hifi &records DasMagazin für hochwertige Musikwiedergabe I' e=url Audio Research LS 26 Ausgabe 3/2009 € 12,80 A€14,20 SFr 25 lllllll ll lllllllllllllll llll ll mtit 4r 194522x212808t1 - Die geniale Röhren-Vorstufe: I Neil Young I lnnovator des Rock Musik I Klassik: JeanSibelius Violinkonzert d-moll Jazz-Portrait'. Cannonball Adderley Lautsprecher I DaliHelicon 4OO Dynaudio Focus 360 Ecouton Transar High-End-Tests I dCS Puccini U-Clock EC EMP-US Accustic Arts AMP ll Eternal Arts OTL MK ll Moon i3.3 DPX Accuphase C-27 Audia Flight Phono CD und SACD in absoluter Bestform: Marl< Levinson 512
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hifi - electrocompaniet.comelectrocompaniet.com/files/reviews/2009_mar_Test_EMP-1s-HIFI-Rec.… · hifi &records Das Magazin für hochwertige Musikwiedergabe I' e=url Audio Research
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ohin geht die digitale Reise? Sowohl Hersteller alsauch Musikliebhaber müssen sich bei der Konstruk-tion respektive vor dem Erwerb eines neuen Digital-
Players diese Frage beantworten. Soll es ein Player sein, der alleBild- und Tonformate wiedergeben kann und jede Menge An-schlussmöglichkeiten bietetl Oder setzt man besser aufein Gerät,das sich kompromisslos auf die Musikwiedergabe spezialisiert -
und dies dann richtig gut kannl Bei Electrocompaniet fiel die Wahleindeutig aus: Der neue EMP-I/S spielt nur Musik, aber dafur so-wohl CDs als auch SACDs ab.
Auch der Blick aufdie Geräterückseite belegt, dass sich die Nor-weger kompromisslos dem Klang und der bestmöglichen Musik-wiedergabe verschrieben haben: Es stehen lediglich XLR-Buchsenzur Verftigung, da man bei Electrocompaniet der Meinung ist, dassdie symmetrische Ausgangsstufe symmetrisch angeschlossenbesser klingt - und warum solle man an dieser Stelle Kompro-misse eingehen, die dem Klang nicht dienlich seienl Dass dies zuAnschlussproblemen bei cirka 7o Prozent der heimischen Stereo-anlagen fuhrt, nehme man in Kau{, heißt es bei Electrocompaniet.Und damit hält sich das Unternehmen auch konsequent an seineneigenen Werbeslogan: >If music really matters...< Sie verstehen:keine Kompromisse.
Und so steht nun der neue CD/SACD-Player EMP-I/S vor mir,ich lasse seine schlanke Schublade herausfahren - und trauere einwenig dem alten EMC-I nach, jenem beglückend massiven erstenCD-Player von Electrocompaniet, dessen Deckel über dem CD-Schacht so Leica-like sanft vor- und zurückgleitet, dass man schonvor dem ersten Ton in Verzückung gerät. Im EMP-r/S steckt alsoein neueres Laufwerk mit einer Schublade, die sich, das sei gernezugegeben, imVergleich zuvielen anderen Laden recht manierlichaufftihrt. Accuphase und Mark Levinson können das zwar nochbesser, sind allerdings auch teurer. Die Bedienung der Grund-
Test: C D/SAC D-Player Electrocompa n iet EM P-'1 /S
D I G I T A L
funktionen mittels der vier rechts neben der Lade
untergebrachten Täster ist hingegen nach meinem
Dafurhalten nicht der Weisheit letzter Schluss, da
manche Knöpfe mehrfach belegt sindund manbei
spielsweise fiir eine der am meisten gebrauchten
Funktionen, das öffnen und Schließen der Schub-lade, den untersten Knopflänger als eine Sekunde
drücken muss. Wem das im täglichen Gebrauch zu
lange dauern sollte, dem sei die optionale Fernbe-
dienung empfohlen, die sehr umfangreich ist und
mit der sich alle Funktionen problemlos bedienen
und kontrollieren lassen.
Das SACD-Laufwerk des EMP-I/S hat Electro-
companiet bei Sony zugekauft, die Wandlertechnik
kommt von Cirrus Logic, einem anerkannt guten
Hersteller digitaler Bauteile. Diese Digitalsektion
bearbeitet nicht nur die SACD-Signale, sie bereitet
auch schnöde CD-Kost auf und will sie durch das
Upsampling auf r9z Kilohertz geschmeidiger und,analoger.< machen. Entsprechend der Tradition
des Hauses fallen die Stromversorgung üppig und
die analoge Ausgangsstufe symmetrisch aus. Letz-
tere beschickt dann, womit sich der Kreis zur ein-
gangs erwähnten Kompromisslosigkeit schließt, le-
diglich ein Paar XlR-Buchsen.
