPOMETRISCHE DATEN UND TRAININGSPENSUM. ...................................................................... 16
TABELLE 3: KLASSIFIKATION DES BMI FÜR ERWACHSENE NACH WHO (2000) ........................................................ 17
TABELLE 4: KLASSIFIKATION DES FETTGEHALTS FÜR ERWACHSENE NACH WHO (2000). BMI IN [KG/M2] ................... 18
TABELLE 5: BMI UND KÖRPERFETTWERTE DER PROBANDEN SOWIE MITTELWERTE UND STANDARDABWEICHUNGEN.. 30
TABELLE 6: FMAX DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN [N] SOWIE MITTELWERTE (M)
UND STANDARDABWEICHUNGEN (S). .......................................................................................................... 32
TABELLE 7: FMAXREL DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN [N/KG] SOWIE MITTELWERTE
UND STANDARDABWEICHUNGEN ................................................................................................................ 33
TABELLE 8: RFD DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN [N/S] SOWIE MITTELWERTE SOWIE
STANDARDABWEICHUNGEN. ...................................................................................................................... 34
TABELLE 9: LEISTUNG DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN [WATT], SOWIE
MITTELWERTE UND STANDARDABWEICHUNGEN........................................................................................... 37
TABELLE 10: RELATIVE LEISTUNG DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN [WATT/KG]SOWIE
MITTELWERTE UND STANDARDABWEICHUNGEN........................................................................................... 38
TABELLE 11: ZURÜCKGELEGTER WEG DER POSTUROMEDPLATTE AUF X UND Y-ACHSE SOWIE DER GESAMTWEG IN CM
FÜR EINBEINSTAND LINKS SOWIE RECHTS MIT GEÖFFNETEN AUGEN. ............................................................. 41
TABELLE 12: ZURÜCKGELEGTER WEG DER POSTUROMEDPLATTE AUF X UND Y-ACHSE SOWIE DER GESAMTWEG IN CM
FÜR EINBEINSTAND LINKS SOWIE RECHTS MIT GESCHLOSSENEN AUGEN. ...................................................... 42
TABELLE 13: SPRUNGHÖHEN DER PROBANDEN GEMESSEN NACH IMPULS SOWIE FLUGZEIT [CM]. ............................. 44
TABELLE 14: LAKTATWERTE DER EINZELNEN PROBANDEN NACH DEN JEWEILIGEN STUFEN DER
FAHRRADSPIROERGOMETRIE IN [MMOL/L] ................................................................................................... 45
TABELLE 15: HERZFREQUENZEN NACH DEN JEWEILIGEN STUFEN ........................................................................... 46
TABELLE 16: LEISTUNGEN DER PROBANDEN BEI V2 UND V4 IN [WATT] ................................................................... 47
TABELLE 17: SAUERSTOFFAUFNAHME VO2MAXREL IN [ML*MIN-1*KG-1] SOWIE DEREN MITTELWERTE UND
SATANDARDABWEICHUNGEN. .................................................................................................................... 48
TABELLE 18: ATEMMINUTENVOLUMEN IN [L/MIN] SOWIE DEREN MITTELWERTE UND STANDARDABWEICHUNGEN. ........ 49
TABELLE 19: LAKTATWERTE DER PROBANDEN UNTER WAKEBOARDWETTKAMPFBEDINGUNGEN UNMITTELBAR NACH DER
KÜR IN [MMOL/L] ...................................................................................................................................... 50
TABELLE 20: LAKTATWERTE ALS AUSBELASTUNGSKRITERIEN FÜR ERWACHSENE BEI DER ERGOMETRIE NACH MADER
U. MITARB. 1976 IN [MMO/L]. ..................................................................................................................... 76
TABELLE 21: KLASSIFIZIERUNG DES MAXIMALEN ATEMMINUTENVOLUMENS NACH N.S. NOWACKI 1998, M. FAROUK
1999 UND ERGÄNZUNGEN NACH SAWELLION (AUS SAWELLION 2001) ................................................... 80
TABELLE 22: VERGLEICH DER ATEMMINUTENVOLUMEN VERSCHIEDENER SPORTARTEN BEI ERSCHÖPFENDER
FAHRRADSPIROERGOMETRIE NACH DER 1 WATT/KG KG METHODE MIT WAKEBOARDERN (GETESTET NACH DEM
MOMENTUM TESTPROTOKOLL). VERGLEICHSWERTE NACH NOWACKI ET AL. 1988, 1990 UND ERGÄNZUNGEN
DURCH SAWELLION (AUS SAWELLION 2001)......................................................................................... 82
TABELLE 23: ZURÜCKGELEGTER WEG DER POSTUROMEDPLATTE AUF X- UND Y-ACHSE FÜR TENNISSPIELER IN [CM] MIT
GESCHLOSSENEN AUGEN (VGL. TAB. 12) .................................................................................................. 106
TABELLE 24: ZURÜCKGELEGTER WEG DER POSTUROMEDPLATTE AUF X- UND Y-ACHSE FÜR HANDBALLER IN [CM] MIT
GESCHLOSSENEN AUGEN (VGL. TAB. 12) .................................................................................................. 106
TABELLE 25: ZURÜCKGELEGTER WEG DER POSTUROMEDPLATTE AUF X- UND Y-ACHSE FÜR FUßBALLER IN [CM] MIT
GESCHLOSSENEN AUGEN (VGL. TAB. 12) .................................................................................................. 107
TABELLE 26: SPRUNGHÖHEN VON HANDBALLERN UND TENNISSPIELERN BEIM CMJ IN [CM]. ................................... 108
TABELLE 27: SPRUNGHÖHEN DER FUßBALLER BEIM CMJ IN [CM]. ........................................................................ 108
IV
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1: WAKEBOARDER RUTSCHT ÜBER OBSTACLE . .................................................................................... 4
ABBILDUNG 2: AUS SKURFER ANZEIGE VON 1984 (MICHAEL, 2003) ...................................................................... 5
ABBILDUNG 3: WAKEBOARDER SPRINGT ÜBER DIE HECKWELLE EINES BOOTES. DABEI MUSS ER TROTZ DES STARKEN
ZUGS DES BOOTES DIE LEINE IN KSP-NÄHE HALTEN, UM STABIL IN DER LUFT ZU BLEIBEN. ............................... 9
ABBILDUNG 4: DIE BEI DER KRAFTDIAGNOSTIK VERWENDETEN GERÄTE SOWIE DIE GELENKSTELLUNGEN BEI DER
ISOMETRIE UND DYNAMIK. ......................................................................................................................... 20
ABBILDUNG 5: KRAFT-ZEIT-KURVE UND DIE DARAUS ABLESBAREN PARAMETER. ..................................................... 22
ABBILDUNG 6: DAS ZUR GLEICHGEWICHTSDIAGNOSTIK VERWENDETE POSTUROMED. ......................................... 24
ABBILDUNG 7: BILDABFOLGE FÜR DEN CONTERMOVEMENTJUMP ............................................................................ 25
ABBILDUNG 8: WAKEBOARDER BEI DER FAHRRADESPIROERGOMETRIE. .................................................................. 27
ABBILDUNG 9: MAXIMALE KRAFTFÄHIGKEIT DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN
PROZENT ZUM MITTELWERT. ..................................................................................................................... 32
ABBILDUNG 10: MAXIMALE RELATIVE KRAFTFÄHIGKEIT DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN
IN PROZENT ZUM MITTELWERT. ................................................................................................................. 33
ABBILDUNG 11: RFD DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN KRAFTGERÄTEN IN PROZENT ZUM
MITTELWERT. ........................................................................................................................................... 34
ABBILDUNG 12: MAXIMALE LEISTUNG DER EINZELNEN PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN PROZENT
ZUM MITTELWERT. (VEREINZELT FEHLENDE BALKEN WEISEN AUF FEHLENDE ERGEBNISSE HIN). ...................... 37
ABBILDUNG 13: MAXIMALE RELATIVE LEISTUNG DER PROBANDEN AN DEN VERSCHIEDENEN GERÄTEN IN PROZENT ZUM
MITTELWERT. ........................................................................................................................................... 38
ABBILDUNG 14: GESAMTWEGE DER AUSLENKUNG DER PLATTE FÜR DIE EINZELNEN PROBANDEN BEIM EINBEINSTAND
LINKS (LI AUF GESAMT) UND RECHTS (RE AUF GESAMT) MIT GEÖFFNETEN AUGEN (GESTRICHELTE LINIEN GEBEN
MITTELWERTE AN). ................................................................................................................................... 41
ABBILDUNG 15: GESAMTWEGE DER AUSLENKUNG DER PLATTE FÜR DIE EINZELNEN PROBANDEN BEIM EINBEINSTAND
LINKS (LI ZU GESAMT) UND RECHTS (RE ZU GESAMT) MIT GESCHLOSSENEN AUGEN (GESTRICHELTE LINIEN GEBEN
MITTELWERTE AN) .................................................................................................................................... 42
ABBILDUNG 16: SPRUNGHÖHEN DER EINZELNEN PROBANDEN NACH IMPULS SOWIE FLUGZEIT. (GESTRICHELTE LINIEN
GEBEN MITTELWERTE AN) ......................................................................................................................... 44
ABBILDUNG 17: LEISTUNG [WATT] DER EINZELNEN PROBANDEN BEI DER 4MMOL/L LAKTAT-SCHWELLE NACH MADER
BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE (GESTRICHELTE LINIE GIBT MITTELWERT AN). ...................................... 47
ABBILDUNG 18: REL. VO2MAX [ML*MIN-1*KG
-1]DER EINZELNEN PROBANDEN BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE
(GESTRICHELTE LINIE GIBT MITTELWERT AN). ............................................................................................. 48
ABBILDUNG 19: FMAXREL AN DER AP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ...................................................... 55
ABBILDUNG 20: OPTIMALE HALTUNG BEIM WAKEBOARDEN (AUS SÜß 2005). .......................................................... 55
ABBILDUNG 21: FMAXREL AN DER LE IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN ....................................................... 56
ABBILDUNG 22: RFD DER WAKEBOARDER AN DER BE IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN ............................... 57
ABBILDUNG 23: PMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER LE IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ....................... 62
ABBILDUNG 24: WAKEBOARDERIN TRAINIERT AUF DEM INDO-BOARD IHRE GLEICHGEWICHTSFÄHIGKEIT. ................... 67
ABBILDUNG 25: MAXIMALE HERZFREQUENZ DER WAKEBOARDER BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE IM VERGLEICH
ZU ANDEREN KADERATHLETEN .................................................................................................................. 74
ABBILDUNG 26: MAXIMALE LAKTATWERTE DER WAKEBOARDER BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE IM VERGLEICH ZU
ANDEREN KADERATHLETEN ....................................................................................................................... 76
ABBILDUNG 27: LEISTUNG DER WAKEBOARDER BEI V4 IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ............................. 78
ABBILDUNG 28: AMV DER WAKEBOARDER BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE IM VERGLEICH ZU ANDEREN
KADERATHLETEN GETESTET NACH MOMENTUM TESTPROTOKOLL . ............................................................ 83
ABBILDUNG 29: RELATIVE VO2MAX VON DEUTSCHEN KADERATHLETEN VERSCHIEDENER SPORTARTEN ERHOBEN BEI
LAUFBANDERGOMETRIE IM VERGLEICH ZU WAKEBOARDERN, DIE AUF DEM FAHRRAD SPIROERGOMETRISCH
V
AUSBELASTET WURDEN. STATUSERHEBUNG AN DER DSHS-KÖLN, INSTITUT FÜR TRAININGSWISSENSCHAFT UND
SPORTINFORMATIK (VERÄNDERT NACH HAEGELE ET AL. 2008). ................................................................. 85
ABBILDUNG 30: VO2MAXREL DER WAKEBOARDER BEI DER FAHRRADSPIROERGOMETRIE IM VERGLEICH ZU ANDEREN
KADERATHLETEN. ..................................................................................................................................... 86
ABBILDUNG 31: RFD DER WAKEBOARDER AN DER AP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ............................ 109
ABBILDUNG 32: PMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER AP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 109
ABBILDUNG 33: FMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER BE IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 110
ABBILDUNG 34: FMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER BP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 110
ABBILDUNG 35: RFD DER WAKEBOARDER AN DER BP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ............................ 111
ABBILDUNG 36: PMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER BP IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 111
ABBILDUNG 37: FMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER LC IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 112
ABBILDUNG 38: RFD DER WAKEBOARDER AN DER LC IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ............................ 112
ABBILDUNG 39: PMAXREL DER WAKEBOARDER AN DER LC IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ..................... 113
ABBILDUNG 40: RFD DER WAKEBOARDER AN DER LE IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTLERN. ............................ 113
VI
Abkürzungsverzeichnis:
Abb. Abbildung
AP Abdominal Press
BMI Body Mass Index
BE Back Extention
BP Bench Press
ca circa
CMJ Counter Movement Jump
DSHS Deutsche Sporthochschule Köln
DTVB Deutscher Tourismus Verband
DWSV Deutscher Wakeboard Verband
evtl. eventuell
Fmax maximale Kraft
Fmaxrel relative maximale Kraft
IWSF Internatinal Waterski Federation
KSP Körperschwerpunkt
LC Leg Curl
LE Leg Extention
M Mittelwert
vgl. vergleiche
VO2max maximale Sauerstoffaufnahme
VO2maxel relative maximale Sauerstoffaufnahme
Pmax maximale Leistung
Pmaxrel relative maximale Liatung
RFD Rate of Force Development
RM Row Machine
S Standardabwechung
SGMA Spoting Goods Manufacturers Association
sog. so genannten
WWA World Wakeboard Association
1. Einleitung
1
1. EINLEITUNG
Wakeboarden ist eine Sportart, die sich weltweit immer größer werdender
Beliebtheit erfreut. Im Herkunftsland USA lockt die Sportart Millionen von
Zuschauer an die Fernsehgeräte. Tausende schauen bei Wettkämpfen vor
Ort zu. Atemberaubende und gefährlich anmutende Manöver lassen für
den Betrachter ein imposantes und ästhetisches Gesamtbild entstehen.
Ob als Breiten- oder Spitzensport, die Anzahl der Wakeboarder nimmt
jährlich zu. WALTER (2001) bestätigt in seiner sozialwissenschaftlichen
Untersuchung zum Wakeboarden dieser Sportart auch in Deutschland
eine große Zukunft. Deutschland kann mit einer Infrastruktur von über 70
Wakeboardanlagen punkten, wodurch dem Sport als Breitensport alle Tü-
ren offen stehen. Laut SGMA 2009 (Sporting Goods Manufacturing Asso-
ciation) gibt es alleine in den USA ca. 4 Millionen aktive Wakeboarder, in
Deutschland wird die Zahl auf 0,5 – 1,9 Millionen geschätzt (DEUTSCHER
TOURISMUS VERBAND 2003).
Dieses wachsende Interesse am Wakeboarden ist unter anderem für eine
Professionalisierung aller Bereiche der Sportart verantwortlich. Die Elite
des Sports trainiert täglich mehrere Stunden, um den wachsenden Ans-
prüchen gewachsen zu sein. Trotzdem gibt es bisher kaum sportwissen-
schaftliche Untersuchungen zum Wakeboarden. Generell gibt es in jungen
Boardsportarten, wie dem Snowboarden, Skateboarden oder Surfen nur
sehr vereinzelt wissenschaftlich fundierte Grundlagenforschung. Diese ist
jedoch unbedingt notwendig, um ein detailiertes und wissenschaftlich fun-
diertes Anforderungsprofil einer Sportart zu erstellen und eine exakte
Trainingssteuerung im Hinblick auf eine Verbesserung der Leistung zu
gewährleisten. Die komplexe Leistungsdiagnostik gilt als eine der wichtigs-
ten Voraussetzungen, um eine Aussage über den Trainingszustand eines
Athleten treffen zu können und eine Trainingssteuerung zu gewährleisten
(NOWACKI 1977).
Die Bestimmung der Leistungsfähigkeit von nationalen Kader- und Spit-
zensportlern der Sportart Wakeboarden stellt ein zentrales Ziel dieser Ar-
beit dar. Dazu werden die im Institut für Sportwissenschaft und Sportin-
1. Einleitung
2
formatik an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS-Köln) zur Verfü-
gung stehenden Gerätschaften genutzt, wodurch eine umfangreiche Diag-
nostik konditioneller und koordinativer Fähigkeiten (Kraft-, Ausdauer-, und
Gleichgewichtsdiagnostik sowie eine Analyse der Sprungkraftfähigkeit)
möglich ist. Ein Feldtest soll Aufschluss über das Laktatverhalten bei der
Ausübung der Sportart unter Wettkampfbedingungen geben. Durch diese
komplexe Diagnostik unterschiedlichster Parameter, dem Vergleich dieser
Parameter innerhalb der Gruppe sowie mit den Ergebnissen anderer Ka-
derathleten aus anderen Sportarten, sollen die spezifischen Stärken und
Schwächen der Profiwakeboarder herausgestellt werden. Zusätzlich wer-
den die Ergebnisse der Kraftdiagnostik auf muskuläre Dysbalancen hin
untersucht. Zusätzlich soll anhand der Ergebnisse ein wissenschaftlich
fundiertes Anforderungsprofil der Sportart erstellt werden, um in Zukunft
eine optimierte Trainingssteuerung zu sichern.
Folgende Fragestellungen und Ziele stehen hierbei im Mittelpunkt dieser
experimentellen Diplomarbeit:
- Wie sind allgemeine konditionelle und koordinative Fähigkeiten von
Wakeboardern im Vergleich zu anderen Sportarten einzuordnen?
- Schneiden die wettkampfbezogen erfolgreicheren Wakeboarder
allgemein oder spezifisch für bestimmte Fähigkeiten besser ab als
die weniger erfolgreichen Wakeboarder?
- Welche Parameter stechen bei den Wakeboardern besonders posi-
tiv/negativ hervor? Kann anhand dieser Parameter ein zuvor erstell-
tes Anforderungsprofil wissenschaftlich verifiziert werden und gibt
es anhand der Ergebnisse der Kraftdiagnostik Möglichkeiten der
Trainingsoptimierung?
- Sind bei den Athleten evtl. muskuläre Dysbalancen auf Grund von
einseitigen, sportartspezifischen Belastungen beim Wakeboarden
zu diagnostizieren und welche präventiven Empfehlungen können
gegeben werden?
2. Theoretische Einführung
3
2. THEORETISCHE EINFÜHRUNG
2.1. VORSTELLUNG DER SPORTART
„Imagine yourself being pulled over the water, standing on a board and
going 25 miles an hour…
Imagine yourself being ejected into the sky by jumping over a massive
wake which is created by a powerful motorboat…
Imagine yourself flying through the air doing all kind of maneuvers and
again landing smoothly on the water riding away like cutting through but-
ter…
Imagine wakeboarding…“ (vgl. BOOTH 2007, S.344)
Wakeboarden ist ein Extremsport, der verschiedene Aspekte artverwand-
ter Sportarten verbindet. Teilbereiche der Sportarten Wasserski, Snow-
boarden und Surfen lassen sich im Wakeboarden wiederfinden. Die Ähn-
lichkeit des Wakeboardens zum Wasserskifahren besteht darin, von ei-
nem Boot oder einer Wasserskianlage mit Hilfe einer Zugleine über das
Wasser gezogen zu werden. Es ist vergleichbar mit dem Snowboarden,
da der Sportler in beiden Fällen seitlich zur Fahrtrichtung steht und fest
durch eine Bindung mit dem Brett verbunden ist. Parallelen zum Surfen
ergeben sich, da durch Ausgleichsbewegungen beim Gleiten über das
Wasser immer wieder das Gleichgewicht hergestellt werden muss.
Der heutige Wakeboarder benutzt die Heckwelle des Bootes als Sprung-
schanze, um verschiedene Manöver, wie Salti, Schrauben oder Drehun-
gen auszuführen. Im Wasser schwimmende Objekte, sogenannte „Obs-
tacles“ dienen ebenfalls als Sprungschanze oder Rutschoberfläche (siehe
Abb. 1).
2. Theoretische Einführung
4
Abbildung 1: Wakeboarder rutscht über Obstacle .
Viele der gewagten Sprünge kommen ursprünglich aus dem Snowboarden
und wurden direkt ins Wakeboarden übernommen. Snowboarder, die im
Sommer keine Möglichkeit besitzen, ihre Sportart auszuüben, Kiteboarder,
denen der Wind fehlt oder Surfer, die nicht in Küstennähe wohnen, sehen
im Wakeboarden eine angenehme Abwechslung. Steckt die Sportart noch
vor 15 Jahren in den Kinderschuhen, so hat sich bis heute eine eigens-
tändige Kultur mit einem ausgeprägten sozialen Umfeld entwickelt.
2.2 HISTORISCHE ENTWICKLUNG
„I was looking for something to do when its flat“
Mit diesem Satz wurde der kalifornische Surfer Tony Finn 1985 als Erfin-
der der Sportart berühmt (BOOTH 2007, S.344). Zuerst ließ sich Tony
Finn mit einem normalen Surfbrett hinter einem Boot her ziehen. Schon
bald verstand er, dass er seine Füße nicht zum Anpaddeln einer Welle
benötigte und brachte Schlaufen auf seinem Surfbrett an. Um dieses für
Manöver wendiger zu machen, verkürzte er es drastisch. Schließlich
brauchte er kein langes und breites Brett mehr, da er nicht von einer Welle
2. Theoretische Einführung
5
getragen sondern von einem Boot gezogen wurde. Der Skurfer1 war gebo-
ren, der Vorgänger des heutigen Wakeboards (Vgl. Abb. 2).
Tony Finn verbrachte sehr viel Zeit damit, seine Erfindung mit Erfolg zu
vermarkten. Dank der Schlaufen blieb das Brett an den Füßen und erste
Sprünge über die Heckwelle des Bootes wurden möglich. Viele Wasser-
skifahrer sahen im Skurfer eine willkommene Abwechslung zu ihren kon-
ventionellen Wasserskiern.
Zur selben Zeit beschäftigte sich ein Mann namens Jimmy Redman aus
Texas mit ähnlichen Ideen. Ein paar Jahre vergingen und 1990 wurden die
ersten Skurfer-Championships ausgetragen und von dem amerikanischen
Sportsender ESPN übertragen.
Abbildung 2: Aus Skurfer Anzeige von 1984 (MICHAEL, 2003)
Der Skurfer war jedoch sehr ungeeignet, um waghalsige Manöver zu voll-
bringen. Durch seine immer noch vergleichsweise längliche und dicke
Form war er sehr instabil auf dem Wasser und für Sportler war es sehr 1 Der Skurfer war ein mit Schlaufen versehendes Surfbrett. Der Prototyp des heutigen Wake-boards (siehe Abb. 2)
2. Theoretische Einführung
6
schwierig, neue Tricks zu lernen. Erst als Herb O‘ Brien, der Besitzer der
Wasserskifirma H.O. Sports, Anfang der neunziger Jahre das Hyperlite
erfand, konnte vom ersten Wakeboard gesprochen werden. Nach jahre-
langem Probieren erlaubte eine neue Bauweise ein Wakeboard zu produ-
zieren, das nicht mehr so dick und trotzdem stabil war. Durch die neuen
dünnen Kanten sank es tiefer ins Wasser ein und war dadurch wesentlich
stabiler und besser zu steuern. Außerdem zerbrach es nach Sprüngen
nicht mehr so schnell wie der Skurfer. Herb entwickelte den Prototyp des
Wakeboards immer weiter. Bedeutende Schritte bezüglich der Entwick-
lung waren Veränderungen der Unterseite des Boards. Sogenannte
Channels2 halfen dabei, die Wasseradhäsion zu brechen und machten
das Wakeboard erneut berechenbarer in seinen Fahreigenschaften. Das
Wasser wurde nach Sprüngen besser geteilt und die Landungen wurden
weicher. Das erste Wakeboard mit einer Form, die auch heute noch ähn-
lich verwendet wird, wurde dann 1993 von Jimmy Redmon entworfen. Es
war das erste seiner Art, das nicht mehr asymmetrisch wie ein Surfbrett
gebaut wurde. Bei diesem neuen Wakeboard waren die Enden absolut
gleich geformt und mit Finnen versehen. Dieses erste symmetrische Wa-
keboard erlaubte dem Sportler, in beide Richtungen gleichermaßen zu
fahren. Nun war es unerheblich, welcher Fuß nach einem Sprung vorne
stand. Damit war das Tor zu immer kreativeren Manövern geöffnet und
der Wakeboardsport konnte sich weiterentwickeln.
Um den Sport unabhängig von den Wasserskiverbandsstrukturen ausü-
ben zu können, gründete Jimmy Redmon bereits 1989 die World Wake-
board Association (WWA), welche heute noch in den USA die Dachorga-
nisation der Wakeboarder darstellt. Als 1992 die Sportpromotion-Firma
World Sports & Marketing die erste Pro Tour in den USA organisierte und
diese auf den renommierten Fernsehkanälen ESPN und ESPN2 übertra-
gen wurde, erlangte das Wakeboarden erstmals große Popularität. Spon-
soren waren von nun an bereit, dank der wachsenden medialen Präsenz,
immer mehr Gelder in die noch junge Sportart zu investieren. Dank der
tiefen Vernetzung der Sportart mit dem Sportmarketing namhafter Firmen
2 Channels heißen übersetzt Kanäle. Die Wakeboardunterseite wird mit diesen versehen. Sie wirken wie Finnen bei einem Surfbrett.
2. Theoretische Einführung
7
sind heute Preisgelder im fünfstelligen Bereich auf großen internationalen
Veranstaltungen wie dem World Cup zur Regel geworden. Außerhalb der
USA werden die meisten großen Wettkämpfe von der International Wa-
terski Federation (IWSF) organisiert. Der erste erwähnenswerte Wett-
kampf in Deutschland war der Fanatic-Cup, er wurde 1996 in Berlin aus-
getragen. Seitdem folgten viele weitere Wettkämpfe in immer kürzeren
Abständen, wodurch auch in Deutschland der Sport an Aufmerksamkeit
gewann. Leider sind die Rahmenbedingungen für die Wakeboarder in
Deutschland suboptimal. Der Naturschutz verbietet die Nutzung von Seen
durch Motorboote und es gibt nur wenige Wasserskistrecken auf den
Flüssen. Hinzu kommt, dass diese wenigen Strecken ebenfalls durch viele
Berufsschiffe befahren werden und somit das Wakeboarden erheblich be-
hindert wird. Diese besondere Situation hat in Deutschland dazu geführt,
dass sich der Sport überwiegend an die Seilbahnen verlagert hat. Diese
Ausnahme wird dadurch unterstützt, dass es in keinem Land so viele
Wasserskiseilbahnen gibt wie in Deutschland. In Deutschland gibt es kei-
ne eigene Wakeboard-Organisation. Der deutsche Wasserski Verband
(DWSV) ist der IWSF angeschlossen und hat sich des Wakeboardsports
angenommen. Das Resort Wakeboarden des DWSV trägt jährlich eine
deutsche Meisterschaft an der Seilbahn sowie am Boot aus. Leider bleibt
der DWSV, der sich traditionell eher dem klassischen Wasserskisport ver-
bunden fühlt, eher passiv. Das betrifft z.B. die Koordination einer dem
Sport angemessenen deutschen Wakeboard-Tour hinter dem Boot oder
von anderen Wettkämpfen. Der DWSV ist für die Entsendung deutscher
Wakeboarder zu internationalen Wettkämpfen sowie für die Ausbildung
der Schiedsrichter verantwortlich.
