Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Erster Tag · 2017-01-27 · (B) Alkine gehen typischerweise mit Lewis-Basen (Nucleophilen) Additionsreaktio-nen ein. (C) Cyclische Alkine
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STOFFGEBIET I
Physik für Mediziner und Physiologie
80 Aufgaben
STOFFGEBIET II
Chemie für Mediziner und Biochemie/Molekularbiologie
80 Aufgaben
Achten Sie zur Vermeidung von Nachteilen bitte auf eindeutige Markierungen auf Ihrem Antwortbeleg!
1 Bei der schematisch dargestellten Maschine drückt die trainierende Person mit der
linken Hand das Ende einer 120 cm langen starren Stange hinunter. Die Stange ist um eine Querachse drehbar, die sich etwa 80 cm von der Handmitte entfernt befin-det und in einer bestimmten Höhe fest verankert ist. An dem der Hand gegenüber-liegenden Ende der Stange ist über eine Achse ein Gewicht mit der Masse m = 20 kg angehängt. (Das Eigengewicht von Stange, Achsenlager usw. bleibt unberücksich-tigt.)
Etwa welche (senkrecht nach unten wirkende) Kraft muss die Person an der Stange aufbringen, um das Gewicht anzuheben?
2 Ein Mann hat 1 L Limonade mit einem biologischen Brennwert von 1,8 MJ getrunken.
Er möchte die Energieaufnahme durch körperliche Mehrbelastung wieder ausglei-chen. Beim Spazierengehen ist sein Energieumsatz um 120 W höher als im Sitzen.
Etwa wie lange muss er spazieren gehen, bis diese Steigerung des Energieumsatzes 1,8 MJ ergibt?
(A) 2,5 min
(B) 15 min
(C) 60 min
(D) 150 min
(E) 250 min
3 Mit Heparin versetzte Blutproben werden zur Abtrennung des Plasmas mit der Win-
kelgeschwindigkeit ω = 300 s−1 (also fast 3 000 Umdrehungen pro Minute) zentri-fugiert.
Wie groß ist die auf die Proben in einem radialen Abstand r = 20 cm von der Dreh-achse wirkende Beschleunigung (bei gleichförmiger Kreisbewegung)?
(A) 12 m·s−2
(B) 60 m·s−2
(C) 3,6·103 m·s−2
(D) 1,8·104 m·s−2
(E) 4,5·105 m·s−2
4 Im Rahmen einer Untersuchung wird die Körpergröße von 2 850 Mädchen im Alter
von 60 Monaten bestimmt. Die Größenverteilung genügt in guter Näherung einer Gauß-Verteilung mit einem Mittelwert von 110 cm und einer Standardabweichung von 5 cm.
Etwa wie groß ist der Anteil der Mädchen mit einer Körpergröße von mehr als 115 cm?
5 Einem Patienten (mit einer schweren anaphylaktischen Reaktion) sollen 0,1 mg Epi-
nephrin (Adrenalin) intravenös injiziert werden. Der Massengehalt (relativer Mas-senanteil) des Epinephrins in der Ausgangslösung ist 1 : 1 000 = 0,1 %. Die spezifi-sche Dichte der Ausgangslösung unterscheidet sich nicht wesentlich von der des Wassers. Zu 1 mL der Ausgangslösung werden 9 mL isotone Kochsalzlösung hinzuge-fügt, sodass 10 mL verdünnte Lösung entstehen.
Wie viel verdünnte Lösung ist zu injizieren?
(A) 0,1 mL
(B) 0,9 mL
(C) 1,0 mL
(D) 9,0 mL
(E) 10 mL
6 In einem Blutgefäß strömt Blut mit einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit von
20 cm/s. Die Querschnittsfläche ist näherungsweise kreisförmig. Der Durchmesser beträgt 2,0 cm.
