Finanzierungsdefizit in der Krankenversicherung der Rentner 7000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 0 -14 25-29 40-44 55-59 70-74 Defizit Beiträge Beiträge Überschuß (nach Knappe, Optendrenk 1999) Einnahmen und Ausgaben, alterspezifische Überschüsse und Defizite in der GKV 80 60 40 20 0 75 78 81 84 87 90 93 96 Einnahmen Ausgaben Einnahmen Dr. Michael F.R. Popovic ´ Ausgaben Einnahmen Finan- zierungs- lücke KVdR G 3738 Arzteblatt Hessisches Mit amtlichen Mitteilungen der Landesärztekammer Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen 12/2000 Dezember 2000 61. Jahrgang Jetzt auch im Internet: www.laekh.de Methicillin- resistente Staphylokokken Neues Infektions- schutzgesetz ab Januar 2001 Dubiose Geschäfte mit Ärzte- verzeichnissen Lifestyle-Drogen – Adipositas- Therapeutika
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Hessisches Arzteblatt - Startseite · Kennen Sie hyperaktive-aufmerksamkeitsschwache Erwachsene? 519 Aktuelles Die Heilberufe auf der Suche nach ihrer Identität 525 Mit meinen Augen
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Finanzierungsdefizit in derKrankenversicherung der Rentner
70007000
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Defizit
Beiträge
Beiträge
Überschuß
(nach Knappe, Optendrenk 1999)
Einnahmen und Ausgaben, alterspezifischeÜberschüsse und Defizite in der GKV
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75 78 81 84 87 90 93 96
Einnahmen
Ausgaben
Einnahmen
Dr. Michael F.R. Popovic
Ausgaben Einnahmen
Finan-zierungs-lückeKVdR
G 3738
ArzteblattH e s s i s c h e s
Mit amtlichen Mitteilungen der Landesärztekammer Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen
12/2000Dezember 200061. Jahrgang
Jetzt auch im Internet:www.laekh.de
Methicillin-resistente
Staphylokokken
Neues Infektions-schutzgesetz
ab Januar 2001
Dubiose Geschäftemit Ärzte-
verzeichnissen
Lifestyle-Drogen– Adipositas-Therapeutika
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 505
Hessisches ÄrzteblattHerausgeber:Landesärztekammer Hessen, Im Vogelsge-sang 3, 60488 Frankfurt/M. Telefon (0 69)9 76 72-0, Internet: www.laekh.de, E-Mail:[email protected] und KassenärztlicheVereinigung Hessen, Georg-Voigt-Str. 15,60325 Frankfurt/M., Telefon (0 69)79 50 20, Internet: www.kvhessen.deE-Mail: [email protected]
Schriftleitung (verantwortlich):Professor Dr. Toni Graf-Baumann,verantwortlich für Mitteilungen derLÄK Hessen: Dr. Michael Popovic,verantwortlich für Mitteilungen derKV Hessen: Renata Naumann,verantwortlich für Mitteilungen derAkademie: Professor Dr. Ernst-G. Loch
Wissenschaftlicher BeiratProf. Dr. med. Erika Baum, BiebertalDr. med. Alfred Halbsguth, FrankfurtDr. med. Ulrich Herborn, KasselProf. Dr. med. Dietrich Höffler, DarmstadtDr. med. Georg Holfelder, FrankfurtDr. med. Siegmund Kalinski, FrankfurtDr. med. Norbert Löschhorn, Seeheim-JugenheimProf. Dr. med. Helmut Nier, OffenbachProf. Dr. med. Peter Osswald, HanauProf. Dr. med. Konrad Schwemmle, GießenDr. med. Hans-Friedrich Spies, FrankfurtDr. med. Gösta Strasding, FrankfurtPD Dr. med. Roland Wönne, FrankfurtPD Dr. med. Oskar Zelder, MarburgDr. med. Walter Schultz-Amling, Hofheim
Arzt- und KassenarztrechtDr. Karin Hahne-Reulecke, Justitiarin derKV Hessen, Christian Neupel, Justitiar derLÄK Hessen, Dr. Felix Meyer, Gutachter- undSchlichtungsstelle
Anschrift der Redaktion:Angelika Kob, Im Vogelsgesang 3, 60488Frankfurt/M., Telefon (0 69) 97 67 21 47Fax (0 69) 97 67 21 28E-Mail: [email protected]
Vertrieb: Ute Schellerer,Tel. (0 61 31) 9 60 70 24Der Bezugspreis beträgt 168,00 DM. Einzel-preis 15,50 DM. Kündigung des Bezugs sechsWochen vor Quartalsende. Für die Mitglie-der der Landesärztekammer Hessen ist derBezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag ab-gegolten.
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Auslieferung Österreich:Buchhandlung und Verlag A. Hartleben,Inh. Dr. Rob, Schwarzenbergstraße 6,A-1015 Wien
Auslieferung Schweiz:Buchhandlung und Verlag Hans Huber AG,Länggass-Straße 76, CH-3000 Bern 9
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Sie lesen in diesem Heft
EditorialÄrzte und KV sind keine Büttel in einem maroden Gesundheitssystem 506
Landesärztekammer HessenDelegiertenversammlung in Bad Nauheim 508
NachdenklichesKlaus Britting Der Nikolaus im Krankenhaus 510
Fortbildung/AktuellesMethicillinresistente Staphylokokken – Aktuelle Untersuchungsergebnisse 511Probleme einer alternden Gesellschaft – BKK-Forum in Wiesbaden 513Forderung nach Qualität und Transparenz – AOK-Forum in Frankfurt 514
InfektionsschutzgesetzZum 1. Januar 2001 tritt das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft 515
Sicherer Verordnen 518
FortbildungProf. Bochnik Kennen Sie hyperaktive-aufmerksamkeitsschwache Erwachsene? 519
AktuellesDie Heilberufe auf der Suche nach ihrer Identität 525
Mit meinen AugenDie Kammer – „der überflüssigste Verein“? 526
Arzt- und Kassenarztrecht„Dubiose Geschäfte mit Ärzteverzeichnissen 527
Von hessischen Ärzten 528
Arzt und WirtschaftZukunftsorientierte Ergänzung der Altersvorsorge 530
Akademie für Ärztliche Fortbildung und Weiterbildung Bad Nauheim 531
Ärztliche Fortbildung im Bereich der Bezirksärztekammern 535
FortbildungLifestyle-Drogen Teil II: O. Adam 538Adipositas-Therapeutika, Stoffwechselblocker, Appetitzügler,Fettsimulatoren, Fettersatzstoffe 538
Bekanntmachungen der Landesärztekammer Hessen 542
Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen 546
506 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Editorial
Die Legislaturperiode der Abgeordne-tenversammlung, der Geschäftsaus-schüsse und des Vorstands der Kassen-ärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hes-sen) geht zu Ende. Wir müssen bis zum11. 12. 2000 gewählt haben, damit imFebruar 2001 die neue Abgeordneten-versammlung zusammentreten kann, umeinen neuen Vorstand zu wählen.
Wahltermine sind immer Anlaß, einekritische Bilanz zu ziehen. Vor allem diepolitischen Vorgaben haben es der KVschwer gemacht, im Rahmen von Hono-rarverhandlungen die ambulante Ver-sorgung auf einem qualitativ hochwerti-gem Niveau sicherzustellen und gleich-zeitig noch ausreichende Vergütung zu-stande zu bringen. Ich möchte hier an dieGesetzgebung der Bundesregierung mitkonsequenter, sektoraler Budgetierungund Eingriff in die Kompetenz der Ho-norarverteilung erinnern, die die Auftei-lung in einen hausärztlichen und fach-ärztlichen Honorartopf zur Folge hat.
Viele Ergebnisse aus den Verhand-lungen mit den Krankenkassen der letz-ten Jahre wurden durch diese politischeMaßnahmen konterkariert, so daß dieBeweglichkeit der KV immer mehr ein-geschränkt wurde.
Mißbrauch der KVDen meisten Vertragsärzten, aber auchden Mandatsträgern in den KVen mußklar sein, daß der Grundgedanke einerKörperschaft von Politik und Kranken-kassen zunehmend mißbraucht wird.Aus Sicht des Vertragsarztes erscheintdie KV deshalb immer mehr als verlän-gerter Arm von Krankenkassen undPolitik.
Die in Gesetz und Satzung verankerteAufgabe der KV, die Interessen ihrerMitglieder zu vertreten, wird immer mehrdurch restriktiv formulierte Gesetze undVerordnungen beschränkt. Hier mußman klar feststellen: Politik und Kran-
Ärzte und KV sind keine Büttelin einem maroden Gesundheitssystem
kenkassen haben an einer Körperschaftdes öffentlichen Rechts nur noch dannInteresse, wenn man sie als ordnungspo-litisches Instrument benutzen kann. In-wieweit unser Gesetzgeber bedacht hat,daß damit die Akzeptanz einer KV beiihren eigenen Mitgliedern gefährdet wirdund man damit auch deren Funktion inFrage stellt, möchte ich offen lassen.
Gesetze sind keine guten RatgeberDer heutige Vertragsarzt wird am Endedieser Legislaturperiode noch mehr miteinem System konfrontiert, dessenHauptmerkmal Überreglementierungheißt. Das hat aber seine Rechtssicher-heit überhaupt nicht verbessert - im Ge-genteil. Gesetzliche Vorgaben werden inimmer kürzen Zeitabständen korrigiert.Die Halbwertszeit dieser ordnungspoli-tischen Vorgaben beträgt heutzutage nurnoch etwa ein Jahr. Unter diesen Um-ständen kann man dem Vertragsarztnicht mehr empfehlen, sich für langfristi-ge Entscheidungen nach den gesetzli-chen Vorgaben zu richten, denn diesesind viel zu kurzlebig.
Im übrigen ist die Qualität der in Ber-lin formulierten Gesetze so miserabel,daß Widersprüche automatisch zu Ge-richtsverfahren führen. Die zeitlichenVorgaben sind so unrealistisch gefaßt,daß die Gesetze kaum noch umsetzbarsind.
Honorar(un)gerechtigkeitDie KV steckt in einer Zwickmühle: Siemuß mit den immer knapper werdendenBudgetvorgaben fertig werden und istmit ihrer Hauptaufgabe, nämlich dasHonorar möglichst gerecht zu verteilen,inzwischen heillos überfordert. Der Ho-norarverteilungsmaßstab (HVM) ist alsAbbild der verknappten Budgetpolitikzu sehen. Durch Umverteilungsmecha-nismen läßt sich nicht einmal annäherndHonorargerechtigkeit herstellen. Ein
HVM ist eben nicht in der Lage, neuesGeld für die Honorierung der Vertrags-ärzte zu drucken.
In dieser Situation versteht der Ver-tragsarzt das System nicht mehr. Insbe-sondere die Honorarbescheide sind nichtmehr nachzuvollziehen. Damit aberkommt es zu einem immer tiefer werden-den Mißtrauen gegenüber der KV undderen Tätigkeit, so daß der Vertragsarztin seiner Ohnmacht nur noch die Mög-lichkeit sieht, Widerspruch gegen denHonorarbescheid einzulegen und dieGerichte anzurufen. Betrachtet man aberdie Urteile der Sozialgerichtsbarkeit inDeutschland bei vertragsärztlichen Fra-gen, so muß man ernüchtert feststellen,daß hier in der Regel nur Urteile gespro-chen werden, die der derzeitigen politi-schen Grundrichtung entsprechen. Hiersoll ein System erhalten werden, das sichin seiner Intention gegen die Interessendes Vertragsarztes richtet. Man hat auchden Eindruck, daß selbst das Bundesso-zialgericht den Überblick über die Pro-blematik der derzeitigen gesetzlichenKrankenversicherung verloren hat, wennman z.B. das Psychotherapeutenurteilmit festem Punktwert bei unbegrenzterMengenentwicklung sieht. Hier tun sichWidersprüche auf, die auch ein Bundes-sozialgericht auf die Dauer selbstkritischhinterfragen sollte.
Völlig unter die Räder kommt in die-sem System der Gedanke der Freiberuf-lichkeit. Es entsteht der Eindruck, daßman als Arzt die Nachteile eines Freibe-ruflers mit den Nachteilen eines Ange-stelltendaseins verbindet.
KV abschaffen?Betrachtet man nüchtern diese Entwick-lung, so muß man sich die Frage stellen,ob der Vertragsarzt und damit auch sei-ne KV in der heutigen Form überhauptnoch erwünscht sind. Was passiert, wennman die KV abschaffte?
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 507
Editorial
In einem System mit konkurrieren-den Krankenkassen ist der Sicherstel-lungsauftrag für die ambulante Versor-gung und die Budgetverantwortung derKV letzten Endes ein Garant für diesolidarische Krankenversicherungschlechthin. Solidarität und die sozialeKomponente in unserer GKV würdenweitgehend aufgegeben, es sei denn, manführt endgültig die Einheitskrankenkas-se mit der Pflichtmitgliedschaft aller Bür-ger ein. Ist diese heimliche Verstaatli-chung des Gesundheitswesens vielleichtsogar das Ziel der derzeitigen Politik ?
ZukunftsaufgabenIn diesen ausgesprochen schwierigenZeiten ist es notwendig, daß die KV alsletzter Rest der Interessenvertretung derihr anvertrauten Mitglieder wieder dasVertrauen ihrer Mitglieder gewinnt. Die-se Aufgabe wird der neuen Abgeordne-
tenversammlung und dem von ihr zuwählenden Vorstand zukommen. DieMandatsträger werden in Zukunft nichtmehr um eine klare, offene Defizitanaly-se des Gesundheitswesen herumkom-men. Es muß vor allem verhindert wer-den, daß die in diesem System über-mächtigen ökonomischen Vorgabenauch noch durch medizinische Schein-begründungen des Vertragsarztes sank-tioniert werden. Defizite des Systemsdürfen nicht mehr durch innerärztlicheLösungen in der Selbstverwaltung ver-tuscht werden.
Bezüglich der Honorarverteilung wer-den wir deshalb als erstes versuchenmüssen, einen übersichtlichen, für jedenwieder verständlichen HVM zu formu-lieren, unabhängig davon, ob ein neuerEBM in 2001 oder 2003 im Bewertungs-ausschuß verabschiedet wird. Wir wer-den darauf zu achten haben, daß wir die
erbrachte Leistung dem zur Verfügunggestellten Geld anpassen. Dies kann inZukunft nicht mehr nur dadurch ge-schehen, daß wir dem einzelnen Ver-tragsarzt das Honorar begrenzen undihn in der Auseinandersetzung mit denPatienten allein lassen. Fazit: Wir müs-sen Leistungsbegrenzungen im wirkli-chen Sinne des Wortes durchsetzen, auchwenn unter diesen Umständen dieSystemfrage gestellt werden muß.
Der Vertragsarzt und die KV müssenin Zukunft ihre Rolle als Büttel des über-regulierten und unterfinanzierten GKV-Systems aufgeben.
Dr. Hans-Friedrich Spies2. Vorsitzender der KV Hessen
Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und friedvolles 2001
Dr. med. Alfred Möhrle Dr. med. Jürgen BauschPräsident 1. Vorsitzender
Frankfurt am Main, Dezember 2000Bild
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508 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Landesärztekammer Hessen
Die Gesetzeslage ist schwierig und diePersonaldecke in den Kliniken dünn.Dennoch dürften die Probleme nicht aufdem Rücken von nachgeordneten Mit-arbeitern ausgetragen werden, forderteDr. Alfred Möhrle, Präsident der Lan-desärztekammer Hessen, am 11. No-
Forderung nach Transparenzim GesundheitswesenDelegiertenversammlung in Bad Nauheim
nicht zuletzt gegen die Berufsordnungverstoßen.“
Refrainartig zog sich das Wort „Aus-beutung“ durch die Redebeiträge derDelegierten. Der Präsident warnte vorübertriebenen Erwartungen hinsichtlichder Auswirkungen des EuGH-Urteils aufdeutsches Recht, zumal nach den euro-päischen Arbeitszeitrichtlinien die Ärzteim Krankenhaus für weitere zwölf Jahrevon den Arbeitszeitbegrenzungen fürandere Arbeitnehmer ausgenommen sei-en. Einstimmig folgten die Delegiertenseinem Aufruf, als Ärzteschaft für dieBefolgung des deutschen Arbeitsgeset-zes einzutreten und forderten die hessi-sche Sozialministerin auf Antrag desMarburger Bundes dazu auf, die Durch-setzung des Gesetzes sicherzustellen.
Nachdrücklich sprach sich der Präsi-dent für Transparenz im Gesundheits-wesen aus. Die Idee von Bundesgesund-heitsministerin Fischer, ärztliche Leistun-gen durch den Patienten quittieren zulassen, bezeichnete Dr. Möhrle als Aus-druck des Mißtrauens gegenüber derÄrzteschaft. Er habe nichts dagegen,wenn der Patient erfahre, welche Lei-stungen für ihn erbracht worden seien.Aber dann sei es noch nötig, ihn darüberaufzuklären, wie wenig der Arzt dafürvon seiner Kasse bekomme. Nach Aus-kunft des Präsidenten ist die Ärzteschaftsich weitgehend darin einig, daß die Pfle-geversicherung auf lange Sicht durch eine„Pflicht zur Versicherung“ abgelöst wer-den müsse. Alle Sonderwünsche, die übereine solidarisch finanzierte Basisversor-gung hinausgingen, müsse der Patientkünftig zusätzlich versichern. Dr. Möhr-le sieht darin den einzig praktikablenWeg, um auf Dauer die Finanzierung desGesundheitswesens zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang kam derPräsident auf die DRGs (Diagnose Rela-ted Groups) zu sprechen. Über sie soll inZukunft die Vergütung der stationärenLeistungen erfolgen. „Nur wenn die Lei-stungen, die am Patienten erbracht wer-den, bis ins letzte Detail dokumentiertund die entsprechenden Leistungsposi-tionen festgehalten werden, werden dieKrankenhäuser auf ihre Kosten kom-men“, prognostizierte Dr. Möhrle. Mitder Hessischen Krankenhausgesellschaftsei besprochen worden, gegebenenfallsgemeinsame Veranstaltungen im Rah-men der Akademie oder an anderem Ortdurchzuführen, um Ärztinnen und Ärz-te gründlich auf das neue System vorzu-bereiten. Seine sarkastische Voraussage,daß es künftig den unkompliziertenBlinddarm und die Knieoperation ohneKomplikation wohl kaum mehr gebenwerde, stieß bei den Delegierten auf Zu-stimmung.
Möhrle ging auch auf die vermehr-ten Angriffe gegen die Ärzteschaft in der
Ministerialrat Arno Gossmann vom HessischenSozialministerium erläutert die Funktion desBeirats von Psychologischer Psychotherapeuten-Kammer und Ärztekammer.
vember in Bad Nauheim. Kein anderesThema löste auf der Delegiertenversamm-lung so heftige Diskussionen aus wie dieSituation von Ärztinnen und Ärzten imKrankenhaus. Die Regelungen des Ar-beitszeitgesetzes würden nach wie vorflächendeckend unterlaufen, kritisierteDr. Möhrle in seinem Bericht zur Lage.Aufgebracht erzählte er von Fällen, woKolleginnen und Kollegen in Kranken-häusern daran gehindert worden seien,Überstunden aufzuschreiben. „Ich hof-fe, daß die leitenden Ärztinnen und Ärz-te, welche für solche Maßnahmen ver-antwortlich sind, sich bewußt sind, daßsie hiermit nicht nur gegen Gesetze, son-dern auch gegen den guten Anstand und
Prof. Dr. Ernst-G. Loch informiert über das Systemder einheitlichen zertifizierten Fortbildung.
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 509
Landesärztekammer Hessen
Öffentlichkeit ein. Es vergehe kaum einTag, an dem nicht in den Medien überFehler von Ärzten, Betrugsversuche oderähnliches berichtet werde. Er ließ keinenZweifel daran, daß schwarze Schafestrikt zu verurteilen seien: „Jeder Arzt,der im Bereich der GKV falsch abrech-net, muß sich darüber klar sein, daß erdamit seine Kollegen – und nicht etwadie Kassen – betrügt. Und jeder Arzt, dereinem Patienten eine falsche Privatrech-nung ausstellt, muß gewärtig sein, daßdies dem Ansehen der Ärzte in der Öf-fentlichkeit Schaden zufügt.“ Allerdingswehrte sich Dr. Möhrle vehement gegenpauschalierte Vorwürfe. Die Verfolgungder Straftaten, die derzeit schon durchspezielle Sondergruppen der Staatsan-waltschaft und der Polizei erfolge, sei derAbteilung „Organisierte Kriminalität“zugeordnet: „Das muß man sich mal aufder Zunge zergehen lassen“, sagte derPräsident erbittert. Die Bundesärztekam-mer habe eine Projektgruppe ins Lebengerufen, die unter seinem Vorsitz Strate-gien für Maßnahmen gegen die öffentli-che Verunglimpfung von Ärzten bera-ten werde.
Als Vertreter derRechtsaufsichtsbe-hörde nahm Mini-sterialrat ArnoGossmann auf dasderzeit laufendeVerfahren zumHeilberufsgesetzBezug und stellteklar, daß der pari-tätisch besetzte ge-meinsame Beiratvon Psychologi-scher Psychothera-peuten-Kammerund Ärztekammernur Empfehlungenan die beiden sat-zungsgebendenKammern aus-sprechen kann.
Überraschendstimmten die Dele-gierten den vomdiesjährigen Ärzte-tag beschlossenen
Änderungen der Berufsordnung ohnejegliche Diskussion zu. Damit sei sicher-lich nicht das Ende der Liberalisierungder Berufsordnung gekommen, meinteDr. Möhrle. Er riet jedoch dazu, geradeden Bereich der Werbung nur schritt-weise freizugeben, da wegen der beträcht-lichen Kosten für den einzelnen ArztWerbeindustrie und Medien die einzi-gen Gewinner wären.
Ein Anspruch auf angemessene Ver-gütung ärztlicher Leistungen sei nurdurch entsprechende Qualität zu begrün-den. Aus diesem Grund habe der Deut-sche Ärztetag grünes Licht für eine zerti-fizierte Fortbildung gegeben, erklärte Dr.Möhrle. Ab 1. Januar 2001 werde inallen Bundesländern eine einheitlichePunktebewertung eingeführt. ProfessorDr. Ernst-G. Loch, Vorsitzender derAkademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung in Bad Nauheim, hobnochmals hervor, daß es sich um einefreiwillige Fortbildungsmaßnahme han-dele. Die einheitlichen Bewertungskrite-rien würden das bisherige Problem –unterschiedliche Beurteilung der Kam-mern – lösen. In Hessen laufe seit zwei
Jahren ein Projekt zur zertifizierten Fort-bildung, dessen Ergebnisse mit den kom-menden verglichen werden könnten. Ins-gesamt ähnelten die bundesweit einheit-lichen Beurteilungen der einzelnen Kate-gorien von Fortbildungsmaßnahmenden bisherigen Vorschlägen aus Hessen;es gebe sogar mehr Punkte als bisher.
Nach lebhaften, teilweise auch kriti-schen Wortmeldungen entschied sich diehessische Delegiertenversammlung fürdie Einführung der einheitlichen Bewer-tungskriterien.
Professor Loch informierte auch dar-über, daß das Hessische Ärzteblatt alserstes Kammerorgan ab 2001 zunächstfür ein Jahr in Zusammenarbeit mit derFACHARZT-Zeitschriftenredaktiondes Springer-Verlages, Heidelberg, Fort-bildungsbeiträge zu interdisziplinärenThemen publizieren werde, die mit ei-nem Multiple Choice-Fragebogen kom-biniert seien. Auch hier können Zertifi-zierungspunkte erworben werden.
Die Umbenennung des Carl-Oele-mann-Preises in Promotionspreis der Lan-desärztekammer Hessen war ebenfallsnicht unumstritten. Dennoch einigten sichdie Delegierten schließlich darauf, so daßder Präsident den Preis am 22. Novembererstmalig mit neuem Namen einer jungenKollegin an der Phillips-Universität Mar-burg überreichen konnte.
Katja Möhrle
Prof. Dr. Horst Kuni stellt den Antrag des Marburger Bundes aufDurchsetzung des deutschen Arbeitszeitgesetzes.
510 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Nachdenkliches
Chefarzt Dr. Messer war zufrieden. SeitJahren hatte er versucht, beim Verwal-tungsleiter eine kleine Weihnachtsfeierfür die Mitarbeiter durchzusetzen, aberdas Kreiskrankenhaus wollte kein Gelddafür ausgeben. Doch dieses Jahr hattendie Mitarbeiter so viele Überstundenangehäuft, daß Dr. Messers dezenterHinweis, mögliche Übermüdungen derMitarbeiter während der Weihnachts-zeit könnten zu erheblichen Personal-ausfällen führen, den Verwaltungsleiterzu einer Demarche beim Kreis veranlaß-te, worauf die Feier dann doch geneh-migt wurde.
Der Chefarzt war erstaunt über dieschmuckvolle Dekoration der Kantine.Auf den Tischen herrliches Gebäck,knusprige Stollen, feine Weine. Dannerschien ein prächtiger Nikolaus mit zweikräftigen, engelsgleichen Gehilfen undließ seine Geschenke ausbreiten: ein En-doskop mit Fiberoptik für die HNO-Abteilung, zwei elektrogetriebene Roll-stühle für die Orthopädie, ein Kinder-spielzimmer mit Rutschbahn für die Päd-iatrie, ein Fernsehgerät mit Videorecor-dor für jedes Ärztezimmer. „Für jedes?“fragte Dr. Messer ungläubig. „Für je-des“, wiederholte der Nikolaus mit güti-ger Stimme.
Dann fuhr er fort mit seiner Arbeit.Die Anästhesisten hüpften fast vor Freu-de über die Herz-Lungen-Maschine, der
Der Nikolaus im KrankenhausChef der Inneren Medizin küßte vorversammelter Belegschaft den Links-Herzkatheter, den er sich so lange ge-wünscht hatte. Die Chefin der Gynäko-logie wollte sich gleichselbst in die neue Entbin-dungswanne legen. Undals der Nikolaus dannjenen Abteilungen Sono-graphiegeräte schenkte,die noch keines hatten,waren alle sprachlos undwähnten sich im Himmel. Anschlie-ßend führte der Nikolaus sein mit-gebrachtes Alphorn zu den Lip-pen; blies einen himmlischen Ton, wor-auf sieben ausgebildete Krankenschwe-stern und Krankenpfleger in den Saaltraten und mitteilten, sie wollten das Pfle-gepersonal des Hauses in Zukunft ver-stärken, insbesondere nachts und an Wo-chenenden. Die Leiterin des Pflegedien-stes konnte wegen der vielen Tränen, diesie vor Freude vergoß, die neuen Mitar-beiter gar nicht richtig erkennen. Nocheinmal blies der Nikolaus in sein Alp-horn und verkündete mit strahlenderStimme: „Und am 2. Januar wird dermodernste Kernspintomograph instal-liert!“
Als Dr. Messer das hörte, wurde ihmganz schwindlig. Er merkte, wie er dieBesinnung verlor – in der Ferne rief je-mand „Infarkt“ – dann kippte er aufseinem Stuhl nach vorne.
„Warum schlägst du so um dich, Ar-nold?“ Dr. Messer war überrascht, denndie Stimme war ihm sehr vertraut. EinSchreck durchfuhr den Chefarzt, als er
spürte, daß er im Bett lag, schweiß-gebadet, neben ihm seine
Frau. Er hatte alles nurgeträumt, all die schö-
nen Geschenke wa-ren nur ein Traum– glücklicher-weise auch derHerzinfarkt.Unausgeschla-
fen fuhr er am Mor-gen in die Klinik. Bei seiner An-
kunft lief ihm der Verwaltungschef schonentgegen: „Leider muß ich Ihnen sagen,daß der Kreis zur Weihnachtsfeier nundoch kein Geld geben kann. Die Zusageist zurück genommen worden. lch werdeaber nun versuchen, doch wenigstens ei-nen Nikolaus zu bekommen.“ „EinenNikolaus?“, sagte Dr. Messer entsetzt.„Nein, bitte nicht, ein Herzinfarkt genügtmir!“ Dann lief er schnell weiter. Der Ver-waltungschef aber ließ sofort im Kran-kenhaus-Computer nach einem Patien-ten namens Nikolaus suchen, der einenHerzinfarkt erlitten haben soll.
Rufen Sie, verehrter Leser, den Ver-waltungschef doch an, wenn sie den net-ten Nikolaus kennen! Vielleicht findendie beiden ja zusammen?
Klaus Britting
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,wir werden auch in diesem Jahr keine Weihnachts- und Neujahrsgrüße in Kartenform versenden, sondern das dadurcheingesparte Geld als Spende einem wohltätigen Zweck zukommen lassen.
Wir möchten Ihnen auf diesem Wege unsere Wünsche für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundesNeues Jahr übermitteln.
Dr. med. Alfred Möhrle Dr. med. Michael PopovicPräsident Hauptgeschäftsführer
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 511
Fortbildung
Bereits 1997 hat das Hessische Ärzte-blatt sich mit der Problematik der methi-cillinresistenten Staphylokokken(MRSA) in Krankenhäusern in Deutsch-land befaßt (1). Seither hat die MRSA-Problematik in Krankenhäusern weiterzugenommen. In der überregionalen,multizentrischen Studie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft wurden 1998 in Kranken-häusern bei insgesamt 15,2% aller un-tersuchten Staphylokokkus aureus-Stämme aus klinisch relevantem Unter-suchungsmaterial MRSA festgestellt. Ge-genüber 1990 (1,7%) und 1995 (8,7%)ist das ein deutlicher Anstieg (2-5).
Studien aus anderen Ländern zeigen,daß MRSA dort auch in den Alten- undPflegeheimen ein Problem sein kann: inden USA waren bis zu 50% der unter-suchten Altenheimbewohner MRSA-positiv. In England waren bis zu 17%der untersuchten HeimbewohnerMRSA-besiedelt, in Japan über 30%. InHolland hingegen mit seinem extremrestriktiven Hygieneregime im Hinblickauf MRSA lag die MRSA-Rate bei 0%.(6). Da für Deutschland bislang keineErkenntnisse zur MRSA-Problematik inAlten- und Pflegeheimen aus größerenUntersuchungen vorlagen, führte dasRobert Koch-Institut 1999 eine überre-gionale Studie durch, der sich das Ge-sundheitsamt Frankfurt am Main an-schloß.