2. Theoretische Einführung
8
2.3. SPEZIFISCHE LEISTUNGSDIAGNOSTIK IM WAKEBOARDEN
Ziel der Leistungsdiagnostik ist es, durch die Erfassung und Analyse der
individuellen Leistungsfähigkeit das zukünftige Trainingsprogramm zu ge-
stalten bzw. zu optimieren (WARNKE 2006).
Der Profiwakeboarder von heute unterscheidet sich in seinem Trainings-
umfang und dessen Intensität nicht mehr von Sportlern traditioneller
Sportarten. Je früher der Sportler seine Leistung mit Hilfe von leistungs-
diagnostischen Methoden objektiviert, desto eher lernt er sein Training
optimal zu steuern. Die Selektion der leistungsdiagnostischen Methoden
ist dabei abhängig von den zu testenden Fähigkeiten sowie von der
Sportart. In diesem Fall dem Wakeboarden (WARNKE, PHIELER 2006).
Die klassischen Methoden der sportmedizinischen Leistungsdiagnostik
stützen sich auf Messungen physiologischer Größen, wobei definierte
muskuläre Belastungen Daten verschiedener Parameter liefern. (DE
MARÉES 2002)
Jede Sportart erfordert individuelle Voraussetzungen der Leistungsfähig-
keit ihrer Hauptbeanspruchungsformen. Diese gilt es für die Sportart Wa-
keboarden herauszufinden und zu optimieren.
Ähnlich dem Turnsport lässt sich das Wakeboarden als Sportart akrobati-
scher Natur zu den technisch kompositorischen Sportarten zählen.
Die Beherrschung neuartiger, schwieriger und koordinativ komplizierter
Bewegungen wird dem Athleten abverlangt. Wettkämpfe werden auf
Grundlage von dargebotenem Schwierigkeitsgrad, Ausführung und Kom-
position der Manöver entschieden. Durch die für den Extremsport typische
Vielfältigkeit in dem Wettkampfparcours können die Wakeboarder ihre in-
dividuelle Note, umgangssprachlich „Style“ genannt, als Ausdruck ihrer
Persönlichkeit geltend machen. Dabei werden das ästhetische Empfinden
und der Sinn für die Schönheit einer Bewegung gefördert. Die Freiheit in
der Ausführung stellt einen großen Unterschied des Wakeboardens zu
den Normen anderer konventioneller Sportarten wie z.B. dem Turnen, dar.
Koordination, Flexibilität, Kraft, Schnelligkeit sowie Ausdauer bilden die
allgemeinen Hauptbeanspruchungsformen, die, je nach sportlicher Diszip-
lin, in unterschiedlichem Maße die Fähigkeiten des Athleten bestimmen.
2. Theoretische Einführung
9
Der akrobatisch technische Anspruch der Sprünge lässt den koordinativen
Fähigkeiten sowie der Orientierungsfähigkeit ein hohes Maß an Wichtig-
keit zuteil werden. Der Wakeboarder benötigt bei der Ausübung seiner
Sportart sehr gute sensomotorische Fähigkeiten, um seinen Körper-
schwerpunkt (KSP) auf dem Board zu zentrieren (WARNKE 2006). Hierzu
soll in dieser Diplomarbeit (DA) ein spezieller Koordinationstest Daten
über die Gleichgewichtsfähigkeit des Wakeboarders liefern. Kraft ist eben-
falls eine wichtige Komponente, um die verschiedenen Körperpositionen
beim Wakeboarden einnehmen und halten zu können (siehe Abb. 3).
Abbildung 3: Wakeboarder springt über die Heckwelle eines Bootes. Dabei muss er trotz des starken Zugs des Bootes die Leine in KSP-Nähe halten, um stabil in der Luft zu bleiben.
Dem starken Zug, den das Boot oder die Seilbahn verrichtet sowie den
großen Scherkräften auf Grund der verdrehten Haltung beim Wakeboar-
den, muss ständige Haltearbeit entgegen gesetzt werden. Dies ist ohne
erhebliche statische Haltekraft nicht möglich. Die Zughantel muss dabei
körpernah am KSP gehalten werden, da sich hier der „Dreh- und Angel-
punkt“ für alle Saltos und Drehungen oder deren Kombinationen befindet.
Jeder Sprung wird beim Wakeboarden durch schnellkräftiges Abspringen
aus dem Wasser heraus initiiert. Dafür ist eine gute dynamische Kraftent-
faltung sowie Schnell- und Explosivkraft gerade in der Beinstrecker-
2. Theoretische Einführung
10
Muskulatur (m.quadrizeps femoris) von Nöten. Auch diese Form der Kraft-
fähigkeit soll im Labor mit Hilfe einer Kraftmessplatte und eines Counter
Movement Jumps (CMJ) ermittelt werden. Da gerade in der Kraftdiagnos-
tik verschiedene Messmethoden und Apparaturen zur Anwendung kom-
men, ist es schwierig, genügend vergleichbare Daten zu finden. Da an der
DSHS-Köln in den letzten Jahren in Kooperation mit dem Land NRW das
Projekt MOMENTUM durchgeführt wird, in der Kaderathleten verschiede-
ner Sportarten ebenfalls leistungsdiagnostisch mit denselben Apparaturen
und Versuchsanordnungen untersucht werden, sollen die dabei erhobe-
nen Ergebnisse als Vergleichswerte dienen.
HOLLMANN (2000) kategorisiert verschiedene Sportarten hinsichtlich der
zugehörigen motorischen Beanspruchungsformen sowie der aeroben und
anaeroben Belastung. Dabei wird das Turnen, Turmspringen sowie Ski-
springen in die Gruppe der Geschicklichkeitssportarten eingeteilt. Alles
Sportarten, die im weiteren Sinne dem Wakeboarden ähneln. Die auftre-
tenden Belastungen werden dabei als überwiegend aerob eingestuft. Ob
der Wakeboarder eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit besitzt, soll im La-
bor mit Hilfe einer Fahrradspiroergometrie überprüft werden. Bei einem
Feldtest unter realen Wettkampfbedingungen soll eine Laktatmessung
weitere Aufschlüsse über die beim Wakeboarden auftretenden Belastun-
gen geben und ob diese im aeroben oder anaeroben Bereich liegen. Laut
DE MARÉES (2002) gelten Feldtests als unerlässlich, um eine angenäher-
te sportartspezifische Belastung zu diagnostizieren und die tatsächlichen
Leistungen einer Sportart zu beurteilen. Weiter führt DE MARÉES an,
dass nicht nur Labor- oder Feldtest, sondern Labor- und Feldtest wichtige
Rollen bei der Leistungsdiagnostik einnehmen. Des Weiteren soll die Leis-
tungsdiagnostik der dynamischen sowie isometrischen Kraftfähigkeiten
und ihrer Parameter Aufschluss über die spezifische Kraftfähigkeit des
Wakeboarders geben, wobei auf die mögliche Ausprägung muskulärer
Dysbalancen geachtet wird. Da im Bereich des Wakeboardens noch keine
derartige Diagnostik durchgeführt wurde, soll ebenfalls die generelle An-
wendbarkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Leistungsdiagnostik im Wa-
keboarden überprüft werden.
2. Theoretische Einführung
11
2.4. AKTUELLER STAND DER FORSCHUNG
Wakeboarden ist eine relativ junge Sportart mit nur wenigen wissenschaft-
lich fundierten Untersuchungen. Es lassen sich Untersuchungen zu den
beim Wakeboarden auftretenden Verletzungen finden (CARSON 2004,
HOSTETLER et al. 2005). Die bei diesen Arbeiten gefundenen Ergebnisse
geben Informationen über die am häufigsten verletzten Körperregionen,
welche Aufschluss über Gefahren und besonders beanspruchte Struktu-
ren beim Wakeboarden geben. Zu einer komplexen differenzierten Leis-
tungsdiagnostik der Sportart Wakeboarden konnten in der Literatur keine
Daten gefunden werden. Daher müssen die erhobenen Parameter zu-
nächst sportspezifisch kategorisiert und interdisziplinär eingeordnet wer-
den.
Hierzu sollen Arbeiten aus anderen Sportbereichen als Vergleich heran-
gezogen werden. Da die Sportart Wakeboarden wie auch der Turnsport zu
den akrobatisch, technisch-kompositorischen Sportarten zählen und im
Bereich Turnen schon einige Leistungsdiagnostiken durchgeführt wurden,
soll der Turnsport als Vergleichssportart dienen. Die Arbeiten bezüglich
der Ausdauerleistungsfähigkeit der Turner von RASIM (1980) und SA-
WELLION (2001) werden hierzu als Vergleich herangezogen. RASIM un-
tersuchte in einem Feldtest 23 Turner und 10 Turnerinnen der deutschen
Nationalmannschaft und Bundesliga auf das Verhalten hämodynamischer
sowie metabolischer Parameter bei der Ausübung verschiedener Turn-
übungen. Dabei bestritten die Herren einen Kürsechskampf, die Damen
einen Kürvierkampf unter den damals geltenden Regeln des Olympiakomi-
tees. Er konnte danach Aussagen über die beim Turnen auftretenden Be-
lastungen machen. Er erhob im Rahmen seiner Arbeit für die einzelnen
Teile des Kürsechskampfes jeweils die durchschnittlichen Laktatwerte der
Turner. Die Werte der männlichen Turner sollen später mit den bei dieser
Arbeit festgestellten Laktatwerten im Feldversuch verglichen werden.
SAWELLION untersuchte 21 Turner der Landesliga Hessen zum Verhal-
ten des körperlichen, kardiozirkulatorischen, kardiorespiratorischen und
metabolischen Leistungsvermögens. Dazu wurden seine Probanden auf
dem Fahrradergometer spiroergometrisch ausbelastet. Seine Ergebnisse
12
wurden mit denen anderer Sportler verglichen und sollen auch in dieser
Arbeit als Vergleichswerte, der in der Spiroergometrie erhobenen Aus-
dauerparameter dienen.
Die wichtigsten Vergleichswerte für diese Arbeit soll jedoch die seit 2006
an der deutschen Sporthochschule Köln (DSHS-Köln) ins Leben gerufene
Studie MOMENTUM liefern. In dieser modernen Grundlagen- und Anwen-
dungs-orientierten Forschung zur Verbesserung der internationalen Kon-
kurrenzfähigkeit von deutschen Spitzensportlern werden bei MOMENTUM
Athleten aus allen Sportbereichen auf ihre Leistungsfähigkeit hin unter-
sucht. Aufgrund der erzielten Ergebnisse werden Trainingsempfehlungen
gegeben. Dafür durchlaufen die Athleten ein umfangreiches Testprotokoll
im Labor, das unter anderem eine Kraftdiagnostik, Sprungkraftanalyse,
Gleichgewichtsdiagnostik sowie eine Ausdauerdiagnostik (Spiroergomet-
rie) beinhaltet. Dies sind diagnostische Verfahren, die auch in der vorlie-
genden Diplomarbeit angewendet werden.
In der Studie MOMENTUM wurden seit 2006 mehrere Hundert Kaderath-
leten erfasst. Dadurch liegt dieser Arbeit ein optimaler Datensatz zur ver-
gleichenden Analyse vor. Ohne diesen großen Pool an Vergleichsdaten
aus der MOMENTUM-Studie, wäre eine Einordnung der erhobenen Kraft-
parameter nicht einfach, da auf dem Gebiet Kraftdiagnostik mit Elitesport-
lern nur sehr wenig Vergleichsliteratur aufzufinden ist. Desweiteren be-
steht bei Ergebnissen, die in fremden Instituten und an anderen Apparatu-
ren erheben wurden, immer die Problematik der Vergleichbarkeit. Für alle
in der Kraftdiagnostik des Instituts für Sportwissenschaft und Sportinfor-
matik der Deutschen Sporthochschule Köln erhobenen Daten sind die Gü-
tekriterien Validität, Reliabilität und Objektivität gegeben.
3. Material und Methoden
13
3. MATERIAL UND METHODEN
3.1. PROBANDEN
Im folgenden Kapitel wird das Probandenkollektiv, Studiendesign sowie
der Ablauf der Studie beschrieben. Außerdem werden die verschiedenen
Messapparaturen, deren Anwendung und die erhobenen Parameter vor-
gestellt. Das Probandenkollektiv setzte sich aus 12 männlichen Proban-
den zusammen. Alle waren Leistungswakeboarder und hatten bemer-
kenswerte Erfolge in der Sportart vorzuweisen. Diese Erfolge reichten von
Siegen und Platzierungen bei nationalen Wettkämpfen bis hin zu Europa-
und Weltmeisterschaften (siehe Tab. 1). Acht der zwölf Untersuchten war-
en zu diesem Zeitpunkt Kaderathleten. Das Durchschnittsalter der Pro-
banden lag bei 22,83 ± 5,71 [Jahren], Durchschnittsgewicht bei 79,63 ±
10,59 [kg]. Die mittlere Größe betrug 179,88 ± 6,1 [cm]. Alle anthropomet-
rischen Daten können der Tabelle 2 entnommen werden, wobei jeweils
der maximale sowie der minimale Wert rot markiert sind. Zusätzlich wurde
das wöchentliche Trainingspensum registriert. Die Probanden gaben ei-
nen wöchentlichen Trainingsumfang von 10,96 ± 3,29 Stunden an. Im In-
stitut für Trainingswissenschaften und Sportinformatik an der deutschen
Sporthochschule Köln wurden komplexe Untersuchungsverfahren zur
Kraft-, Koordinations-, Sprungkraft- und Ausdauerleistungsfähigkeit an den
zur Verfügung stehenden Geräten durchgeführt. Desweiteren wurden der
Body Mass Index (BMI) sowie Körperfettgehalt aufgezeichnet. Nach den
Laboruntersuchungen wurde ein Feldtest unter Wettkampfbedingungen
durchgeführt. Alle Probanden standen für die ganze Zeit zur Verfügung
und konnten jeden Test, bis auf sehr wenige Ausnahmen, absolvieren.
3. Material und Methoden
14
Wettkampfleistungen der Probanden:
Um bei einer späteren statistische Analyse auf eine Korrelation der einzel-
nen Ergebnisse in der Diagnostik und dem Erfolg im Wettkampf zu prüfen,
wurden den Athleten aufgrund ihrer Platzierungen in nationalen, europa-
weiten und weltweiten Wettkämpfen Punkte von * bis ***** verliehen.
Dies geschah in Übereinstimmung mit den von der IWSF (International
Waterski Ferderation) und WWA (World Wakeboard Association) offiziell
anerkannten Schiedsrichtern Florian Süß und Hardy Tunnissen. Beide
haben jahrelange Erfahrungen als Schiedsrichter bei Wakeboardwett-
kämpfen und Meisterschaften zu verzeichnen und kennen sich exzellent in
der Sportart aus.
* = mäßige Wettkampfleistung,
** = befriedigende Wettkampfleistung,
*** = gute Wettkampfleistung,
**** = sehr gute Wettkampfleistung
***** = überragende Wettkampfleistung
3. Material und Methoden
15
Tabelle 1: Referenzen der Probanden
Proband Erfolge
1
*
- 4. Platz National Tour Deutschland Junioren 07 (Cable)
- 5. Platz DM Junioren 08 (Boot)
2
**
- deutscher Vizemeister Junioren 08 (Cable)
- 3. Platz LA Open Junioren 06 (Cable)
3
**
- 1. Platz hessische Meisterschaft Open 08 (Cable)
- 6. Platz Europatour Open 07 (Cable),
- 6. Platz DM Open 07 (Cable)
- 5. Platz DM Open 08 (Boot)
4
***
- Deutscher Meister Junioren 07 (Boot)
- Deutscher Meister Open 08 (Boot)
- 5. Platz Europatour Open 08 (Cable)
5
****
- 2 x Europatoursieger Junioren 07, 08, (Cable)
- deutscher Vizemeister Junioren 07, 08 (Cable)
- 3. Platz Europameisterschaft Junioren 08 (Cable)
- deutscher Vizemeister Junioren 08 (Boot)
6
***.
- 2 x deutscher Vizemeister Junioren 06, 07(Cable)
- 3. Platz DM Junioren 08 (Boot)
- 5. Platz WM Junioren 07 Obstacles ONLY (Cable)
7
**
- deutscher Meister Masters 07 (Boot)
- Vizemeister Masters 08 (Boot)
8
***
- mehrfacher deutscher Meister Junioren (Boot)
- WM Finalist 98 Junior Boys (Boot)
- 6. Platz EM Junior Boys 99 (Boot)
- 3. Platz DM Open 07 (Boot)
- deutscher Vizemeister Open 08 (Boot)
9
*****
- 3. Platz WM 03 Open (Cable)
- 2. Platz World Games 05 Open (Cable)
- mehrfacher Deutscher Meister Open (Cable)
- Mannschaft Europa und Weltmeister (Cable)
10
***
- 3 x deutscher Meister 05, 06, 08 Junioren (Boot)
- 8. Platz WM und EM 06 Junioren (Cable)
- 4. Platz Europatour 07 Junioren (Cable)
11
****
- 4 x deutscher Meister Open 01 – 04 (Boot)
-6. Platz World Games Open 2001 Japan (Boot)
- 3.Platz EM Open 2002 (Cable)
- Overall Title German Wakeboard tour Open 2002 (Cable)
12
****
- Europameister 08 Open (Cable)
- 3 x deutscher Meister Open (Cable)
3. Material und Methoden
16
Altersschranken für Wakeboardwettkämpfe:
Folgende Altersschranken gibt es beim Wakeboarden. Die verschiedenen
Altersklassen, in denen die Wakeboarder ihre Ergebnisse erzielt haben,
spielen bei Wertung eine entsprechende Rolle. Dabei ist das technische
Niveau in der Regel bei der offenen Klasse (Open) am höchsten, bei den
Junioren am zweit-, und bei den Masters und Junior Boys am dritthöch-
sten.
- Junior Boys = 0 – 15 Jahre
- Junioren = 15 – 18 Jahre
- Open (Königsklasse) = Keine Altersschranken
- Masters = 30 +
Tabelle 2: Anthropometrische Daten und Trainingspensum.
Proband Alter [Ja-hre]
Größe [cm]
Gewicht [kg]
Training/
Woche [h]
1 18 178 76,3 10
2 19 170 70,7 15
3 22 178 80,4 12
4 20 179 90,8 14
5 18 182 83 14,5
6 16 165 54,8 13
7 34 189 91,9 8
8 24 180 76,7 7
9 31 183 83,5 7
10 19 178 73,4 12
11 31 183 96,5 5
12 22 184 77,6 14
M 22,83 179,08 79,63 10,96
S 5,713 6,10 10,59 3,29
3. Material und Methoden
17
3.2. DIAGNOSTIK
3.2.1. BMI UND KÖRPERFETTBESTIMMUNG
Nach HOLLMANN (2000) ermöglicht der BMI eine Bewertung des Körper-
gewichts. Er wird durch den Quotienten aus Körpergewicht [kg] und quad-
rierter Körperlänge [m2] ermittelt.
BMI = Körpergewicht [kg] / Körperlänge² [m²]
Der BMI ermöglicht eine Klassifikation des Gewichtes. Die World Health
Organisation (WHO) nimmt folgende Unterteilungen vor (siehe Tab. 3).
Tabelle 3: Klassifikation des BMI für Erwachsene nach WHO (2000)
Klassifikation
BMI – Wert [kg/m²] (Erwachsene)
Untergewicht
≤ 18,5
Normalgewicht
18,6 – 24,9
Übergewicht
≥ 25
Präadipositas
25 – 29,9
Adipositas Grad 1
30 – 34,9
Adipositas Grad 2
35 – 39,9
Adipositas Grad 3
>40
3. Material und Methoden
18
Es ist zu erwähnen, dass der BMI keine Aussage über den Körperfettge-
halt macht. Das kann bei Leistungssportlern mit erhöhtem Muskelanteil zu
Fehleinschätzungen des BMI führen (DE MARÉES 2000).
Die Körperfettbestimmung wurde mit Hilfe der bioelektrischen Impedanza-
nalyse ermittelt. Dazu wurde das Fabrikat TANITA, Modell Body Composi-
tion Analyzer, Type BC – 418 MA III (TANITA EUROPE GmbH, Sindelfin-
gen) verwendet. Alle Untersuchungen wurden im Modus „Athlet“ durchge-
führt. Dieser Modus soll laut Hersteller bei Sportlern mit einem Trainings-
umfang von mehr als acht Stunden pro Woche eingestellt werden. Dies
war im Durchschnitt bei den Probanden gegeben. In Tabelle 4 ist die
Klassifikation des Körperfettgehalts für Männer dargestellt. Diese Werte
beziehen sich auf die von der WHO (2000) und der NATIONAL INSTITU-
TE OF HEALTH (GAHL, GRAUBNER 2006) empfohlenen Richtnorm.
Tabelle 4: Klassifikation des Fettgehalts für Erwachsene nach WHO (2000). BMI in [kg/m2]
Männer
Alter
Exzellent Gut Verbessern Unbedingt
verbessern
20 - 24 11 - 15 15 – 19 19 – 24 Über 24
25 - 29 12 - 17 17 – 21 21 – 25 Über 25
30 - 34 14 - 18 18 – 22 22 – 25 Über 25
35 - 39 16 - 20 20 – 23 23 – 26 Über 26
40 - 44 17 - 21 21 – 24 24 – 27 Über 27
45 - 49 18 - 22 22 – 25 25 – 28 Über 28
50 - 59 20 - 23 23 – 26 26 – 29 Über 29
Über 60 20 - 23 23 – 26 26 – 30 Über 30
3. Material und Methoden
19
3.2.2. KRAFTDIAGNOSTIK
Im Zentrum der Diagnostik stand die isometrische sowie dynamische
Kraftdiagnostik an den Geräten Abdominal Press (AP), Back Extention
(BE), Bench Press (BP), Row Machine (RM) sowie Leg Extention (LE) und
Leg Curl (LC) (siehe Abbildung 4). Bei der Auswahl der Kraftgeräte sollten
die Hauptmuskelgruppen im Agonisten/Antagonistischen Modell abge-
deckt werden. Später in der Diskussion soll neben den Vergleichen der
Kraftparameter innerhalb der Gruppe sowie mit anderen Sportarten auf
eventuelle muskuläre Dysbalancen aufmerksam gemacht werden. Alle zur
Kraftdiagnostik verwendeten Geräte stammten aus dem Hause GYM 80
INTERNATIONAL GMBH (Gelsenkirchen). Jede Apparatur wurde indivi-
duell an die Größe des jeweiligen Probanden angepasst, um gleiche Win-
kelstellungen an den Hebelarmen zu gewährleisten. Den Probanden wur-
de der Untersuchungsablauf erklärt und es fand eine Gewöhnungsphase
von 20 Wiederholungen mit einem leichten Gewicht statt. Dies hatte zum
Ziel, die jeweiligen Muskelgruppen aufzuwärmen, sowie den gleichen
Lerneffekt bei allen Probanden zu gewährleisten. An allen Geräten, außer
der Back Extension, wurden sowohl isometrische als auch dynamische
Kraftmessungen durchgeführt. Um diese Messwerte exakt zu registrieren,
wurden alle Geräte mit einem Kraftsensor sowie einem Wegaufnehmer
ausgestattet. Die verwendeten Kraftsensoren funktionieren mittels eines
Dehnungs-Mess-Streifens mit einer Abtastrate von 100 Hz bei einer
Messgenauigkeit von 0,01 N. Die benutzten Wegsensoren messen bis zu
einer Geschwindigkeit von 2 m/s ebenfalls mit einer Abtastrate von 100
Hz. Die Übermittlung und Digitalisierung der Daten an den PC fand dabei
über die PC-Schnittstelle DIGIMAX statt. Bei der isometrischen Kraftmes-
sung wurden die übertragenen Daten auf dem PC mit der Software ISO-
TEST VERSION 2.0 dargestellt, bearbeitet und gespeichert. Bei der Dy-
namik kam hierfür die Software DYNAMIKTEST VERSION 2.0 zur An-
wendung. Die eingestellte Messdauer, in der die Probanden ihren Versuch
zu absolvieren hatten, betrug 10 Sekunden. Die gespeicherten Daten
konnten im Nachhinein mit dem Programm THERAPIE-STATION VERSI-
ON 3.0 verwaltet, ausgelesen und ausgewertet werden. Die gesamte
3. Material und Methoden
20
Technik für die Datenanalyse (Kraftaufnehmer, Wegsensoren, PC-
Schnittstelle sowie die Mess und Verwaltungssoftware) stammte von der
Firma MECHATRONIC (Hamm).
Abbildung 4: Die bei der Kraftdiagnostik verwendeten Geräte sowie die Gelenkstellungen bei der Isometrie und Dynamik.
3. Material und Methoden
21
3.2.2.1. ISOMETRISCHE KRAFTDIAGNOSTIK
Bei der isometrischen Kraftdiagnostik wurden die Probanden instruiert,
gegen ein unüberwindbares Gewicht maximale Muskelkraft aufzubringen,
wobei die maximale Kraft so schnell wie möglich erreicht werden sollte,
das heißt maximale Muskelkraft ohne eine Veränderung der Muskellänge.
Die Maximalkraft sollte zwei Sekunden lang gehalten werden. Jeder Pro-
band hatte drei Versuche, von denen jeweils der Beste gewertet wurde.
Dies geschah in einer für die isometrische Kraftentfaltung günstigen Win-
kelstellung/Muskellänge, bei der maximale Kraftwerte erreicht wurden
(KRAEMER, RATAMESS, FRY, FRENCH 2006). Dabei wurde die Maxi-
malkraft (Fmax) [N], die auf das Körpergewicht relativierte Maximalkraft
(Fmaxrel) [N/kg], sowie die Rate of Force Development (RFD) [N/s] er-
fasst. Die Fmax ist in allen Kraftdiagnostiken ein wichtiger Parameter und
hat sich als Basisfähigkeit der Kraft in der Sportwissenschaft etabliert. Sie
spigelt die Fähigkeit wieder, maximale willkürliche Spannung gegen einen
unüberwindbaren Widerstand zu entwickeln (HOLLMANN et al.).
Die Rate-of-Force-Development (RFD) beschreibt, wie schnell ein Athlet in
der Lage ist, seine Kraft zu entfalten (ANDERSON, AAGAARD 2006). In
einer Kraft-Zeit-Kurve ist die RFD an der Steigung abzulesen. (siehe Abb.
5) Spielsportarten wie Badminton, Handball, Volleyball sowie in Sportarten
mit akrobatischer Herkunft wie dem Wakeboarden ist die RFD von großer
Bedeutung. Diese koordinativ anspruchsvollen Sportarten stellen den
Anspruch an den Sportler, eine Bewegung extrem schnell auszuführen
und zu einem möglichst frühen Zeitpunkt seine Kraft maximal zu entfalten.
Um der maximalen Kraftfähigkeit Fmax einen relativen Bezug zu geben,
und sie somit zu objektivieren, wurde sie durch das Körpergewicht der
Probanden dividiert. Nachdem die drei Versuche in der Isometriestellung
der Geräte durchgeführt wurden, musste jeweils ein vierter Versuch erfol-
gen. Dafür wurde das Gerät in der für die Dynamik typischen Ausgangs-
position festgestellt. (Siehe Abb. 4) Die Position der Dynamik entspricht
einer weiteren Gelenkstellung. Normalerweise werden in dieser Stellung
niedrigere Kraftwerte erzielt als in der Isometriestellung. Der in dem vier-
3. Material und Methoden
22
ten Versuch erzielte Kraftwert Fmax, dient als Orientierungswert für das
Gewicht, dass in der dynamische Kraftdiagnostik bewegt werden soll.