Der Volumenstrom (die Volumenstromstärke) liegt dann am nächsten bei
12 Aus dem Radionuklid 226Ra entsteht unter Aussendung von α-Strahlung der Tochter-
kern
(A) 222Ra
(B) 222Rn
(C) 224Rn
(D) 225U
(E) 226Fr
13 In einer typischen Röntgenröhre für die medizinische Diagnostik entsteht Röntgen-
strahlung insbesondere als Bremsstrahlung.
Die zur Bildung der Bremsstrahlung benötigte Energie ist umgewandelte Bewe-gungsenergie durch das Abbremsen von
(A) Elektronen
(B) Neutronen
(C) Nukleonen
(D) Positronen
(E) Protonen
14 In der Röntgendiagnostik wird die unterschiedliche Schwächung der Röntgenstrah-
lung durch Körperbestandteile und Kontrastmittel diagnostisch ausgenutzt. Der Mas-senabsorptionskoeffizient ist der Quotient aus dem Absorptionskoeffizienten und der Dichte des Absorbermaterials. Vereinfachend soll das Absorbermaterial jeweils nur eine einzige Atomart enthalten.
Welches Charakteristikum des Atoms ist in erster Linie entscheidend für den Mas-senabsorptionskoeffizienten bei Röntgenstrahlung gleicher Wellenlänge?
43 Welche Aussage zur Bildung von Arachidonsäure aus Linolsäure trifft zu?
(A) Als erster Schritt wird eine Doppelbindung zwischen C-5 und C-6 eingeführt.
(B) Die Zahl der Doppelbindungen nimmt um zwei zu.
(C) Doppelbindungen werden zwischen zwei bereits bestehenden Doppelbindungen eingeführt.
(D) Ein Zwischenprodukt ist Ölsäure.
(E) Für die Einführung von Doppelbindungen wird Liponsäure als Coenzym verwen-det.
44 Unter biologischen Standardbedingungen ist die Gibbs’ freie Energie (freie Enthal-
pie) 0G ′Δ der Hydrolyse von ATP zu ADP und Phosphat etwa
(A) -300 kJ/mol
(B) -100 kJ/mol
(C) -30 kJ/mol
(D) -10 kJ/mol
(E) -1 kJ/mol
45 Bei der pankreatischen Glucokinase eines Patienten sei genetisch bedingt die
Michaelis-Konstante KM von 6 mmol/L auf 2 mmol/L und Vmax (pro mg Enzym) von 90 U auf 0,2 U hinsichtlich der Phosphorylierung von Glucose verkleinert.
Welche der Aussagen passt hierzu am besten?
(A) Der Patient benötigt 90-mal mehr Enzym, damit bei Substratsättigung des Enzyms gleich viele Glucose-Moleküle pro Zeit umgesetzt werden wie bei Sub-stratsättigung des normalen Enzyms.
(B) Oberhalb von 2 mmol/L Glucose arbeitet das Enzym des Patienten schneller als das normale Enzym.
(C) Um ½ Vmax bei dem Patienten zu erreichen, ist eine geringere Glucose-Konzen-tration als beim normalen Enzym notwendig.
(D) Unterhalb von 2 mmol/L Glucose arbeitet das Enzym des Patienten schneller als das normale Enzym.
(E) Wenn die Glucosekonzentration nach einer Mahlzeit von 6 auf 12 mmol/L zu-nimmt, steigt die Geschwindigkeit des Enzyms des Patienten stärker als die des normalen Enzyms.
60 Aufgrund der Vielfalt und unterschiedlichen Verbreitung der Kollagene im Organis-
mus führen Störungen ihrer Biosynthese zu verschiedenen Krankheitsbildern, die aber in der Regel auf einer geringeren Festigkeit der Extrazellulärmatrix der betrof-fenen Gewebe beruhen.
Welche der folgenden Aussagen zu Bildung und Struktur der Kollagene trifft zu?
(A) Die Hydroxylierung von Prolinresten des Prokollagens ist Vitamin-C-abhängig.