Erste Daten der 1999 durchgeführ-ten überregionalen Untersuchung desRobert Koch-Instituts in 31 Alten- und
Methicillinresistente Staphylokokken –Aktuelle Untersuchungsergebnisse beiBewohnern aus Alten- und PflegeheimenHeudorf U*, Bremer V**, Heuck D***
* Abteilung Umweltmedizin und Hygiene des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt (Amtsleiterin Dr. M.Peters),
** Robert Koch-Institut, Fachbereich Infektionsepidemiologie, Berlin
*** Robert Koch-Institut, Nationales Referenzzentrum für Staphylokokken, Wernigerode
Pflegeheimen in fünf Städten in Deutsch-land - incl. Frankfurt am Main - wurdenkürzlich veröffentlicht (Tabelle) (7). DiePrävalenz des MRSA-Trägertums in derGesamtgruppe lag bei 2,4%, mit einerSpannweite von 0 bis 2,9%. Die niedrig-ste Prävalenz (0%) war in einem Kreisgefunden worden, in welchem zu demUntersuchungszeitpunkt auch in denangrenzenden Krankenhäusern keineMRSA-Fälle aufgetreten waren. Diehöchste Prävalenz in einer Stadt war imwesentlichen auf ein Heim zurückzufüh-ren, bei welchem zehn von 87 unter-suchten Bewohnern mit MRSA besie-delt waren (11,5%). Dieses Heim waran ein angrenzendes Krankenhaus an-geschlossen, und die in dem Heim gefun-denen Epidemietypen waren auch imKrankenhaus nachgewiesen worden.
Auch die in der Tabelle dargestelltenDaten aus Frankfurt/Main sind detail-lierter zu betrachten: die Gesamt-MRSA-Prävalenz von 2,4% wird beeinflußt vonder höheren Prävalenz (4,8%) bei denPatienten der in ein Altenheim integrier-ten geriatrischen Rehabilitationsklinik.Sämtliche der dortigen Patienten warenkurz zuvor aus Akutkrankenhäusern ausFrankfurt und Umgebung aufgenom-men worden. Bei den Bewohnern dereigentlichen Alten- und Pflegeheime lagdie MRSA-Trägerrate bei 2,2%.1
Als Risikofaktoren für MRSA-Besie-delung bei Altenheimbewohnern gelten:zunehmendes Alter, abnehmende Mo-bilität, offene Wunden, Ekzeme, Diabe-
tes, funktionelle Störungen und Multi-morbidität sowie langdauernde antibio-tische Therapie, Harnwegskatheter undandere invasive Maßnahmen, Hospita-lisierung in den letzten sechs Monaten,hohe Pflegestufe und enger Patienten/Personal-Kontakt (Zusammenstellungbei 6).
Bei den Untersuchungsteilnehmernaus Frankfurt/M konnte kein Hinweisdarauf gefunden werden, daß MRSA-Besiedlung eher bei Bewohnern mit ge-ringerer Mobilität, hoher Pflegestufe oderAntibiotikatherapie in den letzten sechsMonaten nachweisbar gewesen wäre.Der Risikofaktor Harnwegskatheterkonnte in der Tendenz bestätigt werden,weitere invasive Maßnahmen waren beiden Menschen mit MRSA-Besiedlungnicht durchgeführt worden, sodaß hierkein odds-Ratio oder relatives Risikoberechnet werden konnte. Patienten mitUlcus, Decubitus und Krebsleiden sowieperipheren Durchblutungsstörungenhatten ein ca. doppelt so hohes Risiko,mit MRSA besiedelt zu sein als solcheohne diese Erkrankungen. Bei der klei-nen Fallzahl war diese Risikoerhöhung
1 Der ausführliche Bericht „MRSA-Besiedelungbei Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen so-wie bei Patienten einer geriatrischen Rehabilitati-onsklinik in Frankfurt am Main, 1999“ kannbeim Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt amMain, Abteilung Umweltmedizin und Hygiene,Braubachstr. 18-22, 60311 Frankfurt, tel:069/212-36980, fax: 069/212-30475 odere-mail: [email protected] kosten-los angefordert werden.
512 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Fortbildung
jedoch nicht signifikant.Obwohl bei sieben der acht Heimbe-
wohner mit MRSA-Besiedelung inFrankfurt/M die MRSA-Problematiknicht bekannt war und demzufolge kei-ne besonderen Hygienemaßnahmen er-griffen worden waren, waren keine Hin-weise für eine Streuung dieses Keimes inden Heimen gegeben - weder direkt nochüber das Pflegepersonal. Bei keinem der150 untersuchten Mitarbeiter konnteMRSA nachgewiesen werden, auch nichtbei denen, die in Unkenntnis über denBesiedlungsstatus MRSA-besiedelte Be-wohner gepflegt hatten.
Dies unterstreicht US-amerikanischeund britische Empfehlungen für denUmgang mit MRSA in Alten- und Pfle-geheimen (8, 9): gute allgemeine Hygie-ne und insbesondere Händehygiene istdie wichtigste infektions-präventiveMaßnahme, um der Ausbreitung vonMRSA in Alten- und Pflegeheimen vor-zubeugen – Einschränkungen der Bewe-gungsfreiheit der besiedelten Bewohnersind in der Regel nicht erforderlich, ins-besondere auch nicht die Isolierung oderUnterbringung der Besiedelten in Ein-zelzimmern (von bestimmten Ausnah-men wie offene Wunden, Decubiti oderinvasive medizinische Maßnahmen wieHarnwegskathetern abgesehen).
Bislang ist MRSA in Deutschland imWesentlichen ein Problem der Kranken-häuser. Um einer Weiterverbreitung vonMRSA (und anderen resistenten Kei-men) im Krankenhaus wirksam vorzu-
beugen, sollten zum einen Antibiotikamöglichst gezielt eingesetzt werden, zumanderen ist eine gute Hygiene einzuhal-ten - insbesondere Händehygiene, damitnicht über die Hände des PersonalsMRSA an weitere Patienten weitergege-ben werden. Darüberhinaus sind anMRSA-erkrankte oder mit MRSA be-siedelte Patienten streng zu isolieren, umeiner Weiterverbreitung von MRSA di-rekt von Patient zu Patient vorzubeu-gen. Entsprechende, sehr detaillierteEmpfehlungen wurden 1999 von derKommission Krankenhaushygiene desRobert Koch-Instituts veröffentlicht (10,11).
Darin wird betont, daß die Zielein-richtung über den MRSA-Besiedelungs-status der zu verlegenden Patienten recht-zeitig informiert werden muß, bei Ent-lassungen ist der weiter betreuende Haus-arzt zu informieren (11). Die Mitarbeiterder Alten- und Pflegeheime beklagen,daß sie oft den Besiedelungs-Status erstverspätet erfahren. Die Mitarbeiter derKrankenhäuser wiederum führen an, daßviele Heime bei Mitteilung des MRSA-Problems die Neuaufnahme von Bewoh-nern verweigern und den Nachweis derFreiheit von MRSA verlangen, bevor einBewohner neu aufgenommen wird.
Im neuen Infektionsschutzgesetz wirdin §36 Abs. 4 bei Aufnahme eines Be-wohners in ein Heim von Gesetzes we-gen nur gefordert, daß Hinweise für eineoffene Tuberkulose nicht vorliegen (12).
Weitere Erkrankungen oder Besiedelun-gen sind nicht genannt, trotz der be-kannten MRSA-Situation in Kranken-häusern. D.h. es gibt keine gesetzlicheGrundlage, wonach Heime fordern kön-nen, daß vor Heimaufnahme der MRSA-Status des neuen Bewohners untersuchtund mitgeteilt wird. Die hier vorgelegtenDaten zeigen, daß dies tatsächlich nichtzwingend notwendig ist, denn Streuun-gen innerhalb der Heime waren nicht zuverzeichnen, auch wenn den Heimen derMRSA-Status von Besiedelten nicht be-kannt war. Gleichwohl sollen – entspre-chend der Empfehlung der KommissionKrankenhaushygiene – die Ergebnissevon MRSA-Untersuchungen rechtzeitigmitgeteilt (und nicht verschwiegen) wer-den.
In der Empfehlung der Kommissionfür Krankenhaushygiene und Infektions-prävention wird auch festgestellt, daßPatienten baldmöglichst aus dem Kran-kenhaus entlassen werden sollen, ggf.auch trotz MRSA-Besiedelung (11).Angesichts der besonderen SituationKrankenhaus ist auch und gerade fürMRSA-Besiedelte oder -Infizierte jederOrt günstiger als das Krankenhaus –zum einen ist die Möglichkeit der Streu-ung innerhalb des Krankenhauses dannreduziert, zum anderen haben die anti-biotikaresistenten Keime außerhalb desKrankenhauses oder der medizinischenEinrichtungen mit Antibiotikaeinsatzkeinen Selektionsvorteil.
Die Untersuchung von Alten- undPflegeheimbewohnern und der Mitar-beiter hat gezeigt, daß in den Heimendurchaus sachgerecht und angemessenmit dem MRSA-Problem umgegangenwerden kann, ohne erhebliche Ein-schränkungen für die Bewohner. UnterBerücksichtigung der Bedürfnisse der Be-wohner und der rehabilitativen Bestre-bungen der Heime sind jedoch gute hy-gienische Bedingungen in den Alten- undPflegeheimen unabdingbar. Insbesonde-re eine gute Händehygiene verhindertnicht nur die Weiterverbreitung vonMRSA sondern auch von fäkal-oralenSchmier-Infektionen. Aber auch Infek-tionen der Mitarbeiter werden verhütet.Bei den Routinebegehungen der Alten-
Tab. 1Häufigkeit des Nachweises von MRSA in Nasen/Rachenabstrichen bei untersuchtenBewohnern in 31 Alten- und Pflegeheimen in verschiedenen Regionen in Deutsch-land, 1999 (7)
Ort (Bundesland) Untersuchte Bewohner mit MRSA-NachweisBewohner (Heime) im Nasen-Rachenabstrich
n (n) n %
Frankfurt/O. (Brandenburg) 159 (1) 4 2,5 %
Berlin 579 (12) 17 (in 6 Heimen) 2,9 %
Kreis Höxter(Nordrhein-Westfalen) 121 (9) 0 0 %
Köln (Nordrhein-Westfalen) 82 (1) 1 1,2 %
Frankfurt/M (Hessen) 401 (8) 10 (in 4 Heimen) 2,4 %
Summe 1342 (31) 32 2,4 %
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 513
Fortbildung /Aktuelles
heime durch das Gesundheitsamt wirddeshalb auf eine angemessene, gute Hy-giene in den Heimen hingewirkt - mitdurchaus positiven Entwicklungen undErfolgen in den letzten Jahren (13).
2. Robert Koch-Institut: Zunahme des Auftretensvon MRSA in deutschen Krankenhäusern. Epi-demiologisches Bulletin (2000) Nr 9: 70-71.
3. Robert Koch-Institut: Ratgeber Infektions-krankheiten. 12. Folge: Erkrankungen durchStaphylococcus aureus unter besonderer Be-rücksichtigung der MRSA. EpidemiologischesBulletin (2000) Nr. 8: 61-65.
4. Braulke Ch, Heuck, D, Witte W: Ergebnisseder Tätigkeit des Nationalen Referenzzentrumsfür Staphylokokken im Jahr 1998. Bundesge-sundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheits-schutz (1999) 42: 499-502.
5. Witte W, Heuck D, Braulke Ch: Tätigkeitsbe-richt des Nationalen Referenzzentrums für Sta-phylokokken im Jahr 1999. Bundesgesundheits-bl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz(2000) 43: 633-638
6. Heuck D, Nassauer A: Methicillin-resistenteStaphylococcus aureus in Alten- und Pflegehei-men. Hygiene und Medizin (1999) 24: 72-80.
7. Heuck D, Fell G, Hamouda O, Claus H, Wit-te W: Erste Ergebnisse einer überregionalenStudie zur MRSA-Besiedlung bei Bewohnern vonAlten- und Pflegeheimen. Hygiene und Medizin(2000) 5: 191-192.
8. Mulligan ME, Murrey-Leisure KA, Ribner,BS, Standiforf HC, John JF, Korvick JA,Kauffmann CA, Yu VL: Methicillin-resistantStaphylococcus aureus: A Consensus reviewof the microbiology, pathogenesis, and epi-demiology with implications for preventionand management. Amer J Med (1993) 94:313-328.
9. Working party report: Guidelines on the con-trol of methicillin-resistant Staphylococcus au-reus in the community. Report of a combinedWorking Party of the British Society for Anti-microbial Chemotherapy and the Hospital Infec-
tion Society, prepared by G. Duckworth and R.Heathcock. J Hosp Inf (1995) 31: 1-12.
10. Kommission für Krankenhaushygiene undInfektionsprävention: Empfehlungen zum Vorge-hen bei der Verlegung von Patienten, die mitMethicillin-resistenten S. aureus (MRSA) infiziertoder besiedelt sind. Epidemiologisches Bulletin(1999) Nr 26: 195-196.
11. Kommission für Krankenhaushygiene undInfektionsprävention: Empfehlungen zur Präven-tion und Kontrolle von Methicillin-resistentenStaphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) inKrankenhäusern und anderen medizinischenEinrichtungen. Mitteilung der Kommission fürKrankenhaushygiene und Infektionspräventionam RKI. Bundesgesundheitsbl - Gesundheits-forsch - Gesundheitsschutz (1999) 42: 954-958.
12. Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung vonInfektionskrankheiten beim Menschen (Infekti-onsschutzgesetz IfSG), Juli 2000
13. Heudorf U, Hentschel W: Hygiene in Alten-und Pflegeheimen - Erfahrungen aus der Über-wachung des Gesundheitsamtes in Frankfurt amMain von 1989 bis 1998. Das Gesundheitswe-sen im Druck
Die Bevölkerungspyramide steht fastschon auf dem Kopf. Deutschland isteines der Länder mit der niedrigstenGeburtenrate und der am raschesten al-ternden Bevölkerung der Welt. Ange-sichts einer Entwicklung, die der Bam-berger Bevölkerungswissenschaftler Pro-fessor Dr. Josef Schmid als demographi-sches Dilemma bezeichnet, stellt sich auchfür das deutsche Gesundheitssystem dieFrage „Quo vadis?“. Unter dem Titel„Probleme einer alternden Gesellschaft“fand am 17. Oktober das diesjährigeBKK-Forum in Wiesbaden statt. NebenProfessor Schmid setzten sich Dr. Wer-ner Schuster, SPD, und Andreas Storm,CDU, in ihren Referaten mit den Aus-wirkungen der Entwicklung auf die So-zialsysteme auseinander; die anschließen-de Diskussion wurde von HR-Redak-teur Christian Schulte moderiert.
In ihrem Grußwort forderte die hessi-sche Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn dazu auf, Sozialversicherung
Probleme einer alternden GesellschaftBKK-Forum in Wiesbaden
und Gesundheitssystem für die Zukunftfit zu machen. Auch Professor Dr. Schmidbetonte die Notwendigkeit, gezielteMaßnahmen zu ergreifen. Individuali-sierungstendenzen und Wertkonflikteder Institution Familie hätten zu der de-mographischen Entwicklung beigetra-gen. Auswege aus dem Dilemma sah erin Geburtenförderung und einer „sanf-ten“ Einwanderung. Der Zuwanderungkomme eine Schlüsselrolle bei der Ver-jüngung der Bevölkerung zu. Dr. Wer-ner Schuster behauptete hingegen, daßder demographische Wandel heute alsTotschlaginstrument benutzt werde, umdie Umsetzung medizinischer Errungen-schaften zu verhindern. Nicht in ersterLinie der Medizin, sondern vor allemden verbesserten Lebensbedingungen seies zu verdanken, daß die Menschen im-mer älter würden. Im Mittelpunkt allerBetrachtungen solle künftig der Patientstehen. Es könne keine isolierte Lösun-gen für die Krankenkassen geben.
Man müsse darüber nachdenken, denSozialstaat mit Instrumenten wie der ka-pitalgedeckten Rente zu verändern, argu-mentierte Veronika Keller-Lauscher, IGChemie, bei der Podiumsdiskussion; UdoHeydenreich, Arbeitgeberverband Che-mie, Hessen, wies darauf hin, daß seinVerband bei der Suche nach Lösungenauf die Altersteilzeit gesetzt habe. RalfKirch, Vorsitzender des Verwaltungsrats,kritisierte die Forderung der Bundesge-sundheitsministerin nach einer Quittie-rung ärztlicher Leistungen. „Es muß unsgelingen, den Staat auf seine ordnungspo-litische Funktion zu verweisen“, unter-strich der alternierende Vorsitzende Joa-chim Ziethen. Nach einer Analyse derdemographischen Situation und der Er-kenntnis, daß ohne grundsätzliche Refor-men ein Ausgabenanstieg nicht zu ver-meiden sei, schloß Andreas Storm seinenBeitrag mit den Worten: „Die Organisati-on muß geändert werden.“
Katja Möhrle
514 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Aktuelles
Ein Marktplatz, auf dem Leistungenunter Preisvergleich eingekauft werden:So sah Wolfgang Gerresheim, Vor-standsvorsitzender der AOK, in seinerEinleitung die künftige Rolle des Kran-kenhauses. Nur durch einen Wandel ih-rer Strukturen könnten Kliniken im im-mer härter werdenden Wettbewerb be-stehen. Auf dem diesjährigen Forum derAOK am 18. Oktober in Frankfurt, be-zeichnete Gerresheim das von der AOKHessen praktizierte „Krankenhausfall-management“ als Möglichkeit, eine op-timale Betreuung an den Schnittstellenzur Krankenhausbehandlung für die Ver-sicherten zu gewährleisten und die Qua-lität der medizinischen Versorgung zusichern.
Wirtschaftlichkeit und Transparenz:Dies waren die Schlagworte des Forumsmit dem Titel: „Zukunft Krankenhaus.Marktplatz für Qualität und Leistung“.Daß sich die AOK als „Qualitätspart-ner“ der Krankenhäuser begreift, wurdean dem Kooperationsmodell zwischender Allgemeinen Ortskrankenkasse Hes-sen, dem Kreiskrankenhaus Eschwegeund dem Institut für Integrative Versor-gung in der Medizin (IVM) in Kasseldeutlich gemacht. Es ruht auf zwei Säu-len: Auf einem nach Diagnostik undTherapie abgestimmten Konzept zur in-tegrierten Schlaganfallbehandlung undauf einem Projekt zur Versorgung mitendoprothetischem Hüftgelenkersatzüber die gesamte Handlungskette hin-weg. Mit einer 10jährigen Gewährungs-garantie werben die Partner um Patien-ten für das Hüftgelenkersatz-Projekt.
Professor Dr. Günter Neubauer vonder Universität der Bundeswehr in Mün-chen betrachtete die Krankenhausver-sorgung im Spannungsfeld unterschied-licher Interessen: Beitragszahler, Patient,
Forderung nachQualität und TransparenzAOK-Forum in Frankfurt – „Marktplatz … Krankenhaus“?
Versicherter und Versicherer. Tatsäch-lich müsse der Patient in den Mittel-punkt gestellt und als Auftraggeber be-griffen werden, für den man eine Lei-stung erbringe. Dafür erhalte jener dasPrivileg, sich an den Kosten zu beteili-gen. Friedel Mägdefrau, Präsident derHessischen Krankenhausgesellschaft,forderte betriebswirtschaftliches Denken,den Abbau der wettbewerbsbehindern-den staatlichen Planwirtschaft, ein mo-nistisches Preissystem – Bezahlung folgtLeistung – und die Aufhebung der star-ren Trennung zwischen ambulanter undstationärer Versorgung. Die Struktur-versorgung gehöre in die Hand der Kas-sen.
Als Zwischenlösung vor Einführungdes DRG-Systems, mit dem Kranken-hausleistungen klar strukturiert undplanbar würden, präsentierte Dr. An-drea Roth das Benchmarking als Me-thode, um unwirtschaftliche Leistungenzu erkennen und abzubauen. JürgenWütscher vom Hessischen Sozialmini-sterium hob in Frankfurt hervor, daßdas Ministerium bereits dabei sei, dievon Herrn Mägdefrau vorgetragenenForderungen mit einer weiteren Anpas-sung der Krankenhausreform an dieVerhältnisse zu erfüllen. Das Land seizur Sicherstellung der Notfallversorgungund der Wahrnehmung besonderer über-regionaler Aufgaben verpflichtet. Erkönne sich jedoch vorstellen, daß sichdie Krankenhausplanung des Landeskünftig auf eine Rahmenplanung be-schränke, wobei regionale Planung denjeweiligen Krankenhauskonferenzenüberlassen bleibe. Herr Wütscher hobhervor, daß die Gestaltung des Gesund-heitssystems nicht dem Europäischen Ge-richtshof überlassen werden sollte. DasGesundheitswesen werde langfristig zur
Megabranche dieses Jahrhunderts; es seiAufgabe der Politik, vorzugeben, wo dieGestaltungsspielräume beginnen und wosie enden.
KommentarDie Zauberworte zur Lösung des finan-ziellen Dilemmas der Krankenhäuserspiegelten moderne Managementvorstel-lungen: Wirtschaftlichkeit, Offenheit,Qualität und Abbau staatlicher Regle-mentierungen. Im Mittelpunkt des fi-nanziellen Gesundungsprozesses sollkünftig der Kostenverursacher Nummereins, der Patient selbst, stehen. Wer daungläubig mit der Wimper zuckt, erfährtim nächsten Satz den Grund: Als Auf-traggeber sollen die Patienten sich mehrals bisher an den Kosten beteiligen. Folgtman der Argumentationslinie, könntedies im Umkehrschluß bedeuten, daßsozial Schwächeren Leistungen künftigverweigert werden. Damit nicht genug:Das Krankenhaus der Zukunft wurdeauf dem Forum als hochleistungsfähiges„Kompetenzzentrum“ beschrieben, dassich auch für ambulante Eigen- undFremdleistungen öffnen müsse. Die Über-legung, daß bei einer solchen Entwick-lung nur große Häuser in den Ballungs-zentren überleben können, ist unaus-weichlich. Zugleich stellt sich die Fragenach den Zukunftperspektiven für nie-dergelassene Ärzte. Sollen sie nach demWillen der Planer künftig wie Satellitenum das Hochleistungszentrum Kranken-haus kreisen oder diesem ganz und gareinverleibt werden? Viele der auf demForum präsentierten Ideen scheinen inerster Linie dem Diktat der Ökonomiezu folgen; der soziale Versorgungsge-danke gerät mehr und mehr aufs Ab-stellgleis.
Katja Möhrle
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 515
Infektionsschutzgesetz
A. EinleitungBis vor wenigen Jahren galten Infekti-onskrankheiten in Deutschland als be-siegt oder – zumindest – praktisch immerals behandelbar.
Im letzten Jahrzehnt hat sich jedochdie Einschätzung der gesundheitlichenGefahren durch Infektionskrankheitenauch in den entwickelten Ländern wie-der geändert, da neue Erreger auftraten,die mit den gängigen Medikamentenentweder von Anfang an nicht oder nichtmehr behandelbar waren.
Die Verbreitung „neuer“ Infektions-krankheiten in Deutschland wie AIDS,die Zunahme von Infektionen mit ver-änderten „alten“ Erregern wie Antibio-tika-resistenten Tuberkulosebakterienoder Staphylokokken (MRSA), dasAuftreten der neuen Variante der Ja-kob-Kreutzfeldkrankheit („BSE“) inEngland, das gehäufte Auftreten vonKeimtypen mit ungewöhnlicher Patho-genität („EHEC“) und die Möglichkeitdes Imports von in Deutschland bishernicht bekannten Krankheiten (z.B. Las-sa) haben gezeigt, daß ein effektiveresÜberwachungssystem für Infektions-krankheiten auch in Deutschland un-umgänglich ist.
Funktionierende, zuverlässige undschnell reagierende Überwachungssyste-me sind Grundvoraussetzung für die Ge-winnung neuer epidemiologischer Er-kenntnisse und auch für eine wirksameVerhinderung der Weiterverbreitungvon Krankheiten.
Die Beseitigung bestehender struktu-reller und organisatorischer Defizite imMeldesystem und beim Risikomanage-ment von übertragbaren Erkrankungenwar einer der Hauptgründe für die No-vellierung des Bundesseuchengesetzes.
B. Einige wichtige Neuerungen imInfektionsschutzgesetz (IfSG)� Ein Kernbereich des Gesetzes liegt in
der Neustrukturierung des Meldewe-
Zum 1. Januar 2001 tritt das neue Infektions-schutzgesetz in Kraft – was bedeutet das?
sens und in der Einführung neuerMethoden der Infektionsüberwa-chung. Die Liste der jetzt meldepflich-tigen Krankheiten ist kürzer (Tabelle1). Es werden aber detailliertere An-gaben abgefragt (Tabelle 2). Die zumeldenden Krankheiten haben einebesondere Bedeutung für die öffentli-che Gesundheit, weil deren Weiter-verbreitung durch gezielte Maß-
nahmen verhindert werden kann undsoll.
� Dem Robert-Koch-Institut wird dieAufgabe der Entwicklung von Kon-zeptionen zur Vorbeugung, frühzeiti-gen Erkennung und Verhinderungder Weiterverbreitung von Infektio-nen zugewiesen.
� Damit neue wissenschaftliche Er-kenntnisse in besonders sensiblen Ge-
Tabelle 1:Welche Krankheiten müssen namentlich gemeldet werden
Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod:BotulismusCholeraDiphtheriehumane spongioforme Enzephalopathie*akute Virushepatitisenteropathisches hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)virusbedingtes hämorrhagisches FieberMasernMeningokokken-Meningitis oder -SepsisMilzbrandPoliomyelitis**PestTollwutTyphus abominalis/Paratyphusbehandlungsbefürftige Tb (nur Erkrankung oder Tod)**** außer familiär-hereditäre Formen** als Verdacht gilt jede akute schlaffe nicht-traumatische Lähmung*** auch wenn Erregernachweis nicht vorliegt
Verdacht und Erkrankung:mikrobiell bedingte Lebensmittelvergiftungakute infektiöse Gastroenteritis* wenn der Betreffende im Lebensmittelbereich tätig ist (§42 IfSG) oder*wenn zwei oder mehr Erkrankungen mit wahrscheinlichem epidemischen Zusammenhang auftreten
Verdacht:eines Impfschadens(d.h. einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung)
Verletzung oder Berührung eines Menschen:durch ein Tollwut-erkranktes, -verdächtiges oder ‘-ansteckungsverdächtiges Tier(einschließlich Tierkörper)
Auftreten einer bedrohlichen Krankheit oder von mindestens zwei gleichartigenErkrankungen mit wahrscheinlich epidemischem Zusammenhangund die Behandlungsverweigerung oder der -abbruch bei behandlungsbedürftigerLungentuberkulosegehäuftes Auftreten nosokomialer Infektionen mit wahrscheinlichem epidemischenZusammenhang
516 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Infektionsschutzgesetz
sundheitsbereichen umgehend Ein-gang in die Praxis und eine allgemeineBeachtung finden, werden die Aufga-ben der Kommissionen für Impfun-gen (STIKO) und für Krankenhaus-hygiene gesetzlich festgeschrieben.
� Nicht nur Krankenhäuser und ver-gleichbare Einrichtungen sondern alleGemeinschaftseinrichtungen (Schu-len, Kindertagesstätten, Heime, Erst-aufnahmeeinrichtungen, Asylunter-künfte, Justizvollzugsanstalten etc.)müssen Hygienepläne aufstellen undunterliegen der infektionshygieni-schen Überwachung durch das Ge-sundheitsamt. Sie können damit auchunangemeldet und ohne besonderenAnlaß durch das Gesundheitsamtaufgesucht werden.
� Die infektionshygienische Überwa-chung betrifft auch alle Arztpraxenund Praxen anderer Heilberufe sowiealle Einrichtungen und Gewerbebe-triebe, in denen entsprechend derTätigkeit Krankheitserreger durchBlut übertragen werden könnten.
� Zukünftig ist bei allen Personen, diein ein Altenheim, Pflegeheim oder einevergleichbare Einrichtung oder eineGemeinschaftseinrichtung für Ob-dachlose, Flüchtlinge, Asylbewerberoder Spätaussiedler aufgenommenwerden sollen, in einem ärztlichenZeugnis, basierend auf einer Rönt-genaufnahme, zu attestieren, daß kei-ne Lungentuberkulose nachweisbarist.
� Alle Krankenhäuser und Einrichtun-gen für ambulantes Operieren müs-sen in Zukunft nosokomiale Infek-tionen und das Auftreten von Erre-gern mit speziellen Resistenzen undMultiresistenzen aufzeichnen, bewer-ten und dem Gesundheitsamt Ein-sicht in die Unterlagen gewähren
� In vielen Bereichen sollen die Gesund-heitsämter mehr beraten und aufklä-ren (z.B. Information und Aufklärungder Allgemeinheit über die Gefahrenübertragbarer Krankheiten etc., Be-lehrung von Personen, die im Lebens-mittelbereich tätig werden usw.)
� Neu ist die Möglichkeit der Beratungund ambulanten Behandlung durch
die Gesundheitsämter bei Personenmit Tuberkulose oder sexuell über-tragbaren Krankheiten, die sich an-deren Versorgungsmöglichkeiten ent-ziehen.
� Erstmals wird die Dokumentation derDurchimpfungsraten bei der Einschu-lungsuntersuchung und die Auswer-tung der Daten gesetzlich festgeschrie-ben.
C. Lösungen für einen besserenGesundheitsschutzNeues Meldeverfahren ab dem 1.1. 2001
1. Neue Meldewege –neue MeldestrukturenEine maßgebende Bedeutung für denSchutz der Bevölkerung erhalten Mel-dungen über Infektionskrankheiten erstdurch ihre Zusammenführung, epide-miologische Analyse und die zeitnaheEinleitung von effektiven Interventions-maßnahmen.
Das IfSG überträgt dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin die Aufgabe derepidemiologischen Analyse der Datenauch im Dialog mit den europäischenNachbarstaaten (Aufbau eines europäi-schen Frühwarnsystems).
In Hessen wird auf Landesebene einezentrale Stelle für die Zusammenfüh-rung der Meldedaten aus den Gesund-heitsämtern sowie für die fachliche Ana-lyse und Bewertung der gemeldeten In-
fektionsdaten eingerichtet. Diese zentra-le Stelle soll bei Epidemien und Ausbrü-chen auch vor Ort tätig werden und beider epidemiologischen Abklärung be-hilflich sein.
Nach wie vor ist das Gesundheitsamtdie primäre Anlaufstelle für die Meldun-gen nach dem IfSG. Dort werden dienotwendigen Maßnahmen ergriffen, dieFallmeldungen anhand sog. „Falldefini-tionen“ überprüft und die anonymisier-ten Daten an die zentrale Erfassungsstel-le des Landes übermittelt.
