17.03.16 1 Akademie für Wundvers orgung 2016 copyright G erhard Schröder 2016 Folie www.akademie-fuer-wundvers orgung.de Demenz und chronische Wunden 15.03.2016 Gerhard Schröder Krankenpfleger – Fachkrankenpfleger Anästhesie/ Intensiv Lehrer für Pflegeberufe – Pflegedienstleiter - Journalist – gepr.- PR-Berater 1 Akademie für Wundvers orgung 2016 copyright G erhard Schröder 2016 Folie www.akademie-fuer-wundvers orgung.de Inhalte ¡ Demenz: ein Eindruck aus der Praxis ¡ medizinische Daten zur Demenz (Formen, Diagnostik, Test im Selbstversuch, Verlauf, Stadien, Therapie, Probleme chron. Wunden) ¡ Symptome und Pflegeprobleme ¡ Neurobiologie: Wozu brauchen Männer ein Gehirn – weiblicheDenkstrukturenund Demenz ¡ Demenz und chronische Wunden § Schmerzen § Ernährungsprobleme § Lokale Wundtherapie § Kausaltherapie der Wunden/ Edukation ¡ Lösungsansätze für den Alltag 2 Akademie für Wundvers orgung 2016 copyright G erhard Schröder 2016 Folie www.akademie-fuer-wundvers orgung.de Bitte achten Sie in dem Film auf ¡ welche Symptome der Demenz sehen Sie? ¡ welche Gefühle vermittelt die Bewohnerin? ¡ welches Verhalten des Umfeldes (Pflegende usw.) stufen Sie eher als „förderlich“ ein, ¡ welches Verhalten des Umfeldes stufen Sie eher als „hinderlich“ ein? 3 Akademie für Wundvers orgung 2016 copyright G erhard Schröder 2016 Folie www.akademie-fuer-wundvers orgung.de 4
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Krankenpfleger – FachkrankenpflegerAnästhesie/ Intensiv … und...17.03.16 11 Akademie für Wundvers orgung2016 copyright G erhard Schröder 2016 Folie orgung.de üAlle Menschen
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Akademie für Wundversorgung 2016 copyright Gerhard Schröder 2016 Foliewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Demenz und
chronische Wunden
15.03.2016
Gerhard SchröderKrankenpfleger – Fachkrankenpfleger Anästhesie/ IntensivLehrer für Pflegeberufe – Pflegedienstleiter - Journalist – gepr.- PR-Berater
1 Akademie für Wundversorgung 2016 copyright Gerhard Schröder 2016 Foliewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Inhalte¡ Demenz: ein Eindruck aus der Praxis¡ medizinische Daten zur Demenz (Formen,
Diagnostik, Test im Selbstversuch, Verlauf, Stadien, Therapie, Probleme chron. Wunden)
¡ Symptome und Pflegeprobleme¡ Neurobiologie: Wozu brauchen Männer ein
Gehirn – weiblicheDenkstrukturen und Demenz
¡ Demenz und chronische Wunden§ Schmerzen§ Ernährungsprobleme§ Lokale Wundtherapie§ Kausaltherapie der Wunden/ Edukation
¡ Lösungsansätze für den Alltag2
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BitteachtenSie in dem Film auf¡ welche Symptome der Demenz sehen Sie?
¡ welche Gefühle vermittelt die Bewohnerin?
¡ welches Verhalten des Umfeldes (Pflegendeusw.) stufen Sie eher als „förderlich“ ein,
¡ welches Verhalten des Umfeldes stufen Sieeher als „hinderlich“ ein?
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Demenz
¡ Lat. = “ohne Geist sein”
¡ Es geht um Denk-, Gedächtnis-, Orientierungs- und Verständigungsprobleme, die dauerhaftsind.
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Definition¡ Demenz ist eine erworbene, umfassende
Beeinträchtigung von Intelligenzleistungen, Denken, Planen von Handeln, Handlungsabläufe, Steuerung der Emotionenund Sprachvermögen („Wortkonzepte“).
¡ Die selbständige Bewältigung des Alltagsmuss über mehr als 6 Monate deutlicheingeschränkt sein.