(B) Für die Ausbildung der Tripelhelix ist wesentlich, dass jede vierte Aminosäure der beteiligten Peptidketten ein Glycin ist.
(C) Für eine extrazelluläre Quervernetzung werden Lysinreste im Kollagen redu-ziert.
(D) Kollagene tragen im Tripelhelixbereich mehr N- als O-Glykosylierungen.
(E) Nach der Ausschleusung aus der Zelle bildet sich die Tripelhelix aus.
61 Welche Aussage zu unterschiedlichen RNA-Arten in der Zelle trifft zu?
(A) miRNAs sind die aktiven Strukturelemente des Spleißosoms.
(B) mRNAs hemmen die Translation von zu ihnen komplementären RNAs.
(C) rRNAs sind als Ribozym an der Peptidyltransferasereaktion beteiligt.
(D) snRNAs setzen ein Starter-Nucleotid als Cap auf das Primärtranskript.
(E) tRNAs dienen als die Aminosäuresequenzen der Proteine kodierende Matrizen bei der Translation.
62 Der Arzneistoff Hydroxycarbamid (Hydroxyurea, Hydroxyharnstoff) kann u.a. die
Ribonucleotid-Reduktase hemmen und dadurch auch unmittelbar die Umwandlung von
(A) Adenosinmonophosphat in Inosinmonophosphat
(B) Desoxyuridinmonophosphat in Desoxythymidinmonophosphat
(C) Ribonucleosiddiphosphaten in Desoxyribonucleosiddiphosphate
(D) Ribonucleosiddiphosphaten in Ribonucleosidmonophosphate
Spaltung je einer Phosphodiesterbindung in jedem Einzelstrang eines DNA-Doppel-strangs durch Umesterung auf Tyrosylreste des Enzyms. Durchführen eines DNA-Doppelstrangs durch diese Lücke. Rückbildung der Phosphodiesterbindungen durch Umesterung von den Tyrosylresten auf die 3'-OH-Enden der Lücke.
Um welches Enzym handelt es sich?
(A) DNA-Helicase
(B) DNA-Ligase
(C) Restriktionsendonuclease
(D) snRNP-Komplexe
(E) Typ-II-Topoisomerase
67 Ein Transkript enthält 2 Exons und 1 Intron. Vom Startcodon bis zum Ende des ers-
ten Exons sind es etwa 2 000 RNA-Basen. Das Intron hat etwa 6 000 Basen. Vom An-fang des zweiten Exons bis zum Stoppcodon sind es etwa 1 000 Basen.
Die mittlere relative Molekülmasse der codierten Aminosäuren ist 110/Aminosäure.
Welche der folgenden relativen Molekülmassen trifft für das dabei entstehende Pro-tein näherungsweise zu?
75 Bei einem Probanden soll mittels Indikatorverdünnungsverfahren das Blutvolumen
bestimmt werden.
Hierzu werden ihm zunächst 540 mg des Farbstoffs Evans Blue, der sich fast aus-schließlich im Blutplasma verteilt, intravenös injiziert. Nach 10 Minuten werden 5 mL Blut entnommen und untersucht:
Der Hämatokrit beträgt 0,5. Nach der Abtrennung des Blutplasmas wird photomet-risch eine Konzentration von 0,2 mg Evans Blue/mL Blutplasma gemessen.
Hieraus errechnet sich ein Blutvolumen von
(A) 3,4 L
(B) 3,9 L
(C) 4,4 L
(D) 4,9 L
(E) 5,4 L
76 Welche Aussage zu Lipoproteinen des Blutplasmas trifft zu?
(A) Die Lipoproteine mit dem höchsten Anteil an Apolipoproteinen sind die Chylo-mikronen.
(B) Die Lipoproteine mit dem höchsten Anteil an Cholesterin sind die VLDL.
(C) Die Lipoproteine mit dem höchsten Anteil an Triglyceriden sind die LDL.