Parallel zu den Ärzten in Praxen undKrankenhäusern und anderen zur Mel-dung verpflichteten Personen (Tabelle3) geben die medizinischen Laboratori-en bei einer Vielzahl von definierten Er-regern eine Labormeldung über derendirekten oder indirekten Nachweis mitdem Namen des Patienten an das Ge-sundheitsamt weiter (§7 IfSG). Im Ge-sundheitsamt fließen also die Daten ausverschiedenen Richtungen zu einem Fallzusammen.
2. Essentiell: die Meldung durchÄrztinnen und ÄrzteEntscheidend für eine künftig bessereEpidemiologie und Berichterstattung isteine Beteiligung aller Ärzte bei der Mel-dung, das sorgfältige Eintragen der be-nötigten Daten und die möglichst unver-zügliche Meldung eines Falles oder Ver-dachtsfalles an das zuständige Gesund-heitsamt.
Unverzüglich bedeutet: spätestens 24Stunden nach Kenntniserlangung!
Eine Nichtbeachtung dieser Pflichtenkann strafrechtliche Folgen haben.
3. Meldepflichtige Krankheiten (§ 6 IfSG)In der Tabelle 1 sind die namentlichmeldepflichtigen Krankheiten zusam-mengefaßt. Meldepflichtig ist bereits derKrankheitsverdacht, da bei den benann-ten Krankheiten in der Regel sofortMaßnahmen zu veranlassen sind.
Namentlich meldepflichtig sind überdie aufgezählten Krankheiten hinausnach wie vor in bestimmten Fällen Ga-stroenteritiden und Lebensmittelvergif-tungen, Impfschäden, möglicher Kon-takt mit Tollwuterregern und das Auf-
Tabelle 2:Wer ist zur Meldung verpflichtet?
– immer der feststellende Arzt (z.B. inder Praxis)
– in Krankenhäusern auch der leitende(Abteilungs-) Arzt
– in Einrichtungen ohne leitenden Arzt:der behandelnde Arzt
– Leiter der Laboratorien– der Leiter von pathologisch-anatomi-
schen Einrichtungen– *der Leiter von Pflegeeinrichtungen,
Justizvollzugsanstalten, Heimen, etc.– *Angehörige von Heil- und Pflege-
berufen– Heilpraktiker– der Tierarzt bei Tollwut verdächtigen
Tieren mit Menschen Kontakt* nur wenn kein Arzt hinzugezogen werde
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 517
Infektionsschutzgesetz
treten einer „neuen“ bedrohlichenKrankheit oder eines Ausbruchs (Tabel-le 1). Gemeldet werden muß auch, werbei einer behandlungsbedürftigen Lun-gentuberkulose die Behandlung abbrichtoder verweigert.
Das gehäufte Auftreten von nosoko-mialen Infektionen muß unverzüglich,aber nichtnamentlich, dem zuständigenGesundheitsamt gemeldet werden.
Medizinische Laboratorien und an-dere Untersuchungsstellen sind sowohlzur namentlichen Meldung des Nach-weises einer großen Reihe von im Gesetzeinzeln aufgeführten Krankheitserregerngegenüber dem Gesundheitsamt ver-pflichtet (§7 Abs 1 IfSG) als auch – beieiner anderen Gruppe von Krankheits-erregern (Treponema pallidum, HIV,Echinococcus sp., Plasmodium sp. undkonnale Infektion mit Toxoplasmoseoder Röteln) – zur nichtnamentlichenMeldung gegenüber dem Robert-Koch-Institut. Besondere Aspekte dieser „La-
bormeldepflicht“ werden in einer späte-ren Veröffentlichung behandelt.
Häufungen von Krankheitserregern,die auf eine Gefahr für die Allgemeinheithinweisen müssen durch die Laboratori-en allerdings namentlich gemeldet wer-den.
Die Meldungen nach §6 IfSG sollenauf neuen Formularen erfolgen, derenMuster gegenwärtig noch vom RKI erar-beitet und demnächst der hessischen Ärz-teschaft zur Verfügung gestellt werden.
Die namentliche Meldung muß grund-sätzlich gegenüber dem für den aktuel-len Aufenthalt des Betroffenen zuständi-gen Gesundheitsamt erfolgen.
4. Welche Daten werden bei melde-pflichtigen Krankheiten gemeldet?Das Infektionsschutzgesetz verlangt beiden namentlich zu meldenden Krank-heiten bestimmte Daten, die in §9 IFSGgenau festgelegt sind (Übersicht in Ta-belle 3).
Die nichtnamentliche Meldung derLaboratorien z.B. beim Nachweis vonHIV, erfolgt wie bisher direkt an dasRKI Berlin.
5. Vorteile des neuen MeldewesensDas neue Gesetz bietet einen realistischenAnsatz zur Verbesserung der Infektions-prophylaxe in Deutschland.
Durch das Infektionsschutzgesetzwerden die Ärztinnen und Ärzte inDeutschland in ein epidemiologischesNetzwerk eingebunden. Dieses kann nurfunktionieren, wenn die Bereitschaft zurMeldung gepflegt wird. Umgekehrt solldie Ärzteschaft auf lokaler und überge-ordneter Ebene auch eine zeitnahe Rück-meldung der epidemiologischen Situati-on erhalten.
Die Bereitschaft Meldebögen auszu-füllen ist die Achillesferse des Systems.
Helfen Sie mit, diese Möglichkeitenumzusetzen!
Wie anfänglich ausgeführt sind der-zeit viele neue Regelungen des Infekti-onsschutzgesetzes umzusetzen. In zahl-reichen Punkten ist dazu noch ein Ab-stimmungs- und Koordinierungsprozeßverschiedener Institutionen notwendig,in einigen Bereichen sind weitere Emp-fehlungen oder gesetzlich vorgeseheneDefinitionen des Robert-Koch-Institu-tes zu erwarten.
Aus diesem Grund wird das hessischeSozialministerium wiederholt und zeit-nah über neue Anforderungen und Wegezur Umsetzung des Infektionsschutzge-setzes auch hier im hessischen Ärzteblattberichten.
Text des IfSG ist im Internet abruf-bar unter:www:hessen.de/stichworte/infektionsschutz.htm
Wirtz, A. – HessischesSozialministeriumRauterberg, E., Rimrott, E., (Staatli-ches Medizinallebensmittel- undVeterinäruntersuchungsamt Mittel-hessen, Abt. Humanmedizin)
Tabelle 3: Was muß in der Meldung stehen?
Daten des Patienten– Name, Vorname– Geschlecht– Geburtsdatum– Anschrift der Hauptwohnung
(falls abweichend: Anschrift des derzeitigen Aufenthaltsortes)– Tätigkeit in Gemeinschaftseinrichtungen, Krankenhäusern, Einrichtungen für ambulan-
tes Operieren– Tätigkeit in Einrichtungen in Küchen oder Lebensmittelbetrieben– Betreuung in einer Gemeinschaftseinrichtung– Diagnose bzw. Verdachtsdiagnose– Tag der Erkrankung oder Tag der Diagnose, ggf. Tag des Todes– wahrscheinliche Infektionsquelle– Land, in dem die Infektion wahrscheinlich erworben wurde*– Name, Anschrift u. Telefonnummer d. beauftragten Untersuchungsstelle– Überweisung bzw. Aufnahme in ein Krankenhaus oder andere Einrichtung der stat.
Pflege und Entlassung soweit bekannt– Blut-, Organ- oder Gewebespende in den letzten 6 Monaten
Daten des Meldenden– Name, Anschrift u. Telefonnummer des Meldenden
Impfschäden– Datum der Schutzimpfung, Bezeichnung incl. Chargen-Bez. des Impfstoffes,
Name der Krankheit, gegen die geimpft wurde,Name und Anschrift des impfenden Arztes* bei Tuberkulose Geburtsland und Staatsangehörigkeit
518 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Fortbildung
Anorektika
Widerruf der ZulassungMit Datum vom 11. 4. 2000 hat dasBfArM die Zulassung von Handelsprä-paraten widerrufen, die anorektisch wir-kende Arzneistoffe wie Dexfenfluramin,Norpseudoephedrin, Phentermin u.a.enthalten. In Hinblick auf ein einstweili-ges Rechtsschutzverfahren vor dem Eu-ropäischen Gerichtshof hat die Zulas-sungsbehörde von einer sofortigen Voll-ziehung des Bescheides abgesehen. Fol-gende Präparate sind betroffen:
Regenon® und Tenuate®, Cafilon®,Rondimen®und Antiadipositum X-112®,Fasupond®, Mirapront N® und Vita®
Schlanktropfen.Anmerkung: Auch wenn der Bescheidnoch nicht rechtskräftig ist, wird emp-fohlen, bei einer Verordnung dieser Prä-parate bereits jetzt äußerste Zurückhal-tung zu üben. Den Aussagen der deut-schen Behörde und der EuropäischenAgentur „inakzeptales Sicherheitsprofilbei beschränkter bzw. mangelnder Wirk-samkeit“ ist nichts hinzuzufügen.
Quelle: Pharm. Ztg. 2000; 145: 1260
Bupropion
ZNS-WirkungenNeu auf dem deutschen Markt und inder Fachpresse bereits intensiv angeprie-sen: Bupropion (Zyban®) als „überlegenwirksames“ Mittel zur Raucherentwöh-nung mit z.B. „etwa genauso häufigemBlutdruckanstieg wie unter Placebo“. Diein 30–40% der Patienten auftretendenSchlafstörungen seien überwiegend „pas-sager“.
Die AkdÄ weist auf kanadische Er-fahrungen hin, in denen innerhalb einesJahres über gehäuft aufgetreteneKrampfanfälle, Schlaflosigkeit, Depres-sionen, paranoide Reaktionen, Tachy-cardien, Angina pectoris Anfälle, Myo-cardinfarkte u.a. in Zusammenhang mitder Einnahme dieses Präparates berich-tet wird. Die AkdÄ empfiehlt eine vor-erst sehr zurückhaltende Verordnungvon Zyban®.
Sicherer VerordnenAnmerkungen: In einer Studie zu Bupro-pion wurden depressive Raucher ausge-schlossen. Nicht verwunderlich, dennBupropion ist im Ausland schon längereZeit als Antidepressivum im Handel undseine Anwendung hätte bei dieser Patien-tengruppe zu unklaren Studienergebnis-sen geführt. Es kann daraus gefolgertwerden, daß besondere Vorsicht bei al-len Rauchern mit psychischen Störungengeboten ist. Prinzipiell sollte man sich inden übrigen Fällen darüber im Klarensein, daß man Gesunden einen antide-pressiv wirksamen Arzneistoff verord-net.
Quellen: Dt. Ärztebl. 2000; 97 (13): C-678;Ärzte-Ztg. v. 17.4.2000, S. 10; Arzneimittel-brief 2000; 34: 25
FSME-Impfstoff
Fieber bei KindernBei einem neuen FSME-Impfstoff (Tico-Vac®) kann es bei Kindern vermehrt zuFieberreaktionen kommen. Nach Emp-fehlungen des Herstellers sollte daher beiKindern bis 15 Jahren bei der erstenImpfung nur die halbe Dosis angewandtwerden. Da eine Volumenangabe aufder Fertigspritze fehlt, soll die halbe Do-sis geschätzt werden, z.B. durch Abzäh-len von 45 Tropfen.Anmerkungen: Diese umständliche undungenaue „Arbeitsanweisung“ für Ärztewiderspricht medizinischer und pharma-zeutischer Qualitätssicherung. Bis der an-gekündigte Impfstoff für Kinder im Han-del ist, wäre die Auslieferung graduierterFertigspritzen Mittel der Wahl. Ein eben-so einfacher Weg wird von einem anderenHersteller (FSME-Immun®) beschritten:gegen gehäuft auftretendes Fieber bei Kin-dern (bis über 40°C und bis zu Fieber-krämpfen) nach Gabe seines Präparatesempfiehlt er „eine zeitgerechte fiebersen-kende Behandlung“. Die Forderung klini-scher Pharmakologen steht schon langeim Raum, endlich mehr kindergerechteArzneimittel in entsprechender Dosierungin den Handel zu bringen. Wenn Arznei-mittel für Erwachsene absehbar auch beiKindern angewandt werden, so scheinteine Zulassung nur sinnvoll, wenn auchentsprechende Studien bei Kindern nach-gewiesen werden. Hier ist der Gesetzge-ber gefordert, die Schwachen in unsererGesellschaft zu schützen.
Bezüglich der Dringlichkeit einer FSME-Impfung wird auf eine Bekanntgabe derAkdÄ hingewiesen, in der das Risikoeiner Infektion dargestellt wird: nur0,02% bis maximal 1% der Zecken inden bekannten Endemiegebieten sind in-fiziert. Bei einem Stich eines infiziertenTieres ist der Krankheitsverlauf beimMenschen in 60–70% der Fälle sym-ptomfrei, in 20–30% subklinisch (grip-pale Syndrome) und in 10% der Fälle istdas ZNS beteiligt. In diesen Fällen wie-derum kommt es zu 90–95% zur Remis-sion und nur in 3–10% der Fälle verblei-ben Restsymptome (d.h. ca. 40.000 Zek-kenstiche in Endemiegebieten führen zueinem Fall mit Restsymptomen).
Verschärfte Zulassungs-bedingungen in den USA1999 publizierte ein Mitarbeiter des Her-stellers eine Übersicht über britische Be-richte zu Arrhythmien unter der Therapiemit Cisaprid (Alimix®, Propulsin®) mitdem Ergebnis, daß – vorbehaltlich einesmöglichen Defizits an entsprechenden Be-richten – keine Beziehung gefunden wer-den konnte zwischen Cisaprid und demAuftreten von Herzrhythmusstörungen.Im März 2000 informierte der Herstellerüber eine Anzahl schwerer kardiovasku-lärer Nebenwirkungen und ein geplantessog. „limited-access protocol“ für Cisa-prid in den USA. Dies kann u.a. bedeuten,daß der Arzneistoff nur noch bei austhe-rapierten Patienten angewandt werdendarf, nach entsprechenden sorgfältigenUntersuchungen (z.B. Endoskopie, EKG)und mit unterschriebenen Erklärungendes Arztes und des Patienten.Anmerkung: Das BfArM hat mit Wir-kung zum 7.7.2000 den Rückruf dieserPräparate angeordnet. Einsprüche desHerstellers scheinen derzeit noch einensog. „Abverkauf“ zu ermöglichen.
Quellen: P.J.H. Tooley et al., Pharmacoepidem.& Drug Safety 1999; 8:57; Schreiben derJanssen Cilag GmbH vom 24.3.2000
Dr. G. Hopf
Nachdruck aus:Rheinisches Ärzteblatt 6/2000
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 519
Fortbildung
vorab:Dem Leser möchte ich meine späte Ein-sicht vermitteln (beginnend in der eige-nen Familie), daß, nach hyperkinetischerKindheit, Hyperaktivität und Aufmerk-samkeitsstörungen in vielen Krankheits-und Persönlichkeitsbildern vorkommen,die oft auf eine therapierbare genetischebiologische Wurzel zurückgehen. Demdiesbezüglich unkundigen Leser möchteich erstaunliche Entdeckungen in eige-nen Erfahrungen mit diesem keineswegsseltenen Syndrom (etwa 2 - 3 % allerErwachsenen) voraussagen. Als Betrof-fene haben mir mein Sohn und meinEnkel erlaubt, sie offen als typische Bei-spiele zu beschreiben.
zum Problem:Seit langem bekannt ist die beruhigendeparadoxe Wirkung von Weckaminenauf eretische Kinder, die meist schwach-sinnig, hochgradig motorisch unruhigund schwierig zu behandeln sind.
Dem Kinder- und Jugendpsychiaterist die gleiche paradoxe Beruhigungdurch analeptische Medikamente, ins-besondere Methylphenidat (Ritalin) beihyperkinetischen Hyperaktiven, anson-sten aber auch normal begabten Kin-dern, gut bekannt (ICD-10: F90).
In letzter Zeit wird ein von den Medi-en ausgelöster Modetrend beobachtet,der viele Eltern zu Ärzten führt, die ihreKinder wegen eines vermeintlichen hy-perkinetischen Syndroms, bei Hilflosig-keit gegenüber Verhaltensproblemen,mit Ritalin behandelt wissen wollen. Diesgeschieht offenbar zunehmend undkommt der zeitgeistigen Neigung entge-gen, persönliches Bemühen durch Ta-bletten zu ersetzen.
Kennen Sie hyperaktive-aufmerksam-keitsschwache Erwachsene?Unkenntnis der biologischen Wurzel verhindert wirksame Hilfen
Von Professor Dr. H. J. Bochnik, Frankfurt/Main
Erfreulich an dieser problematischenEntwicklung ist die Lenkung des Interes-ses auf ein hochinteressantes biologischesRadikal, das im Kindes- wie im Erwach-senenalter in ganz verschiedenen Krank-heitsbildern auftaucht und das im wei-ten Umfang auch medikamentös behan-delbar ist.
Die Leitlinien der AWMF zur Dia-gnose und Behandlung von kindlichenhyperkinetischen Störungen sind imAWMF-online abrufbar: (http//www.awmf-Leitlinien.de).
Im Erwachsenenzeitaltermeist unerkanntIm Gegensatz zu den angelsächsischenKollegen ist es unseren Ärzten weitge-hend unbekannt, daß rund ein Drittelder hyperkineti-schen Kinder imErwachsenenaltermit zugehörigenSchwierigkeiten le-ben müssen: Insbe-sondere mit Hy-peraktivität undAufmerksamkeits-störungen bei meistnur noch schwa-chen motorischenStörungen. Impul-sivität, Desorgani-sation im eigenenUmfeld, führen zuSchwierigkeiten inzwischenmenschli-chen und berufli-chen Bereichen, zuemotionalen Stö-rungen mit De-pressivität, mani-
former Unbekümmertheit, aber auchStreßintoleranz, Versagens- und Er-schöpfungszuständen oder auch zu Dis-sozialität, zu Alkohol- und Drogensucht– auch zu Borderline-Diagnosen.
Der Übersichtsarbeit von K.-H. Krau-se, J. Krause und G. Trott, die 145 meistangelsächsische Arbeiten referiert haben,ist weiter folgendes zu entnehmen (Ner-venarzt, 1998, S. 543-556):
Im Kindesalter treten Konzentrations-probleme, motorische Unruhe und Im-pulsivität bei leicht ermüdender Auf-merksamkeit mit unterschiedlicher Ak-zentuierung auf.
Zwillingsstudien erwiesen eine erheb-liche genetische Komponente. Die Stö-rung soll auf einem einzelnen autosomaldominanten Gendefekt beruhen. Adop-
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tionsstudien zeigten dagegen nur einengeringen Einfluß von Erziehung und Um-welt.
Häufige Vergesellschaftung im Kin-desalter findet sich mit Lese-Recht-schreibschwäche und Rechenschwächeund mit Tics, die im Erwachsenenalterpersistieren können, und mit Autismus(Mitteilung von Poustka). Differential-diagnostisch sind endogene Depressio-nen und Manien auszuschließen,Angstörungen sowie dissoziale Entwick-lungsstörungen, bei denen allerdings Ko-morbiditäten häufig sind.
Aus den gesicherten therapeutischenMöglichkeiten mit Methylphenidat (Rita-lin) und Pemolin (Tradon) sowie trizykli-schen Antidepressiva oder Beta-Rezepto-renblockern und anderen, sprechen fürDysregulationen im Neurotransmitterbe-reich. Als gemeinsamer Effekt wird eineMAO-Hemmung vermutet, wobei dieMAO-Aktivität normalerweise zwischenKindheit und Adoleszenz abnimmt.
Von allen Kindern sollen 6–10%„Hyperkinetiker“ sein mit Bevorzugungdes männlichen Geschlechts (etwa 4:1),von denen 1/3, also 2–3% aller Erwach-senen „überdauernde Hyperkinetiker“sein müssen, die, wegen des häufigen,aber unterschiedlichen Leidensdrucks,sicher auch vermehrt in ärztlichen Pra-xen als Patienten und als Probanden beiBegutachtungen auftauchen.
Die Bezeichnung des„hyperkinetischen Syndroms“bleibt unbefriedigendUnbefriedigend, da alle Kurzformen nurHinweise auf außerordentlich komple-xe Symptombilder enthalten können, diein vielfältigen Mischungs- und Intensi-tätsabstufungen vorkommen und diedaher eine einfache definitorische Be-zeichnung ausschließen. Im Kindesalterwird vom „hyperkinetischen“ Syndromgesprochen (HKS - ICD-10: F90). Imangelsächsischen Bereich ist die Bezeich-nung ADD (attention-deficit-syndrom)oder wie in den DSMIV attention-de-ficit-hyperactivity-disorder (ADHD mitdrei Untergruppen) geläufig.
Der Einfachheit halber folgen wir hierHallowell mit der nur hinweisenden
Fehldiagnosen der ADD sind im Er-wachsenenalter fast noch die Regel. Sieverlängern Leiden unnötig, führen zufehlerhaften Begutachtungen und oftauch zu letztlich erfolglosen Psychothe-rapien, die die Störungen nicht zu besei-tigen vermögen, die aber immer dannsinnvoll sind, wenn sie - kognitiv - gezieltdie Selbsthilfe im Umgang mit der Stö-rung unterstützen.
Die „überdauernden hyperkineti-schen Störungen“ bei Erwachsenen füh-ren infolge primärer Begabungsunter-schiede, unterschiedlicher Bildung undpsychosozialer Einflüsse zu außerordent-lich vielgestaltigen, oft schwierigen Le-bensläufen, die teils aber auch sehr er-folgreich waren.
So sollen als Kinder hyperkinetischund hyperaktiv auch Benjamin Frank-lin, Albert Einstein, Winston Churchillund Bill Clinton gewesen sein.
Dieser möglicherweise spekulativeHinweis macht jedoch deutlich, daß esbei der Behandlung der Schwierigkeiteneines „überdauernd hyperaktiven Men-schen“ nicht allein um Pharmakothera-pie gehen darf, sondern auch – undmanchmal nur – um Hilfen zur Selbsthil-fe, mit solchen biologisch begründetenSchwierigkeiten kompensatorisch fertigzu werden, diese möglichst positiv zunutzen und dabei die eigenen Freiheits-möglichkeiten selbstbewußt zu erweitern.In dem psychiatrisch erfahrungsgesät-tigten Buch von Hallowell und Ratey(deutsch Rowohlt-Taschenbuch-Verlag1999 unter dem Titel „Zwanghaft zer-streut oder die Unfähigkeit aufmerksamzu sein“), hat Hallowell dies auf denPunkt gebracht, um auch einer inflatio-nären Ausweitung der Diagnose mit an-schließendem Ritalinbedarf entgegen zutreten. Kritisches Abwägen ist auch dar-um erforderlich, da die genannten Er-scheinungen in Verdünnungsform fastallgegenwärtig sind.
Das Syndrom ADD (s.u.) soll nur dannanerkannt werden, wenn die einzelnenubiquitär vorhandenen Symptome inungewöhnlich starker Ausprägung be-merkbar sind.
Hallowell sagt dazu: Für viele Erwach-sene ist die attention-deficit-disorder(ADD – Aufmersamkeitsdefizitdisposi-tion) eine kaum wahrnehmbare, aberunveräußerliche Komponente ihrer Iden-tität wie ein roter Faden, der in einenNadelstreifenanzug eingewoben ist undsein Aussehen verändert, erst bei genau-em Hinsehen wahrnehmbar wird. Derrote Faden könnte ein Faden aus Ab-lenkbarkeit, Impulsivität oder Zerstreut-heit sein, der in einem Streifen aus Krea-tivität, Geselligkeit oder Fleiß hinein ge-woben ist. Und die Therapie liegt viel-leicht nicht darin, den roten Faden zubeseitigen, sondern nur ganz leicht sei-nen Farbton zu ändern, so daß er sichnicht mehr mit seiner Umgebung beißt,sondern sie „hebt“ (S. 129f).
Zur Therapie von ADD:Im Kindesalter sollten die ausführlichenLeitlinien der Deutschen Gesellschaft fürKinder- und Jugendtherapie /Psychothe-rapie beachtet werden (s. oben awmf-Internet-Adresse). Im Erwachsenenaltersind Stimulantien, wie Ritalin, nur alsAnschlußbehandlung erlaubt, sonst istdiese Indikation noch nicht zugelassen.Obwohl bei ADD Stimulantien nicht zurSuchtentwicklung führen.
Bei 30–50% der Erwachsenen mitADD ist die alleinige Therapie mit Sti-mulantien nicht ausreichend, zusätzlichwerden MAO-Hemmer oder Serotonin-Rückaufnahmehemmer benötigt.
Insbesondere trizyklische Antidepres-siva täglich: Imipramin (50–75mg); Desi-pramin (10–200mg); Nortryptilin(90mg); neue Antidepressiva, wie Bu-propion, Moclobemid, Fluoxetin, Ven-lafaxin und Pargylin lassen Wirkungenerwarten, bedürfen aber weiterer Über-prüfung (Krause et all. S. 553).
Fallbeispiele – oder – wie ichdas Syndrom der Hyperaktivität mitAufmerksamkeitsstörungenbemerkte
1. Mein Enkel Julian,geboren 1980, ist ein körperlich undgeistig gut entwickelter Junge, ist mitseiner älteren Halbschwester im Eltern-
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 521
Fortbildung
haus aufgewachsen. Vater wie Muttersind beide engagiert berufstätig (Gynä-kologe und Psychologin) in eigener Pra-xis in dörflicher Umgebung Hamburgs.
Julian fiel schon im Vorschulalterdurch sprunghafte Hyperaktivität auf.In der dörflichen Grundschule geriet erdurch motorische Unruhe, leichte Ab-lenkbarkeit, unberechenbare Spontanei-tät und Leistungsversagen in Schwierig-keiten. Spontane einfallsartige Dumm-heiten und Streiche brachten ihn gegen-über Lehrern wie auch gegenüber Klas-senkameraden in eine abgelehnte Au-ßenseiterposition, in der er häufig Prügeleinstecken mußte. Er reagierte daraufmit einer undurchbrechbaren Verweige-rungshaltung gegenüber schulischenAnforderungen. Ein gewisses kontinu-ierliches Engagement - wenn auch mitUnterbrechungen - zeigte er nur bei Com-puterspielen.
Der Junge war unglücklich,die Eltern hilflos, die Lehrer ratlos.Ein Situationswechsel war unvermeid-lich. Alle Hoffnungen wurden auf eineim 11. Lebensjahr vollzogene Umschu-lung in ein privates Internat gesetzt. –Vergebens – . Auch dort waren Konzen-trationsmangel, Sprunghaftigkeit, Lei-stungsversagen und schließlich trotzigeLeistungsverweigerung, nach anfängli-chem Aufblühen in freundlichem Mi-lieu, nicht überwindbar. Führende Be-teiligung an altersgemäßen Streichen, dieeinmal fast eine Brandstiftung bewirk-ten, führten zum teilweisen „Raus-schmiß“: Die Internatsschule durfte erzwar weiter besuchen, nicht aber dortwohnen. Er wurde in Schulnähe beifreundlichen Hilfseltern einquartiert. EinSchulverweis wurde durch ärztliche undpädagogische Beratung abgewendet.
Die Diagnostik derVerhaltensstörungen begann miteiner Fehldiagnose:Ein Kinder- und Jugendpsychiater deu-tete das Bild als hirnorganisches Syn-drom (minimaler Hirnschaden mit ent-sprechenden Begabungsmängeln, mitdenen man sich abfinden müsse). Kei-nesfalls durfte der Ehrgeiz der Eltern
Julian sinnlos quälen – was ihnen wohlunterstellt wurde.
In unserem Frankfurter Zentrum derPsychiatrie ergaben psychologische Testsund die Untersuchung einer auch psych-iatrisch sehr erfahrenen Psychologin einegute Intelligenz, ein warmes Gemüt beieiner gewissen Sprunghaftigkeit. Aberpsychopathologisch – abgesehen vonAblenkbarkeit und Konzentrations-schwierigkeiten – keinen Hinweis aufeine hirnorganische Erkrankung. DenZusammenhang mit einer biologischenStörung sah ich damals auch nicht.
Andere Berater schöpften alle Deu-tungsmöglichkeiten für Erziehungsdefi-zite aus, da Vater und Mutter tatsächlichwenig Zeit für die erforderliche großeGeduld aufbringen konnten. Mangeln-de Zuwendung durch den Vater wegenhoher beruflicher Belastung und - daMütter immer schuld sind - wurde feh-lende Nestwärme und mangelnde Mut-terliebe während eines Psychologie-Stu-diums quasi analytisch unterstellt.
Schließlich kam die Mutter durch Li-teraturstudium auf die richtige Diagnose„Hyperkinetisches Syndrom“, die zursystematischen Behandlung mit Ritalindurch den Vater mit beginnendem 13.Lebensjahr führte. Der Erfolg war frap-pant:
Julian wurde in kurzer Zeit ruhiger,zielstrebiger, konzentrierter, seine Schul-leistungen besserten sich erheblich undseine hyperaktiven Neigungen zu Un-überlegtheiten schwanden. Er lernte, mitHilfe des Medikamentes, mit sich lebens-und schulgerecht umzugehen, d.h. erverhielt sich krankheitseinsichtig als „ge-lernter Patient“.
Dies ging etwazwei Jahre gut.16jährig sankendie Schulleistungenplötzlich wieder abund die alten stö-renden Züge ka-men wieder zumVorschein. DieGründe: Jungenund Mädchen desInternats führtenin der Freizeit ein
geselliges, auch nächtliches Leben. Siefeierten Partys. Zigaretten und Alkoholwaren selbstverständlich und Haschischnicht ungewöhnlich (dem sich Julian al-lerdings immer fernhielt). Um mitma-chen zu können, setzte Julian heimlichdas Ritalin ab. Aus einem dringendenGemeinschaftsbedürfnis hat er somit ei-nen klassischen Auslaßversuch mit be-weisbaren Folgen unternommen.
In diesem Internat war die notwendi-ge schulische und persönliche Entwick-lung, mangels des nicht zu änderndengenußfreudigen Freizeitverhaltens undder verführenden Gemeinschaft, nichtzu sichern: Außer Ritalin ist bei solchenKrankheitsbildern ein klar strukturier-ter Rahmen hinsichtlich der Pflichtenund der Lebensführung und eine ver-ständnisvolle aber straffe und vom Pati-enten akzeptierte Autorität für den Er-folg entscheidend.
