Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 Schulen gesundheitsfördernd gestalten als Ziel der Schulentwicklung Gesundheitsförderung in die Schulentwicklung integrieren und systematische Umsetzung planen. Dipl.Ing./OStR Dipl.-Pflegelehrer/OStR Klaus –H. Bick & Frank Arens Koord. Fachkraft für Arbeitssicherheit Koord. Suchtberater
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Landesschulbehörde Standort Osnabrück Dezernat 1 Schulen gesundheitsfördernd gestalten als Ziel der Schulentwicklung Gesundheitsförderung in die Schulentwicklung.
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Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 10 von 31 April09 – 10 von 31
Ergebnisse der Schweizer Lehrergesundheitsstudie
Täglicher Alkoholkonsum (2,5 Standardgläser: 0,3l Bier, 0,2l Wein) kommt bei etwa jeder zehnten Lehrkraft vor, wobei max. 2 Standardgläser an fünf Tagen der Woche unbedenklich sind.
Nur etwa jede 25. Lehrkraft lebt abstinent.
Frauen sind häufiger, nie oder gelegentlich Konsumierende, wohingegen Männer häufiger täglich konsumieren.
Mit steigendem Alter haben Lehrkräfte eine höhere Wahrschein-lichkeit zu den täglich Alkoholkonsumierenden zu gehören.
Arbeitsüberforderte Lehrkräfte haben eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, zu der Gruppe der täglich Konsumierenden zu zählen. (Quelle: Kuntsche et al., in: Abhängigkeiten 1/2005)
Alkoholkonsum von Lehrkräften
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 11 von 31 April09 – 11 von 31
Ergebnisse der Schweizer Lehrergesundheitsstudie
Tabakkonsum von Lehrkräften
Jede fünfte Lehrkraft raucht täglich.
In der Gruppe der 35-49-Jährigen wird am meisten täglich geraucht.
Bei täglich Rauchenden gibt es keine ausgeprägten Geschlechtsunterschiede.
Die ausschließlich täglich Tabakkonsumie-renden rauchen im Durchschnitt 16 Ziga-retten, wobei Männer mit 17,2 Zigaretten pro Tag etwas mehr rauchen als Frauen. (Quelle: Kuntsche et al., in: Abhängigkeiten 1/2005)
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 12 von 31 April09 – 12 von 31
Ergebnisse der Schweizer Lehrergesundheitsstudie
Trinken und rauchen Lehrkräfte bei Arbeitsüberforderung zuviel?
Bei rauchenden Lehrkräften geht die Arbeitsüberforderung mit einer Zunahme des Zigarettenkonsums einher.
Regelmäßiges Rauchen trägt weder dazu bei, Arbeitsüberforde-rung und beruflichen Stress zu bewältigen, noch sich körperlich zu entspannen.
Rauchen trägt langfristig zu erhöhten Spannungszuständen bei!
Täglich Alkohol trinkende Lehrkräfte trinken bei Zunahme der Arbeitsüberforderung jedoch nicht mehr Alkohol! (Quelle: Kuntsche et al., in: Abhängigkeiten 1/2005)
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 13 von 31 April09 – 13 von 31
Paradigmenwechsel
Aussagen von Lothar Szych – Koordinierungsrat der Unfallversicherungsträger in NRW – Kongress: Gute und gesunde Schule – Nov. 2004 Dortmund
1. Kranke „Produzenten“ liefern keine Qualität
Mit ausgebrannten und überlasteten Lehrkräften und mit Schülerinnen und Schülern, die sich nicht wohlfühlen, kann die Qualität des Unterrichts und der Schule nicht verbessert werden. Wer eine bessere Qualität fordert, muss die Gesundheit der Produzenten dieser Qualität fördern.