Abbildung 5: Kraft-Zeit-Kurve und die daraus ablesbaren Parameter.
3. Material und Methoden
23
3.2.2.2. DYNAMISCHE KRAFTDIAGNOSTIK
Der wichtigste dynamische Parameter ist die Leistung [P]. Sie bildet das
Produkt aus Kraft x Geschwindigkeit. Beste Werte werden erzielt, wenn
ein hohes Gewicht in kürzest möglicher Zeit so weit wie möglich bewegt
wird. Die Höhe des zu bewegenden Gewichts für diesen Test wurde an-
hand der Fmax des vierten isometrischen Versuchs gewählt. Für die Gerä-
te Abdominal Press, Row Machine, sowie Bench Press lag das zu über-
windende Gewicht bei 50% der bei der Isometrie ermittelten Fmax. Es
wurden jeweils drei dynamische Versuche ausgeführt. Beim Leg Curl und
der Leg Extension betrug das zu überwindende Gewicht 40 % der isomet-
rischen Fmax. Das Versuchsdesign sah vor, dass der Proband die defi-
nierte Zusatzlast maximal schnell beschleunigen sollte. Durch diese ma-
ximal schnelle konzentrische Verkürzung der Muskulatur sollte eine mög-
lichst hohe Leistung erzielt werden. Winkelstellungen der Geräte für die
dynamische Kraftdiagnostik können Abbildung 4 entnommen werden.
3.2.3 KOORDINATION/GLEICHGEWICHTSFÄHIGKEIT
Die koordinativen Fähigkeiten der Wakeboarder wurden mit Hilfe des
POSTUROMED der Firma HAIDER-BIOSWING (Pullenreuth) untersucht.
Das POSTUROMED ist eine an den vier Eckpunkten schwingend gelager-
te Platte mit einer Fläche von 60cm x 60cm. Auf dieser gilt es mit einem
Bein, zentriert in der Mitte stehend, das Gleichgewicht zu halten (siehe
Abbildung 6). Sensoren an den vier Eckpunkten können jede translatori-
sche Bewegung messen und aufzeichnen. Bei den Untersuchungen sind
alle Schwingungsbremsen des Gerätes ausgeschaltet. Um eine möglichst
hohe Standardisierung der POSTUROMED Untersuchung zu gewährleis-
ten, wurde für jeden Probanden das folgende Untersuchungsdesign bei-
behalten:
Sobald der Proband die korrekte Haltung auf der Platte eingenommen hat-
te und das Spielbein in Vorhalte bei ca. 150-160° K niegelenkwinkel gehal-
ten wurde, mussten die Hände auf Kommando in die Hüfte genommen
3. Material und Methoden
24
werden. Je stabiler ein Proband auf der Platte stand, desto weniger geriet
die Platte in Schwingung. Dabei maßen die Sensoren den von der
schwingenden Platte zurückgelegten Weg als Indikator für die Gleichge-
wichtsfähigkeit. Je mehr die Platte schwang und je größer der zurückge-
legte Weg von der Platte in X und Y Achse war, desto schlechter war die
Gleichgewichtsfähigkeit. Jeder Athlet musste acht Versuche absolvieren.
Zwei Versuche pro Bein mit jeweils geöffneten und geschlossenen Augen.
Bei den Versuchen mit geschlossenen Augen, also ohne optischen Analy-
sator, war die Kinästhetik vermehrt von Muskelspindeln, Sehnenorganen
und Gelenkrezeptoren abhängig, was einen wesentlich höheren koordina-
tiven Anspruch an den Probanden stellte. Die Versuchsdauer von 15 Se-
kunden sollte möglichst durchgehalten werden. War dies nicht der Fall,
wurden die Sekunden bis zum Versuchsabbruch dokumentiert. Abbruchs-
kriterien waren das Öffnen der Augen bei den Versuchen mit geschlosse-
nen Augen, das Absetzen des Spielbeins oder das Berühren der Haltevor-
richtung mit einem Körperteil. Die hierfür am PC verwendete Messsoft-
ware PROKOORDINATION 2.1 stammte von der Firma MECHATRONIK.
Abbildung 6: Das zur Gleichgewichtsdiagnostik verwendete POSTUROMED.
3.2.4. SPRUNGANALYSE
Die Sprungkraftanalyse erfolgt
(CMJ). Dieser wu
durchgeführt. Die Kraftmessplatte war
ware SPRUNGANA
die Platte gestiegen
bestand die Aufgabe im
mussten die Hände in die Hüfte genommen werden
die-Knie-gehen der Sprung
wurde eine Ausholbewegung d
zentrische Schnellkraftfähigkeit der
Bei der Ausführung des Sprunges
zogen werden und es musste
Insgesamt wurden
Beste gewertet wu
Abbildung 7: Bildabfolge für den Contermovementjump
3. Material und Methoden
ANALYSE
Die Sprungkraftanalyse erfolgte mittels eines Counter-Movement
Dieser wurde auf einer Kraftmessplatte der Firma MECHATRONIC
führt. Die Kraftmessplatte war dabei mit dem PC durch die Sof
ware SPRUNGANALYSE 4.0 synchronisiert. Nachdem der Proband auf
die Platte gestiegen war und ein Gewichtsabgleich stattgefunden hat
die Aufgabe im Erreichen der maximalen Sprunghöhe. B
die Hände in die Hüfte genommen werden, bevor durch ein in
gehen der Sprung initiiert wurde (siehe Abbildung 7
eine Ausholbewegung der Arme unterbunden und
Schnellkraftfähigkeit der Oberschenkelmuskulatur
ei der Ausführung des Sprunges durften die Beine in der Lu
zogen werden und es musste beidbeinig auf der Platte gelandet werden
rden pro Athlet drei Sprünge durchgeführt vo
t wurde.
: Bildabfolge für den Contermovementjump
Material und Methoden
25
Movement-Jumps
auf einer Kraftmessplatte der Firma MECHATRONIC
mit dem PC durch die Soft-
LYSE 4.0 synchronisiert. Nachdem der Proband auf
und ein Gewichtsabgleich stattgefunden hatte,
alen Sprunghöhe. Beim CMJ
bevor durch ein in-
(siehe Abbildung 7). Dadurch
er Arme unterbunden und alleine die kon-
Oberschenkelmuskulatur gemessen.
in der Luft nicht ange-
er Platte gelandet werden.
pro Athlet drei Sprünge durchgeführt von denen der
3. Material und Methoden
26
3.2.5. AUSDAUERDIAGNOSTIK
Die Spiroergometrie wurde an dem Hochleistungs-Fahrradergometer der
Firma SRM (Jülich) durchgeführt. Die Benutzung eines Fahrradergome-
ters stellte den geringsten technisch/koordinativen Anspruch an die Pro-
banden. Die Wakeboarder laufen nur selten, um ihre Ausdauerfähigkeit zu
verbessern, weshalb die Entscheidung gegen das Laufband gefallen ist.
Der Spirograph, Modell ZAN 600, der Firma ZAN MESSGERÄTE GMBH
(Oberthulba) ermöglichte das Einatmen der Umgebungsluft auf Grund des
offenen Systems. Die Atemgasanalyse erfolgte über eine Mund und Nase
luftdicht umschließende Silikonmaske. Im Vorfeld jeder Spirometrie wurde
eine Gas- und Volumeneichung des Gerätes vorgenommen. Das Untersu-
chungsprotokoll des Stufentests beinhaltete Stufendauern von fünf Minu-
ten pro Stufe und einen Stufenanstieg von 40 Watt. Angefangen wurde mit
einer Leistung von 70 Watt. Dieses Untersuchungsdesign entspricht dem
MOMENTUM- Untersuchungsprotokoll. Aufgrund der vorhandenen Ver-
gleichsdatenbank erwies sich dieses Protokoll als sinnvoll. Bei der Durch-
führung wurde darauf geachtet, dass die Tretfrequenz relativ konstant im
Bereich 75 – 85 Umdrehungen pro Minute lag. Vor Anbruch der Untersu-
chung, jeweils am Ende jeder Stufe, bei Abbruch sowie 3 Minuten nach
Abbruch der Spirometrie wurde mit einer geeichten Einmal-Glaspipette
20µl arterialisiertes Kappilarblut aus dem hyperämisierten Ohrläppchen
entnommen. Dazu wurde vor der Blutentnahme mit Hilfe eines HAEMOS-
TILETT (ASID BONZ GmbH, Böblingen) ins Ohrläppchen gestochen. Die
Einmal – Glaspipetten wurden für die spätere Laktatbestimmung in sog.
Safe-Lock-Gefäßen der Firma EPPENDORF-NETHELER-HINZ Gmbh
(Hamburg) mit 1 ml Systemlösung verdünnt und kühl aufbewahrt. Die Lak-
tatanalyse erfolgte an dem Gerät EBIO plus ebenfalls von der Firma EP-
PENDORF-NETHELER-HINZ GmbH (Hamburg). Messparameter der Un-
tersuchung waren HF, Laktat, RQ, AMV, VO2maxrel, sowie die ae-
rob/anaerobe 4 mmol/l Laktat-Schwelle nach MADER. Die Herzfrequenz-
messung erfolgte mit den Pulsuhren der Firma POLAR (Finnland) Typ
S810i TM. Die HF wurde analog der Laktatmessung zu Beginn, nach jeder
Stufe, bei Abbruch sowie drei Minuten nach Abbruch notiert.
3. Material und Methoden
27
Abbildung 8: Wakeboarder bei der Fahrradespiroergometrie.
3.2.6. FELDTEST
Im Feldversuch wurde untersucht, wie hoch die Wakeboarder in Bezug auf
die Laktatwerte während der Ausübung ihrer Sportart ausbelastet werden
und ob sie in hohe anaerobe Bereiche vorstoßen. Dazu wurde am
18.4.2009 ein Wettkampf unter aktuell geltenden Regeln an der Wasser-
skianlage in Langenfeld simuliert. Die Athleten führten ihre aktuelle Kür
auf dem Wasser aus und wurden direkt im Anschluss einer Laktatmes-
sung unterzogen. Dazu wurde mit denselben Untersuchungsmaterialien
und Verfahren gearbeitet wie bei der Ausdauerdiagnostik. Die Schwierig-
keitsgrade der Küren lagen auf europäischem Spitzenniveau. Aus logisti-
schen Gründen konnten nur sechs Probanden teilnehmen.
3. Material und Methoden
28
3.2.7. MUSKULÄRE DYSBALANCEN
Um herauszufinden ob beim Wakeboarden einseitige Belastungen auftre-
ten und um diesen durch Trainingsempfehlungen entgegenzuwirken, wur-
den die Kraftverhältnisse von folgenden Agonisten/Antagonisten unter-
sucht:
- Beinflexoren/Beinextensoren (m. biceps femoris/m. quadriceps fe-
moris)
- Rumpfflexoren/Rumpfextensoren (m. rectus abdominis/m. erector
spinae
- Brustmuskulatur/„Ruderzugmuskulatur“(m. pectoralis major/ anteilig
m. rhomboideus, m. trapezius, m. latissimus dorsi, m. biceps bra-
chii)
Die Indexe der Agonisten/Antagonisten wurden mit den mittleren Indexen
von mehren Hundert bei der MOMENTUM-Studie untersuchten Kaderath-
leten verglichen, um Auffälligkeiten der Kraftverhältnisse aufzudecken.
3. Material und Methoden
29
3.3. STATISTISCHE AUSWERTUNG
Die statistische Auswertung und Darstellung der Ergebnisse wurde mit Hilfe der
Programme MS EXCEL 2007 und SPSS 17.0 für Windows durchgeführt.
Für den Vergleich der Kraftparameter zwischen verschiedenen Sportarten wur-
den einfaktorielle ANOVAs durchgeführt. Um die Homogenität der Varianzen zu
prüfen wurden Levene-Tests (p≥0,05) durchgeführt. Außerdem wurde die Nor-
malverteilung der Daten durch Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstests (p≥0,1)
nachgewiesen. Als Signifikanzniveau der ANOVA wurde p≥0,05 gewählt. Die
Paarvergleiche wurden a posteriori durch LSD-Tests durchgeführt. Die Ergebnis-
se der LSD-Tests wurden entweder als nicht signifikant verschieden (p≥0,05), als
leicht signifikant verschieden (p≤0,1), als signifikant verschieden (p≤0,05), als
hoch signifikant verschieden (p≤0,01) oder als höchst signifikant unterschieden
(p≤0,001) bezeichnet. Um gruppenintern auf eine Korrelation der Ergebnisse der
Kraftdiagnostik und der Leistungen im Wettkampf der einzelnen Wakeboarder zu
prüfen, wurden für die jeweiligen Kraftparameter an den verschiedenen Geräten
Rangsummen gebildet. Anschließend wurde auf eine Rangkorrelation nach
Spearmen getestet. Eine Korrelation wurde ab einen Rangkorrelationskoeffizien-
ten von R≥0,6 angenommen.
Korrelation wurde angenommen ab einem Koeffizienten von: R≥0,6
Für den Vergleich der Ausdauerparameter der Wakeboarder mit anderen Kader-
sportlern wurden Students t-Teste für den Vergleich zweier unabhängiger Stich-
proben durchgeführt (BÖDEKER 1992). Anschließend wurden Levene-Tests
(p≥0,05) zur Überprüfung der Varianzhomogenität durchgeführt und der entspre-
chende t-Test nach diesem Ergebnis gewählt. Die Vorraussetzung der Normal-
verteilung wurde anhand des Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest (p≥0,1)
nachgewiesen. Als Signifikanzniveau des t-Tests wurde p≤0,05 gewählt (BÜHL,
ZÖFEL 1998)
Folgende Signifikanzschranken wurden verwand:
p≤0,1 leicht signifikanter Unterschied
p≤0,05 signifikanter Unterschied
p≤0,01 hoch signifikant
p≤0,001 höchst signifikant
4. Ergebnisdarstellung
30
4. ERGEBNISDARSTELLUNG
4.1. BMI UND KÖRPERFETTBESTIMMUNG
Tabelle 5: BMI und Körperfettwerte der Probanden sowie Mittelwerte und Standardabwei-
chungen
Proband BMI [kg/m²] Körperfett [%] 1 24,1 14,1
2 24,5 6,3
3 25,4 14,2
4 28,3 13,5
5 25,1 11,9
6 20,1 13,8
7 25,7 13,5
8 23,7 11,1
9 24,9 15,6
10 23,2 8,4
11 28,8 17,2
12 22,9 11,4
Σ n=12 24,725 12,583
Std.abw. 2,23 2,88
Die BMI Werte der Wakeboarder liegen im Mittel bei 24,725 ± 2,23 kg/m².
Damit liegen die Athleten noch gerade im Rahmen des Normalgewichts.
Ab einem BMI von 25 wird laut WHO von Übergewicht gesprochen (siehe
Kapitel 3.2.1.). Es bleibt festzuhalten, dass die Klassifikation des BMI nicht
den eigentlichen Fettgehalt beschreibt, sondern lediglich das Verhältnis
zwischen Körpergröße und Gewicht. Der mittlere Fettgehalt der Wake-
boarder liegt bei 12,58 ± 2,88 %.
4. Ergebnisdarstellung
31
4.2. KRAFTDIAGNOSTIK
Die Kraftdiagnostik wurde an den Geräten Abdominal Press (AP), Bench
Press (BP), Back Extention (BE), Row Machine (RM), Leg Extention (LE)
sowie Leg Curl (LC) durchgeführt. Die isometrischen Parameter Maximal-
kraft (Fmax), relative Maximalkraft (Fmaxrel), Rate of Force Development
(RFD) sowie die dynamischen Parameter maximale Leistung (Pmax) und
die maximale relative Leistung (Pmaxrel) wurden an allen Geräten erho-
ben. Lediglich der dynamische Parameter Leistung wurde aus Sicher-
heitsgründen nicht an der BE erfasst. Die auf den nächsten Seiten darges-
tellten Tabellen zeigen die eben genannten Parameter für jeden Proban-
den sowie deren Mittelwerte und Standardabweichungen. Für die einzel-
nen Parameter Fmax, Fmaxrel, RFD, Pmax sowie Pmaxrel sind jeweils
unter den Tabellen Säulendiagramme dargestellt, die die einzelnen Leis-
tungen der Probanden an den verschiedenen Geräten in Prozent vom Mit-
telwert anzeigen. 100% vom Mittelwert entsprechen dem Mittelwert. Somit
sind über- und unterdurchschnittliche Leistungen an den jeweiligen Gerä-
ten sofort zu erkennen.
4.2.1. ISOMETRISCHE
Tabelle 6: Fmax der eitelwerte (M) und Standardabweichungen
P AP
1
2 929,2
3 1137,33
4 1581,4
5 1466,93
6 768,93
7 1215,6
8 1433,53
9 1307,93
10 1174,13
11 1793,2
12 1439,53
M 1282,56
S 291,83
Abbildung 9: Maximale Kraftfähigkeit der einzelnen Probandenten in Prozent zum Mittelwert.
0
20
40
60
80
100
120
140
160
1
Ma
xim
ale
Kra
ft r
ela
tiv
zum
Mit
telw
ert
[%
]
4. Ergebnisdarstellung
SCHE KRAFTDIAGNOSTIK
der einzelnen Probanden an den verschiedenen Gerätenund Standardabweichungen (S).
BE BP RM LE
999 1690,13 1428,55 1234,73
929,2 1887,8 1404,64 1604
1137,33 2058,07 1754,27 1567,4
1581,4 2153,67 1408,73 1941,73
1466,93 2262,73 1706 1629,6
768,93 1299,8 907,64 1352
1215,6 2083,73 1630,64 1917,33
1433,53 2161,07 1760,87
1307,93 2116,93 2085,64 1704,8
1174,13 1968,73 801,91 1646
1793,2 2502 1803,09 1771,1
1439,53 2155,27 1609,18 1750,47
1282,56 2028,33 1525,10 1647,20 2740,93
291,83 302,86 368,31 213,28 411,00
: Maximale Kraftfähigkeit der einzelnen Probanden an den verschiedenen Gerin Prozent zum Mittelwert.
2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
Ergebnisdarstellung
32
an den verschiedenen Geräten in [N] sowie Mit-
LC
2374,67 1150,53
2633,07 1264,67
2820,4 1318,13
3376,2 1862,4
2677,6 1657,67
2072,2 965,73
2759,4 2013,8
3203,78 1425,27
2811,27 1469,27
2153,47 1334
3276,27 1874,67
2732,8 1532,93
2740,93 1489,09
411,00 314,84
an den verschiedenen Gerä-
11 12
AP
BE
BP
RM
LE
LC
Tabelle 7: Fmaxrel der einzelnen Probanden
Mittelwerte und Standardabweichungen
Abbildung 10: Maximale relative Kraftfähigkeit derdenen Geräten in Prozent zum
0
20
40
60
80
100
120
140
1
Ma
xim
ale
re
lati
ve
Kra
ft
rela
tiv
zu
m M
itte
lwe
rt [
%]
P AP
1 13,14
2 13,0
3 14,21
4 17,3
5 17,67
6 13,98
7 13,21
8 18,6
9 15,57
10 16,08
11 18,4
12 18,4
M 15,83
S 2,24
4. Ergebnisdarstellung
der einzelnen Probanden an den verschiedenen Geräte
Standardabweichungen
: Maximale relative Kraftfähigkeit der einzelnen Probandenin Prozent zum Mittelwert.
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11Probanden
BE BP RM LE
13,14 22,24 18,8 16,25
13,09 26,59 19,78 22,59
14,21 25,72 21,93 19,59
17,38 23,67 15,48 21,33
17,67 27,26 20,55 19,63
13,98 23,63 16,50 24,58
13,21 22,65 17,72 20,84
18,62 28,06 22,87
15,57 25,20 24,83 20,29
16,08 26,97 10,99 22,55
18,49 25,79 18,59 18,26
18,46 27,63 20,63 22,44
15,83 25,45 19,06 20,76
2,24 1,99 3,67 2,32
Ergebnisdarstellung
33
an den verschiedenen Geräten in [N/kg] sowie
Probanden an den verschie-
12
AP
BE
BP
RM
LE
LC
LE LC
31,25 15,14
37,09 17,81
35,26 16,48
37,10 20,47
32,26 19,97
37,68 17,56
29,99 21,89
41,61 18,51
33,47 17,49
29,5 18,27
33,78 19,33
35,06 19,65
34,50 18,55
3,53 1,84
Tabelle 8: RFD der einzelnen Probandentelwerte sowie Standardabweichun
P AP
1 7603,89
2 5446,67
3 4046,67
4 13236,67
5 19947,08
6 4186,67
7 5573,33
8 10073,33
9 10853,33
10 6793,33
11 26335,54
12 8926,67
M 10251,93
S 6762,08
Abbildung 11: RFD der einzelzum Mittelwert.
0
50
100
150
200
250
300
1
RF
D r
ela
tiv
zum
Mit
telw
ert
[%
]
4. Ergebnisdarstellung
RFD der einzelnen Probanden an den verschiedenen Gerätentelwerte sowie Standardabweichungen.
BE BP RM LE
7603,89 7093,33 2609,09 9948,08
5446,67 7033,33 4909,09 7253,33
4046,67 5113,33 8163,63 5693,33
13236,67 11560 8736,37 26809,12
19947,08 23914,33 11272,73 39254,53
4186,67 2193,33 5618,18 11237,11
5573,33 7306,67 8245,45 6900
10073,33 15040 9455,09
10853,33 11953,33 7509,09 15421,36
6793,33 9146,67 4802,43 11355,56
26335,54 13682,71 5781,82 31621,58
8926,67 10800 8909,09 28065,61
10251,93 10403,09 7167,67 17596,33 13974,33
6762,08 5621,13 2442,89 11687,39 6783,35
: RFD der einzelnen Probanden an den verschiedenen Kraftgeräten
2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
Ergebnisdarstellung
34
an den verschiedenen Geräten in [N/s] sowie Mit-
LC
8900 6293,33
13106,67 6740
10313,33 6060
21582,23 9860
15599,99 10046,67
8033,33 3620
7966,66 7866,67
19922,62 8000
13600,31 9672,59
7546,67 3253,33
29800,11 12725,74
11320 7080
13974,33 7601,53
6783,35 2725,58
nen Probanden an den verschiedenen Kraftgeräten in Prozent
11 12
AP
BE
BP
RM
LE
LC
4. Ergebnisdarstellung
35
Aufgrund der großen Wichtigkeit der Ergebnisse der Kraftdiagnostik wer-
den im Folgenden alle Mittelwerte, Standardabweichungen, Maxima sowie
Minima für die isometrischen Parameter an den verschiedenen Geräten
herausgestellt:
An der Abdominal Press lauten die gemittelten Ergebnisse sowie die
Maxima und Minima der isometrischen Kraftdiagnostik wie folgt:
Der Mittlere Wert für Fmax liegt bei 1282,56 ± 291,83N, wobei Proband 11
mit 1793,2N das Maximum und Proband 6 mit 768,93N das Minimum bil-
den.
Der Mittelwert für die Fmaxrel liegt bei 15,83 ± 2,24 N/kg. Das Maximum
erreicht Proband 8 mit einer relativen Fmax von 18,62 N/kg. Das Minimum
bildet Proband 2 mit 13,09 N/kg.
Die RFD liegt an der Abdominal Press durchschnittlich bei 10251,93 ±
6762,08N/s. Wie auch in der Fmax bildet Proband 11 hier das Maximum
mit 26335,54N/s. Das Minimum wird durch Proband 3 mit 4046,67 ange-
geben.
An der Back Extention liegt der Mittelwert der Fmax bei 2028,33 ±
302,86N. Maximum bildet wieder Proband 11 mit 2502N, das Minimum
wird mit 1299,8N durch Proband 6 erreicht.
Die relativen Kraftwerte Fmaxrel Werte liegen im Schnitt an diesem Gerät
bei 25,45 ± 1,99 N/kg. Das Maximum bildet hierbei wie auch an der Ab-
dominal Press Proband 8 mit 28,07N/kg. Minimum wird von Proband 1 mit
22,24N/kg gehalten.
Der mittlere Wert der RFD siedelt sich bei 10403,09 ± 5621,13 N/s an.
Proband 5 bildet das Maximum der Kraftentfaltung mit 23914N/s, wobei
Proband 3 mit 5113,33N/s den kleinsten Wert erreicht.
An der Bench Press beträgt der gemittelte Parameter Fmax 1525,10 ±
368,31 N. Maximum liegt bei 2085,64N (Proband 9) und das Minimum bei
801,91N durch Proband 10.
Der Mittelwert der Fmaxrel siedelt sich bei 19,06 ± 3,67N/kg an. Maximum
hält Proband 9 mit 24,83N/kg. Das Minimum beträgt 10,99N/kg (Proband
10)
4. Ergebnisdarstellung
36
Die maximale Kraftentfaltung RFD wird im Mittel mit 7167,67N/s angege-
ben. Maximum bildet Proband 5 mit 11272,73N/s und das Minimum Pro-
band 1 mit 2609,09N/s.
An der Row Machine betragen die mittleren maximalen Werte Fmax
1647,2 ± 213,28N. Das Maximum erreicht Proband 4 mit 1941,73N, wobei
Proband 1 das Minimum mit 1234,73 bildet.
Die Parameter der Fmaxrel belaufen sich im Durchschnitt auf 20,76N/kg.
Das Maximum hält Proband 6 mit 24,58N/kg. Das Minimum schafft mit
16,25N/kg Proband 1.
RFD liegt im Mittel bei 17596,33 ± 11687,39N/s. Das Maximum beträgt
39254,53 (Proband 5) und das Minimum 5693,33N/s (Proband 3).
An der Leg Extention wurde der durchschnittliche Fmax Wert mit 2740,93
± 411N gemessen. Das Maximum durch Proband 4 lag bei 3376,2N und
das Minimum bei 2072,2N (Proband 10).
Die relativen Kraftwerte Fmaxrel belaufen sich im Schnitt auf 34,5 ±
3,53N/kg. Proband 8 bildet mit 41,61N/kg das Maximum, Proband 10 mit
29,5N/kg das Minimum.
RFD liegt im Schnitt bei 13974,33 ± 6783,35N/s. Maximum erreicht Pro-
band 11 mit 29800,11N/s. Das Minimum beläuft sich auf 7546,67N/s und
wird durch Proband 10 angegeben.
Am letzten Gerät, der Leg Curl Machine sehen die Werte wie folgt aus:
Fmax = 1489,09 ± 314,84N, Maximum = 2013,8N (Proband 7), Minimum =
965,73N (Proband 6).
Fmaxrel = 18,55 ± 1,84N/kg, Maximum = 21,89N/kg (Proband 7), Mini-
mum = 15,14N/kg (Proband 1).
RFD = 7601,53 ± 2725,58N/s, Maximum = 12725,74N/s (Proband 11),
Minimum = 3620N/kg (Proband 6).
4.2.2. DYNAMISCHE
Tabelle 9: Leistung der einzelnen Probanden Mittelwerte und Standardabweichungen
P AP
1 483,56
2 312,27
3 502,31
4 726,27
5 549,61
6 273,86
7 495,74
8 650,23
9 446,38
10 463,47
11 731,08
12 599,74
M 519,54
S 143,30
Abbildung 12: Maximale Leistung der einzelnen Probanden an den verschiedenen Gerätenin Prozent zum Mittelwert.
