Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Prof. Dr. Kurt Hahlweg TU Braunschweig, Institut für Psychologie Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik E-mail: [email protected]Kinder psychotherapeutisch behandelter Eltern: Transmission der Effekte von Psychotherapie auf Kinder
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Kinder psychotherapeutisch behandelter Eltern ... · Risiken für Kinder psychisch kranker Eltern • Kindesmisshandlung • Eigene psychische Erkrankung (etwa 60% zeigen während
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Prof. Dr. Kurt Hahlweg TU Braunschweig, Institut für Psychologie
Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik
Bindungserfahrungen� Verhalten von depressiven Müttern in der Mutter-Kind-Interaktion wenig
feinfühlig und responsiv � Säugling adaptiert an mangelnde Responsivitätoder reagiert z.B. mit erhöhter Irritabilität, erhöhten Stressparametern
Heinrichs, 2012
Weitere Einflussfaktoren
� Elterliche Diagnose weniger bedeutsam für die kindliche Entwicklung als andere Dimensionen der elterlichen Psychopathologie (Chronizität, Rückfallhäufigkeit, symptomfreie Perioden, Schweregrad der Erkrankung)
� Mütterliche Erkrankung scheint für die kindliche Entwicklung schwerwiegender zu sein als väterliche Erkrankung
� Zusammenhang zwischen elterlicher und kindlicher Störung wird mit zunehmendem Alter des Kindes enger
� Art der Störung ist abhängig von Alter und Geschlecht des Kindes, dem
Geschlecht des erkrankten Elternteils und von der elterlicher
Psychopathologie
Heinrichs, 2012
Sinnvolle Prävention bei Kindern psychisch kranker Eltern
Interventionen – Grundprinzipien
� Reduktion von Partnerschaftskonflikten
� Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion
� Verbesserung der Erziehungsfertigkeiten
� Kindadäquate Informationsvermittlung über die Störung der Eltern durch die Eltern
Versorgungsstrukturen: 1. Kinder- und Jugendhilfe
Im Rahmen des SGB (Sozialgesetzbuch) VIII Hilfen durch das Jugendamt:
• allgemeine Familienförderung (§16)
• Beratung und Betreuung auch in Notsituationen (§20)
• Hilfen zur Erziehung, z. B. eine sozialpädagogische Familienhilfe (§31)
• eine Tagesgruppe (§32)
• eine Heimerziehung (§34)
• eine intensive sozial- pädagogische Einzelbetreuung (§35)
• eine Erziehungsbeistandschaft (§30)
• eine soziale Gruppenarbeit (§29)
2. Kinder- bzw. Erwachsenenpsychiatrie
Ressourcen fördern – Materialien für die Arbeit mit Kindern und ihren psychisch kranken Eltern
• Albert Lenz (2010)
• Göttingen: Hogrefe
• Ab Alter von 5-6 Jahren
3. Ambulante Psychotherapie
Selektive Prävention
Gruppenprogramme für Jugendliche mit depressivem Elternteil
Garber et al. (2008) Prevention of Depression in at risk Adolescents (8 Sitzungen), 8 Monate FU, geringere Rate an Depressiven im Vergleich zu TAU
Beardslee et al. (2007):. Gruppenprogramm für Familie mit einem depressiven Elternteil. Ca. 7 Sitzungen, 4.5 Jahre FU; Effektstärken ES = Internalisierend 0.32
Für Kinder > 8 Jahre, nicht parallel zur Psychotherapie des Elternteils, keine Finanzierung durch Krankenkassen
Prävention bei Kindern und Jugendlichen: Wo ansetzen?
Jugend
Junge
ErwachseneFrühe JugendFrühe Kindheit
Kindheit
Elterntraining
z. B. Prävention von Depression
Sozialkognitive Gruppentrainings
Eltern in ambulanter Psychotherapie: Familiäre Interventionsangebote
Inter-Gruppen-Effektstärke: Prä – 4 Jahre Mütter (N: TP=129; KG=90)
Heinrichs, Hahlweg et al., 2010
Zufriedenheit der Eltern mit dem Triple P- Training
Einschätzung
• Half mir, besser mit dem Verhalten meines Kindes umzugehen
• Habe Verbesserung in der Beziehung zu meinem Kind fest- gestellt
• War zufrieden/sehr zufrieden mit der Qualität
Sozialer Brennpunkt
96%
89%
95%
Mittelschicht
92%
80%
91%
Heinrichs et al., 2006, Kindheit und Entwicklung
Triple P Selbsthilfe Buch
Inhalte1. Grundprinzipien positiver Erziehung2. Entwicklung positiver Beziehung zum Kind3. Förderung von angemessenem Verhalten4. Neue Fertigkeiten erwerben5. Umgang mit Problemverhalten
• Erziehungsroutinen• Punktekarte
6. Risikosituationen7. Aktivitäten planen
Einsetzbar begleitend zur Psychotherapieca. 15 Minuten pro Sitzung oderca. 4-6 Sitzungen während PT
Elterntraining bei depressiven Müttern(Sanders & McFarland, 2000)
Vergleich Elterntraining plus Kognitiver VT (ET+KVT) mit Elterntraining alleine (ET)
• N = 47 Mütter mit MDE; ET+KVT: 23, ET: 24
• Therapiedauer: 12 Sitzungen, ca. 18 Stunden
Effektstärken ET + KVT ET
BDI 1.51 0.75
CBCL 0.91 0.96
Ergebnisse FU 6 Monate
Ausblick: Kinder und Eltern mit bipolarer Störung(Calam et al., 2012)