¡ Immer die Folge von Krankheiten.7 Akademie für Wundversorgung 2016 copyright Gerhard Schröder 2016 Folie
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Demenzformen nach UrsachePrimäre Demenzen
90%Sekundäre Demenzen
10%
Degenerative
Alzheimer 60%
Vaskuläre
Multi-Infarkte 15%
Ursache außerhalb des Gehirns- Medikamentenintoxikationen- Sauerstoffmangel- Mangelernährung- Depressionen usw.
Behandelbar/ HeilbarNicht Behandelbar/ Heilbar
Mischformen15%
Seltenere Formen:- Morbus Pick- Korsakoff-Syndrom
Präsenil = < 65 Jahre (weniger als 1%)Senil = > 65 Jahre
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Krankheitsverlauf: Alzheimer¡ Inkubationszeit ca. 30 Jahre!¡ mind. 70% Zerstörung des Gehirns, bis
Symptome auftreten¡ Überlebensdauer nach Ausbruch der
Krankheit: 8 - 10 Jahre, bei frühzeitiger Diagnostik und Therapie kann die Pflegebedürftigkeit um 1 bis 2 Jahre verzögert werden.
¡ linear degressiv: die Testwerte werden jedes Jahr kontinuierlich gleich schlechter
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Alzheimer - Demenz¡ Schrumpfung des Gehirns um bis zu 20%¡ Erweiterung der Hirnkammern¡ ,Meynert-Basalkern‘ früh betroffen →
wenig Acetylcholin Bildung →Störungen Informationsverarbeitung(Gedächtnisverlust)
¡ Bildung von Plaque (Amyloid-Protein und Neurofibrillen)→ Störung der Versorgung des Gehirns
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Positronen-Emissions-Tomografie (PET)
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Aktueller Stand der Forschung
¡ Theorie Amyloid Plaques nicht bestätigt:Zum Teil haben Gesunde mehr als Erkrankte
¡ Studien dazu sind gestoppt, weil keine klinisch relevanten Ergebnisse.
¡ Eli-Lilly-Antikörper Solanezumab: Bei frühem Einsatz kann es etwas helfen.
¡ Analyse aller Studiendaten: Früher Beginn einer Therapie sinnvoll (Pharma?)
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Studienergebnisse Forschung
¡ Solanezumab Studie: Je länger die Behandlung, desto größer der Effekt.
¡ Bindung der monomeren Amyloid-β-Fragmente mindert nicht nur die Symptome, sondern auch die Pathogenese.
¡ Kognitive Fähigkeiten dadurch besser, Plaque blieben aber vorhanden.
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Studienergebnisse Forschung
¡ Amyloid-β-Antikörper wies letztes Jahr auf vielversprechende Ergebnisse hin.
¡ Wirkstoff Aducanumab jetzt in Studie klinisch (Phase-III)
¡ Dosis unklar und Wirkung im Gehirn auch.¡ Nebenwirkung: Nervenzellen sterben ab.
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Studienergebnisse Forschung¡ Sekretasen-Enzyme: Blockiert könnte dies
zum Stop der Krankheit führen. Aber: Nebenwirkungen schwere Störungen im Hippocamus des Gehirn.
¡ Ergebnis: Es wird noch 10 bis 20 Jahre dauern. Ein Medikament gegen Alzheimer wird es nicht geben, sondern Kombinationstherapien, weil vermutlich die Entwicklung der Erkrankung unterschiedlich ist.
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Was ist Demenz?¡ Beispiel zur eigenen Vorstellung:¡ Sie sind mit der eigenen Familie auf einem
Basar unterwegs. Sie sprechen nicht die Sprache des Landes - können sich nichtverständigen. Plötzlich ist Ihre Familie weg, siesind ganz alleine da.Die Menschen, die sie ansprechen, gehenweiter, weil man sie nicht versteht... Sie werdenunruhig und ängstlich.Wie werden SIE wohl reagieren?
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StadienAlzheimer Demenz¡ Stadium I: Leichte Demenz§ Lebensführung noch weitgehend selbständig
¡ Belastete Pflegende empfinden Verhalten schneller als belastend!