0
50
100
150
200
250
1
Ma
xim
ale
Le
istu
ng
re
lati
v zu
m M
itte
lwe
rt [
%]
4. Ergebnisdarstellung
SCHE KRAFTDIAGNOSTIK
Leistung der einzelnen Probanden an den verschiedenen Geräten Mittelwerte und Standardabweichungen.
BE BP RM LE
795,23 1213,45 1253,91
554,34 799,37 1208,09
1196,62 1550,25 1402,81
1015,15
798,39 1119,17 1354,98
580,88 778,44 1120,09
811,41 917,73 1650,78
1743,6
1009,98
506,44 676,11 1142,83
816,13 1178,16
854,76 1085,89 1403,9
519,54 812,67 1035,40 1364,55
143,30 210,68 271,89 216,32
: Maximale Leistung der einzelnen Probanden an den verschiedenen Gerätenin Prozent zum Mittelwert. (vereinzelt fehlende Balken weisen auf fehlende Ergebnisse hin
2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
Ergebnisdarstellung
37
an den verschiedenen Geräten in [Watt], sowie
LC
1253,91 695,8
1208,09
1402,81 1001,73
2132,18
1354,98 854,29
1120,09 535,14
1650,78 1006,38
1743,6 902,04
976,84
1142,83 763,5
1054,56
1403,9 921,06
1364,55 985,77
216,32 410,46
: Maximale Leistung der einzelnen Probanden an den verschiedenen Geräten
weisen auf fehlende Ergebnisse hin).
11 12
AP
BP
RM
LE
LC
Tabelle 10: relative Leistu[Watt/kg]sowie Mittelwerte und Standardabweichungen
Abbildung 13: Maximale relative Leistung der Prozent zum Mittelwert
0
50
100
150
200
250
1
Ma
xim
ale
Le
istu
ng
re
lati
v zu
m M
itte
lwe
rt [
%]
P AP
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
M 6,45S 1,28
4. Ergebnisdarstellung
: relative Leistung der einzelnen Probanden an den verschiedenen Geräten Mittelwerte und Standardabweichungen.
: Maximale relative Leistung der Probanden an den verschiedenen GerätenProzent zum Mittelwert.
2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
BE BP RM LE
6,36 10,46 15,97
4,4 7,81 11,26
6,28 14,96 19,38
7,98 11,16
6,62 9,62 13,48
4,98 10,56 14,15
5,39 8,82 9,98
8,44
5,31 12,02
6,35 6,93 9,261
7,54 8,41 12,15
7,68 10,96 13,92
6,45 10,16 13,28 1,28 2,22 3,12
Ergebnisdarstellung
38
an den verschiedenen Geräten in
an den verschiedenen Geräten in
10 11 12
AP
BP
RM
LE
LC
LE LC
16,5 9,16
17,02
17,54 12,52
23,43
16,33 10,29
20,37 9,73
17,94 10,94
22,64 11,71
11,63
15,65 10,46
10,87
17,99 11,81
18,00 12,05 2,21 3,90
4. Ergebnisdarstellung
39
Aufgrund der großen Wichtigkeit der Ergebnisse der Kraftdiagnostik wer-
den im Folgenden alle Mittelwerte, Standardabweichungen, Maxima sowie
Minima für die dynamischen Parameter an den verschiedenen Geräten
herausgestellt:
Die dynamischen Kraftparameter Leistung P in [Watt], sowie die relative
maximale Leistung Pmaxrel in [Watt/kg] für die Geräte Abdominal Press,
Bench Press, Row Machine, Leg Extention sowie Leg Curl lauten wie
folgt:
An der Abdominal Press liegt die Leistung P im Durchschnitt bei 519,54 ±
143,30 Watt. Das Maximum bildet Proband 11 mit 731,08 Watt, das Mini-
mum liegt bei 273,86 Watt und wird durch Proband 6 angegeben.
Die relative Leistung Prel. beläuft sich im Schnitt auf 6,45 ± 1,28 Watt/kg.
Das Maximum gibt Proband 8 mit 8,44 Watt/kg an, das Minimum von 4,4
Watt/kg wird durch Proband 2 angegeben.
An der Bench Press beträgt die durchschnittliche Leistung 812,67 ±
210,68 Watt. Maximum liegt bei 1196,62 (Proband 3). Das Minimum bildet
Proband 10 mit 506,44 Watt.
Die relative maximale Leistung Pmaxrel an der Bench Press liegt im
Schnitt bei 10,16 ± 2,22 Watt/kg. Maximum steht bei 14,96 Watt/kg (Pro-
band 3) und das Minimum bei 6,93 Watt/kg (Proband 10)
An der Row Machine werden folgende Werte gemessen:
Pmax = 1035,40 ± 271,89 Watt, Maximum = 1550,25 Watt (Proband 3),
Minimum = 676,11 Watt (Proband 10)
Pmaxrel = 13,28 ± 3,12 Watt/kg, Maximum = 19,38 Watt/kg (Proband 3),
Minimum = 9,26 Watt/kg (Proband 10)
An der Leg Extention ergab die Messung für die durchschnittliche Leis-
tung Pmax einen Wert von 1364,55 ± 216,32 Watt. Das Maximum beträgt
1743,6 Watt (Proband 8). Das Minimum erreicht 1120,09 Watt (Proband
6).
Die relativen Leistungen liegen im Schnitt bei 18 ± 2,21Watt/kg. Das Ma-
ximum gibt Proband 8 mit 22,64 Watt/kg an. Das Minimum bildet Proband
10 mit 15,65 Watt/kg.
4. Ergebnisdarstellung
40
Der Wert für die maximale durchschnittliche Leistung Pmax am letzten
Gerät, der Leg Curl Machine liegt bei 985,77 ± 410,46 Watt. Das Maxi-
mum der Pmax erreicht Proband 4 mit 2132,18 Watt. Das Minimum gibt
Proband 6 an mit 535,14Watt.
Die mittlere relative maximale Leistung Pmaxrel kommt auf einen Wert
von 12,05 ± 3,9 Watt/kg. Das Maximum beträgt 23,43 Watt/kg (Proband
4), das Minimum ergibt 9,16 Watt/kg (Proband 1).
4.3. KOORDINATION
Die Wege der A
und Y-Achse sowie
für geöffnete und 12 für geschlossene Augen zu
den standen mit geöff
Bein für die gesamte
der Platte.
Tabelle 11: Zurückgelegter Weg der Posturomedplasamtweg in cm für Einbeinstand links sowie rechts
Abbildung 14: GesamtwEinbeinstand links (li auf gesamt)chelte Linien geben Mittelwerte an).
0
50
100
150
200
250
1 2
We
ge
de
r A
usl
en
ku
ng
[cm
]
Proband X (re auf)1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
M 35,56S 51,68
4. Ergebnisdarstellung
OORDINATION/GLEICHGEWICHTSFÄHIGKEIT
Die Wege der Auslenkung des POSTUROMEDs in [cm] (aufgeteilt in X
sowie deren summierte Gesamtwege) sind den Tabellen 11
für geöffnete und 12 für geschlossene Augen zu entnehmen.
mit geöffneten Augen auf dem linken sowie
für die gesamte Versuchsdauer von 15 Sekunden ohne Abbruch auf
Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X und Y-Achse für Einbeinstand links sowie rechts mit geöffneten Augen
: Gesamtwege der Auslenkung der Platte für die einzelnen Probanden beim (li auf gesamt) und rechts (re auf gesamt) mit geöffneten Augen
chelte Linien geben Mittelwerte an).
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Probanden
X (re auf) Y (re auf) gesamt X (li auf) Y (li auf)3,46 2,84 6,31 4,35
11,17 8,14 19,31 9,61
5,39 3,51 8,9 1,93
50 17 67 24,47
3,78 2,33 6,11 4,44
16,2 12,15 28,35 22,23
180,92 51,42 232,35 68,85
4,2 2,12 6,33 1,46
59,4 30,58 89,99 40,98
10,98 7,15 18,13 11,81
71,54 54,39 125,93 67,36
9,66 14 23,66 38,67
35,56 17,14 52,67 24,68 51,68 18,57 68,34 24,33
Ergebnisdarstellung
41
in [cm] (aufgeteilt in X
sind den Tabellen 11
entnehmen. Alle Proban-
neten Augen auf dem linken sowie auf dem rechten
nden ohne Abbruch auf
Achse sowie der Ge-mit geöffneten Augen.
für die einzelnen Probanden beim mit geöffneten Augen (gestri-
re auf gesamt
li auf gesamt
Y (li auf) gesamt 5,32 9,67
7,69 17,3
1,99 3,93
14 38,47
3,32 7,76
23,22 45,44
43,8 112,66
4,54 6
12,17 53,15
7,34 19,15
60,67 128,03
15,09 53,77
16,6 41,28 18,05 41,31
Tabelle 12: Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X und Ysamtweg in cm für Einbeinstand links sowie rechts
Abbildung 15: GesamtwEinbeinstand links (li zu gesamt)chelte Linien geben Mittelwerte an)
Die Probanden 5, 3, 1 und 8
POSTUROMED (siehe Abb.14 und 15). Sie bewiesen zumindest auf dem
POSTUROMED die beste Gleichgewichtsfähigkeit
9 zählen zu den Schlechtesten an diesem Gerät (siehe Tabelle 12),
geschlossenen Augen auf dem r
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
1 2
We
ge
de
r A
usl
en
ku
ng
[cm
]
Proband X (re zu)1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11 Abbruch 9
12 Abbruch 12
M 43,03S 38,70
4. Ergebnisdarstellung
Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X und Y-Achse in cm für Einbeinstand links sowie rechts mit geschlossenen Augen
: Gesamtwege der Auslenkung der Platte für die einzelnen Probanden beim (li zu gesamt) und rechts (re zu gesamt) mit geschlossenenMittelwerte an)
Die Probanden 5, 3, 1 und 8 erreichen die besten Ergebnisse auf dem
POSTUROMED (siehe Abb.14 und 15). Sie bewiesen zumindest auf dem
POSTUROMED die beste Gleichgewichtsfähigkeit. Probanden 11, 12 und
zu den Schlechtesten an diesem Gerät (siehe Tabelle 12),
geschlossenen Augen auf dem rechten Bein stehend mussten Proband 11
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Probanden
X (re zu) Y (re zu) gesamt X (li zu) Y (li zu)13,42 9,84 23,26 10,75
30,76 22,1 52,86 25,68
13,23 10,34 23,57 10,3
88,44 41,62 130,06 Abbruch 5
11,46 10 21,46 16,36
31,58 32,26 63,84 Abbruch 7
105,61 59,55 165,16 35
4,35 4,23 8,58 13,56
96,83 63,27 110,1 Abbruch 6
34,64 28,94 63,58 Abbruch 10
Abbruch 9 Abbruch 6
Abbruch 12 Abbruch 12
43,03 28,22 66,247 18,61 15,7838,70 21,11 52,67 9,80
Ergebnisdarstellung
42
Achse sowie der Ge-Augen.
ege der Auslenkung der Platte für die einzelnen Probanden beim
(re zu gesamt) mit geschlossenen Augen (gestri-
erreichen die besten Ergebnisse auf dem
POSTUROMED (siehe Abb.14 und 15). Sie bewiesen zumindest auf dem
Probanden 11, 12 und
zu den Schlechtesten an diesem Gerät (siehe Tabelle 12), Mit
echten Bein stehend mussten Proband 11
re zu gesamt
li zu gesamt
Y (li zu) Gesamt 9,57 20,32
12,64 38,32
11,42 21,72
11,45 27,81
38,34 73,34
11,23 24,79
15,78 34,83 11,1 20,13
4. Ergebnisdarstellung
43
und 12 frühzeitig aufgrund von Gleichgewichtsproblemen abbrechen. Pro-
band 11 verlies die Platte nach neun Sekunden und Proband 12 nach
zwölf Sekunden. Mit geschlossen Augen auf dem linken Bein stehend
musste Proband 4 nach fünf, Proband 6 nach sieben, Proband 9 nach
sechs, Proband 10 nach zehn, Proband 11 nach sechs und Proband 12
nach zwölf Sekunden abbrechen. Abbrüche werden in der Abbildung 10
nicht mit einem Balken dargestellt. Ansonsten gilt, je weniger Weg zurück-
gelegt wurde, desto besser ist die Gleichgewichtsfähigkeit. Alle anderen
standen für die gesamte Versuchsdauer von 15 Sekunden auf der Platte.
Die in den Tabellen dargelegten Mittelwerte und Standardabweichungen
berücksichtigen die Abbruchswerte nicht.
4. Ergebnisdarstellung
44
4.4. SPRUNGANALYSE
Die Sprunghöhen der Probanden gemessen nach Impuls sowie Flugzeit in
[cm] können Tabelle 13 entnommen werden. Es wurde jeweils nur der
höchste Sprung jedes Athleten berücksichtigt. Im Schnitt liegen die Werte
bei 40 ± 6,48 cm (Flugzeit). Maxima werden durch Probanden 12 und 5
mit 49 cm angegeben. Das Minimum erreicht Proband 9 mit 31 cm.
Tabelle 13: Sprunghöhen der Probanden gemessen nach Impuls sowie Flugzeit [cm].
Abbildung 16: Sprunghöhen der einzelnen Probanden nach Impuls sowie Flugzeit. (gestri-chelte Linien geben Mittelwerte an)
0
10
20
30
40
50
60
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Sp
run
gh
öh
e [
[cm
]
Proband
Sprung/Flugzeit
Sprung/Impuls
Proband Sprung/Flugzeit Sprung/Impuls 1 32 37
2 37 45
3 40 39
4 43 52
5 49 46
6 40 49
7 43 39
8 47 54
9 31 45
10 36 41
11 32 37
12 49 56
M 40 45 S 6,48 6,63
4. Ergebnisdarstellung
45
4.5. AUSDAUERDIAGNOSTIK
Zehn der zwölf Probanden nahmen an der Ausdauerdiagnostik teil und
absolvierten mindestens die 230-Wattstufe auf dem Fahrradergometer.
Zwei Probanden haben zumindest begonnen die 310-Wattstufe (7. Belas-
tungsstufe) zu treten, jedoch keiner hat die 310 Wattstufe mit 5 Minuten
beendet. Der Proband 11 hatte nach knapp drei Minuten der 7. Belas-
tungsstufe die subjektive Erschöpfung erreicht. Proband 4 brach nach 30
Sekunden in dieser Stufe ab, was eine weitere Laktatbestimmung für die-
sen Probanden nicht notwendig machte. Am frühesten brach der Proband
6 die Spirometrie nach 25 Minuten ab. Proband 11 hielt sich mit 33 Minu-
ten am längsten auf dem Fahrradergometer.
4.5.1. KARDIOZIRKULATORISCHE UND METABOLISCHE FUNKTIONSGRÖßEN
In Tabelle 14 sind die Laktatwerte der einzelnen Probanden nach den je-
weiligen Stufen, deren Mittelwerte sowie Standardabweichungen abzule-
sen. Tabelle 15 zeigt die Werte für die Herzfrequenz.
Tabelle 14: Laktatwerte der einzelnen Probanden nach den jeweiligen Stufen der Fahrrad-spiroergometrie in [mmol/l]
Proband Ruhe 70 110 150 190 230 270 310 E´3 1 1,1 1,1 1,4 2,3 4 7,4 9,1 9,4
2 0.5 0.5 0,9 1,6 3 7 6,1
3
4 0,9 0,9 1,2 2,2 3,5 5,9 10,1 10,9
5 0,9 1 1,3 1,6 2,8 4,5 11,3 10,7
6 1,6 1,6 2,8 5,4 9,7 15 14,6
7 0,9 1,2 2,2 2,9 3,7 5,6 9,6 9,9
8
9 0,7 1 1,5 3 4,8 8,5 14,7 14,7
10 0,8 0,8 0,9 1,3 3 5,5 5,9 7,7
11 0,8 0,7 0,8 0,9 1,8 3,9 7 11 10,1
12 0,6 0,8 1,3 2,5 3,7 6,3 7,3 6,2
M 0,922 1,01 1,43 2,37 4 6,96 9,375 11 10,03
S 0,290 0,27 0,625 1,26 2,16 3,13 2,8 2,98
4. Ergebnisdarstellung
46
Tabelle 15: Herzfrequenzen nach den jeweiligen Stufen
Die maximale Herzfrequenz wurde bei allen Probanden im Zeitpunkt des
Versuchsabbruchs festgestellt und beträgt im Schnitt 191,8 ± 8,38 Schlä-
ge/min. Der Puls unmittelbar vor der Belastung liegt bei 85,3 ±15,94
Schlägen/min. Die maximalen Laktatwerte erreichen 10,19 ± 3,09 mmol/l.
Nach der vierten Belastungsstufe (190 Watt) und 20-minütiger Belastung
wird die 4 mmol/l Laktat-Schwelle im Mittel erreicht (Schwellenwert des
aeroben – anaeroben Übergangs). Die 2mmol/l-Schwelle wird im Schnitt
eine Stufe zuvor, in der 3. Belastungsstufe nach ca. 15 minütiger Belas-
tung überschritten. Aufgrund der Fülle der einzelnen Maxima und Minima
nach den einzelnen Stufen und der geringeren Bedeutung dieser, sollen
diese hier nicht schriftlich wie für die Kraftdiagnostik aufgezählt werden.
Hier wird auf die Tabellen verwiesen. Die einzelnen 2mmol/l sowie 4
mmol/l Schwellenwerte, in Abhängigkeit der getretenen Wattleistung (V4
und V2), können Tabelle 16 entnommen werden. Das V4 Maximum tritt
Proband 11 mit 232 Watt. Proband 6 erreicht mit 128 Watt das Minimum
beim Übergang vom aeroben zum anaeroben Bereich.
Prob. Ruhe 70 110 150 190 230 270 310 E3
1 75 110 138 159 180 189 195 145
2 81 103 114 148 155 177 130
3
4 80 120 132 155 169 184 190 125
5 95 115 145 148 170 187 204 140
6 100 127 145 170 190 200 130
7 120 138 149 160 170 181 196 148
8
9 64 100 113 130 150 167 186 130
10 82 110 131 149 167 184 195 125
11 73 113 118 133 151 168 181 190 130
12 83 119 141 161 181 189 194 119
M 85,3 115,5 132,6 151,3 168,3 182,6 192,6 190 132,2
S 15,94 11,22 13,42 12,50 13,28 9,99 6,97 0 9,23
Tabelle 16: Leistungen
Abbildung 17: Leistung nach MADER bei der Fahrrad
0
50
100
150
200
250
1
Wa
ttle
istu
ng
be
i V
4 S
chw
ell
e
Proband V2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
M S 32,5953303
4. Ergebnisdarstellung
eistungen der Probanden bei V2 und V4 in [Watt]
eistung [Watt] der einzelnen Probanden bei der 4mmol/l Laktatnach MADER bei der Fahrradspiroergometrie (gestrichelte Linie gibt Mittelwert an).
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Proband
V4
V4
136 191
161 200
142 198
163 219
83 128
103 196
123 172
167 206
194 232
135 195
140,7 193,7 32,5953303 28,1229444
Ergebnisdarstellung
47
robanden bei der 4mmol/l Laktat-Schwelle (gestrichelte Linie gibt Mittelwert an).
12
V4
4.5.2. KARDIORESPIRATORISCHE
Die relative maximale Sauerstoffaufnahme VO
Wakeboarder liegt bei 50,08 ± 4,52 m
zielt der junge und zweitleichteste Proband 2 mit einer relativen VO
von 58,9 ml*min
Die Werte der jew
Tabelle 17: Sauerstoffaufnahme VOSatandardabweichungen
Proband 1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
M S
Abbildung 18: rel. VOgometrie (gestrichelte Linie gibt Mittelwert an).
0
10
20
30
40
50
60
70
1
Ma
xim
ale
re
lati
ve
Sa
ue
rsto
ffa
ufn
ah
me
VO
2m
ax
.re
l.
[ml*
min
-1*
kg
-1]
4. Ergebnisdarstellung
ARDIORESPIRATORISCHEFUNKTIONSGRÖßEN
Die relative maximale Sauerstoffaufnahme VO2maxrel [
Wakeboarder liegt bei 50,08 ± 4,52 ml*min-1*kg-1. Das beste Ergebnis e
zielt der junge und zweitleichteste Proband 2 mit einer relativen VO
von 58,9 ml*min-1*kg-1. Das Minimum wird durch Proband 12 angegeben
Die Werte der jeweiligen Athleten sind Tabelle 17 zu entnehmen.
Sauerstoffaufnahme VO2maxrel in [ml*min-1*kg-1] sowie deren Mittelwerte und Satandardabweichungen.
rel.VO2max [ml*min -1*kg -1] 50
58,9
48
50
57,7
47
48
48,2
47
46
50,08 4,51757064
VO2max [ml*min-1*kg-1]der einzelnen Probanden bei der Fahrrad(gestrichelte Linie gibt Mittelwert an).
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Probanden
Ergebnisdarstellung
48
[ml*min-1*kg-1] der
Das beste Ergebnis er-
zielt der junge und zweitleichteste Proband 2 mit einer relativen VO2max
. Das Minimum wird durch Proband 12 angegeben
zu entnehmen.
] sowie deren Mittelwerte und
Probanden bei der Fahrradspiroer-
VO2maxrel.
4. Ergebnisdarstellung
49
Tabelle 18: Atemminutenvolumen in [l/min] sowie deren Mittelwerte und Standardabwei-chungen.
Das mittlere Atemminutenvolumen liegt bei 126,52 ± 23,16 l/min. Einzel-
werte sind Tabelle 18 zu entnehmen. Maximum bildet Proband 11 mit
153,6 l/min. Das Minimum wird durch Proband 6 mit 84,4 l/min angege-
ben.
4.6. FELDTEST
Die Ergebnisse der Laktatmessung nach dem Wakeboardwettkampf kön-
nen Tabelle 19 entnommen werden. Im Mittel liegt die Laktatazidose bei
5,1 ± 0,67 mmol/l. Das Maximum wird durch Proband 9 angegeben. Er
kommt auf einen Wert von 6,23 mmol/l Laktat. Das Minimum von 4,11
mmol/l Laktat erreicht Proband 2.
AMV max
1 106,4
2 123,7
3
4 146,8
5 136,3
6 84,4
7 140,7
8
9 152,5
10 108,6
11 153,6
12 112,2
M 126,52 S 23,1644747
4. Ergebnisdarstellung
50
Tabelle 19: Laktatwerte der Probanden unter Wakeboardwettkampfbedingungen unmit-telbar nach der Kür in [mmol/l]
5.7. MUSKULÄRE DYSBALANCEN
Für die Kräfteverhältnisse von den Agonisten/Antagonisten konnten fol-
gende Indexe ermittelt werden:
- Beinbeuger/Beinstrecker = 0,63
- Rumpfbeuger/Rumpfstrecker = 0,54
- Brustmuskulatur/ „Ruderzugmuskulatur“ = 0,93
Proband Laktat 1 4,96
2 4,11
3 5,75
4
5
6
7
8 5,25
9 6,23
10 4,91
11 4,51
12
M 5,1 S 0,67
5. Diskussion
51
5. DISKUSSION
Im Folgenden werden die BMI- und Fettwerte sowie die Ergebnisse der
Kraft-, Ausdauer-, Gleichgewichts- sowie Sprungkraftdiagnostik innerhalb
der Gruppe sowie mit anderen Sportlern verglichen und kritisch diskutiert.
Im Anschluss werden die Laktatazidosen des Feldtests sowie die Thema-
tik der muskulären Dysbalancen aufgegriffen.
5.1. BMI UND KÖRPERFETTBESTIMMUNG
Es kann festgestellt werden, dass die männlichen Probanden mit einem
durchschnittlichen Fettanteil von 12,6 ± 2,88 % im Vergleich zur Normal-
bevölkerung einen exzellenten Wert aufweisen (siehe Tabelle 4). Nach
WHO siedelt sich der mittlere BMI von 24,73 ± 2,23 kg/m2 gerade noch im
Rahmen des Normalgewichts an (siehe Tabelle 3). Ab einem BMI von
25kg/m2 würde man von Übergewicht sprechen. Einige Wakeboarder er-
reichen sogar Werte über 28 kg/m2. Hierbei ist es wichtig, die Muskelmas-
se der Wakeboarder zu betrachten. Wie DE MARÉES (2002, S.409) be-
gründet, verursacht ein hoher Muskelanteil einen verhältnismäßig hohen
BMI-Wert. Leistungssportler, und vor allen Dingen Kraftsportler, unter-
scheiden sich durch ihren prozentual größeren Muskelanteil von
Nichtsportlern. Deshalb ist die Klassifizierung des BMI nach der WHO
(2000) nur unter Vorbehalt für Sportler anzuwenden. Ebenfalls differiert
die Körperzusammensetzung je nach Sportart. Sportler, die in Sportarten
mit hoher Ausdauerkomponente partizipieren, haben einen erheblich ge-
ringeren Muskelanteil als Athleten aus Sportarten mit hoher Kraftkompo-
nente (vgl. HOLLMANN 2000, S. 443). Da die Wakeboarder bei hohen
Körpergewichten niedrige Fettanteile aufweisen, ist von einem hohen
Muskelanteil auszugehen. Daraus ist zu schließen, dass das Wakeboar-
den ein hohes Maß an Kraft voraussetzt. Die Wakeboarder sind konstitu-
tionell den Kraftausdauersportlern zuzuordnen.
5. Diskussion
52
5.2. KRAFTDIAGNOSTIK
Eine umfassende Kraftdiagnostik verschiedener Parameter ist unerläss-
lich, um Aussagen über den individuellen Leistungsstand eines Athleten
zu machen. Die verschiedenen Kraftfähigkeiten Maximalkraft, Schnellkraft
sowie Kraftausdauer sind sportartspezifisch unterschiedlich ausgeprägt.
Abhängig davon, welche der Kraftfähigkeiten für eine Sportart von großer
Bedeutung ist, versuchen Athleten diese spezifischen Fähigkeiten zu ver-
bessern, um ihre Trainingssteuerung zu optimieren. Mit anderen Worten:
Jede Sportart hat ihr eigenes Anforderungsprofil. Dem gilt es gerecht zu
werden, um als Athlet in der Sportart erfolgreich zu sein.
Um die für das Anforderungsprofil Wakeboarden wichtigen Kraftparameter
herauszufiltern, wurden die besten deutschen Wakeboarder zur Kraftdiag-
nostik geladen. Es darf angenommen werden, dass Eliteathleten, die in
ihrer Sportart herausragende Leistungen erzielen, die für die Sportart
wichtigen Kraftfähigkeiten besitzen (HOELTKE et al., WILSON et al., YO-
UNG, MCLEAN 1999). Eine komplexe Leistungsdiagnostik soll in diesem
Fall helfen, die wichtigen Parameter aufzudecken, um in Zukunft ein ge-
zielteres Training zu gewährleisten. Im Folgenden werden jeweils für die
isometrischen und die dynamischen Parameter die Ergebnisse der Wake-
boarder interdisziplinär sowie innerhalb der Gruppe verglichen. Beim
interdisziplinären Vergleich soll im Vergleich zu Sportlern aus anderen
Disziplinen herausgestellt werden, in welchen Parametern die Wakeboar-
der besonders stark sind, um evtl. Prädiktoren für die Anforderungen beim
Wakeboarden herauszustellen. Anschließend soll der Vergleich der Wa-
keboarder untereinander untersuchen, ob die erfolgreicheren Athleten in
bestimmten Parametern besser abschneiden und ob somit die im interdis-
ziplinären Vergleich errungenen Ergebnisse evtl. bestätigt werden können.