Bei mir passt das ganz hervorragend, nutze ich
doch in meiner HiFiKette hauptsächlich symme-trisch aufgebaute Komponenten, und so gibt es kei-
nerleiAnschlussprobleme. Nach einerWoche unter
Strom kommt der EMP-I/S ins Rack und darf zei-
gen, was er drauf hat. Der schnelle Beweis, ein
zackiges Auftrumpfen während der ersten Töne, ist
allerdings nicht sein Ding. Wenngleich sich Elec-
trocompaniet-Geräte seit jeher durch einen eigenenrFingerabdrucko auszeichnen - vorlaute Effekte
sind den Norwegern ein Graus, und so spielt der
SACD-Player seine ersten Scheiben eher unauffällig
undverrichtet im besten Sinne zurückhaltend sei
nen Dienst. Also gibt es nicht viel zu schreiben,oderl Im Gegenteil.
Sinn fur die Zusammen-hänge der Musik wie derElectrocompanlet ver-ftigt, ist eine andere Fra-ge. Der EMP-i/S verbindetalso auf eine ausgesuchtgeschmackvolle Art undWeise die alten und dieneuen Tugenden des nor-wegischen Herstellers,bei dem sich seit dem Be-sitzerwechsel vor geraumer Zeit selbst_verständlich einiges geändert hat. Sokönnen neue Kunden gewonnen wer_den, ohne die alten zu verschrecken.Und Electrocompaniet entwickelt sichweiter, ohne sich untreu zu werden.Kompliment.
Bei allen CDs, die nun an die Reihekommen, ist es immer wieder die ge_lungene Mischung aus Durchhörbarj<eitund Unauffäliigkeit, eine Art professio_nell distanzierte präzision, die nachhal_tig begeistert. Gerade bei sündhaftenProduktionen der digitalen Steinzeit istman dieser Abstimmung dankbar, wieich bei den oBrandenburgischen Kon_zerten< (Reinhard Goebel, Musica An_tiqua Köln, DGG) erfahre. In einigenschnelien Sätzen ist das Geschehen so
dicht, dass mit vielen playern die einzel-nen Stimmen nicht mehr so leicht zuverfolgen sind. Bei denen, die die über_slcht behalten, wird man allerdings sodeutlich auf die mangelhafte eualitätder Aufnahme gestoßen, dass die Freu_de aufder Strecke bleibt und der Fingerzur Stopp-Täste zuckt. Hier gelingt demElectrocompaniet-player der Brücken-schlag, er vereint beide scheinbar unver_einbaren Parameter auf einem erstaun_lich hohen Level: Ich höre. was passiert,und ich höre es gerne.
Nun soll die SACD-Wiedergabe desEMP-I/S selbstverständlich nicht uner_wähntbleiben. Leider ziehen sich in letz_ter Zeit immer Labeis aus diesem Seg_ment zurücl< und produzieren wiederausschließlich CDs. Auch bei der Deut_
schen Grammophon,die in der Vergan-genheit immer wie-der auch SACDs aufden Markt gebrachthatte, findet sichunter den aktuellenVeröffentl ichungen
keine einzige hoch-auflösende Scheibe.Schade, denn derEMP r/S wächst mitdiesem Datenformatnoch deutlich überseine CD-Performan-ce hinaus, gewinntvor allem an Natür-lichkeit und Fluss -
zwei Aspekten also,in denen er bei derCD-Wiedergabe oh-nehin schon punkte-
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te. Selbstverständlich wird das gesamteCeschehen noch eine Spur durchsich_tiger, Höhen erscheinen noch wenigeraggresslv Bässe haben mehr Kontur.Das ist es aber nicht, was das Erlebnisausmacht. Es ist vielmehr das völlige Zu_rückdrängen der Technik, diese herr_liche Entspanntheit, die man sonst nurvon guten Masterbändern kennt und dieman auf den CDs nur selten wiederfin_det. Egai, ob es um großorchestrale Kost(Ber1ioz, osymphonie Fantastique<, Ger_giev, Philips) oder kammermusikalischeFeinheit (Mozart, Audite) geht _ immersteht die Musik mit einer gesteigertenSelbstverständlichkeit zwischen denLautsprechern.
Übrigens lässt sich der EMp-r/S nochmittels einiger zusätzlicher platinen zurMehrkanalausgabe umrüsten. Es bleibtaber auch dann beim reinen Ton.
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I aZT urn- '7, isr nichrs fürFußwipper, Soundsta_
ge-Fetischisten, kurz: Effektsucher. Erlässt einfach nur die Musik zu ihremRecht kommen, platziert sie auf einerangemessen großen Bühne und schafftes bei aller Durchhörbarkeit, die innerenZusammenhänge intakt zu lassen. Soempfiehlt er sich fur Musikfreunde, dieschon genügend Erfahrungen mit nochschnelleren, noch detaillierteren, noch,rbesseren.. Geräten gemacht haben. Sol-che vermeintlichen Rekorde lässt er linksliegen, zieht sich dezent zurück undüberlässt - ganz bescheiden - der Musikdie ganze Aufmerksamkeit der geneig_ten Hörerschaft. Stefon Gawlick t