Die Suche nach einer solchen Schule,die auch mit hyperkinetischen StörungenErfahrungen hatte, führte 1997 zur Auf-nahme in das Robert-Land-Institut, On-tario/Kanada. In dem sehr festen leistungs-und disziplinorientierten Regime (das hier-zulande als „unmögliche Kadettenan-stalt“ denunziert werden würde), lebte ersich mit zunehmendem Verständnis ein.Nach zwei Jahren einer sehr befriedigen-den Persönlichkeits- und Leistungsent-wicklung will er dort die Hochschulreifeerreichen. Er möchte Arzt werden.
2. Mein Sohn Peter - Julians VaterDie Erfahrungen mit Julian haben unserst langsam, dann schneller den dia-gnostischen Blick geschärft. Rückblik-kend ist eindeutig, daß mein Sohn Peter,
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geboren 1948, gleichfalls zu den „Hy-peraktiven mit Aufmerksamkeitsstörun-gen“ gehört (auf Ritalin, das er Juliangab, wurde er jetzt nur müde).
Als Kind war Peter außerordentlichlebhaft und umtriebig. Sprunghafte Ein-fälle steuerten eine große Handlungsbe-reitschaft. Schulisch kam er immer mit,obwohl es Schwierigkeiten durch Strei-che und oppositionelles Verhalten gab.Sein Abitur fiel in die unruhige Frank-furter Studentenzeit 1967/68. Er belegteJura, gehörte zu revolutionären Zellenund -Diskussionsrunden. Im 1. Semestererkannte er bereits, daß die Jura-Ordi-narien alle Idioten waren und daß derVorlesungsbesuch unzumutbar ist.
Weil er gerne segelte, studierte erSchiffsbau in Hannover, arbeitete aufeiner Hamburger Werft, lernte schwei-ßen (hat dabei einige schöne Plastikenhergestellt). Schließlich studierte er Bio-logie, hat dann als Hilfslehrer eine Klasseerfolgreich zum Abitur geführt.
Die hyperaktive Handlungsbereitschafthatte zu vielen Situationsänderungen inseinem Leben geführt. So hat er sich einigeZeit lang als Bootsverleiher an der Ostseedurchgeschlagen, dann Charter im Mit-telmeer gesegelt, Touren durch England,USA und Türkei gemacht. Er malte gerneschöne Bilder, ohne einen Anspruch da-mit zu verbinden.
Eine erste Ehe schloß er als Student,um den gefährdeten Sohn einer Süchti-gen adoptieren zu können, dessen Ent-wicklung ihm am Herzen lag. DieseZweckehe mit einer stillen, liebenswer-ten Medizinerin scheiterte.
Seine Meldung zum Medizinstudiumhatte Erfolg. Ab da studierte er zielstre-big, machte während des Studiums seineDoktorarbeit über die „Medizin und dieEntwicklung von Frauenfeindlichkeitund Antisemitismus in der europäischenGeschichte am Beispiel der Hebammen“(erschienen rororo-Sachbuch 1985: Diemächtigen Diener von P. A. Bochnik).
Nach dem Staatsexamen schloß erdie zweite Ehe mit einer Psychologin,deren Tochter er adoptierte und die dieMutter von Julian wurde.
Da er mangels einer Stelle nicht Chir-urg werden konnte, wurde er Gynäkolo-
ge. Als Oberarzt arbeitete er an zweikleineren Kliniken. Dort rieb er sich an„rückständigen Persönlichkeiten undZuständen“, bis er schließlich, tatkräftigunterstützt von seiner Frau, eine opera-tiv orientierte gynäkologische Praxis mitTagesklinik aufgebaut hat, die sehr er-folgreich läuft.
Rückblickend sagte Peter, daß er ei-gentlich erst mit 28 oder 30 Jahren dieFähigkeit gewonnen hat, auch dannkontinuierlich aufmerksam zu sein, wenndas Interesse am Stoff fehlte. Bis dahinwar eine leidliche Konzentrationsfähig-keit nur bei starkem Interesse vorhan-den, während es bei fehlendem Interessesofort erlosch. Hallowell sagt dazu rich-tig, daß es nicht eigentlich ein Aufmerk-samkeitsmangel ist, sondern eine Auf-merksamkeitsinkontinenz (so zum Bei-spiel, wenn von einer Buchseite die er-sten drei Zeilen gelesen und verstandenwerden und am Schluß der Seite gemerktwird, daß man eigentlich gar nicht mehrweiß, was man gelesen hat – was norma-lerweise bei Übermüdung vorkommt).
Neben dem vollen Berufsleben - auchmit berufspolitischen Aktivitäten - regensich immer wieder Einfälle zu schnelldurchgeführten Änderungen, die aber inverantwortbaren Bereichen bleiben, diez.B. zu kurz entschlossenen weiten Ur-laubsreisen führen. Die sozialistischenUtopien der Jugendzeit sind überlegtenrealistischen Interessenabwägungen gewi-chen (stimmt mit psychiatrischen Erfah-rungen überein: mit 20 Jahren entscheidetsich das Herz für den Sozialismus, mit 35Jahren der Verstand dagegen).
3. Frau R. –„ein hyperkinetischer Lebenslauf“Frau R. wurde uns 60jährig vom Sozial-gericht zur Begutachtung eines Renten-anspruchs zugewiesen.
Ihr Vater war Feinmechaniker bei Zeiss/Jena, die Mutter Hausfrau. Sie wuchs miteinem fünf Jahre jüngeren Bruder auf.Ihre Kindheit und Jugend wurde durchunbändiges hyperkinetisches Verhaltenüberschattet, dem der Vater mit prügeln-der Strenge – erfolglos – entgegen trat. Im6. Lebensjahr wurde sie deshalb mehrereWochen lang in einer psychiatrischen
Universitätsklinik beobachtet, die zwardie Diagnose ‚hyperkinetisches Syndrom’gestellt, therapeutisch aber nichts unter-nommen hat, bis auf eine einjährige Zu-rückstellung in der Schule. Die Grund-schulzeit überstand sie dank des Wohl-wollens von Lehrern und Klassenkame-raden, ohne weiter sitzen zu bleiben. Siewar aber durch ihren Konzentrations-mangel, durch Nervosität, motorischeUnruhe, die es ihr schwer machte, längereZeit sitzen zu bleiben, und durch eineSchreib-Leseschwäche, die heute noch ingeringem Maße nachweisbar ist, in ihrerLernfähigkeit erheblich behindert.
Zu den überdauernden hyperkineti-schen Störungen im Erwachsenenaltersind Beschwerden wie nicht lange sitzenbleiben können, aufstehen müssen, her-umgehen müssen, Beine und Hände un-ruhig halten, ständige Fingerbewegun-gen ausführen, geläufige, meist leichtausgeprägte Symptome, die auch bei FrauR. deutlich waren.
Gegen ihren Wunsch Sportlehrerinzu werden – eine fast ideale Kompensa-tionsmöglichkeit für hyperkinetische Un-ruhe – wurde Frau R. auf väterlichesDrängen in eine Optikerlehre der Fa.Zeiss vermittelt. Der war sie wegen ihrerKonzentrationsunfähigkeit nicht ge-wachsen, wurde dort aber jedoch mitGartenarbeiten beschäftigt, die sie gernetat und die ihrem Bewegungsbedürfnisunauffällig entgegen kam.
20jährig heiratet Frau R. einen Leh-rer, der gerne spielte und trank. In derEhe suchte sie, nicht ganz erfolglos, Sta-bilität und persönliche Selbstsicherheit.Solange ihre beiden Töchter klein wa-ren, war sie etwa zehn Jahre nicht be-rufstätig. Die selbstständige Haushalts-führung mit den wechselnden Aktivitä-ten kam ihr in ihrer Störung sehr entge-gen. Die Ehe scheiterte. Nach einer Schei-dung kam es zu einer kurzen Affäre miteinem anderen Mann, dann zu einerWiederheirat des Vaters ihrer Kinderund nach wenigen Jahren schließlichzur endgültigen Scheidung, nach der ihrdie Verhältnisse völlig über den Kopfwuchsen: Die Töchter hatten Schul-schwierigkeiten, ihr eigener Arbeitsplatzwurde wegen Minderleistung gekündigt,
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Fortbildung
die Wohnung sollte sie räumen. Nachzwei Selbstmordversuchen in einer de-pressiven Verstimmung kam sie 1975 inunsere Frankfurter Psychiatrische Uni-versitätsklinik. Dort wurde das hyperki-netische Syndrom der Kindheit zwarausführlich beschrieben, ohne aber denBegriff zu verwenden. Die Einweisun-gen erfolgten wegen schwerer depressi-ver Verstimmung mit zwei Suizidversu-chen. Unbekannt war damals die Tatsa-che, daß bei Erwachsenen mit hyperki-netischer Vorgeschichte deren typischeStörungen überdauern können, die zukurzschlüssigen Lebensentscheidungenebenso häufig führen, wie zu Überla-stungen, deren Überwindung Besonnen-heit und Konzentrationsfähigkeit vor-aussetzt und deren Fehlen zu chronifi-zierten Erschöpfungs- und Versagens-zuständen führen können, wie eben imFalle von Frau R. So wurde bei uns dieDiagnose „Suizidversuch mit 50 Tbl.Limbatril in familiären und sozialenKonflikten“ gestellt, mit der aus heuti-ger Sicht unrichtigen Charakterisierung„gefühlsarme, hysterische Persönlich-keit“.
Während der nachfolgenden länge-ren Zeit der Arbeitslosigkeit blieben dieBemühungen von Frau R. um eine Ar-beitsstelle erfolglos. Wegen Aufmerksam-keitsstörungen mit der Unfähigkeit, län-gere Zeit zu sitzen und sich z. B. voreinem Computer zu konzentrieren. Vor-übergehend wurde sie als Bürokraft undals Sachbearbeiterin unter etwa leistba-ren Arbeitsbedingungen berufstätig.
Eine Ausbildung als Kauffrau in einerBerufsschule ließ sich anfänglich gut an,sie versagte dann jedoch endgültig we-gen Konzentrationsstörungen, besondersin Prüfungssituationen.
Seit 1983 blieb Frau R. bis heute(2000) arbeitslos. Sie wohnt mit Sozial-hilfe in ihrer alten 3-Zimmer-Wohnung.
Sie kümmert sich gern um ihre fünfEnkel, bei denen, wie auch in der weite-ren Familie, hyperkinetische Syndromenicht aufgefallen sind. Die Töchter sindallerdings beide geschieden, hatten frü-her Schulschwierigkeiten, was bei ver-erbten hyperkinetischen Belastungennicht selten sein soll.
Behandelt und begutachtet wurdeFrau R. von Nervenärzten, Internistenund Orthopäden. Die genannten Ärztehaben die hyperkinetische Störung inder Kindheit zumeist anamnestisch er-wähnt, ohne deren Bedeutung für dievorliegende Behinderung im Erwachse-nenalter zu erkennen:
Im Vordergrund der Beurteilung stan-den depressive Verstimmungen, die seitder Jugend immer wieder als Reaktionenauf krankheitsbedingtes Versagen verstan-den worden sind. Im mittleren Lebensal-ter kamen Wirbelsäulenbeschwerden mitSchmerzen dazu sowie eine chronischeGastritis, Varicosis und Migräne.
Die objektivierten Organbefunde be-einträchtigten zwar die Leistungsfähig-keit, die aber von den meisten Spezialisten
– unter der Voraussetzung schonenderBedingungen für leichte Arbeiten – nochfür zumutbar gehalten wurde. Neben denfachspezifischen Hauptdiagnosen wurdeeine neurotisch-depressive Entwicklungbei insgesamt erhaltener Leistungsfähig-keit gestellt. Eine Rheuma-Klinik stelltedie Diagnose „Fibromyalgie, Fingerpoly-arthrose“ (was nach Rotter bei hyperki-netischem Syndrom häufiger vorkommensoll), Lumbalsyndrom“ und anstelle einespsychischen Befundes: „nervöse Patien-tin“. Ein weiterer Orthopäde: Patientin istnur noch in der Lage, leichte Arbeitenunterhalbschichtig auszuführen, da es sichum einen überdurchschnittlichen Er-schöpfungszustand handelt, bei dem auchzusätzliche Pausen keine längeren Arbeits-zeiten zulassen.
Weihnachtsaufruf der ärztlichen, zahn- und tierärztlichen Organi-sationen für die Hartmannbund-Stiftung „Ärzte helfen Ärzten“
Sehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,mehrere Tausende von Ihnen folgten in den zurückliegenden 45 Jahren des Bestehens der Stiftung„Ärzte helfen Ärzten“ der keineswegs altmodischen oder überholten Mahnung von FriedrichRückert: „Du bringst nichts mit herein, du nimmst nichts mit hinaus, laß eine goldene Spur imErdenhaus“, und bedachten die Stiftung mit großzügigen Spenden. Herausragende Motivewaren dabei sowohl die Dankbarkeit gegenüber dem eigenen Lebensschicksal als auch der vomSolidaritätsgedanken geprägte Wunsch, denjenigen selbstlos zu helfen, die der Unterstützungdurch ihre Kollegen bedürfen.Angesichts der zunehmenden Individualisierung von Lebensstilen und Lebensverhältnissen, aberauch in Anbetracht der finanziell schwierigen Situation im Gesundheitswesen, müssen immergrößere Anstrengungen unternommen werden, um Spenden für die Stiftung einzuwerben.Gleichzeitig bedingen die Probleme im Gesundheitswesen eine permanent steigende Nachfragebei der Stiftung, der wir von Herzen gerne nachkommen würden, wenn es die Mittel unserer allerStiftung erlauben würden.Die Hartmannbund-Stiftung „Ärzte helfen Ärzten“ ist das große Gemeinschaftswerk dergesamten Ärzteschaft. Sie ist ein Gradmesser für das kulturelle und soziale Niveau unsererBerufsgruppe. Die Stiftung dokumentiert durch ihr anspruchsvolles Hilfeprogramm einzigartigdas Engagement einer ganzen Berufsgruppe für ihre Angehörigen. Sie bietet vielen einen sozialenRückhalt und Erfahrungsraum, der für das Meistern ihrer existenziellen Problemlagen von großerBedeutung ist. Helfen Sie bitte, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, daß wir all den Kollegeneine Stütze sein können, die in ihrer momentanen Lebenssituation verzweifelt sind.Mit unserer dringenden Bitte um Hilfe verbinden wir unseren aufrichtigen Dank an alleEinzelspender und Organisationen, die der Stiftung in den letzten 45 Jahren durch ihreUnterstützung geholfen und Mut gemacht haben.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Professor Dr. med. Jörg-Dietrich HoppePräsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages
Dr. med. Manfred Richter-Reichhelm1. Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
und die Vorsitzenden der ärztlichen Verbände
Die Stiftung hat folgende Konten: „Ärzte helfen Ärzten“, Deutsche Apotheker- und ÄrztebankStuttgart Nr.0001486942 (BLZ 60090609), Postbank Stuttgart Nr.41533-701 (BLZ60010070) oder Sparkasse Bonn Nr.24000705 (BLZ 38050000).
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Anamnestisch tauchen immer wiederAngaben auf über Nervosität, Konzen-trationsunfähigkeit, kann nichts zu Endebringen, versagt, ist nervös, unruhig, klag-sam, depressiv.
Da die verschiedenen Gutachten denKern der meisten Beschwerden das über-dauernde hyperkinetische Syndrom mitden typischen Aufmerksamkeitsstörun-gen nicht erkannt und deswegen auchnicht differentialdiagnostisch in Erwägunggezogen haben, unterblieben rational aus-sichtsreiche Behandlngsversuche in derKindheit, z.B. mit Ritalin, später mit An-tidepressiva, die möglicherweise dem gan-zen Lebenslauf eine andere, befriedigen-dere, aktivere und erlebnisreichere Ge-staltung hätten geben können.
Natürlich wissen wir nicht, ob einerechtzeitige und gründliche Behandlungeine solche Wende gebracht hätte, da dieVerarbeitung der Störung von der see-lisch-geistigen und biologischen Bega-bung im übrigen auch vom psychosozia-len Erlebnisschicksal mit abhängt.
Fazit und Zusammenfassung:In allen Fällen von verdächtiger Hyper-aktivität, von Konzentrationsschwierig-keiten, Aufmerksamkeitsstörungen, un-charakteristischen depressiven und - hy-pomanischen Bildern, die manchmal mitSchreib-Leseschwäche, manchmal mitTics kombiniert sind, sollte an die Mög-lichkeit eines überdauernden hyperki-netischen Syndroms gedacht werden und
ein systematischer Therapieversuch inErwägung gezogen werden.
Wer therapeutische Maßnahmen inErwägung zieht, muß sich gründlich mitden vorliegenden pharmakologischenErfahrungen befassen und eine perso-nen-orientierte, kognitive „Besinnungs-therapie“ als Hilfe zur Selbsthilfe in dieWege leiten, die Chancen verbliebenerFreiheitsmöglichkeiten erkennen undnutzen kann.
Anschrift des Verfassers:Zentrum der Psychiatrie derJohann Wolfgang Goethe-UniversitätHeinrich-Hoffmann-Straße 1060528 Frankfurt am Main
In den Leitlinien zu Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivi-tätsstörung (ADHS) kommt ein wichtiges Symptom, wel-ches sich sehr häufig bei diesen Kindern findet, zu kurz. Eshandelt sich dabei um „die den Handlungszielen unange-paßte Motorik in Kraftaufwand und Ausmaß, die Dysko-ordination grober und feiner Bewegungen“, die zwar unterden Merkmalen für diese kindliche Störung angegeben,sonst aber nicht weiter berücksichtigt werden.
Wie bei vielen genetisch bedingten Syndromen, kommtes auch bei der ADHS zur ausgeprägten sensomotorischenIntegrationsstörung (SIS). Aufgrund dieser Vorstellungwerden die betroffenen Kinder mit Physiotherapie undErgotherapie behandelt. Die SIS kann durch den Kinder-arzt ohne weitere Hilfsmittel sehr leicht diagnostiziert wer-den. Es bietet sich hier neben komplizierteren Verfahren dervon Coenen angegebene motokybernetische Test an. DieseUntersuchung ist schnell durchgeführt, bewertet alltäglicheBewegungen der Kinder und erfordert keinerlei Vorkennt-nisse. Die sensomotorische lntegrationsstörung wird da-durch meßbar. Damit wird eine zuverlässige Therapiekon-trolle dieser Teilsymptomatik möglich.
Die SIS ist immer mit einer Propriozeptionsstörung ver-gesellschaftet, die es den Kindern unmöglich macht ihreMotorik ausreichend zu koordinieren. Ohne eine angemes-sene Propriozeption ist eine zielgerichtete Bewegung nichtmöglich. Die Bewegung aber ist Grundlage der Propriozep-tion. Bei allen Kindern mit SIS findet man die Symptomatikder muskuloskelettalen Dysfunktionen in Verbindung mitTonusasymmetrien der Muskulatur und des Bindegewe-bes. Diese Funktionsstörungen vereiteln eine ordentlichesensomotorische lntegrationsstörung. Nicht jede ADHS
Kommentar zu dem Beitrag:
Kennen sie hyperaktive-aufmerksamkeitsschwache Erwachsene?geht mit einer SIS einher, wohl aber ist jede SIS mit einerungenügenden Handlungskontrolle vergesellschaftet.
Wir beobachten seit vielen Jahren, daß Kinder mit SISüberzufällig häufig die muskuloskelettalen Funktionsstö-rungen bereits im Säuglingsalter zeigen (Tonusasymmetrieoder Schräglagedeformität) und als Heranwachsende Sko-liosen ausbilden.
Die Diagnostik der SIS lohnt sich, weil sich für die Kinderteilweise sehr wirksame therapeutische Konsequenzen er-geben. Eine kindgerechte manualmedizinische Behandlung,vorzugsweise unter Betonung der Atlastherapie nach Ar-len, kann die muskuloskelettalen Dysfunktionen lindernund in vielen Fällen auch beseitigen. Dadurch verbessertsich die Propriozeption und die sensomotorische Integrati-on. Die ehemals ungeschickten Kinder verbessern ihreMotorik und werden allein dadurch in nicht unerheblichemMaße psychisch entlastet. Die Berichte über verbessertesSozialverhalten und bessere Schulleistungen nach differen-zierter manualmedizinischer Behandlung sind häufig. Vordem Hintergrund der alten Erkenntnis des Mens sana incorpore sano sit, sind diese Folgen nicht verwunderlich.
Die geistige und körperliche kindliche Entwicklung istals Einheit zu betrachten. Wenn die Manuelle Medizin eineinzelnes therapeutisches Fenster für die vielschichtige Sym-ptomatik der ADHS öffnet, sollte sie genutzt werden. DieBeurteilung des Ergebnisses der manualmedizinischen Be-handlung mit Atlastherapie nach Arlen sollten nach unsererErfahrung der Gabe von Methylphenidat vorgeschaltetwerden.
Dr. Henning Lohse-Busch, Bad Krozingen
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 525
Aktuelles
„Nach Identität fragen wir vor allemdann, wenn sie in der Krise steckt“. EinStreit um unterschiedliche Wertvorstel-lungen müsse jedoch nicht unbedingt alsKrise bezeichnet werden, stellte dieFrankfurter Philosophin, Professor Dr.Barbara Merker, mit Blick auf die Heil-berufe fest. Es sei weniger eine Krise, alsvielmehr der Wandel der ärztlichen Rol-le zu konstatieren. Zu ihrer Jahresta-gung in Frankfurt hatte die Akademiefür Ethik in der Medizin zahlreiche Refe-renten eingeladen, die sich mit dem The-ma „Heilberufe auf der Suche nach ihrerIdentität“ auseinandersetzten.
Wie sehen wir uns? Wie sehen unsandere? Daß Selbstverständnis undFremdbeschreibung oft nicht mehr dek-kungsgleich sind, führen nicht nur dieMedien vor Augen. Auch zwischen denBerufsgruppen selbst gibt es Spannungen,die einer gemeinsamen Identität im Wegestehen. Dies trifft vor allem auf das Ver-hältnis von Ärzten und Pflegepersonal zu.Für die Probleme machten Referenten wieProfessor Dr. Winfried Hardinghaus,Georgsmarienhütte, und die MünchnerMedizinethikerin Irmgard Hofmann feh-lende gegenseitige Anerkennung verant-wortlich. Wie wichtig Kommunikationfür die Verbesserung der Zusammenar-beit beider Gruppen und damit auch fürdas Wohl des Patienten ist, erklärte An-nette Laupert, Kinderkrankenschwesteram Zentrum für Pädiatrische Hämatolo-gie und Onkologie des Frankfurter Uni-versitätsklinikums.
„Wir haben zunächst einmal mitein-ander gesprochen“, beschrieb Frau Lau-pert die ersten Versuche ihrer Abteilung,neue Wege der Kooperation zu beschrei-ten. In gemeinsamen Diskussionen ent-wickelten die Mitarbeiter ein Leitbild,um die Divergenzen zwischen Ärztenund Pflegepersonal zu überwinden. „Es
Eine Sprache sprechen
Die Heilberufeauf der Suche nach ihrer Identität
hat eineinhalb Jahre gedauert, bis wir zueinem Konsens gelangt sind“, sagte dieKinderkrankenschwester. Dr. med. Ge-rald Neitzke, Hannover, sprach sich füreine gemeinsame Motivation von Ärz-ten und Pflegepersonal unter dem Mot-to „Begleitung kranker Menschen in ih-rem Kranksein“ aus.
Obwohl er sich in seinem Vortrag inerster Linie mit den Aufgaben des Arztesbeschäftigte, ging Professor Dr. med.Klaus-Jürgen Klebingat, Greifswald,partiell auch auf die Rolle des Pflegeper-sonals ein. An Hand von berührendenEinzelschicksalen stellte er das Modell-projekt „Der frühe Patientenkontakt“am Greifswalder Krankenhaus vor undschilderte die Notwendigkeit, einen Pati-enten beim Sterben menschlich und me-dizinisch zu betreuen. Für das Ziel „er-trägliches Lebensende“ müßten Arzt,Pflegende und Patient zusammenfindenund eine Sprache sprechen. Offenheitund Verständnis stünden dabei im Vor-dergrund: „Nichts isoliert mehr als dieLüge“. Die zunehmende Einbettung indie Institution des Medizinbetriebs ent-binde den Arzt nicht von seinen mora-lisch-ethischen Verpflichtungen; die ver-antwortungsbewußte Begleitung des Ster-benden sei eine der größten ärztlichenHerausforderungen.
Der Arzt am Scheideweg: Lebenser-haltung und wissenschaftlicher Fort-schritt um jeden Preis? Professor Dr.med. Otmar Wiestler, Bonn, referierteüber Manipulationen durch die Trans-plantation embryonaler Stammzellen.Mit dieser Forschung sah er in der Zu-kunft unter anderem Therapiemöglich-keiten für Epilepsie und Multiple Sklero-se verknüpft.
Kaum größer als die Hand des Arztes,die sich behutsam über seinen Körperlegt: Vor dem auf die Leinwand proje-
zierten Dia eines winzigen Frühchens,berichtete der Frankfurter NeonatologeProfessor Dr. med. Volker von Loewe-nich, daß es im Verhältnis zu den Früh-geborenen Unterschiede zwischen Ärz-ten und Schwestern gebe. So plädiertendie mit der Betreuung der kleinen Patien-ten betrauten Schwestern in Diskussio-nen mit Ärzten gelegentlich dafür, lei-dendes Leben nicht weiter zu erhalten.
Als Mischung aus Aktivität und Sen-sibilität umschrieb der Neonatologe dieIdentität seiner Berufsgruppe. Neben derFunktion des „Reparateurs“ und desWissenschaftlers übe der Arzt in derFrühgeborenenmedizin auch die Rolledes Navigators aus, da er die zwischenHoffnung und Leid schwankenden El-tern führen müsse. Darüber hinaus aberwerde die Rollendefinition angesichtsvon gesellschaftlicher Erwartung, Mach-barkeit und eigener Verantwortung zu-nehmend diffuser: „Wir sind Gratwan-derer. Wichtig ist die Empathie mit denBetroffenen.“
Schon das Studium lasse keine Zeitfür hehre Gedanken zur ärztlichen Iden-tität, prangerte der Hauptgeschäftsfüh-rer der Bundesärztekammer, ProfessorDr. med. Christoph Fuchs, in Frankfurtan. Auch die „Verrechtlichung“ derMedizin und aktuelle Bemühungen umein Patientenschutzgesetz - soll der Pati-ent etwas vor dem Arzt geschützt wer-den?- verringerten die Schwierigkeiten,mit denen sich Ärzte zur Zeit konfron-tiert sähen, keineswegs. Doch ein neuesSelbstverständnis brauche der Arzt nicht.Er solle die wichtigen Aussagen der Be-rufsordnung zum Patienten-Arzt-Ver-hältnis oder zu ethischen Positionen be-achten und sich nicht nur als Heiler undMacher sondern auch als Steuermannverstehen.
Katja Möhrle
526 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Mit meinen Augen
Briefe sind oft Abbilder des Lebens. Malangenehm, mal weniger. Nicht andersdie Briefe, die an die Kammer adressiertsind. Mal sind sie sachlich, mal empö-rend, mal um Rat bittend oder um Hilfe,dann wieder nörgelnd – aber immer schil-dern sie das, was die Kammermitgliederinteressiert, beziehungsweise nervt.
Sie sind Abbild dessen, was man die„Stimmung draußen“ nennt. Machenwir uns nichts vor. Die Stimmung istnicht gerade himmelhochjauchzend –eher betrübt. Das Ansehen der Körper-schaften (sowohl der Kammer als auchder KV) ist in den Augen ihrer Mitglie-der nicht besonders hoch. Eigentlich keinWunder, denn die Erwartungen sindmeist groß, doch nicht alles, was wün-schenswert wäre, ist machbar. Schönwär’s, wenn sich jeder seine Kammernach seinem Gusto basteln könnte, sowie man ein Haus aus Legosteinen baut.Aber das Leben ist halt kein Märchen.
Die Stimmung in der Ärzteschaft istalles andere als rosig. In der „Bildzeitungfür Hausärzte“, der Medical Tribune(das ist nicht die Meinung des Autors,sondern Zitat aus einem erbosten Briefder HNO-Ärzte an die KV Hessen),wurden vor kurzem „einige typischeÄußerungen von Ärzten zu ihrer Kam-mer“ (wiederum ein Zitat aus einemanderen Brief, diesmal adressiert an dieKammer) veröffentlicht, wobei ein erbo-ster Mediziner die Kammer als den „über-flüssigsten Verein“ bezeichnet.
Genau das aber ist das Problem derKörperschaften. Wenn Kammer oderKV Vereine wären, könnten die Ärzte
Die Kammer –„der überflüssigste Verein“?
nach Belieben in sie ein- bzw. aus ihnenaustreten, denn die Mitgliedschaft inVereinen ist per se freiwillig. Aber Kam-mer und KV sind keine Vereine, sondernKörperschaften öffentlichen Rechts mitZwangsmitgliedschaften. So wollte undwill es ihr Schöpfer – der Gesetzgeber. Erhat die beiden Gremien offenbar nichtzum Wohle der Mediziner geschaffen,sondern um sich selbst zu entlasten. So-wohl von der Aufsicht, als auch vonAufgaben und der damit verbundenenBürokratie, was ja sonst ihm zur Lastfallen würde. Und nicht zu vergessen hatVater Staat die anfallenden Kosten eben-falls großzügig der ärztlichen Selbstver-waltung überlassen, anstatt sie selbst zutragen.
Die Körperschaften sind nolens vo-lens verpflichtet, ob es ihren Mitgliedernpaßt oder nicht, dem Gesetzgeber zufolgen. Daß den Zwangsmitgliedern dasnicht besonders schmeckt, ist eine ande-re Sache, aber dura lex sed lex...
Andererseits bemühen sich beideKörperschaften letztendlich aber doch,Serviceleistungen für ihre Mitglieder zuerbringen. Zugegeben, nicht immer er-folgreich, doch über einige Verbesserun-gen kann man dennoch sprechen. DieKammer hat da durchaus einiges vorzu-weisen. Schon in der letzten Legislatur-periode wurden Jahr für Jahr die Kam-merbeiträge gesenkt, die Verwaltungwurde zum Teil mit neuester Apparaturausgestattet und rationalisiert, die Bear-beitung der Anliegen der Mitgliederwurde beschleunigt, und in Bad Nau-heim entsteht ein neues Seminargebäude
der Akademie, dasallen Ärzten zurVerfügung stehenwird. Sicherlich istnoch nicht allesGold, was glänzt,aber den Willenund die Bemühun-
gen sollte man schon anerkennen.Und ganz sicher ist es nicht so, wie ein
frisch gebackener Abgeordneter glaubt,der in einem Brief an den Präsidenten derLÄK von „Mauscheleien“ spricht, weil......die konstituierende Abgeordnetenver-sammlung sehr harmonisch verlaufensei. Der Schreiber war darüber umsomehr voller Empörung als er, wie er mitStolz verlauten ließ, im Namen von 80Mitgliedern spreche, die er in der Kam-mer vertrete. Pas mal, würde der Franzo-se sagen, nur vor lauter Stolz scheint erdabei völlig übersehen zu haben, daßdas nicht einmal 0,3 Prozent der Kam-mermitglieder entspricht.