5. Diskussion
53
5.2.1. ISOMETRISCHE KRAFTDIAGNOSTIK
Um die Maximalkraft zu diagnostizieren wird die isometrische Kraftdiag-
nostik von den meisten Sportwissenschaftlern präferiert (SCHMIDTBLEI-
CHER 1992). Ebenfalls kann durch die isometrische Maximalkraftdiagnos-
tik der Schnellkraftparameter Rate of Force Development (RFD) analysiert
werden (HÄKKINEN et al., ZATSIORSKY 1985). Je nach Sportart macht
es innerhalb der Testgruppe Sinn, die aufs Körpergewicht relativierten
Kraftwerte oder die absoluten Kraftwerte miteinander zu vergleichen.
Wenn Athleten, wie z.B. beim Hochsprung, ihr Körpergewicht bewegen,
sind die Relativwerte wichtiger. In dem Fall, dass die Athleten, wie z.B.
beim Rugby oder Football, absolute Kraft benötigen, so ist es sinnvoller,
die absoluten Maximalkraftwerte miteinander zu vergleichen (ROBERT et
al. 2002). Auf den ersten Blick macht es beim Wakeboarden mehr Sinn,
die aufs Körpergewicht relativierten Werte miteinander zu vergleichen.
Zum Einen ist dadurch innerhalb der Gruppe eine bessere Vergleichbar-
keit gegeben und zum Anderen müssen die Wakeboarder immer ihr Kör-
pergewicht gegen die Gravitation bewegen. Z.B springen sie von der Wel-
le ab und müssen dabei ihre Körpermasse in die Luft katapultieren. Da
jedoch sehr viele Einflussfaktoren, wie z.B. der kräftige Zug der Seibahn
oder des Bootes, mit hineinspielen, sollte eine voreilige Aussage vermie-
den werden.
Isometrische Kraftparameter der Wakeboarder im Vergleich zu anderen
Sportarten:
Die umfangreichen Untersuchungen an Kaderathleten im Zuge der MO-
MENTUM-Studie sollen als Vergleichsgegenstand dienen. Das Institut für
Sportwissenschaft und Sportinformatik der DSHS-Köln verfügt über eine
außerordentliche Kraftdiagnostik und hat in den letzten Jahren Hunderte
von Kaderathleten kraftdiagnostisch untersucht und die Ergebnisse kata-
logisiert. Folgende Sportarten aus der MOMENTUM-Studie dienen als
Vergleichsgruppen zu den Wakeboardern: Badminton, Fechten, Fußball,
Judo, Kanu, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Tennis, Triathlon sowie
5. Diskussion
54
Wasserball. Die A- und B- Kaderathleten der Vergleichssportarten wurden
an der DSHS-Köln unter absolut gleichen Bedingungen, Testverfahren
und an den gleichen Geräten getestet. Bei den Parametern Maximalkraft
sowie Leistung wurden jeweils nur die aufs Körpergewicht relativierten
Werte miteinander verglichen. Die Sportler variieren bezüglich des Ge-
wichtes in den verschiedenen Sportarten teilweise extrem. Mit den Rela-
tivwerten ist eine Vergleichbarkeit weiterhin gegeben. Leider konnte die an
der Row Machine (RM) getestete Rückenmuskulatur (m. rhomboideus, m.
trapezius, m. latissimus sowie anteilig mm. biceps brachii) aufgrund man-
gelnder Vergleichswerte nicht mit den anderen Sportarten verglichen wer-
den. Im Basischeck der MOMENTUM-Studie wird die Kraft in der Rück-
enmuskulatur an der Lat Machine getestet, jedoch im Hinblick auf die beim
Wakeboarden spezifische Beanspruchung und als direkt antagonistische
Bewegung zur Diagnostik an der Bench Press, fiel die Entscheidung auf
das Gerät Row Machine
Kraftparameter Fmaxrel:
An der Ap erreichen die Wakeboarder das beste Ergebnis. Hier lassen
sich signifikante Unterschiede der Fmaxrel ab den Ruderern erkennen,
wobei die Wasserballer, Fechter und Handballer sich sogar hoch signifi-
kant unterscheiden (siehe Abb. 19). Das spricht für einen starken m. rec-
tus abdominis der Wakeboarder (siehe Abbildung 2). An der BE erzielen
die Wakeboarder das zweitstärkste Ergebnis im Parameter Fmaxrel. Die
Wakeboarder unterscheiden sich signifikant von den Leichtathleten und
den darunter liegenden Sportarten (siehe Abbildung 33 im Anhang).
5. Diskussion
55
Abbildung 19: Fmaxrel an der AP im Vergleich zu anderen Sportlern.
Auf Grund dieses Ergebnisses, scheint auch die Kraftfähigkeit der Rück-
enmuskulatur stark ausgeprägt zu sein. Da die Bauch- und Rückenmusku-
latur sehr gute Werte aufweisen, kann die Aussage, dass Wakeboarder
eine sehr ausgeprägte Rumpfmuskulatur besitzen, postuliert werden. Das
könnte eine Anpassungserscheinung an die ständigen Scher- und Zug-
kräfte sein, die auf den Rumpf der Wakeboarder ausgeübt werden. Die
seitliche Position der Wakeboarder zur Zugrichtung und die isometrische
Haltearbeit der Rückenmuskulatur zwecks Positionierung der Zughantel in
der KSP-Nähe, erfordern ein hohes Maß an Rumpfmuskulatur (siehe Ab-
bildung 20).
Abbildung 20: Optimale Haltung beim Wakeboarden (aus SÜß 2005).
5. Diskussion
56
Im Parameter Fmaxrel an der BP schneiden die Wakeboarder lediglich im
Mittelfeld ab (siehe Abb. 35 im Anhang). Da die Wakeboarder den m. pec-
toralis major weniger in Anspruch nehmen, ist dieses Ergebnis auch nicht
verwunderlich. Es gibt kaum Situationen, bei denen der Wakeboarder die
Brustmuskulatur in größerem Maße gebraucht. Die maximale relative
Kraftfähigkeit Fmaxrel des m. biceps femoris an der LC liegt bei den Wa-
keboardern im oberen Mittelfeld (vgl. Abb. 38 im Anhang). Sie sind signifi-
kant besser als die Ruderer und Schwimmer. Der m. biceps femoris zählt
jedoch ebenfalls nicht zu den Muskeln, die der Wakeboarder in größerem
Umfang benötigt. Bei bestimmten Saltos muss der biceps femoris gegen
die Fliehkräfte arbeiten, um bestimmte Körperlagen des Wakeboarders
aufrecht zu erhalten. An der LE schneiden die Wakeboarder überlegen ab
(siehe Abb. 21). Der m. quadrizeps femoris wird beim Wakeboarden stark
eingesetzt. Die Wakeboarder springen durch schnellkräftiges konzentri-
sches Verkürzen der Oberschenkelmuskulatur aus dem Wasser ab. Auch
die normale Haltung des Wakeboarders, welche ein konstantes in-die-
Knie-gehen erfordert, um den KSP möglichst tief zu halten, erfordert eine
große isometrische Haltekraft des m. quadrizeps femoris. Signifikante Un-
terschiede lassen sich ab den Triathleten finden.
Abbildung 21: Fmaxrel an der LE im Vergleich zu anderen Sportlern
5. Diskussion
57
Kraftparameter RFD:
Wie auch in dem Parameter Fmaxrel überragen die Wakeboarder in der
RFD an der AP, BE sowie der LE. Lediglich die Judoka unterscheiden sich
an der AP nicht signifikant von den Wakeboardern (siehe Abb. 32 im An-
hang). Bei dem Parameter RFD an der BE wird die Überlegenheit der Eli-
tewakeboarder besonders deutlich. Die Wakeboarder unterscheiden sich
höchst signifikant von allen anderen Sportarten (siehe Abbildung 22).
Abbildung 22: RFD der Wakeboarder an der BE im Vergleich zu anderen Sportlern
Dieses Ergebnis passt zu den enormen, sich teilweise sehr abrupt verän-
dernden Zugbeanspruchungen, die auf den Wakeboardern lasten. Diese
kann nur durch eine sehr kräftige und schnell anzusteuernde Rückenmus-
kulatur ausgeglichen werden. Was die RFD an der Leg Extention angeht,
so gehören die Wakeboarder ebenfalls zu den drei Besten. Signifikant
überragt diese Spitzengruppe die Tennisspieler, Triathleten und Badmin-
ton-Spieler (siehe Abb. 41 Anhang). An der LC sowie BP bestätigen sich
die guten Ergebnisse für die RFD nicht. Hier siedeln sich die Wakeboar-
der, wie auch für den Parameter Fmaxrel lediglich im guten Mittelfeld an
(siehe Abb. 36, 39 im Anhang). Die zuvor gemachte Vermutung, dass die
an der LC getestete m. biceps femoris Muskulatur sowie der an der BP
5. Diskussion
58
untersuchte m. pectoralis major (vgl. Abbildung 2) beim Wakeboarden
keiner sehr großen Beanspruchung unterliegen, bestätigt sich an dieser
Stelle. Zusammenfassend kann im Vergleich zu anderen Sportarten ge-
sagt werden, dass die Muskelgruppen der Rückenmuskulatur (m. erector
spinae) , der Bauchmuskulatur (m. rectus abdominis) sowie der Beinstre-
cker-Muskulatur (m. quadrizeps femoris) beim Wakeboarden isometrisch
stark beansprucht werden. Die Wakeboarder weisen in diesen Muskel-
gruppen signifikante bis höchst signifikante Unterschiede zu den Ver-
gleichssportarten auf. Die Rumpfmuskulatur arbeitet stark isometrisch sta-
bilisierend beim Wakeboarden. Sprünge, wie Saltos und Drehungen wer-
den aus dieser isometrisch stark beanspruchenden Grundhaltung durch
schnellkräftige Lageveränderungen des Körpers initiiert. Dies scheint ein
Grund zu sein, dass diese Muskelgruppen in den Parametern Maximal-
kraft und RFD überlegen sind.
Die Muskelgruppen der Brustmuskulatur (m. pectoralis major) und der
Beinbeuger-Muskulatur (m. biceps femoris) schneiden durchschnittlich bis
leicht überdurchschnittlich ab. Beim Wakeboarden unterliegen diese Mus-
kelgruppen anscheinend einer weniger starken Beanspruchung.
5. Diskussion
59
Vergleich der isometrischen Kraftparameter innerhalb der Gruppe:
Zur gruppeninternen Analyse und Diskussion wurden die Ergebnisse in
den Wettkämpfen (siehe Tab. 1) mit den Ergebnissen aus der Kraftdiag-
nostik korreliert. Hierbei sollte untersucht werden, ob die erfolgreicheren
Athleten in bestimmten Parametern besser abschneiden, um Parameter
herauszufiltern, die evtl. als Prädiktoren für die Sportart in der Kraftdiag-
nostik dienen können. Aufgrund der Tatsache, dass Proband 6 mit Ab-
stand der leichteste und jüngste Wakeboarder war und wesentlich
schlechtere Ergebnisse in der Kraftdiagnostik erzielte, musste er aus der
statistischen Korrelationsanalyse ausgeschlossen werden. Als problema-
tisch stellte sich ebenfalls heraus, dass Proband 9 die besten Erfolge im
Wakeboarden erzielte, die jedoch in keinster Weise in der Kraftdiagnostik
bestätigt werden konnten. Dieser „Ausreißer“ der Gruppe verzerrte die
Statistik enorm und machte eine sinnvolle Korrelation der beiden Merkma-
le Wettkampferfolg und Platzierung in den Kraftparametern sehr schwierig.
Aufgrund der soeben genannten Tatsachen wurden die Probanden 6 so-
wie 9 aus der statistischen Rangkorrelation für alle Parameter der Kraft-
diagnostik ausgeschlossen.
Kraftparameter Fmax:
Bei der gruppeninternen Analyse des Parameters Fmax an den verschie-
denen Geräten fällt auf, dass die tendenziell schwereren Athleten bessere
Ergebnisse erzielen als die leichteren. Proband 11 zählt an jedem Gerät
für den Parameter Fmax zu den drei stärksten Athleten, ist jedoch auch
der schwerste Athlet. Ansonsten gehören Proband 4, Proband 5 sowie
Proband 8 häufig zu den Besten im Hinblick auf die Fmax an fast allen
Geräten (siehe Tab. 6). Auch sie gehören zu den schwereren Probanden
im Bezug auf das Gewicht mit Ausnahme von Proband 8, welcher ein
durchschnittliches Gewicht auf die Waage bringt. Die spearmannsche
Rangkorrelation zeigt auf, dass an der AP (R=0,86) sowie BE (R=0,82)
eine deutliche Korrelation zwischen den Erfolgen im Wettkampf und der
5. Diskussion
60
maximalen Kraft liegt. Anhand dieser Ergebnisse kann gesagt werden,
dass die Fmax an der AP und BE ein Kriterium zu sein scheint, dass wich-
tig für den Wakeboarder ist. Im interdisziplinären Vergleich wurde bereits
ersichtlich, dass die Rumpfmuskulatur sowie Beinextensoren besonders
charakterisierend für die Wakeboarder waren.
Kraftparameter Fmaxrel:
Vergleicht man die relative Maximalkraft Fmaxrel innerhalb der Gruppe, so
fällt auf, dass Proband 8 an der AP, BE und LE die besten Ergebnisse
erzielt. Er gehört zu den guten Wakeboardern in Bezug auf seine Wett-
kampfleistung. Die Analyse der Rangkorrelation konnte wie auch für den
Parameter Fmax einen Zusammenhang zwischen Erfolg im Wettkampf
und der relativen Maximalkraft an den Geräten AP (R=0,86) und BE
(R=0,86) beweisen. An der Row Machine, welche ebenfalls beim Wake-
boarden relevante Muskelgruppen misst, nämlich die des m. rhomboideus,
m. trapezius sowie des m. latissimus und anteilig die des m. biceps bra-
chii, konnte gruppenintern eine leichte Korrelation der relativen Kraftfähig-
keit und der Leistung im Wakeboarden festgestellt werden.
Daraus kann abgeleitet werden, dass die relative Maximalkraft wie auch
die absolute Maximalkraft der Rumpfmuskulatur wichtige Kraftfähigkeiten
für die Wakeboardleistung darstellen.
Kraftparameter RFD:
Die Rate of Force Development spiegelt die Fähigkeit des neuromuskulä-
ren Systems maximal schnell zu kontrahieren wider.
Im Vergleich untereinander fällt die Überlegenheit der Probanden 11 und 5
an fast allen Geräten deutlich auf (siehe Tab. 8). Beide gehören zu der
Kategorie „sehr gute Wettkampfleistungen“ und zählen zu den besten Wa-
keboardern der Gruppe. Auch die statistische Auswertung zeigt eine star-
ke Korrelation zwischen den Fähigkeiten im Wakeboarden und den Er-
5. Diskussion
61
gebnissen des Parameters RFD an fast allen Geräten. Lediglich die RFD
an der BP wies nur eine schwache Korrelation dieser beiden Merkmale
auf. Die Korrelationskoeffizienten an der AP (R=0.81), der BE (R=0,82),
der RM (R=0,75), der LE (0,67) sowie an der LC (0,72) beweisen in fast
allen getesteten Muskelgruppen einen eindeutigen Zusammenhang zwi-
schen dem Parameter RFD und dem Erfolg im Wakeboarden. Dieser Pa-
rameter scheint von höchster Bedeutung für die Sportart zu sein. Dieses
Ergebnis passt zu den Anforderungen an den Wakeboarder sehr schnell-
kräftig, aus einer isometrisch vorinnervierten Muskulatur heraus, zu agie-
ren.
5.2.2. DYNAMISCHE KRAFTDIAGNOSTIK
Die dynamische Kraftdiagnostik stellt neben der isometrischen Kraftdiag-
nostik eine wertvolle Ergänzung dar. Durch die Integration des Weges
kann die Geschwindigkeit der Längenänderung der Muskulatur bei der
Überwindung eines Widerstandes gemessen werden. Als Produkt aus
Geschwindigkeit und der aufgebrachten Kraft um das jeweilige Gewicht so
schnell wie möglich zu bewegen, wird die Leistung errechnet. In vielen
Sportarten ist dieser Parameter von großer Bedeutung. Im Folgenden soll
dies auch für das Wakeboarden verifiziert bzw. falsifiziert werden.
Dynamische Kraftparameter Pmaxrel im Vergleich zu anderen Sportarten:
Bei dem Parameter relative Leistung an der AP liegen die Wakeboarder
im Mittelfeld und unterscheiden sich zu keiner Sportart signifikant (siehe
Abb. 33 Anhang). Der Parameter scheint in allen Vergleichsportarten von
ähnlicher Bedeutung zu sein, da sich die Spitzengruppe der Leichtathleten
nur von dem Schlusslicht, den Triathleten, signifikant unterscheiden. Die
5. Diskussion
62
Vermutung liegt nahe, dass für keine der Sportarten die relative Leistung
des m. rectus abdominis ein aussagekräftiger und beschreibender Para-
meter ist. Aus Sicherheitsgründen wurde an der BE keine dynamische
Kraftdiagnostik durchgeführt, weshalb keine Daten für die Pmaxrel an der
BE verfügbar sind. Die relative Leistung der Wakeboarder an der BP fällt
wie für die Parameter Fmaxrel und RFD mittelmäßig aus. Es gibt keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Sportartengruppen (siehe Abb.
37 Anhang). An der Leg Curl schneiden die Wakeboarder etwas besser
ab. Die Wakeboarder gehören hier sogar zu den Top drei Sportarten für
die Pmaxrel und sind signifikant stärker als die Kanuten, Schwimmer und
Wasserballer (vgl. Abb. 40 Anhang). An der LE überragen die Wakeboar-
der (siehe Abbildung 23). Der m. quadrizeps femoris wird beim Wake-
boarden auch dynamisch sehr stark eingesetzt. Die Wakeboarder sprin-
gen durch schnellkräftiges konzentrisches Verkürzen der Oberschenkel-
muskulatur aus dem Wasser ab, was anscheinend den Parameter Leis-
tung begünstigt. Die Sprunganalyse wird ebenfalls auf die Sprungkraftfä-
higkeit und somit die Schnellkraftfähigkeit der Beinstrecker m. quadrizeps
femoris eingehen.
Abbildung 23: Pmaxrel der Wakeboarder an der LE im Vergleich zu anderen Sportlern.
5. Diskussion
63
Vergleich der dynamischen Parameter innerhalb der Gruppe:
Kraftparameter Pmax:
Betrachten wir die dynamischen Parameter absolute Leistung (Pmax) und
relative absolute Leistung (Pmaxrel) fällt auf, dass Proband 3, der zuvor
keine hohen maximalen Kraftwerte aufwies, an der BP und der RM domi-
niert (siehe Abb. 12). Das beweist die Fähigkeit des Probanden 3, die Las-
ten sehr schnell bewegen zu können und somit die hohe Verkürzungsge-
schwindigkeit der Muskulatur. Er hat befriedigende Wettkampferfolge in
der Vergangenheit erreicht. Proband 7 stellt, wie auch in dem Parameter
Fmax seine Stärke des m. bizeps femoris unter Beweis. Auch er hat be-
friedigende Wettkampferfolge zu verbuchen. Insgesamt fällt bei dem Pa-
rameter maximale Leistung auf, dass hier zwar die besseren Wakeboarder
häufiger gut abschneiden, jedoch die Verteilung nicht so deutlich ist wie
bei den vorherigen Parametern. Proband 5, der zu den besten Wakeboar-
dern zählt und in den anderen Parametern sehr gute Ergebnisse erzielt
hat, belegt nur schlechte Rangplätze in dem Parameter Leistung. Die sta-
tistische Analyse kann bei diesem Parameter lediglich für die AP eine Kor-
relation der Merkmale Erfolg beim Wakeboarden und dem Parameter
Leistung feststellen. Anscheinend ist die Aussagekraft des Parameters
absolute Leistung für den Wakeboarder nicht so hoch wie z.B. die der
RFD. Um eine logische Erklärung im Hinblick auf das Anforderungsprofil
zu finden, könnte vermutet werden, dass die Wakeboarder nur in der Be-
instreckermuskulatur wirklich intensiv dynamisch arbeiten. Die restliche
Muskulatur arbeitet eher statisch. Bei Lageveränderungen des Körpers
wie bei Saltos, wird die Bewegung meist über die Kopfbewegung initiiert,
wobei die Bewegung impulsartig, jedoch ohne große Bewegungsamplitu-
den, eingeleitet wird, da die große Körperspannung ständig gegen den
Zug der Seilbahn oder des Bootes aufrecht erhalten werden muss. Das
Gelingen bestimmter Sprünge hängt dabei verstärkt von dem Zug und der
Position der Hantel zu bestimmten Momenten ab. Da der Wakeboarder
die Hantel ständig in KSP-Nähe führen muss und weil große Fliehkräfte
5. Diskussion
64
auf das relativ schwere Wakeboard wirken, sind sehr große sich verän-
dernde Längenänderungen der Muskulatur, wie sie z.B. beim Turnen vor-
kommen, seltener. Damit soll nicht gesagt sein, dass die Wakeboarder
sich nicht bei Sprüngen durch die Luft bewegen, jedoch ist die Art der Be-
wegung eher kompakter und isometrischer Natur. Z.B. werden beim Tur-
nen Extremitäten schnellkräftig gespreizt oder angehechtet, Bewegungen
wechseln häufig innerhalb einer Figur zwischen sehr kompaketen und ex-
trem gestreckten Körperlagen, was beim Wakeboarden nicht vorkommt
weil der ständige starke Zug sowie die Fixierung der Beine auf dem Board
dies nicht erlauben. Es soll darauf hingewiesen werden, dass dies ledig-
lich Spekulationen und keine bewiesenen Aussagen sind. Verallgemei-
nernd kann jedoch festgehalten werden, dass die Anforderungen im Wa-
keboarden eher in der Fmax und der RFD liegen als in dem dynamischen
Parameter Leistung.
Kraftparameter Pmaxrel:
Der letzte dynamische zu prüfende Kraftparameter ist die relative maxima-
le Leistung. Die Tendenz, dass die besseren Wakeboarder auch bessere
Ergebnisse erzielen, kann statistisch wieder nur für die AP bewiesen wer-
den. Dazu kommt, dass diese Korrelation von sehr schwacher Natur ist.
Die Argumentation warum diese Parameter weniger Aussagekraft besit-
zen, wäre an dieser Stelle dieselbe wie für den Parameter Pmax.
Ergebnis der Isometrischen sowie dynamischen interdisziplinären sowie
gruppeninternen Kraftdiagnostik:
Zusammenfassend für die Isometrie sowie für die Dynamik kann festge-
halten werden, dass die Wakeboarder an der AP, BE sowie LE in den Pa-
rametern Fmax sowie RFD zu den Besten gehören und interdisziplinär
meistens die dominierende Gruppe darstellen. Besonders deutlich wird
das für die RFD. Hier überragen die Wakeboarder an der AP und BE mit
großem Abstand zu den Vergleichsgruppen. Dies spricht für eine gute
Ansteuerungsfähigkeit der Muskulatur. Damit ist auch die Reaktionsfähig-
5. Diskussion
65
keit der Muskulatur, sich auf schnell verändernde Situationen einzustellen,
gemeint. Im dynamischen Parameter Leistung zeigen die Beinstrecker der
Wakeboarder im Gegensatz zu den Vergleichssportarten die besten Er-
gebnisse auf, lediglich zu den Fußballern kann dieser Unterschied nicht
signifikant bewiesen werden. Da der Beinstrecker beim Wakeboarden
über einen relativ großen Weg dynamisch arbeiten muss, ist dieses Er-
gebnis logisch nachvollziehbar. Der Wakeboarder muss aus einer tiefen
Hockposition extrem schnellkräftig die Beine strecken, um sich aus dem
Wasser zu katapultieren. Beim Wakeboarden hinter dem Boot muss auf
Grund der hohen Geschwindigkeit, in der der Wakeboarder auf die Welle
zufährt, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die schmale Welle als
Rampe benutzt werden. Leistung definiert sich, wie schon gesagt, über
Kraft x Weg pro Zeit, also Kraft x Geschwindigkeit. Der Beinstrecker ist der
einzige Muskel, der wirklich dynamisch über eine größere Länge schnell-
kräftig verkürzt werden muss. Die Tatsache, dass die anderen Muskel-
gruppen im Parameter Leistung nicht so gut abscheiden wurde bereits
weiter oben im Text versucht zu ergründen und passt zu der Bewegungs-
analyse der Sportart
Der gruppeninterne Vergleich der Wakeboarder sollte dazu dienen, even-
tuelle Zusammenhänge zwischen der Leistung im Wettkampf und den Er-
gebnissen in der Kraftdiagnostik herauszustellen. Im Umkehrschluss soll-
ten hiermit, wie auch durch den interdisziplinären Vergleich, die unter
Punkt 2.3. gemachten Überlegungen zu einem Anforderungsprofil im Wa-
keboarden verifiziert werden. Besonders die Rumpfstabilität zeigte Unter-
schiede innerhalb der Gruppe auf, welche mit dem Erfolg der Probanden
bei Wettkämpfen zu korrelieren scheint. Zumindest konnte dies statistisch
nachgewiesen werden. Die recht guten Ergebnisse in vielen Bereichen der
Kraftdiagnostik bestätigen, dass das Wakeboarden ein hohes Maß an ma-
ximaler isometrischer Kraftfähigkeit voraussetzt, besonders der Rumpfex-
tensoren und –Flexoren. Hier scheint ein begrenzender Faktor der Sport-
art zu liegen, weshalb vielleicht die weniger erfolgreichen Athleten auch
die niedrigeren Kraftwerte in der Rumpfmuskulatur vorzuweisen haben,
sowohl absolut als auch relativ. Dies kann natürlich nur spekulativ ange-
nommen werden. Die Fähigkeit der neuronalen Ansteuerung und soforti-
5. Diskussion
66
gen Rekrutierung der Muskulatur um maximale Kräfte aufzubringen
scheint, wie schon beim interdisziplinären Vergleich herausgestellt, von
größter Bedeutung zu sein. Hierzu könnten verschiedene Überlegungen
angeführt werden. Zum Einen stellt die Tatsache, dass die Wakeboarder
ihre Sportart auf dem Wasser ausüben eine ständige Herausforderung an
die sensomotorischen Fähigkeiten dar. Was die stabile Bodenturnfläche
beim Turnen ist, ist das Wasser beim Wakeboarden. Diese Unterlage ist
wesentlich labiler und instabiler als ein harter Turnboden. Kleinste Fehler
bei der Landung nach komplexen Sprüngen resultieren in dem Verlust der
Gleichgewichtsfähigkeit. Der ständige Zug erschwert Ausgleichbewegun-
gen immens, weshalb Korrekturen bei unpräzisen Landungen oder in der
Flugphase nur durch fein abgestimmte und gleichzeitig sehr schnellkräfti-
ge Bewegungen stattfinden können. Dabei ist fast die gesamte Skelett-
muskulatur, besonders die des Rumpfes einer ständigen isometrischen
Kraftanspannung ausgeliefert. Aus dieser starken Innervation erfolgen
dann die reaktiven Korrekturbewegungen. Diese generelle Kombination
aus isometrischer Haltekraft und Reaktionsvermögen könnte die hervorra-
genden Ergebnisse in dem Parameter RFD erklären.