(D) HDL transportieren typischerweise das von der Leber synthetisierte Cholesterin zu den peripheren Geweben.
(E) IDL entstehen unter Einwirkung der Lipoproteinlipase aus VLDL.
77 Menschen mit einem angeborenen Defekt der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
können eine hämolytische Anämie entwickeln.
Welche Stoffwechselleistung ist in den Erythrozyten durch einen Glucose-6-phos-phat-Dehydrogenase-Mangel in erster Linie gefährdet?
84 Welcher der folgenden Genotypen im Rhesus-System (in der Schreibweise nach
Fisher und Race) führt phänotypisch im Allgemeinen zu einem Blutgruppenmerkmal, das als Rhesus-negativ (rh) bezeichnet wird?
(A) cDE/cde
(B) CDe/cde
(C) Cde/cde
(D) CDE/cde
(E) CDE/cDe
85 Das Blutserum einer erwachsenen Person wird jeweils mit Test-Erythrozyten ge-
mischt, und zwar zunächst mit Erythrozyten der Blutgruppe A, dann mit Erythro-zyten der Blutgruppe B und zuletzt mit Erythrozyten der Blutgruppe AB. In allen drei Fällen kommt es zur Agglutination.
Im typischen Fall spricht dies im AB0-Blutgruppensystem für folgende Blutgruppe der Person:
(A) A
(B) AB
(C) 0
(D) A oder B
(E) A, B oder AB
86 Die Vielfalt der Antikörper eines Menschen wird überwiegend bewirkt durch
(A) Ausbildung von Disulfidbrücken
(B) eine Vielzahl (mehr als tausend) von Immunglobulinloci im Genom
(C) posttranslationale Glykosylierung
(D) somatische Rekombination (Rearrangement) von Gensegmenten
87 Die in die Tränenflüssigkeit und in das Bronchialsekret sezernierten Antikörper ge-
hören vorwiegend zur Klasse
(A) IgA
(B) IgG
(C) IgM
(D) IgD
(E) IgE
88 Zu welcher Klasse von Immunglobulinen gehören typischerweise die mütterlichen
Antikörper, die durch die Plazentaschranke in den Feten als Immunschutz gelangen?
(A) IgA
(B) IgG
(C) IgM
(D) IgD
(E) IgE
89 Bei der Fusion der Hülle vom HIV (human immunodeficiency virus) mit der Wirts-
zellmembran kommt es unter Mitwirkung von u.a. Chemokinrezeptoren primär zur Interaktion des Hüllglykoproteins gp120 mit einem Membranprotein der Zielzelle. Die dadurch bewirkte Konformationsänderung des gp120 hat wiederum eine Kon-formationsänderung des viralen Proteins gp41 zur Folge, wodurch schließlich die Fu-sion der Virusmembran mit der Wirtszellmembran ausgelöst wird.
Bei dem Membranprotein der Zielzelle, das mit gp120 interagiert, handelt es sich typischerweise um
90 Ein typischer Vorgang im sog. alternativen Aktivierungsweg des Komplementsystems
ist die
(A) Aktivierung des C1-Komplexes durch Anlagerung an Antigen-Antikörper-Komple-xe
(B) Anlagerung von Faktor B an oberflächengebundenes C3b
(C) Spaltung des C1-Komplexes durch bakterielle Calcium-abhängige Serin-Protea-sen
(D) Spaltung des C1-Komplexes durch Interleukin-2 aus aktivierten T-Helferzellen
(E) Spaltung von C4 in C4b und C4a durch aktivierte Mannose-bindendes-Lektin-assoziierte Serinproteasen (MASP1 oder MASP2)
91 Am Axonhügel eines Neurons wird ein Ruhemembranpotential von −70 mV re-
gistriert. Nun entsteht ein exzitatorisches postsynaptisches Potential (EPSP), das dort gerade groß genug ist, um das Membranpotential so weit zu verschieben, dass die Schwelle zur Auslösung eines Aktionspotentials erreicht wird.