2. Krankheitsbedingte Frühpensionierungen zu hoch
Die Erwerbsquote der 55- bis 64-jährigen ist in Deutschland deutlich geringer als in anderen europäischen Ländern (Deutschland: 39 %; Schweiz 72 %; Norwegen 67 %). Bei Lehrkräften liegt diese Quote bei etwa 34 %. Allein die Versorgungsausgaben des Freistaates Bayern für frühpensionierte Lehrkräfte beliefen sich im Jahr 2003 auf 250 Mio. €.
Außerdem ist das ungewollt frühe Ausscheiden aus dem Berufsleben natürlich auch für die persönliche Lebensplanung ein tiefgreifender Einschnitt.
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 14 von 31 April09 – 14 von 31
Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Unterstützungsangebot der Landesschulbehörde
Förderung der Gesundheit unserer Lehrkräfte ist unverzichtbardurch Minimierung der biologischen, chemischen, physikalischen und psychoso-zialen Belastungsfaktoren der Arbeitsumwelt, -organisation und des Arbeitsklimas, also der Arbeitsbedingungen von Schulen.
Zielsetzung des Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagements (AuG)
Fokussiert wird dabei auf:
die Belastungssituationum durch geeignete Maßnahmen die Gesundheit und Dienstfähigkeit aller Lehre-rinnen und Lehrer zu erhalten.
die Förderung der professionellen Entwicklungvon Lehrkräften und damit die Förderung der Qualität von Schule
Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung müssen Bestandteil systematischer Schulentwicklung sein!
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 15 von 31 April09 – 15 von 31
Klärung der Erwartungshaltung
Welchen Einfluss hat Gesundheitsförderung auf Schulentwicklung?
Aus dem Hauptziel …
Gesundheitsförderung in die Schulentwicklung integrieren und Umsetzungen systematisch entwickeln
… entstehen z.B. folgende Fragen:
Wie kann man Gesundheitsförderung systematisch entwickeln und etablieren?
Welchen Projektablauf könnten Maßnahme der Gesundheitsförderung haben?
Welche Möglichkeiten gibt es, um den Integrationsprozess zu verifizieren?
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 16 von 31 April09 – 16 von 31
Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen
Ansatzpunkte bei der Entwicklung zur
gesunden Schule
Personal-entwicklung
Weiterentwick-lung berufl.
Kompetenzen
Lehrer/-innen-kooperation
Schulprogramm
Evaluation
Optimierung Schulumfeld u.
Rahmenbed.
Kompetenzen
Schulabschlüsse und weiterer Bildungsweg
Zufriedenheit der Beteiligten
Gesamteindruck der Schule
Schule als Lebensraum
Gesundheits-förderung im Schulalltag
Beteiligung der Schüler-/innen und
Eltern
Kooperation mit Schulen,
Betrieben, …
Lernen und Lehren
Ergebnisse und Erfolge
SchulkulturSchul-
managementLehrer-
professionalitätZiele u. Strategien Schulentwicklung
Schuleigenes Curriculum
Lehrerhandeln im Unterricht
Leistungsanfor-derungen und -
bewertung
Individuelle Förderung und Unterstützung
Außerunterricht-liche Schüler-
betreuung
Persönlichkeits-entwicklung
Qualitäts-entwicklung
Verwaltung u. Ressourcen-management
Unterrichts-organisation
Führungsstil der Schulleitung
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 17 von 31 April09 – 17 von 31
Möglichkeiten der Umsetzung I
Diese Vorgehensweise ist eher von Zufällen abhängig, für nicht an der Ent-scheidung beteiligte Personen nicht transparent und praktisch kaum zu eva-
luieren; deshalb ist diese Vorgehensweise nicht zu empfehlen!