5. Diskussion
67
5.3. KOORDINATION/GLEICHGEWICHTSFÄHIGKEIT
Laut HOLLMANN (2002, S.140) existiert kein einheitliches Kriterium zur
Beurteilung der Qualität von Koordination. Nichtsdestoweniger ist das
POSTUROMED eine mögliche Apparatur, um die Gleichgewichtsfähigkeit
zu überprüfen. Keiner der Wakeboarder hatte zuvor auf einem POSTU-
ROMED gestanden. Das war ein gutes Kriterium für die Vergleichbarkeit
innerhalb der Gruppe. Alle befanden das Gerät als eine interessante He-
rausforderung und würden gerne weiterhin ihre Gleichgewichtsfähigkeit an
diesem üben. Jedoch gab es große Zweifel daran, ob das Gerät die spezi-
fische beim Wakeboarden geforderte Gleichgewichtsfähigkeit abfragen
kann.
Koordination spielt bei den Wakeboardern eine entscheidende Rolle. Wa-
keboarder trainieren ihre zahlreichen Saltos und Sprünge auf dem Tram-
polin, um bestimmte Bewegungsabläufe zu automatisieren. Zusätzlich för-
dern die Wakeboarder ihren Gleichgewichtssinn auf sogenannten „Wa-
ckelbrettern“ oder „Indo-Boards“ (siehe Abbildung 24). Besonders das
„Sliden3“ über große Obstacles erfordert ein hohes Maß an Gleichge-
wichtsfähigkeit (siehe Abb. 1).
Abbildung 24: Wakeboarderin trainiert auf dem Indo-Board ihre Gleichgewichtsfähigkeit.
3 Sliden beschreibt umgangssprachlich das Rutschen über Gegenstände wie Obstacles (siehe Abb. 1).
5. Diskussion
68
Vergleich der Koordination zu anderen Sportarten:
Aufgrund der weniger katalogisierten Vergleichswerte der MOMENTUM-
Studie für das POSTUROMED, ist der Vergleich auf Fußballer, Handballer
und Tennisspieler begrenzt. Die Rohdaten und die einzelnen Ergebnisse
der Fußballer, Handballer und Tennisspieler auf dem POSTUROMED sind
im Anhang dargestellt. Ein einfacher Vergleich der Abbruchhäufigkeiten
bei den Versuchen mit geschlossenen Augen soll an dieser Stelle genü-
gen. Das schlechtmöglichste Ergebnis an diesem Gerät ist das frühe Ab-
brechen des Gleichgewichtstests, bevor die 15 Sekunden abgelaufen sind
(siehe 3.2.3). Bei dem äußerst schwierigen Test mit geschlossenen Augen
schaffen, laut Erfahrungsberichten der MOMENTUM-Mitarbeiter, über die
Hälfte der Athleten keine 15 Sekunden ausbalanciert auf dem POSTU-
ROMED stehen zu bleiben. Bei diesem Test ohne das Auge als optischen
Analysator, werden die Gleichgewichtsfähigkeit sowie die Orientierungsfä-
higkeit besonders auf die Probe gestellt. Wenn man sich die Leistungen
der Handballer auf dem POSTUROMED mit geschlossenen Augen an-
schaut, so fällt auf, dass 15 von 18 Probanden den Versuch frühzeitig ab-
brechen. Das gilt für das rechte sowie das linke Bein. Bei den Tennisspie-
lern sieht es ähnlich schlecht aus. Hier brechen 13 von 16 Athleten den
Versuch auf dem linken Bein frühzeitig ab. Auf dem rechten Bein sind es
sogar 14 von 16 Athleten, die es nicht schaffen, 15 Sekunden auf dem
POSTUROMED mit geschlossenen Augen stehenzubleiben. Die Fußballer
schneiden besser ab als die Handballer und Tennisspieler. Auf dem rech-
ten Bein schaffen 14 von 21 Athleten die 15 Sekunden, auf dem linken 10
von 21. Bei den Wakeboardern schaffen es immerhin 6 von 12 Athleten,
auf dem linken Bein ausbalanciert stehenzubleiben. Sogar 10 von 12 er-
reichen das Ziel auf dem rechten Bein. Insgesamt wird deutlich, dass die
Wakeboarder am besten abschneiden. Hinzu kommt, dass die Wakeboar-
der, die die 15 Sekunden durchstehen, sehr ruhig auf dem POSTURO-
MED stehen, was an den geringen Distanzen abzulesen ist (siehe Tabelle
12 und Abb. 15). Es kann angenommen werden, dass der hohe koordina-
tive Anspruch beim Wakeboarden und das zusätzliche Gleichgewichtstrai-
ning der Wakeboarder zu einem sehr guten allgemeinen Gleichgewichts-
5. Diskussion
69
sowie Orientierungssinn verhelfen und die Athleten im interdisziplinären
Vergleich besser auf dem POSTUROMED abschneiden.
Vergleich der Koordination innerhalb der Gruppe:
Die statistische Rangkorrelation nach Spearman konnte keinen Zusam-
menhang zwischen der Leistung auf dem POSTUROMED und dem Erfolg
im Wettkampf feststellen. Hier ist in keinem Fall davon zu sprechen, dass
die besseren Wakeboarder auch die besseren Ergebnisse erzielen. Wahr-
scheinlich ist die beim POSTUROMED benötigte Gleichgewichtsfähigkeit
nicht wakeboardspezifisch genug.
Ergebnis:
Die Wakeboarder verfügen über einen sehr ausgeprägten Gleichge-
wichtssinn im Vergleich zu anderen Sportarten. Die erfolgreicheren Wake-
boarder erreichen hierbei keine besseren Ergebnisse. Dies ist ein Anhalt-
spunkt, dass das POSTUROMED nicht die wakeboardspezifische Gleich-
gewichtsfähigkeit testen kann.
5. Diskussion
70
5.4. SPRUNGANALYSE
Vergleich der CMJ-Sprunghöhen zu anderen Sportarten:
Wie auch bei der POSTUROMED-Analyse beschränkt sich der interdiszip-
linäre Vergleich aufgrund der wenigen MOMENTUM-Vergleichsdaten auf
Handballer, Fußballer und Tennisspieler.
Der Mittelwert der Fußballer liegt mit 37 ± 3,9 cm zwar unterhalb des Mit-
telwerts der Wakeboarder (40 ± 6,48 cm), unterscheidet sich von diesem
jedoch nicht signifikant. Die Handballer erreichen innerhalb der Sportar-
tengruppe mit 36,92 ± 3,29 das drittbeste Ergebnis. Die Tennisspieler bil-
den mit 33,3 ± 3,35 cm das Schlusslicht. Der Unterschied kann statistisch
leicht signifikant nachgewiesen werden. Insgesamt sind die Wakeboarder
auch in diesem Parameter die Besten. Die Rohdaten der Vergleichssport-
arten sind dem Anhang zu entnehmen.
Ergebnis:
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Wakeboarder über eine gute
Sprungkraft verfügen, die jedoch nicht signifikant verschieden von den
Handballern und Fußballern ausfällt.
Da die Wakeboarder, ähnlich einem Turner von der Bodenturnfläche, sehr
schnellkräftig aus dem Wasser abspringen müssen, ist eine gute Sprung-
kraftfähigkeit auch zu erwarten.
Vergleich der CMJ-Sprunghöhen innerhalb der Gruppe:
Da die Sprunganalyse nach Impuls oftmals Ungenauigkeiten aufweist, soll
nur die Sprunganalyse nach Flugzeit verglichen werden. In der statisti-
schen Analyse kann eine Korrelation von Sprunghöhe und dem Erfolg der
Wakeboarder festgestellt werden. Proband 9, der in der Vergangenheit
5. Diskussion
71
erfolgreichste Proband, wurde aufgrund seiner wie auch in der Kraftdiag-
nostik verhältnismäßig schwachen Ergebnisse aus der Statistik der
Sprunganalyse ausgeschlossen. Proband 11 ist einer der besten Proban-
den, erreicht aber in der Sprunganalyse nur den 10ten Rang. Wahrschein-
lich ist sein hohes Gewicht dafür verantwortlich. In der Betrachtung des
Streuplots konnte Proband 11 als deutlicher Ausreißer identifiziert werden.
Nehme man diesen Probanden aus der Rangkorrelationsanalyse, so ließe
sich eine sehr hohe Korrelation von Sprunghöhe und Wettkampferfolg der
restlichen 10 Probanden (R=0,85) feststellen. Es bleibt zu beachten, dass
Faktoren wie Gewicht und die richtige Technik für den CMJ große Ein-
flussfaktoren darstellen, die bei der Begutachtung relativierend in Betracht
gezogen werden müssen.
5. Diskussion
72
5.5. AUSDAUERDIAGNOSTIK
Die Vergleiche der Wakeboarder mit Kadersportlern anderer Sportarten
fallen nicht so detailliert aus wie bei der Kraftdiagnostik. Zwar wurden im
Rahmen der MOMENTUM-Studie an der DSHS-Köln sehr viele Athleten
einer Ausdauerleistungsdiagnostik unterzogen, jedoch sind 95% der ge-
testeten Athleten auf dem Laufband getestet worden. Da auf dem Lauf-
band eine größere Masse an Muskulatur als auf dem Fahrradergometer
zur Anwendung kommt, fallen manche Ergebnisse wie z.B. für die maxi-
male relative Sauerstoffaufnahme höher aus. Des Weiteren können die
Laufgeschwindigkeiten bei der 4mmol/l aeroben-anaeroben Schwelle (V4)
nach MADER schwierig mit den Wattleistungen auf dem Fahrrad vergli-
chen werden. Für die Parameter maximale Herzfrequenz (HFmax), Laktat,
maximales Atemminutenvolumen (AMVmax), maximale Leistung bei V4
(V4 Pmax) sowie maximale relative Sauerstoffaufnahme (rel. VO2max)
wurden A und B Kaderathleten verschiedener Sportarten zu einer Gruppe
von 65 Athleten (n=65) zusammengefasst und mit den Wakeboardern
verglichen. Die Athleten der Vergleichsgruppe waren, wie auch die ande-
ren Vergleichsathleten in der gesamten Diagnostik, 18 Jahre alt oder älter.
Die Anzahl der Athleten in den verschiedenen Sportarten war in den meis-
ten Fällen zu gering, so dass eine statistische Auswertung für die einzel-
nen Sportarten keinen Sinn gemacht hätte. Wichtig ist jedoch, dass die
Vergleichsgruppe unter den gleichen Bedingungen und dem gleichen
Testprotokoll auf dem Fahrradergometer getestet wurde, was eine Ver-
gleichbarkeit der Ergebnisse voraussetzt. Für die komplette Ausdauer-
diagnostik lassen sich leider keine Werte für die Probanden 8 und 3 fin-
den. Proband 8 konnte aus logistischen Gründen nicht an der Fahrradspi-
roergometrie teilnehmen. Die Ergebnisse von Proband 3 waren verhält-
nismäßig viel zu schwach und machten eine vergleichende Einordnung in
den Gesamtkontext sowie die statistische Korrelation aufgrund dieser ex-
tremen „Ausreißer-Rolle“ unmöglich. Dem Probanden wird dringend emp-
fohlen seine Ausdauerleistungsfähigkeit zu trainieren.
5. Diskussion
73
5.5.1. KARDIOZIRKULATORISCHE UND METABOLISCHE FUNKTIONSGRÖßEN
Parameter Herzfrequenz:
Die Herzschlagfrequenz (Hf) gehört zu den aussagekräftigsten Messgrö-
ßen in der Sportwissenschaft. Sie gehört zu den wichtigsten Funktionspa-
rametern zur Beurteilung des Leistungsstandes des Herzkreislaufsystems
(MELLEROWICZ 1956; ISRAEL 1968; NOWACKI 1977; RIECKERT
1992). Die Leistungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems und die Ausdauer-
fähigkeit stehen im Zusammenhang mit dem Verhalten der Herzfrequenz
in Ruhe, bei submaximaler und maximaler Belastung sowie der nachfol-
genden Erholung (ISRAEL 1974).
Bei trainierten Personen lässt sich eine Ökonomisierung des Herzkreis-
laufsystems feststellen. Das trainierte Herz hat bei gleicher Belastung
normalerweise eine niedrigere Frequenz (REINDELL 1967).
Mit einer durchschnittlichen Vorstartherzfrequenz von 85 ± 15 Schlä-
gen/min liegen die Wakeboarder deutlich über dem Normbereich von 68-
72 Schlägen/Minute (S/min) für Normalpersonen in Ruhe (ISRAEL 1968).
Die hohe Standardabweichung lässt jedoch Rückschlüsse auf die große
Streuung zu, die zwischen 64 (Proband 9) und 120 S/min (Proband 7)
liegt. Gewiss spielt Nervosität hierbei eine große Rolle. Keiner der Pro-
banden hatte zuvor an einer Leistungsdiagnostik teilgenommen. Bei sub-
maximaler Belastung nach der dritten Belastungsstufe (150 Watt) und 15
Minuten Dauer, haben die bei Wettkämpfen erfolgreicheren Wakeboarder
niedrigere Herzfrequenzen, was auf einen besseren Trainingszustand
schließen lässt. Zwei der international erfolgreichsten Athleten, Probanden
9 und 11, stechen mit Herzfrequenzen von 130 bzw. 133 S/min im Ver-
gleich zum Mittelwert (151 ± 12 S/min) besonders positiv hervor. An dieser
Stelle kann der erfolgreichste Proband 9 zum ersten Mal seine Leistungen
beim Wakeboarden auch in der Leistungsdiagnostik bestätigen, nahm er
doch zuvor immer die Rolle eines Ausreißers ein. Die maximale Herz-
schlagfrequenz erlaubt Rückschlüsse auf die Ausbelastung der Proban-
den. Nach NOWACKI sind 192 S/min für untrainierte und 177 S/min für
trainierte Männer im Alter von 20 – 30 Jahren Durchschnittswerte der ma-
ximalen Herzfrequenz. Eine kardiologische Ausbelastung findet laut MEL-
5. Diskussion
74
LEROWICZ 1979 und ISRAEL 1979, 1982 bei einer Herzfrequenz von
190 – 200 S/min statt. Nach ROST und HOLLMANN lässt sich die mittlere
maximale Herzfrequenz für die Fahrradspiroergometrie altersabhängig
nach folgender Formel errechnen:
mittlere max. HF [l/min] = 220 – Alter [Jahren]
Mit einer mittleren maximalen HF von 192 ± 8 S/min, kann von einer Aus-
belastung der im Schnitt 23 jährigen Athleten gesprochen werden. Der 19-
jährige Proband 2 stellt mit 177 S/min das Minimum dar. Da Proband 2 die
besten Werte im Bereich der maximalen relativen VO2 Aufnahme aufzeigt
und somit als gut ausdauertrainiert zu bezeichnen ist, könnte auch er mit
177 S/min als ausbelastet gewertet werden. Er klagte jedoch über lokale
Ermüdungserscheinungen in der Oberschenkelmuskulatur, weshalb er
den Test abbrach. Alle anderen überschreiten 185 S/min in der maximalen
Ausbelastungsphase, was für eine Ausbelastung und gute Motivation bei
der Fahrradspiroergometrie spricht (ROST, HOLLMANN 1982).
Die Wakeboarder liegen im Vergleich der maximalen Herzfrequenzen als
Ausbelastungskriterium im Schnitt signifikant über der Vergleichsgruppe,
deren Durchschnittswerte bei 182 ±11 S/min liegen (siehe Abbildung 25).
Abbildung 25: Maximale Herzfrequenz der Wakeboarder bei der Fahrradspiroergometrie im Vergleich zu anderen Kaderathleten
5. Diskussion
75
Parameter Laktat:
Ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt, um das Maß der Ausbelastung fest-
zustellen sowie Rückschlüsse auf die anaerobe Kapazität zu schließen, ist
die Laktatmessung. Die Höhe der Laktatwerte hängt von der Intensität
sowie der Dauer der Intensität ab (WASMUND 1978).
1976 schlagen MADER und Mitarbeiter nach zahlreichen empirischen Un-
tersuchungen den 4 mmol/l Laktatwert als anaerobe Schwelle vor. Unab-
hängig von diesem Schwellenwert kann eine Verschiebung der Laktatleis-
tungskurve nach rechts sowie ein Abflachen der Kurve als Trainingseffekt
beobachtet werden. Das bedeutet eine höhere erbrachte Leistung auf dem
Fahrradergometer bei Erreichen der 4mmol/l Laktat Schwelle (DE
MARÉES 2002, S. 462ff). Tabelle 20 zeigt Laktatwerte als Ausbelastungs-
kriterium für Erwachsene bei der Ergometrie nach MADER et al. 1976. Die
maximalen Laktatwerte der Wakeboarder liegen bei 10,19 ± 3,09 mmol/l
und somit in einem mittleren Ausbelastungsbereich nach MADER (1976).
Da bei der Spiroergometrie vorwiegend die Ausdauerleistungsfähigkeit
untersucht wird, kommen keine extremen Laktatwerte zustande. Abhängig
von der Stufendauer und dem Stufenanstieg werden bei verschiedenen
Testdesigns in der Fahrradspiroergometrie unterschiedlich hohe Spitzen-
laktatwerte erzielt. Je kürzer die Stufendauer und je höher der Stufenans-
tieg, desto höher fallen die Laktatwerte aus, und desto weiter verschiebt
sich die Lakttleistungskurve nach rechts. (DE MARÉES 2002, S 470).
ZHAO (1995) findet bei sehr gut trainieren Athleten signifikant höhere Lak-
tatwerte bei der 1 Watt/kg Methode als bei der Methode von HOLLMANN,
welche mit längerer Stufendauer und wesentlich geringerem Stufenanstieg
arbeitet. Auch LIESEN (1977) führt unterschiedliche Laktatverhalten auf
unterschiedliche Arbeitsformen zurück.
Die Methode von HOLLMANN und VENRATH (1961) arbeitet auf dem
Fahrrad in der Regel mit einer Stufendauer von drei Minuten bei einem
Stufenanstieg von 40 Watt. Die Methode nach HOLLMANN ähnelt also
der in dieser Arbeit verwendeten MOMENTUM-Methode (siehe 3.2.5).
5. Diskussion
76
Abbildung 26 vergleicht die maximalen Laktatwerte der Wakeboarder mit
denen anderer bei MONENTUM getesteten Kaderathleten bei der Fahr-
radspiroergometrie.
Tabelle 20: Laktatwerte als Ausbelastungskriterien für Erwachsene bei der Ergometrie nach MADER u. Mitarb. 1976 in [mmo/l].
Laktatwerte [mmol/l] Ausbelastunggrad
Unter 4 Keine Ausbelastung
4 – 8 Geringe Ausbelastung
8 – 12 Mittlere Ausbelastung
12 – 16 Hohe Ausbelastung
Auch wenn laut MADER der durchschnittliche Laktatwert von 10,19 ± 3,09
mmol/l nur für eine mittlere Ausbelastung steht, ist der Wert für das MO-
MENTUM-Protokoll mit einer fünf-minütigen Stufendauer ein recht hoher
Wert. Das wird deutlich, wenn man sich die Vergleichsgruppe in Abbildung
26 anschaut. Die Vergleichsgruppe erzielt signifikant niedrigere Werte. Die
hohen Werte sprechen für eine hohe anaerobe Kapazität der Wakeboar-
der.
Abbildung 26: Maximale Laktatwerte der Wakeboarder bei der Fahrradspiroergometrie im Vergleich zu anderen Kaderathleten
5. Diskussion
77
Wakeboarder brauchen im Wettkampf für ihre Kür am Boot oder an der
Seilbahn nicht länger als 120 Sekunden und benutzen dabei ihre Muskula-
tur dynamisch sowie statisch anaerob. HOLLMANN (2000, S.428) be-
zeichnet diese Form der Ausdauer als allgemeine anaerobe dynamische
und statische Ausdauer oder auch als Kraftausdauer. In Sportarten mit
hohem Anteil von Kraftausdauer ist ein leistungsbegrenzender Faktor die
Fähigkeit, eine große Energiemenge pro Zeiteinheit freizusetzen und trotz
einer eingegangenen großen Sauerstoffschuld und Laktatazidose eine
hohe Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Diese Fähigkeit kann als Lak-
tattoleranz bezeichnet werden.
Ergebnis:
Die maximale Herzfrequenz und die Höhe der Laktatwerte zeigen, dass
die untersuchten Wakeboarder maximal ausbelastet waren.
Die relativ hohen Laktatazidosen bei der spiroergometrischen Ausbelas-
tung sprechen für eine hohe anaerobe Kapazität und Laktattoleranz. Die-
ses Ergebnis passt zu den relativ schweren und kräftigen Wakeboardern.
Größere Muskelmassen bei Sportlern aus Kraftausdauersportarten produ-
zieren höhere Laktatwerte als z.B. leichte Ausdauersportler mit kleineren
Muskelmassen.
Parameter aerob/anaerobe Schwelle nach MADER (V4):
Diese kennzeichnet den Bereich des Übergangs zwischen der rein aero-
ben zur partiell anaeroben laktazid gedeckten muskulären Energiestoff-
wechselleistung. Dieser Bereich eignet sich zur Charakterisierung der
Ausdauerleistungsfähigkeit, wenn man das Maximum der rein aerob ab-
gedeckten Wattleistung bei der Fahrradspiroergometrie mit diesem gleich-
setzt. Belastungen in diesem Bereich können über einen langen Zeitraum
ohne weiteren Laktatanstieg gehalten werden. MADER et al. weisen dar-
auf hin, dass die Arbeitsdauer je Belastungsstufe nicht weniger als 4 min
5. Diskussion
78
betragen sollte, besser seien 5-10 min, um den Parameter V4-Schwelle
sinnvoll zu bestimmen. Nichtbeachtung dieses Hinweises führt zu unge-
nauen Ergebnissen im Bezug auf die V4-Schwelle. Die Möglichkeit einer
guten Analyse der 4mmol/l Laktat-Schwelle ist unter anderem ein Grund
für die Wahl des MOMENTUM-Testdesigns bei der Fahrradspiroergomet-
rie, da die Stufendauer fünf Minuten beträgt (siehe 3.2.5.). Besonders im
Hinblick auf evtl. spätere Messungen ist dieser Wert gut geeignet, um die
zukünftige aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit nach einer Trainingsapplika-
tion mit der momentanen zu vergleichen.
Parameter V4-Schwelle im Vergleich zu anderen Kaderathleten:
Der Durchschnittswert der Wakeboarder von 193,7 ± 28,1 Watt bei der V4-
Schwelle differiert im Vergleich zu den Vergleichskaderathleten, die einen
Wert von 192,46 ± 42,2 Watt erreichen, kaum (siehe Abbildung 28). Die
Wakeboarder können in diesem Parameter gut mit der Vergleichsgruppe
verglichen werden.
Abbildung 27: Leistung der Wakeboarder bei V4 im Vergleich zu anderen Sportlern.
5. Diskussion
79
Parameter V4-Schwelle im Vergleich innerhalb der Gruppe:
Im Vergleich der Gruppe untereinander fällt auf, dass die Probanden 11
und 5 die höchsten Leistungen auf dem Fahrrad bei der V4-Schwelle auf-
weisen (siehe Tab. 16). Proband 11 erzielt ebenfalls das höchste Atemmi-
nutenvolumen (AMV) (siehe Punkt 5.5.2) und ist der schwerste Wake-
boarder. Proband 10 taucht zum ersten Mal in einem der Top drei Ergeb-
nisse auf, er gehört zu den guten Wakeboardern in Bezug auf seine Erfol-
ge (siehe Tabelle 1). Auch wenn zwei der erfolgreichsten Wakeboarder
die besten Ergebnisse erzielen, so kann dieser Trend, dass die besseren
Wakeboarder aerob leistungsfähiger sind, nicht durch eine statistische
Rangkorrelationsanalyse bestätigt werden. Z.B. erzielen die Probanden 12
und 9 jeweils eines der schlechtesten Leistungen bei V4, obwohl sie eben-
falls zu den besten Wakeboardern gehören.
Gewiss spiegelt eine gute aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit den guten
Trainingszustand der Probanden wieder. Eine gute aerobe Ausdauerleis-
tungsfähigkeit kann für die Wakeboarder nur förderlich sein, jedoch
scheint dieser Parameter kein leistungsbegrenzender Faktor zu sein.
Ergebnis:
Die aerobe Dauerleistungsgrenze von 193,7 ± 28,1 Watt bei V4 liegt in
dem Bereich der Vergleichsgruppe. Als Anhaltspunkt für kommende Fahr-
radspiroergometrien, evtl. nach einem ausdauerspezifischen Training, und
zur Trainingsteuerung der aeroben Leistungsfähigkeit ist dieser Wert sehr
wertvoll. Dieser Wert eignet sich gut, um im vorher-nachher-Vergleich die
Wirksamkeit eines Ausdauertrainings zu erörtern. Es konnte keine Korre-
lation zwischen der aeroben Ausdauerleistungsfähig und dem Erfolg im
Wettkampf gefunden werden.
5. Diskussion
80
5.5.2 KARDIORESPIRATORISCHE FUNKTIONSGRÖßEN
Die kardiorespiratorischen Daten Atemminutenvolumen (AMV) in [l/min]
und die maximale relative Sauerstoffaufnahme (VO2maxrel) in [ml*min-
1*kg-1] informieren über die pulmonale Leistungsfähigkeit des Menschen
bei Ausbelastung.
Parameter AMV:
HOLLMANN (1986) bezeichnet das AMV als Produkt aus dem Atemzug-
volumen der und Atemfrequenz als eine wichtige Kenngröße. Mit zuneh-
mender Arbeit steigt das AMV meist linear bis zum sogenannten „Steady-
state“ an, welches die Grenze der aeroben Dauerleistungsgrenze darstellt
(WASSERMANN et al. 1964, 1973). Steigt die Belastung weiter, nimmt
das AMV im Vergleich zur Sauerstoffaufnahme in Folge der wachsenden
Sauerstoffschuld unproportional zu, was sich in einem exponentiellen Ans-
tieg der AMV-Kurve manifestiert. Die Hyperventilation im anaeroben Be-
reich dient dabei zur Abatmung des Kohlenstoffdioxyds. Damit sollen eine
auftretende Azidose sowie der PH-Wert-Abfall hinausgeschoben werden
(NOWACKI 1977; NICKEL 1992)
SAWELLION (2001, S. 81) klassifiziert in seiner Dissertation maximale
Atemminutenvolumina in Anlehnung an NOWACKI (1998), FAROUK
(1999) sowie eigenen Ergänzungen (siehe Tabelle 21).
Tabelle 21: Klassifizierung des maximalen Atemminutenvolumens nach N.S. NOWACKI 1998, M. FAROUK 1999 und Ergänzungen nach SAWELLION (aus SAWELLION 2001)
70 – 84 l AMV Untrainierter Bereich für gesunden Mann
85 – 99 l AMV Übergang zw. Untrainiert/ trainierten Bereich
100 – 124 l AMV Befriedigend trainierter Bereich
125 – 149 l AMV Gut bis sehr gut trainierter Bereich
150 – 199 l AMV Sehr gut trainiert/ überwiegend Hochleistung
200 + l AMV
Absoluter Hochleistungsbereich
5. Diskussion
81
Mit einem durchschnittlichen maximalen AMV von 127 ± 23 l/min reihen
sich die Wakeboarder in dem Bereich für gut bis sehr gut trainierte Athle-
ten ein. Da die Wakeboarder mit 127 l/min an der Schwelle zum nächst
schlechteren Bereich liegen, ist wohl eher von einem guten Trainingszu-
stand in Bezug auf das maximale AMV zu sprechen. Die Probanden 9 und
11 erreichen sogar Werte von über 150 l/min und würden somit zu dem
nach NOWACKI (1998), FAROUK (1999) und SAWELLION (2001) klassi-
fizierten Hochleistungsbereich zählen.