Um wie viel mV hat sich das Membranpotential typischerweise durch das EPSP zur Auslösung des AP verschoben?
92 Ein Axolemm wird durch jeweils zwei aufeinander folgende, kurze elektrische Reize
depolarisiert. Die Dauer aller Reize ist gleich.
Teil I des Versuchs: Beide Reize haben eine Stromstärke von 200 mA. Der erste Reiz löst ein Aktionspotential (AP) aus, der zweite Reiz 3 ms nach Beginn dieses AP je-doch nicht.
Teil II des Versuchs: Der erste Reiz hat eine Stromstärke von 200 mA und löst ein AP aus. Der zweite Reiz 3 ms nach Beginn dieses AP hat diesmal eine Stromstärke von 400 mA und löst auch ein AP aus.
Welche Aussage trifft am wahrscheinlichsten zu?
(A) Das Schwellenpotential ist 3 ms nach Beginn des jeweils ersten AP weiter vom Ruhemembranpotential entfernt als vor dem ersten Reiz.
(B) In Teil I des Versuchs sind zum Zeitpunkt des zweiten Reizes alle spannungsab-hängigen Na+-Kanäle im inaktivierten Zustand.
(C) In Teil II des Versuchs ist die Amplitude des zweiten AP gleich groß wie die des ersten AP.
(D) Nach dem ersten Reiz von 200 mA würde bereits 2 ms nach Beginn des ersten AP ein zweiter Reiz mit einer Stromstärke von 200 mA ausreichen, um ein AP auszulösen.
(E) Nach einem ersten Reiz von 400 mA würde 3 ms nach Beginn des ersten AP ein zweiter Reiz mit einer Stromstärke von 200 mA ausreichen, um ein AP auszulö-sen.
93 Eine Reflexantwort des M. triceps surae (Summenantwort im Reflexmyogramm)
kann bei einer Versuchsperson durch einen Hammerschlag auf die Achillessehne (sog. T-Reflex) oder durch elektrische Reizung des N. tibialis im Bereich der Knie-kehle (Hoffmann- bzw. H-Reflex) ausgelöst werden. Beim H-Reflex tritt bei mittle-rer Reizstärke neben der H-Welle noch eine M-Welle auf, die durch direkte Aktivie-rung der Motoaxone entsteht.
Es wird jeweils die Zeit zwischen Reiz und Beginn der entsprechenden elektro-myographisch registrierten Muskelantwort (Latenzzeit) bestimmt.
Welche Reihenfolge ergibt sich typischerweise, wenn T-Reflex-Antwort und M- bzw. H-Welle des Hoffmann-Reflexes nach ihren Latenzzeiten zeitlich aufsteigend geord-net werden?
94 Der Gang eines 70-jährigen Patienten wird seit einigen Monaten zunehmend unsi-
cher und schwankend. Bei der Untersuchung fällt ein spontaner Nystagmus auf. Der Patient kann zielgerichtete Bewegungen (z.B. Ergreifen eines Gegenstandes) nicht gradlinig ausführen und greift häufig daneben. Hierbei tritt ein bewegungsinduzier-ter Tremor auf. Ein Ruhezittern ist dagegen nicht zu beobachten. Willkürliche Wechselbewegungen mit den Händen (z.B. alternierend Pro- und Supination) kann er nur verlangsamt und schlecht koordiniert durchführen.
Eine Schädigung in welcher neuronalen Region passt hierzu am besten?
(A) Cerebellum
(B) frontales Augenfeld (Area 8)
(C) Pars compacta der Substantia nigra
(D) Pars reticularis der Substantia nigra
(E) primärer motorischer Cortex (M1)
95 Welche der Verbindungen im zentralen Nervensystem ist typischerweise dopamin-
112 Bei einem Patienten ist es zu einer Verminderung der elastischen Rückstellkräfte
der Lunge gekommen.