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Herausforderndes Verhalten
Agitation Passives Verhalten
Verbal aggressiv
Verbal nichtaggressiv
körperlichaggressiv
Körperlich nichtaggressiv
Nahrungs-verweigerung
Depression
Immobilität
z.B. SchreienSchimpfen
z.B. Fragen z.B. Schlagen z.B. Wandern
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Validation
¡ validieren = für gültig erklären¡ die Realität des anderen als gültig erklären¡ Akzeptieren statt korrigieren¡ Kommunikation und Einstellung¡ Validation n. Feil: Aufarbeiten des
Unbewältigten¡ Integrative Validation nach Nicole Richard:
Begleiten im hier und jetzt.¡ Verbalisieren der Gefühle des Kranken
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ü Alle Menschen sind einzigartig und müssen als Individuenbehandelt werden.
ü Alle Menschen sind wertvoll, ganz gleichgültig, in welchemAusmaß sie verwirrt sind.
ü Es gibt einen Grund für das Verhalten von verwirrten, sehralten Menschen.
ü Verhalten im sehr hohen Alter ist nicht nur eine Folgeanatomischer Veränderungen des Gehirns, sondern das Ergebnis einer Kombination von körperlichen, sozialen und psychischen Veränderungen, die im Laufe eines Lebensstattgefunden haben.
ü Sehr alte Menschen kann man nicht dazu zwingen, ihrVerhalten zu ändern. Ein Mensch ändert sein Verhalten nur, wenn er es will.
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¡ Sehr alte Menschen muss man akzeptieren, ohne sie zubeurteilen.
¡ Zu jedem Lebensabschnitt gehören bestimmte Aufgaben. Wennman diese Aufgaben nicht im jeweiligen Lebensabschnitt schafft, kann das zu psychischen Problemen führen.
¡ Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt, versuchen ältereErwachsene, ihr Leben wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, indem sie auf frühere Erinnerungen zurückgreifen. Wenn die Sehstärke nachlässt, sehen sie mit dem „inneren Auge“. Wenn ihrGehör immer mehr nachlässt, hören sie Klänge aus der Vergangenheit.
¡ Schmerzliche Gefühle, die ausgedrückt, anerkannt und von einervertrauten Pflegepersonvalidiert werden, werden schwächer. Schmerzliche Gefühle, die man ignoriert und unterdrückt, werdenstärker.
¡ Einfühlung/ Mitgefühl führt zu Vertrauen, verringertAngstzustände und stellt die Würde wieder her.
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Validationsregeln1. Gefühle des Patienten verbalisieren2. Wiederholen/ Zusammenfassen3. Erinnerungen an die Vergangenheit wecken4. Bevorzugtes Sinnesorgan benutzen5. Berühren, wenn erwünscht6. Eigene Körperhaltung/ Mimik anpassen an
Lebensthema)43 Akademie für Wundversorgung 2016 copyright Gerhard Schröder 2016 Folie
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Quelle: MDR Fernsehen 2009
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Demenz Malnutrition Dekubitus
Zusammenhang Demenz und chronische Wunden
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Demenzformen und DekubitusLeichte Demenz¡Merkfähigkeit gestört¡Sucht Vertrautes¡Keine körperlichen Einschränkungen¡Appetit lässt nach, kein Durst¡Ausscheidungen können kontrolliert werden
Dekubitus§Schulung und Beratung problematisch§Bewegt sich ausreichend
§Mangelernährung droht!
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Dekubitus§Verständigungsprobleme§Lässt Maßnahmen nicht zu§Hygienische Probleme
§Mangelernährung
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Demenzformen und DekubitusSchwere Demenz¡Verbale Probleme (Aphasie)¡Desorientierung¡Teilnahmslosigkeit¡Auf Hilfe angewiesen, Bettlägerigkeit¡Schluckstörung, Mangelernährung¡Inkontinenz
Dekubitus§Verständigung problematisch " Schmerzen!§Verkennung der Situation§Immobil " Depressiv§Nimmt Körper kaum wahr§Mangelernährung§Hygienische Probleme
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