Ein exponentieller Anstieg der AMV nach Erreichen der Dauerleistungs-
grenze (4 mmol/l Laktatschwelle nach MADER) war, wie von HOLLMANN
2000 überliefert, bei den meisten Probanden zu verzeichnen.
Vergleich des Parameters AMV mit anderen Kaderathleten:
In Tabelle 22 sind maximale AMV anderer Profisportler im Vergleich zu
den Wakeboardern aufgelistet. Vergleichswerte stammen aus Werken von
NOWACKI et al. (1988, 1990) und wurden nach dem Versuchsprotokoll
1-Watt/kg erhoben. An dieser Stelle soll noch einmal auf die weit verbrei-
tete Problematik verschiedener Testdesigns und deren Vergleichbarkeit
hingewiesen werden. Verschiedene Testverfahren bringen verschiedene
Ergebnisse hervor, die mehr oder weniger stark divergieren und ver-
gleichbar sind. Bei den Daten für maximales AMV sind die verschiedenen
Methoden bis zur Ausbelastung jedoch nicht dramatisch Ergebnis-
verzerrend, so dass die maximalen Atemminutenvolumina aus verschie-
denen Untersuchungsprotokollen - unter Vorbehalt - miteinander vergli-
chen werden können.
5. Diskussion
82
Sportler
Maximales AMV in l/min:
Rudern Ratzeburg Achter 1972
171,3+/-28,8
Skilanglauf Nationalmannschaft 1986
165,5+/-17,1
Fußball 1.FC Kaiserslautern 1977
147,1+/-21,7
Squash Bundes -und Oberliga 1990
131,1+/-15,4
Wakeboarder Kaderathleten 2009 127 ± 23
Handball, A -Kader WM 1974
126+/-23,6
Eishockey Bundesliga Bad Nauheim 1976
124+/-25
Turner Landesliga 1995
123,9+/-34,2
Turner Bundesliga 1985
110,3+/-27,4
Fußball DFB -Nationalmannschaft, WM 1974
101,9+/-19,4
Turner Regionalliga 1985
98,1+/-7,2
Tanzsportler S -Klasse 1985
88,8+/-13,3
Tabelle 22: Vergleich der Atemminutenvolumen verschiedener Sportarten bei erschöpfen-der Fahrradspiroergometrie nach der 1-Watt/kg KG Methode mit Wakeboardern (getestet nach dem MOMENTUM Testprotokoll). Vergleichswerte nach NOWACKI et al. 1988, 1990 und Ergänzungen durch SAWELLION (aus SAWELLION 2001)
Obwohl das Wakeboarden eher zu den technisch-kompositorischen
Sportarten zählt und deshalb keine sehr hohen AMV zu erwarten sind,
fallen die Messungen doch im Vergleich unerwartet hoch aus. Ein hohes
AMV stellt allerdings eine Voraussetzung für Kraftausdauersportler dar
und bietet eine gute Beurteilungsmöglichkeit der Leistungsfunktion und
Leistungsmaxima des Atemapparates (MELLEROWICZ 1979). Hier steckt
ein weiterer Anhaltspunkt, dass Wakeboarden eine sehr Kraftausdauer-
betonte Sportart ist. Das die stark ausdauerbetonten Sportarten, wie die
Ruderer und Skilangläufer, hier am besten abschneiden, war zu erwarten.
Dennoch bemerkenswert, dass die Wakeboarder zur oberen Hälfte zählen
und mit Ausdauersportlern der Squash Bundesligamannschaft von 1990
mithalten können. Im Vergleich zu den bei MOMENTUM getesteten Ka-
5. Diskussion
83
derathleten schneiden die Wakeboarder signifikant besser ab (siehe Ab-
bildung 28).
Abbildung 28: AMV der Wakeboarder bei der Fahrradspiroergometrie im Vergleich zu an-deren Kaderathleten getestet nach MOMENTUM Testprotokoll .
Parameter AMV im Vergleich innerhalb der Gruppe:
Tendenziell kann festgestellt werden, dass die größeren und schwereren
Probanden höhere AMV haben, was höchst wahrscheinlich mit den größe-
ren Lungenvolumina dieser Probanden zu tun hat. Da die erfolgreicheren
Wakeboarder in den meisten Fällen auch zu den schwereren gehören,
lässt sich hier eine statistisch, wenn auch sehr schwache Korrelation (R=
0,59) der maximalen AMV und dem Erfolg feststellen. Deshalb das AMV
als kennzeichnenden Parameter der Wakeboarder anzusehen, sollte je-
doch vermieden werden. Im großen Gesamtkontext scheint ein relativ ho-
hes AMV jedoch zu den Wakeboardern zu passen, da dies ebenfalls zu
dem generellen Typus eines Kraftausdauerathleten passt.
5. Diskussion
84
Parameter relative VO2max:
Die maximale Sauerstoffaufnahme VO2max in ml*min-1 und besonders die
aufs Körpergewicht relativierte Sauerstoffaufnahme VO2maxrel in ml*min-
1*kg-1 gehören zu den Basismessgrößen in der Ausdauerleistungsdiagnos-
tik. Sie bilden ein zuverlässiges Bruttokriterium zur Beurteilung der maxi-
malen Leistungsfähigkeit von Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und Atmung.
Hierbei sind eine Reihe interner und externer Faktoren zu berücksichtigen
(HOLLMANN 1963). Interne Faktoren sind Diffusion in der Lunge, das
Herzzeitvolumen, Ventilation, Blutvolumen, die arterio-venöse Sauerstoff-
differenzen, der Hämoglobinwert, Ernährungszustand und die dynamische
Leistungsfähigkeit der beanspruchten Muskulatur. Dabei bilden das Herz-
zeitvolumen und die arterio-venöse Sauerstoffdifferenz die wichtigsten
Einflussgrößen. Externe Faktoren werden durch Anzahl und Größe der
eingesetzten Muskulatur, der Belastungsart, Körperposition und dem Kli-
ma bestimmt (HOLLMANN, HETTINGER 2000). Zusätzliche Parameter,
die die Sauerstoffaufnahme begrenzend beeinflussen können, sind Ge-
schlecht, Alter, Trainingszustand und Umgebung. Gesunde untrainierte
Männer können maximal zwischen 2000 bis 3000 ml/min Sauerstoff auf-
nehmen (DRANSFELD 1975). Das Überschreiten der Sauerstoffaufnahme
von 3000 ml/min wird bei einem 75 kg schweren Mann als Übergang vom
untrainierten zum trainierten Bereich angesehen (NOWACKI 1973). Das
entspricht einer relativen Sauerstoffaufnahme von 40 ml*min-1*kg-1. An der
DSHS-Köln sind in den letzten Jahren Kaderathleten verschiedener
Sportarten auf ihre maximale relative Saustoffaufnahme getestet worden.
Dies geschah im Rahmen der MOMENTUM-Studie. Die meisten Sportler
wurden auf dem Laufband bei einer Anfangsbelastung von 2.4 m/s, ei-
nem Geschwindigkeitsanstieg von 0,4 m/s pro Stufe, einer Stufendauer
von 5 Minuten, und einer Laufbandsteigung von 1% überprüft. Wie schon
zuvor erwähnt wurden bis zum heutigen Datum im Rahmen von MOMEN-
TUM nicht so viele Kaderathleten auf dem Fahrrad getestet wie auf dem
Laufband. Daher sollen der Vollständigkeit halber zumindest für den Para-
5. Diskussion
85
Abbildung 29: relative VO2max von deutschen Kaderathleten verschiedener Sportarten erhoben bei Laufbandergometrie im Vergleich zu Wakeboardern, die auf dem Fahrrad spi-roergometrisch ausbelastet wurden. Statuserhebung an der DSHS-Köln, Institut für Trai-ningswissenschaft und Sportinformatik (verändert nach HAEGELE et al. 2008).
meter relative VO2max die Ergebnisse, der auf dem Laufband untersuch-
ten Kaderathleten mit in den Vergleich integriert werden. Bei der Aus-
dauerdiagnostik auf dem Laufband kommt mehr Muskulatur zum Einsatz
als bei der Fahrraddiagnostik, weshalb im Schnitt die maximalen relativen
Sauerstoffaufnahmen, die auf dem Laufband erzielt werden, um 5-10 %
höher liegen als die maximalen Werte auf dem Fahrrad. Obwohl die Wa-
keboarder auf dem Fahrrad getestet wurden, liegen die Durchschnittswer-
te bei 50,1 ± 4,5 ml*min-1*kg-1 und siedeln sich somit im Vergleich zu den
auf dem Laufband getesteten Athleten im Mittelfeld an (Abbildung 29).
Dies könnte entweder als gute relative VO2max-Aufnahme der Wakeboar-
der oder als relativ schwache Sauerstoffaufnahme der Vergleichsathleten
interpretiert werden. Das soll aber nicht Diskussionsthema dieser Arbeit
sein. Im Vergleich zu den unter gleichen Bedingungen auf dem Fahrrad-
ergometer getesteten Athleten schneiden die Wakeboarder besser ab
(Abbildung 30). Die Vergleichsgruppe erreicht eine relative VO2max von
45,53 ± 9,75 ml*min-1*kg-1 und ist somit leicht signifikant schlechter als die
Wakeboarder.
Wake-
5. Diskussion
86
Abbildung 30: VO2maxrel der Wakeboarder bei der Fahrradspiroergometrie im Vergleich zu anderen Kaderathleten.
DAL MONTE (1974) findet bei Kajak-Leistungssportlern relative Sauers-
toffaufnahmen von 49,97 ml*min-1*kg-1 bei einer fahrradspiroergometri-
schen Ausbelastung nach dem Modell von HOLLMAMNN. Diese Werte
sind denen der Wakeboarder sehr ähnlich.
Vergleich des Parameters relative VO2max innerhalb der Gruppe:
Im Vergleich untereinander fällt auf, dass die beiden kleinsten und leicht-
esten Probanden 2 und 6 mit 58,9 und 57,7 ml*min-1*kg-1 die besten Werte
erzielen. Proband 2 und 6 haben befriedigende bis gute Wettkampferfolge
zu verbuchen (siehe Tabelle 1). Bei dem Parameter rel. VO2max konnte
keine Korrelation zu den Erfolgen im Wettkampf gefunden werden. Dieser
Parameter ist wohl kein stark limitierender Faktor im Wakeboarden. RA-
SIM (1982) schreibt in seiner Dissertation, dass bei Turnern keine hohen
Sauerstoffaufnahmewerte zu erwarten sind, da das Turnen keine absolute
Ausdauersportart ist. Das trifft wohl auch für das Wakeboarden zu.
5. Diskussion
87
Ergebnis:
Die Wakeboarder zeichnen sich durch ein relativ hohes Atemminutenvo-
lumen aus. Mit einer durchschnittlichen relativen VO2max von 50,1 ± 4,5
ml*min-1*kg-1 befinden sich die Wakeboarder im Vergleich zu anderen
Sportarten im Mittelfeld und können als leicht bis mittelmäßig ausdauer-
trainiert bezeichnet werden.
5.5.3 KRITIK FAHRRADERGOSPIROMETRIE
Die Wahl des Fahrradergometers für die Ausdauerdiagnostik mittels Spi-
rometrie erwies sich als die geeignetste, da der technisch-koordinative
Anspruch des Bewegungsablaufes im Vergleich zum Laufband oder Ru-
derergometer am geringsten ist. Auch die Literatur verweist auf das Fah-
radergometer als standardisiert und nach jahrelanger konsequenter An-
wendung in allen Bereichen der Sportmedizin als eindeutig definiert (NO-
WACKI 1971). ROST und HOLLMANN (1982) sind, wie auch die Mehrzahl
der europäischen Arbeitskreise für Sportmedizin, (BARON u. Mitarbeiter
1971; SMODLAKA 1972; ÅSTRAND, MELLEROWICZ 1979) der Meinung,
dass die klaren Vorteile der Fahrradspiroergometrie in der exakten Do-
sierbarkeit, guter Reproduzierbarkeit und Validität der Ergebnisse liegen.
Das Untersuchungsdesign der MOMENTUM-Studie der DSHS-KÖLN be-
ginnt bei 70 Watt und steigert sich alle fünf Minuten um 40 Watt. Dieses,
auch in dieser Diplomarbeit verwendete Modell, ist sehr geeignet, um die
V2 bzw. V4 Schwellenwerte exakt zu ermitteln bei gleichzeitiger Nutzbar-
keit der maximalen Werte, wie z.B. der Sauerstoffaufnahme. Ebenfalls von
Vorteil sind die im Rahmen der MOMENTUM-Studie an der DSHS verfüg-
baren Vergleichswerte, die mit demselben Versuchsdesign ermittelt wur-
den. Diese Gründe sprachen bei dieser Diplomarbeit für das MOMEN-
TUM-Protokoll in Zusammenhang mit dem Fahrradergometer. Ein allge-
meiner Nachteil der Fahrradspiroergometrie bei Untrainierten liegt laut
HOLLMANN 1992 in der frühzeitigen lokalen Ermüdung der Oberschen-
kelmuskulatur, bevor die maximale kardiorespiratorische sowie metaboli-
5. Diskussion
88
sche Ausbelastung stattgefunden hat. Dies trifft besonders bei der Kölner
Methode aufgrund der langen Dauer der Durchführung zu. Nach Beenden
der 6. Belastungsstufe (270 Watt) im MOMENTUM-Design dauert die Un-
tersuchung schon 30 Minuten. Dies war z.B. bei dem erst 19-jährigen Pro-
banden 2 der Fall, der die höchste rel. VO2max erreichte. Er musste den
Versuch auf Grund der starken Ermüdung der Oberschenkelmuskulatur
abbrechen, obwohl er mit einer Herzfrequenz von 177S/min und einem
Laktatwert von 7mmol/l im Vergleich zu den anderen Wakeboardern am
wenigsten ausbelastet war. Gut vorstellbar, dass er bei einem Methode
mit einem schnelleren Stufenanstieg noch bessere Werte erzielt hätte.
5.6 FELDTEST
KINDERMANN et al. 1977 untersuchten 16 verschiedene Sportartarten-
gruppen auf die bei ihrer Ausführung auftretenden Laktatwerte. Dabei tra-
ten die höchsten Werte von über 20 mmol/l Laktat bei 500 Meter Läufern
auf, die niedrigsten Werte lagen bei Ausdauersportlern wie z.B. Radrenn-
fahrern bei ca. 2-3 mmol/l. Die Wakeboarder erreichen nach ihrer Kür an
der Wakeboardanlage Werte von 5,11± 0,67. In den von KINDERMANN
untersuchten Sportarten würde dieser Wert zu den Bobfahrern passen,
welche ähnliche Werte erzielen. Die Bobfahrer wurden auf einer 1600 Me-
ter langen Bahn getestet, wobei sie im Schnitt 75 Sekunden benötigten.
Die Wakeboarder brauchten ähnlich lange um ihre Kür zu absolvieren.
Beide Sportarten stellen hohe Anforderungen an die isometrische Kraftfä-
higkeit.
RASIM untersuchte 1980 Turner der deutschen Spitzenklasse. Dabei fand
er bei Nationalturnern an den Ringen Werte um die 5 mmol/l. Bei der Bo-
denturnkür erreichten die Turner durchschnittliche Laktatwerte von knapp
6 mmol/l. Diese Werte kommen denen der Wakeboarder sehr nahe. An-
scheinend sind die Belastungen in beiden Sportarten ähnlich. Die Werte
liegen bei den Wakeboarder wie auch bei den Turnern etwa 2mmo/l über
der 4mmo/l Schwelle, was zumindest teilweise auf eine anaerobe alakta-
zide Energiebereitstellung spricht. Die Wakeboarder liegen nichtsdestot-
5. Diskussion
89
rotz wahrscheinlich, wenn sie nicht gerade einen Wettkampf bestreiten,
häufig unterhalb der anaeroben Schwelle.
5.7 MUSKULÄRE DYSBALANCEN
Muskuläre Dysbalancen beschreiben einen, bezüglich der Kraft, über den
physiologischen Normbereich hinausgehenden Unterschied zwischen
Agonist (z.B Strecker) und Antagonist (z.B. Beuger). Dieser Unterschied
ist häufig Ursache für auftretende Schmerzen im unteren Rücken-
Gesäßbereich. Bei diesen Athleten ist die Bauchwandmuskulatur schwä-
cher als die Rückenstrecker im Lendenbereich. Besonders die Rücken-
muskulatur neigt zur Verkürzung und bedingt dadurch ein nach vorne Kip-
pen des Beckens und es kommt zur ungünstigen Hohlkreuzbildung (DE
MAREÉS 2002, S.205). Gerade, die in dieser Arbeit untersuchten Wake-
boarder, klagen über ständige Schmerzen im unteren Rücken-
Gesäßbereich. Dies scheint auch nach den jahrelangen Erfahrungen des
Autors ein sehr wakeboardspezifisches Leiden zu sein. Die vergleichende
Analyse der Kraftfähigkeiten der Bauch- (Agonist) und Rückenmuskulatur
(Antagonist) bestätigte eine deutliche Dysbalance der Kräfteverteilungen.
In diesem Fall von einer Abweichung der Norm zu sprechen ist problema-
tisch, da in der Bevölkerung verschiedenste Kräfteverhältnisse von der
Bauch- zur Rückenmuskulatur gefunden werden (WYDRA 2004). Die
durchschnittliche Verteilung der Kraftfähigkeit Bauch- zu Rückenmuskula-
tur von Kaderathleten verschiedenster Sportarten beträgt laut MOMEN-
TUM-Erfahrungsberichten in etwa 3 Anteile (Bauch) zu 4 Anteile (Rücken)
(Index = 0,75). Die Rückenmuskulatur ist also bei denen, im Rahmen der
MOMENTUM-Studie untersuchten Kaderathleten im Schnitt stärker als die
Bauchmuskulatur. Die Durchschnittswerte der Wakekeboarder in der Ab-
dominal Press liegen bei 1282,56N, an der Back Extention erreichen sie
durchschnittlich 2028,33 (Index = 0,63). Dies beweist ein wesentlich höhe-
res Kräfteungleichgewicht der Rumpfmuskulatur der Wakeboarder im Ver-
gleich zu den anderen Kaderathleten. Setzt man die Bauchmuskulatur mit
5. Diskussion
90
100% gleich, würde das in diesem Fall bedeuten, dass die Rückenmusku-
latur ca. 58 % stärker ist als die Bauchmuskulatur. Wie bereits erwähnt,
soll vermieden werden in diesem Fall von einer Abweichung der Norm zu
reden, jedoch kann festgestellt werden, dass zumindest die an den glei-
chen Geräten getesteten Kaderathleten der MOMENTUM-Studie im
Schnitt andere Ergebnisse erzielen. Die deutlich stärkere Rückenmuskula-
tur könnte ein Grund der häufigen Schmerzen im unteren Rückenbereich
der Wakeboarder darstellen. Natürlich gibt es viele Faktoren, wie z.B der
Impact4 nach hohen Sprüngen- oder die Scherkräfte der verdrehten Kör-
perhaltung der Wakeboarder, die die Strukturen des unteren Rückenbe-
reichs stark belasten. Deshalb ist eine Aussage, dass die muskuläre Dys-
balance der Rumpfmuskulatur allein für Rückenschmerzen der Wake-
boarder verantwortlich ist, nicht wissenschaftlich fundiert. Nichtsdestowe-
niger sollte ein Training der schwächeren Bauchmuskulatur empfohlen
werden um evtl. Haltungsschäden vorzubeugen. Eine weitere muskuläre
Dysbalance konnte in der Diagnostik der unteren Extremität entdeckt wer-
den. Das Kräfteverhältnis zwischen den Beinbeugern und Beinstreckern
liegt nach umfangreichen Untersuchungen der MOMENTUM-Studie bei 2
zu 3 (Index = 0,67). Die bei den Wakeboardern festgestellte Kraft der
Beinflexoren liegt bei 1489,09N, die der Beinextensoren bei 2740,93N.
Daraus ergibt sich ein Index von 0,54, was eine Verteilung der Kräfte von
Beugern zu Streckern von fast 1 zu 2 widerspiegelt. Setzt man die Kraftfä-
higkeit des m. biceps femoris mit 100% gleich, so ist der m quadrizeps
femoris ca 85% stärker als sein Antagonist. Die Wakeboarder sind zwar
durch diese Dysbalance nicht in der Ausführung ihrer Sportart beeinträch-
tigt, jedoch sollte der Beinbeuger unbedingt gestärkt werden, um die von
Beinbeuger und Beinstrecker umgebenden Strukturen, wie z.B. das Knie-
gelenk zu schützen und zu stabilisieren.
Das Agonisten/Antagonisten-Kräfteverhältnis der auf der BP und RM un-
tersuchten Muskelgruppen kann mit einem Index von 0,93 als optimal be-
zeichnet werden. MOMENTUM gibt hier ein optimales Kräfteverhältnis von
1 zu 1 an.
4 Impact beschreibt z.B. die bei der Landung nach einem hohen Sprung auftretenden Kräfte auf den unteren Rücken.
6. Zusammenfassung
91
6. ZUSAMMENFASSUNG
Die Wakeboarder wurden durch eine komplexe Leistungsdiagnostik auf
ihre Leistungsfähigkeit hin untersucht. Dabei sind sie einer Kraft-, Aus-
dauer-, Sprung-, sowie Gleichgewichtsdiagnostik und einem Feldtest un-
terzogen worden. Die in der Einführung vorgestellten Fragestellungen
wurden bereits in der Diskussion behandelt, sollen im Folgenden jedoch
noch einmal so gut wie möglich konkret und einzeln beantwortet werden.
Es ist teilweise schwierig konkret nur auf eine Fragestellung zu antworten,
da die Fragestellungen eng miteinander verknüpft sind.
Wie sind die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten von Wa-
keboardern im Vergleich zu anderen Sportarten einzuordnen?
Kraftdiagnostisch konnte festgestellt werden, dass die Wakeboarder im
Vergleich zu anderen Sportarten signifikant höhere Werte im Bereich der
Rumpfmuskulatur (m. rectus abdominis und m. erector spinae) sowie der
Beinstreckermuskulatur erzielen. Die Parameter RFD sowie die Fmaxrel
erwiesen sich hierbei als herausragend. Im Parameter RFD ließen sich
teilweise höchst signifikante Unterschiede zu den anderen Sportarten fin-
den. Auffällig war, dass lediglich für die Beinstreckermuskulatur der dyna-
mische Parameter Leistung (Pmaxrel) als sehr gut zu bezeichnen war. Die
Analyse des m. pectoralis major sowie m. biceps femoris zeigte durch-
schnittliche Kraftwerte in allen Parametern auf, was auf eine weniger gro-
ße Beanspruchung dieser Muskelgruppen beim Wakeboarden schließen
lässt.
Ausdauerdiagnostisch konnte festgestellt werden, dass sich die Wake-
boarder durch ein hohes AMV im Vergleich zu anderen Sportarten aus-
zeichnen. Die relative VO2max liegt im Mittelfeld im Vergleich zu anderen
92
Sportarten. Die Wakeboarder können als leicht bis mittelmäßig ausdauer-
trainiert bezeichnet werden. Die Leistung auf dem Fahrradergometer bei
der anaeroben Schwelle nach MADER (V4-Schwelle) zeigte sich im Ver-
gleich zu anderen Kaderathleten ebenbürtig. Die Ausdauerleistungsfähig-
keit scheint jedoch nicht im Vordergrund des Anforderungsprofils für Wa-
keboarder zu stehen.
Die koordinativen Fähigkeiten wurden im Labor auf dem POSTUROMED
festgestellt. Hierbei wurde im Einzelnen die Gleichgewichtsfähigkeit analy-
siert. Im Vergleich zu anderen Sportarten war die Gleichgewichtsfähigkeit
der Wakeboarder überlegen.
Ähnliche Ergebnisse zeichneten sich bei der Analyse der Sprungkraftfä-
higkeit ab. Die Wakeboarder zeigten in dieser Kraftfähigkeit ebenfalls
überragende Ergebnisse im Vergleich zu den anderen Kaderathleten der
MOMENTUM-Studie.
Schneiden die wettkampfbezogen erfolgreicheren Wakeboarder all-
gemein oder spezifisch für bestimmte Fähigkeiten besser ab als die
weniger erfolgreichen Wakeboarder? (Welche Parame-
ter/Diagnostiverfahren sind von repräsentativer Bedeutung für den
Wakeboarder?)
Im gruppeninternen Vergleich ließen sich für die Parameter Fmax, Fmax-
rel und RFD an bestimmten Geräten Korrelationen zwischen den maxima-
len Kraftfähigkeiten und den Wettkampferfolgen finden. Für den Parame-
ter Fmax und Fmaxrel korrelierte die Stärke der Rumpfmuskulatur sehr
deutlich mit dem Wettkampferfolg. Für den Parameter RFD ließ sich ers-
taunlicherweise für jedes Gerät außer der Bench Press diese Korrelation
nachweisen. Besonders hoch waren diese Korrelationen für die Bauch-
muskulatur (m. rectus abdominis) sowie für die an der Back extention und
Row Machine getestete Rückenmuskulatur (hauptsächlich m. erector spi-
nae, m. rhomboideus). Der Parameter RFD scheint von höchster Bedeu-
tung für die Sportart zu sein. Diese Aussagen bezüglich der Korrelationen
93
können deshalb getroffen werden, da trotz der allgemeinen guten Ergeb-
nisse aller Wakeboarder im Wettkampf, eine deutliche Leistungsspanne
innerhalb der Probanden aufzufinden ist. Z.B. ist zwischen Proband 1, der
mäßige Wettkampferfolge zu verbuchen hat, und den Probanden 5 und
12, die sehr gute Erfolge zu verbuchen haben, eine nicht zu vernachlässi-
gende Spanne im Bezug auf das Können im Wakeboarden zu erkennen
(siehe Tab. 1). Ansonsten hätte die Korrelation zwischen Wettkampferfolg
und Leistung in der Diagnostik keinen logischen Bezug gehabt.
In der Analyse der Ausdauerleistungsfähigkeit konnte dieses Ergebnis
nicht bestätigt werden. Bei der Messung der relativen VO2max wurde auf-
gedeckt, dass zwei der jüngsten und leichtesten Probanden hierbei über-
legen abschnitten. Ebenfalls konnte in keiner der anderen Ausdauerpara-
meter von einer klaren Überlegenheit der erfolgreicheren Wakeboarder
gesprochen werden.
Ein ähnliches Ergebnis zeichnete sich bei der Gleichgewichtsanalyse auf
dem POSTUROMED ab. Zwar war die Leistung der Wakeboarder im All-
gemeinen gut, jedoch konnte hierbei keine Überlegenheit der erfolgreiche-
ren Wakeboarder bestätigt werden. Anscheinend ist die auf dem POSTU-
ROMED getestete Balancefähigkeit nicht wakeboardspezifisch genug.
Bei der Sprunganalyse durch einen CMJ war wiederum eine deutliche
Tendenz zu erkennen, dass die besseren Wakeboarder ebenfalls höher
springen. Dies konnte statistisch mit einem Rangkorrelationskoeffizienten
von 0,85 nachgewiesen werden.