Bei allen Entscheidungen wird geprüft, ob sie der Gesund-heitsförderung dienen oder nicht. Entscheidungen, die nicht gesundheitsförderlich sind, werden revidiert oder an flankierende Maßnahmen gekoppelt.
z.B.: zusätzliche Außenstelle aufgrund hoher Anmeldezahlen;Einrichtung einer Ganztagsschule; …
Prinzipiell gibt es darüber hinaus wenigstens 2 Umsetzungsstrategien:
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 18 von 31 April09 – 18 von 31
Möglichkeiten der Umsetzung II
Entwicklung eines Konzeptes Sicherheit und Gesundheit und Aufbau eines Gesundheitsmanagementsystems. Ein derartiges, schriftlich abgefasstes Konzept soll …
... den Stellenwert von Sicherheit und Gesundheit aufzeigen.
… Transparenz für Ziele und Maßnahmen herstellen.
... Diskussionen über Ziele und Maßnahmen anregen.
… Evaluation ermöglichen.
… Verantwortlichkeiten und Aufgaben definieren.
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 19 von 31 April09 – 19 von 31
Rahmenbedingungen für ein Konzept
Auch für ein Konzept Sicherheit und Gesundheit ist entscheidend, dass
es konkrete Einflussmöglichkeiten beschreibt; dies führt zur Kernfrage:
Worauf hat die Schule selbst überhaupt Einfluss?
VerhältnispräventionArbeitsbedingungen in der Schule so gestalten, dass gesundheit-liche Ressourcen der Lehrkräfte gestärkt und gesundheitsschädi-gende Einwirkungen reduziert werden.
VerhaltenspräventionLehrkräfte stärken, um mit den bestehenden Belastungenbesser umgehen zu können.
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 20 von 31 April09 – 20 von 31
Gesundheitsförderung im System Schule
Die gute Schule
Die gute Schule
TechnischeParameterTechnischeParameter
Soziale Parameter
Soziale Parameter
IndividuelleParameterIndividuelleParameter
Organisat. ParameterOrganisat. Parameter
FitnesstrainingStressmanagement
ZeitmanagementCoaching
FitnesstrainingStressmanagement
ZeitmanagementCoaching
ErgonomieGebäudezustand
ArbeitsgeräteSchadstoffe
ErgonomieGebäudezustand
ArbeitsgeräteSchadstoffe
KommunikationTeamtrainingSupervision
KonfliktmanagementSchulkultur
KommunikationTeamtrainingSupervision
KonfliktmanagementSchulkultur
Orga-EntwicklungSchulqualität
SchulmanagementAktive Teambildung
Orga-EntwicklungSchulqualität
SchulmanagementAktive Teambildung
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 21 von 31 April09 – 21 von 31
Grobstruktur eines Konzeptes
VerhältnispräventionAm Anfang steht die Analyse. Dafür gibt es wenigstens 2 Vorgehensweisen:
A: Noch keine Ziele definiert, die der Gesundheitsförderung dienen.Hier kann ein Grobscanning mit bugis o.ä. erfolgen und z.B. … erfassen:- Arbeitsaufgaben- Schulorganisation- Schulkultur- Technische Rahmenbedingungen- Verbesserungspotenziale- Gesundheitliches Befinden- BerufszufriedenheitHier können dann Themenbereiche ermittelt werden, die schwerpunktmäßig in Gesundheitszirkeln, Arbeitsgruppen, … weiter differenziert und bearbeitet wer-den.
Relativ unsystematisch, geht aber unmittelbar auf die Wünsche der Kolleginnen/Kollegen ein.
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 22 von 31 April09 – 22 von 31
Permanenter Anpassungsprozess
VerhältnispräventionB: Im Schulprogramm wurden bereits Ziele definiert, die der Gesundheits-
förderung dienen und dann gem. PDCA-Zyklus bearbeitet werden können.