Welche Kombination von Aussagen über die statische Compliance der Lunge und den Druck im Pleuraspalt ist durch diese Veränderung (im Vergleich zum Zustand vor der Erkrankung bei jeweils gleichen Lungenvolumina) am besten zu erklären?
statische Compliance der Lunge Druck im Pleuraspalt
(A) vermindert stärker negativ
(B) vermindert unverändert
(C) vermindert weniger negativ
(D) erhöht stärker negativ
(E) erhöht weniger negativ
113 Bei einem Patienten liegen folgende Werte vor:
120 Im EKG (Ableitung I nach Einthoven) einer 60-jährigen Patientin sind regelmäßige
P-Wellen mit einer Frequenz von 100/min und regelmäßige R-Zacken mit einer Fre-quenz von 40/min zu erkennen.
Welche Aussage zu diesem Befund trifft am besten zu?
(A) Es liegt wahrscheinlich ein AV-Block 1. Grades vor.
(B) Es liegt wahrscheinlich ein AV-Block 3. Grades vor.
(C) Es liegt wahrscheinlich ein Linksschenkelblock (Erregungsleitungsstörung im lin-ken Tawara-Schenkel) vor.
(D) Es liegt wahrscheinlich Kammerflattern vor.
(E) Verabreichung von Atropin würde typischerweise die Frequenz der P-Wellen auf 40/min senken.
121 Durch welchen Herzklappenfehler wird primär die Füllung einer Herzkammer behin-
dert, sodass eine verkürzte Dauer der Diastole (z.B. bei körperlicher Belastung) die Füllung dieser Herzkammer besonders beeinträchtigen würde?
(A) Aortenklappenstenose
(B) Aortenklappeninsuffizienz
(C) Mitralklappenstenose
(D) Mitralklappeninsuffizienz
(E) Pulmonalklappenstenose
122 Zur Energiegewinnung kann das Myokard auch Lactat als Substratquelle nutzen.
Bei einem Patienten ist die Lactat-Konzentration arteriell 2,0 mmol/L und koronar-venös 1,8 mmol/L. Die Durchblutung des gesamten Myokards beträgt 300 mL/min.
Der Netto-Lactatverbrauch des Herzmuskels beträgt dann etwa
126 Welche Aussage über die Arteriolen und Kapillaren des großen Kreislaufs einer lie-
genden Person trifft am wahrscheinlichsten zu?
(A) Der mittlere Blutdruck ist in den Kapillaren höher als in den Arteriolen.
(B) Die Gesamtquerschnittsfläche der Arteriolen ist etwa dreimal so groß wie die der Kapillaren.
(C) Die Kapillaren haben mit etwa 60 % einen etwa doppelt so großen Anteil am ge-samten Strömungswiderstand des großen Kreislaufs (TPR) wie die Arteriolen.
(D) Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit ist in den Arteriolen niedriger als in den Kapillaren.
(E) Es gibt weniger parallel geschaltete Arteriolen als parallel geschaltete Kapilla-ren.
127 Welche der Veränderungen an einer kleinen Hirnarterie führt am wahrscheinlichsten
zu einer Steigerung ihrer Durchblutung?
(A) Abnahme der interstitiellen Adenosin-Konzentration
(B) Abnahme der interstitiellen NO-Konzentration
(C) vermehrte Bindung von Endothelin-1 (ET-1) an ETA-Rezeptoren der Gefäßmus-kelzellen
136 Mit der Nahrung zugeführtes Vitamin B12 wird im unteren Ileum über rezeptor-
vermittelte Endozytose in die Enterozyten aufgenommen.