Aufgrund von interdisziplinären sowie innerhalb der Gruppe verglichener
Ergebnisse, kann die Aussage getroffen werden, dass die Kraftdiagnostik
der Kraftfähigkeiten, besonders für die Muskelgruppen der Beinstrecker
sowie Rumpfmuskulatur von repräsentativer Aussagekraft für die Leistung
beim Wakeboarden ist, womit die unter Punkt 2.3 gemachten Überlegun-
gen zu einem Anforderungsprofil auch bestätigt wurden.
Ebenfalls ist der CMJ eine für den Wakeboarder geeignete Diagnostik um
prädiktive Aussagen über die Sprungkraftfähigkeit beim Wakeboarden
machen zu können. Hier bestätigten sich die zuvor angestellten Überle-
gungen, dass beim Wakeboarden eine sehr gute Sprungkraftfähigkeit von
Nöten ist.
94
Generell soll jedoch auch auf die Grenzen einer Leistungsdiagnostik hin-
gewiesen werden. Die Leistungsdiagnostik kann mit ihren Apparaturen,
die beim Wakeboarden erforderten Anforderungen, nur bedingt messen,
weshalb die Validität der Testverfahren immer kritisch in Frage gestellt
werden sollte. Pauschale Schlussfolgerungen auf ein Anforderungsprofil
einer Sportart auf Grund von Ergebnissen in der Diagnostik zu treffen, ist
oft schwierig. Das wurde auch in dieser Arbeit durch Ausreißer bestätigt.
Zu viele Einflussfaktoren sind bei einer so komplexen Sportart, wie dem
Wakeboarden für die Leistung des Einzelnen verantwortlich. Zur Verdeut-
lichung dieser Problematik stelle man sich einen ausdauertrainierten
Kraftsportler vor, der das Anforderungsprofil eines Wakeboarders abdeckt
aber noch nie gewakeboardet ist. Dieser ist deshalb nicht automatisch
auch ein guter Wakeboarder. Gibt es in einer Sportart noch keine Überle-
gungen, so müssen wissenschaftliche Überlegungen dazu gemacht wer-
den, erst dann kann überprüft werden, ob sich diese Überlegungen auch
bewahrheiten. In der vorliegenden Arbeit wurden gewissenhafte Überle-
gungen zum Anforderungsprofil Wakeboarden angestellt. Anschließend
wurde versucht diese Überlegungen in der Diagnostik zu verifizieren und
zu quantifizieren, was teilweise auch gelungen ist.
Welche Parameter stechen bei den Wakeboardern besonders posi-
tiv/negativ hervor? Kann anhand dieser Parameter ein zuvor erstell-
tes Anforderungsprofil wissenschaftlich validiert werden und gibt es
anhand der Ergebnisse der Kraftdiagnostik Möglichkeiten der Trai-
ningsoptimierung?
Aufgrund der allgemein guten bis sehr guten Ergebnisse in der Leistungs-
diagnostik, besonders in der Kraftdiagnostik, kann die Aussage gemacht
werden, dass die Sportart Wakeboarden vielseitige koordinative und kon-
ditionelle Ansprüche an den Athleten stellt. Die Muskelgruppe der Rumpf-
extensoren, Rumpfflexoren sowie die Beinextensoren fielen hierbei als
besonders stark in den Parametern RFD und Fmax auf. Lediglich die
95
Beinstrecker erreichten dieselben guten Ergebnisse in dem Parameter
Leistung. Dies liegt wohl an der sportartspezifischen dynamischen Ar-
beitsweise des m. quadrizeps femoris. Im Vergleich der Wakeboarder un-
tereinander fällt auf, dass besonders der Kraftparameter RFD sowie die
Fmax tendenziell in allen untersuchten Muskelgruppen bei den erfolgrei-
cheren Wakeboardern besser ausfällt als bei den weniger Erfolgreichen.
Diese Korrelationen konnten durch teilweise sehr hohe Korrelationskoeffi-
zienten bewiesen werden. Ebenfalls war der Parameter RFD im Vergleich
der Wakeboarder mit anderen Sportlern herausragend. Diese neuromus-
kuläre Fähigkeit einer schnellen Ansteuerung der Muskulatur scheint
sportartspezifisch von höchster Bedeutung zu sein. Der Wakeboardsport
erfordert eine permanente Aktivierung der Muskulatur im Sinne einer
dauerhaft neuronalen Ansteuerung. Zum Einen muss die optimale wake-
boardspezifische Haltung gegen den Zug der Seilbahn oder des Bootes
aufrecht erhalten werden und zum Anderen erfordern Sprünge, Saltos und
Drehungen extrem schnellkräftige Bewegungen. Dies erfordert ein extrem
hohes Maß an Rumpfstabilität und isometrischer Kraftfähigkeit in der
Rückenmuskulatur. Zusammenfassend können die Anforderungen für den
Wakeboarder folgenderweise beschrieben werden:
Hohe Zug- und Scherkräfte belasten vor allen Dingen die Strukturen im
untern Rücken/Gesäßbereich. Nur eine sehr gut ausgeprägte Rumpfmus-
kulatur ist in der Lage die Wirbelsäule adäquat zu schützen und zu stabili-
sieren. Der permanente Zug erfordert konstante isometrische Haltekraft
der Rumpfextensoren, was zu einer Verkürzung dieser Muskulatur führen
kann. Die Notwendigkeit einer tiefen Körperposition, um den KSP niedrig
und somit den gesamten Körper stabil zu halten, erfordert ebenfalls ein
hohes Maß an isometrischer Haltearbeit der Beinstreckermuskulatur. Zu-
sätzlich muss der m. quadrizeps femoris aus dieser tiefen Hockstellung
schnellkräftig Verkürzen können, um den Wakeboarder in Hinblick auf ei-
nen bevorstehenden Sprung in die Höhe katapultieren zu können. Allge-
meine Trainingsinterventionsvorschläge können wie folgt aussehen:
Für ein Training im Hinblick auf die Sportart sind zum einen die Erhöhung
der Rumpfstabilität sowie die Verbesserung der Sprungkraft anzustreben.
Um Verletzungen und Haltungsschwächen aufgrund der verstärkten Be-
96
anspruchung bestimmter Strukturen (Lendenwirbelsäule, Kniegelenk,
Rückenstrecker- und Beinstreckermuskulatur etc.) vorzubeugen, ist ein
spezielles Krafttraining der beim Wakeboarden weniger beanspruchten
Muskulatur zu empfehlen. Besonders sollte hierzu ein zusätzliches Trai-
ning der Bauchmuskulatur, Beinbeugermuskulatur sowie Brustmuskulatur
in Betracht gezogen werden (siehe Punkt 5.7), um die von denen umge-
benden Band- und Gelenkstrukturen zu schützen. Ein ausgedehntes
Sprungkrafttraining durch Sprünge aller Art mit und ohne Zusatzlasten ist
empfehlenswert, um die wakeboardspezifische Sprungkraftfähigkeit zu
verbessern. Die durchschnittlichen Ergebnisse in der Ausdauerdiagnostik
geben Grund zu der Empfehlung auch hier etwas zu tun. Z.B. könnten
ausgedehnte Waldläufe dazu dienen die Grundlagenausdauer zu verbes-
sern. Eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit, auch wenn sie keine primäre
Anforderung der Sportart darstellt, kann in vielerlei Hinsicht Vorteile brin-
gen.
Sind bei den Athleten muskuläre Dysbalancen auf Grund von einsei-
tigen, sportartspezifischen Belastungen beim Wakeboarden zu diag-
nostizieren? Falls ja, wie können diese beseitigt werden?
Es wurden muskuläre Dybalancen im Bereich der Rumpfflexo-
ren/Rumpfextensoren sowie Beinflexoren/Beinextensoren gefunden. Die-
se Dysbalancen sind auf die verstärkte Beanspruchung der Rückenexten-
soren sowie Beinextensoren zurückzuführen. Um die Strukturen der Wir-
belsäule, besonders die der Lendenwirbelsäule, sowie die Strukturen des
Kniegelenks zu schützen, sollten die Beinbeuger sowie die Bauchmusku-
latur einem ausgleichendem Krafttraining unterzogen werden (siehe
oben).
97
Weitere Ergebnisse:
Die Analyse der BMI-Werte sowie des prozentualen Fettgehalts bringt die
Erkenntnis hervor, dass die Wakeboarder konstitutionell den Kraftaus-
dauersportlern zuzuordnen sind. Die Wakeboarder zeichnen sich durch
einen relativ hohen BMI-Wert bei niedrigen Fettwerten aus.
Die bei Wakeboarden unter Wettkampfbedingungen erfassten Laktatwerte
im Feldtest liegen durchschnittlich bei 5,1 ± 0,67 mmol/l Laktat und deuten
auf eine anarobe alaktazide Energiebereitstellung beim Wakeboarden hin.
Die maximalen Laktatwerte sind mit denen von Ringturnern vergleichbar
(RASIM 1980, S. 32)
7. Literaturangaben
98
7. LITERATURANGABEN
Andersen, L. L., Aagard, P.: Influence of maximal muscle strength and
intrinsic muscle contractile properties on contractile rate of force develop-
ment. Eur. J. Appl. Physiol. 96 (2006), 46-52
Åstrand, P.O., K. Rodahl: Textbook of work Physiology. 2. Auflage
McGraw-Hill, NewYork, (1977)
Baron, D., U. Bierbaum, D. Böhmer, K. Carl, J. Forchmann, S. Lachenicht,
D. Martin, P.E. Nowacki: Das neue System der sportmedizinischen Unter-
suchungen für den Spitzensport.
In: DSB, Bundesausschuss zur Förderung des Leistungssports (Hrsg.).
Haßmüller, Frankfurt/M. (1971), 1-32
Bödeker, R.: Einführung in die medizinische Statistik. Verlag der Ferber-
schen Universitätsbuchhandlung, Giessen (1992), 17-23, 139-144
Booth,D., H. Thorpe: Berkshire Enzyklopedia of Extremesports.
Berkshire Publishing Group, Great Barrington Massachusetts (2007), 344-
346
Bühl, A.: SPSS Version 17.
Carson, W.: Wakeboarding Injuries. Am. J. Sports Med. 32 (2004), 164
Dal Monte, A: Analysis of Physical Capacity in Sport and Methods of
Functional Evaluation. Int. Symposion Sportmed., Teheran (1974)
7. Literaturangaben
99
Dransfeld, B.: Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffpuls bei ergometrischen
Belastungen. In: Mellerowicz, H., E. Jokl, G. Hansen (Hrsg.):
Ergebnisse der Ergometrie. COR-Beiträge zur Kardiologie.
Perimed, Erlangen (1975), 125-145
Deutscher Tourismus e.V.: Hamburger Messe und Congress (2003), 53
Haegele, M., B. Sperlich, S., S. Nitsch, C. Zinner, P. Wahl, F. Suhr, M. de
Mareés, E. Engelmeyer, J. Mester: Disziplinspezifische Ausdauerprofile
Deutscher Kaderathleten. Deutsche Sporthochschule Köln (2008), 3492
Häkkinen, K., M. Alen, P.V. Komi: Changes in isometric force and relaxa-
tion time, electromyographic and muscle fibre characteristics of human
skeletal muscle during strength training and detraining.
Acta Physiol. Scand. 125 (1985), 573-585
Heck, H.: Energiestoffwechsel und medizinische Leistungsdiagnostik. Stu-
dienbrief 9 der Trainerakademie des DSB. Hofman Verlag, Schorndorf,
Köln (1990)
Hoeltke, V., C. Theek, A. Verdonk: Possibilities and limits of isokinetic
strength diagnosis with competitive swimmers. Leistungssport 29 (1999),
12-17
Hollmann W.: Lungenfunktion, Atmung, Gasstoffwechsel im Sport.
In: Hollmann, W. (Hrsg.): Zentrale Themen der Sportmedizin. 3. Auflage
Springer, Berlin-Heidelberg-NewYork-Tokyo (1986), 144-168
7. Literaturangaben
100
Hollmann, W.:Spiroergometrie.
In: Röthig (Red.): Sportwissenschaftliches Lexikon. 6. Auflage
Hofmann, Schorndorf, (1992)
Hollmann, W., Hettinger, T.: Sortmedizin Grundlagen für Arbeit und Prä-
ventivmedizin4. Auflage. Schattauer, Stuttgart (2000)
Hollmann, W.: Vor 40 Jahren: ventilatorische und Laktatschwelle – Wie es
dazu kam. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 50 (1999), 323 – 325
Hostetler, S., T. Hostetler, A. Smith, H. Xiang: Charakteristics of Waters-
kiing and Wakeboarding related Injuries Treated in Emergency Depart-
ments in the United States. Am. J. Sports Med. 33 (2005), 1065
Israel S.: Sport, Herzgröße und Herzkreislaufdynamik.
Sportmedizinische Schriftenreihe, Bd. 3. Barth, Leipzig 1968
Israel S., H. Kupphardt, B. Gottschalk, G. Neumann, P. Böhme:
Die submaximale Herzfrequenz als leistungsdiagnostische Kenngröße.
Med. Sport 14 (1974), 297-304
Israel S.: Sportmedizinische Positionen zu Leistungsprüfverfahren im
Sport. Med. Sport 19 (1979), 28-35
Israel S.: Sport und Herzschlagfrequenz. Barth, Leipzig 1982
Kindermann, W., J. Keul: Anaerobic Acidosis with Different Forms of Sport
Activities. Can. J. Appl. Sports Sci. 2 (1977), 177
7. Literaturangaben
101
Kraemer, W.J., Ratamess, N.A., Fry, A.C., French, D.N.: Strength Train-
ing: development and evaluation of methodology.
In: P.J. Maud & C. Foster (Eds.), Physiological assessment of human fit-
ness 2 (2006), 119-149
Liesen H., A. Mader, H. Heck, W. Hollmann:
Die Ausdauerleistungsfähigkeit bei verschiedenen Sportarten unter be-
sonderer Berücksichtigung des Metabolismus: Zur Ermittlung optimaler
Belastungsintensität im Training. Leistungssport, Beiheft 9 (1977), 63-92
Mader, A., H. Liesen, H. Heck, H. Philippi, R. Rost, P. Schürch, W. Holl-
mann: Zur Beurteilung der sportartspezifischen
Ausdauerleistungsfähigkeit im Labor.
Sportarzt Sportmed. 27 (4) (1976), 80 – 88
Mareés, H. de: Sportphysiologie. Sport und Buch Strauß, Köln, 1996
Mareés, H. de: Sportphysiologie. Sport und Buch Strauß, Köln, 2002
McLean, B., W.B. Young, K. Ardagna: Relationship between strength qual-
ities and sprinting performance.
J. Sports Med. Phys. Fitness 35 (1995), 13-19
Mellerowicz H.: Herz und Blutkreislauf beim Sport. In: Arnold A. (Hrsg.):
Lehrbuch der Sportmedizin.
Barth, Leipzig (1956), 129-189
Mellerowicz, H.: Ergometrie.
Grundriss der medizinischen Leistungsmessung. 3. Auflage
Urban & Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore 1979
7. Literaturangaben
102
Michael, K.: Skurfer – The Original. In: Wake Boarding Magazin. Winter-
park, FL/ USA (2003), 160
Nickel A.: Experimentelle Untersuchungen und kritische Analyse des
Punktes der optimalen Wirkung der Atmung (POW) nach Hollmann und
seine Beziehung zur 4mmol/l-Laktat-Schwelle. Inaug. Diss. Justus-Liebig-
Universität Gießen (1992), 1-54
Nowacki P.E., K. Adam, R. Krause, U. Ritter: Die Spiro-Ergometrie im
neuen Untersuchungssystem für den Spitzensport.
Leistungssport 1 (1971), 37-51
Nowacki P.E.: Funktionsdiagnostik der kardio-pulmonalen Leistungsfähig-
keit. Der Kassenarzt 1 (1973), 77-94
Nowacki P.E.: Kardiopulmonale Leistungsprüfung.
In: DSB, Bundesausschuss Leistungssport (Hrsg.): Informationen zum
Training. Das sportmedizinische Untersuchungssystem. Beiheft zum Leis-
tungssport 4 (1975), 65-85
Nowacki P.E.: Sportmedizinische und leistungsphysiologische Aspekte
des Ruderns. In: Adam, K., H. Lenk, P. E. Nowacki, M. Rulffs, W.
Schröder: Rudertraining. Limpert, Bad Homburg (1977), 251-646
Nowacki P.E.: Biologische Leistungsfähigkeit von Eliteruderern und
sportmedizinische Testverfahren in der erfolgreichen Ära von Karl Adam.
In: Steinacker, J. M. (Hrsg.): Rudern. Sportmedizinische und sportwissen-
schaftliche Aspekte. Springer, Berlin-Heidelberg-NewYork-London-Tokyo
(1988), 128-132
7. Literaturangaben
103
Nowacki P.E., M. Kirchner, P. Schnorr: Sportmedizinisches Leistungsprofil
von Squashspielern aus unterschiedlichen Spielklassen (Kreisklasse-
Bundesliga) im Vergleich zu anderen Spielsportarten.
In: Bernett, P., D. Jeschke (Hrsg.): Sport und Medizin. Pro und Contra.
32. Deutscher Sportärztekongress München 1990
Zuckerschwerdt, München-Bern-Wien-San Francisco (1991), 434-437
Phieler, M., K. Warnke: Trendsportarten, Belastungsprofile, Verletzungs-
muster, Therapien. Deutscher Ärzte Verlag, Köln (2006), 69-86, 145-151
Rasim M.E.: Über das Verhalten von hämodynamischen und metaboli-
schen Parametern bei deutschen Kunstturnern und -turnerinnen der natio-
nalen Spitzenklasse.
Inaug. Diss. Sporthochschule Köln, 1980
Reindell H., K. König, H. Roskamm:
Funktionsdiagnostik des gesunden und kranken Herzens.
Thieme, Stuttgart, 1967
Rieckert H.: Kreislauf In: Eberspächer, H. (Hrsg.):
Handlexikon Sportwissenschaft.
Rowohlt, Reinbek (1992), 201-218
Robert, U.: Application of strength diagnosis.
J. Strength Cond. 24 (5) (2002), 50-59
Rost, R., W. Hollmann, H. Heck, H. Liesen, A. Mader: Belastungsuntersu-
chungen in der Praxis. Thieme Verlag, Stuttgart (1982)
Sawellion, D.: Körperliches, kardiozirkulatorisches, karddiorespiratorisches
und metabolisches Leistungsvermögen von Kunstturnern im Vergleich zu
anderen Sportarten. Inaug. Diss. Justus-Liebig-Universität Gießen (2001)
7. Literaturangaben
104
Schmidtbleicher, D.: Training for Power events. In: Strength and Power in
Sport. P.W. Komi, ed. Boston, MA: Blackwell Scientific Publications
(1992), 381-395
SGMA International: Wakeboarding Participation Report (2009)
Smodlaka V.N.: Use of the intervall work capacity test in the evaluation of
severely disabled patients. J. Chron. Dis. 25 (1972), 345-352
Stegemann, J.: Leistungsphysiologie (4.Auflage). Thieme Verlag, Stuttgart
(1991)
Süß, B.:Wakeboard-Der Anfängerstart. Einstieg in einen neuen Sport. Dip-
lomarbeit. Deutsche Sporthochschule Köln (2005), 45
Walter, F.: Sozialwissenschaftliche Untersuchung zum Wakeboarden.
Entwicklung und Perspektiven in Deutschland. Diplomarbeit, Deutsche
Sporthochschule, Köln (2001)
Warnke, K., M. Phieler: Trendsportarten, Belastungsprofile, Verletzungs-
muster, Therapien. Deutscher Ärzte Verlag, Köln (2006), 69-86, 145-151
Wasmund U., P.E. Nowacki: Untersuchungen über Laktatkonzentrationen
im Kindesalter bei verschiedenen Belastungsformen. Dt. Z. Sportmed. 29
(1978), 66-75
Wasserman, K., Mc Ilroy, M.B.: Detecting the threshold of anaerobic me-
tabolism in cardiac patients during exercise. Am. J. Cardiol. 14 (1964),
844-852
7. Literaturangaben
105
Wasserman, K., Whipp, B., Koyal, S.N., Beaver, W.L.: Anaerobic thre-
shold and respiratory gas exchange during exercise. J. Appl. Physiol. 35
(1973), 236-243
Wilson, G:J:, A.J. Murphy: Strength diagnosis. The use of test data to de-
termine specific strength training.
J. Sports Sci. 14 (1996), 167-173
World Health Organisation (WHO): Preventingand managing the global
epidemic. WHO Technical Report Series
Wydra, G.: Krankengymnastik. Zeitschrift für Physiotherapeuten 56
(2004), 2280-2289
Young, W.B.: Laboratory strength assessment of athletes.
New Stud. Athletics 10 (1995), 89-96
Zatiorsky, V.M.: Science and Practice of Strength Training. Champaign, IL:
Human Kinetics, 1995
Zhao Z.: Qualitative und quantitative kardiorespiratorische Reaktionen bei
Trainierten in Abhängigkeit von international standardisierten fahrradspi-
roergometrischen Belastungsverfahren im Sitzen.
Inaug. Diss. Justus Liebig Universität Gießen (1995)
Zöfel, P.: Einführung in die moderne Datenanalyse. Addison Wesley
Longmann Verlag Gmbh, Haar/München (1998), 290-292
8. Anhang
106
8. ANHANG
Im Folgenden werden Rohdaten der Vergleichsathleten für den CMJ so-
wie POSTUROMED Analyse sowie die vergleichenden Abbildungen der
Wakeboarder zu anderen Sporarten in der Kraftdiagnostik abgebildet.
Tabelle 23: Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X- und Y-Achse für Tennisspieler in [cm] mit geschlossenen Augen (vgl. Tab. 12)
Weg auf X und Y Achse [cm] m Weg auf X und Y Achse [cm] m Tennissieler x y x y 1 13,4 17,6 31,9 33,0 2 Abbruch nach 10 Sek. Abbruch nach 10 Sek.
3 Abbruch nach 4 Sek Abbruch nach 5 Sek. 4 Abbruch nach 11 Sek. Abbruch nach 8 Sek. 5 Abbruch nach 10 Sek 48,2 58,6 6 Abbruch nach 12 Sek. Abbruch nach 12 Sek. 7 Abbruch nach 5 Sek Abbruch nach 8 Sek. 8 Abbruch nach 3 Sek. Abbruch nach 3 Sek. 9 108,6 29,9 Abbruch nach 7 Sek. 10 Abbruch nach 2 Sek. Abbruch nach 2 Sek. 11 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 4 Sek. 12 Abbruch nach 5 Sek. Abbruch nach 5 Sek. 13 Abbruch nach 6 Sek. Abbruch nach 5 Sek. 14 Abbruch nach 3 Sek. Abbruch nach 3 Sek. 15 Abbruch nach 12 Sek. Abbruch nach 7 Sek. 16 Abbruch nach 13 Sek 154 185
Tabelle 24: Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X- und Y-Achse für Handballer in [cm] mit geschlossenen Augen (vgl. Tab. 12)
Proband Weg auf X und Y Achse [cm] m Weg auf X und Y Achse [cm] m
Handballer x y x y 1 112,3 56,1 131,5 75,4 2 Abbruch nach 3 Sek. Abbruch nach 4 Sek. 3 Abbruch nach 11 Sek. Abbruch nach 3 Sek. 4 Abbruch nach 10 Sek. Abbruch nach 6 Sek. 5 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 4 Sek. 6 35,3 24,1 26,6 30,4 7 Abbruch nach 6 Sek. Abbruch nach 5 Sek. 8 Abbruch nach 6 Sek. Abbruch nach 4 Sek. 9 Abbruch nach 7 Sek. Abbruch nach 6 Sek. 10 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 9Sek. 11 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 5 Sek. 12 90,2 44,8 Abbruch nach 11 Sek. 13 Abbruch nach 13 Sek. Abbruch nach 7Sek. 14 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 6 Sek. 15 Abbruch nach 14 Sek. 53,0 33,4 16 Abbruch nach 11 Sek. Abbruch nach 11 Sek. 17 Abbruch nach 6 Sek. Abbruch nach 4 Sek. 18 Abbruch nach 7 Sek. Abbruch nach 10 Sek.
8. Anhang
107
Tabelle 25: Zurückgelegter Weg der Posturomedplatte auf X- und Y-Achse für Fußballer in [cm] mit geschlossenen Augen (vgl. Tab. 12)
Weg auf X und Y Achse [cm] m Weg auf X und YAchse [cm] m
Fußballer x y x y
1 66,3 41,4 Abbruch nach 7 Sek. 2 Abbruch nach 13 Sek. Abbruch nach 14 Sek. 3 19,0 9,9 18,1 13,,4 4 36,6 34,9 44,5 21,0 5 Abburch nach 12 Sek. 33,0 28,8 6 40,1 34,6 45,5 57,0 7 54,4 37,3 48,0 40,1 8 40,4 38,1 Abbruch nach 9 Sek. 9 29,7 17,1 11,9 7,9 10 61,8 30,6 Abbruch nach 6 Sek. 11 Abbruch nach 12 Sek. Abbruch nach 9 Sek. 12 Abbruch nach 4 Sek. Abbruch nach 5 Sek. 13 Abbruch nach 11 Sek. Abbruch nach 10 Sek. 14 53,4 39,7 40,9 23,0 15 61,8 34,1 63,4 23,5 16 31,9 17,4 Abbruch nach 14 Sek. 17 18 48,3 60,2 Abbruch nach 4 Sek. 19 Abbruch nach 3 Sek. Abbruch nach 3 Sek. 20 49,7 28,2 28,4 24,8 21 Abbruch nach 14 Sek. Abbruch nach 7 sec
8. Anhang
108
Tabelle 26: Sprunghöhen von Handballern und Tennisspielern beim CMJ in [cm].
Hand- baller
CMJ [cm] Tennis - spieler
CMJ [cm]
1 41 1 30
2 37 2 37
3 39 3 38
4 38 4 34
5 35 5 33
6 41 6 32
7 39 7 29
8 37 M 33,29
9 36 S 3,35
10 38
11 31
12 31 M 36,92 S 3,29
Tabelle 27: Sprunghöhen der Fußballer beim CMJ in [cm].
Fußballer CMJ [CMJ[cm] cm]
1
43 2
43
3
36
4 44
5
44 6
-
7
38 8
36
9
- 10
33
11
35 12
37
13
34 14
37
15
- 16
38
17
36 18
44
19
33
M
37,00 S
3,90
8. Anhang
109
Abbildung 31: RFD der Wakeboarder an der AP im Vergleich zu anderen Sportlern.
Abbildung 32: Pmaxrel der Wakeboarder an der AP im Vergleich zu anderen Sportlern.
8. Anhang
110
Abbildung 33: Fmaxrel der Wakeboarder an der BE im Vergleich zu anderen Sportlern.
Abbildung 34: Fmaxrel der Wakeboarder an der BP im Vergleich zu anderen Sportlern.
8. Anhang
111
Abbildung 35: RFD der Wakeboarder an der BP im Vergleich zu anderen Sportlern.
Abbildung 36: Pmaxrel der Wakeboarder an der BP im Vergleich zu anderen Sportlern.
8. Anhang
112
Abbildung 37: Fmaxrel der Wakeboarder an der LC im Vergleich zu anderen Sportlern.
Abbildung 38: RFD der Wakeboarder an der LC im Vergleich zu anderen Sportlern.
8. Anhang
113
Abbildung 39: Pmaxrel der Wakeboarder an der LC im Vergleich zu anderen Sportlern.
Abbildung 40: RFD der Wakeboarder an der LE im Vergleich zu anderen Sportlern.
8. Anhang
114