und/oder
Schulleitung
Steuerungsgruppe
Erhebung durchführen und auswertenMaßnahmen wählen und umsetzen
Erhebungsformulare erstellen, auswählen
Erhebungsmannschaft einweisen
Erhebungen/Messungen durchführen
Risikobewertungen ableiten
Maßnahmenkatalog erstellen
Rangfolge der Maßnahmen festlegen
Verantwortlichkeiten zuordnen
Aufträge vergeben, Termine fixieren
Ziel auswählen, Analyse vorbereiten
Ziel für die Optimierung auswählen
Schwerpunkte der Analyse festlegen
Zustimmung des Kollegiums gewinnen
Erhebungsmannschaft zusammenstellen
Wirkungskontrolle, Dokumentation
Einfluss der Maßnahmen prüfen
Ergebnisse dokumentieren
Ergebnisse kommunizieren
Maßnahmen ggf. etablieren
bic 11.06
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 23 von 31 April09 – 23 von 31
Möglichkeiten der Verhaltensprävention
VerhaltenspräventionAm Anfang steht auch hier die Analyse, mit der zielführende Maßnahmen ausge-wählt werden. So können z.B. auf einem Gesundheitstag folgende Angebote vor-gestellt werden:
- Stimmtraining und –hygiene- Burnout-Prophylaxe- Fitnesstest- Qi Gong- x,x,x,
Außerdem bietet die Landesschulbehörde Kurse/Seminare/… im Bereich
- Stimmtraining und –hygiene- Burnout-Prophylaxe- Hilfe für Lehrkräfte, die fachfremd Chemie unterrichten- Konflikttraining
Klaus –H. Bick & Frank ArensKoord. Fachkraft für Arbeitssicherheit Koord. Suchtberater
Gesundheit unserer LehrerInnen erhalten und stärken
Das UnterstützungssystemArbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement
der Landesschulbehörde
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 27 von 31 April09 – 27 von 31
Angebote der Fachkräfte für Arbeitssicherheit
Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten und unterstützen Schulleitungen, Lehrkräfte und Studienseminare – z.B. bei/durch:
• Gefährdungsbeurteilungen (Chemie, Sport, Schwangerschaften,…)• Integration des Gesundheitsmanagements
• Erhebung von Daten zur Beschreibung der IST-Situation• Moderation von Beteiligungsgruppen• Moderation von Fortbildungen
• Schulung und Beratung von Sicherheitsbeauftragten• Fachliche Unterstützung der website www.arbeitsschutz.nibis.de• Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (ArbSchG, MuSchG, …)
• Implementierung des Gefahrstoffmanagements• Empfehlungen zur Ergonomie am Arbeitsplatz• Entwicklung von schulspezifischen Brandschutz-, Evakuierungs- und
Erste-Hilfe-Konzepten• Zusammenarbeit mit den Schulträgern, GUV und GAA
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 28 von 31 April09 – 28 von 31
Angebote der Suchtberatung für Beschäftigte im Schuldienst
Die Suchtberaterinnen und Suchtberater…
• beraten, begleiten und unterstützen bei Suchtmittelauffälligkeiten am Arbeitsplatz Schule,
• informieren über Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen und begleiten ggf. in diese,
• wirken am schulischen Eingliederungsmanagement nach Suchttherapie mit,
• unterstützen bei der Planung von Präventionsveranstaltungen und –konzepten,
• bieten Informations- und Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Lehrergesundheit, Suchtmittelkonsum, Suchtprävention,
• stellen die Wanderausstellung zur Lehrergesundheit für Schulen bereit.
Landesschulbehörde ▪ Standort Osnabrück ▪ Dezernat 1 April09 – 29 von 31 April09 – 29 von 31
Das System Schule• Gefährdungsdiagnostik• Begleitung in Veränderungsprozessen
Berufliche GruppierungenWeiterbildung und Begleitung …
• in spezifischen beruflichen Phasen• bei spezifischen beruflichen Aufgaben
Individuen• Coaching von Führungskräften• Beratung von Lehrkräften
Arbeitspsychologie – Ansatz auf verschiedenen Ebenen
Schule als Gesamtsystem
Berufliche Gruppierungen
Individuen
Typische Themen in der Prävention und der Intervention: Kommunikation und Konflikt, Teamentwicklung, Selbst-, Stressmanagement