Dabei sollte es einem so politisch en-gagierten Kollegen (schön wär’s trotz-dem, wenn es mehr davon gäbe) dochfreuen, daß gerade wir in Hessen um dasgute Miteinander und um die Zusam-menarbeit aller Fächer sowie politischerRichtungen (um was uns viele andereKammern beneiden) bemüht sind. Auchim Präsidium sind, entsprechend denMandatszahlen, alle Gruppierungen ver-treten, die eine größere Zahl von Stim-men bei den Wahlen bekommen haben.Ein bißchen komisch ist es dann schon,von „Mauschelei“ zu reden...
Vielleicht sind dem Schreiber nur „dieGäule ein bißchen durchgegangen“ inseinem Bemühen, durch Kritik zu einerbesseren Wirkung der Kammer „nachinnen“ beizutragen.
Briefe sind Abbilder des Lebens. Dochsie sind auch Bindung der Kammer zuihren Mitgliedern. Schreiben Sie also anIhre Kammer. Auch kritisch, wenn essein muß. Wobei ein paar nette Worte abund zu sicherlich auch nicht schlechtwären...
ski
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Hessisches Ärzteblatt 12/2000 527
Arzt- und Kassenarztrecht
Einige Verlage können es anscheinendnicht lassen. Unter Mißachtung berufs-und wettbewerbsrechtlicher Vorschrif-ten versuchen sie ihre Ärzteverzeichnissezu füllen. Zwei der zumindest in derVergangenheit immer wieder verwende-ten Methoden sollen hier näher unter dieLupe genommen werden.
In der ersten Variante wird dem Arztein Eintragungsangebot in Gestalt einerRechnung übersandt, die ihm einen be-reits erfolgten Eintrag vorspiegelt. In derHektik der täglich anfallenden Praxis-korrespondenz wird der Rechnungsbe-trag ohne genauere Prüfung überwiesenund irrtümlicherweise erst damit einVertragsverhältnis abgeschlossen.
In der zweiten Variante wird demArzt eine Korrekturofferte übersandt,die auf der Vorderseite den Eindruckerweckt, der Standardeintrag sei kosten-los. Durch seine Unterschrift und Rück-sendung soll der Arzt lediglich darlegen,ob sich eventuell Änderungen zu demEintragungsvorschlag des Verlages er-geben. Versteckt auf der Rückseite be-findet sich jedoch im Kleingedruckten,den allgemeinen Geschäftsbedingungen,der Hinweis, daß für den Abdruck desStandardeintrages ein nicht unerhebli-cher Geldbetrag anfällt; im Durchschnittzwischen DM 300,– und DM 500,–.Gibt der Arzt seine Unterschrift und sen-det die Offerte zurück, so entsteht, ent-gegen seiner Vorstellung, ein Vertrags-verhältnis. Das böse Erwachen kommteinige Zeit später, wenn er die Rechnungdes Verlages erhält. Mahnungen undRechtsstreite sind die Folge.
„Dubiose Geschäftemit Ärzteverzeichnissen“
Wenn Sie ebenfalls ein Angebot überden Eintrag in ein Ärzteverzeichnis er-halten haben, so sollten Sie im ZweifelIhre Landesärztekammer zur Seriositätder Anbieter befragen. Bei Bedarf wirddiese die Wettbewerbszentrale einschal-ten, die den Verlag zur Abgabe einerstrafbewehrten Unterlassungserklärungauffordern kann. Zeigt sich der Verlaguneinsichtig, so kann sie eine einstweili-ge Verfügung vor Gericht erwirken, diedem Verlag die Unterlassung bei Mei-dung eines Ordnungsgeldes in Höhe biszu DM 500.000,– aufgibt.
Manuel Maier, AssessorRechtsabteilung
Soweit sich ein Verlag dieser Metho-den bedient, begeht er nicht nur eine Irre-führung, sondern verleitet den Arzt ob-jektiv zu einem Berufsrechtsverstoß. Dennnach Kapitel D I Nr. 3 Abs. 4 der Berufs-ordnung für die Ärztinnen und Ärzte inHessen dürfen sich Ärzte in für die Öffent-lichkeit bestimmte Informationsmediennur eintragen lassen, wenn sie allen Ärz-ten zu denselben Bedingungen gleicher-maßen mit einem kostenfreien Grundein-trag offenstehen und sich die Eintragun-gen grundsätzlich auf ankündigungsfähi-ge Bezeichnungen beschränken. Im Er-gebnis begeht der Verlag damit einen Ver-stoß gegen das Gesetz zur Bekämpfungdes unlauteren Wettbewerbs.
Deutsches ÄrzteverzeichnisDer SEG-Verlag mit Sitz in Wiesloch hat in den vergangenen Wochen bei Ärzten füreinen Eintrag in ein ‚Deutsches Ärzteverzeichnis’ geworben. Gemäß den auf derRückseite der sog. ‚Korrekturofferte’ aufgedruckten Allgemeinen Geschäftsbedingun-gen kostet der Standardeintrag DM 369,50 zzgl. Mehrwertsteuer.
Mit Schreiben vom 11. August hat die Wettbewerbszentrale den Verlag abgemahnt.Die Antragsgegnerin ließ durch ihre Anwälte vortragen, daß sie grundsätzlich allenÄrzten einen kostenfreien Grundeintrag anbiete, ihr Konzept also die Vorgaben derärztlichen Berufsordnungen erfülle.
Die Wettbewerbszentrale sah hierin eine reine Schutzbehauptung, da in den Werbe-schreiben auf den angeblich kostenfreien Grundeintrag nicht hingewiesen wird. Siebeantragte daher beim LG Heidelberg eine einstweilige Verfügung.
Mit Beschluß vom 8. September 2000 – 11 O 124/00 KfH – hat das LandgerichtHeidelberg dem Verlag untersagt, Ärzte in der beanstandeten Weise anzuschreiben.
Die Wettbewerbszentrale regt an, evtl. in den jeweiligen Mitteilungsblättern auf dieWettbewerbswidrigkeit dieser Eintragungen hinzuweisen. Weitere Informationen kön-nen unter dem Az F 40787/00 angefordert werden.
Ein Markenzeichen des Jubilars ist seinesprichwörtliche Bescheidenheit. Darumwar es nicht leicht, ihm schließlich dieZustimmung zu diesem Geburtstags-glückwunsch abzuringen. Das vorweg.
Aus allen bedeutenden Aufgabengebie-ten, in die Wilhelm Theopold berufenund gewählt wurde, hat er sich altersbe-dingt in sein Studierzimmer zurückgezo-gen. Wenn ich ihn mit einem Stapel ausseiner Feder geflossenen Bücher besu-che, um sie von ihm signieren zu lassen,– die damit Bedachten freuen sich dar-über – dann steigen in den Gesprächendie Erinnerungen wieder auf, die um diegemeinsam erlebte und gestaltete Stan-despolitik kreisen. Dabei kann er einSchmunzeln nicht unterdrücken, wennich ihn daran erinnere, wie er als Vorsit-zender des Marburger Bundes, in derStadt, deren Namen dieser bedeutendeärztliche Berufsverband trägt, mir Briefediktierte, die ich nur mit Stichwortenerfaßte, weil ich der Stenographie nichtmächtig war. Dann blitzen aber auchseine Augen wieder auf, wenn wir davonsprechen, wie wir dem Land Hessen fürdie Marburger und Gießener Universi-tätskliniken die Beseitigung des unglück-lichen Volontärassistenten abrangen unddiese in den Stand des tariflich entlohn-ten wissenschaftlichen Assistenten set-zen konnten. Und wer spricht heute nochvon dem Elend der jungen Ärztinnenund Ärzte aus dieser Zeit - sie arbeitetenmeist neunzig Stunden unentgeltlich inder Woche - und das, als die Währungs-reform schon Jahre hinter uns lag?
Als die Landesärztekammer Hessensich 1956 als Körperschaft des öffentli-chen Rechts konstituierte, wählte die ersteDelegiertenversammlung Wilhelm Theo-pold zum Vize-Präsidenten und wieder-holte dieses vier Jahre später, und füreine weitere Legislaturperiode rief sie ihnin das Amt des Kammerpräsidenten. Indiesen zwölf Jahren konnte er mit Ge-nugtuung verfolgen, wie sein Antrag aus
Zum Geburtstag vonProfessor Dr. med. Wilhelm Theopold
dem Jahr1952, dasWeiterbi l -dungswesendurch dieLandesärz-t ekammerzentral zuge s t a l t en ,dazu führte,daß es in der
Folgezeit im Bundesgebiet allgemein alsvorbildlich angesehen wurde. Das galtauch für die ärztliche Fortbildung, die er,wie sein damaliger Hauptgeschäftsfüh-rer, in Bad Nauheim fest verankert wis-sen wollte. Das heutige Fortbildungs-zentrum der Kammer mit seiner erfolg-reichen Akademie für ärztliche Fortbil-dung und Weiterbildung legen Zeugnisab für den damals als richtig vorgeschla-genen Weg. Im hessischen Landesge-sundheitsrat fiel ihm die Rolle des Vor-sitzenden des Ausschusses „vorbeugen-de Gesundheitspflege“ auch deshalb zu,weil der Kliniker sich zum Ziel gesetzthatte, regelmäßige Vorsorgeuntersu-chungen in die gesetzliche Krankenver-sicherung einzuführen, was gelang. Die-se segensreiche Leistung ist nicht hochgenug einzuschätzen, auch deshalb, weilsich erhebliche Widerstände mit unter-schiedlicher Gründung auftürmten, dieer mit wissenschaftlich fundierter Über-zeugungskraft und geschickter Diplo-matie zu beseitigen wußte. Wer das ausunmittelbarer Nähe miterlebte, darf ihmdieses Zeugnis mit großem Respekt aus-stellen.
In der Auseinandersetzung zwischender deutschen Ärzteschaft um die „Re-formvorstellungen“ des Hauses Blank(Bundesminister für Arbeit und Sozial-ordnung), in die schließlich der damaligeBundeskanzler Konrad Adenauer ent-scheidend Einfluß nahm, verteidigte Wil-helm Theopold die Position der frei prak-tizierenden Ärzte in Wort und Schrift mitbeispielloser Energie und trug schließlich
auch persönlich zur Abwendung einesverhängnisvollen Weges wesentlich bei.
Der Chef der bedeutenden Kinderkli-nik in Frankfurt am Main Höchst, demauch Ausbildung und Weiterbildungseiner Mitarbeiter immer ein besonderesAnliegen waren, kann bis heute mit Stolzund Genugtuung feststellen, wie anhäng-lich die Eltern seiner kleinen Patientengeblieben sind und wie seine Kliniksmit-arbeiter sich mit Wissen und Können inihrer unterschiedlichen ärztlichen Tätig-keit bewährt haben.
Und ganz nebenbei: Dem damaligenhessischen Sozialminister schlug er fürseine Klinik eine völlig neue Struktur desärztlichen Stellenplans vor, um bewähr-ten Mitarbeitern verantwortliche Stel-lungen zu verschaffen. Daneben forder-te er spezielle Beratungsstellen an derKlinik, um die Zusammenarbeit mit denniedergelassenen Ärztinnen und Ärztenund der Klinik zu vertiefen.
Vierzig Jahre war Professor WilhelmTheopold Hauptschriftleiter des Hessi-schen Ärzteblattes. Diese Tätigkeit fandanläßlich seines Ausscheidens vor zweiJahren eine ehrenvolle Würdigung durchdie Herausgeber, den Präsidenten derLandesärztekammer und den Vorsitzen-den der Kassenärztlichen Vereinigung.Nur so viel dazu: Die nicht von ihm zuverantwortende zu geringe Seitenzahl imÄrzteblatt hinderten den Schriftstellerund Künstler daran, das Mitteilungs-blatt der Körperschaften vornehmlichauch zu einem kulturellen Dialog mitden Angehörigen eines elitären Standes,wie er den seiner Berufsangehörigennannte, zu machen, wie er das schon mitdem Deutschen Ärzteblatt unter seinerFederführung in Gang gesetzt hatte.
Nach seinem Ausscheiden aus denehrenamtlichen Funktionen der Landes-ärztekammer Hessen widmete er sichnunmehr verstärkt dem BundesverbandDeutscher Schriftsteller-Ärzte, an dessenSpitze er dann zehn Jahre stand undheute Ehrenpräsident ist. Ihm ist einesichtbare Weiterentwicklung dieses be-deutenden Bundesverbandes gelungen.Die Bibliothek in Bad Nauheim und einumfangreicher Rundbrief (jeweils um die100 Seiten) für die Mitglieder sind auch
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 529
Von hessischen Ärzten
Für seine herausra-genden Leistungenin der medizinischenFortbildung wurdeProfessor Dr. med.Konrad Schwemm-le am 18. Oktober2000 in Bad Nau-heim die Ernst von
Bergmann-Plakette verliehen. Seit dem1.5.1976 leitet der 1934 in Erlangengeborene Facharzt für Chirurgie, der1972 die Teilgebietsbezeichnung “Kin-derchirurgie” erlangte und sich 1971 inErlangen habilitierte, die Klinik für All-gemein- und Thoraxchirurgie am Zen-trum der Justus-Liebig-Universität Gie-ßen. Besondere internationale Anerken-nung genießt er für seinen Einsatz aufdem Gebiet der Tumorchirugie. 1983wurde Professor Dr. Schwemmle in denVorstand der Akademie für ärztlicheFortbildung und Weiterbildung derLÄKH gewählt; seit 1984 ist er außer-dem Vorsitzender des Widerspruchaus-schusses in den operativen Gebieten.
Professor Dr. med.Hermann-Joachim.Glaser, Fulda, wur-de auf der Jahresta-gung der MGG indas Amt des Präsi-denten der Mittel-deutschen Gesell-schaft für Gastroen-
terologie gewählt und zum apl. Universi-tätsprofessor der Westfälischen Wil-helms-Universität, Münster, ernannt.
Professor Dr. med.Wolfgang Weidner,Gießen, wurde aufder Jahrestagung derDeutschen Gesell-schaft für Urologiein Hamburg mitdem Felix-Martin-Oberländer Preis für
seine besonderen Verdienste in der Fort-und Weiterbildung ausgezeichnet.
hier ein beredtes Zeugnis seines erfolg-reichen Wirkens.
Auf seine literarischen Werke sei nocheinmal hingewiesen.
Schiller – Sein Leben und die Medi-zin, Stuttgart 1954. Der Herzog und dieHeilkunst, Die Medizin an der HohenCarlsschule, Köln und Berlin 1967.Theopolds Tierleben (Zeichnungen undVerse, Privatdruck), Frankfurt a.M.1975. Hab ein kostbar Gut erfleht - EinEssay über Votivmalerei, München1977. Votivmalerei und Medizin, Mün-chen 1978, 2. Auflage 1981. Das Kindin der Votivmalerei, München 1981.Mirakel – Heilung zwischen Wissen-schaft und Glauben, München 1983.Medizinisch-literarischer Almanach aufdas Jahr 1986, München 1985. Aufsät-ze und Essays in Zeitschriften, darunterdie Serie: „Doktor und Poet dazu“ im
Hessischen Ärzteblatt. Doktor und Poetdazu – Dichterärzte aus sechs Jahrhun-derten (Edition Deutscher Schriftsteller-ärzte), Mainz, 1. Auflage 1986, 2. Aufla-ge 1987. Lose Lieder (Edition DeutscherSchriftstellerärzte), Mainz 1991.
Wilhelm Theopold war Sanitätsoffi-zier der Reserve im II. Weltkrieg undwurde für seinen mutigen Einsatz bei derBergung und Betreuung der Verwunde-ten mehrfach ausgezeichnet. In den Frie-densjahren erhielt er den Adolf-GrimmePreis, die Ernst-v.-Bergmann-Plakette derBundesärztekammer, das Bundesver-dienstkreuz Erster Klasse, die Ehrenpla-kette in Gold der LandesärztekammerHessen, die Bernhard-Christoph-Faust-Medaille des Landes Hessen 1985. Eh-renpräsident des Deutschen Ärztetageswar er 1988. Den Literaturpreis der Bun-desärztekammer erhielt er 1988, die Wil-
helm-von Humboldt-Medaille des Bun-desverbandes der Freien Berufe 1992,die Hildegard-von-Bingen-Medaille1993, die Schauwecker-Plakette 1993.Das Land Hessen zeichnete ihn 1998 mitdem Hessischen Verdienstorden aus.
Meinem lieben Freund Wilhelm dan-ke ich für all’ die Jahre, nun mehr als einhalbes Jahrhundert, für den gemeinsa-men Weg, auf den wir nicht ohne Grundmit Stolz und Freude zurückblicken kön-nen. Auf diesem Wege reihe ich mich einin die große Zahl derer, die ihm zurVollendung seines 85. Lebensjahres am12. Dezember herzlich gratulieren unduns wünschen, daß wir seines Rates undseiner Freundschaft noch lange sichersein können.Herzliche Glückwünscheund ad multos annos
Horst Joachim Rheindorf
Ehrungen
Bild
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Professor Dr. med.Hans-Joachim Woi-towitz erhielt die Eh-renplakette in Silberan seinem 65. Ge-burtstag in Bad Nau-heim. Mit dieserAuszeichnung wür-digte die Landesärz-
tekammer den 1935 in Allenstein, Ost-preußen, geborenen Direktor des Insti-tuts für Arbeits- und Sozialmedizin ander Justus-Liebig-Universität Gießen fürsein überdurchschnittliches Engagementund seine Mitwirkung in der ärztlichenSelbstverwaltung. Professor Dr. Woito-witz habilitierte sich 1971; 1985 wurdeer Vorsitzender der Hessischen Akade-mie für Betriebs-, Arbeits- und Sozialme-dizin. Der Arzt ist Vorsitzender des Sek-tionsvorstandes Arbeitsmedizin der Aka-demie für ärztliche Fortbildung und Wei-terbildung.
Bild
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530 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Von hessischen Ärzten
Arzt und Wirtschaft
Der Aufbau der Altersvorsorge ist fürden Arzt die Planung über einen langenZeitraum. Wenn auch die Leistungendes Versorgungswerkes die Basis derAltersversorgung ist, so muß der verant-wortungsbewußte Arzt die finanzielleLücke schließen, die sich ansonsten zwi-schen seinen Ausgaben und den zu er-wartenden Einnahmen im Ruhestandergeben würde. Diese Lücke ist nur überdie private Vorsorge zu schließen.
Das Bewußtsein zur privaten Vorsorgewird nicht zuletzt auch durch die in jüng-ster Zeit sehr offene Aufforderung seitensder Politik geschärft, eine verstärkte Al-terssicherung in subsidiärer Eigenverant-wortung vorzunehmen. Nicht zuletzt un-ter dem Diktat des demographischen
Zukunftsorientierte Ergänzungder Altersvorsorge
Strukturmodells, nachdem zukünftig dasAlter in der Bevölkerung die dominanteGewichtung erhält, sind die Appelle einSignal in die richtige Richtung.
In der privaten Altersvorsorge spieltdie Lebensversicherung eine wichtigeRolle. Eines der entscheidenden Argu-mente ist ohne Zweifel die Sicherheit,das bei diesem Investment viel stärkerzum tragen kommt als beispielsweise beieinem Engagement in Investmentfondsoder Aktien. Die Versicherungsunter-nehmen garantieren ihren Kunden beiAbschluß der Lebensversicherung einenMindestzins und übernehmen so dasKapitalmarktrisiko. Zusätzlich beteili-gen sie ihre Kunden an dem erwirtschaf-teten Überschuß und der ist mit 90 Pro-zent Beteiligung gesetzlich vorgeschrie-ben. Tatsächlich werden dem Kundenaber wesentlich mehr gutgeschrieben. Einweiteres Argument kommt hinzu: Nurdie Lebensversicherung bietet währendder Laufzeit eine Absicherung bei Be-rufsunfähigkeit oder den Hinterbliebe-nen im Fall des Todes ein “finanzielles
Netz”.Die Landesärztekammer Hessen hat
mit der Deutschen Ärzteversicherung,Köln, eine zukunftsorientierte Ergän-zung der Altersvorsorge für die Mitglie-der der Landesärztekammer abgeschlos-sen. Es ist ein Gruppenvertrag, der dieRisikobereiche Berufsunfähigkeits-, Al-ters- und Hinterbliebenenversorgungumfaßt. Neben einer gegenüber ver-gleichbaren Einzelversicherung günsti-geren Prämie und einem vereinfachtenAntragsverfahren ist auch die attraktiveRendite als besonderes Merkmal diesesAngebotes hervorzuheben.
Dieser Vertrag ist exklusiv nur für Mit-glieder der Landesärztekammer Hessen.Weitere Informationen können unter derTelefonnummer 0221 148 22700Fax-Nummer 0221 148 21442oder per [email protected] werden.
Deutsche Ärzteversicherung
Privatdozent Dr.med. Martin Engel-hardt, Frankfurt,wurde bei der Voll-versammlung derDeutsch-Österrei-chisch-Schweizeri-schen Gesellschaftfür Orthopädisch-
Traumatologische Sportmedizin (GOTS)zum Präsidenten dieser Organisationgewählt.
Dr. med. Robert Rö-mer, ehemals Rüs-selsheim, jetzt BadNauheim, beging am20. November sei-nen 80. Geburtstag.Als begeisterter undengagierter homöo-pathischer Arzt hat
er viele Jahre neben seiner homöopathi-schen Praxis in Rüsselsheim mehrereGenerationen von Ärzten in unentgeld-lichen Seminaren als Weiterbildungsbe-vollmächtigter der LÄK Hessen zur Zu-satzbezeichnung ‚Homöopathie‘ verhol-fen.
Dr. med. LutzBergau, Frankfurt,Leiter des Medizini-schen Dienstes derDeutschen Lufthan-sa AG wurde vonder Aerospace Me-dical Association inWürdigung seiner
besonderen Leistungen auf dem Gebietder Flugmedizin mit dem Boothy-Ewards-Award ausgezeichnet.
The Taunus InternationalMedical Society is closing!Information:Dr. Karl Wetklo, Schwalbach/Ts.
Telefon 06196/83233
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 531
AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG UND WEITERBILDUNGDER LÄNDESÄRZTEKAMMER HESSEN
Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Telefon 06032/782-0, Telefax 06032/782-220e-mail-Adresse: [email protected]
ALLGEMEINE HINWEISEPROGRAMME: Die Akademie muß sich kurzfristige Änderungen vorbehalten. Wir bitten um Verständnis!ANMELDUNGEN: Bitte schriftliche Anmeldungen an die Akademie (s.o.). Bei der Vielzahl der Seminare gilt Ihre Anmeldung alsangenommen, wenn wir keine Absage z. B. wegen Überbelegung schicken. Anmeldebestätigungen und schriftliche Zusagen - mitZahlungsaufforderung - können wir nur bei den Kursen versenden. Beachten Sie bitte jeweils die organisatorischen Angaben, insbesonderezu den Anmeldungen!TEILNAHMEGEBÜHREN: Sofern nichts anderes angegeben ist: 70,— DM/halber Tag, 120,— DM/ganzer Tag für Nicht-Mitglieder der Akademie - zu zahlenam Tagungsbüro. Für die Ärzte im Praktikum ist die Teilnahme an AiP-Seminaren kostenlos.MITGLIEDSCHAFT: Es besteht die Möglichkeit, am Tag der Veranstaltung die Mitgliedschaft zu erwerben, mit Ausnahme der Kurse und Veranstaltungen, fürdie die Teilnahmegebühr vorher entrichtet werden muß; dann kann die Mitgliedschaft nur mit der Anmeldung beantragt werden, und nur dann gelten diereduzierten Teilnahmegebühren. Der Jahresbeitrag für die Akademiemitgliedschaft beträgt zur Zeit 150,- DM.ÄRZTE IM PRAKTIKUM: Die mit AiP gekennzeichneten Veranstaltungen werden a u c h für den „Arzt im Praktikum“ als Ausbildungsseminar nach§ 34 c ÄAppO anerkannt. Dafür ist die namentliche schriftliche Anmeldung erforderlich!ZERTIFIZIERUNG: Die angegebenen Punkte P gelten für den Erwerb des Fortbildungszertifikats.
Achtung: Die AiP-Anerkennung sowie die Punktezahl für die Zertifizierung können wir erst bekanntgeben, wenn das vollständige Programm vorliegt.
SEMINARE / VERANSTALTUNGEN ZUR PERMANENTEN FORTBILDUNG
CHIRURGIE-UNFALLCHIRURGIE
Wundbehandlung - eine interdisziplinäre Aufgabe? Sektion Chirurgie - Unfallchirurgie AiP
Samstag, 27. Januar 2001, 9 c. t. bis 16 Uhr, Bad Nauheim 7 PLeitung: PD Dr. med. R. Inglis, Frankfurt a. M.
Dr. med. M. Raible, Kassel
Begrüßung: Prof.Dr.med. E.-G. Loch, Bad Nauheim; Wundbehandlung2001: Optimale Therapie bei reduzierten finanziellen Ressourcen:PD Dr.med. R. Inglis; Magie und Medizin - Wundbehandlung in Entwick-lungsländern: PD Dr.med. M. Sachs, Frankfurt a.M.; Wie behandeln Siekomplizierte Wunden? - TED-Befragung (vorher) der Teilnehmer -Akute und chronische Wunden - BehandlungsprinzipienWundheilung - Pathophysiologie: Dr. med. W. Janzen, Kassel; AkuteWunden - gibt es einen Goldstandard bei der Behandlung?PD Dr.med. R. Inglis; Die infizierte Wunde - Behandlungsprinzipien:Dr.med. M. Raible; Die chronische Wunde - Schicksal oder Therapiede-fizit?: N. N.; Die Behandlung chronischer Wunden, am Beispiel von UlcusCruris: PD Dr. med. R. Rompel, Kassel; Tetanus/Gasbrand: Penicillin oderwas?: Prof.Dr.med. P. Shah, Frankfurt a.M.; Kanülenstichverletzungen,
Berufsunfälle, HIV-, Hepatitis-Prophylaxe revisited: Prof. Dr.med. E. B.Helm, Frankfurt a.M.Besondere TherapieformenBesondere Therapieformen: Innovation oder Lockruf?: PD Dr med. R.Inglis; Vakuumversiegelung - Indikation, Gefahren: Dr. med. B. Heide-mann, Kassel; Gelatinehaltige Verbände: Klebstoffe - Physiologie undWirkung: Wundauflagen mit und ohne Kunststoffsiegel: Wunddesinfek-tionsmittel - Salze, Alkohole, Wasserstoffperoxid et al. - Was wirkt? Wasnehmen wir?: Wie behandeln Sie komplizierte Wunden? - TED-Befra-gung (nachher) der Teilnehmer -
Tagungsort: Kongreßhalle im Fortbildungszetrum der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 28.
FREIWILLIGE ZERTIFIZIERUNG DER ÄRZTLICHEN FORT- UND WEITERBILDUNG
MEHR PUNKTE FÜR HESSENS ÄRZTEnach den einheitlichen Bewertungskriterien
Die Delegierten der Landesärztekammer Hessen haben am 11. November2000 der Einführung der „Einheitlichen Bewertungskriterien“ für diefreiwillige Zertifizierung der ärztlichen Fort- und Weiterbildung zuge-stimmt. Damit wird von Januar 2001 an in Hessen das seit zwei Jahrenerprobte Modell abgelöst. Vorteile: bundes-, bald sogar europaweiteeinheitliche Zertifizierung/Punktezahl und mehr Punkte als nach dembisherigen hessischen Modell.Nach den „Einheitlichen Bewertungskriterien“, die der Deutsche Senat fürärztliche Fortbildung im September 2000 erarbeitet hat, gelten 4 verschie-dene Kategorien von Fortbildungsmaßnahmen:Kategorie A: Vortrag und Diskussion („Frontalveranstaltung“)1 P pro Fortbildungsstunde, 3 P pro 1/2 Tag bzw. 6 P pro Tag1 Zusatzpunkt bei Lernerfolgskontrolle bzw. Themenwahl aus dem aktu-ellen FortbildungskatalogKategorie B: mehrtägige Kongresse im In- und Ausland3 P pro 1/2 Tag bzw. 6 P pro Tag, maximal 20 P pro JahrKategorie C: Fortbildung mit konzeptionell vorgesehener Beteiligungjedes einzelnen Teilnehmers (z.B. Workshop, Arbeitsgruppen, Quali-tätszirkel, Balintgruppen, Kleingruppenarbeit, Supervision, Fallkonferen-zen, praktische Übungen, Hospitationen)1 P pro Fortbildungsstunde, 1 Zusatzpunkt pro Veranstaltungseinheitmaximal 4 P pro 1/2 Tag bzw. 8 P pro Tag, 1 Zusatzpunkt beiLernerfolgskontrolle bzw. Themenwahl aus dem aktuellen Fortbildungska-talogKategorie D: Strukturierte interaktive Fortbildung via Internet, CD-Rom;Fachzeitschriften mit nachgewiesener Qualifizierung und Auswertung desLernerfolgs in Schriftform.
Die hierfür anrechenbaren Medien und Inhalte müssen zuvor von derLandesärztekammer anerkannt werden.1 P pro Übungseinheit, maximal 10 P pro Jahr
Blockveranstaltungen (z. B. Mehrtagesveranstaltungen mit einheitlicherthematischer Ausrichtung) werden jeweils mit maximal 20 Punktenbewertet.Für das Selbststudium durch Fachliteratur und -bücher sowie Lehrmittelwerden 10 P pro Jahr angerechnet.Autoren/Referenten erhalten 1 P pro Beitrag/Poster/Vortrag, maximal10 P pro Jahr.
Bei der Auswahl der Fortbildungsveranstaltungen sollten sowohl fachspe-zifische als auch interdisziplinäre Themen berücksichtigt werden, wobeidie wesentlichen Anteile des Faches abgedeckt werden sollen.Die Grundeinheit der Berechnung ist der „Fortbildungspunkt“. Dieserentspricht in der Regel einer abgeschlossenen Fortbildungsstunde (45Minuten). Fortbildungspunkte können nur für die Teilnahme an vorhervon der zuständigen Ärztekammer anerkannten Fortbildungsveranstal-tungen erworben werden.