Hierzu bindet das Vitamin B12 an Rezeptoren der apikalen Zellmembran der Entero-zyten typischerweise
(A) als freies Cobalamin
(B) im Komplex mit Albumin
(C) im Komplex mit Caeruloplasmin
(D) im Komplex mit Intrinsic-Faktor
(E) im Komplex mit Transcobalamin II
137 Ein Patient asiatischer Herkunft berichtet, dass er nach der Aufnahme bereits ge-
ringer Mengen Alkohol unter Kopfschmerzen, Übelkeit und „Herzrasen“ leide. Bei diesem Patienten führt die verminderte Aktivität eines Enzyms zur Akkumulation toxischen Ethanals, wodurch die entsprechende Symptomatik verursacht wird.
Um welches Enzym handelt es sich am wahrscheinlichsten?
(A) Aldehyd-Dehydrogenase
(B) Aldolase
(C) Aldose-Reduktase
(D) Alkohol-Dehydrogenase
(E) Lactat-Dehydrogenase
138 Welches der Enzyme des Kohlenhydratstoffwechsels katalysiert in Hepatozyten eine
Reaktion, die unter physiologischen Bedingungen reversibel ist?
139 Welche Aussage zur Biotransformation in den Hepatozyten trifft zu?
(A) Cytochrom-P450-abhängige Monooxygenasen bauen beide Atome des Sauerstoffs in ihre Substratmoleküle ein.
(B) Die chemische Veränderung von Fremdstoffen in der Phase I kann zu toxischen Zwischenprodukten führen.
(C) Ein typischer Indikator für eine unzureichende Biotransformation ist eine er-höhte Konzentration an direktem (konjugiertem) Bilirubin im Blutplasma.
(D) In den Molekülen vorkommende Nitrogruppen werden zu Aminogruppen oxi-diert.
(E) In Phase I erzeugte OH-Gruppen werden in Phase II mit UDP-Glucuronsäure typi-scherweise verestert.
140 Welches Enzym der Harnstoff-Biosynthese wird allosterisch durch N-Acetylglutamat
aktiviert?
(A) Arginase
(B) Argininosuccinat-Lyase
(C) Argininosuccinat-Synthetase
(D) Carbamylphosphat-Synthetase I
(E) Ornithin-Carbamyltransferase
141 Welche der Reaktionsgleichungen beschreibt stöchiometrisch korrekt einen Teil-
schritt der Harnstoff-Biosynthese?
(A) Argininosuccinat → Arginin + Succinat
(B) Carbamylphosphat + ATP + Aspartat → Argininosuccinat + ADP + PPi
149 Welche der Kurven (A) bis (E) gibt den zeitlichen Verlauf der morgendlichen, direkt
nach dem Aufwachen gemessenen Körperkerntemperatur der Frau während eines ovulatorischen Menstruationszyklus schematisch am besten wieder (wenn es nicht zur Nidation gekommen ist)?
159 Bringen Sie die folgenden Ereignisse, die im Glucose-Sensorsystem der Insulin-
sezernierenden Zellen (B-Zellen des Pankreas) bei ansteigender Blutglucosekonzen-tration eine Rolle spielen, in die richtige zeitliche Reihenfolge!
(1) Depolarisierung der Zellmembran (2) gesteigerte Glucoseaufnahme über GLUT2-Transporter (3) Öffnung von Ca2+-Kanälen und Einstrom von Ca2+ in die Zelle (4) Phosphorylierung von ADP zu ATP durch Glycolyse (5) Schließung von ATP-regulierten K+-Kanälen
(A) 1 − 2 − 3 − 4 − 5
(B) 2 − 1 − 4 − 3 − 5
(C) 2 − 4 − 5 − 1 − 3
(D) 3 − 1 − 2 − 4 − 5
(E) 3 − 2 − 4 − 1 − 5
160 Insulin bewirkt am wahrscheinlichsten:
(A) gesteigerte Aufnahme von K+-Ionen in Skelettmuskelzellen
(B) gesteigerte Lipolyse von Triglyceriden in Fettzellen
(C) verminderte Aufnahme von Glucose in Skelettmuskelzellen
(D) verminderte Glykogensynthese in Leberzellen
(E) verminderte Proteinsynthese in Skelettmuskelzellen