Erwerb des Fortbildungszertifikats: Das Fortbildungszertifikat der Lan-desärztekammer Hessen wird nur für Kammermitglieder ausgestellt.Die/der approbierte Ärztin/Arzt erwirbt und dokumentiert in 3 Jahren150 Fortbildungspunkte und stellt dann einen Antrag bei der Akademieder Landesärztekammer Hessen.
532 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
ANGIOLOGIE
Thromboembolie-Prophylaxe unter medizinischen und juristischen Aspekten AiP
Sektion Innere Medizin - AngiologieMittwoch, 14. März 2001, 9 c. t. bis 16.30 Uhr, Bad NauheimLeitung: Prof. Dr. med. Viola Hach-Wunderle, Frankfurt a. M.
Tagungsort: Kongreß-Saal im Fortbildungszentrum der LÄK Hessen,Carl-Oelemann-Weg 28
KARDIOLOGIE
Neue interventionelle Methoden in der KardiologieSektion Innere Medizin - Kardiologie
Samstag, 20. Januar 2001, 9 c. t. bis 13 Uhr, Frankfurt a. M.Leitung: Dr. med. H.-F. Spies, Frankfurt a. M.
Tagungsort: Medienzentrum am Bethanienkrankenhaus,Im Prüfling 36, 60389 Frankfurt a. M.
KINDERHEILKUNDE UND JUGENDMEDIZIN
Diagnostische Strategien in der Pädiatrie - Bedeutungmolekularbiologischer und molekulargenetischer
Methoden AiP Sektion Kinderheilkunde und Jugendmedizin 7 P
Samstag, 10. Februar 2001, 9.30 bis 17 Uhr, Bad NauheimLeitung: Prof. Dr. med. G. Neuhäuser, Gießen
Prof. Dr. med. M. Reither, KasselTagungsort: Kongreß-Saal im Fortbildungszentrum der
Samstag, 3. Februar 2001, 9 c. t. bis 13 Uhr, Bad NauheimLeitung: Prof. Dr. med. L. Thomas, Frankfurt a. M.
Tagungsort: Raum Wetterau im Akademiegebäude des Fortbildungs-zentrums der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 7.
MEDIZIN IN DER LITERATUR
Medizin in den Essays von Michel de MontaigneDonnerstag, 22. Februar 2001, 18 Uhr, Frankfurt a. M.Leitung: Prof. Dr. phil. Dietrich von Engelhardt, Lübeck
Teilnahmegebühr: 20,- DM
PATHOLOGIE
WeichteilsarkomeSektion Pathologie
Samstag, 3. Februar 2001, 9 c. t. bis 13 Uhr, Frankfurt a. M.Leitung: Prof. Dr. med. G. Mall, Darmstadt
Tagungsort: Senckenbergisches Zentrum für Pathologie, Hörsaal,Klinikum der JWG-Universität, Theodor-Stern-Kai 7
PHARMAKOTHERAPIE
Pharmakotherapiekurs AiP Behandlung des Diabetes mellitus 4 P
Sektion Klinische PharmakologieSamstag, 20. Januar 2001, 9 c. t. bis 13 Uhr, Bad Nauheim
Tagungsort: Terrassensaal I und II im Kurhaus des HessischenStaatsbades, Terrassenstraße.
Leitung: Prof. Dr. med. H. Breithaupt, GießenProf. Dr. med. H. Laube, Gießen
Begrüßung und Einführung: Prof. Dr. med. H. Breithaupt; DiätetischeTherapie des Diabetes mellitus: Prof. Dr. med. H. Laube, Gießen; Oral-medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus: Prof. Dr. med. H. Breit-haupt; Insulintherapie des Diabetes mellitus: Dr. oec. troph. Jutta Liersch,Gießen; Antihypertensive Therapie bei Diabetes mellitus: Prof. Dr. med.R. G. Bretzel; Behandlung der diabetischen Neuropathie: Prof. Dr. med.H. Stracke, Gießen.
Samstag, 10. Februar 2001, 9 c. t. bis 13 Uhr, Frankfurt a. M.Leitung: Prof. Dr. med. Th. Vogl, Frankfurt a. M.
Tagungsort: Klinikum der JWG-Universität, Hauptgebäude,Neuer Hörsaal, Theodor-Stern-Kai 7
PSYCHOSOMATIK
Endop. Ekzem und NeurodermitisSektion Psychiatrie - Psychosomatik, Psychotherapie
Samstag, 10. Februar 2001, 10 c. t. bis 16.15 Uhr, Bad NauheimLeitung: Dr. med. R. Haertel, Karben
PD Dr. med. W. Milch, GießenTagungsort: Blauer Hörsaal im Akademiegebäude des Fortbildungszen-
trums der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 7
Psychosomatik und psychosomatische MedizinIn der ärztlichen Praxis 33 P
Sektion Psychiatrie - Psychosomatik, PsychotherapieIntensivseminare im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung
Samstag, 24. Februar 2001 und Sonntag, 25. Februar 2001und Samstag, 7. April 2001 und Sonntag, 8. April 2001
Bad Nauheimjeweils von 9.15 Uhr bis 19.00 Uhr
Leitung: Dr. med. N. Peseschkian, Wiesbaden, und Mitarbeiter
Teilnehmen können Ärzte und Therapeuten aus verschiedenen Fachrichtungen(die Teilnehmerzahl ist auf 50 begrenzt). Die Intensivseminar-Tage bauenaufeinander auf. Die Veranstaltungen können nur als ganzes belegt werden.Zertifikate werden ausgestellt.
Für die volle Anerkennung der Psychosomatischen Grundversorgung benö-tigen Sie weiterhin 6 Tage (48 Stunden) in Wiesbaden. Die Termine werdenmit den Teilnehmern in Bad Nauheim vereinbart (verbale Intervention undTherapeut-Patient-Beziehung - Selbsterfahrung).
Tagungsort und Anmeldung: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildungder Landesärztekammer Hessen, z. Hd. Frau C. Lepka, Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Telefon: 06032 /7820
SALUTOGENESE
9. „Wartburggespräch“ zur Salutogenese 17 PUmbau des Gesundheitswesens
28. bis 30. Januar 2001, Bad Nauheim(Beginn: Sonntag 16 Uhr bis Dienstag 13 Uhr)
Tagungsort: Blauer Hörsaal im Akademiegebäude des Fortbildungszen-trums der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 7Nationale Gesundheitssysteme in der Weltgesellschaft: PD Dr. J. Bauch,Marburg; Das Doppelgesicht der Globalisierung: Wem nützt sie, wemschadet sie?: Prof. Dr. F. R. Radermacher, Ulm; An welchen Werten sindKassen interessiert?: Ingo Werner, Hannover.Wechsel von Hauptvorträgen mit Kleingruppendiskussionen zum Themaunter Mitwirkung von Prof. Dr. med. G. Koptagel-Ilal, Univ. Instanbul undProf. Dr. med. B. Maoz, Univ. Beer-Sheva, Israel.
Leitung und Auskunft: Prof Dr. med. W. Schüffel, Zentrum für InnereMedizin der Philipps-Universität, Abt. Psychosomatik, Baldingerstraße,35043 Marburg, Tel. 0 64 21/286-40 12.
Die fehlenden Programme folgen in HÄ 1/2001
II. WEITERBILDUNG
ERWERB DER PSYCHOSOMATISCHEN GRUNDKENNTNISSEIN DER FACHARZT-WEITERBILDUNG s. HÄ 8/2000
KURS-WEITERBILDUNG ALLGEMEINMEDIZIN s. HÄ 6/2000
Bitte beachten: Termin Block 17(80 Stunden-Kurs) 21.-23.09.2001!!
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 533
III. FORTBILDUNGS-KURSE
7. Curriculum Psychosomatische Grundversorgung 65 P
Bad Nauheim
Leitung: Prof. Dr. med. W. Schüffel, Marburg Dr. med. W. Merkle, Frankfurt a. M.
Auf dringenden Wunsch der Kolleginnen und Kollegen erfolgt eine Redu-zierung auf 4 Blöcke. Es handelt sich um eine i n t e g r i e r t e Veranstaltung.Enthalten sind hierin die erforderlichen Anteile von 30 Stunden Reflexionder Arzt-Patienten-Beziehung (Balint), 30 Stunden Interventionstechniken,20 Stunden Wissen, d. h. insgesamt 80 Stunden. Sie werden problemzen-triert/patientenbezogen und überwiegend im Sinne eines Gruppenkonsilsvermittelt. Das Curriculum kommt den Anforderungen der Bundesärzte-kammer nach einem einjährigen Lernprozeß nach. In den Teilnahmegebüh-ren sind die Gebühren für die Balintgruppenarbeit (Reflexion der Arzt-Patienten-Beziehung) enthalten.
Ehemalige Teilnehmer sind willkommen und können - bitte nur mit Voran-meldung - auch an einzelnen Blöcken ihrer Wahl (aber jeweils 20 Stunden)teilnehmen. Hierdurch soll der interkollegiale Austausch im Sinne einesVerbundes gesundheitsorientierter Praxen zusätzlich gefördert werden. Esmacht Spaß!
Dozentinnen und Dozenten:PD Dr. phil. Ursula Brucks, Hamburg/Oldenswort, Dozentin für Arbeits-und Gesundheitspsychologie; Dr. med. Wolfgang Merkle, Chefarzt, Psy-chosomatische Klinik, Hospital z. Hl. Geist, Frankfurt, Facharzt Psychothe-rapeutische Medizin, Facharzt Psychiatrie, Psychoanalyse (stellvertr. Wis-senschaftlicher Leiter); Lilly Rackwitz, Freiburg, Fachärztin Psychothera-peutische Medizin, Psychoanalyse; Prof. Dr.med. Wolfram Schüffel, LeiterAbteilung Psychosomatik, Zentrum für Innere Medizin, Fachbereich Hu-manmedizin, Philipps-Universität Marburg, Facharzt Innere Medizin, Fach-arzt Psychotherapeutische Medizin (Wissenschaftlicher Leiter).
Vier Blockveranstaltungen à 20 Stunden (und eine zusätzliche Blockveran-staltung als Ersatztermin im Falle von Verhinderung).
Teilnahmegebühr: Gesamtveranstaltung Mitglieder 1.900,- DM, Nichtmit-glieder 2.050,- DM, Einzelblock Mitglieder 475,- DM, Nichtmitglieder500,- DM. Mindestteilnehmerzahl 40 (voll zahlende Teilnehmer)
Tagungsort: Blauer Hörsaal im Akademiegebäude des Fortbildungszen-trum der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 7.
Schriftliche Anmeldung: An die Akademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung der LÄK Hessen, z. Hd. Frau C. Lepka, Carl-Oelemann-Weg7, 61231 Bad Nauheim, Fax 0 60 32/782-228.
INTERNET FÜR ÄRZTE
13./14. Januar 2001, Bad Nauheim 13 P
Leitung: PD Dr. med. R. Inglis, Frankfurt a. M.
Zur Information über die Möglichkeiten der neuen Kommunikationsmedienbieten wir zum 4. Mal dieses zweitägige Seminar an. Es wird so aufgebautsein, daß es am ersten Tag um die Vermittlung von Grundkenntnissen fürAnfänger geht, die am zweiten Tag vertieft und erweitert werden. Anfän-gern wird der Besuch beider Seminartage empfohlen, Fortgeschrittenekönnen am zweiten Tag dazukommen.
Tagungsort: Blauer Hörsaal im Akademiegebäude des Fortbildungszen-trums der LÄK Hessen, Carl-Oelemann-Weg 7,
Teilnahmegebühr: 2 Tage 205,- DM (für Mitglieder 130,-DM),1 Tag 140,- DM (für Mitglieder 70,- DM)
Anmeldung: Bitte melden Sie formlos schriftlich Ihr Interesse der Akademiefür ärztliche Fortbildung und Weiterbildung der LÄK Hessen, z. Hd. FrauH. Harmert, Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Fax: 0 60 32/ 7 82 2 20, e-mail-Adresse: [email protected]
ULTRASCHALLKURSEAbdomen und Retroperitoneum (einschl. Nieren) 2001
- nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM -Leitung: DEGUM-Seminarleiter Dres. med. J. Bönhof, C. Dietrich,
U. Meckler, H. Sattler, W. Stelzel und J. Fritsch (Kursleiter)
Grundkurs 30 Stunden (Theorie und Praktikum) 33 PTheoretischer Teil:Sa., 20.01. und So., 28.01.2001 (9 bis 18 Uhr in Bad Nauheim),Praktischer Teil: 2 Tage (5-6 Stunden) in kleinen Gruppen (5TN) inverschiedenen KlinikenKursgebühr: DM 750,— (Akademiemitglieder DM 690,—)
Aufbaukurs 30 Stunden (Theorie und Praktikum) 33 PTheoretischer Teil:Sa., 24.03. und So., 01.04.2001 (9 bis 18 Uhr in Bad Nauheim),Praktischer Teil: s. GrundkursKursgebühr: DM 750,—(Akademiemitglieder DM 690,—)
Abschlußkurs 16 Stunden (Theorie und Praktikum) 25 PTheoretischer Teil:Sa. 03.11.2001 (9 bis 18 Uhr in Bad Nauheim),Praktischer Teil: s. GrundkursKursgebühr: DM 400,— (Akademiemitglieder DM 370,—)Bestätigung der Termine und Ausbildungsstätte nach schriftlicherAnmeldung.Die Teilnahme nur an der Theorie ist Fortbildung - sie kann daher nichtauf die unter § 6 der KBV-Richtlinien geforderte Teilnahme an denKursen angerechnet werden!Auskunft und Anmeldung: Akademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung der LÄK Hessen, Frau M. Jost, Carl-Oelemann-Weg 7,61231 Bad Nauheim, Tel. 0 60 32/782-201 (Di..-Do.), Fax: 0 6032/782-229.
DIDAKTIKModeratoren-Training
Qualifikation zum Moderator von Qualitätszirkeln nach SGB V Bad Nauheim, Herbst 2000 - Frühjahr 2001 25 P
Leitung: Dr. rer. nat. K. Nestel, Gau-Algesheim
Die Akademie bietet auch 2001 wieder an sechs aufeinander aufbau-enden Seminarabenden ein Training an, insbesondere zum Modera-tor von Qualitätszirkeln im Sinne der Qualitätssicherung nach SGB V,aber auch für die eigene berufliche Tätigkeit z. B. in einer großenPraxis oder Klinik. Gesucht sind Ärztinnen und Ärzte, die späterQualitätszirkel übernehmen oder einrichten wollen, und/oder für ihreberufliche Tätigkeit davon profitieren wollen.
Übersicht der Trainingsinhalte: Erwartungen und Vorbehalte derTeilnehmer. Was ist Qualität in der Medizin? Organisation undGestaltung von QZ. Wie gelingt Kommunikation? Umgang mit Ag-gressionen, Moderieren im QZ, Protokolltechniken, von Protokollen zueiner Leitlinie, Schritte zur systematischen Bearbeitung eines Falles/Themas/ Krankenbildes.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind: Interesse an Moderationeninsbesondere für QZ, Zeit zur regelmäßigen Teilnahme an allen 6Abenden, Nacharbeit und Anwendung des Gelernten.
Vorteile des Kursablaufs: Schriftliche Unterlagen, begleitend zurberuflichen Arbeit. Es ist kein Wochenende nötig, so kann dasGelernte mental verarbeitet, und bis zum nächsten Mal erste Erfahrun-gen gesammelt werden. Zeit für persönliche Fragen, Möglichkeit derNacharbeit, falls Sie einmal verhindert sind.
Termine: 18.1., 22.2., 22.3., 26.4., 17.5. und 21.6.2001jeweils Donnerstag, 17.30 bis ca. 21 Uhr (der Kurs kann nurinsgesamt belegt werden).
Tagungsort: Frankfurt a. M. Stadtgesundheitsamt, Mendelsaal, Brau-bachstraße 18 - 22
Auskunft und Anmeldung: Akademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung der LÄK Hessen, z. Hd. Frau H. Harmert, Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Tel. 0 60 32 - 7 82-2 18,Fax: 0 60 32 - 7 82-2 20, e-mail-Adresse: [email protected]
534 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
LITERATUR UND QUELLENSUCHE IM INTERNET
Zielgruppe des Workshops sind Mediziner und Pharmazeuten aus demklinischen und niedergelassenen Bereich, die bereits über einen Internet-Zugang verfügen, aber das Medium bisher noch nicht effektiv zur medizi-nischen Literatur- und Quellensuche benutzt haben.
Vermittelt werden folgende Inhalte:Aufbau und wesentliche Funktionsprinzipien von Medline, Benutzungfreier Medline-Quellen im Internet, Benutzung von Suchmaschinen undWeb-Indices, Überblick über medizinisch relevante Inhalte im Internet,eigenständige Themen- und Quellensuche in praktischen Übungen am PC,SuchstrategienIm Workshop werden die derzeitigen Möglichkeiten der Informations-beschaffung und Quellensuche im Internet für Mediziner und Phamazeutendargelegt. Dabei steht die praxisnahe Online-Übung am Computer imVordergrund, je 2 Teilnehmer arbeiten an einem PC.Leitung: Dr. med. S. Rosenbrock, DarmstadtTermin: im Frühjahr 2001Bitte melden Sie formlos schriftlich Ihr Interesse bei der Akademie, z. Hd.Frau H. Harmert
SPEZIELLE SCHMERZTHERAPIE
Der Kurs „Spezielle Schmerztherapie (Teile I - IV) findet 2001 wiederstatt. Beginn: im März 2001. Genauere Angaben im HÄ 1/2001. Bittemelden Sie uns schriftlich - formlos - Ihr Interesse!
Fachkunde im Strahlenschutz für Ärztegem. RöV vom 8.1.1987
Bad Nauheim / Frankfurt a.M.:
INFORMATIONSKURS (8stündige Unterweisung) 6 PSamstag, 13. Januar 2001GRUNDKURS* Samstag/Sonntag, 17./18. Februar 2001 21 PSPEZIALKURS* Samstag/Sonntag, 24./25. März 2001 21 PTagungsort: Bad Nauheim, Fortbildungszentrum der LÄK Hessen
Gießen:INFORMATIONSKURS (8stündige Unterweisung) Juni 2001 6 PGRUNDKURS* September 2001 21 PSPEZIALKURS* Oktober 2001 21 PDie genauen Termine stehen z. Zt. noch nicht fest.Tagungsort: Gießen, Klinikum der JL-Universität
*Praktikum und Prüfung in der folgenden Woche an 1 Nachmittag nachWahl ==> Frankfurt a. M., bzw. GießenEs wird dringend empfohlen, den Informationskurs vor dem Grund- undSpezialkurs zu besuchen.Bitte nur schriftliche Anmeldungen an die Akademie, z.Hd. FrauE. Hiltscher.
IMPFKURS Zur Berechtigung der Impftätigkeit 6 P
Samstag, 16. Dezember 2000, 9 s. t. bis 17.30 Uhr, Bad Nauheims. HÄ 11/2000
NOTFALLMEDIZINISCHE FORTBILDUNG
Die Vorbereitungen für unsere dreistufige notfallmedizinische Fortbildung,vor allem die Anfragen und Anmeldungen, können wir nur mit Ihrer Hilfebewältigen.Wir bitten Sie sehr herzlich und eindringlich um folgendes:● Beachten Sie die regelmäßigen Veröffentlichungen auf den Fort-
bildungsseiten des Hessischen Ärzteblattes, vor allem die bekannt-gegebenen Termine und Teilnahmevoraussetzungen.
● Melden Sie sich schriftlich zu dem gewünschten Termin mit dengeforderten vollständigen Unterlagen an - mit leserlicher An-schrift.
● Anfragen, die sich auf keine weiteren wesentlichen Informationenrichten, können wir leider nicht mehr beantworten.
● Bitte vermeiden Sie im Interesse des vernünftigen Arbeitsablaufs inder Akademie Anrufe.
● Teilen Sie uns Ihre neue Adresse mit, wenn Sie umgezogen sind,falls Sie noch etwas von uns bekommen.
Grundsätzlich gilt für unsere dreistufige notfallmedizinische Fortbildung:
1. Notdienstseminar „Akuter Notfall - was tun?“Es ist ein Baustein a) für die Erlaubnis zum Praxisvertretungsdienst und b)für den Erwerb des Fachkundenachweises Rettungsdienst. Der Besuch wirdfür Block 15 der Kurs-Weiterbildung Allgemeinmedizin angerechnet.Es findet regelmäßig zweimal im Jahr in Bad Nauheim statt. Die schriftlicheformlose Anmeldung genügt.
2. Seminar“Fachkundenachweis Rettungsdienst“Es findet regelmäßig zweimal im Jahr in Wiesbaden statt. Wir geben dieTermine rechtzeitig bekannt und bitten dann um schriftliche Anmeldung mitden geforderten vollständigen Unterlagen.Vormerkungen/Anmeldungen ohne Unterlagen gelten nicht: unvollständi-ge Unterlagen müssen wir zurückschicken.Die Anmeldungen werden nach der Reihenfolge des Posteingangsbearbeitet. Warten Sie bitte unsere Antwort ab.Mit der Anmeldung schicken Sie uns bitte im Original:● die Endbescheinigung über die Teilnahme am Notdienstseminar,
die nicht länger als 3 Jahre zurückliegt;● die Kliniksbescheinigung über die mindestens 1jährige klinische
Tätigkeit (Zeitraum, Abteilung, Stellung) im Stationsdienst einesAkutkrankenhauses nach Approbation / Berufserlaubnis (auchals AiP), davon mindestens 3 Monate ganztags (mit exaktenvon-bis-Daten) auf einer Intensivstation. Dabei muß gewährlei-stet sein, daß die grundlegenden Kenntnisse und praktischenErfahrungen in der Intensivtherapie vital bedrohlicher Zuständesowie in der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung bedrohterVitalfunktionen mit den spezifischen Methoden der Notfallmedi-zin, insbesondere Beatmung, Intubation, Schockbehandlung,Defibrillation, Schaffung eines zentralvenösen Zuganges, Thorax-drainage, erworben sind.
Das Zeugnis muß vom zuständigen Chefarzt unterschrieben sein.Als gleichwertige Tätigkeit für die 3-monatige ganztägige Tätigkeit aufeiner Intensivstation wird eine Tätigkeit in der Anästhesiologie im operati-ven Bereich o d e r in einer Notaufnahmeeinheit, deren Tätigkeitsspektrum
zu grundlegenden Kenntnissen und Erfahrungen in der Erkennung undBehandlung von lebensbedrohlichen Zuständen befähigt, angesehen. Beibegründeten Einzelfällen, beispielsweise kleineren Häusern, ist eine Lei-stungsstatistik erforderlich.Der Fachkundenachweis ist unbefristet. Deshalb wird auf die Verpflichtungdes Arztes zur beruflichen Fortbildung im notfallmedizinischen Bereichgemäß § 7 der Berufsordnung und § 6(5) (Leitender Notarzt) desHessischen Rettungsdienstgesetzes und Punkt 4,.4.1 des Rettungsdienstpla-nes für das Land Hessen besonders hingewiesen.Ärzte im Praktikum dürfen nicht alleine und eigenverantwortlich rettungs-dienstliche Tätigkeiten ausüben (vgl. § 34 b Approbationsordnung). DieUrkunde „Fachkundenachweis Rettungsdienst“ wird deshalb erst nach derVollapprobation erteilt.
3. Seminar „Leitender Notarzt“Es findet einmal im Jahr in Kassel statt.Wir bitten um schriftliche Anmeldung mit folgenden Unterlagen:1. Nachweis einer andauernden ärztlichen Tätigkeit im Rettungsdienst seitmindestens 4 Jahren.2. Besitz des Fachkundenachweises „Rettungsdienst“ der Landesärztekam-mer Hessen oder einer vergleichbaren, von der LandesärztekammerHessen anerkannten Qualifikation.3. Facharztanerkennung für ein Gebiet mit Tätigkeit in der Intensivmedizinoder Nachweis einer gleichwertigen klinischen Weiterbildung, d. h.mindestens 4 Jahre anrechnungsfähige Weiterbildungszeiten, davon min-destens 6 Monate intensivmedizinische Weiterbildung. (Nachweis derklinischen Weiterbildung erfolgt durch Vorlage von Zeugnissen in beglau-bigter Kopie und Arbeitsverträgen in einfacher Kopie).4. Nachweis der Dienstpläne über die Notarztwagen-Einsätze der letzten6 Monate in dem in Aussicht gestellten Einsatzbereich als „LeitenderNotarzt“.Die Qualifikationsurkunde „Leitender Notarzt“ wird von der Landesärzte-kammer Hessen ausgestellt und ist für die Dauer von 3 Jahren gültig. DieVerlängerung der Gültigkeit um jeweils weitere 3 Jahre setzt gemäß § 6(5)des Hessischen Rettungsdienstgesetzes die Absolvierung des entsprechen-den Wiederholungsseminars der Akademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung der Landesärztekammer Hessen voraus. VergleichbareFortbildungsveranstaltungen anderer Ärztekammern können als Ersatz fürdie Teilnahme am Wiederholungsseminar angerechnet werden.
Termine:Notdienstseminar AiP3./4. und 17. März 2001 in Bad NauheimSeminar „Fachkundenachweis Rettungsdienst“8.-12. Mai 2001 in WiesbadenSeminar „Leitender Notarzt“ Herbst 2001 in KasselWiederholungsseminar „Leitender Notarzt“Termine folgenAnmeldungen - nur schriftlich - an: Akademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung der LÄK Hessen, z. Hd. Frau Wolfinger, Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Fax 06032/782-220.
MEGA-CODE-TRAINING s. HÄ 8/2000
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 535
BEZIRKSÄRZTEKAMMER DARMSTADT
Mega-Code-Tagesseminar
2.12.2000 und 6.1.2001, 9.00 - 17.00 Uhr: Kreiskrankenhaus Erbach/Odw., Albert-Schweitzer-Str. 10-20. „Mega-Code-Seminar.“ Anmeldung:M. Pfann, R. Müller, Am Schloßgraben 22, 64711 Erbach/Odw. Tel. (060 62) 46 86. 6P
Ärztlicher Kreisverein Bergstraße
12.12.2000, 20.00 Uhr s.t.- 23.00 Uhr: Konferenzzentrum des AlleehotelEuropa, Europa Allee 45, Bensheim. „Osteoporose 2000 - Pathophysio-logie, Diagnostik und innovative Therapie.“ Prof. G. Bartl, München.Anmeldung: Dr. Jürgen Merke. Tel. (0 62 51) 13 20 oder 3 80 62.
AiP 4P2 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar
Ev. Krankenhaus Elisabethenstift
13.12.2000, 15.15 Uhr: Ev. Krankenhaus Elisabethenstift, Landgraf-Georg-Str. 100, Darmstadt, Besprechungsraum der Klinik für InnereMedizin, Gebäude A, Ebene E, Raum 05. „Aktuelle Therapie der obstruk-tiven Atemwegserkrankung.“ Prof. Dr. T.O.F. Wagner, Frankfurt. Aus-kunft: Prof. Dr. W. Schneider, Darmstadt. Tel. (0 61 51) 4 03 10 01.
AiP 1P2 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar
Ärztlicher Kreisverein Darmstadt
19.12.2000, 20.15 Uhr: Vortragssaal der Fa. Merck, Frankfurter Str.250, Darmstadt. „Leitlinien - Umsetzung im ärztlichen Alltag aus der Sichteines Chirurgen.“ Dr. K. Griesenbeck, Darmstadt. Anmeldung: Dr. H.Wirth. Tel. (0 61 51) 2 69 77. AiP 1P2 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar
Balintgruppe
Dienstags, 14täglich, 19.15 - 20.45 Uhr: Bleichstraße 19/21, Darmstadt.Auskunft: Dr. Georg Frieß. Tel. (0 61 51) 2 55 19. 2P
BEZIRKSÄRZTEKAMMER FRANKFURT
Klinikum Stadt Hanau
6.12.2000, 16.00 Uhr c.t.: Besprechungsraum der Röntgenabteilung, H-Bau, Leimenstraße 20, Hanau. „Interdisziplinäres Onkologisches Kolloqui-um.“. Auskunft: Sekretariat PD Dr. M. Burk. Tel. (0 61 81) 2 96 42 10.
Kinder- und Jugendpsychiatrische Seminare
6.12.2000, 18.00 Uhr s.t. - 19.00 Uhr: Großer Hörsaal der Psychiatri-schen Universitätsklinik, Heinrich-Hoffmann-Str. 10, Frankfurt. „Hyper-kinetisches Syndrom und Suchtentwicklung. Ergebnisse einer Langzeit-studie.“ Dipl.-Psych. Dr. Michael Huss, Berlin. Auskunft: Sekretariat Prof.Dr. Poustka. Tel. (0 69) 63 01 54 08.
Arbeitskreis Pastoralmedizin
6.12.2000, 19.30 - ca. 21.30 Uhr: Bad Homburg. „Arbeitskreis Pastoral-medizin.“ Leitung und Auskunft: Dr. Hein Reuter. Tel. (0 61 72) 68 52 80.
Krankenhaus Nordwest
9.12.2000, 9.00 - ca. 14.00 Uhr: Arabella Sheraton Congress Hotel,Lyoner Str. 44-48, Frankfurt. „2. Seminar Inkontinenz der Frau - Urologi-sche Funktionsdiagnostik und Möglichkeiten Therapie.“ Arbeitskreis Uro-logische Funktionsdiagnostik / Urologie der Frau der Deutschen Gesell-schaft für Urologie. Leitung: Prof. Dr. E. Becht. Auskunft: OA U. Witzsch.Tel. (0 69) 76 01 34 15. AiP 4P
Ärztliche Fortbildung im Bereich der Bezirksärztekammernder Landesärztekammer Hessen
Die mit AiP gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Arzt im Praktikum als Ausbildungs-veranstaltung anerkannt. Dafür ist die namentliche Anmeldung erforderlich.
Zertifizierung: Die angegebenen Fortbildungspunkte P gelten für das vorgesehene Modellprojekt„Zertifizierung“ nach dem Beschluß der Delegierten-Versammlung am 14. 11. 1998.
Humangenetische Seminare
12.12.2000, 15.15 - 16.00 Uhr: Haus 9B, 2. Stock, Raum 213,Seminarraum, Institut für Humangenetik, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt.„Thesen zur humangenetischen Beratung und Diagnostik.“ Dr. DieterSchäfer. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Langenbeck. Tel. (0 69) 63 01 6008.
Ethik in der Medizin
Senckenbergisches Institut für Geschichte der Medizin, Haus 49, Paul-Ehrlich-Str. 20-22, Frankfurt, Kursraum.13.12.2000; 16.15 - 17.45 Uhr: Ringvorlesung Konfliktfelder im klini-schen Alltag. „Ethische Fragen zur Gametenspende als kommerzielleTransaktion.“ Petra Thorn. Moderation: Gisela Bockenheimer-Lucius, An-dreas Bell, Helmut Siefert. AiP 1P3 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP Ausbildungsseminar13.12.2000, 18.15 - 19.45 Uhr: ‚Klassische’ Fälle der Medizinethik.„Experimente an Menschen? - Die Tuskegee Syphilis Studie.“ Leitung: Dr.Gisela Bockenheimer-Lucius, Dr. Kurt Schmidt. AiP 1P3 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP AusbildungsseminarAuskunft: Sekretariat Prof. Dr. Helmut Siefert. Tel. (0 69) 63 01 56 62.
Nephrologisches Mittwochsseminar
Universitätsklinik Haus 23 B, Konferenzraum 1. Stock, R 1h6, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt, jeweils 15.30 s.t. - 16.30 Uhr.13.12.2000: „Nierenbiopsiekonferenz - mit klinischer Fallvorstellungund Diskussion.“ Prof. Dr. H.-J. Gröne, Heidelberg.Veranstalter: Prof. Dr. Geiger. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Geiger. Tel.(0 69) 63 01 55 55.
Zentrum der Anaesthesiologie und Wiederbelebung
13.12.2000, 18.00 - 19.30 Uhr: Hörsaal ‚Kapelle’, Haus 23 B, Universitäts-klinikum, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „Neue Erkenntnisse in derpräklinischen Diagnostik bei Patienten mit SHT und Schlaganfall.“ Dr. H.J. Hennes, Mainz. Auskunft: Sekretariat PD Dr. P. Kessler. Tel. (0 69) 63 0158 68. 1P
Rhein-Main-Arbeitsgemeinschaft für Gastroenterologie
13.12.2000, 18.00 Uhr s.t.: Uni-Klinikum, Großer Hörsaal, Haus 23,Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „21. Jahresvortrag: Wie entsteht einechronische Pankreatitis.“ Prof. Dr. G. Adler, Ulm. Auskunft: SekretariatProf. Dr. Caspary. Tel. (0 69) 63 01 51 22.
Neurologisches Mittwoch-Seminar
13.12.2000, 18.15 Uhr: Seminarraum der Klinik für Neurologie, Haus95, Schleusenweg 2-16, 4. Stock, Frankfurt-Niederrad. „Hörprothesen:Cochlea-Implantate und andere Möglichkeiten.“ Prof. Dr. Rainer Klinke,Frankfurt. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Helmuth Steinmetz. Tel. (0 69) 6301 57 69.
Kliniken des Main-Taunus-Kreises
13.12.2000, 19.30 Uhr: Hotel ‚Am Rosenberg’, Wielandstr. 24, Hof-heim/Ts. „Differenziertes Verordnen von Innovationen und Generika mitBerücksichtigung der Tagestherapiekosten.“ Dr. Ulrich Krötsch, München.Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. F. Vogel. Tel. (0 61 92) 98 44 00. AiP
Frankfurter Medizinische Gesellschaft
13.12.2000, 17.30 - 20.00 Uhr: Ernst und Berta Scharrer-Hörsaal, Haus27 B, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „Impfen 2000: Status quo undPerspektiven.“ Moderation: Prof. Dr. Hans Wilhelm Doerr. AiP 2P
536 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
10.1.2001, 17.30 - 20.00 Uhr: Zentralbau Haus 23 A - Großer Hörsaal,Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „Der Arzt und das Genom des Menschen.“Moderation: Prof. Dr. U. Langenbeck. AiP
Frankfurter Verein für Ultraschalldiagnostik e.V.
13.12.2000, 18.00 - 19.30 Uhr: St. Markus-Krankenhaus, Aula OvL-Haus, Wilhelm-Epstein-Str. 2, Frankfurt. „Einführung in dieFarbdopplersonographie.“ Dr. J. Bonhof, Wiesbaden. Auskunft: Dr. Satt-ler. Tel. (0 63 22) 93 11 51.
Jeden Mittwoch von 19.00 - 21.30 Uhr im Semester, Uniklinik Frankfurt,Haus 74, Raum 54, Institut für Allgemeinmedizin. „Arbeitskreis für TCM“Leitung: Dr. Michael Grandjean und Dr. Klaus Birker. Tel. (0 61 42) 96 5959 oder (0 67 75) 3 08.
Klinik für Nuklearmedizin der JWG-Universität
Jeden ersten Donnerstag, 17.00 Uhr: Haus 21 D, 1. OG, Klinik fürNuklearmedizin Universitätsklinikum, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „PET- interdisziplinäre Konferenz - Fallbesprechungen.“ Auskunft: SekretariatProf. Dr. F. Grünwald. Tel. (0 69) 63 01 - 43 30.
Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Jeden Mittwoch, 14.30 Uhr: Universitäts-Klinikum Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, Haus 14, EG, Onkologische Tagesklinik. „InterdisziplinäreTumorkonferenz - Fallbesprechung, Patientinnen-Vorstellung.“ Auskunft:Sekretariat PD Dr. Dr. h.c. S. D. Costa. Tel. (0 69) 63 01 52 24.
BEZIRKSÄRZTEKAMMER GIESSEN
Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der JL-Universität
13.12.2000, 18.00 - 19.30 Uhr: Zentrum für Kinderheilkunde undJugendmedizin, Feulgenstr. 12, Gießen. „Neonatale Immunologie.“ Prof.Dr. Dr. Bartmann, Bonn. Anmeldung: Sekretariat Prof. Dr. L. Gortner. Tel.(06 41) 9 94 34 10. 2P
Medizinische Gesellschaft Gießen e.V.
Hörsaal der Frauenklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen, Langhans-straße 2, Gießen, jeweils 17.15 Uhr.13.12.2000: „Katarakt- und refraktive Linsenchirurgie.“ Prof. Dr. Karl-Wilhelm Jacobi, Gießen. 2P10.1.2001: „Thrombolyse in der Akutphase des Hirninfarktes.“ Prof. Dr.Manfred Kaps, Gießen. 2PAuskunft: Sekretariat Prof. Dr. Weidner. Tel. (06 41) 9 94 45 01.
BEZIRKSÄRZTEKAMMER KASSEL
Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a.d.Fulda
13.12.2000, 16.00 Uhr: Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a.d.Fulda,Heinz-Meise-Str. 101. „Rotenburger Schmerzkonferenz.“ Auskunft: Se-kretariat MR Dr. M. Röse. Tel. (0 66 23) 88 50 36.13.12.2000, 19.30 Uhr: Auditorium HKZ. „Rotenburger Gespräch.“
Unfallchirurgisch-orthopädisches Kolloquium
13.12.2000, 18.00 c.t. - ca. 20.00 Uhr: Hörsaal des KKH Bad Hersfeld,Seilerweg 29. „Navigation in der orthopädischen Chirurgie - ist das dieZukunft?“ PD Dr. H. Kiefer, Bünde. Auskunft: Dr. Bretschneider. Tel. (0 6621) 8 80.
Kinderkrankenhaus Park Schönfeld
13.12.2000, 16.00 - ca. 18.00 Uhr: Seminarraum (Schwesternschule)Kinderkrankenhaus Park Schönfeld, Frankfurter Str. 167, Kassel. „Häusli-che Versorgung von Kindern mit komplexen Behinderungen und instabilerVitalfunktionen.“ PD Dr. Thyen, Lübeck. Auskunft: Sekretariat PD Dr. F. K.Tegtmeyer. Tel. (05 61) 9 28 51 08. 1P19.1. - 21.1.2001: Elisabeth-Knipping-Schule, Mombachstr. 14, Kassel.„19. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Tropenpädiatrie - Kinder
in Krisensituationen.“ Wissenschaftliche Leitung: Dr. Benno Kretzschmar,Dr. Udo Vester. Auskunft: Sekretariat Dr. Kretzschmar. Tel. (05 61) 9 2850.
Marienkrankenhaus Kassel
13.12.2000, 18.00 Uhr c.t.: Marienkrankenhaus Kassel, Marburger Str.85, Kassel. „Lebensqualität als Ziel der Visceralchirurgie.“ PD Dr.Heimbucher, Kassel. Auskunft: Sekretariat PD Dr. Konermann. Tel. (05 61)8 07 31 33.
Klinikum Fulda
Klinikum Fulda, Pacelliallee 4, Fulda.13.12.2000, 17.15 Uhr: Hörsaal. „Neuroradiologische Diagnostik undTherapie beim Schlaganfall.“ PD Dr. E. Hofmann, Fulda. Auskunft:Sekretariat Prof. Dr. H.D. Langohr. Tel. (06 61) 84 50 30.25.1. - 27.1.2001: Hörsaal. „Endonasale Chirurgie der Nase und derNasennebenhöhlen - Operationskurs mit Videoübertragungen.“ Aus-kunft: Sekretariat Prof. Dr. Draf, Frau Barth. Tel. (06 61) 84 60 01.Jeden Montag 16.00 - 17.00 Uhr: Bibliothek der Frauenklinik. „Interdiszi-plinäre Tumorkonferenz gynäkologischer Tumoren einschließlichMammakarzinom.“ Prof. Dr. L. Spätling, Prof. Dr. H.J. Feldmann, Dr. A.Hertel, Prof. Dr. H. Arps. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Spätling. Tel. (0661) 84 25 30. 3PJeden Donnerstag 15.30 - 16.30 Uhr: Bibliothek der Frauenklinik. „Perinatal-konferenz.“ Prof. Dr. L. Spätling, Prof. Dr. U. Töllner. Auskunft: SekretariatProf. Dr. Spätling. Tel. (06 61) 84 25 30. 2P
Psychosomatische Grundversorgung
Für Ziffern 850/851 (KV) + FA Gyn./Allg. (LÄK). 20 Std. Theorie und 30Std. Verb. Intervention + 30 Std. Balint an Wochenenden in Kassel (1.Termin: 1. bis 3.12.2000) Dr. J. Wienforth. Tel. (0 56 62) 26 29. Dr.Bornhütter. Tel. (05 61) 31 51 83.
Balintgruppe
Auskunft: Dr. H. Bornhütter, Kassel. Tel. (05 61) 31 51 83. 2P
Qualitätszirkel Balintgruppe
Mittwochs 19.00 Uhr, 4-wöchentlich. Dr. R. Tonfeld, Stiftshof 1, Kaufungen.Tel. (0 56 05) 9 10 73. 4P
BEZIRKSÄRZTEKAMMER MARBURG
Nephrologisches Seminar
Klinikum Lahnberge, Baldingerstraße, Raum 3300/+1, Marburg, jeweils16.00 Uhr s.t.12.12.2000: „Rehabilitation von Kranken mit chronischer Nieren-insuffizienz.“ E. Fritschka, Bad Brückenau AiP 1P1P9.1.2001: „Klinische Bedeutung der Bestimmung des Lungenwassers.“ N.Samadi, Marburg. „Das akute Nierenversagen im Rahmen des Multi-organversagens.“ H. Lange, Marburg. AiP 1PAnmeldung: Sekretariat Prof. Dr. H. Lange. Tel. (0 64 21) 2 86 64 81.3 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar
Zentrum für Pathologie der Philipps-Universität
14.12.2000,16.30 - 18.30 Uhr: Hörsaal der Pathologie, BaldingerStraße, Marburg. „Klinisch-Pathologische Konferenz.“ Anmeldung: Sekre-tariat Prof. Dr. Roland Moll. Tel. (0 64 21) 2 86 22 71. AiP 3P
BEZIRKSÄRZTEKAMMER WIESBADEN11.12.2000, 18.00 - 19.30 Uhr: Bibliothek der Deutschen Klinik fürDiagnostik, Aukammallee 33, Wiesbaden. „Interdisziplinäre Schmerz-konferenz mit Patientenvorstellungen.“ 2P19.45 - 21.15. Uhr: „Qualitätszirkel Schmerztherapie.“ 2PAuskunft: Dr. Drechsel, DKD, Dr. Nolte, Wiesbaden. Tel. (06 11) 9 45 1808.
Deutsche Klinik für Diagnostik
Bibliothek der Deutschen Klinik für Diagnostik, Aukammallee 33, Wiesba-den, jeweils 17.30 - 19.00 Uhr.4.12.2000: „DKD intern.“ Dr. J. Seeger.
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 537
11.12.2000: „Kasuistik: Muskuloskelettale Beschwerden u. ungewöhn-liche nephrologische Befunde.“ Dr. D. Walb, Wiesbaden. „WelchesAntihypertensivum für welchen Patienten?“ Prof. Dr. H. J. Böhler, Frei-burg.Auskunft: Sekretariat PD Dr. Konz, Dr. Oelze. Tel. (06 11) 57 76 09.
Jeden Mittwoch, 14.00 Uhr: Interdisziplinäres Forum für Onkologie an derDKD, Patientenbesprechung, 4. OG. Anmeldung Sekretariat. Tel. (06 11)57 74 74.
Asklepios Paulinen Klinik
6.12.2000, 1900 Uhr: Paulinen Bistro der Asklepios Paulinen Klinik,Geisenheimer Str. 10, Wiesbaden. „Leitlinien = Leidlinien? KritischeBeurteilung von Leitlinien mit evidence-based Medicine.“ Dr. W. Rimili.Auskunft: Sekretariat Dr. Rimili. Tel. (06 11) 8 47 23 41.
St. Vincenz Krankenhaus
13.12.2000, 18.00 - 19.30 Uhr: Großer Konferenzraum des St. Vincenz-Krankenhauses, Auf dem Schafsberg, Limburg/Lahn. „SchmerzforumLimburg: Schmerztherapeutischer Untersuchungsgang bei Patienten mitSchmerzen der Lenden-Becken-Hüftregion.“ Dr. Drechsel, Wiesbaden.Leitung: Dr. C. Lerchen, Dr. M. Nieter. Auskunft: Sekretariat Dr. C. Lerchen.Tel. (0 64 31) 2 92 45 01. AiP 2P2 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar
Dr. Horst-Schmidt-Kliniken
Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Ludwig-Erhard-Str. 100, Wiesbaden.11.12.2000, 16.00 - 17.00 Uhr: Hörsaal der Pathologie. Klinik fürGeburtshilfe und Pränatalmedizin. „Schulterdystokie und die Reanimationdes deprimierten Neugeborenen.“ PD Dr. Gonser, Dr. Dederichs. Aus-kunft: Sekretariat PD Dr. Gonser. Tel. (06 11) 43 32 06. AiP 1P3 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar
14.12.2000, 18.00 - 20.00 Uhr: Personalcasino, hintere Räume. HSKPsycho-Onkologischer Dienst - Informationsabende - Leben mit Krebs.„Musiktherapie - Lebensquellen aufspüren.“ D. Schönhals-Schlaudt. Aus-kunft: OSP-Sekretariat. Tel. (06 11) 43 32 00 oder 43 33 33. 1P3.1.2001 und 17.1.2001, 18.00 Uhr: Onkologischer Schwerpunkt HSK.Neues Dienstgebäude, Sitzungssaal EG. „Onkologischer Arbeitskreis Wies-
baden.“ Leitung: PD Dr. N. Frickhofen. Organisation: Dr. H.-G. Fuhr.Fallanmeldung: OSP-Sekretariat. Tel. (06 11) 43 33 33 1P10.1.2001, 17.30 - 19.30 Uhr: Gemeinsame Veranstaltung der Neuro-logie sowie der Neurochirurgie. „Elektromyographie - klinische Anwen-dung und Wertigkeit.“ Dr. Wiesner, Wiesbaden. Auskunft: SekretariatProf. B. Weisner. Tel. (06 11) 43 23 76.Donnerstags 16.30 Uhr: Raum 99D302, Untergeschoß HauptgebäudeHSK. „Interdisziplinäres Tumorboard des OSP-HSK.“ Anmeldung vonPatienten telefonisch bis 12.00 Uhr, jeden Donnerstag, Sekretariat OSP. Tel.(06 11) 43 33 33. 3PDonnerstags 8.00 - 10.00 Uhr: Räume der gynäko-onkologischen Ambu-lanz. „Gynäko-onkologische Sprechstunde.“ PD Dr. A. du Bois, PD Dr. F.-J. Prott. Auskunft: Sekretariat PD Dr. du Bois. Tel. (06 11) 43 23 77.
2P
Balintgruppe
Donnerstag, 14-tägig, 19.30 - 21.00 Uhr: Praxisräume Teutonenstr. 52,Wiesbaden. Balintgruppe. Auskunft: Dr. A. von Wietersheim-Illers, Wiesba-den. Tel. (06 11) 80 72 09.
Balintgruppe
Mittwochs, 14-tägig, 17.30 - 19.30 Uhr: Cafeteria EG Deutsche Klinik fürDiagnostik, Aukammallee 33, Wiesbaden. Balintgruppe. (Qualitätssiche-rung). Auskunft: Dr. G. Maass. Tel. (06 11) 9 57 02 44. 2P
Redaktionsschluß-Terminefür Fortbildungsveranstaltungenin den BezirksärztekammernUm die Aufnahme Ihrer Fortbildungsveranstaltungen sicher-zustellen, bitten wir Sie, folgende Einsendetermine für dasJahr 2001 zu beachten:
Ihre Hinweise zu Fortbildungsveranstaltungen richten Siebitte an die Redaktion des Hessischen Ärzteblattes, Im Vo-gelsgesang 3, 60488 Frankfurt, Fax: 069 / 97672-128.
AiP-Veranstaltungen sowie Zertifizierungen melden Sie wei-terhin bei der Akademie für Ärztliche Fortbildung und Wei-terbildung in Bad Nauheim an.
Nachwuchspreis Ethik in der MedizinDie Akademie für Ethik in der Medizin e.V., Göttingen, schreibteinen jährlich zu vergebenden Nachwuchspreis Ethik in der Medi-zin, dotiert mit DM 5.000,– aus.Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten und Projekte ausdem Gesamtgebiet der Ethik in der Medizin von Personen bis zumvollendeten 30. Lebensjahr. Die erstmalige Verleihung des Preises sollim Rahmen der Jahrestagung 2001 der Akademie Ethik in derMedizin e.V. (AEM) erfolgen. Von dem Preisträger/der Preisträgerinwird erwartet, daß er oder sie das ausgezeichnete Projekt in einemVortrag vorstellt.Bewerbungen mit einer wissenschaftlichen Arbeit von max. 30 Seitensind bis zum 31. Mai 2001 an die Geschäftsstelle der Akademie fürEthik in der Medizin e.V., zu richten.Als qualifizierende wissenschaftliche Arbeit gilt eine noch nichtpublizierte Veröffentlichung oder ein wissenschaftlicher Bericht zueinem durchgeführten Projekt aus dem medizinischen, pflegerischen,philosophischen, juristischen, theologischen oder sozialwissenschaft-lichem Bereich zu aktuellen Fragen der Ethik in der Medizin.Kontakt:Akademie für Ethik in der Medizin e.V., Geschäftsführer: Dr. AlfredSimon, Humboldtallee 36, 37073 Göttingen. Tel. 0551/393969,Fax 0551/393996
51. Lindauer Psychotherapiewochen16. April bis 27. April 2001
Leitthema der 1. Woche:(Ostermontag 16.4. - Samstag 21.4.2001)
Entwicklungschancen in BeziehungssystemenLeitthema der 2. Woche:
(Sonntag 22.4. - Freitag 27.4.2001)Seele und Gehirn
Wissenschaftliche Leitung:Prof. Dr. Peter Buchheim, Prof. Dr. Manfred Cierpka,
Prof. Dr. Verena Kast
Für die Teilnahme ist einevorherige schriftliche Anmeldung erforderlich.
Die Tagungssprache ist Deutsch.
Weitere Auskünfte erteilt das Organisationsbüro:Orlandohaus - Platzl 4A - 80331 München
538 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Fortbildung
Lifestyle-Drogen Teil 2Adipositas-Therapeutika, Stoffwechselblocker,Appetitzügler, Fettsimulatoren, Fettersatzstoffe
Von Prof. Dr. med. Olaf Adam, Dr. rer. nat. Rüdiger Arnold und Prof. Dr. med. Wolfgang Forth, München
den, dessen Wachstumsrate, ebenso wiedie der unterschiedlichsten Reduktions-diäten enorm ist. Für Fettabsaugungen,Gastric Banding, Schlankheitspillen undSchlankheitsdiäten werden pro Jahr etwa20 Milliarden DM ausgegeben, ohneeinen bisher erkennbaren Erfolg.
Übergewichtige sterben deutlich frü-her als Normalgewichtige (13). Diese hö-here Mortalität ist vor allem durch diemetabolischen Konsequenzen der Adi-positas bedingt. Die Forschung der letztenJahre hat besonders die intestinale Adipo-sitas als eine Erkrankung identifiziert, diezur Hypertonie, dem Diabetes mellitusund der Hyperlipidämie disponiert (11).Neben diesen metabolischen Konsequen-zen resultieren aus der Adipositas aberauch statische Probleme wie Arthrosendes tragenden Skeletts, Varikosis, Throm-boseneigung, Herzinsuffizienz, Schlafap-noe, Hypoxie und respiratorische Ein-schränkungen. Die sich daraus ergeben-den Behandlungs- und Folgekosten wer-den für ernährungsabhängige Krankhei-
ten mit 100 Milli-arden DM proJahr, für Adiposi-tas und Diabetesmit 75 MilliardenDM pro Jahr unddie nur adipositas-bezogenen Kostenmit 35MilliardenDM pro Jahr ange-geben. Die darge-stellten Zahlen ma-chen deutlich, daßAdipositas nichtnur eine Indikati-on für Lifestyle-Kosmetik darstellt,
sondern daß eine große volkswirtschaftli-che Belastung mit ihr verbunden ist. Wel-che Bedeutung aber haben Schlankheits-mittel, fettreduzierte Nahrungsmittel undAppetitzügler im Rahmen der Adiposit-astherapie?
Wie jede therapeutische Interventionsind auch diese Stoffe mit unerwünsch-ten Wirkungen belastet. Wie bei jederärztlichen Therapiemaßnahme, müssenauch hier die Vorteile der Behandlunggegen die möglichen Nebenwirkungenabgewogen werden. Wichtig erscheintin diesem Zusammenhang die Frage,welche Form der Adipositas unbedingtbehandelt werden sollte.
Definition der AdipositasZur Definition der Adipositas hat sichder Body-Maß-Index (BMI) durchge-setzt. Er ist der Quotient aus dem Kör-pergewicht (kg) und dem Quadrat derKörpergröße (m). Bis zu einem BMI von30 sind die gesundheitlichen Risiken un-erheblich, über einem BMI von 30 kg/m2
steigen die gesundheitlichen Risiken er-heblich an, es besteht ein behandlungs-bedürftiges Übergewicht. Das früher ver-wendete Sollgewicht nach Broca ist be-sonders bei kleinen und sehr großenMenschen zur Abschätzung des Über-gewichtes ungeeignet.
Ein wichtiges anthropometrischesMaß ist die Waist-to-hip-ratio, hier wirdder Taillenumfang (cm) durch den Hüft-umfang geteilt und sollte bei Frauen un-ter 0,85 und bei Männern unter 1 liegen.Dieses einfache Maß der Adipositas un-terscheidet am besten zwischen der an-droiden und der gynoiden Fettvertei-lung, oft auch als Apfel- oder Birnen-form bezeichnet. Synonyme sind die ab-
Im Gegensatz zu östlichen Kulturkreisenaber auch im Gegensatz zu Schönheits-vorstellungen vergangener Jahrhunder-te, wie auch im Gegensatz zur Reputati-on gewichtiger Industriebosse und Fa-brikdirektoren bedeutet heute das Über-gewicht keinen Prestigevorteil. Vielmehrstellt der schlanke, dynamische, energie-geladene und leistungsbereite Menschdas erstrebenswerte Idealbild in unsererGesellschaft dar. Trotz dieser Wertvor-stellungen hat die Zahl Adipöser von1984–1991 um 12% zugenommen, inden Folgejahren ist ein etwa gleichblei-bender Anstieg zu verzeichnen. Etwa einDrittel aller Deutschen sind übergewich-tig, 19,5% haben eine behandlungsbe-dürftige Adipositas (6). Jedes vierte ein-geschulte Kind ist übergewichtig, 40%der adipösen Kinder und 80% der adipö-sen Jugendlichen werden dicke Erwach-sene. Fettreduzierte Nahrungsmittel,wirksame und unwirksame Therapeuti-ka der Adipositas haben Hochkonjunk-tur und sind ein großer Markt gewor-
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Hessisches Ärzteblatt 12/2000 539
Fortbildung
dominal-viscerale oder gluteal-femoraleFettverteilung. Computertomographi-sche Untersuchungen haben gezeigt, daßbei der androiden Fettverteilung eineerhebliche Fettmenge im Bauchraum,also im Omentum und visceral, abgela-gert wird und mit den beschrieben meta-bolischen Konsequenzen des Überge-wichts einher geht. Eine Gewichtsabnah-me bewirkt eine Verminderung des inte-stinalen Fettes und eine Verbesserungder Stoffwechsellage, während eine Über-ernährung, Bewegungsmangel und Al-koholkonsum bei entsprechender gene-tischer Veranlagung zur androiden Fett-sucht führen. Die wichtigste metaboli-
sche Konsequenz hieraus ist der Hyper-insulinismus, der zum Auftreten des Dia-betes mellitus, der Hypertonie und derHyperlipidämie wie auch zu einer weiterverstärkten Nahrungszufuhr beiträgtund damit das Metabolische Syndrombewirkt. Untersuchungen an Adipozy-ten von Personen mit androider odergynoider Fettsucht haben entscheiden-de Unterschiede auf adrenerge Reize, dieInsulinsensitivität und auf lypolytischeStimuli gezeigt, die zu den beschriebenenStoffwechseleffekten beitragen. DiesesReaktionsmuster der Fettzellen ist gene-tisch bedingt. Derzeit kennen wir mehrals 20 Gene, die mit dem Auftreten der
Adipositas assoziiert sind (11). Das fürdie Adipositas allein verantwortliche Genkonnte bisher nicht gefunden werden.Weitere Forschung wird nötig sein, ummetabolische und genetische Besonder-heiten bei den Patienten zu erkennenund daraus die individuell geeignete Kostabzuleiten. Es wird sicher eine wichtigeEntwicklung der Zukunft sein, die ent-scheidenden Gene zu identifizieren umeine Gen-Pharmakologie für den Patien-ten mit Adipositas zu etablieren.
Adipositas-TherapeutikaPharmakologisch von besonderen In-teresse sind die �3-Adrenorezeptoren, die
können wie Fette erhitzt und zum Backen Organische Polymere: Paraffine, Jojobaöl Blähungen, Tenesmen, Durchfall,und Braten verwendet werden Synthetische Verbindungen: Olestra® Verminderung fettlöslicher Vitamine
Stoffwechselaktive Substanzen
Lipasehemmer Orlistat (Xenical®) Bei höherem Fettanteil in der Nahrunghemmen die Spaltung der Triglyzeride Fettstühle mit Inkontinenz des Schließ-und machen sie unverdaulich, muskels (anal leakage und soft spotting)vermindert die Fettresorption.
Anorektika, �3-Agonisten, Amphetamin, Phenteramin, Leptin, NPY, evtl. Suchtgefahrintestinale Hormone Galanin, Cholecystokinin, Serotonin,wirken zentral auf das Hungergefühl
Appetitzügler Sibutramin (Reduductil®) Puls- und Blutdruckanstieg,Steigern die Aktivität kortikaler �1- Mundtrockenheit, Schlaflosigkeitund � 2-Adrenorezeptoren
Gesteigerte Wärmeproduktion
NEAT Einen geringen Effekt haben alle Noch nicht zugelassennonexercise activity thermogenesis Anorektika und Appetitzügler, (außer Kaffe und Tee)
aber auch Kaffee und Tee.
Uncoupling proteins Fördern die Wärmeproduktion und den Noch nicht zugelassen (außer Sport)Bisher sind vier Untergruppen bekannt Aufbau von Muskelmasse. Ähnlich wirkt Sport
540 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Fortbildung
zu einem gesteigerten Muskeltonus undeiner gesteigerten Wärmeproduktionbeitragen. �3-adrenerge Wirkungen hat-te Ekstasy®, das 1914 von der FirmaMerck als Appetitzügler entwickelt, aberwegen seiner hypertonieauslösenden Ei-genschaften wieder vom Markt genom-men wurde, bis es in den 80er Jahren zurPartydroge wurde. Eine ähnliche Kar-riere hatte das Amphetamin, das als er-stes Anorektikum zugelassen wurde,wegen seiner suchterzeugenden Wirkungaber wieder zurück genommen werdenmußte. Nachfolgesubstanzen wie dasPhentermin® hatten trotz des deutlichgeringeren Suchtpotentials keine Markt-chancen.
Die serotronergenen Appetitzügler,Fenfluramin® und Dexfenfluramin®,wurden wegen schwerwiegender Neben-wirkungen wie pulmonaler Hypertonie,Herzklappenfehler und neurotoxischenWirkungen (10), wieder vom Markt ge-nommen. Selektive Serotonin-Wieder-aufnahme-Hemmer (Fluoxetin®, Sertra-lin®, Paroxetin®) wurden nicht zugelas-sen, während der Serotonin- und No-radrenalin-Wiederaufnahme-HemmerSibutramin (Reductil) auf dem Marktist. Sibutramin wirkt wahrscheinlich hem-mend auf das Hungergefühl, indem esdie Aktivität kortikaler �1- und �2 - Ad-renorezeptoren vermindert. In klinischenStudien findet sich unter der Dosierungvon 20mg pro Tag in den ersten 2–3Monaten die auch unter anderen Ano-rektika übliche Gewichtsabnahme von5,0 +/- 2.0kg. Danach folgt eine Ge-wichtskonstanz und nach 60 Wocheneine Gewichtszunahme (14). Neben die-sen Medikamenten, deren Wirkung aufder genetisch verankerten Aktivität ad-
renerger und dopaminerger Rezeptorenberuht, spielen gastro-intestinale Hor-mone bei der Entwicklung der Adiposi-tas eine wichtige Rolle. Bei Zunahme derEnergiereserven wird Leptin aus derAdipozyten freigesetzt und signalisiertden im Hypothalamus befindlichen Re-zeptoren die Beendigung der Nahrungs-aufnahme. Im Tierversuch konnte durchdie Gabe von Leptin ein erheblicher Ge-wichtsverlust erreicht werden (8). Leptinunterdrückt die Bildung des Neuropep-tid Y (NPY) und Galanin, die das Hun-gergefühl hervorrufen und den Energie-verbrauch senken (4). Der NPY-Rezep-tor, die Carboxypeptidase und die un-coupling proteins 1, 2, 3 sind am viertenChromosom in benachbarten Loci an-gesiedelt. Obwohl sich Leptin beim Men-schen in der Behandlung der Adipositasals ungeeignet erwiesen hat, werden er-hebliche Hoffnungen in die Entwick-lung dieser Rezeptoragonisten gesetzt.Liganden für den NPY-Rezeptor, denMelanocortin-Rezeptor, den Tumorne-krosefaktor -Rezeptor befinden sich der-zeit in Erprobung. Von besonderem In-teresse ist die Erforschung der uncou-pling proteins, die über die Verwendungder zugeführten Nahrungsenergie ent-scheiden (9).
Die Aktivität der uncoupling proteinsbewirkt eine Umverteilung der Nähr-stoffverwertung, da sie zugeführte Nah-rungsenergie entweder zur Fettspeiche-rung oder zur Wärmeproduktion len-ken. Wenn die zugeführte Nahrungsen-ergie in Wärmeproduktion umgewan-delt wird, so wird entsprechend wenigerFett eingelagert. Aus pharmakologischerSicht sind diese Substanzen von großemInteresse, ihre klinische Wirkung ist für
ren und fettlöslicher Vitamine, sonderndem Fett kommen auch erhebliche orga-noleptische Eigenschaften zu. Tatsäch-lich ist unsere Nahrung vor allem wegender Eigenschaft des Fettes als Ge-schmacksträger so fettreich. Die Nah-rungsmittelindustrie hat diesen Marktfür sich entdeckt und fettarmen Produk-ten durch Zusatz von Fettaustausch-stoffen oder Fettersatzstoffen wieder dengeschätzten cremigen und vollmundigenGeschmack verliehen (3). Fettaustausch-stoffe oder Fettersatzstoffe werden aufder Basis von Proteinen, Kohlenhydra-ten oder Ballaststoffen hergestellt (Ta-belle). Für die Proteine wird ein speziellesVerfahren verwendet, die sogenannteMikropartikulation, welches die Mole-küle zu Kugeln von etwa 20�m Durch-messer umformt. Durch dieses Verfah-ren nehmen Molke oder Hühnereiweißden organoleptischen Geschmack vonFett an, ohne daß Änderungen in derZusammensetzung erfolgen. Da Protei-ne und Kohlenhydrate nur die Hälfteder Energie von Fett aufweisen, hat derzugesetzte Fettersatzstoff, der dem Pro-dukt den fettigen Geschmack verleiht,nur die Hälfte der Kalorien. Die Produk-te auf Eiweißbasis sind allerdings nichterhitzbar, da die Mikropartikulationdurch Erhitzen verloren geht und damitauch der fettartige Geschmack. DieseFettaustauschstoffe werden vor allemfettreduzierten Milchprodukten, Eiscre-mes, Mayonnaisen und Cremen zuge-setzt. Fettaustauschstoffe auf Kohlenhy-dratbasis machen sich die Quellfähigkeitvon Dextrinen, Stärken oder Zellulosenzu Nutze. Sie können bis zu einem be-stimmten Grad erhitzt werden und eig-nen sich deshalb zur Zubereitung vonSoßen und Desserts, denen sie einen cre-migen Geschmack verleihen. Allerdingsist die Produkthaltbarkeit durch denWassergehalt meist vermindert. Die ka-lorische Einsparung ist in Folge des et-was geringeren Quellvermögens gerin-ger und liegt bei täglich 50–100 kcal proTag. Da diese Kohlenhydrate verdautwerden können, sind kaum Nebenwir-kungen zu befürchten. Dagegen kommtes bei den Fettaustauschstoffen auf derBasis von Ballaststoffen bei einer höhe-
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Hessisches Ärzteblatt 12/2000 541
Fortbildung
ren Zufuhr zu Durchfall. In Folge deshohen Bindungsvermögens für Wasserkönnen diese Fettaustauschstoffe auchfettarmen Fleischprodukten zugesetztwerden. Besonders die Zugabe von Ca-rageen erlaubt die Herstellung von safti-gem Schinken und Wurst aus fettarmenProdukten. Die Einsatzmöglichkeiten inder täglichen Kost sind begrenzt, maxi-mal können durch diese Produkte 50-100 kcal pro Tag eingespart werden.
Fettersatzstoffe sind in Deutschlandnicht zugelassen. In Amerika ist Ole-stra®, ein unspaltbarer Ester von Fett-säuren mit einem Disaccharid, auf demMarkt. Diese Produkte sind wie Fetteerhitzbar und eignen sich zum Frittierenund Braten. Fettersatzstoffe binden fett-lösliche Vitamine und damit sind sie füreinen breiten Einsatz in der Ernährungungeeignet. Eine höhere Zufuhr dieserunresorbierbaren Fette führt zu Blähun-gen, Durchfall und zur Stuhlinkontinenzund senkt die Spiegel fettlöslicher Vit-amine. Aus diesen Gründen ist nicht zuerwarten, daß Fettersatzstoffe in Deutsch-land auf den Markt gelangen.
Kosten-Nutzen Vergleich einigerMaßnahmen zur GewichtsreduktionEin Hemmstoff der Nahrungsmittelassi-milation (Orlistat®) wird seit etwa zweiJahren klinisch eingesetzt (12). Der reineMedikamentenpreis beträgt für die The-rapie pro Monat über DM 200.–, beieiner zu erwartenden Gewichtsabnah-me von 1–2kg pro Monat. Etwas gün-stiger liegt die Behandlung mit Sibutra-min (Reductil®), dem am Markt befind-lichen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Bei vergleichbarer Gewichts-reduktion beträgt der Preis DM 137.–pro Monat. Durch Fettsimulatoren isteine Gewichtsabnahme von 1kg proMonat bei ausreichender diätetischerFührung zu erwarten, die Mehraufwen-dungen betragen DM 100.– pro Monat.Durch eine diätetische Schulung, ver-mehrte körperliche Aktivität durch denVerzicht auf den Fahrstuhl und Trep-pensteigen, konnte in einer Studie eineGewichtsabnahme pro Monat von 2kgerreicht werden, ohne zusätzliche Mehr-kosten (2).
Zusammenfassend kann gesagt wer-den, daß die pharmakologische Thera-pie der Adipositas derzeit noch keineAlternative zu einer Ernährungsumstel-lung darstellt, und nur so lange erfolg-reich ist, wie das Medikament gegebenwird (1). Allerdings weisen neuere Studi-en darauf hin, daß durch den Einsatzvon Medikamenten die erforderlicheUmstellung der Ernährung leichter ge-lingt, oder daß bei einem Stagnieren derGewichtsabnahme eine erneute Motiva-tion des Patienten und ein weiterer Er-folg durch den Einsatz von Hemmstof-fen der Nahrungsmittelassimilation odervon Anorektika zu erzielen ist.
Prinzipiell muß bei der pharmakolo-gischen Intervention immer die mögli-che Gefährdung des Patienten berück-sichtigt werden und gegen den zu erwar-tenden Nutzen abgewogen werden. So-mit erscheint der Einsatz von Pharmakanur bei gefährdeten Patienten, etwa abeinem BMI von 35kg/m2 oder bei einemBMI von 30kg/m2 und dem gleichzeiti-gen Vorliegen von Risikofaktoren wieHypertonie, Diabetes mellitus und Hy-perlipidämie angezeigt (5).
In jedem Falle muß gleichzeitig eineErnährungstherapie, wie von der Deut-schen Gesellschaft für Adipositas vorge-schlagen, in einem interdisziplinäremTeam durchgeführt werden (6). Inwie-weit das Heilfasten oder andere life-styleÄnderungen im Context der multifakto-riellen Intervention wirksame Maßnah-men darstellen ist wahrscheinlich vonder Ausbildung und der Einstellung desTherapeuten und des Patienten abhän-gig. Allerdings hat die Deutsche Adipo-sitas-Gesellschaft auf ihrer 15. Jahresta-gung erst kürzlich hierzu Richtlinien er-arbeitet, die dem Heilfasten, wegen derdabei ausgeschlossenen Schulung desEßverhaltens, eher einen niedrigen Stel-lenwert einräumen (1). Eindeutig ist aberfestzustellen, daß die Behandlung derAdipositas immer eine individuelle The-rapie ist, bei der es auch auf die Erfas-sung von Subklassen der Adipositas an-kommt, deren individuellen Bedürfnis-sen Rechnung getragen werden muß.Neben den genetischen Besonderheiten,der Art der Adipositas, dem Eßverhalten
und den beeinflussenden psychischenFaktoren, spielen der Bewegungsman-gel, eingeübte Verhaltensweisen und dasErnährungswissen eine Rolle für die Artder ausgewählten Therapie.
Literatur1. Adam O, Arnold R, Forth W.: Pharmakolo-gische Bewertung von Adipositas-Therapeutika.Deutsch. Ärzteblatt, 1999; 96:C-2358-2362.2. Andersen RE et al: J Am Med Ass 1999;281: 335.3. Arnold R: Fettsubstitute - Entwicklung undEinsatz in der Ernährung. SuB 1991; 4:3-5.4. Bray GA: Peptides and food intake. Nutrientintake is modulated by peripheral peptideadministration. Obes Res 1995;3(Suppl.4):569s-572s.5. Cerulli J., Lomaestro BM, Malone M: Updateon the pharmotherapy of obesity. AnnPharmacother 1998; 32: 88-102.6. Deutschen Adipositasgesellschaft: 15.Jahrestagung in der Stadthalle Düsseldorf vom16. - 18. September 1999,7. Ellrott T, Pudel V: Adipositastherapie -Aktuelle Perspektiven-. 2. Auflage. GeorgThieme Verlag, Stuttgart, 19988. Kumar MV, Moore RL, Scarpace PJ.: Beta3-adrenergic regulation of leptin, food intake, andadiposity is impaired with age. Pflügers Arch438:681-688,19999. Langin D, Larrouy D, Barbe P, Millet L,Viguerie-Bascands N, Andreelli F, Laville M,Vidal H.: Uncoupling protein-2 (UCP2) anduncoupling protein-3(UCP3) expression inadipose tissue and skeletal muscle in humans.Int J. Obes. Relat. Metab. Disord. 23 (Suppl. 6)64-67,199910. McCann DU, Seiden LS, Rubin LJ et al:Brain serotonine neurotoxicity and primarypulmonary hypertension from fenfluramine anddexfenfluramine. JAMA 1997; 278:25-31.11. Patterson RE, Eaton DL, Potter JD.: Thegenetic revolution: change and challenge forthe dietetics profession. J Am Diet Assoc99:1412-1420,199912. Sjostrom L, Rissanen A, Andersen T,Boldrin M, Golay A, Koppeschaar HP, KrempfM: Randomised placebo-controlled trial oforlistat for weight loss and prevention of weightgain in obese patients. European MulticentreOrlistat Study Group. Lancet 1998; 352:167-172.13. Stunkard AJ: Current views on obesity. AmJ Med 1996; 100: 230-236.14. Weintraub M, Rubio A, Golik A, Byrne L,Scheinbaum ML: Sibutramine in weight control:a dose ranging, efficacy study. Clin PharmacolTher 1991; 50: 330-337.
Anschrift des Verfassers:Walther-Straub-Institut für Pharmako-logie und Toxikologie der Ludwig-Ma-ximilians-Universität MünchenNußbaumstraße 2680336 München
Teil 3 folgt in der Januarausgabe
542 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Landesärztekammer Hessen
Bezirksärztekammer DarmstadtIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnenund Kollegen
Goldenes DoktorjubiläumDr. med. Willi Albrecht, Mörfelden-Walldorf, am 26. Januar.
Bezirksärztekammer FrankfurtIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnenund Kollegen
Goldenes DoktorjubiläumDr. med. Albrecht Pehl, Oberursel, am 25. Januar.
Bezirksärztekammer GießenIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnenund Kollegen
Bezirksärztekammer KasselIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnenund Kollegen
Goldenes DoktorjubiläumDr. med. Robert Ochsenfarth, Bad Hersfeld, am 3. Januar,Dr. med. Renate Burckhardt, Kassel, am 12. Januar,Dr. med. Ruth Jaursch, Bad Wildungen, am 13. Januar,Dr. med. Hans Einar Riebe, Herleshausen, am 22. Januar.
Bezirksärztekammer MarburgIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen
Bezirksärztekammer WiesbadenIm Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnenund Kollegen
Goldenes DoktorjubiläumDr. med. Angelika Stirn, Wiesbaden, am 19. Januar,Dr. med. Lydia Freifrau von und zu Hessberg, Wiesbaden,am 23. Januar.
Wir gratulieren den Kolleginnen und Kollegen zu ihrem Geburtstag undwünschen ihnen für das kommende Lebensjahr alles Gute.
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544 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Landesärztekammer Hessen
Onkologische Fortbildungerfolgreich abgeschlossen
Zertifikate für 17 Arzthelferinnen in der Onkologie
Am 21. Oktober wurde in der Carl-Oelemann-Schule der LÄKH der erstebundesweit angebotene 120 Stunden-Lehrgang „Onkologische Fortbildungvon Arzthelferinnen“, der in Zusammenarbeit mit der KassenärztlichenVereinigung Hessen durchgeführt wird, erfolgreich beendet.
Auf der Grundlage der „Vereinbarung über besondere Maßnahmen zurVerbesserung der onkologischen Versorgung“ hatte die Bundesärztekam-mer 1996 ein Curriculum erlassen, an dessen Vorbereitung u.a. auch dieLandesärztekammer Hessen/Carl-Oelemann-Schule beteiligt war: In fünfFortbildungsblöcken und zwei Praktika, die berufsbegleitend in zwei Jahrenangeboten werden, erwerben Arzthelferinnen grundlegende Kenntnisseund Fertigkeiten in den Schwerpunkten
Medizinische Grundlagen, Therapeutische und pflegerischeGrundlagen, Psycho-onkologische Grundlagen, Nachsorge/Rehasowie Rechtskundliche Grundlagen.
Das Dozententeam setzt sich aus mehreren onkologisch tätigen Ärztenverschiedener Fachgebiete, Psychologen, einem Psychologen und Theolo-gen, Fachkrankenschwestern für Onkologie und einem Juristen zusammen.
In einem mehrstündigen, anspruchsvollen Abschlußgespräch mit dreiDozenten bewiesen die Teilnehmerinnen ihre Fähigkeit, die erworbenentheoretischen Kenntnisse mit praktischen Tätigkeiten zu verknüpfen unddadurch wertvolle Assistenzfunktionen wahrzunehmen. Damit leisten sieeinen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung der Versorgung onkologi-scher Patienten in der Praxis niedergelassener Ärzte.
Mehrere Teilnehmerinnen berichteten, im Verlauf der zweijährigen Fortbil-dung sei ihnen größere Verantwortung in der täglichen Arbeit übertragenworden. Sie sahen darin eine besondere Anerkennung ihrer Leistungen undeinen nicht zu unterschätzenden Motivationsfaktor. Andere bedauerten, die
Das Foto zeigt die Gruppe gemeinsam mit den Dozenten, die das Ab-schlußgespräch durchgeführt hatten: (von rechts) Annette Laupert,Fachkrankenschwester für Onkologie, Frankfurt am Main, PD Dr. med.Martin Graubner, Internist, Onkologe und Chefarzt, Schotten und Dipl.-Psychologen Volker Beck, Deutsche Krebsgesellschaft, Frankfurt am Mainsowie die den Lehrgang betreuende Mitarbeiterin der Carl-Oelemann-Schule, Karin Jablotschkin (letzte Reihe, links).
Dr. med. Udo Bauer, Rotenburg* 21.3.1945 † 18.9.2000
Dr. med. Lothar Brandstetter, Frankfurt* 9.10.1920 † 13.8.2000
Professor Dr. med. Siegfried Grebe, Frankfurt* 8.1.1925 † 15.9.2000
Dr. med. Richard Hopf, Frankfurt* 20.3.1923 † 7.8.2000
Dr. med. Maria Kaul, Bad Homburg* 23.11.1912 † 5.9.2000
Dr. med. Dr. med. dent. Hermann Kreiss, Fulda* 27.2.1916 † 9.10.2000
Dr. med. Hans Mahlmann, Bad Sooden-Allendorf* 13.11.1910 † 10.9.2000
Dr. med. Dietrich Prinz, Felsberg* 31.3.1934 † 25.9.2000
Professor Dr. med. Wolfgang Rotter, Offenbach* 17.9.1910 † 10.7.2000
Dr. med. Eugen Schreiber, sen., Bürstadt* 9.7.1915 † 16.9.2000
Dr. med. Franz Tippmann, Alsfeld* 19.1.1912 † 1.10.1998
Carl Adolf Wenckebach, Nidda* 13.5.1933 † 31.8.2000
Wir gedenken der Verstorbenen
Qualitätszirkel:Kostenloses Moderatorentraining durch dieKV HessenNach den Grundsätzen für die Qualitätszirkelarbeit der Landesärzte-kammer Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen ist für dieAnerkennung eines Qualitätszirkels ein ausgebildeter Moderator, derden Zirkel leitet, unabdingbar. Die KV Hessen bietet in ganz Hessenregelmäßig im Abstand von ca. 6 Wochen zweitägige Moderatorentrai-nings an. Diese finden in verschiedenen Bezirksstellen an Wochenendenstatt. Die Trainings sind für niedergelassene Vertragsärzte kostenlos! BeiInteresse melden Sie sich bitte bei Ihrer zuständigen Bezirksstelle oderdirekt an die KVH-Landesstelle, (069/79502-519 an.
Menge der täglichen Routinearbeiten ließen kaum Spielraum, in der Praxisfallbezogene Fragen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten zu klären; des-halb sei diese Fortbildung - auch wegen der vielfältigen Möglichkeiten desErfahrungsaustausches mit den Kolleginnen - sehr nützlich gewesen. Diebeiden je 20stündigen Praktika wurden in tagesklinischen Einrichtungen,ambulanten Pflegediensten, onkologischen Schwerpunktpraxen und inHospizen absolviert. Besonders das Praktikum im Hospiz wurde als zeitlichzu knapp empfunden; viele Teilnehmerinnen hätten aus den dort möglichenGesprächen mit den Patienten gerne noch mehr Eindrücke und Erfahrungenmitgenommen.
Alle Teilnehmerinnen wünschten sich eine Vertiefung oder Auffrischung deserworbenen Wissens durch Fortbildungsveranstaltungen.
Über das in intensiver Arbeit erworbene Zertifikat freuen sich Petra-SusanneAndrasch, Wiesbaden; Nadine Axt, Petersberg; Elke Dobhan, Weimar/Lahn; Bettina Franke, Warstein-Niederbergheim; Katja Holzner, Wörnitz;Christel Lehmann, Soest; Margarete Lichtenthäler, Altenkirchen; MichaelaMaier, München; Michaela Marth, Kassel; Carola Mayr, Issum; BiancaSchach, Biberach/Rindenmoos; Stephanie Speitel, Ennepetal; Birgit Sperr,München; Eugenie Väth, Weibersbrunn; Margarete Wilhelmi, Berlin;Renate Willmann, Hamburg und Kerstin Woritzka, Otterberg.
Jutta Beleites
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 545
Landesärztekammer Hessen
Bereich: Prüfungsvorbereitungskurse für Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr
P Bezeichnung Termin/e Anmelde- Gebühr:schluß DM gesamt
P 001/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS- 03.02.2001 15.01.2001 140,00KURS - Medizinische Fachkunde* 10.02.2001
P 002/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Labor 17.02.2001 26.01.2001 70,00
P 003/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Verwaltung 03.03.2001 09.02.2001 70,00
P 004/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Abrechnung 10.03.2001 16.02.2001 70,00
P 005/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS- 17.03.2001 23.02.2001 140,00KURS - Medizinische Fachkunde* 24.03.2001
P 006/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Abrechnung 31.03.2001 09.03.2001 70,00
P 007/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Verwaltung 07.04.2001 16.03.2001 70,00
P 008/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Labor 28.04.2001 04.04.2001 70,00
P 009/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Abrechnung 10.11.2001 19.10.2001 70,00
P 010/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Verwaltung 17.11.2001 26.10.2001 70,00
P 011/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS- 24.11.2001 02.11.2001 140,00KURS - Medizinische Fachkunde* 01.12.2001
P 012/1 PRÜFUNGSVORBEREITUNGS-KURS - Labor 08.12.2001 16.11.2001 70,00
Bereich: MEDIZIN
P Bezeichnung Termin/e Anmelde- Gebühr:schluß DM gesamt
P 101/1 EKG-Grundlagen * 27.01.2001 23.12.2000 180,0010.02.2001
P 102/1 Notfälle in der Arztpraxis * 10.02.2001 19.01.2001 160,0017.02.2001 + 80,00
für Geräte-nutzung
P 103/1 Notfalldiagnostik - Blut 10.03.2001 16.02.2001 90,00
P 104/1 Urinuntersuchungen 19.05.2001 27.04.2001 90,00
P 111/1 Die wichtigsten Laborparameter -Probennahme, Proben-vorbereitung,Präanalytik 18.08.2001 20.06.2001 90,00
P 105/1 Wundbehandlung * 05.09.2001 10.08.2001 210,0012.09.200119.09.2001
P 106/1 EKG für Fortgeschrittene 08.09.2001 17.08.2001 90,00
P 107/1 Urinuntersuchung Sediment /Praktische Übungen 03.11.2001 29.09.2001 90,00
P 108/1 Neues in der Qualitäts-sicherung der Radiologie 03.11.2001 29.09.2001 130,00
P 109/1 Notfälle in der Arztpraxis * 10.11.2001 19.10.2001 160,0017.11.2001 + 80,00
für Geräte-nutzung
P 110/1 Blutuntersuchungen 17.11.2001 26.10.2001 90,00
Erläuterung: * = Kurs besteht aus mehreren Lehrgangsstufen, die inhaltlich aufeinanderaufgebaut sind.
Anmeldungen bitte schriftlich mit Angabe der Kursbezeichnung an die Carl-Oelemann-Schule, Carl-Oelemann-Weg 26, 61231 Bad Nauheim.
Aktuelle und neue Angebote auch über das Programm hinaus finden Sie im Internetunter www.laekh.de
Stand: Oktober 2000 - Änderungen vorbehalten -
Bereich: PRAXISVERWALTUNG
P Bezeichnung Termin/e Anmelde- Gebühr:schluß DM gesamt
P 201/1 Der Arztbrief am PC 03.02.2001 23.12.2000 100,00
P 202/1 Neues im Abrechnungswesen 03.03.2001 09.02.2001 110,00
P 203/1 Einführung in das 31.03.2001 09.03.2001 220,00Abrechnungswesen * 07.04.2001
P 204/1 Privatliquidation - Grundlagenund Übungen am PC 28.04.2001 06.04.2001 120,00
P 205/1 Die Arzthelferin als kreativePraxismanagerin/Managementund Marketing in der Arztpraxis 05.05.2001 07.04.2001 80,00
P 206/1 Privatliquidation - Grundlagenund Übungen am PC 15.09.2001 24.08.2001 120,00
P 207/1 Neues im Abrechnungswesen 22.09.2001 31.08.2001 110,00
P 208/1 Praxisverwaltung am PC -Probleme und Pannenhilfe 27.10.2001 29.09.2001 120,00
P 209/1 Die Arzthelferin als Managerin/betriebswirtschaftlichesEinkaufen für die Arztpraxis 24.11.2001 02.11.2001 80,00
P 210/1 Einführung 01.12.2001 09.11.2001 220,00in das Abrechnungswesen * 15.12.2001
P Bezeichnung Termin/e Anmelde- Gebühr:schluß DM gesamt
P 301/1 Körpersprache 27.01.2001 23.12.2000 90,00
P 302/1 Entspannung 09.06.2001 18.05.2001 90,00
P 303/1 Streßmanagement 20.10.2001 28.09.2001 90,00
Erläuterung: * = Kurs besteht aus mehreren Lehrgangsstufen, die inhaltlich aufeinanderaufgebaut sind.
Bereich: Rückkehr in den Beruf der Arzthelferin für Frauen nach der Familienphase
Zur Unterstützung des Wiedereinstiegs in den Beruf der Arzthelferin für Frauen nachder Familienphase eignen sich besonders folgende Kurse:P 101/1; 102/1; 103/1; 104/1; 106/1; 107/1; 108/1; 109/1; 110/1;P 201/1; 203/1; 204/1; 205/1; 206/1; 209/1; 210/1;P 301/1; 302/1; 303/1
Interessierte können zur Vorbereitung auf den Wiedereinstieg in den Beruf derArzthelferin als Gasthörer auch an den Lehrgängen der überbetrieblichen Ausbildungteilnehmen.
Bereich: dezentrale Kurse in Wiesbaden im Bereich: Medizin
P Bezeichnung Termin/e Anmelde- Gebühr:schluß DM gesamt
P 112/1 Verbände IImmobilisation (Gips/Carst) 28.03.2001 07.03.2001 70,00
P 113/1 Verbände II Teil-Immobilisation(Tape-Verbände) 25.04.2001 04.04.2001 70,00
P 114/1 Verbände III ModerneWundversorgung mitKompressionstherapie 16.05.2001 23.04.2001 70,00
Bereich: weitere Veranstaltungen der Carl-Oelemann-Schule
P Bezeichnung Termin/e Gebühr: DM Hinweis
in Zusammen- Kommuni- Freitag, 14.00 DM 805,00 Lassen Sie sich inarbeit mit kation im bis 18.30 Uhr pro Person unsere InteressentenlisteLufthansa Praxisalltag Samstag, 08.15 (bei 14 Teil- eintragen. Sobald 14Flight bis 16.15 Uhr nehmern) Anmeldungen vor-Training liegen, legen wir einen
Seminartermin fest, denwir Ihnen mindestensvier Monate im vorausmitteilen.
Carl-Oelemann-Schule
546 Hessisches Ärzteblatt 12/2000
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen,Körperschaft des Öffentlichen Rechts – Landesstelle –
vermittelt für ihre Mitglieder
Praxisvertreter/-innenfür Praxisvertretungen im Land Hessen.Ärzte, die einen Vertreter benötigen und Ärzte, die selbst eineVertretung übernehmen möchten, werden gebeten, sich an die
Der Arzt, der sich in seiner Praxis vertreten läßt, hat sich nach §20Berufsordnung der Ärzte in Hessen zu vergewissern, daß derVertreter die Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Vertretungerfüllt.
Folgende Vertragsarztsitze werden nach § 103 Abs. 4 SGB V zurBesetzung ausgeschrieben. Die Zulassung des Vertragsarztes/derVertragsärztin endet und soll durch einen Praxisnachfolger fortgeführtwerden:
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Darmstadt, Wilhelminenplatz 7, 64283 Darmstadtzu senden.
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Frankfurt, Georg-Voigt-Straße 15, 60325Frankfurt zu senden.
Planungsbereich Landkreis GießenGießen prakt. Ärztin/prakt. Arzt
Allgemeinärztin/Allgemeinarzt
Planungsbereich VogelsbergkreisSchlitz Ärztin/Arzt für ChirurgieHomberg/Ohm Nervenärztin/Nervenarzt
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Gießen, Eichgärtenallee 6, 35394 Gießen zusenden.
Planungsbereich Landkreis FuldaGersfeld Internistin/InternistFulda Frauenärztin/Frauenarzt
Planungsbereich Landkreis Waldeck-FrankenbergBad Arolsen Allgemeinärztin/Allgemeinarzt
(Gemeinschaftspraxisanteil)Bad Wildungen Ärztin/Arzt für Psycho-
therapeutische Medizin
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Kassel, Pfannkuchstraße 1, 34121 Kassel zusenden.
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Marburg, Raiffeisenstraße 6, 35043 Marburg zusenden
Planungsbereich WiesbadenMainz-Kastel Ärztin/Arzt für Psycho-
therapeutische Medizin
Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche VereinigungHessen, Bezirksstelle Wiesbaden, Abraham-Lincoln-Straße 36, 65189Wiesbaden, zu senden
Hinweis!Ich, Peter Assmus, bin für die Gesellschaft Fa. Assmus & PartnerGmbH, Mainz, als Geschäftsführer nicht mehr tätig.gez. Peter Assmus
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Bedarfsplan für die ambulante vertragsärztliche Versorgung inHessen, Stand 31. 12. 1999
Der Bedarfsplan für die ambulante vertragsärztliche Versorgung ist imEinvernehmen zwischen den Landesverbänden der Krankenkassenund den Verbänden der Ersatzkrankenkassen und der KV Hessenerstellt worden und kann bei den KVH-Bezirksstellen eingesehenwerden. Bei Bedarf kann ein Exemplar des Bedarfplanes bei der KVH-Landesstelle angefordert werden.
Hessisches Ärzteblatt 12/2000 547
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
RINGVERSUCHE 2001 – Naßchemie –Übersicht über die von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen angebotenen Ringversuche für die Naßchemie. Bitte beachten Sie, daß wirab dem Jahre 2001 erstmals einen Ringversuch nur für den Bestandteil Glucose anbieten
Termine 1. Ringversuch 2. Ringversuch 3. Ringversuch 4. Ringversuch
RingversuchsleiterRingversuchsleiter nach den Richtlinien der Bundesärztekammer:Professor Dr. med. A. W. Mondorf, Frankfurt am Main.
InformationenNähere Informationen können telefonisch oder per Fax bei der KVHessen -Landesstelle-, Abteilung Qualitätssicherung Labor, Telefon069 / 79502 -480 oder -481 bzw. Fax-Nr. 069 / 79502 -388,angefordert werden.
Nach den Richtlinien der Bundesärztekammerzertifikats- bzw. teilnahmepflichtige Bestandteile
Bestimmung der 12.02.2001 14.05.2001 03.09.2001 12.11.2001Proben im Labor: bis 16.02.2001 bis 18.05.2001 bis 07.09.2001 bis 16.11.2001
Termine
RingversuchsleiterRingversuchsleiter nach den Richtlinien der Bundesärztekammer:Professor Dr. med. A. W. Mondorf, Frankfurt am Main.
InformationenNähere Informationen können telefonisch oder per Fax bei der KVHessen -Landesstelle- Abteilung Qualitätssicherung Labor, Telefon069 / 79502 -480 oder -481 bzw. Fax-Nr. 069 / 79502 -388,angefordert werden.
Angebotene BestandteileBei den Ringversuchen für die Trockenchemie werden folgende Bestandteile angeboten:
Unter diese Qualitätssicherung fallen z. B. folgende Analysensysteme: Reflotron-Systeme, Vitros (Ektachem)-Systeme, Spotchem/CobasReady-Systeme, vorportionierte Reagenzien, Cholestech LDX, Medpro-Systeme.